* ** K Amtliches Kreisblatt für den Klers wörene Zeiuer ecnn dalch ander Feieriags. Bezugsprects M. 1.80 oiertel#Adrüch, bei der Post fOr Bestellgeld 42 Pig. Wöchentl. Grakis beilage:„Iklustrierter Gamillentreund“ u. 18gl. Unterballungsblott. Anzeigenpreis: Die biedengespaltene Petttzeiloder deren Raum 10 Pig. Anzeigen von auswarts 15 Pig., Reklamezelle 40 Pfg. Jeder * Rabatt gilt eis Kassarabalt u. erlischt bei Konandien, Zwangsvergleichen, gerichtl. Klagen u. Siobrchnad emacht Seltssetstene. 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Nachdem Deutschland die seinige unter Dach und Fach gebracht hat, ist sofort Frankreich erschienen, dessen Kriegsbudget jetzt die stattliche Summe von 957 Millionen erreicht hat, wovon 19 Millionen allein für Aviatik verwendet werden sollen, zudem soll die Heerespräsenz um zirka 9000 Mann vermehrt werden. Auch in England wird man wohl bald Aehnliches hören, die Konferenzen von Malta dürften schwerlich ohne Folgen bleiben, wie ja auch der auffallende Amtswechsel Haldanes, der auf einen ruhigen Posten abgeschoben wurde, wohl sicherlich damit zusammenhängt. In Oesterreich= Ungarn arbeitet man schon lange an einer Wehrreform, sie hat große parlamentarische Krisen mit sich gebracht, namentlich in Ungarn hat man Schwierigkeiten auf Schwierigkeiten gehäuft, jetzt aber scheinen doch die Vorlagen in den sicheren Port einlaufen zu sollen. In Budapest ist die Annahme durch den bekannten Streich des Präsidenten Tisza erfolgt, und auch im österreichischen Parlament ist alle Aussicht, auf eine schnelle Erledigung vorhanden, nur daß sie hier einen wirklich legalen Charakter trägt. Der Tschechenklub, der mit Obstruktion gedroht hatte, falls seine Wünsche nicht befriedigt würden, ist eingeschwenkt, und so wurden denn auch im Ausschuß alle bisher eingebrachten Abänderungsanträge zur Wehrvorlage abgelehnt. Die Annahme der Wehrvorlage im Plenum wird aller Voraussicht nach noch in diesem Monat glatt erfolgen, weil alle Parteien im Grunde genommen überzeugt sind, daß die Erhöhung der Friedenspräsenz ein Gebot der Notwendigkeit und der Bündnisfähigkeit der Donaumonarchie ist. War doch die Armee und noch mehr die Marine Oesterreich=Ungarns in den letzten Jahrzehnten nicht verstärkt worden, obwohl bei allen Großmächten Heer und Flotte vermehrt wurden. Es lag das an den innerpolitischen Streitigkeiten, infolgederen die Vorlagen scheiterten, weil die Parteien und Nationalitäten ihre Zustimmung von besonderen Forderungen abhängig machten und dabei ihre eigenen Interessen durchzudrücken suchten. Als dann über die schwere Balkankrisis kam, die Oesterreich= Ungarn vor die Notwendigkeit eines Krieges stellte, erkannte man doch die schwere Gefahr, die Oesterreich=Ungarn aus der Vernachlässigung seiner Wehrtraft erwuchs, und so hat man sich denn eines Besseren besonnen. Freilich ist das nicht ganz so glatt gegangen wie jetzt im letzten Stadium, noch immer kam man über Parteiinteressen nicht hinweg. Vielleicht hat das Beispiel Deutschlands gewirkt, wo die Wehrvorlagen bei den bürgerlichen Parteien einmütige Annahme fanden, u. man glaubte wohl, ebenfalls zeigen zu müssen, daß Oesterreich hinsichtlich der Verstärkung seiner Wehrkraft nicht hintenan steht. Diese Bereitwilligkeit ist sehr notwendig, denn die Gegner des Dreibundes haben schon mehrfach versucht, in der Hoffnung auf die slavischen Völker der Donaumonarchie Oesterreich=Ungarn auf ihre Seite hinüberzuziehen. Eine Ablehnung der Wehrvorlagen wäre Wasser auf die Mühle dieser Kreise gewesen, und so ist denn die jetzt eingetretene Wendung nur zu begrüßen. Es heißt jetzt mehr denn je, das Pulver trokken zu halten, denn es steht außer Frage, daß sich ernste Dinge vorbereiten. Politische Uebersicht. Die Anwesenheit des Kaisers in Hannover hatte trotz des windigen und trüben Wetters viele Fremde auf die Beine gebracht. Die Besichtigung des Königsulanenregiments auf der Bahrenwalder Heide, bei der Vorführungen in Eskadron= und Regimentsformation gezeigt wurden, nahm eine Stunde in Anspruch, worauf der Kaiser an der Spitze des Regiments in die Stadt zurückkehrte, wo ein Vorbeimarsch der gesamten Garnison erfolgte. Nachmittags halb 2 Uhr reiste der Kaiser, dem begeisterte Kundgebunger dargebracht wurden, nach Berlin zurück. Die diplomatischen Veränderungen, die mit der Berusung des Freiherrn von Marschall auf den Londoner Posten vor einigen Wochen einsetzten und Veränderungen in Lissabon, Bukarest, Kopenhagen und Budapest brachten, sind noch immer nicht ganz abgeschlossen. Soeben gibt die„Nordd. Allgem. Ztg.“ bekannt, daß zum Nachfolger unseres Gesandten in Theran Grafen Quadt, der in Athen den nach Konstantinopel berufenen Freiherrn v. Wangenheim zu ersetzen bestimmt ist, der Generalkonsul in Kalkutta, Prinz Heinrich 31. Neuß j. L., ausersehen wurde. Die Debatte über die Neuerwerbungen am Kongo geht weiter. Nachdem die deutsche Kolonialgesellschaft die Aufmerksamkeit auf eine richtige Grenzregulierung gelenkt hatte, beleuchtete jetzt der frühere Kolonialstaatssekretär von Lindequist den Wert des Landes, wobei er betonte, daß man sich mit den Tatsachen abfinden und das neuerworbene Gebiet in den deutschen Interessenkreis hineinbeziehen müsse, soweit die Sümpse, das Malariafieber und die Schlafkrankheit es erlaubten. Man dürfe aber kein deutsches Geld im Gebiete stecken, die keinen Nutzen bringen konnten. Die Abtretung guter deutscher Kolonialgebiete dürfe man nie billigen; von Lindequist erinnerte dann an seinen Rücktritt, der eine Konsequenz dieser Meinung gewesen sei. Der Besuch des deutschen Geschwaders in Amerika hat einen Depeschenwechsel zwischen den Oberbürgermeistern von Neuyork und Berlin im Gefolge gehabt. Ersterer drahtete, daß die Anwesenheit der deutschen Flotte in Neuyork dazu beigetragen habe, die Bande der Freundschaft, die stets zwischen Amerika und Deutschland bestanden, zu festigen. Die Stadt Berlin verlieh derselben Hoffnung Ausdruck und dankte herzlichst für den glänzenden Empfang der deutschen Flotte in Neuyork, der seinen Höhepunkt in dem Kommers der deutschen Vereine erreichte. Bei der Abfahrt der Kriegsschiffe halte sich eine gewaltige Menschenmenge im Hafen eingefunden, die den scheidendn Mannschaften noch lange Abschiedsgrüße zuwinkte. Die Reise Dr. Solfs nach Südwestafrika. Wie aus Swakopmund gemeldet wird, wird Staatssekretär Dr. Solf während seines Aufenthalts in Deutsch=Südwestafrika folgende Orte besuchen: Lüderitzbucht, Keetmannshoop, Warmbad, Windhuk, Omaruru, Otawi, Tfumeb, Grootfontein, zuletzt Swakopmund. Gouverneur Seitz wird den Staatssekretär in Swakopmund empfangen. Über einen neuen Zwischenfall an der schlesischrussischen Grenze wird den Oppelner Nachrichten aus Lublinitz berichtet: In der Nähe von Sorowski schoß ein russischer Grenzsoldat einen russischen Schmuggler, der kurz vorher die Grenze überschritten hatte und sich schon auf preußischem Gebiet befand, nieder. Die Kugel drang dem Schmuggler von hinten in den Leib und kam vorn wieder heraus. Der Verletzte wurde sofort zur Operation nach Beuthen gebracht. Landtagsersatzwahl für Noeren. Bei den gestern stattgehabten Wahlmännerwahlen für die am 21. Juni stattfindende Landtagsersatzwahl wurden 77 Wahlmänner gewählt, die bis auf wenige der Zentrumspartei angehören. In Trier=Stadt wurden zwei liberale Wahlmänner gewählt. Das neue Strafgesetzbuch nebst Einführungsgesetz kann erst im Jahre 1917 dem inzwischen neu gewählten Reichstag zugehen. Die erste Lesung für den Entwurf des Strafgesetzbuches wird bis Ende dieses Jahres abgeschlossen sein, während die 2. Lesung noch über ein halbes Jahr in Anspruch nehmen wird, so daß im Jahre 1914 im Reichsjustizamt ein endgiltiger Entwurf für den Bundesrat aufgestellt werden kann. Die Durchberatung der Vorlage im Bundesrat wird mehrere Jahre dauern, so daß der jetzige Reichstag das Gesetz nicht mehr wird erledigen können. Oesterreich= Ungarn. Die Untersuchung des Attentats gegen den kroatischen Banus. Die Untersuchung in Sachen des Attentats gegen den kroatischen Banus Cuvaj nimmt immer größere und sensationellere Formen an. Bis heute wurden in Agram schon 70 Personen verhaftet, fast nur junge studierende Leute zwischen 18 und 25 Jahren, die alle in den Mord= leichter zu anschlag des Täters Jakitsch eingeweiht waren. würden. Sie gestanden ein, daß sie noch mehrere andere Attentate gegen die Regierungschefs in Sarajewo, Zara, Fiume und eventuell auch in Budapest auszuführen beabsichtigten. Größtes Aufsehen erregte auch die Verhaftung der beiden bisher hochangesehenen Agramer Bürger Neidhardt und Mirko von Pisatschitsch. England. Weitere Veränderungen im englischen Kabinett? Das„Berl. Tagebl.“ läßt sich aus London melden, es gehe das Gerücht, daß im Kabinett weitere Veränderungen folgen würden. Der Lord=Präsident des Geheimen Rats, Morley, und der Minister der Kolonien, Lewis Harcourt, seien mit der radikal=sozialistischen Politik des Kabinetts nicht mehr einverstanden. Frankreich. Bei den französischen Unterseebooten klappt etwas nicht. Der Katastrophe des Tauchboots„Vendemiaire“ bei Cherbourg, bei der eine Beeinträchtigung der Manöverierfähigkeit mit die Ursache gewesen sein soll, wäre soeben beinahe ein ähnliches Unglück im Hasen von Toulon gefolgt. Dort tauchte das Unterseeboot„Charles Brun“, das über Wasser fuhr, ganz plötzlich mit dem Bug in die Tiefe und kam dabei 30 Meter unter die Meeresoberfläche. Erst nach einigen bangen Minuten kam das Boot wieder nach oben. Der Kommandant hatte dem Sicherheitsventil nicht die genügende Beachtung geschenkt, was beinahe den Untergang des Bootes im Gefolge gehabt hätte. Die Flottenübungen bei Cherbourg, bei denen bekanntlich die„Vendemiaire“ in den Fluten des Meeres versank, scheinen überhaupt arg vom Pech verfolgt zu sein. Das Torpedoboot„306“ stieß während derselben mit einem Schnelldampfer zusammen, wodurch beide Schiffe schwer beschädigt wurden. Türkei. Die Ausweisung der Italiener. Das deutsche Generalkonsulat stellte bis vorgestern abend 1987 Pässe für 5000 Italiener aus, von denen 3000 abgereist sind. Die übrigen warten auf einen Dampfer. Tausend Italiener verließen Konstantinopel schon vor dem Ausweisungsbeschluß des Ministerrates, 2000 bleiben krankheitshalber oder wegen anderer Ausnahmegründe in Konstantinopel und 400 in Smyrna. Rußland. Die feierliche Enthüllung des Denkmals Kaiser Alexander 3. ist in Moskau in Gegenwart des Zarenpaares und der gesamten kaiserlichen Familie ohne Zwischenfall verlaufen. Das Denkmal zeigt den Kaiser nicht zu Pferde, wie die deutschen Kaiser dargestellt werden, sondern sitzend im Kaisermantel, Krone, Szepter und Reichsapfel. Kuba. Die Lage auf Kuba. Den Erklärungen des Präsidenten Gomez sowie des Berliner Gesandten Guesoda zufolge ist die Regierung der Insel Kuba durchaus imstande, die Revolution ohne fremde Hilfe zu ersticken. Unruhen fänden überhaupt nur noch im äußersten Osten der Insel statt; im übrigen hätten sich die Nebellen vor ihren Verfolgern in unwegsame Gebirge geflüchtet. Wenn die Unionsregierung gleichwohl soeben wieder zwei Kriegsschiffe nach Kuba entsandte, wenn auch mit der Begründung, daß diese nur dem Schutze der bedrohten Fremden dienen und keine Intervention Nordamerikas bedeuten sollten, so liegt der Gedanke doch überaus nahe, daß Präsident Taft mit diesen Maßnahmen Wahlmanöver treibt. Taft hat für die Präsidentenwahl im November d. J. vieles vor Roosevelt voraus, dessen Popularität besitzt er nicht. Als die Vereinigten Staaten im Herbst 1906 Kuba eine provisorische Verwaltung gaben, wurde der damalige Kriegsminister Roosevelts und jetzige Präsident Taft. Kubas erster amerikanischer Gouverneur; gelänge es ihm jetzt, das damals begonnene Werk durch die Einverleibung Kubas in die Union zu krönen, so hätte er mit einem Schlage die schmerzlich vermißte Popularität und könnte dem Wahltage mit Zuversicht entgegensehen. Freilich darf die Widerstandskraft der Kubaner im Suerillakriege nicht unterschätzt werden. Die bezwingen, Ils die Kubaner sein Aus Stadt und Umgebung. ** Schwerte, 15. Juni 1912. **(Törichte Gewitterfurcht) legen viele Menschen jetzt im Sommer oft an den Tag. Daß es gefährlich ist, bei Gewittern unter Bäumen Zuflucht zu suchen, ist allgemein bekannt; die Erfahrung hat gelehrt, daß Eichen und Ulmen gefährlicher sind als Buchen. Aber von dieser Gefährlichkeit abgesehen, braucht man unnötige Furcht nicht an den Tag zu legen. Es sterben mehr Menschen durch Eisenbahnunglück als durch Blitz; fürchtet man sich deshalb mit der Eisenbahn zu fahren? Man bleibe auch beim Gewitter ruhig. Wo kein Haus erreichbar ist, dürfte ein Holzschuppen das verhältnismäßig sicherste Asyl bieten. Wenn eine Gesellschaft auf dem Felde von einem Gewitter überrascht wird, ist es geboten, sich voneinander zu trennen, auch die Pferde vom Wagen zu spannen und niemals in ihrer Nähe oder unter dem Wagen Schutz zu suchen. Am besten bleibt man auch nicht gerade stehen, sondern kauert sich nieder und läßt sich lieber vom Regen durchnässen. Der sicherste Aufenthalt aber ist das Wohnhaus. Hier schlagen Blitze nur ganz selten ein. Man vermeide nur die unmittelbare Nähe eines Ofens oder Herdes, eines telephonischen Apparates, einer Gasoder Wasserleitung. ** Die Bismarckseier auf Hohensyburg), zu der alljährlich um die Zeit der Sommersonenwende unzählige treue Westfalen— Männer und Frauen— zur sagenumwobenen Sigiburg pilgern, um der unvergeßlichen Wallfahrt zu gedenken, die vor nunmehr fast zwei Jahrzehnten Tausende westfältscher Stammersgenossen zum Sachsenwalde führte, soll in diesem Jahre am Samstag, den 29. Juni, stattfinden. Die alljährliche Erinnerungsfeier an jene Wallfahrt ist zu einem wahren Nationalfeiertag für ganz Westfalen geworden. Ein Festtag im besten Sinne des Wortes. Nicht nur gedenken die Westfalen an ihm freudig und dankbar jenes Größten unseres Volkes, sondern rückschauend von höherer Warte, über allem Partei= u. Alltagsgetriebe erhoben, geben sie sich dort oben Rechenschaft über das, was unserem deutschen Volke und seiner Zukunft not tut. Das wird wohl auch heuer so sein. **(Die Mitglieder des evangelischen Arbeiterund Bürgervereins) nehmen laut Beschluß der letzten Generalversammlung am morgigen Sonntage an dem Jubelfeste des Aplerbecker Vereins oder an dem Ausfluge des Kreisverbandes nach dem Lehmufer— Gasthof Kirchhoff—teil. Die Mitglieder, die am Aplerbecker Feste teilnehmen, versammeln sich bis 12½ Uhr mittags bei Quadbeck zwecks gemeinsamer Benutzung der Straßenbahn, der Festzug in Aplerbeck beginnt nämlich? bereits um 1½ Uhr auf dem Aplerbecker Marktplatze. Treffpunkt der Mitglieder, die nach dem Lehmufer wollen, um 1½ Uhr am Brückentor zur Fußwanderung oder Benutzung des Zuges 3,10 Uhr bis Hennen. Vereinsabzeichen sind anzulegen; um fleißige Beteiligung, auch der Frauen, wird gebeten. Von 11 bis 12 Uhr vormittags ist Beitragszahlung für beide Kassen.(Siehe Inserat in heutiger Nummer.) *(Invalidenversicherung.) Beitragsmarken alten Wertes sind bei den Postanstalten nur noch bis Ende Juni ds. Is. zu haben. Vom 1. Juli ds. Is. ab sind solche Marken nur durch die Landes=Versicherungsanstalt Westfalen zu Münster— soweit die Provinz Westfalen in Betracht kommt — zu beziehen. Diejenigen Arbeitgeber, die noch Beitragsmarken für 1911 zu kleben haben, tun gut, diese sofort zu beschaffen, um Schwierigkeiten und Kosten zu vermeiden.— Zuviel gekaufte und übrig behaltene Beitragsmarken alten Wertes werden auch von den Postanstalten umgetauscht, wenn diese Marken in tadellosem Zustande sind. *(Zum Schützenfest), welches am 6. und 7. Juli stattfindet, wird in den einzelnen Kompagnien flott gerüstet. Die neuen Hauptleute halten eifrig Appells und Instruktionostunden ab, damit die ihnen anvertrauten Tr# ren zu den bevor Seite 2. Schwerter Zeitung.(Amtliches Kreisblatt.) Nr. 139. R Samstag, den 15. Juni 1912. stehenden großen Tagen wohlgerüstet dastehen und den an sie gestellten nicht geringen Anforderungen gewachsen sind. Gestern abend waren die 2. und 3. Kompagnie bei Tiemesmann, Höderstraße, bezw. Schulte am Markt versammelt und heute abend muß die 1. Kompanie im Hotel Ostermann antreten.— Der Königspokal, der bekanntlich dem glücklichsten Schützen gestiftet wird, ist bereits eingetroffen und im Schaufenster des Herrn Kayser ausgestellt. Im übrigen werden die Vorbereitungen zu dem alten vaterstädtischen Fest mit großer -Umsicht getroffen; als Festmusik ist das Trompeterkorps des Feldartillerie=Regiments Nr. 70 aus Metz gewonnen. **(Konzert.) Im Hotel Jungesblut findet am morgigen Sonntag ein Konzert statt, zu welchem Herr Jungesblut einige sehr gute Kräfte gewonnen hat. Bei ungünstiger Witterung wird das Konzert im Saal abgehalten.(Siehe Inserat.) (Reichskrone.) Auf das neue Programm der„Reichskrone“ sei auch an dieser Stelle noch besonders aufmerksam gemacht. Im Mittelpunkte der Darbietungen steht der großangelegte Kunstfilm„Eine Notlüge“. Ein Reeder verliert sein Vermögen und geht nach Brasilien, um durch seiner Hände Arbeit das zurück zu erobern, was die Heimat ihm geraubt. Das Glück ist ihm hold und nach 10 Jahen kehrt er reich zurück. Inzwischen ist seine geliebte Tochte gestorben. Er glaubt, in der Gesellschafterin s a Kind zu sehen und um ihm den großen Schu cz zu ersparen, sieht man sich so zu einer Notlü gezwungen. Erst durch den Bildhauer, der den Entwurf zu Klotildens Grabdenkmal bringt, kommt alles ans Tageslicht. Das Dramu ist in großartiger Weise folgerichtig aufgebaut. Die Spannung steigert sich bis zum höchsten Augenblick des Koufliktes, der sich dann plötzlich und schnell auflöst und den atemlos lauschenden Zuschauer von der Spannung, in die ihn die dramatische Handlung versetzt, erleichternd befreit. (Aus der kath. Gemeinde.) Die diesjährige Wallfahrt der katholischen Gemeinde findet am 14. Juli statt. *“(Gestorben.) Der gestern morgen auf der Eisen=Industrie verunglückte Arbeiter de Fries ist im evangelischen Krankenhause, wohin man den Verunglückten gebracht hatte, seinen schweren Verletzungen erlegen. §§(Schöffengericht.) Vorsitzender: Amtsrichter Dellmann; Schöffen: Schlossermeister Weber aus Westhofen u. Postsekretär Jonas von hier.— Wegen vorsätzlicher Körperverletzung hatte sich der Polierer Heinrich K. von hier zu verantworten; derselbe hatte auf der letzten Kirmes den Metzgergehülfen Wilhelm H. derartig geschlagen, daß diesem die Nase blutete. Mit Rücksicht darauf, daß sich der Angeklagte mit dem Verletzten inzwischen versöhnt hatte, wurden dem K. mildernde Umstände zugebilligt und kam er mit 20 Mark Geldstrafe davon.— Der Arbeiter Friedrich S. hatte am 20. Mai dem Arbeiter Friedr. G. von der Schwerterheide eine Ente im Werte von 4 Mark erschlagen. Diese Sachbeschädigung muß S. mit einer Geldstrafe von 20 Mark büßen.— Von der Anklage des Diebstahls wurde der Dachdecker R. freigesprochen, der Handlanger K. dagegen zu 5 Tagen Gefängnis verurteilt.— Des Betruges hatte sich der Kellner A. B. aus Mainz dadurch schuldig gemacht, daß er dem Hotelbesitzer J. vor zirka 1½ Jahren einen Betrag von 60 Mark unterschlug. Das Gericht verurteilte den B. zu 50 Mark Geldstrafe.— Der Maurer Andreas K. war mit dem Kaufmann Wilhelm Pl. in Streit geraten und machte sich dabei der Beleidigung und des Hausfriedensbruches schuldig. Da der Angeklagte noch nicht vorbestraft war, wurden ihm mildernde Umstände zugebilligt und kam er mit 20 Mark Geldstrafe davon.— Der Kaufmann Andreas K. aus Hagen hatte im April 1908 den Laden des Kaufmanns Julius B. gemietet, um darin Automaten aufzustellen. Inzwischen hatte aber K. bereits einige Automaten nach auswärts versandt und B., der für seine Miete fürchtete, ließ die übrigen mit Arrest belegen, verbot schließlich dem K. den weiteren Versandt und erhob Klage wegen Pfandverschleppung. Von dem Hagener Gericht wurde K. jedoch freigesprochen, während das Oberlandesgericht Hamm die Sache zur nochmaligen Verhandlung an das hiesige Schöffengericht zurückverwies. K. erzielte auch hier Freisprechung.— Der 16= jährige Arbeiter Heinrich K. und der erst 13jährige Schüler Otto M. aus Berghofen hatten im Dezember vorigen Jahres gemeinschaftlich den Schüler Wilhelm Gr. von hier mittels Stöcken und Gummischlauch schwer mißhandelt. Das Gericht ließ Milde walden und sah bei dem Schüler von der beantragten Ueberweisung in eine Erziehungsanstalt ab; beide Angeklagte wurden jedoch zu einer Geldstrafe von je 15 Mark verurteilt.— Die Dienstmagd P. von hier hatte dem Hotelier St. mehrere silberne Messer, Löffeln und Gabeln gestohlen. Da das Mädchen ein sehr reumütiges Geständnis ablegte und hoch und teuer Besserung versprach, wurde es nur zu 3 Tagen Gefängnis verurteilt. *e Schüren, 14. Juni.(Blitzschlag.) In das Haus des Fabrikarbeiters Joh. Göbel, Bahnhofstraße 99, ist bei dem gestrigen Gewitter der Blitz eingeschlagen, wobei die Frau des Einwohners Wörmann schwere Brandwunden davontrug. Ein in der brennenden Wiege liegendes Kind konnte gerettet werden. Während das Haus durch Risse beschädigt ist, sind die Möbel nur wenig verbrannt. ** Schüren, 14. Juni.(Kinder haben einen Schutzengel.) Auf der Köln=Berliner= straße, Nähe Pinkel, überrannte ein in vollem Galopp fahrendes Fuhrwerk einen 6jährigen Knaben. Derselbe kam mit geringen Hautabschürfungen davon. Es wäre zu wünschen, daß diesem tollen Fahren ein energisches Halt geboten würde. — Westfalen und * Dortmund, 15. Juni.(Tödlicher Unfall.) Gestern vormittag wurde am Papengarten das dreijährige Töchterchen Frieda des Kaufmanns Freireich von einem Kohlenwagen überfahren. Das Kind, welches einen schweren Schädelbruch und innere Verletzungen davongetragen hatte, verstarb auf dem Transport zum Krankenhaus. * Bocholt, 14. Juni.(Ein tödlicher Unglücksfall) ereignete sich gestern morgen in der Maschinenfabrik A. Fr. Flender. Dem 34jährigen Dreher Peter Eich drang beim Abschleifen des Schwungrades die Angel einer Feile in den Oberschenkel und durchschlug die Hauptschlagader. Er starb infolge des großen Blutverlustes auf dem Wege zum Krankenhause. * Düsseldorf, 14. Juni.(Das 3. Opfer.) Zu der Kesselexplosion auf dem Blechwalzwerk in Lierenfeld wird noch gemeldet, daß von den Schwerverletzten bereits einer im Krankenhaus gestorben ist, so daß die Explosion bis jetzt 3 Menschenleben gefordert hat. * M.=Gladbach, 15. Juni.(Todesurteil.) Der Tagelöhner Heinrich Heinrichs, 1883 in Oberkrüchten geboren, der in der Nacht zum 22. Jan. dieses Jahres in Oberkrüchten den 82 Jahre alten Ackerer Rüllenrath erwürgt und ihm mehrere Sparkassenbücher über insgesamt etwa 3000 Mark gestohlen hatte, wurde vom hiesigen Schwurgericht zum Tode verurteilt. * Kreuznach, 14. Juni.(Ein schweres Automobilunglück) trug sich bei dem Dorfe Gengenbach zu. Dort fuhr ein Automobil mit voller Gewalt auf ein leichtes Bauerngefährt, in dem sich ein Ehepaar mit seinem Sohn befand. Alle drei Personen wurden aus dem Wagen geschleudert und von dem Automobil mitgeschleift. Das Ehepaar wurde getötet, der Sohn ist schwer verletzt. — Letzte Drahtmeldungen. Opfer der Berge. Thale, 15. Juni. Im Bodetal ist gestern ein Berliner Tourist abgestürzt. Der Mann war sofort tot. Zwei Opfer des Rudersports. Berlin, 15. Juni. Gestern nachmittag kenterte auf dem Müggelsee ein Viersitzer des Berliner Ruderklubs„Sturmvogel“, wobei zwei junge Leute, die Ruderer Palm und Wirth, erkranken. Die beiden anderen Insassen konnten nur mit knapper Not vom Tode des Ertrinkens gerettet werden. Unwetter. Bern, 15. Juni. Infolge schwerer Gewitter und gewaltigen Landregens sind alle Flüsse des Kantons Bern bedeutend gestiegen und vielfach über ihre Ufer getreten. Brücken und Stege wurden fortgerissen und Dämme durchbrochen. Ende der Obstruktion in Wien. Wien, 15. Juni. Die Obstruktion der Ruthenen im österreichischen Wehrausschuß, die in der Rede des Abgeordneten Baryzinsky gipfelte, der von vorgestern abend 11 Uhr bis gestern mittag 12 Uhr ununterbrochen sprach, scheint jetzt ihrem Ende entgegenzugehen. Zwar hat der folgende Redner, der Kroat Trefik, angekündigt, daß er eine neunstündige Rede halten werde, aber es verlautet nunmehr, daß zwischen den Ruthenen und der Regierung Verhandlungen angebahnt sind, die ein günstiges Resultat versprechen. Dazu erhält die „Nat.=Ztg.“ folgende Drahtnachricht aus Wien: Wie verlautet, sind zwischen den Ruthenen und der Regierung neuerlich Verhandlungen zum Zwecke der Einstellung der Obstruktion im Gange, die ein günstiges Resultat versprechen. Die Monarchen begegnungen in den finnischen Schären.: Petersburg, 15. Juni. In russischen diplomatischen Kreisen verlautet, daß Staatssekretär v. Kiderlen=Wächter Kaiser Wilhelm zur Begegnung mit dem Zaren in den finnischen Schären begleiten wird. Der Zar ist mit seiner Familie gestern von Moskau abgereist und ist heute früh 5 Uhr auf dem Bahnhof in Zarskoje Selo eingetroffen. Der Aufenthalt in Zarskoje Selo wird 14 Tage dauern. Der Zar wird in den finnischen Schären zunächst mit dem König von England und dann mit Kaiser Wilhelm bei Pitkapas zusammentreffen. Die Nachricht über die Begegnung zwischen Zar und Kaiser wird authentisch bestätigt. Muley Hafids Einzug in Rabat. Paris, 15. Juni. Dem„V. T.“ drahtet man von hier: Sultan Muley Hafid ist am 13. Juni in Rabat eingezogen. Er kam in einer Barke von Dar=El=Arussi her, wo er die letzte Nacht kampiert hatte, und war von einem glänzenden Gefolge begleitet. Der malerische Zug erreichte den Kai, wo der Sultan ein Pferd bestieg und seinen feierlichen Einzug in die Stadt begann. Die Truppen bildeten Spalier. Die Kanonen der Forts donnerten, und unter dem Jubel der Bevölkerung, so wird gemeldet, durchschritt der Sultan die Stadt bis zu dem Palast in den Gärten des Machsens, wo er zunächst bleiben wird. Was seine Absicht ist, ob er die französische Regierung mit der Bitte um die Erlaubnis, nach Paris zu reisen, belästigen wird, das kann vorläufig noch niemand sagen. Nach den Berichten, die gestern im Quai d'Orsay einliefen, haben die Saers den Posten El=Mazi in der Nähe von Rabat angegriffen. Sie wurden aber durch Kanonenschüsse zerstreut. Die Telegramme, die von General Liauthey beim Ministerium einliefen, klingen alle sehr zuversichtlich. Die Patrouillen, die die Umgegend von Fez bis zum Sebutal durchstreifen, haben Ordnung geschaffen, und die Landbevölkerung hat ihre Arbeiten auf dem Felde wieder ausgenommen. Trotzdem fahren die Prediger des heiligen Krieges im Stillen mit ihrer Propaganda fort. Der General Alix setzt seine Reise nach Muluay fort. Er ist ohne irgend welche Zwischenfälle bei Maharitza angekommen. Neue Aktion der Italiener in der Aegäis? Konstantinopel, 15. Juni. Eine neue Aktion der Italiener in der Aegäis wird für kommenden Mittwoch oder Donnerstag erwartet. Ein gestern von Piräus hier eingetroffener rumänischer Dampfer begegnete drei Stunden vor der Einfahrt in die Dardanellen zwei italienischen Kriegsschiffen. Das deutsche Konsulat erhielt gestern die amtliche Mitteilung, daß die letzte, den Ausgewiesenen eingeräumte Frist in der Nacht vom Dienstag zum Mittwoch um Mitternacht abläuft. Dienstag nachmittag wird der deutsche Dampfer„Ella“ mit dem letzten Massentransport der Italiener von etwa 1000 Personen Konstantinopel verlassen. Die Verteidigung der Dardanellen. Konstantinopel, 15. Juni. In der Nacht zum 13. Juni ist das Artillerieregiment von Konstantinopel nach Gallipoli abgegangen, weil angeblich von Seiten der Italiener ein Angriff gegen die nördlich von Gallipoli befindlichen Befestigungen von Plagiari geplant wird. In Gallipoli sollen sich etwa 30 000 Mann türkischer Truppen befinden. Zwei Haubitzbatterien sind von Konstantinopel nach Smyrna abgegangen. Der Sultan siedelte gestern nach dem Jildizpalast über, der seit der Absetzung Abdul Hamids nicht bewohnt wurde. Der General= stabschef Mahmud Pascha sei an Stelle des früheren Ministers Dschelal, der nach Saloniki versetzt wird, zum Wali von Smyrna ernannt worden. Die Aufnahme der Arbeit in England. Manchester, 15. Juni. Eine Versammlung der Dockarbeiter in Manchester und Salford hat, nach der„Nat.=Ztg.“, beschlossen, nachdem Berichte aus verschiedenen Distrikten, darunter aus Liverpool, erstattet worden waren, sofort die Arbeit wieder aufzunehmen. Wetterbericht der deutschen Seewarte. 16. Juni: Vielfach heiter, trocken, warm. 17. Juni: Wolkig mit Sonnenschein, warm, Neigung zu Gewitter. 18. Juni: Meist heiter, trocken, mäßig warm. 19. Juni: Wolkig, schwül warm, strichweise Regen, Gewitter. Kein Ertrinken mehr! Im Kaufhause der Firma Hermann Kornblum in Hagen wird die aufsehenerregende Erfindung des Berliners Karl Hartwig öffentlich ausgestellt, worüber vor kurzem fast die gesamte Presse berichtete. Die Erfindung besteht aus einem Stoffutter, welches, in Herren=, Damen= und auch in Badekostümen angebracht, ein Untersinken im Wasser unmöglich macht. Jeder Nichtschwimmer kann mit Leichtigkeit und ohne jegliche Gefahr schwimmen lernen. Den Militär= und anderen öffentlichen Behörden wurde diese wertvolle Erfindung vor kurzem vorgeführt und sprachen sich solche sehr lobend über dieselbe aus. Besonders für Ruderer und UeberSee=Reisende dürfte diese Erfindung, durch welche künftighin viele Unglücksfälle verhütet werden, unentbehrlich werden. Kath. Pfarrkirche. Sonntag, den 16. Juni. 6¼ Uhr: Stille hl. Messe. 7½ Uhr: Frühmesse mit Predigt. 8¾ Uhr: Schulmesse mit Predigt. 10 Uhr: Hochamt mit Predigt und Segen.— Nachm. 2½ Uhr: Sakramentsandacht. An Werktagen: 6½ Uhr: Stille hl. Messe in der Krankenhauskapelle. 7 Uhr: Schulmesse. Filiale Lichtendorf. 7½ Uhr: Frühmesse. 10 Uhr: Hochamt mit Predigt. Nachm. 2 Uhr: Andacht. Verantwortlich für die Redaktion: Friedr. Kraas. Druck u. 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Gutes Rothehaus findet Dienstag, 18 Juni cr. mittags 12½ Uhr öffentlich meistbietend statt. Coesfeld, 10. Juni 1912. Fürstlieh SalmHorstmar'sche Rentei 4147 Mrose. Weizenkeime bestes Futtermittel f.r junge Schweine empfiehlt 412## L. Weinberg Nr. 139. 1. Beilage Die Jahresversammlung des Hansabundes die gleichzeitig mit dessen drittem Stiftungsfest soeben in Berlin abgehalten wurde, brachte außer einer Ansprache des Präsidenten Rießer den Geschäftsbericht des Assessors Kleifeld, aus dem das Wachstum und die Erfolge des Bundes dessen bisherigen dreijährigen Bestandes hervorgingen.— Geheimrat Rießer, der vorher den neuen Geschäftsführer Frhrn. v. Richthofen, den Nachfolger des wegen Krankheit zurückgetretenen Herrn Knobloch vorstellte und mitteilte, daß der wegen Krankheit abwesende frühre nationalliberale Reichstagsabgeordnete Stresemann zum Beirat für Fragen des Handels und der Industrie gewählt worden sei, beleuchtete namentlich das Ergebnis der jüngsten Reichstagswahlen. In 58 Wahlkreisen hätten die vom Hansabunde unterstützten Kandidaten gesiegt, während der Bund der Landwirte eine beispiellose Niederlage erlitten hätte. Damit hätte der Hansabund, dem seine Gegner noch nicht für ein Jahr Bestand vorausgesagt hätten, seine Lebensfähigkeit bewiesen. Seiner Taktik sei es auch allein zu danken, daß statt der 110 nicht 160 Sozialdemokraten im Reichstage säßen. Im Geschäftsbericht wurden dann die Tätigkeit und die Erfolge des Bundes im einzelnen dargestellt, wobei hervorgehoben wurde, daß der Hansabund z. Zt. in 710 verschiedenen Orten des Reiches Zweigstellen besitze. —— Der Menschheit Flug! Viel Schönes schuf des Menschen Hand, Daß es dem Fortschritt diene, Das Beste aber, das erfand Er in der Flugmaschine. Sie ist der Technik Stolz und Zier; Hoch über'm Weltgewimmel Zeigt sie dem kühnen Passagier Auf Erden schon den Himmel! So lang die Menschheit sinnt und strebt, Sann nach sie dem Probleme: Wie man dem Erdenstaub entschwebt Und Luft und Schwerkraft zähme. Und ob sich auch manch Plan zerschlug, Der kühn war und gediegen, Stets höher ging des Geistes Flug; Drum lernte man das Fliegen! Manch edler Geist ließ als Phantast Sich von der Mitwelt schelten, Er rang sich weiter, ohne Rast, Und ließ kein Hemmnis gelten; Und Früchte trug die edle Saat Im 20. Jahrhundert, Das ist der„Flug“ der großen Tat, Den heute man bewundert. „Es ist erreicht!“ So ruft man jetzt, Und sieht die Geister schweben, Sie alle werden hochgeschätzt, Die sich zum Flug erheben. Ob sausend man die Luft durchfliegt, Ob fährt in Luftfahrschiffen, Daß in der Luft die Zukunft liegt, Das hat man jetzt begriffen. Sonst sah man wohl am Horizont Die weißen Schäfchen fliegen, Ein Hirt hat nie dorthin gekonnt, Sich nie so hoch verstiegen. Jetzt aber furrt es rings und schwirrt, Und noch im Abenddämmern Zeigt neuerdings ein schneid'ger„Hirth“ Sich bei den Wolkenlämmern. Leltung. Amtliches Areisdlatt) Der Wandrer steht verwundert still Und spricht mit ernster Miene: Wer auf der Höhe bleiben will, Der fahr per Flugmaschine. Und einer überflügelt heut Im Fluge schnell den andern, Bald kommt wohl auch für mich die Zeit, Dann flieg' ich, statt zu wandern! Wenn jemand eine Reise tut, Vielleicht'ne Hochzeitsreise, Steigt er mit ihr mit gutem Mut Empor in Fliegerweise. Ein Hochzeitspaar schwebt so wie so In höhern Regionen, Nun kann es also comme=il=faut Im 7ten Himmel wohnen. So steigt man bald für wenig Geld Bis in die höchsten Sphären, Bald wird die Reise um die Welt Kaum noch drei Tage währen; Das soll die große Erde sein? So ruft man und saust weiter, Dem Flieger ist die Welt zu klein! Er fliegt„drum rum!" Ernst Heiter. —— Westfalen und Rheinland. * Hagen, 14. Juni.(Ein Flugtag in Hagen.) Der Hagener Verkehrsverein veranstaltet am Sonntag, den 23. Juni ds. Is. einen Flugtag zum Besten der National=Flugspende. Das neueste Parseval=Luftschiff„Charlotte", das— wie unssere Leser wissen— seit einiger Zeit vom Flugplatze Wanne=Herten großartige Fahrten unternimmt, wird zu dieser Veranstaltung von Düsseldorf nach Hagen fahren, auf dem Flugplatze in der Gartenstadt Emst landen und zu zwei oder drei Passagierfahrten über Hagen aufsteigen. Außerdem wird der durch sehr kühne Flüge, namentlich beim Pfingst=Schaufliegen in Neuß bekannt gewordene Flieger Mischewski(Hagen), der im Herbst vorigen Jahres in Berlin auf Grade=Eindecker das Pilotenzeugnis erwarb, Präzisions=, Höhen= und Dauerflüge unternehmen. Auf dem Flugplatze selbst soll bequemer Aufenthalt, Restaurationsbetrieb und Konzert des Städtischen Orchesters geboten werden. Abends wird ein großes Parkfest im Stadtgarten zum Besten der NationalFlugspende den Tag beschließen. Man sieht, die Hagener bieten etwas auf! * Bochum, 14. Juni.(Mißglückte Flucht.) Der in einem hiesigen Hospital untergebrachte Strafgefangene Heinrich Heuser versuchte in der gestrigen Nacht auszubrechen. Er hatte, um aus dem dritten Stockwerk herauszukommen, sein Bett. laken zerrissen, und zu einem Strick zusammengebunden. Der Strick zerriß aber und H. stürzte aus beträchtlicher Höhe zur Erde. Trotzdem er schwere Verletzungen erlitten hatte, versuchte er zu entfliehen, fiel aber schließlich der Polizei in die Hände. * Münster, 14. Juni.(Folgenschwere Explosion.) In einer Bäckerei an der Buddenstraße platzten in vergangener Nacht zwei überhitzte Heizrohre. Die Tür zwischen der Back stube und dem Wohnraum wurde zertrümmert. Das Feuer schlug in die Wohnstube und setzte diese in Brand. Der Meister und der Lehrling erlitten schwere Brandwunden und mußten nach dem Krankenhause geschafft werden. Der Gehilfe und eine vierte Person wurden ebenfalls, aber nur leicht, verletzt * Laer b. Bochum, 14. Juni.(Bergmannslos.) Donnerstag morgen verunglückten auf Zeche „Mansfeld“, die Bergleute Büker und Bellmann. Bei Schießarbeiten wurden sie durch Einatmen giftiger Dämpse betäubt. B. war sofort tot; L. wurde ins Krankenhaus befördert, wo er schwer krank darniederliegt. Beide Verunglückte sind verheiratet und Väter unmündiger Kinder. * Essen, 14. Juni.(Freigesprochen.) Durch Urteil der hiesigen Strafkammer wurde der Agent Christian Rock aus Gelsenkirchen wegen gemeinschaftlicher Körperverletzung zu 9 Monaten Gesängnis verurteilt. Nachdem das Urteil Rechtskraft erlangt hatte, gelang es dem Verteidiger Rechtsanwalt Dr. Wallach, das Wiederaufnahmeverfahren herbeizuführen. Rock wurde dann aus der Strafhaft entlassen. Das Wiederaufnahmeverfahren endete abermals mit seiner Verurteilung zu 6 Monaten Gefängnis. Auch gegen dieses Urteil wurde das Wiederaufnahmeverfahren herbeigeführt. Das Gericht konnte sich diesmal bei den widersprechenden Zeugenaussagen nicht von der Schuld des Angeklagten überzeugen und erkannte auf Freisprechung. In der Urteilsbegründung ist ausgeführt, daß trotz der Freisprechung nach wie vor ein dringender Verdacht für die Täterschaft des Angeklagten bestehen bleibe. * Elberfeld, 14. Juni.(Kindesmord.) Eine verstümmelte und teilweise verkohlte Kindesleiche wurde hier vor einigen Tagen von städtischen Arbeiten des Abfuhrwesens auf einem Müllabladeplatz gefunden, und zwar in einem Haufen Hausmüll, der am 5. d. M. aus dem Zentrum der Stadt abgefahren worden war. Einzelne Teile der Leiche sahen aus, als ob sie gekocht worden wären.. Die inneren Organe waren bereits stark in Verwesung übergegangen. Aus dem letzteren Umstande wird von sachverständiger Seite geschlossen, daß die Leiche schon längere Zeit vor dem 5. Juni an einem anderen Orte gelegen hat. Dicht neben der Leiche lag ein Pappkarton, der offenbar zur Amhüllung benutzt worden war. Offenbar liegt ein Mord vor, jedoch haben die bisherigen Ermittelungen über die Person des Täters noch nichts ergeben. “ Aachen, 14. Juni.(Von Ratten angefallen.) Gestern morgen wurde ein elf Monate altes Kind einer in einem Erdgeschoß in der Roßstraße wohnenden Familie, als es in seinem Bettchen lag, von Ratten angefallen. Auf das Schmerzensgeschrei des Kindes eilte der Vater in das Schlafzimmer und machte mit mehreren anderen Männern auf die auf dem Bette sitzenden Ratten Jagd. Nach längeren Bemühungen gelang es, die Ratten zu erschlagen. Das Kind hatte erhebliche Bißwunden am Kopfe davongetragen. Auch mehrere Männer waren bei der Verfolgung der Ratten von ihnen gebissen worden. * Bonn, 14. Juni.(Die Weinreben) zeigen am Rhein und an der Ahr im allgemeinen einen schönen Stand, der zu den besten Hoffnungen auf einen guten Herbst berechtigt. Fast alle Gescheine sind voll entwickelt; im Ahrtale bei Ahr weiler stehen sie schon in Blüte. Die Witterung ist den Blüten bis jetzt günstig gewesen. Bunte Chronik. ) Auf schnelle Weise zu viel Geld kommen wollte ein 28jähriger Kaufmann in Berlin. Er gab dort einen mit 120000 Mark deklarierten Brief auf, den er aber nur mit Papierschnitzeln füllte, um an die Post Ersatzansprüche stellen zu können; dabei zog aber der Betrüger, der sehr raffiniert zu Werke gegangen war, den kürzeren; Samstag, 15 Juni 1912. er kann jetzt ein Jahr im Gefängnis über seine Torheit nachdenken. ) Das Motorbootunglück bei Ballum an der schleswigschen Nordseeküste ist dadurch entstanden, daß sich ein großer Teil der 50 Passagiere in der Nähe der Landungsstelle auf eine Seite des Bootes drängte, so daß es sich plötzlich auf diese Seite neigte, wobei 20 Personen ins Wasser fielen. 6 Frauen, ein 10jähr. Mädchen und ein Mann ertranken. 1 Wegen vollendeten Verrats militärischer Geheimnisse hat sich augenblicklich unter völligem Ausschluß der Oeffentlichkeit der 44jährige Buchhalter Eduard Napoleon Barbier aus Lyck(Ostpreußen) vor dem Reichsgericht zu verantworten. Der Angeklagte soll sich im Juli v. Is. in Lyck Gegenstände der Landesverteidigung verschafft haben, um sie gegen die Interessen des Reiches zu verwerten. )( Drei japanische Spione wurden in Batavia verhaftet. In holländisch=Indien wird schon seit langem eine eifrige japanische Spionage getrieben, welche die dortigen Behörden mit Besorgnis erfüllt. )( Einer der Apachen von Nauen, die neulich auf einem Raubzuge den Amtsdiener Kleinschmidt in Nauen bei Berlin erschossen, dann aber von Gendarmen gestellt wurden, wobei der eine Räuber seinen Kameraden erschoß und sich später, als er keinen Ausweg mehr sah, selbst einen tödlichen Schuß beibrachte, ist jetzt als Mörder des Försters Scherf in Frohnau festgestellt worden. 1( Massennergiftungen infolge Genusses von frischem Schabefleisch wurden in Oberschöneweide bei Berlin festgestellt. 12 Personen sind schwer erkrankt. ) Infolge eines Mückenstichs erlitt die Frau eines Wiener Universitätsprofessors eine Blutvergiftung, so daß ihr der Fuß amputiert werden mußte; trotzdem dürfte die Frau kaum mit dem Leben davonkommen. Das Flugwesen hat sich in Deutschland weniger rasch entwickelt als in anderen Ländern, weil man es zuerst als eine sportliche Erscheinung ansah. Nachdem aber der Wert der neuen Erfindung mehr und mehr erkannt wurde und die Presse für eine Flugspende aufforderte, war jeder Deutsche bereit, sich an dieser nationalen Tat zu beteiligen, um dem deutschen Flugwesen im Wettstreite der Nationen einen würdigen Platz zu sichern. Auch die Staatsbehörde hat Lotterien genehmigt, deren Reinerträgnis für das Flugwesen bestimmt ist. Auf diese Weise kann jeder das Gute mit dem Nützlichen verbinden. Am 26. und 27. Juni findet in Frankfurt a. M. die Ziehung der großen Lotterie zugunsten des Frankfurter Vereins für Luftschiffahrt statt. Lose hierzu à 3 Mark sind überall zu beziehen, wo nicht versenden dieselben die Generaldebots: Ferdinand Schäfer, Bankgeschäft in Düsseldorf und Louis Hedderich in Frankfurt am Main. Gottesdienste. Evang.=ref. Gemeinde. Sonntag 9½ Uhr: Pastor Terberger. Evang.=luth. Gemeinde. Sonntag 8 Uhr: Pastor Wischnath. 9½ Uhr: Pastor Schulte=Sodingen aus Weidenau. 11 Uhr: Kindergottesdienst. Westhofen. Sonntag vorm. 9½ Uhr: Gottesdienst. Nachmittags 2 Uhr: Kindergottesdienst. Verantwortlich für die Redaktion: Friedr. Kraao. Druck u Verlag von Carl Braus, beide in Schwerte Ein Taler. Kriminal=Roman von Adolph Streckfuß. 88(S.(Nachdruck verboten.) In dem elegant eingerichteten Gastzimmer welches der Major ihm hatte anweisen lassen, angelangt, nahm sich der Polizeirat kaum die Zeit, den Hut abzulegen und ein Paar Morgenschuhe anzuziehen. Dann setzte er sich an den Tisch und breitete auf diesem die gefundenen Papierabrisse aus. Es waren im Ganzen vierzehn an der Zahl, sämtlich nur auf einer Seite mit wenigen Buchstaben beschrieben, nur einer enthielt das volle Wort„Darlehn“, die übrigen folgende Buchstaben: Sare ——— päte—— —.— in——rpflich——— enwort—— ück —— uguf—— under—— Ehr—— ck zu za——— päte—.— Friedr—— Summ—— on non Ro——" Während kaum fünf Minuten war der Polizeirat eifrig beschäftigt, die Papierstückchen zusammenzufügen und zu ordnen, dann aber lehnte er sich in den Lehnsessel zurück, und die Hände wohlgefällig über den Bauch faltend, sagte er sehr zufriedengestellt: „Schauen Sie her, Doktor, das Rätsel ist gelöst. Zerrissener Schuldschein. Klar wie der Tag!“ Fritz Stern warf einen Blick auf die vom Polizeirat geordneten Papierstücke; auch ihm ward der Inhalt derselben durch die einzelnen Buchstaben, obgleich die Verbindungsglie der fehlten, bald klar. Die zusammengelegten Papierstücke besagten: — under——ück—— Friedr——on von No—— Darlehn— rpflich—— Ehr——— enwort——— Summ—— päte—— ugus — ck zu 3a——— Sare—— in. „Ists Ihnen klar?“ fragte der Polizeirat triumphierend.„Ich denke, man kann den Schuldschein deutlich lesen. Kleinigkeiten fehlen freilich.Schade! Ein paar Zahlen verloren. Aber das tut nichts. Schuldschein lautete sicher ungefähr: So und soviel h— (undert)— St—(ück Friedr)— ichsdor habe ich von Herrn Bar—(on von No)— rdenheim als—(Darlehn)— erhalten und ve— (rpflich)— te mich auf mein—(Ehr— enwort,)— diese—(Summ)— e biss—(päte) — stens am so und sovielten A—(ugus)—t zu—(rück zu za)— len. Graf Anfons von— (Sare)— nt—(in).— Schade, daß Datum und Summe fehlen, alles übrige klar!“ Fritz schaute mit starrem Auge die Papierstücke an. Er wußte, daß sein Bruder dem Grafen Satrentin eine bedeutende Summe auf sein Ehrenwort gegeben hatte und daß er den Schuldschein in seiner Brusttasche trug. Dort lag nun der zerrissene Schuldschein. Welches Interesse konnte der Wildmichel daran haben, gerade dieses für ihn unbedeutende Dokument zu zerreißen und die Stücke in den Wind zu streuen. Nein, der Wildmichel war der Mörder nicht! Graf Sarentin war es, der frühere, kaum eingeschläferte Verdacht erwachte von neuem und wurde ihm durch die zerrissenen Papierstückchen zur Gewißheit. „Sarentin ist der Mörder! Kein Zweifel, er ists!“ rief er, seine gewohnte Selbstbeherrschung ganz vergessend, stürmisch aus. „Wieder vorschnelles Urteil, lieber Doktor!“ entgeguete der Polizeirat ernst.— Vor halber Stunde sagten Sie: Wildmichel ist der Mörder. Schuldschein Verdachtsgrund— gebe es zu, aber sehr schwacher! Viel schwächer alsGründe gegen Wildmichel.— Was liegt vor gegen den Grafen? Zusammenfassen! 1. Ist im Walde gewesen zur Zeit des Mordes mit Büchse. Vah, Wald groß. Gar kein Grund. Wissen noch nicht mal, ob Büchse losgeschossen. Nachforschen, Pulver vergleichen. Stimmts, dann wäre schon mehr Grund, aber immer noch schwach. 2. Graf kommt ausWald zurück, ist bleich, zerstört.— Natürlich verstört, weil Hoffnung auf Verlobung erschüttert wird.(Rann nicht anders sein. 3. Schuldschein. Wer weiß, ob Graf ihn vielleicht vor acht Tagen schon bezahlt und nun zerrissen hat — War trocken Wetter, Papierstücke vom Winde vertrieben, fehlen ohnehin viele. Vom Wege abgeweht. Mit so schwachen Gründen belegt man keinen so schweren Verdacht, lieber Doktor; würde nicht wagen, Wildmichel dem Richter vorzüführen, wenn gegen ihn nicht mehr vorläge und doch ist Michel schon eines Mordes verdächtig, Zuchthäusler und Einbrecher!“ „Wollen Sie damit sagen, Herr Polizeirat, daß Sie dem Untersuchungsrichter gar keine Mitteilung von dem von mir geäußerten Ver dacht machen wollen?" „Werde mich hüten, dies zu tun— Richter und Statsanwalt in P. gute Kerle, aber mordsdumm. Würden Grafen vorladen, verhören, ihm eröffnen, trauriger Verdacht liege vor, möge sich rechtfertigen. Tiefe Entrüstung. Brillante Erklärung. Gegenseitiges Händeschütteln. Abgemacht!— Ist unschuldig, dann braucht niemand etwas von Ihrem Verdacht zu wissen, er selbst am wenig sten.— Ist er schuldig, dann Torheit, ihn durch Verhör zu warnen. Hat dann Geld aus Börse und Brieftasche geraubt. Werde ihn beobachten lassen, auf Schritt und Tritt. Wird das Geld ausgeben— werde sehen. Halte die Hand über ihn und fasse zu, sobald es Zeit ist; jetzt aber ist es Zeit, daß ich noch ein paar Stunden schlafe, ehe Dummköpfe aus P. ankommen. Hab mir die Ruhe verdient, bin sehr müde. Wenn das Geringste vorfällt, lassen Sie mich wecken, sonst aber erst, wenn die Herren aus P. eintreffen. Gute Nacht!“ Er wartete eine Antwort nicht ab, sondern warf sich auf das weiche Sopha und ehe Fritz das Zimmer verlassen hatte, schnarchte der dicke Polizeirat schon in den höchsten und tiefsten Orgeltönen. VIII. Acht Wochen waren seit der Ermordung des Baron von Nordenheim vergangen, noch immer aber schwebte über die Freveltat ein geheimnisvolles Dunkel, welches auch durch die eifrigsten Bemühungen des Polizeirates Richter nicht gelichtet werden konnte. Die Untersuchung wurde von dem Kreisgericht in P. vor dessen Forum sie gehörte, geführt, aber da der König sich für dasselbe besonders interessierte, hatte der Polizeirat Richter auf Antrag des Polizeipräsidenten den Spezialbefehl erhalten, auch ferner die Nachforschungen nach dem Mörder zu überwachen. Er hatte zum großen Mißvergnügen des Kreis gerichtsdirektors in P., der eine solche Einmischung in die Tätigkeit der dortigen Justizbeamten keineswegs gern sah, mehrfach den Wildmechel vernommen, aber auch ihm war es ebensowenig wie dem Untersuchungsrichter gelungen, den Gefangenen zu einem Geständnis zu bringen. Weder die freundlichen Worte, mit denen der Polizeirat in Wildmichel drang, er möge zum Beweise seiner Unschuld genau angeben, wie er zu der Uhr, den Ringen, dem Schlüssel gekommen sei, wenn er sie gefunden habe, möge er sagen wo, damit weitere Nachforschungen, angestellt werden könnten,— noch die Drohungen des Untersuchungsrichter übten auf den verstockten Verbrecher den geringsten Einfluß. 7] Saweter Zeitung(Antlicze Zesblak.) Somstg, du 11. Huai 1910.: 1.762 19 Nr. 139. Fürbrautleute! Empfehle mein grosses Lager in Karden (ca. 25 Stück) und komplette 3805 KüchenEinrichtungen unter günstigen Zahlungsbedingungen(Ratenzahlungen) Carl Feit, Hüsingstr. 24. 4 ee Butzestrakt Striekmaschinen mit Mark 30—50 Anzahlung. Illustr. Katalog gratis. 8817 B. Krisch, Braunschweig. 9 Kals. und Könlgl. 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Lange zerbrach er sich darüber den Kopf, wie im Fieberwahnsinn wälzte er sich auf seinem Lager ruhelos hin und her, schon brach den Morgen an und noch immer war er sich im Unklaren. Die Sonne war längst aufgegangen, als der Eichbauer in der Wohnstube erschien. Seine Augen glühten in fieberhafter Aufregung und sein ganzer Körper bebte unter den Gefühlen, die sein Inneres durchwühlten. Zilli erriet auf den ersten Blick, daß sich ihr Vater in einem viel erregteren Zustande als gewöhnlich befand, und wenn sie einerseits auch geneigt war, denselben auf ein außergewöhnlich heftiges„Alpdrücken" zurückzuführen, so konnte sie anderseits doch nicht die Vermutung unterdrücken, daß noch ein anderer Grund mit im Spiele sein müsse. In diesem Glauben wurde sie noch mehr bestärkt, als Wochen, ja Monate vergingen, ohne daß ihr Vater eine bessere Stimmung erlangte. Es war schier gar nicht mehr mit ihm auszukommen. Sie hätte daher lieber heute als morgen geheiratet, um den Eichhof für immer verlassen zu können. Aber sie wollte keinen andern heiraten als den Lenz, und daß ihr Vater seine Einwilligung dazu geben würde, daran war nach ihrer Meinung jetzt, da er noch mürrischer gelaunt war als seither, erst recht nicht mehr zu denken, zumal sein eingefleischter Haß gegen den Forstgehilfen an Heftigkeit zugenommen haben mußte. Das schloß sie aus den Aeußerungen ihres Vaters dem Wiesbauern gegenüber, als dieser kürzlich auf dem Eichhofe war. „Eh i die Zilli, mei' oanziges Kind, dem„Forsthund“ zum Weib gib, ehnder verschreib i's dem Teufi! Sie muaß dein Toni heirat'n, ob's will oder nöt!“ hatte sie ihn sagen gehört, und daher schien es ihr, daß der Zeitpunkt ihrer gewaltsamen Verkuppelung mit dem ihr verhaßten jungen Wiesbauer bereits festgesetzt worden sein mußte. Daß dies unmöglich war, davon hatte natürlich Zilli keine Ahnung. Sie litt unsäglich viel unter der ihr aufgezwungenen Liebe, und mehr als einmal flehte sie in ihrem stillen Kämmerlein zur schmerzensreichen Gottesmutter um Abwendung der unglücklichen Ehe mit dem Burschen, den sie wegen seines stolzen, hochfahrenden Wesens und seiner Rauflust verachtete, und dessen häufige Besuche sie sich gefallen lassen mußte, weil ihr Vater es haben wollte. Da geschah etwas, was sie sich nie hätte träumen lassen. III. In einem der beiden Wirtshäuser der am Ostufer der Isar gelegenen kleinen Ortschaft Fall gings eines Sonntags lustig her, denn die Veteranen hielten ihren Jahrtag mit Tanzunterhaltung ab. Drum bewegte sich alles, alt und jung, Bauer und Bäuerin, Knecht und Magd, und tanzten in lustigen Reihen. Fest aufgeputzt waren die Dirn, und die Buam lachten vor Freud, wenn sie,'s Deandl umschlungen, im Saal herumtanzten. Es waren viele flotte Burschen, auch viele hübsche Mädchen anwesend. Auch der Eichbauer mit seiner Tochter Zilli und der Wiesbauer mit seinem Toni, sowie der Forstgehilfe Lenz hatten sich eingefunden. Die Musik spielte einen feschen Landler um den andern, und lockte immer von neuem auch die Alten zum Tanze an, bis nach und nach alles auf den Beinen war. Zilli hatte bis jetzt nur mit Lenz getanzt, weil sie ja auch nur ihm zuliebe auf den Ball gegangen war. Das paßte selbstverständlich dem jungen Wiesbauer ganz und gar nicht. Er haßte den Forstgehilfen, und seit langem schon verfolgte er ihn, wo er nur konnte, mit beißendem Hohn und Spott. Als nun wieder der nächste Walzer aufgespielt wurde, warf der Wiesbauerntoni den Musikanten einen Taler hin und schrie mit stolzen Worten:„Spielt's nur auf, Musikant'n, Geld hama gnua, mehr als so a halb verhungerter Jagersg'sell, und iatz, Zilli“— dabei ging er auf diese zu—„tanz'n wir zwoa ara mal miteinand’, brauchst di mit mir gar nöt z'schama, i bi do a ganz anderer Kerl als der miserabie Hungerleider von am Forstg'hilf'n.“ (Schluß folgt.) Von Laura Uincent. Allerlei Salate. Salat von weißen Bohnen. Kleine weiße Bohnen(Perlbohnen) werden weichgekocht, doch müssen sie ganz bleiben. Nachdem sie abgeschüttet und erkaltet sind, macht man sie mit Salz, Pfeffer, feingewiegter Zwiebel, Oel und Essig zu Salat an. Blumenkohlsalat. Ein schöner fester und weißer Blumenkohl wird in Röschen zerteilt und in Salzwasser weichgekocht. Tann gibt man ihn auf ein Sieb zum Abtrocknen und macht ihn nach dem Erkalten mit Oel, Essig, Salz und Pfeffer oder mit einer Mayonnaise an. Eiersalat. So viel Eier, als man Personen hat, werden hartgekocht und in Scheiben geschnitten. Nun rührt man zu 6 Eiern 4 Löffel dicke saure Sahne, 2 Löffel Oel, 2 Löffel Essig oder Zitronensaft, Salz, Pfeffer, einen Teelöffel Senf und etwas feingewiegten Schnittlauch zu einer dicken, schaumigen Sauce und gibt diese über die Eier. Dreierleisalat. Rote Rüben und Sellerie in gleichem Quantum werden weichgekocht und in Scheiben geschnitten und jedes für sich mit Oel, Essig, geriebener Zwiebel, Salz und Pfeffer angemacht. Dann schichtet man den Sellerie in die Mitte einer Salatschüssel, die roten Rüben ringsum und an den äußersten Rand gut belesene und gewaschene Rapünzchen(Wintersalat), die man mit Zitronensaft beträufelt. Der Salat sieht schön aus und schmeckt sehr gut. Eiersalat auf andere Art. 6 Eier werden hartgekocht, das Weiße feingewiegt, das Gelbe mit der Gabel zerdrückt und langsam mit 4 Eßlöffeln saurer Sahne und 2 Eßlöffeln Oel verrührt. Dann gibt man 2 Eßlöffel Zitronensaft, Salz, Pfeffer und feingewiegten Schnittlauch dazu und vermischt diese Sauce mit dem gehackten Eiweiß. 9 Humor. Unmöglich. Er:„Liebes Kind, diese Hosen sind ja am Rand ausgefranst!“ Sie:„Es sind die besten, die du hast, Heinrich, außer den Frackhosen.“ Er:„Na, dann gib mir die. Ich habe heute eine wichtige Konferenz, in deren Verlauf ich mich stolz, gleichgültig, würdevoll, ja vielleicht sogar ein wenig verächtlich zeigen muß. Und das alles kann man doch unmöglich in seiner Haltung ausdrücken, wenn man Frausen unten an den Hosen hat.“ 4 Amtlicbes Kreisblatt füir den Kreis börde ∆ 42. Jahrgung 0 Ghites und Shelles Cagworgm des kreiles. 0 haupt-Hononambifen Unterhaltungs=Beilage zu Nr. 139. Samstag, 15. Juni 1912. Satrun. 25 Ge Roman von Heinz E’Monts. (19. Fortsetzung.) on der Dschunke aus waren die Flüchtlinge sofort bemerkt worden, und ein herübergeschickter Sampan, ein starkgebautes Boot mit nur einem Riemen, brachte sie rasch an Bord. ) E i n l e t z t e s d a n k e r f ü l l t e s A b s u c h e n Z) der Landschaft nach der Richtung hin, wo das Yamen Lau=Yangs liegen mußte, ein Klappern und Schlagen der gehißten Mattensegel, und das Fahrzeug setzte sich stampfend und bäumend in Bewegung. Holday übernahm sofort das Kommando. Er fürchtete ernstlich verfolgt zu werden, denn dem Pöbel konnte die Flucht der Fremden nicht lange verborgen bleiben, und der Gedanke, daß sie dem Meere sich zugewandt haben müßten, war sehr naheliegend. Hart am Winde lief die Dschunke durch die kabbelige See, deren weißblasige Schaumkronen das flüchtige Schiff anzustarren schienen mit feindseligen Augen. Die Spieren ächzten, der aus den Segeln niederstreichende Wind sang klagende Melodien, das aus Ledergestecht hergestellte Tauwerk pendelte, den Bewegungen des Schiffes folgend, hin und her und schlug knarrend gegeneinander. Kein Gestirn lächelte nieder auf die abermals dem Meere Preisgegebenen. Der mißfarbene Regendunst senkte sich immer tiefer auf das Wasser, eine drückende Stille schwebte in der Luft, jedes Wort klang seltsam tief und blechern. Die Flüchtlinge hatten es sich in dem Laderaum der Dschunke, so gut es ging, bequem gemacht. Dank der Fürsorge Lau=Yangs war der ja einigermaßen wohnlich eingerichtet und nach Möglichkeit seines trostlosen Charakters entäußert. Durch aufgenagelte goldglänzende Matten wurden die salzzerfressenen feuchten Bordwände dem Auge entzogen, dickes Strohgeflecht bedeckte den glitschigen Fußboden, mitgenommene Decken und Polster dienten als Lagerstätten, den beiden Frauen hatte man die kleine Kabine des chinesischen Schiffsführers und seines Steuermannes eingeräumt. So ließ sich das Trostlose der Lage wenigstens äußerlich einigermaßen vergessen, zumal ein tiefer Schlaf alle die Aermsten bald nach dem Absegeln der Dschunke bettete an seiner weichen Brust. „Schlaft, ihr Armen,“ murmelte Holday, als er gegen Morgen in den Raum hinabstieg, um sich ebenfalls zu kurzer Ruhe niederzustrecken.„Ihr werdet noch früh genug erwachen und dann mit Entsetzen dem greulichen Gespenst der Seekrankheit ins fahle Antlitz sehen.“ (Nachdruck verboten.) Und weiter flog das Schiff. Selbst der Monsun, der mit dem grauenden Morgen immer mehr auffrischte, empfand etwas wie Freude über das wackere Verhalten dieser Nuhschale.„chen zu kommt mit Komm' mit, rief er dem Schiffchen zu, kommt mit, winkte er mit silberschimmernden Armen hinauf, nach den indigofarbenen Wolken, nach den weißbrustigen Sturmpögeln und Möwen. gegef sich d. auf 9i. Machte der grauschwarze Nevei fia, da auf die Setve gnichen Ar. Ein toller Wettlauf begann zwischen ver leichtbeschwingten Dschunke, den jagenden flatternden und kreischenden Vögeln und den weißköpfigen, sich überstürzenden Wogen. Und immer blieb die Dschunke Sieger. Keuchend eilte sie dahin, die Masten gebogen wie Gerten unter dem ungeheuren Druck der stroßenden Segel, und die Windsbraut weit hinter sich zurücklasse. 9. Holday stieß einen vergnügten Pfiff aus, als er nach einigen Stunden das triefende Deck wieder betrat. „So ist's gut,“ lachte er den chinesischen Greuermann an.„Bei solcher Brise haben wir chen nächsten Hafen erreicht, ehe zehn Tage vergehen.“!? Schweigend deutete der Steuermann gen Osten. Fern am Horizont, dort, wo die Sonne emporsteigen mußte über die Kimme, dort stand statt der gewöhnlichen, buntglühenden Farben ein tiefvioletter, dn und Holdays Gesicht wurde mit einem Male Was da noch schläfrig sich reckte, das nur zu wohl. Es war der Taifun, der gefürchtete Wirbelwind dieser Breiten. Bald würde der dräuend das zottige Haupt erheben und über die See hinrasen mit Brüllen und Fauchen..6, Lam bedauerns. Und dann wehe, dreimal weye vem##ug d#g werten Schiff, das von dem vernichtenden Hauch des Ungetüms erreicht wurde. 12. Kapitel. Im kleinen Empfangssaal des Gouvernements stand auf hohem Katafalk der Sarg mit der Leiche des vermeintlichen Enkels Lord Holdays. Ernst und stumm hielt ein wahrer Hain Palmen getreulich Wache bei dem Entschlafenen; das Gefieder gesenkt vor der Majestät des Todes. Mit mattem, gelblichem Schein brannten die Kerzen, als wollten auch sie mit einstimmen in den über dem ganzen Hause lastenden Schmerz. 40 Am Fußende knieten Lord Holday und die Lady; die letztere, eine imponierende Erscheinung, prangend in des Alters Silberkrone, tiefes Weh in den tränenumflorten, milden Augen, der Mühe sich aufrechthaltend unter der Wucht des über ihn hereingebrochenen Schicksalsschlages. Doch unter dieser scheinbar so ruhigen Oberfläche barg sich ein furchtbares Debacle, ein Zusammenbruch alles dessen, was dem Lord bis ins hohe Alter hinein die stolze Zuversicht und damit die jugendliche Spannkraft geDank seiner energischen Maßnahmen verpuffte die Erhebung auf das kläglichste. Einige Salven der Truppen, ein paar Granaten der Kriegsschiffe hinein in das menschenwimmelnde Heiwangho und der Pöbel stob auseinander. Als im Frühlicht des jungen Tages das Militär die Chinesenstadt besetzte und zahlreiche Verhaftungen vornahm, dachte niemand an Widerstand. Aehnlich lauteten die aus den größeren Städten vorliegenden telegraphischen Meldungen. Hie und da war es zum Blutvergießen gekommen, im allgemeinen aber wurde auch diese Bewegung hinweggefegt mit hartem Besen, und zahlreiche Schuldige harrten des standrechtlich über sie verhängten Todes. Den Gouverneur von Heiwangho traf auch nicht der leiseste Vorwurf, zumal gerade er noch am Abend des Changwupingfestes die Settlements und Konsulate der größeren Städte telegraphisch alarmierte und auch schon vorher auf die schwachen Anzeichen eines geplanten Butsches hinwies. K.. 4. krar 823 Vor dem eigenen Gewissen, das der strengbentende Mann sich selbst zum Richter setzte, konnte er nicht beEs stand fest, daß Heiwangho den Herd der Unruhen bildete. Wochenlang fanden fast direkt unter den Augen der englischen Behörde geheime Versammlungen statt, Agitatoren reisten unbehelligt hin und her, einer der gefährlichsten dieser Sendlinge nistete sich im eigenen Hause ein— Lord Holday, der von Gesetz und Recht bestellte Hüter und Wächter der öffentlichen Sicherheit und Ordnung, merkte von alledem nichts. Sein Enkel, der Sohn seines einst verstoßenen Edward, mußte ihn erst auf diese Tatsachen hinweisen. Er kam gerade zur rechten Zeit, um vor der Oeffentlichkeit die militärische und staatsmännische Ehre des Großvaters zu retten; er rettete und bezahlte sie zugleich mit seinem eigenen Leben, er fiel dem mörderischen Fanatiker zum Opfer, der glaubte, den Gouverneur selbst vor sich zu haben. Das stand alles fest, unumstößlich fest, und keine Macht der Welt vermochte daran etwas zu rütteln und zu deuteln. Irgendwo krachte eine Salve. Scharf wie ein Peitschenhieb in hundertfacher Verstärkung übertönte sie das Sausen der frischen Brise, welche die weißkochenden Wogen der Bucht köpfte wie mit einem ungeheuren Richtschwert. Die ersten der festgenommenen Rädelsführer büßten soeben ihr Verbrechen wider die bestehende Ordnung mit dem Tode. Ein Stöhnen rang sich los aus Lord Holdays wunder Brust. Er mußte gehen. Der Gedanke, der noch vor zwei Tagen nur schemenhaft und in dämmernder Ferne sich ihm zeigte, er hatte mit Windeseile Gestalt und Leben angenommen. Er stand mit gefurchter Stirn an des Hartgeprüften Seite und ließ die Rechte schwer auf seiner Schulter ruhen, er zwang ihn mit gläsernem, hypnotisierendem Blick. Er, Lord Holday, der felsenfest von seiner hohen Befähigung durchdrungene Lord Holday, war allgemach ein Tölpel geworden. Er hatte vor einigen Stunden zugleich mit der Nachricht von der völligen Niederwerfung des Aufstandes seinen Abschied eingereicht und um längeren Urlaub gebeten. Aber ließ sich damit die gezeigte Nachlässigkeit wieder gut machen, die Nachlässigkeit, die den Tod des eigenen Enkels verschuldete und einige Dutzende von Menschen auf den Sandhaufen brachte? Dermaßen waren die Gedanken des tiefunglücklichen Mannes. Sie ließen ihn nicht los während der imposanten Trauerfeier, ihr Hohnlachen zerschnitt seine Seele, bei all den tröstenden Händedrücken und Beileidsworten, die ihm zuteil wurden. Wie Peitschenhiebe empfand er die uneingeschränkte Anerkennung des Londoner Kabinetts, die den schon am nächsten Morgen übermittelten Urlaub begleitete. Nur fort, nur fort von dieser Stätte, die ihm ehedem berufen schien, als leuchtendes Denkmal das Ersprießliche seiner Tätigkeit kommenden Geschlechtern zu verkünden und die für ihn nun höchstens das Grabmal eines in sich selbst zusammengesunkenen Traumes sübete. In fieberhafter Eile traf Holvay die Vorbereitungen zu seiner Uebersiedlung nach England. Die aus Anlaß seines Abschieds geplanten Ehrungen und Feierlichkeiten wies er entschieden zurück. Die Lage sei zu ernst, um Festesfreude gedeihen zu lassen, redete er sich aus. In den Abendstunden eines grauen Nebeltages schiffte der Gouverneur sich ein. Mißfarbene Wolkenfahnen hingen nieder vom bleiernen Himmel. Ueber Heiwangho lag es wie ein brodelndes Kochen, der Lärm des wieder in alten Bahnen sich bewegenden hastenden Treibens. Dann umsing die stahlgrüne Einsamkeit tagelang das gute Schiff. Milchigweiß, blaß und matt von Farbe stieg der Morgen aus den Wassern, sanft ließ jeder Tag vom blauen Aether goldene Himmelswellen niedergleiten, hellgetöntes, rotes Gewölk, vermischt mit Violett, und Gold ränderte am Abend den westlichen Horizont. Und dann diese Nächte; diese Nächte mit ihren tropfenden Sternen und ihrem goldfunkelnden Wellenspiel! Lange Jahre hindurch war Lord Holday an den gerade in diesen Strichen sich so wundervoll offenbarenden Schönheiten der Natur mit kalten, gleichgültigen Augen vorübergegangen. Nun wurde er allmählich wieder sehend. Zärtlich zog die allgütige Mutter den zurückgekehrten Sohn an die Brust. Sie schmückte sich für ihn wie die Braut zum Hochzeitsfeste, sie zeigte ihm täglich neue und doch ewig alte Wunder. Und was dem liebevollen Zureden Lady Holdays nicht gelang, die mütterliche Sorgfalt vollbrachte es wie im Spiel. Die Starrheit der Linien im Antlitz des Gouverneurs löste sich, der Schmerzquell, der im Innern Holdays seine stürmischen Kreise zog, wurde ruhiger. Nur die herzliche Teilnahme der Mitreisenden war ihm noch immer peinlich und lästig. Man war bis auf etwa vierhundert Seemeilen der Südspitze von Malakka nahegekommen. Und die gerade zu Ende gegangene Monsunzeit machte sich unliebsam bemerkbar. Die See ging hohl. Eine lange, schwere Dünung wälzte sich schäumend von Südwesten her dem Schiffe in den Weg und schleuderte jubelnd ihre Garben empor zur scharf am Nachthimmel stehenden Mondsichel. Bläulichweiß leuchtete das von dem Steven des Dampfers aufgewühlte Bugwasser; in rascher Fahrt glitt es vorüber und ging wieder unter im Getümmel der Wogen, aus dem es vor Minuten erst geboren war. Schläfrig drehte in dem auf der Brücke stehenden Ruderhaus der Quartermaster an seinem Steuerrad. (Fortsetzung folgt.) Denkspruch. Der Winter strahlt. Die Sonne rollt Einsam durchs Blau ihr klares Gold. Einöd im Cal. Es tropft und taut Vom Hüttendach in leisem Laut. Am Berghang glänzt der Schnee so rein, Dort schläft der Wind im Sonnenschein. Ein Birkenbaum, allein und kahl, Die hängezweige hebi im Strahl. Er blinzt ins blaue Gotteslicht, Das brennt ihm überm Wipfel dicht. Ein Meislein hüpft ganz sacht im Baum. Ein Seelchen zipt— au hörst es kaum. I. Gebes. Der Eichhofbauer. Erzählung aus dem bayerischen Hochlande von Otto Landsmann. (Fortsetzung.)(Nachdruck verboten.) Der Eichbauer war vor Wut blaß geworden wie die Wand, seine düster funkelnden Augen traten aus ihren Höhlen, die Nasenflügel hoben sich und dichter Schaum ward an beiden Mundwinkeln sichtbar. Das Mädchen, welches die Leidenschaft ihres Vaters kannte und den heftigen Zornesausbruch desselben nicht erhöhen wollte, legte die Hand auf ihre Augen und ging weinend auf ihre Kammer. Das arme Ding war eines jener unglücklichen Geschöpfe, welche zum Dulden und Leiden geboren scheinen und eher alles ertragen und in alles sich fügen, als ernsten Widerstand zu leisten fähig sind. Sie war ganz gebrochen. II. Darüber waren Wochen vergangen. Majestätisch schwamm der Mond im blauen Aether, seinen Silberglanz über den dunklen Tannenwald hingießend. Ruhig war es im weiten Forst, nur hie und da ward die Stille unterbrochen von dem Grabesruf der Eule oder dem ängstlichen Aufflattern eines aus dem Schlummer gescheuchten Vögleins; dazwischen flüsterten geheimnisvoll die Zweige der bemoosten riesigen Tannen, deren Wipfel sich scharf abhoben von dem dunklen Blau des Nachthimmels. Eben zittern durch die Nacht in abgemessenen Zwischenräumen die Töne einer Glocke; es schlug Mitternacht. Kaum war der letzte Klang verhallt, da trat an den Rand einer kleinen Waldwiese eine dunkle Männergestalt, die niederhängenden Zweige jedoch verhinderten, mehr als die scharfen Umrisse derselben zu erkennen.„..„ummaste in f. In der Mitte des Platzes murmelte eine klare Quelle aus einem moosbewachsenen Stein hervor, in deren Welle der Mond glühend tauchte. Da knickte es in den Zweigen; vorsichtig windend trat der König des Waldes, ein prächtiger Sechzehnender, aus dem Forst; langsam und gravitätisch schritt er dem Wasser zu. Als er seinen Durst gelöscht hatte, wollte er sich wieder entfernen wie er gekommen, doch er stürzte,— eine Drahtschlinge, die hier gelegt worden, hielt seinen rechten Hinterfuß umklammert. Kaum war sein Fall erfolgt, so stürzte sich der lauernde Wilddieb mit gezücktem Messer auf seine dem Tode verfallene Beute. Auf der entgegengesetzten Seite der Lichtung kauerte auf einem unter überhängendem dichten Gesträuch angebrachten Rasensitz gleichfalls eine männliche Gestalt, offenbar ein Jäger, wie die an den Rasensitz gelehnte Büchse und die Jagdtasche sowie der den Gegner sorgsam bewachende Hund bewiesen. Ohne lange zu überlegen, hob der Jäger die Büchse schußgerecht und schlich sich vorsichtig, hinter Büschen und Sträuchern Deckung suchend, auf den mit dem im Todeskampf zuckenden Wild eifrig beschäftigten Frevler zu. Unvermutet fühlte sich dieser plötzlich von zwei sehnigen Armen am Genick gepackt und zu Boden gedrückt, ehe er an Gegenwehr oder Flucht denken konnte. „Han i di endli, Malefizlump!“ donnerte der Jäger, daß es ein vielfaches Echo wachrief.„Hast mi lang gnua für'n Narr’n g’halt'n, aber jetzt muaßt mir nei' ins Loch auf a paar Jahrl.“ „No, no, druckt's mi nur nöt glei' z'amm auf an Brei. Laßt's mi in d' Höh, i tua Enk nix, so g'fährli bin i nöt. Schaugt's mi o', wer i bi'!“ „Was, Oes, Eichbauer, Oes seid's a Wilderer? Dös hätt i do’ nöt’glaubt!“ rief der Jäger bestürzt. „Heunt's erstmal, Herr Lenz.“ „Lüagt's mi nöt an, Eichbauer, Oes treibts dös schlechte Handwerk scho' länger, wenn i Enk a erst heunt dabei erwischt hab'.“ „I bitt Eahna recht schö', Herr Lenz, mach'ns mi nöt unglückli. Nehmen's Vernunft an, i laß mirs was kost'n, wenn's an Aug zuadruck'n. Sogn's nur, wie vill i zahl'n muaß, damit's mi frei lass'n.“ „Na, mei Liaba, auf dös kon i nöt eigeh'n, dös waar erst'ns a B'stechung und zwoat’ns für an so an reich'n Kampl, was Oes oana seids, a Gschpaß. Moant's den wirkli, daß i monatlang Enk nachg'spürt han bei Tag und bei Nacht, um Enk iatz für a paar lumpige Guld'n ausz'lass'n? Na, so dumm bin i nöt, Oes müaßt's a paar Jahrl brumma, da hilft Enk alles nix. So geht's, wenn ma wildern tuat. Laßts es halt schö'bleib'n, wann's wieder aus'm Zuchthaus hoamkämts!“ fügte der Jäger spöttisch hinzu. „Herr Lenz,“ stöhnte der Bauer, dem eine unsagbare Angst das Herz zusammenpreßte, wollt's für zwoatausend Guld'n?“ „Nöt um fünftausend und a nöt um no mehr, wann Ihr mi nöt no was anders dazua gebt,“ sattelte der Forstgehilfe plötzlich um. „Ja so, an dös han i gar nöt denkt: Oes moants mei' Deandl? In Gott's Nam, i gib's Enk, aber unter oana Bedingung.“ „Und was für oana?“ „Unter der, daß der Zilli niamals a Wort davon sagt's, daß's mi beim Wildern dawischt habt's.“ „Dös versprich i Enk bei meiner Ehr und Seligkeit, aber wie soll sie si' Enkre plötzliche Einwilligung in unser Bündnis erklär'n? Dös müaßt ihr do' auffall'n, nachdem's nur zu guat woaß, daß i Enk z'widerer bin, wie der Teufi selber.“ „I brauch mir ja nöt glei anmerk'n z'lass'n, daß i umg'stimmt wor’n bin. Müaßt's halt künfti grad no so hoamlicherweis z'amkumma wie jatz a und i tua, als wann i nix hörat und sehat.“ „Auf die Red hin will i Enk frei lass'n, Eichbauer, aber i rat Enk quat: laßt's von jetzt ans Wildern bleib’n,'s könnt koa guat's End nehma.“ „Oes braucht's koa Sorg z'hab’n, i tua's nimmer.“ Scheinbar versöhnt reichten sie sich die Hände und trennten sich. Still und in sich versunken schritt der Eichbauer seinem Hofe zu. In ohnmächtiger Wut knirschte er mit den Zähnen. Er, der stolze, reiche Bauer, der wiederholt den Schwur getan, seine Tochter keinem andern zur Frau zu geben als seinem Vetter, dem ebenfalls reich mit Geld gesegneten Winsbauern=Toni, dessen Vater er längst das Versprechen gegeben hatte; er, der unerbittlich harte Eichbauer sollte sich jetzt, um sich vor dem Zuchthaus zu retten, so weit herabwürdigen, den von ihm unsäglich gehaßten Forst Schwerter Zeitung.(Amtliches Kreisblatt.) Samstag, den 15. Juni 1912. Nr. 139. Seite 3. Central-Hotel Sternberg. Sonntag, den 16. er.: Grosses Garten- Konzert. Eintritt frei. 2 Anfang 4 Uhrn Eintritt frei. din Anltung- Unr. Dac Vormittags von 11—1 Uhr: Frühschoppen-Konzert. Bei ungünstiger Witterung findet das Konzert Im Saal statt. Es ladet ergebenst ein 4217 C. Jungesblut. Restaurant zur schönen Aussicbt. Sonntag, den 16. cr. findet von 11 bis 1 Uhr in meiner Gartenwirtschaft Preikenzere statt. Hlerzu ladet frundlichst ein S Wirt Sprave Sonntag, den 23. Juni 1912, nachm. 4-9 Uhr: veranstaltet vom Hagener Verkehrs-Verein zum Besten der National-Flugspende. Parseval-Luftschiffes„Charlotte“. Schaufliegen auf dem Flugplatz in Emst. Abends: Grosses Parkfest im Stadtgarten. 4191 Lichtspiel-Theater „Reichskroue““ Programm für Samstag u. Sonntag. 1. Der ekektrische Funke. Interess. Naturaufnahme. 2. Lemke als Zeilungsverkäufer. Humoristisch. 3. Das Fischermädchen von Ballydaoid. Eine Episode aus einem irischen Fischerdorfe. 4. Der Bücherwurm. Eine dramatische Szene aus dem Leben. 5. Die Tiroler Puppe. Komödie. 5. 2 ganz besonders hervorragende Schlager! Dunkle Wege. Drama in 2 Akten. Diese schöne dramatische, von ausgezeichneten Schauspielern dargestellte Szene, schildert eine Episode aus der Zeit der inneren Kämpfe. die Italien im 19. Jahrhundert zerspalteten. Eine Notlüge. Spannendes hochinteressantes Drama aus dem täglichen Leben. 2 Akte. Kinematograph. Bearbeitung des Romans „Der Bildhauer“ von Alexander Dumas. 8. Die entlassene Köchin. Humoristisch. 9. Gründliche Reinigung. Komisch. 421 K Achtung! Restaurant zom Adler Sonntag: Grosses Preisschiessen. Es ladet ergebenst ein 4215 Heinr. Gerhold. atetetelher asche- Haus Markt? wempfiehlt sich zur schnellsten u. saubersten#### Anfertigung vor sämtlichen Ar Hecren-, Damez- und Kinderwäsche### Aandbe uud Bemdblusen und Sebürzen. Lieferung vollständiger Braut- und Erstlings-Ausstattungen. 3940 Ller. Ller. Extrafeine frische Landeier 14 sück 100 rg. Feinste Trinkeier 7 stück 100 Pg. Feinste frische Eier 19 sück 100 Pig. L Weinberg. 17 4200 Rerrane erhält jeder durch Hartwigs Bade-Anzüge Lausverkauf. Neuerbautes Haus von 8 Zimmern, 4 Mansarden, Garten, unter günstigen Bedingungen zu verkaufen. Näheres in der Exped. der Schw. Ztg. 4174 Abgeschl. Etagen von 4 Zimmern mit allen Bequemlichkeiten und Garten per sofort oder später zu vermieten. Wilhelm Luck, 25 Königstraße. Wohnung, abgeschlossene Etage, 4 Zimmer, etwas Garten, vom 1. Juli ab versetzungshalber zu vermieten. 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Juni, vormittags 11—12 Uhr: Beitragszahlung für beide Kassen. nachmittags 12½ Uhr: Abfahrt vom Vereinslokal Quadbeck mit der Straßenbahn nach Aplerbeck (Marktplatz), nachmitlags 1½ Uhr: Abfahrt vom Brückentor zum Verbandsausflug nach dem Lehmuser oder mit der Eisenbahn ab 3.10 Uhr bis Hennen 4192 Vereinsabzeichen sind anzulegen. Um zahlreiche Beteiligung, auch der Frauen, bittet Der Vorstand. Das ist die richtige Adresse N Sonntag, den 16. Juni findet bei mir Sam statt, wozu freundlichst einladet 4202 Fritz Pütter, Ergste. Restauration „Zur Sonne“ Empfehle meine Kegelbahn Wegzugshalber Madchen u. Frauen für leichte Handarbeit(Silberpolieren) gesucht. Dauernde und lohnende Beschäftigung(evtl. Akkordarbeit). Nickelwerke. für Herren, Damen und Kinder. SeifWimelmagerl bequem unter jeder Kleidung zu tragen. SeiWili Rissei mit Tragkraft für 1, 2 u. 8 Personen. Schwimm-Gürtel praktische handliche Form. 4201 Hermann RÖPHSTGNT Hauptgeschäft: Hagen i. W. 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