De 2,emuam Zelugr guchaat dalch. außer Feiertags. Bezugspreis M. 1.80 oiertelährtich, bei der Post für Bestellgeld 42 Pfg. mehr. Wöchentl. Gratis#eilage:„Illustrierter Famtllensreund" u. tägl. Unterhallungsblatt. Anzeigenpreis: Die siebengespaltene Petitzeile oder deren Raum 10 Pfg., Anzeigen von aus. wäris 15 Pfg., Reklamezeile 40 Pfg. Jeder 1 Radatt gilt als Kassarabalt u. erlischt bei Konzursen. Zwangsvergleichen. gerichtl Klagen u. Miaibeachungd genachz. Jahungsbedtngene. Amtliches Kreisbichtt Westhofener Zeitung Langscheder Zeitung Schwerter Volksblatt tr den Kiers Worcle Holzwickeder Zeitung Aplerbecker Zeitung Schwerten Volkszeitung Verbunden mit: Schwerter Tageblatt S Schwerter Anzeiger Grites und älteltes Cagesorgan des Krelles o General-Anzeiger für den Kreis Hörde o Haupt-Annoncenblatt Aülg dener und ictolent geüiche nungen für den Kreis Hörde erlangen Bekanntmachung der Königlichen Ragtuung durch Veröffentlichung in der Schwerter Zeitung rechtsverbindliche Kraft— Die Schwerter Zeitung gewahrt ihren Abonnes. len für jeden mit Tod endenden Unsall geBagungen 300 Mk: Unfall: Druck u. Verlag o Car! Braus. Schwerte=Ruto Fernsp 62. Telegr.=Adr. Braus Schwerte. Nr. 129 Dienstag, den 4. Juni 1912. 44. Jahrg. Erstes Platt. Der Besuch der deutschen Kriegsschiffe in Rew=York. Der Hauptanteil an der Freude über den Besuch des aus den Schiffen„Moltke",„Stettin" und „Bremen“, bestehenden deutschen Geschwaders fällt Newyork zu. Am Morgen des 9. Juni wird die Flotille, gleitet von einem noch zu bestimmenden Bundesschlachtschiff, begrüßt von dem donnernden Salut der Hafenforts in die Newyorker Bai einlaufen, und die Bevölkerung der Fünfmillionenstadt wird mit einander wetteifern, den deutschen Gästen eine Probe der amerikanischen Gastfreundschaft zu geben. Offiziere und Mannschaften des deutschen Geschwaders werden nach dem bis zu einem gewissen Grade immerhin steifen und zeremoniellen Empfang in Hampton Roads und Washington, welcher der Newyorker Fahrt vorausgeht. die große Uniform und die Dienstmienen ablegen können und sich so ungezwungen geben dürfen, wie man es am Herdfeuer eines guten Freundes, bei dem man sich wohl fühlt, zu tun pflegt. Seit dem Besuch des Prinzen Heinrich vor zehn Jahren hat Newyork nicht in einem solch frohen Vorgefühl der Erwartung gestanden, hat sich die öffentliche Anteilnahme an dem Kommen der Repräsentanten des Deutschen Reiches nicht so intensiv bemerkbar gemacht wie jetzt. Fürwahr, die Bemühungen des deutschen Kaisers, den Amerikanern bei jeder Gelegenheit zu zeigen, daß die deutsche Nation die freundschaftlichsten Gesinnungen für die Vereinigten Staaten hegt, das erfolgreiche Bemühen seiner Botschafter, die das gute Einvernehmen zu stärken und zu festigen wußten, haben Früchte getragen. Das Geschwader kommt auf ausdrückliche und dringende Einladung des Bürgermeisters Gaynor nach der Stadt Newyork. Mit Lust und Liebe hat sich ein von ihm ernanntes Bürgerkomitee an die Arbeit gemacht, ein großartiges Festprogramm auszuarbeiten. An seiner Spitze steht Seth Low, früherer Bürgermeister der Metropole, u. folgende Namen, die einen internationalen Klang haben, finden sich in der Liste des Empfangskomitees: Henry C. Taft, Bruder des Präsidenten, John D. Rockefeller jr., Sohn des Petroleum=Milliardärs, Kontreadmiral E. H. C. Leutze, Kommandant des Brooklyner Schiffsbauhofs, I. Pierpont Morgan, der amerikanische Finanzkönig, Dr. Nicholas Murray Buttler, Präsident der Columbia=Universität, Josef H. Choate, der frühere amerikanische Botschafter am Hofe von St. James, Williams Vincens Astor, der einzige Sohn des mit der„Titanic“ zugrunde gegangenen John Jacob Astor, August Belmont, der Besitzer, und William Mc. Adoo, der Erbauer der Newyorker Tiefbahnen, weiter die Leiter der größten Bankinstitute Wall Streets, Männer von internationalem Ruf und die Vertreter der deutschamerikanischen wissenschaftlichen, gesellschaftlichen und Vereinswelt. Formell ist ein Festprogramm bisher noch nicht angenommen worden, bestimmt ist nur, daß der Bürgermeister den Offizieren des Geschwaders ein Bankett gibt, daß sämtliche Sehenswürdigkeiten der Stadt den Offizieren und Mannschaften kostenlos zur Verfügung stehen, ebenso wie die Beförderung auf den Bahnlinien innerhalb der Metropole. Weiter wird unter Führung des Marineministers das Komitee für Flottenangelegenheiten des Kongresses dem Panzerkreuzer„Moltbe“ einen offiziellen Besuch abstatten. Dieses modernste deutsche Kriegsschiff genießt hier den Ruf, ein Musterfahrzeug seiner Klasse zu sein, und der Minister mochte die Gelegenheit nicht vorübergehen lassen, durch Anschauungsunterricht die maßgebenden Parlamentarier dazu zu bewegen, ihm die Mittel zum Bau gleichwertiger Kriegsmaschinen an die Hand zu geben. Die deutschen Vereine der Stadt planen in Gruppen und im einzelnen Kommerse, Liederabende und Banketts. Postkarten mit den Bildern des Kaisers und des Kreuzers„Moltke“. Kombinationsflaggen mit den deutschen und amerikanischen Farben werden jetzt schon zu Hunderttaufenden vorbestellt. Kurz, alles ist in fieberhafter Erregung, und die anglo=amerikanische Presse fügt sich mit Grazie ins Unvermeidliche, in die Volksstimmung, indem sie seitenlange Begrüßungsartikel publiziert, und das konstatiert, was sie in gewöhnlichen Zeitläufen nicht weiß oder gern vergißt, nämlich, daß— das amerikanische Volk in Deutschland einen aufrichtigen Freund erkannt hat und mit Herz und Hand bereit ist, die Bande dieser Freundschaft noch enger zu schlingen. —— Politische Uebersicht. Der Kaiser, der dem Bürgermeister von Wien ein herzliches Danktelegramm für die gastliche Aufnahme der Berliner Stadtvertreter sandte, wohnte am Montag der Trauung seines Flügeladjutanten Majors v. Caprivi, eines Neffen des zweiten deutschen Reichskanzlers, mir Fräulein Frieda v. Hansemann bei und nahm später als Gast des Bankiers Delbrück auf Gut Madlitz an einer Rehbockjagd teil. Kronprinzessin Cecilie weilte in Berlin und nahm in Vertretung der Kaiserin an der Tagung der Delegierten=Versammlung des Vaterländischen Frauenvereins teil. Aus dem Jahresbericht des Vereins ist hervorzuheben, daß das Kapital der Stiftung„Kinderheim“, die dem Kaiserpaar zu seiner Silberhochzeit gewidmet worden ist, am 31. Dezember vorigen Jahres bereits die stattliche Hohe von 186 188,70 Mark erreicht hat. Die Eröffnungssitzung leitete Staatsminister v. Möller mit einer Begrüßungsansprache ein. Der preußische Finanzminister Dr. Lentze wird sich Ende dieser Woche nach Königsberg begeben, um dort und in der Provinz Ostpreußen verschiedene Besichtigungen vorzunehmen. Der Minister wird bis zum 14. Juni in Ostpreußen bleiben. An der Unfallstelle des Prinzen Georg Wilhelm von Cumberland weilte am Sonnabend der Bruder des Verunglückten Prinz Ernst August von Cumberland mit seinem Schwager Prinz Max von Baden, die bereits am Tage vorher dem Kaiserpaar und den Prinzen Eitel Friedrich und August Wilhelm, die an die Bahre seines Bruders nach Nackel geeilt waren, den Dank seines Vaters für den herzlichen Anteil an der Trauer des Hauses Cumberland ausgesprochen hatten. In Friesack und Nackel erfüllten sie die gleiche Pflicht allen denen gegenüber, die dem toten Bruder und Schwager die letzte Ehre erwiesen haben. In Nackel hatten sich auch die Kriegervereine zum Empfange eingefunden. An der Unfallstelle äußerte Prinz Max von Baden, es wäre noch als ein Glück zu betrachten, daß Prinz Georg auf der Stelle seinen Tod fand. Für die Angehörigen aber werde die Wunde niemals verheilen. An der Hand von Photographien besprachen die Prinzen mit den beiden Förstern, die zuerst an die Unfallstelle geeilt waren, aufs eingehendste den Unfall. Zum Schluß suchten sic die Kirche auf. wo die Leiche des Prinzen Georg Wilhelm aufgebahrt war, und verweilten dort einige Zeil im stillen Gebete.“ Zum„Fall“ Borchardt=Leinert. Der Oberstaatsanwalt in Berlin hat die von den Abgeordneten Borchardt und Leinert gegen den Polizeileutnant Kolb und vier Schutzleute erstattete Anzeige zurückgewiesen. Der„Vorwärts" teilt die Begründung mit. Darin wird die der Anzeige wegen Verbrechens im Sinne der§§ 105 und 106 des Strafgesetzbuches zugrunde liegende Auffassung, daß die Bestimmungen der Geschäftsordnung des Abgeordnetenhauses über den Ausschluß von Abgeordneten im Widerspruch mit dem Gesetz stünden und deshalb unverbindlich seien, als unzutreffend zurückgewiesen. Der Umstand, daß die Anordnung des Präsidenten eine gesetzwidrige Maßnahme nicht darstelle, ergebe zugleich die Rechtmäßigkeit der Amtshandlung der mit der Durchführung der prinzipiellen Maßregel befaßt gewesenen Polizeibeamten. Der„Vorwärts“ bemerkt dazu, daß die beiden Abgeordneten selbstverständlich gegen diesen Bescheid Beschwerde einlegen und schließlich das Kammergericht anrufen werden. und die heistlighen Gewerschasten, Böht. Die, versehztespagd hestige eiue uehbeheit von Unterrichtete vatikanische Kreise sind der Ansicht, daß der Vatikan keinen ernsteren Schritt gegen die sogenannte Kölner Richtung zu unternehmen gedenke. Der Vatikan wisse, daß die christlichen Gewerkschaften von der Mehrheit des deutschen Episkopats und der Katholiken gestützt und ihre Verdammung bei den deutschen Katholiken wie bei der preußischen Regierung schweren Anstoß erregen würde. Trotz der Vorliebe des Vatikans für die Berliner werden die Kölner also auch in Zukunft geduldet sein. Die deutsche Volksernährung ist auch im Kriegsfall gesichert. In Schmollers„Jahrbüchern" war das Gegenteil behauptet und ausgeführt worden, unsere Eigenproduktion an Brotgetreide decke nur den Bedarf für etwa zehn Monate des Jahres, im Kriegsfalle würde die Einfuhr aber stocken, und somit seien wir genötigt, um auf alle Fälle sicher zu gehen, schon im Frieden 2 Millionen Tonnen Weizen anzukaufen und aufzuspeichern. Dem gegenüber verweist die„Tägl. Rundsch.“ auf die Erfohrungen des 70er Krieges und hebt hervor, daß unsere Landgrenzen uns so ziemlich mit ganz. Europa verbinden, und eine Blockierung unserer Küsten uns daher nicht von der Umwelt absperren würde. Irgend einen Staat gäbe es immer, dessen Getreideexporteure das gute Geschäft mit uns willkommen heißen würden. Kein Wechsel im preußischen Kriegsministerium. Die Meldungen, daß der Kriegsminister v. Heeringen demnächst aus dem Amte scheiden und durch den Divisionsgeneral in Trier, Generalleutnant v. Lindenau, ersetzt werden würde, sind lediglich auf die zufällige Anwesenheit des Generals v. Lindenau zurückzuführen und vollständig grundlos. Der General befand sich nur auf der Durchreise zu ganz privaten Zwecken einige Stunden in der Reichshauptstadt und war dorthin nicht wegen einer Uebernahme des Kriegsportefeuilles berufen worden. Herr von Heeringen hegt auch keine Rücktrittsabsichten. Krisengerüchte. Die„Voss. Ztg.“ gibt eine Meldung wieder, wonach der preußische Landwirtschaftsminister von Schorlemer zum Reichskanzler und als sein Nachfolger der freikonservative Graf Westarp ausersehen sei. Das Gerücht ist grundlos. Oesterreich=Ungarn. Der Kampf ums Wahlrecht. In der gestrigen Sitzung des Abgeordnetenhauses legte vor Eintritt in die Tagesordnung der Abg. Franz Kossuth die Forderungen der koalierten Opposition dar, die diese hinsichtlich des Wahlrechts und der Wehrreform erhebt. Bezüglich der Wahlreform erklärte Kossuth, daß jeder 24jährige Staatsbürger, der des Lesens und Schreibens kundig sei und den Nachweis erbringe, daß er ein Jahr sich in Ungarn aufgehalten habe, das Wahlrecht erhalten solle. Hinsichtlich der Wehrreform erklärte Kossuth, die koalierte Opposition wäre bereit, ein mehrjähriges Povisorium zu bewilligen, das die Rekrutenerhöhung der definitiven Wehrvorlage genehmigt und die zweijährige Dienstzeit einführt. Der Ministerpräsident Lukacs erklärte, er werde den Vorschlag der Opposition in Erwägung ziehen und seinen Standpunkt zu den Anträgen der Opposition demnächst mitteilen. Hofklatsch. Englische Zeitungen verbreiten die Meldung, daß die Gemahlin des Erzherzogs Franz Ferdinand, die Herzogin von Hohenberg, sich an den Papst gewandt und diesen gebeten habe, bei dem Kaiser in ihrem Interesse vorstellig zu werden, weil sie am Hofe nicht die Anerkennung finde, die sie verdiene, und weil sie besonders von den Prinzessinnen des Kaiserhauses in herabwürdigender Weise behandelt werde. Sie verlange nunmehr als Gemahlin des Thronfolgers behandelt zu werden. Meldungen aus Rom wollen wissen, daß der Papst den Nuntius in Wien angewiesen habe, mit dem Kaiser über die Angelegenheit zu verhandeln. Belgien. Die Parlamentswahlen haben die katholische Regierungsmehrheit trotz der gewaltigen Wahlagltation der Liberalen und Sozialdemokraten noch verstärkt und sie von sechs auf zehn Stimmen ermeine Stimmrecht, nuch dem sie eine Mehrhen von Abgeordneten in das Parlament entsenden würde. Da die Gewährung dieser Forderung nach dem Wahlausfall aussichtslos geworden ist, so wurden ernste Unruhen im Lande für Montag abend befürchtet, nachdem solche schon am Abend des Wahltages in Brüssel und Gent stattgefunden hatten. Dort durchzogen die Sozialisten die Straßen und versuchten, die Fenster der Klöster einzuwerfen. Die Polizei schritt ein, begnügte sich aber zunächst damit, blinde Schüsse abzugeben. In Brüssel standen der Behörde nach erfolgter Einberufung der Reservisten am Montag zur Niederwerfung etwaiger Rebellionen 40000 Mann Truppen zur Verfügung. Frankreich. Das Kriegspulver der französischen Marine ist und bleibt schlecht. Die soeben bei Toulon beendeten Schießübungen des Turbinen=Schlachtschiffs „Vergniaut“ sind unbefriedigend verlaufen, so daß große Munitionsmengen, die aus dem Jahre 1910 stammen, ausgeschifft werden mußten. Das hat in Paris eine begreifliche Mißstimmung hervorgerufen, und man tröstet sich damit, daß alle französischen Fabriken binnen kurzem mit den besteingerichteten des Auslandes den Vergleich würden aushalten können. Das Personal für die Pulverfabrikation werde mit den Bedürfnissen der Neuzeit vollständig vertraut sein. Das neue Pulver soll einer strengen Kontrolle durch die Verwaltungszweige unterworfen werden. Demnach scheint es bisher mit der Kontrolle gehapert zu haben. Dänemark. König Christian von Dänemark hielt am Sonnabend seine erste Parade über die Kopenhagener Garnison ab. Bei dieser Gelegenheit hielt der neue König seine erste öffentliche Ansprachs. Christian 10. erinnerte an seine Rekrutenzeit und dankte den Offizieren und Unteroffizieren für ihre treuen Dienste. Nach der Parade besichtigte der König die im Hafen liegenden Kriegsschiffe.— Zum Tod König Friedrichs 8. von Dänemark wird noch bekannt, daß die Umgebung des Königs auf der Rückreise von der Riviera durch Deuschland einen Deutschen verpflichtet hatte, der ungesehen dem Könige auf seinen Spaziergängen folgen mußte. In Hamburg wurde dieser Deutsche am Abend vor dem Tage der Abreise entlassen, da man nicht glaubte, daß der König noch ausgehen würde. Entsprechend diesen Vorsichtsmaßregeln war die Umgebung des Königs also in ständiger Furcht vor einem Unfall. Schon in Frankfurt soll übrigens der König zwei leichtere Ohnmachtsanfälle gehabt haben. Bulgarien. Der Besuch des Königs Ferdinand von Bulgarien am Montag in Wien und am Freitag beim deutschen Kaiserhofe in Berlin ist zunächst nur ein Höflichkeitsakt, gewinnt jedoch im Zusammenhang mit der Mission des bulgarischen Ministerpräsidenten Danew beim Zaren in Livadia politische Bedeutung. Es besteht der Eindruck, daß Bulgarien angesichts der von Rußland einer= und von den beiden anderen Kaiserreichen andererseits eingenommenen Stellung gegenüber den kriegführenden Mächten Italien und der Türkei nach allen Seiten hin freie Hand behalten und die Friedensbemühungen in keiner Weise stören will. Die Wirren in Marokko. General Liautey hat seinen angekündigten Vorstoß von Fez aus gegen die Scharen seiner Belagerer unternommen u. seiner Meldung gemäß einen vollen Erfolg über die aufständischen Eingeborenen davongetragen.— Nach dem Berichte Liauteys brach Oberst Gouraud mit fünf Bataillonen, sechs Abteilungen Artillerie und zwei Eskadrons Kavallerie am 1. Juni morgens um 5 Uhr gegen den 10 Kilometer nordöstlich von Fez am Sebu haltenden Feind auf, der infolge des starken Geschützfeuers der französischen Truppen sich diesen nicht entgegenwerfen konnte. Nachdem ein großes feindliches Lager gleichfalls durch Artillerie beschossen und geräumt worden war, flohen die Aufständi 1 Seite 2. schen unter Zurücklassung zahlreicher Toter und Verwundeter. Die Franzosen, die ihren Erfolg im Wesentlichen ihren Geschützen zu danken hatten, die natürlich weiter trugen als die Gewehre der Eingeborenen, unterließen wohlweislich die Verfolgung des Feindes, zogen vielmehr unter den Klängen effektvoller Siegesmärsche stolz hinter die schützenden Mauern von Fez zurück. Immerhin haben sich die Franzosen, die nur 10 Tote und 28 Verwundete gehabt haben wollen, Luft geschafft und einen glücklichen Fang getan, wenn ihnen wirklich der Führer der aufständischen Scharen, wie sie behaupten, in die Hände gefallen ist.— Einige Pariser Blätter fragen, auf wessen Anstiftung hin diese Leute wohl den Marsch nach Fez unternommen und dort die Franzosen angegriffen haben mögen. —— Aus Stadt und Umgebung. ** Schwerte, 4. Juni 1912. **(Astronomisches vom Juni.) Im Juni erreicht die Sonne ihren höchsten Stand; am 21. Juni, 8 Uhr abends, tritt sie in das Zeichen des Krebses und kommt um Mittag dem Scheitelpunkte am nächsten, d. h. es beginnt der Sommer! Die Sonne geht dann 3 Uhr 39 Min. auf, um uns erst 8 Uhr 24 Min. wieder zu verlassen. Am 29. haben wir Vollmond. Von den Planeten bleiben Merkur, Venus und Uranus unsichtbar.— Der Mars, rechtläufig in den Zwillingen, ist Ende des Monats nur noch wenige Minuten sichtbar. Der Jupiter, rückläufig im Skorpion, ist die ganze Nacht hindurch zu sehen.— Der Saturn, rechtläufig im Stier, ist Ende des Monats früh kurze Zeit zu erblicken. *(Ländliche Fortbildungsschulen.) Zur Ausbildung von Volksschullehrern für die Aufgaben der ländlichen Fortbildungsschule finden in diesem Jahre auf Veranlassung des Ministers für Landwirtschaft, Domänen und Forsten wiederum in jeder Provinz besondere Lehrgänge statt. Sie erstrecken sich meist über einen Zeitraum von etwa vier Wochen mit 120 bis 160 Unterrichtsstunden. Die Lehrer sollen mit den Aufgaben und der Einrichtung des ländlichen Fortbildungsschulwesens vertraut gemacht und in die Gestaltung des Fortbildungsschulunterrichts eingeführt werden. Die Leitung der Lehrgänge ist in die Hände erfahrener Fortbildungsschulmänner gelegt; den Unterricht erteilen außer ihnen hauptsächlich Landwirtschaftslehrer und Verwaltungsbeamte. An jedem Lehrgange können bis zu 40 Personen teilnehmen. Anträge auf Zulassung sind durch die Kreisschulaufsichtsbehörde an den zuständigen Regierungsprästdenten zu richten. Lehrer, in deren Gemeinden bereits eine ländliche Fortbildungsschule besteht oder in nächster Zeit gegründet werden soll, werden vorzugsweise berücksichtigt. Die Stellvertretung eines Lehrers muß für den Fall seiner Einbernfung geregelt sein. Für etwaige Stellvertretungskosten hat die Gemeinde aufzukommen. Zu den Reise= und Aufenthaltskosten können den Lehrern Beihilfen gewährt werden. Zur Zeit stehen erst 14 Kurse fest. Für die Provinz Westfalen findet ein solcher Kursus vom 17. Juni bis 13. Juli in Münster statt unter der Leitung des Herrn Kreisschulinspektors Schulrat Brockmann=Warendorf. **(Eine reiche Erdbeer=Ernte) steht in diesem Jahre bevor. Die Erdbeerpflanzen zeigen in Entwickelung und Blütenbildung einen vorzüglichen Stand, wie seit Jahren nicht. Dagegen dürfte die Ernte in Johannis= und Stachelbeeren nur mäßig ausfallen. Die Frosttage im Mai haben den Blüten stark geschadet. **(Achtes deutsches Sängerbundesfest in Nürnberg.) In den Tagen vom 27. bis 31. Juli werden sich die Sänger des ganzen Deutschen Reiches in Nürnberg zusammenfinden, um das achte Sängerbundesfest zu feiern. Zur Teilnahme an dem Feste haben sich bereits 55 Bünde(bestehend aus 4231 Vereinen, 139 600 Mitgliedern) mit 25 742 Festteilnehmern gemeldet. Mit einem Fegrüßungskommers am 27. Juli wird das Fest eingeleitet. Am 28. Juli findet eine Gedenkfeier an die vor 50 Jahren erfolgte Gründung des deutschen Sängerbundes, nachmittags ein Festzug durch die Stadt und abends ein Sängerkommers statt. Das Fest schließt mit einer Abschiedsfeier am 31. Juli. Der Minister der öffentlichen Arbeiten hat die Eisenbahndirektion ermächtigt, den Beamten, Hilfsbeamten und Arbeitern der preußischen und hessischen Staatseisenbahnen, die Mitglieder von Gesangvereinen sind, zur Teilnahme am achten deutschen Sängerbundesfest in Nürnberg, soweit es die dienstlichen Rücksichten zulassen, Urlaub und auf den genannten Bahnen freie Fahrt zu gewähren. **(Königl. Preuß. Klassenlotterie.) Der Name der Königlich Preußischen Klassenlotterie wird mit der Beendigung der gegenwärtigen Schlußziehung det 226. Lotterie geändert werden. Die Lotterie wird infolge der Verschmelzung mit den süddeutschen Staatslotterien fortan den Namen„PreußischSuddeutsche Klassenlotterie“ führen. Der Reichsanzeiger veröffentlicht den Plan zu dieser 1. Preußisch=Süddeutschen(227. Königlich Preußischen) Klassenlotterie, welche 380 000 Stammlose u. 36.000 Freilose mit 190000 in fünf Klassen verteilte Gewinne und 2 Prämien zu je 300000 Mark aufweist. **(Die Pensionskasse) der Kreise, Städte und anderer Korporationen in der Provinz Westfalen schließt für das Rechnungsjahr 1910 in Einnahme mit 833324,23 Mark, in Ausgabe mit 613 568,23 Mark, also mit einem Bestande von 119 756,00 Mk. #n Pnlenafrs gezehl:im Jelnur#####te 1813 Schwerter Zeitung.(Amtliches Kreisblatt.) 530 628,82 Mark. Der Reservefonds betrug Ende des Rechnungsjahres 1910 352 018,18 Mark. *(Turnfest.) Der Schwerter Turnverein, die älteste Pflegestätte der iedlen Turnsache in Schwerte, feiert am Sonntag sein diesjähriges Sommerfest, zu welchem der rührige Vorstand ein sehr abwechselungsreiches Programm aufgestellt hat: Mit einem Vormittags=Konzert im Hotel Jungesblut eingeleitet, bringt der weitere Verlauf der Feier gegen 3 Uhr einen Festzug durch die Stadt, Konzert und Schauturnen im„Reiche des und abends einen frisch=fröhlichen Turnerball. Für die Musik hat der Verein das Trompeterkorps des 7. Feldartillerie=Regiments gewonnen. Wir wünschen dem Verein einen schönen Verlauf seiner Feier und daraufhin ein kräftiges Gut **(Genesungsheim.) Die allgemeine Ortskrankenkasse zu Dortmund, welche 28000 Mitglieder zählt, beabsichtigt die Erbauung eines Genesungsheimes am Schwerter Walde. Die letzte Generalversammlung hat zu den diesbezüglichen Plänen des Vorstandes bereits ihre Genehmigung erteilt und soll mit den Vorarbeiten schon in allernächster Zeit begonnen werden. *(Milchfälscher.) Auf Wunsch des Herrn Weising, Kirschbaumsweg wohnhaft, teilen wir gern mit, daß er mit dem in der letzten Schöffengerichtssitzung wegen Verfälschung der Milch ** Lichtendorf, 3. Juni.(Gemeinderat.) In der letzten unter dem Vorsitz des Herrn meindevorstehers Hohenschwert abgehaltenen ung der Gemeindevertretung wurde beschlossen den Buskamperweg in Breite von 7,50 Meter auszubauen und mit Sandstein=Kleinschlag und Asche in Stand zu setzen. Die nötigen Vermessungsarbeiten wurden dem Landmesser Sundermann zu Hagen übertragen. Zugleich wird auch der Ausbau der Lichtendorferstraße beschlossen. Auch soll der Weg in den sogenannten Flur=Pöten(Schwerter Grenze) ausgebaut werden. Der Ausbau resp. Besserung des Weges durch Overberge wurde einstweilen vertagt. Weiter wurde beschlossen, den durch Verkauf der alten Feuerspritze erzielten Betrag von 64,20 Mark für Anschaffung von Brandwehr=Uniformen, sowie auch die von der Provinzial=Feuersozietät bewilligten 25 Mark zu demselben Zweck zu verwenden. ** Lichtendorf, 4. Juni.(Schulpersonalie.) Schon wieder muß sich unsere Schuljugend von einem treuen Freunde trennen. Herr Lehrer Pothmann ist durch die Kgl. Regierung zu Arnsberg nach Halver berufen worden. Die ganze Gemeinde sieht den lieben Erzieher nur ungern scheiden. Als Nachfolger des Scheidenden ist Herr Hefendahl=Halver ernant, der am 1. Juli sein Amt antritt. Westfalen und Rheinland * Hattingen, 3. Juni.(Eine Familien= tragödie) hat sich in Holthausen abgespielt. Der Steinbrucharbeiter Schäfer, der mit seinem Schwiegervater, dem Bergmann Stürmer, in Streit lebt, drang nach mehrtägiger Abwesenheit in die gemeinsame Behausung ein und wollte mit Gewalt sein Kind an sich nehmen. Plötzlich feuerte Stürmer einen Revolverschuß ab. Schäfer wurde in den Hinterkopf getroffen und brach lebensgefährlich verletzt zusammen. Er mußte ins Krankenhaus gebracht werden. Stürmer wurde verhaftet. * Hamborn, 3. Juni.(Ein schwerer Unfall) ereignete sich an der Papiermühlenstraße. Ein Wagen, auf dem der Metzger Philipp Heiderich mit seinen beiden Kindern saß, wurde von einem Zuge beim Ueberschreiten der Staatsbahn an der obigen Straße erfaßt und eine Strecke weit mitgeschleift. Die Insassen wurden herausgeschleudert und sämtlich schwer verletzt. Der Wagen wurde vollständig zertrümmert. * Warstein, 3. Juni.(Zeugen einer aufregenden Szene) waren vorgestern nachmittag die Reisenden des Personenzuges zwischen Unna und Werl. In einem Abteil befand sich ein junges Mädchen aus Düsseldorf, das in die hiesige Provinzial=Irrenanstalt eingeliefert werden sollte. Plötzlich riß es, ehe die das Mädchen begleitenden Personen es verhindern konnten, die Tür auf und sprang aus dem in voller Fahrt sich befindenden Zuge. Sofort wurde die Notleine gezogen und der Zug zum Halten gebracht. Das Mädchen lag mit schweren Kopfwunden und bewußtlos neben dem Bahnkörper. Sie wurde wieder in das Abteil gebracht und hierher befördert. * Ohligs, 3. Juni.(Ein niedliches Stückchen) leistete sich die Höhscheider Stadtbehörde. Sie ließ einem hiesigen Steuerzahler, der dort Grundeigentum besaß, einen Steuerzettel zustellen, wonach er an Höhscheid„einen Pfennig“ Grundwertsteuer zahlen sollte in vierteljährlichen Raten.“ * Ohligs, 3. Juni.(Verbrüht.) In einem unbewachten Augenblick goß sich hier ein kleines Kind einen Topf mit kochender Milch über den Kopf. Es erlitt so schwere Verletzungen, daß der Tod bald darauf eintrat. * Mülheim=Rhein, 3. Juni.(Ein frecher Raubanfall) wurde gestern in einer Anbauwohnung des Hauses Deutzerstraße 64 ausgeführt. Als gegen 7 Uhr ein dort wohnender Arbeiter von der Fabrik nach Hause kam, fand er seine 26 Jahre alte Frau, mit der er erst seit einigen Monaten verheiratet ist, am ganzen[Körper mit Stricken gefesselt, röchelnd und bewußtlos vor. Um den 37un: war kn Frau ein Trt„##unken. E:: Dienstag, den 4. Juni 1912. nach längerer Zeit kam die Frau wieder zu sich. Sie gab dann folgendes an: Gestern nachmittag gegen 2 Uhr sei ein 26—30jähriger Mensch in ihre Wohnung gekommen und habe angegeben, er komme im Auftrage einer Gravieranstalt aus der Sternengasse in Köln, ob die Frau nicht beabsichtige, von einer Photographie sich eine Brosche machen zu lassen. Er habe sie dann zu Boden geworfen und geknebelt. Dann sei sie bewußtlos geworden. Der Räuber habe nach dem Ueberfall sämtliche Fächer der Wohnung erbrochen, alles durchstöbert und alle Wert= und Schmucksachen gestohlen. Dann sei der gefährliche Mensch unerkannt entkommen. Die Frau hat von 3 bis 7 Uhr geknebelt in der Küche gelegen. Sie liegt noch schwer krank darnieder. * Köln, 3. Juni.(Für 50519 Mark Briefmarken gestohlen.) Ein schwerer Einbruch wurde in der vorigen Nacht im Postamt 10 an der Aachenerstraße verübt. Die Diebe erbrachen alle Gefache und erbeuteten Brief= und Wertmarken im Gesamtwerte von 50519 Mark. Außerdem fiel ihnen ein Baarbetrag von 400 Mark in die Hände. —— Fiasko des Nordwestflugs. Das Glück, das dem diesjährigen Oberrheinflug beschieden war, war dem Nordwestflug, der von Bremen über Münster, Braunschweig nach Hamburg führen sollte, nicht hold. Trotz wenig günstigen Wetters endete der Flug am Oberrhein mit einem vollen Erfolg, dagegen steht schon zu Beginn des Nordwestflugs eine Aeroplan=Katastrophe, die zwei Menschenleben forderte. Dem entsetzlichen Unglück wohnten 30000 Menschen bei; der Flieger Buchstätter hatte mit Leutnant Stille vom Regt. 77 in Celle auf einen Jeannin=Eindecker einige Proberunden gemacht, als er eine Kurve zu scharf nahm, sodaß der Apparat abstürzte und die beiden Männer unter sich begrub; erst unter Zuhilfenahme von Stemmeisen und Sägen konnten die Leichen aus ihrer gräßlichen Lage befreit werden konnten. Nach diesem Todessturz sanken alle Flaggen auf Halbmast, und es flog kein Aviatiker mehr ab. Trotz sorgfältiger Organisation waren übrigens von 15 gemeldeten Fliegern nur 6 am Start erschienen, von denen nur Schirrmeister und[Krieger starteten, aber nicht die erste Etappe Münster erreichten. Die Hauptschuld an dem Mißlingen des Nordwestflugs ist auf das böige Wetter zurückzuführen; man will den Flug im Herbst neu organisieren. Weit besser als die leichten Flugzeuge nahmen die Luftschiffe den Kampf mit dem Wetter auf. Das Parseval=Luftschiff„Charlotte“ flog von Wanne nach Münster und entschädigte so die Tausende von Zuschauern wenigstens etwas für die ausgebliebenen Flieger. Besondere Beachtung aber verdiente die Sturmfahrt des Zepelin=Luftschiffs „Z. 3“, das von Hamburg nach Bremen gefahren war. Hatte schon die aufsehenerregende Rekordfahrt vom Bodensee nach Hamburg den besten Beweis für die Stabilität des„Z. 3“ erbracht, so zeigte die Fahrt nach Bremen von neuem, daß die Zeppelinluftschiffe durch geschickte Kreuzungsmanöver auch starken Gewittern ausweichen können. Die Stadt Hamburg bereitete denn auch dem Grafen Zepelin glänzende Ehrungen. Auch die Auslandspresse muß, wenn auch nicht ohne Neid, die Vortrefflichkeit des Zeppelin=Systems anerkennen. Im Ausland hat die Flugkunst ebenfalls neue Opfer gefordert. Am Begräbnistage des Erfinders Wilbur Wright, von dessen Grabe sein Bruder und treuer Mitarbeiter Orville weggetragen werden mußte, fand der Aviatiker Parmalee in North Dekima durch Absturz seinen Tod. Der Flieger war schon vorher einmal mit seiner Maschine in die Zuschauermenge gestürzt, wobei zwei Menschen getötet wurden. Die meisten Todesopfer hat bisher Frankreich gefordert. Die Flieger Collardeau und Reby, die auf dem Flugselde von Juvisy während eines Gewitters tödlich abstürzten, sind Opfer ihrer eigenen Unvorsichtigkeit geworden. — Letzte Drahtmeldungen. Schießunglück. Zürich, 4. Juni. Gelegentlich einer Schießübung einer Schule wurde ein Schüler, der einzige Sohn eines Arbeiters, durch einen Schuß in die Lunge getötet. Juwelendie be. Genf, 4. Juni. Die Juwelendiebe, die in der letzten Zeit hier mehrere große Einbrüche verübten, haben in der vergangenen Nacht bei dem Uhrmacher Berthoud eingebrochen und Uhren im Werte von 80 000 Mark geraubt. Wahlkrawalle in Belgien. Brüssel, 4. Juni. Wegen des Wahlsieges der Regierung legten gestern die Arbeiter im Gebiete von Charleroi die Arbeit nieder.— Aus Verviers wird ein gleicher Protest gemeldet. Da dort die Arbeiter trotz des Verbotes Umzüge veranstalteten, kam es zu Zusammenstößen mit der Polizei und der Gendarmerie, wobei mehrere Personen verwundet wurden. Drei Personen getötet, sünszehn schwer verletzt. Lüttich, 4. Juni. Gestern abend kam es zu ruhestörenden Kundgebungen vor dem Nathaus und an dem sozialistischen Volkshause. Die Menge versuchte, die Verhafteten zu befreien. Die Bürgergarde und die Gendarmerie schritten ein und gaben Salven ab. Mehrere Personen wurden verwundet. Tie Gr#egnng in ker Siertis geed. Noch ener 78 Nr. 129. weiteren Meldung wurden bei den gestrigen Zusamenstößen zwischen Manisestanten, und Gendarmerie drei Personen getötet und junszehn schwer verletzt. Die Straßen im Zentrum der Stadt wurden um 10 Uhr von der Bürgergarde, Militär und Gendarmerie besetzt. Vier Menschen vom Juge zermalm Paris, 4. Juni. In Beauville bei Chartres an der Orleansbahn ereignete sich gestern ein furchtbares Unglück. Eine Bahnwärtersfrau, die mit ihrer Nachbarin in ein Gespräch verwickelt war, hatte vergessen, die Schranken zu schließen. Eine Tochter der Nachbarin, sowie ein ihr anvertrautes Pflegekind, spielten auf den Gleisen. Plötzlich brauste ein Schnellzug heran. Beide Frauen wollten die Kinder retten. Sie wurden sämtlich von der Lokomotive ersaßt und getötet. Die französisch=englische Entente. London, 4. Juni. Der mit Lloyd George in enger Fühlung stehende Parlamentsberichterstatter der„Daily News“ erklärt, die Regierung werde im Parlament in dieser Woche klar machen, daß keine Formel für ein Bündnis mit Frankreich angenommen wurde, oder angenommen werden wird. Die Gefahr, in der Großbitannien im vergangenen Juli schwebte, sei unvergessen und man sei entschlossen, jede diplomatische Haltung zu vermeiden, die geeignet sein könnte, solche Gefahren herauf zu beschwören. Die französische Entente bestehe, aber das bedeute nicht länger, daß England verpflichte sei, für Frankreich Kastanien aus dem Feuer zu holen. Daß ein gewisser kriegerischer Geist in Frankreich herrsche, hätten britische Staatsmänner wohl gesehen und seien deshalb umsomehr auf ihrer Hut. England habe weder direkt noch indirekt etwas mit den klagenden Gründen zu tun, die von Sedan rühren. Großbritanniens praktische Freundschaft würde jeder Macht zuteil werden, die wie Deutschland unzweifelhafte Beweise dafür gibt, daß sie eine friedliche Politik verfolgt. in. Vom Blitz getötet. Warschau, 4. Juni. Ein Blitzstrahl tötete gestern auf einem bei der Stadt liegenden Friedhof eine ältere, an einem Grabe betende Dame und verletzte fünf junge Mädchen und ein Kind zum Teil recht schwer. Deutschen mord in Mexiro. Mexiko, 4. Juni. Der deutsche Hugo Beel wurde am 30. Mai in San Miguel am Nio de Mesquilal von Banditen ermordet. San Miguel ist ein abgelegenes Städtchen von 4000 Einwohnern im gefährlichsten Aufstandsgebiet. Es war hier bekannt, daß gegen Beel im Februar eine Erpressung verübt wurde und daß er sich danach, entsprechend der Warnung des Gesandten vor dem Verbleiben in schlecht garnisonierten und abgelegenen Orten, mit seiner Familie nach der Gouvernementsstadt Durange begeben hatte. Von seiner Rückkehr in das gefährdete San Miguel hatte man hier keine Kenntnis. Seine Frau mit zwei Kindern befindet sich noch dort. Auf Antrag des Gesandten sind die mexikanischen Behörden bemüht, die Familie in Sicherheit zu bringen. Das Rural=Korps befindet sich auf dem Marsche nach San Miguel. Rudelbauernsuppe. Man kocht gute Fleischbrühe und seiht sie durch. Ein halber Teller voll junger grüner Bohnen wird in viereckige Stücke geschnitten, ebenso sticht man zarte Wirsingkohlblätter rund aus. Beides wird in Salzwasser abgekocht, dann in die Fleischbrühe gelegt und darin gar gekocht. 60 Gramm Knorr=Figurennudeln kocht man zuletzt vier Minuten in Salzwasser ab, läßt sie abtropfen und legt sie in die fertige Suppe, die mit etwas gewiegter Petersilie gewürzt wird. Eilen Sie, die Zeit ist da, kaufen Sie baldigst Wohltätigkeitslose, schon am 12. Juni Ziehungsanfang. Lose 1 Mark, gleich 11 Lose 10 Mk., überall zu haben, wo nicht, versendet diese Ferd. Schöfer, General=Debit, Düsseldorf 24, Königsaüee 25. Handel. Neuß, 3. Juni. Rüböl 70,00, faßweise 72,00, gereinigtes 73,00 e für 100 Kilo ohne Faß. Rübkuchen große 112, kleine 116,00 M für 1000 Kilo waggonweise.— Raps prima 30,00, zweite Sorte 29,00, Aveel 29,00 M. Weizen 1. Sorte 21,00, zweite Sorte 20,00 M, Roggen prima 19.00, zweite Sorte 18,00 A. Hafer prima 19,70, zweite Sorte 18,70 M, Wintergerste 19,00 M für 100 Kilo. Kartoffeln 3,50—4,00 M. Heu 4,00—4,50 M, Luzerner Heu 5,00—5.50 M für 50 Kilo. Krummstroh 17,00, Breitdruschstroh 19,00 Mk. für 500 Klg. Kleie 7,50 M für 50 Klg. Köln, 3. Juni. Luzerner Heu 10,00 bis 10,50 Mark. Wiesenheu 7,80 bis 8.20 Mark. Roggen, Breitdruschstroh, 5,00 bis 5,60 Mark. Krummund Preßstroh 4,20 bis 4,60 Mark. Verantwortlich für die Redaktion: Friede. Kraue. Druck u. Verlag von Carl Braus, beide in Schwerte Bekanntmachung. Unter Hinweis auf die Bestimmungen der§s 53, 54 und 55 der Hinterlegungsordnung vom 14. März 1879(Gesetzsammlung Seite 249) machen wir die Beteiligten darauf aufmerksam, daß in dem öffentlichen Anzeiger zum 23. Stücke des Regierungs=Amtsblattes das durch§ 57 a. a. O. vorgeschriebene Verzeichnis derjenigen bei uns hinterlegten Massen veröffentlicht worden ist, bei welchem im Laufe des Vierteljahres vom 1. Juli 1912 bis Ende September 1912 die Einstellung der Verzinsung bevorsteht. Arnsberg, den 20. Mai 1912. .572. Löniglicke Begierung. Nr. 129. 1. Beilage Dienstag, 4. Juni 1912. Schwerter Heitung. Amtliches Kreisblatt) Marokko. Als die Marokkoverhandlungen mit Frankreich schwebten, da wurde es von weiteren Kreisen des deutschen Volkes den Leitern unserer auswärtigen Politik bitter verübelt, daß sie Willens waren, den fetten marokkanischen Bissen der Nachbarrepublik zu überlassen und unter Verzichtleistung auf jeden Territorialerwerb nur für die Gleichberechtigung des deutschen Handels Garantien zu erhalten. Der Unmut war begreiflich, da es nicht sowohl Frankreich als England war, von dem das anmaßende Dekret ausging: Erhält Deutschland eine Gebietsentschädigung, so darf sie nicht innerhalb Marokkos liegen, sondern muß sich außerhalb des scherifischen Reiches befinden. Diese Bevormundung war verletzend und forderte den Widerspruch heraus. Nun gerade, so dachten viele gute Deutsche und konnten es nicht verstehen, wie der Kanzler und der Staatssekretär des Auswärtigen sich dieser englischen Entscheidung scheinbar widerstandslos unterwarfen. Erst später erfuhr man, daß sich Deutschland durch den englischen Einspruch nicht hatte beeinflussen lassen und lediglich von seinem wohlerwogenen Interessenstandpunkt seine Sache geführt hatte. Wir nahmen Neu=Kamerun trotz Tsetsefliege und Sümpfe und haben nach den Erfahrungen der jüngsten Wochen ein begründetes Recht auf die Ueberzeugung, daß, selbst wenn diese Entschädigung nicht gut war, sie doch irgend einem marokkanischen Gebietsteile vorzuziehen ist. Die Kulturarbeit in dem jüngsten deutschen Kolonialgebiet wird keine geringe sein, darüber besteht kein Zweifel; aber sie kann doch einsetzen, sobald die Grenzregulierung, mit der noch in diesem Monat begonnen wird, zu Ende geführt ist. Unsere Kulturpioniere können dann auch ihre Tätigkeit planmäßig und ungestört ausführen. Etwalger Widerstand der spärlich gesäten Eingeborenen kann leicht gebrochen werden. Ja, bei richtiger Behandlung, auf welche unsere Kolonialleitung jetzt einen so hohen Wert legt, werden die doch auf einem sehr starken Naturstandpunkt stehenden Wilden zweifellos in nicht zu ferner Zeit der Kultur gewonnen und damit wertvolle Mitarbeiter an der Urbarmachung und Ausnutzung dieses bisher außerordentlich vernachlässigten Territorismus werden. Mag es in Deutschland=Neukamerun heute noch aussehen, wie es will, wir befinden uns dort auf Reichsboden, und deutscher Fleisch und Unternehmungsgeist werden auch das neue Land in Blüte zu versetzen verstehen, wie sie das alte Kamerun dem Ackerbau u. dem Handel erschlossen haben. Daß wir von heute auf morgen keine Früchte von dem jüngsten Baume unseres Kolonialbesitzes werden pflücken können, ist selbstverständlich; aber wir können unsere Kraft auf die wirtschaftliche Erschließung des Gebietes konzentrieren; wir befinden uns dort auf eigenem Grund und Boden und sind die Herren. Wie viel ungünstiger sind demgegenüber die Franzosen in Marokko daran. Gewiß ist der Wert Neukameruns mit dem Marokkos nicht zu vergleichen; aber wann und nach welchen Opfern dürfen die Franzosen einmal auf einen Preis ihrer Mühen und Opfer rechnen? Die Meldung des General Liautey: Wir befinden uns hier in Feindesland, hat die wirkliche Lage erkennen lassen. Es sind nicht nur einzelne Stämme, die sich dem französischem Protektorat widersetzen, die ganze marokkanische Bevölkerung lehnt sich gegen die Fremdherrschaft auf und sucht das ihr aufgelegte Joch von sich abzuschütteln. 50000 Mann Truppen hat die Republik schon zur Niederwerfung des Widerstandes in das Land seiner Schutzherrschaft entsandt; diese Macht reicht aber auch noch nicht entfernt zur Pazifizierung Marokkos aus.. Freimütig hat man auch schon daran erinnert, daß die Sicherung der Herrschaft über Algier, das der berühmt gewordene Abd=el=Kader fünfzehn Jahre lang löwenmutig verteidigte, zwei Jahrzehnte gedauert habe, und daß die gleiche Arbeit an Marokko voraussichtlich auch längere Zeit beanspruchen werde. Der Fanatismus der aufs äußerste gereizten und erbitterten Marokkaner, die Ausdehnung und Unregsamkeit des Landes müssen und werden von Frankreich noch größere Opfer fordern, als es wegen Algiers zu bringen hatte. So lange der Krieg dauert, wird ferner nicht nur jede Kulturarbeit unmöglich gemacht, es wird auch noch das bischen, was an Kulturwerten vorhanden ist, zerstört. Der stärkste Impuls der Franzosen ist deren Eitelkeit; dieser haben sie mit der Erzwingung ihres Protektorats über Marokko ein Geschenk gemacht, das sich unter Umständen zu einer Zuchtrute schlimmster und dauerhaftester Art entwickeln kann. Es ist nicht unwahrscheinlich, daß die Italiener mit den dortigen Arabern einmal ähnliche Erfahrungen machen, wie sie jetzt schon die Franzosen in Marokko in so überreichem Maße zu kosten bekommen. Wir Deutschen können uns aber nur dazu beglückwünschen, daß wir uns nicht auch in Marokko wie in Feindesland herumzuschlagen haben. —— Westfalen und * Münster, 3. Juni.(Ein Kapitel zum Kampfe gegen das Duell) lieferte die heutige Strafkammerverhandlung gegen den Stud. phil. Mongeau, einen Rumänen, der im vergangenen Wintersemester an der hiesigen Universität studierte. M., der mit einem jungen Mädchen von hier verheiratet war, ging öfter mit seiner jungen Frau ins Prinzipal=Cafee, wo auch der Schauspieler Zistig verkehrte. Zwischen diesem und der Frau des Angeklagten kam es bald zu einem Einverständnis hinter dem Rücken des Ehemannes. Man schrieb sich und gab sich ein Stelldichein, bis schließlich der betrogene Ehemann von der Sache erfuhr. Als Z. am 28. Oktober wieder im Cafee war, wurde er vom Hausdiener hinausgerufen, u. ein Bekannter M.s überbrachte Z. eine schwere Forderung auf Pistolen. Der Geforderte lehnte aber mit dem Bemerken ab, daß er nur M. persönlich zur Verfügung stehe, nicht aber einem Kartellträger. Aber auch der späteren persönlichen Aufforderung wußte sich Z. zu entziehen; er erstattete vielmehr gegen den Ehemann Anzeige wegen Herausforderung zum Zweikampf, denn er fühlte sich. wie er sagte, seines Lebens nicht mehr sicher und fürchtete, von M. auf offener Bühne erschossen zu werden. Die heutige Verhandlung fand in Abwesenheit des Beklagten, wie auch des Zeugen statt. Aus dem Vernehmungsprotokoll ging hervor, daß der Beklagte sich in der Zeit, in der die Affäre spielte, in größter seekischer Aufregung befunden hat, was durch den Gutachter Dr. Bonnegut bestätigt wurde. Mit Rücksicht hierauf und auf die besonderen Umstände lautete das Urteil auf einen Tag Festungshaft. * Diestedde, 3. Juni.(Jägerlatein.) Ein Stückchen, das stark an Jägerlatein erinnert, teilt die„Glocke“ mit: In einer der letzten Nächte schoß ein Jäger unweit der Grenze seines Jagdbezirks einen Rehbock weidwund. Um den Bock nicht über die Grenze zu treiben, sah er von einer Verfolgung ab. Als er nun am andern Morgen früh an Ort und Stelle zurückkehrte, fand er den Bock tatsächlich noch innerhalb der Grenzen seines Jagdgebietes im Wundbett verendet vor, aber wer beschreibt sein Erstauenen, als er neben dem Rehwild ein Wildschwein erblickte, das eifrig damit beschäftigt war, den Bock anzuschneiden und schon ein größeres Stück Fleisch gefressen hatte. Da der Jäger ohne Gewehr gekommen war, blieb ihm nichts anderes übrig, als das Wildschwein durch laute Rufe zu verscheuchen. * Papenburg, 3. Juni.(Ein schwerer Diebstahl) ist in dem benachbarten Orte Sternfelde verübt worden. Hier bewohnte eine hochbetagte begüterte Frau seit Jahren ein Haus ganz allein. Als vor kurzem die Frau, die ihr großes Vermögen stets im Hause verwahrte, krank wurde, brachte man sie nach dem Leerer Krankenhaus und bestellte ihr einen Pfleger. Als dieser das Haus der Frau betrat, fand er, daß der Geldschrank, in dem der abgebrochene Schlüssel steckte, erbrochen war und daß ca. 77000 Mark, die in einem Beutel bewahrt waren, fehlten. Nach längerem Suchen sand man in einem alten Topf 7400 Mark. Ein Polizeihund verfolgte sofort eine Spur und stellte einen jungen, früher in Papenburg beschäftigt gewesenen Schlosser, der jedoch mit aller Entschiedenheit die Tat bestreitet. * Elberfeld, 3. Juni.(Drei Feuerwehr= leute betäubt.) Gestern abend bemerkte ein Nachtwächter in dem städtischen Neubau am alten Rothaus im Heizungskeller giftige Gase. Beim Versuch, festzustellen, woher das käme, wurden drei hinzugerufene Feuerwehrleute nach kurzem Aufenthalt im Keller betäubt, und nur dem schnellen Eingreifen eines Polizeisergeanten, der unter eigener Lebensgefahr sie aus dem Keller herausholte und ins Freie brachte, dürfte es zu verdanken sein, daß sie noch am Leben sind. Erst nach längeren ärztlichen Bemühungen gelang es, sie wieder zum Bewußtsein zu bringen. Eine Feststellung, woher die giftigen Gase gekommen sind, konnte gestern abend noch nicht erfolgen, obgleich der Keller selbst von der Feuerwehr unter Benutzung von Lustmasken eingehend untersucht wurde. Die Nachforschungen sind noch im Gange. * Köln, 3. Juni.(Todessturz.) Ein etwa achtjähriger Junge, ein Waisenknabe, der sich bei seinen hiesigen Großeltern in Pflege befand, ist vom Torgitter der Christuskirche an der Herwarthstraße abgestürzt. Er war sofort tot. * Bonn, 3. Juni.(Durch Elektrizität getötet.) Der Elektromonteur Weber aus Kalk wurde bei Montagearbeiten am Rathause in Peppelsdorf vom elektrischen Strom getötet. —— Landwirtschaft. Eine weitere Besserung des Saatenstandes war in der letzten Maiwoche zu verzeichnen, denn die letzten Tage des verflossenen Monats haben endlich auch denjenigen Landesteilen, die bisher über ungenügende Feuchtigkeit zu klagen hatten, die erwünschten Niederschläge gebracht, so daß im allgemeinen eine weitere Besserung des Felderstandes festgestellt werden kann. Zwar hat das kühle Wetter das Wachstum etwas zurückgehalten, was aber in manchen Gegenden, wo die Saaten Neigung zum Lagern zeigten, nicht unwillkommen war. Stellenweise konnten sich sogar bereits gelagerte Saaten wieder aufrichten, nur in Schlesien und im Königreich Sachsen haben starke Niederschläge in dichtstehenden Roggenfeldern Lager hervorgerufen, und in Hannover und in Westfalen ist durch Hagel stellenweise größerer Schaden entstanden. Die Preisberichtstelle des deutschen Landwirtschaftsrats bemerkt hierzu noch: Im allgemeinen haben die Wintersaaten sich günstig weiter entwickelt. Es gilt dies namentlich vom Weizen, dessen Stand durchweg befriedigt, vielfach sogar als sehr gut bezeichnet wird. Auch der Roggen hat sich nach Eintritt der nötigen Feuchtigkeit weiter gebessert, aber auf leichten Böden hat er trotzdem dünnen Stand behalten und bleibt auch kurz im Stroh. In den meisten Gegenden stand er schon völlig in Aehren, vielfach begann er bereits zu blühen. Die Sommersaaten haben gleichfalls weitere Fortschritte gemacht und nur vereinzelt wird berichtet, daß das Aussehen später Haserpläne durch die kühle Witterung gelitten habe. Ziemlich häufig wird dagegen über das Vorkommen von Drahtwürmern und bei dünner stehenden Feldern auch über zunehmende Verunkrautung geklagt. Von den Hackfrüchten haben die Rüben, die vielfach auch unter tierischen Schädlingen leiden, infolge mangelnder Wärme nicht viel gewinnen können, während bei den Kartoffeln häufig über ungleichen Aufgang berichtet wird. Den Futterpflanzen kam die Feuchtigkeit der letzten Woche zwar zu statten, doch ist für eine weitere gedeihliche Entwickelung vor allem warmes Wetter erforderlich. Die meist noch kurze Luzerne wird, um einen besseren zweiten Schnitt zu erzielen, stellenweise bereits gehauen, Klee bleibt mangelhaft, der Graswuchs hat sich im allgemeinen gebessert, die Weiden lassen stellenweise immer noch zu wünschen übrig. Kriegsfestspiele. Zur bevorstehenden Hundertjahrfeier von Preußens glorreicher Erhebung hat ein Sohn unserer Stadt, Herr Fritz Ewald(Dortmund), ein Kriegsspiel verfaßt„Deutschlands Siege vor 100 Jahren", das in 9 Auftritten ein lebhaftes, dramatisch bewegtes Bild jener unvergeßlichen Heldenzeit uns vor die Augen zaubert. Außer einigen Künstlern vom Dortmunder Stadttheater haben sich über 100 Damen und Herren der Dortmunder Bürgerschaft in den Dienst der guten Sache gestellt. Am Samstag abend fand in dem bis auf den letzten Platz gefüllten Saal des Reinoldushofes die Uraufführung statt vor geladenen Gästen, unter denen wir auch Se. Exzellenz den Generalleutnant v. Harbou mit Familie sowie mehrere andere Offiziere bemerkten. Der 1. Aufzug„Das Volk steht auf“ zeigt uns eine bunte Volksszene in Berlin. Studenten, Bauern, Handwerker usw. treten auf und äußern in lebhafter Rede und Gegenrede ihre Entrüstung über das tyrannische Regiment Napoleons. Plötzlich erscheint der bekannte Prof. Steffens und feuert in einer von flammender Begeisterung erfüllten Rede auf zur einmütigen Erhebung gegen den Unterdrücker Preußens. Wir sehen, wie das Volk zu den Waffen eilt; eine Landsturmkolonne zieht unter patriotischem Gesang über die Bühne. Hoch und niedrig, arm und reich eilt herbei, um seine Gaben auf dem Altar des Vaterlandes niederzulegen. Wir ahnen das Anbrechen des Völkerfrühlings. Im 2. Aufzug„Nach der Katzbach“ wird uns ein preußisches Biwack aus der Nacht nach der siegreichen Schlacht an der Katzbach vorgeführt. Preußische Soldaten liegen in mehr oder weniger malerischen Stellungen umher oder erzählen sich ihre Erlebnisse. Ergreifend spricht einer der Soldaten über seine Erlebnisse aus den Tagen von Jena und Auerstädt. Während sie von Blücher, dem jugendlichen Heldengreis, sprechen, erscheint der alte Haudegen im Mantel, Feldmütze und der histor. kurzen Ein Taler. K.# inl=Roman von Adolph Streckfuß. 25)(Nachdruck verboten.) Fritz schritt voran nach dem Wohnzimmer, der Polizeitat folgte ihm. Der Major und Elwine wurden nicht wenig überrascht, als sie den berühmten Pol izisten, von dem sie sich ein ganz anderes Bild gemacht hatten, erblickten. In diesem kleinen, dicken, gutmätigen Menn, der so behübig die Hände über den Bauch faltele und dabei so seltsam unzusammenhängend und abgebrochen sprach, daß er oft schwer verständlich war, hätten sie niemals den berühmtesten Poligi=Beamten der Residenz, dem siets die polizeiliche Voruntersuchung der schwietignen Kriminalfälle anvertraut wurde. vermutet.— Der Polizeirat hatte ganz das Aeußere eines behäbigen Spießbürgers, er schien so ruhig und phlegmatisch, daß Nicmand ihm die rastlose Rührigkeit, mit welcher er unermüdlich die Spuren eines Verbrechers verfolgie, zugetraut haben würde. Auch wenn er sprach, sließ er die kurz abgebrochenen Worte nur laugsac, bervor er schloß dabei fast die Augen, und es war seine siele Gewohnheit, die Häude über den Bauch zu falten. Gerade diese Eigentümlichkeit des Polizeirals, weiche seiner Amtslätigkeit zu widersprachen schien, machte ihn für dieselbe besondere geeignet. Wenn er mit seiner gutmütigen Art einen Verviecher vergörte, erzielte er häufig Erfelge, wo alle andeten Keiminal= und P lizei=Beamten ihre Anstrengungen schon fruchilos gemacht hatten Ihm wurden oft ven den verstocktesten Missetätern Ge ständnisse abgelegt, obgleich er niemals zu Zwangsmitteln griff; sein eigentümliches Wesen, die harmlose Gutmütigkeit, welche er auch dem schwersten Verbrecher gegenüber zeigte, flößte Vertrauen ein; die von m Verhölten o#tioren nam und nach die Zurückhaltung, sie ließen sich, da der Polizeirat sie niemals zu einem Geständnis drängte, häufig gehen und, und ohne es zu ahnen, gaben sie durch irgend eine unbedachte Aeußerung den Anhaltepunkt zu weiteren Ferschungen. Sie ahnten es nicht, daß der harmlose, kleine Mann, der ihnen gegenüber saß, der eher gutmütig mit ihnen plauderte, als daß er sie verhörte, auf jedes Wort, ja auf jede Bewegung, jeden Blick von ihnen achtete, daß ihm nichts entging, und daß er mit einem wahrhaft bewundernsmarten Scharssinn aus der unscheinbarsten Andemtung uberraschende und fast immer zutreffende Schlüsse zog Der Pollzeirat übte stets den Grundsatz, ein Verbrechen, wenn irgend möglich, auf frischer Spur zu verfolgen, bei den Verhören hingegen sich aber niemals zu übereilen. Der dicke, bequeme Mann, der, wenn es nicht notwendig war, nur ungern sich bewegte, konnte ruhelos Tage und Nächte hindurch tätig sein, wenn es galt, einem verborgenen Verbrechen nachzuspüren Mit wunderbar ausdauernder Kraft überwand er dabei die Schwerfälligkeit seines Körpers; sobalo er aber die gesuchte Spur gefunden hatte, überließ er sich gern wieder der ihm lieben Ruhe und Bequemlichkeit. Als der Polizeirat von Fritz dem Major vorgestellt wurde, verbeugte sich dieser mit vornehmer Höflichkeit; er hegte von vornherein ein durch die Nachricht über den Grafen Sarentin erzeugtes Verurteil gegen den Polizisten, welches durch dessen Erscheinung noch bestärkt wurde. „Komme in einer traurigen Angelegenheit, Herr Major,“ sagte der Polizeirat,„versichere Ihnen meine innigste Teilnahme. Werde einige Tage Ihre Gastfreiheit in Anspruch nehmen müssen, wünsche Sie aber so wenig als möglich zu stören. Bitte nur um ein kleines Zimmerchen für mich und einen Schlafraum für den Sergeanten Weirauch Habe ihn mitgebracht für alle Fälle. Tüchtiger Mann, mutig, schlau, tätig, dabei freundlich beschelden" Der Major rief durch die Klingel den Jäger. Georg, führe den Herrn in das blaue Zimmer; für den Sergeanten bereite ein Bett in der anstoßenden Kammer.“ Zu dem Poltzeirat gewendet, fuhr der Masor sort: „Es versteht sich von selbst, daß ich Ihnen mein Haus zur Disposition stelle„Allen Ihren Anordnungen soll pünktlich Folge geleistet werden, nur hoffe ich, daß diese mit einiger Rücksicht auf mich und meine Tochter, sowie auf einen lieben Gast, der sich in Kabelwiß befindet, auf den Grafen Sarentin, verbunden sein werden? „Werde jede mögilche Rücksicht nehmen, Herr Major! Wünsche Sie In Ihrer Ruhe nicht zu stören und will mich Ihnen für diese Nacht gehorsamst empfehlen. Wenn aber das gnädige Fräulein nicht zu sehr angegriffen von dem entsetzlichen Ereignis sind, würde ich gern noch einen kurzen Bericht über dasselbe hören. Erleichtert vielleicht meine Nachforschungen für morgen bei Tages anbruch. Elwine erklärte, daß sie durchaus nicht zu angegriffen und also bereit sei, ihren Bericht zu erstatten, sobald ihr Vater, dem Rule dringend Not tue, sich in sein Schlafzimmer zurückgezogen habe. Der Major war hiermit einverstanden, er fühlte sich so krank und matt, daß er gern dem Wunsche seiner Tochter folgte; diese führte ihn, nachdem er sich sehr herzlich von Fritz, sehr kalt und vornehm von dem Polizeirat verabschiedet hatte, nach seinem Schlafgemach, dann kehrte sie zurück und erzählte nun noch ein Mas die Erlebnisse des vergangenen Abends. Da Fr6 sie bat, auch die scheinbar unbedeutendsten Kleinigkeiten nicht zu vergessen, sondern dem Polizeirat einen ebenso genauen Bericht abzustatten, wie früher ihm selbst, verschwieg sie nichts von ihrer Begegnung mit dem Wildmichel. SSie sprach zwar nicht direkt gegen diesen einen Verdacht aus, da sie aber dessen Bemühungen, sie von dem Betreten des Waldweges abzuhalten und Nero anzulocken, sein rätselhaftes Benehmen beim Auffinden der Leich mit lebendigen Farben schilderte, ergab sich dieser Verdacht aus dem, was sie sagte und wie sie cn sagte, von selbst. 9* Der Polizeirat hörte Elwinens Erzählung, ohne sie zu unterbrechen, mit an. Hier und da schrieb er in stenographischer Schrift eine kurze Bemertung in sein Taschenbuch, dann saß er wieder schweigend, horchend, mit dicht zusammengekniffenen Augen da, Nur als Elwine erzählte, daß sie den Wildmiche nach Sortau geschickt habe und allein als Wächterin bei der Leiche zurückgeblieben sei, konnte er einen Ausruf der Bewunderung nicht unterdrücken.„Eine Heldin!“, rief er aus, gleich darauf aber lehnte er sich wieder in das weiche Kissen des Sessels zurück, und die Augen fester zusammenkneifend hörte er zu, ohne noch ein Wort zu sagen, bis Elwine ihren Bericht damit schloß, daß der Wildmichel, der sie bis zum Hoftor begleitet habe, plötzlich ohne Abschied verschwunden sei, als die Träger in den Schloßho# eintraten. Fritz ergänzte Elwinens Erzählung durch dis Mitteilung, daß er die Leiche auf sein Zimmer habe tragen lassen, dort ruhe sie unter der Obhut des Knechtes Hans, dem er Befehl erteilt habe, Niemänb den Eintritt in das Zimmer zu gestatten. (Fortsetzung folgt) 3 Seite U. Schwerter Zeitung.(Amtliches Kreisblatt.) Dienstag, den 4. Juni 1912. Nr. 129. 77. Pfeise, dankt den Soldaten für ihre Tapferkeit und ihr musterhaftes Betragen. Es entspinnt sich ein Gesecht, gesangene Franzosen werden herbeigeführt; ein preuß. Soldat stirbt auf offener Bühne den Heldentod für König und Vaterland. Es folgt„Napoleons Zelt bei Leipzig“. Napoleon 1. erscheint in der histor. grünen Jägeruniform mit dem roten Bande der Ehrenlegion. Obwohl von allen Seiten Nachrichten über Niederlagen seiner Marschälle eingelaufen sind, obwohl ihm die Verbündeten an Zahl weit überlegen sind, will er sein Spiel noch nicht verloren geben. Er läßt den am 16. Oktober gefangenen österreichischen General Meerveld ins Zelt rufen, um durch ihn seinen kaiserlichen Schwiegervater Franz 1. für sich zu gewinnen und Oesterreich von den Verbündeten zu trennen. Meerveld macht ihm wenig Hoffnung. Der 4. Aufzug„Die Schlacht bei Leipzig“ zeigt uns König Friedrich Wilhelm 3. von Preußen im Gespräch mit dem österreichischen Staatskanzler Graf Metternich, zugleich den Gegensatz zwischen der kühlen, bebutsamen, Napoleon schonenden österreichischen Politik und der kühn vorwärts dringenden preußischen Politik. Durch ein launiges Zwiegespräch eines sächsischen und eines preußischen Soldaten erfahren wir den Uebertritt der Sachsen zu den Verbündeten. Napoleons Stern ist im Untergange. Ein mächtiger Knall verkündet uns die Sprengung der Elsterbrücke, durch die Tausende von Franzosen in die Hände der Verbündeten fallen. Leipzig ist erobert, Napoleon völlig geschlagen. Im 5. Auftritt wird uns Blüchers Rheinübergang bei Caub in der Neujahrsnacht 1812 geschildert. Eine köstliche Figur war der Ratsdiener, der Blüchers Bekanntmachung an die Bewohner der Rheinufer ausschellt. Pfarrer Ahlers erscheint, um die Leute in ihrer patriotischen Haltung zu bestärken. Der Schiffer Max reißt sich von seiner Braut Helene los, um in die Reihen der Freiheitskämpfer zu treten. Der 6. Aufzug dürfte als der Glanzpunkt des Abends zu bezeichnen sein. Der von dem Dortmunder Schauspieler Thalheim dargestellte Wiener „Geheimrat Röder“ war eine Kabinettsleistung ersten Ranges. Der Auftritt schildert uns die Hemmungen, die dem mutig vorwärts dringenden Feldmarschall Blücher von dem österreichischen Hauptquartier bereitet werden. Der Verfasser Fritz Ewald erscheint in preuß. Husarenuniform als Adjutant Blüchers und berichtet zum Entsetzen der Oesterreicher vor dem Tatendrang des„Marschall Vorwärts". Von dem dankbaren Publikum wurde er mit lebhaftem Beifall begrüßt. Der 7. Auftritt führt uns auf das„Schlachtfeld bei Méry“, das uns an die unglücklichen Februarkämpfe des Jahres 1814 erinnert. Blücher erscheint, gestützt auf seinen Adjudanten Nostiz, der ihn auffordert, sich zu schonen. Da aber„nur der Stiefel, nicht die Wade verletzt“ ist, so geht der Feldmarschall mit einem derben„Gott straf mir!“ neuen Kämpfen entgegen. Dabei wird der Schiffer Max, jetzt Soldat, tödlich verwundet. In den Armen seiner Braut Helene, die als Krankenschwester den Truppen gefolgt ist, haucht er sein junges Leben aus. Es war eine tief ergreifende Szene, bei der einem alten Soldaten Tränen in die Augen traten. Im 8. Auftritt„Napoleons Entsagung“ entsagt Napoleon, vom Senat und von seinen Marschällen verlassen, nach schwerem inneren Kampfe der Krone. Der 9. Auftritt„Deutschlands Sieg u. Herrlichkeit“, in dem der König Friedrich Wilhelm und Feldmarschall Blücher, umgeben von ihren Generälen und Offizieren auftreten, bildet einen würdigen Abschluß. Germania verkündet in einem schwungvollen Epilog die Befreiung von der Fremdherrschaft. Immer wieder mußte sich der Vorhang heben, und mit brausendem Jubel wurde der Verfasser Fritz Ewald, dem ein herrliches Blumenarrangement überreicht wurde, begrüßt. Auch die Hauptdarsteller(Napoleon, Blücher, Röder) ernteten lebhaften, wohlverdienten Beifall. Mit großem Fleiß und bühnentechnischer Gewandtheit hat Ewald es verstanden, uns in jene erhebende Zeit der Freiheitskriege zurückzuversetzen, wozu die zahlreichen historisch getreuen Kostüme wesentlich beitrugen. Nach dem tosenden Beifall zu schließen, war die Erstaufführung ein unbestvittener großer Erfolg, zu dem wir Herrn Ewald von Herzen beglückwünschen. Wir hoffen gern, daß dem von warmen, patriotischen Geiste erfüllten Festspiel auch in Zukunft derselbe Beifall beschieden sein möge. F. Zu einer seinen Sandtorte rühre man zuerst 400 Gramm Butter gleichmäßig schaumig, schlage nach und nach 4 ganze Eier und 4 Eigelb mit 500 Gramm ganz fein gemahlenen Zucker(jedesmal 1 Ei mit 2—3 Löffel Zucker) darunter und menge dann 300 Gramm feinstes Weizenmehl, 100 Gramm Maismehl, 1 Paket Reese=Vanille=Puddingpulver, 1 Paket Reese=Mandel=Puddingpulver und ½ Paket Reese=Vanillinzucker darunter. Zu allerletzt mischt man ein Paket echt Reese=„Backwunder"(Sicherheits=Backpulver) recht gleichmäßig unter die Masse und füllt das Ganze in eine mit Butter ausgestrichene Form. Backzeit ¾ bis 1 Stunde. Verantwootlich für die Redaktion: Friedr. Kraas. Druck u. Verlag von Carl Braus, beide in Schwerte. Bekanntmachung. Nachdem bei der Abstimmung sich die Mehrheit der beteiligten Gewerbetreibenden für die Einführung des Beitrittszwanges erklärt hat, ordne ich hiermit an, daß zum 1. Juli 1912 eine ZwangsInnung für das Schuhmacherhandwerk in dem Bezirke der Aemter Barop, Kirchhörde und Wellinghofen mit dem Sitze in Barop und dem Namen „Zwangs=Innung für das Schuhmacherhandwerk“ errichtet werde. Von dem genannten Zeitpunkte ab gehören alle Gewerbetreibende, welche das Schuhmacherhandwerk betreiben, dieser Innung an. Arnsberg, den 12. Mai 1912. Der Reg.=Präsident. I. V. gez.: Pfeffer. Vorstehende Bekanntmachung wird hiermit zur öffentlichen Kenntnis gebracht. Beschwerdefrist läuft am 14. Juni 1912 ab. 3793. Hörde, den 28. Mai 1912. Der Landrat. J. B. gez.: Dr. Haslinde. Bekanntmachung. Zwecks Aufbringung der Entschädigung für Viehverluste in den Fällen des§ 66 des ReichsViehseuchengesetzes und des§ 5 des Preußischen Ausführungsgesetzes soll in diesem Jahre für jedes Pferd, jeden Esel, jedes Maultier und jeden Maulesel eine Abgabe von 20 Pfennigen, für jedes Stück Rindvieh(Ochsen, Bullen, Kühe, Rinder und Kälber) eine Abgabe von 30 Pfennigen erhoben werden. Maßgebend ist der Viehbestand am 1. Juni dieses Jahres. Die Verzeichnisse der beitragspflichtigen Tierbesitzer und der von jedem zu entrichtenden Beiträge liegen vom 10. dieses Monats ab 14 Tage lang bei den Vorstehern des hiesigen Amtes öffentlich aus. Anträge auf Berichtigung der Verzeichnisse sind spätestens binnen 10 Tagen nach Ablauf der Auslegungsfrist bei den Gemeindevorständen anzubringen. 3877. Wellinghofen, den 1. Juni 1912. Der Amtmann: Hartung. Orig. franz. garantiert rein, pro Flasche aus d. Haus 1,10 Mk., im Ausschank per Glas 20 Pfg. Franz. Cognac, Reines Weindestillat, pro Litei 14,00 Mk. empfiehlt Carl Kalnn, Gasthof zu Helle. Telefon 251. 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Als wir die Urne zur Seite neigten, um die Knochen bequemer herauszuholen, geschah etwas Unerwartetes, das auf den abergläubischen Sinn der Leute die schlimmste Wirkung ausübte. Wie ein Hanswurst auf den Druck des Fingers aus seiner Pappschachtel auftaucht— aber viel rascher noch— so schoß der Leib des Häuptlings aus der rundlichen Urne, stand einen Augenblick drohend, ein entsetzlich grinsendes Schreckgebilde, in der unsicheren Beleuchtung unserer Fackeln und stürzte dann knatternd in Stücken auf den Boden hin. Wahrscheinlich hatten irgendwelche Gase diesen Vorgang verursacht. Als die Genossen meines Frevels sich vom ersten Schrecken erholt hatten, war der Mataco im Urwalddunkel verschwunden. Schon am nächsten Tage fand das widerwärtige Omen eine grauenvolle Bestätigung. Der Fluß verengte sich auf überraschende Art, und gerade an dieser bedrohlichen Stelle schien das Verhängnis auf uns gewartet zu haben. Von einem vertrockneten Baume, der in weitausladendem Bogen über die tiefe, kaum noch vorwärtsbewegte schwarze Flut hinüberwuchs, hing eine riesige Schlange von gelbgrüner Färbung. Auf dem breiten, bösblickenden Kopfe trug sie einen Streifen, der im Tone verblichenen Purpurs genau jener Stirnbinde gleichsah, die den verunehrten Häuptling in seiner Totenurne geschmückt hatte. Ein Jammerruf erhob sich:„Santa Tierra! Der Geist des Uralten!“ Indes noch alles zur Schlange aufblickte, die dumpf und boshaft über unsern Köpfen zu baumeln schien, traf von unten her ein markerschütternder Stoß den Boden des Fahrzeuges. Aus dem Wasser erhob sich eine ungeheure Schnauze von rostroter Färbung. Was gleich darauf geschehen ist, weiß ich nicht zu sagen. Ich weiß nur, daß ich im schlammigen Wasser mit aller Kraft Schwimmversuche machte. Es gelang mir, das Ufer zu erreichen.(Er war das nördliche, noch völlig unerforschte Ufer des verlorenen Stromes.) Als ich oben in Sicherheit zusammenbrach, verließ mich daß Bewußtsein. Ich erwachte in der ersten Kühle. Jetzt war alles still; doch die Schreckensrufe:„Ayude! Ayude! Zu Hilfe!“ gellten mir noch in den Ohren. Die grüngelbe Schlange hing nicht mehr vom Baum herunter; ich sah sie am jenseitigen Ufer in der Richtung des geplünderten Häuptlingsgrabes mit faulen Bewegungen verschwinden. Das Boot mochte seitab getrieben sein. Auf einer langen Sandbank sonnten sich drei scheußliche Alligatoren; einer, der größte, war rostrot, die beiden andern wiesen ein grünliches Schuppenkleid. Sie schienen gut zu verdauen, die Bestien! Blutkringel schwammen auf dem schwarzen Strome.... (Schluß folgt.) Das Wachstum der Kinder. Eine Reihe von Beobachtungen, die man in England über das Wachstum der Kinder angestellt hat, hat eine Anzahl bemerkenswerter Resultate geliefert. Bis zum Alter von elf oder zwölf Jahren waren Knaben größer als Mädchen. Dann übertrafen für die nächsten paar Jahre die Mädchen die Knaben an Gewicht wie an Größe, bis schließlich das Verhältnis dauernd umgekehrt wird. Die Söhne nicht arbeitender Eltern sind größer und schwerer als die von Arbeitern. Knaben machen drei deutlich unterschiedene Perioden des Wachstums durch: ein mäßiges Wachstum im sechsten und siebenten Jahre, ein schwächeres vom neunten bis zum dreizehnten Jahre und ein starkes vom vierzehnten bis zum sechzehnten Jahre. Von Ende November bis Ende März wachsen Kinder nur wenig, stark dagegen von März bis August, ohne daß indes das Körpergewicht zunimmt; und beträchtlich an Gewicht, wenig hingegen an Größe nehmen sie von August bis November zu. Frühreife Kinder sind schwerer und geistig zurückgebliebene leichter als ein Durchschnittskind desselben Alters. Das geistige Wachstum der Kinder hält also offenbar mit dem körperlichen gleichen Schritt. So behauptet Doktor Stanley Hall in London, daß die meisten Kinder, die geistig zurückbleiben, einen körperlichen Defekt haben, der eben die Ursache ihrer geringeren geistigen Regsamkeit ist; und zwar findet Hall diesen Defekt am Gehör. Er hat beobachtet, daß die allermeisten Kinder einfach deshalb mit ihren befähigter scheinenden Kameraden nicht mitkommen, weil sie ein wenig taub sind. Reichard hat gefunden, daß zum Beispiel in Riga 22 Prozent der Kinder das Ticken einer Uhr micht weiter als bis auf zwanzig Fuß Entfernung hören konnten, während die übrigen es auf sechzig Fuß Entfernung noch vernahmen. 30 Prozent aller Schulkinder in Europa haben ein unnormales Nervensystem. In London wurden die Schulkinder unlängst auf ihre Zähne hin untersucht, und nur 26 Prozent wurden ohne ernstlichen Defekt gefunden. Ferner stellte eine englische Kommission fest, daß die Kinder in Pensionaten weniger gesund sind, als die im Elternhause verbleibenden. In Boston wurden die Elementarschüler von taktvollen und erfahrenen Schulmännern über ihr Anschauungswissen ausgefragt. Es ergab sich, daß 14 Prozent dieser sechsjährigen Kleinen niemals die Sterne gesehen und überhaupt keine Ahnung von ihnen hatten; 35 Prozent waren niemals auf dem Lande gewesen; 20 Prozent wußten nicht, daß die Milch von Kühen käme; 55 Prozent gar wußten nicht, daß hölzerne Gegenstände von Bäumen herrührten. 13—15 Prozent kannten nicht die Namen der Farben Grün, Blau und Gelb; 47 Prozent hatten niemals ein Schwein gesehen, 60 Prozent nie ein Rotkehlchen; 13—18 Prozent wußten nicht, welches ihre Backe, ihre Stirn, ihr Hals sei, und noch weniger wußten etwas von Ellbogen, Handgelenk, Rippen usw. F. Humor. Poesie und Prosa. In einem Saaltheater wurde ein Rührstück gegeben, und die Heldin beklagte unter heißen Tränen den Tod ihres Geliebten, den der Bösewicht des Stücks im Duell erschlagen hatte.„O weh!“ rief sie,„o weh! was bleibt mir jetzt?“ In diesem Augenblick ertönte aus dem Hintergrund des Saales eine Stimme:„Bier, Salzstengel, Kümmelwecke!“ * Oh! In dem Tageblatt einer kleinen Stadt las man folgende Annonce in fetten Lettern:„Der für heute abend angekündigte Vortrag des Herrn Professor X. über das Thema:„Wie man immer gesund bleibt', kann leider nicht stattfinden, da unser verehrter Mitbürger infolge eines heftigen Gichtanfalles das Bett hüten muß.“ * Die sparsame Mutter. Besucherin:„Ach, Ihr kleiner Junge trägt schon eine Brille?“ Mutter:„Ja, mein guter, seliger Mann hat sie getragen, und da dachte ich, es wäre doch schade, sie unbenutzt liegen zu lassen.“ 9 60 95 9 477# 2 * g ## Sg S 9BEESRRS S. S 1 * 27 c9 ∆ S J 27 S S 5 Geniserte Amtlicbes Kreisblatt für den Kreis börde 9 Unterhaltungs=Beilage zu Nr. 129. Dienstag, 4. Juni 1912. 8 Sattan. Roman von Heinz E’Monts. (9. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) ie Prunkzimmer wurden nur selten ge2 öffnet, und oft, wenn in schönen Nächten der Mondschein silberschimmernd durch diese Gemächer huschte, ging es in den hohen Spiegeln und Schränken wie sehnsuchtsvolles Klagen. Es war ja dasselbe Mondlicht, das schon in der fernen Heimat ihre braunen Stämme küßte, da sie noch als schmucke Nußbäume und Eichen ihre dicht belaubten Wipfel ausstreckten über verschwiegener Liebe und heimlichem Geflüster.„„„ S=r Da brachte eines Tages die taue beeorise eine Aenderung. Ein prächtiger Morgen, war es gewesen, ein Morgen, an dem die fernen Bergketten so weich und verschwommen erschienen und Halm und Strauch draußen ein funkelndes Gepränge entfalteten und der deckenhohe Spiegel kokettierte mit den das Zimmer durchflutenden Strahlen der Frühsonne; da schleppten die Dienstleute des Hauses eilfertig Matratzen an, weiche Matten und wollene Decken. Frau Sum=Hai, des Hausherrn würdige Gattin, ging kommandierend auf und ab; selbst Jim=Jo, die kaum dem Kindesalter entwachsene Tochter Lau=Yangs, half eifrig mit beim Einschieben der aus Papier und Rohr bestehenden Zwischenwände der Zimmer, um so einen großen Raum zu schaffen. Dann brachte man sie herein, die letztem vom „Adler“, zwei— drei— vier— sieben— acht neun— zehn, und bettete sie sanft auf den improvisierten Lagern. Sechs der Aermsten bedurften keiner Hilfe mehr. Sie waren schon während der Ueberführung nach dem Yamen hinübergeschlummert in ein besseres Land, wo es keine Leiden gibt und keine Qual. Zwei weiteren reichte schon in der ersten Nacht der bleiche Tod die Freundeshand. In dem großen Garten hinter dem Hause trug man sie zur letzten Ruhe. Phantastisch geformte Rätselsträucher halten noch heute Wache an ihren Gräbern, und ein großer Tulpenbaum bestreut in jedem Frühjahr ihre Hügel mit seinen zarten weiß und rosa Blüten. Tagelang umschwebten noch des Todes düstere Schatten das gastliche Haus; Tage und Nächte hindurch fieberglühende Gesichter, hie und da blasiger Schaum vor dem halbgeöffneten Munde, abgerissene wirre Reden, unruhiges sich Hin= und Herwälzen! Lau=Yang nebst Frau und Tochter waren unermüdlich tätig, beruhigten die Fiebernden, netzten die heißen Lippen, verbanden, erquickten und labten und rangen heldenmütig an gegen die dunklen Gewalten, die überall umherhockten und die Kranken im Auge behielten mit beutegierigem Grinsen. Ueber dem Dorf, der ganzen Küste, dem unermeßlichen Meere lag nicht mehr das blendende Licht jener Unglückstage. Der Monsun, der feuchtwarme Regenwind jener Breiten, hatte eingesetzt. Die Luft war voll von grauweißem Dunst, sperrangelweit rissen die zusammengetriebenen Wolken ihre Schleusen auf, daß der Regen klirrend niederstrich, als ob er alles ertränken wolle in seiner kristallklaren Flut. Aber dies alles schlug nur zum Guten aus. Die Schiffe draußen auf der weiten See badeten planschend ihre ausgedörrten Glieder und versenkten ihre Schwingen in dem lange entbehrten köstlichen Naß. Die Matrosen gar fingen das rinnende Labsal auf und verwahrten es in ihren buntbemalten messinggebänderten Wassertonnen als willkommenen Vorrat. Selbst die alte Mutter Erde schlürfte in langen durstigen Zügen, daß die gelben Reisfelder sich jubelnd schmückten mit frischem Grün und die Aussicht auf tausendfältige Erstattung des ausgestreuten Samenkorns weithin die Menschenherzen höher schlagen ließ in freudiger Erwartung. Lau=Yang stand an einem geöffneten Fenster seines Hauses und sah mit dankbarem Ausdruck in den niederströmenden Regen.. 91.7. Gagand! Eot Welche Wohltat für biese Gegeno: Seit drei Jahren schon stand infolge der geringen Niederschläge das Gespenst einer Hungersnot drohend vor der Tür der meisten Behausungen. Die Haltung der Bevölkerung war eine unruhige: nicht zum wenigsten unter dem Einfluß der buddhistischen Priester, welche die anhaltende Dürre als eine Strafe des Himmels bezeichneten und die wenigen Einwohner des Distrikts dafür verantwortlich machten, die sich seit etwa einem Jahrzehnt dem Christentum zugewandt hatten. Die letzteren, und unter ihnen hauptsächlich LauYang, taten alles mögliche, um bestehende Not zu lindern. Indessen, sie blieben nicht blind gegenüber der Gefahr, die ihnen aus den Verdächtigungen der Priester erwuchs. Man empfand, daß gerade jetzt wieder etwas im Werke sei, gegen das durch Betätigung christlicher Nächstenliebe nicht anzukämpfen war. Mußte nun dieser aus den Wolken quillende Segen nicht von bedeutendstem Eindruck sein? Würde nicht vielleicht eine größere Anzahl der Dorfinsassen der Ansicht zuneigen, daß der Gott der Christen und ihr ge90 5 kreuzigter Heiland mehr vermögen, wie die vielarmigen Götzen, die man drüben in der Pagode verehrte? Gewiß, so würde der Herr im Himmel alles lenken und die Lehre Christi erstrahlen lassen in unendlicher Glorie. Ja, so würde es kommen. Und dies war es, was neben der Aussicht auf eine gute Ernte dieses freudige Lächeln auf die Züge des braven Lau=Yang zauberte und sein Gemüt erfüllte mit so jugendlichem Ein leichtes Geräusch unterbrach seine Betrachtungen. Jim=Jo war ins Zimmer getreten und blieb mit übereinander geschlagenen Armen vor dem Vater stehen, demütig dessen Anrede erwartend. So will es die Sitte in China. Die kindliche Verehrung der Eltern treibt oft Blüten, die uns Europäern höchst seltsam, ja grotesk anmuten, und nie würde eine Tochter sich erlauben, den Vater anzusprechen, ohne dazu ermuntert worden zu sein. „Was bringt mir meine Taube?“ fragte Lau=Yang zärtlich.„Der glückliche Ausdruck ihrer Augen verkündet mir, daß es eine gute Nachricht ist. Also sprich, o Freude meines Alters. Gewiß ist einer der Fremden erwacht.“ Jim=Jo schlug die gesenkten Augen voll zu ihrem Vater auf, und ein glückliches Strahlen glitt über ihre fast weißen nur eben elfenbeinern getönten Züge. „Dem Scharsblick meines Herrn und Vaters bleibt nichts verborgen. Sum=Hai, deine Gemahlin, läßt dir sagen, daß einer der weißen Männer durch Gottes Gnade zu neuem Leben erstanden ist.“ Der Chinese faltete die Hände und blickte schwärmerisch hinauf zum grauverhängten Himmel. und Dank in Ewigkeit.“ doch nun geh’, meine gazellengliedrige Jim=Jo,“ wandte er sich wieder dem Mädchen zu, indem er liebkosend über dessen Wange fuhr,„geh' und sage deiner Mutter, sie möge umschau halten unter den Vorräten dieses Hauses und eine kräftigende Speise bereiten ou echrichen Bruder. Ichselbst werde Der sich verneigenden Tochter freundlich zunickend, verließ Lau=Yang das Zimmer und begab sich über Waffen behängte große Vorhalle und den halb Samtsehergrid 0 den für die Kranken hergerichteten Schmsercgen ließ er den Blick von Lager zu Lager Immer noch Fieberphantasien, wütendes all' dieser meist noch jungen Menschen mit den dräuenden Schatten des Todes. Doch halt! Jener am Fenster dort, der Ankunft des Bootes am Ruder saß, der mußte " Auf unhörbaren Sohlen schlich Lau=Yang Lager Holdays. In seinen Mandelaugen strahlte es wie Weihnachtslichterglanz, sein ganzes Wesen atmete asenseindene Gradge. Saue Niehen durse Da schlug Holday die Augen auf. Er mußte den Chinesen sofort wieder erkennen, denn er bewegte die Lippen und versuchte zu sprechen. Sanft wehrte Lau=Yang ihm ab. „Mein fremder Bruder möge sich beruhigen; er ist Got beiet, wie ereu Mannes, der zu dem gleichen pläten des Rgenztengeren Aufenthalt in den Hafenplatzen des Nordens verdankte. Ueber die für alle Chinesen unüberwindliche Aussprache einzelner Laute Sondere sog.; au er nicht hinausgekommen. Begespotet und at allen seinen Bemühungen zn dem It ihn, wie alle seine Landsleute, schließlich eh ausweg greifen lassen, es durch ein L zu erEin dankbares Leuchten glitt aus Holdays verRingen sie umbei der es sein. zu dem sunkenen Augen zu dem Chinesen auf; ein Leuchten, welches zugleich eine einzige bange Frage bildete. sang hatte sich auf die Matte neben der Ruhestätte Holdays niedergelassen und ergriff dessen Hand. fuhlte instinktiv, was in der Seele des Fremden vorging, er ahnte, daß das unruhige Suchen dieser Augensterne der weißen Frau galt. „Die weiße Taube, die mein Bruder so sorgsam schützte vor dem Drachenmaul des Meeres, ist außer Sie liegt nebenan im Zimmer zusammen mit dem braunen jungen Mädchen, das mit im dem Boot war.“ Holdays Lippen spielten glückselig. Dann schloß er die Augen wieder. Aber in seiner Brust war nicht mehr das pfeisende und beängstigende Atmen all' der Tage; sein Schlaf war nun ruhig und der eines der völligen Gesundung Entgegenschreitenden. Mit dem Erwachen Holdays schien der Würgeengel überwunden, der so lange das Yamen umkreiste. In rascher Aufeinanderfolge kehrte bei den Kranken das Bewußtsein wieder; ihre Kräfte nahmen zu und einzig Zustand Frau Elses ließ noch zu, wünschen übrig. Fritz Kausung hatte sogar solche Fortschritte gemacht, daß er seiner Vorliebe für chinesische Sitten und Gewohnheiten zu folgen und im Dorf umherzustreifen vermnache. eur Was Wunder also, wenn er mit den Dorfbewohnern schon nach wenigen Tagen auf sehr vertrautem Fuße stand. 9 Mit einer außerordentlichen Fassungsgabe bedacht, hatte er sich während eines jahrelangen Aufenthalts in den indischen und südchinesischen Gewässern eine ziemlich genaue Kenntnis der einheimischen Sitten und Gebräuche angeeignet. Die verschiedenen Mundarten der Eingeborenen waren ihm ziemlich bekannt, die Volkssprache Hinterindiens sogar sehr geläufig, und es vergnügte ihn königlich, bei seinen Streifereien durch das Dorf und die regenblanken Felder, die ihn anglotzenden„Chinesen in ihrem heimatlichen Idiom anzuRissen die da Mund und Nase auf und traten hervor unter ihren weitüberhängenden und vor N triefenden Strohdächern auf die durchweichte, lehmige Straße, um dem fremden Teufel nachzuschauen, bis er um die nächste Ecke bog! Nicht selten traf er auch auf Gruppen, die hastig auseinanderstoben bei seinen unerwarteten Worten und ihn maßen mit bösen Funkelblicken. Anfänglich spottete er ihrer. Bald jedoch sing er Worte auf, die ihm zu denken gaben, und er nahm sich vor, auf alle Fälle zu ergründen, welcher Art die Mayizeit sei, die solche Blasen an ihrer Oberflä zeitige. Der Zufall kam ihm zu Hilfe. Tages wurde der ehemalige Steuermann des„Albatroß“ auch mit dem Taotai bekannt, und er hielt aus purem Uebermut bei der Begrüßung ein seltsames Zeremoniell ein, das er bei dem eingeborenen Zahlmeister seines letzten Schiffes mitunter beobachtete. Kaufungs größter Verwunderung entfaltete der chinesische Bürgermeister eine geradezu kriechende Höflichkeit und nötigte unter endlosen Komplimenten den Steuermann in sein Haus. So saßen sie nun in dem Amtszimmer des Taotai auf einer Matte einander gegenüber, und während draußen durch schmale Wolkenrisse des Himmels offene Tempeltore eine kurze Viertelstunde lang niederlachten auf Dorf und Meer, gewährte der bezopfte Würdenträger seinem Gast einen Einblick in Dinge, die einem weniger abgehärteten Menschen als Kaufung das Blut hätten erstarren lassen. (Fortsetzung folgt.) 2 ec Seite 3. Schwerter Zeitung.(Amtliches Kreisblatt.) Nr. 129. Dienstag, den 4. Juni 1912. Heute mergen 6 Uhr entschlief plötzlich und unerwartet mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater, Grossvater, Schwager und Onkel im Alter von 75 Jahren. Dieses zeigen an mit der Bitte um stille Teilnahme 3896 Die trauernden Hioterbliebenen. Höfen b. Ergste, Ergste, Schwerte, Mörchingen und Letmatbe, den 3. Juni 1912. Die Beerdigung findet Donnerstag, den 6. Juni, 3 Uhr nachmittags vom Sterbehause aus statt. Kranzspenden sind Im Sinne des Verstorbenen verbeten. Danksagung. Für die vielseitige, herzliche Teilnahme bei dem Verlust unserer lieben Schwiegermutter, Grossmutter und Urgrossmutter sagen wir hierdurch allen unsern herzlichen Dank. 3902 Villigst, den 2. Juni 1912. Familie Fr. Hengstenberg. Bilanz verkaufe Imit. Musseline früherer Verk. per Mjet,4 not 25 Satin u. Musseline Füh. Verk. dss jgrr gitt 30 Hauetto½ für Kleider, bewährte waschechte Ware, per Tiaustdehsonst bedentend höher, jetzt nur#5 per Pf. Meter per Pf. Meter sUhst Deueutend noner, Pf. Meter per Mk. 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