L Antrheises Rreisotart a □8 He tr den Klers wörcke Die“. Schwerter Zeitung" erscheint täglich. außer Feiertags. Bezugspreis M. 1.80 vierteljährlich, bei der Post für Bestellgeld 42 Pfg. mehr. Wöchenkl. Gratis beilage:„Illustrierter Familienfreund u. tägl. Unterhaltungsblatt. Anzeigenpreis. Die siebengespaltene Petilzeile oder deren Raum 10 Pfg., Anzeigen von aus. wörts 15 Pfg. Reklamezeile 40 Pig. Jeder Rabatt gilt als Kassaravalt u erlischt bei Konkursen Zwangsvergleichen gerichtt Klagen u. Nichtbeachtung d. gemacht. Zahlungsbedingung. Westhofener Zeitung Langscheder Zeitung Schwerter Volksblatt Verbunden mit: Holzwickeder Zeitung Apierdecker Zenung Schwerter Volkszeitung Schwerter Tageblatt S Schwerter Anzeiger Grites und ällestes Cagesorgan des Kreiles o General-Anzeiger für den Kreis Härde o Haupt-Annoncenblatt nungen für den Kreis Horde erlungen gen Behanntmachung der Koniglichen Regier durch Verossentlichung in der Schwerter Zeitung rechtsverbindliche Kraft— Die Schwerter Zeitung gewahrt ihren Abonnen, ten für jeden mit Tod endenden Unfall gebungungen 300 Mk: Infall. Druchu Verlago Car! Braus Scyme#te. RupFernsp. 62. Telegr. Adr Braus Schwerte. Rude Nr. 98 44. Jahrg. Gestes Wrall. Deurscher Keichblag. Berlin, 25. April.(Tel.) Präsident Dr. Kämpf eröffnet die Sitzung um 1 Uhr 15 Minuten. Erste Beratung der Wehrvorlagen. Abg. Haußzmann(Fortschr. Volksp.): Die Vorgänge des vergangenen Jahres müssen wir mit größtem Ernst, aber auch ohne Leidenschaft= betrachten. Die Vorgänge in Tripolis und an den Dardanellen, in Persien und China haben eine Erschütterung des Sicherheitsgefühls in Europa, auch in unserem eigenen Lande, hervorgerufen. Ständen wir ernsten Verwickelungen ohne ausreichende Rüstungen gegenüber, so hätten den Schaden davon alle Kreise des Landes, besonders die Arbeiterklasse, die deshalb ihrerseits für die Verstärkung unserer Wehrmacht eintreten sollte. Was die Flotte anbelangt, so glaube ich nicht, daß es richtig war, den Mangel an Reserveschiffen mit zur Begründung der Vorlagen heranzuziehen. Wie auch die Prüfung ausfallen möge, so ist doch das Bedürfnis vorhanden, daß nun endlich einmal mit der weiteren Steigerung unserer Rüstungen Schluß gemacht wird. Es dürfen nicht im Hintergrunde weitere Vorlagen lauern. In Konsequenz der Vorlagen hat die Regierung die Verpflichtung, an der Verbesserung der politischen Lage in Europa mitzuarbeiten. Das entspricht auch dem Empfinden des deutschen Volkes(Sehr richtig! links.) Großsprecherei ist keine deutsche Eigenschaft. Deshalb bedauern wir die alarmierenden Kundgebungen der alldeutschen Gruppen. Die Behauptung, das Nachrichtenbureau des Reichsmarineamtes habe nicht agitatorisch gewirkt, dürfte nicht zutreffen. Der Flottenverein hat seine sogenannte Aufklärungsarbeit an der Hand von Informationen aus diesem Bureau betrieben. Die Regierung sollte aber nicht die Hand dazu bieten, eine solche Propaganda zu unterstützen. In seiner letzten Rede hat der Lord der englischen Admiralität gesagt, daß der englische Flottenau bau sich automatisch nach dem deutschen Flottenprogramm richten werde. Schränken wir uns ein, so läßt auch England mit seinem Flottenausbau nach. Wir verlangen Auskunft darüber, ob die Verhandlungen mit England abgebrochen sind oder nicht. Das Duell des Kriegsministers mit dem Abgeordneten Erzberger über das Duell it uns gezeigt, wie weit die bürgerlichen Empfindungen entfernt sind von denen der Militärverwaltung. Die gestrigen Ausführungen des Kriegsministere über das Duell waren geradezu eine Herausforderung des Parlaments. Auch in den letzten Tagen sind Duelle vorgekommen, wobei ein Herr v. Heeringen gefallen sein soll. Mit diesen Dingen muß gebrochen werden. Hierher gehör! auch die Verabschiedung des Generalarztes Professor Dr. Czerny wegen seiner Stellungnahme zu den letzten Wahlen, die ungefähr die Stellung der badischen Nationalliberalen wiedergab Die Armee muß sich den Gedanken des deutschen Volkes anpassen und nicht den Anschauungen einer Clique dienen.(Beifall.) Staatssekretär v. Tirpitz: Auf die Machtverhältnisse Englands und Deutschlands hier einzugehen, halte ich nicht für angebracht. Meinen Ausführungen über das Nachrichtenbureau des Reichsmarieamtes habe ich nichts hinzuzufügen. Es hat sich niemals an einer Hetze gegen England beteiligt.(Sehr richtig! rechts.) Ob ich dem Flotschmungern wonen und sonte nes getingen, dani werden wir auch gegen die Heeresvorlage stimmen Abg. Wurm(Soz.): Bei der Deckungsfrage über die Wehrvorlagen liegt der Schwerpunkt in der beabsichtigten Aufhebung der Liebesgabenpolitik Wird diese Vorlage Gesetz, so wird den gewerblichen Brennereien das Lebenslicht ausgeblassen. Wie Herr Semmler seinerzeit hier betont hat, hai Graf Posadowsky, als er noch Minister war, gesagt, die Liebesgabe sei notwendig für die Zuschüsse der Landwirte au' den Sohn Leutnant und der Sohn Referendar.(Sehr gut! bei den Soz.) Das war ehrlich. Die ganze Deckungsvorlage ist au die Interessen der Spirituszentrale zugeschnitten Sie soll sie sogar diktiert haben.(Lachen rechts.) Durch die Verteuerung des Branntweins treffen Sie die Aermsten der Armen. Ihnen entreißen sie den gewohnten Trunk und das sind die Leute die bei den Wahlen für die Konservativen gestimmt haben.(Lebhaftes Sehr richtig! bei den Soz., Widerspruch rechts.) Wir sind für die Aufhebung der Liebesgabe. Der Vergällungszwang muß aufgehoben werden, denn er hat nur die Macht der Spirituszentrale geschaffen. Ebenso müssen die Bestimmungen über den Durchschnittsbrand beseitigt werden, nur dann werden die kleinen Brennereien lebensfähig erhalten bleiben und die Macht der Zentrale gebrochen. Wenn das Zentrum die schwierige Deckungsvorlage der Budgetkommission und nicht einer Sonderkommission überweist, so klage ich es an, daß es gegen die Inleressen der Levolterung handelt. Die Sonderkommission würde sich aus Fachleuten zusammensetzen. die Gelegenheit haben, sich eingehend mit der Materie zu befassen.(Sehr richtig bei den Sozialdemokraten.) Merkwürdigerweise sind zu dem 1909 verabschiedeten Gesetz, das die Schnapsverfälschung verhindern soll, bis heute noch keine Ausführungsbestimmungen erlassen.(Hört, hört!) Fälschungen können also nach wie vor stattfinden. Wenn man jetzt so viel Ueberschüsse aus dem Etat hat, so sollte man an die Herabsetzung der Altersgrenze in der Altersversicherung gehen, die Kriegsbeteranen aufbessern, damit sie nicht immer noch betteln gehen müssen(Lebhaftes Sehr gut! bei den Sozialdemokraten), und die Soldatenlöhne wirklich aufbessern. Die acht Pfennig; oro Tag und Mann decken gerade die Steuerlasten, von denen sie betroffen werden. Braucht man Geld, so sollten die rlangen Frern. Veifall.) Abg. Dr. Spahn(Zentr.): Ich habe folgendes zu erklären: Der Herr Kriegsminister glaubte gestern gegen die Aeußerung Verwahrung einlegen zu sollen, daß seine Ausführungen über das Duell als ein Schlag gegen die Gesinnung des katholischen Volkes aufzufassen sei. Gegen die Anschauung des Kriegsministers muß ich namens meiner politischen Freunde mit aller Energie vrotroffen werden Braucht man Geld, so sollten die Einfuhrscheine aufgehoben werden. Wir verlangen eine gerechte Verteilung der Steuerlasten und Ersetzung der indirekten durch gerechte direkte Steuern testieren(Bravo!) und zwar auf Grund unserer tenverein angehöre, habe ich in der Eile nicht feststellen können.(Große Heiterkeit.) Auf den Flottenverein habe ich keinen Einfluß, im Gegenteil, ich bin von ihm mehrfach angegriffen worden. Kriegsminister v. Heeringen: Der Generalarzt Czerny hat durch den von dem Abg. Haußmann erwähnten Artikel allerdings angestoßen. Es wurde dies ihm mitgeteilt und der Generalstabsarzt der Armee bat ihn um eine Unterredung. Herr Czerny ist auf diese Sache überhaupt nicht eingegangen und ohne daß seitens der Militärverwaltung die Absicht vorlag, ihm auch nur nahezulegen, sein Abschiedsgesuch einzureichen, hat er es alsbald vorgelegt und mit seinem hohen Alter und seinem Gesundheitszustand begründet. Im übrigen gehe ich auf diesen Fall nicht näher ein.=Ich nehme an, daß in der Kommission Gelegenheit sein wird. sich darüber näher auseinanderzusetzen, ebenso wie über den Duellfall Sambetb. Abg. v. Liebert(Rpt.): Wenn jemand, der das Heerwesen kennt, das Volk über diese Fragen aufklärt, so ist das nur dankenswert. Die Ereignisse des vorigen Jahres sind dem deutschen Volk an die Nieren gegangen. Wir wollen keinen Krieg, hieß es, aber wir wollen eine Verstärkung unserer Rüstungen, damit wir achtungsgebietend im Rat der Völker dastehen. Die Vorlagen hätten wir lie ber schon im alten Reichstag gesehen, dann hatter sie dem Auslande mehr imponiert, als jetzt nach sieben Monaten. Die Verjüngung des Heeres is eine Notwendigkeit. Erfreut sind wir über di Schaffung eines dritten Geschwaders.(Beifal rechts.) Avg. Colshorn(Welfe): Die Flottenvorlag lehnen wir ab. Der Heeresvorlage werden wir vor behaltlich dem, was in der Kommission noch ge ändert wird, zustimmen. Wünschenswert scheint e mir, auch in kleinere Städte Garnisonen zu legen Sollte die Linke, wie es scheint, in die Deckung für die Vorlagen die Erbschaftssteuer binein religiösen und Rechtsauffassung. Andauernder großer Beifall.) Ueber die religiösen Gründe will ich mich nicht äußern. Das Deutsche Reich erkennt die katholische Kirche an. Niemand kann von einer Einrichtung des Reiches ausgeschlossen werden, weil er eine Auffassung seiner Kirche bekundet. Der Kriegsminister entzieht diesen Rechtsschutz durch seine Aeußerung der katholischen Bevölterung. Der Kriegsminister stellt ich und den Offiziersstand außerhalb des Strafgesetzbuches und des Militärstrafgeserbuches, der Kriegsminister schließt den aus, der den Gesetzen die Achtung und den Gehorsam erweist. In der Kommission werden wir uns weitersprechen.(Großer Beifall im Zentrum und lebhafte Bewegung im ganzen Hause.) Abg. Schwrickhardt(Fortschr.) legt unter andauernder großer Unruhe namens der süddeutschen Abgeordneten seiner Partei seine Stellung zur Aufhebung der Branntweinliebesgabe dar. Zu erwägen sei, wie nach der Aufhebung das Brennereigewerbe und die davon abhängigen Industrien lebensfähig zu erhalten seien. Abg. Graf v. Pusadowsky(Wildkons.): Seibstverständlich ist meine Ansicht, diese Vorlage sei lediglich eine Vertrauensfrage, nicht auszudehnen auf die Finanzierung. Die Vermehrung unserer Wehrmacht ist nötig, denn Frankreich kann immer noch nicht vergessen, daß wir die alten deutschen Grenzen wiederhergestellt haben, und England gegenüber tritt das Moment ein, daß der deutsche Weltkaufmann jetzt wieder mehr als bisher seinen Weg kreuzt. Deutschland ist ein friedliches Volk.(Sehr richtig!) Jahrhundertelang ist Deutschland aber der Schlachtplatz der Nationen gewesen. Schwächen wir uns militärisch, so würde dieser Zustand wieder aufleben. Wir haben so viel Schulden gemacht, weil wir nicht rechtzeitig die notwendigen Steuern bewilligt haben Ich wünsche dringend, daß die Voraussetzung des Reichsschatzsekretärs bezüglich der Deckungsfrage sich erfüllen möge. Tatsache aber bleibt, daß dadurch die Tilgung unserer Anleihen leidet. Neue Schulden dürfen auf keinen Fall mehr gemacht werden. Wenn Herr Wurm hier eine angebliche Aeußerung von mir vorgetragen, die sich auf die Wirkung der Liebesgabe auf die ostelbische Landwirtschaft bezog, so muß diese Acußerung mindestens 15 Jahre zurückliegen. Man sollte derartige Sachen aus Privat= gesprächen nicht nach so langer Zeit wieder herausholen, um sie entstellt in einer so ernsten Debatte öffentlich vorzubringen. So etwas sollte man den Kaffeegesellschaften älterer Damen überlassen. (Sehr gut!) Abg Götting(Natl.): Hinter der Ansicht des Herrn Colshorn und der deutsch= hannoverschen Gruppe, den Welfen, steht keine erhebliche Mehrheit zschem Rollas Mir. amischen Meser- und Elbe=Mündung, haben ein großes Interesse an einer starken Flotte. Aba. Werner=Hersfeld(D. Ref.): Die friedliche Entwicklung, die die Sozialdemokratie immer betont, wird in erster Linie durch die Wehrvorlagen erreicht. Damit schließt die Debatte. Nach persönlichen Bemerkungen des Abg. Kreth(Kons.) und des Freiherrn v. Gamp(Rpt.) werden die Wehrvorlagen an die Budgetkommission verwiesen. Die Abstimmung darüber, ob die Deckungsvorlagen der Budgetkommission oder der besonderen Kommission von 28 Mitgliedern überwiesen werden soll, bleibt zweifelhaft. Es muß Hammelsprung vorgenommen werden. Dieser ergibt folgendes Resultat: Für die Ueberweisung an die Budgetkommission stimmen 158 Mitglieder, für Ueberweisung an die besondere Kommission 160 Mitglieder. Damit ist die erste Lesung der Wehrvorlage erledigt. Freitag 1 Uhr: Wahlprüfungen, Intervellationen, Jesuitengesetz und Etat der Reichseisenbahnen. Schluß gegen ¾7 Uhr. Preußischer Landtag. Das Abgeordnetenhaus, das am Tage zuvor das Sparkassengesetz an eine besondere Kommission überwiesen hatte, trat am Donnerstag in die Beratung des Etats des Innern ein und bewilligte zunächst die Einnahmen glatt, worauf Abg. Pach nicke(Vp.) über das preußische Wahlrecht. das er als das reaktionärste in Europa bezeichnete, sprach. Der Kampf gegen das preuß. Wahlrecht sei kein Kampf gegen Preußen, sondern für ein freieres, entwickelungsfähigeres, vorbildliches Preußen. Redner bemängelte dann eine Reihe Verstöße gegen das Vereins= und Versammlungsrecht und verlangte hier Aufklärung seitens der Regierung. Inzwischen gingen eine Reihe Anträge der Sozialdemokraten und der Volkspartei ein, die hauptsächlich Abänderungen des Pressegesetzes und des Versammlungsrechtes fordern. Minister v. Dallwitz wies die Behauptung des Vorredners zurück, als seien die Landräte ganz allgemein Helfer der konservativen Partei, und ging auf einige Einzelfälle näher ein. Der Schießerlaß des Berliner Polizeipräsidenten bezwecke weder eine Verschärfung noch eine Aenderung der bestehenden Bestimmung über den Wassengebrauch. Die Zahl der Sicherheitsverbrechen und der nächtlichen Ueberfälle auf Schutzleute sei in Groß=Berlin in steter Steigerung begriffen. Gegen diese Art Verbrechertum müsse scharf vorgegangen werden, falls keine Pariser Zustände in Berlin einreißen sollten. Der Minister ging dann näher auf einige Mißgriffe beim Reichsvereinsgesetz ein, die er nicht bestritt. Bezüglich des Reichstagswahlrechts betonte der Minister, daß dieses in Preußen nicht eingeführt werden könne. Abg. Liebknecht(Soz.) bemängelte die Empfindlichkeit der preußischen Beamten. Die Sozialdemokratie sei die Achse der inneren Politik in Deutschland geworden. Im weiteren Verlauf seiner Ausführungen wurde Abg. Liebknecht(S.) dreimal zur Ordnung gerufen, und nachträglich noch ein viertes Mal wegen Beleidigung Rußlands. Als der Abg. Ströbel(Soz.), der diese Beleidigung vom barbarischsten und verächtlichsten Staate in Europa auch auf Preußen ausdehnte, zur Ordnung gerufen wurde, erscholl minutenlanger Beifall. Freitag 11 Uhr: Weiterberatung. Schluß nach Uhr. Politische Uebersicht An den Personalveränderungen in der Armee, die soeben bekannt wurden, interessiert namentlich, daß der bürgerliche Generalmajor Serno zum Generalleutnant befördert, und daß dem Staatssekretär v. Kiderlen=Wächter als Major bei der württembergischen Landwehr=Infanterie 2. Aufgebots der Abschied mit Erlaubnis zum Tragen der bisherigen Uniform bewilligt wurde. Die nächste Sitzung des Herrenhauses wird am Dienstag, 14. Mai stattfinden. Auf der Tagesordnung steht u. a. der kürzlich dem Herrenhause zugegangene Gesetzentwurf über Bildung einer Genossenschaft zur Entwässerung des linksniederrheinischen Industriegebietes. Die Beratung des Haushalts wird am 17. Mai beginnen und bis zum 21. Mai dauern. Am 22. Mai sollen noch diejenigen Vorlagen beraten werden, die bis dahin vom Abgeordnetenhause überwiesen worden sind, dorunter der Entwurf über die Erweiterung von Elberseld. Eine Versassung für Südwestafrika. Der Haushalisausschuß des Reichstages nahm einen Antrag der Fortschrittlichen Volkspartei auf Einführung einer Verfassung mit Wahlrecht für die weiße Bevölkerung in Deutsch=Südwestafrika an. Der Staatssekretär erklärte, die englischen Kolonien hätten alle eine Konstitution mit Festsetzung der Rechte des Königs, des Gouverneurs, der Beamten. Das sei für alle Kolonien erstrebenswert. Kommissionsverhandlungen. Die Steuerkommission des preußischen Abgeordnetenhauses nahm gegen die Fortschrittler und einen Teil des Zentrums die Bestimmung der Regierungsvorlage an, wonach es den Steuerpflichtigen bei Einlegung des Einspruchs obliegt, die zur Begründung des Einspruchs angegebenen Tatsachen auf Erfordern unter Beweis zu stellen.— Bei fortgesetzter Beratung des Kolonialetats wurde in der Budgetkommission des Reichstags von allen Seiten das fortdauernde Anwachsen der Beamtenzahl in DeutschSüdwestafrika beklagt. Weiterhin wurde erhöhte Selbstverwaltung sowie eine Umwandlung der dreijährigen militärischen Dienstperiode in dem Schutzgebiet in eine vierjährige empfohlen. Staatssekretär Solf und Unterstaatssekretär Contze traten diesem Verlangen unter Berufung auf die klimatischen Verhältnisse der Kolonie energisch entgegen. Weiterhin wurde eine Herabminderung der Polizeimannschaften gefordert und die für diese eingestellte Forderung um 62000 Mark gekürzt. Farmen sollte das Reich künftig nur da verkaufen dürfen, wo Wasser erbohrt sei. Eine Ortszulage für die verheirateten Beamten in Lüderitzbucht wurde wieder abgelehnt. Der Staatssekretär teilte mit, daß er demnächst eine Reise nach DeutschSüdwestafrika unternehmen würde. Die Uebergriffe russischer Grenzsoldaten haben schon wiederholt den Unwillen der deutschen Grenzbevölkerung im Osten hervovgerufen. Die Erregung über die Verhaftung des deutschen Grenzkommissars Dreßler hat sich noch nicht gelegt, da kommt aus dem galizischen Grenzort Radomysl die Kunde, daß dort der Gastwirt Rosner samt seiner Mutter, Frau und zweien seiner Kinder von drei Schnaps und Geld fordernden russischen Soldaten mit dem Seitengewehr ermordet worden sind. Die feige Mordtat hat in ganz Galizien große Erreguing hervorgerufen. In Petersburg sind bereits Schritte zur Bestrafung der Schuldigen unternommen worden. Der Tod des Erzbischofs von Bamberg Dr. v. Abert hat einen schon seit Jahren schwer kranken Mann von seinem hartnäckigen Leiden erlöst. Der Verstorbene war aus den bescheidensten Verhältnissen— sein Vater war armer Schuhmacher— hervorgegangen und hat es vermöge seiner persönlichen Tüchtigkeit zu einem der höchsten Aemter der katholischen Kirche gebracht, das er seit 1905 einnahm. Als Professor an der Würzburger Universität hatte er viele domatische Abhandlungen verfaßt, die ihm großes Ansehen eintrugen; bei seiner Ernennung zum Erzbischof wurde ihm nach altem bayerischen Brauch der Adel verliehen. Dr. von Abert, der 60 Jahre alt geworden ist, war eine edle Persönlichkeit, die reise Weltbildung besaß, sodaß sein Tod für den deutschen Episkopat einen schweren Verlust bedeutet. Viel Aufsehen rregte seiner Zeit das Auftreten der liberalen Pfarrer Grandinger und Tremel in der Erzdiözese Bamberg, gegen die der Verstorbene wider Willen einschreiten mußte, da er selbst für einen liberalen Theologen galt. Die einmütige Behandlung der Wehrvorlagen durch den deutschen Reichstag flößt dem Ausland noch mehr Respekt ein, als der bereits vorher bekannt gewesene Inhalt der Gesetzentwürfe. Wir müssen rüsten, wir müssen rüsten! so heißt es übereinstimmend in Pariser wie Londoner Blättern. Die mit den eigentlichen Wehrvorlagen befahte Budgetkommission wird mit ihren Arbeiten gleichfalls schnell fertig werden; anders steht es in der besonderen Kommission, die das Deckungsgesetz vorzuberaten hat. In dieser werden, wie aus der PE Seite 2. Schwerter Zeitung.(Amtliches Kreisblatt.) Freitag, den 26. Apris 1912. Nr. 98. Bassermannschen Rede hervorging die##tional liberalen mit dem Fortschritt und der Soz##ldemokratie für die Erbschaftssteuer eintreten. Da die Konservativen einschneidende Aenderungen an dem Entwurf über die Aufhei ug der Liebesgaben wünschen, so ist noch nicht abzusehen, welchen Ausgang die Kommissionsverhandlungen über die Deckungsvorlage nehmen werden. Sind aber die Wehrvorlagen angenommen, dann muß eben auch für die Deckung gesorgt werden; das ist so sicher, wie die Träne folgt auf die scharfe Zwiebel. Für die Veterauenfürsorge sind bisher rund 1.5 Milliarden Mark seitens des Reiches aufgewendet worden. Von rund 220000 in Preußen noch bebenden Kriegsveteranen beziehen etwa 140 000 Beihilfe. Um die verfügbaren Mittel den Kriegsteilnehmern ohne Einschränkung zukommen zu lassen, sollen die Begriffe„Unterstützungsbedürftigkeit und Erwerbsunfähigkeit“ künftig nicht mehr so engherzig genommen werden. Die noch vorhandenen Lücken in der Fürsorge will der kürzlich ins Leben gerufene Deutsche Fürsorgeverein für die Kriegsveteranen ausfüllen. Ueber den bayerischen Jesuitenerlaß sind die Verhandlungen zwischen der Reichsleitung und Bayern laut„Tägl. Rdsch.“ auf einem toten Punkt angelangt. Daraus erklärt es sich, daß der Erlaß im bayerischen Landtage bisher nicht zur Besprechung gelangte, und daß auch der Kanzler noch deinen Termin angeben ließ. an dem er die nationalliberalen Interpellation wegen des bayerischen lasses beantworten wird. Oesterreich=Ungarn. Die Verhandlungen zwischen Lukacs und Justh gescheitert. Zuverlässig erfährt der Vertreter der „Frankf. Ztg.“, daß nach einer vorgestern abend gepflogenen, fast dreistündigen Unterredung zwiichen Lukacs und Justh die Verhandlungen als resultatlos abgeschlossen zu betrachten sind. Der Ministerpräsident Lukacs erklärt, daß er seine Miskon damit nicht als bendet erachte, sondern seinen vorgezeichneten Weg weiter gehe. Lukacs und die neuernanten Minister erscheinen Freitag in Audienz. Das Organ der Justh=Partei kündigt, falls es zu keiner Verständigung mit Lukacs komme, gegen diesen einen noch schärferen Kampf an, als gegen Khuen=Hedervary. Frankreich. Die französische Wehrverstärtung. Die französische Wehrverstärkung, die, wie seinerzeit gemeider. als Antwort auf die deutsche Wehrvorlage geplant ist, soll gutem Vernehmen nach demnächst in der Budgetkommission zur Erörterung gelangen. De:„Fagaro“ glaubt ebenfalls zu wissen, daß für 1913 starke, aber immer noch lange nicht genügende Kredite gefordert werden sollen, um das angeblich gestörte Gleichgewicht zwischen beiden Armeen wiederherzustellen. Die Zahl der langdienenden Mannschaften müsse erhöht, die Dampfer für den Transport der allgevischen Arniee nach Frankreich vermehrt und die Bewaffnung unablässig verbesert werden. Verglichen mit den gegenwärtigen Reichstagsverhandlungen über die Wehrvorlage in Teutschland stellten die Unruhen in Marokko nur eine Bagatelle dar. Verbrecherischer Ueberfall auf französische Polizeibeamte. Zwei höhere Polizeibeamte, Jouin und Colmar, sind bei den Nachforschungen, die sie im Petit Ivry bei einigen in das Automobilverbrechen in der Rue Ordonner verwickelten Anarchisten anstellten, überfallen und verletzt worden. Die Wunden Jouins sind tödlich.— Später wird gemeldet: Der bei einer Haussuchung bei dem Anarchisten Galxlot verwundete Polizeibeamte Jouin erhielt mehrere Revolverschüsse, er starb lald darauf. Colmar wurde ins Hospital gebracht, mi man die in die Brust gedrungenen Kugeln entnte. Man hofft, ihn am Leben zu erhalten. Aufer Gauzy ist bei dem Zwischenfall in Petit Jvin im Hause Gauzys der Anarchist Cardi festgemmen worden, den man ursprünglich für den ##nder Gauzys hielt. Ferner wurde ein Mann Namen Colin verhaftet, der in der BehauCardis in Alfortville saufgefunden wurde und in Paris ein gewisser Simentoff, dessen wirkcher Name Monnier zu sein scheint. Diese Anarsten sollen mit der Bande Bonnats in Verbindung stehen. China. Die Lage der Chinesen in Tibet. Der chinesische Korrespondent dar Zeitung„The Statesman“ meldet, er habe auf einer Reise von Gyentse nach Kalienpog eine Karawane mit 12 Kisten moderner Gewehre getroffen, die für die Tibetaner bestimmt leien, die Lhassa belagern. Die Lage ist anscheinend die: Zweitausend chinesische Soldaten halvon Lhassa, das von Tibetanern umgeben ist. Die chinesischen Truppen, die 200 Mann verloren haden, sind in die südlichen Vorstädte getrieben worden. 5000 Mann chinesischer Truppen, die von Szetschuan zum Entsatz Lhassas anrücken, haben Batong passiert. Die Grenzstämme, die von den Geld erhalten haben, ziehen gleichfalls gegen Lhassa. 200=Jahrfeier des Fürstentums Liechtenstein. Das kerndeutsche, bis 1866 auch zum Deutschen Bunde gehörige, seitdem völlig unabhängige, am Oberrhein gelegene Fürstentum Liechtenstein feierte sein 200jähriges Bestehen. Der Landesverweser von Liechtenstein, Kabinettsvat v. In der Maur, hat eine sehr interessante ausführliche Broschüre veröffentlicht:„Die Gründung des Fürstentums Liechtenstein." Danach erwarh Fürst Hans Adam v. L. 1699 die Grafschaft Schellenberg und im Frühjahr 1712 die angrenzende Herrschaft Baduz für den Preis von 405000 Gulden von den Grafen von Hohenems. Unter seinen Nachfolgern zeichnete sich eine ganze Anzahl als österreichische Heerführer und Staatsmänner aus. Von ihrem Reichtum und ihrem Kunstsinn zeugt zum Beispiel die Liechtensteinsche Gemäldegalerie in Wien. Die uralte, 100 Meter über Baduz thronende Burg „Hohenliechtenstein“ ist vom jetzigen Fürsten im Stil des 16. Jahrhundert. wiederhergestellt worden; sie gehört zu den schönsten Burgbauten in deutschon Landen. Sein kunstsinniger, seit 1859 regierender Fürst Johann 2. hat aus Anlaß des Jubiläums eine eigenartige Stiftung ins Leben gerufen: ein„Institut für Pflanzenzüchtung". Es wird auf der herrlichen Besitzung Eisgrub in Mähren erbaut und soll Anfang Oktober eröffnet werden. Die Anstalt wird besonders die Züchtung, Veredelung und Kreuzung von Garten= und landwirtschaftlichen Kulturpflanzen, insbesondere das Studium der Vererbung, deren Grundgesetze der gelehrte Abt Mendel in Brünn schon in den sechziger Jahren des vorigen Jahrhunderts aufstellte, zum Zweck haben. Das reich ausgestattete Institut, dessen Leitung Dr. Tschermak v. Seysenegg übernehmen soll, wird eine Anzahl von Arbeitsplätzen für vorgeschrittene Studierende und auswärtige Forscher erhalten. Die Post= und Eisenbahnverhältnisse in unserer Stadt Auf Anregung von Industrie= und Handelskreisen unserer Stadt richtete die Dortmunder Handelskammer an die Königliche Eisenbahndirektion Elberfeld nachstehende Eingabe:„Wir werden von sehr bedeutenden Firmen der Stadt Schwerte darauf aufmerksam gemacht, daß ihnen die erste Morgenpost aus Berlin sehr häufig so spät übermittelt wird, daß ihre Erledigung resp. Durchsicht nicht mehr am Anfang des Geschäftstages möglich ist, was, wie jeder im praktischen Leben stehende Kaufmann oder Industrielle weiß, von außerordentlicher Wichtigkeit ist. Man gibt diesem Umstande folgende Erklärung: Die Hauptpost aus Berlin führt der Berliner Nachtzug, der 4.58 in Hamm eintrifft. In d. Richtung nach Schwerte vermittelt den Anschlu,; an den eben genanten Zug der um 5,10 Hamm verlassende Zug Nr. 52. Dieser Zug, der Schwerte etwa um 5,40 passiert, ein Zug, der für die Ablieferung der Berliner Morgenpost für Schwerte ganz außerordentlich günstig wäre, hält aber nicht in Schwerte, sondern geht gleich bis Hagen durch. wo er um 5,56 anlangt. Der Wunsch der Geschäftswelt von Schwarte geht nun dahin, daß die ser Zug 52 in Schwerte, wäre es auch nur für eine Minute, auhielte. Abgesehen davon, daß dieses in postalischer Hinsicht, wie eben ausgeführt wurde, für Schwerte sehr wünschenswert wäre, würde Schwerte mit seinen 14000 Einwohnern und seinem stark entwickelten Industrie= und Geschäftsleben auch im Interesse seines Reiseverkehrs es mit Freuden begrüßen, wenn der Zug 52 nicht an ihm vorbeisauste.— Hiergegen könnte vielleicht eingewandt werden, daß ja von Berlin noch ein zweiter Zug des Morgens in Schwerte einträfe, nämlich der Berlin—Magdeburg—Soester Zug um 6,39. Das ist zwar richtig. Aber abgesehen davon, daß dieser Zug für die erste Briefbestellung an sich etwas spät eintrifft, kommt er in Schwerte häufig mit nicht unbeträchtlicher Verspätung an. In allen diesen Fällen erhalten die Schwerter Geschäftsleute ihre Berliner Postsachen mit einer solchen Verspätung, daß ihnen daraus nicht nur Unannehmlichkeiten, sondern auch Verluste entstehen. Allen diesen Uebelständen würde sofort gesteuert werden, wenn der von Hamm kommende Zug 52 in Schwerte halten würde und es so ermöglicht werden würde, daß dieser Zug auch für Schwerte die Berliner Post mitbrächte. Wir wiederholen deshalb unsere Bitte, gütigst veranlassen zu wollen, daß der Zug Nr. 52 in Schwerte anhält.“ Hierauf erhielten wir folgenden ebenso kurzen wie angenehmen Bescheid:„Vom 1. Mai 1912 ab wiro der Aufenthalt beim Eilzug 52 in Schwerte hergestellt.“ Aus Stadt und Umgebung. * Schwerte, 26. April. **(Die Baumblüte.) Ein Blütenmeer, wie man es üppiger und voller selten zu sehen bekommt, bedeckt augenblicklich die Obstbäume. Auch die Apfelblüten brechen schon durch und helfen mit ihrem rosigen Hauch das lachende Bild noch verschönern. Der letzte Frost scheint also wenig Schaden angerichtet zu haben, da die meisten Blüten noch verhüllt waren. Nur die frühen Beeren haben etwas abbekommen. Jedenfalls verspricht die geradezu übergroße Blütenmenge ein sehr ertragreiches Obstjahr. Hoffentlich macht nur der Mai seinem Namen keine Schande. *(Kreisturnfest.) Die Gauturnwarteversammlung in Dortmund hat einstimmig beschlossen, die für dieses Jahr vorgesehene Kreisveranstaltung des Kreises 8a(Westfalen und Lippe) der Deutschen Turnerschaft dem Turnverein Arnsberg zu übertragen. In einer am 22. April stattgefundenen Sitzung hat der Vorstand des Arnsberger Turnvereins nach reiflicher Ueberlegung beschlossen, das Kreisturnfest zu übernehmen. Als Festtage wurden der 7. und 8. September vorgesehen. Der Turnkreis 8a zählt 539 Vereine mit 58 745 Mitgliedern, es wird daher eine gewaltige Heerschau geben, die mamentlich für den Turnbetrieb im Sauerland nicht ohne nachhaltende Einwir kung bleiben wird. Bekanntlich konnten nur größere Turnstädte, wie Lüdenscheid, Dortmund und Hamm derartige Veranstaltungen übernehmen. Als vorläusiges Programm wurde von der Kreisleitung festgelegt: am 8. September Zwölf= und Sechskampf, Kreisvorführung, Mannschastskämpfe im Tauziehen, Eilbotenlauf. Einzelwettkämpfe im Stabhochsprung und Schleuderballweitwerfen, Ringen der Zwölf= und Sechskämpfer und der Nichtwetturner. **(Warnung vor einem Lotterieschwindler.) Seit 15 Jahren steckbrieflich verfolgt wird der Lotterieschwindler Johannes Lüdecke. Dieser Ehrenmann betrieb im Jahre 1897 in Berlin und Zehlendorf ein Serienlosgeschäft, das ihm recht gute Einkünfte brachte und wobei er die Lotteriespieler tüchtig über den Löffel barbierte. Auf vielfache Anzeigen aus ihren Kraisen erhob die Staatsanwaltschaft Anklage gegen ihn wegen Wuchers sowie wegen Stempel= und Lotterievergehens, doch gelang es Herrn Lüdecke noch rechtzeitig, den Staub der heimatlichen Erde von den Füßen zu schütteln und nach dem Auslande abzudampfen. Von hier aus setzte er seine unsauberen Manipulationen fort und gründete besonders in Dänemark und Holland unter hachtönenden Namen Gesellschaften, die sich mit dem Vertriebe von Prämienlosen befaßten. War eine der Firmen durch Veröffentlichungen der Berliner Polizei in Mißkredit geraten, so setzte er unter anderer Firma und an einem anderen Ort sein gemeingefährliches Treiben fort. Neuerdings ist er Inhaber der Commerce= und Creditbank in Amsterdam und sucht für seine Zwecke im Deutschen Reiche Agenten und Unteragenten, die ihm spieklustige Elemente zuführen sollen. Durch pomphast ausgestattete Certifikate„sichert“ er ihnen einen Anteil an holländischen und türkischen Prämienlosen, die sich nach den gemachten Erfahrungen vielfach garnicht in seinem Besitz befinden. Dafür, daß er so gütig ist, die Verwaltung der Lose zu übernehmen, läßt er sich 60 Mark pro Jahre für Spesen und sonstige Unkosten zahlen, wodurch die Spioler aber absolut noch nicht das geringste Anrecht auf die Lo## haben. Die Machenschaften Lüdecke's lausen also auf große Täuschung und Uebervorteilung der Spieler hinaus, und das Publikum kann daher nicht dringend genug vor der Beteilligung an diesem Prämipnlosschwindel gewarnt werden. Außerdem macht sich auch jeder, der in ausländischen Lotterien spielt, strafbar. **(Evangelisches Volksbureau.) Die nächste Sprechstunde des evangel. Volksbureaus findet Mittwoch, den 1. Mai im Gasthof Otto Rath in Schwerte statt. Auf mehrseitigen Wunsch wird wegen der Steuerreklamationen diese Sprechstunde von morgens 9¼ Uhr bis nachmittags 4¼ Uhr abgehalten werden. Alle Gemeindeglieder werden darauf aufmerksam gemacht und gebeten, sofort alle notwendigen Papiere, Bescheinigungen, Quittungen usw. mitzubringen. Rat und Auskunft wird kostenlos erteilt, Schriftsätze werden gegen Erstattung der Selbstkosten sachgemäß angesertigt. **(Am Freischütz) findet am Sonntag nachmittag ein Extra=Konzert des Betzel'schen SolistenOrchesters aus Dortmund statt. Die Kapelle, welche von dem friedlichen Wettstreit mit dem Trompeterkorps der Münster'schen Kürassiere noch in bester Erinnerung ist, wartet mit einem großzügigen Programm auf, sodaß ein Besuch des Konzerts nur bestens empfohlen werden kann. **(Die höhere Knabenschule in Schwerte.) Unter diesem Titel veröfentlichen wir an anderer Stelle unseres Blattes einen aus der Feder des Herrn Professor Feldhügel stammenden Aufsatz über das höhere Knaben=Schulwesen in unserer Stadt. Die hochinteressante Arbeit, durch welche die Kenntnis der Heimatsgeschichte unserer Stadt sehr bereichert wird, dürfte allseitigen Beifall finden. *(Politische Versammlung.) Laut Inserat in heutiger Nummer veranstaltet die deutsch=soziale Partei am Samstag abend 9 Uhr in Ostermannschen Saal eine öffentliche politische Versammlung. Parteisekretär Rieschke(Essen) wird über:„Der neue Reichstag, oder die wahnen und falschen Mittelstandsfreunde“, sprochen. *(Ein neuer Fahrkarten=Automat) ist seit einigen Tagen im hiesigen Bahnhofsgebäude aufgestellt. Der Automat gibt gegen Einwurf des betreffenden Betrages Fahrkarten nach Westhofen, Geisecke und Ergste heraus, welche auch zugleich selbsttätig abgestempelt werden. Die Neueinrich= tung trägt sehr zur schnelleren Abwickelung des Nahverkehrs bei und bedeutet eine wesentliche Erleichterung für das Publikum und die Schalterbeamten. **(Evangelisches Gemeindehaus.) Die Arbeiten am Neubau des evangelischen Gemeindehauses an der Hagenerstraße nehmen rüstigen Fortgang, sodaß zu hoffen ist, daß das Gebäude zum Herbst seiner Bestimmung übergeben werden kann.— Es haben sich schon einige der in den Gemeinden bestehenden christlichen Vereine zur Benutzung des Gemeindehauses gemeldet. Damit man übersehen kann, wie sich die regelmäßige Benutzung des Gemeindehauses gestalten wird, werden die übrigen Vereine, die gerne im Gemeindehause regelmäßig tagen möchten, gebeten, sich mit ihren Wünschen bei dem Vorsitzenden der Gemeindehauskommission Herrn Pastor Wischnath zu melden. **(Gerechte Strafe.) Die Eheleute Eugen Knüppel zu Haspe, früher hier wohnhaft, gingen schon seit Jahren darauf aus, Geschäftsleute durch allerlei unlautere Manipulationen zu schädigen. Ueberall, wo es eben anging, machten sie Schulden über Schulden, ohne sich um die Bezahlung je Sorgen zu machen. Jetzt hat sie ihr Schicksal endlich erreicht; das Amtsgericht Hagen verurteilte vorgestern den Mann wegen gewerbsmäßigen Betruges zu 4 Wochen, die mitangeklagte Ehefrau zu 1 Woche Gefängnis. Zu der umfangreichen Verhandlung waren etwa 20 Zeugen geladen, welche von den Angeklagten um zirka 900 Mark geschädigt sind. Hoffentlich werden sich diesen Fall alle böswilligen Schuldner zur Wanung dienen lassen. * Langschede, 26. April.(Schwerer Unglücksfall.) Gestern morgen ereignete sich bei den Ausschachtungsarbeiten in unmittelbarer Nähe des Wasserwerks ein neues Unglück. Während etwa vor einer Woche einer der dort beschäftigten Arbeiter ins Wasser fiel und ertrank, wurden gestern morgen einem jugendlichen Kroaten von einem beladenen Rollwagen beide Füße abgefahren. ** Langschede, 26. April.(Einen enormen Schaden) erlitt der Molkereibesitzer Voß hierselbst, dem nicht allein sämtliche Ferkel, sondern auch der größte Teil der Mutterschweine krepierte. Das tierärztliche Untersuchungsamt in Münster, das zugeschickte Fleischproben untersuchte, kam zu keinem festen Resultat, wodurch der Schaden entstanden ist. *“ Ardey, 26. April.(Schulpersonalie.) Die Besetzung der 2. Schulstelle durch eine von der Gemeinde vorgeschlagene Lehrerin hat die Kgl. Regierung nicht genehmigt. Voraussichtlich wird die 2. Klasse am 1. Mai durch einen Lehrer besetzt werden. Westfalens und Rheinland. * Dortmund, 26. April.(Die„Schöpfung“) von Haydn gelangt am Sonntag, den 28. April, in der Synagoge zur Aufführung. Eines der liebenswürdigsten Werte unserer Musikliteratur erscheint an diesem Tage wieder auf unserem Konzertpodium einen Tag vor seiner Erstaufführung am 29. April 1798. In diesem langen Zeitraum hat das Werk noch nichts von seiner Jugendfrische eingebüßt, ja unserm, durch das schwere Geschütz der modernen Tondichter manchmal arg mitgenommenem Ohre erscheint es als eine wahre Erholung, wieder diesen harmlos naiven und doch so unendlich reizvollen Harmonien des alten Papa Haydn lauschen zu können. Herr Direktor Holtschneider hat für die Aufführung einen stattlichen Chor zusammengebracht, bestehend aus der Musikal. Gesellschaft und dem Hörder Musik=Verein, verstärkt durch Mitglieder des Musikvereins Kamen, des Reinoldikirchen=Chores sowie Schüler der Oberrealschule und Knaben des Propstei=Kirchenchores. Die Solopartien haben übemnommen: Frau M. ObsnerEssen(Sopran), Herr H. Kühlborn=Frankfurt(Tenor), Herr Richard Schmidt=Hannover(Baß). Philharmonisches Orchester. * F r ö n d e n b e r g, 2 6. A p r i l.( D i e b i l l i g s t e n Preise für elektrischen Strom) besitzt jetzt Fröndenberg. In der Gemeinderatssitzung wurde ein Antrag, den Preis für Licht auf 28 Pfg. pro Kilowattstunde, für Kraft auf 14 Pfg. sestzusetzen, angenommen. Die Kgl. Eisenbahndirektion will hier eine große Kraftanlage erbauen. Die Gemeinde liefert elektrische Energie zu 14 Pfg. pro Kilowattstunde. * Hagen, 26. April.(Sich selbst gestell!) hat gestern abend auf der Polizeihauptwache der wegen Raubmordversuchs in der Düppenbeckerstraße gesuchte Buchbindergehilfe Storkmann. Er ist geständig, die ihm zur Last gelegte Tat verübt zu haben. * R e c k l i n g h a u s e n, 2 6. A p r i l.( 1 2 0 0 0 M a r k gestohlen.) Hier drangen nachmittags in die Wohnung des Verwalters des Kölner Konsumgeschäftes mehrere Einbrecher ein. Sie erbrachen ein im Wohnzimmer stehendes Pult und stahlen daraus den Betrag von 12000 Mark in den verschiedensten Geldsorten. Das Nickelgeld ließen die Einbrecher liegen. Die Einbrechor sind unbemerkt entkommen. * Bochum, 26. Aprill.(Ein Justiziertum.) Das Schöfsengericht hatte am 12. Mai 1911 den Arbeiter Wilhelm Hombach von Gerthe der gefährlichen Körperverletzung für schuldig befunden und zu acht Monaten Gefängnis verurteilt. Am 8. Juli 1911 verwarf die Strafkammer die Berufung, auch die Revision wurde abschlägig beschieden. In allen Instanzen wurde Wilhelm Hombach als Schuldiger überführt. In Wirklichkeit kam als Täter sein Bruder Otto Hombach in Betracht. Nach der Verurteilung durch das Schöf=. fengericht erhielt der Angeklagte die Gewißheit von der Schuld seines Bruders. Von Gewissensbissen gepeinigt, betrieb dieser das Wiederaufnahmeverfahren und legte in dem Begründungsschreiben ein Geständnis seiner Schuld ab. In der gestrigen Verhandlung trat die volle Unschuld Wilhelm Hombachs zutage. Das Urteil lautete auf Aufhebung des früheren Erkenntnisses und Freisprechung. * Düsseldorf, 26. April.(Die Verzweiflungstat eines jungen Mädchens) erregt hier allgemeine Teilnahme für die betroffene Familie. Die 17jährige Handlungsgeililfin Gortrud Nr. 98. 1. Beilage. Schwerter Zeilllllg. Amtliches Kreisdlatt. Gratis bis zum 1. Mai 1912 liefern wir allen jetzt neu eintretenden Abonnenten die „Schwerter Zeilulig das einzige Blatt unserer Stadt, welches trotz seines reichen, gediegenen Lesestoffes, mit besonderer Berücksichtigung aller Vorgänge in Stadt und Land, monatlich nur 60 Pfg. lostet. Bestellungen auf die„Schwerter Zeitung" werden in unserer Geschäftssteile(Gr. Marktstraße), von unseren Boten und in unserer Ziliale(A. Neumann, Hüsingstraße) jederzeit gern entgegen genommen. auf die Engländer, wie ein rotes Tuch auf ein gewisses Tier. Vor allom hetzt wieder die Times, die den Reichskanzler fragt, warum er denn eine neue schwere Belastung dem deutschen Volkbringe, wenn nach seinem eigenen Geständnis kein Angriff drohe. Der Hauptzweck, den Deutschland verfolge, gehe dahin, zwar keinen Krieg zu füh. ren jedoch seine Diplomatie durch einen nachdrücklichen Hinweis auf seine wachsende Militärund Flottenmacht zu stärten. Nun, England er höht ja auch seine Rüstungen, und wohl aus den gleichen Gründen wie wir und Niemand denki bei uns in Deutschland daran, sich in diese Angeiegenheiten hineinzumtngen, wie dies sogar die englische Regierung versucht hat. Glücklicherweise sind wir noch in der Lage, unbekümmert um das Gekläff um uns harum, ein Selbstbestimmungs recht auszuüben. Westfalen und Rheinland Dortmund, 25. Die Wehrvorlagen und das Ausland. Es ist begreiflich, daß man im Auslande und besonders bei gewissen Staaten die Beratungen des Reichstages über die neuen Wehrvorlagen mit größtem Interesse verfolgt und man kann sich dabei eines Lächelns nicht erwehren, wenn frun zösische Blärter allen Ernstes ihrer Verstimmung darüber Ausbruck geben, daß eie Auftiärungen über die politischen Gründe der Entwürfe in ge heimen Kommissionssitzungen erfolgen sollen. Nun, wir tun eben, was wir für gut befinden, und lassen uns auch bavon durch ausländische Preßzäußerungen am allerwenigsten abhalten. Tatsache ist, daß die kühle und ohne jedes Pathos vorge tragene Rede des Herrn v. Bethmann=Hollweg nach außen hin doch Eindruck gemacht hat, der sich in den Erörterungen der ausländischen Blätter, von weliher Tendenz die Kommentare auch beseelt sein mögen, ziemlich deutlich wiederspiegelt. An der Donau zeigt man sich sehr erfreut und zwar umsomehr, als man dort bekanntlich sich augenblicklich gleichfalls mit Wehrfragen beschäftigt. Das offi# ziöse Wiener Fremdenblatt bemerlt, der Reichskanzler habe tressend bewiesen, daß, je stärker die Rüstung, desto geringer die Wahrscheinlichkeit eines Krieges ist. Der Friede sei tatsächlich nicht gefährdet, aber die Möglichkeit einer solchen Gefähr dung sei noch nicht aus der Welt geschafft; die vom Reichskanzler aufgestellten Gesichtspunkte gelten nicht nur für Deutschland, sondern für alle Staaten. Die Argumente Bethmann=Hollwegs hat sich denn auch der österreichische Ministerpräsident Graf Stuergkh in der Delegationssitzung zu eigen ge macht, und ähnlich wie er, beinahe mit denselben Worten ihre Notwendigkeit begründet. Anders dagegen lautet begreiflicherweise das Echo aus Pa ris und London. An der Seine ist man immerhin noch objektiv und abgesehen von einigen Hetzbläitern beurteilt man die deutschen Wehrvorlag### ohne jede Erregung. So meint beispielsweise der Tomps, Deutschland erfülle nur seine Pflicht, jedes Volk müsse angesichts der Weltlage seine Kräfte auf eine mit seiner Bevölterung und seinem Kredit in Einklang stehende Höhe bringen, und jede Regierung müsse den Rüstungen ihrer Nachbarn die größte Aufmerksamkeit schenken und womöglich gleichzukommen suchen, ohne sie zu kri tisieren. An der Themse freilich wirkt jede Maßnahme Deutschlands und sei sie noch so berechtigt, Ein jeder kehre vor seiner Tür, Und rein ist jedes Stadtquartier. (rin jeder übe seine Lektion, So wird es gut im Rate stohn! 25. April.(In einem An falle geistiger Störung) hat gestern der Bergmann H. Tünnermann seinem etwa 1 Jahr alten Kinde mit einem Brotmesser das linke Ohr abgeschnätten. Darauf schnitt er sich den Unken Arm vollständig durch. Beide Verletzte wurden dem Luisenhospitale zugeführt. * Dorstseld, 25. April.(Unglücklicher Steinwurs.) Gestern abend warf der 6jährige Schüler Alfred Kobusch nach dem Sondergüterzug 4111 so unglücklich mit Steinen, daß an der Lokomotive eine Scheibe zertrümmort und der Lokomotivführer am Kopfe verletzt wurde. Der Knabe wurde festgenommen. * Sprochövel, 25. April.(Todessturz.) In der Dunkelheit versehlte ein Mann den Weg. stürgte eine 21 Meter hohe Böschung hinab auss Gleis der Kleinbahn Bossel=Blankenstein und fand dubei seinen Tod. Nach den Papieren handelt es sich, um einen im Jahre 1861 zu Ste#ele geborenen Schlosser Krapf. * Gevelsberg, 25. April.(Meister Lampe auf der Rennbahn.) Die Fälle, daß ein Hase an Pferde=Rennen teilnimmt, sind wohl selten. Das zuschauende Publikum konnte gestern gelegentlich der Nennen am Schwelmer Brunnen einen derartigen Fall registrieren. Hatte doch ein gdhund es fertig gebracht, einen Hason in di Rennbahn zu jagen, und wohl oder übel mußte Meister Lampe mit den gleichzeitig rennenden Pierden Schritt halten, zumal das spalierbildende Publikum und der Hund ein Umkehren oder Entweichen des Hasens nicht zuließ. So hatte man dae ergötzliche Schauspiel: Voran die„fliegenden“ Pierde, hinterher Meister Lampe und zuletzt als Verfolger der Hund, der sich als Renner sehr auszeichnete, so daß die Menge diesem mehr Enthusinsmus entgegenbrachte, als den im Schweiße ihres Angesichts lausenden Pferden. Schließlich fand der Hase doch ein Plätzchon zum Entschlüpfen, mit mächtigen Sätzen kehrte er dem Rennplatze den Rücken und siegesbewußt machte er somit dem Inlermezzo ein End * Bochum, 25. April.(Ausstellung.) Für die am 11. Mai beginnende 4. Provinzial=Kochkunstausstellung sind bereits eine größere Anzahl von Ehrenpreisen gestiftet worden, so vom deutschen Gastwirteverband, von der Stadt Bochum, von der westfälischen Zone, von der rheinischen Zone und von fast allen angeschlossenen Vereinen, zu denen noch eine Anzahl anderer Ehrenpreise nzutreten dürften. Die Ausstellung wird in sieven Gruppen zerfallen, welche enthalten werden: die eigentliche Kochkunst und kulinarische Genüsse, Freitag, 26. April 1912. bemnüchst hersteilen. Als Anfangs= und Endstation dieses Gesprächs sind Hannover und Berlin bestimmt. Sollten diese Versuche mit elektrischen Hechfreauenz Strömen von Erfolg gekrönt werden. so dürfte das eine vollständige Umwälzung auf kem Gebiete des krahtlosen Fernspruchs bedeuten. deren Entwickelungsmöglichleiten noch garnicht ab. zusehen sind Ein internationaler Hochstabler ist der Berliner Polizei in der Person des 23jährigen früheren Bäckers Franz Hammel aus Angermünde in die Hände gefallen. Er hatte es verstanden, sich als „Student“ in der vornehmen Welt zu bewegen und hat mit einem 25jährigen Mädchen die halbe Welt bereist, seinem Lebensunterhalt durch Diebstähle eiwerbend. Beim Abbruch von Auerbachs Hof in Leipzig wurde unter der aus neuerer Zoit stammenden schmucklosen Decke eines Zimmers eine ungemein elegante, mit reichem Gemäldeschmuck ausgestattete Stuckoecke aus der besten Zeit des Barock entdeckt. Die Gemälde in echter Freskotechnik zeigen mythologische Darstellungen. Die Plafonds wurden mit größter Soygfalt abgenommen um im künftigen Auerbachskeller wieder angebracht werden, dei bekanntlich in seiner historischen Form erhalten bleiben soll. Das verhältnismäßig größte Telephonnetz besitzt unter den deutschen Städten Stuttgart, wo 15,5 Ernwohner auf einen Apparat kommon, dann tnm: Berlin mit 16,6 Einwohnern pro Apparat. Nur dir nordischen Städte Christiania, Kopenhagen und Stockholm haben ein verhältnismäßig geößenes Teleohannetz. In letzterer Stadt kommt a 4,7 Einwohrer ein Apparat. Der unheilbar irrsinnige Zopfabschneider Schell in Munchen hat dei„B. Z. zufolge die fünf ihm zur Last gelegten Mädchenmorde eingestanden. chell wird nunmehr in einer Irrenanstalt untergebrach: werden. Eine Unglücksfahrt auf dem Comersee machte der deutsche Graf Schwerin mit seiner Gattin in einer Barke. Bei einem Gewittersturm kenterte diese. und das Ehepaar ertrank. Bisher wurde nur das gekenterte Boot aufgefunden. Infolge Brandstiftung brannten in der amerikanischen Stadt Watorbury(Connecticut) das Rathans und 12 Häuser in verschiedenen Stadt teilen nieder Gerichtssaal Fenster, sprang auf das nächstlieg entkam. Es handelt sich um einen schweren Verbrecher, dem schon eine Anzahl hier und in Duisburg verübte Einbrüche nachgewiesen sind. Bunte Chronik. Eine drahtlose telephonische Verbindung ringum die Erde will die Maschinen A.=G. in Berlin 5 Verworrene Cege. Roman von H. Sturm. *(Nachdruck verboten.) Dem alten Herrn wurde sichtlich besser. Er lam wiede: ganz zu sich, nahm das Glas mit b Hand und trank es gierig bis zum letzten Tropfen. „Es ist nichts,— ein altes Herzleiden, das ich mir drüben in Brasilien zugezogen," beruhigte er seine Nachbarin.„Verzeihen Sie gütigst, ich habe Sie gewiß erschrickt. Es kommt so plönlich Ich ging mit Gerda weiter. Ter kleine Zw fall war rasch vergessen; schon gingen die Wogen des Gesprüchs wirder hach. Man chatte das Unwohisen Mr. Woods nicht einmal überall bemerkt. Nur meine Gedauken flogen immer wieder zu dem alten Herrn hin, und während ich Gerda nich Frau von Rathens Anweisung einige der Gäste be grüßen ließ, suchte mein Ange wieder und wieder Lulus Nachbar. War es Wahrheit, war es nur eine Täuschung meiner aufgeregten Neeen? Auch seine Blicke folgten mir unablästig, verstohlen, fast schen, mit Jinger Frage. Ich konnee den Anschluß an meine vorige fest wilder sinden war froh, als man balr nach meiner Rückkehr in di: Halle die Tasel aushob. Es dauerte nicht lange, waren die Tiche hinaus Kiragen, di. Geiger nahmen an der Vernin ungstür d beiden Räume ihre Plätze ein und der Tanz begann. Unniderstehlich lockten die Stranßschen Walzermelobien. Auch die ätteren Herrschaften, die sich in die Salons und das Rauchzimmer zurückgezogen hatten, konnten ihnen nicht widerstehen. Wieder und * der mischten sie sich unter die Jugend; und wenn # auch nicht am Tanze teilnahmen, standen sie doch SS Weile und schauten mit glücklich lächelnden Ge schtrn zu. ammt# Herr von Boromsky war in seinem Eirminl Er tanite unermüdlich. Mit der feurigen Leidenschaft lichkeit seiner Nation schwentte er eine Dame nach er andern durch den Saal. Ihm wurde es nie zu viel. Je toller, je lieber. Luln und Dodo hingegen en sich mit ihren Tänzern in statuenhafter Ruhe. in Tempo, das sie auch dem Mann und Schwager egenüber durchaus nicht ausgaben. Aber Dodo# Gesicht wurde immer ärgerlicher, je ehr Iwan mit anderen tanzte und nicht mit ihr. Rigle sich jetzt schon die von Lulu prophezeite Eisersucht? Wie würde es dann erst auf seinem Gute in Polen werden? a meine Beehachtungen vertieft, hatte ich gar nicht gen neben mich getreten war. „Gestatten!“. E.#rte den Arm nach mir aus, wollte mit mir tanzen. Tankend wehrte ich ab: „Ich tanze nicht.“ Aber er bestand darauf. Ich mit anderen getanzt, könne es ihm also ohne Beleidigung nicht abschlagen. Ach, warum hatte ich mich vorhin von den lusti gen jungen Leuten vertocken lassen und einige Run den mit ihnen getanzt. Sie hatten so schrecklich zu redet; ich glaubte auch, es würde niemand bemerken. Nun stand ich und wußte mir nicht zu helfen. Todo hatte den kleinen Worwechsel gesehen. Sie trat zu uns: „Was ist denn los? Was willst du hier, Iwan fragte sie erregt. „Nun, tanzen, Schatz. Die Kleine sperrt sich und will nicht. Sag du ihr's doch!“ „Das wäre noch besser!" Dodos Worte klangen eisig.„Fräulein scheint mehr Taktgefühl zu besinen, wie du leider heute den ganzen Abend über () Sochum, 25. April. Wegen Beleidigung des deutschen Kronprinzen hatte sich der sozialdemotratische Parteisekretär Linus Scheibe von hier(früher in Dontmund) zu verantworten. Die Beleidigung wurde in einer Wahlrede Scheibes am 3. Dezember in Stiepel gesunden. In einem Teile der Rede erging sich Scheibe in scharfen Angriffen gegen den Kronprinzen unter Berücksichtigung der betannren Rede des Kronprinzen in Oels anläßlich der Kruppaffäre und des Verhaltens des Kronprinzen in der Hofloge des Reichstages bei Gelegenheit der Englanddebatte im vorigen November. Das Gericht hielt eine Ehrverletzung gegen den Kronprinzen für vorliegend. Es sei auch von der böswilligen Absicht des Angeklagten über zeugt. Mit Rücksicht auf die erhebliche Ehrverletzung habe das Gericht geglaubt, von einer Festungshaft Abstand zu nehmen und auf Gefängnis erkennen zu müssen. Das Urteil lautete auf 1 Monat Gefängnis. M oan 8 zeigst. „Ranu! Sie sicht doch aber brillant aus. Und tanzen muß sie! Also laß mich doch!“ bestand er auf seinem Wilten.„Oder bist du gar schon eifersüchtig?“ fügte er scherzend hinzu. „Auf die?“ Dodo warf den Kopf zurück. Scharf wie ein Peitschenschlag fuhren ihre Worte über mich hin. All der im Laufe des Abends aufgespeicherte Groll machte sich darin Luft. Es galt nicht mir allein, ich wußte es, und doch: warum war ich es, immer wieder ich, über der sich aller Aerger entlud? Ohne ein Wort zu sagen, trat ich zurück, ich wollte nichts mehr hören. „Gnädiges Fräulein!“ Herr von Rathen verneigte sich tief vor Und wie ich ihn stehen sah, vergaß ich alles, vergaß meine Vorsätze, meine fest gesaßten. Ich sah nur seine bittenden Augen, seine geöffneten Arme. Einmal wollte ich mit ihm tanzen, nur einmal. Dann machte kommen, was wollte!— Und an seiner Seite ilog ich hin zu den süßen Klängen. Eine Unendlichkeit schien es mir; die ganze Umgebung schwand vor meinen Blicken. Da war nur ein weiter leerer Raum, und er und ich— ich und er.— Verwirrt blieb ich stehen, als die Musik endete. Wie ein Mißton klang es. Und wie ein Riß ging es mir durch die Seele. Zu Ende! Zu Ende! Aber mit der Erkenntnis der Größe meiner Liebe regte sich auch zugleich mein Pflichtgefühl wieder. Ich mußte fort von hier, zort aus seiner Nähe. Und gleich, ehe ich wieder wankend wurde, wollte ich ihm meinen Entschluß mitteilen. Ich sah mich um. Wir standen ziemlich atlein. Eine größere Pause fand statt; die Gesellschaft hatte sich in den Zimmern zerstreut, die Geiger waren nicht mehr an ihren Plätzen. „Herr v. Rathen, ich möchte Sie um meine Entlassung bitten!“ Ich atmete auf, da war es heraus. Das Schwerste war nun wohl überstanden. Er sah mich an, als habe er nicht gehört. „Was, was sagten Sie?“ „Ich wiederholte noch einmal genau dieselben Worte, mechanisch, wie eingelernt klang es. Staat jeder Antwort nahm er meinen Arm, zog ihn durch den seinen und führte mich hinüber in sein Zimmer. Hier schob er mir den großen Schreibtischstuhl zurecht. Dankbar setzte ich mich hinein. Meine Kniee zitterten mit einem Male. Er selbst blieb neben mir stehen, an der Schreibtisch gelehnt. Nach einer Weile fragte er: „Sie wollen fort? Hat Sie jemand beleidigt? Und als ich ohne zu antworten den Kopf senkte fuhr er fort: „Nicht so,— ich weiß ja: natürlich hat mar Sie beleidigt. Man beieidigt Sie täglich, stündlick an allen Ecken und Enden. Sie müßten ja nicht Sie sind, wenn Sie das nicht unerträglich 1 m. Rein, machen Sie keine Einwendungen. Ich kenne Mama, kenne meine Schwestern. Jih könnte Ihnen sagen: es ist nicht so gemeint, es ist nun einmal ihre Art so,— ihre Art, gegen die ich gekämpft habe seit Jahren, der ich eben gerade mein Kind entziehen wollte durch Sie, durch Ihren Einfluß. Wie hat sich die Kleine entwickelt an Ihrer S###e! - Reizt Sie die Aufgabe nicht? Kann sie Sie das andere nicht vergessen lassen? Sie müssen bleiben, um Gerdas willen.“ Ich schüttelte nur stumm den Kopf. Er überlegte eine Weile, dann fragte er: „Wann wollen Sie denn fort?"= „So bald als möglich!“ sagte ich stockend und leise. Er zuckte zusammen: „Ah! Ist es so schlimm,— das dachte ich nicht. Doch nun Sie wissen, ich kenne Ihre Gründe, ich verstehe und ehre sie, ja mehr noch,— nun Sie wissen, wie voll und ganz ich auf Ihrer Seite stehe, wie ich Mamas Benehmen mißbillige, wie ich selbst darunter leide,— genügt Ihnen das nicht?“ Ach Gott, was sollte ich antworten, wir ihm klar machen, daß es nicht dies war, was mich aus seinem Hause trieb. „Wollen Sie nicht mein Bundesgenosse sein? Woslen Sie nicht groß sein, größer als Ihre kleine Umgebung, um des Kindes willen: Temit des Aind nicht Schaden leidet?“ Fest preßte'ich meine Lippen zusammen, das„Ja“. das mir auf der Zunge stand, durfte ihnen nicht entschlupsen. Mochte er mich für kleinlich, für erbärmlich klein und eitel salten, ich mußte es auf mich nehmen...(Rortf. folgt.) Seite 6. Schwerter Zeitung.(Amtliches Kreisblatt.) Freitag, den 26. Apil 1912. Nr. 98. Die höhele Knabenschule in Schwerte. (Lateinschule, Rektorat, Progymnasium.) Von Prosessor Feldhü Am letzten Montag, dem 22. April dieses Jahres, waren 25 Jahre verflossen, seit der Herr Diwektor Dr. Renz, damals Lehrer an der höheren Stadtschule zu Hohenlimburg, die Leitung der hie sigen höheren Stadtschule oder Rektoratschule übernommen hat, aus der unser kräftig aufblühendes Progymnasium erwachsen ist. Dieses seltene Iubiläum gibt mir Veranlassung, die Entwickelung des höheren Unterrichtes in Schwerte, soweit es die zum Teil sehr dürftigen Quellen zulassen, in großen Zügen zu schildern. Seit der Einführung der Reformation, die hier 1554 durch Pastor Albert Pepper eingeführt wurde, hat es hier eine höhere Knabenschule, die sog. Lateinschule, gegeben. Wo das erste Schulgebäude gestanden hat, wissen wir nicht. Seit 1682 befand sie sich mit der Elementarschule, der sog. Teutschen Schule, gemeinschaftlich in dem damals „an der westlichen Kirchtreppe linker Hand auf dem Kirchhof" erbauten Schulgebäude. Während die Teutsche Schule im untern Stockwerk untergebracht war, befand sich die Lateinschude im 1. Stockwerk, war also im buchstäblichen Sinne des Wortes die höhere Schule. Da die Schule von der luthetischen Gemen unterhalten wunde, so war der jedesmalige 3. Prediger zugleich Rektor der Laleinschule. Die Berufsscheine(die Vokationen) der 3 Prediger, von denen mir aus dem 17. und 18. Jahrhundert verschiedene vorliegen, gewähren oinigen Einblick in die Ziele des damaligen Unterrichtes. Der älteste dieser Berufsscheine stammt aus dem Jahre 1687. Als Nachfolger des im September 1685 verstorbenen Rektors Joh. Wilhelm Schild aus Soest wurde am 19. Juni 1687 der Kandidat der Theologie Georg Kämper, ebenfalls aus Soest, zum 3. Prediger und Rektor ernannt. Er sollte„die gedachte lateinische Schuhle alhi in qualitaet eines Moderatoris oder Rectoris, darüber das plenum dominium, gleich wie dergleichen üblich und derselben vertraglich ist, wie auch nicht weniger auff die untere schuhle die inspection mittgeben, die zur lateinischen sprach denselben zu schickende Jugend und Knaben, nach eines jeden Progressen(Fortschritten) und Gelegenheit sonderlich in catechesi, Grammatica und anderen auff die schuhl und zu dieser information gehörigen lehren nach dem leglement der benachbahrten Gymnasien, wie auch guten Sitten, lesen und schreiben, auch in poesi et graecis(wen ein und andere soweir werde kommen sein) mit Fleiß und ohne Versäumnis soweit anführen, daß dieselbe von hierab valide und wohe nicht ad tertiam, dennnoch wenigstens mit ruhm ad quartam classem auff den gymnasien angebracht werden und bestehen können. Er erhielt dafür freie Wohnung, freie Betreibung seines etwa zu haltenden Viehs auf gemeiner Stadtweide, exemption(Befreiung) von allen bürgerlichen Lasten(wie die übrigen Gcistlichen) und außer dem Schulgeld 60 Rthlr. und ein neues Kleid(20 Rthlr.). Als Kemper 1701 nach Dinker verzog, wurde Johann Jakob Glaser, auch Jacob Glaser der Jüngele genannt, der Sohn des erst 1713 gestorbenen älteren Jacob Glaser, zum Rektor berusen. Aus seinem Berufsscheine ersehen wir, daß damals der Unterricht sowohl der lateinischen als der teutschen Schule im Sommer von 7 bis 10, 12 bis 2 dauerte, worauf die Schüler um 3 wieder zur Schule kommen und bis zum Abendgebet informiert(unterrichtet) werden sollten. Im Wintersemester, von Michaelis bis Ostern, sollte von 8 bis 10 und 12 bis 3„tneufleißige information“ gehalten werden. Der Rektor sollte der Jugend mit erbaulichem Leben und Wandel vorleuchten und sich der Schuldisziplin mit gebührender Bescheidenheit bedienen. In der Kirche erhielt der Rektor einen besonderen Platz„nächst dehnen Herren Predigern“ um die ihm anventraute Jugend auch hier in Zucht und Ordnung zu halten. Montags und Donnerstags waren, wie horgebracht, Spieltage veranstaltet; jedoch wurde der Jugend verboten,„nach geendigter zur vacantz verstatteter Zeit sich weiter müßig oder mutwillig finden zu lassen". Ostern und Michaelis sollte ein examen publicum(öffentliche Prüfung) abgehalten werden, an das sich je 14 Tage Ferien schlossen. Außerordentliche, gelegentliche Prüfungen waven dem, der die Aufsicht über die Schule hatte,(1. Prediger?) gestattot. Im Jahre 1726(Berussschein für Rektor Trippler) wird ebenfalls die Vorbereitung für die 3. und 4. Gymnasialklasse als Ziel des Unterrichtes hingestellt, 1754 dagegen(Joh. Wilhelm Wülffert) wird auch Unterricht in Nhetorit und Logik, in Poesie und Griechisch verlangt und erwartet,„daß dieselbe(die Schüler) von hier ab auf gymnasiis ad Secundam, gar nach der Universitaet mit Ruhm angebracht und bestehen können.“ Der Rektor sollte„morgens und nachmittags je 3 Stunden auf dem ordentlichen publiquen(öffentl.) Schulhause praccise informieven.“ Als Schulgeld wurde ihm jährlich 2 Thlr. für jeden Schüler zuerkannt. Dieselben Bestimmungen gelten 1766(Karl Joh. Gottfriad Wiethaus) 1771(Joh. Leopold Wiethaus), 1772(Andrcä). Der Name des neugewählten 3. Predigers und Rektors wurde öffentlich bekannt gegeben (proklamiert) und dabei wurde jeder, der gegen dessen Wissenschaft, Leben und Wandel etwas auszusetzen oder zu erinnern hatte, aufgefordert, solches gehörigen Orts anzuzeigen(so 1766 und 1772).(Forts. folgt.) Pllanzenburter-44e Margarine bräunt beim Braten mit lieblichem Butterduft, spritzt nicht aus der Pfanne und ist wesentlich billiger als Molt ereiDie Freundschaft mit dem„Hornfranck“ tragt jeder Frau nur Nutzen ein. wie Reichsmärker ornbranntiein empfiehlt Carl Roffi Gasthof„Iu Helle“. Teleion 25: 27 10 20 Mk. tägl. Verdienst durch leichte Fabrikationen. Prospekt gratis. Heinr. Helnen, Mülheim-Ruhr-Brotch. kanntmachun Die diesjährige Vormusterung der Pferde wird im Landkreise Hörde nach dem untenstehenden Plane abgehalten werden. Es werden daher die Pferdebesitzer aufgefordert, ihre sämtliche Pferde an dem für ihren Wohnort bestimmten Musterungsplatz eine Stunde vor der im Plane angesetzten Zeit vorführen zu lassen und zwar mit Ausnahme der a) unter 4 Jahre alten Pferde, b) Hengste, c) Stuten, die entweder innerhalb der letzten 14 Tage abgefohlt haben oder voraussichtlich innerhalb der nächsten 4 Wochen abfohlen werden(bei hochtragenden Stuten ist der Deckschein dem Gemeindevorstande einige Tage vor dem Musterungstage zu übergeben), 4) Vollblutstuten, die im„Allgemeinen deutschen Gestütbuch oder den dazu gehörigen offiziellen— vom Unionklub geführten— Listen eingetragen und von einem Vollbluthengste laut Deckschein belegt sind, auf rechtzeitig beim Gemeindevorstand zu stellenden Antrag, e) Pferde, welche auf beiden Augen blind sind, ) P f e r d e, w e l c h e i n B e r g w e r k e n d a u e r n d u n t e r Tage arbeiten. Plan für die Pferdevormusterung im Landkreise Hörde im Jahre 1912: g) Pferde, welche wegen Erkrankung nicht marschfähig sind oder wegen Ansteckungsgefahr den Stall nicht verlassen düefen, h) Pferde, welche bei einer früheren in der betreffenden Ortschaft abgehaltenen Musterung als dauernd kriegsunbrauchbar bezeichnet worden sind, i) Pferde unter 1,50 Meter Bandmaß. Von der Verpflichtung zur Vorführung ihrer Pferde sind ausgenommen: 1) Beamte im Reichs= und Staatsdienste hinsichtlich der zum Dienstgebrauch, sowie Aerzte und Tierärzte hinsichtlich der zur Ausübung ihres Berufes an dem Tage der Musterung unbedingt notwendigen eigenen Pferde, 2) Die Posthalter hinsichtlich derjenigen Pferdezahl, welche von ihnen zur Beförderung der Posten kontraktmäßig gehalten werden muß. Pferdebesitzer, welche ihre gestellungspflichtigen Pferde nicht rechtzeitig oder vollzählig vorführen, haben außer der gesetzlichen Strafe zu gewärtigen, daß auf ihre Kosten eine zwangsweise Herbeiführung der nicht gestellten Pferde vorgenommen wird. Datum Monat Tag Stunde Mai 1. Gemeinde Musterungsplatz 11 Mai 2 Mai 3. 10.15 11,00 11,30 9.30 10.00 11,00 11.39 9.30 10,00 10.30 11.00 12.00 12.30 Mai 4 10.00 10.45 11.15 12.15 Mai 5. Mai 6. 9.00 Mai Mai 7. 8. Schüren Aplerbeck Berghosen Opherdicke Hengsen Holzwickede Sölde Lichtendorf Geisecke Billigst Schwerte Wandhofen Holzen Westhosen Garenfeld Syburg Kirchhörde Sonnlag. Lücklemberg. Hacheney, die Ortschaften Hacheney, Brünninghausen, Haus Brünninghausen. Benninghausen Hacheney, die Orlschaften Benninghofen. Brücherhof, Loh, Stuchtey=Höchsten, Niederhofen, Wichlinghofen, Wellinghofen 0 Barop 10.00 Eichlinghofen 10 50 Salingen 11,00 Persebeck 12.00 Menglinghausen 10,00 Rüdinghausen 10,30 Annen Hörde, den 17. April 1912. 10.80 Auf Adelenstraße. In Aplerbeck auf Chaussee nach Sölde. Bei Gockel. Ostausgang Hengsen Weg nach Opherdicke. Am heiligen Baum Weg nach Jeche Freiberg. Auf Straße Schwerte— Opherdicke in Höhe des Hauses Rutenborn. In Schwerte. Schützenhof. An Wirtschaft Breuker. An Wirtschaft Hüsekzen. Schulplatz. An Wirtschaft Schneider an der Ruhrbrücke. Beim Gemeindevorsteher In Löttringhausen am Spritzenhaus. Südausgang Brünninghausen am Wege nach Hacheney Auf Kreisstraße bei Berger in Benninghofen. Provinzial=Chaussee, westl. Brückenkopf. Ostausgang auf Ehaussee nach Barop. Beim Gemeindevorsteher. In Persebeck auf der Hreisstraße. Ostausgang Menglinghausen. Auf Weg nach Annen. Coangelische Kirche in Annen. Der Königliche Landrat. Gez.: Dr. Luchhaus. Plan über die im Jahre 1912 im Amte Westhofen vorzunehmenden Impfungen. 1. Gemeinde Garenfeld und Syburg. 1. Mai, nachmittags 3 Uhr: Impfung der Erstimpflinge, Garenfeld, Schule; 3¼ Uhr: Impfung dei Wiederimpflinge, Garenfeld, Schule; 5 Uhr: Impfung der Erstimpflinge, Syburg, Schule; 5¼ Uhr: Impfung der Wiederimpflinge, Syburg, Schule. 8. Mai, nachmittags 3 Uhr: Nachschau der Erstimpflinge, Garenfeld, Schule; 3¼ Uhr: Nachschau der Wiederimpflinge, Garenfeld, Schule; 5 Uhr: Nachschau der Erstimpflinge, Syburg; Schule; 5¼ Uhr: Nachschau der Wiederimpflinge, Syburg. Schule. 2. Gemeinde Westhofen. 15. Mai, nachmittags 3 Uhr: Impfung der Erstimpflinge Nr. 1 bis 50, Westhofen, Schule; 3½ Uhr: Impfung der Erstimpfinge, Nr. 50 bis Rest, Westhofen, Schule; 4 Uhr: Impfung der Wiederimpflinge, Westhofen, Schule; 22. Mai, nachmittags 3 Uhr: Nachschau der Erstimpflinge, Westhofen, Schule; 4 Uhr: Nachschau der Wiederimpflinge, Westhofen, Schule. 3. Gemeinden Holzen, Wandhofen, Villigst. 29. Mai, nachmittags 3 Uhr: Impfung der Erstimpflinge Nr. 1 bis 50, Holzen, alte Schule; 3½ Uhr: Impfung der Erstimpflinge Nr. 50 bis Rest, Holzen, alte Schule; 4 Uhr: Impfung der Wiederimpflinge, Holzen, alte Schule; 5 Uhr: Impfung der Erst= und Wiederimpflinge, Wandhofen, Schule; 6 Uhr: Impfung der Erst= und Wiederimpflinge, Villigst, Wirtschaft an der Brücke. 5. Juni, nachmittags 3 Uhr: Nachschau der Erstimpflinge, Holzen, alte Schule; 4 Uhr: Nachschau der Wiederimpflinge, Holzen, alte Schule; 5 Uhr: Nachschau der Erst= und Wiederimpflinge, Wandhofen. Schule; 6 Uhr: Nachschau der Erst= und Wiederimpflinge, Villigst, Wirtschaft an der Brücke. 4. Gemeinden Geisecke und Lichtendorf. 8. Juni, nachmittags 2 Uhr: Impfung der Erstimpflinge, Geisecke, Schule; 2¼ Uhr: Impfung der Wiederimpflinge, Geisecke, Schule; 4 Uhr: Impfung der Erstimpflinge, Eichholz, Schule; 4¾ Uhr: Impfung der Wiederimpflinge, Eichholz, Schule. 15. Juni, nachmittags 2 Uhr: Nachschau der Erst= und Wiederimpflinge, Geisecke, Schule; 4 Uhr: Nachschau der Erst= und Wiederimpflinge, Eichholz, Schule. Eltern, Vormünder und Pflegeeltern werden hierdurch ausgefordert, ihre Kinder und Pflegebefohlenen zu dem oben angesetzten Impftermine zu bringen oder den Nachweis zu führen, daß die Impfung erfolgt ist oder aus gesetzlichen Gründen vorläufig oder gänzlich unterbleiben darf. Nichterscheinen im Impftermine wird, wenn gesetzliche Gründe hierzu nicht vorgelegen haben, miit einer Geldstrase bis zu 20 Mark bestraft. Außerdem wird die Nachholung der versäumten Impfung durch Zwangsmaßregeln herbeigeführt. Westhofen, den 16. April 1912. 2728. Die Polizei=Verwaltung. I. V. gez.: Gue, Beigeord. Bekanntmachung. Nach Vorschrift des§ 65 des Kommunalabgabengesetzes vom 14. Juli 1893 wird hierdurch zur Nachricht für die Steuerpflichtigen bekannt gegeben, daß für das Jahr 1912 in der Stadt Schwerte: 240 Prozent der Staatseinkommensteuer einschließlich der fingiert veranlagten Einkommensteuer, 265 Prozent der staatlich veranlagten Grundsteuer, 265 Prozent der staatlich veranlagten Gebäudesteuer, 265 Prz. der staatl. veranlagten Gewerbesteuer, 100 Prozent der Betriebssteuer zur Hebung gelangen. Die Steuerpflichtigen werden aufgefordert, die zu entrichtenden Kommunalsteuern in den auf den Steuerzetteln angegebenen Hebeterminen bei der hiesigen Stadtkasse einzuzahlen. Die nicht zur Einzahlung gelangten Beträge werden im Wege des Verwaltungszwangsverfahrens beigetrieben. Schwerte, den 19. April 1912. 2798. Der Magistrat: Rohrmann. Bullenkörung. Die diesjährige ordentliche Bullenkörung findet wie folgt statt: 1. am Montag, den 29. Artil, nachmittags 2 Uhr Weingarten, 2,10 Uhr auf der Heide, 3.20 Uhr Barendorf, 3,35 Uhr Sümmern, 3.50 Uhr Kalthof, 4,10 Uhr in der Helle(Wirt Pütter). 4.301 Uhr Hennen, 4,40 Uhr Rheinen, 5 Uhr Ergste(am Mühlendamm), 5,35 Uhr Ergue(Wirt Hiddemann), 6 Uhr Schälk, 6,20 Uhr Letmathe(Wirt Steinschulte), 6,50 Uhr Grüne(Wirt Kersting). 7 Uhr Obergrüne(Wirt Klempt.) 2. am Dienstag, den 30. April, nachmittags 2,10 Uhr Wermingsen, 2.15 Uhr Calle, 2.20 Uhr Mestig(am Bahnhof). 2,30 Uhr Niederhemer-(Wirt Tigges), 2.45 Uhr Oberhemer(Amtshaus): 3.30 Uhr Deilinghofen(Wirt Meyer), 4.45 Uhr Ihmert, 5,30 Uhr Siepen, 6,30 Uhr Kesbern. 3. am Mittwoch, den 1. Mai, nachmittags 2 Uhr Rödinghausen(Wirt Dederich). Uhr. Arche Noah, 3 Uhr Sellhausen, 3.20 Uhr Brockhausen (Amt Menden), 3.50 Uhr Schwitten, 5.10 Uhr Haus Kotten, 5,35 Uhr Holzen(Wirt Vorhoff), 6 Uhr Halingen. Den Bullenbesitzern steht es frei, ihre Bull##; zu jedem ihnen passend erscheinenden Kororte zu; ühren. Bullen, die nicht am Nasenringe vorgeführt werden, können von der Körung ausgeschlossen werden. Noch nicht 12 Monate alte Bullen werden nicht angekört. Die Bullenbesitzer, die nicht selbst bei der Schau erscheinen, werden gebeten, ihre Leute über das Alter und die Abstammung der Bullen zu unterrichten. Viehbesitzer, welche ihre Tiere von einem nicht angekörten fremden Bullen decken lassen, und wer einen nicht angekörten Bullen zum Decken gremden Viehes benutzt oder benutzen lätzt, verfällt in eine Geldstrase bis zu 60 Mark. Iserlohn, den 20. April 1912. Der Königliche Landrat: Nauck. Verantwortlich für die Redaktion: Friede. Kraas. Druck u. Verlag von Cael Braus, beide in Schwerte. 2829. * SI# 2 S* G S S 8 3 S S * 8 S 3 S S ap5 S 8588 S 5.E S S s 9 5 S 3 9 S S 253 —*—— * 8 * 5 S 0 S S S1 S 0 S S. 8 8 s S S 2 S S 2 * S S. *=* S. 5 6 S. S. C Conrart entwickelten, der der erste ständige Sekretär der Akademie wurde. Die italienische Renaissance dagegen, die für das ganze Europa die neuen gesellschaftlichen Formen schuf, kannte den Jour fixe noch nicht. In jener leuchtenden Zeit unter dem Himmel Italiens traf man sich noch alle Tage. pr8. Ein moderner Shylock. In Petersburger Kreisen hat eine kleine Affäre allgemeine Heiterkeit hervorgerufen, die sich unlängst zwischen zwei bekannten Roués der Newa=Residenz zugetragen hat. Ein gewisser X. hatte an einen Freund Y. die Summe von 855 Rubel verloren, war aber auf keine Weise dazu zu bewegen, die Schuld zu bezahlen. Da die Spieler sehr darauf hielten, daß Spielschulden beglichen werden, so verfiel Y. auf den Gedanken, daß sein Freund, wenn er die Schuld nicht in barem Gelde bezahlen wolle oder könne, durch— Ohrfeigen sein Konto tilgen könne. Der Freund war damit einverstanden; die Ohrfeige wurde auf 25 Mark bewertet. Als Y. seinem Freunde die erste Ohrfeige öffentlich appliziert hatte, bemerkte er lakonisch: Es bleiben noch 830 Rubel. Danach hat also der Freund noch einen Anspruch auf 33 ein Fünftel Ohrfeigen. Beim ersten Rothschild. Der kürzlich erfolgte Tod des Seniors des Pariser Zweiges der Familie Rothschild gibt erneute Aktualität einer Reihe von Aufzeichnungen, die der französische Historiker Jules Michelet während eines Aufenthaltes in Frankfurt a. M. gemacht hat. Neben anderen Merkwürdigkeiten hatte der große Historiker dort den großen Finanzmann„besichtigt“, über den er die folgende kleine Studie schrieb:„Heute morgen habe ich Herrn von Rothschild gesehen, den ich allein angetroffen habe, ohne Sekretär, seine Arbeit verrichtend, ganz demokratisch auf einer kunstvollen Gartenbank von weißem Holze sitzend. Dieselbe Schlichtheit im Tode. Jeder Rothschild hat auf dem Friedhof eine Steinplatte, weiter nichts. Herr Anselm, der Begründer des deutschen Bankhauses, bewohnt einen Pavillon, der drei Straßen beherrscht, wie das Haus von Jacques Coeur in Bourges(reicher französischer Bankier, gestorben 1456). Die alte dreiundneunzigjährige Mutter lebt immer noch in dem schwarzen Hause der Judengasse, in welchem ihr Sohn den Grund „„#n gelegt hat. enden Aberale zu seinem Vermöge eine Art ruyrenden gelegt hat. Es ist das bei ihnen Kerglaubens: Vater und Mutter erstaunliche Gehirn zu begreifen. Die Augen, das Antlitz haben etwas von der Beweglichkeit des Affen, aber diese Beweglichkeit ist hier nur Tätigkeit; nichts ohne Zweck. Augenscheinlich heftige Leidenschaft. Fürs Geld? Ich weiß davon nichts, aber sicherlich für die Tätigkeit. Schließlich reizt die Gewohnheit, aufs Ziel zu gehen, stärker als das Ziel selbst. Herr von Rothschild sagte mir in einem Moment des Sichgehenlassens nicht ohne einen Anflug von Stolz:„Ich kenne Europa, Fürsten um Fürsten, und die Börse, Makler um Makler.“ Er hätte hinzufügen können:„Ich habe das Konto von ihnen allen im Kopf.“ Nichts zuverlässiger. Wenn sie sich bei ihm vorstellen, Makler oder Könige, sagt er ihnen sogleich, ohne seine Bücher nachzuschlagen, wo und wie hoch ihr Konto ist, und was er von ihrer Zukunft hält. Diesem sagt er:„Ihre Positign, nzicd sich verschlechtern, wenn Sie einen solchen,. nehmen, zum Beispiel den Minister Bassano. eines nur sehen diese großen Rechenmeister nicht immer voraus: die Macht des Opfers. Sie können sich's nicht denken, daß es in Paris zu allen Zeiten, sehrtausend, zwanzigtausend Menschen gibt, die bereit stnr, für eine Idee zu sterben. Herr Anselm gesteht mir, daß er von der Julirevolution überrascht worden sei. Wie dem sei, ich bin von diesem großen Bilde der modernen Bewegung ergriffen gewesen; fast wäre ich versucht, zu sagen, ich habe einen großen Mann gesehen. Als ich ging, war ich bis zum Ueberfluten voll von dem Drang nach Tätigkeit.“ müssen ihrem ersten Herde treu bleiben, das bringt der Familie Glück. Alles würde verloren gehen, wenn sie ihren Wohnsitz änderten. Man sagte mir noch, daß die Hauptsorge Rothschilds die sei, daß nach ihm seine Söhne das Vermögen, das er ihnen hinterlassen, nicht teilten, sondern fortführen, es gemeinschaftlich weiterarbeiten zu lassen. Das Haus des großen Finanziers wimmelt von Menschen und Talern, und dennoch kein Geräusch, kein Wirrwarr, dank der bewundernswerten Präzision, der Einfachheit der Mittel. Der finstere Mittler der Nationen, der mit allen die gleiche Sprache spricht, das Gold, zwingt sie, eine die andere zu verstehen, besser als sie sich selbst vielleicht verstehen. Mein Empfang bei Anselm Rothschild war schlicht und herzlich. Wir plauderten von Paris, von dem traurigen Ereignis(der Julirevolution), von tausenderlei Dingen, und ich suchte dieses 118 unserm Von Laura Uincent. Allerlei pikante Brötchen. Sardellenbrötchen. Die Brötchen(halbe Knüppel oder kleine Weißbrotscheiben) werden mit Butter gestrichen, die Sardellen werden gewaschen, entgrätet, in schmale Streifen geteilt und als Gitter auf die Brötchen gelegt. Die Zwischenräume füllt man mit je einer Kaper. Sardellenbrötchen auf andere Art. Die Sardellen werden gewaschen, entgrätet und fein dann vermischt man sie innig mit doppelt so viel Butter und streicht diese auf geröstete Weißbrotschnitten. Käsebrötchen. 50 Gramm Schweizer oder Parmesan=Käse reibt man sein, gibt etwas Paprika dazu, und vermischt ihn mit 60 Gramm Butter. Halbe Knüppel werden nicht zu dünn damit bestrichen. Petersilienbrötchen. Fein gewiegte Petersilie wird mit dreimal soviel Butter und etwas Zitronensaft vermischt und dies auf geröstete Schnitten aufgetragen. Eierbrötchen. Man kocht einige Eier hart und treibt das Gelbe durch ein Haarsieb, das Weiße wiegt man grob. Nun bestreicht man Brötchen mit Butter, dann mit dem Eigelb und streut das gehackte Weiße sowie etwas feingewiegten Schnittlauch darüber. Tartarbrötchen. 100 Gramm Schabefleisch mischt man mit etwas feingewiegter Zwiebel, Pfeffer, ein wenig Paprika und einem rohen Eigelb innig untereinander. Nun bestreicht man Brotschnitten mit Butter, dann mit dem Fleisch, träufelt etwas Zitronensaft darüber und streut grob gewiegte harte Eier sowie einige Kapern darauf. S 8 S SO.Ss SBBSTsg „„* F 8 S S-Sg. 858 9 0g9 Fren S 8 8 AS SSS5 8 98 # g 5 S 13 5 g S 2 Bentter Amtliches Kreisblatt für den Kreis börde 48. Jahrgang O Grites und ähelles Cagesorgan des Kreiles. O haupl-Amnoncenblan Unterhaltungs=Beilage zu Nr. 98. Freitag, 26. April 1912. * 8 2 * 4 8 SEs 2 * Es Znfe E— *— 8 00—— S5#eB 8—— S 252 2 S 8 8 9 * 8— 85 # 8 * 8 „S tS S 8 3 S 8 P *—„* # —*** 6 8 2 5 S 5 P#s **** * E 2 E 2 S S a E # □ a 8 *7 * S S• — S S S 9— 9 3 22 S 5 01 S— S Pesust A*.*„# 5 a sTaR-ROHRTETUEE 9 S•0* E R 85 10 T 02 S#S a S 5 8 2 5 SSE0 883 S 7.— Zweimal in jeder Woche bekam er Nachricht über den Kleinen. Diese Berichte von Hilde, in denen sie genau alles Tun und Treiben des Kindes beschrieb, auch Schilderungen ihrer Reiseeindrücke einschob, waren seine Lichtblicke, und er zählte die Tage von einem Bericht zum andern. Hilde, die noch niemals größere Reisen gemacht, genoß die wunderbare Schönheit der ihr neuen und fremden Umgebung mit vollen Zügen. Man war zunächst nach Mentone gegangen, und das blaue, rauschende Mittelmeer, die großartig zerklüfteten Berge, die fernen Schneegipfel, die weiten, duftenden Blütenfelder, die farbenprächtigen, wechselnden Beleuchtungen der südlichen Landschaft erfüllten sie täglich von neuem mit Entzücken. Heißer Dank stieg in ihr auf, daß es ihr vergönnt war, so schönes zu sehen. Oft kamen Briese von Rolf an seinen Schwiegervater und auch manchmal an sie. Er erzählte von allem, was in Heidburg und in Eichenrode vorging, von den Bewohnern, von seiner Arbeit und seinen Plänen. Wie viel, viel waren ihre Gedanken dort. Wie oft sah sie in Gedanken das schmale, gebräunte Gesicht mit den ernsten Augen vor sich. Möchte doch nur Klein=Rolf seinem Vater ähnlich werden, dachte sie dann. Dabei hatte sie aber mehr seine Denkungsweise, seinen Charakter im Sinn, als die äußere Erscheinung. In diesem Jahre mußte Rolf zum Weihnachtsfest alles allein besorgen und vorbereiten. Es wurde ein stilles, ernstes Fest, voll vieler Rückerinnerungen. Am zweiten Feiertage führte ihn der Reviera=Expreß nach Bordighera, wohin Eichens inzwischen übergesiedelt waren, da ihnen der kleinere, stillere Ort mehr zusagte, als das elegante, immer lebhafter besuchte Mentone. Rolf war es eine große Freude, die alten Schwiegereltern, die an ihm mit großer Liebe hingen, und vor allem sein Söhnchen wiederzusehen, das nun schon bald zwei Jahre alt war und sich so reizend entwickelt hatte. Und dann Hilde! Welche Erholung war es ihm, alles, was ihn bewegte, mit ihr austauschen zu können, jederzeit ihres Verständnisses gewiß! Die alten Leute konnten keine weiteren Spaziergänge machen, aber mit Hilde wanderte Rolf oft stundenlang durch die stillen Olivenwälder am blauen, weißbrandenden Meer entlang oder in die wunderbar zerklüfteten Berge, wo längst zerfallene Ruinen ragten, die von vergangenen Zeiten sprachen, wo die Orangenhaine voller gelber Früchte des Winters spotteten. Die Sonne schien so warm, der Himmel blaute, und ein lauer Wind bewegte die Kronen der Palmen. Der letzte Tag des Beisammenseins war gekommen. Morgen früh wollte Rolf in die Heimat zurückkehren. Seine vielen Geschäfte und Pflichten riefen ihn. Die Abschiedsstimmung lag auf dem kleinen Kreis, und doch wollte niemand ihr Worte verleihen, sondern jeder bemühte sich, heiter zu scheinen. Klein=Rolf streichelte seines Vaters Hand und sagte immer wieder: „Papa, nicht fort, Papa, hierbleiben.“ Hilde mandte sich leise ab. Niemand sollte die Tränen in ihren Augen sehen. Rolf war ernst und gedankenvoll. Nach dem Frühstück barer Hilde, noch einen letzten Spaziergang mit ihm zu machen, und sie holte schweigend ihren Strohhut und wanderte, wie so oft in diesen Tagen, an seiner Seite die wohlbekannten sonnigen, rosenumrankten Wege hinauf in die Oelberge, von wo man eine so herrliche Aussicht hatte über das weite Meer, die malerischen Landzungen, die vielen Ortschaften, deren weiße Häuser blendend im Sonnenschein schimmerten, die am Ufer und bis hoch hinauf an den Berghängen verstreut lagen. Lange standen die beiden schweigend da oben und ließen ihre Blicke auf all der Schönheit rings umher ruhen. Ihre Seelen waren von dem gleichen Gedanken erfüllt, an dem Weh der nahe bevorstehenden!" Trennung. Und dies Wey war um so tiefer, weil eines dus andere verstand wie niemand sonst, weil sie es unausgesprochen fühlten, daß es kein Glück mehr für sie gab. eines ohne des andern. Und Rolf nahm endlich leise die Hand seiner Begleiterin und bat: „Hilde, ich kann dir nicht viel sagen, nur das eine mußt du wissen, ehe ich morgen abreise, ich sehne mich nach dir fort und fort und ich muß dich heute fragen: Willst du mein Leben mit mir teilen für„immer, als mein Gehilfin, als mein liebes Weib?“ Eine seine Röte zog über ihr blasses Gesicht und ein leises Zittern ging durch ihre Gestalt. Ein unnennbares Glücksgefühl erfüllte sie bei seinen Worten, und in ihren großen Augen, die sie voll zu ihm aufschlug, lag eine Welt von Liebe. Er wollte sie an sich ziehen, aber sie wehrte ihm, und über ihre Züge legte sich ein Schatten. Erstannt sah er sie an, ohne ihre Hand loszulassen. „Ich darf nicht, Rolf,“ kam es leise von ihren Lippen.„Aber Dank für das große Glück, das du mir geben wolltest. Doch ich darf meinen Platz bei meinen Pflegeeltern nicht verlassen. Es war eine von Ediths letzten Bitten, ich solle ihnen Tochter sein, und sie sind alt und gebrechlich geworden. Ich kann und darf sie nicht verlassen.“ Er sah, wie schwer ihr der Entschluß wurde, aber er liebte sie nur inniger darum. Das war ja wieder ganz die opferfrohe, pflichttreue Hilde, die niemals an sich und das eigene Glück dachte. „Lasse mir Hoffnung; ich bitte dich darum. Vielleicht findet sich eine Möglichkeit, den Eltern einen Ersatz für dich zu schaffen. Ach, Hilde, laß mich nicht in meiner großen Einsamkeit. Du weißt nicht, was du mir warst und bist.“ (Schluß folgt.) Das zerbrochene Schaufenster. Es war ein regnerischer Tag, und das Straßenpflaster war sehr schlüpfrig, da eilte ein junger Mann mit raschen Schritten durch die Rue de Passy in Paris. Plötzlich glitt er aus und stürzte so unglücklich, daß er das Schaufenster einer Weinhandlung einstieß. Sofort sammelte sich eine große Menschenmenge um den Unglücklichen, und der Geschäftsinhaber kam, heftig gestitulierend, aus seinem Laden und verlangte Ersatz für seine Scheibe. „Ich habe kein Geld,“ jammerte der Aermste. „So, kein Geld! Durchsucht den Kerl einmal!“ rief der Wirt. Sogleich fanden sich hilfreiche Hände, und siehe da, man fand in den Taschen des Verunglückten einen 500=Frankschein. „So ein Betrüger!“ schrie der Besitzer der Scheibe. „Nun, ich verlange 100 Frank für die Reparatur meines Feusters!“ Und unter dem Beifall der Menge stopfte er den Schein in seine Tasche und gab dem Mann vierhundert Frank heraus. Dieser verließ schleunigst den Schauplatz des Unglücks, und als er um die nächste Straßenecke war, lachte er laut auf.— Der 500=Frankschein war jalsch! Dumor. Sicheres Zeichen.„Hast du schon gehört, daß eber, der Restaurateur, in große, pekuniäre Schwierigteiten ist?“ „Woher weißt du das?“ „Ich habe heute gesehen, daß er in seinem eigenen Restaurant zu Mittag aß.“ Denkspruch. Durch die halbentlaubten Bäume Glimmt der Mond, und still umflicht Siegreich die verlasl'nen Käume Seiner Crauer salbes Licht. So dem Blick der Schwermut often Liegt des Menschen Los erheilt. Wenn vom ersten Frost betrossen Uns'res Lebens Schmuck zerfällt. Causende schon länglt Begrab'ner Fühlten, duldeten wie du. Denk' es, und du gehlt erhab'ner Deinem Ziel entschlossen zu! Flammt doch deine Lebenswelle Ueber der Erlosch'nen Cag. Wie des Fackelträgers Helle Ueber einen Sarkophag. Hermann Lingg. Exzentrische Millionäre. Man erinnert sich, daß der bekannte amerikanische Mittionär Kreßler eines Tages„Cook zu Ehren“ ein Diner im Londoner Savoy-Hotel gab, bei dem der ganze Saal in eine vollständige Winterlandschaft verwandelt war, und die Kellner als Eskimos verkleidet die Gäste bedienten. Derselbe Kreßler hat vor etwa vier Jahren im selben Hotel ein Diner gegeben, das in Gondeln eingenommen wurde. Fast scheint es, daß der ungeheure Reichtum bei seinen Besitzern einen Zustand zur Folge hat, den man höflicherweise als„exzentrisch“ zu bezeichnen pflegt. Derartige Leute gibt es aber nicht nur in Amerika, auch Europa kann mehrere dieser Exemplare aufweisen, die von Zeit zu Zeit durch ihre Heldentaten die Welt in Erstannen setzen. So wohnte vor einiger Zeit in einem der ersten Wiener Hotels ein reicher Pole, der seine Dienerschaft auf eine ganz besondere Art„abgerichtet“ hatte. Wenn er seinen Kammerdiener kommen lassen wollte, so spielte er auf einem Piston die ersten Noten des Straußschen Donauwalzers, und der Hausmeister eilte herbei, wenn er eine Weise aus„Wilhelm Tell“ erklingen hörte. Die Lieblingsbeschäftigung des überspannten Polen bestand im Kutschieren seines Omnibusses. Eines Tages erschien er auf einem Ball ganz in Weiß gekleidet, mit einem Hemd aus schwarzer Seide. Er speiste häufig in einem Restaurant, stets aber in demselben, und begann sein Mahl mit einer halben Tasse Kaffee, während sein letzter Gang die Suppe war. Ein russischer Bojaw, der in völliger Zurückgezogenheit lebt und niemand zu sehen wünscht, hat ein Mittel gefunden, um auf eigenartige Weise lange Reisen zurückzulegen. Rings um seinen Park hat er ein Gleis legen lassen, auf dem er in einem von Pferden gezogenen Wagen herumfährt, bis er sein imaginäres Ziel erreichte. Dann kehrt er höchst befriedigt nach Hause zurück. Alle Pariser kennen den alten Bankier, der völlig nackt in seinem Hotel lebt und als einziges Getränk eine leichte Kampferlösung zu sich nimmt. Ein anderer„Plutomane“ lebt in Hastings in England. Alle Tage erscheint er punkt 12 Uhr mittags in seinem Garten, auf dem Kopf einen Turban von roter Seide, die Füße in Pantoffeln, die gestickt und mit Edelsteinen verziert sind. Zur größten Belustigung des Publikums, das ihm durch den Gartenzann zuschaut, spricht er ein lautes Gebet an die Sonne, den„Vater des Lichts und des Glückes". Dann wirft er sich vor einen kleinen Tempel nieder, in dem sich ein groteskes Götzenbild befindet, dessen Augen zwei koskbare Diamanten sind. Dieser Mann ist nicht etwa ein fanatischer Orientale, sondern ein einfacher englischer Bürger, der sich zu eigenem Gebrauch eine Religion geschaffen hat und sie nach seiner Fasson ausübt, ohne im übrigen den Versuch zu machen, andere Leute dazu zu bekehren. Der Jour fixe. (Nachdruck verboten.) Daß der„Jour fixe“ eine französische Einrichtung ist, darauf weist schon der Name hin. Aber wie alt ist sie? In einem seiner Werke läßt Alfred de Musset schon 1845 eine Marquise sprechen:„Heute ist mein Tag. Zwar weiß ich nicht, warum ich„einen Tag“ habe. Aber es ist Mode, und die Mode hat recht. Unsere Mütter hatten ein stets offenes Haus; die gute Gesellschaft war nicht zahlreich, und die paar gleichgültigen Leute, die sich mit Anstand durch die einzelnen Zirkel hindurchlangweilten, ließen sich noch gerade ertragen. Jetzt aber, seitdem man empfängt, empfängt man ganz Paris; und ganz Paris ist in heutiger Zeit wirklich das ganze und gesamte Paris, Stadt und Vorstädte. Sobald man jetzt„zu Hause“ ist, ist man sozusagen auf der Straße. Man mußte dagegen etwas erfinden; daher stammt es, daß ein jeder jetzt„seinen Tag“ hat. Es ist das einzige Mittel, sich so wenig wie möglich zu sehen. Wenn man jetzt sagt:„Ich bin am Dienstag zu Hause,“ so heißt das so viel wie:„Zu jeder anderen Zeit sollt ihr mich ungeschoren lassen.“— Man könnte aus dieser Replik entnehmen, daß die Mode des Jour fixe damals eben erst ausgekommen wäre. Das ist jedoch nicht der Fall. Schon um die Mitte des siebzehnten Jahrhunderts hatte man den Jour fire: denn nichts anderes als das waren die berühmten Sonnabende der Seudéry. Aus dem Jahre 1656 stammt das Stück des Abbé de Pure, das sich„Prctiosa oder das Geheimnis der Gasse“ betitelte. Dort heißt es:„Sie brachen beide auf, um zu Aracie zu gehen, die sie vollständig auf den Empfang von Gästen vorbereitet fanden; denn es war„ihr Tag". Ich sagte: ihr Tag, weil man jetzt diese Art von Rendezvous hat. Das ist sehr bequem. Der eine wählt sich diesen, der andere jenen Tag. Wenn man nun Unterhaltung haben oder wenn man eine Dame treffen will, braucht man keinen Vertrauten mehr, kein Liebesbriefchen; man braucht nur die Liste derer zu kennen, die dann und wann ihren Tag haben, und man geht hin, ohne irgendwelche Vorwände:— man trifft mit Sicherheit die geliebten Personen. Diese Erfindung war das Werk einer Numphe jener Zeit, die mit ihrer Idee Erfolge hatte und dadurch dieser Mode große Verbreitung gab. Seitdem ist es zu einer Verpflichtung und schließlich zu einer Notwendigkeit geworden.“— Nicht unwahrscheinlich ist es, daß jene „Dame“ ihre Idee der Jour fire den Gelehrten und Literaten ihrer Zeit abgesehen hat. Der 1613 gebe gsie Sprachsorscher und Lexikograph Ménage hatte sooon seine Mittwochsgesellschaften. Und auch diese waren eine Nachahmung der Donnerstagsgesellschaften, die 1656 bis 1658 die Königin Christina von Schweden, Gustav Adolfs geistvolle und exzentrische Tochter, in Foutaine= blean einrichtete. Königin Christina nannte diese oft hochgelehrten, oft recht ausgelassenen Gesellschaften mit einem Calembourat ihre réunions joviales— wegen des Doppelsinns im Werte„jovial“, das sowohl„fröhlich“ heißt, als auch„dem Jupiter gewidmet", dem ja bekanntlich der Donnerstag geweiht war. Ménage nannte danach seine Mittwoche recht pedantisch„mercredis mercuriales". Der frühere Jour fixe dürfte aber wohl der sein, aus welchem die Academie francaise entstand. Der Historiograph Ludwigs XIV., Pelisson gontanier, erzählt in seiner„Geschichte der Akademie bis 1652“, daß die Sitzungen dieser berühmten Körperschaft sich aus einem seit 1629 bestehenden Jour fixe bei Valentin 1 e Seite 3. Chweiter Zeitung.(Amtliches Kreisblatt.) Freitag, den 26. April 1912. Nr. 96. Sonntag wurde während des verflossenen Fas. nachts von 3 Menschen überfallen. Seitdem war das Mädchen trübsinnig und als sich überdie Folgen des Gewaltaktes einstellten, machte es zuerst einen zweinialigen Vergiftun sversuch und suchte alsdann den Tod im Rhein. Dieser Tage hat das Wasser sein Opser in der Nähe von Golzheim zurückgegeben. Das Mädchen, allgemein als brav geschildert, bildete die wirksame Stütze sei ner Mutter, einer Witwe, die nunmehr allein für 8 unmündige Kinder zu sorgen hat. Die drei Un holde sehen ihrer demnächstigen Aburteilung durch das Schwurgericht entgegen. * Köln, 26. April.(Die Buchmacher) be obachtete die Kriminalpollizei beim gestrigen Pferderennen scharf. Eine Anzahl Männer wurde verhaftet, die auf eigene Rechnung, unter Umgehung des Totalisators, Wetten abschlossen. Große Geldbeträge konnten beschlagnahmt werden. * Köln, 26. April.(Daß die Regierung einer Stadt mit Polizeistrafe droht) im Falle einer Nichtdurchführung einer Anordnung, hat sich jetzt in Köln zugetragen. Die Bewohner des Villenviertels am Stadtwald, durch den die Abzweigung der Kleinbahn Köln—Frechen nach dem Güterbahnhof Köln=Ehrenfeld führt, hatten wiederholt vergebliche Eingaben an die Stadtverwaltung um Abstellung der unangenehmen Belä stigungen durch diese Verbindungsstrecke der Kleindahn gerichtet. Dann hatte ihre Beschwerde an den Regierungspräsidenten den Erfolg, daß die Stadt Köln den Auftrag erhielt, Anordnungen zu weffen, um die Belästigungen durch die Bahnanlage auf ein Mindestmaß zu beschränken. Da die Anordnungen noch nicht vollführt sind, droht die Regierung jetzt der Stadt Köln mit der Auferlegung einer Polizeistrafe. * Erkelenz, 26. April.(Seltsames Ge schick.) In nicht ganz sechs Monaten starben hier vier Töchter einer Familie cm Schlagaufällen. Sie waren alle fast auf der Stelle tot. Die Tilanic=Katastrophe Leichen de:„Titanic“ waren. Wir näherten uns nech mehr und sahen eine Anzahl Leichen so genau, daß wir ihre Kleider erkennen und Frauen und Männer unterscheiden konnten. Wir bemerkten eine Frau im Nachthemd, die ein kleines Kind sest an die Brust gepreßt hielt. Mehrere der Reisenden schrien bei dem Anblick auf und verließen das Schiffsgeländer in halb ohnmächtigem Zustande. Eine andere Frauenleiche war vollst###dig angezogen und hielt krampfhaft eine zottige Hundeleiche umklammert. Wir sahen auch eine Gruppe von drei Männerleichen, die sich an einem Dampferstuhl festhielten. Wir konnten weiße Rettungsgür tel wie Flecke auf dem Meere über die ganze Strecke bis zum Eisberge hin erkennen. Die Szene hat alle an Bord zu Tränen gerührt, selbst die Offiziere konnten ihre Bewegung nicht verbergen. Letzte Drahimeldungen Das lebhafte Interesse, das der deutsche Kaiser an allen Fragen genommen hat, die durch die „Titanie“=Katastrophe aufgeworfen worden find, is: in aller Welt mit großer Befriedigung aufgenommen worden. Die deutsche Regierung ist denn auc bereits an die meistinteressierten Mächte herangetreten mit der Anregung, über die Verbesserung der Sicherheitsmaßregeln auf den Ozeandampsern in Beratung einzutreten. Bei mehreren Regierungen hat diese Anregung bereits sympathische Aufnahme gefunden. Auch am Nord= und Mitteirhein sind bereits Bestrebungen im Gange, die Behörden aufzufordern, auch die den Passagierverkehr auf dem Rhein vermittelnden großen Passagier= und Salondampfer daraufhin zu untersuchen, ob bei einer plötzlich eintretenden Katastrophe genügend Rettungsboote und Nettungsgürtel vorhanden sind. Es sollen Dampfer, die an Sonn= und Festtagen mit über 2000 Passagieren angefällt sind, gewöhnlich nur ein einziges=Retrungsboot an Bord haben. Die„Titanic"=Mannschaft protestiert in Washingion gegen die unwürdige Behandlung, die ihr von der Senatskommission zu teil wird. Auch die Direktoren Ismay und Franklin werden noch in Washington festgehalten, bis die ganze Sachlage geklärt ist. Inzwischen hat sich die Lage der Withe Star=Linie noch erheblich zugespitzt. Denn alle Seeleute des Schwesterschiffes der„Titanic“ der „Olympic“ vom Bootsmannsmaat abwärts, streiken und weigern sich, die Reise über den Ozean mitzumachen, falls nicht besseere Rettungsvorkehrungen getrossen werden. Eine große Anzahl Pussagiere— im ganzen sind es 1400— weigerten sich d###raufhin, abzureisen, weil sie mit einer in aller Eile zusammengewürselten Mannschaft nicht jahren wollten. Eine Passagierin des Lloyddampfer„Bremen“, der sochs Tage nach der Katastrophe die Unglücksstätte der„Titanie“ passiert hat, erzählt, daß sie dort einen Eisberg erblickte. Das Bild der darauf glänzenden Sonne war prachtvoll. Als wir näher kamen, entdeckten wir kleine, im Meere schwimmende Punkte, die Die deutschen Fortbildungsschulen. Nach statistischen Erhebungen des Geh. Regie tungsrats im Landesgewerbeamt, Dr. Kühne, sind in allen Bundesstaaten zusammen 3624 gewerbliche und kaufmännische Fortbildungsschulen vorhanden, in denen über ½ Million Schüler und Schülerinnen unterrichtet werden. 1491 Lehrer und Lehrerinnen sind in diesen Schulen hauptamtlich beschäftigt. Preußen hat 2162 gewerblich Fortbildungsschulen mit 352000 Schülern und 528 hauptamtlich angestellten Lehrkräften. Die Zahl der kaufmänn'ischen Fortbildungsschulen beträgt 799, in denen etwa 100000 Schüler und Schülerin nen unterrichtet werden; die Zahl der hauptamtlichen Lehrer und Lehrerinnen beträgt 717. Auf Preußen entfallen von diesen Schulen 414 mit 64 000 Schülern und Schülerinnen und 241 Lehrkräften. Die Gesamtkosten aller gewerblichen und kausmännischen Fortbildungsschulen belaufen sich auf 21,7 Millionen Mark. Davon entfallen auf Staatszuschüsse 6,6, auf Beiträge von Gemein den und sonstigen Körperschaften 10.5, auf Schul geldeinnahmen 4,6 Millionen Mark. Preußen gibt für seine gewerblichen und kaufmännischen Fortbildungsschuhen insgesamt fast 12 Millionen Mark jährlich aus, wovon 3,7 Millionen auf Staatszuschüsse, 5,9 auf Beiträge von Gemeinden und Körperschaften und 2,4 auf Schulgeldeinnahmen entfallen. Natur und Leben. Merkwürdige Riststätten. Trotzdem die meisten Vögel ihr Nest sehr versteckt in Baum und Strauch oder in fast unerreichbarer Höhe im Wipfel der Bäume anlegen, kommt es doch öfter vor, daß sich manche Vögel zur Anlage ihres Nestes die sonder barsten Stellen aussuchen, von denen man annehmen sollte, daß sie dazu durchaus ungeeignet seien. So hat man Nester verschiedener Kleinvögel un mittelbar unter einer Eisenbahnschiene gefunden, über die täglich zahlreiche Züge donnernd und ratternd dahinsausten, ein Rotschwänzchen legt sein Nest auf der Hausklingel an, so daß es bei jeder Oeffnung der Tür auf und ab schwantte, und weiter sah ich eine brütende Amsel in ihrem Nest, das in einem Lorbeerbaum gebaut war, der mitten im Speisezimmer eines vielbesuchten Hotels stand. Als später die Jungen gefüttert wurden, mußte Tag und Nacht ein Fenster des Zimmers offen bleiben. Am merkwürdigsten ist aber die öfter beobachtete Erscheinung, daß Wildenten an statt im Schilf und Rohr ihres Wohngewässers ihr Nest auf hohen Bäumen angelegt haben. Die Wildente benutzt dazu mit Vorliebe verlassene Nester von Krähen oder anderen Vögeln, und brütet dort ihre Eier aus. Höchstwahrscheinlich tun dies Entenmütter, die mit ihren Nestern unten im Schilf und Gras schon böse Erfahrungen gemacht haben. Aber wie kommen nun die flugunfähigen Jungen aus dieser luftigen Kinderwiege heraus? Früher nahm man an, daß die alte Ente die Kleinen im Schnabel zur Erde herabtrage; das ist aber nicht oder wohl nur ganz ausnahmsweise der Fall; gewöhnlich springen die jungen Entchen, sobald sie dem Ei entschlüpft sind, aus ihrer luftigen Höhe auf den Boden herab, ohne Schaden zu nehmen, und die Alte führt sie dann schleu wiost dem nächten Wasser 3u. Tüchtiges Ein ordentliches Schweres Bootsunglück. Bonn, 26. April. Ein schweres Bootsunglück hat sich gestern auf der Sieg zugetragen. Dort kippte auf einem toten Arm der Sieg ein Boot um, in dem sich 4 katholische Seistliche befanden. Drei konnten sich aus User retten, während der 4., der Pfarrer Peter Wirtz aus Bochum, ertrank. Zwei Kinder verbrannt. München, 26. April. In Zellingen sind gestern zwei 5jährige Kinder durch Brandwunden ums Leben gekommen. Die beiden Knaben hatten in der Nähe einer Scheune mit Streichhölzern gespielt, die in Flammen ausging. Beide Kinder verbrannten. Der bayerische Jesuitenerlaß. München, 26. April. In der Kammer der Abgeordneten erklürte Ministerpräsident Freiherr von Hertling, daß er die Interpellation über den Jesuitenerlaß nach Besprechung des gleichen Gegenstandes im Reichstage zu Anfang nächster Woche beantworten werde. Die Abgeordneten Casselmann(lib.) und Timm(Soz.) gaben im Namen ihrer Parteien die Erklärung ab, daß sie bedauerten, daß die bayerische Regierung nicht selbstständig vorgehe. Der Abgeordnete Pichler(Ztr.) erklärte im Namen seiner Partei sich mit der Verhandlung der Interpellation einverstanden. Zum Aufruhr in Fez. Paris, 26. April. Aus Fez wird von dem Sonderberichterstatter der Agence Havas gemeldet, die Aussagen der festgenommenen Meuterer bestätigen, daß ein Teil der Bevölkerung mit den Aufrührern in vielem einverstanden war. Einer der Mörder des Unterintendanten Lory gestand, daß er von einem Helfershelfer in das Haus durch Anstiftung von Weibern eingedrungen war. Das Judenviertel sieht aus, als ob es von einem Erobeben heimgesucht worden ist. Trennung von Kirche und Staat. London, 26. April. Das Unterhaus hat in seiner gestrigen Sitzung das Gesetz betreffend die Trennung von Kirche und Staat in Wales mit 331 gegen 253 Stimmen in erster Lesung angenommen. Erbitterte Kämpfe bei Buchamez. Rom, 26. April. Die Agenzia Stefani meldet unter dem 24. April aus Buchamez: Die beiden Angriffe der Feinde wurden mit der größten Erbitterung ausgeführt. Die nach mehreren Tausenden zählenden feindlichen Truppen bestanden aus Arabern und regulären türkischen Truppen, die sehr starke Verluste erlitten. Italienische Truppenabteilungen, die abends verschiedene Stellen des Schlachtfeldes passierten, um Vorposten aufzustellen, fanden zahlreiche im Stiche gelassene Leichen. Die italienischen Verluste betragen 7 Tote, darunter 4 Askari, 50 wurden verwundet, darunter 21 Askari. Des Kaisers Gruß an die Venetianer. Venedig, 26. April. Der Bürgermeister erhielt aus Korfu folgende Depesche:„An dem Tage, da Dank dem hochsinnigen Schwung der italienischen Nation, der in seinem alten Glanze als Denkmal der Größe Venedigs wiedererstandene Campanile von Sankt Markus glücklich eingeweiht wird, entbiete ich den Venezianern meinen Gruß und meinen aufrichtigen Wunsch für das Wohl und das Gedeihen der Stadt, in der ich so oft und so gern geweilt habe. Wilhelm J. R. Keine Oeffnung der Dardanellen. Konstantinopel, 26. April. Die Zahl der im hiesigen Hasen gestern liegenden Schiffe beträgt jetzt 160. Eine gleiche Anzahl dürfte vor den Dardanellen und in der Meerenge warten. Der Schaden beläuft sich täglich auf 200 000 Mark. Die im Hafen von Odessa befindlichen Dampfer ausländischer Gesellschaften bekamen die Verfügung, sofort nach Konstantinopel auszulaufen.— Der türkische Ministerrat, der gestern über die Wiedereröffnung der Dardanellen beriet, dauerte bis 8 Uhr abends. Die Minister haben der Presse keine Nachrichten zugehen lassen. Gerüchtweise verlautet, daß man keinen endgültigen Beschluß gefaßt habe, da die Minister sich nicht einig waren. 205 Leichen geborgen. Neuyork, 26. April. Der Dampfer„Mac Kay Bennett“ meldet, daß er 205 Leichen der„Titanic“=Katastrophe geborgen hat. Der Kapitän glaubt, daß die Mehrzahl der Leichen wohl niemals wieder an die Meeresoberfläche kommen werde. Die Zurückhaltung der Berichte. Washington, 26. April. Die Untersuchungskommission des Senats beschäftigte sich gestern mit der Frage, warum die„Karpathia“ die Einzelheiten über die Katastrophe der Ofsentlichkeit vorenthalten habe. Marconi sagte aus, er habe dem Telegraphisten der„Karpathia“ gestattet, die Berichte über die Katastrophe an Zeitungen zu verkaufen; er habe aber nicht versucht, allgemeine Nachrichten über die Katastrophe zu unterdrücken. Wetterbericht der deutschen Seewarte. 28. April: Wolkig mit Sonnenschein, warm. 29. April: Bewölkt, teils heiter, warm, etwas Regen. 30. April: Teils heiter, teils bewölkt, meist 865. Verantwortlich für die Redaktion: Friedr. Kraas. Druck u. Verlag von Carl Braus, beide in Schwerte. Bekanntmachung. Nachdem aus Anlaß des in der Gemeinde Hengsen zur Ausführung gekommenen Auseinandersetzungsverfahrens eine Umarbeitung und Berichtigung des Grundsteuerkatasters stattgefunden hat, sind den Beteiligten die Güteraus.züge, die die für die einzelnen Grundeigentümer in dem neu angefertigten Flurbuch eingetragenen Grundstücke nachweisen, zugestellt worden. Die Güterauszüge werden zum Zweck der Gel tendmachung etwaiger Einwendungen behändigt und sind nach Ablauf von 6 Wochen hier wieder abzugeben, gleichviel, ob Einspruch erhoben ist, oder nicht. Ferner wird zur Kenntnis gebracht, daß das neu angefertigte Flurbuch und die dazu gehörigen Karten, sowie die Grundsteuerverteilungsnachweisung im Katasteramt Unna, Sedanstraße 11, während des sechswöchentlichen Zeitraumes vom April bis zum 31. Mai dieses Jahres offenliegen und daselbst an 2 Tagen in der Woche, nämlich am Dienstag und Freitag in den Stunden von 9 Uhr vormittags bis 5 Uhr nachmittags von allen Beteiligten eingesehen werden können. Aplerbeck den 22. April 1912. 2862. Der Amtmann: Leonhard Betanntmachung. Meisterkurse für die Provinz Westfalen. Am 3. Juni 1912 beginnt je ein neuer achtwöchiger Meisterkursus für Schneider, Schuhmacher und Bau= und Möbelschreiner im Gebäude der Handwerker= und Kunstgewerbeschule in Dortmund, Brügmannstraße Nr. 25. Aufgenommen werden Meister und solche Gesellen, die sich in Kürze selbständig machen wollen und die Gesellenprüfung abgelegt haben. Gesellen, welche diese Prüfung noch nicht nachweisen können, aber an einem Meisterkursus teilnehmen wollen, tun daher gut, sich sofort zur Ablegung der Gesellenprüfung zu melden. Anmeldungen zu oben erwähnten Meisterkursen sind bis spätestens 15. Mai dieses Jahres unter Beifügung eines selbstgeschriebenen Lebenslaufes, eines amtlichen Führungszeugnisses und der Ausweise über die Lehrlings=, Gesellen=, Militär= und eventl. Meisterverhältnisse an den unterzeichneten Leiter der Kurse einzureichen. Das Unterrichtsgeld beträgt 20 Mark für den Kursus. In der Regel erhalten die Teilnehmer reichliche Beihilfen zum Lebensunterhalt. Geschäftszimmer des Leiters: Dortmund. Brügmannstraße 25 im Gebäude der Handwerker= und Kunstgewerbeschule. Die westfälischen kammern sind zu weiterer Auskunftserteilung gern bereit. Dortmund, den 10. April 1912. 2738. Das Kuratorium der Meisterkurse: Dr. Eichhoff, Oberbürgermeister. Der Leiter: Regling, Direktor GedrichVernicht„VFürrtt 2905 empfiehlt L. Weinberg. in Küche und Hausarbeit erf. gegen hohen Lohn per 15. Mai V gesucht. 2858 Frau Louis Sieger, Hagen i. W., Frankfurterstr. 61a. Lirdochen sucht Ev. Krankenbaus 2876 Schwerte. Wöhnung von 2 Zimmern zum 1. Juli zu vermieten. 2892 Hagenertr. 66. Properes, erfahrenes Madonal per Anfang Mai gesucht. Näheres i. d. Geschäftsst. Ich suche zu sofort ein tüchtiges, erfahrenes evangl. gegen guten Lohn 2900 Frau Marie Sporleder. 9 Llagt von 6 großen Räumen nebst Mansarde. Keller und Garten zum 1. Oktober zu vermieten. Näheres Beckestr. 14.(2889 Zuverlässiges Dienstmadchen für sotort oder 1. Mai gesucht. Frau Carl Jungesblut, 2919 Hotel Sternberg. Maschkuracrisre Seheilag sucht die Buchdruckerei Carl Braus, Schwerte, Gr. Marktstr. 3-5. S empfiehlt die Buchhandlung Carl Braus Schwerte(Ruhr) Grosse Marktstr. 8—5. O Pohnat„Iu. Habe in meinem Hause, Hagenerstr. 14, noch vier Mansardenzimmer, geteilt oder im ganzen per sofort oder später; zum 1. Juli in der 2. Etage 6 Zimmer(abgeschl. Etage) glei4,falls geteilt oder im ganzen zu vermieten. Carl Feit, 2886 Hüsingstr. 24. Eine Wohnung von 3 Zimmern per sofort oder später zu vermieten, eine Wohnung von 2 Zimmern per 1. Juli zu vermieten. 2641 Hörderstraße 32. Schuhmacher egen hohen Accord sofort ges„ oder spater gesucht. Hellweg, Iserlohn 2901 Markt. Speisekärröllein Pllafzkartei. frühe und späte= empfiehlt L. Weinberg. Seite 4. Schwerter Zeitung.(Amtliches Kreisblatt.) Freitag, den 26. April 1912. Nr. 96. Statt jeder besonderen Anzeige. Mittwoch abend 8½ Uhr entschlief sanft meine treue, unvergessliche Gattin, unsere liebe, herzensgute Mutter. Schwester und Schwägerin Prau Mäthilde Dufsberg geb. Möller im Alter von 45 Jahren. Die trauernden Angehörigen. Schwerte, den 25. April 1912. 2888 Die Beerdigung findet Sonntag, den 28. April, nachmittags 3½ Uhr, vom Trauerhause, Markt 2, aus statt. Die Hausandacht ist ½ Stunde vorher. Geiverbebank e. G. m. b. H., Schwerte. 5978 Reichsbank-Giro-Konto. Fernspr. 18. Postscheckkto. 1765 Köln. Kassenstunden: 9 b. 12 Uhr vorm., 3.30 b. 5.30 Uhr nachm Wir vergüten z. Zt. auf Spareinlagen: Bei 1-monatl. Kündigung u. tägl. Verzinsung 4% 4¾% 3H. Hitzegrad Schuhmachermstr. Senningsweg 26, Ecte Hohenzollernstraße. Lager in fertigen Schuhwaren in jeder Preislage. Erstkl. Massarbeit. Reparatur- Werkstatt. Beste und billigste Bedienung am Platze. Maschinen neuester Konstruktion, bester Handarbeit gleichwertig.— Elektrischer Betrieb. Für jede ausgeführte Arbeit wird weitgehendste Garantie geleistet, da nur erstklassiges Material verarbeite. = Auf eilige Arbeit kann gewartet werden.— Trotz meiner anerkannt billigen Preise gewähre ich bei Barzahlung noch einen Extra=Rabatt von 5 Proz. in Waren. Familien-Drucksachen liefert schnellstens Carl Braus Verzogen nach Gammotsn! W. 3369 A. HOFFMANN, Dentist. E. Wolnderg, Schwerte. 2903 Stets die billigsten Preise. Nur leinste Qualitäten. Weizenmehl 000 weiss u. hochbackend. bei 10 Pfund per Pfd. 13½ Pfg. Kaisermehl„„ 16 Ringäpfel la. weisse„„ 49„ Pflaumen per Pfund 25, 38, 42, 48„ Mischobst per Pfd. 40 Kunsthonig„ 29 Palmona„„ 84 Delikatess-Sauerkraut„„ 16 Prima Fassbohnen„" 28 Kochsalz„„ 9„ Zugabebons auf Kaffee und Margarine. Gefunden! 2913 Uhr und Weste. Schwerle, 26 April 1912. Die Polizei-Verwaltung Zwangs= versteigerung. Am 27. d. Mts., vormittags 10 Uhr. werde ich bei dem Wirt Rath, hier: 1 Sofa, 3 Rohrstühle, 1 Anrichte, 1 Spiegel und 1 Nähmaschine öffentlich gegen bar versteigern. Grothaus, 2911 Gerichtsvollzieher. Zwangsverkauf. Am Samstag, d 27. Apriler., vormitlags 10 Uhr, werde ich beim Wirt Rath, hierselbst 1 Centrifuge gegen bar versteigern. Schwerke, d. 26. April 1912. Morgenroth, 2912 Gerichtsvollzieher. Unreiner Pickel. Mitesser Blülen verschwinden sehr schnell, wenn man abends den Schaum v. Zucker’s Patent-MedizinalSeife, à St. 15 Pf.(1501g) und 1,50 M.(359ig, stärkste Form) eintrocknen läßt. Schaum erst morgens abwaschen und mit Zuckooh-Creme(à 50 Pf, 75 Pf. 2c.) nachstreichen Großartige Wirkung, von Tausenden bestätigl. Bei C. Trog und W. Heppe, Drogerien. Für Schneiderinnen. Sämtliche Kurzwaren = Besätze= Tülle in allen modernen Farben, enorm billig. Taffetseide in allen Farben auch schwarz. 7 2s Garantieware p. Nitr. 1.88.4 Gebr. Stein 6 S a Otto Schriewer. Fernruf 258. Erstes Spezial-Geschäft feiner Lederwaren, Koffer, Reise- Artikel, Sport etc. se. Spezialltät: Damentaschen. Grösste Auswahl! 2909 Billigste Preise! Eernteigrrung. Sonnabend d. 27. April, vormittags 11 Uhr, versteigere ich in Ergste: 1 Dreschkasten m. roppelter Reinigung, 1 kl. Dresch= kasten, 1 binder, 1 Stroh binder, 1 Häckselmaschine, 1 schmiede, 1 Neininigungsapparat f. 1 Dreschkasten, 1 Göbel, 1 Federwagen u.! Saemaschine öffentlich meistbietend gegen Barzahlung. Sammelpunkt bei Wirt Schneider in Ergste. 2898 Oppermann, Gerichtsvollzieher in Hohenlimburg. A Heueste Kaster * Billigste Preise. 5 0 0 Pern=Gauns (Füllhornmarke) empfiehlt 2891 Börstinghaus Moltkestraße. Rolle von 10 PE L. Weinberg. 2908 Schutzenbund Schwerie. Sonntag, den 28. cr., abends punkt 8 Uhr, im Vereinslokale Kordeck: außerordentliche General= Versammlung Tagesordnung: 1. Zahlung der Beiträge. 2. Aufnahme n. Mitglieder. 3. Aenderung d. Satzungen. 4. Verschiedenes. Um zahlreiches u. pünktliches Erscheinen ersucht 2894 Der Vorstand. Deatsche Kaufleute und Handwerker, deutscher Mittelstand! Am Sonnabend, den 27. d. Mts., abends 9 Uhr, in Schwerle im Hotel Ostermann: Herr Parteisekretär Rieschke=Essen spricht über: Der neue Reichstag oder die wahren und falschen Mittelstandstreunde. Der Kampf des gewerblichen Mittelstandes um seine Existenz wird immer schwieriger. Der Vortrag ist daher von großer Wichtigkeit. Wir bitten alle Angehorigen und Freunde des Mittelstandes um ihr Erscheinen. Verband Westmark der deutschaozialen Partei. Im Reichstage: 2890 Wirtschaftliche Vereinigung. SchweineVersicherungsverein Schwerte. GeneralVersammlung am Sonntag, den 28. April, nachm. 5 Uhr, im Lokale des Herrn G. Winkelmann. Tagesordnung: Nachzahlung pro Schwein 1.00 Mk. Da in der Hauptversammlung am 14. April die Impfung der Schweine gegen Rotlauf abgelehnt wurde, bitten wir diejenigen Mitglieder, welche freiwilligimpfen lassen wollen, dieses beim 1. Vorsitzenden G. Winkelmann bis zum 15. Mai anzumelden. 2895 Der Vorstand. Dem Walzmeister[2887 Feitz Weber zu seinem am 27. d. M. stattfindenden 35. Wiegenfeste ein donnerndes lebe hoch! Nu ro mal, vam wäim. Wir suchen für vorgemerkte Reflektanten verkäufliche Häuser jed. Art(eoll. mit Geschäst) u. an beliebigen Orten. Nur Off. von Selbsteigentüm erwünscht. Vermiet- u. VerkaufsCentrale 2899 Cöln, Hansahaus. Favorit-Modenalbum (60 Pig.) Favorit-Schnittmuster Allein-Verkauf für Schwerte Kaufhaus OTTO MARX. Ostenstrasse 20. 000000sorso soocooot 8 Auf in die Rosen! □ Sonntag, 28. April, nachmittags 4 Uur#5 O beginnend: □ O Grosses □ sSolisten-Konzert o O mit nachfolgendem □ OO- Tanz-Krünzchen. C O Eintritt 50 Pig. □ □ Zu zahlreichem Besuch ladet ergebenst ein □ □ 2883 Aug. Michel. □ 080050331sssss0900 Hact sagt jeder, wenn erlliest Dortmund KolligsWarr Schneeweissen Gartenkies in verschiedener Korngrösse liefert billigst 2860 E. Homel, Schwerte. Proben stehen zu Diensten. Kopfsalat und Radieschen täglich frisch empfiehlt 2896 Th. Greve. de Die Beleidigung. die ich gegen die Ehefrau ausgestoßen habe, nehme ich als unwahr zurück. 2893 Käufer. 3AS ist das bekannte für HerrenGarderoben In demselben ist ständiger Verkauf von getragener Massgarderobe darunter sind Paletots, Ulster, Anzüge, zum Teil auf Seide gearbeitet. Nachdem diese Sachen unter Leitung eines erprobten Meisters in unserer Werkstatt tadelles instandgesetzt sind, kommen sie im Verein mit eleganter neuer Bekleidung in den Verkauf. Die Preise sind Billiges 2915 Katdsteisch diese Woche. Pfund 80 Pfg. Otto op den Winkel. Otto Marx’s 3 Mark-Korsett ist das beste. Hamburger Engros-Lager, Schwerte, Ostenstrasse 20. PeruQuano Ohlendorff’s Füllhornmarke bester 2906 Kartoffeldünger empfichlt L. Weinberg. 12, 15, 18, 22 Mk. und höher. Wir verleihen Gesellschaftsanzüge. Honig. Garautiert reiner Bienenhonig per Glas, 1 Pfund = Mark 1.—= empfiehlt Carl Trog. Pflanz- Kartoffein frühe und späte, Speise- Kartoffeln, Pflanz- Bohnen, Sämtl. Feld- u. Gartensämereien empflehlt billigst 2910 Kaufbaus für Lebensmittel.