8 Dn Sceren Zeihumst ercen uane außer Feiertags. Bezugspreis M. 1,80 viertelzohrlich, bei der Post für Bestellgeld 42 Pfo. mehr. Wöchentl. Gratisbeilage:„Illustrierter Hamilienfreund“ u. tägl. Unterhaltungsblatt. einzeigenpreis: Die siedengespaltene Petitzeile oder deren Raum 10 Pfg., Anzeigen von auswörts 15 Pfg., Reklamezeile 40 Pfg. Jeder Rabatt gilt als Kassarabatt u. erlischt bei Konkursen, Zwangsvergleichen, gerichtl. Klagen u. Sesndemnterst. Seisssstres Iuntuches Rresolht Westhofener Zeitung Langscheder Zeitung Schwerter Volksblatt Verbunden mit: für den-Rieis werch Holzwickeder Zeitung Aplerbecker Zeitung Schwerter Volkszeitung Schwerter Tageblatt O Schwerter Anzeiger Grites und älteltes Cagesorgan des Kreises o General-Anzeiger für den Kreis Hörde o Haupt-Annoncenblatt uns duner und ichelimnbiernchen nungen für den Kreis Hörde Bekanntmachung der Königlichen durch Veröffentlichung in der„Schu Zeitung" rechtsverbindliche Kraft. „Schwerter Zeitung“ gewährt ien für jeden mit Tod endenden Unstet grdiagungen: 300 Mk. Unfau. Dra u. Verlago. Can Praus. Fernsg, 62. Telagr. Ade. Braus Schwente=Razt Reichstag. Berlin, 20. Februar.(Tel.) Geeringen. Präsident Dr. Kämpf eröfnet Sitzung um 1 Uhr 20 Min. Erste Beratung des Etafs. Abg. Dr. Seyda(Pole); Dr. Arendt bat.g #rt, daß die ungerechte Polenpolitit, unverä werde Da können wir uns freuen at gefordert, daß die ungerechte Polenpolitit, unverändert sortaeführt werde, Da fzzcghe Peheuts, reuen, vaß Sie Reichspartei ihre Wiset Fäperalen solisen, wie der Eesialdemokrate, so auch uns Polen meßg, Verscze, dor alem des Ansebens und der Gewalt geübt wird. Erbeitern v sun9bbestim jchroßt gehandhabt. UeberWbo, Schutz ivesgarider alschrich, Saß die Srmnte seschmraiche seiz sio hbobe ich daztl zu benerteit. gutes Zeichen für die anderen Parieien.(Bravo Feute, Lachen linfs. Herr Wermuth hat für bschaftssteuer wie ein Löwe geigupft. Sie ben.“ Im Namen des Ehristentums die konserSarive Politik, die lediglspodlen Hzecg, Scheten Vermucgen, endlich mit der Einführung der direkten Reichssteuer greggggg#ird. oe ne der schlecsfeischeihe seise bei iniernational mit antinational. Wenz. die, 96. chnen das Wort zurück. Sie wissen als Arbeitgeber eun, Peiere, eashianentige Se äasehselhke in. Erbeiterbevöltertung zu gleichberechtigten Bürgern, knsere setige Wirschaftsvolitik, Biezeffass. Ven ein er ober Pertz, w/scroße, Heiterkeit.) Als es sich dn Die Aaise Zenzerlung Scheidernanns über das Ere ßb,#e, die gegen Fürst Bülow und den von Preußen sich richtete uzz, ggif Vershesehen. Der“ Peichtenuud einen Voershruach vr Heageb dd hesepege ie Bräsdums beim Boatser ,eschstag als souberäne möchte zur Klärung bern Herr Bedesgeluich, /a. Seient Ssent gehaißt seie den Versuch beir,Feie Autäashire halt. Kautsiche Teiliechner an bex. Gesgr azr Gines dr rsibenren das Kufserhoch ausbringen. habe nur gesagt: Wenn der Präsident verhindert ist, die offiziellen Verpflichtungen zu erfüllen, so versteht es sich von selbst, daß der Vizepräsident da eintreten muß.(Rufe: Na also! Lachen.) Von Hofgängerei und Kaiseryoch war keine Rede. Die Nationalliberalen und die Freisinnigen schlossen sich uns an, auch als wir das Lokal verließen, da nur die bürgerlichen Parteien verhandeln wollten. Die Nationalliberalen vollen jetzt mit einem Sündenbock aus der Verlegenheit herauskommen, und der soll ich sein.(Große Heiterkeit.) Jede andere Darstellung Nach kurzen. Bebel beistimmenden Ausführungen ealbn. Gröber(Htr.) aus:. Kollg, Bebel Hhuicht sich in feiner Erklärung. Uns genügte die Erfullung der staatsrechtlichen Verpflichtungen nicht. Wir verlangen von jedem Präsidenten, daß er sämtliche Verpflichtungen, mögen sie geschrieben oder ungeschrieben sein, erfüllt. Meine Erinnexung, deckt sich im wesentlichen mit der des Herrn Schiffer. Die Herren waren bereit, eventuell auch zu Hofe zu gehen(Widerspruch.) und auch das Kaiserhoch auszubringen.(Hört, hört! Große Unruhe brücklich erklärt, daß ohne eined so würde. Auch kann ma Partei das Kaiserhoch Abg. Dr. Schiffer(Natl.): Herr Gröber hat meine Darlegung Wort für Wort bestätigt. Nach der Erklärung des Herrn Gröber ist Herr Bebel wohl noch starrer. Die Tatsachen sind vollständig klargestellt und wir wissen künftig, was wir von der demokratie zu halten haben.(Lebhafter Seifall, erv Hr. Zunck(Ratl.): Ich sielle fest, daß der Herr Abg. Bebel nach meiner Erinnerung, die mich nicht trügt, die Mitteilung gemacht hat, ein sozialemp Hatzf haonierhoch guszubr nicht entziehen, tung, das Kaiserhoch au as bei der Behindkommission überwiesen, ebenso ein Antrag des Abg. Schmedding(Ztr.) über die Fürsorgeerziehung an die verstärkte Gemeindekommission. Gemäß diesem Antrage sollen Minderjährige unter 18 Jahren der Fürsorgeerziehung schon dann überwiesen werden können, wenn die Unterbringung zur Verhütung der Verwahrlosung erforderlich ist. Schluß gegen halb vier Uhr. Mittwoch: Justizetat. —— Politische Uebersicht räsident werde sich der Verpflic tung, das Kaiserhoch auszuoringen, nicht enig###n, wenn es bei der Behinderung des Prasidenten notig sei. Anwesend waren dabei die Herren Gröber, Heckscher und Müller=Meiningen. Abg. Bebel(Soz.): Haben Herr Junck und Herr Bassermann sich nicht bereit erklärt, sich mit der Erfüllung der staatsrechtlichen Verpflichtungen zu begnügen und haben sie nicht gesagt, daß sie zu weiteren Forderungen keinen Anlaß hätten? Abg. Dr. Müller=Meiningen„Cortschr. Vpt.) Mir ist die Sache sehr peinlich.(Heiterkeit rechts.) Wir bieten hier ein trauriges Bild (Ironisches Sehr richtig! im Zentrum und rechts.), elit eschhe Wtargnd eit berstzz. angesebenes Mitglied wie Bebel handelt.(Große Bewegung.) Er täuscht sich. Gröber gesagt hat, entspricht vollkommen Dieser wied an die Budgetkommif wiesen. oioen guf Benderung der Geschät Die esche escece echäce v.2 H. io Gaushale de Lefung der er ven und Neugusneg für das Jahr 1906. Nach unerheblicher Debatte gehen, die die Rechnungskommisston, ebenso Hamit ist die Fagesordnung erledigt. Näch Sitzung Mittwoch die Fullemmithef= und Hardatfeigle. Schhuot 6r 0— Preußischer Landtag. bie bieser Besdprechung sofort festgelegt. cheint sich auf die Ei kinen; dann kann ich ihn, vielleicht an sein scherzhaftes Wort erinnern, er könne nicht dafür garantieren, daß an dem entscheidenden Tage der sozialdemokratische gefgenräsident plöslich eine Dar, aber diese Erklätung des Herrn Schiffer. ppuzen Darstellung ist kein wahgere B##t. Große Unruhe im ganzen Hause.) Derr hif feir hat erst am zweiten Tage den Verhandlungen beigewohnt, und in dem Augenblick verschwand Herr Bassermann.(Hört, hört!) Eine feierliche Erklärung ist nicht abgegeben worden. Es haup: recht wenig feierlich dabei zu. Schiffer unser Vigepräßident werne bei Bel Das Abgeordnetenhaus, in dem am Montag die Vorlegung des Wassergesetzes im allgemeinen von den Rednern fast aller Parteien eine freundliche Aufnahme gefunden hatte, setzte am Dienstag die erste Lesung dieses Gesetzes fort. Abg. Dr. Beumer führte aus, daß seine Partei erhebliche Bedenken habe, dem Fiskus ober, unter, neben und im Wasser die Rechte einzuräumen, die der Entwurf verlange. Ganz und gar sei ferner nicht zu billigen, daß die Minister Richter in eigener Sache seien. Abg. Krause=Waldenburg(fk.) verwies darauf, daß in Thüringen die Flußläuse schon häufig verunreinigt von Preußen herüberkommen, deshalb könnte da nur ein Reichswassergesetz helfen. Abg. Dr. Flesch(Vp.) bedauerte ebenfalls, daß kein Reichswassergesetz in Aussicht stehe. Nachdem noch Minister v. Schorlemer seiner Freude über die wohlwollende Beurteilung des Entwurfs Ausdruck gegeben hatte, wurde dieser einer gliedrigen Kommission überwiesen. Abg. Dr. Schifferer(natl.) begründete sodann einen nationalliberalen Antrag über Unterstützung der durch Sturmflutschäden an der Westküste Schleswig=Holsteins Geschädigten. Der Antrag wurde nuch Befürwortung mehrerer Abgeordneten der BudgetDer Wohnsitz der Beamten. Die Städte sehen es bekanntlich nicht gern, wenn Beamte in Nachbarorten Wohnung nehmen. Dagegen hat laut „Magdeb. Ztg.“ der preußische Eisenbahnminister angeordnet, daß den Beamten die Erlaubnis, außerhalb ihres Dienstortes Wohnung zu nehmen, in der Regel nur dann zu versagen sei, wenn nach Lage der Verhältnisse befürchtet werden muß, daß die ordnungsmäßige Wahrnehmung des Dienstes durch die entfernte Lage der Wohnung beeinträchtigt werden würde. Die Festlegung des Osterfestes beschäftigt schon seit langem weite Kreise des Handels und der Industrie. Jetzt ist von rechts stehenden Abgeordneten im Reichstage ein Antrag eingebracht worden, worin der Reichskanzler ersucht wird, dahin zu wirken, daß in den christlichen Staaten übereinstimmend das Osterfest auf den ersten Aprilsonn= tag festgelegt werde. Bekanntlich hat auch die römische Kurie gegen eine solche Festlegung des Osterfestes nichts einzuwenden. Die Reichspartei erhielt Fraktionsstärke. Die genannte Partei, die bisher nur vierzehn Mitglieder zählte, hat den an Stelle des Abgeordneten v. Oldenburg in Elbing gewählten Abgeordneten Schröder in ihre Fraktion aufgenommen, so daß die Reichspartei über 15 Mitglieder verfügt und im Sinne der Geschäftsordnung des Reichstags nunmehr eine Fraktion bildet, der eine Vertretung in den Kommissionen und im Seniorenkonvent zuZum Ministerwechsel in Oesterreich=Ungarn schreibt die„Nordd. Allg, Ztg.“: Graf Tehrenthal ist als treuer Diener seines kaiserlichen Fe###en, als ergebener Sohn seines Landes und als erfolgreicher Staatsmann und Förderer der Interessen Oesterreich=Ungarns durch das Leben Auch in Deutschland wird man ihm ein ehrendes Gedenken bewahren. Der neue Minister Graf Berchtold, ein persönlicher Freund und politischer Vertrauensmann des Verstorbenen, trägt in seiner Persönlichkeit alle Bürgschaften für eine Einhaltung der erprobten Grundrichtungen der österrei chisch=ungarischen Politik, zu der Kaiser und König Franz Joseph noch in seinem letzten Schreiben ar den Grafen Aehrenthal sein ungeschmälertes Vertrauen bekundet hat. Ein neues Armeekorps für die Westgrenze. In Trier soll ein neues Armeekorps errichtet werden. Mehrere höhere militärische Beamte der UnterkunftsAbteilung hielten hier bereits eine Besichtigung ab. Weitere Garnisonen sind vorgesehen in Saarbrücken, Saarlouis, Trier, Forbach und Kreuz„ Is HAge Mi Das Inkrafttreten der Unfallversicherung. Wie mitgeteilt wird, ist entgegen anderer Meldung anzunehmen, daß die Unfallversicherung der Reichsversicherungsordnung am 1. Januar 1913 in treten wird. Die Konferenzen der zuständigen Ministerialreferenten sind für Mitte April vertagt worden. Ueber das Inkrafttreten der Krankenversicherung sind bestimmte Beschlüsse noch nicht gefaßt worden, da hier bedeutende organisatorische Umwälzungen in Betracht kommen, inr verg, Diach, führung eine Zeitdauer noch nicht vorhergesagzt Die Erbansalstener. In einer am Freitag im Reichstage gehaltenen Rede hat der Reichskanzler auch über die Erbanfallsteuer gesprochen. Aus seinen Neußerungen ist mit Sicherheit zu entnehmen, daß die verbündeten Regierungen an der anfallsteuer festhalten und daß diese Steuer den Reichstag in irgendeiner Form aufs neue wieder beschäftigen wird. Ueber den Zeitpunkt aber, zu dem dies geschehen wird, hat der Reichskanzler sich nicht mit einer Silbe geäußert, und zwar aus triftigen Gründen. Dieser Zeitpunkt ist gegenwärtig noch völlig ungewiß. Augenscheinlich wird der Reichskanzler eine weitere Klärung der parlamentarischen Lage abwarten, bevor er über die Wiedereinbringung sich endgültig entscheidet. Dadurch, daß das Zentrum und die Konservativen neuerdings mit aller Entschiedenheit sich gegen diese Steuer ausgesprochen haben, knd die Tichetzten und Flotenvorlage nichte wisgagignug Der Präihentenvoht uv Vov, natignaliheralen geschäftsührende Auschuß der„u, Ertläktung Partei Mürtenbergs begrüht), Vorstzenden der die Wiedernehl Boasermnonn= zuszunig auf den Bescheteuostrathe gug er beh ziner Großblacholite Standvunte der vos-buyg„gligen Machl bes ud boft es werde bei der. ziu Geschäftspeäß. Reichstagspräsdiums gelingen, enn geheralignug über lichen Fraktionen sind Besprechungen aber Neupeht bereite einganertngang Die Regelung nächten Wonot, Werden(räzshen Aus, die Verhandlungen des deutsch=r., iu Konsofug den beutschen von Deulschen Reich daß die Inseln des Kongoflusses nicht steten, ung u. zu grachten seien und Seseterbehte bie un I. Die, Iusein umsasen Wie ud in, beremn bus„ie Meiung vor, daß Angelegenheit des Haager Schiedsgericht bediese Angel########## des Haager schäftigen werde. Oesterreich= Ungarn. Mit dem Grafen Aehrenthal ist einer der Dreihundminister aus dem Leben geschieden, deren Anno v ist Der Verstorbene, der in denken unauslöschlich ist. V. 6 6. seiner Energie, die außer dem Staatswohl reine andere Rücksichten kannte, an Bismarck erinnert, reiht sich würdig dem Grafen Julius Andrassy an, mit dem Fürst Bismarck im September 1879 zu Gastein das deutsch=österreichische Bündnis abschloß, sowie an seinen Lehrmeister und persönlichen Freund, den Grafen Kalnoky, dem die Wiederannäherung Deutschlands und Oesterreich=Ungarns an Rußland zu danken ist. Trotz der starken dem Thronfolger geleiteten Gegnerschaft erfteute sich der Verstorbene bis zum letzten Atemzuge des Vertrauens seines kaiserlichen Herrn, dessen volle Anerkennung ihm die letzte Lebensstunde verschönte. Der neue Leiter der auswärtigen Politik Oesterreich=Ungarns, Graf Berchtold, ist politisch bisher weniger hervorgetreten. Er steht erst im 49. Lebensjahre und ist selbständig erst seit 1906 tätig. Damals ging er als Botschafter nach Petersburg. wo er bis zu seiner Berufung in die lettende Stelle des Auswärtigen Rinisteriums erfolgreich tätig war. Für den Dreibund ist es ein offenbaret Gewinn, daß der auswärtige Minister der habsburgischen Doppelmonarchie wiederum ein Mann ist, der mit den leitenden Petersburger 90 Seite 2. Schwerter Zeitung. Amtliches Kreisblatt. Mittwoch, den 21. Februar 1912. Nr. 44. persönlich bekannt ist und zu ihnen in freundschaftlichen Beziehungen steht. Graf Berchtold erfreute sich der besonderen Gunst des Zaren. Frankreich. Der Jahreskongreß der französischen Sozialisten lehnte ein Gesuch der Frauenrechtlerinnen, Sache auf dem Kongreß vertreten zu dürfen, ab. Auf dem Festmahl sprachen besonders die ausländischen Genossen, die als Gäste nach Lyon gekommen waren. Der Deutsche Müller rühmte den Bombenerfolg der Sozialdemokraten Deutschlands bei der Reichstagswahl, worauf ein Franzose erwiderte: Auch wir haben in Jaures einen sozialistischen Kammervizepräsidenten gehabt und doch hat sich in Frankreich dadurch nicht viel geändert. Für die russischen Genossen sprach die Jüdin Jueffa. Ein Italiener verurteilte den tripolitanischen Krieg und leugnete den Kriegsenthusiasmus der italienischen Arbeiter, die anfangs nur durch die bürgerliche Presse ihres Landes irregeführt worden seien. Der millionenreiche französische sozialistische Abgeordnete Sembat erklärte, die französischen Grubenarbeiter würden die englischen und sogar die deutschen Genossen in einem Lohnkampfe unterstützen. * Norwegen. Das neue Ministerium hat folgende Zusammensetzung: Bratlie Präsidium und Verteidigung, Irgens Minister des Aeußeren, Prof. Frederik Stang Justizminister, Enge Landwirtschaftsminister, Liljedahl Kultusminister, Ludwig Handelsminister und Braenne Minister der öffentlichen Arbeiten. Türkei. Türkischer Kabinetts=Wechsel. Die Jeni Gazette will aus sicherer Quelle erfahren haben, daß Großwesir Said Pascha in den nächsten Tagen demissionieren und der Minister des Aeußeren, Assim Bei, mit der Neubildung des Kabinetts betraut werden wird. Dem Ikdem zufolge tritt der Finanzminister Neil Bai aus Gesundheitsrücksichten zurück und wird durch den früheren Minister der öffentlichen Arbeiten, Haladjian Effendi, ersetzt werden. Dem Jeune Turr zufolge wird im nächsten Ministerrat die Beratung über die Vereinigung des türkischen Eisenbahnnetzes mit dem bulgarischen stattfinden. Sollte Bulgarien darauf nicht eingehen, dann würde die Türkei trotzdem ihre Eisenbahnlinien bis an die bulgarische Grenze weiterbauen. China. Die neue Zeit in China. Ein Manifest kündigt an, daß China die europäische Zeitrechnung annehmen und daß das Jahr 1912 das erste Jahr der Republik sein werde. Juanschikai verbreitet eine Mitteilung, durch die er den Mächten seine Wahl notifiziert und die Anerkennung der Republik erbeten wird. Es ist wahrscheinlich, daß die Veröffentlichung noch vor der Ernennung des Kabinetts stattfinden wird. Korea. Entdeckung einer Verschwörung. Nach einem Telegramm aus Söul wurde eine Anzahl von Personen verhaftet im Zusammenhang mit einer Verschwörung, welche die Ermordung des Generalgouverneurs von Korea, Grafen Teranchis, bezwecken Unter den Verhafteten befinden sich auch sollte. frühere Präsident des GeheiBaron Inchiko, der men Rates. Vereinigte Staaten. Der nordamerikanische Minister des Auswärtiten Knox, wird auf seiner bevorstehenden Reise durch Zentralamerika Kolumbien nicht besuchen, da wegen der Erwerbung des Panamagebietes durch die nordamerikanische Union zwischen dieser Kolumdien eine Spannung besieht. und König Georg und die deutschenglische Verständigung. Ueber die Vorgeschichte der deutsch=englischen Verhandlungen wird folgendes mitgeteilt: Die Verhandlungen sind auf die Veranlassung des Königs Georg in erster Linie zurückzuführen. In England wurde die Stimmung in Deutschland, die gegen England gerichtet war, von mehreren Zeitungen als Mache einiger deutsch=nationaler Zeitungen hingestellt. Im Großen und Ganzen wurden diese Anschauungen auch von der englischen Diplomatie und von den englischen Ministerien geteilt. Erst einige Erklärungen, die der Reichskanzler in der letzten Sitzung des vorigen Reichstages gab, und in denen der„gute Wille“ anderer Mächte zu einer friedlichen Verständigung mit Deutschland sehr scharf betont war, beleuchteten die wahre Sachlage. König Georg, der durchaus Deutschland freundlich gesinnt ist, und dem jede Gegnerschaft gerade Deutschland gegenüber im Innersten zuwider wäre, war gerade über diese Stimmung in Deutschland aufs äußerste erstaunt und ließ sich darüber von Berlin aus eingehend berichten. Schon auf der Indienreise des Königs find die ersten Vorverhandlungen zur Einleitung einer deutsch= englischen Verständigung getroffen worden, der, wie König Georg wußte, auch Kaiser Wilhelm freundschaftlich gegenüberstand. Der Besuch Haldanes ist, wie der Reichskanzler auch ausführte, inoffiziell gewesen, wurde aber hauptsächlich durch den Wunsch des Königs Georg veranlaßt. Aus dieser ganzen Darstellung geht hervor, daß die ersten Schritte in dieser Angelegenheit von England getan wurden. Wir wissen aber, daß der Kaiser darüber sehr ersreut war und sich mit größter Genugtuung und Zufriedenheit über die bevorstehende Anbahnung guter Beziehungen zwiDeutschland und England ausgesprochen hat. Vom Kaiser wurde mehrfach betont, daß schlechte Beziehungen zwischen Deutschland und England nur auf Mißverständnisse zurückgeführt werden können, die auf beiden Seiten bestehen. Es sei aber Sache der Diplomatie und der maßgebenden Kreise, diese Mißverständnisse aufzuklären. Ueber eine bevorstehende Reise Kaiser Wilhelms nach England, die durch die jetzigen Vorgänge erhöhte Bedeutung langen würde, sind bisher Bestimmungen noch nicht getroffen worden. Es liegt aber durchaus im B reiche der Möglichkeit, daß eine Englandreise des Kaisers stattfindet. Der Kaiser läßt sich ebenso wie König Georg ständig über das Fortschreiten der Verhandlungen zwischen London und Berlin unterrichten. —— Abdankungsbedingungen der Mandschus. Die Bedingungen, unter denen der Mandschuthron auf die Herrschaft verzichtet hat, werden jetzt gemeldet. Der Kaiser dankt nicht förmlich ab, er tritt nur von den Regierungsgeschäften zurück. Das Dokument, das Juanschikai eingehändigt wurde und das von allen kaiserlichen Prinzen unterzeichnet ist, enthält zusammen zwanzig Paragraphen. Diese sind in drei Klassen(1. Das kaiserliche Haus, 2. Die Prinzen, 3. Die Mandschus, Mongolen, Mohammedaner und Tibetaner) eingereiht. Der Wortlaut dieser einzigartigen Abdankungsurkunde ist folgender: I. Das kaiserliche Haus. 1. Es soll auf alle Zeiten bestehen und gleich den übrigen Kaiserhäusern geehrt werden. 2. Die kaiserliche Rente soll mindestens vier Millionen Taels betragen und darf#ic verringert werden. Besondere Ausgaben werden besonders bewilligt. 3. Der kaiserliche Palast in Peking und der Sommerpalast sind Eigentum des kaiserlichen ses. Die Palastordnung bleibt unverändert. 4. Die Tempelriten und der Opferdienst in den Mausoleen werden vom Kaiser verrichtet. Die Regierung bestreitet alle Auslagen und garantiert ihren Schutz. 5. Das Grab des Kaisers Kuangshü soll fertiggebaut werden. Die Regierung bestreitet die Kosten. 6. Sämtliches Palastpersonal bleibt, unverändert. 7. Die Republik soll alle kaiserlichen Feste seierlich begehen. 8. Die kaiserliche Leibgarde besteht weiter. Die Mittel werden von der Regierung bestritten. II. Die Prinzen. 1. Alle prinzlichen und Adels=Titel bleiben bestehen. Die künftige Verleihung von solchen Ehrungen unversteht dem kaiserlichen Siegel. 2. Die Prinzen genießen gleiche Rechte im Reiche. 3. Das Privateigentum der Prinzen genießt den Schutz der Regierung. 4. Die Prinzen sind vom Militärdienst befreit. III. Mandschus, Mongolen, Mohammedaner und Tibetaner: 1. Sie sind den Chinesen gleichgestellt. 2. Ihre Güter genießen den Schutz der Regierung. 3. Ihre adligen Titel bleiben unverändert. 4. Prinzen, die ein ärmliches Einkommen haben, erhalten vom Staat Eigentum, dessen Nutzrecht sie auf ewige Zeiten genießen. 5. Solange den Bannerleuten keinerlei Mittel zum Broterwerb angewiesen sind, erhalten diese ihre üblichen Renten. 6. Es soll den Mandschus freistehen. sich überall frei anzusiedeln und das Bürgerrecht zu erwerben. 7. Es soll volle Religionsfreiheit gestattet sein. Die vereinbarten Bedingungen werden den Mächten und dem Haager Schiedsgericht offiziell mitgeteilt. — Aus Stadt und Umgebung. ** Schwerte, 21. Februar. *(Der Ladenschluß während des Sottesdien= stes.) Eine prinzipielle Entscheidung, die für die Geschäfte von großem Interesse ist, hat die Kölner Strafkammer als Berufungsinstanz gefällt. Ein Kolonialwarenhändler war angeklagt. Sonntags nach 9 Uhr morgens Waren verkauft zu haben. Der Angeklagte gab das zu, erklärte aber, daß der Käufer vor 9 Uhr im Laden gewesen sei. Das Schöffengericht kam zur Freisprechung, da die Kunden, die vor 9 Uhr den Laden betreten, auch noch nach 9 Uhr befriedigt werden dürfen. Die Amtsanwaltschaft war aber anderer Ansicht und legte gegen das Urteil Berufung ein mit dem Erfolg, daß dieses in der Berufungsinstanz von der Strafkammer aufgehoben wurde. Das Gericht erkannte gegen den Angeklagten auf 5 JA Geldstrafe. (Gegen das Eichgesetz) verstoßen Wirte, wenn sie Biergläser mit der Bezeichnung Liter(statt 0.5) und ¼ Liter(statt 0.25) führen. Diese angeblich unzulässigen Gläser wurden zum Teil polizeilich beschlagnahmt, und die Wirte in eine Geldstrafe genommen. Auf Anfrage des Kreis=Wirteverbandes Homberg erklärte die Handelskammer Duisburg, daß sie die Beschlagnahme der Gläser für unberechtigt halte. Auch der Königliche Eichungs=Inspektor für die Rheinprovinz erklärte, daß die Bezeichnung de. Sollinhaltes, wenn er 1 Liter oder ½ Liter beträgt, in Anwendung der Vorschriften über die Beizeichnung eichpflichtiger Flüssigkeitsmaße in gewöhnlicher oder in Dezimalbruchform erfolgen dürfe. Der Eichungsinspektor hat daher die Polizeiverwaltung in Homberg ersucht, die beschlagnahmten Gläser zurückzugeden Letzteres ist inzwischen geschehen und den Wirten sind die Strafen erlassen worden. *“(Ankunftsstempel auf Briefen.) Bekanntlich hat die Reichspostverwaltung zum Leidwesen der Geschäftswelt den Ankunftsstempel auf Briefen in Wegfall kommen lassen. Allen Vorstellungen der berufenen Körperschaften, unter anderem vom deutschen Handelstag, an den Staatssekretär des Reichs=Postamtes sind abschlägig beschieden worden. Die amtliche Bekanntgabe,„bei welchen Bestellungen die mit den einzelnen Postzügen beför derten, gewöhnlichen und eingeschriebenen Briefsendungen planmäßig zum Austrag kommen müssen“, kann keineswegs als Erlaß des Ankunftsstempels angesehen werden. Hier hilft nur einmütiger Protest der Geschäftswelt, bezw. der in kommenden Körperschaften. Die Wiedereinführung des Ankunftsstempels auf Briefen muß unter allen Umständen aus geschäftlichen Interessen angestrebt werden. **(Für Fuhrleute.) Vom Oberpräsidenten ist ein Nachtrag zu der Polizeiverordnung vom 12. März 1905 herausgegeben, welcher die Beleuchtung der Fuhrwerke nach eingetretener Dunkelheit nau regelt. Derselbe hat folgenden Wortlaut und dürfte ganz besonderer Beachtung wert sein:„Alle Fuhrwerke müssen während der Dunkelheit auf allen öffentlichen Wegen, Straßen und Platzen mit mindestens einer an der linken vorderen Seite angebrachten nach vorn und nach links leuchten den, hellbrennenden Laterne versehen sein, deren durchscheinende Wandungen nicht farbig sein dür sen. Bei nicht dem Personenverkehr dienenden Fuhrwerken kann diese Laterne auch an dem Zug tiere links außen befestigt sein. Langholzfuhren und hochgedeckte Fuhrwerke, wie Möbelwagen Karussel= und Kunstreiterwagen, müssen außerdem noch eine nach hinten leuchtende hellbrennende Laterne an der hinteren Seite des Wagens tragen In letzterem Falle können beide Laternen durch eine unter dem Fuhrwerk angebrachte Laterne ersetzt werden, wenn diese nach allen Seiten leuchtet und von weitem sichtbar ist. **(Ergebnis der Viehzählung. Nach einer Mitteilung des Landwirtschaftsministers bei der letzten Tagung des Landes=Oekonomie=Kollegiums hat die Viehzählung vom 1. Dezember eine erfreuliche Zunahme der Viehbestände in Preußen geben. Und zwar hat sich nach den vorläufig ermittelten summarischen um 42834, die Zahl der Rinder um 76.696 und diejenige der Schweine um 713118 Stück das Jahr 1910 vermehrt. *(Ehejubiläums=Medaillen.) Während Jahres 1911 sind 1688 Ehejubiläums=Medaille (darunter 20 mit der Zahl„60“) verliehen worden Es entfallen auf die Provinzen: Ostpreußen 39 Westpreußen 50. Brandenburg 192, Pommern 90. Posen 70. Schlesien 125. Sachsen 186, SchleswigHolstein 66, Hannover 236, Westfalen 176, HessenNassau 137. Rheinprovinz 319 und den Regierungsbezirk Sigmaringen 2. 1288 Ehepaare gehörten der evangelischen, 317 der katholischen, 19 der reformierten, 36 der mosaischen Religion und 3 anderen Religionsgemeinschaften an. In gemischter Ebe lebten 25 Jubelpaare. **(Mitten im Karnevalstrubel) bot am Sonntag der Gemischte Chor der evang. Stadtmission einen edlen und erbauenden Genuß mit seinem D klamatorium„David". Der Saal der Stadtmission an der Kuhstraße war besetzt, und entrollte Schloß Finkenstein. Roman von Clarissa Lohde. Herzens besiegt, und ohne Zögern hatte sie die Liebeshoffnungen die sie selbst in ihm erreat, in erStim0—— Wer ist frei von zeitweiligen trüben mungen,“ entgegnete Alwin ausweichend.„Auch Marias Briefe lauteten wenigerfreulich. Die Aermste scheint es schwer zu haben in ihrer Stellung bei der Präsidentin von Arnhelm. In ihrer allzugroßen Herzensgüte hat sie sich dort bei einer nervösen, und wie mir vorkommt, ziemlich haltlosen Frau als Krankenwärterin gebrauchen lassen.“ „Dafür hat Ihre Schwester in dem Arnhelmschen Hause auch eine ganz bevorzugte Stellung, man hält sie dort gleich einer Tochter.“ Alwin zuckte die Achseln.„So lange ihre Dienste den Herrschaften noch notwendig sind und der strenge Herr Gemahl nicht Ursache findet, und eine solche scheint er mir, nach manchem, was mir Maria geschrieben, fast zu suchen, ihr den Laufpaß zu geben. Glauben Sie mir, bester Doktor, ich habe die Launen der Vornehmen kennen gelernt. Nichts ist trauriger, als von ihnen abhängig zu sein.“ „So erdrückend, wie Sie sich die Verhältnisse Ihrer Schwester vorstellen, sind sie indessen keineswegs,“ entgegnete Karl.„Alles in allem genommen ist ja fast jedes Menschenleben ein Leben der Mühe und Arbeit. Ihr Fräulein Schwester aber gehört zu jenen edlen Naturen, denen Mühe und Arbeit Freude macht.“ „Weil sie nie an sich selbst denkt und sich über dem Wirken für andere vergißt. Doch in der Brust jedes Menschen wohnt die Sehnsucht nach Glück. Glauben Sie mir, auch für Maria kommen Augenblicke, in denen sie die Oede und Freudlosigkeit ihres Lebens schwer empfindet.“ Siewaren vor dem Opernhause angelangt. Eine Equipage mit zwei stolzen Braunen hielt vor dem Seitenportal. Der Diener sprang von dem Sitz und half zwei in weite Mäntel gehüllten Damen heraus. Die eine schob das schwarze Spitzentuch ein Herzens besseg... ge im shuth grtegie wenig von dem goldbraunen Haar zurück, sodaß##uge, die sie selost in ihm erregt 10 das dunkle Gewebe gleich einem Rahmen das schöne varmungstoser Weise zerstört. Autlitz umschloß. Ohne ihn zu bemerken, schritt sie Wieder wandteer sich Hildege.. e Marias dem Freunde von dessen bedrückten Verhältnissen erzählte, überlegte er eben, wie er hilfreich in das Schicksal Alwins eingreifen könne. Er tat das in demselben Augenblick, als dieser mir Baronin „Ich ereine juan Alwin vorüber. „Das Original Ihres Bildes, die Trotzendorf," bemerkte Karl interessiert. kannte sie sogleich an der Aehnlichkeit. nonische Erscheinung!“ „Und gleich der Juno," stieß Alwin hervor,„unnahbar für menschliches Begehren.“ Der junge Gelehrte wußte jetzt den Grund von Alwins Trübsinn. Hildegard saß bereits neben ihrem Gemahl in der Loge. Sie lächelte den beiden Eintretenden huldsich zu und wink: Alwin, den noch freien Platz Wieder wandte er sich Hildegard zu. Seine Au frevlem Spiel einen Funken in Hildegards Seele gen glänzten in fast wildem Feuer, noch nie 9u.., warf, der zurvernichtendenzrlamme werdend, Glück er so schön ausgesehen und noch nie waren sein und Frieden in seiner Ehe vernichten sollte. Aber Blick, seine Mienen so voll hinreißender Gewalt was den arglosen Blicken der beiden Freunde entgewesen. Welches Weib vermochte, wenn er es ge= ging, war von zwei durch die Liebe geschärften Auwinnen wollte, ihm in diesem Augenblick zu wi gen in der gegenüberliegenden Loge beobachtet worderstehen, Hildegard, die nach Abwechslung dürstende, durch ihres Gatten Liebe allzu verwöhnte Frau am wenigsten. Die ihr dargebrachten Huldigungen des jungen Künstlers, von dem man glaubte, daß er ganz in der Baronin Banden liege, und noch dazu fast unter deren Augen, schmeichelder Loge. Sielächelteden beiden Eintretenden huld, ten ihrer Eitelkeit im höchsten Grade. Sie sehnte reich zu und winkte anwin, ven noch seeten Pta# sich längst nach neuen Emotionen, heraus aus dem an ihrer Seite einzunehmen. Der Blick des jungen Künstters streifte über die Logenreihen. An einer gegenüberliegenden Loge blieb er haften. Dort an der Seite der alten, würdigen Gesellschafterin saß das schöne Weib, um das er so schmerzlich litt. Wie stolz und vornehm sie aussah. Sie neigt den schönen Kopf etwas vor, ihre Augen ruhen einen Moment auf ihm. Er verneigte sich grüßend. Sie erwiderte den Gruß leicht, dann wandte sie, wie peinlich berührt, ihr Antlitz hastig nach der anderen Seite. Mechanisch fiel Alwins Blick auf Hildegard, die mit steigender Aufmerksamkeit jeder seiner Bewegungen gefolgt war. Wie wilde Freude durchzuckte es ihn plötzlich. In seiner Hand, das fühlte er, ruhte jetzt die Waffe, mit der er dieses stolze Herz verwunden konnte. Die Baronin liebte ihn. Hatte ihr hastiges Abwenden, als sie Hildegard, die schöne junge Frau an seiner Seite gesehen, ihm nicht aufs neue das so sorgsam gehütete Geheimnis verraten? Ja, sie liebte ihn, und doch hatte er ihr keinen Namen, keinen Rang zu bieten. Sie war mehr vornehme Dame als Weib, der Stolz hatte die Gefühle des sich längsenh neuen Emotionen, heraus aus dem ewigen Einerlei des täglichen Lebens. Je mehr Verehrer sich um sie reihten, desto mehr fühlte sie sich befriedigt. Und Alwin zählte nicht zu den gewöhnlichen Naturen, er ließ sich nicht wie die anderen ganz in die Fesseln der Konvenienz zwingen, und das gefiel ihr, weil es etwas Neues war. Der Vorhang ging auf, die süßen Weisen Mozarts umrauschte die Ohren der Zuhörer. Belmontes feuriges Liebeslied erklang. Der ganze Zauber dieser von Tugendglanz reinster und heißester Empfindung durchwehten Musik entfaltete sich auf der Bühne. Alle Herzen wurden wieder jung, längst Verklungenes feierte in der Seele seine Auferstehung. Otmars Blick streifte zärtlich die schöne Gestalt seiner Gattin, die, in den Sessel zurückgelehnt, ein traumhaftes Lächeln um die Lippen, wie vom Zauber der Musik dahingenommen schien. Wie wenig er, welche sündigen Gedanken die Seele seigerein der gegenuberrihene:(Erger.„eachileörden. Adolfine kannte Alwin, kannte seine rasch aufflammende Leidenschaft, die auch sie beängstigt und das in ihrem Herzen für ihn erwachende Gefühl wieder scheu zurückgedrängt hatte, und sie begriff wie gerade eine Natur wie die Hildegards, so begehrlich und so unreif haltlos noch, Alwin gefährlich werden mußte. Ihre Hand auf die ihrer Begleiterin legend deutete sie mit raschem Blick auf die gegenüberliegende Loge. Fräulein Gröber nickte verständnisvon.„„„ 9hg fn* 4 „Daran sind Sie schulo, Aoolfine,“ sagte sie. „Sie haben den Charakter von Sommer falsch beurteilt, er ist nicht der Mann, der sich ruhig abweisen läßt und weiter anbetet.“ Die Baronin antwortete nicht. Sie lehnte sich in ihren Sessel zurück und versank in Nachdenken. Der erste Akt war beendet, auf den Foyers wurde es lebendig. Graf Otmar stand auf.„Wollen Sie inich zue Baronin Trotzendorf begleiten?“ fragte er Alwin. „Ich möchte mich erkundigen, wie ihr der gestrige Abend bekommen ist.“ Alwin konnte diese Aufforderung nicht ablehnes Weibes erfüllten. Seiner reinen, edlen Natur ten, doch folgte er nur zögernd, war er sich nes Weibes erfüllten. Seiner reinen, edlen Natur war jedes Mißtrauen fern. Er hatte deshalb auch auf Alwins eifrige Unterhaltung mit Hildegard wenig geachtet. In ein Gespräch mit Karl vertieft, der in seiner warmen Teilnahme für den Bruder ten, doch folgte er nur zögernd, war ei sich doch bewußt, daß es nur eines Blickes aus den Augen der angebeteten Frau bedurfte, um ihn trotz des Grolles und der gekränkten Eigenliebe, die ihn verzehrte, zu ihr zurückzuführen. 189.16 Nr. 44. 1. Beilage Schwerter Zeitung. Mittwoch, 21. Februar 1912. (Amtliches Seeisblatt) Gratis bis zum 1. März 1912 liefern wir allen jetzt neu eintretenden Abonnenten die „Schwerter Zeitung“ das einzige Blatt unserer Stadt, welches trotz seines reichen, gediegenen Lesestoffes, mit besonderer Berücksichtigung aller Vorgänge in Stadt und Land, monatlich nur 60 Pfg. kostet Bestellungen auf die„Schwerter Zeitung“ werden in unserer Geschäftsstelle(Gr. Marktstraße), von unseren Boten und in unserer Filiale(A. Neumann, Hüsingstraße) jederzeit Vom Reichstag. Schlag auf Schlag gibt es im deutschen Reichsrage bedeutsame Ereignisse, nachdem die wiederholt verunglückte Präsidentenwahl Mitte voriger Woche endlich vollzogen war. Tags darauf kündigte der Reichskanzler v. Bethmann=Hollweg an, daß tatsächlich Besprechungen mit England eingeleitet seien, um freundlichere Beziehungen herbeizuführen. In der folgenden Sitzung ließen der leitende Staatsmann und der frühere Staatssekretär des Innern Graf Posadowsky laute Mahnworte an die bürgerlichen Parteien zur Sammlung gegenüber der Sozialdemokratie erschallen, und am letzzen Tage der Vorwoche prasselten die Ordnungsrufe des Präsidenten Kämpf auf den sozialdemokratischen Abg. Ledebour nieder, der den kanzler wegen seiner tags zuvor gehaltenen Rede und den Staatssekretär v. Kiderlen=Wächter wegen dessen Marokkopolitik heftig angegriffen hatte. Der Staatssekretär konnte mit gutem Recht auf die Leistungen der deutschen Politik hinweisen. Als eine leichte Wolke erschien von neuem der Streit um die Erbschaftssteuer am politischen Horizont des Reichstages, die Abg. Gröber vom Zentrum entschieden bekämpfte, während Reichsschatzjekretär Wermuth erklärte, daß ohne diese Steuer eine volle Gesundung der Reichsfinanzen nicht möglich sei. Dann kam die Lösung der Frage:„Wird der Kaiser das Reichstagspräsidium empfangen, da der erste Vizepräsident Scheidemann es mit seinen sozialistischen Anschauungen nicht vereinigen kann, dem Oberhaupte des Reiches die herkömmliche Aufdurch das Kaiserliche Es ist nicht das erste Mal, daß ein Empfang des Reichstagspräsidiums durch Kaiser Wilhelm 2. unterbleibt. Die Audienz fiel aus im Frühjahr 1895, als das Präsidium zurücktrat, nachdem die Parlamentsmehrheit dem Fürsten Bismarck den Glückwunsch zum achtzigsten Geburtstage versagt, und der Kaiser seine Entrüstung darüber ausgesprochen hatte. Die damals neugewählten Präsidenten von Buol=Berenberg und Spahn(Zentr.) und Schmidt=Elberfeld(freis.) wurden nur zu einem Hoffeste gleich anderen Gästen eingeladen, auf dem der Kaiser sie ansprach und den Wunsch nach guten Ersolgen für die Reichstagsarbeiten ausdrückte. Vielleicht kommt es jetzt nach orr nua kehr des Monarchen von Kiel ähnlich wie „Im Reichstage ist die Anschauung die allgemeine, daß dieser Zwischenfall an den Verhältnissen nichts ändert. So lange kein Mißtrauensvotum aus dem Hause erfolgt, bleiben die Präsidenten bis zum 13. März im Amt, wo, wie stets in der ersten Session einer neuen Wahlperiode, die endgültige Wahl des Präsidiums zu erfolgen hat. Der 13. März gilt ja freilich als ein bedenklicher Tag, und der an seinem 70. Geburtstage zum Ehrendoktor der Rechte ernannte Präsident Kämpf hat es selbst ausgesprochen, daß er nicht wisse, ob er länger als vier Wochen Präsident sein würde. Nachdem seiner Zeit der Reichskanzler und die Minister im ersten Berliner Wahlkreise in Stichwahl Herrn Kämpf zum Abgeordneten gegen seinen sozialistischen Gegenkandidaten. gegählr ten, war es anzunehmen, daß Herr von BethmannHollweg ihm zum Geburtstage gratulieren wü Und so ist es auch gekommen, der Kanzler übersandte seinen Glückwunsch mit Visitenkarte, die Minister Dr. Delbrück und Sydow in liebenswürdigen Telegrammen. Die Entscheidung darüber, was am 13. März geschehen soll, haben die Angehörigen der nationalliberalen Partei, die zumeist hatten beide dem Wirt Illberg Türen und Fenster zertrümmert. Er muß 3 Wochen und sie 4 Wochen hinter„schwedischen Gardinen" verbrin: L e i m a t h e, 2 0. F e b r.( T ö d l i c h e r U n glücksfall.) Gestern vormittag ereignete sich im hiesigen Bahnhof ein bedauerlicher Unglücksfall. Der Bahnarbeiter Todt wollte einem Güterzuge ausweichen, wobei er aber den Iserlohner Personenzug nicht beachtete, von dem er erfaßt und * Bochum, 20. Febr.(Brief an den Ka ser.) Ein 10jähriges Mädchen wandte sich vor kurzem schriftlich an den Kaiser mit der Bitte, ihm den Besuch der Töchterschule zu ermöglichen, da die Familie seines Vaters eine reichliche sei und er als Bergmann nicht die Mittel dazu erübrigen könne. Nachdem der Kaiser Kenntnis davon genommen, wurde durch die Königliche Regierung Prüfung der Sachlage angeordnet. * Quisburg, 20. Febr.(Zu dem Millioobe e oder eg aerio ergagt ung. Julsburg 20. Febr.(31 de venzug nicht beachtete, von ben. v..sg,—. znenkonkurs.) Der unter dem Verdachte des hwver verlist wurde Der Vernvghot, vunv), den hetügerschen Lanierots verkastete Getreideimn= Kranienkause dugesührt, woselot er vov, u porteu, Sträter wurde gestern, da sich keine AuTachmitage verstart...., haltspunkte für einen betrügerischen Bankerot erAuns, 20. Jebr.(Zum Kuovenmo;2) gehen haben, aus der Haft entlassen. Sträter Der unter dem Verdacht des Knabenwordes ver purde zur unter Stellung einer Kaution von hostete Vergmann Lucke von Vier wurde vestzgg 10 fA., die von seinen Verwandten aufgebracht abend in das Gerichtsgelävonite übergeiytzmmes, worden waren, aus der Hafst entlassen. Ebenso hatte sich eine große Menichenmenge angsestomwen, wurde der der Veihilse verdächtige und inhaftierte um den Verdrecher zu lguchen, jedoch, wurd, er Prokurist der Firma Sträter, F. Rabeler, gegen durch eine Hintertür absefüihrt. Er“„Fohzt Stellung einer Kaution von 500 cK aus der Haft alt und wegen Diebstahle, Rotzucht, Fahnenstug, sentlassen. Die Untersuchung wird fortgesetzt, dürste Neuterei viv. zu langjährigen Juchthaustrofen aber noch etwa sechs bis acht Monate in Anspruch verurteilt worden. Der Verhaftete bestreitet die# —# Zur Bergarbeiterbewegung. “ Eine von 138 Vertrauensmännern des christliGergleute aus den BezirTat, ist aber so gut wie überführt. Lucke hatte sich am Sonntag morgen selbst an der Suche nach dem vermißten Kinde beteiligt, die Leiche ausfinb vepo v.. de, Machan, gurden zahstriche Eine von 1s Vertauenendrue. eoemeibet. Ju vine, Poy,ue zuge zum Fau=schen Gevertvereins der Vergleute aus den Bezitrosen v, Buuvon un Er scheint schon seitsien Bochan, Hatingen, Witen, Langendter de. aude eurhsche wiene Sasheneich ue. elestgance Kehens Gaichsches ener die Genehmigung der königlich. stimmig angenommen: Die Vertreter der 28 Zahlbsoeoge be, io de den zgeheseg sandte Diestellen des Vezstles Bochum ertläten sch mit den esenug, eeteuden, Spto ue eige, Abordnung Votgeben der Gewertvereiasleitung in der Lohneinzunehmen. das größte verurteilt ganz wartung zu machen? Die en?“ Die durch Hofmarschallamt erteilte Antwort, der Kaiser danke für die Mitteilung von der Konstikuierung des Reichstages, sei aber verhindert, daß Präsidium zu empfangen, kam nicht unerwartet, und hat außerhalb des Reichstages mehr Aufsehen erregt, wie in in diesem selbst. Der Reichskanzler hatte seine n dn Aung u. Aechangen, dan Kampfstimmung gegen die Sozialdemokratie, und diese wird sich in den Sitzungen des Reichstages noch mehr geltend machen. Aber auch die Verpflichtung zur Arbeit ist vorhanden, und ihrer wird man sich nach allem Zwist wieder zu erinnern haben. Schwerere Kämpfe als gegenwärtig harren in einer späteren Session, wenn die wiederholt erwähnte Erbschaftssteuer von neuem in den Bereich greifbarer Wirklichkeit für die Deckung der Ausgaben der neuen Heeresvorlagen treten sollte, wie es allen Anschein hat. —— Westfalen und Rheinland Haspe, 20. Febr.(Einmit s5 Vorstrafen belastetes Ehepaar), der in Silschede wohnende Bergmann Heinrich M. und Frau, hatten sich vor dem hiesigen Schöffengericht zu verantworten. Während er ziemlich alle Strafen des Gesetzbuches durchgekostet, läßt sie ihm darin auch iu dietem selbt. Der Veichetoudter, boute oeine vitt vie nach; ersterer st 31 Mal. teile mit Kerte von Freitag in die Praris ungelett, inden uog, v., Zzeitzsrasen, letztere 34 Mal vorbe. er den Kaiser vorichlug, vom Emplauge des Vro, stagen Orovortzigen Gericht waren beide ange. sidenten und des zweiten Vizepräsidenten abzu= straft. Am hiesitzen##tmrt###. heimrat Norrenberg empfangen vussaeg um s. 3t. ausgesprochenen Hoffnung, daß der Minister weitere Versuche mit dem sogen. Hörder System auf keinen Fall genehmigen werde. Es wurde der Abordnung bedeutet, daß der Ausb der Rektoratschule wahrscheinlich nur dann auf Genehmigung haben werde, wenn man auch das System„Progymnasium mit Ersatz für fallen lasse und dafür ein Realprogymnasium(ohne Ersatz, also alten Stils) wähle. * Kirchhundem, 20. Febr.(Durch ein Großfeuer) ist in der gestrigen Nacht das hiesige Amtshaus zum größten Teil eingeäschert worden. Der hiesigen Feuerwehr gelanges, die gesamten Akten zu retten. Der Schaden ist ganz bedeutend, jedoch durch Versicherung gedeckt. Das Feuer soll durch einen überhitzten Ofen entstanden sein. Der Bau des Gebäudes hat 100000 f gekostet. * Bochum, 20. Febr.(Zum Kassenraubim alten Bergarbeiterverband.) Der Erste Staatsanwalt erneuert den Steckbrief gegen den flüchtigen Kassierer Friedrich Kreitz vom alten Bergarbeiterverband. Auf die Ergreifung des Kassendefraudanten sind von dem Geschädigten 1000 ebenen, ub gv.Haung und se auferden Lsendeftaudanten Ind ven un enen an, an, ud u un un. Saengen un aerg aeuu. a. e aunu a uns ,n es G u, ue, ude, Gundu, g, ee### u# E Gufé Bucher snid die beslen Oslergesehenke! Svy#ge et z i, M Stch, interessanter wurde. Es geschah dies um so weniger, — Handel und Industrie. Zeche ver. Margarethe, Sölde. Der Abschluß für das Jahr 1911 weist einen Ueberschuß von 500 270 M auf. Der Aufsichtsrat beschloß, nach Abschreibungen von 300 690 e(i. V. 296 360 M) der auf den 27. April 1912 einzuberufenden Hauptversammlung die Verteilung einer Dividende von 7 Proz, gegen 6 Proz. im Vorjahre, in Vorschlag zu bringen und 31 579 K(38675 A) auf neue Rechnung vorzutragen. Dieser Vorschlag des Aufsichtsrates dürfte den Aktionären angenehme Ueberraschung bringen, da die Schätzung der Dividende der Verwaltung bisher nur auf 5—6 Proz. gelautet hatte. Nach dem letzten Vierteljahrsausweis konnte man allerdings bereits damit rechnen, daß eine Dividende von 6 Proz. ausgeschüttet werden würde. Zu dem noch um 1 Proz. über die höchste Schätzung hinausgehenden Dividenden=Vorschlag dürfte sich die Verwaltung im Hinblick auf die augenblickliche ungewöhnlich gute Lage des Kohlenmarktes und durch die beschlossene Erhöhung der Kohlenpreise veranlaßt gesehen haben. schloß Roman von Clarissa Lohde. 18 Eineigentümliches Lächelu zog über Karls Züge, glüicklich und wehmitig Gugverg,zuungl anders als “„Du rasches Blut liebst nun einmal anders als ich, das liegt nun einmal in Deiner Natur. Ich prüfe die Harmonie der Seelen, ehe ich mich binde. Du prüfst nicht, sondern liebst nur, Du edles, warmes Herz. Und deshalb fällt Dir jetzt in der Ehe die Aufgabe zu, die Saiten eurer Seelen harmonisch zu stimmen, den richtigen Ton zu suchen, um Dis„Wirst Du mit uns speiseny“ fragte er nach kurzer Pause noch einmal. Karl, der bei dieser Aurede ebenfalls wie aus einem Traume erwachend vom Sofa aufsprang, sah Schon zwölf ich muß fort nach der Universtät. „zUüm Slihr, des Abends wollen wir in die Oper fahren. Ich hoffe Du hast nichts dagegen, uns zu Isch werde mich srei zu machen suchen„und nun lebe wohl, alter Freund, und fasse Mut. Denke daran, daß Du für Dein und Hildegards Mit warmem Händedruck schieden die beiden Freunde. * Das elektrische Licht im Speisesaal der gräflich Riefenbeckschen Wohnung übergoß mit blendendem Glanz die reichbesetzte Tafel und den kleinen Kreis von Personen, der um dieselbe gruppiert war. Der Diener servierte soeben das Dessert, In den Gläsernperlte der Champagner, auf den schweren, silbernen Schalen lagen die selteusten und kostbarsten Früchte des Südens. Die Herrin des Hauses führte mit reizender Anmut den Vorsitz. war in glänzender und gewählter Toilette. Ihre Erscheinung hatte etwas Blendendes, Faszinierendes, was Wunder, daß das Künstlerauge Alwins, der zum ersten Male ihr gegenübersaß, wie gebannt Sie schälte eine der goldigen Apfelsinen und reichte sie Alwin auf dem blinkenden Kristallteller „Früchte des Südens,“ sagte sie mit anmutigem Augenaufschlag.„Sie bringen dem Künstler einen Gruß aus dem Vaterlande der Kunst. der Heimat Leonardos, Michel Angelos und Rafaels.“. Alwin nahm die dargebotene Frucht mir warmem Dankesblick. I. Gu. im gemesen9. „Sind Sie schon in Italien gewesen?" fragte vom andern Ende der Tafel herüber Max von Arnhelm seine müden Blicke auf Alwin richtend. „Noch nicht, doch wenn die Götter meinen Wünschen hold sind, so geht kein Jahr darüber hin, bis mich die linden Lüfte des Südens umgaurein. Karl Jux seufzte:„Ichwünschte, ich könnte mit Ihnen gehen. Dem Kunsthistoriker ist das Selbstschauen des Schönen, das menschliche Hand geschaffen ebensonotwendigglsdern Künzstler Italien ist das Land meiner Sehnsucht, ebenso wie es das Eo lassen Sie uns zusammen nach diesem gelobten Lande pilgern. Während Sie mich lehren, das ewig Wahre, für alle Geschlechtgzrsgetjezgegen nur der Zetaggehört, Au ue fefgftändt rde ich mich bemühen, das Erkannte selbstanoig Augen zu Gaovof- tie Kautimit güngendenkugen. So lobe ich mir den Künstler, bescheiden, aber doch betrachtete lächelnd den sonst zugetraut," scherzte ste. 2a, gnädiaste Gräfin, wandte sich Alwin zu ihr.„Da sehen Sie, was die Kunst aus uns Sterblichen macht. Wir legen nur die Lippen an den Kelch, den uns die Himmlische reicht und sogleich strömt es wie Feuer durch unsere Adern.“ „Und diese Himmlische allein bleibt dann Herrscherin des ihr geweihten Lebens,“ warf Hildegard nachlässig mit dem Fächer spielend ein.„Wenigstens sagt man, daß die Künstler im allgemeinen keine guten Ehemänner sind, wenn sie überhaupt sich dazu herablassen, einer Frau neben ihrer Göttin, der Kunst, ein Plätzchen im Herzen einzuräuIn Alwins Antlitz stieg eine glühende Röte. Vor ihm tauchten die feurig dunklen Augensterne e der Baronin Trotzendorf auf. Er gedachte der ruhelosen Nacht, die er in Gedanken an sie durchwacht, der Pein, die er um ihretwillen erlitten. „Ichmöchte behaupten, daß wohl niemand mehr von den Schwächen des Herzens zu leiden hat als gerade der Künstler. Er entzündet sich lebhafter und schneller als alle anderen und erlebt daher auch mehr Enttäuschungen. Deshalb schilt man mit Unrecht die Künstler flatterhaft, wenn sie scheinbar mit ihren Neigungen öfters wechseln. „Wie hübsch Sie die Schwächen der Künstler zu entschuldigen wissen,“ scherzte Hildegard mit einem bedeutsamen fragenden Blick auf Alwin, der Sollte sie etwa eine Ahnung von dem Geheimnisse seines Herzens haben, oder war sie nur neuescschesceheclce e Sschsteälse ceehee en für seinen inneren Frieden geblieben sei. Die und Pherten der stolen Frad die Froserung bes ihrem Herzen der stolzen Frau die Eroderung des Künstlers nicht, der ihr von Minute zu Minute interessanter wurde. Es geschah dies um so weniger, da sie für ihren Bruder auf die Hand der vornehmen und reichen Dame hoffte.“ Wenn es ihr auch klar erschien, daß Max' Persönlichkeit mit der Alwins keinen Vergleich aushalten könne so hielt sie den Stand und Namen sowie die hübsche äußere Erscheinung ihres Bruders immer für einen Ersatz dieses Mangels. Otmar sah nach der Uhr und mahnte zum Aufbruch.„Die Oper beginnt um sieben einhalb Uhr,“ sagte er,„bei einen Meisterwerke wie Mozarts Entführung, das wir heute hören werden, darf man nichts verschutgp L. i on rentschaul. Alle stimmten bereitwillig zu, nur Maxentschuldigte sich, er habe eine Verabredung und werde nachkommen.#1, Tichts Basanen Jr. a. Katt. Otmar wandte nichts dagegen ein. Er hatte keine Sympathien für seinen Schwager und wußte. daß demselben alles Verständnis für Kunst, also Er bestellte seinen Wagen, Karl und Alvinerklärten. zu Fuß gehen zu wollen und traten sogleich Karl wünschte dem jungen Maler näher zutreten, und auch Alwin hatte durch seiner Schwester Briefe so viel Günstiges von dem Freunde des Grafen vernommen, daß ihm eine vertraute Aussprache mit ihm unter vier Augen sehr willkommen „Erzählen Sie mir etwas von meiner Schwester,“ bat er.„Sie haben sie vor einigen Wochen gesehen, ach, wie beneide ich Sie darum. Sie wissen nicht, was mir diese Schwester ist. Seitdem sie Berlin verlassen hat, ist mein guter Stern von mir „Gewitz, ist es schwer, so treue Schwesterliebe zu missen," versetzte Karl.„Fräulein Maria war in Sorge um Sie, als ich sie das letzte Mal gesehen. Sie meinte, Ihre Briefe seien nicht mehr so froh gestimmt gewesen als sonst.“ Seite 6. Schwerter Zeitung. Amtliches Kreisblatt. Mittwoch, den 21. Februar 1912. Nr. 44. Luftschiffahrt. 100 900 Francs für ein fliegendes Fahrrad. Dem Beispiel der Firma Peugot, die 10000 Francs für ein fliegendes Fahrrad ausgesetzt hat, ist die Pariser Zeitung La Justice gefolgt. Die Zeitung gibt heute bekannt, daß sie einen Preis von 100 000 Francs für eine von Menschenkraft betätigte Flugmaschine gestiftet hat. Das Blatt sagt in der Ausschreibung, daß durch diesen großen Preis die Erfinder zur Konstruktion eines fliegenden Fahrrades ermutigt werden sollen, da das fliegende Fahrrad die„Flugmaschine des kleinen Mannes“ sein würde. Die Flugmaschine, die nur durch die Muskelkraft des Menschen fortbewegt wird, würde sich zu dem Motor=Flugzeug so verhalten, wie das Fahrrad zum Automobil. Die Gesamtsumme von 100 000 Francs wird dem Flieger zuerkannt werden, der zuerst die Strecke Paris=Versailles und zurück ohne Unterbrechung mit Hilfe seiner Muskelkraft zurücklegen kann. Das Geld ist gestern abend von Blanquies, dem Eigentümer der Justice, bei einer Bank hinterlegt worden. Das Reglement wird in den nächsten Tagen veröffentlicht werden. Wenn der Preiswettbewerb nicht bis zum jüngsten Tage offen ist, so ist es recht wahrscheinlich, daß Herr Blanquies im Besitze seiner 100 000 Francs bleiben wird, denn er macht es den armen Erfindern doch gar zu schwer. Peugeot verlangen nur einen Sprung von zehn Metern, die 100 000 Francs sollen aber erst für einen Ueberlandflug ausbezahlt werden. Versuche mit fliegenden Fahrrädern werden seit Jahrzehnten gemacht, aber bisher sind alle recht kümmerlich ausgefallen. Die Ausschreibungen von Preisen für solche Zwecke werden nur erreichen, daß eine Reihe armer Teufel von Erfindern ihre Groschen hinauswerfen werden, um zu„bauen“. Das Gasthaus der„Lindenwirtin“ verkauft. 9 Kunst und Wissenschaft. Fortschritte in der Krebsbehandlung. In der Monatsversammlung der medizinischen Praktikerversammlung zu Paris legte ein Dr. Gaube die Ergebnisse seiner jüngsten Krebsforschung vor. In Frankreich sterben jährlich 30 000 bis 40 000 Menschen an Krebs. Dr. Gaube verwendet in einer Reihe von Fällen Colloidverbindungen von Kohlehydratsäure, die er unter die Haut eingespritzt hatte. Zuerst alle 4 Tage, dann von 8 Tage zu 8 Tagen. Schon das erste Einspritzen hatte ein Zurückgehen der Geschwulste zur Folge. Die späteren Einspritzungen führten ausnahmslos eine namhaftere Besserung herbei. Während einer Dauer von 8 Monaten waren von 14 von ihm auf diese Weise behandelten Fällen vier völlig und endgültig geheilt, da bei ihnen seit zwei Monaten kein Auftreten von Krebs beobachtet worden ist. Sechs andere Kranke sind auf dem Wege der Genesung. Die vier letzten zeigen eine merkliche Besserung ihres Zustandes. Der Arzt verlangte die Ernennung eines Kontrollausschusses. Nach kurzer Aussprache, an der sich die hervorragendsten Praktiker beteiligten, wurde der Ausschuß einstimmig gewählt. Einheitsstenographie. Zur Frage der Schaffung einer deutschen Einheitsstenographie erfährt der„Boch. Anz.“, daß die sächsische Regierung kürzlich beim Reichsamt des Innern den Antrag gestellt hat, die Gabelsbergersche Kurzschrift zum Einheitssystem zu erheben. Da sich das preußische Unterrichtsministerium zu diesem Schritt nicht wird verstehen können, die säch sische Regierung aber andererseits nicht mehr mittun will, so haben die Bestrebungen zur Herbeiführung einer deutschen Einheitskurzschrift damit schon ein vorzeitiges Ende gefunden. Zwar hören wir aus dem preußischen Unterrichtsministerium, daß in diesen Tagen die Einladung zu einer Sitzung des von den verschiedenen Stenographieschulen gewählten Einheitsausschuß am 11. u. 12. März ausgehen wird, doch haben an maßgebenden Stellen schon Erwägungen darüber geschwebt, ob es unter den jetzigen Umständen noch Zweck habe. Geld, Zeit und Arbeit für Verhandlungen im Sachverständigenausschuß aufzuwenden. —— Was mancher nicht weiß. . Vom Gewicht der Kriegsschiffe. Schon häusig ist es vorgekommen, daß ein Kriegsschiff nach der Fertigstellung bedeutend tiefer ging, als es nach dem Entwurf gehen sollte. Bei den unendlich vielen Teilen, aus denen ein derartiges Fahrzeug besteht, ist es eben außerordentlich schwer, sein Gewicht im voraus genau zu bestimmen, und wenn auch bei einem Gesamtgewicht von 23 000 bis 24000 Tonnen oder mehr einige Tonnen keine Rolle spielen— vergrößern doch etwa 3½ Tonnen den Tiefgang erst um einen Millimeter— so wiegen doch manche scheinbar nebensächliche Dinge bedeutend mehr, als der nicht Eingeweihte vermutet. So hält der Laie beispielsweise den Anstrich kaum für einen beachtenswerten Gewichtszuwachs, und doch wiegt die Oelfarbe, die ein modernes Schlachtschiff zu tragen hat, 35 bis 40 Tonnen, das sind 700 bis 800 Zentner, die Tonne zu 20 Zentnern gerechnet. Hierzu kommt noch der Zement, der für die Fußböden mancher Räume, sowie zum Ausstreichen des Doppelbodens dient, mit einem Gewicht von etwa 22 Tonnen, ferner 2 Tonnen Kitt u. a. m. Da alles, was während des Baues eines Kriegsschiffes an Bord gebracht wird, genau vorgewogen wird, sollten eigentlich die Gewichte ganz genau stimmen, in Wirklichkeit ist aber z. B. der ganze Verbrauch von Farbe annähernd doppelt so groß. wie Nes Lndentalrrehats Zucoderberg a2h. Das durch Rudolf Baumbach bekanntes Lied „Die Lindenwirtin“.(Keinen Tropfen im Becher mehr) weiteren Kreisen bekannt gewordene Wirtshaus„Zur Linde“ wird nunmehr in andere Hände übergehen und einem Neubau weichen. Den Wenigsten dürfte bekannt sein, daß das so oft besungene Gasthaus zur Linde und seine Lindenwirtin existiert hat und noch existiert. In dem herrlich am Rhein gelegenen Godesberg, zu Füßen der Ruine der Godesburg, liegt das Gasthaas zum Godesberg, dessen noch lebende Inhaberin, Fräulein Aennchen Schumacher, das Urbild der Lindenwirtin ist. Die Linde selbst sucht man heute vergebens; sie ist bereits eingegangen. Nun soll das Gasthaus in andere Hände übergehen; es ist für 120000 A verkauft worden. K angegeben. Mancher Topf Farbe mag an Bord kommen, ohne die Wage zu passieren, usw. usw. Auch wird zweifellos an Materialien und Gegenständen stets mehr verbraucht, als man sich vorher vorgenommen hat. Und aus solchen und ähn! chen Dingen ergibt sich dann, daß zu den tatsächlich festgestellten Gewichten für spätere Kalkulationen immer ein größerer Zuschlag gemacht werden muß. Die neue chinesische Nationalhymne. Die republikanische Partei in China hat die jüngste Umwälzung im Reiche der Mitte nicht vorübergehen lassen, ohne dem modernen China eine neue Nationalhymne zu schenken; der Text ist eine Umformung und Umdichtung der alten Hymne und entbehrt nicht gewisser gewagter Bilder und kühner lyrischer Freiheiten. Die Hymne lautet in der Uebersetzung: O Freiheit, du größte Wohltat des Himmels! Mit dem Frieden geeint, wirst du auf Erden zehntausend neue Wunder schaffen. Ernst wie ein Geist und mächtig wie ein Riese, der aufragt bis zum Himmel, sind dir die Wolken Wagen, und Bote ist dir der Wind. Komm und beherrsch' die Erde. In unsere dunkle Hölle der Knechtschaft sende hinab einen leuchtenden Strahl der Sonne! O weißes Europa, du bist das Lieblingskind des Himmels. Im Ueberfluß winkt dir das Brot, der Wein. Ich aber liebe die Freiheit wie ein Gattin. Im Tage meiner Gedanken und zur Nacht meiner Träume sehe ich meines Vaterlandes Not. Doch die Wandelbarkeit der Freiheit läßt sie mich nicht erreichen. Ach, meine Brüder sind geknechtet!— Der Wind ist lind und das Morgenrot leuchtet, die Blumen duften, die Menschen werden alle Könige!“ —— Stadttheater Hagen. Donnerstag. 22. Febr. abends 7½ Uhr:„Tiefland“. Freitag, 23. Febr., abends 8 Uhr:„Sommerspuk“. Samstag, 24. Febr., abends 8 Uhr: Sondervorvorstellung. der durchgeseihten Fischbrühe auf, löst darin 2 bis 3 Maggi's Bouillon=Würfel auf und läßt nun gut durchkochen. Vor dem Anrichten schmeckt man die Suppe nach Salz ab und bindet sie mit einem Eigelb. Sehr verfeinert wird die Suppe, wenn man ihr noch 2 Eßlöfsel geriebenen Käse, etwas gehackte Petersilie und 8 bis 10 Tropfen Maggi's Würze Ansttägt. Verantwortlich für die Redaktion: Friedr. Kraas. Druck u. Verlag von Carl Braus, beide in Schwerte. Bekanntmachung Wo kleine Kinder sind, sollte in jedem Haushalt stets ein Paket des bekannten selbsttätigen Waschmittels„Persil“ vorrätig sein. Wenn auch anzunehmen ist, daß die Vorzüge dieses Produktes, hinsichtlich seiner außerordentlich hervorragenden Waschwirkung, den meisten Hausfrauen bekannt sein dürfte, so sei hiermit noch besonders darauf hingewiesen, daß gerade zum Waschen von Kinderwäsche es nichts Besseres gibt, als„Persil“. Abgesehen von der Schnelligkeit und Gründlichkeit, mit der Persil reinigt und blendend weiß macht, beseitigt es auch die der Kinder= und besonders der Säuglingswäsche meist anhaftenden scharfen Gerüche und läßt die Wäsche nicht gelb werden. Dazu kommt, daß nach wissenschaftlichen Feststellungen Persil beim Waschen eine stark desinfizierende Wir. kung entfaltet, wodurch dasselbe ein vortreffliches Vorbeugemittel gegen Uebertragung von anstekkenden Krankheiten wird. Fischsuppe. Die bei den Fischgerichten entfernten Fischköpfe und Gräten werden mit Wasser, ein wenig Salz, ½ Lorbeerblatt, 1 Zwiebel und einigen Gewürzkörnern aufs Feuer gebracht und etwa ½ bis ¾ Stunden ausgekocht. Dann macht man eine helle Mehlschwitze, füllt diese mit Mit Rücksicht auf die Gefahr der Weiterverbreitung in Lücklemberg im hiesigen Kreise ausge brochenen, durch Gutachten des beamteten Tierarztes festgestellten Maul= und Klauenseuche ordne ich im Auftrage des Herrn Regierungs=Präsidenten zu Arnsberg bis auf weiteres auf Grund der Paragraphen 19 bis 29 und 44a des Reichsgesetzes, betreffend die Abwehr und Unterdrückung von Viehseuchen vom 23. Juni 1880 und 1. Mai 1894 in Verbindung mit den Paragraphen 59, 59a, 61 63 und 64 der Bundesratsinstruktion vom 27. Juni 1895 und des Paragraphen 56b der Reichsgewerbordnung, sowie auf Grund der gemäß Pagraph 1 der genannten Bundesratsinstruktion vom Herrn Minister für Landwirtschaft, Domänen und Forsten erteilten Genehmigung folgendes an: I. Sperebezirk Als verseuchter Bezirk(Sperrbezirk) gilt zurzeit: Seuchengehöft. 1. Sämtliche in dem verseuchten und unverseuchten Gehöften des Sperrbezirks befindlichen Wiederkäuer und Schweine unterliegen der Stallsperre. 2. Die Plätze vor den Stalltüren und den Gehöftseingängen des Seuchengehöfts sowie die gepflasterten Wege an den Ställen und auf dem Hofe sind mehrmals täglich durch Bestreuen mit Kalkpulver bei feuchtem Boden, oder durch Uebergießen mit dicker Kalkmilch bei trockenem Boden zu desinfizieren. 3. Das Geflügel in dem verseuchten Gehöft und in den Nachbargehöften ist so einzusperren, daß es den Hof nicht verlassen kann. 4. Die Hunde und Katzen sind festzulegen bezw. einzusperren. 5. Das Betreten der verseuchten Ställe ist nur den Besitzern, den mit der Wartung und Pflege der Tiere betrauten Personen und Tierärzten gestattet. Arbeitskleider, Wäsche und Stallgeräte des Viehwarte= und Pflegepersonals, sowie gebrauchte Futtersäcke dürfen aus dem Gehöft des Sperrbezirks nur nach vorgängiger Desinfektion entfernt werden. 6. Händlern, Schlächtern, Viehkastrierern und anderen in Ställen gewerbsmäßig verkehrenden Personen ist das Betreten der versuchten Gehöfte nicht gestattet. 7. Die Abgabe von roher Milch aus den verseuchten Gehöften ist verboten. Das Verbot erstreckt sich auch auf Molkereirückstände, nicht jedoch auf Butter und Käse. 8. Das Verladen von Vieh auf der Bahnstation innerhalb des verseuchten Ortes ist verboten. Ueber Ausnahmen entscheidet der RegierungsPräsident. 9. Die Einfuhr von Klauenvieh in den Sperrbezirk ohne polizeiliche Erlaubnis ist verboten. Sie kann jedoch vom Landrat zur sofortigen Abschlachtung und unter der Bedingung gestattet werden, daß die Einführung auf Wagen oder mit der Eisenbahn geschieht. 10. Die Ausfuhr schlachtreifen Klauenviehs aus unverseuchten Gehöften des Sperrbezirks kann mit Genehmigung des Regierungs=Präsidenten gestattet werden, falls ein sehr dringendes wirtschaftliches Bedürfnis dafür vorliegt. Die Polizeibehörde des Absendeortes hat dann außer der Ortspolizeibehörde des Bestimmungsortes— Empfangsortes— auch die Eisenbahnstation, auf der die Verladung erfolgen soll, unverzüglich zu benachrichtigen. Die Benachrichtigungen, auch die an die Ortspolizeibehörde des Bestimmungsortes ergehenden, haben telegraphisch oder telephonisch zu erfolgen und müssen den Namen des Besitzers und die Zahl und Art der auszuführenden Tiere enthalten. 11. Das Durchtreiben von Klauenvieh durch den Sperrbezirk ist verboten. 12. Die nach vorstehenden Bestimmungen an den Regierungs=Präsidenten zu richtenden Anträge wegen Gestattung von Milderungen der Maßregeln sind durch die Hand des Landrats einzureichen. II. Beobachtungsgebiet. Um den Sperrbezirk wird ein Beobachtungsgebiet gebildet, in welchem alle Wiederkäuer und Schweine unter polizeiliche Beobachtung gestellt werden. Das Beobachtungsgebiet umfaßt Gemeinde Lücklem= berg. Für dieses Beobachtungsgebiet gelten folgende Bestimmungen: 1. Viehmärkte im Beobachtungsgebiet sind verboten. 2. Der Auftrieb von Klauenvieh aus Beobachtungsgebieten auf Märkte ist verboten. 3. Der Durchtrieb und das Treiben von Klauenvieh auf öffentlichen Straßen, sowie die Ausfuhr von Klauenvieh darf nur mit Genehmigung des Landrats erfolgen. Die Erlaubnis darf nur für Schlachtvieh nach zierärztlicher Untersuchung des Bestandes vom Kreistierarzt bezw. dessen Stellvertreter auf Grund eines tierärztlichen Gesundheitszeugnisses gestattet werden, das nur 24 Stunden Geltung hat. Die Polizeibehörde des Absendeortes hat dafür zu sorgen, daß der Polizeibehörde des Empfangortes rechtzeitig— telegraphisch— unter Angabe der Zahl und Art der Tiere sowie der Waggonnummer von dem Eintreffen der Tiere aus dem Beobachtungsgebiet Nachricht gegeben wird. 4. Die Ausfuhr von Klauenvieh zu Nutz= und Zuchtzwecken kann mit Genehmigung des Regierungs=Präsidenten, welche durch Vermittelung des Landrats einzuholen ist, unter der Bedingung gestattet werden, daß der gesamte Bestand innerhalb 24 Stunden vor der Ausfuhr amtstierärztlich untersucht und gesund befunden ist, daß die Polizeibehörde des Empfangsortes sich mit der Zufuhr einverstanden erklärt hat, daß die Tiere am Bestimmungsorte 14 Tage unter polizeiliche Beobachtung gestellt und vor Aufhebung der Beobachtung nochmals amtstierärztlich untersucht werden. 5. Der Handel im Umherziehen mit Wiederkäuern, Schweinen und Geflügel ist untersagt. 6. Die Sammelmolkereien des Landkreises Hörde dürfen Magermilch, Buttermilch und Molken nur nach Abkochen abgeben. Der Abkochung ist eine Erhitzung auf 85 Grad Celsius oder eine Erhitzung durch unmittelbar oder mittelbar einwirkenden strömenden Wasserdampf auf 85 Grad C. oder eine Erhitzung im Wasserbade auf 85 Grad C. für die Dauer einer Minute gleichzurechnen. Das Verfüttern von Milch und Molkereirückständen an das Vieh der Sammelmolkereiinhaber ist nur unter gleicher Bedingung gestattet. Für die Abgabe roher Milch zum menschlichen Genuß in Städten oder nach Städten oder größeren Orten kann der Regierungs=Präsident Ausnahmen zulassen. Anträge sind durch die Hand des Landrats einzureichen. 7. Die Vorplätze der Sammelmolkereien, auf denen die milchanfahrenden Wagen halten, desgleichen die Rampen, auf denen die Milchkannen abgesetzt werden, sind täglich gründlich zu reinigen. Die Inhaber und die Betriebsleiter von Sammelmolkereien sind verpflichtet, dafür Sorge zu tragen, daß die zum Transport der Milch nach der Molkerei benutzten Kannen, Fässer usw. vor ihrer Wiederentfernung aus der Molkerei innen und außen mit heißer Sodalauge gründlich gereinigt werden. Die Vorplätze der Sammelmolkereien sind mit frischem Kalk(Pulver oder Milch) zu desinfizieren. III. Diese Anordnung tritt mit ihrer Veröffentlichung in Kraft. Ihre Aufhebung wird erfolgen, sobald die Seuchengefahr beseitigt ist. IV. Zuwiderhandlungen gegen die vorstehenden Bestimmungen werden, sofern nach dem Reichsstrafgesetzbuch nicht eine höhere Strafe verwirkt ist, nach den Paragraphen 66 und 67 des Reichsviehseuchengesetzes vom 23. Juni 1880 und 1. Mai 1894 oder nach Paragraph 148 Absatz 1 Jiffer 73 der Reichsgewerbeordnung bestraft.% Hörde, den 14. Februar 1912. 1125. Der Kgl. Landrat. gez.: Dr. Luckhaus. 931 —— 99 S 99 S 2 5 2 9712 9—•722 e S 88. .—** GaTFE 0 * * 9 S S S S S7 awsaa 2. 3TSSS 2 SSTSSLSES . 9 SSSE *e G y 9— - 3 S S• S* 2.• 9 9. — *# □ S 2 S 2. S □ S E " 8 S 8 2 —— S 10 s** ** 2 — 40 " 6“ R 0.** S 5**ss T• 6.B SSgesss! 33 S 2 " 3 * kaiserliche Schloß geladen worden, und Alexander II. fragte ihn:„Verstehen Sie russisch?“.„Ich verstehe es ein wenig, Majestät,“ antwortete. Bismarck dreist,„wenn es nicht zu rasch gesprochen wird.“„Lernen Sie die Sprache schon lange?“ fragte nun der Zar weiter, und als Bismarck auf Russisch erwiderte„Erst seit vier Monaten,“ war Alexander höchlichst erstaunt über ein so ungewöhnliches Sprachtalent und äußerte sich darüber in den schmeiche haftesten Worten zu dem Gesandten. Besonderen Spaß machte Bismarck die vielfältige Bedeutung des Wortes„Nitschewö!“, das eigentlich„Es tut nichts!“ heißt, dessen Sinn aber auf die verschiedenste Weise je nach dem Inhalt des e sprächs ausgelegt werden kann und sowohl dem Ausdruc des Bedauerns und der Entschuldigung wie der Zufriedenheit und Genugtuung entspricht. Die Vieldeutigkeit dieses russischen Allerweltswortes sollte er einmal in fühlbarer Weise kennen lernen. Bei einem Jagdausflug hatte er sich verspätet und einen Schlitten gemietet, der ihn möglichst schnell zu seinem Gastfreunde bringen sollte. der Kutscher kam ihm trotz aller milden und kraftigen Ermahnungen, die er an ihn richtete, nicht wärts. Auf die Frage, weshalb er denn nicht schneller fahre und ob er auch den richtigen Weg nicht verfehle, antwortete der Kutscher immer gelassen:„Nitschewö!“. Selbst als er einen Puff in den Rücken erhielt, zuckte er nur entsagungsvoll mit den Schultern und murmelte wieder:„Nitschewö!". Plötzlich machte er mit seinem Schlitten eine zu kurze# Das Fuhrwerk neigte sich bedenklich zur Seite und uppie endlich mit seinem erlauchten Passagier um, der schon damals über zwei Zentner wog. Bismarck fiel mit dem Gesicht in den Schnee. Als er sich wieder erhob und ärgerlich zu schimpfen anfing, sagte der Kutscher, nachdem er seinem Fahrgast gemütlich den Pelz abgeklopft hatte: „Nitschewö, Herr, wir werden schon irgendwo glücklich ankommen.“ Das Gehirn im Schlafe. Die Universität von Michigan hat in den letzten Jahren systematische Experimente gestellt, die darauf abzielten, die anatomischen Wandlungen zu ergründen, die sich im Gehirn vollziehen, Mensch schläft. Prof. Weally, der die interessanten Resultate dieser Forschungen mitteilt, erklärt, daß viele bishei als zutreffend angenommene Theorien durch die gewonnenen neuen Einblicke zerstört werden. Bisher stützte sich die Theorie des Schlafes im wesentlichen auf die Annahme, daß ein verminderter Blutdruck im Gehirn den Schlaf bedinge. Die Experimente der Universität Michigan haben nun ergeben, daß im Gegensatz zu der bisherigen Annahme das Gehirn mit dem Schlafe sich vergrößert und beim Erwachen sich verkleinert. In mehreren Fällen wurde beobachtet, daß im Augenblick des Einschlafens das Gehirn sich zwar anfangs verkleinerte, aber in dem Maße, als der Schlaf tiefer wurde, dehnte es sich wieder aus. Mit dem Aufhören des Schlafes verringert sich dann wieder die Größe des Gehirns, der Blutdruck dagegen nimmt zu. Wenn auch über die Ursachen des Schlafes durch die Forschungen neue Erkenntnisse nicht gewonnen sind, so beweisen die Versuche doch, daß keineswegs ein verminderter Blutandrang zum Gehirn den Schlaf herbeiführt. von Laura Uincen. Allerlei Mehlpeisen. Nudelpfannkuchen.(Resteverwertung). Hat man übriggebliebene gekochte Nudeln, so mache man einen ziemlich dünnen Eierkuchenteig und vermische ihn mit den klein=geschnittenen Nudeln. Davon backe man nicht zu dunne Eierkuchen, die wundervoll locker und sehr wohlschmeckend werden. Will man sie zu gekochtem Obst essen, so bestreut man sie mit Zucker und Zimt; man kann dies unterlassen und Salat dazu reichen. Mit übriggebliebenem Makkaroni kann man es ebenso machen. Grießklöße. In 1 Liter Milch gibt man einen Eßlöffel Salz und 180 Gramm Butter und läßt dies zum Kochen kommen. Jetzt läßt man unter anhaltendem Rühren langsam ½ Pfund Grieß in die kochende Flüssigkeit laufen und rührt so lange weiter, bis die Masse sich von der Kasserolle loslöst. Nachdem der Teig etwas abgekühlt ist, gibt man nach und nach 6—8 Eier daran und läßt ihn kalt werden. Jetzt sticht man mit einem größeren Löffel Klöße von der Masse ab und legt sie in kochendes Salzwasser. Man deckt dann den Topf zu und läßt die Klöße eine Viertelstunde kochen, worauf man sie mit dem Schaumlöffel herausnimmt und mit in Butter braun gerösteten Semmelbröseln serviert. Makkaroniklöße. ½ Pfund in fingergliedlange Stückchen gebrochene feine Makkaroni werden in siedendem Salzwasser eine Viertelstunde lang gekocht und dann in kaltem Wasser abgekühlt. Unterdessen hat man eine große feingeschnittene Zwiebel in 120 Gramm Butter leicht gelb geschwitzt, eine Handvoll feingewiegte Petersilie dazugetan und gerührt, bis es kalt geworden. Nun mischt man 5—6 Eier, ¼ Pfund feingewiegten rohen Schinken, 80 Gramm geriebenen Parmesankäse, ½ Pfund geriebene Semmel und die Makkaroni darunter und würzt mit Salz, Pfeffer, wenig Majoran und Muskatnuß. Nachdem die Masse eine Zeitlang geruht hat, sticht man mit dem Löffel Klöße aus und beendet wie die Grießklöße. Serviettenkloß. Sechs nicht zu hartgebackene Semmeln schneidet man in ganz feine Scheibchen und übergießt sie mit kochender Milch. Inzwischen dünstet man eine feingeschnittene Zwiebel in 80 Gramm Butter, gießt dies über die Semmeln, gibt feingewiegte Petersilie dazu und würzt mit Salz, Pfeffer und Muskatnuß. Nachdem man die Masse eine Stunde ruhen ließ, mischt man 6 Eigell darunter und zuletzt den Schnee der Eier. Jetzt bindet man den Kloß in ein mit Butter bestrichenes, reines Tuch, bindet es zu, aber nicht zu fest, damit die Masse aufgehen kann und kocht ihn in siedendem Salzwasser eine Stunde lang. Beim Anrichten gibt man gelb geröstete Zwiebeln dazu. Der Kloß schmeckt sehr gut zu Braten oder zu Ragout. 5 Bumyr. Guter Rat.„Doktor, es geht mir heute schlechter.“ „Dann hören Sie mit den Pillen auf. die ich Ihnen verschrieben habe!“ „Aber ich habe ja noch gar keine genommen!“ „Na, dann nehmen Sie welche!“ 3 n." S n S#Tn * 2—**„* Torcee. * S TT ..."„* g 5 □ Amtliches Kreisblatt Hernrg für den kreis börde 48. Jahrgang O Griles und ällelles Cagesorgan des Kreiles. O haupt-Annoncenblatt tes SssssesUnterhaltungs=Beilage zu Nr 44. Mittwoch, 21. Februar 1912. „ Peerat. Roman von L. G. Moberly. (34. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) s ist eine bedauerliche Tatsache," fuhr der Bürgermeister ruhig fort, als er bemerkte, welche Wirkung sein bestimmtes Auftreten auf seine Frau ausübte,„es ist eine bedauerliche Tatsache, daß ihr, du und Frau Peters und der Rest der Clique, die nach eurer Pfeife tanzt, alles daran gesetzt habt, der armen jungen Frau das Leben zur Qual zu machen. Der Himmel mag wissen, welche Gründe ihr dazu hattet! War es, weil ihr sie um ihre Jugend und Schönheit beneidetet, oder war es nur die Lust am Unheilstiften, ich kann es nicht entscheiden! Aber so viel steht fest, ihr habt das arme Wesen mit euerm Haß und euerm Klatsch ganz elend gemacht. Ich muß gestehen, ich bin geradezu empört über die Art und Weise, wie eine Rotte klatschsüchtiger Weiber, noch dazu von meiner eigenen Frau angeführt, über ein unschuldiges Geschöpf herfällt und es zerreißt. Dar Treiben ekelt mich an!" Des Bürgermeisters Worte waren immer lauter und heftiger geworden. Als er jetzt schwieg, erhob sich seine Frau, tat einen tiefen, beinahe schluchzenden Atemzug und griff wie hilfesuchend nach der Lehne des nächsten Stuhles. In ihrem ganzen Leben war es ihr noch nicht vorgekommen, daß ihr Mann, der es sich zur hohen Ehre geschätzt hatte, die geborene von Neuenhain heimführen zu dürfen, daß dieser Mann es wagte, in strengem, vorwurfsvollen Ton zu ihr zu reden. Niemals hatte er ihr auch nur ernstlich widersprochen, und als er entschieden auftrat, da beschlich sie ein Gefühl, das ihr auch bis heute fremd gewesen, ein Gefühl, das beinahe Furcht war. Sie versuchte, sich stolz aufzurichten un würdevoll aus dem Zimmer zu segeln, wie sie das zu tun pflegte, wenn der Bürgermeister einmal nicht ihrer Meinung war. Aber der Versuch schlug heute gänzlich fehl. Es lag etwas in dem strengen, kuhlen Blick des Mannes, das eine Art Zauber auf sie ausübte und sie nicht nur regungslos an den Ort bannte, sondern auch noch ihre Zunge versiegelte. Der Zorn ihres ehrenwerten Herrn und Gebieters lief in diesem Augenblick große Gefahr, seinem Sinn für Humor zum Opfer zu fallen. Ein lustiges Leuchten kam in seine Augen und ein verdächtiges Zucken zeigte sich um seine Mundwinkel, glücklicherweise ungesehen von seiner Frau, denn sie hätte es ihm nie vergeben, wenn sie gemerkt, daß er sich über ihre Niederlage So unterdrückte er denn rasch das verräterische Zucken, und seine Augen blickten wieder ganz ernst, als er sehr ruhig sagte:„Also, bitte, merke dir ein für alle mal, liebe Maria, daß ich dein und deiner Freundinnen Verhalten gegen Frau Martens durchaus mißbillige. Ich erkenne an, daß es sehr unrecht von mir war, die Sache überhaupt so weit gehen zu lassen, ohne sie zu unterdrücken. Ich hätte eurer Klatscherei und eurer boshaften Hetzerei gegen eine alleinstehende, unschuldige Frau ganz energisch ein Ende machen müssen. Ich habe es aus alter, süßer Gewohnheit leider nicht getan, und ich bereue diese UnterlassungsFrau Scheibler versuchte hier ein höhnisches Pschsch!“ anzubringen, aber es mißlang genau so, wie vorhin der Versuch, würdevoll hinauszusegeln, und wieder blitzte es für einen Augenblick in des Bürgermeisters Augen lustig auf. Aber wieder unterdrückte er seine Heiterkeit rasch, und seine Stimme klang ernst und streng wie vorher: „Die einzige Genugtuung, die wir Frau jetzt bieten können,“ fuhr er fort, ohne daß seine Frai den geringsten Einwurf gemacht hätte,„. unzulänglich. Trotzdem muß es sofort geschehen. Du wirst noch heute Frau Martens besuchen und ihr sagen, wie sehr du dich freust, daß die Unschuld ihres Mannes an den Tag gekommen ist. Und ich werde eoe Scheibler öfnete den Mund zum Sprechen, aber es kamen keine Worte. Ihre Augen wurden groß und rund, und ihr starrer Blick drückte ein so. Maß von Erstaunen aus, wie es in Worten gar nicgt wiederngeben geneien würs. chag Jawohl, wir werden heute geyen,# der Bürgermeister und wunderte sich im stillen, vag er in all' den langen Jahren seiner Ehe nie herausgefunden hatte, welche Wirkung wahre Strenge auf seine Frau ausübten.„Und ich erwarte von dir, daß du auch Frau Peters und deine ander Freundinnen dazu bringst, bei der armen jungen z. ihr unverantwortliches Betragen einigermaßen wien. irgermeister schwieg einen Augenblick, um seiner Frau Gelegenheit zu geben, ihm zu aber da er merkte, daß ihr immer noch die Worte fehlten, nahm er seinen weichen Hut vom verließ schweigend das Zimmer und zwar mit all' der Würde, die Frau Scheibler vergeblich versucht h Zieser scharse Zusammenstoß zwischen den Nr. 44. Seite 4. Schwerter Zeitung. Amtliches Kreisblatt. Mittwoch, den 21. Februar 1912. Grosser Biuseh-VerhaufKürS Tase. Um gründlich damit zu räumen, verkaufe ich und Ballkleider zu Spottpreisen. Marie Sporleder, Währstr. 18. Beachten Sie meine 2 Schaufenster! 1236 Piaehrar. Am 17 Februar starb in seiner Heimat, wo er zu Besuch weilte, der Lehrer emer. 44 Jahre hat der Heimgegangene an der hiesigen Schule mit seltener Treue und mit viel Segen gewirkt. Durch seine Berufstreue und seinen liebenswürdigen und bescheidenen Charakter war er uns jederzeit ein Vorbild. Sein Andenken wird unter uns immerdar lebendig bleiben. 1256 Westhofen, den 20. Februar 1912. Das Lehrerkollegium der ev. Schule i. Westhofen. Nachruf. Am 17. d Mts. starb unerwartet der Lehrer emer. derr heinr. Phelmeuu. Von 1862—1906 hat der Entschlafene in unserer Gemeinde als Lehrer gewirkt. Durch seinen biederen Charakter, seine Berufstreue und Gewissenhaftigkeit hat er sich allezeit die besondere Wertschätzung und Achtung der Bürgerschaft erworben. Wir werden ihm ein treues Andenken bewahren. Westhofen, den 20. Febr. 1912. Namens der Stadt- und Schulvertretung: 1257 V. Daniels, Amtmann Lereldden der Cabelsbergerschen Stenographie für Schul- und Vereinskurse sind vorrätig in der Buchandlung Carl Braus Schwerte-Ruhr, Grosse Marktstrasse 3-5. gefunden. Dortmund, den 20. Februar. Zu dem heutigen Schlachtviehmarkt waren aufgetrieben: 715 Stück Großvieh, 421 Kälber, 50 Schafe, 2561 Schweine. Bez. f. 100 Pfd. 8 E 6 6 1. Rinder. 8 8 S 8 Ochsen: a) vollfleischige, ausgemästete höch#S sten Schlachtwertes, die noch SS 00 nicht gezogen haben(ungejocht) 48—49 85—88 b) vollfleischige, ausgemästete, im Aller von 4—7 Jahren... 40—43 76—81 c) junge, fleischige, nicht ausgemästete und ältere ausgemästete.. 34—37 68—74 d) mäßig genährte junge, gut genährte ältere....... 29—32 56—67 Bullen: a) vollfleischige, ausgewachs. höchsten Schlachtwertes.... 48—49 82—85 b) vollfleischige, jüngere.... 41—43 75—82 c) mäßig genährte junge und gut genährte ältere...,. 32—35 67—72 Färsen u. a) vollfleischige, ausgemästete FärKühe: sen höchsten Schlachtwertes 44—48 79—85 b) vollfleischige ausgemästete Kühe höchsten Schlachtwertes bis zu Jahren.... 40—43 77—88 c)ältere, ausgemästete Kühe und wenig gut entwickelte jüngere Kühe und Färsen 36—38 72—76 d) mäßig genährte Kühe u. Färsen 30—32 68—72 e) gering genährte Kühe u. Färsen 24—27 56—65 Gering genährtes Jungvieh(Fresser)—— 2. Kälber a) Doppelender, feinste Mast,. b) seinste Mastkälber c) mittlere Mast= und beste Saugkälber........ d) geringe Mast= und gute Saugkälber........ e) geringe Saugkälber.. 3. Schafe Stalkmast= a) Mastlämmer und jüngere Mastschase: hammel ,mme;##n 10—42 80—85 b)ältere Masthammel, geringere Mastlämmer und gut genährte Aus der Schule entlassene 1068 Die gesteigerten AnUsprüche an die ReiniNgans d. Bettfüllungeng haben mich veranlasst Betlledern und Däunen, Nnach einemneuen vollkommeneren Verfahren reinigen zu lassen. Alle Qualitäten, auch die billigst., sind jetzt Siegekckdurchwegstaubfrei. Ich empfehle: Bettfedern zu 1,25, 1,75, 2,25 bis 3 Mk. Halbdaunen zu Mk. 3 bis 4.50. Daunen zu Mk. 4 bis 6,50. Abgeschl. Etagen von 4 Zimmern mit allen Bequemlichkeiten und Garten per sofort oder später zu vermieten. Wilhelm Luck, 25 Königstraße. Versetzungshalber ist zum 1. April eine Hohnung von 2 Zimmern zu vermieten. 1157 Hörderstraße 79. 1247 Polizei=Verwaltung Wellinghofen. Gründlichen 1243 Rlauseruntericht pro Stunde 75 Pfg., erteilt Heinrich Heuckmann, Musik- und Tanzlehrer, Holzen b. Schwerte, Kreisstr. Wohnung 3 Zimmer part., mit Stallung und Garten sofort zu vermieten. Näheres beim 1240 Kastellan des Progymnasiums. Stta-MorA 2 Wohnungen von 2—3 Zimmern mit Zubehör zum 1. April oder später an ruhige Familie zu vermieten. Zu ersragen in der Gesyjitz; selle. 1245 Phosphorsaurer Pal Marke B. knochenbildend empfiehlt 1249### L. Weinberg. * für unsere Graveur-, Dreher-, Schleifer-, Klempner- u. Drucker:: Werkstatt: werden zum Eintritt nach Ostern gesucht. Nickelwerk-Schwerte. Schwerte, Ostenstrasse 20. 39 Eingetauschte 781 Pianinos zu 150. 275.- 350.- 425.- Mk. zu verkaufen, auch in Raten Wilb. Hobrath Söhne Dortmund— Burgwall 21. Suche zu Ostern für meine Konditorei und Feinbäckerei einen Sohn achtbarer Eltern e„ Lehrling.s Wilh. Braukhoff, Schwerte, Westenstr. 6. OpernCarl Braus Texte Ein junges Morgenmädchen gesucht. Zu erfragen in der Exped. 9. 3tg. 1241 60—63 95—102 55—58 90—95 50—54 84—91 35—48 63—83 b)ältere Masthammel, geringere Mastlämmer und gut genährte sunge Schafe 5 c) mäßig genährte Hammel und Schafe(Merzschafe) Weide. a) Mastlämmer.......... mastschafe: b) geringe Lämmer und Schafe 4. Schweine a) Feltschweine, über 150 kg(3 Zeniner Lebendgewicht b)volfleischige„Schweine von 120—150kg(240—300 Pfd.) Lebendgewicht...... c) vollfleischige Schweine von 100—120kg(200—240 Pfd.) Lebe dgewicht...... 4)vollfleischige Schweine von 80— 100 kg(160—200 Pfd.) Lebendgewicht...... e)ookfleischige Schweine unt 80 kg (160 Pfd.) Lebendgewicht 34—36 70—75 Buchhandlung Schwerte-Ruhr, Gr. Marktstrasse 3-5 erleichtert die Anschaffung grösserer oder mehrerer Bücher :::: durch Einräumung:: 10 prozentiger Monatsraten. : F r a n k o l i e f e r u n g.: Schnellste Bedienung. sind vorrätig Schwerte(Ruhr) Grosse Marktstrasse 3-5. Ein evangelisches gesucht. 1239 Markt 2. (160 Psd.) Lebendgewicht. 44—47 55— ) Sauen......... 44—47 5548—50 60—62 48—50 60—62 48—50 60—62 48—50 60—62 44—47 55—59 —59 offeriere Reosantont Bülscher 1.. kauft bis auf weiteres noch guten Weizen. Roggen und gutes Roggenstroh. Der Ankauf von Hafer und Heu ist beendet. 883 Solange Vorrat reicht i# la. Schweinekleinfleisch Zippen, Köpsen, Leinen, Schnauzen pp., gar. tierärztl. unters. saubere, inländ. Ware in Kübeln v. 30 Pfd. an p. Pfd, mit 25, 3; Pol: kolli enth. 9 Pfd. 2,80 J, Konserven: Sülze 5 Pfo.-Bose 3 M., 9 Pfd.=Dose 4.50 K., knochenfr. Schweinefleisch 5 Pfd.=Dose 2.90 M., 9 Pfd.=Dose 4.40#. Alles ab hier per Nachnahme. Nichtgefallendes retour. Albert Carstens, Altona a. E., Eimsbüttelerstraße 63. Hypotheken Kapitallen stehen zu 4% auf Güter, Bauernhöfe, Kötter und Neubauerelen, andere ländl. Besitzungen sowie Ifür Kirchen und Schulgemeinden zur Verfügung. DasKapital wird nie gekündigt und der Zinssatz nicht erhöht. August Wulf, Finanzier Osnabrück. Ballr liebt ein zartes, reines Gesicht, rosiges jugendfrisches Aussehen und schönen Teint. Alles erzeugt nur die echte Steckenpferd=Lilienmilch=Seife v. Bergmann& Co, Radebeul Preis à St. 50 Pf., fern. macht der Lilienmilch=Cream Dada roteu. spröde Haut in einer Tachzl weiß und sametweich. 50 Pf. bei: 6416 in Schwerke: Adler=Apotheke. " Neue Apotheke. in Westhofen: Wilhelm Engels Crertonig und ald-Gtülge erzielen im Winter bei strengster Kälte sowie zu jeder Jahreszeit auch ohne Freilauf die denkbar höchste Eierproduktion. Per Itr. 5 kg Eierkönig Mk. 18.— 2.— Muskator„ 14.50 1.80 Muskator für Kücken, zur Aufzucht das vorteilhafteste Futter, per Ctr. 18.— Mf., 5 kg 2.— Mk. Niederlage bei: L. Weinberg. Schwerte. Das von Ihnen bezogene Süchenfutter ist das beste vom besten. Ich stanne. wie die Tierchen tagtäglich zunehmen, sich rasch befiedern und ständig munter sind. s Kückenfutter empfehle ich jedermann, auch schon wegen der leichten Fütterungsart. Mit freundl. Zachtergruh A., k.; Rappoltsweiler. Familien-Drucksachen liefert schnellstens Carl Braus Schwerte- Ruhr, Gr. Marktstr. 3-5. easdend schnitzeln Zuckerschnitzeln # in der Fütterung besser und billiger als Steckrüben etc., empflehlt in Ia. Qualität zu billigsten Preisen L. Weinberg. Tapeten! Naturell-Tapeten von 10 Pfg. an Gold-Tapeten von 20 Pfg. an in den schönsten und neuesten Mustern. Man verlange kostenfrei Musterbuch No. 396. Gebrüder Ziegler, 1151 Lüneburg. 1leichte Pferdekarre 1 kleiner Kinder. Leiterwagen, 1 Kinderwagen und 1 wegen Umzug billig zu verkaufen. 1242 Mährstr. 8. Jeugnis: „Teile Ihnen mit, daß die Herba=Seife mir gute Dienste erwiesen hat. Innerh. 14 Tagen waren meine(1188 verschwunden.“ Richard Höfner in Rinteln. Herba=Seife zu haben in allen Apoth. Drog.. Parfüm., a Stück 50 Pfg., 30% stärk. Präp. Mk. 1.— so vie bei W. Heppe Nachsl., C. Trog Drogerien. Gelasche Bohnen „Hongeschalen“ empfiehlt 1250## L. Weinberg.