Fimtlches Rreisolalt lun den kreis Norde. Mmmrrchrrechrmmrmmmmmrrer hgrmmrrrur Nr. 293. Politische Uebersicht. Deutschland. Kaiser hörte gestern vormittag die Vorträge des Präses der Artillerie=Prüfungskommission, des Kriegsministers, des Chefs des Generalstabes der Armee und des Stellvertreters des Chefs des Militärkabinetts. Zur Frühstückstafel war der Direktor der Hamburg=Amerika=Linie, Kapitän von Grumme, geladen. Um 1¾ Uhr begab sich der Kaiser im Automobil nach Jagdschloß Wusterhausen, wo um 7 Uhr Abendtafel stattsand. Der Kronprinz hat, wie verlautet, dem Prinzen Max von Baden die Patenstelle für seinen Sohn, dessen Taufe bekanntlich am 21. d. Mts. stattfindet, übertragen. Der deutsch=englische Zwischenfall im Persischen Golf. In der Sache des Zwischenfalls auf der im Persischen Golf gelegenen Insel Abu Musa, wo Angestellte der Hamburger Firma Wönckhaus u. Co. mit Hilfe eines englischen Kanonenbootes aus einer rechtmäßig erworbenen Konzession auf Betreibung der Oxydminen durch den arabischen Scheil von Schirgah vertrieben worden sind, ist das deutsche Auswärtige Amt nach Eintreffen amtlicher Berichte in Verhandlungen mit der englischen Regierung eingetreten. Die laut Münchener N. N. voraussichtlich zu einer vollen Wahrung der verletzten Rechte der deutschen Firma führen werden. Der Londoner„Standard" bestätigt die Meldung von der Absicht der deutschen Regierung, sich für die Rechte der Hamburger Firma ins Zeug zu legen. Die Insel Abn Musa, auf der der genannte Scheik herrscht, gehört nicht Persien, sondern steht unter englischer Oberhoheit. Ein Reichspetroleummonopol empfiehlt die konservative„Kreuz=Ztg. und führt zur Begründung ihres Vorschlages u. a. folgendes aus: Heutzutage leidet fast der gesamte deutsche Kleinhandel in Petroleum unter dem Druck des amerikanischen Privatmonopols und empfindet ihn nachgerade als unerträglich. Gegenüber einem Staatsmonopol hat der Kleinhändler dagegen Rechte, insbesondere auf pünktliche Lieferung und bestimmte Qualität. Auch die Feststellung des Preises ist ihm bekannt und erfolgt auf Grund gesetzlicher Vorschriften. Gegenüber dem fremden Privatmonopol aber steht er nahezu rechtlos da. Und so ist es nicht zu verwundern, daß gerade aus den Kreisen des Petroleumhandels das Verlangen nach Einführung eines Reichspetroleummonopols laut wird. Die Verstaatlichung des Petroleumgeschäfts ist in Deutschland durch die Organisation der Standard Oil Co. wesentlich erleichtert worden. Die Schaffung eines deutschen ReichsPetroleummonopols wird für die Reichsregierung eine nicht schwierige und sozialpolitisch eine finanziell dankbare Aufgabe sein. Die Ernte in Preußen ist in diesem Jahre reicher ausgefallen als in irgend einem Jahre zuvor. Es wurden der amtlichen Statistik zufolge an Winterweizen, Winterspelz und Roggen zusammen 8640 000 Tonnen, an Sommerweizen, Sommerroggen, Gerste und Hafer 8872000 Tonnen, im ganzen also an Getreide 17512 Tausend Tonnen gewonnen, gegen 17 294000 in 1906 und 15 712000 Tonnen Durchschnittsertrag der Jahre 1899—1906. Die Kartoffelernte dieses Jahres übertrifft mit 31 086 000 Tonnen die vorjährige um 0,6 Prozent und das Mittel aus den zwei Vorjahren um 5,6 Prozent. Reichlicher war der Ertrag nur 1901 und 1905. Die Erkrankungsziffer ist aber 1907 sehr hoch, und zwar im Staatsdurchschnitt 7,5 Prozent gegen 3,8 Prozent im Vorjahre. Gleichfalls noch besser als im Durchschnitt der 8 Vorjahre ist 1907 die Heuernte ausgefallen. Zusammen wurden 17913000 Tonnen geerntet gegen 17 795000 Tonnen im Mittel aus den Vorsahren. Reichskanzler und Tierschutz. Der Bonner Tierschutz=Verein dankte dem Reichskanzler für sein Ein Freitag, den 20 Dezember 1907. an icr iht ihr ibr ic, iht den int inn ien det 45s ist ibe i# Neueste. Die mit einem versehenen Nachrichten sind unten weiter ausgeführt. * Minister Ruhstrat in Oldenburg tritt wegen Konflittes mit dem Landtage zurück. * Eine furchtbare Explosion in einem Waffenladen wird aus Palermo gemeldet. Der Flottenverein beruft zum 19. Januar nach Kassel eine Generalversammlung ein. * Spiritusmonopol= u. ZigarrenbanderolensteuerEntwürfe sind dem Bundesrat zugegangen. as 45 i 39. Jahrgang. treten zugunsten des Tierschutzes. Fürst Bülow erwiderte:„Die Tiere vor Grausamkeit schützen, heißt nicht nur die Natur lieben, sondern bedeutet auch eine Aufgabe sittlicher Menschenerziehung. Wer gegen Tiere roh ist, wird es auch gegen Menschen sein.— Wie bekannt, ist des Reichskanzlers vierbeiniger Freund ein schwarzer Pudel mit Namen Mohrchen. Des Kaisers Lieblinge sind zwei braune Teckel, rechte kleine Racker. Aus dem Auslande. Die Kabinettskrise in Oesterreich. Die österreichische Regierung hat nun selber nach der parlamentarischen Erledigung des Ausgleichs durch einen Fallstrick der Christlich=Sozialen eine Schlappe erlitten, die leicht ihren Untergang herbeiführen kann. Der Vorgang ist folgender: Im Laufe der Ausgleichsdebatte wurde eine Resolution eingebracht, in der die Regierung aufgefordert wird, die nichtmagyarischen Volksstämme in Ungarn gegen d. Drangsalierung der Regierung KossuthWeckerle zu schützen. Die Resolution wurde angenommen, ohne daß die Regierung im Eifer der Geschäfte besonders darauf achtete. Die genannten ungarischen Minister bezeichneten den Wiener Beschluß als beispiellos in der Geschichte der beiden Völker, das ungarische Parlament forderte sofortige energische Genugtuung. Diese gab der österreichische Ministerpräsident Frhr. von Beck ohne Besinnen. Er erklärte im Reichsrate, den ihm durch die Resolution erteilten Auftrag micht ausführen zu können. Ein von tschechischer Seite eingebrachter Antrag, über diese Antwort die Debatte zu eröffnen, bedeutete ein Mißvertrauensvotum. Die Ausgleichmajorität ist zerfallen, Tschechen und Christlich=Soziale stimmten gegen die Regierung, Polen und Deutschliberale für sie. Mit Baron Beck ist auch der Christlich=Soziale Minister Goßmann in der Minorität geblieben. Es fragt sich nun, gilt der Kampf Luegers seinem Parteigenossen Goßmann, dessen Ministerschaft er nicht billigt, oder will Lueger an Becks Stelle Ministerpräsident werden? Frankreich hat insofern einen Erfolg in Marokko errungen, als ihm die Geldnot des Sultans Abdu Aziz indirekt dazu verholfen hat, eine Kontrolle über die gesamten marokkanischen Staatsfinanzen zu erhalten. Die Gewährung dieses Rechtes hatte Frankreich zur Bedingung für weitere finanzielle Beihilfe gemacht. Der Sultan Abdul Aziz mußte wohl oder übel in den sauren Apfel beißen. Dafür erhält er von Frankreich 150 Millionen Francs geborgt gegen die Verpfändung der restierenden 40 Proz. Zolleinnahmen sowie aller übrigen Staatseinnahmen. In Belgrad tut der serbische Kronprinz sein Möglichstes, um di ter nicht gemade unter beleidigten Arbeitern Genugtuung zu geben gedenke. Es wird dem Ministerpräsidenten nicht leicht fallen, auf diese heikle Frage die treffende Antwort zu geben. Das erbische Volk legt einstweilen die jüngste Heldentat seines Kronprinzen zu den übrigen und erteilt dann einmal auf alle eine Generalantwort, indem es den Kronprinzen samt seinem nachsichtigen Vater, dem König Peter I. zum Lande hinaus jagt. Die Vorbereitungen für die Vertreibung der Dynastie werden schon in vollster Oeffentlichkeit fortgesetzt, und der Tag ist vieleicht garnicht mehr fern, an dem die Karageorgewitsche ihre Koffer packen. Aus Stadt und Umgebung. Schwerte, den 20. Dezember. *r(Weihnachtsfeiern evang. Vereine und Anstalten.) Am Freitag, den 20. d. Mts., nachmittags um 4 Uhr, feiert die Kleinkinderschule im Saale von SchulzeSelmig. Eltern und Freunde sind freundlichst eingeladen.— Am Freitag, den 20. d. Mts, abends 8 Uhr, feiert der Jungfrauen=Verein, ebenfalls bei SchulzeSelmig, mit gemeinsamem Kaffeetrinken, Gesängen, Deblamationen usw.; Freunde und Gönner etc. sind herzlichst willkommen.— Am Sonntag, den 22. d. Mts., nachm. 3 Uhr, feiert in der Kirche der Kindergottesdienst. Teilnahme der Gemeinde ist sehr erwünscht.— Am Montag, den 23. d. Mts., nachm. 6 Uhr, feiern Flick= und Strickschule; Eltern und Angehörige sind gerne gesehen.— Am Dienstag, den 24. d. Mts., nachmittags 4 Uhr, feiert das Krankenhaus; die Feier ist nicht öffentlich.— Am zweiten Weihnachtstag, vorm. 8 Uhr, feiert der Blankrenzverein.— Am gleichen Tage, nachmittags um 4½ Uhr, feiert die Sonntagsschule der Stadtmission, auch dazu sind Gäste freundlichst eingeladen.— Am Sonntag nach Weihnachten endlich, nachm. 4½ Uhr, feiert der Jünglings= und Männerverein in der Kuhstraße. Zu dieser Feier wird auch herzlichst um Teilnahme gebeten.— Der evang. Arbeiterverein kann in diesem Jahre seine Weihnachtsfeier nicht abhalten, weil der Schulze=Selmigsche Saal anderweit benutzt wird. *-(Eisenbahnunfall.) Auf dem hiesigen Bahnhof: entgleiste heute morgen früh in den Rangiergeleisen dem Stationsgebäude gegenüber ein Güterwagen und fiel um. Die übrigen Waggons konnten rechtzeitig zum Stehen gebracht werden. Der umgestürzte Waggon wurde stark beschädigt. Mit den Aufräumungsarbeiten wurde sofort begonnen. **(Die diesjährigen Weihnachtsferien) des städtischen Progymnasiums, der höheren Mädchenschule und der Volksschulen der Stadt Schwerte beginnen am morgigen Samstag und dauern bis zum 6. Januar für die evangelischen, bis zum 7. Januar für die katholischen Volksschulen und bis zum 8. Januar für die höheren Schulen. Ji den Schulen des Amtes Westhofen beginnen die Ferien erst am künftigen Dienstag und dauern bis zum 2. Januar einschließlich. *r(Am Freischütz) konzertiert an den beiden Weihnachtstagen die Solinger Waffenschmiedekapelle. In recht schmeichelhafter Weise spricht sich die„Mülh. Volksztg. über das Konzert aus, indem sie schreibt: „Im Magdeburg'schen Saale veranstaltete gestern die Solinger Waffenschmiedekapelle in Nationaltracht ein Konzert. Man kann wohl sagen, daß man etwas derartiges hier noch nie gesehen hat. Das Programm war ein äußerst reichhaltiges und die Stücke erregten jedesshaftesten Beifall. Die schönen Melodien, it gebietender Stimme der Amboß einn dem zarten Vogelgesang und dem Zwitbesdurstigen Nachtigall. Der Gesang der as Klappern der Mühle und das Echo in zeichnete sich durch große Naturtreue aus. rächtig dekorierte Bühne zeugte für den den Sinn der Kapelle, die unter Leitung des muke wahre Triumphe feierte. Auf vielseiti grosse offentl. Verkaufstage im Kaufhause CebfAer #erscumdesen un. e Brück- und Hagenerstrassen-Ecke Mauufankarwalrn Konseniton. Unser Samstag, Sonntag, Montag, Dienstag. gesamtes Lager in Winterwaren soll und muss in diesen Tagen geräumt werden. Wir verkaufen zu folgenden SchfeuderFr. Damen-Jacketts, Paletots u. Mäntel per Stück 9.50 Herren-Anzüge und Paletots, per Stück 12.50 Einen grossen Posten Kleiderstoffe, Meter 95 Pfg. Mädchen-Bekleidung z. T. für die Hälfte des früheren Preises Wollwaren, Wäsche, Unterzeuge, Schirme, Pelze, Schürzen aller Art. 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Im schönen Land Italia ist vieles möglich, aber was die Akten der Untersuchungskommission„über die Verwendung der Hilfsgelder für Kalabrien nach dem Erdbeben von 1905“ verraten, das übersteigt doch alles nur Denkbare. Zum großen Bedauern muß man daraus ersehen, daß so ein Erdbeben da unten nicht nur als„Segen“ betrachtet wird, sondern auch kurzweg„der Segen“ genannt wird. Man rechnet auf ihn wie auf die Hilfe des Himmels, und die notwendigsten Reparaturen an den Häusern werden darum von Jahr zu Jahr hinausgeschoben, weil die meisten sich sagen: Warten wir bis der„Segen“ kommt, dann brauchen wir die Ausbesserung nicht auf eigene Kosten vorzunehmen, sondern dann muß der Staat für uns einspringen. Stellt sich dann der„Segen“ wirblich ein, so sucht jeder möglichst viel Kapital aus ihm zu schlagen. Wer am meisten jammert und schreit, glaubt am meisten Geld herauszuholen, und darum sucht der eine den anderen durch Wehklagen zu überbieten. So erklären sich die übertriebenen Hiobsposten, die auch in die ausländische Presse wandern. Kaum liest man nämlich, daß in einem Ort 20 Häuser eingestürzt sind und 50 Menschen dabei ihr Leben verloren haben, so befürchten sofort die Nachbarorte, daß eine solche Nachricht das Mitleid und die Freigebigbeit allzu sehr„konzentrieven“ könnte und sie darunter leiden müßten. Sie lassen daher mitteilen, wdaß bei ihnen mindestens 100 Häuser eingestürzt sind und über 200 Menschen umgekommen sind. Es geschieht dies aber nicht so sehr, um auf das Ausland Eindruck zu machen, sondern hauptsächlich, um die Auswerksamkeit der eigenen Regierung auf sich zu ziehen. Wenn wir nicht aus Leibeskräften schreien, hört man uns nicht, und wenn wir nicht behaupten, wir hätten alles verloren, dann kriegen wir garnichts,— so sagen sich diese Menschen da unten. Erites und altestes Tagesorgan des Kreises. Haupt-Annoncenblatt. Alle Kreis- und Lokalpolizeilichen Verordnungen für den Kreis Hörde erlangen gemäss Bekanntmachung der Königl. Regierung durch Veröffentlichung in der„Schwerter Zeitung“ rechtsverbindliche Kraft. o 0 0 OOOGOOO O O 0 e Druck u. Uerlag von Carl Braus, Schwerte. Fernsprech-Anschluss Dr. 62 Amt Schwerte. Telegr.-Adresse: Braus, Schwerte-Ruhr Heimkehr. Mutter, stell' wieder die Ofenbank so, Wie sie gestanden vor Zeiten, Setz' dich daneben und laß deine Hand Wie einst durch die Haare mir gleiten. Will legen in deinen Schoß mein Haupt, O einzig beglückendes Rasten! Wie weit liegst du, Welt, mit deinem Weh, Mit deinen erstickenden Lasten. Nun, Mütterchen, singe, sing' mich in Schlaf, Heil' meinen zerrissenen Glauben! Sie nahmen mir alles! Nur deine Lieb' Die konnte die Welt mir nicht rauben! Durch die Schule der Liebe. Roman von Wilhelmine von Hillern. 46. (Nachdruck verboten.) Die schmerzliche Geduld, mit der sie so unerhörte Beschimpfungen erträgt, kann euch beweisen, daß ihr keine übernatürliche Kraft zu Gebote steht— ja nicht einmal die einer rohen Seele, wie jene andere Dame, über die ihr mit Recht entrüstet waret. — Ich aber sage euch, daß meine Kraft ungebrochen, meine Geduld jedoch gerissen ist, und, daß meine Macht, wenn sie auch keine übernatürliche ist, doch so weit reicht, um Exzesse, wie der eure, zu unterdrücken und euch eine Anzahl böser Geister in Gestalt einer Abteilung von Gendarmen herbeizuzaubern.— Deshalb gebt Ruhe und laßt uns unbehelligt unseres Weges gehen; mit jedem Augenblick der Zögerung wächst die Schwere der Anklage, die ich vor Gericht gegen euch erheben werde.“ Damit schlang er einen Arm um Ernestine und mit dem andern schaffte er sich Raum, um sie durch die Menge zu führen. welche über die letzte Anrede betroffen, wenn auch murrend, zu beiden Seiten auseinander wich. Jetzt eilten auch die Geistlichen, von dem Schulmeister gefolgt, mit allen Zeichen der Bestürzung herbei. „Sie kommen zu spät, meine Herren, um zu verhüten, was Ihrer Gemeinde ein unauslöschliches Schandmal aufdrückte.“ sprach Johannes mit ungewohnter Strenge und sein Blick ruhte durchdrigend auf den bestürzten Gesichtern.„Ich habe dergleichen in ueserer Zeit für unmöglich gehalten,— Sie meine Herren, haben dafür gesorgt, mich eines Besseren zu belehren, und die Kulturgeschichte dieses kleinen Ländchens um einen unerhörten Abschnitt zu bereichern. Ich bin völlig im Klaren darüber, aus melcher Quelle die Flut der Schmähungen floß, die Freitag, den 20. Dezember 1907. Diese Auffassung muß man vor Augen haben, um folgende Begebenheiten zu begreifen. Als man in Palmi erfuhr, daß der Arbeitsminister Ferrari hier einen Besuch abstatten wolle, war die ganze Bevölkerung im Nu auf den Beinen. Alle Balken, deren man habhaft werden konnte, wurden herbeigeschleppt, um die Häuser zu stützen, so daß man bald vor lauter Balken nicht mehr durch die Straßen gehen konnte. Als der König an Borgia vorbeifahren sollte, wurde, um sein Herz zu rühren, das erste weit sichtbare Haus zur Hälfte eingerissen. An einem anderen Orte versammelte man alle Krüppell und Greise, die man auftreiben konnte, steckte sie ins Bett und gab sie als Opfer des Erdbebens aus. Gleich den Ortschaften wollten auch die einzelnen Individuen ihren Teil am„Segen“ haben. Daß bei dieser Jagd die Ortsbehörden sich und ihre Freunde besonders gesegnet haben, darüber wird sich niemand wundern dürfen, denn wer den Weihwedel in der Hand hat, sagt das alte Sprichwort, segnet sich zuerst damit. Sehr bedauernswert ist es aber, daß die wirklich Armen und Bedürftigen von dem reichen Segen recht wenig verspürt haben. Wie ein Augenzeuge dem Schreiber erzählte, pflegen die Wohlhabenden zu den Armen zu sagen: Weshalb wollt ihr eigentlich eine Entschädigung haben? Ihr hattet michts, könnt also auch nichts verloren haben. Was verlangt Ihr also?“ Wie hartherzig und geldgierig bei dieser Gelegenheit die oberen Klassen leider gewesen sind, ersieht man aus dem Beispiel eines Millionärs von Parghelia. Für die vorläufige Ueberlassung eines Landstückes zur Errichtung von Notbaracken verlangte der edle Mann die kleine Summe von 19000 Franken! Ferner bestand er darauf, daß ihm um seine ganze Besitzung herum auf öffentliche Kosten eine steinerne Umfassungsmauer aufgeführt würde. Da die Not keine langen Verhandlungen zuließ, mußte man ihm willfahren. Die einheimijene verführten Leute über Fräulein von Hartwich ergossen, und, meine Herren, ich mache Sie verantwortlich für die Herstellung der Ordnung und für die Sicherheit dieser Dame.“ Er zog Ernestines Arm fester in den seinen und schritt weiter, ohne eine Antwort der Geistlichen abzuwarten, welche sprachlos vor Schreck und Verlegenheit dastanden und dem großen Mann wider Willen mit einer Art Ehrfurcht nachblickten.— Schweigend erreichte das schöne Paar das Schloß und trat in den Garten. Ernestine ließ sich willenlos durch die buschigen Gänge desselben führen. Unwillkürlich lenkte Johannes den Schritt nach dem Hügel, wo er sie zum erstenmal wiedergesehen hatte. Er hatte bereits den Entschluß gefaßt. Ernestine nicht hier zu lassen, er wußte sie nur sicher unter seinem Schutz und wollte sie noch heute abend zu seiner Mutter bringen. Würde er sie dazu mohl überreden können? Das war die Frage, die ihn in atemlose Spannung versetzte. Ernestine war keines Wortes für ihre Empfindungen fähig. Sie vermochte kein Auge zu ihrem Beschützer zu erheben.— Scham, tief glühende Scham lag über ihrer Seele— sie hatte sich so recht als Weib und ihn als Mann erkannt,— sie bewunderte ihn, sie schämte sich ihrer selbst.— Welch ein Gefühl war das?— Ja, es war dieselbe Zexknirschung, die sie einst empfunden— unter jener Eiche, da sie wie heute verfolgt von Spott und Haß mit dem Jüngling zusammentraf, dem edlen Jüngling. der ihr das prophetische Buch geschenkt. Aber wann sollte die Weissagung des Marchens in Erfüllung gehen? Wann sollte sie aufhören, verlacht, verachtet, mißhandelt zu werden? Wann sollte er endlich das Gefieder auf ruhiger klarer Welle in sonnigem Frieden entsalten— der einsame, verfolgte, todesmatte Schwan? Und sie schlug auf einmal von Schmerz überwältigt die Hände vor das Gesicht und brach in Tränen aus. Sie setzte sich auf dem Hügel nieder und schluchzte wie ein Kind. Johannes stand schweigend vor ihr. Derselbe Gedanke. dieselbe Erinnerung war es ja, die seine Brust erfüllte, und wie eine Antwort auf ihr stummes Selbstgespräch entglitten seinen Lippen mit schmelzend weicher Stimme die Worte:„Armer Schwan!“ Da zog Ernestine die Hände vom Gesicht und starrte ihn mit weitgeöffneten Augen an; sie sprang auf, eine dunkle Röte ergoß sich über ihr bleiches Antlitz, ihren ganzen Körper überslog ein Zittern— sie schaute ihn an. und je länger sie schaute, desto mächtiger ward ihre Bewegung.„Das— das kann nur ein Mensch auf Erden wissen“— stammelte sie. „Was?“ fragte Johannes mit klopfendem Herzen. „Das— was ich jetzt dachte— das mit dem Schwan!“ brachte sie mühsam hervor, denn die Stimme versagte ihr. Johannes, der etwas tiefer stand als Ernestine, blickte er39. Jahrg. schen Unternehmer erwiesen sich als derartig unverschämt, daß man oft gezwungen war, die Arbeiten an Auswärtige zu vergeben. Wie sehr überhaupt die gesamte Bevölkerung darauf ausging, die günstige Konjunktur ganz erbarmungslos auszunutzen, läßt sich daraus ersehen, daß die Maurer, die bis dahin nur 2,50 Lire täglich erhalten hatten, auf einmal 6 Lire beanspruchten und erhielten. Horrende Tageslöhne ließen sich die Fuhrherren zahlen und auch die Frauen, die auf den nicht fahrbaren Wegen die Lasten auf ihrem Kopfe weiterschleppten, verlangten höhere Löhne. Die Baumaterialien waren schließlich auf das Dreifache des gewöhnlichen Preises gestiegen. So hat die gesamte Bevölkerung teilgehabt am„Segen" des Erdbebens, und man wird jetzt begreifen, warum das schreckliche Naturereignis einfach der„Segen“ vom Volke genannt wird, aber man wird auch begreisen, daß die Norditaliener Recht hatten, als sie gelegentlich des letzten Erdbebens vor zwei Monatem sich weniger freigebig zeigten und die Verteilung ihrer Gelder sellbst beaussichtigen wollten. Kleine Chronik. — Eine Kassenschrankfabrik in Flammen. Donnerstag Nacht ist in Kassel die Kassenschrankfabrik Fr. Carty an der Hanauer Landstraße niedergebrannt. Bei den Löscharbeiten wurden sechs Feuerwehrleute leicht verletzt. Der Verwalter Robert Gramm, der sich ebenfalls an den Löscharbeiten beteiligte und zu diesem Zwecke auf ein Dach stieg, stürzte ab und erlitt erhebliche Verletzungen. Der Schaden wird auf etwa 200 000 Mark geschätzt. Der Betrieb wird morgen in den unversehrt gebliebenen Räumlichkeiten wieder fortgesetzt. Die Ursache des Brandes ist bisher nicht festgestellt. !— Im Walde verhungert ist ein stellungsloser Schneider in Berlin. Nachdem er arbeitslos geworden wartungsvoll zu ihr auf.„Und wer ist dieser eine?“ fragte er. Ernestine konnte nicht mehr antworten, von nie gekanntem Schauer durchbeht, harrte sie des Wunders, das dieser Augenblick über sie bringen sollte. „Ernestine, können Sie sich des Jünglings noch entsinnen. der Sie als ein wildes scheues Kind einst aus Lebensgefahr rettete?“ Sie neigte das Haupt:„Ja!“ „Ernestine, haben Sie seiner wohl jemals, wenn auch nur einen Augenblick, in Ihrem kindl. Herzen mit Liebe gedacht?“ Sie schlug die Augen zu dem dämmernden Abendhimmel auf und schwieg eine Weile, dann aber hauchte sie wieder ein kaum hörbares:„Ja!“ Ein weiße leichte Wolke schwebte über ihrem Haupte hin— war es die Seejungfrau, die für den Geliebten gestorben und in Scham zerflossen, von den Töchtern der Luft emporgetragen ward zur ewigen Freude? Kehrte er wieder, jener unvergeßliche Liebestraum ihrer Kindheit, der einzige, den sie je geträumt? Und sie sah der dahineilenden Wolke nach, wie sie licht und lichter ward, bis sie sich allmählich im Aether auflöste und mildstrahlend der Abendstern aufging, wo sie verschwand. „Ernestine, erkennst du mich?“ rief Johannes.„Sieh. Gott hat mich dir zum zweitenmal zur Seite gestellt, um dich zu schützen in einer selbstbereiteten Gefahr, und wie damals, als ich dich vom brechenden Zweige herabholte, so breite ich dir jetzt meine Arme entgegen und rufe dir zu: Hier hinein flüchte. hier bist du sicher! O kleine Dryade, du bist dieselbe geblieben, wie groß und schön du auch geworden! Es sind noch die rätselhaften dunklen Augen, es ist noch derselbe eigenartige einsame Geist, der, in dem zarten Leibe gefangen, um seine titanische Abstammung klagt. Damals wußte ich schon, daß es nur ein solches Geschöpf auf Erden gäbe und ich hätte dich wiedererkannt unter Tausenden, wie ich dich erkannte, da du allein hier auf dem Hügel standest. O wunderbares, märchenhaftes Wesen, zerfließest du nicht vor der irdischen Berührung in Duft, so komme an dies Herz— darf sich der Staubgeborene dir mit irdischer Neigung nahen, so nimm mich auf als deinen Freund und lerne endlich einen Menschen lieben! Ja, du hoher, ätberreiner Genius, dem die Erde noch immer nicht zur Heimat wurde— ich bin nur ein Mensch— aber ich darf es wohl sagen— ein ehrlicher, treuer, liebender Mensch. Willst du es nicht einmal mit einem solchen versuchen?“ Ernestine stand unbeweglich. Sie hatte die gefalteten Hände an ihre Stirn gedrückt, wie wir es wohl tun, wenn etwas Unbegreifliches, Unfaßliches auf uns eindringt. 9 #4 Bares Geid nämlich bei Weihnachtseinkäufen von je 3 Mark 35 PIg. oder Zugaben im gleichen Werte erhalten meine Kunden seit mehr als 30 Jahren. Diese Preisermässigung bietet die grössten Vorteile, da solche auf sämtliche Manufakturwaren, auch auf Betten gegeben wird. Die Zugaben bestehen nur aus Waren aus meinem Geschäft. AAASusss, Tonnum Hüsingstrasse 3. Ilüsingstrasse 3. eus ünr Kansche ie ic enice eict euist erlic. Wochen im Walde an der Oberspree umher, nur von Wurzeln lebend. Seine Leiche wurde von Spazierger er in Zust bete ein edp ein Bitamrozi habe die Frau wiDie Weihnachtszeit ist auch die Zeit der Zuigeboseden v, von 4.0 Mark Wert gekommen; es e che Aescehe oe eige ehce is nug war. Bedauernd nahmen sie Abschied, ehe der Juwelier seinen Schaden bemerkte; erst der stat Wohlgeruch des falschen Schmuckstückes ließ ihn den Betrug entdecken. Nach demselben Parfüm hatten die „vornehmon“ Leute gerochen. Kirchenportal erschossen. Vor dem Eingangsportal der 18 Jahre alte Bügler Adolf Pelzer aus der B in die Schläfe gejagt. P. hatte mit einem jungen Mädchen ein Liebesverhältnis er h dos ber zur Sechzgarn geraisten Hauts Narstnuachne. 3“ sand er im Tugrrnuhme. Allerlei Wissenswertes. Tragkraft des Eises. Der Winter steht bevor und unsere Wetterpropheten wollen sogar wissen, daß wir einen strengen Winter mitzumachen haben werden. Angesichts dieser Prophezeiung wollen wir unsern Lesern auch etwas über die Widerstandskraft des Eises mitteilen, das sie interessieren wird:„Wenn das Eis eine Dicke von vier Zentimetern hat, so trägt es da. Gewicht eines einzelnen Mannes. Bei 8 Zentimetern kann Infanterie in Reih und Glied, aber in gebrochenem Schritte darüber gehen. Für Kavallerie und leichte Geschütze genügt eine Dicke von 11—16 Zentimetern, für schwere Geschütze eine solche von 20 Zentimetern wenigstens. Ist das Eis 40 Zentimeter oder darü ber hinaus dick, so widersteht es dem Drucke der schwersten Lasten. Die Gabel des Kaisers, welche in einem Etui überall mitgeführt wird, ist aus hartem Golde kunstvoll gearbeitet und von eigentümlicher Form, sodaß sie gleichzeitig als Messer und Gabel gebraucht werden kann. Da der Kaiser sich des linken Armes nicht ohne Unbequemlichkeit bedienen kann, so pflegt er jene Gabel auf Reisen und auch bei der Jagd mit sich zu führen. Dieselbe hat drei Zinken neben einer vierten flach gearbeiteten, die nach der Außenseite hin schneidet. Auf dem Griffe ist ein W. mit seiner Krone eingraviert. Die Gabel, welche schon in Peterhof und Wien viel wurde, soll übrigens ein Geschenk der verstorbenen Kaiserin Augusta VViktoria sein. Handel und Industrie. Zeichen der sinkenden Konjunktur. Der Stahlwerksverband hat die Preise für Schienen und Zubehörteile im Kleinverkauf im Inlande um 5,; im Auslande um 15 Mark ermäßigt. Das Roheisensyndikat Ri cher Seshnsting den enscanch esctease. um eine sofortige Ermäßigung für Qualitätseisen und Hämalit zu beschließen. Der Jahresabschluß der Essener Kanonenfirma Krupp für 1907 wind bekannt. Der Reingewinn beträgt 25 Millionen gegen 21 Mill. im Vorjahre. Für die Arbeiterstiftung wurde hiervon 1 Million bewilligt. Außerdem sind ohne Anrechnung der gesetzlichen Arbeiter=Versicherungsbeiträge 4¾ Mill. für Wohlfahrtsausgaben ausgewendet worden. Die Dividende beträgt wieder 10 Proz. auf 180 Mill. Mark AktienKapital gegen 160 Millionen im Vorjahre. Zur Linderung der Kohlentenerung ist nach der Frankf. Ztg. endgiltig angeordnet worden, daß mit Giltigbeit vom 1. Januar 1908 ab bis auf weiteres, jedenfalls bis zum 31. Dezembev 1909, für Steinkohlen und verwandte Artikel auf den preußisch=hessischen Staatsbahnen und den Reichsbahnen die niedrigeren Frachtsätze des Rohstofftarifs allgemein zur Berechnung gelangen sollen. Ueber die Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage wird aus Saarbrücken berichtet: Auf dem Walzwerk der Burbacher Hütte werden seit drei Wochen wöchentlich zwei Feierschichten eingelegt. Außerdem soll beabsichtigt sein, die Arbeit im Walzwerk vom 21. Dezember bis 2. Januar vollständig ruhen zu lassen. „Du schweigst— du hast kein Wort für mich9 Ernestige. sieh mich an, erkennst du ihn denn nicht mehr, um dessen Hals du einmal so willig deine zitternden Arme, schlangst)“z. ne Da streckte sie endlich dem glühenden, sprecer, mit einem Ausdruck gxenzenloser Freude wie grüßend Johannes.“ rief sie und Träne um Träne perlte auf ihre jungfräuliche Brust nieder.„Johannes Möllner— o, Traum meiner Kindheit, ich erkenne bich wieder!“. g, preitaete seine G. Jubelnd, eilte er den Hügel Ziegen, dog da trat sien Ar me aus, um sie an seine Brust zu ziehen, ooch oa rrar sie einen vor ihm zurück und eine so holde Scham, eine fast kindliche Angst malte sich auf ihrem errötenden Antlitz, daß Johannes, sich bescheidend, nur ihre zarten Hände an seine Lippen drückte Sie war ihm heilig, diese mädchenhafte Scheu, über alles heilig und köstlich!— Nirgend daheim. Bei der Sto=ags hatte, Johanne Abend ein grpergessen. den werch, oinie beizge, die Vasetehele den Liten oegene. Basten dis icie eadbean ie Kenscheten Alice in schönen Abend im Freien zubringen solten. gun„Mutter. Da kam Angelika in fliegender Eile gerannzanzen Ta# Mutter, jetzt weiß ich, wo Johannes heute den gunge., Tag war,“ rief sie der Staatsrätin entgegen, indem sie den Hut von ihrem erhitzten Köpfchen riß und auf einen Gartenstuhl warf. Soeben kommt Moritz von Hochstetten zur schzu, Gesch eute Nachmittag gerufen wurde— der erzählt das ganze Dorf fand er in Aufruhr— das Benehmen der Hartwich hat eine förmliche Revolution hervorgerufen— es kam zu einem Krawall und Johannes— unser Johannes erklärte sich Die Staatsrätin schlug die Hände zusammen und startte empört hat Johannes gar nicht zu sehen bekommen, denn er war und blieh„ sei ruhig, Mutter, uagd„äirgere dich nicht zu Großer Gott,“ rief die alte Frau und sete sch Bank,„so weit ist es schon?“ Eine lange Pause entstand. Endlich faltete die bekümmerte Mutter die Hände im Schoß und sprach leise vor sich hin:„Mein Sohn, mein Sohn, wohin bist du geraten?“ Angelika schwieg und wandte sich ab. Derselbe Abendstern. der auf Ernestine und Johannes so freundlich geblickt, brach seine Strahlen in den Tränen, mit denen Schwester und Mutter den Bruder und Sohn beweinten. „Angelika,“ klagte die Staatsrätin,„du hättest mir das immer nicht daran gewöhnen, Seschescechse ae s eee eun uvs pe heitwvbe Zausen, der Verlaust von drei Vierteln unHartwichs Fabrik zu rausen, der Verlust von drei Vierteln unseres Vernögens in dem Geschäft und die daraus entspringende Notwendigkeit, daß Johannes um des armseligen Broderwerbs willen den Ruf hierher annehmen und wir die Heimat, verlal: sen mußten. Alles, alles das wäre nicht geschehen, wenn wir das unselige Unkenheim gemieden hätten— und diese Hartwich. kommt auch von dort! Du wirst sehen, sie bringt uns noch schweren Kummer. O mein Gott, soll man denn nie mehr frei aufatmen? Warum muß dieses unheimliche Wesen unsern so „Müterchen,“ bat Angelika und kniete bei der Staatsrätin nieder. Mütterchen, weine jetzt Fasse dich— es wird ja wohl nicht so weit mit ihnen ge Seteshehe eschees eie sitch eishe herrschung gewöhnte Frau ihre Haltung wiedergewonnen und sie empfing die Gäste mit ihrer gewohnten vornehmen Freundlichkeit. Bd A. Ber Soip)“, gugnh un Gule antwortete sie immer dasselbe: uit unerschöptezef am auch der alte Heim und hörte die entsetzliche Gechichte, die Angelita ihm ins Ohr flüsterte, Wmzzsgintp itzig „Der Teufelskerl, der Johannes, sagte er u Per Sig Humor,„also bei ihr— bei ihr auf dem Schlosse ist er? Sieh, "„Hokel,;“ rief Angelika, ist das deine ganze Teilnahme „5 sich mal, liebes Kind, ih finde eden die Geschichte Anzeichen einer Unterernährung unserer Landbevölkerung machen sich bemerkbar. Sie ist, wie die Kreuz=Ztg. schreibt, eine unmittelbare Folge der industriellen Entwicklung, des Anwachsens der städtischen Bevölkerung, der Vervollkommnung des Berkehrs, der Geldwirtschaft und leider auch des den Absatz der ländlichen Produkte fördernden Genossenschaftswesens. Alle ländlichen Produkte, namentlich in die Grossstadt, um Ihre Weihnachts-Einkäufe zu machen. Sie Kaufen Ihre Manufakturwaren, Herren- und Damen-Garderobe, sowie sämtliche Wollwaren im Kaufhause Gebrüder Stein, Schwerte, dort erhalten Sie Ihrem Einkauf entsprechend schönes praktisches Geschenk nach freier Wahl! so bedenklich wie ihr. Der Johannes ist denn doch ein Mann und weiß, was er will. Ihr tut ja, als wäre er ein grüner Junge, dem man die Amme noch nachschicken müßte. Wenn iym das geniale Mädel gefällt, so hat er einen guten Geschmack. Macht, was ihr wollt, da kriegt ihr mich nicht zum Verbündeten und wenn du mich noch so flehentlich mit deinen Vergißmeinnicht=Aeugelchen anschaust.“ Und der alte Herr setzte sich mit behaglichem Aplomb auf Angelikas Strohhütchen, das sie vergessen hatte vom Stuhle zu nehmen.„Alle Hagel," was habt ihr mir denn da für ein Sitzkissen unterbreitet?“ schrie er und brachte unter allgemeinem Jubel eine plattgedrückte Masse von Stroh und Veilchen zum Vorschein, der man es nicht mehr ansah, daß sie je ein Hut war. „Ja, so geht's, wenn man das Zeug herumliegen läßt. Hätt' ich's doch nicht gedacht, daß ich in meinem Leben so versessen auf Strohhüte würde! Na, mein Kindchen, sei froh, daß du wenigstens unter der Haube bist, da kann man sich über einen Hut schon trösten,'s ist nun heute einmal'n Unglückstag!“ Die Gesellschaft versammelte sich jetzt rasch. Die Damen setzten sich um den großen runden Tisch zum Tee, die Herren standen in Gruppen umher, es war an solchen Abenden erlaubt, zu rauchen, und sie bliesen blaue Wolken in die reine Abendlust und tranken Bier. B19#rg 6. Der Mond begann falbe Strahlen durch die rötliche Dämmerung herabzusenden, die Nachtfalter flatterten hin und her und dann und wann kam, wie eine Baßsaite surrend, ein dicker Käfer geflogen und prallte an die Köpfe der erschrockenen Frauen an. Von Busch zu Busch strichen müde Vögel hin, ihr Nachtquartier zu suchen, und erregten durch ihren schweren niederen Flug die Besorgnis der jungen Mädchen, es könnten Fledermäuse sein.. Scimm: Ian—6mn 8 Da zirpte eine dünne Stimme von außen das Rückertsche Be. nt ue er 4 „Einen Haushalt klein und sein Hab' ich angestellt. Der soll mein Gast sein. Der mir wohlgefällt.“— und Elsa tauchte, von ihrem Bruder geführt, an der Pforte auf. Die Staatsrätin erhob hch.„###in“ zief iür gna „Ach meine teuerste mutterliche Freundin,“ rief ihr Elsa schon von weitem zu und schwebte ihr entgegen:„Nicht wahr, ich komme spät? Hätten mich meine Gedanken hierher tragen können— ich wäre längst da— aber denken Sie nur, an unserer Droschke brach ein Rad und wir mußten zu Fuß hierherschen“(Fors. solgt.) Milch, Butter, Käse, Eier, Schlachlvieh, einen Marktwert erhalten und sind leicht verkäuflich. Insbefondere die Milch und die aus ihr heigestellten hrungsmittel wird infolgedessen fast regelmäßig zu Gelde gemacht und scheidet aus dem Haushalt der bäuerlichen Bevölkerung immer mehr aus. Aber auch Hafer und Gerste, die früher in Form von Grütze mit Milch reichlich genossen wurden, ferner Hülsenfrüchte, Schinken, Wurst und Eier machen eiweißarmer und kallkarmer Nahrung, dem Bäckerbrot, der Margarine, den Kartoffeln und dem Kaffee, dem Bier und dem Branntwein Platz. Nach der Beobachtung sachkundiger Aerzte bewirkt diese qualitative Verschlechterung der Lebensweise unter der Landbevölkerung in vielen Gegenden eine erschreckende Zunahme der Bleichsucht, der Gicht, des Rheumatismus und der Tuberkulosse, und sie läßt überhaupt ein schwächeres Geschlecht heranwachsen. Diese betrübenden Beobachtungen haben die Zentralstelle für Volkswohlfahrt und den Deutschen Verein für ländliche Wohlfahrts= und Heimatspflege zu einer Eingabe an die Staatsregierungen veranlaßt, in der die Sachlage eingehend geschildert und um eine Erhebung gebeten wird, damit auf Grund weiterer und erschöpfender Belege die erforderlichen Maßnahmen getroffen werden können. Vermischtes. * Amerikanischer Witz.„Hurra, Mama, ich bin der erste in der Zoologie geworden!“—„Und was hat man dich gefragt?“—„Wieviell Beine eine Giraffe hat. Ich habe geantwortet: drei.“—„Aber dafür kannst du doch unmöglich der erste geworden sein?"— „Doch. Die anderen haben nur zwei gesagt.“— Ein Dichter in Longisland hinterließ ein Vermögen von 430 000 Dollars. Er hatte es sich aber mit der Landwirtschaft erworben.— 22 640 Schnäpse zu„medizinischen“ Zwecken sind in den Apotheken von Topeka, Kansas im Oktober verkauft worden. Die Temperenz scheint dort der Gesundheit sehr nachteilig zu sein.— Höchstens fünf Minuten, meint sein amerikanischer Flottenoffizier, wird die nächste Seeschlacht dauern, dann ist hüben und drüben, oder gar auf beiden Seiten alles kaput, sdank der Vervollkommnung der modernen schwimmenden Mordinstrumente. Da wollen wir wegen der fünf Minuten doch lieber gar nicht anfangen. Büchertisch. (Alle unter dieser Rubrik besprochenen Bücher sind in der Carl Braus'schen Buchhandlung zu haben.) Heidezauber. Erzählungen, Lieder und Märchen aus Heide und Moor. Gesammelt von Johannes Erler. 304 Seiten mit 2 Kartenbildern in Licht= und Vierfarbensteindruck, 26 Vollbildern und 46 Textabbildungen. Hochelegant geb. Mark 4.—. Verlag von Stephan Geibel, Altenburg S.=A. Die Sammlung bietet Perlen echter Heimatkunst aus Heide und Moor: Erzählungeen von D. Speckmann, Timm Kröger, Max Geißler, Hans Esche.bach; Märchen von Theodor Krausbauer, H. Scharrelmann, Löns; anheimelnde Wanderbilder und Schilderungen von H. Löns, W. Schaer und J. Erler; ebenso einen Strauß stimmungsvoller Heidegedichte und Heidelieder von D. von Liliencron, F. Poppe, F. Diederich, Droste=Hülshoff, Greif, Fuchs, Storm, Klaus Groth, Allmers, Lenau, P. und A. Heinze, Freudenthal, Hebbel und Hofsmann v. Fallersleben. Der reiche Bildschmuck besteht teils aus Proben aus den Originalwerken, teils aus Nachbildungen Worpsweder Künstler und künstlerisch vollendeter Originalphotographien. Der bekannte Schriftsteller H. Brandstädter schreibt an den Herausgeber:.... das wird ja ein prächtiges stimmungsvolles Werk. Autoren von großer Darstellungskraft, die Auswahl mit feinstem poetischen Verständnis getroffen, die Abbildungen Kunstwerbe ersten Ranges. Das Buch verdient die allerwärmste Empfehlung und weiteste Verbreitung. Wegmarken. Erlebtes, Errungenes und Erkanntes. Von Wilhelm Schlatter, Lehrer an der Predigerschule in Bassel. VIII und 192 Seiten, eleg. geheftet Mk. 2,40, in Leinw. geb. Mk. 3,20. Verlag der Basler Missionsbuchhandlung. Aus dem reichen Inhalt des Buches seien folgende Abschnitte namhaft gemacht: Die Flucht der Zeit.— Ein Jahrzehnt im Menschenleben.— In die Ferien. — Auf hoher Alp.— Wer ist ein Theologe?— Wer ist ein Mann?— Die Stillen im Lande.— Der Friede der Seele.— Bekenntnisscheu.— Verborgene Anbetung. — Gebetsgemeinschaft.— Wachstum und Grenze der Fürbitte.— Die Hausandacht.— Was suchen wir im Gottesdienst?— Vergebungsgnade und Gottesfurcht. — Lauterkeit.— Chvistlicher Enthusiasmus.— Ein Wort zur modernen Jesus=Verehrung. Es ist eine wahre Freude, sich in die kurzen, treffenden und zum Nachdenken anregenden Abschnitte dieses Buches zu vertiefen, sie bieten jedem Christen etwas, jungen und alten, zumal sie vielfach Fragen behandeln, die manche Gemüter beschäftigen. Durch die hübsche Ausstattung empfiehlt sich das Buch zur Verwendung als Geschenk; man wird überall damit Freude machen und Dank ernten. Briefkasten. L. H., Westhofen. Beitrittserklärungen zum Keplerbund nimmt die Geschäftsstelle, Frankfurt a. M., Neue Mainzerstraße 41, entgegen. Geldsendungen sind aan die Filiale der Deutschen Bank, Frankfurt a. M., Kaiserplatz„für Keplerbund“ zu richten. Wetterbericht der Deutschen Seewarte. 23. Dez.: Meist bedeckt, trübe, ziemlich milde. 24. Dez.: Nebel, teils heiter, wolkig, nahe Null, Nachtfrost. 25. Dez.: Teils heiter, teils bewölkt, frostig, Nebel. Theater. Städt. Schauspielhaus Hagen. Freitag, 20. Dez., 8 Uhr:„Hanneles Himmelfahrt". Stadttheater Dortmund. Freitag, 20. Dez., 7½ Uhr:„Das Käthchen von Heilbronn“. Verantwortl. Redakteur: Friedhelm Kamper. Für den Inseraten= und Reklameteil verantwortlich: Jac. Christ, sämtlich zu Schwerte. Druck und Verlag von Carl Braus, Schwerte. Blumenschmuck unter dem = Weihnachts-Haum darf bei keiner Bescherung fehlen. Hierzu bieten die Firms Louis Engelke W Blumen-Ausstellungen d. Hagen, Bahnhofstrasse 42:: Elberfelderstrasse 11. die reichste Auswahl.— Besonders empfehle ich die von mir eingeführten Immortellen- Arrangements welche in kurzer Zeit allgemein beliebt geworden und durch mich in fast allen grösseren Plätzen Verbreitung fanden. Man stele Vergleiche an und lasse sich nicht durch Nachahmungen irre führen. In frischen Blumen ist meine Auswchl hervorragend! Blühende Pflanzen, Palmen, Jardinieren und langstielige Schnittblumen, letztere direkt aus den ersten Bezugsquellen der Riviera bezogen. Meln grosses Lager in Kunstblumes und = kunstgewerblichen Erzeagnissen ist ebenfalls sehr beachtenswert! 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Meyknecht Dammstraße 19. gen Wunsch sieht sich daher die Kapelle genötigt, am Donnerstag ein zweites Konzert zu geben, in dem die Glanznummern wie„Wassenschmiede am Mühlbach“. wieder gespielt werden und jeden Zuhörer in den Bann ihrer Natürlichkeit ziehen werden. Keiner darf es daher versäumen, sei er auch nicht sehr musikalisch, dieses eigenartige, aber künstlerisch hochstehende Konzert anzuhören.— Auf eine solche Rezension kann die Kapelle mit Recht stolz sein. *(Folgendes Eisenbahnkuriosum,) welches für manchen Leser unseres Blattes nicht ohne Interesse ist, wird aus Dortmund mitgeteilt: Man gelangt am billigsten von hier in zweiter Wagenklasse nach Hagen, wenn man von Bahnhof Süd abfährt und eine Fahrkarte bis Herdecke für 85 Pfg. und von da bis Hagen für 20 Pfg.— 1 Mark 5 Pfg. löst. Eine direkti Fahrkarte Dortmund=Süd bis Hagen kostet 1,20 Mk., also 15 Psg. mehr.— Will man recht teuer von Dortmund nach Hagen fahren, dann benutze man den um 4,25 Uhr nachmittags von Dortmund=Hauptbahnhof abfahrenden Zug— Fahrpreis 1 Mark 60 Pfennig bis Hagen— der in Witten ausläuft. Von dort muß man gegen Entrichtung von 50 Pfg. Zuschlagsgebühr den nach Frankfurt am Main fahrenden Schnellzug benutzen, sodaß die Gesamtkosten 2 Mark 10 Pfennige oder das Doppelte betragen, wie von Dortmund=Süd aus. Zum Altenaer Lustmord. Als weitere Neuigkeit über den angeblichen Lustmörder wird aus Elspe folgendes geschrieben: Schon vor der Ermordung der A. Mander, im Jahre 1889, haben zwei Geschwister, die M. und E. Hüttemister von hier, mit F. Hesse gezwungene Bekanntschaft machen müssen. Die beiden Mädchen waren seinerzeit„Auf'm Hahn", Pfarrei Allentrop mit Stricken beschäftigt und logierten in demselben Hause, in dem Hesse Knecht war. Es war ihre Gewohnheit, Sonntags nach Hause zu reisen, um sich dann Montags wieder zum„Hahn“ zurückzubegeben. Auf einem dieser Rückwege war es, daß, nicht weit vom„Hahn“ auf einem hier allerorts berüchtigten Waldwege, dem sogen. Lehnscheid, die Hüttemeister, die von einer alten Frau begleitet war, von Hesse überfallen wurde. Derselbe kam mit einem Komplizen, mit tief ins Gesicht gezogenem Schlapphut und links angezogenem Rocke unter Nachahmung einer mehn für solche Gesellen passenden Tierstimme, aus dem Walde kriechend auf die Frauen zu. Nachdem Hesse zuerst die alte Frau gepackt, nach näherem Erkennen aber wieder freigelassen, überfiel er das junge Mädchen und zog ihm— wie ja auch bei den übrigen Fällen — einen Schuh aus und eilte mit demsellben, um das Mädchen nachzulocken, in die Büsche. Da dieses jedoch die Straße entlang eilte, sprang er ihm nach, erfaßte es an der Gurgel und zog es würgend zur Wegeböschung. Bei diesem Ringen war es dem Mädchen noch möglich zu schreien:„Man tötet mich.“ Dieser Ruf wurde von ihrer Schwester, M. Hüttemeister, die mit einem Jungen nachkam, vernommen; sie sprang schuell herbei und warf sich auf den Burschen, worauf dieser die andere freiließ und sich auf letztere stürzte. Auch dieser wurde ein Schuh abgestreift, bis auch die Wut ihre Schwester wieder aufspringen ließ, und sich so beide Mädchen gemeinschaftlich zur Wehr setzten.— Der Junge war, als oder weil er Hesse erkannt hatte, davon geeilt. Eine Anzahl nachkommender Mädchen, die ebenfalls auf dem„Hahn" beschäftigt waren, verscheuchte das saubere Burschenpaar und so setzten die beiden Mädchen ohne je einen Schuh mit ihren Freundinnen ihren Weg fort. Wegen der ausgestandenen Angst war E. Hüttemeister 14 Tage lang bettlägerig und noch wochenlang waren blaue Flecken am Hals zu sehen. Die Sache wurde seinerzeit gerichtlich ausgetragen, aber Hesse hat auch damals stets mit den Worten:„Herr Richter, ich weiß mich nichts zu erinnern“, geleugmet. Dem damaligen, jetzt verstorbenen Pfarrer von Allentrop, hat Hesse später die Sache eingestanden, aber gesagt, er hätte sich nur einen Spaß erlauben wollen. Westfalen und Rheinland. * Dortmund, 19. Dez. Ein tragikomischer Vorfall, der unter Umständen hätte einen traurigen Ausgang nehmen können, spielte sich nächtlicherweise hier im Norden ab. Ein dort wohnender Schaffner, der kurz nach Mitternacht zum Dienst mußte, hatte die Zeit verschlafen. Aergerlich hierüber schloß er alle Türen ab und prügelte seine bessere Ehehälfte. Die Frau, um sich vor den hageldicht niedersausenden Schlägen zu schützen, riß in ihrer Angst das Fenster auf und sprang hinaus. Noch im letzten Moment gelang es dem Ehemann, sie bei dem Sprunge an den Röcken zu schnappen, und so hing die Frau aus dem zweiten Stock zwischen Himmel und Erde. Die schwere Last wieder allein ins Fenster zurückzuziehen, war ihm unmöglich, und ließ er sie fallen, dann konnte das unter Umständen den Tod der Frau bedeuten. In ihrer höchsten Not riefen beide laut um Hilfe. Der Retter erschien denn auch und zwar in der Person eines Kollegen, der gerade vom Dienst kam. Er sprang eiligst die Treppen hinauf, ein Fußtritt gegen die verschlossene Tür, u. im nächsten Moment war die Frau ars ihrer Todesangst befreit. Der Ehemann soll versprochen haben, seine Frau niemals wieder zu prügeln. * Castrop, 19. Dez.(100 Mark gespendet) hat der Wirteverein Castrop zur geeigneten Verwendung zu Weihnachten an arme Familien. Dafür hat der Verein den alten Brauch aufgehoben, am Neujahrstage den Gästen Freibier zu verabreichen oder sie mit Eiserkuchen zu bewirten. * Lenhausen, 19. Dez.(Zum Fall Hesse.) Dem hiesigen Postagenten Baumeister, welcher, wie wir schon berichteten, der erste war, der die Polizei auf den mutmäßlichen Mörder der Hedwig Hartmann aufmerksam gemacht hat, ist von der Staatsanwaltschaft in Hagen ein Schreiben zugegangen, worin es heißt, daß sie nach beendeter Untersuchung auf ihn zurückkommen werde wegen der eotl. Belohnung. * Bielefeld, 19. Dez. Im benachbarten Schildesche haben gestern Mitglieder eines Radfahrervereins in ihrem früheren Vereinslokal Verwüstungen angerichtet und den Wirt und die Hausbewohner mit Messern angegriffen, wobei vier Personen schwer verletzt wurden. * Olpe, 19. Dez.(Vom starken Sturm) wurde zwischen Eichen und Drolshagen eine Telegraphenstange umgeworfen und diese fiel quer über die Gleise. Zwei Telegraphenarbeiter waren nicht imstande, die Stange wegzuschaffen. Um ein Unglück zu verhüten, lief einer der Arbeiter dem 8 Uhr abends von Eichen abfahrenden Zuge entgegen, wodurch der Lokomotivführer aufmerksam wurde und der Zug zum Stehen gebracht werden konnte. Unzweifelhaft wäre sonst ein größeres Unglück passiert. * Neuß, 19. Dez.(Die Unvorsichtigkeit,) eine Bleistifthülse im Munde spielend hin und herzuschieben, hat hier ein sechsjähriger Knabe mit dem Tode bezahlen müssen. Die Hülse geriet ihm in den Hals und setzte sich in der Luftröhre fest, sodaß der bedauernswerte Knabe den Erstickungstod erlitt. Letzte Drahtmeldungen. Zur Lage in Persien. Teheran, 20. Dez. Der Schah hat nachts der Kosakenbrigade den Befehl erteilt, das Parlamentsgebäude zu bombardieren und dessen Verteidiger rücksichtslos anzugreifen. Die Folge wäre ein allgemeines Blutbad gewesen; im letzten Augenblick riet der russische Kommandeur dem Schah von dem Unternehmen ab, weil er sich auf seine Leute nicht verlassen könne. Der Schah sah sich infolgedessen genötigt, nachzugeben. Er befahl, den Platz von seinen Anhängern räumen zu lassen. London, 20. Dez. Nachrichten aus Teheran zufolge wurde der Schah zur Abdankung gezwungen. Furchtbares Grubenunglück. Pittsburg, 20. Dez. In der der Pittburg=Coal= Company gehörigen Daremine fand gestern vormittag eine heftige Explosion statt, die in weitem Umkreise vernommen wurde. Unmittelbar nach der Explosion entstiegen dichte Rauchwolken dem Minenschachte, 400 Minenarbeiter sind verschüttet. Man befürchtet, daß sie sämtlich umgekommen sind. Die Mine brennt. Inzwischen gingen noch folgende Meldungen ein: Pittsburg, 20. Dez. Wegen des gleich nach der Explosion in der Daremine ausgebrochenen Brandes ist es bis zum Nachmittag nicht gelungen, den Verschütteten Hilfe zu bringen. Unter diesen befinden sich gegen 100 Amerikaner, der Rest sind größtenteils Ungarn. Auch der Leiter des Werkes ist unter den Verschütteten. Pittsburg, 20. Dez. Nach den letzten Nachrichten sollen durch die Explosion in der Daremine 500 Arbeiter verschüttet sein. Folgenschwere Explosion in einem Waffenladen. Palermo, 20. Dez. In einem Waffenladen in der Lattarinistraße, in dem sich auch eine Pulverniederlage befand, fand eine Explosion statt, infolge deren das Haus einstürzte. 25 Personen wurden getötet und viele verletzt. Infolge der Explosion wurden alle Fensterscheiben in einem Umkreise von 500 Metern von dem Ort der Explosion zertrümmert. Zur Hülfeleistung traf Militär und die Feuerwehr an dem Ort des Unglücks ein. Eine spätere Meldung besagt: Palermo, 20. Dez. Die Explosion in dem Waffenladen ereignete sich um 5 Uhr nachmittags. Der Laden war um diese Zeit geschlossen. Bis gestern Abend wurden 10 Tote und ungefähr 60 Verwundete ausgefunden. Man befürchtet aber, daß noch mehr Personen unter den Trümmern liegen, weil in den Stockwerken über dem Laden sich ein Hotel befand. Zwei Sensationsprozesse. Berlin, 20. Dez. Der erste Tag des Hardenprozeß brachte juristische Auseinandersetzungen, die Verbesung der Artikel und Hardens Vernehmung. Es erscheint nicht ausgeschlossen, daß nach der eidlichen Vernehmung des Nebenklägers Grafen Cuno von Moltke zwischen den am Prozesse beteiligten Parteien Einigungsverhandlungen angebahnt werden. Sollten diese zu keinem Erfolge führen, so dürfte der Prozeß erst unmittelbar vor Weihnachten seinen Abschluß finden. Karlsruhe, 20. Dez. Hier begann der ErpresserProzeß gegen Freiherrn von Lindenau, in dem die Hau=Affäre neu aufgerollt wird. Verantwortl. Redakteur: Friedhelm Kemper. Für den Inseraten= und Reklameteil verantwortlich: Jac. Christ. Druck u. Verlag von Carl Braus, sämtlich zu Schwerte Junger Kaufmann sucht per fofort anständig 1.466—4.215 möbl. Zimmer mit voller Pension. Offerten unter C. B. 5170 an d. Exped. öss. Bl. Rbeinische. Technikum Bingen Naschinenbas und Elettretechaik, Abt ue Phe ee Telegramm!! 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Dezbr. cr., vormittags 11 Uhr werde ich zu Wandhofen, Versamm lung an der Falkenberg'schen Wirtschaft daselbst 1 Schwein gegen bar versteigern. □Schwerte, 19. Dezbr. 1907 Morgenroth, Ger.=Vollz. Schwimm-Verein 1 Schwerte. Samstag, jabends 8 Uhr': Vorstands=Wahl. Der Vorstand. Hohe 5174 Proviston zahlt eine leistungsfähige technische ind Asbestfabrik in an gut seinGummi= und eingeführte Platzvertreter in Rhe. land und Westfalen. Gefl. Off. unt. M. A. 2990 an Haasenstein### Vogler A.=G., Berlin W. 8. Samstag, den 21. d. Mts., morgens 9 Uhr, soll im hiesigen Schlachthause minderwertiges Rindfleisch verkauft werden. 55171 Empfehle für die Weihnachtstage hochseines H5172 Rindfleisch 60 und 65 Pfg. 70 Pfg. 75 Pfg. L. Seippel. ## Für die Feiertage!— Geflügel und Wild. Ia. Hafermastgänse sauber gerupft Pfd. 70 Hafermastgänse, bratfertig Pfd. 85 Pfg. Enten EStück 3 Mk., Puter„ 95 85 Pfg., Hahnen, Tauben ete. Hasen, schw thüring. abgez. 4—4.95 Me Rehkeulen Pfd. 1.30 Rehrücken Pfd. 1.40 Mö. Rehblätter„ 1.00 Rehragont„ 0.55 Ms. Bei vorher. Bestellung wird bestimmt geliefert, da sonst am letzten Tage die Arbeit im Hauptgeschäft zu groß„und nicht alles ausgeführt werden kann. W3173 Delikatessenhaus Warum sparen tausende Hauskrauen so sehr viel Geld, die in Pethers Opouiar ihre Butter, Margarine, Kaffee, Malzkaffee i. P., Käse, Eier, Schmalz, Gelee, rionig, Konserven, Cakes, Weine, sowie Fleisch- und Wurstwaren kaufen? Ae:l Peisais Spzial-Geschäft nur prima Ware aus erstklasigen Fabriken zu den denkbar billigsten Preisen verkauft und jedem Käufer bei Einkauf von Margarine, Kaffee, Malzkaffee i. P., Fleisch= und Wurstwaren durch Ausgabe von Rabattmarken und Bons durchschnittlich = 10 Prozent RabattS bewilligt. 2# 000“ man in Peiffers Spezial=Geschäft für schon 250 Rabattmarken WOetr gugäane 3 Mark in bar erhält. a1 220*8 Peiffers Spezial=Geschäft für die Bons, die man noch außer den üblichen Rabattmarken Werr ehält, nicht nur hübsche und nützliche Haushaltungs-Gegenstände sondern auf Wunsch auch bares Geld verabreicht. also für die Weihnachtstage gut und billig kaufen will, □S passt uun dn Peiffers Für die Weihnachtstage sind wieder einige Waggonladungen Margarine, Kaffee, Fleischund Wurstwaren frisch eingetroffen.— Achtung! Von heute bis Weihnachten Achtung! verabreiche ich auf Kaffee, Margarine, Fleisch- und Wurstwaren doppelte Rabattmarken. Ausserdem erhält jeder Käufer bei Einkauf von schon# 3 Mark an Gratis ein interessantes Unterhaltungsspiel für Jung und Alt Gratis. Pertters Spezic der * P chm eit: R.-voner tr Schwerte, Hagenerstrasse 1. 16 Verkaufsstellen. Schwerte, Hagenerstrasse 1.