Amtliches Rreseict verhtongehute Ibe bine, biove veugertgalß is, Vekamezel Fernsprech=Anschluß Nr. 62. Amt Schwerte. Erstes und ältestes Tages-Organ des Kreises Hörde. Haupt-Annoncenblatt Ungarns Zahlungsschwierigkeit. Von unferem Berliner Bureau. Das laufende Jahr hat uns in seinen verflossenen sieben Monaten schon so viel Ueberraschungen und eigenartige Zwischenfälle beschert, daß man wohl wünschen und denken könnte, es sei nun genug; aber es geht im bisherigen Stil unentwegt weiter, und wer weiß, was Alles nicht noch bis Jahresschluß vor sich gehen kann, wenn wir jetzt vor der an sich verblüffenden Tatsache stehen, daß ein Mitglied des großen, einst vom Fürsten Bismarck gegründeten Friedensbundes, ein Verbündeter Deutschlands, nämlich das Königreich Ungarn, mit ernsten Zahlungsschwierigkeiten zu rechnen hat, eine Folge der im ganzen Lande durchgeführten Steuerverweigerung und der Weigerung der städtischen Behörden, die freiwillig gezahlten Steuerbeträge an den Staat abzuführen. Als Kampfmittel gegen das den Magyaren verhaßte Ministerium Fejervary ist die Nichtzahlung der Steuern vorgeschlagen, und sie wird von der Bevölkerung nun mit höchstem Gaudium durchgeführt. In Geldsachen waren die Ungarn ja von jeher lieber die Nehmenden, als die Gebenden, ihr turmhoher Nationalstolz ließ es gnädig zu, daß die Deutsch=Oesterreicher den bei Weitem größten Teil der gemeinsamen Staats=Ausgaben (für Heer und Marine) zahlten. Das von Kaiser und König Franz Joseph eingesetzte, von der starken Mehrheit des ungarischen Reichstages aber nicht anerkannte Ministerium Fejervary steht also vor offenkundigen Zahlungsschwierigkeiten, es kann bei dem Mangel an einlaufenden Steuern nicht mehr allen seinen Verpflichtungen nachkommen und muß vorläufige Kürzungen bei den Zahlungen eintreten lassen. Aus der ungarischen Hauptstadt Budavest wird versichert, bei der Zahlung der Zinsen der ungarischen Anleihen, von denen ein starker Teil in Deutschland untergebracht ist, werde alles beim Alten bleiben, und wir hoffen, daß diese Versicherung auf Wahrheit beruht, denn es würde doch einen mehr wie peinlichen Eindruck in ganz Europa und in Deutschland im Besonderen machen, wenn es hieße, die ungarische Regierung ist durch die politischen Wirren in die Lage gekommen, ihre Zahlungen zeitweise einstellen zu müssen. Mag ein politischer Streit so hart sein, wie er will, zur gröblichen Außerachtlassung eingegangener Verpflichtungen darf er doch nicht führen, feierliche Verbindlichkeiten müssen erfüllt werden. Zu verkennen ist nicht, daß es bis zur Stunde dem ungarischen Ministerium an Mitteln fehlt, die nicht gezahlten Steuern einzutreiben. Die städtischen Behörden verweigern nicht nur hier, sondern auch bei der Elnberufung von Rekruten und Reservisten offen die Mitwirkung, und um diesen überall im Lande bestehenden Widerstand zu brechen, genügt die Anwendung von Polizeigewalt nicht entfernt. Ein militärisches Einschreiten würde den Bürgerkrieg entfachen und auch nichts nützen, denn schließlich können die Soldaten nicht als Steuer=Exekutoren verwendet werden. Die den Magyaren gezeigte übergroße frühere Nachgiebigkeit rächt sich jetzt, es zeigt sich auch, wie gering doch schließlich ihre Anhänglichkeit an den greisen Kaiser und König Franz Joseph ist. In den letzten Tagen ist nochmals versucht, eine Einigung herbeizuführen; es ist den Bemühungen der allerbeste Erfolg zu wünschen, aber wie eine volle Einigung herauskommen soll, ist bei den haushohen prinzipiellen Gegensätzen auf beiden Seiten schwer zu finden. Die magyarischen Heißsporne, und heute sind eigentlich alle Politiker Heißsporne, verlangen unbedingt die Einführung der ungarischen Armeesprache für die ungarischen Regimenter, mit anderen Worten also eine eigene, national=ungarische Armee, der von Wien aus nichts mehr kommandiert werden soll. Darauf läuft die ganze Geschichte hinaus, und wenn man auch dem greisen Franz Joseph es noch nicht antun will, die Kommando=Gewalt des obersten Kriegsherrn für Ungarn aus den Händen zu winden, für den künftigen österreichischen Kaiser und ungarischen König, den heutigen Erzherzog Franz Ferdinand, gegen den man in Budapest ein unüberwindliches Mißtrauen hegt, kommt dies sicher. Ungarn, das heute schon bürgerlich völlig selbständig ist, will auch militärisch von Oesterreich los, es will die habsburgische Monarchie sprengen. Kaiser Franz Joseph macht dagegen natürlich Front, aber, wie gesagt, für das von ihm eingesetzte ungarische Ministerium steht's bisher wenig günstig! Die Kriegslage in Südwestafrika. Das Wiedererscheinen Witbois und seines Anhanges auf dem heimatlichen Boden, wo sie jeden Schlupfwinkel kennen, hat in Erinnerung an. die schweren Kämpfe der Jahre 1893 und 1894 begreifliche Erregung verursacht. Die Tatsache, daß die Witboi=Hottentotten den ganzen Mai und Juni hindurch ungestört auf britischem Territorium saßen und die Vorbereitungen zum Wiedereinfall in das deutsche Schutzgebiet in aller Ruhe treffen, speziell Gewehre und Munition von den dortigen Eingeborenen aufkaufen konnten, war dem deutschen Hauptquartier ebenso bekannt wie der englischen Regierung und ihren Vertretern im Betschuana= und Kaplande. Noch am 19. v. Mts. wiesen wir an dieser Stelle darauf hin, daß die britische Kolonial= regierung zu sofortigem Einschreiten gegen die Witbois völkerrechtlich verpflichtet sei, und rügten das schlaffe Verhalten derselben gegen die Bande Morengas, die nicht entwaffnet und interniert, sondern in die Möglichkeit versetzt wurde, in vorzüglichem Gefechtszustande südlich Hasuur die Grenze wieder zu überschreiten. Jetzt liegt ein neuer Fall von schwerer Pflichtverletzung gegen die Neutralität vor. Witboi und sein zahlreicher Anhang haben das britische Gebiet als Zufluchtsstätte und als Basis für ihre weiteren Operationen ausgenutzt und sind neu gekräftigt und wohl ausgerüstet zur Fortsetzung des Kleinkrieges zurückgekehrt, ohne durch irgend welche Maßregeln der Kapregierung an dem Wechseln der Grenze behindert worden zu sein. Ein solches Verfahren zeugt entweder von außerordentlicher Schwäche und bemerkenswerter Angst vor den eigenen Eingeborenen oder von einer Gesinnung, die gegen die vornehmste Pflicht der Rassensolidarität verstößt. Den deutschen Truppen wird die Zufuhr von Lebensmitteln aus dem Kaplande über den Oranjefluß verweigert mit der merkwürdigen Begründung, daß durch die Freigebung der Zufuhr die eigenen Eingeborenen erregt und zum Anschluß an die aufständischen Brüder im deutschen Schutzgebiet veranlaßt würden, die letzteren aber dürfen sich ungestraft aus der Kapkolonie ihre Zufuhr an Waffen, Pferden und Lebensmitteln holen. Daß bei solcher Schwäche der Kapregierung das deutsche Hauptquartier den Wunsch hat, mit eigenen Kräften die englische Grenze im Osten und Süden nachhaltiger zu sperren, ist natürlich, und erscheint daher eine Verstärkung der Schutztruppe, wie sie geplant sein soll, begreiflich. 35 Schüsse: 27 Schüsse. Die hervorragende Schießfertigkeit der Besatzung unseres Panzerkreuzers„Prinz Adalbert“ zeigte sich bei dem nächtlichen Scharfschießen, das am Sonnabend vor dem Kaiser bei Saßnitz stattfand. Ein Geschütz hatte unter 35 Schüssen 27 Treffer. Nach der Seeschlacht in der Koreastraße ordnete der Kaiser an, daß praktisch erprobt werden sollte, wieweit es möglich sei, durch kleinkalibrige Geschosse in der Nacht schnell vorbeifahrende Torpedoboote vom Panzerschiff zu treffen. In der Mitte lag, so beschreibt die Nationalztg. die Uebung, „Prinz Adalbert"(Artillerieschulschiff); rechts und links befanden sich die Kreuzer„Undine" und„Nymphe“. Beide hatten an einer 1000 Meter langen Trosse je 3 alte, mit Kork gefüllte Torpedoboote. Die zuletzt genannten Kreuzer fuhren mit abgeblendeten Lichtern und zwar mit der vollen Geschwindigkeit von 21 Seemeilen, dem Kurs nach Norden zu, während„Prinz Adalbert“ mit 19 Seemeilen Geschwindigkeit südwärts dampfte. Dem Kommandanten des„Prinz Adalbert“ Kapitän Jacobsen war nur bekannt, daß 1000 Meter hinter„Undine" und„Nymphe“ die Torpedoboote folgten. Er und seine Offiziere hatten die kleine Zeitdifferenz genau abgeschätzt; nicht eine Sekunde zu frühging das Feuer los. Schon der zweite Schuß traf. Mit unheimlicher Geschwindigkeit folgten die Schüsse, im Moment waren aber auch die Boote vorübergesaust. Ein Boot wurde so oft getroffen, daß es trotz der Korkpolsterung sank. Ein anderes konnte nur mit Mühe in den Hafen geschleppt werden. Auch die übrigen vier hatten Schüsse erhalten; drei waren vollkommen aktionsunfähig geworden, denn die Schüsse hatten die Torpedolanzierrohre zerstört. Der Kaiser sah sich am nächsten Morgen die Geschoßwirkungen an und sprach seine vollste Zufriedenheit aus. Kapitän Jacobsen erhielt den Kronenorden 2. Klasse. gliedern mitteilen, in seinen Amtshandlungen durch die Herren Geistlichen der größeren Gemeinde vertreten. i(Ansteckende Krankheiten) wurden im Reg.= Bezirk Arnsberg in der Woche vom 23. Juli bis 29. Juli folgende gemeldet: Unterleibstyphus 17, Ruhr 21 (8 in Gelsenkirchen, 4 in Castrop), Wurmkrankheit 13, Kindbettfieber 9, Masern 46(1 in Hörde), Scharlach 59, Diphtherie 48(1 Aplerbeck, 2 Annen), Granulose 26, Todesfälle durch Tuberkulose kamen 21 vor, Tollwutverdacht war bei 3 Hunden. ** Geisecke, 8. August.(Geflügelzucht.) Laufe der vorigen Woche besuchte der Herr Landrat Dr. Busch in Begleitung des Herrn Assessors Junker von Ober=Conreut die hiesige Kreis=Hühnerzuchtanstalt eingehend und erfreute den Lehrer der Anstalt, Herrn Lehrer Siethoff, durch seine lobende Anerkennung und drückte ihm den Dank aus für alle Mühe und Sorgfalt, die er auf die Pflege dieses wichtigen landwirtschaftlichen Zweiges verwende. ! Ergste, 8. August.(Abgesaßt) wurden gestern abend beim unberechtigten Fischen in der fischreichen sogen. Wahne 6 Fabrikarbeiter aus Aplerbeck und werde. Zunächst wurde eine Kommission gewählt dur Berghofen und zwar durch den hiesigen Schutzmann Prüfung der Unterlagen für die Rentabilitätsverech= und mehrere Bürger. Doch der Fang wäre bald verAus Stadt und Umgebung. **(Zur Frage der Einführung der Elektrizität.) Gestern nachmittag fand in Dortmund im Römischen Kaiser eine Zusammenkunft der Landräte der Kreise des westfälischen Industriebezirkes statt, in der die Frage der Errichtung eines großen Elektrizitätswerkes für diesen Bezirk auf kommunaler Grundlage erörtert wurde. Die Versammlung sprach einmütig die Ueberzeugung aus, daß sich dieser Gedanke wohl verwirklichen lasse und zwar in einer rentablen Form und in einer Weise, die die kommunale Selbständigkeit vollständig wahre. Das Projekt würde sich verwirklichen lassen in einer Form, daß ein vollständiges Hand in Handgehen mit dem auf gewerblicher Grundlage arbeitenden rheinischen Unternehmen gewährleistet nungen. Dieser Kommission gehören an Landrat Direktor Döppke. Ferner gebens gewesen, da, wie sich nachher herausstellte, die Leute falsche Namen angaben. Doch gelang die FestDirektor Döppke.## Gemeinden aufgegeben, keinerlei Verträge auf diesem Gebiete einzugehen, bis die Frage endgiltig gelöst ist. Vertreten waren in der Versammlung Stadt= und Landkreis Dortmund, Stadt= und Landkreis Bochum, Stadt Witten, Stadt= und Landkreis Hagen, Landkreis Recklinghausen, Stadt= und Landkreis Gelsenkirchen, Stadt Hamm, Stadt= und Landkreis Hörde, Landkreis Hamm, Landkreis Hattingen. **(Ferienbeginn.) Mit dem heutigen Tage beginnen für Progymnasium und höhere Mädchenschule, sowie für sämtliche Volksschulen unseres Leserkreises die Ferien. Wir wünschen Lehrern und Schülern gute Erholung. Wer nicht in der Lage ist, seine Kinder ins Gebirge oder an die See zu schicken, der lasse sie tüchtig in Feld und Wald hierselbst umhertummeln; denn gerade diese Ferien sind in erster Linie mit dazu da, daß [3 Finger an der einen Hand hatte; durch ihn konnten dann auch die Personalien der übrigen festgestellt werden. Die Leute müssen unser Dorf wohl schon des öfteren mit ihrem Besuche„beehrt“ haben, denn bei ihnen wurde auch der seit einigen Wochen verschwundene Hund des Herrn Hillmann konfisziert.— Auf dem Rückwege verprügelten sich die ungebetenen Gäste, ärgerlich über ihr Mißgeschick, gegenseitig.— Diese Ausflüge nach Ergste dürften den Leuten noch teuer zu stehen kommen. ** Berghofen, 8. August. Dem Königlichen berittenen Gendarm Schade wurde das allgemeine Ehrenzeichen verliehen. Die Verleihung soll mit dem Bergarbeiterstreik zusammenhängen. ir Aplerbeck, 8. August.(Zeche„Margarethe.) In der am Samstag in Bonn stattgehabten Aufsichtsratssitzung wurde der Abschluß für das erste Semester 1905 vorgelegt, welcher nach den üblichen der Körper sich ausspanne und neue Kräfte sammle für reichlichen Abschreibungen und Rückstellungen einen das lange Winter=Semester, welches mit seinen kürzer Gewinn von Mark 105 682,56 gegen Mark 104 963,97 in werdenden Tagen den Aufenthalt im Freien nach Schulschluß und Erledigung der Schularbeiten auf ein Minimum beschränkt. Schwerte und nähere Umgebung, unser ganzes Ruhrtal überhaupt bbietet der Punkte in Fülle, die geeignet sind, den Körper zu kräftigen und zu stärken. =)=)(Das Fest der goldenen Hochzeit) feiern morgen in aller Stille im Kreise der Ihrigen die Eheleute Wilhelm Körner und Frau Sophie, geb. Weischede,— Wir sprechen dem im Glanze des goldenen Kranzes strahlenden Jubelpaare, das nunmehr ein halbes Jahrhundert Freude und Leid treu mit einander getragen hat, zu dem seltenen Gedenktage unseren herzlichsten Glückwunsch aus. *r(Lehrer und Lehrerinnen.) Nach den neuesten Verteilungsplänen der drei Regierungsbezirke Westfalens wirken an den öffentlichen Volksschulen im Bezirk Arnsberg 4190 Lehrer und 1637 Lehrerinnen, im Bezirk Minden 1360 bezw. 336 und im Bezirk Münster 1157 bezw. 762. **( N i c h t s o s c h l i m m,) w i e e s d e r g e s t r i g e n N o v i z nach schien, ist Herr Bahnbeamter Schultz gestern beim Sturze, den er sich beim Teeren seines Hausdaches zuzog, verletzt worden. Er versieht heute bereits wieder seinen Dienst in gewohnter Weise. **(Herr Pastor Terberger) tritt mit dem heutigen Tage seinen Sommerurlaub an und wird während dieser Zeit, was wir hierdurch den Gemeindemitder gleichen Zeit des Vorjahres ergibt. Das Resultat darf im Hinblick auf die beiden Streikmonate als ein günstiges bezeichnet werden. Die Aussichten bleiben weiter zufriedenstellend. dr Aplerbeck, 8. August.(Vier Krankenkassen) bestanden hier im verflossenen Jahre, deren Mitgliederzahl 1407 betrug. Davon hatte die Ortskrankenkasse einen Mitgliederbestand von 490 und ein Vermögen von 12 233 Mark, die Innungskrankenkasse 446 bezw. 1414, die Fabrikkrankenkassen der Aplerbecker Hütte 366 bezw. 24 871 und der Firma Stahl und Eisen 105 bezw. 3042. * Opherdicke, 8. August.(Feuer.) Gestern abend entstand in dem Hause des Bergmanns und Kötters Theodor Radix auf bis jetzt unaufgeklärte Weise Feuer. Das Haus, welches aus Fachwerk bestand, war in kurzer Zeit ein Raub der Flammen. Der Schaden ist durch Versicherung gedeckt. Westfalen und Rheinland. * Witten, 8. Aug.(Ein Bein durch Blutvergiftung verloren.) Dem 12jährigen Schüler Ludw. Pl. mußte das rechte Bein abgenommen werden. Der Knabe hatte sich unvorsichtigerweise ein Pöckchen durchgekratzt. Es entstand eine Blutvergiftung, die sein Leben bedrohte. Jetzt ist die Gefahr beseitigt. * Warstein, 8. Aug.(Provinz.) Die Frau des Lokomotivführers Er. schüttete auf die glimmenden Kohlen ihres Bügeleisens Petroleum, wobei die Kanne explodierte und sich der Inhalt über die Kleider der Aermsten ergoß, welche sofort in hellen Flammen stand. Obwohl schnell Hilfe zur Stelle war, hat die Bedauernswerte doch schwere Brandwunden an Armen, Beinen und Brust davongetragen. * Eickel, 8. August.(Tod in der Grube.) Der Bergmann Johann Klaus zu Hordel, Friedrichstraße 3 wohnend, war auf der Zeche„Shamrock“ in Eickel bei seiner Berufsarbeit tätig und zwar mit dem Einbauen der Zimmerung. Plötzlich brachen große Gesteinsmassen herein, durchschlugen die Zimmerung und begruben den braven Knappen unter sich. Als man nach einiger Zeit den Aermsten von den Steinen frei gemacht hatte, war er bereits tot und zwar hate er einen Schädelbruch davongetragen. Klaus war 22 Jahre alt. * Asseln(Westf.), 8. August.(In den Todgeradelt) ist hier der Bergmann Gustav Schnier. Er hatte seine Schicht auf der Zeche„Scharnhorst" beendigt und fuhr auf seinem Rade im schnellsten Tempo nach Hause, da er am Nachmittag noch Roggen einfahren wollte. Den Kopf vorgebengt, die Brust auf die Lenkstange gedrückt, achtete er nicht des Weges und rannte mit voller Wucht gegen einen Bierwagen, die lauten Zurufe des Kutschers überhörend. Der Unglückliche war alsbald eine Leiche. Er hinterläßt eine Frau mit mehreren unversorgten Kindern. *) Beckum, 8. Aug.(Ein niederträchtiger Streich) ist einem hiesigen Invaliden in vergangener Nacht gespielt worden. An einem großartig mit Trauben behangenen Weinstock, den der Mann vor sein Haus gepflanzt und sorgsam hochgezogen hatte, wurden die beiden Hauptreben in vergangener Nacht dicht am Boden abgeschnitten; bei dem Versuche, die dritte und letzte ebenso zu ruinieren, ist dem Täter das Messer gebrochen, das heute morgen auf der Stelle gefunden wurde. * Haltern, 8. August.(Eisenbahnunfall.) Gestern nachmittag zwischen 3 und 4 Uhr fuhr der von Haltern kommende Güterzug an der Haltener Mühle in ein Heerde Schafe. Fünfzehn Stück wurden teils getötet, teils schwer verletzt, so daß sie sofort abgeschlachtet werden mußten. 0 Altenbeken, 8. August.(Der Fremdenverkehr) auf dem hiesigen Bahnhof ist seit dem Tunneleinsturz ganz unbedeutend geworden, so daß der Pächter der hiesigen Bahnhofsrestauration, der 13000 Mk. Pacht jährlich zu zahlen hat, trüben Zeiten entgegengeht. Abgesehen von dem sonstigen großen früheren Konsum in den beiden Wartesälen, aßen im Wartesaal 1. und 2. Klasse täglich durchschnittlich 30 bis 40 Personen zu Mittag. Im Wartesaal 3. und 4. Klasse verkehrten ständig die zahlreichen Fahrbeamten derjenigen Personen= und Güterzüge, welche aus der Richtung von Herford, Hannover oder Holzminden hier endeten. Alle diese Einnahmequellen sind jetzt versiegt. Wegen des lebhaften Verkehrs, der sich zwischen Buke und Bad Driburg jetzt entwickelt hat und der zur Einrichtung von Omnibusverbindungen zwischen Buke und Driburg zu allen Zügen geführt hat, beabsichtigt die Eisenbahndirektion Kassel, im Stationsgebäude zu Buke Restaurationsräume herzustellen und dem Altenbekener Bahnhofsrestaurateur in Buke mit zu übergeben. * Barmen, 8. August.(Beim Radfahren zu Tode gekommen) ist der Selterswasserfabrikant Alb. Weber, Teilhaber der Firma Jos. Happ aus Elberfeld. Weber kam mit dem Rade in der Allee in dem Augenblick zu Fall, als ein Straßenbahnwagen des Weges kam, und schlug mit dem Kopf derart gegen den Hinterteil des Straßenbahnwagens, daß er einen Schädelbruch erlitt. Wenige Stunden später verschied er in einem Elberfelder Krankenhause. Weber war 30 Jahre alt und unverheiratet: * Opladen, 8. August. Nächtlicher Ueberfall.) In der vergangenen Nacht um 1 Uhr wurde an Roman von Ewald August König. 30 „Nur den Bekannten.“ „Gräfin von Hohenberg.“ „Bedauere,“ sagte der Doktor mit hämischem Spott,„so spät empfange ich Damenbesuche nicht.“ „Sie wissen, weshalb ich komme," erwiderte die Gräfin,„Sie müssen öffnen.“ „Glauben Sie, mich dazu zwingen zu können?“ „Wenn ich es nicht kann, wird es die Polizei tun.“ Jonatan Lampe lachte.„Die Polizei mag es versuchen,“ sagte er;„sie muß zu einem solchen Gewaltakt triftige Gründe haben. Können Sie mich eines Verbrechens beschuldigen, Madame? Haben Sie Beweise, die gegen mich zeugen?“ „Ja, ich beschuldige Sie, mir mein Kind geraubt zu haben,“ entgegnete Hedwig, unfähig, ihrer Aufregung länger zu gebieten;„ich weiß, daß Siees getan haben, ich verlange von Ihnen meinen Sohn zurück!“ „Erlauben Sie, die Anklage ist sehr leicht, aber die Beweise...“ „Sie sind in Ihrem Hause!“ „Wirklich?“ „Mit diesem Spott werden Sie meine Anklage nicht entkräften, sie findet vielmehr eine Bestätigung darin, daß Sie mir Ihr Haus nicht öffnen wollen.“ „Ich glaube, es liegt in meinem Belieben, wem ich öffnen will oder nicht,“ sagte der Doktor;„wünschen Sie etwas von mir, so kommen Sie morgen wieder, ich werde bis mittag zu Hause sein. Gute Nacht, Madame! Ich wünsche Ihnen angenehme Ruhe. Er schlug mit heiserem Lachen das Fenster zu und kehrte in die Wohnstube zurück.#. Pepi hatte die Unterhaltung Wort für Wort vernommen; sie war empört über die Bosheit des Doktors. „Sie war da,“ sagte Jonatan Lampe eintretend.„Man wollte mich überrumpeln, aber man hat sich verrechnet.“ „Gilt Ihnen der Schmerz eines verzweifelten Mutterherste 32 fragte Pepi, ihn fest anschauend. gend nichis!“ pi, ihn fest anschauend. „Schweig, Närrin!" fiei der Doktor ihr ins Wort.„Du solltest bedenken, daß Du mir Dank schuldest, daß Du ohne mich auf der Slache wechunggent oder imn Jochshand deslommen würet. aber statt dessen ernte ich nur Undank. Was bindet mich an Dich? Nichts! Ich gebe Dir einen Fußtritt und werfe Dich vor die Tür, dann wirst Du bald wieder am Hungertuch nagen. Oder glaubst Du, es werde Dir leicht sein, einen anderen Dienst zu finden?.... Jgt Gber. n W.- h. „Wer arbeiten will, finder überau urbeit.“ „Für den ehrlichen Menschen lasse ich das gelten, nicht aber für Personen Deines Gelichters, die dazu nichts gelernt haben.“ „Es gilt für alle, die arbeiten wollen und arbeiten können,“ sagte das Mädchen, den Kopf trotzig zurückwerfend.„Mir ist es recht, daß wir noch in dieser Stunde uns trennen, aber vorher werden Sie mir mitteilen, wohin Sie den Knaben gebracht „Ich glaube wirklich, daß sie irrsinnig ist,“ versetzte der Doktor achselzuckend. „Sie werden es mir sagen.“ „Ich werde es nicht tun.“. „Dann klage ich Sie an, den Knaben ermordet zu haoen.“ Der Doktor fuhr zusammen; sein Blick wurde starr, aber im nächsten Moment schien er zu fühlen, daß er sich eine Blöße gegeben habe, aus der man einen Beweis für seine Schuld ziehen konnte. „Dummes Zeug,“ brummte er,„es wäre die Anklage einer „Eine Anklage, die ich nur nicht beweisen könnte.“ „Also eine Verleumdung!“„. Kefng ma. „Nennen Sie es, wie Sie wollen, jedenfaus würden Sie gezwungen, Rechenschaft darüber zu geben, wo der Knabe geblieben ist. Herr Doktor, ich beschwöre Sie, treiben Sie mich nicht zum äußersten, sagen Sie mir, wo ich das Kind finde, damit ich es seiner Mutter zurückbringen kann, dann will ich von Ihnen scheiden und Ihnen keinen Groll nachtragen.“ „Wie edel!“ spottete er. Nichea: „Du lüg „Sie hat wollg, wann st! Sie hat Dir jedenfalls Versprechungen gemacht.“ mir gedroht, daß sie mich ins Gefängnis bringen ich ihr nicht die volle Wahrheit sage.“ Allo dash da mit her danider geshprachent dch den oldor gornig. „Nein, sie sprach mit mir darüber.“ „Und Du gabst ihr die erste Veranlassung?“ „Ich weiß das nicht, sie sagte mir geradezu, ich wisse, wo das Kind sei und wer es geraubt habe; sie forderte es von mir zurück.“ „Und darauf erwidertest Du ihr, ich sei der Anstifter, ich habe auch Dich zwingen wollen, den Burschen zu entführen, man müsse ihn bei mir suchen. Ist es nicht so.. he?“ „Ich habe ihr nichts gesagt,“ erwiderte Pepi kopfschüttelnd, aber ich habe Mitleid mit ihr und ich nahm mir vor, ihr das Kind zurückzuschaffen. Das ist alles, was ich Ihnen zu sagen habe, Herr Doktor; ich muß es nun Ihnen überlassen, was Sie tun wollen. Ich bin entschlossen zu allem, zu jedem, auch dem schwersten Opfer; ich werde mich nicht bedenken, wenn ich meine Ehre und meine Freiheit dafür hingeben soll; diese eine Tat wird sühnen, was ich früher verbrochen habe.“ Der hagere Mann durchmaß mit großen Schritten das Zimmer, der Ton, den das Mädchen anschlug, mußte ihn erkennen lassen, daß sie die Wahrheit sprach und daß nichts ihren Entschluß erschüttern konnte.... I. 14 chracke bab„Das ist der Dank für alle die Opfer, bie ich gebracht habe!“ klagte er.„Aber Du sollst meine Pläne nicht durchkreuzen, undankbares Geschöpf.“ Er hatte sich auf das Mädchen gestürzt; seine knochige Faust umklammerte ihren Arm so fest, daß Pepi vor Schmerz laut aufschrie.„Dein Sträuben wird Dir so wenig nützen, wie Dein Schreien,“ sagte er, vor Wut knirschend. Er schleppte das Mädchen hinaus; vergeblich setzte sie sich zur Wehr, der kleine Mann besaß mehr Kräfte, als es den Anschein hatte.... 45 4unt hvom Hisferst— 4 Sein höhnisches Lachen uvertonte ihren Hilferuf, und trotz ihres Sträubens riß er sie mit sich fort, bis er die Kellertür erreicht hatt,„... 244 125 Seine Sienh. „Ich werde Dir zeigen, vaß ich Dich und Deine Dienste entbehren kann,“ sagte er, indem er die Kellertür hastig öffnete. „Du wirst mir nicht mehr drohen.“ „Sie wollen mich morden?“ schrie das Mädchen entsetzt. „Nein, das nicht,“ spottete Jonatan Lampe,„ich will Dich nur zahm machen. Du wirst Dein Gefängnis nicht verlassen, so lange Du mir noch schaden kannst; wie lange die Haft dauern wird, weiß ich jetzt noch nicht.“ 120,20 der Düseldorferstraße bei einem aletnwchnenden, über würdtgt wirzzrer vorauzschtlich vorzisglschen HedenAede ue unge eune bundhen e bue Besung, geigeue Anterzeur szhaih Helsg. 2 önaser Honsaterih sge zur Hebung und Aufmunterung Letzte Drahtmeldungen der„Schwerter Zeitung“. Straßen=Kravalle. (ld) Aachen, 8. Aug. In der Elsaßstraße fand heute nacht zwischen einer Anzahl Zivilisten und Militärpersonen eine derartige Schlägerei statt, daß die Polizei ein Militäraufgebot requirieren mußte, das unter Führung eines Leutnants mit zwei Abteilungen unter Gewehr erschien und dem gefährlichen Treiben ein Ende machte. Mehrere Exzedenten wurden Füchen, 9. August.,„# gchgiten##### Kon=]schäftigt sind. Ohne jeden Grund wurden in#iner verhaftet, darunter ein Bursche eines Generals der der Versammlung der benosenogte,, i schat, Wirschaft zwei Kroaten von den Polen angegrnsen. Nachener Garnison. enen de bodevr ud aeszen nachntg der Kanu eoste sch aus der Straße or. Herket vers,(., gale 8 ung, Gestern akens Aersel ein Ge. und Zhoch enter Pruo, son, geser, stat. Ve. letzte ein Kroate mit einem Stlet zwei polnischge, Ar= legenheisarbeiter auf der Haupstraße einen Schsffen. e PeCcladug uge; s den ie a1 beiter so schwer, daß sie alsbald vertarben. Weiter Hei seiner Verhafung grisf ein Hausen Rowdes zwei Polizisten und drei Soldaten an. Ein Soldat wurde durch Messerstiche verwundet und ihm das Seitengewehr entrissen. Ein größeres Polizeiaufgebot wurde einem auf den Kopf versezte einen beich wuchtoz, deg Banosells mit. Schlag auf den Kopf versetzre, daß das Blut hoch auf= des pa. spritzte. Dem Getroffenen blieb noch so viel Kraft, um nach Hilfe zu schreien, die dann auch sofort aus der Nachbarschaft herbeieilte; leider war der Täter inzwischen schon unerkannt entkommen. Ein schnell herbeigerusener Arzt sorgte für den Verletzten. Kleine Chronik. Hannover, 8. Aug. Ein blutiger Zusammerstoß e bes Gete iue den bep eben.#ast, Jenknsahrken, volnriche uigh ergtiche Arbeter de Jüchen, 8. Auaust. ESchutzgenossenscg##.) 13zugt sind. Ohne jeden Grund wurden in beo od b gasz Amntsgerscht in jedzs beiter so schwer, daß sie alsbald verstarben. kanntich bot 2gs Arnt2gericht e,ectung, Fehl= wurden zwei Arbeiter schwer und zwei leichter Veteated der Genostenschof zahlen Hat, auf 5ovo Mar letzt. Der Hauptäiter st entfloßen. festgesetzt. Die Zahlung eines solchen Betrages würde! Wolfratshausen, 8. Aug. Heu verüberus anter den Kaonen, Voliodont uie heshesigen, idat eleide waiadke Sehenrel Kanmn eisl aicher elsce Slchscehicsce ci se esescheschescesee. gliedern Erleichterungen hinsichtlich der Zahlungsver= Paris, 8. Aug. Aus B. pflichtungen zu verschaffen. Industrie und Handel. 88(Der Dortmunder Verkaufs=Verein für Ziegeabrikate) hatte seine Mitglieder auf den 5. dieses Boot einen Ausflug auf das Meer unternahmen, wurRouns uch Hetek Modtendonr u Denmunr zie gter. u.de 1e. d. uug, Juil Sumshu. u. Ziegeleigewerbe entstandenen Lage, sagie, Zie mit Rück= Insel Oleron sind beim Baden ertrunken. sicht auf Letztere zu ergreifenden Maßnahmen eingesicht auf Letztere zu ergreifenden Maßnahmen eing laden. Bekanntlich hatte die Vereinigung zu Beginn dieses Jahres auf Grund der verhältnismäßig günstigen Bauaussichten die bis dahin bestandene Produktions=Einschränkung von 50 Prozent auf 40 Prozent herabgesetzt, demgemäß 60 Prozent der Normalpro= duktion ihrer Oefen herzustellen beschlossen. Für den Absatz dieser Mengen ist aber durch den im Mai dieses Jahres zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer des Baugewerbes ausgebrochenen Lohnkampf, der zu einer Stillegung fast sämtlicher bedeutenderen Bauten geführt hat, heute nicht mehr die mindeste Aussicht vorhanden. Der Ausfall allein in den letzten zwei Monaten ist gegen das Vorjahr schon ein derartiger, daß eine weitere Einschränkung von 20 Prozent demselben kaum das Gleichgewicht hält. Die Versammlung erachtete unter solchen Umständen die Beschränkung der Produktion um weitere mindestens 20 Prozent als ein Gebot unbedingter Notwendigkeit, um die schon an sich erheblichen Verluste des Einzelnen nicht noch durch Hinlegung absatzloser Steinmengen zu vergrößern. Die Durchführung dieses Beschlusses wird nicht lange auf sich warten lassen, da einzelne Ziegeleien schon jetzt nicht mehr ihre Steine zu stapeln wissen. Ein früher Schluß der Ziegeleien und im Zusammenhange damit eine leider vorzeitige Entlassung größerer Arbeitermassen wird die weitere unabwendbare Folge sein. So zieht der Kampf im Baugewerbe seine weiten Kreise, Unschuldige mit in seinen Strudel ziehend. Die Handwerks=Ausstellung in Köln. Aus Köln, 8. August, wird uns geschrieben: Die Handwerkerausstellung des Regierungsbezirks Köln geht ihrem Ende entgegen. Am 20. August findet der feierliche Schluß der Veranstaltung statt. Den Ferienreisenden in Rheinland=Westfalen ist daher nur noch wenige Wochen Gelegenheit geboten, das Unternehmen kennen zu lernen, über dessen Sehenswürdigkeit längst kein Zweifel mehr besteht. Es bietet in einfachem, aber geschmackvollem Rahmen ein übersichtliches Bild der Leistungen des altberühmten Kölner Handwerks und läßt zugleich erkennen, daß auch in den übrigen Städten und Kreisen des Regierungsbezirks das Handwerk einen hohen Grad der Vollkommenheit erreicht hat. Dies zeigen namentlich vortreffliche Holzarbeiten aus Mülheim a. Rhein und Euskirchen u. a. m. Unter den Kölner Schreinerarbeiten fallen namentlich einige Möbel ins Auge, die sowohl wegen ihrer künstlerischen Ausführung, als wegen des Holzes, aus dem sie hergestellt sind, Beachtung verdienen. Sie Einsturz eines Brückenbaues. (ib) Hannover, 8. Aug.(Drahtb.) Bei dem Bau Maris. 8. Aua Aus Brest wird gemeldet, ein einer Eisenbahnbrücke im benachbarten Hainholz stürzArsenal begangen wor=ste ein Teil der Mauer, welcher gestern aufgeführt worernder Dehteye e iu Predter Matrasen fnd in die den war, wahrscheinlich wnfolge Erschiterung. Lurch ser Angelegenheit verwickelt. Die Untersuchung ist darüberfahrende Züge ein und verschüttete sieven Arser ungeregenget verwickelt. Die Untersuchung st beiter. Drei wurden schwerverletzt, die vier anderen eingeleitet. 8. Aug. Drei Matrosen, welche in einem 3 Soldaten vom Blitz erschlagen. vom Sturm überrascht und ertranken.(tb) Kattowitz, 8. Aug.(Drahtb.) Auf der LandLa Rochelle, 8. Aug. Zwei Einwoyner ver straße bei Troppau wurden gestern zwei Soldaten vom *:# Blitze getötet, ein dritter schwer verletzt. Unglück oder Selbstmord? (=) Weimar, 8. Aug.(Privattel.) Frau Oberleutnant Horrocks wurde heute morgen im Schlafzimmer ihrer Villa in der Belvedere=Allee tot aufgesunDas Eisenbahn=Unglück bei Spremperg.... sden. Es liegt Leuchigas=Vergstung vor. Zweiselhast Kottbus, 8. Aug. Der Lokomotivführer Krug ir ist, ob Selbstmord oder Unglücksfall anzunehmen ist. im Krankenhause zu Kottbus gleich nach seiner Ein= Die Frau lebte von ihrem Manne geschieden. lieferung gestorben. Ihm war das Rückgrat gebrochen. Schwerverletzt wurde auch der Zugführer Ruch. Tod durch giftige Pilze. werverleßt wurde auch de... Jeugmes,(.) Breslau, 8. Aug. In Rogan erkrankte die Kottbus, 8. Aug. Das Unglück ist, wie angzenvm, Familie des Stellenbesitzers Kurzym nach dem Genuß men wird, durch Verspätung der abgegebenen Signale giftiger Pilze. Kurzym, dessen achtjähriger Sohn und entstanden. Der Schnellzug in Spremberg wartete sein zweijähriges Enkelkind sind bereits gestorben. auf ein Signal, das die Abfahrt des Nachzuges melden Die übrigen Familienmitglieder liegen schwer krank sollte. Als dieses ausblieb, wurde der Berliner garnieder, aus dem sie hergestellt sind, Beachtung verdienen. Sie bilden in letzterer Beziehung eine geschichtliche Merkwürdigkeit, denn ihr Urstoff, ein eisenfestes Eichenholz, hat 2000 Jahre im Rheinbett zu Köln geruht, wo es seinerzeit von den Römern zu Brückenpfeilern verwandt worden war. Für die eigentlichen kunstgewerblichen Leistungen ist in der Ausstellung eine besondere Abteilung eingerichtet, die angesichts der hervorragenden Bedeutung des Kölner Kunstgewerbes natürlich eine große Anziehungskraft auf die Besucher ausübt. Eine Augenweide für Laien und Fachmann sind daneben die in einer Reihe von Kojen vorgeführten Musterleistungen der Kölner Meisterkurse, in deuen sich namentlich die Schlosserarbeiten neben den Holzerzeugnissen wegen ihrer wahrhaft künstlerischen Pollendung hervortun. Eine wirtschaftlich sehr wichtige Abteilung der Ausstellung findet sich im Hintergrunde der am Kaiser Friedrichs=Rhein=Ufer lang hingestreckten stattlichen Ausstellungshalle, nämlich eine reiche Sammlung von Kraft= und Hilfsmaschinen für das Handwerk, auf deren zweckentsprechender Benutzung heutzutage die Fortentwickelung und das Gedeihen des Handwerks zum nicht geringen Teil beruhen. Der zahlreiche Besuch der Ausstellung läßt erkennen, daß das in ihr Gebotene von den weitesten Volkskreisen gebührend gesollte. Als dieses ausblieb, wurde der Berliner Schnellzug abgelassen. Später erst, nachdem der Nachzug von Schleife schon abgefahren war, kam erst die Meldung nach Spremberg. Das Unglück hätte verhütet werden können, wenn das Signal gleichzeitig mit der Abfahrt des Zuges von Schleife abgegeben worden wäre. Das Unglück geschah an einer Stelle, wo die Geleise eine große Kurve bilden. Die beiden Züge näherten sich im Volldampf einander, ohne daß die Maschinenführer merken konnten, daß sie auf ein und demselben Geleise fuhren. Bei dem Zusammenstoß wurden 150 Personen verletzt. Eine andere Version besagt, das Eisenbahnunglück sei, wie es scheine, durch eine Verspätung des fahrplanmäßigen Schnellzuges aus Görlitz hervorgerufen worden. Von jedem Zuge blieben die drei letzten Wagen der dritten Klasse völlig unversehrt. Das Ministerium hat zwei Räte als Kommissare nach Spremberg entsandt, die den Tatbestand aufnehmen und die weitere Untersuchung über dieses Unglück zu leiten haben. 00 Spremberg, 8. Aug. Unter der Anschuldigung, das folgenschwere Eisenbahnunglück, das sich gestern nachmittag bei der hiesigen Blockstation ereignete, verschuldet zu haben, ist der Stationsassistent Stolljeß vom Dienste suspendiert worden. Er soll den Berliner Schnellzug zu früh abgelassen haben, trotz= dem er wußte, daß der Görlitzer Nachzug abgegangen war. Nach den letzten Feststellungen sind bei dem Eisenbahnunglück insgesamt 18 Personen ums Leben gekommen und 6 schwer verwundet worden. Von der Familie des Justizrates Rockau aus Görlitz wurden Vater, Mutter und Sohn förmlich aneinandergespießt tot aufgefunden. Die Tochter lebte noch, doch besteht wenig Hoffnung für ihr Aufkommen. Wie bei allen Eisenbahnnnfällen waren auch hier wieder die Verletzungen der untern Gliedmaßen besonders schwer und totbringend gewesen. (lb) Spremberg, 9. Aug.(Drahtb.) Vier Personen, die bei dem Eisenbahn=Unglück getötet wurden, konnten bisher nicht rekognosziert werden. Die Aufregung auf dem Spremberger Bahnhof ist noch im Steigen begriffen. Von allen Seiten treffen Depeschen ein, die nach dem Verbleib von Angehörigen fragen. Die Angehörigen der Toten wurden von der Bahnbehörde in schonender Weise benachrichtigt. Die getöteten Bahnbeamten waren sämtlich verheiratet und Familienväter. Die Ursache des Unglücks, das nach Ansicht der Vorgesetzten auf grober Fahrlässigkeit beruht, ist in einem Mißverständnis zwischen den Telegraphenbeamten in Spremberg und Scheibe zu suchen. (ld) Görlitz, 9. Aug.(Drahtb.) Die tot geglaubte Frau des Justizrats lebt; sie befand sich nicht in dem Zuge, sondern war in Berlin geblieben. Ein Görlitzer Bankier rettete sich dadurch, daß er sich im kritischen Augenblicke platt auf den Boden warf. (=) Nackel, 9. Aug.(Privattel.) In erkrankte eine Familie von 6 Köpfen nach dem Genuß von Pilzen. Vor dem Eintreffen ärztlicher Hilfe waren 5 der Erkrankten schon gestorben. Rußland braucht Geld. I] Petersburg, 9. Aug.(Heroldtel.) Alle Vorbereitungen zur Fortsetzung des Krieges werden eifrig getroffen. Rußland beabsichtigt eine Anleihe in Höhe von 200 Millionen Rubel aufzunehmen. Kämpfe auf Kreta. (:) Kanea, 9. Aug.(Wolff=Tel.) Die Insurgenten bemächtigten sich des Zollhauses bei dem Dorfe Kapellen. Sie schossen auf eine Abteilung landender Gendarmerie. Darauf beschoß ein russisches Kanonenboot das Dorf mit Granaten. Als etwa 120 Schüsse gefallen waren und das Dorf brannte, zogen sich die Insurgenten zurück. Auf dem Kanonenboot wurde ein Mann getötet, einer verwundet. Schwere Feuersbrünste in Newyork. [1 Newyork, 9. Aug.(Heroldtel.) Ein Schadenfeuer, das in den Docks nahe denen der Hamburg= Amerika=Linie liegt, zerstörte Werte von vielen Millionen.— Ein zweites Schadenfeuer zerstörte die St. Thomaskirche, eine der ältesten Kirchen der Stadt. Viele Kunstgegenstände sind vernichtet.— Ein drittes Feuer brach in einem großen Warenhause aus. Alle anwesenden Käufer und Angestellten konnten sich nicht mehr retten. 30 Personen kamen in den Flammen um, 100 weitere wurden schwerverletzt. Revolverkampf zwischen zwei Theatertruppen. Newyork, 8. Aug. In dem chinesischen Theater kam es gestern zwischen 2 Gesellschaften zu einem Streit, in dessen Verlaus zu Revolvern gegriffen wurde. Drei Chinesen wurden getötet und 20 verletzt. Ueber 30 Verhaftngen wurden vorgenommen. In dem Chinesenviertel herrscht große Aufregung. Vermischtes. (Sprüche eines lachenden Philosophen.) Es gibt Augenblicke im menschlichen Leben, wo uns der ganze Himmel rosig und diese alte, trübe Erde wie ein Paradies vorkommt. Einer dieser Augenblicke ist, wenn wir im Futter einer alten abgelegten Winterweste plötzlich ein Zwanzigmarkstück entdecken.— Der Mensch gebraucht zu seinem irdischen Glücke immer etwas mehr, als er vom Schicksal erhalten hat.—Eine Frau kann in fünf Minuten den Schreibtisch ihres Mannes so in Ordnung bringen, daß der Mann fünf Tage nötig hat, um seine Sachen wiederzufinden.— Ein Philosoph sagt:„Gelächter bedeutet Sympathie.“ Dieser Ausspruch wird jedem zum Trost gereichen, der in der Straße unversehens auf eine Apfelsinenschale tritt.— Ich kenne einen Mann, der augenblicklich eine Zeit der Ruhe genießt, wie er sie seit seinem Hochzeitstage noch nicht erlebt hat. Seine Frau hat ihre Zunge aus Plätteisen gehalten, um zu sehen, ob es heiß genug war. Es war beis genne Verantwortlicher Redakteur Wilhelm Schade, Schwerte. Während des Umbaues befindet sich mein Geschäft im Hause des Herrn Saalmann, Ostenstrasse 18, hier Da ich mein Warenlager nicht annähernd dort unterbringen kann, so bleiben zu räumen, die bekannt gegebenen, auch in dieser Zeit, um schnellstens Bar-Einkäufen in Kraft!! Hochachtend J. Reent Nachoiger, jetzt Ostenstrasse 19. Ein Fuder gutes Wiesenhen per sofort zu verkaufen. 2782 Wilh. Stricker, Schwerte. Ia.Hammelfleisch. 2738 W. Brauckmann. Zur Leitung einer Filiale wird eine christlich gesinnte, durchaus tüchtige und propere Verkäuferin der Kolonialwarenbranche zum baldigen Eintritt gesucht. Offerten mit Zeugnisabschriften bezw Empfehlungen erbittet Ernst Eklöh, Eving b. Dortmund. Eie Zustächrung shmil Aobeten und Besterungen für die Hersteuung des Stellwerksgebäudes I auf Schwerte(rd. 64 gm bebaute Fläche) soll öffentlich in einem Lose v#rgehen werden Verdingsunterlagen Ziegen im Zimmer 33 iseres Geschäftsgebäudes zur Einsicht aus. Angebotsheste konnen Ein Mädchen von 14—16 Jahren für leichte Arbeit gesucht. 2740 Mährstraße Ein besseres Mädchen für alle Hausarbeit nach Altena gesucht. Selbiges muß auch im beschäft mit tätig sein 2729 Näheres Wilhelmstr. 12. Ein zuverlässiger Sutzekatiln. für dauernde Beschaftigung gesucht. 2719 Aug. Sieberg, Baumaterialien. Statt jeder besonderen Anzeige! Montag nacht gegen 12 Uhr starb ganz unerwartet nach kurzem, schweren Leiden mein lieber„lznn, unser guter Sohn, Schwager und Onkel, der walzer Heinrich Hagemann im Alter von 24 Jahren. Wohl vorbereitet mit den heiligen Sterbe-Sakramenten der röm. kath. Kirche. Dies zeigen tiefbetrübt an, mit der Bitte um stille Teilnahme Die trauernden Hinterbliebenen. Schwerte, Dortmund, Holzwickede, Köln, Hamm. Die Beerdigung Andet Freitag nachmittag 4 Uhr vom Sterbehause, Beckestr. 41, aus statt. vergeben werden umerer wesczusppg### d#r Porgzngus, Angeggerggg nen gegen post- und befteugeldfreie Voreinsendung des Betrager von 80 Pfg. in bar von hier bezogen werden. Eröffnung der Angebote am Mittwoch, den 23 Rugust, vorm. 10½ Ahr.„Zy; schlagsfrist 8 Wochen. Hagen, im Angust 1905. Bugaeon Königl. Eisenbahn=Betriebs=Juspertion 3. Wönnung von 2—8 Zimmern mit Stall per 1. Novbr. zu vermieten. 2735 Klusenweg 39. RRRRRRRRRERRRRRRRRAR Eine Wohnung, bestehend aus 3 Zimmern, per 1. September d. J. evtl später an eine ruhige Familie zu vermieten. Näheres in der Geschäftsstelle der Schwerter Zeitung. 278 Die besten und billigsten 2625 Bekanntmachung. Meine Bekanntmachung vom 9. Pezj.cg, Ra, üper die Bei; Schulen des Kreises einschließlich der eine Festsezung der Ferien für die städtischen Schulen von hieraus nicht mehr stattfindet Hörde, den 7. August 1905. 2726 Der kommissarische Laudrat. gez.: Busch * Pg Schuhwarenn * sast wan be s Fr. Steinschune, g Schwerte, Hagenerstr. 11. 96 Damen-Lederpantoffel, rot u. schwarz, v. 1,35 M. an. 28 Kinder=Knöpfliefel von 1.40 M. an## Sommersachzen zu jedem annehmbaren Preise.# suunnskaunuxasxxx. Das Abladen von Schutt, Asche pp auf dem Platz vor der neuen katholischen Kirche(vormals Weischede'sche Wiese) wird en Der neue Schuttabladeplatz befindet sich jitzt an der Hermann2723 Schwerte, den 29. Juli 1905. Der Magistrat. R. Fleitmann. Hugreiter finden lohnende Beschäftigung. Nickelwerke. Als feinster Ersatz für Ratarsutter empfehle meine hochfeine Margarine 6 Prozent Rabatt gebe ich auf sämtliche Artikel durch Ausgabe von Rabattmarken. Außerdem verabreiche ich bei Einkauf von Margarinen Kaffee Bons für welche man je nach der Anzahl hübsche nützliche gratis erhält gratis! Zugaben für Kaffee und Margarine. Bei Einkauf von gebranntem Kaffee Ia. Margarine erhält jeder Käufer einen Gütschein. pr. Pfd. 60 Pfg. Carl Trog, Schwerte. — Fernsprecher 32.— Hochzeits-Einladungen liefert schnell und billig Carl Braus, Buchdruckerei, Schwerte. Seilwalt De THOMESONS SEIEEN-PUIVER das beste Raseinmttsl der Welt Zu saben. den. meisten. ###sckäften Kalstach. R. Pertter Schwerte, Hagenerstraße 8. Hagen, Unna, Altena, Lüdenscheid. Welgaune 2. Gtg. ganz od. geteilt m. Garten September o. später zu vermieten. 2667 Beckestr. 41. Wen 0 Woynung von 4 Zimmern 1. Stage zum 1. Okteber zu vernteten. Ohenstrahe 8. Ladontekul nebst Wohnung und Hofraum in meinem vollständig umgebauten Hause Ostenstr. 12 zu vermieten. 2741 L. Weinberg. Geiner Shoeriate CNühling. alleinig concess. Fabrikant der „B5, DEThomallas Gesundheits-Unterkleider 6H), Socken und Strümpfe. 31½181 4 Ehrendiplome, 9goldene Medaillen S584S Ebensoangenehm im Sommer als im Winter zu tragen. Unterschicht gerippt nimmt keinen Schweiss auf, die Geserzlich AussereSchicht gut aufsaugend. geschützt. Der Körper bleibt stets trocken.— Medekgen an allen grösseren Plätzon, Brochüre u. Mit einer bichernicht gekannten Leichtig keit und Sicherheit kann jede Dame, jede Schneiderin mit Hilfe der Favoritschnitte Kleidung von vorzüglichem Sitz und höchster Eleganz herstellen. Ein Versuch führt zu dauerndem Gebrauch. 1000de glüns. Anerkennungen, vielfach prämiirt. Jede Dame verlange das Reichh. Modenalbum und Schnittmusterbuch(Preis franko nur 60 Pf.) von der Intern. Schnittmanufaktur, Dresden-N. 8. oder deren Hauptagentur Kaufhaus Hermann Kornblum Hagen I. W. Frankfurterstr. 97. 99. 101. S haisio rilh. Solidorrn. F abrraber: X auf Wunsch Teilzahlung Anzahl. 20, 30, 30 M. 1 Abz. 8—15 M. mon. Reichsräder von 64 M. an. ZubehörKug teile spottbillig.## Preisliste gratis und franko. 7#1. Jendrosch& Co. 2° Charlottenburg 5. Na 502. 50 Kgr. 100 Ptd. Kartoffeln 50Kto Brot 5 Kilo Butter per Pfd. Sier 18 Stück 4 44 4s4 Schwr##e den 9. Aug 1905 1ter 2ter Bter Nr. 18s. 37. Jahrgang. mittwoch, den 9. August 19o5. umrechummmmmmmmrmerrer Fernsprech=Anschluß Nr. 62. Amt Schwerte. ie Vede, un bon, Peianntmachung der Winsok. Ne. aue. börde erlangen gemäß Be... Auge. Egierung durch Veröffentlichung in der„Schwerter Z verbindliche Kraft. Abonnementspreis pro Quartal 1 Mark 65 Pfg., ext: 42 Pfg. Bestellgeld, wenn durch die Post bezogen. Erscheint jedem Wochentage. Wöchentliche Gratisbeilage:„Illustriecte: Familienfreund.“ Erstes und ältestes Tages-Organ des Kreises Hörde. Die beiden Freunde. Haupt-Annoncenblatt. Allerlei Randbemerkungen von Hans Wald. Wenn der erste Napoleon, den die Engländer auf Selten hat ein Mann von britischem Haß, der allerKoste Selten hur ader uch ein Lusele vieFeante reich zu England. Den Jahrhunderte langen blutigen buon eite v.z„ üiben menst man den stillen Gedanken: hüben wie brnben mittt man den stiuen. a Leteut „Wir müssen so tuen, um..., na um„einen An Weit, weit ins Mittelalter hinein reichen die englisch=französischen Kriege, die zeitweise einen erheblichen Teil von Frankreich dem Briten dienstbar machten; unser großer Schiller schuf in seinem Meisterwerk „Die Jungfrau von Orleans“ ein Bild aus jener Zeit. Und mit den Jahrhunderten schritt die gegenseitige Nebenbuhlerschaft, die im spanischen Erbfolgekriege Deutsche und Engländer gegen die Franzosen stehen sah. England war der Verbündete Friedrichs des Großen von Preußen, freilich ein ziemlich lauer, gegen Frankreich, und vom Emporsteigen Napoleons I. an wuchs die Gegnerschaft zu erbitterter Wut. Alle Landsiege Napoleons konnten doch nicht die englischen Seesiege von Abukir und Trafalgar verhindern, denen England seine seebeherrschende Weltstellung während des verflossenen Jahrhunderts verdankt. Mehr als einmal faßte Napoleon den Plan zu einer Landung auf England; aus dem Plan ist aber nicht einmal ein Versuch geworden.„„„ 6.5 Als die Wogen der Pariser Revolutionen die französischen Throne erschütterten, wurde das nahe England die Zufluchtsstätte der gestürzten Herrscher. Die Bourbonen, die Orleans und endlich der dritte Napoleon wandten sich der britischen Küste zu. Napoleon III. hatte schon als Prätendent längere Zeit in don gelebt und dort auch seine künftige Gemahlin Eugenie kennen gelernt. Unter ihm kam es für den Krimkrieg zu einem offenen Bündnis zwischen FrankKaiserpaar nach London. Aber wenn es seitdem auch nicht wieder zu einer kriegerischen Auseinandersetzung zwischen den beiden alten gekommen ist, die Eifersüchteleien dauerten fort, und mehr als ein Mal ward an der Themse wie an der Seine gewaltig mit dem Säbel gerasselt. Als englischer Offizier ist der einzige Sohn Napoleons III. und Eugenies, Prinz Louis Napoleon, im Zulukriege in Südwestafrika gefallen. Ueber die Einzelheiten seines in mehr als einer Beziehung merkwürdigen Todes wurden zahlreiche Widersprüche laut, und das Auffallendste war jedenfalls die feige Flucht des dem Prinzen zur Begleitung beigegebenen englischen Jedenfalls hat dieser Zuluspeer, der den Sohn Napoleons traf, die französische Republik während der Faschoda=Angelegenheit zeigte sich so recht, wie die Franzosen in Wahrheit über England dachten. Präsident Krüger wurde in Paris mit endlosem Enthusiasmus begrüßt, und die Pariser Witzblätter brachten skandalöse Illustrationen, in welchen England in jeder Weise verspottet wurde. Eine Karrikatur der Königin Vilkoria war dermaßen stark, daß der Prinz von Wales, der heutige König Eduard VII., für längere Zeit jeden Besuch in Paris, das ihm sonst so sehr am Herzen geDoch mit einem Male— war das alles, alles nicht wahr gewesen, man fiel einander in die Arme und küßte sich fürchterlich. Die Staatschefs, die Politiker, die Militärs, alles war gerührt. Wie hatte man nur den lieben, guten Nachbar so falsch beurteilen können. Sogar von einem frischen, fröhlichen Krieg...„gegen den andern“ war mal die Rede.... Freilich, ganz im Stillen, was sie da sagen? Denn zusammen passen werden die Beiden nie! Dazu ist der Geschmack schon zu verschieden. senkirchen, Hörde(Land), Dortmund(Land) mit der Stadt Dortmund gemeinsame Sache machen möchten, um dasselbe für Rechnung dieser großen KommunalVerbände auszuführen, was Herr Stinnes für den ganzen rheinisch=westfälischen Industriebezirk plane. Diese Idee fand viele Freunde, weil man sich sagte, daß dadurch die betreffenden Gemeinden die„Herren im Hause“ blieben. Auch die Stadt Hörde hat mit Herrn Stinnes unter ganz anderen Verhältnissen abgeschlossen, als bisher die Oeffentlichkeit erfahren hat: Die Stadt Hörde bezieht nur von dem Rheinisch=Westfälischen Elektrizitätswerk den Strom, legt aber selbst alles zum Betrieb Notwendige an und ist selbst Lieferant an die Konsumenten. Der Magistrat von Hörde hat also seine Selbständigkeit absolut gewahrt. In Regierungskreisen tvitt man angeblich entschieden für den seit vielen Wochen von Herrn Landrat GersteinBochum betriebenen Plan ein. Auch der Herr Regierungpräsident von Arnsberg hat sich in diesem Sinne ausgesprochen. Man kam in der Sitzung am Samstag naturgemäß zu keinerlei definitivem Ergebnis, sondern beschloß nur, daß alsbald in einer Denkschrift den Stadtverordneten das Zahlenmaterial, sowie der Wortlaut des Angebots der Rheinisch=Westfälischen Elektrizitätsgesellschaft mitgeteilt werden sollten. Dortmund, 8. Aug. In der gestrigen Stadtverordnetensitzung wurde die Frage des Angebots f# den Ankauf des Elektrizitätswerks besprochen. Aus der Debatte ging hervor, daß gar keine Neigung zum Verkauf des sich gut rentierenden Elektrizitätswerks besteht. Oberbürgermeister Geheimrat Schmieding betonte, daß weder der Magistrat, noch eine Kommission einen Beschluß in der Sache gefaßt haben. Stinnes' Elektrizitätsprojekt. Aus Dortmund wird berichtet: In der schon erwähnten Samstag=Sitzung der Elektrizitäts=Kommission und des Magistrats handelte es sich vorwiegend um einen neuen, von Herrn Landrat Gerstein in Bochum ausgehenden Plan, daß die Kreise Bochum, GelWestfalen und Rheinland. Herdecke, 8. Aug.(Der Alkohol.) In der verflossenen Nacht wurde der frühere Mühlenbesitzer Ludwig Schröder von hier von einem schweren unglücksfall heimgesucht. In angetrunkenem Zustande ist er gegen 1 Uhr bei seinem Wohnhause angekommen. Roman von Ewald August König. 81 Er stieß das Mädchen in die Finsternis hinunter und laut auf, als er ihren Schrei vernahm, dann schloß er vorsichtig die Tür und schob geräuschvoll die Riegel vor. *** Das Mädchen saß auf der untersten Stufe der Treppe und blickte, das Haupt auf beide Arme gestützt, in die Finsternis Es war ihr in der letzten Stunde manches klar geworden, worüber sie vorher vergeblich gegrübelt hatte, und mit dieser Klarheit war eine unsägliche Verachtung vor dem schmutzigen Wucherer in ihre Seele eingezogen. Wenn er ihr auch mit Schwüren versicherte, er sei ein armer Mann, so wußte sie doch, daß er bedeutende Schätze besaß; sie wußte sogar, wo er diese Schätze aufbewahrte. Sie wußte auch, daß er seine Drohungen erfüllen würde, daß sie keine Hoffnung hatte, ihre Freiheit zurückzuerhalten, so lange ihre Kenntnis seiner Geheimnisse ihm schaden konnte. Sie wußte, daß er sogar vor einem Mord nicht zurückbebte, wenn er kein anderes Mittel fand, seinen Zweck zu erreichen. Das Verlangen, das Kind aus der Gewalt seiner Feinde zu befreien, wurde immer mächtiger in ihr. Wohl drohte der Doktor ihr stets damit, daß er sie ins Zuchthaus bringen könne, aber das war vielleicht nur eine leere Drohung. Es war freilich wahr, daß sie sich vor Jahren an fremdem Eigentum vergriffen hatte und von dem Doktor darüber ertappt worden war. Es war ebenfalls wahr, daß sie ein schriftliches Bekenntnis ihrer Schuld ihm hatte geben müssen und daß er dieses Bekenntnis noch besaß. Aber konnte er auf Grund desselben sie, verderben? So viel wenigstens war sicher, daß sie gegen ihn bessere Beweise besaß und es in ihrer Macht lag, ihn ins Gefängnis zu brinDie Räume des Kellers waren ihr genau bekannt; sie erinnerte sich auch oben an der Treppe einer Laterne, aber was nutzte ihr das alles? Es fehlte ihr an Zündhölzchen, um die Laterne anzuzünden, und die Kellerfenster waren so dicht vergittert, daß sie unmöglich sich hindurchzwängen konnte. Sie bedeckte das Antlitz mit den Händen und weinte; aber Amschisch wacde at uühiger ur bhr und diote ache wachte 8 ihr möglich, Pläne zu entwerfen. Nachdem Jonatan Lampe eine Weile an der Kellertür gelauscht hatte, kehrte er in seine Wohnstube zurück Eine Viertelstunde darauf verließ er das Haus, und wie damals, schlug er auch heute wieder den Weg zur Wohnung der Madame Krause ein.„ Er wurde sofort vorgelassen, und Madame Krause empfing ihn in demselben Zimmer, in welchem sie am ersten Abend ihn „Wann werden Sie reisen?“ fragte der Doktor, nachdem er schin einem Sessel niedergelassen hatte..„.ruusente Dame „Sobald die Luft rein ist," erwiderte die korpulente Büme mit Ruhe. „Sie ist rein.“ „Wissen Sie das so bestimmt?“ „Ich bürge dafür.“ „Die Mutter hat keine Ahnung?“ Nein.„. H. Pe aefef. „Ist auch auf Sie kein Verbacht gefauen?“ „Wenn es wirklich der Fall wäre, was könnte es Sie küm„Man könnte Ihnen einen Spion nachgeschickt und ermittelt haben, daß Sie mit mir in Verbindung stehen,“ sagte Madame „Bah, ich wüßte nicht, wer sich die Mühe geben sollte, mir den Spion nachzuschicken, erwiderte der Doktor achselzuckend. „Sie können ja nicht wissen, ob nicht dennoch ein Verdacht auf Sie gefallen ist, der in aller Stille verfolgt wird.“ „Gerade in diesem Falle wäre es besonders wünschenswert, wenn Sie recht bald das Kind fortbrächten.“ „Wann soll ich reisen?“ „Morgen. „So bald schon?“ 86 Jonatan Lampe lachte ironisch.„Ist per Knabe Ihnen schon ans Herz gewachsen?" fragte er spottend. „Es ist ein gutes, aber auch ein trotziges Kind.“ „Trotzig in der Tat!“ „und dennoch leicht zu lenken.“e(66t—855. „Also wird die Aufgabe Ihnen nicht schwer, fagee der Bottor.„Ich wußte das voraus, deshalb erbat ich Ihre Hilfe. Sie werden auf der Reise keine Schwierigkeiten mit dem Knaben boben, ve wird nicht der Fall sein.“ „Nein, Madame, durchaus keine. Am ersten Tage wollte er nicht gehorchen, aber als ich ihm die Peitsche zeigte, wurde er zahm.“ „Er fürchtet Sie.“ Wieder lächelte der Doktor; diese Mitteilung schien ihm Freuoe zu bereiten.„Ich werde ihn sogleich noch einmal vornehmen, Bah, wer sein Kind lieb hat, der züchtigt es,“ spottete der Doktor;„denken Sie an den alten Bibelspruch!“ Die korpulente Dame machte eine ablehnende Gebärde.„Sie wollen also, daß ich morgen reisen soll?“ fragte Madame Krause. „Es wäre mir lieb.“ „Mit dem ersten Zug?“„ „Ja, dann sind Sie übermorgen in vondon. „Und was dort?“ „Dort liefern Sie den Knaben an die Adresse ab.“ Jonatan Lampe überreichte der Dame eine Karte. Sie warf einen Blick darauf und nickte zustimmend.„Und die Kosten der Reise?“ Der Doktor seufzte, während er sein fettiges Portefeuille öffnete und der Dame mehrere Banknoten überreichte. „Sie werden damit auskommen,“ sagte er;„wenn Sie zurückgekehrt sind, erhalten Sie den Rest.“ „Ich verlasse mich darauf, daß Sie Wort halten,“ sagte Madame Krause warnend. „Habe ich Sie jemals betrogen?“ Bisher nicht, aber Sie handeln im Auftrag des Barons von Hohenberg, und Sie wissen, daß ich diesem Manne kein Vertrauen schenken kann.“... 2c uim eu. Jonatan Lampe zog die Brauen in die Höhe.„Ja# voin Ihnen etwas sagen,“ erwiderte er,„wenn der Baron Ihnen sein Wort nicht gehalten hat, so haben Sie noch immer keinen Grund, ihm einen Vorwurf zu machen, denn Sie haben ihn auch betrogen.“ Kurz darauf hörten die Mitbewohner des Hauses einen dumpfen Schlag und als man sich nach der Ursache erkundigte, fand man den Schröder bewußtlos in seinem Blute im Hausflur liegen; er war beim Hinansteigen der Treppe nach hinten übergefallen und hatte sich durch den Sturz einen schweren Schädelbruch zugezogen. Mit einem Krantenwagen wurde der Schwerverletzte dem Krankenhause in Hagen zugeführt. Die Verletzungen sind derart, daß an dem Aufkommen des Schröder gezweifelt wird. *) Bochum, 8. Aug.(Ehetragödie.) Ein auf der Schützenbahn wohnendes, durch die Unwirtlichkeit des Mannes in stetem Unfrieden lebendes Ehepaar geriet, laut dem„Boch. Tabl.“, gestern abend wieder einmal in Streit. Plötzlich ergriff, wie man annimmt, die aufgebrachte Frau die brennende Petroleumlampe und warf sie auf den polternden Ehegatten. Die Lampe explodierte mit fürchterlichem Knall und als sich der schwarze erstickende Qualm verzogen hatte, lag unter den Trümmern des Mobilars, aus dem die blauen Flammen hervorzüngelten, unter dem Schutt der herabgestürzten Decke der blutig zerrissene, durch Brandwunden gräßlich entstellte Körper des Mannes. Man schaffte den tödlich Verletzten ins katholische Krankenhaus, wo er hoffnungslos darniederliegt. Die Frau wurde verhaftet. Nach ihrer Aussage wollte der Mann die Lampe auf sie werfen, stolperte aber mit seinem lahmen Bein und ließ die Lampe fallen. Die sofort eingeleitete Untersuchung wird die Täterschaft wohl aufklären. Ein Brief aus Südwestafrika. So sind unsere Soldaten! Die„Rhein.=Westf. Z.“ veröffentlicht folgenden Privatbrief, den eine Witwe in Duisburg von ihrem Sohne in Südwestafrika erhielt: „Darwignab, 5. Juni 1905. Liebe Mutter und Geschwister! Endlich bietet sich Gelegenheit, an Euch einige Zeilen zu schreiben. Ich bitte Euch um Verzeihung, weil ich Euch so lange warten ließ. Hätte schon längst geschrieben, aber bei den unruhigen Verhältnissen war es mir unmöglich. Bin seit dem 6. Januar im Felde und habe nur ganz wenige ruhige Tage verlebt, immer zur Verfolgung des Feindes und mit Aufklärungs=Patrouillen verwandt worden und mancher Gefahr entgegengegangen. Gar oft schwebte ich in großer Lebensgefahr, aber der gnädige Gott hat mit seiner weisen Vorsehung mich, sowie meine Kameraden aus mancher gefährlichen Lage befreit. Wir haben nämlich in letzter Zeit(April—Mai) schwer gelitten und oft nach heißem Gefecht unserm Herrgott nicht genug danken können fr die wunderbare Rettung. Am schlimmsten war es am 26. April, wo ich mit 15 Mann 18 Stunden im Verzweiflungsgefecht lag, umringt von allen Seiten; kein Ausgang zur Rettung; wir gaben uns alle für verloren. Dem Gegner gegenüber mit 200 Gewehren und gegen 200 Hottentotten lagen 15 Deutsche— tapfere Reiter,— fest entschlossen, auszuhalten bis zum letzten Atemzuge; aber der liebe Gott hat uns Kraft verliehen, auszuharren, bis Verstärkung kam, um uns aus der gefährlichen Lage zu befreien. Das war nach 18stündigem heißem Gefecht, wo tausende tötliche Geschosse über uns hersausten. Wir hatten leider unter den 15 Helden 5 Tote und 4 Verwundete; ich und 5 andere Kameraden kamen mit heiler Haut davon. Ja, meine Lieben, das war eine kritische Lage. Als wir zu unseren Kameraden zurückkehrten, die Verwundeten auf dem Rücken, da wurden wir mit dem größten Jubel empfangen, als die Helden von Auob. Am andern Tage hielt unser Hauptmann eine Ansprache an die Kompagnie, wobei er uns vor die Front stellte:„Hier seht Eure tapferen Kameraden; was sie geleistet haben, wißt Ihr ja. Ich kann Euch nur sagen, auf diese Männer kann ich mich zu jeder Zeit verlassen; die ganze deutsche Armee sowie Ihr könnt mit Recht stolz sein auf die tapferen Helden. Großartig war ihre Leistung, werde ihnen auch ein Andenken verschaffen für ihr ganzes ferneres Dasein. Und Euch,“ sagte er zu uns,„Euch will ich vorn haben im nächsten Gefecht.“ Was auch geschah. Zwei Tage später lagen wir wieder im ersten Gefecht, sind auch wieder glücklich davongekommen. Ob ich ferner so ein Kriegsglück habe? Hoffentlich ja! Jetzt ist aber der Widerstand der Hottentotten ziemlich gebrochen. Wir besetzen die Grenze bis zu unserer Ablösung, welche hoffentlich bald da sein wird. Wahrscheinlich, wenn der Brief in Eure Hände kommt, bin ich auf der Heimreise. Seid tausendmal gegrüßt. Euer Ludwig Stumm. Auf Wiedersehen.“ Vermischtes. Mainz, 8. Aug. Als dieser Tage die Frau eines Technikers sich mit einer anderen Frau unterhielt, geriet der vor ihr auf dem Trottoir stehende Kinderwagen plötzlich ins Rollen und kippte auf die Straße hinab. Das Kind wurde herausgeschleudert und fiel vor einen vorüberfahrenden Straßenbahnwagen, der es erst eine Strecke mitschleifte und dann mitten durchschnitt. Als die Frau sah, welches Unheil ihre Unachtsamkeit verschuldet, fiel sie in Ohnmacht. *(Ein interessanter Brief der Kaiserin Friedrich) aus den ersten Tagen jener Zeit, da sie noch Prinzessin Friedrich Wilhelm von Preußen hieß, wurde soeben in London öffentlich versteigert. Dies erscheint deshalb etwas wunderbar, weil der Brief an den Bruder der Kaiserin Friedrich, König Eduard VII., gerichtet war und man doch eigentlich annehmen sollte, daß er nicht aus dem Besitze seines Adressaten hätte gelangen können. Der Brief legt ein schönes Zeugnis ab von der rührenden Liebe, mit der die Prinzessin Viktoria an ihrem Vater, dem Prinz Gemahl Albert, hing. Man weiß, daß sie ihn vergötterte und sein Andenken bis zu ihrem eigenen Ende stets treu in Ehren gehalten hat. In diesem Briefe schreibt die spätere Kaiserin Friedrich an ihren Bruder, den damaligen Prinzen von Wales, u. a.:„Wie ich da Dich darum beneide, daß Du in der Lage bist, mit unserm lieben Papa über alle Dinge zu sprechen, die vergehen. Ach, laß mich, als Deinen besten Freund, Dich beschwören, Lieber, Nutzen zu ziehen aus dem, das er Dir sagt. Du weißt nicht, wie man sich nach einem Worte von ihm sehnt, wenn man wie ich, fern von ihm ist.— Bei der Auktion dieses Briefes fand sich zufälligerweise niemand ein, der ihn seinem früheren Besitzer, dem Könige, hätte zurückgeben können, und so wurde er denn für den Preis von 7 Pfund Sterling, d. h. 140 Mark, irgend einem unbekannten Liebhaber von Autographen zugeschlagen. * Hannover, 8. Aug. Ein heiteres Intermezzo war zurückkehrenden Sommerfrischlern beschieden. Steigt da plötzlich auf einer kleinen Station ein Hausierer in aller Eile, einen umfangreichen Rucksack schleppend, noch ein. Er stellt den Rucksack behutsam neben sich, als ob er leicht zerbrechliche Sachen enthalte. Plötzlich ein Krabbeln in dem Sacke und eine Kinder. stimme erschallt dumpf aus der Tiefe:„Vater, mach' ämal auf!“ Da gerade der Schaffner in der Nähe erscheint, ruft der Vater hastig in den Sack hinein: „Halt's Mäulche, Bub, der Konduktör kimmt!" Dem Büble scheint aber der Aufenthalt im engen Käfig unerträglich geworden zu sein, das„Mäulche“ blieb zwar still, aber in dem Augenblick, als der Schaffner herantrat, erscheint plötzlich ein schwarzhaarigen Krauskopf an der Oberfläche des Rucksacks und schreit:„Vater, ich krieg keine Luft!“ Nun mußte der Vater noch Strafe obendrein zthlen. *(Folgende„Anleitung zum Genusse einer rumänischen Virginia=Zigarre") gibt eine rumänische Zeitung ihren Lesern:„1. Beim Aussuchen suche man eine hellgelbe zu erwischen, da die schwarzen auch für den stärksten Magen schwer verdaulich sind. 2. Man suche die hervorstehenden Bindfadenstücke, Roßhaare, Lederabfälle und Schweinsborsten sorgfältig heraus. 3. Die überflüssige Feuchtigkeit in der Zigarre ist durch kräftige Behandlung mit einem Nudelwalker zu entfernen. 4. Man lasse sich in eine Lebens= und Unfallversicherungs=Gesellschaft aufnehmen. 5. Man begebe sich dann an einen Ort, wo sich auf mindestens drei Kilometer Entfernung kein Lebewesen mehr befindet. 6. Ein Arzt, eine Hausapotheke, ein Waschbecken, eine Luftpumpe, sowie eine Tragbahre und zwei stämmige Dienstmänner sind mitzunehmen(Arzt und Dienstmänner müssen mit Nasenklammern und einem Essigschwamm versehen sein). 7. Man lasse sich von den beiden Dienstmännern festhalten und suche dann die Zigarre mi tList und Beharrlichkeit und unter Aufwand von zwei Schachteln nationaler Streichhölzer in Brand zu stecken. 8. Man überlege sich die Sache doch noch einmal, trage die Zigarre nach Bukarest zurück und übergebe sie einem der städtischen Mistverbrennungsöfen oder dem Schinder zur Vertilgung.“ Wer wagt es, Rittersmann oder Knapp'? 3 Morgen schönen Grummet sind unter der Hand abzugeben. Fr. Wortmann, Lichtendorf. 2725 □ pr. Pfd. 23 Pfg., Zucker pr. Pfd. 23 Pfg. Wilh. Hark, Bahnhofstr. 25. 2531 Fachblatt für das gesarte Zeitungswesen Elgentum und Verlag des Vereins Deutscher Latlungevorleger Nangener. Leitartihel über erinalpielle und praktische Pragen des Zeitungswesens. Aus der Praxis für die Praxis Rechtspflege, Maßregelungen Vgreie und VersammVerksPersonallen wsw. Abwehr von Mißbräschen, Perderbranh-4Mfforten Fapterieisbuurten Sv. Stellen-Angebete u.-Qesuche Oewerbi. Anzeigen über Bezugaquellen jeder Art.... Ziur Postbestellungen! Wertel. jährlich 2.90 Mk. Anzeigen Zeilenpreis 30 Plg., bei Stellen-Qesuchen 15 Plg. Wichtige Lektäre und Auskunftsstelle für jeden Pachmann, sel er Verleger eder Zeitungsbeamber, Redakteur oder Mitarbeiter Vealutatarpapier wieder vorrätig. Buchdruckerei Carl Braus. Bekanntmachung. Zum 17. Oktober ds. Is. können in die Unteroffizierschulen noch junge Leute in dem Alter zwischen 17 und 20 Jahren eingestellt werden Außerdem können für die Unteroffiziervorschulen geeignete junge Leute, die bis zum 15. Oktober ds. Is. 16 Jahre alt werden, am 17. Oktober 1905 zur Einstelung gelangen Meldung zum Eintritt hat bei dem unterzeichneten Kommando, Zimmer 26, woselbst auch die Bedingungen eingesehen werden können, zu erfolgen. Die Bedingungen tönnen auch bei den Aemtern eingesehen werden. Dortmund, den 1. August 1905. Königl. Bezirks=Kommando II Dortmund gez. Demnig, Oberst z. D. und Kommandeur. Die Königliche Maschinenbau= und Hütten=Schule zu Duisburg eröffnet am 4. Oktober d. Is. in ihren beiden Abteilungen: 1. Maschinenbauschule für Schlosser, Schmiede, Maschinenbauer, Kesselschmiede und ähnliche Gewerbetreibende; 2. Hüttenschule für Eisen= und Metallhüttenleute und=Gießer, Arbeiter von Kokereien, Glashütten, Cementfabriken und der chem. Großindustrie einen neuen Lehrgang. Das Programm der Anstalt wird auf Veranlagen kostenfrei zugesandt. Die Anstalt gehört nach Ziffer 3 der Ausführungsbestimmungen zur Prüfungsordnung für die mittleren und unteren Staatseisenbahnbeamten zu den„anerkannten Fachschulen," deren Reifezeugnisse für die Annahme zum Werkmeisterdienst folgende Vergünstigungen gewähren: Nur die Reifeprüfungen der von der Staatseisenbahn=Verwaltung anerkannten Fachschulen gelten als Nachweis der erforderlichen theoretischen Kenntnisse.(§ 87. 4 der Prüfungsordnung. Solange Bewerber mit solchen Zeugnissen vorhanden sind, dürfen andere Bewerber nicht angenommen werden Die letzteren haben eintretendenfalls eine besondere Prüfung abzulegen und zwar auch dann, wenn sie das Reifezeugnis einer nicht anerkannten Fachschule besitzen.— Min. Erlaß vom 13. Mai 1900.— Duisburg, den 1. Juli 1905. 2508 Der Direktor: gez. Barthel. Einfach, Praktisch, Billig:% Brauns sche Stoffarben zum Auffärben von allerlei Kleidungestücken aus Wolle, Halbwolle, Seide etc. Käuflich in den meisten KUTE,# SAER Apotheken, Drogen- und# Farbenhandlungen. Ausdrücklich fordere man: Päckchen m. der Bezeichnung„Braunssche Stoffarbe“ und achte auf die Schutzmarke: Schleife mit Krone.# Selbstfärderei„ gu11, Allelniger Fabrikant: ** im Haushal.. tinelm Brauns, Quedlinburg. Rönigliche Tehranstalt für Keparaturen Wein=, Lost= und Gartenbau. Wir bringen hiermit zur Kenntnis, daß an der hiesigen Lehranstalt 1) ein Obstverwertungsku= sus für Mäuner in der Zeit 21. bis 26. August ds. Is. ein Obstverwertungs'ursus für Frauen in der Zeit vom 28. Auguft bis 2. September ds. Is. abgehalten werden wird. Die Kurse beginnen jedesmal an den zuerst genannten Tagen Vormittags 9 Uhr. Der Unterricht wird theoretisch und praktisch erteilt, sodaß die Teilnehmer Gelegenheit haben, die verschiedensten Verwertungsmethoden einzuüben. Der Unterricht umfaßt: Obstweinbereitung und Behandlung desselben im Keller, Bereitung von Essig, Brann wein und Beerenwein, Schaumweinbereitung, Untersuchung des Mostes auf Zucker und Säure.— Bereitung von Gelee, Marmelade und Herstellen von Konserven und Obstsäften; Dörren des Kern= und Steinobstes und des Gemüses.— Obsternte. Aufbewahrung und Verpackung des frischen Obstes. Das Honorar beträgt 6 Mark, für Nichtpreußen 9 Mark. — Unterkunft für die Frauen besorgt die Direktion, an welche auch die Anmeldungen zu den Kursen bis spätestens 14 Tage vor Beginn derselben zu richten sind. Geisenheim a. Rhein, den 3. Juli 1905. Der Direktor. gez.: Professor Dr. Wortmann an Uhren und Goldwaren werden gut und billig unter Garantie ausführt. 1660 Andr. Schaefer, Uhr Schwerte, Hüsingstraße 10, im Hause des Herrn Wilh. Keit. Anseigen Ostkürten-Aideh in den verschiedensten Aufmachungen und Grössen zu herabgesetzten Preisen Carl Braus, Schwerte-Kuhr, Buch-, Kunst- und Musikalienhandlung. Taschen-Glun-Feuerzeug „EAVA Mk. 1.25 Versagt dle. Junktioniert dauernd unter Gorantie, auch bei Sturm und Regen. Neu! Sensationell! Die beim Oeffnen des Deckels zum Platin-Glühstein tretende Luft bringt denselben sofort zum Glühen, sodass an ihm direkt die Zigarre od. Zigarette entzündet wird. Mit Schliessen des Deckels hört das Glühen sofort wieder auf. Keine offene Flamme! Keine elekt. Batterie! Kein Benzin! Keine Pulverzündung! Gänzlich geruchlos! Niederlagen in Schwerte: R. Landmann. Fritz Neuwerth. Warreing vor wertlosen Nachahmungen! Nur echt Hung wenn mit Wort„LAVA“ geprägt. 2 D.-R.-Patente und 3 Gebrauchs-Muster angemeldet. Bester Zünder für Zigarr. u. Zigaretten für Personal-Gesuche " Stellen-Gesuche " An- und Verkäufe " Finanzirungen sowi Annoucen jeder Art besorgt am besten und billigsten die älteste Annoncen-Expedition Haasenstein&a Vogler A. C. Köln a. Rh. Hohestr. 115-115B,1 Pernspr. 600 Neuß, 8. Aug.(Tel.) Weizen I. 00,00, II. 00,00, Roggen I. 16,20 II. 15,70, Roggen neuer I. 14,50, II. 18,50, Hafer 15,00 Mk per 100 kg. Kleie 5,10 Mk. per 50 kg. Neuß, 8. Aug.(Tel.) Rüböl per 100 kg in Partien von 100 Ctr.(ohne Faß) 49,25 Mk., do. faßweise(ohne Faß) 50,75 Ml. sereinigtes Oel pro 100 kg 8 Mk. öher als Rüböl. Rübkuchen er 1000 kg 108 Mk., in kleineren artien 112 Mk. Raps I. 22,50. II. 21,00, III. 20,00 M Aveel I. 21,50, II. 20,00, III. 19,00 Jl Köln, 8. Aug.(Tel.) Fruchtmarkt. Weizen 00,00, Roggen 00,00, Hafer 00.00—00,00, Heu Für den Inseratenteil verantwortlich: Julius Humme, Schwerte.