Antriches Kreisblalt KrerkPa 7% 4 für den Kreis Worck. rchm S# au ahn ue ue uer Aetsieeche Gur ue uden ue Gusche unr enr. nementspreis pr Ouartal 1 Rari 6h Via, exra Ale Kreis= und Lotalpoligenigen ve.:. I. Gzngl.: ise oder deren Raum 10 Vig, außerhalb 15, Rellane=Zelue die der brgen, Ertceaun u Gende eluer gend Beenuuung ber ung, beptuge#o gg, Lusk und belag imn Cart Bregt, u. Schauese. r Reudte uudu, Andun Aun Auun, e ut a #bon! 42 Pfg. jedem Familienfreund.“ Nr. 121. 37. Jahrgang Wollen wir die Zettelwirtschaft in Deutschland: Aus parlamentarischen Kreisen wird der„Deutsch. Tagesztg.“ geschrieben: Im Reichstag ist in letzter Stunde ein Gesetzvorschlag eingebracht, der auf den ersten Blick überaus unschuldig aussieht, aber tatsächlich von schwerwiegender Bedeutung für die deutschen Geldverhältnisse ist. Das Klein=Papiergeld soll vermehrt werden—; bei dem empfindlichen Mangel an Kleingeld, den die Reichsbank künstlich durch die übereilte Einziehung der Taler geschaffen hat, ist das sicher an sich erwünscht, aber das Gesetz segelt unter falscher Flagge, die Verkehrsbedürfnisse sind nur Vorwand, in Wahrheit handelt es sich um etwas anderes. 9 Wollte man dem Verkehr etwas mehr Klein=Paviergeld geben, so braucht man hierzu kein Gesetz. An Reichskassenscheinen sind 120 Mill. Mark im Umlauf, 20 Mill. Mark in Fünfmarkscheinen, 30 Mill. Mark in Zwanzigmarkscheinen, 70 Millionen in Fünfzigmarkscheinen. Der Bundesrat kann die Fünf= und die, Zwanzigmarkscheine um etliche Millionen vermehren und dafür Fünfzigmarkscheine einziehen; die großen Bestände der Reichsbank an Reichskassenscheinen zeigen, daß das ohne weiteres angängig ist. Statt dessen sollen alle 120 Millionen Mark Reichskassenscheine künftig aus Fünf= bezw. Zehnmarkscheineu bestehen und die Reichsbank außerdem das Recht erhalten, unbeschränkt Zwanzig= und Fünfzigmarkscheine auszugeben. Es hängt danach von der Reichsbank ab, ob sie den Umlauf kleiner Papierscheine um Hunderte von Millionen steigern will. Mit der Ausgabe dieser kleinen Banknoten aber wird der Zweck verbunden, Gold aus dem Verkehr in die Keller der Reichsbank zu treiben. Unser Verkehrsleben wird dadurch völlig geändert; heute sind die Reichskassenscheine in der täglichen Zirkulation kaum wahrzunehmen; die Banknoten von 100 Mark auf den größeren Verkehr beschränkt; Gold und Silber füllt alle Adern des Geldumlaufs aus, und unser Volk ist an hartes Geld gewöhnt. Wg 8 Vielleicht aus Furcht, daß schließlich nach Einschmelzung der Taler das Verkehrsbedürfnis gebieterisch mehr Silber fordert, soll nun das deutsche Publikum an Zettelgeld gewöhnt werden und dafür das gute des Volkes in die Gewölbe der Reichsbank wandern. Papiergeld in den Händen des kleinen Mannes ist immer bedenklich. Verarmte, verschuldete Völker sind hierzu gezwungen; ist es aber In weiter Roman von Reinhard Büchner. Sie beschloß, sich der französischen Sprache zu bedienen, wie die schöne Suska dies oft zu tun pflegte. Graf Orlowsky trat ein, ließ die schweren Falten der Portiere hinter sich niederfallen und schlang im nächsten Moment seinen Arm kühn um die schlanke Gestalt Rezias.„Wie kannst Du so grausam sein, Geliebte, mich absichtlich zu fliehen und zu meiden, da Du doch weißt, wie ich nur in Deiner Nähe glücklich bin und wie feurig das Herz des wilden Banditen für „Versuche doch, erst mit Deinem Feuer den Eispanzer der stolzen Schneekönigin zu durchdringen," flüsterte Rezia,„Dein Platz wäre besser an ihrer Seite.“ Dabei versuchte sie, sich von nötig, daß Deutschland ohne jeden ernsten Grund auf das Vorrecht seiner Hartgeldzirkulation verzichte? Man hat die Bimetallisten als Geldverschlechterer beschimpft und sie als verkappte Papierleute bezeichnet; die Goldwährung allein sichere vor Papiergeld. Und nun will man im Namen der Goldwährung die Zettelwirtschaft einschmuggeln. Die Goldvorräte der Reichsbank sind immer unzulänglich gewesen; zum Glück für Deutschland blieb uns jede ernste Probe unserer Münz= und Bankzustände erspart. Nicht die Weisheit der Reichsbankpräsidenten Dr. Koch, sondern die ungeahnte Zunahme der Goldproduktion hat uns über die Währungsschwierigkeiten fortgebracht. Jetzt auf einmal erkennt man die immer bestrittene Behauptung der Bimetallisten als richtig an, daß die Goldbestände der Reichsbank nicht ausreichen, und sucht nach dem allerverkehrtesten Mittel, Gold heranzuziehen— nämlich aus der heimischen Zirkulation, statt dafür zu sorgen, daß man von der jetztrausreichenden Goldecke einen recht reichlichen Zipfel erwischt. Graf Posadowsky hatte darin ganz recht, daß man Gold vom Auslande nicht kaufen, daß man es nur durch die Handelsbilanz erwerben kann. Ebendeshalb ist die Caprivische Handelspolitik mitschuldig an der zu schwachen Goldreserve Deutschlands; denn sie begünstigte die fremdländische Einfuhr. Eben deshalb ist eine gesunde Wirtschaftspolitik auch hier das beste Heilmittel;— aber nicht die Verdrängung des guten Metallgeldes durch schlechtes Papiergeld im eigenen Volk. Der Reichstag hat die Kommissionsberatung des Gesetzentwurfs abgelehnt; wir können es aber nur billigen, wen der Abg. Dr. Arendt erklärte, daß er die Durchpeitschung des Gesetzes nicht zulassen werde. Man mag immerhin tausend kleine Scheine mehr in den Verkehr setzen, aber ein unbeschranttes Recht der Reichsbank, kleine Banknoten auszugeben, ist eine Gefahr, der der Reichstag vorbeugen sollte. Vor allem aber darf ein solches Gesetz nicht wie der Dieb bei der Nacht kommenz es muß der öffentlichen Meizung, Zeit gelassen werden, sich zu äußern; das Verkehrsbeditt, nis muß festgestellt und bewiesen werden. Was den Talern recht war, ist dem Papiergeld billig. Bei den Talern erschien den verbündeten Regierungen eine Umfrage nötig,— warum nicht auch beim Papiergeld. Hoffentlich wird im Reichstag die Erwägung durchdringen, daß eine so schwerwiegende Entscheidung Zeit zur Erwägung braucht und die beabsichtigte Ueberrumpelung wird vereitelt. Politische Uebersicht. Deutschland. Preußisches Abgeordnetenhaus. Die Dienstagsitzung war der Kleinarbeit gewidmet. Eine Eingabe um Aufhebung der Beitritts= und Beitragspflicht der Handwerksgroßbetriebe zu den Handwerkskammern wurde der Regierung als Material überwiesen, ein Antrag, die Zulagen der Seminar=Direktoren,=Lehrer und=Lehrerinnen pensionsfähig zu machen, angenommen. Anträge auf vermehrte Sonntagruhe der Eisenbahner, Urlaub für Eisenbahnarbeiter und höhere Vergütung der Nachtarbeit im Eisenbahnbetriebe wurden teils durch frühere Regierungserklärungen für erledigt erachtet, teils der Regierung zur Erwägung oder als Material überwiesen. — Der Deutsche Flottenverein, in dessen Präsidium soeben Veränderungen stattgefunden haben, tritt demnächst zu seiner diesjährigen Hauptversammlung in Stuttgart zusammen. Die Verhandlungen werden sich auch mit der im Reichstage an der Agitation des Vereins geübten Kritik beschäftigen. Die Provinzialgruppe Berlin=Mark Brandenburg, welcher der Kronprinz als Mitglied beigetreten ist, schlägt der Hauptversammlung folgenden Beschluß zur Annahme vor: „Der Deutsche Flottenverein erachtet es für unbedingt erforderlich, seine Aufklärungstätigkeit in verstärktem Maße fortzusetzen, um im ganzen deutschen Volke die Ueberzeugung von der Notwendigkeit einer starken Wehr zur See zu festigen und zu vermehren. Er erklärt, mit allen Kräften dahin wirken zu wollen. daß die Forderungen, welche die verbündeten Regierungen im Interesse der Landesverteidigung zur See den gesetzgebenden Faktoren vorlegen werden, volles Verständnis und wirksame Unterstützung im deutschen Volke finden!“ Oesterreich. — Um die Beilegung der ungarischen Krise zu möglichen, hat Kaiser Franz Josef fast in alle Forderungen des oppositionellen Magyarentums gewilligt und nicht nur in Fragen der inneren Politik Ungarns, sondern auch in militärischen Fragen Zugeständnisse gemacht. Die Vereinigung Ungarns mit Oesterreich ist jetzt tatsächlich nur noch auf die Personalunion beschränkt und ruht auf den beiden Augen des ehrwürdigen Kaisers Franz Josef. Wie sich die Verhältnisse nach dem Ableben des greisen Herrschers gestalten werden, das läßt sich schwer sagen; gut wird's nimmer. 11 Suska, welche Sprache Iz.rtef ger außer sich.„Jege. habe ich Dir getan, daß Du mir einem Male wie verwandetr gegen mich bist!“ „Nicht ohne Lösegeld!“ rief er, sie nur noch fester umschlin„Und was verlangst Du?“ hauchte sie kaum hörbar. „Deine Perlen und Juwelen sind es nicht, die ich begehre! Nur einen Kuß von Deinen rosigen Lippen will ich haben, und gibst Du ihn mir nicht freiwillig, so raube ich ihn mir.“ Seine Stimme zitterte, er hatte seine Maske fortgeworfen und nahm nun auch mit kecker Hand seiner Nachvarin die Doch entsetzt taumelte er zurück, er blickte in das totenbleiche Antlitz seiner Frau!„„ K 816 6 „Hildegard.. Du!“ stammelte er, vor ihr auf die Knie sinkend.„Verdamme mich nicht, höre mich an! O, der unseligen Verirrung!" jammerte der Graf, sein Haupt in den Falten ihres „Stehen Sie auf, mein Herr, die Komdie ist zu Ende ich bitte, daß Sie mich nach meinem Wagen führen!“ sagte Hildegard sich erhebend, mit kalter Stimme. Willenlos befolgte er ihren Befehl, stumm saßen sie nebenenander in Bogen.„unehmen eiste Zilbenard, aig Fe Ohne seinen Arm anzunehmen, eilte Hnbegard, als sie in ihrer Wohnung anlangten, ihm voraus bis an ihre Stubentür. Der Graf wollte mit ihr eintreten, doch ohne ihn eines Wortes zu würdigen, machte sie eine abwehrende Bewegung, ließ ihn draußen stehen und verschloß die Tür hinter sich. Beide verbrachten in dieser Nacht qualvolle Stunden! Hildegard, an Leib und Seele zu Tode exschiäpft, hatte nicht mehr die Kraft, ihre Gedanken zu ordnen, schlaflos, mit brennenden Augen, lag sie auf ihrem Bette und blickte beim matten Scheine der Nachtlampe verständnislos auf die Gegenstände im Zimmer. Graf Orlowsky suchte sein Lager gar nicht auf, er war in einem Sessel zusammengesunken und überdachte seine peinliche Situation. Leugnen konnte er nichts, Hildegard hatte mit eigenen Ohren die glühenden Worte gehört, die er an Suska geEs war zum Verzweifeln ungünstig für ihn. Und doch mußte er versuchen, koste es, was es wolle, seine Frau wenigstens einigermaßen zu versöhnen. Was sollte aus ihm werden, wenn Hildegard sich von ihm lossagte, ja, vielleicht auf einer Scheidung bestand? Dann war er ruiniert, denn er hatte wieder unglücklich gespielt, außerdem sehr viel Geld in Warschau verbraucht, und am 1. April einen Wechsel über eine bedeutende Summe beim Juden Broskowitsch einzulösen. Der Senator Römer allein konnte ihn retten! Er wollte ihn um ein Darlehn bitten unter dem Vorwande, größere Verbesserungen und Bauten auf seinem Gute vornehmen zu müssen, Hilbegard durfte also jetzt um keinen Preis an den Vater schreiben, ehe er nicht mit allen Mitteln versucht hatte, die Verzeihung seiner Frau zu erlangen. Als der Morgen des folgenden Tages neblig und grau heraufdämmerte, wurde Luise durch den Ton der Klingel in das Schlafzimmer ihrer Herrin berufen. „Wir reisen heute mittag nach Mislowice zurück,“ sagte diese, „sorge dafür, daß bis dahin alles gepackt ist und jetzt bringe mir den Tee, ich fühle mich nach der verschwärmten Nacht nicht: Hüldegarb hatte sich in einen Schlafrock gehüllt und sah so bleich aus, daß die Zofe sie besorgt anblickte. Da wurde leise geklopft. Luise eilte an die Tür. Der Diener des Grafen händigte ihr ein kleines Billet ein, Giese übersiog die Zeien, dann sagte sie scheinbar euhig: „Ich lasse den Herrn Grafen bitten, zu mir zu kommen!“ Mit gesenktem Haupte betrat Graf Paul das Gemach seiner Frau, und mit unsicherer Stimme begann er, da sie das Gespräch nicht einleitete:„Ich komme als Bittender, als ger zu Dir, Hildegard! Ist es Dir möglich, o, so vergib mir, laß noch einmal Dein Herz für mich sprechen. Glaube mir, ich empfinde bittere Qualen und bin mir meines Vergehens sehr bewußt!“ Er war vor ihr niedergesunken und verbarg sein Gesicht mit den Händen. Alles blieb still, man hörte nur das Stöhnen des jungen Grafen und daun das leise Schluchzen der armen, unglück„Du weinst? O, Du weinst um mich!“ rief Paul, die Knie seiner Gattin umklammernd.„Deine Tränen, wenn sie auch meiner Seele hrennen sind doch Balsam für mein Herz! auf meiner Seele brennen, sind doch Balsam für mein Herz! Du gibst mich noch nicht ganz verloren, Du willst mich nicht verstoßen, o, laß mir eine leise Hoffnung, sage mir ein tröstend Wort!“ „Ich habe Dich einst sehr lieb gehabt," flüsterte kaum vernehmbar, während sie die Hand auf sein welliges, dunkles Haar legte.„Du hast meine Liebe getäuscht, hast eine andere viel lieber als mich!“ fügte sie schluchzend hinzu. „Bei Gott, Hildegard, ich schwöre Dir, daß ich jetzt keine andere liebe, als Dich allein!“ rief er leidenschaftlich.„Ich war verirrt, verblendet, ich verstehe mich selbst nicht und ich muß verzweifeln, wenn Du mich aufgibst! 0, sei Du der gute Engel, der mich auf den rechten Weg zurückführt!“ „Wenn ich nur erst wieder Vertrauen zu Dir fassen könnte." sagte Hildegard im Tone rührender Klage,„mir ist's, als wärest Du derselbe Paul nicht mehr, an den ich geglaubt habe, wie an mich selbst." „Versuche noch einmal, mir zu vertrauen,“ bat er flehentlich, Du sollst es nicht bereuen. Und höre mich jetzt an, Hildegard, ich muß Dir einiges aus meiner Vergangenheit erzählen, vielleicht trägt dies dazu bei, mir Deine mildere Beurteilung zu erwirken.“ Er hatte sich aus seiner knienden Stellung erhoben und neben seine Frau hingesetzt. 124.20 Gelegenheit gegeben, die Einrichtungen unserer Kriegsund Handelsflotte kennen zu lernen. Die Besichtigung der Anlage erfolgt unter sachverständiger Führung.— Die Teilnahme seitens der höheren Lehranstalten der Provinz Westfalen wird voraussichtlich eine größere sein, da schon mehr als 200 Schüler gemeldet sind. Die Anmeldungen zur Teilnahme von Schülern sind an die Herren Direktoren der höheren Lehranstalten zu richten. *r(Schlägerei.) In der Bahnhofstraße gerieten gestern abend gegen 8 Uhr zwei mit der Pflasterung des neuen Weges zum Güterschuppen beschäftigte Pflasterer in Wortwechsel, der bald in Tätlichkeiten ausartete, wobei u. a. die kleinen Trottoirplatten der zu Zwecken der Kabelverlegung aufgerissenen Bürgersteige eine Rolle spielten. ::(Schutz den Singvögeln!) Wiederum ist der Frühling auf die Berge gestiegen, hat uns auch die gefiederten Sänger aus dem sonnigen Süden wieder herangelockt, daß sie die Menschen durch ihren lieblichen Gesang erfreuen möchten. Im Vertrauen auf gute Menschen, denen sie ja ihre Lieder singen, bauen die Tierchen nun ihre kunstvollen Nester, um darin ihre junge Brut groß zu ziehen. Leider sehen sich die Bögel immer wieder in ihrem Glauben an die Anständigkeit mancher Menschen schwer getäuscht. Noch am letzten Sonntag mußte Schreiber dieses einige halberwachsene Burschen, die in unserem Stadtwalde auf der Suche nach Nestern waren, zur Rede stellen, und erst der Hinweis auf Herbeiholung eines Polizeibeamten ließ die Lümmel das Weite suchen. An jeden Naturfreund, an die Lehrer, Eltern und Lehrherren der schulpflichtigen und heranwachsenden Jugend möchten wir die freundliche Bitte richten, mit dafür sorgen zu wollen, daß den Singvögeln der nötiges Schutz gewährt wird. Lokales. Schwerte, den 24 Mai 1905. —((O Maienzeit!) Nachdem die„drei Gestrengen“ ziemlich gnädig vorüber gegangen sind, hoffe man allgemein, daß der Mai nunmehr auch seinem Namen als Wonnemonat alle Ehre machen würde. Aber leider weit gefehlt! In der vorigen Woche wehte das „Mailüfterl“ in Gestalt eines scharfen, staubaufwirbelnden, alles vertrocknenden Ostwindes, der nach dem Vollmond am 18. gar zu eisigem Nordwinde umschlug, welcher die Menschen wieder auf die Segnungen des Ueberziehers und des Dauerbrenners hinwies. In vergangener Nacht ist nun aller Unbill durch einen starken Reif die Krone aufgesetzt worden. In der Morgenfrühe waren die Gärten weiß, und die im besten Zuge sich befindenden Frühgemüse ließen vielfach erfroren die Köpfchen hängen. Noch eine oder einige solcher Frostnächte, und unsere Hoffnungen auf ein reiches Obstjahr sind gleichfalls dahin. Leider steht ein wesentlicher Witterungsumschlag vor dem erst am 3. Juni eintretenden Neumond nicht zu erwarten. 00(Dortmunderfeld=Schwerte.) In der vorigen Woche begab sich eine Deputation von Hörder Bürgern unter Führung des Bürgermeisters Evers nach Berlin, um eine Abänderung der etwas merkwürdigen Linienführung zu befürworten, die die Vorlage betr. die direkte Eisenbahnverbindung von Dortmund nach Schwerte vorsieht. Das Projekt, das von den beiden Eisenbahndirektionen Essen und Elberfeld bearbeitet wurde, läßt die neue Strecke ihren Ausgang nehmen vom Dortmunderfeld, führt über Wellinghofen, Niederhofen, Sommerberg bis ungefähr Ostberge und geht von dort in scharfer Kurve südwestwärts nach Schwerte. Zwischen Ostberge und Schwerte zweigt eine Nebenbahn nach Langschede ab. Es wurde der Deputation erklärt, daß der Ausgangspunkt Dortmunderfeld festgehalten werden müsse, damit der Güterverkehr aus dem Industriebezirk nicht den Hauptbahnhof Dortmund zu berühren brauche und direkt auf die neue Strecke übergeleitet werden könne. Dagegen gab man die feste Zusicherung, daß die neue Strecke von Dortmund nach Hörde, von dort nach Benninghofen geleitet werden würde. Von Niederhofen aus erhält die neue Linie die ursprünglich in der Vorlage vorgesehene Führung Sommerberg, Ostberge, Schwerte mit einer starken nach Südwest geöffneten Schleife. **(Das Fest ihrer silbernen Hochzeit) begingen im Kreise der Ihren die Eheleute Vieler, Schützenstraße wohnhaft.— Wir gratulieren nachträglich bestens! 00(Wer war der Täter?) Im Gleise der Strecke Schwerte=Arnsberg fand man zwischen der Weiche ein Stück Holz eingeklemmt, sodaß dieselbe nicht funktionierte und zwei Züge dadurch Verspätung erlitten. 00(Zusammenstoß.) Im Güterbahnhof Hengstei fuhren vorgestern abend gegen 7 Uhr zwei Güterzüge in einer Weiche gegen einander. Die eine der beiden schweren Lokomotiven wurde vollständig aus dem Geleise geworfen. Der Materialschaden ist ziemlich bedeutend. Menschenleben sind nicht zu beklagen. fr.—(Der Verein für staatliche Pensionsversicherung der Privatbeamten) veranstaltete gestern abend im Saale des„Westf Hofes“ eine Vereinsversammlung, in welcher Herr Inspektor Buschmann=Hagen über das Thema:„Die staatliche Pensionsversicherung der Privatbeamten und ihre Aussichten“ sprach. Redner sagte selbst, daß er viel Neues über die Sache nicht sagen könne; die Abhaltung der Versammlung sollte eigentlich nur zeigen, daß das Interesse für die Bestrebungen der Privatbeamten auch hier nicht ganz eingeschlafen sei. Redner betonte, daß sämtliche Reichstagsfraktionen den Wünschen auf staatliche Pension freundlich gegenüber stehen und daß auch die Herren Prinzipale bisher eine gegenteilige Stellung nicht eingenommen hätten. Die Versammlung war sehr schlecht besucht, ein Beweis dafür, daß die Privatbeamten in unserer Stadt bisher sich für die Angelegenheiten ihres eigenen Standes sehr wenig interessieren. wbib(Ehre, dem Ehre gebühret!) Wir haben mitgeteilt ausgangs der vorigen Woche, daß der Oberpostschaffner Herr Weber hierselbst sein 25jähriges Dienstjubiläum begangen hat. Aus diesem Grunde fand am verflossenen Sonntage im Hotel Östermann eine kleine schlichte, aber herzliche Feier statt, an der außer näheren Bekannten des Jubilars aus der Bürgerschaft sämtliche Beamte: und Unterbeamte des hiesigen Postamtes sowie der Postdirektor von Hörde nebst Frau teilnahmen. Herr Postdirektor Dicke von hier schilderte die Persönlichkeit und die Dienstzeit des Gefeierten in sehr anerkennenden Worten. Herr Postsekretär Langenbach feierte die Damen, sein Hoch galt der Gemahlin des Jubilars. Der Vorstand der BezirksSterbekasse für Post= und Telegraphen=Beamte im Ober postdirektions=Bezirk Dortmund überreichte dem Jubilar, als dem langjährigen bewährten Schriftführer des Vereins ein künstlerisch ausgeführtes Diplom und der 1. Vorsitzende der Kasse, Herr Tollkämper=Hagen gedachte in anerkennenden Worten der steten unermüdlichen Arbeit, die Herr Weber für die Kasse geleistet habe. Auch eine Deputation des Kriegervereins Schwerte unter Führung des 2. Vorsitzenden Herrn Wilh. Sieberg überbrachte Glückwünsche. Tiefbewegt dankte der Jubilar aller Liebe, deren er zuteil geworden war.— Wir freuen uns dieser Ehrung des allbeliebten Krätkejüngers und wünschen, daß ihm seine jetzige Rüstigkeit und Frische noch lange Jahre erhalten bleiben möge. **(Schülerfahrt zur Wasserkante.) Der Deutsche Flottenverein veranstaltet während der diesjährigen Pfingstferien, für die Tage vom 13. bis einschließlich 17. Juni, eine Schülerfahrt nach Bremen, Bremerhaven, Helgoland und Wilhelmshaven, an welcher nur Schüler und deren Lehrer teilnehmen können. Durch die Schülerfahrten wird der heranwachsenden Jugend kleiden zu können. Freude bereite es ihm ganz sonders, daß auch diejenigen Vereine, welche nicht in zirekter Verbindung mit ihm ständen sich doch so zahlreich an der Feier beteiligt hätten. Der Herr Jubilar schloß mit dem Wunsche, Gott möge ihm Gesundheit verleihen, damit er noch lange mit den Erschienenen marschieren könne, um gemeinsam für Gemeinde und Kirche in Frieden arbeiten zu können. Tann zogen die Vereine zum Lokale von Wagner, wo noch ein Stündchen in fröhlichem Kreise verbracht wurde. *a Lichtendorf, 24. Mai.(Straßensperrung.) Die Schulstraße ist wegen vorzunehmender Reparaturen von der Schule Eichholzbis zur Helgolandstraße für Fuhrwerke bis zum 1. Juli gesperrt. dr Sölde, 23. Mai.(Inarge Verlegenheit) geriet der„als Einsiedler“ lebende Schreiner Sch. von hier. Bei der Rückkehr vom„Holz“ nach Hause fand er die beiden an seiner Behausung befindlichen, nicht mehr schließbaren Türen zugenagelt, sodaß er sich nur mit Brechstange Eingang verschaffen konnte. Außerdem waren die Fensteröffnungen mit Brettern zugenagelt. Ob des Geschehnisses soll„Heinrich“ nicht wenig ungehalten gewesen sein. ** Berghofen 23. Mai.(In höchstärgerniserregender Weise) wurde auf der Chausseestraße das Pferd des Bierhändlers B. aus Schwerte von dem arbeitslosen Walter S. mißhandelt. Das arme Tier drohte vor Erschöpfung zu stürzen, als sich seiner einige des Weges kommende Personen annahmen. Der rohe Bursche entging nur mit knapper Not seinem eigenen Gericht. Der Fall ist angezeigt. Einer Bestrafung durch das ordentliche Gericht dürfte er nicht entgehen. j Aplerbeck, 23. Mai.(Im fernen Südwestafrika) wurde am 8. d. Mts. im Gefecht am oberen Ganachab auch der Hauptmann Emil von Rappard verwundet. Derselbe stammt aus Aplerbeck und ist der Sohn des früheren Direktors der Zeche Margarethe. ** Aplerbeck, 23. Mai.(Hühnerdieb.) Dem Gastwirt M. wurden im vergangenen und auch in diesem Jahre verschiedene Hühner entwendet. Trotzdem M. ein wachsames Auge auf sein Federvolk hatte, wollte es ihm nicht gelingen, den Marder einzufangen. Während nun der kaum 12jährige Schüler L. dabei war, weiteres Geflügel mit fortgehn zu heißen, wurde er überrascht, und mit einer tüchtigen Tracht Prügel bedacht. !! Hörde, 23. Mai.(Diebstahl.) Vor einiger Zeit wurden den Eheleuten H. eine Damenuhr nebst Kette, zwei Ringe, Spiegel, bares Geld und Wäsche gestohlen. Der Verdacht des Diebstahls lenkte sich auf die Helene H.; bei einer vorgenommenen Haussuchung bestätigte sich der Verdacht; die Uhr war bereits im Pfandhause versetzt und die anderen Sachen wurden teilweise in der Wohnung der H. gefunden. ** Eichlinghofen, 23. Mai.(Jubelfeier.) Während sich unser Herr Pastor Niemeyer jede öffentliche Feier zu seinem 25jährigen Amtsjubiläum verbeten hatte, trafen doch von frühmorgens bis spät am Nachmittage Glückwünsche und Geschenke von nah und fern in großer Zahl ein. Auch hatten es sich der Posaunenchor, der Kirchenchor, der Jünglingsverein, der Jungfrauenverein, der Kriegerverein, der Knappenverein, der evangelische Männerverein und der Beamtenverein der Zeche„Kaiser Friedrich“, der Turnverein und die Gesangvereine„Harmonie“ und„Gemischter Chor“ nicht nehmen lassen, ihren Pastor zu seiner Jubelfeier zu ehren. Im Stillen war ein Fackelzug verabredet, welcher sich gestern abend unter Vorantritt der Schadeschen Kapelle in Bewegung setzte. Eine nach Tausenden zählende Volksmenge begleitete den imposanten Zug. Als derselbe bei der Wohnung des Jubilars angekommen war und Aufstellung genommen hatte, leitete der Posaunenchor die Feier durch den Choral:„Lobe den Herren“ ein, worauf dann die übrigen Gesangvereine mit Vorträgen folgten. Nach der Begrüßung durch den Kirchenvorstand trat der Jubilar dann vor und dankte tiefbewegt für diese Ehrung. Am heutigen Tage seien ihm so viele Ehrungen durch Schreiben, Depeschen, Deputationen zuteil geworden, daß er am Abend gedacht habe: Nun ist es des Guten genug. Aber nun dieser unerwartete und überraschend schöne Fackelzug. Er sei zu tief bewegt, um seinen Dank in viele Worte Freie kirchlichssoziale Konferenz für die Provinz Westfalen. Dortmund, 23. Mai 1905. Wir konnten auf die Abend=Versammlung in „Reinoldushof“, gestern nicht mehr ausführlich eingehen, möchten aber doch die Hauptgrundsätze, welche beide Redner entwickelten, hier kurz wiedergeben. Ueber das„Aufstreben des arbeitenden Volkes und Volkswohlfahrt“ sprachen, wie schon mitgeteilt, die Herren Gewerkschaftssekretär Franz Behrens und Lic. Mumm= Berlin. Ersterer knüpfte an den Bergarbeiterstreik an, in dem sich namentlich gezeigt hätte, daß es ein Geschlecht gäbe, welches die Arbeiter nicht als gleichberechtigt anerkennen wolle. Der Arbeiter aber ißt lieber ein Stück trocken Brot, als daß er nicht gleichberechtigt sein soll. Aeußerlich handelt es sich bei den gegenwärtigen Kämpfen um materielle Dinge, im letzten Grunde aber um die ideale Gleichberechtigung. Wenn wir die Verbesserung unserer Lebenslage wünschen, dann haben wir ein Recht dazu, die Ablehnung wirkt verbitternd. Je mehr Träger des Staats= und Volksgedankens, desto sicherer ist das Wohl des Staates bestellt, und deshalb liegt es im Interesse dieses, daß der Arbeiter teil hat an den öffentlichen Dingen. Von seiten der höheren Schichten ist daher mehr Entgegenkommen nötig. Die sittlichen Zustände in der Arbeiterschaft sind jedenfalls besser, als in den Kreisen, die über die Arbeiter so gern den Stab brechen. Je tiefer man in die Verhältnisse des Arbeiterstandes hineinschaut, desto mehr wird man ihn schätzen, und wir wünschen, daß man immer mehr sein gutes Herz kennen lerne. Ein Teil der Arbeiter verzweifelt ja an Staat und Gesellschaft, Gott und Glaube; dieser ist irre geführt, wird aber wieder in gute Bahnen gelenkt, wenn dem Aufstreben des vierten Standes kein Hindernis in den Weg gelegt wird. Unsere Bewegung läuft auf Organisation hinaus, durch die das öffentliche Leben einen neuen Unterbau erhält. Der Arbeiter erhebt auf sie ebenso gut Anspruch wie der industrielle Unternehmer und Agrarier; die Berechtigung dazu ablehnen, wäre unehrlich. Die christliche Organisation will versöhnend wirken, nicht nackte Interessenpolitik treiben. Das Wohk unseres Volkes wird für die Zukunft unr fest begründet sein, wenn die Stände sich freimütig ins Auge schauen, wenn sie von gutem, christlich=nationalem Geiste durchdrungen sind. Das Korreferat hatte Herr Lic. Mumm=Berlin übernommen. Derselbe knüpft an Nietsche an, der der Ansicht sei, daß es stets Sklaven geben müsse; einer solchen Auffassung ständen die geschichtlichen Tatsachen gegenüber; ein gehobenes Industrievolk ist nie mit Sklaven ausgekommen. Die Zukunft unserer Industrie liegt in der Qualität; aus billigen Arbeitslöhnen, aus stärkster Ausnutzung der Arbeitskräfte profitiert nur die ostasiatische Konkurrenz. Ein Kampf mit dieser auf diesem Boden ist aussichtslos für uns. Wir müssen unsere. Industrie nicht zuspitzen auf die Bedürfnisse des Weltmarktes; unsere Zukunft liegt in dieser Beziehung nicht auf dem Wasser. Die Exportgrundsätze des Kohlensyndikats gehören zu dem volksschädlichsten, was das Syndikat geleistet hat. Der innere Markt ist für uns der wichtigste. Wir leiden nicht unter mangelnder Produktions=, sondern Konsumkraft. Da kann nur der vierte Stand aushelfen, denn bei den großen Massen liegt die Konsumkraft. Steigt der Arbeitslohn, so wird die Konsumkraft erhöht und mit ihr die Volkswohlfahrt. Die Organisationen der Arbeitgeber und =Nehmer müssen parallel gehen. Redner geht sodann auf die Tarifverträge über und auf die Alkoholfrage. Durch die Hebung des Arbeiterstandes nehme der Alkohol=Konsum ab. Sittlich stehe der vierte Stand vielfach höher als die anderen; keiner opfere für die Festigung seines Standes prozentualiter so viel wie er. Der Arbeiter müsse immer mehr lernen seine Freiheit zu gebrauchen, um sich der Pflichten gegenüber der Allgemeinheit bewußt zu werden. Eine verzweifelnde sinkende Arbeiterbevölkerung führt zu russischen Zuständen. Wir haben keinen Grund zu verzweifeln; wie auch heute die Entscheidung im Landtage fällt: auf eine Einzelheit kommt es nicht an. Wir marschieren trotzdem vorwärts. In der Diskussion polemisierte Volkssekretär Hartwig=Hagen hauptsächlich gegen die Sozialdemokratie und deren Terrorismus, während Herr GosemärkerBerghofen auf die Arbeiterverhältnisse in England exemplificierte und aufforderte, als Christen jeder Zeit zu Christus aufzuschauen. Arbeitersekretär Gronowsky forderte schließlich namentlich die evangelischen Arbeiter zum Beitritt in die christlichen Gewerkschaften auf, in denen jede Konfession und jede politische Richtung gleichberechtigt sei und ersucht, den Arbeiterführer ihre Arbeiten nicht noch schwerer zu machen, als es durch Scharfmacher à la Heydebrand geschähe. Das Schlußwort sprach Herr Behrens. Die Versammlung war sehr gut besucht. Westfalen und Rheinland * Hagen, 23.Mai.(Wegen raffinieter Betrügereien) hatte sich der frühere Kaufmann, jetzige Agent H. Suppert vor der hiesigen Strafkamn zu verantworten, der im letzten Jahre in Hagen, El berfeld und Essen zahlreiche Lieferanten betrog. In velche nicht in ch doch so zahlHerr Jubilar m Gesundheit i Erschienenen Gemeinde und Dann zogen wo noch ein st wurde. konferenz falen. Mai 1905. sammlung in führlich eingeidsätze, welche iedergeben. enden Volkes mitgeteilt, die Behrens und in den Bergargezeigt hätte, beiter nicht als Arbeiter aber er nicht gleiches sich bei den le Dinge, im ichberechtigung. benslage wündie Ablehnung Staats= und ohl des Staates sse dieses, daß Dingen. Von nehr Entgegenin der Arbeien Kreisen, die echen. Je tiefer andes hineinund wir wünHerz kennen elt ja an Staat ser ist irre gei gelenkt, wenn ein Hindernis gung läuft auf entliche Leben rbeiter erhebt ustrielle Unterg dazu ablehganisation will ssenpolitik treifür die Zukunft dse sich freimütig christlich=natioMumm=Berlin sche an, der der müsse; einer ichen Tatsachen lk ist nie mit unserer InduArbeitslöhnen, räfte profitiert ampf mit dieser is. Wir müssen sie Bedürfnisse in dieser Bexportgrundsätze olksschädlichsten, nnere Markt ist cht unter mankkraft. Da kann bei den großen er Arbeitslohn, t ihr die Volksrbeitgeber und ter geht sodann Alkoholfrage. iehme der Alkorte Stand vielre für die Festiviel wie er. n seine Freiheit gegenüber der e verzweifelnde russischen Zuu verzweifeln; idtage fällt: auf Vir marschieren kssekretär HartSozialdemokratie err Gosemärker= se in England risten jeder Zeit retär Gronows= vangelischen ArGewerkschaften politische RichArbeiterführer nachen, als es geschähe. Das e Versammlung inland finieter BeKaufmann, jeten Strafkammer e in Hagen, Elen betrog. In Essen eröffnete er unter dem Namen Leffmann eine Filiale, die er wegen des früher geleisteten Offenbarungseides auf seinen Namen nicht bekommen haben würde. Er bestellte nun große Posten Butter, Eier, Wurst, Käse etc., versilberte diese und die Lieferanten hatten das Nachsehen. In einem Falle, wo 10 Packete gleichzeitig ankamen, nahm er 9 Packete an sich, während er das letzte, auf dem die Nachnahme verzeichnet war, zurückgehen ließ. Von Hagen aus richtete er dann an seine„Filiale“ in Essen Telegramme, um den Anschein zu erwecken, als ob der Name Leffmann der Name des Inhabers sei. Der Staatsanwalt beantragte 2½ Jahre Zuchthaus, das Urteil lautete auf 2 Jahre Gefängnis. Marten, 23. Mai.(Genickstarre.) Der Bergmann August Wissenbach wurde am Samstag nachmittag in das Krankenhaus Kirchlinde untergebracht, in welchem er gestern morgen an Genickstarre verstorben ist. * Westenfeld, 23. Mai.(Von einem plötzlichen Tode) wurde gestern abend die Frau des Fahrhauers Knapp von Zeche„Zentrum“ ereilt. Als die Frau zu Bett gehen wollte, bemerkte sie plötzlich unter dem Bette eine ihr unbekannte Person. Frau wurde hierdurch derart in Schrecken versep., lup sie von einem Schlaganfall betroffen wurde und entseelt zu Boden sank. Der gemeingefährliche Eindringlino wurde sofort verhaftet und dem Amtsgerichtsgefängnis in Wattenscheid zugeführt. Derselbe nennt sich es ist nicht unwahrscheinlich, daß er einen anderen Namen führt, da er sich nicht legitimieren konnte. Wahrscheinlich hat der freche Patron dort einen Diebstahl ausführen wollen. * Bochum, 23. Mai.(Kommerzienrat F. Baare), Generaldirektor des„Bochumer Vereins", der seit Anfang dieses Monats als Rittmeister bei dem 11. Husarenregiment in Düsseldorf eine Uebung macht, wurde am Dienstag beim Exerzieren schwer verletzt; in dem dichten Staube der Exerzierheide stürzten 2 Husaren, das Pferd des Rittmeisters Baare sprang mitten in die am Boden sich wälzenden Pferde und Leute, kam ebenfalls zu Fall, und wurde Herr Baare von einem der um sich schlagenden Pferde zweimal am Kopfe getroffen. * Bochum, 23. Mai.(Heitere Diebesaffäre.) In einem hiesigen Geschäfte stieg ein Geschäftsreisender mit zwei Musterkoffern ab. Aus der ungewöhnlich sorgfältigen und aufmerksamen Behandlung der wertvollsten Koffer glaubte ein Spitzbube auf einen besonders wertvollen Inhalt schließen zu dürfen. Er pürschte sich heran und holte die Koffer in einem„unbewachten Augenblick“ weg. Eine halbe Stunde Weges trabte er damit, bis nach Altenbochum, wo er auf einsamem Felde den einen Koffer zertrümmerte, um ihm die darin vermuteten Kostbarkeiten zu entnehmen. Großes Erstaunen mag sich in seinen Zügen gemalt haben, als er statt edlen Geschmeides eine sehr reichhaltige Auswahl von— falschen Gebissen vorfand. Der Gannef hatte nach dieser betrübsamen Entdeckung wohl keine Lust mehr, nun auch noch an dem zweiten Koffer seine kostbare Arbeitskraft zu verschwenden; um aber nicht ganz leer auszugehen, packte er sich eine handvoll der schönsten Gebisse in sein rotgeblümtes Taschentuch, ließ die Koffer stehen und wanderte zur Rechener Waldung, wo er nach dem alten Erfahrungssatze, daß nach getauer Arbeit gut ruhen ist, unter einer Buche frühlingsgrünem Zelt in süßen Schlummer verfiel. Neben ihm lag das Taschentuch mit den falschen Gebissen. Ein Waldwärter, der des Weges kam, hielt erschrocken inne, als er das zähnefletschende Bündel erblickte. Er sammelte sich jedoch bald, nahm und Taschentuch am Kanthaken und lieferte Subjekt und Objekt zur Aufklärung des Sachverhalts an die Polizei ab. Inzwischen waren auch die beiden Koffer gefunden worden. Dem Bestohlenen konnte sein Eigentum, das einen Wert von rund 15000 Mark darstellte, noch am selben Tage wieder eingehändigt werden. Der Kofferdieb, der erheblich vorbestraft ist, wurde dem Gerichtsgefängnis zugeführt. * Soest, 23. Mai.(Ein Sensatiönchen.) Bekanntlich fand gestern in Arnsberg ein großer Nationaler Gesangwettstreit statt, an dem sich u. a. auch der Männer=Gesangverein„Liedertafel“. Soest beteiligte. Da durch den Dirigenten der Liedertafel den Preisrichtern nachgewiesen wurde, daß ihre Schiedsspruch. nicht einwandsfrei und daß bei Beurteilung namentlich des Schwierigkeitsgrades der Chöre Fehler begangen waren, die die Preisrichter zugaben und zugeben mußten, verzichtete der M.=G.=V.„Liedertafel“, d schon im ersten Gange und im Ehrenpreissingen je einen Preis erhalten hatte, auf ein weiteres Wettsingen um den vom deutschen Kronprinzen gestiftet Ehrenpreis. Die Sache erregt hier berechtigtes Aufsehen. *Lüdenscheid, 23. Mai.(Nachtfrost) richtete im Sauerlande großen Schaden an. Das Thermometer sank tief unter den Gefrierpunkt. Die Obstblüten sind vollständig vernichtet. * Münster, 23. Mai.(Freigesprochen.) Pfarrer Bachstein wurde von der Anklage, die Einrichtungen der katholischen Kirche beschimpft zu haben, vom Kriegsgericht freigesprochen. :: Rheda, 23. Mai.(Jugendlicher Durchbrenner.) Gestern nachmittag traf der hiesige Gendarm einen jungen Burschen von 16 Jahren bettelnd und ohne Papiere an, verhaftete denselben und wollte ihn in das hiesige Gefängnis abliefern. Doch von des Kerkers Mauern mußte sich der Verhaftete nicht viel versprechen, denn in der Nähe des Gefängnisses angekommen, ergriff er die Flucht. Personen, die diesen Vorgang bemerkten, nahmen sofort die Verfolgung auf. Doch der Flüchtling schlug einen Seitenweg ein, der jedoch auf die Ems mündete. Aber auch dies war ihm kein Hindernis, kurz entschlossen sprang er ins Wasser, schwamm hindurch und verschwand vor den Augen seiner Verfolger im fürstlichen Gehölz auf Nimmerwiedersehen. * Rheydt, 23. Mai.(Affäre Dr. TettenbornBusch.) Allenthalben glaubte man diese für beide Teile unangenehme Affäre für erledigt, jedoch cheint dieselbe durch die Entziehung der amtlichen Bekanntmachungen gegenüber dem„Rheydter Tageblatt“ eine sehr böse Wendung genommen zu haben. Wie wir bereits mitteilen, verweigert fragiches Blatt den Widerruf und verstärkt diese Aussage noch, indem es den Oberbürgermeister auffordert, die Angelegenheit gerichtlich zu verfolgen. Das Blatt schreibt u. a.:„Wir erklären hierzu(zu dem Widerruf), daß wir dieses weder wollen noch können. Um eine wahrheitswidrige Behauptung zurückzunehmen, gehört es sich, daß zuerst eine solche aufgestellt wurde; dieses bestreiten wir nach wie vor. Wir haben bebestreiten wir nach wie vor. Wir haben hauptet, daß nach unserer Ansicht in dem vielerwähnten Briefe Gegenstände berührt wurden, die hier schon vor Jahren erörtert waren, und wir haben auch heute keinen Anlaß, diese Annahme als unrichtig zu bezeichnen, trotz des einstimmigen Stadtverordnetenbeschlusses. Wir ersuchen den Herrn Oberbürgermeister, seine Androhung, die Angelegenheit gerichtlich zu verfolgen, aufrecht zu erhalten, andernfalls wir uns an eine höhere Stelle wenden werden, um festzustellen, ob der Genannte bezw. die Stadtverordneten das Recht hatten, über uns die Sperre zu verhängen.“ &*; Solingen, 23. Mai.(Einfast unglaubliches Submissionsresultat) lieferte in der benachbarten Gemeinde Höhscheid die Ausschreibung der Arbeiten für den Ausbau von Straßen. Während der Meistfordernde für das Quadratmeter Packlage 90 Pfg. verlangte, will der Mindestfordernde— dem der Zuschlag erteilt wurde— die gleiche Arbeit für 15 Pfg. ausführen. Für den vorliegenden Fall sind eigentlich nur zwei Möglichkeiten gegeben; entweder hat der Meistfordernde sich in ungehöriger Weise bereichern wollen, oder der Mindestfordernde führt die Arbeit unter erheblichen Verlusten aus. Beide Fälle aber weisen wieder eklatant auf die Reformbedürftigkeit des modernen Submissionswesens hin. * Köln, 23. Mai.(Ueberfall im Zuge.) Kaum hat die Duisburger Strafkammer jene beiden Raufbolde, die den Direktor der Köln=Bonner Kreisbahn im Eisenbahnzuge überfielen und ausraubten, mit je sechs Jahren Gefängnis belastet, als die Kunde von einem erneuten Ueberfall kommt, der gestern abend unweit der Station Brühl auf einen in einem Abteil allein fahrenden Mann ausgeführt wurde. Letzterer erhielt von einem plötzlich das Abteil betretenden Burschen schwere Hiebe über den Kopf und wurde, nachdem er ausgeraubt war, aus dem fahrenden Zuge geworfen. Man fand den schwer verletzten Mann bewußtlos auf dem Bahndamm liegen und transportierte ihn zum Hospital. Der Täter verließ den Eisenbahnzug auf Station Brühl. Bisher konnte man seiner nicht habhaft werden. In seine Hände fielen 187 Mark, Schmucksachen, sowie Uhr und Kette. * Andernach, 23. Mai.(Ein schweres Gewitter) mit wolkenbruchartigem Regen ging in hiesiger Gegend nieder. Der Blitz schlug in eine Mühle und richtete großen Schaden an. Im benachbarten Kruft suchten 5 Arbeiter in einem Schuppen der dortigen Tuffsteingruben, in welchem die Patronen zum Sprengen aufbewahrt werden. Der Blitz schlug in den Schuppen und brachte die Patronen zur Entzündung, wobei sämtliche 5 Arbeiter schwere, einer lebensgefährliche, Brandwunden erlitten. Dresden, 23. Mai. Schuldirektor Pilz von der Dresdener Kinderbesserungsanstalt„Marienhof“ wurde vom Schwurgericht wegen Sittlichkeitsverbrechens, Unterschlagung und Urkundenfälschung zu 6 Jahren Gefängnis und 5 Jahren Ehrverlust verurteilt. München, 23. Mai. In Donauwörth sind die schwarzen Blattern durch russischen Flachs eingeschleppt worden. Ein Fabrikarbeiter ist bereits gestorben. Wien, 23. Mai. In dem Vororte Sechshaus ist ein im Bau begriffenes Haus eingestürzt, wobei mehrere Arbeiter und eine Frau getötet wurden. Madrid, 23. Mai. Die Polizei verhaftete eine Schwidlerbande, die unter der Vorspiegelung, zur Hebung angeblich verborgener Schätze verhelfen zu können, deutsche und französische Handeltreibende ausgebeutet hat. Aus dem in Beschlag genommenen Briefwechsel der Bande ist zu ersehen, daß diese Betrüger in allen Ländern Europas und Amerikas Beziehungen hatten. Vermischtes. Kleine Chronik. *; Goslar, 23. Mai. Seit Sonntag ist der Winter im Oberharz eingekehrt. Starke Schneegestöber gingen dort nieder und das Wetterglas sank unter den Gefrierpunkt bis auf 3 Grad Celsius. Das ganze Gebiet zwischen Torfhaus, Oderbrück und dem Brocken und weiter abwärts, in den Höhenlagen zwischen 600 und 1140 Meter zeigt ein winterliches Gewand. Das zarte Grün, das an den warmen Tagen der letzten Woche an jenen hochgelegenen Stellen eben zum Vorschein gekommen war, ist zum großen Teil durch den Frost wieder vernichtet worden. Das weite Brockenfeld zeigt seit Sonntag eine tiefe Schneedecke. Osterode, 23. Mai. Von einem Handwerksburschen wurde gestern nachmittag das 19jährige Dienstmädchen Ehrhardt in der Nähe von Schwiegershausen ermordet. Es liegt ein Lustmord vor. Berlin, 23. Mai. Die Gewinner des Großen Loses, das in der gestrigen Ziehung der Preußischen Klassenlotterie herauskam und nach Ostpreußen fiel, sind eine Reihe von Leuten mittleren Standes, die das Los in Zehntel= und noch kleineren Anteilen spielten. Einer der Hauptbeteiligten ist ein Bäckermeister aus der Insterburger Vorstadt. Berlin, 23. Mai. Ein aufregender Vorgang spielte sich heute mittag im Hause Tilsiterstraße 87 ab. Dort versuchte der vom Delirium befallene 34 jährige Verwalter Rudolf Eichhorn seine Frau und Kinder aus dem Fenster seiner vier Treppen hoch belegenen Hinterwohnung herabzustürzen. Nur mit Mühe gelang es, den Wahnsinnigen von der furchtbaren Tat abzuhalten und zu bändigen. Kiel, 23. Mai. Ein schwerer Nordoststurm überraschte bei Langeland im Großen Belt den von Kiel ausgelaufenen, mit Holz beladenen Dreimastschoner „Gungner". Das Schiff, dem die Ankerketten rissen, wurde auf den Strand geschleudert und sitzt fest. Es ist total verloren. Kapitän Johensen hat die Notflagge gehißt, die Besatzung befindet sich an Bord. *(Von einer Schreckensfahrt unterhalb einer Lokomotive) wird in einem dem Berl. Tagebl. zur Verfügung gestellten Briefe aus Buenos Aires in Argentinien berichtet. Offiziere, die sich der Revolution angeschlossen hatten, waren von ihren eigenen Leuten beschossen worden. Zwölf Offiziere fielen, die andern bestiegen schleunigst eine in der Nähe stehende Lokomotive und zwangen mit vorgehaltenen Revolvern den Heizer, davonzufahren. Der Heizer gab Dampf, ohne zu bedenken, daß der Maschinist mit zwei Arbeitern noch unterhalb der Lokomotive Reinigungsarbeiten vornahmen. Diese unglücklichen Männer mußten daher, um nicht zermalmt zu werden, sich im Gestänge des Maschinenbodens, also unterhalb der einen Halt suchen und traten so eine wahre Höllenfahrt an, die in rasendem Tempo 36 Kilometer weit ging. Es ist ein Wunder, daß sie so zwischen dem Maschinenboden und dem Eisenbahndamm, den sie beinahe streiften, die grausige Fahrt überstehen konnten. Der Maschinist erkrankte infolge der Aufregung schwer, erholte sich aber bald wieder. ? A u c h e t w a s. F i n a n z m a n n:„ U n d w o r i n h a b e n Sie Ihr Geld angelegt, Herr Baron?“— Lebemann: „Hauptsächlich in Erfahrungen!“ EigenerEiprscheurikaft der„Schwerter Zeitung Nachrichten. (:) Budapest, 24. Mai.(Wolff.=Tel.) Die hiesigen Gasarbeiter, denen erst kürzlich verschiedene Vergünstigungen gewährt wurden, sind erneut in den Ausstand getreten. Hd Madrid, 23. Mai. Ueber Bilbao ist infolge Ausbruchs des Generalstreiks der Belagerungszustand verhängt worden. (=) Madrid, 24. Mai.(Privattel.) Der Schatzmeister Marquis Nima begibt sich nach Berlin, um den König bei der Hochzeit des Kronprinzen zu ver#reten. (:) Charkow, 24. Mai.(Wolff=Tel.) In der Nähe von Bosowaja verunglückte ein Güterzug, der auch eine Reihe Personenwagen führte. 25 Wagen wurden zertrümmert, zahlreiche Reisende sind tot oder schwerverletzt. Hd Warschau, 23. Mai. Gestern haben in Siedlce neuerdings blutige Exzesse gegen die Juden stattgefunden. Hd Lodz, 23. Mai. Hier nimmt der Streik immer größere Dimensionen an. Bis jetzt sind bereits Arbeiter von etwa 30 Fabriken in den Ausstand getreten. Ein großer Teil der Fabrikanten hat die Fabriken auf unbestimmte Zeit geschlossen. Hd Petersburg, 23. Mai. Gegen den Gouverneur von Baku, Fürsten Nakassidze wurde ein Prozeß um Schadenersatzleistung von 500000 Rubel an diejenigen Personen, deren Besitztum bei den jüngsten Exzessen in Baku infolge Nichtergreifens von Maßregeln vernichtet worden ist, angestrengt. (*) Petersburg, 23. Mai.(Meldung der Petersburger Telegraphen=Agentur.) Vizeadmiral Birilew ist zum Kommandierenden der Flotte im Stillen Ozean mit den Rechten des Kommandierenden einer selbständigen Armee ernannt worden. An seine bisherige Stelle tritt Vizeadmiral Nikonow. Hd Petersburg, 23. Mai. Die Stimmung gegen General Stössel wird hier von Tag zu Tag schlechter. Sein Prozeß wird ein sehr erregter werden. Seine Gegner behaupten, alle Beweise dafür in der Hand zu haben, daß er seine Pflicht nicht erfüllt habe. Hd London, 24. Mai. Aus Tokio wird gemeldet, das Geschwader Roschdjestwensky's sei in den stillen Ozean eingelaufen(geht also um Japan herum. Red.). Eine Bestätigung dieser Nachricht an den amtlichen Tokioter Stellen war nicht zu erhalten. (=) London, 24. Mai.(Privattel.) Der Eisenbahnverkehr ist gestört; die Festung ist infolgedessen abgeeetter. Verantwortlicher Redakteur: Wilh. Schade=Schwerte. 80 Statt besonderer Anzeige! Durch die glückliche Geburt eines gesunden Mädchens wurden hocherfreut Apotheker Karl Wirth und Prau Emma geb. Möhling. Brackwede, 23. Mai 1905. On der Zeit vom 27. Mai bis 10. Juni dfs. Je. X) wird in Dortmund auf dem nahe dem Hafen belegenen Gelände der Hobertsburg eine Ausstellung für Sani und Rettungswesen stattfinden, welche in erster Linie den Zweck verfolgt, alle Einrichtungen voxzuführen. die geeignet sind, bei Unglücksfällen und im Frieg die erste Hülfe vor Ankunft des Arztes zu gewährleisten. Außerdem soll die Ausstellung auch sonstigen humanen Bestrebungen dienen, indem dem Publikum auch auf dem Gebiete des Wohlfahrtswesens, insbesondere des Volksgesundheitswesens, Leistungen vorgeführt werden sollen und vamn das Interesse an solchen gemeinnützigen Bestrebungen gehoben en eben gerufen wird die Ausstellung durch den Dortmunder deutschen Samariter=Verein vom Roten Kreuz (Dortmunder freiwillige Sanitätskolonne). Für die schäftsleitung ist ein besonderer Ausschuß gebildet, der neben dem Vorstand des genannten Vereins durch den Stadtarzt Dr. Köttgen zu Dortmund und den Leiter des städtischen statistischen Amtes zu Dortmund, Dr. Busch, Jede nähere Auskunft, sowie Drucksachen und Formulare sind von der Ausstellungsleitung in Dortmund, Südwal 2, erhältlich. Der Gesamtauflage unserer heutigen Nummer liegt ein Prospekt des Kaufhauses Emil Herzberg, Schwerte bei, auf den wir unsere geschätzten Leser ganz besonders aufmerksam machen. 1785 Nig werde ich ein guter Kaufmann und □ *“ 0 informirt mansich überAlles. Wagj Kaufm. wissen muse S de„ bederne kaufmännische Hibliothe: ue besten Werke zur Ausbuld&a Portbild 4 Kaufn Abtschtsendungen ohne Kaufveromdlichse. *— eraüse egeben verlegt und go bezih# * D ü r e h u. f u r. L u d w i g H u b e r t i. L e i p z i g. J s b a n n i s t### Peusu Arsssgergeseum —* Th. Meyer, Hörde, Chausseestrasse 101 .189 gegenüber dem früheren Hüttentore. Pueh, u. Baxkmllager! Elegaute Aufertionn= nach Maß 1266 5. Hecht Nachl. R Schwerte Inh.: N. Rosenberg. as d6 ds Ge d6 d6 Se Se Ostenstr. 20. Hervorragende Auswahl aller Saison-Neuheiten in: Kleiderstoffen schwarz und farbig, bis zu den feinsten Qualitäten = Blusenstoffen Kattunen, Batisten, Organdis, Musselinen m Kleideriehen in allen Farben Herren-Anzug-, Beinkleider-, Paletot-Stoffen Piqué- und seidenen Westen! Monatsversummlung des Frauenvereins Donnerstag, den 25. Mai nachm. 2½ Uhr im Evang. Vereinshause. Weil eine wichtige Angelegenheit zur Beratung steht, werden die Mitglieder um voll. zähliges Erscheinen heizlichst gebeten. 1792 Der Vorstand. 1567 Bekanntmachung. Die Schulstraße in Lichtendorf ist wegen vorzun hmenden Reparaturen von der Schule Eichholz bie zur Helgolandstraße für öffentliche Fuhrwerke von heute bis zum 1. Juli gesperrt. 1790 Westhofen, den 23. Mai 1905. D r k. Amtmann. v Daniels. Elegaule Auferligung nach Maß. Stoffe werden zur Anfertigung übernommen Plißeebrennerei für boch, flach sowie Nähmaschinen= und Fahrrad=Geschäft. Julius Hartung, Bortmund, Fernsprecher 58 9616 ## Einfach, Praktisch, Billig: Brauns Sche Steifalben n. zum Auffärben von allerlei Kleidungs-. stücken aus Wolle, Halbwolle, Seide etc. Käuflich in den meisten aCHUT, Apotheken, Drogen- und Farbenbandlungen. Ausdrücklich fordere man: Päckchen m. der Bezeichnung„Braunssche Stoffarbe“ und achte auf die Schutzmarke: Schleife mit Krone. * E l l e i n i g e r F a h r i k a n t: Seib8“ im ,4äushalt. Wilhelm Brauns, Ouedinburg. 20000006360000 8 Kostümröcke 8 O in sohr guten Qualitäten mit elegantem □ 0 Schnitt und Sitz sind wieder eingetroffen. □ S Den Rost der 8 # Staubmantel, Capes... 0 8...... Kragen, Jacketts„ ∆ gebe bedeutend unter Preis ab. □ 0 Einen Posten 02 O Jacketts und Mantel„ zum Aussuchen gebe pro Stück für □ H 3 Mark ab. 4 5 Ernst Müller 8 * Schwerte, Ostenstrasse 18.„ Mit einer bisher nicht gekannten Leichtig. keit und Sicherheit kann jede Dame, jede Schneiderin mit Hilfe der Favoritschnitte Kleidung von vorzüglichem Sitz und höchster Eleganz herstellen. Ein Versuch führt zu dauerndem Gebrauch. 1000de glänz. Anerkennungen, vielfach prämiirt. Jede Dame verlange das Reichh. Modenalbum und Schnittmusterbuch(Preis franko nur 60 Pf.) von der Intern. Schnittmanufaktur, Dresden-N. 8. oder deren Hauptagentur Kaufhaus Hermann Kornblum Hagen I. W. Frankfurterstr. 97. 99. 101. CE Alle Pfeifenraucher erhalten direkt von der 200 Jahre alten Tabakfabrik 9 Pfd Preislers Landmanns Portoriko franko geg. Nachn. von Mk. 4,28. Ueber 80000 Anerkennung. u. Nachbestell. Nachweisbar über Million Pfd versandt. B. Preisler, Bredstedt Ins tagl fallend ist jedes Gesicht ohne Hautunreinigkeiten und Hautausschläge wie Mitesser, Finnen, Flechten, Blütchen, Hautröte 2c., Daher gebrauchen Sie nur Steckenpferd Teerschwefel=Seife von Bergmann& Co., Radebeul mit Schutzmarke Steckenpferd. a Stück 50 Pig in der Wigging. haus'schen Apotheke. Schrankspitzen empfiehlt in schöner Auswahl Carl Braus. Schlachtviehpreise nach Lebendgewicht Brauns'sche Stoftarben sind zu haben bei Ernst Klein, Schwerte. 788 Halte meine Buchbinderei angelegentlichst empfohlen. Spezialität: — Moderne Massen-Einbände.— Carl Braus Schwerte(Ruhr). Druck u. Verlag der„Schwerter Zeitung“. Korsetts in größter Auswahl und den neuesten Facons in solidester Ausführung zu billigsten Preisen. Kesorm Korsettr Lelbbenden. Anfertigung nach Kr. Seefert, Hagen i. W. 1271 31 Elberfelderstrasse 31. Redegw Leute zum Besuch von Privat. L. für Spezial Art. ges. Meld. Donnerstag zw 2—3 Hotel Östermann. 1779 Ein tüchtiches Morgenmädchen auf sof. geg. hohen Lohn gesucht. Frau Fried. Becker, Stadtkeller. 1793 Auftrieb: Tendenz: Rinder Kälber Schafe Schweine Rinder Kälber Schafe Schweine F a) vollfleischige, ausgemästete höchsten Schlachtwertes d) junge fleischige, nicht ausgemäst. u. ält. ausgemäst. H c) mäßig genährte junge und gut genährte ältere * d) gering genährte jeden Alters u a) vollfleischige, ausgemästete bis zu 5 Jahren S o) mätig genährte süngere und gut genährte ältere § a) vollfleisch., ausgemäst. Färsen höchst. Schlachtw. Z b) vollfleisch., ausgemäst. Kühr, hochst. Schlachtw. * c) ältere ausgemästete Kühe und wenig gus ente S wickelte jüngere Kuhe und Färsen... n d) mäßig genährte Kühe und Färsen..... e e) gering genährte Kühe und Färsen..... * d) feinste Mast=(Vollmilchmast) u. beste Saugkälber S o) mittlere Mastkälber und gute Saugkälber S 4) geringere Saugkälber * e) älteres gering genährtes Jungvieh(Fresser) 2 a) Mastlämmer und jüngere Masthammel. ä b) ältere Masthammel § 0) mäßig genährte Hammel und Schafe(Märzschafe) “ d) Holsteiner Niederungsschafe und Lämmer v a) vollfleischige der Rassen u. Kreuzungen bis zu 1. J. S d) Käser so) fleischige # E d) gering entwickelte.. F e o) Sauen WTT Für mein Strickereigeschäft suche zum baldigen Eintritt ev. Lehrmädchen nicht unter 15 Jahren. 1788 Laura Donath Hagen i/W. Umzugshalber eine schöne Wohnung —3 Zimmer, nebst Stallung ofort oder Juli August zu vernieten. 1786 Zu erfragen in der Geschäftest. der„Schwerter Ztg.“ handels-Nachrichten. Schwerke, den 24. Mai 1905. 50 Kgr. 100 Rfd. Kartoffeln 50 Ku. Brot 5 Kilo Butter per Pfd. lter 2ter 4 4/44 4——— 10 1.— Neuß, 23. Mai.(Tel.) Weizen I. 18,00, II. 17,50, Roggen I. 15,8 II. 15,80 Mk. Hafer 14.60 Mk. per 100 kg. Kleie 5,60 Mk. per 50 kg. Neuß, 23. Mai.(Tel.) Rüböl per 100 kg in Partien von 100 Ctr.(ohne Faß) 49,50 Mk., do. saßweise(ohne Faß) 51,00 gereinigtes Oel pro 100 kg 8 Mk. höher als Rüvöl Rüvkuchen per 1000 kg 101 Mk., in kleineren Partien 105 Mk Raps I. 14,80, UI. 14.30 Mi. Köln, 21. Mai.(Tel) Früchemarkt. Weizen 00.00, Roggen 00.00, Haser 1°40—070, Hen 7,10—8,00, Maschinenstroh(Roygen) 4,60, Richtstroh(Fleg 5,40, Krummstroh 4 20 Ml. Für den Inseratenteil verantwortlich: Carl Bornemann, Schwerte. versammlung iuenvereins 1g, den 25. Mai Ihr im Evang. VerVeil eine wichtige zur Beratung steht. Ritglieder um vollheinen herzlichst ge1792 er Vorstand. U C nicht gekannten Leichtig heit kann jede Dame, jede Mlle der Perorzischähe vorzüglichem Sitz und 3 herstellen. Ein Versuch rndem Gebrauch. 1000de nungen, vielfach prämiirt. lange das Reichh. ModenSchnittmusterbuch,(Preis Pf.) von der Intern. faktur, Dresden-N. 8. en Haaptagentur sermann Kornblum gen I. W. erstr. 97. 99. 101. chönste wasche LITTEE gw Leute von Privat. L. für st., ges. Meld., Don2—3 Hotel Oster1779 siches senmädchen ), hohen Lohn gesucht. Fried. Becker, Stadtkeller. 1798 in Strickereigeschäft baldigen Eintritt ev. mäöchen 15 Jahren. 1788 Donath Hagen i/W. alber eine schöne ohnung mer, nebst Stallung Juli August zu ver1786 igen in der Geschäftest. erter Ztg.“ els-Nachrichten. den 24. Mai 1905. lter 2ter Ster 4 44 ¼ 0 Rtd 0Ku0 Pfd. tuck 3. Mai.(Tel.) Weizen 17.50, Roggen I. 15,80 Mi, Hafer 14.60 Mk. Kleie 5,60 Mk. per 28. Mai.(Tel.) Rüböl s, in Bartien von 100 Faß) 49.50 Mk., do. ohne Faß) 51.00 Oel pro 100 kg 8 Mk. Rüböl Rübluchen g 101 Mk., in kleineren 95 Mk Raps I. 14,80, W 84 1. Mai.(Tel.) FruchtZeizen 00.0, Roggen ser 1°40—00, Hn Maschinenstroh(vlogRichtstroh(Fleg. ldrusch) mmstroh 4 20 Mk. den Inseratenteil verantwoltlich: denemann, Schwerte. Amtliches Kreisblatt tarden Rreis werck. Sher Sraodanetr Sinhotks. e Wie Keit, und Lckalpolterlichen Veruodnunven iy, Veterung, geset odger Heren Kaum 10 Pie, auberhalb 1c. Velamesen. 9 Die Behzihuad un dund die dos bengoen Eerihen unr Siche alangen geudh Btenchnchigeie Gesieges ust. S ose. Gus ud busien un Caet Ssene Bächentihe Grgtübelag:„Iluhtrierter burch verishtontichuo, verzhrngiche, Presz.“. 9e... Fernspacheskuschlut Nr. Gu. Amt e. Familienfreund.“ jedem Wochentage. is in Schwerte Fernsprech=Anschluß Nr. 62. Amt Schwerte. Nr. 121. Mittwoch, den 24. Mai 19os. 37. Jahrgang Die Ozean=Wettfahrt um den Kaiser Wilhelm=Pokal. Jagd und Sport. ### önland. Nem Jork Den Ders 9 era S e c Landse, ee Tae Perte) Am vergangenen Mittwoch, den 17. Mai, um 12¾ Uhr nachmittags, hat— so meldet der Newyorker Draht— der Start der Segeljachten zum Beginn eines Ozean=Rennens bei Sandy=Hook stattgefunden. Die Durchführung wird eines der großartigsten Ereignisse auf dem Gebiete des Wassersports genannt werden dürfen. Zu diesem Wettsegeln haben sich 11 Segeljachten eingefunden: 8 amerikanische, 2 englische und 1 deutsche.„„„ Kameme 1.„Endymion“, Mr. George Lander, vom Newyork Jacht=Klub. 111 Fuß lang. 2.„Hildegarde", Mr. E. R. Coleman, vom Newyork Jacht=Klub. 105 Fuß lang. 3.„Fleur de Lys“, Mr. L. A. Stimson, vom Newyork Jacht=Klub. 96 Fuß lang. 4.„Ailsa“, Mr. H. S. Redmond, vom Newyork Jacht=Klub. 89 Fuß lang. 5.„Atlantic“, Mr. W. Marshall, vom Newyork Jacht=Klub. 135 Fuß lang. ans 9 6.„Thistle“, Mr. R. E. Todd, vom Atlantic JachtKlub. 110 Fuß lang. 7.„Utowana“, Mr. A. V. Armour, vom Newyork Jacht,Klub. 155 Fuß lang. 8.„Hamburg“, geführt vom Herrn Ad. TietgensHamburg; deutscher Jacht=Klub. 116 Fuß lang. 9.„Apache“, Mr. E. Randolf, vom Newyork JachtKlub. 178 Fuß lang. Grafin Manaf Gacht a 10.„Sunbeam“, Lord Brassy, Royal Jacht=Squadron. 154 Fuß lang.„.. Hansr Gachl. 11.„Valhalla“, Earl of Cravford, Royal JachtSquadron. 239 Fuß lang. Als Ziel ist Lizard=Head bestimmt. Die Wahl des Weges bleibt den Seglern vollständig überlassen; wie verlautet, hat ein Teil geraden Kurs eingeschlagen, also den nördlichsten, hält scharf an Nantucket=Island vorbei Richtung auf Kap Race, wird voraussichtlich nordwärts um den Scilly=Inseln herumfahren; dieser Kurs ist zwar der kürzeste, steuert aber anfangs gegen die Polar=Trift=Strömung und kann leicht durch Treibeis aufgehalten und gefährdet werden. Der südlichere Kurs ist— wenngleich etwas länger— so doch der günstigere; nach Durchschneidung der Polarmündung, befindet sich das Schiff bald im Golfstrom und geht mit ihm nach Englands Küste hinüber. Es sind Vorkehrungen getroffen, während der ganzen, ca. 3000 Seemeilen langen Fahrt, die Welt durch drahtlose Telegraphie täglich über den Stand der Wettfahrt zu unterrichten. Die erste Nachricht ist bereits eingetroffen; sie besagt, daß„Endymion“ die Führung hat; ihr folgen „Fleur de Lys“,„Thistle“ und„Utowana“. Nach dieser Meldung haben also genannte Schiffe den nördlichen direkten Weg eingeschlagen; sie wurden bei den Nantucket=Untiefen gesichtet. gugnan Matlie Wünschen wir den kühnen Wettseglern ruhige See und guten Wind. 78 i 22(Schußprämie.) Der Verband deutscher Brieftau ben=Liebhaber=Vereine hat für das Abschießen und Fangen von Wanderfalken. Hühnerhabichten und Sperberweibchen pro 1905 eine Prämie von 3000 Mark ausgesetzt, die durch Unterstützung des Kriegsministerinms um 500 Mark erhöht wird, so daß eine Gesamtprämie von 3500 Mark verteilt werden kann. Diese 3500 Mark gelangen Anfang Dezember 1905 zur Verteilung, und zwar 2900 Mark nach dem Verhältnis der eingelieferten Fänge, während die weiteren 600 Mark als Sonderprämien an die höchstbeteiligten Schützen verteilt werden. Für jedes Paar Wanderfalkenfänger wird eine Zusatzprämie von 1 Mark vorabbezahlt. Zur Erhebung eines Anspruches an diese Prämien müssen die„beiden Fänge“ eines Raubvogels“ nicht der ganze Raubvogel, bis spätestens Ende November 1905 dem Verbands=Geschäfts früher W. Dördelmann zu Hanover=Linden, franko eingesand werden. Die Läufe sind bis kurz über dem ersten Gelenk abzuschneiden, so daß ein kleiner Federkranz stehen bleibt. Im vor. Jahre wurden für 3074 Paar eingegangene prämiierungsfähige Fänge(128 Paar von Wanderfalken, 1101 Paar von Hühnerhabichten und 1845 Paar von Sperbern pro Paar 90 Pfg. Prämie gezahlt, für Wanderfalkenfänge 1,90Mark. Den Schützen, die 25 und mehr Paar Fängen einlieferten, wurde außerdem eine Sonderprämie von mindestens 15 Mark bewilligt, die sich je nach der Hihe der Anzahl Fänge auf 20, 25, 30 und 35 Mark steigerte. Vermischtes. ?(Eine amüsante Szeue) aus einer der russischen Großstädte wird in enem an den Schriftsteller Jon Lehmann gerichteten Privatbriefe geschildert:„In den überfüllten Wagen der Straßenbahn springt ein Zeitungsjunge. „Neueste Flugblätter! Bekanntmachung der tevolutionären Partei!“ Ein im Wagen sitzender Offizier springt auf. „Hüte dich, ich werde einen Schußmmnn rufen! schreit er drohend.„dann rufe ich einen Japaner, dann läufst du noch schneller weg als ich!“ entgegnet der Junge schlagsertig wirft seine Proklamationen unter die Passagiere und ist verschwunden. Alles lacht, der Offizier setzt sich schmollend wieder in seinen Winkel und die Fahrgäste bücken sich äugstlich und verstohlen nach den Proklamationen und lassen sie in ihren Taschen verschwinden.“ ?(Einen Autlerwitz) erzählt ein englisches Blatt Ein Arzt fährt mit seinem Kraftwagen einen Fußgänger um und lenkt sofort zurück, um dem armen Teufel beizustehen. Sein Wagen folgt aber seiner Hand nicht ganz auf Wunsch, geht einige Fuß seitwärts und so rennt er den Menschen, der sich gerade wieder erhoben hat, zum zweitenmale über den Haufen. Auch jetzt ist er sich seiner Menschenpflicht bewußt, kehrt nochmals um und will ihn aufheben— da springt ein Zuschauer vom Grabenrand, schüttelt den Ueberfahrenen und ruft:„Reiß aus, er kommt schon wieder und fährt dich um!“ Und schleunigst machte sich der Bedrohte auf die Beine und lief davon. F(Der Lebensabend einer Kaiserin.) Aus Paris wird geschrieben: Nichts ist so schön, wie man hofft, nichts ist so schlimm, wie man fürchtet, hört man wohl manchmal skeptische Pariser sagen. Nichts ist vor allem so dauerhaft, wie es aussieht. Wer hätte 1867 dem französischen Kaiserreich seine plötzliche völlige „Debacle“ vorausgesagt? Und seit jener, die ganze Welt überstrahlenden Epoche sind kaum vierzig Jahre verflossen, im Leben einer Nation ein Augenblick. Aber ich will die Sprichwörter nicht häufen, sonst könnte ich noch sagen, daß in diesem Jammertale keine Rechnung unbezahlt bleibt und für alles die Vergeltung kommt. Seit ein paar Tagen verläßt wieder jeden Morgen zu einem kleinen Spaziergang das Hotel Continental eine alte, vornehm, aber sehr einfach gekleidete Dame, die das offenbare Bestreben hat, möglichst unbemerkt durch die Menge zu schleichen. Das ist die Frau, die einst die Gattin Napoleons III. war, die Herrscherin, die vom Volk mehr angestaunt als geliebt wurde, die Spanierin, deren Schönheit mit sagenhaftem Schimmer umwoben war. Dieselbe Frau, die 1870 ausrief: C'est ma guerrel und die nach Sedan bei Nacht und Nebel flüchten mußte. Sie steigt seit einer Reihe von Jahren um diese Zeit im Hotel Continental ab, um von da täglich ihren Pilgergang zu den Tuilerien anzutreten, die Pariser Luft zu atmen, ohne die sie nicht leben zu können scheint, und dann wieder nach Hause zu gehen. wobei sie sich die größte Mühe gibt, nicht aufzufallen. Wo sind die Blumen und Frenden von ienstmals? Wo die tollen Streiche, die mit der Fürstin Metternich ausgeführt wurden und Paris in Atem hielten? Die alte Kaiserin scheint sich kaum noch darauf zu besinn ihrer gänzlich gebrochenen Gestalt sucht man vergebens nach den Spuren der einst so ungezähmten Lebenslust. Nichts ist geblieben von den alten Freundschaften. Un als Frembe muß heute die Kaiserin Paris besuchen. Gleichwohl fehlt es ihr nicht an Besuchern, den letzten Parteigängern Napoleons III., die wohl wissen, daß die ehemalige Kaiserin eine offene Hand behalten hat. Dabei bleibt sie heute allen bonopartistischen Intrigen ern. Für sich kann sie nichts mehr hoffen. Ihr Sohn ist tot. Und weder der Brüsseler Victor Napoleon, der n einer Mesalliance mit einer Plätterin sich festgelegt hat, noch der russische General Louis Napoleon, der Günstling der verstorbenen Prinzeß Mathilde, sind ihr sympathisch. Es gab einen Augenblick, wo sie gern wie die Prinzeß Mathilde, die den dritten Napoleon heiraten sollte, einen Hofstaat von Dichtern und Künstler um sich gehabt hätte. Aber sie verstand es nicht, die wahre Intelligenz anzuziehen. So ist sie cheute vereinsamt: Ein Spaziergang ins Bois de Boulogne, Lektüre trauriger Bücher, Pflege des Andenkens ihrer Verstorbenen, das ist das Leben der Fürstin, die zwei Vaterländer, aber keine Heimat hat. *(„Es geht immer noch.“) Auf dem Rückmarsche des 81. Infanterieregiments vom Griesheimer Schießplatze nach Frankfurt am vergangenen Samstag ereignete sich in der Nähe von Langen auf der Landstraße ein hübsches Geschichtchen. Als einer der Musketiere der 8. Kompagnie aufing,„schlapp“ zu werden, rief ihm Hauptmann Otto zu:„So, nun nimm Du einmal meinen Gaul am Zügel und ich trage Dein Gewehr. Kompagniechef stieg vom Pferde und ergriff dar Gewehr, indem er sich dort einreihte, wo bisher der Musketier geschritten war, der vor Freude strahlte, als ihm das Gewehr für einige Zeit genommen ward. Während nun der Hauptmann tapfer im Gliede mitschritt, kam der Bataillonskommandeur Prinz Friedrich Karl von Hessen herangeritten, um zu sehen, welchen Einfluß der Marsch auf die Truppen ausübe. Die Mannschaften mußten salutieren und auch der Hauptmann, der den Chinafeldzug teilweise mitgemacht hat, legte das Gewehr mit„hörbarem Ruck“ in Position und erwies die Ehrenbezeugung wie die Musketiere, wobei er dem inspizierenden Major zurief:„Jawohl, Hoheit, es geht immer noch!" Der Bataillonskommandeur lachte, nicht minder lachte er aber über die Bemerkung eines ehemaligen Chinakriegrs, der meinte, daß so etwas in China jeden Tag passiert sei. Wetterbericht der Deutsch. Seewarte 25. Mai. Wolkig, bedeckt, kühler, strichweise Regen. 26. Mai. Vielfach heiter, kühler Wind, nachts sehr 27. Mai. Heiter bei Wolkenzug, ziemlich kühl, später Regen drohend, Gewitterneigung. In weiter Roman von Reinhard Büchner. Sie duldete es still, wenngleich sie noch mit gesenktem Haupte basaß und ihn nichtanblichte. erzählte er ihr von der 3. wo er die schöne Suska zuerst gesehen und von dem Zauber, slud warum host Auche basals riche H5.23) Handeongetragen, wo Du noch frei warst?“ fragte Hil#rgurd. Er schwieg einen Moment, dann umging er die Wahrheit und antwortete:„Aus einzelnen Aeußerungen der alten Fürstin entnahm ich, daß ich keine Hoffnung habe, von tesse Miroslawska erhört zu werden, es wurde mir klar, daß sie eine Kokette der schlimmsten Art sei, der es daran gelegen hatte, mich an ihren Triumphwagen zu spannen. Ich zog mich zurück und hoffte, ihr nie wieder im Leben zu begegnen. „Und als Du sie dennoch trafest," drängte Hildegard ihn zum Weiterreden. Ja,“ sagte er, tief aufseufzend,„von dem Moment an begann meine, mir jetzt unerklärliche Schuld und Ich fühlte wieder den Zauber, die dämonische Gewalt ihrer Nähe und hatte nicht die Kraft, zu widerstehen. „Wie die unglückliche Motte blindlings in das Licht fliegt, so zogen mich diese Feueraugen an, und doch mußte ich diese Frau verachten, wirklich lieben konnte ich sie nicht! doch Besseres kennen gelernt, Deine reine Liebe, meine Hildegard!" Er wagte es jetzt, sie sanft an sich zu ziehen. Sie blickte durch Tränen zu ihm auf und sagte:„So versprich mir, Paul, bei allem, was Dir teuer ist, diese Gräfin Bradski nie wieder zu sehen, nie wieder mit ihr in Verbindung zu treten, weder mündlich noch schriftlich, und heute noch mit mir Warschau zu verlassen!“ „Alles, alles will ich versprechen, was Du begehrst, und was ich selbst jetzt als mein Glück und meine Pflicht ansehe, beteuerte der Graf.„Und darf ich dann hoffen,“ fügte er zärtlich hinzu,„daß Du mit der Zeit vergessen und vergeben wirst, daß meine geliebte kleine Frau mir nicht für immer vei loren sein wird?“ Hildegard ließ ihr Köpfchen auf seine Schulter sinken und weinte still, er zog sie in seine Arme. Während das Orlowskysche Ehepaar jetzt eine verhältnismäßig ruhige, glückliche Zeit verlebte, müssen wir einmal wieder einen Blick tun in das alte Haus der Familie Römer in Eduard hatte während der Wintermonate oft gekränkelt, nichtsdestoweniger aber seine Studien nur selten unterbrochen, er und sein Freund Karl Brinken standen jetzt dicht vor dem Den Plan zu einer längeren Erholungsreise mit Eduard hat der Senator bereits entworfen und oftmals mit seinem Sohne eingehend besprochen. Sie hatten die Absicht, über Wien und Triest nach dem Orient zu gehen, und Eduard hoffte im stillen, daß Karl sie begleiten werde, er wollte seinen Vater um das Reisegeld für den Freund und Frau Brinken um ihre Einwilligung zu dieser Reise mit Bitten bestürmen. Vorläufig sagte er jedoch nichts davon, nicht einmal mit Karl sprach er von seinen So kam der wichtige Tag des Examens heran. Eduard war still und ernst, Karl zuversichtlich und wohlgemut, als sie gemeinsam den Weg zum Gymnasium zurücklegten. Nach bangen Stunden der Erwartung und des Harrens, welche sowohl dem Senator Römer, wie auch der Frau Doktor Brinken endlos lang erschienen, kehrten die jungen Leute heim. Beide hatten das Examen gut bestanden. Man hatte den Abend froh miteinander im Römerschen Hause verleben wollen, aber zwei Briefe, welche der Senal### Der eine Brief war vom Grasen Paul Orlowsky, der anEin Unbekannter, welcher sehr genau unterrichtet ist, warnt Sie vor Ihrem Schwiegersohne, dem Grafen Orlowsky! Er ist leichtsinnig und unwahr, sein Gut ist tief verschuldet, seine Vermögensverhältnisse zerrüttet. Im Hazardspiel versucht er sein Glück, gerät aber immer tiefer in Schulden. Seine Frau hintergeht er, sie ist blind in Bezug auf seine Fehler. Also nochmals: Lassen Sie sich warnen!“ Diese Zeilen, welche auf dem Kuvert den Poststempel„Warschau" trugen, gaben Herrn Römer viel zu denken. Wenn er auch im allgemeinen der Ansicht war, daß man auf anonyme Zuschriften kein großes Gewicht legen dürfe, so stimmten doch die Angaben dieses unbekannten Schreibers leider mit den Befürchtungen zusammen, welche er schon seit längerer Zeit in Bezugauf seinen Schwiegersohn hegte. Mit zitternder Hand erbrach er jetzt bessen Brief und las: „Mein sehr verehrter Herr Schwiegervater! Sie werden sich wundern, von mir selbst ein Schreiben zu erhalten, da bisher Hildegard die Ueberbringerin gegenseitiger Grüße und Mitteilungen zwischen uns war. Heute führt mich jedoch ein ganz besonderes Anliegen zu Ihnen und ohne weitere Umschweife will ich mich direkt an Sie wenden, in der festen Ueberzeugung, daß Sie Ihren Kindern gern mit Rat und Tat beistehen werden. Daß wir die Wintermonate in Warschau verbrachten, haben Sie durch meine Frau erfahren, jetzt sind wir wieder daheim, doch bei meiner Rückkehr nach Mislowice ist es mir klar geworden, daß ich verschiedene größere Reparaturen und Verbesserungen an Wirtschaftsgebäuden usw. nicht länger verschieben darf. Da ich augenblicklich nicht in der Lage bin, aus eigenen Mitteln die Kosten dieser Bauten zu bestreiten, so bitte ich Sie im Vertrauen auf Ihre Güte um ein Darlehn von zwanzigtausend Talern, die ich Ihnen gern mit fünf Prozent verzinsen will, bis ich, wie ich bestimmt hoffe, bald im stande sein werde, Ihnen das Kapital zurückzuzahlen. Ganz besonders würden Sie mich zu Dank verpflichten, wenn Sie mir die Gelder so bald wie möglich zukommen ließen, da ich beim Beginn der besseren Jahreszeit die nötigen Bauten in Angriff nehmen möchte. Mit den besten Wünschen für Ihr Wohlbefinden und vielen Grüßen von Hildegard und mir bin ich Ihr ganz gehorsamer Schwiegersohn Paul Graf Orlowsky.“ Mit gesenktem Haupte saß Herr Römer vor diesem Schreiben und trübe Bilder von Sorge und Unglück stiegen grauen Nebeln gleich vor seinem inneren Auge auf. Selbst wenn er die anonyme Warnung nicht kurz vorher erhalten hätte, würde ihm diese plötzliche Bitte Graf Orlowskys um eine so bedeutende Summe auffallend gewesen sein. Jetzt aber zweifelte er nicht mehr an dem, was er lange befürchtet hatte, sein Schwiegersohn war ein Spieler, und Hildegard sah den Abgrund nicht, an welchem sie stand. Schnell war sein Entschluß gefaßt. Cär! Neg, Sehwerte Hagenerstrasse 9 Fernsprecher 82 empfiehlt Spiegel- und Fensterglas, Matt-, Mouselin- und Rohglas Ornament-, Catheral- u. Drabtglas in allen Größen, fertig geschnitten Kitt, Farben, Lacke und P’insel größter Auswahl. b CSN STTE Ist das beste. Schwerter Fleischhallt — Kleine Marktstraße 4.— Empfehle diese Woche: Schönes fettes Klabsteisch — von 3 jungen Kühen a Pfd. nur 50 Pfg, es von beiden: (Preis pro Büchse Rm. 2.00) = neues, unfehlbares Mittel gegen neues, unfehlbares Mittel geg. Keuchhusten vollständig unschädlich, wird nur eingeatmet. Vermindert sofort die Dauer und Intensität der Anfälle. Wenn in einer Apotheke nicht erhältlich, wird Zusendung besorgt durch die Chemische Fabrik Krewei& Co. G. m. d. H., Köln a. Rb. Bestandtelle:— Pestandtenle 0. K Kamphor. trit. 200 Naphtalin. puriss. 180,0 Ol. encalypt. Ol. pini pic. an 3, Zahn-Institut von Sverdeen vormals Hoffmanna Osten-Str. 7 Schwerte Osten-Str. 7. Atelier für nur fl. Arbeiten in Gold, Porzellan und Kautschuk, Kronen- u. Brückengebisse, Plomben. Specialltät: Schmerzlose Zahnoperation. (von dem Fürstlich von Arenberg'schen 120 Morgen großen Rittergut Saffenburg) 1.— bis 2,50 Mk. pro Liter. Abgabe in Flaschen u. Gebinden. Preisliste u. Probe gratis. Jean Dommerque, Rentmeister, 1200 Mayschoss a. d. Ahr. # für besseres SchuhTLCLLNN zeug aus Box Calf und Chevreauxleder * 1 für Schuhzeug aus Kalb= und Rindleder. 2 Pelacias eril. Solidaria-Fahräger „, auf Wunsch Teilzablung. * 2—. Anzahl. 20, 30, 30 M.: #t 4r Abz. 8-15 M. mon. Reichsräder von U C 61 M. an, ZubehörTar E teile spottbillig. " Preisliste gratis und franko.“ à J. Jendrosch& Co.) 2c Charlottenburg 5. No 502. Keparaturen an Uhren und werden gut und billig unter Garantie ausgeführt. 1660 Andr. Schaefer, Uhrmacher, Schwerte, Hüsingstraße 14. in roten Dosen mit dem Kaminfeger Fabrikant: Carl Gentner in Göppingen. Rose& Co., Manufekturwaren Etablissement Dortmund. Spezial-Abteilung für Leinen u. Wäsche Wäsche für Damen, Herren und Kinder, Anfertigung von Leib-, Bett. Tisch- und Küchen-Wäsche unter Garantie tadelloser Verarbeitung in eigenen Ateliers im Hause. Ausführung von Braut-, Pensions- und Kinder-Aussteuern. Aussteuer-Kataloge gerne zu Diensten Uebernahme von kompletten Hotel-Einrichtangen. Nur bewährte Qualitäten Unentbehrlich für jede Famil 28 Underberg Mrnz eiser 1#0 Semper Fabrikation alleiniges Gehelmniss der Hrms: HUNDERBERGALBRECHT Hoflieferant Seiner Majestät des Kaisers und Königs Wilheim II. am Rathause in RHEINBERG am Niederchein. Gegr. 1#0h 1846 Anerkannt bester Bitterlikör! 24 Preis-Medaillen! andseiles: Underberg-Boonekamp. Fahrräder, Fabrik an Private u. Händler von Mk. 65.— an. Zubehörteile, Mäntel von ca. Mk. 4.—, Luftschläuche von Mk. 2.80 an. F.-# s p e r a u c h a n Repäraturen fremden Fabrikat prompt und billigst. Katalog gratis und franke. Duisburger Fahrradfabri „Schwalbe“ Akt.-Ges. Dulsburg-Wanheimerost. Segrindet 1896. Hochzeits-Einladungen liefert schnell und billig Carl Braus, Buchdruckerei, Schwerte. Magenleidenden teile ich aus Dankbarkeit gern r-ahrelaungen uan von jahrelangen qualven Magen= und Verdauungsde schwerden geholfen hat. A. Hoeck, Lehrerin, Sachsen bei Frankfurt a. M.