iirerrrrmrrrrrrch die sechsgespaltene PetitInsertionsgebühr für lokale Anzeigen, zeile oder deren Raum 10 Pfg., außerhalb 15, 40 Pfg., Druck und Verlag von Carl Braus Fernsprech=Anschluß Nr. 62. Amt Schwerte. Praus, Schwerte=Ruhr. Reklame=Zeile s in Schwerte, Telegr.=Adresse Famitbentreund! Schwerte Ulittwoch den 4. zu üben. Solche Kritik ist auch unnötig, da auch in dieser Beziehung so gut wie feststeht. A unsere aufrichtige und unumwundene Anerken die großen, gewaltigen, unvergänglichen schaftlichen Verdienste Mommsens nicht kunden, als indem wir ebenso aufrichtig wün seine politische Tätigkeit bald und ganz werde. ruhr auf sieben Jahre Zuchthaus, gegen Freinauer wegen Meuterei, Aufruhr auf sechs Jahre Gefängnis, gegen Oehler und Habich auf sechs Jahre Gefängnis wegen Meuterei. Sämtlichen Angeklagten wird ein Monat Untersuchungshaft in Anrechnung gebracht. Frankreich. = Das Ministerium der Republik Frankreich wackelt, wenigstens hält der Ministerpräsident Combes seine Position für ernstlich gefährdet und ist infolgedessen aufs tiefste verstimmt. Combes glaubt sich auf die republikanische Mehrheit nicht mehr mit unbedingter Sicherheit stützen zu können, nachdem in der Debatte über die Krawalle vor der Arbeitsbörse ein Teil der Sozialdemokraten mit der Opposition stimmte. Tiefer noch als die sozialdemokratische Untreue schmerzte den Kabinettschef die — Vom Kaiserhofe. Das Kaiserpaar, das am Sonnabend in Stettin dem Stapellauf des Linienschiffs „Preußen“ beiwohnte, besuchte am Sonntag in Potsdam den Gottesdienst, Montag morgen machte es einen Spaziergang. Später hörte der Kaiser Vorträge, abends reiste er zunächst nach Homburg im Tgeutzge, yg Dienstag die Saalburg besuchte. Am trifft der Kaiser mit dem Zar in Wies — Die zweite Konferenz der russi Unterhändler für einen nuuen Hande geblich noch in dieser Woche beginnen. erste Lesung, so schreibt der„Russischeiden Seiten bestehenden Forderungen und in n Zugeständnisse vorlaufig Klarheit gesen auf der so gewonnenen Basis in der men. Willen der Regierung zur Annahme gelangte. Anfangs schen hieß es, daß die Regierung auf diesen Beschluß der Kaman= mer gar keinen Wert legte, daß jetzt verlautet, gerade der h die Beschluß über den Kredit für die Unterpräfekten legen dem über Ministerpräsidenten den Rücktrittsgedanken nahe, gibt zu denken Anlaß. Man geht wohl mit der Annahme nicht fehl, daß die Kreise des Ministerpräsidenten und des höchst ben auf der so gewonnenen Basis in get einflußreichen und in den voxnehmsten Kreisen von Paris sprechungen zwischen den beteiligten In= heimischen Polizeipräfekten Lepine in eibung mit einweitere Unterhandlungen zwischen den ander geraten sind. Die Zurunft wird darüber ja noch Die Arbeiten sind so beschleu= näheres ausweisen. Theodor Mommsen Nussicht wird heute nachmittag zur letzten Ruhe bestattet. Die schaffen war, he Trauerkunde seines Todes wird man überall in Deutsch= Zwischenzeit Be land und weit über die deutschen Grenzen hinaus in allen teressenten und wissenschaftlichen Kreisen mit tiefer Betrübnis vernom= Regierungen stattgefunden. men haben. Das Leben des heimgegangenen Gelehrten nigt worden, daß die zwei war über des Psalmisten Wort hinaus lang und köstlich; ginnen kann, als urspri es war reich an Mühe und Arbeit, aber auch reich an konnte. Die Verhandlung Ehrungen und Erfolgen. Es kann nicht unsere Aufgabe sein, an dieser Stelle d ie wissenschaftliche Bedeutung Mommsens im einzelnen darzulegen. Wir würden ihr in dem Rahmen eines kurzen GedächtnisArtikels nimmer gerecht werden können. Was er auf dem Gebiet der römischen Geschichte, des römischen Rechts, der römischen Sprachkunde geleistet hat, das war bahnbrechend für die Wissenschaft und wird unvergänglich breiben. Niemand wird ihm diese Anerkennung versagen, niemand bestreiten, daß er zu den bedeutendsten Gelehrten nicht nur seiner Zeit, sondern Deutschlands und überhaupt der Welt gehört hat. Noch nach wird der Name Mommsen überall, wo gründliche Wissenschaftlichkeit hochgehalten wird, einen guten Klang haben. Weil dem aber so ist, hoffen wir im Interesse des Andenkens des großen Gelehrten, daß die Geschichte seine politische Tätigkeit vergessen werde. Was er auf dem Gebiete der Politik geleistet hat, steht in einem seltsamen Gegensatze zu seinen bedeutenden und bleibenden wissenschaftlichen Leistungen. Jetzt ziemt es nicht, nochmals Kritik während dem Manöver in Reichartshausen in Zivilklei Ze dern zwei Unteroffiziere tätlich angegriffen und gemißhandelt hatten, deshalb von dem Heidelberger Kriegsge=ui richt zu mehrjähriger Zuchthausstrafe verurteilt wurven, mit eine Die vier Grenadiere legten gegen das Urteil Berufung den ein. Der Vertreter der Anklagebehörde beantragte in ver Geschen gestrigen Verhandlung gegen Keinarth acht Jahre Zuchthaus, gegen Feinauer sechs Jahre Zuchthaus, gegen Oehler und abich je sechs Jahre Gefangnis. ausstoßung= Angeklagten aus dem Heere. Das Urteil ltu= meinen Rezept zur Heiterkeit. Zuerst schau ins Herz und spül' es recht aus, Dann wasch' alle Selbstsucht recht tüchtig heraus, Dann nimm Geduld und Nachsicht zur Hand, Und schütt'le sie um mit etwas Verstand. Nicht Leichtsinn, doch leichten Sinn rühr' darein, Ein bischen Witz, doch gerieben fein; Kauf' etwas Milde und fröhlichen Mut, Gläubiges Hoffen und ruhiges Blut. Ein Cröpflein Güte sei auch dabei, Das macht vom vergangenem Weh dich frei, Viel guten Willen, recht feste Kraft Und Menschenliebe, die hilft und schafft. Dies alles rühr' zusammen fein Und nimm's mit frommem Herzen ein: Und pocht es dann noch und will's nicht zur Ruh, So blicke bittend nach oben dazu! Dann wirst du es sehen— dann kommt dir der Mut, Und alles andre wird wieder gut, Die Cräne trocknet, die Lippe lacht— Und keiner weiß, wie du's gemacht! Im Sturm. Novelle von E. Fahro (10. Fortsetzung.) vergeblich gehofft, Sie in Berlin zu fort,„aber ein unglücklicher Zufall wollte sehen, ich bin bescheiden genug, um mir daß Sie etwa absichtlich einer Begegsweichen.., Gahrnkanstre. arbeiteten weiter zwei Gebantenstrome doner Morningpost hin, aus dem wir nachstehendes wiedergeben: Es kann kein Zweifel darüber herrschen, daß eine Erweiterung der Grundlage unseres militärischen Systems notwendig ist. Großbritannien kann nicht auf eine zweite Lektion durch einen Krieg warten. Die erste und hauptsächlichste Entscheidung muß sein, ob die größere Zufuhr trainierter Männer in dem Grundsatz des freiwilligen Eintritts zu suchen ist oder in einem System, das die Pflicht jedes Bürgers, zur Verteidigung seines Landes beizutragen, anerkennt, sowie die Pflicht, sich darauf vorbereiten zu lassen, daß er einst seinen Platz dem Feinde gegenüber behaupten kann. Das ist die grundlegende Frage. Es kommt noch eine Nebenfrage hinzu, die zu beachten wäre, das ist die Pflicht des Bürgers, den Staat zu verteidigen, dahin auszulegen, daß er Garnisondienst in Indien oder anderen Ländern nicht tut. Daraus folgt, daß immer eine gewisse Anzahl von Truppen auf professioneller Grundlage für den Garnisondienst m überseeischen Ländern gehalten werden muß, eine Streitmacht, in der die Mitglieder ihr Auskommen finden und eine gute Laufbahn vor sich haben. Es ist nun die Frage, ob dieser Teil der Truppen nicht auf eine andere Grundlage gestellt werden soll als der Rest. Die Frage ist nicht weniger wichtig, als die von Chamberlain angeregte und sie wird im Laufe der nächsten zwei Jahre beantwortet werden müssen. Amerika. = Ueber das amerikanische Ring=Panama wird Berliner Zeitungen aus Newyork gemeldet: Der Bericht der für den Schiffsbautrust eingesetzten amtlichen Verwalter ist erschienen. Er enthält Aufsehen erregende Mitteilungen über absichtliche falsche Angaben und betrügerisches Vorgehen bei der Gründung der Gesellschaft und über einen Plan, die Gesellschaft durch Zurückbehaltung der Einnahmen der Steel Company absichtlich zu Fall zu bringen, Der Bericht empfiehlt gerichtliches Vorgehen gegen die Gründer des Trusts und gegen Schwab, um von ihnen die zur Bezahlung der Schulden der Gesellschaft nötigen Gelder zu erlangen. Kleine Chronik. *„Guten Morgen Kollege, das haben Sie gut gemacht!“ mit diesen Worten begrüßte unser Kaiser in Stettin den Schützenkönig des Schützenvereins, den Bürger Appmann und sprach ihm zugleich seinen Glückwunsch zur Abgabe des Köngsschusses aus. + Schmuggler und holländische Grenzbeamte stießen bei Vaels zusammen. Ein Schmuggler wurde erschossen, drei wurden verwundet. Ein Beamter ist durch einen Knüttelhieb verletzt worden. Bedeutende Schneckenzucht wird in dem badischen Dorfe Gutenstein bei Meßkirch getrieben. Zur Zeit sollen an 2½ Millionen dieser Tiere dort vorhanden sein, die auf eingezäunten Wiesen= oder Gartenplätzen gefüttert werden. Die Schnecke ist als Delikatesse geschätzt. + Gera, 3. Nov. Vor dem hiesigen Schwurgericht wurde nach dreitägiger Verhandlung der 38 Jahre alte ich mich Tag und Nacht— oh, die schrecklichen Nächte, die Du Deinem Feinde selbst nicht wünschen würdest! In denen ich mich umherwarf wie vom Fieber verzehrt und meine Zähne in die Kissen grub, um die Pein zu beschwichtigen, die mir meine Reue bereitete. Und von denen ich dann erwachte, um einen neuen gauen Tage entgegenzugehen,— grau, freudlos, endlos lang! Begreifst Du es denn nicht, wie man leiden muß, wenn man Dich geküßt hat und niemals wieder in das verlorene Paradies zurückkehren kann?“ Erna hörte seine leidenschaftlichen Worte an wie einen längst vergessenen, alten Sang, der plötzlich wieder aus der Vergangenheit hochtaucht. Aber stärker als dieser Zauber war ihr Zorn, ihre Verachtung, die sie zugleich überlegen ließen, wie sie am schneidendsten den treffen könne, der sie so tief verwundet und beleidigt hatte. Mit einer Ruhe, zu der sie nur durch eine gewaltsame Willensanspannung gelangte, zog sie ihre Uhr hervor, griff nach dem Schirm, der auf der Bank liegen geblieben war, und machte Miene, an dem Baumeister vorbei zurückzugehen. Diese schweigende Nichtachtung aber war zuviel für ihn. Mit einem wilden Ton, der halb ein Fluch, halb ein Schluchzen war, umschlang er sie und riß sie zurück zu der Mauer. „Du mußt mich zu Ende hören!“ rief er außer sich. „Du hast kein Recht, mich mit Deinem kalten Stolz zurückzuschleudern in die Verzweiflung, die mich seit Jahren erfüllt.— Ja= Verzweiflung! Die mich ein inneres Leben führen läßt, wie ein Verbrecher, der vergebens bereut und immer weiter büßen muß bis in den Tod hinein. Hüte Dich, daß Du mich nicht in Wahrheit hineintreibst in den Tod, der mir eine willkommene Erlösung sein würde von der Hohlheit, der wahnsinnigen Ueberflüssigkeit meines Lebens! Daß nicht dann Du bereust, mich verstoßen zu haben, da ich gnadebettelnd zu Dir kam! Ach, ist denn kein Erbarmen in Deiner Brust! Bist Du denn rachsüchtiger als ein hartherziger Mann,— Du, deren sanfte Seele einst weich und willenlos in meiner Hand lag?“ Bebend von dem Sturm der Leidenschaft, die ihn durchtobte, brach ihm die Stimme, und er stürzte vor ihr nieder, um sein weinendes Antlitz in den Falten ihres Kleides zu verbergen. Erna wagte nicht, ihn zurückzustoßen. Die Thränen eines Mannes sprechen eine gar zu erschütternde Sprache. Was sie all seinen hervorgebrausten Worten nicht geglaubt hatte, das glaubte sie jetzt dem erstickten Ton, mit dem er sein Schluchzen zurückzuhalten suchte. „Was soll das alles?“ sagte sie leise und traurig. „Sind Sie so unglücklich, wie Sie sagen, so bedaure ich, daß Ihre Tat Ihnen nicht einmal Befriedigung gebracht hat. Aber Ihnen ist nicht mehr zu helfen, Sie müssen das selbst erwählte Los weiter tragen,— in diesem Falle wenigstens als ein Ehrenmann!" (Fortsetzung folgt.) Die Bluttat in Deutsch=SüdwestAfriia. Aus dem nördlichen Teile der deutsch=südwestafrikanischen Kolonie ist die Meldung von einer bedenklichen schweren Bluttat von Eingeborenen gegen Weiße eingelaufen. Ein Pater der katholischen Mission überbrachte nach Windhoek, dem Regierungssitze der Kolonie, die bestimmt lautende Nachricht von der Ermordung einer deutschen Familie, Paasch, sowie noch zwei anderen Weißen durch Ovambos. Sollte sich dies bewahrheiten, so würde ein Eingreifen der Truppe nicht zu umgehen sein. Ein Krieg mit den ziemlich gut und stark bewaffneten Ovambos, die ihre Waffen und Munition durch portugiesische Händler ungehindert seit Jahr und Tag beziehen, kann sich recht schwierig gestalten. Es fragt sich, ob die vorhandenen Truppen zu einer aussichtsvollen Expedition ausreichen würden und ob das Zusammengehen der über das ganze Schutzgebiet zerstreuten Besatzungen nicht auf politische Schwierigkeiten stoßen wird. Unsere beistehende Karte stellt den nördlichen Teil des Schutzgebietes von Windhoek bis zur Grenze der portugiesischen Kolonie Angola dar. Dieses Gebiet, das sogenannte Ambo=Land, ist vielleicht das am stärksten bevölkerte; die Ovambos gelten als selbstbewußt und kriegerisch. Gelänge es nicht, Genugtuung für die Ermordung der Weißen zu erlangen, ohne daß es zu einem regelrechten Feldzug kommt, so würde dies für den geplanten Bau der Otavibahn von Swakopmund nach Tsumeh, die mit ihrem nördlichen Teile in das Amboland hineinreicht, leicht recht verhängnisvolle Folgen nach sich ziehen können. Aus unserer Karte können die Leser die Situation klar erkennen. Die Ovambos wohnen in dem Grenzgebiete gegen die portugiesische Kolonie Angola, wo die Anlegung einer katholischen Missionsstation geplant war. Nach den Porzellandreher Johann Baumgarten aus Hof wegen Raubmordes, den er an dem 29jährigen Maurer Martin aus Klein=Eutersdorf am 17. April d. J. in der Nähe von Kahla a. d. Saale verübt haben soll, trotz hartnäckigen Leugnens, aufgrund eines Indizienbeweises zum Tode verurteilt. + Ein seltener Fall ereignete sich in Müllrose(Bezirk Frankfurt=Oder), wo ein junges Brautpaar von den eigenen Vätern standesamtlich und auch kirchlich zusammengegeben wurde. Der Vater des Bräutigams ist Standesbeamter, derjenige der Braut Pfarrer. London, 3. Nov. Die„Daily Mail“ meldet aus Simla: Ein Erdbeben zerstörte die Stadt Turschitz in Persien, 350 Personen sollen umgekommen sein. Die Russen sandten Aerzte zur Hilfeleistung ab. Schwerte, 4. November 1903. **(Landesversicherungsanstalt Westfalen.) Die Einnahmen der Anstalt betrugen im Jahre 1902 8 787516 Mk., darunter 6536521 Mk. Beiträge, 1 605 664 Mk. Zinsen und 508 664 Mk. Bestand aus dem Vorjahre. Die Ausgabe bezifferte sich mit 4313132 Mk., darunter 3053 676 Mk. Invaliden=, Kranken= und Altersrenten. Das Heilverfahren erforderte 441 608 Mk., an Beiträgen wurden 332682 Mk. erstattet, die persönlichen Verwaltungskosten beliefen sich auf 197 648 Mk., die sächlichen auf 77 555 Mk. Zu Vermögensanlagen konnten 4 106 229 Mk. verwandt werden. Zur Deckung der durch Rentenanwaltschaften künftig entstehenden Verpflichtungen war ein Bestand von 49 269 924 Mk. Verpflichtungen war ein Bestand von 49 269 924 Mk. vorhanden. **(Zahlt die fälligen Steuern.) In den nächsten Tagen müssen die Steuern für das 3. Quartal 1903=04 bezahlt werden. Wer es bald tut, braucht nicht an der Kasse zu warten und bekommt auch keinen Mahnzettel. **(Schöffenliste pro 1904.) Unter dem Vorsitze der Herrn Amtsrichter Teitge fand vergangene Woche die Auslosung der Schöffen statt. Darnach amtieren als solche bei dem hiesigen Amtsgericht im nächsten Jahre: Am 8. Januar, 4. März, 6. Mai, 8. Juli, 2. September und 4. November Kaufmann Wilhelm Sasse und Kaufmann Wilhelm Heppe, Schwerte. Am 15. Januar, 11. März, 20. Mai, 22. Juli, 9. September und 18. November Landwirt Ludwig Pläßer, Holzen und Rentner Heinletzten über die Bluttat eingegangenen Nachrichten sind derselben folgende deutsche Untertanen zum Opfer gefallen: Von den Leuten des Kapitäns Nambaze: die Reisenden Emmerich und Lana, welche von Okavango zum Zambesi Vieheinkäufe unternehmen wollten. Ihre Güter stehen heute noch auf der Werft ihrer Mörder; die aus 4 Köpfen, Eltern und Kindern, bestehende Familie Paasch, deren jüngere Tochter von den Leuten des Kapitäns Bambakantu überdies geraubt wurde und festgehalten wird; diesen Leuten fällt auch die Ermordung des Ansiedlers Arndt zur Last; ferner der Raub von ca. 100 Rindern, 20 Pferden, Handelsgut, Wagen usw., im Werte von ca. 5000 Mark. Beihilfe zu diesen Schandtaten leistete der Kapitän Njangana mit seinen Leuten. Dem Kapitän Himarua wird schließlich die Vertreibung und Beraubung der mit der Gründung einer katolischen Missionsniederlassung am Okavango beschäftigten Patres der Kongregation von der „Unbefleckten Empfängnis“ und die Ermordung von fünf im Dienste der letzteren gewesenen Buschleuten zugeschoben. Die Werften der Mörder liegen auf dem portugiesischen Ufer des Okanvango, der dort ca. 150 lis 200 Meter breit ist. Die Leute wissen ganz gut, daß eine deutsche Truppe nicht ohne weiteres in die portugiesische Interessenspähre eindringen darf, sie kennen auch die Ohnmacht der eigenen Landeshoheit, die einfach nicht im Stande ist, ihnen mit Soldaten auf den Leib zu rücken und so fühlen sie sich einstweilen ganz sicher und werden vielleicht in Bälde mehr von sich hören lassen. Es bliebe der deutschen Regierung nur der Weg über Lissabon zu einer Sühneaktion für die Greueltaten. In Deutsch=Südwestafrika hofft man, daß die Regierung diesen Weg sehr bald beschreiten wird. rich Koch, Westhofen. Am 22. Januar, 18. März, 27. Mai, 29. Juli, 23. September und 25. November Kaufmann Ernst Klein, Schwerte und Landwirt Ludwig Nieder= schulte, Overberge. Am 5. Februar, 8. April, 10. Juni, 12. August, 7. Oktober und 2. Dezember, Rentner Wilhelm von Lünen, Villigst und Landwirt Emil Duhme, Schwerte. Am 12. Februar, 15. April, 17. Juni, 19. August, 14. Oktober und 9. Dezember Hüttenbeamter Heinrich Brand und Kaufmann Amand Saatmann, Schwerte. Am 28. Februar, 29. April, 24. Juni, 26. August, 28. Oktober und 16. Dezember Buchdruckereibesitzer Johannes Braus und Schneidermeister Hermann Purscher. Als Hülfsschöffen wurden ausgelost: Kaufmann Theodor Greve, Schlachthaus=Verwalter Karl Neuhaus, Kaufmann Otto Pöpps, Brauer Alex Ostermann, Wirt Karl Böhmer, Bäckermeister Heinrich Cordes. **(Der Kriegerverein Schwerte) beschloß in seiner letzten Generalversammlung, am 15. November einen milienabend zu veranstalten. Herr Dentist Hoffmann hat sich in freundlicher Weise bereit erklärt, durch Vorführung kinematographischer Bilder das Seinige zur Verschönerung des Abends zu tun. Herr Hoffmann beschäftigt sich als Liebhaber, wie wir hören, viel mit solchen Darstellungen und ist im Besitze eines großen, außerordentlich kostspieligen diesbezüglichen Apparates, von dessen Größe man einen Begriff bekommt, wenn man hört, daß die Bilder auf eine Leinwandfläche von drei Metern im Quadrat geworfen werden sollen. Die Bilder, die gezeigt werden, sind sehr zahlreich und enthalten prächtige Serien. Es stehen also einige genußreiche Stunden in Aussicht, für die der Dank in erster Linie Herrn Hoffman gelten muß. **(Die Kaisersgeburtstagsfeier) gedenkt der Kriegerverein Schwerte am 31. Januar n. Is. im Saale des Herrn Hagemann in üblicher Weise zu feiern. **(Ueberfahren) wurde gestern mittag am Klusenweg ein kleiner Knabe von einem Möbelwagen. Den Fuhrmann trifft keine Schuld, da der Kleine, der einige erhebliche Verletzungen am Fuße erlitt, vor den Wagen lief. **(Der„wilde Mann“,) der, wie wir mitteilten, am Sonntag mittag in seinem Alkoholizismus beim Drechslermeister Altfeldt alles kurz und klein schlug, gebärdete sich auch im Wachtlokal wie ein Rasender. Er riß das Fenster heraus und beschädigte noch die Tür. Den Erfolg seiner Heldentaten wird ihm die Hagener Strafkammer wohl plausibel machen. Der Zusammenkunft der beiden Kaiser in Wiesbaden, wird allseitig eine große Bedeutung beigelegt, und sie wird sich auch äußerlich in glanzvoller Weise vollziehen. Die Zusammenkunft findet in dem Königlichen Schloß **(Der Teufel Alkohol) hätte am Samstag abend bald einem Manne aus Aplerbeckermark das Leben gekostet. Er hatte des Guten zuviel getan und sich in der Nähe des Freischützes die Schienen der Straßenbahn als Schlafstelle ausgesucht. Glücklicherweise bemerkte der Wagenführer den Mann rechtzeitig und bremste sofort mit großer Geistesgegenwart, sodaß der sinnlos Betrunkene nur noch von den Räumern unsanft ein Ende fortgestoßen wurde. Ohne sich über die große Gefahr, in der er sich befunden, recht klar geworden zu sein, taumelte der so unsanft Geweckte laut stöhnend und alles was er auswendig wußte, zusammenschimpfend, weiter. **(Zirkus Althoff.) Laut Inserat in heutiger Nummer wird der altbekannte Zirkus W. Althoff in den nächsten Tagen hier eintreffen und auf dem Wilhelmsplatz eine Anzahl Vorstellungen geben. Die uns vorliegenden Kritiken sprechen sich alle höchst anerkennend über die Darbietungen des Zirkus aus. So schreibt z. B. die „Herner Ztg.: Wir hatten Gelegenheit, der Vorstellung im Zirkus Althoff, z. Zt. in Baukau, beizuwohnen. Derselbe verfügt über tadelloses Pferdematerial und hervorragende Künstler, die man wirklich gar nicht in dem verhältnismäßig kleinen Unternehmen zu finden glaubt. Aus dem reichhaltigen Programm ist hervorzuheben die äußerst kunstvolle Leistung von Frl. Alma Althoff als niedliche Drahtseilkünstlerin, die exakte Vorführung der vier Isabellen=Pferde„Fantasie",„Monplaisier",„Dandy" und „Mand“ durch Herrn Althoff. Großen Applaus erntete auch Herr Edwards als vorzüglicher Jockeyreiter, besonders durch den freien Sprung auf den Rücken des galoppierenden Pferdes. Ganz unglaubliche Kraftleistungen zeigte Herr König, süddeutscher Meisterschafts=Athlet. „Aly“, das apportierende Freiheitspferd ist vorzüglich dressiert. Der Raum verbietet uns, auf die einzelnen Nummern näher einzugehen. ** Hörde, 3. Nov. Das„Hörder Volksblatt" teilt folgende interessante Gerichtsentscheidung mit: In der heutigen Schöffengerichts=Sitzung wurde auch die Frage der Straßenreinigungspflicht der Hörder Bürgerschaft entschieden. Die Einwohner Schulte=Annen, Johanning, Tuschen, Hilverling, Nordhaus hatten gegen eine Polizeistrafe wegen versäumter Straßenreinigung Berufung eingelegt. Die Sache ist für die Hauseigentümer von prinipieller Bedeutung. Die Ausführungen drehten sich im Allgemeinen darum, ob für die Anlieger eine Verpflichtung zur Straßenreinigung vorhanden sei. Der Herr Amtsanwalt führte aus, daß bereits aus dem Jahre 1832, also seit 70 Jahren, eine bezügl. Polizeiverordnung vorhanden sei. Er schließt daraus, daß schon damals die Straßenreinigung durch die Anlieger eine Ortsgewohnheit gewesen sein muß, sonst würden sich die Bürger schon bei jener Gelegenheit der Verordnung widersetzt haben. In der Verteidigung wird ausgeführt, daß es auf die vorliegenden Fälle gar keinen Einfluß haben könne, ob die Bürger bisher ruhig die Reinigung haben ausüben lassen, es handle sich eben nur darum, ob eine Verpflichtung zur Reinigung für die Anlieger rechtsgültig vorhanden sei. Das Gericht erklärt die betr. Polizeiverordnung, welche den Einwohnern die Straßenreinigungspflicht auferlegen will, als zu Unrecht bestehend und spricht sämtliche Angeklagten frei.— Die Stadt wird jetzt also darauf bedacht sein müssen, möglichst schleunigst selbst die Straßenreinigung zu übernehmen. Aus Westfalen und Rheinland. * Bochum, 2. Nov.(Das Brautgewand als Totenkleid.) Auf schaurige Art und Weise hat in der Nacht zum Sonntag ein von auswärts zugereister Mann hier Selbstmord verübt. Der Betreffende erschien am Samstag nachmittag in einer hiesigen Gastwirtschaft und erbat sich ein Nachtlogis. Als gestern der Fremde nicht sichtbar und auf mehrfaches Klopfen keine Antwort gegeben wurde, ließ man gestern nachmittag die Tür aufbrechen. Beim Eintritt in das Zimmer bot sich ein entsetzlicher Anblick. Auf dem Bette lag, angetan mit einem weißen, spitzenbesetzten Hochzeitskleide, einen Myrtenkranz auf dem Kopfe und Ballschuhe an den Füßen, der Logisgast als blutbesudelte Leiche. Der Mann hatte sich durch einen Revolverschuß in die Schläfe getötet. Die Waffe hielt er noch in der erstarrten Hand. Auf zwei zurückgelassenen Zetteln, von denen der eine die Anrede „Liebe Frau B.“ trägt, bittet der Selbstmörder, ihn so zu beerdigen, wie man ihn erhängt finden werde. Er hat also wohl vorher die Absicht gehabt, sich zu erhängen, statt, von den wir unsern Lesern beistehend eine Abbildung geben. Bis zum Schloß hin bildet vom Bahnhof aus eine zweigliedrige Postenkette, die im ganzen etwa 3500 Mann umfaßt, Spalier. dann aber zur Schußwaffe gegriffen. Die Umstände, unter denen der Selbstmord erfolgt ist, lassen darauf schließen, daß man es hier mit dem tragischen Abschluß eines unglücklichen Liebesromans zu tun hat. Der Tote war etwa 30 bis 35 Jahre alt. Wie ungeheuer gemütsroh übrigens Menschen sein können, zeigte sich als man in der vergangenen Nacht die Leiche aus dem Hause entfernte. Eine große Menschenmenge hatte draußen stundenlang des Schauspiels geharrt, und als sich nun der Wagen mit der Leiche in Bewegung setzte, liefen ihm einige rohe Burschen nach und grölten:„Muß i denn zum Städtle hinaus“ Pfui! ruft der„Märk. Spr. den Gesellen mit Recht zu. Erwähnt mag noch sein, daß man in einer Tasche des Toten noch Myrthenzweige fand, wie solche auch über den ganzen Körper verstreut waren; außerdem 15 Pfennig bar und eine Fahrkarte Dortmund=Essen, die au der Station Präsident mit dem Vermerk versehen worden war, daß hier der Passagier ausgestiegen sei. Der Revolver war noch mit fünf Schüssen geladen. Der Tote heißt Hermann Ludwig Pomplun und ist geboren am 20. Februar 1871 in Gerez im Kreise Köslin. Er hat zuletzt auf Zeche Kaiserstuhl gearbeitet und wohnte in Dortmund. Er hat sich anscheinend erst Mut zu der Verzweiflungstat angetrunken, denn man fand in dem betr. Zimmer eine halbgefüllte Schnapsflasche. * Münster i. W., 3. Nov. Der an dem Arbeiter und Unteroffizier der ReserveWilh. Tebbe aus Greve verübte Raubmord ist, wie nunmehr feststeht, in der Nacht vom Freitag auf Samstag voriger Woche geschehen. Der Tat dringend verdächtig ist ein Mann, der sich am Freitag in Gesellschaft des Ermordeten befunden hat. T., welcher über eine kleine Barschaft verfügte, soll mit dem vermutlichen Täter eine Bierreise unternommen und sich schließlich mit demselben am Tatorte niedergelegt haben, um hier zu übernachten. Andererseits glaubt man einen in der vergangenen Nacht aus der hiesigen Strafanstalt entwichenen und bisher nicht gefaßten Zuchthäusler namens Linnenkamp mit der Tat in Verbindung bringen zu können. In dieser Vermutung wird man umsomehr bestärkt, als der Täter es besonders auf die Kleider seines Opfers abgesehen haben muß, um mit diesen und den wenigen Existenzmitteln des Ermordeten seine Flucht zu erleichtern. Am Körper des Toten befanden sich bekanntlich nur noch Hemd unde Hose, die derselbe noch krampfhaft festhielt. * Mettmann, 3. Nov. Welch erhebliche Summen der Militärfiskus für Flurschäden zu zahlen hat, die durch die Herbstübungen hervorgerufen worden, erhellt aus der Tatsache, daß bei den diesjährigen Manövern des 7. und 8. Armeekorps, die zum Teil im Kreise Mettmann stattfanden, nicht weniger als 89 781 Mark an Entschädigung für Flurbeschädigung zu zahlen gewesen sind. Auf die Gemeinde Mettmann allein fielen 69 021 Mark. * Hochdahl, 3. Nov.(Prähistorischer Fund.) Nach einer langen Pause— der letzte größere Fund liegt etwa 10 Jahre zurück— sind in den letzten Tagen bei Abräumungsarbeiten im Kalksteinbruch des Neandertals wieder zwei mächtige Mammutzähne gefunden worden, welche bei einer Länge von wenigstens zwei Metern, einen Durchmesser an der Zahnwurzel von ungefähr 15 Zentimeter aufweisen. Leider haben die Zähne, wovon jeder einzelne das respektable Gewicht von 200 Pfund hat, nicht unversehrt ans Tageslicht gefördert werden können, so daß die wirklichen Größenverhältnisse nicht einmal zu bestimmen sind. * Köln, 3 Nov. Von einem argen Mißgeschick wurde gestern ein hiesiger junger Metzgermeister betroffen. Derselbe hatte ein altes Geschäft gekauft und sollte gestern an den alten Inhaber 3000 Mk. bezahlen, die er vorher in drei Eintausendmarkscheinen von der Skarkasse geholt hatte. Als der Vorgänger erschien, holte die junge Frau die Banknoten aus dem Geldschrank, während sich der Mann mit dem früheren Geschäftsinhaber unterhielt. In diesem Augenblicke betrat eine Kundin den Laden. Die Metzgerfrau drückte ihrem Mann die Scheine in die Hand und lief in den Laden, die Kundschaft zu bedienen. Der Metzgermeister war in das Geschäft so vertieft, daß er auf das Geld, was ihm die Frau zugesteckt, gar nicht achtete und während des Gesprächs die Scheine beständig in der Hand zerdrückte. Im Verlauf der weiteren Unterhandlung öffnete der Metzgermeister den Ofen und warf ganz achtlos die drei Eintausendmarkscheine in das Feuer, welches die wertvolle Nahrung im Nu verzehrte. Erst als die Ehefrau aus dem Laden zurückkehrte und er sie bat, das Geld zu holen, wurde dem Mann bewußt, was er gedankenlos getan. Von den Scheinen war nichts mehr vorhanden. Möge es dem jungen Geschäftsmann gelingen. die Vernichtung der Banknoten so nachzuweisen, daß ihm der Staat den Schaden ersetzt. * Helmstedt, 3. Nov. In Brechtorf bei Vorsfeld erschoß der Zimmergeselle Maertens ein 17jähriges Mädchen. Es handelte sich um einen Scherz. Der Täter erhängte sich. Vermischtes. * Ein Reiterstück des Kronprinzen wird in Potsdam viel besprochen. Am Donnerstag Nachmittag ritt der Prinz als Hauptmann an der Spitze der 2. Kompagnie des 1. Garde=Regiments zu Fuß nach dem Park von Sanssouci, um den Mannschaften, namentlich aber den Rekruten, den Park und das Schloß zu zeigen. Hinter der großen Fontaine führt die große Freitreppe nach dem Schloß Sanssouci in sechs terrassenförmigen Aufstiegen empor. Der Kronprinz gab nun seinem Pferde die Sporen und ritt sicher und schnell an der Spitze der Soldaten die Treppe hinauf, wobei sein Pferd verschiedene der nicht sehr hohen Stufen zugleich überschritt. Auf der obersten Terrasse angelangt, sprang der Kronprinz vom Pferde und führte seine Leute, ihnen allerlei Erklärungen gebend, durch den Wohnsitz seines großen Ahnen. Eigener Depeschendienst der„Schwerter Zeitung“. Hd Wiesbaden, 4. Nov. Mit einviertelstündiger Verspätung traf gestern mittag 1 Uhr 15 Min. der Sonderzug des Kaisers hier ein. Gleichzeitig trafen u. a. Reichskanzler Graf Bülow, Hofmarschall v. Eulenburg, Hausminister v. Wedel, sowie die Chefs des Zivil=, Militär= und MarineKabinetts hier ein. Der Kaisei hatte auf dem Bahnhofe mit dem zum Empfang anwesenden Minister des Innern, v. Hammerstein, zunächst eine längere Unterredung und fuhr sodann im offenen Zweispänner nach dem Schloß, wo das Frühstück stattfand. Hd Berlin, 4. Nov. Die evang. Generalsynode nahm einen Antrag gegen die Aufhebung des § 2 des Jesuitengesetzes an. Hd Berlin, 4. Nov. Hauptmann v. Krollmann vom 2. Garderegiment z. F. wurde wegen fahrlässiger Tötung und Mißhandlung Untergebener im Falle Breitenbach zu 4 Wochen Stubenarrest verurteilt. IId Berlin, 4. Nov. Nach einer Heidelberger Depesche vermachte das kürzlich verstorbene Fräulein Eleonore Wallot, eine Verwandte des Reichstagsbaumeisters, ihr beträchtliches Vermögen, mehrere 100 000 Mark, der dortigen Universität zu Stipendienzwecken, insbesondere für studierende Damen. Hd Trier, 4. Nov. Im nahen Dillburg wurde ein Gastwirt an der Landstraße ermordet und beraubt aufgefunden. Die Tat scheint von einem Handwerksburschen verübt worden zu sein. Hd Aix=les=Bains, 4. Nov. Die der ermordeten Madame Fougere gehörige Villa ist in der letzten Nacht von Dieben heimgesucht worden. Sie entwendeten das Silbergerät, sowie die Kleider der Ermordeten. Hd Lorient, 4. Nov. Ein Leutnant vom 62. Infanterie=Regiment hatte gestern mit seiner Verlobten eine Botsfahrt unternommen. Plötzlich kippte das Boot um und beide Personen ertranken. Hd Fiume, 4. Nov. Bei der Station Lies der ungarischen Staatsbahn fand nachts ein Zusamenstoß zweier Güterzüge statt; mehrere Waggons wurden umgeworfen und zertrümmert, 4 Bahnbeamte erlitten Verletzungen. Hd Newyork, 4. Nov. In Kanada macht sich eine ständig wachsende„Los=von=England=Bewegung“. geltend. Das Vertrauea zu dem Mutterlande ist infolge des Verhaltens Englands im Alaskastreite völlig geschwunden. Kanada will eine eigene freie Nation bilden mit wirtschaftlichem Anschluß an Amerika. Wetterbericht. 5. Nov.: Wolkig, teils sonnig, milde, strichweise Regen. 7. Nov.. Veränderlich, milde, windig, feucht. Für den redaktionellen Teil verantwortlich Wilh. Schade. statt des teueren, Herz und Nerven aufregenden Tees oder Bohnenkaffees den wohlbekömmlichen, schmackhaften und wohlfeilen Kathreiners Malzkaffee trinkt, der nützt zugleich seiner Gesundheit und seinem Geldbeutel. Kalidüngung zu Wiesen. Die Frage, ob es vorteilhafter ist, Kalidüngung zu Wiesen im Herbste oder im Frühjahre zu geben, ist in den letzten Jahren auf den Versuchsfeldern der Moorversuchsstation Aremen eingehend untersucht worden. Je 4 Parzellen erhielten Thomasmehl im Herbste oder Winter, 4 im Frühjahr. In jeder der beiden Gruppen erhielten 2 Parzellen den Kainit im Herbste oder Winter, je 2 im Frühjahr, sodaß also mit demselben Quantum Kunstdünger, jedoch zu verschiedenen Zeiten gedüngte Parzellen=Gruppen vorhanden waren Es stellte sich nun bei diesen Versuchen heraus, daß das beste Resultat erzielt war, wenn man Kainit und Thomasmehl im Herbste ausstreut, während die andere Düngung im Durchschnitt von 8 Jahren ein geringeres Resultat ergeben hatte.— Bei dem herannahenden Herbste, wo man wieder an die Bearbeitung und Pflege der Wiesen herangehen muß, ist eine Betrachtung dieser Verhältnisse überaus wichtig und sollte eine Düngung von Kalisalzen bei den sonstigen Arbeiten auf der Wiese nicht vergessen werden. Man streut die Kalisalze auf und wird zweckmäßig noch die Wiesen mit einer Wiesenegge bearbeiten. Durch diese Behandlung wird zweiereei erreicht, einmal die Unterbringung des Kalis, andererseits aber auch das für das Wachstum der Wiesenpflanzen überaus wichtige Durchlüften 600 bis 1000 Klgr. Kainit neben Thomasmehl wird in den meisten Fällen eine ausreichende Kalidüngung darstellen. Bekanntmachung. Die Abteilungslisten der Urwahlbezirke der Stadt Schwerte zur Wahl der Wahlmänner behufs Neuwahl für das Haus der Abgeordneten liegen am 4., 5. und 6 November d. Is. im hiesigen Stadthause(im Steuerbüro) zur Einsicht offen. Innerhalb drei Tagen nach dieser Bekanntmachung steht es Jedem frei, gegen die Richtigkeit oder Vollständigkeit dieser Listen seine Einwendungen bei uns schriftlich anzubringen oder zu Pro tokoll zu geben..„ 4.m dr 1690 Schwerte, den 2. November 1903. Der Magistrat: Rohrmann Nur kurze Zeit. Zirkus K. Kithon in Schwerte am Wilhelmsplatz 50 Personen, darunter Kunstkräfte allerersten Ranges. 25 Pferde edelster Rasse und modernster Dressar. Donnerstag. 5. Novbr., abends 8 Gala-Erölfnungsorstellung mit 16 Nummern umfassendem großstädt. Riesen=Programm. 6. Novbr., abends 8 Uhr: 2. Gala-Vorstellung. Eintrittspreise: Sperrsitz 1,50 Mk., 1. Platz 1,00 2. Platz 60 Pfg, 3. Platz 40 Pfg. Kinder unter 10 Jahren ahlen halbe Preise. Der Zirkus ist geheizt, bequem und elegant eingerichtet. = Näheres Tageszettel. Zu gütigem Besuch ladet ergebenst ein W. Althoff, Direktor. Am Freitag, den 15. ds. Mts., sollen im Freiherrlich von Romberg'schen Forstrevier Höchsten I: 1. Morgens 10 Uhr in der Wanne bei Brenne: rä. 30 kirn. Koltannen, 2. ca. 11 Uhr beim Fersthaus Höchsten(an der Höchster Chaussee): ca. 70 tirn. Koltannrn, zu Baum= 2c. Pfählen, Wies= und Leiterbäumen, Bau= und Grubenholz öffentlich verkauft werden. Zusammenkunft an Ort und Stelle. Brünninghausen, den 2. November 1903. Reune, Oberförster. K Dienstag, den 3. Novbr. u. die folgenden 6 Tage soll ein komplettes Warenlager in Herren-, Knaben- u. Arbeiter-Garderoben ohne Veranstaltung einer Auktion unter der Hand zu Schleuderpreisen verkauft werden. Es kommen in nur guten u. soliden Qualitäten zum Verkauf: Große Posten in Herren-, Burschen- u. Knaben-Paletots „„„„ hosen Anzüge, Havelocks. Lodenjoppen ferner Arbeiter=Garderoben als blaue Jacken, Hosen u. Kittel, engl. Leder= u. Zwirnhosen, schwarze Vorhemden 2c. 2c. Extra-Angebot! Große Posten in schwarzen Rock- u. GehrockAnzügen sowie in eleganten Knaben-Anzügen zur hälfte des früheren Preises. 0 Niemand versäume diese nie wiederkehrende, günstige Kaufgelegenheit. Ich mache noch besonders darauf aufmerksam, daß die hier angebotenen Artikel nur in prima Qualitäten zum Verkauf gelangen, nicht zu verwechseln mit sogenannten Ramschwaren oder Warenhausartikeln.— 82##0 Der Verkauf findet nur statt im Saale des Herrn H. Hufnagel, Schwerte, Wilbelmstr. 3. 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Männerverein Schwerte. 50 —„ 5 Sonntag, den 8. November 1905, Jahres-Fest. 8— h Festpredigt nachmittags 3 Uhr in der reformierten Kirche, I0 5 Herr Pastor Knipp, Voerde. 6 m Daran anschließend, Nachfeier im Stadtmissionshause, 10 In Kuhstraße 7, mit weiteren Ansprachen, Deklamation, I Gesang re 6 n Jedermann ist freundlich eingeladen. = Kaffee à Person 50 Pfg. Der Vorstand. sstichmäden Marke: stets il1sch empfiehlt Ae Fabrikmarke Progerie Carl Prog. Fabrikmarke alleinig condess. Fabrikant der D.Thomalld- Gesundheits-Unterkleider Socken und Strümpfe. 4 Ehrendiplome, 9 goldene Medaillen S) Ebenso angenehm im Sommer als im Winter zu tragen. Unterschicht gerippt nimmt keinen Schweiss auf, die Gesetzlich Aussere Schicht gut aufsaugend. geschützt.—Der Körper bleibt stets trocken.— Biederlagen an alen grösseren Plätzan, Brochüre u. Preislistengratis. Slandesamt Westbosen. Anmeldungen vom 15.—31. Oktober 1993. Geburten:1 Sohn: Steinhauer Pietro Dal Farra, Westhofen. Bergmann Wilhelm Dovenkamp, Lichtendorf. Bergmann Heinrich Kersting, Holzen. Bergmann Wilhelm Siedhoff, Lichtendorf.— 1 Tochter: Hauer Friedr. Lueg, Höchsten, Gem. Holzen. Schreiner Heinrich Schütte, Wandhofen. Bergmann Jakob Gintrowski, Eichholz, Gem. Lichtendorf. Steinhauer Antonio Viel, Buchhol;, Gem Westhofen. Fabrikarb. Julius nostowski, Rosen, Gem. Holzen. Polizeisergeant Max Wald, Holzen. Eisendreher Georg Geip, Galenfeld. Ackerer Hugo Eisenberg, Holzen. Eheschließungen: Bergmann Louis Schwarze und Mathilde Schneider, Wanne, Gem. Syburg, und Höchsten, Gem. Wellinghofen. Zugführer Carl Herm Dunker und Adele Klemrat, Lüdenscheid und Hagen. 8 Sterbefälle: Reichsinvalive Friedrich Hemke gent. E mke, Holzen, 69 J. Gottfried Emil Friedrich Eberling, hofen, 4 M. Emilie Auguste Wiethölter, Höchsten, Gem. Holzen, 3 J. Wilhelmine Karoline Anna Siegmann, Lichtendorf, 2 J. Reformierte Kirche. Donnerstag, den 5. November, abends 8 Uhr: Bibelstunde. Tparkusst Aplerbeck. 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