Tmtliches Arreisbratt Abonnements=Preis pro Quartal 1 Mk. 50 Pfg. Erscheint Montags, Mittwochs, Freitags und Samstags. Wöchentliche Gratisbeilage:„Illustrierter Familienfreund.“ A 8 Verantwortlicher Redakteur: Johannes Braus, Schwerte. für den Areis Gorde. Insertionsgebühr für die 6spaltige Zeile oder deren Raum 10 Pfg. außerhalb des Leserkreises 15 Pfg. Reklame 30 Pfg. Druck und Verlag von Carl Braus in Schwerte. Nr. 77. Schwerte, Mittwoch, 18. Mai 1898. 31. Jahrgang. Amtliche Bekanntmachungen. Reichstagswahl. kanntmachung. Auf Grund des§ 8 des Wahl=Reglements vom 28. Mai 1870 zur Ausführung des Wahlgesetzes für 24 den deutschen Reichstag vom 31. Mai 1869 sind für die Landgemeinden des Kreises Hörde für die am 16. Juni ds. Is. stattfindende Neuwahl die nachstehenden Festsetzungen in betreff der Wahlbezirke, der Wahllokale und der Wahlvorsteher getroffen: 5 Namen der Wahlbezirke Namen der dazu gehörigen Ortschaften Namen des Wahlvorstehers Stellvertreters Bezeichnung des Wahl=Lokales Annen I Annen II Annen III Aplerbeck I 2510 9985 2776 2373 5/ Aplerbeck II 11787 61 Aplerbeck III 12867 7] Berghofen I 12419 Annenerberg, Bahnhofstr., Bebelsdorf, Hellweg, Kirchstr., Moltkestr., Salingerstr., Stockumerstraße, Tiefendorf, Wilhelmstr., Wullenerstraße. Ardeystr., Bismarckstr., Friedrichstr., Herdeckerstraße, Hüllberg, Johannisstr., Karlstr., Königstr., Roonstr., Untere Rüdinghauserstraße, Obere Rüding= hauserstr., Steinstr., Werderstr., Wittenerstr., Ardey, Große Borbach, Kleine Borbach, Bergstr., Egge, Eggenweg, Gederbach, Provinzialstr., Steinbach, Wartenberg. Chausseestr., die ungeraden Nr. 1—73 einschließlich, die geraden Nr. 2—14 einschließlich, Hörderstr., Markt, Haus Rodenberg, Königstr., Oststr., Sölderstr., Margarethenstr. nördlich der Eisenbahn. Chausseestr., die geraden Nr. 16—40 einschließlich, Weststr., Kirchstr., Potsdamerstr., Feldchen, Heldenstr., Schürbankstraße, Kuhlenstr., Asseinerstraße. Sämtliche südlich der Bergisch=Märkischen Eisenbahn belegenen Häuser. Chausseestr. von Nr. 15 bis 45 einschließlich, Cöln=Berlinerstr., Schulstraße, alter Schulhof, Freistr., Nordstr., Windmühlenstr., Grüner Weg, Kirchstr., Brennerstr., Gasenberg, Busenberg, Sulpke. 81 Berghofen II 12091(Chausseestr. von Nr. 1 ] bis 14 a einschließlich, Südstr., Vaerst=, Aplerbeckerstr., Schwerterstr., Berghofermark, Sälzer. Gemeinde Schüren. Heinrich Schulte=AlbertRollmann, Wullen, Guts= Betriebsleiter. besitzer Karl Baltes, Grubenverwalter. Otto Eckardt, Ziegeleibesitzer. Vieseler, Gem.=Vorsteher. Dr. Wiese Rektor. 91 Schüren 3347 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 900 21 22 28 Sölde I Sölde II Holzwickede I Holzwickede II Hengsen und Opherdicke Barop Eichlinghofen Menglinghausen Salingen Ka. Kirchhörde 1 Kirchhörde II Hombruch I Hombruch II Rüdinghausen 1938 Karl Steuber, Schlossermeister. Wilhelm Östermann, Kötter. Grügelsiepe, Kaufmann. Demandt, Wirt. Wirtschaft Heinr. Beckhoff, Bahnhofstraße Nr. 11. Kleiner Saal der Wirtschaft K. Melches, Wittenerstraße Nr. 21. Saal der Wirt=30 schaft von Louis Eckhardt, Provinzialstraße Nr. 23. Saal der Wirtin Wwe. Westermann. Fortmüller, Ingenieur. Quast, Gärtnereibesitzer. 1720 1721 1791 865 473 3200 2045 1548 Chausseestr., Flügelstr., Freibergstr., Oststr., Mühlenstr., Weststr., Bruchstr., Wilhelmstr., Margarethenstraße. Hochstr., Vellinghauserstraße, Friedrichstraße, Landskronerstr., Hoheleuchte, Schwerterstraße. Natorp, Chausseestraße, Kolonie der Zeche Karoline, Rausingen, Bahnhof. Dorf, Poststr., Hoheleuchte, Landskrone, Dudenroth, Landweg. Gemeinde Hengsen und Gemeinde Opherdicke. Groß=Barop, KleinBarop, Baroperheide, Städtisch Barop. Eichlinghofen. Station Barop, Spörkel, Menglinghausen. Saal des Wirts Möller. Wenninghosen Hacheney Lücklemberg Niederhofen Wellinghofen Wichlinghofen Westhofen Holzen Syburg Lichtendorf Geisecke 1006 1634 1965 351 1094 330 2932 1279 783 872 449 Bezeichnung des Wahl=Lokales Benninghofen mit Brücherhof, Loh, Stuchtey und Höchsten, soweit dieser zur Gemeinde Hacheney gehört Hacheney m. Brünninghausen, Brünninghauser Heide u. Renninghausen Lücklemberg mit den zugehörigen Teilen von Wellinghoferheide und Bittermark Niederhofen mit den zugehörigen Teilen von Wellinghoferheide und Höchsten Wellinghofen mit den zugehörigen Teilen von Wellinghoferheide und Höchsten. Wichlinghofen mit dem zugehörigen Teil von Wellinghoferheide Westhofen, Garenfeld und Wandhofen Holzen Syburg Lichtendorf Geisecke und Villigst Ortsvorsteher Kümper, Benninghofen Gem.=Vorsteher Lueg, Hacheney Gem.=Vorsteher Lutter, Lücklem= berg Gem.=VorsteherStellvertreter Stratmann, Niederhofen. Gem.=Vorsteher Vohwinkel, Wellinghofen Gem.=Vorsteher Huntermann, Wichlinghofen Fahrhauer Silbersiepe, Benninghofen Gem.=VorsteherStellvertreter Cosack, Brünninghausen Gem.=VorsteherStellvertreter Schulte, Lücklemberg Förster Theodo Behmer, Niederhofen vor Gem.=VorsteherStellvertreter Köper, Wellinghofen Gem.=VorsteherStellvertreter Beckmann, Wichlinghofen Schweitzer, Amtssekretär zu Westhofen Graf von Haslingen, Amtmann zu Westhofen Kötter Friedrich, Schulte=Lennings Gem.=Vorsteher Gutsbesitzer Weißmann Fischenberg Friedrich, Ludwig, Steinbruchbes. Gem.=Vorsteher Dieckerhoff, Rasche Friedrich, Gem.=Vorsteher! Oekonom Spaemann, Gockel August, Gem.=Vorsteher Oekonom zu Geisecke zu Geisecke Wienold zu Benninghofen Saal des Wirts Lotz zu Brünninghausen(früher Thomas) Saal des Wirts August Beisner zu Wellinghoferheide Saal der Witwe Overkamp zu Höchsten Saal des Wirtschaftsverwalters Heckmann, Wellinghofen (früher Eckardt) Lokal der Witwe Arends, Wichlinghofen Schule in Westhofen Schule in Holzen Schule in Syburg Schule in Eichholz Saal des Wirts Externbrink zu Geisecke 315 252 2200 1860 2380 3806 1/3 Sieymann. Schulsaal der 2. Klasse in der alten ev. Schule. Für die Städte erfolgt die betreffende Bekanntmachung durch die Magistrate. Die Wahl findet am 16. Juni 1898 in den Stunden von 10 Uhr vormittags bis 6 Uhr abends. in den bezeichneten Wahllokalen statt. Für den Stadt= und=Landkreis Dortmund und den Kreis Hörde ist ein Abgeordneter zu wählen. Auf die folgenden Bestimmungen der§§ 10 und 11 des Gesetzes und§§ 14 und 15 Absatz 3 Saal des Wirks und 4 und§ 19 des Reglements wird noch besonders aufmerksam gemacht. § 10. Das Wahlrecht wird in Person, durch verdeckte, in eine Wahlurne niederzulegende Stimmzettel ohne Unterschrift ausgeführt. Die Stimmzettel müssen von weißem Papier und dürfen mit keinem äußeren Kennzeichen versehen sein. § 11. Die Stimmzettel sind außerhalb des Wahllokals mit dem Namen des Kandidaten, welchem der Wähler seine Stimme geben will, handschriftlich oder im Wege der Vervielfältigung zu versehen. § 14. Zur Stimmabgabe sind nur diejenigen zugelassen, welche in die Wählerliste aufgenommen sind, Abwesende können in keiner Weise durch Stellvertreter oder sonst an der Wahl teilnehmen. § 15. Der Stimmzettel muß derart zusammengefaltet sein, daß der auf ihm verzeichnete Name verdeckt ist. Stimmzettel, bei welchen hiergegen verstoßen ist, oder welche nicht von weißem Papier, oder welche mit einem äußeren Kennzeichen versehen sind(§ 10 Absatz 2 des Gesetzes), hat der Wahlvorsteher zurückzuweisen. Insbesondere hat derselbe auch darauf zu achten, daß nicht statt eines mehrere Stimmzettel abgegeben werden. § 19. Ungültig sind: 1. Stimmzettel, welche nicht von weißem Papier oder welche mit einem äußeren Kennzeichen versehen sind, 2. Stimmzettel, welche keinen oder keinen lesbaren Namen enthalten, 3. Stimmzettel, aus welchen die Person des Gewählten nicht unzweifelhaft zu erkennen ist, 4. Stimmzettel, auf welchen mehr als ein Name oder der Name einer nicht wählbaren Person verzeichnet ist, 5. Stimmzettel, welche einen Protest oder Vorbehalt enthalten. Hörde, den 7. Mai 1898. Der Königliche Landrat: Spring. Schulsaal in der Kapellenschule Saal des Wirts Wilberg Schulsaal der 2. Klasse der ev. Gemeinde Bekanntmachung. Die seitens der Gemeinde=Vertretung zu ApSchulsaal der Ilerbeck unterm 20. April d. J. gethätigte Wieder1. Klasse zu wahl des Gutsbesitzers Louis Kühl zu Aplerbeck Sölderholz als Gemeinde=Vorsteher=Stellvertreter zu Aplerbeck auf eine gesetzmäßige Amtsdauer von 6 Jahren Schulsaal der ist von mir in Gemäßheit des§ 38 der Land1. Klasse der ev. gemeindeordnung vom 19. März 1856 und des Gemeinde(Nord=[§ 25 der Kreis=Ordnung vom 31. Juli 1886 am heutigen Tage bestätigt worden. Hörde, den 12. Mai 1898. Der Königliche Landrat: Spring. schule) Schulsaal der 4. Klasse der ev. Gemeinde(Südschule) Schulsaal der 2. Klasse der ev. Schulgemeinde Opherdicke Saal des Wirts Bergmann Persebeck. Salingen. Kirchhörde, Löttring= hausen und Klein=Holthausen. Groß=Holthausen, Krückel und Schnee. Beide Seiten der Bahnhofstraße zu Hombruch und der nördlich derselben gelegene Teil des Hombruch. Der südlich der Bahnhofstrafe zu Hombruch gelegene Teil des Hombruch. Rüdinghausen, Brunebeck und Schnee. Winter, Gem.=Vorsteher. Portmann, Gem=.Vorsteher in Persebeck. Gem=Vorsteher Stork zu KleinHolthausen. Gutspächter Heinr. Lickefett zu Groß=Holthausen Kaufmann Christian Kuhn zu Hombruch Baumeister, stellvertr. Gem.=Vorsteher Kahmann, Gem.=Vorsteher in Salingen. Fabrikant Otto zu Löttringhausen Gutsbesitzer Wilh. Herrmann z. Gr.=Holthausen Schlossermeister Hugo Schmidt zu Hombruch Gem.=VorsteherStellvertreter Steemann zu Hombruch Gem.=Vorsteher Korfmann zu Rüdinghausen Schichtmeister August Middendorf zu Hombruch Landwirt Friedrich Paßmann zu Brunebeck Tages=Ereignisse. Preußisches Abgeordnetenhaus. 81. Sitzung vom 16. Mai. Das preußische Abgeordnetenhaus beriet am zu Baroperheide Montag das Anerbengesetz für Westfalen in dritter Saal der Wwe. Lesung. Es lagen dazu wieder zahlreiche nationalGustav Thoing liberale Abänderungsanträge vor, aber in der zu Eichlinghofen Hauptsache wurden die Beschlüsse der zweiten Saal des Wirts Beratung aufrecht erhalten. Uebrigens mußten Bremer zu Stat. zwei Sitzungen stattfinden, da sich bei einer Barop namentlichen Abstimmung die Beschlußunfähigkeit Lokal des Wirts herausstellte; in der neuen Sitzung war das Haus Voß in Persebeck dann beschlußfähig. Im Laufe der Debatte verkündete Fürst Hohenlohe die Kabinetsordre, Saal des Wirts derzufolge der Landtagsbeschluß am Mittwoch Wittich zu(erfolgt. Die Gesamtabstimmung mußte wegen Löttringhausen serneuter Beschlußunfähigkeit bis Dienstag vertagt Saal der Wirtin werden, ferner Interpellationen. Groß=Holthausen] Der preußische Landtag hielt am Dienstag die letzten Sitzungen ab. Das Herrenhaus genehmigte Jägerhof die Sekundärbahnvorlage und das Anerbengesetz zu Hombruch(für Westfalen, welches das Abgeordnetenhaus kurz vorher in der Endabstimmung mit 165 gegen 50 Stimmen mit 8 Stimmenthaltungen angenommen Saal des Wirts hatte. Weiter erledigte das Abgeordnetenhaus InterKarl Thiemann(pellationen, zunächst die konservative, betr. die Verzu Hombruch unreinigung der Luppe und Elster durch die Leipziger Abwässer. Minister v. Hammerstein versprach Saal des Wirts Abhilfe und teilte mit, daß dem nächsten Landtag Eckardt zu. sein Entwurf bezüglich der Verunreinigung der Rüdinghausen Flüssevorgelegt werden soll. Es folgte die ZentrumsInterpellation wegen der Anordnung von Arbeiten an katholischen Festtagen im Prisberger Bergwerk. Minister Brefeld erklärte, die Arbeiten seien notwendig gewesen, wenn das Werk ersoffen wäre, hätten die Arbeiter selbst den größten Schaden gehabt. Uebrigens gelten die kleinen katholischen Feiertage nicht als solche im Sinne der Gewerbeordnung.— Mit einem Hoch auf den König trennten sich die Mitglieder. Heute(Mittwoch) findet der feierliche Schlutz im Berliner Schlosse statt. Das Kaiserpaar ist aus dem Reichslande nach Berlin zurückgekehrt. Am Montag hatte der Kaiser den Stauweiher von Sewan besichtigt und später den Besuch des badischen Großherzogpaares in Straßburg entgegengenommen. Am Diestag nahm der Monarch die Parade über die Garnison ab. Unter großen Ovationen erfolgte nachmittags die Abreise der Majestäten nach Berlin. Dort wird Se. Majestät am heutigen Mittwoch den Landtag im Weißen Saale des kgl. Schlosses schließen und hierauf Parade über das Alexander=Regiment im Lustgarten abhalten. Der Schließung des Landtages am Mittwoch vormittag im weißen Saale des Berliner kgl. Schlosses werden die in Berlin garnisonierenden aktiven Generäle, sowie Obersten und Regimentskommandeure nebst den gleichen Chargen der Marine im Paradeanzug beiwohnen. Das Gleiche war bekanntlich bei dem Reichstagsschlusse der Fall. Die reichen Erfolge der historischen Zusammenkunft des Prinzen Heinrich von Preußen mit dem Kaiser von China schreibt die Londoner„Times“ wesentlich dem Takte des Prinzen zu. Man kann den Aerger des Blattes darüber, daß Prinz Heinrich in Peking war und wie er dort gefeiert worden ist, aus dem Artikel herauslesen. Ein kleines Trostpflaster haben die Engländer aber doch; eine englische Gesellschaft baut eine Eisenbahn Nanking=Shanghai=Honkong=Ningpo, welche die reichsten chinesischen Gebiete erschließt. Der Vertrag ist bereits vom chinesischen Ministerium des Aeußeren genehmigt worden. — Prinz Heinrich überreichte dem Kaiser von China herrliche Vasen, der Sohn des Himmels revanchierte sich ebenfalls mit Vasen, sowie mit zwei von der Kaiserin=Witwe selbst gemalten Fächern. Die Unterhaltung war ungezwungen. Dem Prinzen wurden die höchsten Ehren zu teil. England. Der große englische Staatsmann Gladstone hat von allem Irdischen Abschied genommen. Er ist ganz von dem Gefühle des Abschiedsnehmens eingenommen— Körper, Seele, Gemüt fragen nicht nach Nahrung irgend welcher Art, das Einzige, was er wünscht, ist Frieden. Er hat längere Zeiten ruhigen Schlafes oder stiller Ruhe mit geschlossenen Augen, wie zu Beginn der MorphiumBehandlung. Aber obwohl er beträchtliche physische Kraft hat, ist es ihm nicht möglich, mehr als eine kurze Bestellung oder einen oder zwei Sätze anzuhören, und auch das oft uur mit Anstrengung. Gladstone hat außer dem engsten Familienkreise drei oder vier Freunde gesehen, aber nichts, was man eine Konversation nennen könnte, fand statt, es gab nur einen Abschiedssegen für jeden. Italien. In Italienherrscht erfreulicherweise weitere Ruhe. Die Zahl der Toten in Mailand wird nunmehr auf 80 angegeben, darunter zwei Militärs, zehn Frauen, zwei Kinder unter 10, sechs unter 15, und 10 unter 20 Jahre. Die Verhafteten Mönche wurden freigelassen. Die Auflösungen sozialistischer Vereine, Haussuchungen und Verhaftungen dauern fort. An der Schweizer Grenze werden täglich Arbeiter festgenommen, bei manchen wurden bloßstellende Briefschaften und Aufrufe gefunden. Die amerikanische Regierung hat in dem Ausplaudern ihrer Kriegspläne anscheinend ein Haar gefunden, denn sie operiert jetzt ebenso im Stillen, wie es die spanische Flotte seit Beginn des Krieges bis auf den heutigen Tag gethan hat. Es sind von Washington aus jetzt sogar Anweisungen an die Kabelgesellschaften ergangen, über die amerikanischen Feldzugspläne und Schiffsbewegungen keine Mitteilungen mehr zu veröffentlichen. Aber nicht nur aus diesem Grunde werden die Nachrichten vom Kriegsschauplatze heute und morgen nur sehr sparlich fließen, sondern auch deshalb, weil die feindlichen Geschwader für den Augenblick auch so weit von einander entfernt sind, daß bis zum Zusammentreffen wenigstens noch 48 Stunden vergehen werden. Daß die Entscheidung an der cubanischen Südküste oder gar im mexikanischen Golfe selber fallen wird, ist jetzt so gut wie gewiß. Ob es den Spaniern gelingen wird, gegen das Geschwader unter Admiral Sampton, das im Süden weilt, allein einen Schlag auszuführen, oder ob dessen Vereinigung mit dem nördlichen Geschwader unter Admiral Schley bereits erfolgt sein wird, wenn der Zusammenstoß der feindlichen Geschwader stattfindet, läßt sich im Augenblick noch nicht sagen. Trifft die letztere Eventualität ein, dann ist die spanische Flotte als vernichtet zu betrachten. — 2 amerikanische Korrespondenten, die als Gefangene nach Kuba gebracht wurden, sind bereitwillig gegen 2 gefangene spanische Offiziere ausgetauscht worden.— Die spanische Ministerkrise wird anscheinend nicht so schnell gelöst werden; ihre Erledigung wird wesentlich von den Ereignissen dieser Tage im Antillen= meere abhängen.„... M.buch. Ueber weitere triegerische Maßnühmen der beiden feindlichen Parteien sind bis zur Stunde keine Meldungen eingegangen, dagegen scheint es sich zu bestätigen, daß dem jüngst von Curacao nach Norden abgegangenen Geschwader noch weitere spanische Kriegsschiffe in kurzer Zeit folgen werden, die neuerdings bei der östlichsten der kleinen Antillen Martinique bemerkt worden sind. Nach einer Privatmeldung aus Havannah ist bei dem östlich davon belegenen kubanischen Hafen ein amerikanisches Kriegsschiff in die Luft gesprengt worden, wobei die gesamte Bemannung ums Leben gekommen ist. Bestätigt sich diese Nachricht, so haben die Amerikaner einen schweren Verlust erlitten, weiter würde dadurch aber auch erwiesen sein, daß sich das amerikanische Geschwader unter Jampson, das unter Schley kam, noch nicht bis Kuba gekommen sei, von Porto Riko nach Nordwesten begeben hätte, um dort mit dem spanischen Geschwader zusammenzustoßen. Wie weit die spanische Flotte vorgerückt ist, ob sie sich der Südküste Kubas oder dem Meerbusen von Mexiko und dem amerikanischen Kohlenlager Keywest nähert, ist bis zur Stunde nicht bekannt geworden. Fest steht, daß in dieser Woche ein feindlicher Zusammenstoß stattfinden wird, von dem die Entscheidung des ganzen Krieges abhängen dürfte.— Der junge König Alfons XIII. von Spanien hat am 17. Mai sein 12. Lebensjahr vollendet. Das diesjährige Geburtstagsfest des jungen Königs war ein recht trauriges, und wer weiß, ob er es nicht in seiner Eigenschaft als König in diesem Jahre zum letzten Male gefeiert hat.— Nach Madrider Berichten ist die Ministerkrise und Kabinettsbildung keineswegs von dem Hintergedanken verursacht, Friedensverhandlungen beginnen zu können. Keine spanische Regierung ist stark genug, um wagen zu dürfen, vom Frieden anders als unter dem status quo zu reden.— Nach den Philippinen werden noch mehrere Tausend regulairer Truppen Seitens Amerikas geschickt; es geht daraus hervor, daß es den Amerikanern absolut nicht gelingen will, Herr der Inseln zu werden. Himmelfahrt. Gekrönt mit Preis und Ehre, Fährt unser Herr empor, Ihm jauchzen Gottes Heere, Ihn rühmt der Engel Chor; O Christen, preiset alle Auch ihr den schönen Tag, Und jede Seele walle Dem Heiland fröhlich nach. Nur Kummer und Beschwerde, So lange du hier lebst, Beut dir die arme Erde, An der du doch so klebst; Willst du noch lange fragen, Wo deine Heimat sei? Laß dir die Straße sagen, Hinauf, die Bahn ist frei. Wie Jesus eingegangen Ins ob’re Vaterland, So sei auch dein Verlangen Dem Himmel zugewandt; Du bist nicht Staub vom Staube, Du bist von bess’rer Art, So halte denn dein Glaube Auch seine Himmelfahrt. E. Fischer. Wir wissen, daß unser Herr am Tage der Himmelfahrt aufgehoben ward zusehends und eine Wolke ihn aufnahm vor den Augen seiner Jünger weg; wir haben ferner die Verheißung des Herrn, daß er hingegangen ist, uns die Stätte zu bereiten, und daß er uns zu sich nehmen will, auf daß wir sind, wo er ist. Wie Christus zur rechten Hand der Kraft Gottes thront, so durchdringt er das All mit der Gegenwärtigkeit seiner göttlichen Majestät, und so gießt er den heiligen Geist aus auf seine Jünger und sind ihm unterthan die Engel und die Gewaltigen und die Kräfte. Dort wird er thronen, auch wenn er kommen wird in den Wolken des Himmels zum Gericht und alle Menschen ihn erblicken werden, die vor seinem Richterstuhl offenbar werden müssen. Die Entfernung, die den Himmel von der Erde trennt, ist nicht mit Meilen oder Siriusweiten auszumessen; der lebendige Glaube, der den verklärten Heiland in seiner Herrlichkeit schaut, durchmißt diese Entfernung in einem Augenblick. Unser Herr ist gen Himmel gefahren, und wir? Wir schauen ihm nach mit herzlicher Sehnsucht und mit fröhlicher Hoffnung; denn bei ihm sind unsere wahren Schätze. Noch mehr: er ist unser erstgeborener Bruder und er hat für uns gebeten und bittet unausgesetzt für uns: Vater, ich will, daß, wo ich bin, auch die bei mir seien, die du mir gegeben hast, daß sie meine Herrlichkeit sehen, die du mir gegeben hast. Wie anders blickt uns die Welt mit ihrer Pracht an, wenn wir in solchem Glauben, solcher Hoffnung die Wege wandeln, die Gott uns vorgezeichnet hat! Wenn wir die Segenshände immer vor Augen haben, die im Segnen aufgefahren sind und im Segnen einst zurückkommen werden, um uns die Himmelsthore zu öffnen! Wenn wir in gläubiger Ahnung die Herrlichkeit vorwegnehmen, die dereinst an uns soll offenbart werden! Wahrlich, Christenhoffnung ist die seligste Hoffnung, und sie giebt uns Kraft zu tragen, Kraft zu wirken. Alle Trübsale dieser Welt sind nicht wert, daß wir uns bei ihnen aufhalten; denn wer will uns scheiden von der Liebe Gottes, die in Christo Jesu ist, unserm zum Himmel aufgefahrenen, verklärten Herrn! In Christi Himmelfahrt ist die Befreiung aller Kreatur verbürgt, und wir warten getrost inmitten aller Not der Erde auf unsers Leibes Erlösung in Sehnsucht nach dem himmlischen Erbe, das uns bereitet ist, selig schon hier in der Hoffnung. Nun lacht uns in dem Frühling, der uns hier umgiebt, ein Abbild des ewigen Frühlings auf jenseitigen Fluren entgegen, und Hand und Fuß werden gestärkt, dem Herrn zu dienen an der Stätte, wo er uns haben will. Westfalen=Rheinland. X Schwerte, 18. Mai. Die Hauptproben für das 52. Märkische Lehrergesangfest, das am 6. und 7. Juli in Soest gefeiert wird, sind von dem Festdirigenten Herrn Musikdirektor Knabe für die einzelnen Bezirke wie folgt festgesetzt: Hagen, Mittwoch, den 8. Juni; Dortmund: den 15. Juni; Unna: den 22. Juni; Wanne: den 29. Juni. )(Schwerte, 18. Mai. Morgen am Himmelfahrtstage wird im neu renoviertru Saale des Restaurants zur Flora das berühmte Hasper Städtische Orchester unter persönlicher Leitung des städt. Kapellmeisters Herrn Emil Großpietsch ein Konzert veranstalten, auf das wir ein musikliebendes Publikum hierdurch besonders aufmerksam machen. Der gute Ruf der Kapelle, welche überall mit künstlerischem Erfolge konzertierte, bürgt uns für genußreiche Stunden. Vormittags von 11 bis 1 Uhr ist Frühschoppen=Konzert. Ein Besuch des Konzertes ist darum nur zu empfehlen. * Schwerte, 15. Mai. Gestern nachmittag gegen 5 Uhr ereignete sich hierselbst auf der Bismarckstraße ein bedauerlicher Unglücksfall. Das ca. 5jährige Kind der Eheleute D. hatte sich allein auf den Flur begeben und ist von oben herab bis unten in den mit Platten belegten Hausflur gestürzt. Durch den Fall hat sich das Kind schwere innere Verletzungen und einen Beinbruch zugezogen, so daß es wohl kaum mi dem Leben davon kommen dürfte. * Schwerte, 18. Mai. Soeben durcheilt unsere Stadt die Trauerkunde von dem Hinscheiden des Seniors unserer Lehrerschaft, des Herrn Lehrers em. Fr. Schmidt. Nach dreitägigem Kronkenlager starb Herr Schmidt im fast vollendeten 83. Lebensjahre an der Lungenentzündung, welche Krankheit der Greis noch im vorigen Jahre überwand. Mit treuer Hingabe an seinem Berufe und mit unermüdlich aufopferndem Fleiße wirkte Herr Schmidt 50 lange Jahre an hiesiger Schule. Ganz Schwerte wird dem Verstorbenen Liebe und Achtung über das Grab hinaus bewahren. „' Schwerterhaide, 17. Mai. Der Dilettanten Verein„Fidelio“ errang am Sonntag auf den Bühnenwettstreit in Hengsen unter großer Konkurrenz den 1. Preis sowie auch den herrlichen Damenpreis. Der Verein hat es verstanden, schon nach einem kaum drei monatlichen Bestande die ersten Preise zu erlangen. Möge der Verein daher blühen und gedeihen! Hohenlimburg, 17. Mai. Der Fürst Bentheim=Tecklenburg=Rheda wird am Himmelfahrtstage zu kurzem Aufenthalte hier eintreffen.. Wie verlautet, wird derselbe bei dieser Gelegenheit der Gesellschaft„BismarckEcke“ einen Besuch abstatten. " Altena, 14. Mai. Ein findiger Bäckermeister hierselbst hat trotz der höheren Getreidepreise und der aus diesem Anlaß gesteigerten Brotpreise seinem Schaufenster folgende Kundgebung einverleibt:„In jedem frischen Gebäck, Grau= oder Schwarzbrot, befindet sich von heute ab ein Geldstück im Werte von 1 bis 10 Mk. Buer, 16. Mai. In dem Emscherflusse wurde die unbekleidete Leiche eines neugeborenen Kindes aufgefunden. Es fehlt an der Leiche der rechte Arm und Fuß. Die Umhüllung der Leiche ist eine graugestreifte Siamosenschürze mit aufgenähtem Besatz. □ Gütersloh, 15. Mai. Gleich nach Bekanntwerden des scheußlichen Verbrechens lief das Gerücht durch unsere Stadt, daß nur eine mit den örtlichen Verhältnissen und der Gewohnheiten der Bewohner genau vertraute Persönlichkeit der Thäter beider Schändlichkeiten sein könne. Es fiel sehr bald der Verdacht auf einen, beiden Familien verwandten jungen Mann, Obersekundaner des hiesigen Gymnasiums und Sohn eines unserer ersten Fabrikanten. Der junge Mensch leugnete erst auf das Entschiedenste, hat aber heute eingestanden, beide Thaten begangen zu haben. Die Teilnahme für die höchst ehrenwerte, geachtete Familie ist eine ganz allgemeine, man fühlt sich aber auch ebenso allgemein erleichtert, daß der Verbrecher entdeckt ist. Remscheid, 16. Mai. Drei Remscheider nehmen an den kubanischen Kämpfen auf Seiten der spanischen Armee teil. Es sind dies die drei Söhne einer Familie zu Ibach, welche als Freiwillige in das Heer eintraten. Neunkirchen b. S., 16. Mai. Durch Anschlag am Thore seines Hüttenwerkes hierselbst macht Herr v. Stumm bekannt, daß er mit Rücksicht auf die gestiegenen Brotpreise für die Monate Mai, Juni und Juli allen Meistern und Arbeitern über 24 Jahren eine monatliche Teuerungs=Zulage von 5 Mark gewähre. Wetterbericht. Nachdr. verkoten. Voraussichtliches Wetter am: 19. Mai: Wechselnd bewölktes, etwas wärmeres Wetter mit etwas Regen. 20. April: Teils heiteres, teils wolkiges, in der Temperatur nicht wesentlich verändertes, meist trockenes Wetter. de Wegen Raummangels mußten mehrere Artikel für die nächste Nr. zurückgestellt werden. Die Redakt. Perlen am Grunde. Der interessanteste Roman ist das eigene Leben. „ Wer A sagt, denkt bereits C. S Die Zeitung ist ein Champagnerglas. Sobald man es mit Behagen geleert, schlägt man es in Scherben. ** Die elegantesten Menschen sind oft die schmutzigsten. Eine Gansleber ist oft mehr wert, als ein Menschenherz. Auch aus einem Tintenklex kann man das Dasein Gottes beweisen. Der Mann kennt seinen Geldbeutel so genau, wie die Frau ihren Spiegel. Stolz wird aus Erz geformt, Hochmut aus Gyps. Das Haus mit den zwei Eingangen. Von H. Rosenthal=Bonin. (Nachdruck verboten). (Fortsetzung.) XV. Liberio war jetzt also schon sieben Tage im Zirkus und er hatte nichts unternehmen können, seinen Plan zu fördern. Allerdings über den Stand der Erbschaftsangelegenheiten war er vollkommen unterrichtet, und einen Moment lang trug er sich sogar mit dem Gedanken, zu jenem Helmer Wallroden zu gehen und dort anzuklopfen: ob dieser Mann vielleicht nicht geneigt sei, mit ihm sich zu verbinden, er wolle die Papiere Rodas herbeischaffen und der Advokat sollte ihn hierauf als Erben in der Ferne präsentieren, sie würden sich das Vermögen teilen. Als ihm dieser Plan aufstieg, hatte er sich schnell entschlossen, wie das in seiner Art lag, sofort auf den Weg zum Hause Karlstraße sieben gemacht, war schon die Treppen hinaufgestiegen und stand jetzt vor der Kanzlei. Das große blanke Messingschild mit dem Namen des Juristen, die Gediegenheit und der Reichtum, der hier aus allem ihm entgegentrat, schreckten ihn von diesem Unternehmen ab, und er erfuhr denn auch in der Folge über den Charakter und die Art und Weise Helmers Dinge, die ihn bewogen, den Plan schleunigst als höchst thöricht zu verwerfen. Seine erste Idee, jenen Paul Roda verunglücken zu lassen, dann zu verschwinden, nach Paris zu eilen und von dort aus seine Schwester als zufälliger Entdecker der Erbansprüche herzugeleiten, schien ihm immer noch das Beste und einzig Ausführbare; jedoch wie das unauffällig zustande bringen? Er hatte sich die Sache leichter vorgestellt, als sie in Wirklichkeit war. Paul trat nur dreimal in der Woche auf, und dann sparte der geschäftskundige Direktor den Schmetterlingsjäger. Nun hatte Liberio in der Absicht, sich so wenig wie möglich sehen zu lassen, es ausgeschlagen, wie das üblich war, wenn er nicht arbeitete, zur Erhöhung des Glanzes der Vorstellung in Stallmeisteruniform in der Arena zu erscheinen und dadurch sich des Mittels beraubt, auch zugegen zu sein, wenn Paul auftrat und sich ihm nach Belieben unauffällig nähern zu können. Nun drängte die Zeit. Liberio wußte, daß er ohne Legitimation sich nicht mehr länger halten konnte— die Mahnungen des Direktors bewiesen ihm das— und doch wollte er sich durchaus als Liberio Verrugnas, Verwandter von Paul Roda, nicht kennen lassen. Er verfiel sodann auf ein kluges Manöver, sozusagen zwei Fliegen mit einem Schlag zu erlegen. Er ging nämlich nach der Vorstellung am siebenten Tage seines Aufenthalts auf den Direktor zu und kündigte ihm an, daß er in drei bis vier Tagen abzureisen gedenke, jedoch von heute an in einer anderen Gestalt auftreten möchte. „Alles gut, lieber Herr Cesarini,“ wandte der Direktor ein,„wie steht es aber mit den Papieren? Morgen sind es acht Tage— ich din gezwungen, Sie zu melden.“ „Dieser drei Tage wegen?“ fragte Liberio. „Ja, ich halte auf Ordnung.“ „Nun, Herr Direktor, so muß ich offen gestehen, daß ich keine Papiere bei mir habe,“ erklärte der Japanese,„diese sind in Paris und trotz meines Schreibens nicht gekommen; ich müßte also morgen früh abreisen, wenn Sie auf ihrem Beschluß bestehen. Jedoch möchte ich einen Vorschlag machen, der es Ihnen ermöglicht, diese Form noch drei Tage zu umgehen, wenn Sie nicht allzu streng auf Ihrem Standpunkt beharren,“ flocht Liberio lächelnd ein.„Wir verdienen ja zusammen ein hübsches Geld,“ fuhr der schlaue Japanese fort, das Publikum ist entrainiert und folgt uns prächtig; deshalb möchte ich plötzlich den Schmetterlingsjäger verschwinden lassen und als Chinese Ping=Tseng=Fa auftreten, ich jage dann nicht mehr Schmetterlinge, sondern schieße mit einem kleinen Blaserohr zehn bunte Spiegelglaskugeln, die ich mit einem Mal in die Luft werfe und alle treffe, bevor sie auf den Boden gelangen; das ist meine zweite Spezialität, die stets außerordentlich gefiel. Trete ich als der berühmte chinesische Schütze Ping=Tseng=Fa in neuer Maske und neuem Kostüm auf, kennt kein Mensch aus dem Publikum den Japanesen in mir wieder und ich glaube, Sie können es wagen, unter diesen Umständen von der hergebrachten Ordnung in unser beider Interesse einmal Abstand zu nehmen.“ Der Vorschlag lockte den Direktor, er ward wankend in seinem so festen Entschluß. Dies Kunststück war auch ihm neu und so überraschend, wenn gut ausgeführt, was er bei dem geschickten Jongleur nicht bezweifelte, daß es Sensation machen mußte. Dem Direktor mangelte Geld und er trachtete darnach, seinem Zirkus neues Renommee zu verleihen, da er seine besten Künstler durch den Schiffbruch verloren. Drei gute Tage konnten ihm ja hundert Thaler Reingewinn einbringen. Wenn aber mit dem Mann etwas passierte? Der Direktor sah ernst sinnend und zweifelnd zur Erde. (Fortsetzung folgt.) Todes-Anzeige. Am 15. d. Mts. verstarb in Villigst der Rentier Tieilirien Märgule im Alter von 90 Jahren. Dieses zeigt mit der Bitte um stille Teilnahme an Die trauernde Familie. Villigst, Wien, Iserlohn, Ergste, Schwerte, Hörde, Dortmund, Holzen. Die Beerdigung findet am Donnerstag, den 19. d. Mts., nachm. 2 Uhr vom Sterbehause in Villigst aus statt. Bekanntmachung. In der Strafsache contra Zinn wird um Mitteilung des Aufenthaltsorts des Schlossers Aug. Zinn ersucht. Genannter ist am 11. März 1858 zu Lippstadt geboren. Schwerte, 16 Mai 1898. Wönnung von zwei Zimmern nebst Keller und Bodenraum ist an ruhige Familie per August zu vermieten. Wo, sagt die Expedition. Gottesdienste Schwerte. Größere evangelische Gemeinde. Himmelfahrtsfest, 19. Mai. Vorm. ½10 Uhr: Hauptgottesdienst Pastor Heinenberg. Nachm. 2 Uhr: Kindergottesdienst. Pastor Graeve. 5 Uhr: Abendgottesdienst. Pastor Graeve. Reformierte Kirche. Himmelfahrtsfest, 19. Mai. Vorm. ½10 Uhr: Gottesdienst. Pastor Terberger. 2 mobi. Zimmer per sofort oder 1. Juni für 1 oder 2 anständige Herren zu vermieten. Näheres in der Expedition. bei hohem Lohn sofort — gesucht.— Wilh. Hildebrandt, Ostenstraße 37. Zum 1. August ein junges Mädchen von 15—16 Jahren als Mädchen gesucht. Zu erfragen i. d. Expedition. ein Auf recht bald wird — tüchtiges— Dienstmadchen. Von wen, sagt die Erpedition. Reschiehe Nachmittagsmädchen baldigst gesucht. Zu erfragen i. d. Exp. d. Ztg. Bekanntmachung. Nach Vorschrift des§ 65 des Ko vom 14. pflichtigen bekannt gemacht, daßpro 1898 99 in der S 120% der Staatseinkommensteuer, einschließlich der fingiert veranlagten Einkommensteuer, 150% der staatlich veranlagten Grundsteuer, 150% der staatlich veranlagten Gebäudesteuer, 150% der staatlich veranlagten Gewerbesteuer und 100% der Betriebssteuer zur Hebung gelangen. Die Steuerpflichtigen werden aufgefordert, die zu entrichtenden Kommunalsteuern in den auf den Steuerzetteln angegebenen Hebeterminen bei der hiesigen Stadtkasse einzuzahlen, widrigenfalls die nicht zur Einzahlung gelangten Beträge im Wege des Verwaltungszwangsverfahrens beigetrieben werden. Einsprüche gegen die Heranziehung(Veranlagung) zu den Kommunalsteuern sind bei Vermeidung des Verlustes des Rechtsmittels binnen einer Frist von vier Wochen, vom Tage der Veröffentlichung dieser Bekanntmachung an gerechnet, bei uns einzulegen. Schwerte, den 11. Mai 1898. Der Magistrat. Mönnich. : S Cisernte TTriger 9“; Bauschienen, : gußeiserne Säulen u. Fenster 3 * liefern billigst 3 Becker& Fleer, 3 Gluckauf Kasser zu 50 u. 60 Pfg. das ½ Pfd.=Packet, ist da aus verlesenen, superior Kaffee's hergestellt, vortrefflich von Geschmack und unbestreitbar gleich gut wie viele Konkurrenzfabrikate, von 140 und selbst 160 Pfg. das Pfd. Glückauf- Kaffee sollte deshalb in keinem Haushalte fehlen. Den geehrten Bewohnern von Schwerte und Umgegend hiermit die ergebene Mitteilung, daß ich mich hierselbst Beckenkamp Nr. 4 im Hause des Herrn Ruhkamp als Krempner und Instaunleut etabliert habe. Empfehle mich zur Anfertigung sämtlicher Bauarbeiten, Gas= u. Wasserleitungen, Badeeinrichtungen 2c., sowie zu allen in mein Fach einschlagenden Arbeiten in sachgemäßer sauberer Ausführung unter Zusicherung reeller und pünktlicher Bedienung. Reparaturen werden schnell und gut bei billigster Preisberechnung besorgt. Mit der Bitte um geneigten Zuspruch, zeichne Hochachtungsvoll Hermann Böker, Klenpner Beckenkamp Nr. 4. Ia. gesalz. Speck, fett und mager, per Pfund 50 Pfg., Ia. geräuch.Speck, fett und mager, per Pfund 55 Pfg., empfiehlt Hus Boecker, Schwerte, Hagenerstr. 8. Die billigste Romanbibliothek. Beste Autoren, reich illustriert. Jede Woche erscheint ein abgeschlossener Band. Zu beziehen durch alle Buchhandlungen. Verzeichnisse durch diese und Herm. Hillger Verlag Berlin W. 9. Handelsnachrichten. Schwerte, den 18. Mai 1898. Zte 4 4 50 Kg=100 Pfd. 1ter#2ter 4 2142 90 Kartoffeln 50 Kilol Brot 5 Kilo Butter per Pfd. Eier 19 Stück Viehmärkte. Dortmund, 16. Mai. Städtischer Viehhof. Zum heutigen Schlachtviehmarkte waren aufgetrieben: 806 Stück Großvieh, 882 Schweine, 337 Kälber, 99 Schafe. Preise für 100 Pfd. Schlachtgewicht Ochsen 00—00. 4, Stiere 47,00—53.— M, Kühe 1. Qualität 58,00—60,00 M, 2. Qual. lität 53,00—57,00 M, Schweine 1. Qualität 50,00—55.00, 2. Qual. 00 bis 00 M., Kälber das Pfund Schlachtgewicht 1. Qualität 65—68 4, 2. Qualität 50—60 4, Schafe desgl. 58—60 4 Unverkauft blieben 7 Stück Schweine. ar magene“. Allen denen, die sich durch Erkältung oder Ueberladung des Magens, durch Genuß mangelhafter, schwer verdaulicher, zu heißer oder zu kalter Speisen oder durch unregelmäßige Lebensweise ein Magenleiden, wie: Magenkatarrh, Magenkrampf, Magenschmerzen, schwere Verdauung oder Verschleimung zugezogen haben, sei hiermit ein gutes Hausmittel empfohlen, dessen vorzügliche heilsame Wirkungen schon seit vielen Jahren erprobt snd. Es ist dies das bekannte Verdauungs= u. Blutreinigungsmittel, der Hhübert Ulrich'sche Krauter-Wein. 0 Dieser Kräuter-Wein ist aus vorzüglichen, hellkräftig befundenen 0 Kräutern mit gutem Wein bereitet, und stärkt und belebt den ganzen 2 U Verdauungsorganismus des Mensehen ohne ein Abführmittel zu sein. 0 A K r ä u t e r- W e i n b e s e i t i g t a l l e S t ö r u n g e n i n d e n B l u t g e f ä s s e n, r e i n i g t 6 “ das Blut von allen verdorbenen krankmachenden Stoffen und wirkt fördernd anf die Neubildung gesunden Blutes. 0 Durch rechtzeitigen Gebrauch des Kräuter=Weins werden Magenübel meist schon im kreime erstickt. Man sollte also nicht säumen, seine Anwendung allen anderen scharfen, ätzenden, Gesundheit zerstörenden Mitteln vorzuziehen. Alle Symptome wie: Kopfschmerzen, Aufstoßen, Godbrennen, Blähungen, Uebelkeit mit Erbrechen, die bei chronischen(veralteten) Magenleiden um so heftiger auftreten, werden oft nach einigenmal Trinken beseitigt. und deren unangenehme Folgen, wie Beklemmung, KolikStuhlverstopfung schmerzen, Herzklopfen, Schlaflosigkeit, sowie Blutanstauungen in Leber, Milz und Pfortadersystem(Hämorrhoidalleiden) werden durch KräuterWein rasch und gelind beseitigt. Kräuter=Wein behebt jedwede Unverdaulichkeit, verleiht dem Verdauungssystem einen Aufschwung und entfernt durch einen leichten Stuhl alle untauglichen Stoffe aus den Magen und Gebärmen.„„ 846 Hageres, bleiches Aussehen, Blutmängel, Enlkläftung sind meist die Folge schlechter Verdauung, mangelhafter Blutbildung und eines krankhaften Zustandes der Leber. Bei gänzlicher Appetitlosigkeit, unter nervöser Abspannung und Gemütsverstimmung, sowie häufigen Kopfschmerzen, schlaflosen Nächten, siechen oft solche Kranke langsam dahin. E### Kräuter=Wein giebt der geschwächten Lebenskraft einen frischen Impuls. E## Kräuter=Wein steigert den Appetit, besördert Verdauung und Ernährung, regt den Stoffwechsel kräftig an, beschleunigt und verbessert die Blutbildung„beruhigt die erregten Nerven und schafft dem Kranken neue Kräfte und neues Leben. Zahlreiche Anerkennungen und DankGebrauchsanweisung ist jeder Flasche beigegeben. Kräuter=Wein ist zu haben in Flaschen à Mk. 1,25 und 1,75 in: Schwerte, Unna, Königsborn, Aplerbeck, Herdecke, Hagen, Hörde, Asseln, Annen, Letmathe, Hohenlimburg, Iserlohn, Hemer, Menden, Altena, Witten, Camen, Werl, Lünen, Haspe, Lüdenscheid, Balve, Gevelsberg, Langerfeld, Langendreer, Dorstfeld, Hamm, Schwelm, Barmen, Elberfeld, Dortmund u. s. w. in den Apotheken. Auch versendet die Firma„Hubert Ullrich, Leipzig, Weststraße 32“, 3 und mehr Flaschen Kräuter=Wein zu Originalpreisen nach allen Orten Deutschlands porto= und „od Vor Radhahnungen wied gewarnti 78. u., Man verlange ausdrücklich e. Hubert Ullrich'schen 2 Krauter-Wein Joseph Kürschners Universal=Konversations: Weltsprachen=Texihon. 4 Lexikan Auf 213600Zeilen den Vv: Inhalt pielbändiger Lexika in einem Bande. 2700 Illustr. Geb. Preis nur 3 Alk. 200.960 Zeilen. Vollständig, deutschengl. franz.=ital. und latein. Lexikon nebst Fremdwörterbuch. Eleg. geb. Preis nur 8 Jub. Kürschners Jahrbuch 1898. Ein Kalendarium und Nachschlagebuch für Jedermann, ca. 500 S. 80. Alle nur erdenklichen Informationen über alle Gebiete des Wissens und Lebens, aus Vergangenheit und Gegenwart; Handbuch, das jeder haben muß, der seinen Vorteil wahrt. In farbigem Umschlag 1 Mk., geb. 1.50 Mk. „Hat seines Gleichen in Deutschland nicht.“(Nordd. 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Sohlenkamp hier läßt seine in der Nordstraße belegene Besitzung Flur 7 Nr. 279, groß 2 Ar 59 Quadr.=Mir., mit aufstehenden Gebäuden am Sonnabend, den 21. Mai, nachm. 6 Uhr, im Lokale des Herrn&a. Leineweber(Kampstraße) öffentlich meistbietend zum Verkaufe aussetzen. Hohenschwert. Klerverkauf. Dienstag, den 24. Mai er., nachm. 6 Uhr, am Kreienberge in der Nähe von Brinker 1 Morgen Klee nummerweise meistbietend an Ort und Stelle. Hohenschwert. Krlerverkauf für Herrn Chr. Nehring hier, 2½ Morgen, hinterm Speckebruch, am Stemmelsberg, Montag, den 23. Mai c., nachm. 5 Uhr, nummerweise meistbietend an Ort und Stelle. Hohenschwert. selbst beweist durch die stetig steigende Nachfrage die Beliebtheit meiner selbstgerösteten VkteliaKalt800, per Pfund Mk. 1.— Auf jedes Pfund rohen oder gebrannten Kaffee gebe 1 Eßlöffel oder 1 Gabel oder 2 Theelöffel gratis. S Schwerte. Piascheibler Verkauf. Verkaufe wieder Flaschenbier für eigene Rechnung. Bestellungen werden prompt ausgeführt. 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Schmieding, des Herrn Reichstags= und Landtagsabgeordneten Prof. Dr. Paasche, des Herin General= sekretärs Patzig. Jeder Parteifreund hat Zutritt.# Abends 7 Uhr im Kühn'schen Haussaale unter Teilnahme der Herren Abgeordneten: K„ (mit Musik). Preis des Gedeckes 1,50 Mk.(ohne Weinzwang.) Anmeldungen zu dem Essen werden bis Donnerstag, den 19. Mai, erbeten an das nationalliberale Parteibureau in Dortmund, Wißstraße 14. Taa„#ers..„ Im Wege der Zwangsvollstreckung sollen die im Grund buche von Westhofen Band I Artikel 34 auf den Namen des minderjährigen Heinrich Althoff zu Buchholz eingetragenen Grundstücke: Flur III Nr. 14, 15/2, 15/1, Flur I Nr. 188/42, 190/42 und 213/42 der Steuergemeinde Westhofen und Flur V. Nr. 71, 70/1 und 70/2 der Steuergeweinde Holzen am 9. Juli 1898, vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht— an Gerichtsstelle— Zimmer Nr. 3— versteigert werden. Die Grundstücke sind mit 18,46 Thlr. Reinertrag und einer Fläche von 5,85,11 Hektar zur Grundsteuer, mit 180 Mark Nutzungswert zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchartikels, etwaige Abschätzungen und andere die Grundstücke betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kaufbedingungen können in der Gerichtsschreiberei, Abteilung II, eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerks nicht hervorging, insbesondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Verteilung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigentum der Grundstücke beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urteil über die Erteilung des Zuschlags wird am 12. Juli 1893, vormittags 11 Uhr, an Gerichtsstelle verkündet werden. Schwerte, den 11. Mai 1898. Wekanntmachung. In unser Genossenschaftsregister ist heute unter Nr. 4 die durch Statut vom 13. Oktober 1897 errichtete Genossenschaft unter der Firma:„Schwerter Spar= und Bauverein, eingetragene Genossenschaft mit beschränkter Haftpflicht“, mit dem Sitz in Schwerte eingetragen worden. Gegenstand des Unternehmens ist die Ermöglichung und Erleichterung des Erwerbes gesunder und zweckmäßig eingerichteter Wohnungen für unbemittelte Familien. Vorstandsmitglieder sind Heinrich Uffelmann, Gustav Hövelmann, Heinrich Brehr, Julius Möhling, Adolf Müller, sämtlich in Schwerte, und Ludwig Emmerich in Holzen. Der Vorstand zeichnet für die Genossenschaft in der Weise, daß zwei Mitglieder desselben oder ein Mitglied und ein Stellvertreter zu der Firma der Genossenschaft ihre Namensunterschrift beifügen. Die Bekanntmachungen der Genossenschaft erfolgen unter der von zwei Vorstandsmitgliedern oder einem Mitgliede und einem Stellvertreter bezw. von dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats oder dessen Stellvertreter unterzeichneten Firma in der„Schwerter Zeitung“ und dem„Schwerter Anzeiger". Die Haftsumme beträgt 200 Mark. Die Einsicht der Liste der Genossen ist in den Dienststunden des Gerichts jedem gestattet. Schwerte, den 9. Mai 1898. Das Konigsvorn der Annd. Eröffnung der Saison am 15. Mai. Für Einheimische und Passanten gelten bis zum 15. Juni bedeutend ermäßigte Bäderpreise: 1 Soolbad Mk. 0,75 statt M. 1,30 1 Thermalbad 1.—„„ 1,50 Beginn der regelmäßigen Kurkonzerte am Himmel= fahrtstage, Donneretag, den 19. Mai. Die Badeverwaltung. Restaurant u. Fiera, Benwerte. Donnerstag, den 19. Mai(Himmelfahrt): des Hasper Stadtorchesters unter persönl. Leitung des städt. Kapellmeisters Emil Großpietsch. Vorzüglich gewähltes Programm. Anfang nachm. 4 Uhr. Entree frei. 1—1 Uhr: Frühschoppen=Konzert. Zu zahlreichem Besuch laden ein Emil Großpietsch. Fritz Heuter. Der wegen Sterbefalls und wegzugshalber stattfindende 8 sne Hasverkauf dauert nur noch bis Mitte Juni. Die noch vorrätigen Manufakturwaren und fertige Herrengarder obe werden jetzt ganz unter Preis verkauft. Eine schöne Auswahl in Buckskin ist noch vorrätig. Auch habe noch folgendes zu verkaufen: 1 Theke, 1 Pult, 1 Schrank mit Sekretär, 1 Dezimalwaage, 4 gute Oefen, sowie 3 Brieftauben und 2 Heckkörbe. Hüsingstr. 22. Frau IV w. J. Moses. F. 4 Siae frische Eiel 23 St. für M. 1.— empfiehlt Schwerte. L. Weinberg. Man verlange# G9• Arztlich empfohlen. Preise stehen auf den Etiketten. Flasche Mk. 2.—, 2.50, 3.—, 3.50, 4.—, 5.— Cognac zuckerfrei Flasche Mk. 3.— Vorzüglich für Genesende und Zuckerkranke. — Alleinverkauf:— W. Heppe, Drogerie, Schwerte. 1 Wenige Tropfen schaffen jederzeit den Genuß einer vorzüglichen Suppe und wird dieses aus gezeichnete Suppenverbesserungsmitte daher bestens empfohlen von Wilh. Heppe, MedizinalDrogerie, Kolonialwaren und Delikatessen. K Zur Ankörung der Zuchtstuten— pro 1898— im Kreise Hörde sind folgende Termine anberaumt: 1. zu Eichlinghofen am Montag, den 23. Mai, vormittags 10 Uhr, an der Deckstation— Wirt Meibert. 2. zu Schwerte am Dienstag, den 24 Mai, nachmittags 4 Uhr, an der Deckstation— Wirt Potthoff. 3. zu Sölde am Mittwoch, den 25. Mai, nachmittags 4 Uhr, am Bahnhof— Wirt Möller. Die bereits im Stutbuch eingetragenen Stuten brauchen nicht vorgeführt zu weiden. Die Züchter werden zur regen Beteiligung eingeladen, da der landw. Kreis=Verein seinen Mitgliedern für jede eingetragene Stute drei Mark an Deckgeld vergütet. Der Vorsitzende der Ankörungs=Kommission: Fr. Dieckerhoff. Die Rrochsstabt gegründet 1872 Zeitschrift für leichte u. geschmackvolle Handarbeiten . Abonnementsgreis: Vierteljährlich 90 Pfennige.. □ Sogn Einsradtnggantltpenkgetmatimn trobenummerngrdts inttennee. Unserm lieben Freunde, dem Herrn Ludwig Aldehoff zu seinem am 19. Mai stattfindenden Geburtstage ein dreisaches nie verhallendes Hoch. Louis girst Du dat Fättken nit, Kriest Du ok de Ida nit. Gewidmet von seinen Freunden A. R., G. K. H. E., K. E., H. L. Habe mich in Hörde, — Chausseestr. 53,— als Rechtsnnwart nieder gelassen Oprechstur den: 8—12½ Uhr vormittags, 3—7" nachmittags. Rechtsanwalt. Garde= und Landwehrverein Schwerte. Himmelfahrt, den 19. Mai, Ausflug nach Hohensyburg. Antreten in Vereinsmütze 1 Uhr nachmittags im Vereinslokal bei Herrn W. Ostermann. Der Vorstand. Stenographen-Verein Schwerte. Donnerstag, den 19. Mai, morgens 6½ Uhr, am hiesigen Bahnhofe: Antreten z. Ausfluge nach Arnsberg. Der Vorstand. NB. Der Ausflug findet nur bei günstiger Witterung statt. Die Erd= und Maurerarbeiten einschl. Blitzableiteranlage zum Neubau eines 35,00 m über dem Erdboden hohen Dampfschornsteines in der EisenbahnHauptwerkstätte in Arnsberg einschl. Materiallieferung sollen im Wege des öffentlichen Ausgebots vergeben werden. Geeignete Unternehmer, welche die Ausführung desselben zu übernehmen gedenken, wollen ihre Angebote unter Versiegelung portofrei mit der Aufschrift: „Angebot für den Bau eines Schornsteines der Hauptwerkstätte in Arnsberg" versehen, an uns bis Mittwoch, den 25. Mai, vorm 11½ Uhr, einreichen. Eine Zeichnung und die bezl. Bedingungen liegen zur Einsicht in dem technischen Bureau der unterzeichneten BetriebsInspektion aus, auch können dieselben gegen bare und bestellgeldfreie Einsendung des Betrages von 1,00 Mk. von derselben bezogen werden. Arnsberg, 11. Mai 1898. Königliche Eisenbahn= Betriebs=Inspektion. Einka, v. Farben, Täcken, Pinseln und aller einschlägigen Artikel der 4 Ernst Klein, Hüsing= O#straße K 15. Ucte Vrrr! Bertund Veilagt zu Ner.?! der Schwerter Fer Redaktenn: Jahannas Braus Schmerte. Druck und Verlag von Carl Braus in Schwerte, Verantwortlicher Revarteur: Johannes Braus, Schwerte. 's. Wie agitieren wir? Die Vorbereitungen für die am 16. Juni stattfindende Reichstagswahl sind amtlicherseits so weit getroffen. Die Wahlbezirke, kale und Wahlvorsteher festgelegt und bestimmt. Unsere Leser finden die Einteilung des Kreises Hörde in 34 Wahlbezirke(31 bei der 1893 stattgehabten Wahl), die Lokale 2c., alles schön geordnet am Kopfe heutiger Nummer.— Jetzt gilt es für jeden reichstreuen Bürger an die Arbeit, mit aller Macht an die Agitation für unseren Kandidaten! Da gilt die Frage:„Wie agitieren wir?“ Unter dieser Ueberschrift enthielt der sozialdemokratische „Vorwärts“, am Sonntag einen Artikel, den wir allen Ernstes auch unsern Lesern zur Beherzigung empfehlen können. Ja, wenn es sich um die Agitation handelt, da können wir von unsern Gegnern noch viel lernen! Wir thun uns schon etwas darauf zu Gute, wenn wir vor den Wahlen durch Schrift und Wort an den gesunden Sinn der Wähler appellieren und diese darüber aufklären, wo im Wahlkampf Freund und Feind des deutschen Bürgertums stehen, im übrigen vertrauen wir zumeist darauf, daß die Gerechtigkeit unserer Sache aus eigener Kraft sich Bahn brechen wird und daß die Wähler einsichtsvoll genug sein werden, vom rechten Wege nicht abzuirren. Dieses blinde Zutrauen hat sich bei den Wahlen schon vielfach bitter gerächt. Die bürgerlichen Parteien sind in vielen Fällen, wo sie hätten siegen können und siegen müssen, von den Sozialdemokraten geschlagen worden, weil letztere ihren Gegnern in der geschickten Propaganda und in der lokalen Organisation weit überlegen waren. Aehnliche trübe Erfahrungen werden vermutlich auch bei den Reichstags=Wahlen im Juni uns nicht erspart bleiben, doch ist es in unsere Hand gegeben, die Zahl der selbstverschuldeten Niederlagen beträchtlich zu vermindern, wenn jeder an seinem Platze seine Pflicht und Schuldigkeit thut. Wenn in diesem Sinne die Vorbereitungen für die Wahlen betrieben werden, dann wird uns auch die beschämende Thatsache künftighin erspart bleiben, daß von 100 wahlberechtigten Personen nur etwa 70 ihre Wahlpflicht ausüben. Doppelt beschämend ist, daß dieser Ausfall an Wahlstimmen ganz und gar auf das Konto der bürgerlichen Parteien zu setzen ist. Denn die Sozialdemokraten wissen — dank ihrer Agitation und Organisation!— ihre„Genossen" bis auf den letzten Mann an die Wahlurne zu bringen. Diese Thatsache kann nicht eindringlich genug den lässigen Wählern im Lager der Nichtsozialdemokraten vorgehalten werden. Der Pflichtvergessenheit eines Teils der bürgerlichen und bäuerlichen Wähler haben wir es zuzuschreiben, wenn die Sozialdemokratie auch dort triumphiert, wo bei Heranziehung der ausgebliebenen Wähler der sozialdemokratische Kandidat ohne Schwierigkeit geschlagen werden könnte. V. St. Der Schnaps. X Charleroi, 14. Mai.(Belgien.) Die Thatsache, daß die Schnapspest hier zu Lande immer beunruhigendere Dimensionen annimmt, hat allmählich auch die Herren Sozialistenführer mit einer gewissen Besorgnis erfüllt. In Belgien kommt im Durchschnitt auf je 8 erwachsene Personen ein Wirtshaus, es giebt aber hier auch Orte, wo für je vier und selbst für nur drei Erwachsene ein Estaminet vorhanden ist, und da liegt es denn auf der Hand, daß diese Wirtschaften nur bestehen können, indem ihre Gäste ganz kolossale Mengen geistiger Getränke konsumieren. Die Folgen hiervon zeigen sich vor allem in der erschreckenden Zunahme der Verbrechen, sodann aber auch in der zunehmenden Verarmung der unteren Volksklassen, und dieser Umstand, der natürlich die Arbeiterbevölkerung auch weniger befähigt macht, zur Füllung der sozialistischen Agitations= kassen beizutragen, wird wohl in erster Linie die Ursache gewesen sein, daß die Herren Sozialistenchefs sich mit einem Male veranlaßt sehen, energisch gegen den Mißbrauch des Genevers vorzugehen. Dieselben Herrschaften, die vor einigen Jahren bei der Erhöhung der Brennsteuer nicht heftig genug gegen die hierdurch bewirkte Verteuerung des„Trostgläschens des armen Mannes“ losdonnern konnten, scheinen plötzlich einzusehen, daß jene Maßregel der Regierung eine ganz verständige gewesen war. Sie haben jetzt eine„Liga gegen den Alkohol“ gegründet, die dafür sorgen soll, daß die Ar beiter sich allmählich an den Konsum von nicht geistigen Getränken in den von ihnen besuchten Wirtshäusern gewähren. Höchstens soll denselben ein Glas leichtes Bier noch erlaubt sein, im übrigen aber wird ihnen der Genuß von Fruchtsäften, von Milch, einer kräftigen und doch billigen und daher hauptsächlich aus Liebigs Fleischextrakt herzustellenden Fleischbrühe sowie überhaupt von solchen Getränken, die zugleich einen gewissen Nährwert besitzen, dringend empfohlen. Mit dem Vorgehen der Sozialistenführer wird sich jeder, dem das Wohl der belgischen Arbeiter am Herzen liegt, in diesem Falle einmal voll und ganz einverstanden erklären können. Die Frage ist nur die, ob jene weisen Ermahnungen nun auch den gewünschten Erfolg haben werden. In Deutschland sind die Herren Obmänner der Sozialdemokratie noch nicht so weit. sendfach findet man dort die Räder aufgestapelt. Auf eigenem Eisenbahngeleise werden täglich ganze Waggonladungen nach allen Weltteilen expediert, sodaß auch der größte Auftrag sofort erledigt wird. Es existiert ferner wohl kein zweites Unternehmen in ganz Deutschland, wo eine solche Auswahl und enorme Vorräte in Fahrradzubehör= und Ersatzteile zu finden sind, kurz, wer einmal Gelegenheit hat nach Einbeck zu kommen, versäume nicht, diesem Hause einen Besuch abzustatten, oder man wolle sich den Hauptkatalog der Firma, der gratis und franko versandt wird, zusenden lassen. Erst dann kann man sich einen Begriff von dem Umfange dieses Geschäftes und der Leistungsfähigkeit gerade dieser Firma als auch unserer ganzen deutschen Fahrradindustrie machen. Westfalen Rheinland. Millionen von Menschen haben heute ihre Beschäftigung durch die Fahrradbranche. In der ganzen Welt fand kein Zweig unserer Industrie einen so gewaltigen Aufschwung wie gerade der Fahrradsport. So z. B. hatten wir kürzlich bei einer von uns unternommener Tour Gelegenheit, in Einbeck Deutschlands größtes Spezial=Fahrrad=Versandhaus von August Stukenbrock eingehend zu besichtigen. Interessant war es diesen kolossalen Betrieb eines solchen Welthauses in Augenschein zu nehmen. TauSchwerte, 16. Mai. Für Landwirte von Interesse dürfte ein Streit sein, welcher zwischen der„Bezugs=Vereinigung der deutschen Landwirte“ und dem Verein der deutschösterreichischen Thomasphosphat=Fabriken“ ausgebrochen ist. Letzterer Verein hatte sich vertragsmätzig verpflichtet, an die Mitglieder der ersteren Vereinigung das benötigte Thomasmehl zu einem bestimmten Preise zu liefern. Durch den spanisch=amerikanischen Krieg sind verschiedene Düngemittel im Preise gestiegen und diese Preissteigerung soll nun auch dem Thomasmehl zu gute kommen. Da sich die Bezugsvereinigung mit einer Preiserhöhung nicht einverstanden erklärte, so haben die Thomasmehl=Fabriken die vertragsmäßige Lieferung von Thomasmehl eingestellt. Die Bezugsvereinigung betrachtet dieses Vorgehen als Vertragsbruch und ersucht nun die deutschen Landwirte, sie dadurch zu unterstützen, daß sie die Verwendung von Thomasmehl so lange unterbrechen, als dieser Kriegszustand dauert. Für den Fall, daß überhaupt Phosphorsäure angewendet werden müsse, empfiehlt die Vereinigung Superphosphat und Knochenmehl, welche Düngemittel leider etwas vernachlässigt worden seien, anzuwenden. — Da sieht man wieder, wohin die Ringbildung führt. Der Verein deutschösterreichischer Thomasphosphat=Fabriken hat als einziger Produzent das Monopol. Nun werden seine Fabrikate durch den spanisch= amerikanischen Krieg nicht im mindestens berührt. Auch von den hohen Getreidepreisen hat der Landwirt vorläufig noch kaum einen Nutzen. Jedenfalls können die Getreidepreise zehnmal wieder gefallen sein, bis das zu gebrauchende Thomasmehl wieder eingeerntet wird. Trotzdem glaubt der Verein einmal die Preisschraube ansetzen zu können. Man kann nur wünschen, daß er damit ein gründ liches Fiasko erlebt.„ Schwerte, 17. Mai. Es herrscht jetzt die Zeit der Maiglöckchen, und da möchten wir darauf hinweisen, daß der Saft dieser lieblichen Blumen giftig ist. Im ## Cerkauf. Fabrikarbeiter Herr Wilh. Sohlenkamp hier läßt seine in der Nordstraße belegene Besitzung Flur 7 Nr. 279, groß 2 Ar 59 Quadr.=Mir., mit aufstehenden Gebäuden am Sonnabend, den 21. Mai, für die Provinz Westsaten. sam dan 22 Mai 1808. Das Ronigsdern dei Anna. Eröffnung der Saison am 15. Mai. Für Einheimische und Passanten gelten bis zum 15. Juni bedeutend ermäßigte Bäderpreise: 1 Soolbad Mk. 0,75 statt M. 1,30 1 Thermalbad„ 1.—„„ 1,50 Beginn der regelmäßigen Kurkonzerte am Himmelfahrtstage, Donneretag, den 19. Mai. Unserm lieben Freunde, dem Herrn Ludwig Aldehoff zu seinem am 19. Mai stattfindenden Geburtstage ein dreisaches nie verhallendes Hoch. Louis girst Du dat Fättken nit, vorigen Jahre verstarb an einem Orte ein Kind, welches Wasser aus einem Glase getrunken hatte, in welchem einige Tage zuvor Maiglöckchen standen. Die Untersuchung zeigte, daß in der Pflanze zwei Giftstoffe enthalten sind: Convallarin und Convallomarin. Letzteres ist ein starkes Herzgift. Die Gewohnheit, Maiglöckchen einige Zeit im Munde zu tragen, kann also hiernach sehr verhängnisvoll werden. Hörde 18. Mai. In einer merkwürdigen Gemütsverfassung muß in verflossener Nacht ein Arbeiter aus Bickefeld gewesen sein, welcher sich in der Bahnhofstraße zum Schlafen niedergelegt hatte. Rock und Hut hatte er abgelegt und an die Planken der Einfriedigung gehängt, letztere jedenfalls mit dem Kleiderschrank zu hause verwechselnd. Vom strömenden Regen durchnäßt, erwachte der Schläfer und suchte seine Kleider, die er jedoch nicht finden konnte. Die Beamten der Station wurden schließlich auf das sonderbare Treiben des Halbentkleideten aufmerksam, als sie seine hülflose Lage sahen, holten sie eine Laterne und begaben sich auf die Suche nach den verschwundenen Kleidern, welche denn auch bald entdeckt wurden. Er empfahl sich mit den Worten:„Jetzt goh ick over no Hus.“ Letmathe, 14. Mai. Auf dem Geflügelhofe des Gutsbesitzers Böckelühr ist die Geflügel=Cholera ausgebrochen. Es sollen bis jetzt nicht weniger als 60 Tiere eingegangen sein. Dechenhöhle, 16. Mai. Die Königliche Eisenbahndirektion hat sich entschlossen, einen Vergrößerungsbau der Wartehallen an der Höhle vornehmen zu lassen, um einem längst empfundenen Bedürfnis abzuhelfen. So soll eine der Hallen, die östliche, eine Verlängerung um 9 m erfahren, wolurch zwar für das Publikum Raum gewonnen, immerhin aber nicht der nötige Schutz gegen Witterungseinflüsse geboten wird, da die Hallen offen und ohne Fenster sind. Empfeh lenswert ist daher, einen heizbaren, mit Fuß. boden und Fenstern versehenen Aufenthaltsort zu schaffen. „* Iserlohn, 16. Mai. Die Haushaltungsschule für die oberen Klassen der Volksschule, welche von dem Vaterländischen Frauen=Verein ins Leben gerufen ist, hat heute ihre Thätigkeit ausgenommen. Leiter derselben ist Frl. Römer von hier. Die tigen Gasthof als Portier. Als solcher machte er die Bekanntschaft eines im selben Hause dienenden Zimmermädchens, dem er die Ehe vorspiegelte, um das Mädchen um seine Ersparnisse zu bringen. Alle Ersparnisse lockte der niederträchtige Mensch dem Mädchen ab und als die Ersparnisse auf die Neige gegangen waren, verpfändete das Mädchen sogar seine Schmucksachen, um dem„Bräutigam“ Geld geben zu können. Schließlich machte sich der Bräutigam aus dem Staube, und es stellte sich heraus, daß der Schwindler schon seit 1896 verheiratet ist. Der Mensch wurde angeklagt und zu 1 Jahr Gefängnis und 3 Jahren Ehrverlust verurteilt. Krefeld, 16. Mai. Fortuna scheint es diesmal mit unserm Orte gut zu meinen. Nachdem es bereits zu anfang der am Samstag beendeten 4. Ziehung 198. Lotterie mit einem Haupttreffer von 75 000 Mark beglückt worden war, ist jetzt ein Hauptgewinn von 200 000 Mk. anf Nr. 71 836 nach Krefeld gefallen. An einem Viertel des Loses sind zu gleichen Teilen drei Schwäger, von denen zwei Buchbindergehülfen sind und einer Eisenbahnzeichner ist, sowie die Frau eines Buchbindermeisters beteiligt. Schule Stadt zahlt zu den Unkosten der jährlich 1500 Mark. Der Unterricht ist an vier Wochentagen für die evang. und an zwei Tagen für die kath. Volksschülerinnen. ):( Aus Westfalen, 16. Mai. Der Provinzialverband für Knabenhandarbeit hält in der Pfingstwoche in Hagen eine allgemeine Versammlung ab. Vorträge haben zugesagt die Herren Stadtschulrat Dr. BrandenburgKöln und Direktor Dr. Götze=Leipzig. Auch haben bis jetzt etwa 10 Schülerwerkstätten ihre Teilnahme zugesagt und zwar werden Hobelbank=, Kerbschnitt=, Metall= und Papparbeiten vertreten sein. Auskünfte erteilt Herr Lehrer Zipp in Altena. Düsseldorf, 16. Mai. Ein niederträchtiger Heiratsschwindler ist von der hiesigen Strafkammer auf längere Zeit unschädlich gemacht. Der Schwindler, Max Köllner mit Namen, fungierte in einem dor* Ein trauriger Gedenktag. Zwanzig Jahre waren Mittwoch verflossen, seitdem der Klempnergeselle Hödel in Berlin Unter den Linden sein Attentat auf Kaiser Wilhelm I. aus führte. H. feuerte, als der Kaiser nachmittags eine Ausfahrt machte, zwei Revolverschüsse auf ihn ab, die aber glücklicherweise fehlgingen. Der Nachmittag war einer der bewegtesten, den Berlin jemals gesehen hat. Der Zudrang des Volkes nach den Linden war ungeheuer, die Huldigungen, die dem glücklich errettelen greisen Kaiser dargebracht wurden, waren überwältigend. Der Attentäter wurde am 16. August im Zellengefängnis zu Moabit durch den Scharfrichter Krauts, der damals zum ersten Male seines ernsten Amtes waltete, hingerichtet. * Berliner Jugend. Die Bewohnerin eines Hauses in Moabit wollte einen zehnjährigen Jungen in verdienter Weise züchtigen. In diesem Augenblick kam der elfjährige, als jähzornig bekannte Bruder hinzu. Er ergriff einen auf dem Hofe stehenden paten und schlug damit die Frau über den so daß dieselbe blutüberströmt zusammenbrach und sich in der Sanitätswache verbinden lassen mußte. Der Bursche wurde nach der Polizei gebracht. * Das letzte Opfer der Beschießung Straßburgs, Frl. Amalie Magnus, ist im Alter von 85 Jahren gestorben. Am 24. August 1870 stand sie früh halb 6 Uhr vor ihrem Bett im Erdgeschoß ihrer Wohnung, als eine Granate in das Gemach flog, explodierte und ihr beide Arme zerschmetterte. Sie wurde auch sonst an mehreren Stellen schwer verletzt und lag sechs Wochen infolge des Blutverlusts bewußtlos im Hospital. Beider Arme beraubt, lebte sie noch fast 28 Jahre. * Das große Los der preußischen Klassenlot terie ist am Sonnabend, dem letzten Ziehungstage, auf Nr. 62444 gefallen. Die Summe von 500000 Mk. geht nach Schlesien, da der Haupttreffer in die Kollekte des Lotterieeinnehmers Werner in Neumarkt gekommen ist. Möge das Geld kleinen Leuten zu gute kommen. * Ein furchtbarer Sturm suchte die Nordostküste Japans heim. Mehr als 200 Fischerboote mit 1500 Personen werden vermißt. * Fünf Menschen verbrannt. In dem Oertchen Turdanitsch bei Villach in Kärnthen brach am Sonnabend abend im Wirtschaftsgebäude des Franz Popetnigg, vulgo Kaspar, aus bisher unaufgeklärter Ursache Feuer aus. Dieses griff mit großer Schnelligkeit um sich und setzte sofort das Wohngebäude in Brand. Die Inwohner fanden nicht Zeit, sich alle zu retten, denn die kaum 20 Jahre alte Tochter Maria des Besitzers nebst drei Kindern desselben im Alter von 2 bis 7 Jahren sind dem schrecklichen Elemente zum Opfer gefallen und verbrannt. Ebenso büßte ihr Leben die 70 Jahre alte Inwohnerin Theresia Jakobitsch ein. Die verkohlten Leichen konnten erst nach Ueberwinden des Brandes aus dem chutt befördert werden. * Jingoismus. Der„Pariser Figaro“ erzählt: Man unterhält sich an einer Newyorker Bar über die Ereignisse zu Manila:„Die Spanier hatten mehr als fünfhundert Tote.“ —„Und auf unserer Seite?“ fragt ein Trinker. — Ein Yankee antwortet pflegmatisch:„Drei Geburten." * Auf dem Standesamt. Bureaudiener(früher beim Gericht, das nächste Brautpaar aufrufend):„Baumann contra Petersen!“ Getreidemarktbericht. X Antwerpen, 14. Mai.(Von unserem dortigen Berichterstatter.) In dem Steigen der Getreidepreise ist augenblicklich ein Stillstand eingetreten, ja es war sogar vorgestern stellenweise ein unbedeutendes Sinken derselben zu verzeichnen. Gleichwohl zeigen sich viele Verkäufer noch immer sehr zurückhaltend und verlangen erhöhte Preise, wie denn überhaupt die Mehrzahl der hiesigen Börsenmänner der Ansicht ist, daß die momentane Ruhe im Getreidehandel nur eine vorübergehende sei und daß auf dieselbe sehr bald ein energisches Steigen der Getreidepreise folgen werde, denn die Vorräte von Getreide seien sehr gering und überall bei den Käufern Mangel an demselben vorhanden, so daß, selbst wenn morgen der Krieg ein Ende nähme, die Getreidepreise trotzdem noch mehr in die Höhe gehen werden. Zurückgesetzte Sommer6 Meter Waschstoff zum Kleid f. M. 1.56 Pf. 6 Meter soliden Sommerstoff zum Kleid f. M. 1.80 Pf. 6 Meter Sommer-Nouveauté zum Kleid f. M. 2.10 Pf. 6 Meter Loden, vorzügl. Qual., dop. br., z. Kleid f. M. 3.60 Pf. Ausserordentliche Gelegenheitskäufe in modernst. Kleider- u. Blusenstoffen zu extra reduzierten Preisen versenden in einzelnen Metern franko ins Haus Oettinger& Co., Frankfurt a.M. Versandhaus. 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