„ Amrliches Grreisblatt Abonnements=Preis pro Quartal 1 Mk. 50 Pfg. Erscheint Montags, Mittwochs, Freitags und Samstags. Wöchentliche Gratisbeilage:„Illustrierter Familienfreund.“ 240 Verantwortlicher Redakteur: Friedrich Keim, Schwerte. für den Kreis Gorde. Insertionsgebühr für die 6spaltige Zeile oder deren Raum 10 Pfg., außerhalb des Leserkreises 15 Pfg. Reklame 30 Pfg. Druck und Verlag von Carl Braus in Schwerte. Nr. 11. Schwerte, Mittwoch, 19. Januar 1898. 31. Jahrgang. Amtliche Bekanntmachungen. Bekanntmachung. Postpacketverkehr mit Britisch- Indien. Vom 1. Februar ab können Postpackete ohne und mit Wertangabe bis zum Gewichte von 5 kg nach Britisch=Indien nebst Birma, sowie verschiedenen indischen Postanstalten in Arabien (Aden), Persien 2c. versandt werden. Die Beförderung erfolgt entweder über Bremen(mit deutschen Postdampfern bis Aden) oder über Oesterreich und Italien(ab Neapel mit deutschen Postdampfern bis Aden oder ab Brindisi mit britisch=indischen Schiffen). Die Postpackete müssen frankiert werden; die Taxe beträgt für ein Postpacket ohne Wertangabe, auf allen Beförderungsstrecken gleichmäßig, nach Aden 3 Mk. 40 Pf., nach Britisch=Indien 2c. 4 Mk. 20 Pf.; daneben wird für Postpackete mit Wertangabe eine Versicherungsgebühr nach den Sätzen der VereinsPostpacket=Uebereinkunft erhoben. Ueber die sonstigen Versendungsbedingungen erteilen die Postanstalten nähere Auskunft. Berlin, den 12. Januar 1898. Der Staatssekretär des Reichs=Postamts. von Podbielski. Bekanntmachung. Die Entwürfe zu den Etats der Gemeindekassen von Barop, Eichlinghofen, Menglinghausen, Persebeck und Salingen pro 1898,99 liegen vom 17. d. M. bei den Herren Vorstehern der betr. Gemeinden 14 Tage lang zur Einsicht offen. Barop, den 14. Januar 1898. Der Amtmann: Reintzsch. Sitzung ußische Al Tages=Ereignisse. Deutsches Reich. Preußisches Abgeordnetenhaus. 3. Sitzung vom 17. Januar. Im preußischen Abgeordnetenhause begann heute die Generaldebatte über den Staatshaushaltsetat. Abg. Dr. Sattler(natl.) bezeichnete die Selbständigkeitmachung der Eisenbahnverwaltung als eine unabweisbare Notwendigkeit, empfahl die Einsetzung einer besonderen Kommission für Eisenbahnangelegenheiten und wünschte ernstlichere Förderung des Bauwesens. Weiter vermißte Redner im Etat die Aufbesserung der Geistlichen und Unterbeamten, sowie die Reform der MedizinalVerwaltung. Hierin stimmte Abg. v. Zedlitz(fr. kons.) ihm zu, dagegen nicht in der Frage der polizeilichen Mißgriffe. Man möge für eine bessere Besoldung sorgen, so werde man auch eine Polizei haben, die auf der Höhe der Zeit stehe. Redner ist davon erfreut, daß jetzt endlich die Freiheit der Arbeiter gegen den Terrorismus gewisser Elemente gesichert werden soll und verlangt schließ lich eine geeignete Tarifpolitik. Abg. v. Strombeck(Ztr.) erklärte die Neuanstellungen der Richter für unzulänglich und die Gehälter der Bahnunterbeamten zu niedrig. Im Kultusetat ständen die geringen Mehrausgaben für katholische Geistliche im Mißverhältnis zu den Mehraufwendungen für die evangelischen. Abg. Graf Limburg(kons.) empfahl weise Sparsamkeit. Abg. Richter(frs.) übte scharfe Kritik am Etat und forderte schließlich die endliche Erledigung des Vereinsgesetzes. Die Weiterberatung findet am Dienstag statt. am 18. Januar. Das preu##### ogeordnetenhaus setzte heute die erste Etatsberatung fort. Abg. v. Eynern(ntl.) hielt zunächst Abrechnung mit dem Finanzminister, der lauter Juliusturmchen anlegte und dem Eisenbahnminister auf den Buckel steige, wenn er Geldausgaben will. Nachdem Redner darauf hingewiesen, daß viel mehr Mißgriffe bei den königlichen als bei den kommunalen Polizeiverwaltungen vorkämen, wandte er sich gegen die Wiedereinrichtung der Botschaft beim Vatikan. Finanzminister v. Miquel bestritt, daß es an geeigneter Verwendung für das„viele Geld“ fehle. Die Botschaft beim Vatikan unterhalte Preußen doch nicht blos des Papstes, sondern auch unserer khatholischen Mitbürger wegen. Weiter bedauerte der Minister die Beamtenvereinigungen, die nur die Agitation um Gehaltserhöhung zum Zweck haben. Wir hätten alle Ursache, zufrieden zu sein. Eine Vorlage betr. die Medizinalreform werde dem Hause zugehen. Abg. Motty verlangte Gerechtigkeit gegenüber den Polen walten zu lassen, worauf die Weiterberatung bis Mittwoch vertagt wurde. Deutscher Reichstag. 18. Sitzung vom 17. Januar. Der Reichstag genehmigte heute nach einer kurzen persönlichen Auseinandersetzung zwischen den Abgg. Himburg und Stadthagen des den Etat des Reichstags in zweiter Lesung und trat darauf in die zweite Lesung des Etats des Reichsamts des Innern ein. Der Abg. Hitze(Ztr.) ersucht die Regierung um eine Zusammenstellung der Verordnungen, auf Grund deren die Nichtbeobachtung der gesetzlichen Sonntagsruhe gestattet ist. Zugleich betont er, daß seinen politischen Freunden von dem jüngsten Rundschreiben des Grafen Posadowski, betr. einer etwaigen Einschränkung des Koalisationsrechtes der Arbeiter, vorweg nichts bekannt. Staatssekretär v. Posadowsky stellt die Veröffentlichung der gewünschten Verordnungen in Aussicht Beim Etat des Reichsamt des Innern entspinnt sich eine sehr heftige Debatte zwischen den sozd. Abgeordneten Wurm und Singer und dem Staatssekretär v. Posadowski wegen des Rundschreibens des letzteren. Graf Posadowski erwiderte den Gegnern, die Regierung kenne keine „schlotternde Angst“ und werde die Kraft haben, arbeitswilligen Arbeitern gegen den Terrorismus aer Streikenden wirksamen Schutz angedeihen zu lassen. Abg. v. Stumm(fr. kons.) schloß sich den Ausführungen des Staatssekretärs an, während der konservative Abg. Hüpeden dieselben als widerspruchsvoll bezeichnete. Dienstag 2 Uhr: Fortsetzung und Justizetat. wirtschaft und den sozialpolitischen Kours seit dem Rückgange des Fürsten Bismarck. Abg. Lieber(Ztr.) kann in dem Erlaß nichts so Besonderes finden und betont, daß seine Partei durchaus für den Schutz der Arbeitswilligen gegen den Terrorismus der Streikenden sei. Zugeben müsse er, daß die Freunde des Sozialistengesetzes die eingefleischtesten Gegner eines Arbeiterschutzes seien und seine Partei würde gegen eine Beschränkung des Koalitionsrechts jederzeit Front machen, Vorschläge jedoch, wie dem Terrorismus der Streikenden gegenüber Arbeitswilligen zu begegnen sei, wohlwollend prüfen. Im gleichen Sinne sprach sich auch der AbgOsann(natl.) aus. Während Graf Stollberg(kons.) die Umfrage des Grafen Posadowsky billigt, polemisieren die Abgg. Pochnicke und Schneider, beide der fr. Volkspartei angehörig, heftig dagegen verlangen die Sicherung des Koalitionsrechts der Arbeiter und volle Parität für Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Abg. Legien(Soz.) betont das Gleiche in noch verschärfter Weise und erklärt, daß Herr von Stumm mit seinen Ideen über Arbeiterrechte offenbar ein Jahrhundert zu spät geboren worden sei. Nach einer persönlichen Bemerkung des Abg. v. Stumm wird die Beratung vertagt. Mittwoch 2 Uhr: lex Heintze 2c. 19. Sitzung vom 18. Januar. Der Reichstag setzte am Dienstag die zweite Etatslesung beim Etat des Reichsamts des Innern fort. Abg. v. Kardorff(fr. kons.) kam auf den Erlaß des Staatssekretärs v. Posadowsky zu sprechen und bedauerte, daß derselbe geheim ergangen sei. Der Erlaß, für den alle Welt dem Staatssekretär dankbar sein müsse, habe wahrhaftig das Licht der Oeffentlichkeit nicht zu scheuen gehabt. Als Schuld an dem Anwachsen der Sozialdemokratie bezeichnete Redner die Aufhebung des Sozialistengesetzes, den Niedergang der LandUnser Kaiser machte Montag nachmittag eine Ausfahrt. An der Abendtafel im Neuen Palais nahmen die Botschafter Graf Münster und Frhr. v. Saurma teil. Dienstag vormittag hörte der Monarch den Vortrag des Generals von Hahnke. Mittags traf der Kaiser in Berlin ein und hielt im Königl. Schlosse ein Kapitel des Schwarzen Adler= ordens ab. Investiert wurden zunächst der Minister von Miquel, der Chef des Zivilkabinetts von Lucanus und der Oberhofigarschall Graf Eulenburg auf einmal; nach ihnen General Graf Häseler, Generaladjutant von Wittich und der Generalstabschef Graf Schlieffen. Später wohnte der Kaiser der Nagelung und Weihe einer dem Ulanenregiment Graf Dohna(Ostpreußisches) Nr. 8 verliehenen neuen Standarte bei. Abends fand im Königl. Schlosse ein Diner für die Ritter des Schwarzen Adlerordens statt. Das Krönungs= und Ordensfest ist am Sonntag im Berliner königlichen Schlosse in der althergebrachten Weise vor sich gegangen. Im Rittersaale hielt der Kaiser die Cour ab, ohne seine Gemahlin. Der Monarch trug die große gestickte Generalsuniform und das Band des Schwarzen Adlerordens. Die Zahl der verliehenen Auszeichnungen und Orden ist auch diesmal sehr zahlreich. Von allgemein bekannten Persönlichkeiten, höheren Militärs, erhielten: Das Großkreuz des Roten Adlerordens mit Eichenlaub Graf Finck von Finckenstein, kommandierender General des 1. Armeekorps. Den Roten Adlerorden 1. Klasse mit Eichenlaub Admiral Köster. Den Stern zum Kronenorden 2. Klasse der Staatssekretär des Reichsmarine amts Tirpitz. Der Reichsregierung hat sich der badische Finanzminister Buchenberger in der Abgeordneten=Kammer zu Karlsruhe äußerst sympathischausgesprochen. Der Minister erklärte, daß die Bewilligung dieser Vorlage eine einfache nationale Pflicht sei, die als ganz selbstverständlich angesehen werden müsse. Was aber die badische Regierung angehe, so werde sie jederzeit mit ihrem Votum zur Stelle sein, wo es sich um die Entfaltung und Wahrung des im Jahre 1870—71 mit großen nationalen Opfern geschaffenen Besitzes handele, zu dessen untrennbarem Rüstzeug auch eine Flotte gehört, die dem von Jahr zu Jahr wachsenden Weltverkehr Deutschlands sich anpasse.— Daß man an den leitenden Stellen Bayerns die gleiche Meinung besitzt, ist bekannt; nicht minder freilich, daß die nicht einflußlose Zentrumspartei Bayerns nach wie vor auf ihrem ablehnenden Standpunkte verharrt. Unter Hinweis auf die glänzende Berliner Kundgebung zur Flottenvorlage wendet sich die„Köln. Ztg. gegen das Zentrum, dessen Mehrheit die Vorlage für unannehmbar erklärt habe. Es stehe dagegen fest, daß die Kosten der Vermehrung der Flotte ohne Erhebung neuer direkter oder indirekter Steuern gedeckt werden können. Die Regierung könne zwar dem Wetter und Winde nicht Einhalt thun, sondern nur versichern, daß, wenn es so bleibt wie jetzt, die Finanzkraft hinreiche, um die neuen Lasten zu tragen; dagegen sei sie nicht im Stande zu garantieren, daß ihr die Zolleinnahmen bleiben werden. Sollte die Vorlage daher an dem Widerspruche des Zentrums scheitern, dann hätte die Regierung die Verpflichtung, den verfassungsmäßig gegebenen Instanzenweg zu beschreiten. Auf der Regierungsseite würden sicherlich, wie auch neuerdings wieder zu Tage getreten sei, die sichtlich erstarkende Ueberzeugung der Wähler stehen, welche stets gewußt hätten, was dem Reiche Not thue. Günstiger als die Flottenvorlage habe selbst die letzte Militärvorlage nicht gestanden. Daß die Vorlage im Reichstage thatsächlich angenommen werden wird und daß infolgedessen alle unliebsamen Weiterungen werden unterbleiben können, glauben wir mit großer Sicherheit. Bezüglich Kretas und der Gouverneurfrage daselbst soll Rußland, einem der Bestätigung bedürftigen Londoner Telegramm zufolge, einen sehr entschiedenen Schritt gethan und der Pforte erklärt haben, falls der Sultan nicht seine Einwände gegen die Kandidatur des Prinzen Georg von Griechenland zurückziehe, werde Rußland dafür sorgen, daß die Insel Kreta Griechenland einverleibt, X8. Gedankensptitter. Gemach in die Kohlen geblasen, Fährt dir keine Asch' in die Nasen. Khankheit kommt mit Extrapost Und schleicht fort auf der Schneckenpost. „* Zwei Zeugen begleiten dich bis in den Tod: ##ein eigenes Gewissen, der richtende Gott. ** Laß das Zagen, laß das Klagen, Wandle mutig deine Bahn, Such das Höchste kühn zu wagen, Steige rüstig berghinan. ** * Ehr' verschwindet, Glück vergeht, Geld nimmt ab und alle Sachen; Nichts kann frei von Untergang Als ein guter Name machen. „* * Ein Segen ruht im schweren Werke, Dir wächst, wie du's vollbringst, die Stärke, Bescheiden, zweifelnd fingst du an: Und stehst am Ziel ein ganzer Mann! * * Was man für andre thut, für andre schafft, Wie man das Heil der andern wirkend mehrt, Wie man den andern leiht die eigne Kraft, Das ist des Lebens Inhalt, ist sein Wert! Erzählung aus dem Anfang des 9. Jahrhunderts. Von J. Htockhausen. (Nachdruck verboten.) (Fortsetzung.) Frau Geva saß in tiefem Sinnen, auf Irmengarts Antlitz lag ein lichter Freudenglanz, als sie zu Mutter Bertha hinüberschaute, die jedes Wort in der Tiefe ihres Gemütes zu bewegen schien. Ihre beiden Söhne standen an des Vaters Seite, die mutigen Knaben, seines Herzens Stolz. Der Aelteste aber, welchen er auf der Mutter Wunsch in den Dienst der Kirche gestellt hatte, war dadurch ihm ferner gerückt. Heute aber, als er von Friedeberts Lippen die hehren Worte vernahm, als er seinen Sohn von so vielen Mannen umgeben sah, die alle an seinen Lippen hingen, nicht zum wenigsten sein geliebter Herzog selber, da gereute es ihn nicht länger, daß er seiner Hausfrau den Willen gethan hatte. Als Friedebert jetzt den Leseabschnitt beendigt hatte, erhob sich der Burgherr vom Hochsitz, und zum ersten Male sprach er langfam und feierlich das Unservater, wie ein Priester seines Volks. Dann forderte er Friedebert zum Singen auf. Der stimmte den alten Hymnus der Kirche an, welcher, wert gehalten seit Jahrhunderten, sich in den ältesten Handschriften hinter den heiligen Büchern aufgewahrt gefunden hat und also lautet: „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen. Wir loben dich, wir preisen dich, wir beten dich an, wir danken dir für deine große Herrlichkeit, Herr, himmlischer König! Gott, allmächtiger Vater! Herr, du eingeborener Sohn, Jesu Christe! Und du heiliger Geist, Herr und Gott! O, du Lamm Gottes, du Sohn des Vaters, der du hinwegnimmst die Sünde der Welt, erhöre unser Gebet, der du sitzest zur Rechten des Vaters, erbarme dich unser! Denn du allein bist heilig, du allein bist der Herr, Jesus Christus, zur Ehre Gottes des Vaters.“ Hier und da fiel ein Sangeskundiger nach dem andern in den Gesang ein; mächtig schwoll er an, wie ein brausender Gebirgsbach, den der Schnee der Berge nährt, wenn der Lenz sich anschicken will, linden Einzug zu halten in die verborgensten Waldthäler und Felsschluchten. Und so hat Wort und Lied auch dir, du harrend Volk hinter deinen Wallhecken, in das geheimnisvolle Dunkel deiner Wälder das erste, linde Lenzsäuseln gebracht, daß du emporfuhrst aus deinem starren Wintertraum und der lebendige Strahl der sich besinnenden Seele eines höheren Gottesbewußtseins dein strenges Antlitz erhellte. Da sog dein tief Gemüt die Himmelstropfen durstig ein, die niederfielen auf ein durch die scharfe Egge schmerzvoller Kämpfe aufgerissenes— aber so erst nach und nach für den göttlichen Segen empfänglich gemachtes Ackerland. Denn tief drinnen im Grunde ruhte dir der Schatz, den der Sage Mund in den Götterberg gebannt, von dem dein großes Heldenlied gesungen, der geraubte, verlorene und versenkte Schatz, den keine Springwurz, keine Zauberformel, kein Beschwörungswort von Götter= und Menschensöhnen zu heben, den keines Sängers Saitenspiel dir zurück zu ersingen vermocht— das Einem nur gelang mit seinem Wort voll Geist und Leben, voll Tiessinn und Kraft, voll Friede und Wahrheit, dem starken Sohn des höchsten Gottes! ** Die Kunde von dem Lesen der Schriftabschnitte aber hatte eine nicht geringe Bewegung im Stift und im Sprengel unter den geistlichen Herren hervorgerufen. In heftiger Aufregung schritt der Stiftsherr in seiner Bücherei auf und nieder. Oft strich er sich mit der Hand über die stark gerötete Stirn, blieb dann wieder nachsinnend stehen und öffnete jetzt die Thür, einen Dienstthuenden herbeizurufen mit dem Befehl:„Eile, dem Priester von Enger zu sagen, daß ich ihn zu einem Gespräch hier im Stifte erwarte!“ Nach kurzer Frist trat der Gerufene ein. „Hohe Zeit ist's“, sagte der Stiftsherr nach der üblichen Begrüßung,„daß wir von nun an ein schärfer Augenmerk auf die Burg werfen, in der manches vorgeht, das der heiligen Kirche zum Schaden gereichen möchte. Hat doch der Herzog Gefallen daran gefunden, sich im eigenen Haus die Geschichten aus dem Evangelienbuch lesen zu lassen, dazu vor aller Leute Ohren, und gar von einem Schüler unseres Stifts. Freilich können wir solches Thun nicht hindern, noch verbieten, da Herzog Wittekind unseres Stifts Patron ist, mit der Machtbefugnis unsres großen Kaisers versehen. Nun mögt ihr Priester euch fürderhin nicht mehr wundern, wenn er seltener noch als bisher in der Kirche erscheint. Doch wer dürfte dem starrköpfigen Helden Vorstellungen darüber machen? Unsere Aufgabe aber muß es sein, alles daran zu setzen, ihn der Kirche als ergebenen Sohn zu gewinnen.“ „Was aber soll unsrerseits geschehen?“ fragte der Priester kleinlaut. „Nur einen Ausweg weiß ich zu finden,“ sagte der Stiftsherr mit Nachdruck.„Ihr wie der Sendgraf schon beim letzten Besuch dieses Bistums in Kaisers Namen darauf gedrungen hat, daß auch in der Engerkirche Gottesdienst und Predigt in sächsischer Sprache gehalten werden solle. Den Bischöfen von Minden und Paderbrunn ist dies schon jüngst befohlen worden. So müßt ihr denn dem Latein entsagen und von nun an deutsch beten und predigen lernen!“ Der Priester seufzte, „Wohl mag's Euch schwer fallen, frisch vom Herzen weg zu reden. Darum nehmet das Homiliarium der Kirchenlehrer zur Hülfe und übersetzt daraus die Sonntag= und Feiertagpredigt.“(Forts. folgt.) A werde. Rußland allein kann die Einverleibung natürlich nicht zu Stande bringen, und von den übrigen europäischen Mächten würde dem Vorschlage niemals stattgegeben werden. O Die Gründung einer berech tigten höheren Nachdem die Gründung einer höheren berechtigten Anstalt im hiesigen StadtverordnetenKollegium zur Besprechung gelangt ist, darf wohl auch an dieser Stelle daruber verhandelt werden. Es sind verschiedene Punkte, die dabei in Frage kommen.„ Kuft. 1. Die wahl der Ari der Anstalt. In Vorschlag gebracht sind: A. Ein Progymnasium mit wahlfreiem Englisch. B. Eine lateinlose Realschule. Um zwischen diesen Schularten zu wählen, muß man ihre Unterschiede kennen. Wir geben beshalb:...., 942 Argaummesiums A. Die Lehrverfassung des Proghmnastans: VI VIVulbjilla 3 4 8 Religon:... Deutsch:. Latein: Griechisch:.. Französisch:.... Geschichte und Erdkunde:.... 2 Rechnen und Mathematik:... 4 Naturbeschreibung:.. 2 Physik, Chemie, Mineralogie: Schreiben:..... 2 Zeichnen: 8 7 2 4 3 3 Sc. 195 25b 98 30 80 dazu 3 Stunden Gesang 6 Stunden Turnen und 9 Stunden Englisch (wahlfrei). In Summa 25+ 25+ 28+ 30 80+ 30+ 8+ 6+ 9= 186 Stunden. B. Die Lehrverfa Religion: Deutsch:... Französisch:..... Englisch:....... Geschichte u. Erdkunde: Rechnen u. Mathematik: Naturbeschreibung:.. „„„„„ Chemie u. Mineralogie: Schreiben:..... Zeichnen:...... menten im Umriß und mit Rücksicht auf Licht und Schatten in der Untersekunda hinzu. Das Linearzeichnen in der Realschule ist wahlfrei und könnte, wenn viele Schüler des Progymnasiums sich technischen Berufsarten widmen wollen, als wahlfreies Fach eingeführt werden. Im Französischen wird im Progymnasium und in der Realschule bis zur Untersekunda natürlich verschieden viel Stoff bewältigt, die Realschule giebt in dieser Disziplin eine viel weitgehendere Ausbildung, doch ist zu berücksichtigen, daß die aus Untersekunda abgehenden Gymnasiasten und Realschüler, die Kaufmann werden wollen, sich in gleicher Weise in die französische Handelskorrespondenz einarbeiten müssen. Was also die Lehrziele der in Frage kommenden Schularten in ihrer Bedeutung für die Industrie anlangen, so sind sie wohl auf dieser Stufe(nach Absolvierung der Untersekunda) noch fast gleichwertig, erst nach Absolvieren der Vollanstalten, des Gymnasiums und der Oberrealschule, zeigt sich der ins Auge springende Vorteil letzterer Schulart für eine Industriestadt. Die Berechtigungen für das praktische Leben sind an beiden Anstalten dieselben: 1. Studium der Landwirtschaft auf einer Kgl. Landwirtschaftl. Hochschule. 2. Besuch der akademischen Hochschule für die bildenden Künste in Berlin. Besuch der akademischen Hochschule für Musik in Berlin. n..J. B.3=sh Zu der Meldung zur Prufung als Zeichenkehrer. Zum Eintritt als Apothekerlehrling mit bedingungsloser Zulassung zu den pharmaceutischen früfungen... 8.7 Giseubch um Zivilsupernumerial im Kgl. EisenbahnBeste.. ee e e 2 Zum Zivilsupernumerial bei der agl. provinzialbehörde. 8. Zum Zivilsupernumeriat bei den Klg. Berg=, Hütten= und Salinen=Verwaltungen. Zum Eintritt in den Dienst der Reichsbank. Zum Eintritt in den gerichtlichen Subalterndienst. Zum Eintritt in die 2. Klasse einer mittleren gewerblichen Fachschule, Zum Besuche der höheren Abteilung der Kgl. Gärtnerlehranstalt in Potsdam. 13. Meldung zum einjährigen freiwilligen Militärdienst in Armee und Marine. 14. Ausbildung als Zahlmeister der Landarmee. 15. Zulassung zum unter Bedingung des NachLandmesserfach Zulassung zum Marktscheidefach Sa.[25 /25 28 30(30[30 Dazu kommen.3 Std. Singen, 6 Std. Turnen, außerdem in IIIa und lllb als wahlfreies Fach das Linearzeichnen je 2 Stunden, also zusammen 181 Stunden. Wollen wir uns für A oder B entscheiden, so müssen wir erstens die Lehrziele in den einzelnen Fächern vergleichen, zweitens lokale Verhältnisse berücksichtigen. Nach den amtlichen Lehrplänen und Lehraufgaben stimmen die Lehrziele beider Schularten überein in Religion, Deutsch, Geschichte, Erdkunde. Das wahlfreie Englisch mit je 3 Stunden von Illb bis Il hat dasselbe Ziel wie das der Realschule.„ Jn 9; Gu. In der Mathemalit gehen die Leyrziele nach den amtlichen Bestimmungen in der Realschule insofern über die des Gymnasiums hinaus, als in der Realschule außer den im Progymnasium absolvierten Pensen noch die trigonometrische Berechnung schiefwinkliger Dreiecke und schwierige quadratische Gleichungen behandelt werden. In der Physik lauten die Bestimmungen für die Obertertia der Realschule: Kurzgefaßte Aufklärung über den Gegenstand und Aufgabe der Physik, Mechanische Erscheinungen, einschließlich der Hydrostatik und Aerostatik, Wärmelehre. Für die Obertertia des Gymnasiums: Vorbereitender physikalischer Lehrgang, Teil 1.(Mechanische Erscheinungen, das Wichtigste aus der Wärmelehre.) Für die Untersekunda der Realschule: Magnetismus, Elektrizität, Akustik, wichtige optische Erscheinungen. Propädeutischer Unterricht in der Chemie, Elemente der Krystallographie. Für die Untersekunda des Gymnasiums: Magnetismus, Elektrizität, die wichtigsten chemischen Erscheinungen und Besprechung besonders wichtiger Mineralien und der einfachsten Krystallformen, Akustik, einige einfache Abschnitte aus der Optik. Man sieht, der Unterschied der Lehrziele beider Schulen ist ein geringer. Im Zeichnen ist das Lehrziel der Tertia des Gymnasiums: Zeichnen nach einfachen und schwierigen Modellen im Umriß. In der Realschule kommt das Zeichnen nach plastischen Ornaweises einjährigen Besuches einer anerkannten mittleren Fachschule. Ferner berechtigt die Absolvierung des Progymnasiums zum bedingungslosen Eintritt in die Obersekunda eines Vollgymnasiums und hiermit zur Aussicht der Zulassung zu allen Universitätsstudien. Die Absolvierung der Realschule berechtigt zum bedingungslosen Eintritt in die Obersekunda einer Oberrealschule, deren Absolvierung bloß zum Studium der Mathematik und Naturwissenschaften und zum Besuche des Polytechnikums berechtigt.„„! Thmme 7 n Will also die Staot Schwerle arten Wunschen der Einwohnerschaft gerecht werden, so ist ein Progymnasium einer Realschule deshalb vorzuziehen, weil dasselbe den Eintritt in jede Berufsart ermöglicht, die Begründung einer lateinlosen Realschule für die nutzlos ist, die später Universitätsstudien betreiben wollen. Ferner befinden sich in der Umgegend überüllte Gymnasien. Infolge dieser Ueberfüllung wird sich bei Gründung eines Progymnasiums ein Zudrang auswärtiger Schüler einstellen, was bei später erfolgender Kostenaufstellung als von Bedeutung sich zeigen wird. Es wird sich ein solcher Zudrang ohne Zweifel einstellen, da der Aufwand für den Unterhalt der Schüler den großen Industriestädten ein größerer ist als hier, wie Väter früherer Schüler der höh. Stadtschule wiederholt versichern. Die Nähe der Realschule in Unna wird die Frequenz einer zu begründenden Realschule beeinträchtigen. Wir geben hiermit die Zunahme der Frequenz der Unnaer Realschule in den letzten Jahren; eine solche Zuwir auch für ein zu begründendes Rede war, in drei Jahren das erste Examen abgehalten und für den jungern Teil der Schüler noch ein Vorteil erreicht werden soll. Entscheidet man ich jetzt nicht, sondern erst nach einem Jahre für eine lateinlose Realschule, so ist die später eintretende Berechtigung für die jetzigen Quartaner, Quintaner, Sextaner und die Ostern aufzunehmenden Sextaner ganz wertlos, oder diese Schüler brauchen mindestens ein Jahr länger, um das Examen machen zu können, da ihnen ein vollständiger Jahreskursus, der der Sexta der Realschule im Französischen, fehlt und außerdem, infolge der großen Stundenzahl im Französischen in der Realschule, sonst noch vieles nachzuholen ist. Den jetzigen Quartanern würde ferner ein Jahreskursus im Englischen fehlen. Gerade jetzt aber sind in Quarta, Quinta und besonders in Sexta so viele Söhne, und zwar befähigte Söhne hiesiger Bürger, daß es sehr zu bedauern wäre, wenn diese die Schule ihres Heimatsortes ohne Examen verlassen oder ein Jahr zusetzen sollten.— Da jetzt das Französische in der höheren Stadtschule in Quinta beginnt, erklärt sich das Fehlen nur eines Jahreskursus im Französischen. 2. Das Lehrpersonal des Progumna siums oder der Realschule. Für beide Anstalten fordert das Provinzialschulkollegium 1 Direktor, 4 Oberlehrer, 1 wissenschaftlichen Hülfslehrer und einen Mittelschuloder technischen Lehrer. Gegenwärtig sind beschäftigt 1 Rektor, 2 ordentliche wissenschaftliche Lehrer, 1 wissenschaftlicher Hülfslehrer und 1 Mittelschullehrer. Von Ostern ab würde es noch nicht nötig sein, eine neue Lehrkraft zu berufen, wohl aber dürfte es sich empfehlen, den wissenschaftlichen Hülfslehrer definitiv anzustellen, da die 5. Lehrkraft als dauernd notwendig erscheint; Ostern in einem Jahre würde ein neuer Hülfslehrer und Ostern in zwei Jahren ein zweiter Hülfslehrer nötig sein. Nach Ablegung des 1. Examens endlich würde das Kollegium den zuerst gegebenen Anforderungen genügen müssen und die volle Besoldung des Direktors und die Funktionszulage für den 1. Oberlehrer zu gewähren sein.— Auf die Kosten kommen wir unter Punkt 4 noch näher zurück. 3. Die Unterstellung der sich entwickelnden und der später berechtigten Anstalt. Die Unterstellung ist ohne Zweifel schon in der Entwicklung die unter das Provinzialschulkollegium, denn die sich entwickelnde Schule arbeitet nach den Lehrplänen höheren Lehranstalten, die unteren Klassen sogleich vollständig; je mehr sich die Anstalt entwickelt, je mehr Klassen folgen diesen Lehrplänen.(Kabinettsordre vom 3. Jan. 1872:„Auf den Bericht des Staatsministeriums vom 31. v. M. will Ich hierdurch genehmigen, daß in der Provinz Pommern auch die Realschulen 2. Ordnung, die höheren Bürgerschulen und die nicht mit Berechtigung versehenen Progymnasien unter die Aufsicht des Prov.= Schulkollegiums gestellt werden und zugleich Sie, den Minister der geistl. 2c. Angelegenheiten ermächtigen, dieselbe Uebertragung aus dem Ressort der Regierungen in das der Prov.=Schulkollegien auch in den übrigen altpreußischen Landesteilen eintreten zu lassen usw.“) Inzwischen ist die Aenderung allgemein durchgeführt, so daß jetzt alle öffentlichen höheren anstalten zum Ressort der K. Prov.=Schulkollegien gehören, vgl. Wiese=Kübler, Verordnungen und Gesetze S. 8. Die Realschule zu Unna stand nach den Mitteilungen des Direktors schon in der Entwicklung unter dem Prov.=Schulkollegium. Es ist dies auch gar nicht anders denkbar. Eine Schule, die sich zu einer berechtigten entwickeln will, muß baldigst alle Verfügungen des Prov.=Schulkollegiums, auch die neuesten, die vor ihrer Veröffentlichung dem Direktor zugehen, kennen, um in allen Sätteln fest zu sein, wenn das erste Examen abgelegt werden soll. (Schluß folgt.) In der ganzen Provinz Westfalen sind nur wenige Progymnasien, es wird also die Genehmigung seitens des Provinzialschulkollegiums nicht auf große Schwierigkeiten stoßen. Also ein Progymnasium mit wahlfreiem Englisch! Die baldige Entscheidung für die Schulart ist aber von größter Wichtigkeit, wenn, wie die Schwerte, 19. Jan. Der Minister hat angeordnet, daß die allgemeinen Vorarbeiten(Vermessungsarbeiten) in betreff der Eisenbahnlinie Iserlohn—Schwerte schleunigst vorgenommen werden sollen, sodaß dieselben am 1. Juli vollendet sind. * S c h w e r t e, 1 5. J a n. W i e v e r l a u t e t, soll, wenn das günstige Wetter anhält, in allernächster Zeit mit dem Bau der elektrischen Straßenbahn von Hörde nach hier begonnen werden, sodaß die Eröffnung derselben am kommenden 1. August stattfinden kann. * Schwerte, 17. Jan. Der Fabrikarbeiter W. Thierbach ist nach Braubauerschaft als Polizeisergeant gewählt worden. Westhofen, 17. Jan. Unter Vorsitz des Herrn Postverwalter Böttcher fand auf Anregung der Oberpostdirektion am Donnerstag abend im Lokale der Wwe. Weiberg eine Versammlung hiesiger Geschäftsleute und sonstiger Interessenten statt, zwecks Besprechung eines Telephonanschlusses für unseren Ort mit dem niederrh.=westfäl. Telephonnetz. Herr Postverwalter Böttcher fuhrte den Vorsitz und machte die Mitteilung, daß sich die Kabelanlage nach Amt Hagen schätzungsweise auf etwa 1000 Mk. belaufen wurde, wovon die Hälfte von der Postbehörde, die andere Hälfte von den Interessenten im Zeitraume von 5 Jahren aufgebracht werden müsse. Außerdem sei von letzteren ein jährlicher Beitrag von 200 Mk. zu garantieren. Der anwesende Telegraphen=Inspektor Herr Otwanitza erläuterte das Telepon und empfahl die Anlage für unseren Ort. Die Anwesenden, etwa 20 Herren, zeigten großes Interesse für die Sache und zeichnete ein Teil derselben namhafte Beträge für die zu leistende Garantie, so daß die Anlage soweit gesichert scheint.— Die Benutzung des Telephons wird in der Weise gedacht, daß dieselbe für die garantierenden Interessenten kostenfrei ist, während für sonstige Gespräche je 25 Pfg. innerhalb des angeschlossenen Netzes zu entrichten sein werden. Sollten durch Gespräche 200 Mk. jährlich aufgebracht werden, so sind die Zeichner von der Leistung der Garantiesumme befreit.— Die Telephonstation soll eventl. in dem Lokale der Wwe. Weiberg errichtet werden, welch' letztere hierfür ein Zimmer, sowie einen Boten gratis zur Verfügung gestellt hat. Mit der weiteren Ausarbeitung der Angelegenheit wurde Herr Böttcher betraut. * Westhofen, 18. Jan. gestern in Berlin abgehaltenen Ordensfeste erhielt u. a. der Bahnwärter Dierks hierselbst das Allgemeine Ehrenzeichen. Westhofen, 14. Jan. Die für unsern Ort beschlossene Besoldungsordnung für die Lehrer unserer Volksschulen hat den Beifall der königl. Regierung zu Arnsberg nicht gefunden, sondern ist unbestätigt zurückgekommen, da die Gehaltssätze zu niedrig seien. Es war ein Grundgehalt von 1200 Mk. und eine Alterszulage von 140 Mk. festgesetzt. In einer neuen Sitzung des Schulvorstandes und der Schulrepräsentanten unter dem Vorsitze des Herrn Amtmanns Graf von Haßlingen ist nun wesentlich besser beschlossen, indem das Grundgehalt auf 1300 Mk. und die Alterszulage auf 200 Mark festgesetzt wurde. In der benachbarten Gemeinde Garenfeld ist ein Grundgehalt von 1300 Mk. und eine Alterszulage von 180 Mk. beschlossen. Auch in den übrigen Gemeinden unseres Amts werden neue Veschlüsse zu fassen sein. Westhofen, 17. Jan. Der bis zum 1. April 1899 laufende Mietsvertrag, betr. das Brückenhaus und den Geldempfang, wurde auf weitere 10 Jahre verlängert, so daß derselbe mit dem 1. April 1909 abläuft. Sollte während der Zeit der Brückengeld=Empfang aufgehoben werden, so verringert sich der Mietzins um 500 Mk. jährlich. Westhofen, 18. Jan. Der Bau der neuen Fabrik für Turn= und Feuerwehrgeräte in unmittelbarer Nähe des hiesigen Bahnhofes schreitet schnell voran, und hofft man dieselbe bereits Anfang Mai d. J. dem Betriebe übergeben zu können. Wie es heißt, sollen dort vorerst cirka 20—30 Arbeiter Beschäftigung finden. § Höchsten, 19. Jan. Unter dem Rindviehstande des Wilhelm Holsiepe, Haus Nr. 182, und H. Steinküchler, Haus Nr. 177, ist die Maulseuche ausgebrochen. * Ein Grubenunglück ereignete sich auf dem Georgsschachte bei Ruda in Oberschlesien. Es waren Sonntag zur Nachtschicht etwa 50 Mann eingefahren, als plötzlich ein Grubenbrand ausbrach. Bei den sofort aufgenommenen Rettungsarbeiten ergab sich, daß von 30 zu Tage geförderten Personen nur noch 10 am Leben waren, und diese befinden sich auch in hoffnungslosem Zustande. Die noch in der Grube Befindlichen sind zweifellos tot, und hätte somit das Unglück 40 Menschenleben gefordert. Herest. Erzählung von E. Vely. (Nachdruck verboten.) (Fortsetzung.) „Sagen Sie es man, Herr Inspektor, gleich heraus— was sollen Sie lange damit hinter dem Berge halten—“ und dann ein tiefer Athemzug— was passiert ist.“ „Arme Frau Matthies, wir wissen ja, wie tapfer Sie immer gewesen sind und pflichtgetreu und haben so viel auf sich genommen. Sie kniff die Lippen zusammen; das konnte sie auch gar nicht vertragen, mit der einen Hand streicheln und mit der andern Hand weh thun. „Ich habe ja Kourage!" Das war dem Fritz sein Lieblingswort. „Sie scheineneinekleine Reise machen zu wollen, Frau Matthias, nach Oerzen vielleicht?“ Sie standen nun sämtlich ganz nahe, der Assistent Gadow und der Schaffner Warnecke und der Portier Leßner, sie machen solch sonderbare Gesichter. Na, gut zu sprechen war freilich nie einer von denen auf Fritz gewesen, er vertrug sich nicht aufs Beste. „Ich wollte.“ Er nickte.„Ihr Mann ist gestern dort gewesen und diese Nacht nicht nach Hause gekommen.“ Lügen kann sie nun mal nicht. Sie fühlte, daß sie rot wurde, und dann lief es ihr gewaltig kalt über den Rücken; sie verschränkte die Hände fest ineinander. „Er hat aber nach Hause kommen wollen, Frau Matthias— wenigstens um zum Nachtzuge da zu sein.“ „Wenn sie ihn drüben mit Gewalt nicht haben lassen wollen, Herr Inspektor, der Mensch hat mal schwache Stunden“, versuchte sie zu entschuldigen. „Nein, es war anders, Frau Matthias. Er durfte sich doch nicht öffentlich als Passagier zeigen, und da hat er als blinder mitwollen, ist beim vorletzten Wagen aufgesprungen — und dann—“ Weit auf rieß sie die blauen Augen, und es war, als wäre jeder Lichtstrahl aus ihnen entwichen. „Und dann— hat es ein Unglück gegeben.“ Sie fuchtelte plötzlich mit beiden Armen in der Luft herum. „Er ist tot?“ „Arme Frau!, Nur ein halber verklingender Schrei. „Meine Kinder haben keinen Vater mehr!" Ein Signal! Der Nordzug kam, die Leute traten auf ihre Posten, sie stand einen Augenblick allein. „Keinen Vater mehr!" Das keuchte die Lokomotive, die da von drüben kam, das klang aus dem Anläuten, aus dem Geräusch der auf das Glasdach fallenden Tropfen. „Arme Kinder!" „Frau Matthias“, sagte der Inspektor, steigen Sie dort mit Gadow ein. Ihr Mann liegt in Oerzen, Sie werden ihn doch noch einmal sehen wollen— im Güterschuppen. „Ja— ja!“ erwiderte sie und sah sich um. „Wenn ich den kleinen Fritz hier hätte— aber, aber— er ist wohl sehr entstellt?“ Und ein Zittern flog durch ihre Glieder. „Nein. Warnecke sagt, der Oberkörper nicht— nur die Angst ist in seinen Zügen geblieben— Warnecke hat die Nachricht mitgebracht.“ „Er hat es also gewußt— den Tod kommen sehen!“ klagte sie thränenlos.„Herr Inspektor, es war ein Dienstvergehen. Aber er hat es gebüßt.“ „Steigen Sie ein!“ Sie ließ sich willenlos auf den Tritt heben, man war so sorgsam mit ihr, wie mit einer Schwerkranken. Gadow setzte sich neben ihr und guckte aus dem Fenster, da drüben hasteten noch Leute hin und her, sie mußte beide Hände gegen die Schläfe pressen, es wogte dahinter und brauste in ihren Ohren. „Es ist kalt“ murmelte der Assistent und rieb sich die Finger und untersuchte die Heizung. Die Gegend fing an, an ihnen vorüberzufliegen— ja so, sie fuhren ja, fuhren auf das Ziel zu, auf den Güterschuppen in Oerzen. „O du lieber Gott!“ sagte sie und schüttelte den Kopf,„du lieber Gott!“ Gadow holte lange, wollene Handschuhe aus seiner Tasche und hielt sie ihr hin. „Wenn Sie da hinein wollen, wenn Sie's mal versuchten— es ist hundekalt.“ Sie starrte ihn an, als hätte sie ihn nicht verstanden. Fritz fühlte nun nicht mehr die Kälte und die Hitze, er hatte nicht mehr das was er den„ewigen Durst“ nannte und lag ganz still und stritt nicht mehr und fluchte nicht. Das hatte sie ihm in der letzten Zeit sooft verwiesen! Die ganze Nacht hat er schon still und kalt gelegen— und sie war während der Zeit daheim in ihrem Bett, die gesund athmenden Kinder neben sich. Und so böse auf ihn — so böse! Und zum ersten Male hatte sie denken müssen, daß dem Vetter Anton seine Frau, wenn er jemals eine nahm, doch ein beneidenswertes Loos hätte— vielleicht war Schulmeisters Line doch dumm gewesen. Und nun war alles vorbei, sie konnte nicht mehr mit ihm schelten, wie sie sich gestern vorgenommen hatte, und sie konnte ihm auch die Gedanken nicht abbitten— nichts wieder gut machen. „Doch!“ sagte sie ganz plötzlich und richtete sich aus der Ecke, in der sie gekauert, auf. „Doch— an seinen Kindern!“ Der Bahninspektor von Wilrode setzte sich derweil an seinen Schreibtisch, um den Bericht abzufassen über den Unglücksfall. Fritz Matthias war schon lange nicht mehr gut angeschroben gewesen; der Frau wegen, die sich so rechtschaffen plagte, hatte man ein Auge zugedrückt. Für ihn war's am Ende ebenso gut, denn er war auf die abschüssige Bahn gekommen, aber— und der Inspektor blinzelte nach der Decke empor, über ihm war seine Familienwohnung—„vier Kinder!“ er hatte fünf. Und mit dem Häuflein stand die Frau nun da. Er faßte den Bericht nach Möglichkeit günstig ab und nahm sich vor, für die Frau ein Wort zu sprechen, wo er konnte —„ja vier Kinder!“ man wußte was das hieß. (Fortsetzung folgt.) RR Reformiierte Kirche: Oonnerstag, den 20. Januar, wonne- 6 Uhr abends: Bibelstunde. der Stadtverordneten Freitag, 21. Jannar 1898, nachmittags 5 Uhr, im Rathaussaale bier. Tages=Ordnung: 1. Vorlage eines Vertrags mit der Allgemeinen Lokal= und Straßenbahn=Gesellschaft, Berlin. 2. Vorlage eines Abkommens mit der Reichs=Post= und Telegraphenverwaltung. Am Sonntag, den 23. Januar, begeht der Verein den Geburtstag Sr. Maj. des Kaisers durch Konzert und Ball im Vereinslokale Bohne, Kreuzschlenke. Es ladet zu recht zahlreichem Besuche ein Der Vorstand. Das Hellweger Erziehungshaus mit der veeache„— zu Holzwickede Seietztux####„#mn(dankt herzlich für folgende im verflossenen Jahre von seinen 3. Antrag betr. Vermessung Freunden eingegangenen Liebesgaven: e, helt.: Abönderung! Wos Ho M.; u. 13 Plk.etude:. V. Spelsagen;, Bf.3 Mi: eiur Bruchyt, eiur Frauentäinchen 193 u. Srtamse, Feuarcb. 4s Kesden u. 7 U. 6. Vorlge grsg, Beschluss u. R. 10 Vi.; Pag, Sekr. S. H. Arsberg 2, e des Kuratoriums. Rure und Hägigsborn: Gust.=Ad.=Frauen=V. 1 7. Vorlage diverser Revisionsprotokolle. Eisenbahnverein Schwerte feiert am Sonntag, den 23. d. M., den Geburtstag Sr. Maj. unsers Kaisers u. Königs durch Konzert, Theater u. Ball im Reiche des Wassers(L. Hagemann), wozu freundlichst einladet Das Fest-Komitee. Eintritt zum Konzert und Theater à Person 50 Pfg., zum Theater und Ball 75 Pfg. Kassenöffnung 4 Uhr.— Anfang präzise 5 Uhr. Ball 8½ Uhr. Karten im Vorverkauf sind bei den Vereinsmitgliedern zu haben. 3Empfehle prima Rindfleisch à Pfund 55 Pfg. L. Seippel, Hagenerstr. 20 Prrg ∆ 95 eer Gescheostrnch. Teile Ihnen mit, daß meine beiden Söhne, swovon der eine an Kartofeln: F. Kartosse., Arpzberg 2 Mie. doppeltem, der andere an einfachem Leistenbruche sit und welche Sie Nt. 10 Mit. 1 bieg Serr, S. v. v.—.v.„a#; Kalle Bettzeug; im Jahre 1891 und 1892 briflich behandelt haben, sehr gut geheilt Strümpfe u Gabäck: A. Fr. 3 P. Strümpfe sind. Die Brüche sind, trotzdem 4—5 Jahre verstrichen sind, nicht 9 Se v. SPale. He.“e 16 Henden: 10Vorbenden, Weoder urhogesgz, gos Baang, iu Stze, ob die Hesogener 66 u S Sautzen;, V. voy, Wage;, ggemwd=., gchusachenz list. Heckendawegn, Von Loggershein, Platz, den 20. Rovenber 1896, seee u“ ggus brsg(gaune4 Jäächen, 2 Kleidchen; u Auye und Pnaumen; O.- Schürzen, Undreas Koch, Schmied. vos Die Echtheit vortehender Unterscheift be8. Antäge aut Rtderscatggung19 Rüss, Feigen; Backwer“:. L., wevvere v Gehäg“. D5. ziniges glautigst, Heckendalhzein, den 20. Novenber s1896, das Bargermister. eur bchnden on Lscheruaser;, Bi. Schpse; F. B. R. 5 Me.; Vlr. v. B. 4 Mi; sant: Stol, in. Mhtclhe, Prietonlte, Srchr. 45. Cisr: evern.,, Neufestsetzung Frau Ww. v. B. 6 Mi.; N. R. s. A. b. U. 5 Me.(Schweiz). 9. Antag auf Tecuteicpurg Apvlerbeck und Sölde: Frauen=P, Bewirtung der ganzen Anstalt der Aichaebühren. in Sölde u. 101 Mi.; Pfr. M. 10 M.; Frauenkränzchen, 30 Mit.; durch Pfr. P. bei der Weihnachtsfeier des Arveiter=V. 25 Mk., W. für den Posaunenchor 3 Mk.; C. Tb. Nüsse, Cakes u. 20 Mk.; Christ“ 5 Mk.; L. Sö derholz 3,05 Mk. Asselu: Frauen=V. 20 Mk.; W. Schreibhefte; Kartoffeln von Wickede: Kartoffeln; Frauen=B. 46 P. Strümpfe, 1 Schürze. Brackel: Karloffeln. Obermossenerheide: H. Kartoffeln; E. Tramern ud desehten: Js Peadi, A. aS5 p. Skciage.“. v e. Len pin 6zi Fpie; durch D. von gemt. Sdor„Fiohe der Guchbieng Schwerte, 17. Jan. 1898. Der Stadtverordnetenvorsteher: H. Landsberg. Bekanntmachung. Die Mitglieder des hier bestehendeg,„Briektaubezzer. Hirde; Pr gz. Fepr. zurch D. vom gem. Chor eins„Blitz“ haben ihre Btlef= Hoffgungs 10 Mk.;„Mitpilger“ 2 Mk.; A. R. Brücherhof 3 Mk. tauben der Militär=Verwaltung Schwerte: B. 1 Buch, 2 P. Strümpfe, Strickgarn, mehrere zur Verfügung gestellt und ge- Körbchen; Ww. K. 3 Mk.; durch Pfr. Graeve aus beiden Genießen diese Briestauben den we,Zor munz, W. S. 10 Me., Feigen, Cakes, 8 D Strämpfe, getragene Kleider; Frau S. 2 Unterröcke; Frl. H. 8 Unterjacken, Mützen, Taschentücher, Schürzen, Strümpfe u. a.; Hptm. O. 10 Mk. Strickherdicke: Kartoffeln und Gemüse; S. 3 Mk. Billmerich: Kartoffeln. J. M. C. B.=Rittershausen 1 Paket Knöpfe: H. zu Mühlinghausen 4 Mk.; Frau W. zu Ischeland 3 Mk.; Missions=V. II zu Münster 8 Hemden und 8 Schürzen; Frau v. E. zu Villigst 6 Unterröcke, 6 Schürzen, Frl. F. und mehrere Mädchen in Weidenau 6 Kleider, 5 Unterröcke, 2 Hosen, 21 Hemden, 11 — Esserseld 25 Mt.; G. zu Siokum 1 Kiste Aepfel, L. in Elsen 4 M; Tinserer verehrl. Kund=(Per, A,z. Pherzigtagh 2o omne: Frau Isr. Foiushege. 39 Mi.: zft tailen wir hierdurch Heste=Leue Taschentsicher # rgeeNur die Marke „Pfeilring“ giebt Gewähr für die Echtheit des Lanolin-Toilette-Cream-Lanolin Man verlange nur „Pfeilring“ Lanolin-Cream und weise Nachahmungen zurück. Schutz des Gesetzes vom 28. Mai 1894 was hiermit zur öffentlichen Kenntnis gebracht wird. Schwerte, 15. Januar 1898. Die Polizei=Verwaltung. Mönnich. # E 1 Gehülfin und Lehrmädchen gesucht. S. Gustorf, 4—X-½ Kostümarbeiterin, Sedanstraße. Wer sein Vieh lieb hat,es ein f. i. Mission„zu Eichlinghofen 36. ggt.; frei von Ungeziefer halten will, Stnige Teyr..., Eret Vetchtt„(Pr. g. zu Oberfischhach 20 Mi.g, Frau„Pl., V. zu we ever=Rosbach muß stets vorrätig haben: ffür Weißnähen sucht schaft reiten wir hierburch Reste=Zeug, Taschentücher und Kleidungsstucke. v. Kobbe's landwirtsch, Präschafe ee. Dae U u Franko nur M. 3.20 10 Pfds.=Probe=Postkolli Holft. Holländer) oder Limburger □ Zentnerweise 23 Mark ab hier. Käseversand Werner, Neumünster i. jeder Grösse, Rechnungsauszugformulare, Kegelreglements, Speisezettel, Weinkarten, Vollstreckungsorklärungen, Vollmachten, Exekutionsgesuche, Wechselklagen, Zahlungsbefehle, Kostenunschlüge, Quittungsformulare, Wechsel- do. Fleischbeschau-Atteste Lohnlisten, Mietsverträge, Pachtverträge, Zeugnisse, Kataloge. Zollinhaltserklärungen. Frachtbriefe, Kostgänger- Karten u. s. w. u. s. W. vorrätig bei Carl Braus. mit, daß wir vom heutigen Tage an Herrn Anton Erdmann zu Hörde (früher Reichsmark) als bevollmächtigten Vertreter angestellt haben. KornbranntweinFreunerei-Heuossenschaft Sölde. Pheuter in Schwerte (Direkt.: Hermine Hauptmann) im Saale des Herrn C. Böhmer Donnerstag, 20. Benefiz für Fr. Hermine Hauptmann u. Fr. Helene Schwedler. Letztes Benefiz in dieser Saison. Papageno. Neuester Schwank von Rudolf Kneisel in 4 Akten. Kassenöffnung 8 Uhr. Anfang präzise 8½, Uhr. Somines— und scherzhafte Hopfbedechungen in größter Auswahl, ebenso Luftschlangen und andere humoristische Artikel — empfiehlt— Joseph Oppler, Schwerte, Eis 25 Hüsingstraße 25. Das Kuratorium. Strathmann, Pfr. parate und Viehwaschessenz in Paketen à 50 Pf. und 1 M. Allein. Engros=Vertrieb: Schwerte, 17. Januar 1898. Ww. M. Grobbel. Handelsnachrichten. Kaisersaal (Ko. Cnaubeck Schwerte. Das Konzere der gesamten StadtHammer findet am Freitag, 21. d. M., abends 8½ Uhr, statt. Es ladet ergebenst ein W. Röller, Dirigent. Auein. Englos=S#rienv. Ein älteres, properes 7 ICarl Tros, Med-Droserie, Dienstmadchen zper sofort oder 1. Hansfrauen sollten nicht versäumen, ihre Schuhe wöchentlich 1 bis 2mal mit Krebs-Fett zu schmieren, denn dieselben halten noch einmal so lange, wie wenn solche stets nur gewichst oder mit schlechten Fetten geschmiert werden. Man lasse sich daher durch das schöne Aussehen mancher Fette nicht beirren, sondern verlange ausdrücklich Jett. Dosen à 10, 20 und 40 Pfg. sind zu haben: in Schwerte bei Ernst Klein, „„ L. Weinberg. per sosoit vder begen hohen Lohn gesucht. Schwerte, Hüsingstr. 23. Essen, 17. Jan. Produktenbörse. Stimmung fest bei befriedigenden Umsätzen. Weizen, inländDr 11•. 90779 Lam 19.09—19,75 do. fremd. 20.50 bis Tüchliges Mubchraf1too, vo. fremd. 15.50—16.50 erschren, für Mai gesucht fephersö cz bs. 165235 Bucyzjiez erfsghren, für. Mai 9;=.cHt.tz.1550, Fuergerke 400 Deeldung bei Frau 2we. biz 11.25, Mais 10,50—12,00, Beckhaus, Brückstr. 11. Weizenvorschuß 26.50 bis 27.25, Ein Sohn achtbarer Eltern Weizenkleie 900—-950. findet Stelle als yer 100 7.,, frachtnaritä KonditorLehrling bei L. zur Nieden, Haspe. 22,50 Alles per 100 kg frachtparität Essen exkl Sack bei Abnahme von Doppel ladungen. Duisburg, 17. Jan. Produkten=Markt. Weizen, inländ. 19,25 bis 20,00, do. Saxonka 21,00—22,00 do. Schwarzmeer 19,50—20,50 do. Azow 2000—21,00, do. Amerikaner Näheres zu erfragen bei Aug. 20,50 bis 21,75. Roggen inländ. 14.25 zur Nieden, Schwerte, Hüsingstr. 5o, Schwarzner 15.00-1650, do. Prasent= Zigarreu, welche Sumatra=Decke, Brasil=, Seedleaf=, Java= und SumatraEinlagen haben, von wunderschönem Aroma, sind in enormen Quantums auf Lager, und zwar unter den Namen:. El Puro, groß. Format, 500 Stück Mk. 15.— La Perla, mittel„ 500„„ 15.—1 Vegefeaggl. 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Zur Aufnahme der Militär=Reklamationen für die Ersatz=Aushebung 1898(Jahrgänge 1878, 1877, 1876 und ältere) ist Termin auf Donnerstag, den 3. Februar 1898, vorm. 9—12 Uhr, und Freitag, den 4. Februar 1898, vorm. 9—12 Uhr, im Magistratsbureau anberaumt. Die früheren Reklamationen sind zu erneuern und etwaige Veränderungen glaubhaft nachzuweisen. Bezüglich des jüngsten Jahrganges(1878) sind die Steuerzettel, sowie der Nachweis über etwa vorhandene Schulden, die Geburtsatteste der Eltern und Geschwister des zu Reklamierenden und etwa sonstige auf die Reklamation bezughabende Dokumente u. s. w. mit zur Stelle zu bringen. Schwerte, den 14. Januar 1898. Bürgermeister: Mönnich. RRRRRRRRRNORRRRRRE RNRE 36 36 Wenn Sie gern 900 20 30 26 3 36 36 36 30 36 30 20 36 30 schönste Wäsche auch ohne Rasenbleiche erzielen wollen, dann müssen Sie beim Einkauf ausdrücklich verlangen: gemahlene Salmiak-Terpentinseife „Schutzmarke„Bergmannszeichen“. Garantiert unschädlich. 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Endlich ertönte das Einfahrtssignal, der Zug brauste funkensprühend heran, und mein biedrer Hinterwälder: andächtig nahm er sein Käppchen vom Kopfe und hielt es in der freien Linken, bis der Zug zum Stillstehn gebracht war; so zollte er dem jedenfalls unbekannten Ungetüm seine Achtung. Das Gebahren des Bauern ergötzte mich, und doch— würden unsere Vorfahren minder erstannt sein, wenn sie nach hundertjährigem Schlafe zu uns zurückkehren könnten? Welche Veränderungen sind vor sich gegangen im Laufe der Zeiten! Vorüber gingen die Tage, da auf beschwerlichen Wegen in schwerfälligen Postkutschen die„armen“ Reisenden von einer Station zur andern geschleppt und dabei halb zu Tode gerüttelt wurden. Mit Blitzesschnelle trägt uns heute die Eisenbahn durch Länder und Erdteile. Während früher der vorsichtige Mann beim Antritt einer Reise nach Italien, Spanien 2c. erst sein Testament machte, sind heutzutage solche„Ausflüge“ geradezu Modesache geworden. In der That giebt es fast keine Entfernung mehr. Eine Reise nach Berlin, die vordem im Leben eines Menschen ein hervorragendes Ereignis war, läßt sich heute in einem Tage ausführen; nach Fertigstellung der ostsibirischen Bahn wird eine Reise um die Erde in 33 Tagen zu beendigen sein. Interessant ist es, einen Rückblick auf den Verkehr und seine Wege in den verflossenen Jahrhunderten zu werfen; doch sind uns aus den ältesten Zeiten nur spärliche Nachrichten erhalten geblieben. Sie werden auch wohl, wie Möller g. a. O. meint, kaum des Aufzeichnens wert gewesen sein. So vieles Gute haben die Germanen von den Römern übernommen; im Straßenbau blieben sie ein Jahrtausend lang hinter ihren Vorbildern zurück. Die Chausseen unserer Tage stimmen merkwürdig mit den vielgerühmten Römerstraßen überein. Ehe unsere Vorfahren mit den Römern in Berührung kamen, lebten sie nach Tacitus u. a. einsam auf ihren Höfen. Charakter und Beschäftigung wiesen sie darauf hin. Gewöhnlich ließen sie sich in den Thälern nieder, wo ihr wenig Vieh Wasser und Weide fand; sie selbst konnten dort am besten dem Fischfang und der Jagd obliegen. Die Söhne siedelten sich in der Nähe der heimatlichen Hütte an. Fußpfade verbanden die Besitzungen mit einander; naturgemäß werden sie sich zu Fahrwegen bald verbreitet haben, wenigstens in der Ebene. Jene Pfade lassen sich nicht mehr feststellen, doch mögen sie die Anfänge zu den späteren Wegen sein. Daß durch unser Ruhrthal Cäsar seinen Weg nahm, ist bekannt. Ob aber durch das Lennethal schon damals ein Weg führte, ist sehr unwahrscheinlich, da dies verhältnismäßig enge Thal mit seinen Sümpfen und Urwäldern die Eindringlinge zurückschreckte. Bei dem spärlichen Ackerbau konnte nur ein großes Gebiet seinen Besitzer ernähren; deshalb waren bald die jüngeren Söhne gezwungen, in der Ferne eine neue Heimat zu suchen. Das Weib begleitete ihren Gatten, die Jungfrau den Jüngling auf dieser Wanderung nach Westen, ihre Habe schafften sie auf zweirädigen Karren fort. Da sich bei der starken Vermehrung unserer Vorfahren diese Züge zum Rheine alljährlich wiederholten, so mußte naturgemäß ein Weg entstehen; denn jeder neue Trupp folgte den Spuren des vorangegangenen. Die tiefeingeschnittenen Hohlwege unserer Gegend sind wahrscheinlich auf jene Zeit zurückzuführen. In groben Umrissen lassen sich noch heute die Hauptstraßen bezeichnen, welche unsere Provinz durchkreuzten. Für uns ist vor allem ein Weg von Interesse, der sich, von Padervorn ausgehend, über Soest, Dortmund nach Duisburg zog. Natürlich sind jene Orte erst im Laufe späterer Jahrhunderte zu dem geworden, was sie sind; doch ist ihre Entstehung und Entwickelung eng mit jener wichtigen Straße verbunden. Da man stets für Offenhaltung dieses Weges sorgte, so läßt sich sein Name Hell=Weg, der bis auf unsere Tage gekommen ist, leicht erklären. Was hat dieser Weg nicht alles erlebt! Auch der blühendsten Phantasie ist es unmöglich, sich das Leben und Treiben, das im Laufe der Jahrhunderte auf dieser Straße sich abspielte, in seiner ganzen Größe vorzustellen. Auf diesem Wege drangen die Römer in das Herz Germaniens, auf ihm führten Cäsar, Drusus, Germanikus, Varus ihre Legionen. Auf ihm drangen die Glaubensboten in die heidnischen Gaue, die beiden Ewalde, welche im Grügelsiepen bei Aplerbeck den Märtyrer= tod starben. Karl der Große hat den Hellweg benutzt, um seine Scharen in das Land der freiheitsliebenden Sachsen, zur Feste Sigiburgum zu geleiten. Ueber den Hellweg zogen in majestätischer Pracht die sächsischen, salischen und hohenstaufischen Kaiser bei ihren Besuchen der emporblühenden Städte im bezwungenen Sachsenlande. Doch genug, es ist unmöglich, alle derer zu gedenken, die einst jene berühmte Straße wandelten! Der Hellweg war, wie schon erwähnt, nicht der einzige, welcher unsere Provinz durchschnitt. Schon früh machte sich das Bedürfnis geltend, auch die unberührten Gebiete mit dieser Heeresstraße in Verbindung zu setzen. Eine solche Seitenstraße zweigte bei Werl von ihr ab und führte über Fröndenberg durch Limburgs Gebiet ins Volmethal. Wahrscheinlich sind die Wallburgen auf den Höhen an jenen Straßen mit diesen in Verbindung zu bringen. Auf dem Weißenstein, der Hohensyburg, dem Keisberg sieht man noch heute die Reste jener primitiven Bauten, die nach Aussage gelehrter Forscher in der Zeit Karls des Großen entstanden sind. Hier versammelten sich die streitbaren Männer des Gaues, um dem vordringenden Feinde Halt zu gebieten. Leicht konnte z. B. von der Höhe des Weißensteins das enge Lennethal überschaut und versperrt werden. * Schwerte, 18. Jan. Wie alljährlich, so feiert auch diesmal der hiesige Eisenbahn=Verein den Geburtstag Sr. Maj. des Kaisers, und zwar am 23. d. M. durch Konzert, Theater und Ball im Reiche des Wassers.(Siehe Inserat in heutiger Nr). * Schwerte, 17. Jan. Zu der bereits erwähnten Entführungs=Affaire liegt nunmehr Genaueres vor. Die 17=jährige Tochter Ida des Fuhrmanns Sch. ist bekanntlich vor einigen Tagen nachts mit dem Fabrikarbeiter Matthias Brenne, einem Luxemburger, der einige Zeit hier gearbeitet, heimlich entflohen. Der Aufenthaltsort wurde bald durch ein hier aus Lüttich eingetroffenes Schreiben entdeckt. Der Vater des Mädchen reiste in Gemeinschaft eines Herrn nach Lüttich den Ausreißern nach. Dort angekommen, traf er jedoch die Beiden nicht mehr an, letztere hatten sich schon aus dem Staube gemacht. Es blieb nun dem Sch. vorläufig nichts anderes übrig, als sich an das deutsche Konsulat resp. Kriminalpolizei zu wenden. Der Lütticher Polizei, die sich nunmehr mit der Angelegenheit befaßt hat, wird es hoffentlich gelingen, die Ausreißer zu erwischen und das Mädchen den Eltern wieder zuzuführen. (*) Höchsten, 16. Jan. Der hiesige Kriegerund Landwehrverein hielt am Sonntag im Vereinslokal bei Herrn W. Ueberacker eine GeneralVersammlung ab, die durch den Vorsitzenden, Hrn. Körner, eröffnet wurde. Nach Rechnungslage und Erstattung des Jahresberichts wurden vier neue Mitglieder, die Herren Gust. Wegener, Frd. Werth, Frd. Schöning und Karl Zier, in den Verein aufgenommen. Das Andenken zweier im verflossenen Jahre verschiedenen Mitglieder wurde durch Erheben von den Sitzen geehrt. Alsdann schritt man zur Vorstands= resp. Offizierwahl. Gewählt wurden wiederum als 1. Präses Heinr. Körner, als dessen Stellvertreter Wilh. Holsiepe, als 1. Schriftführer C. Kley, als dessen Stellvertreter Heinr. Steffen, als Rendant Wilh. Vorhölter, als 1. Beisitzer Ludw. Schlüter und als 2. Beisitzer Gust. Meininghaus. In das Offizierkorps wurden gewählt: Louis Tüsfeld als Hauptmann, Heinr. Baumöller als Feldwebel, Aug. Prein als Fähnrich, Wilhelm Friedrichs und Aug. Schlüter als Fahnenoffiziere. Bezüglich der Lokalfrage blieb es beim alten (Fortsetzung.) Aber des Priesters Miene erhellte sich keineswegs ob des tröstlichen Zuspruchs. „Es geht mir hart an“, sprach er niedergeschlagen.„Auch meine ich, die Bauernsprache zieme sich nicht für den heiligen Dienst. Nicht glatt fließt sie von der Lippe wie das gewohnte Latein.“ „So müßt Ihr euch mühen, die ungelenke Zunge wieder in Fluß zu bringen. Braucht allen Fleiß, sonst entsetzt euch der Kaiser gar Stürmer er war! In den hohen Lüften stritt er mit Wolken und Winden, mit Hagelschauern und Donnerwettern, bis er eines Abends als Sieger aus der Schlacht hervortrat, hoch über seinem strahlenden Haupt die herrliche Wölbung des dreifach schimmernden Bogens. Von der Stunde aber trat er leisen Schrittes auf, die ersten Knospen= und Blumenkinder aus dem Erdenschoß wie die Menschenkinder aus ihren dunklen Winterkammern hervorlockend. Auch auf den großen und kleinen Gehöften im Engergau regte sich neues Leben. Schon hatte paar, sters allen Genossen voran in des Spieles Hitze. Auch Rudibert und Asbrant überholten meist die anderen Jünglinge in dem gefährlichen Wagnis des Schwerttanzes, denn mit keckem Geschick griffen sie in die sausenden Klingen, um sie dann, in blitzschueller Wendung in Form eines Rosenblattes, auseinander zu falten. Auch Irmengart war aus ihrem stillen Turmgelaß, das die ersten Schwalben zwitschernd umflogen, hinab in den Burghof gestiegen und erging sich mit Wonne in der lind — gm genge Stesse.- Te9. reichen. Die schönen Sonntage standen ihr vor der Seele mit all dem Segen, den sie ihr bescherten, ihr und den Eltern, wie allen Burginsassen. Ein heimlich Bangen beschlich ihr Gemüt, ob’s auch so bleiben dürfe, und in den blauen Frühlingshimmel stieg ihre Bitte: „O Heiland, fahre doch so fort, in deinem ewigen Wort zu uns zu reden.“ (Fortsetzung folgt). Vereinslokale. Als Vereinsbote hat sich Gustav Schürmann empfohleng die KapittaindarmesGeschäfte übernahm schließlich Karl Eisenberg. Das Kaisers=Geburtstagsfest soll am 30. dieses Monats bei der Witwe Overkamp durch Konzert, Theater und Ball gefeiert werden, worüber in den nächsten Tagen im Anzeigenteil näheres bekannt gegeben wird. Mit einem dreimaligen Hoch auf den Kaiser wurde die Versammlung gegen 8 Uhr geschlossen. Bochum, 15. Jan. Eine Gefangenenentweichung unter höchst gelungenen Umständen ereignete sich vor einigen Tagen am hiesigen Landgericht. Ein Gefängniswärter hatte Landgericht. Ein Gejungmewerter, halte einen Gefangenen zum Transport nach dem Zentralgefängnis übernommen und kehrte in seine Wohnung ein, um eine andere Uniform für den Gang durch die Stadt anzulegen. Da der Gefangene sich sehr willig zeigte, so ging der Beamte in seine Schlafkammer und ließ den Gefangenen im Vorderzimmer zurück. Kaum hatte er jedoch die Schlafkammer betreten, da sprang der Schlauberger, der wohl auf seiner abschüssigen Laufbahn schon gelernt hatte, jeden Vorteil für sich auszunutzen, auf, drehte den Schlüssel um und machte so den Beamten in seiner eigenen Behausung zum Gefangenen, zumal die Fenster mit Eisengittern versehen waren. Auf sein Rufen hin kam ein Kollege des unfreiwilligen Gefangenen und befreite ihn. Der eigentliche Gefangene hatte sich mittlerweile gedrückt. 9 61.814621. Altena, 18. Jan. Der biesjahrige Delegiertentag des westfälischen Provinzialverbandes der Kriegervereine sindet am 11 Juni hierselbst statt. Mit dem Tage ist die Feier des 50 jährigen Bestehens des dortigen Landwehrvereins verbunden. Styrum, 15. Jan. Buchstäblich zu Tode mißhanbelt hat eine Frau hierselbst ihr 4 Jahre altes Kind. Sie züchtigte das Kind so lange mit einem Riemen, an welchem sich eine eiserne Schnalle befand, bis der Tod des Kindes eintrat. Köln, 14 Jan. In vielen Städten werden jetzt amerikanische Schinken zum Verkaufe gebracht, die nach ärztlichem Gutachten in Folge ihrer Zurichtung gesundheitsschädlich sind. Der Oberbürgermeister von Köln warnt seine Mitbürger durch folgende Bekanntmachung:„Es sind in Köln amerikanische Schinken, die zur Konservierung mit Borsäure bestrichen waren, in den Handel gebracht. Obgleich sie vor dem Verkaufe sorgfältig abgewaschen waren, war nach dem Ergebnisse der chemischen Untersuchung das Fleisch sehr stark mit Borsäure durchsetzt, und am Knochen hatten sich Borkrystalle gebildet. Die Borsäure aber ist nach der auf Grund des Gutachtens Sachverständiger erfolgten Feststellung der Strafkammer hierselbst ein Gift, das geeignet ist, die menschliche Gesundheit zu schädigen. Das Feilhalten und der Verkehr von Fleisch, das mit Borsäure konserviert ist, ist daher unzulässig, und es wird bei Zuwiderhandlungen auf Grund des Reichsgesitzes vom 14. Mai 1879, betreffend den Verkehr mit Nahrungsmitteln 2c., strasrechtlich vorgegangen werden“. vorliegenden Berichte zutreffend sind, aus der vog dem schwedischen Ingenieur: Laval konuruierten Damxsturdine erstehen. Dieselbe ist ähnlich den Wasserturdinen konstruiert; der Dampf strömt in einen Behälter gegen ein Flügetrad, welches dadurch je nach der geringeren oder größeren Druckwirtung in tangsamere oder schnellere Umdrehungen gebracht wird. Der Vorzug der Dampfturbine besteht außer geringeren Anschaffungs= und Unterhaltungskosten in ihrer geringen Größe. In einer elektrischen Zentralstation wurde unlängst eine Dampfiurbine für 300 Pferdekräfte aufgestellt, deren Durchmesser nur 75 Zentimeter beträgt. Die Umdrehung des Flügelrades dieser Turbine deträgt 9000 in der Minute. und Landwirtschaftliches. Bei Magenleiden spielt eine richtige Diät die wichtigste Rolle und ohne Rücksicht auf den speziellen Charakter des Leidens kann man starkgewürzie, feite, saure und scharf gesalzene Speisen als schädlich bezeichnen. Dasselbe gilt für schwere und süße Mehlspeisen, Kuchen und Kondiiorwaren, Gänse= und Entenbraten, Lachs, Aal, Sauerkraut und blähende Hülsenfrüchte. Reichlich Milch, je nach Belieben süß oder sauer, leichte Eierspeisen, Getreidemehlsuppen, in Butter gebratenes weißes Fleisch und Geflügel, grüne Gemüse und getochtes Obst aller Art liefern nicht nur in ausreichendem Maße die für den Körper ersorderliche leichtverdauliche Nahrung, sondern wirken auch beruhigend auf die meist überreizten Nerven. Technisches. Eine gewaltige Konkurrenz für die Dampfmaschinen dürfte, wenn die darüber öffentliche Meinung, Gesetz und Sitter verart umgestaltet sind, daß die schtimmften Mitstände beseitigt und der unselige Teinizwang#aufgehoben werden. Dus Ausland sei uns schon mit gutem Beispiele vorangegangen; in England sei der Trinkzwang beseitigt, und die sog. attoholfreten Gasthöfe rentierten sich sehr gut. In Norwegen gebe es infolge einer Volksabstimmung— jeder Erwachsene, Männer wie Frauen, hatte das Recht zu stimmen— auf dem Lande überhaupt keine, und in den größeren Städten nur wenige Schänken, die sich aber nicht in den Händen von Privatgeschäftsleuten, sondern gemeinnütziger Gesellschaften befänden; die Ueberschüsse kämen dem Gemeinwogl zu Gute.. * Ein gelehrtes zienstmhochen ist es entschieden gewesen, das für seinen Grenadier den Pegasus bestieg und folgende Bereicherung unserer Poesie verbrach: „Sießer Fritze! Heite abend, Bei des Mondes Licht wir labend, Steh' ick vor det Hauses Diehr. 11 Komm' recht pünktlich um halb neune, Denn so'o janzet Stick vom Schweine Hab' ich noch verwahrt vor Dir. Wenn mein Aug' Dir nich wird blicken— Ach, dann wird mein Herze knicken. Lass' det nich, so ick Dir lieb,##### Komm, Du kleener Herzensdieb. Deiner wartend weil' ich..„Ricc Vor det Hauses Diehr— Komm', ach komm' recht eilig, Herzensstenadier. Deige Lina.“ Vermischtes. * Die„Hochzeit der Geister“ gehört zu den originellsten Volksbräuchen der Chinesen. Nach chinesischem Glauben muß jeder heiraten, ob lebend oder tot. Ist dem des himmlischen Reiches also ein Kind gestorben, so geht er, sobald dasselbe nach irdischer Berechnung heiratsfähig wäre, zu einem Heiratsvermittler und läßt sich von diesem die Liste gleichaltriger verstorbener Jünglinge oder Jungfrauen geben. In einem großen, sehr feierlichen Familienakt wird dem Toten eine Braut(resp. Bräutigam) gewählt, und man setzt sich mit der Familie der Erkorenen in Verbindung. Hat diese nichts gegen die Ehe einzuwenden, wird der Sterndeuter befragt. Erst wenn dessen Antwort eine „glückliche Ehe“ für das Brautpaar verkündet, rüstet man sich zur Hochzeit. * Ueber unsere Trinksitten hat Dr. Bode aus Hildesheim einen Vortrag auf der Jahresversammlung des sächsischen Pro oinzialausschusses gehalten. Das Trinken sei zu einer Sitte, ja, zu einem Götzendienst geworden, dem alljährlich furchtbare Opfer an Zeit, Geld, Gesundheit und Familienglück georacht würden. Wenn man bedächte, daß das deutsche Volk jährlich 2500 Millionen Mark für alkoholische Getränke ausgäbe, und jährlich 10 000 Menschen an Säuferwahnsinn zu Grunde gingen, so wären das Zahlen, die jeden wahren Volksfreund mit Betrübnis und Sorge erfüllen müßten. Es sei endlich an der Zeit, hier Wandel zu schaffen und so lange und eindringlich auf alle Kreise unseres Volkes, namentlich die regierenden, zu wirken, bis die Briefkasten der An„Stockorgel“ in Schwerte. Phos von wenig Mut zeugendes Geschreibsel verstehen wir nicht. Fassen Sie Kourage und ergehen. Sie sich des Näheren über Friedebert, aber mit Ihrer Namensunterschrift, da sonst alles unberücksichtigt in den Papierkorb wandert. Ihre gehässigen Redensarten verletzen uns keineswegs. Der Artikel„Einiges aus der geschichtlichen Entwickelung unserer Straßen“ ist irrtümlicherweise umstellt worden. Wir bitten den in voriger Nummer gebrachten Teil des betr. Artikels als Fortsetzung zu dem heutigen ansehen zu wollen. Schwerte, 18. Jan.(Eingesandt.) Donnerstag, den 20. d. Mts. findet das setzte Benefiz in dieser Saison statt, und zwar zum Vorteil für unsere altbekannte und allbeliebte Direktrice: Frau Hermine Hauptmann, in Gemeinschat mit Frau Helene Schwedler. Zur Aufführung gelangt eine berühmte Nenheit von Rudolf Kneisel:„Papageno“. Schwank in 4 Akten. Die Kneisel'schen Werke sind neuerdings an allen großen Theatern Berlins in Aufnähme, wir erinnern beispielsweise an„Ansere Reichspolt".„Die Kameruner" 2c. 2c, Aber von allen seinen Schöpfungen nimmt„Fapageno“ die erste Stelle ein. Man findet selten ein Stück, welches Witz, Humor, Geist und Hatyre in so vollkommenem Maße in sich vereint, wie „Papageno.„Darum versäume niemand, der herzlich und frohlich lachen kann und will, sich „Papageno“ anzusehen. Daapf., Caido 0* Deng bis 18.63 p. Met.— sowie Draut-Seide 35 Tige. schwarze, ibeißem.##rbige Henneberg=Seide von 75 Pfg, bis Mk. 18/65 in den modernsten Geweben, Karben und Dessins. An Private porto- u. steuerfrei ins Haus. Muster umgehend: G. Henneberg's Seidenfabriken, Bürich.(6 K 0 0 0 6 Viexgehggtsellen„B Abruchsei: 1o.„ Carl Braus. 00000SeoSSSssssssssbor werden schnell und sicher durch Selbstplombieren hohler Zähne mit dem unübertroffenen Musche's flüssigen Bahnkitt beseitigt und die Zähne vor dem weiteren Verderben geschützt,„Flac.50 Pfg. allein echt bei: Withelm Heppe, Ostenstraße. 0 0 0 0 Revisionsbücher 8 0 in grosser Auswahl. Ennecbuche Umwerte Brückrn.. 1o. —.— 30 30 26 20 30 320 gemahlene Salmiak-Terpentinseife „Schutzmarke„Bergmannszeichen“. 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