„„ Kreisblatt Abonnements=Preis pro Quartal 1 Mk. 50 Pfg. Erscheint Dienstags, Donnerstags und Samstags. Wöchentliche Gratisbeilage:„Illustrierter Familienfreund.“ für den Kreis Görde. Insertionsgebühr für die sechsspaltige Zeile oder deren Raum 10 Pfg., außerhalb des Leserkreises 15 Pfg; Reklamen 30 Pfg. Redaktion, Druck und Verlag von Carl Braus in Schwerte. Nr. 112. Schwerte, Samstag, 23. September 1893. 26. Jahrgang. Bekanntmachung. Postpacketverkehr mit Niederländisch=Indien. Vom 1. Oktober ab tritt Niederländisch=Indien der Wiener Postpacket=Uebereinkunft vom 4, Juli 1891 bei... 9,umst, K Infolgedessen kommen von diesem Zeutpantte ab auf dea Postpacketverkehr nach Niederländisch=Indien die Bedingungen und der Tarif des Vereinsdienstes zur Anwendung. Die Postanstalten erteilen hierüber auf Verlangen nähere Auskunft. Berlin, 17. September 1893. Der Staatssekretär des Reichs=Postamts v. Stephan. Bekanntmachung. Diejenigen Eingesessenen des Amtsbezirks, welche für das Jahr 1894 einen Wandergewerbeschein wünschen, haben sich bis zum 15. Oktober 1893 auf hiesigem Amtsbureau Zimmer Nr. 1 zu melden. Der für das Jahr 1893 erteilte Wandergewerbschein ist mit vorzulegen. Aplerbeck, den 8. September 1893. Der Amtmann Gutjahr. Deutsches Reich. Die großen Manöver bei Güns in Ungarn kommen jetzt nach einem recht befriedigenden Verlauf zum Abschluß. Kaiser Wilhelm entspricht noch für einige Tage einer Jagdeinladung des österreichischen Kaisers und reist dann über Potsdam nach Schweden. Das Hauptgewicht bei den großen ungarischen Manövern beruhte bisher immer noch auf einer schneidigen Verwendung der Kavallerie; zeitweise waren 10000 Mann Reiterei vereinigt. Der Kaiser stattete auch dem früheren österreichisch=ungarischen Botschafter in Berlin, Grafen Szcechenyi, einen längeren Besuch ab.— Ueberhaupt war die ganze Reise unsers Kaisers durch die Reichslande wie durch Baden und Württemberg ein ununterbrochener Triumphzug, der nicht blos vom militärischen, sondern auch vom patriotischen und politischen Gesichtspunkt aus einen mächtigen Eindruck in der ganzen Welt gemacht hat und wesentlich zur Erhaltung des Friedens beitragen dürfte. Mögen die Franzosen und Russen einen noch so großen Unmut darüber an den Tag legen,— sie haben auf's Neue gesehen und so deutlich, daß sie es selbst zugeben müssen— das deutsche Schwert ist haarscharf geschliffen, und fest steht und treu das ganze deutsche Volk zu Kaiser und Reich. Insbesondere ist die Beobachtung wohlthuend, daß die Person unseres Kaisers sich auch in Süddeutschland steigender Beliebtheit erfreut. Aus Güns wird berichtet: Dem Vernehmen nach hat Kaiser Wilhelm, der erst nachträglich von der schweren Erkrankung des Fürsten Bismarck erfuhr, diesem von hier aus telegraphisch seine Teilnahme ausgesprochen und dem Fürsten mit Rücksicht auf das ungünstige Klima in Friedrichsruh in einem der Kaiserschlösser Wohnung angeboten. Fürst Bismarck dankte lebhaft in einem ausführlichen Telegramm, verzichtete jedoch auf die Annahme des kaiserlichen Anerbietens auf den Rat des Professors Schweninger, der sich gegen eine Aenderung des gewohnten Aufenthalts aussprach. Man hofft allgemein, daß das Entgegenkommen des Kaisers der Ausgangspunkt einer vollständigen Versöhnung sein wird. Dieser Depeschen wechsel hat großes Aufsehen auch im Auslande erregt. In Wien und London sprechen die Zeitungen meist ihre Genugthuung über die angebahnte Versöhnung aus, meinen aber, Fürst Bismarck werde nunmehr seine Haltung gegenüber dem neuen Kurse ändern müssen. In Paris deutet man versteckt darauf hin, es möchte wohl in absehbarer Zeit ein Kanzlerwechsel eintreten. Es verlautet, die Landtagswahlen seien für den 27. Oktober bezw. 4. November beabsichtigt. Aus Deutsch=Südwestafrika wird in Privatbriefen von Mitgliedern unserer dortigen Schutztrupye von einem neuen Siege über die Leute des berüchtigten Bandenführers Hendrik Witboi berichtet. Auf unserer Seite waren nur 4 leichtverwundete, die Hottentotten hatten 12 Tote, 30 Verwundete, 18 Pferde und viele Gewehre sind erbeutet. Frankreich. Einen Wink mit dem Zaunpfahl giebt der Pariser„Figaro" der russischen Regierung. Er hält dieser die russischen Anleihen in Frankreich seit 1888 vor, ohne dabei die Eisenbahnanleihen mit in Rechnung zu bringen. Es sind die folgenden: 10. Dez. 1888— 500 Millionen Franke 29. März 1889— 700 24. Mai 1889— 1241 Millionen Franks 20. Febr. 1890— 360„ 3. April 1890— 300 13. August 1890— 41,7„ 21. Jan. 1891— 320 15. Oktob. 1891— 500 Das giebt für diese acht Anleihen die stattliche Summe von 3963756000 Franks und wenn man die Eisenbahnanleihen hinzuzählt, mindestens 4½ Milliarden. Rußland soll, das ist des Pudels Kern, nachdem Frankreich ihm soviel entgegenkommende Liebe bewiesen hat, endlich ein festes Bündnis mit Frankreich abschließen, oder aber—— die Franzosen werden hinfort die Taschen zuhalten. In einem andern französischen Blatt war jüngst zu lesen, nachdem die Mitgift gezahlt sei, sei es nunmehr Zeit, zur Unterzeichnung des Heiratskontrakts zu schreiten. Wir vermuten aber, daß die Russen sich recht harthörig zeigen werden, sie haben zwar die Mitgift vorweg genommen und werden auch noch mehr nehmen, wenn mehr zu haben ist, vor allem werden sie die Flottenstation im Mittelmeer nicht ausschlagen, sie werden sich auch die französischen Weine in Toulon gut schmecken lassen, und sich französische Liebesumarmungen wohl gefallen lassen— aber den Franzosen ihre Lieblingswünsche zu erfüllen, wird ihnen sehr fern liegen. Denn was ist den Russen Elsaß=Lothringen? Es ist ihnen Hekuba. Ihnen liegt an französischer Hülfe, aber den Franzosen beizuspringen, fällt ihnen gar nicht ein; wir meinen vielmehr, daß der schlaue und rücksichtslose Russe die französische Schöne mit der Jakobinermütze, die sich ihm an den Hals geworfen hat, zuletzt mit gebrochenem Herzen sitzen lassen wird. Der Russenfanatismus der Franzosen verliert sich nachgerade ins Uferlose. Das ganze französische Volk wetteifert, sich den Russen zu Füßen zu legen, vor allen andern aber sind es die französischen Sozialdemokraten, welche einander in Speichelleckerei vor dem Moskowitertum überbieten. Die derzeit in Frankreich grissierende Russomanie geht soweit, daß in Paris dieser Tage ein auf frischer That erwischter Taschendieb, blos weil er russischer Nationalität war, von dem Zuchtpolizeigerichte einstimmig freigesprochen wurde! Rußland. Ein höchst unbequemer Zufall ist es für die Regierung, daß der Höhepunkt der Festtage von Toulon auf den Tag der Hinrichtung Marie Antoinettens fällt, wozu dann die Marseillaise die passende Musik geben wird. Amerika. Auf der Schifferausstellung in Chikago erhielten: Großbritannien 16 Preise, Deutschland 9, Niederlande 3, Rußland 28, Schweden 3, Frankreich 7. Auf der Ausstellung für Landwirtschaft und Spirituosen erhielten: Rußland 25, Deutschland 7, Spanien 6, Schweden 3, Oesterreich, Dänemark und Türkei je einen Preis. Die Direktion der Ausstellung soll die Verlängerung der Ausstellungsdauer bis zum 31. Dezember in Erwägung gezogen haben. Ob dadurch das Defizit viel geringer würde, muß nach den bisherigen Erfahrungen zweifelhaft erscheinen. Mehrere ausländische Kommissare sollen dem Plan günstig gestimmt sein. Die New=Yorker Staatsztg schreibt:„Die Chikagoer Ausstellung scheint aus dem Skandal nicht mehr heraus zu kommen. Die Korruptionsbeschuldigungen häufen sich. Eine der stärksten ist die, daß die Preisrichter, wenn sie die ihnen bewilligten 750 Dollar haben wollen, vom Sekretär der Nationalkommission mit Bedauern über Geldmangel abgespeist und an einen Clerk verwiesen werden, der ihnen daun das Geld mit einem Rabatt von 10 Proz. besorgt. Diese Angabe ist uns von einem der Preisrichter auf der Durchreise nach Europa unter dem Ausdruck der höchsten Verachtung gegen die„Macher" unter den Ausstellungsbehörden bestätigt worden. Die Bestechung der Preisrichter wird unter diesem System eine sehr leichte Sache und es wäre zu verwundern, wenn da Bestechung nicht in großem Maßstabe stattfände. Das mit der Untersuchung der gegen den Preisrichter Higbee erhobenen Anklage betraute Komitee hat der Nationalkommission sein Urteil unterbreitet. Dasselbe lautet auf schuldig und sofortige Entlassung aus dem Verbande der Preisrichter. Frank D. Higbee war Mitglied der Preisrichterkommission für das Kunstgewerbe und war angeklagt, sich dem Präsidenten der„Cary Safe Company“ angeboten zu haben, ihm gegen 1200 Doll. eine Medaille zu verschaffen. Cary beschwor vor dem Untersuchungskomitee, daß die Anklage begründet sei; sein Schwiegersohn, Brundage, bestätigte Carys Aussagen. Westfalen und Rheinland. Schwerte, 20. Sept. Zur Westfalenfahrt zum Fürsten Bismarck, welche, wie gemeldet, in liberalen Kreisen geplant sein soll, wird weiter gemeldet, daß mit der Fahrt selbstverständlich keinerlei Demonstrationen verbunden werden solle, sondern man wolle dem großen Manne nur beweisen, wie warm noch die Liebe und Verehrung für ihn und seine gewaltigen Verdienste um unser liebes Vaterland weithin die Herzen beherrscht. Man habe bereits eine Anfrage nach Kissingen, dem zeitigen Aufenthaltsorte des Fürsten ergehen lassen, ob der Plan auf Billigung rechnen könne. Eine Antwort sei bis jetzt noch nicht eingetroffen. Leider ist es fraglich, ob die tückische Krankheit, die den großen Mann befallen, ihm gestattet, in allernächster Zeit Besuche zu empfangen. Schwerte, 21. Sept. Seitens des preußischen Kultusministers sind neuerdings wiederholt Verfügungen ergangen, die den hohen Wert erkennen lassen, der an dieser Stelle auf die Pflege der alten Volks= und Turnspiele in den Schulen gelegt wird. Es sind die Leiter der Anstalten mit entsprechenden Weisungen versehen und außerdem von den Kreisschulinspektoren regelmäßige Berichte eingefordert worden darüber, in welchen Orten und in welchem Umfange diesem Unterrichtsgegenstande Rechnung getragen wird. Bei den Schülern finden die Spiele großen Beifall. An manchen Orten wird bereits beabsichtigt, durch die in Berlin vorgebildeten Kräfte diesen Unterricht so zu pflegen und auszudehnen, daß auch junge Leute sich daran beteiligen können. Schwerte, 21. Sept. Ein ungemein lebhafter Eisenbahnverkehr war vorgestern abend auf unserem Bahnhofe wahrzunehmen. In der Zeit von 7 Uhr abends bis in die Nacht hinein sind neben den fahrplanmäßigen Personen= und Güterzügen nicht weniger als 7 Militärzüge in der Stärke von 35 bis 50 Wagen hier durchgekommen. Diese Sonderzüge kamen aus der Richtung Hamm und führten die Mannschaften aus dem Manöver wieder in ihre Garnisonorte zurück. Schwerte, 21. Sept. Der Taglöhner A. Neubath von hier hat dem Stuckateur Heinr. Reinnert in Menden einen Koffer erbrochen und alsdann eine Summe bares Geld und sonstige Gegenstände entwendet. N. ist verduftet. Schwerte, 22. Sept.„Ein Glück, daß die Schule wieder angefangen hat,“ so kommt es aus dem Herzen vieler Mütter. Wer empfände diese Freude nicht voll und ganz mit ihnen! Wie manches Loch im Strumpf, wie mancher Riß in den Kleidern mehr wie sonst noch mußten in den Händen der Vielgeplagten während der Ferien Heilung suchen! Wie mögen die Jungen, in goldener Freiheit wie junge Rößlein übermütig und üppig geworden, der Mutter oftmals den Kopf recht warm gemacht haben! Nun übernimmt die Schule wieder für den größten Teil des Tages das Kommando. Mit dem gestrigen Tage wurden die Schularbeit in unserer Stadt auf allen Linien wieder aufgenommen und nur die Schülerinnen der Töchterschule feiern noch ein paar Tage, da durch Erweiterungsder Räumlichkeiten die Schule erst Montag zu beziehen ist. Mit dem kommenden Semester beginnt auch die Wirksamkeit der beiden neugewählten Lehrerinnen an dieser Schule. Die Schuljugend im allgemeinen aber wollen wir auf die Wichtigkeit des Gegenwärtigen Zeitpunktes aufmerksam machen. Das Winterhalbjahr ist die beste Zeit zum Arbeiten und gerade das Quartal von den Herbstferien bis Ostern ist das wichtigste im ganzen Jahr. Wer sich und seinen Eltern den Kummer ersparen will, bei der nächsten Versetzung ein ungünstiges Resultat zu erlangen, der setze sich jetzt auf die Hosen, denn bis Weihnachten wird unzweifelhaft über sein Schicksal entschieden. Was bis zu diesem Zeitpunkt versäumt wird, läßt sich nicht mehr nachholen. Das gilt ganz besonders auch für diejenigen Schüler, namentlich der Volksschulen, welche jetzt ihr letztes Halbjahr beginnen. Der frühe Ostertermin schließt dasselbe ohnehin vorzeitig ab, und es gilt darum doppelten Fleiß und Ausdauer, wenn man nicht im späteren Leben, für das ja ausschließlich gearbeitet wird, einer nutzlos durchlebten Jugend schu erzlich gedenken will. Sölde, 19. Sept. Am 26. d. M. wird unsere Gemeinde Einquartierung erhalten und zwar Husaren, 5 Offiziere, 111 Mann und 126 Pferde. Opherdicke, 19. Septbr. Mit dem 1. Oktober d. J. ist unser Pfarrer, Herr Strath= mann, zum Kreisschulinspektor des Amtes Aplerbeck ernannt worden. Genannter Herr wird im Nebenamte über 50 Schulklassen zu verwalten haben.— Dem Vernehmen nach hat der scheidende Kreisschulinspektor Herr Pfarrer Meinberg auf nächsten Freitag im Hotel Herbrecht zu Aplerbeck eine AbschiedsKonferenz anberaumt und zwar auf Wunsch der Konferenz=Mitglieder des Bezirkes HördeAplerbeck. Unna, 20. Sept. Ein ganz einfacher aber auch verwegener Diebstahl hat gestern abend in dem Geschäft des Herrn G. Harger, Holzhandlung, stattgefunden. Der Geschäftsinhaber, Herr H., hatte 2000 M. in Rollen aus dem auf dem Contor befindlichen Geldschrank herausgenommen und solche in eine auf der Schlafstube stehende Kommode untergebracht. Als zwischen 9 und 10 Uhr gestern abend die Frau des Herrn G. in der Nähe der Schlafstube zu thun, hört sie Geräusch und die Worte: „Nu komm“! Im Augenblick sind denn auch die Diebe durch das im ersten Stock befindliche Fenster der Schlafstube gesprungen. Fort waren sie und mit ihnen die aus der Kommode gestohlenen 1500 M. Die noch gestern abend eifrig beschäftigte Polizeiz# in das Dunkel noch kein Licht hineinbru# können. Menden, 20. Sepr. In unserer Stadt sind letzter Tage verschiedene Typhus=Erkrankungen vorgekommen, wovon eine bereits einen tötlichen Ausgang genommen hat. Iserlohn, 21. Sept. Ueber ein neues Eisenbahnprojekt Iserlohn=Holzwickede=Dortmund wird einer hiesigen Zeitung geschrieben. Während schon seit Jahlen in unserer Lokalpresse die verschiedensten Vorschläge gemacht werden, wie Iserlohn wit dem Kohlenrevier durch eine Eisenbahn verbinden werden könnte, ist merkwürdiger Weise des billigsten, geradesten und natürlichsten Weges nach Dortmund (warum soll es immer Schwerte sein?) noch nicht gedacht worden. Diese Linie, man vergleiche die Karte, beginnt in Iserlohn am Ostbahnhof, läuft an den westlichen, wenig ertragreichen Abhängen des Wermingser= und Baarthales entlang über Duingsen=WulfringsenHaus Ohle nach Geisecke, schneidet dort in schräger Richtung die Ruhrthalbahn, um vor dem Schwerter Tunnel(Blockstation) in die Linie Schwerte=Holzwickede hineingeleitet zu werden. Die Strecke wird billig zu bauen sein, weil mit Ausnahme der Ruhrwiesen keine wertvollen Grundstücke zu erwerben sind, Dammbauten und Brücken sind nur in dem, bei Geisecke verhältnismäßig engen Ruhrthal erforderlich, Tunnels giebt es nicht.— Die Steigungsverhältnisse sind anscheinend günstige. Eine Verbindung Duingsen=Hemer usw. ist sehr gut herzustellen. Für Iserlohn kommt noch hinzu, was zu beachten ist, daß der Ostbahnhof mit einem großen Teil der städtischen Waldungen im Laufe der Jahre durch ein praktisch angelegtes Waldbahnsystem verbunden werden und die Stadt ihre Grubenhölzer ohne Achsfracht in das Kohlenrevier verkaufen kann!! Als Güterbahnhof, sowie für die Kohlenabfuhr wird mehr als die Hälfte der Iserlohner Fabrikanten und Kaufleute dem Ostbahnhof den Vorzug geben.— Hoffentlich tragen obige Zeilen dazu bei, daß man das Projekt Iserlohn=Holzwickede=Dortmund in beteiligten Kreisen recht gründlich erörtert. Dortmund ist ein wichtiger Knotenpunkt im westfälischen Eisenbahnnetz, bekommt Anschluß an den Emskanal, die Oberpostdirektion usw. usw., warum sollte Iserlohn nicht unmittelbar und mit verhältnismäßig geringen Kosten mit dieser, mächtig emporblühenden Nachbarin verbunden werden können? Arnsberg, 19. Sept. Das hiesige Wahlkomitee der Zentrumsparteihatte dem Reichstagsabgeordneten Fußangel die Kandidatur für die Landtagswahlen im Wahlkreise Arnsberg= Brilon=Lippstadt angeboten. Da Herr Fusangel aber für Olpe=Meschede angenommen hat, wird nun Herr Amtsgerichtsrat Schwarze in Rüthen aufgestellt werden. Meschede, 19. Sept. Abgeordneter Fusangel hat eine Kandidatur für die Landtags wahlen im Wahlkreise Olpe=Meschede anVerleburg, 18. Sept. Die Folgen der Futternot treten gegenwärtig in den Preisen zu tage, welche bei Gras= und Grummetverkäufen geboten werden. So wurde z. B. bei dem Verkauf des Grummets auf einigen städtischen Wiesen die Summe von 670,50 Mark erzielt, während hierfür im Vorjahre nur 90 Mark einkamen. Hamm, 19. Sept. Ein Bergmann von hier, dessen Wiege jedoch im fernen Osten auf polnischem Boden gestanden, hat sich auf hiesigem Bahnhof des öfteren in ein Wagen=Abteil 1. Klasse geschlichen und war auf diese Weise bis Courl, dem Endziel seiner Reise, mit durchgeflutscht. Die dienstthuenden Beamten, welche bekanntlich die 1. Klasse nur dann revidieren, wenn sie wissen, daß ein Passagier in diese Klasse eingestiegen, konnten das verbotswidrige Handeln des Mannes gar nicht beobachten, da derselbe immer von einer entgegengesetzten Seite einstieg. Wenn es der Zufall gerade wollte, daß ein Beamter Miene machte, den Wagen zu betreten, so huschte der Mann auf den Abort. Der Krug geht jedoch so lange zu Wasser, bis er bricht, und die rächende Nemesis ereilte auch den biedern Polensohn, der vom Schöffengerichte mit 8 Tagen Gefängnis bestraft wurde. Paderborn, 18. Sept. Ein unheimlicher Gast ist seit wenigen Tagen in unserer Stadt eingekehrt: der Typhus. Bis heute sind bereits 26 ernstliche Erkrankungen aus allen Teilen der Stadt angemeldet worden. Recklinghausen, 19. Septbr. In der Nacht von Sonntag auf Montag ist laut „Westf. Vztg. auf die hiesigen Polizeidiener ein Attentat verübt worden. Als die Polizeidiener gegen 2 Uhr auf Patrouille waren, fielen plötzlich zwischen Stein= und Lothor, in der Nähe der Synagoge, mehrere Schüsse, wovon zwei den Polizeidiener Bohlscheid trafen. Derselbe wurde gleich darauf in das hiesige Krankenhaus gebracht, wo er hoffnungslos darnieder liegt. Den oder die Thäter hat man bis jetzt noch nicht ermittelt. Remscheid, 19. Sept. Zu den hier vorgenommenen Erkrankungen infolge des Genusses vom sogen. Preßkopf teilt der Metzgermeister St., von welchem die Wurst bezogen war, mit, daß von amtlicher Seite die Thatsache einer Vergiftung noch nicht konstatiert worden sei. Von hiesigen Chemikern sei die Wurst untersucht worden, ohne daß man giftige Stoffe ue derselben gefunden hat. Zur chemischen Untersuchut z ist nunmehr auch ein Stück der Wurst nach Elberfeld geschickt worden. Elberfeld, 19. Sept. In einer Höhe von 800—1000 Meter hat die Luftschifferin, Frl. Paulus im dichten Nebel den Sprung gleichsam ins Dunkle hinein mit dem Fallschirm gethan, und von dem ersten Fallschirm aus auch noch den Absturz mit dem zweiten Fallschirm ausgeführt. Die unerschrockene, wagemutige Dame fiel mit dem Fallschirm in einer Waldung zu Buchenhofen bei Elberfeld nieder, sie blieb aber dart in einem etwa 40 Fuß hohen Eichenbaum yängen. Personen aus der Nähe, die aus dem Gewölk die Luftschifferin mit dem Fallschirm hatten abstürzen sehen, eilten hinzu und waren ihr mit Stricken und Leitern behülflich, sich aus ihrer gefährlichen Lage hoch in dem Wipfel des mächtigen Baumes zu befreien, und so gewann sie glücklich wieder den Boden unter den Füßen. Köln, 15. Sept. Eine drollige Geschichte ereignete sich, wie die„K. Vztg.“ erzählt, gestern morgen am Hohenzollern=Ring. Eine Droschke brachte dort einen von der Reise heimkehrenden Herrn vom Bahnhofe nach seinem Wohnhause, aus dem alsbald die Hausfrau dem Erwarteten entgegeneilte. Da er nun dem Wagen nicht schnell genug entsteigen konnte, lehnte er sich zur ersten Begrüßung seiner besseren Hälfte aus dem Wagenfenster heraus. Infolge seiner außerordentlichen Beleibtheit konnte er aber trotz allen Schiebens, Drehens und Wendens seines Oberkörpers auf diesem Wege nicht mehr zurück. Schweißtriefend gab er schließlich alle Versuche auf; der Kutscher brachte sein Gefähr schleunigst in seine Stallung, während der Fahrgast auf dem ganzen Wege am Fenster heraushangen mußte. Die Straßenjugend eilte dem Wagen in hellen Haufen und unter jubelnden Freudenausbrüchen nach. Mit Hülfe eines Schreiners wurde das Fenster auseinander genommen und der Fahrgast nach Erlegung der entstandenen Unkosten endlich aus seiner bedrängten Lage befreit. Aachen, 18. Sept. Der 32jährige Arbeiter aus der Sandkaulstraße, der am Samstag nachmittag seine 70 Jahre alte Mutter zum Fenster hinauswarf, so daß die Arme ihr Leben einbüßte, ist nach der ärztlichen Untersuchung für irrsinnig erklärt worden. Er leidet an Säuferwahnsinn. Osnabrück, 16. Sept. Die Nachrichten vom Piesberge, wo vor acht Tagen im Stüveschacht 9 Bergleute infolge Wasserdurchbruchs verunglückten, lauten sehr betrübend. Danach soll die Pumpe, die so vorzüglich arbeitete, daß der Wasserstand bis auf 8 Meter Höhe bereits herabgedrückt war und alle Hoffnung vorlag, die Leichen der neun verunglückten Bergleute bald an's Tageslicht bringen zu können, versagt haben, und der Wasserstand bereits wieder auf die frühere Höhe gewachsen sein. Der Stüveschacht, der schon oft Gefahr lief, ein Opfer der wilden Bergwasser zu werden, scheint jetzt abermals vor einer solchen Katastrophe zu stehen. Der Reichsanzeiger berichtet: Nach den dem kaiserlichen Gesundsheitsamt zugegangenen Meldungen wurden in Hamburg vom 20. bis 21. d. M. morgens 12 Neuerkrankungen an Cholera, darunter zwei mit tötlichem Ausgauge, ferner 1 Sterbefall unter den früher Erkrankten festgestellt.— Eine recht hitzige Choleradebatte gab es in der Hamburger Stadtvertretung über den Wiederausbruch der Cholera. Der Oberingenieur Mayer konnte aber die allgemein befriedigende Erklärung abgeben, daß jetzt gegen das fernere Eindringen von unfiltriertem Elbwasser in das Reinwassernetz eine absolut sichere Gewähr geschaffen sei. Dies Eindringen hat den Wiederausbruch der Epidemie bekanntlich herbeigeführt.— In Altona ist 1 Erkrankungs= und 1 Todesfall: In Berlin ist ebenfalls Cholera bei einem Schiffer festgestellt. Außerdem sind bei zwei Verwandten des in Mannheim verstorbenen Arbeiters Cholerabazillen festgestellt.— In Berlin sind noch drei Choleraverdächtige dem Lazareth zugeführt. In Belgien sind einige Cholerafälle in der Brüsseler Vorstadt Molenbeek vorgekommen. Frankreich nimmt die Seuche in Dampremy bei Charleroi noch zu; gestern wurden 20 Erkrankungen In Oesterreich=Ungarn hält die Cholera sich nach in Pest, während sie in den verseuchten Komitaten fast erloschen ist. In Neukettenhof, wenige Stunden von Wien, ist ein Kutscher allem Anschein nach an der Cholera gestorben. Derselbe hatte vor seiner Erkrankung nachweisbar Donauwasser getrunken. In Rußland ist von einer Abnahme der Seuche laut dem letzten Wochenbericht, der viele Hunderte von Cholerafällen aus den verschiedensten Gegenden meldete, noch nichts zu merken.— In Petersburg nimmt die Zahl der Cholerafälle ständig zu. Momentan giebt es täglich etwa 50 Erkrankungen und 20 Todesfälle. Soziale Bewegung. Paris, 21. September. In Folge der drohenden Haltung der streikenden Bergleute mußten im Ausstandsgebiete sämtliche Bahnstrecken militärisch besetzt werden, da eine Sprengung der Schienen mittels Dynamit befürchtet wird. Auf der Bahnlinie Aniche=Lens wurden bereits die Geleise aufgesprengt. Die Sozialisten agitieren in der regsten Weise und verteilen massenhaft den sozialistischen Katechismus, welcher zur Beraubung der BergwerksGesellschaft auffordert. Etwa 1000 Soldaten halten gegenwärtig das Streikgebiet besetzt, in Lens wurden 2000 Soldaten einquartiert. Zwischen berittenen Jägern und Ausständischen hat bereits ein Zusammenstoß stattgefunden und zwar in der Nähe von Somain, wobei sieben Arbeiter schwer verwundet wurden. Die Bevölkerung nimmt immer mehr offen Partei für die Streikenden, die Lage wird mit jedem Tage bedrohlicher. Gottesdienste. Schwerte. Größere evangelische Kirche. Sonntag, den 24, September 1893. Hauptpr. ½10 Uhr: Past. Heineaberg. (Abendmahl.) Nachm. 2 Uhr Kindergottesdienst. Pastor Graeve. Amtswoche: Pastor Heinenberg. Reformierte Kirche. Sonntag, den 24. Sept. 1893. ½10 Uhr: Pastor Terberger. * Berlin, 18. September. Eine harte Strafe ist über die Mannschaften des Beurlaubtenstandes verhängt worden, welche bei einer Schlä gerei gelegentlich der Frühjahrs Kontroll=Versammlung zu Saalfeld in Ostpreußen einige Gendarmen thätlich angriffen. Hierfür sind zwei der Rädelsführer, verhairatete Familienväter, nunmehr zu je fünf Jahren Festungshaft verurteilt worden. * Aus der Zeit, da Bismarck noch Gesandter in Petersburg, aber bereits als Botschafter nach Paris berufen war, erzählt ein Ungenannter, der in der„Köln. Ztg.“„Kapitel aus einem bewegten Leben" veröffentlicht: Eine der geistreichsten Frauen des Petersburger Hofes war die Großfür stin Marie, verwitwete Herzogin von Leuchtenberg, zum zweitenmale morganatisch mit dem Grafen Stroganow vermählt,— eine Dame, bei welcher der spätere Reichskanzler besonders in Gnaden stand. Bismarck nun wurde vor seiner Abreise nach Paris noch einmal, gleichzeitig mit dem Grafen Robert von der Goltz, seinen bereits eingetroffenen Nachfolger, zum Thee bei der Kaiserin in vertrauterem Kreise geladen. Kaum eingetreten, fühlt er, da eben der Kaiser den Grafen begrüßte, eine feine Frauenhand auf die seine sich legen und hört den leisen Ausruf:„Donnerwetter, ist der aber häßlich!“ Er wandte sich und erblickt die Großfürstin, die verstohlen mit drolligem Gesichtsausdruck auf den neuernannten Diplomaten hindeutet. Aber schon hat auch Herr v. Bismarck geantwortet:„O nein, Kaiserliche Hoheit sind nur zu sehr verwöhnt durch mich.“ * Ein Abendessen im Löwenzwinger, das ist der neueste Sport der italienischen Jugend. Vor einem großen Publikum betraten vor einigen Tagen zwei junge Leute, der Student Cecchini und der cand. med. Beltrani, den Löwenkäfig in der Menagerie Kludsky in Bologna und nahmen in Gegenwart zweier afrikanischer Löwen in aller Seelenruhe ihr Souper ein, wobei es auch an Toasten nicht fehlte. Nachdem sie noch ein paar Cigaretten geraucht, verließen die beiden jungen Leute wieder das merkwürdige Restaurant, ohne daß ihnen auch nur ein Haar gekrümmt worden wäre. * Großes Aufsehen erregt in Genua die Verhaftung des Sohnes des Deputierten Elia aus Ancona wegen Einbruchsdiebstahles. Seit langer Zeit waren auf der Strecke TurinGenua aus Wagenabteilungen erster Klasse zahlreiche Gepäckstücke verschwunden. Vor einigen Tagen fehlte eine Reisetasche des Generals Lacria mit kostbaren Schmucke, sowie eine Reisetasche des Marchese Balbi, enthaltend 8000 Lire. Als verdächtig wurde schließlich in Genua ein junger Mann verhaftet, bei dem man die verschwundenen Gepäckstücke fand. Zum größten Erstaunen aller wurde in dem Verhafteten der 32jährige Sohn des Abgeordneten Elia, ein bekannter eleganter Lebemann, erkannt. Die Polizei beschuldigt ihn, 63 Diebstähle verübt zu haben. Bei seiner Verhaftung trug er einen Brillantring, den er dem berühmten General gestohlen hatte. Einige Blätter wollen an Kleptomanie glauben, doch wird bekannt, daß Elia viele Schulden hatte. Westhofen. Sonntag, den 24. September 1893. Vormittags 9½ Uhr: Predigt. Pastor Falkenberg. Nachm. 2 Uhr: Jugendgottesdienst. Apierbeck. Sonntag, den 24, September 1893. Frühpr.: Pastor Kipper. Hauptpredigt: Hülfspr. Petersmann. Nachm. 2 Uhr: Prüfung der Konfirmanden. Stadtmission in Schwerte. Sonntag, 24. Sept., nachm. 4½ Uhr, Bibelstunde. Westenort Nr. 12. Bekanntmachung. Wir bringen hierdurch zur allgemeinen Kenntnis, daß für die städtischen VerwaltungsBureaus die Dienststunden vom 1. Oktober ds. Is. bis 31. März K. J. auf 8½—12½ Uhr vormittags und 3—7 Uhr nachmittags festgesetzt sind. Schwerte, 22. Sept. 1893. Der Magistrat Gaubelrlegestet des Königlichen Amtsgerichts zu Schwerte. Im Firmenregister ist am 20. September 1893 Nachstehendes eingetragen: 1. Zu Nr. 42„Die Firma Klewitz& Co. zu Schwerte“ betreffend: Die Firma ist durch Erbgang auf die Witwe Kanfmann Ludwig Klewitz Caroline geb. Lange zu Schwerte übergegangen.(vergl. Nr. 74.) 2. Unter Nr. 74: Die Firma Klewitz& Co. zu Schwerte und als deren Inhaber die Witwe Kaufmann Ludwig Klewitz, Caroline geb. Lange zu Schwerte. KriegerVerein Schwerte. Am Sonntag, d. 24. er., abends 8 Uhr, Aoschieds-Commers zu Ehren des von hier scheidenden Kameraden und Vize=Präses Herrn Rentmeister Weidemann. Zahlreiches Erscheinen wird erwartet. * Der Vorstand. Mit dem heutigen Tage stelle ich mein ganzes, bedeutendes Tapetenluger zu Fabrikpreiseu zum Ausverkauf. Zugleich empfehle Emaille-Fussboden-Glanzlack in 1 Kilo=Büchsen à 2 Mark in bekannter Güte. 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Is. ab wird im Bezirke der unterzeichneten Königlichen Eisenbahn=Direktion auf den Streder. ge Jab 8 Elberfeld—Köln, Soet.—Unna—Hagen—Elberfeld=D.—Düsseldorf Hamm Hagen—Witten, Ohligs—Solingen—Vohwinkel, Remscheid—Barmen—Rittershausen, Deutz—Mülheim a. Rh.—Bensberg die bisher übliche Art der Kontrole der Fahrtausweise(Fahrkarten, Fahrscheine u. s. w.) dahin abgeändert, daß die Hauptprüfung der Fahrtausweise auf ihre Gültigkeit, sowie die Durchlochung und die Abnahme derselben nicht mehr an oder auf den Zügen stattfindet, sondern an den Ein= und Ausgängen der Stationen vorgenommen wird. Zum Betreten der abgesperrten Räume der Stationen der genannten Strecken durch Personen ohne Fahrtausweis werden besondere Karten,— Bahnsteigkarten— ausgegeben, welche zum Preise von 10 Pfennigen das Stück bei den Fahrkarten=Ausgabestellen oder an den auf einzelnen Stationen in den Vorfluren aufgestellten, selbstthätigen Kartenausgebern (Automaten) zu entnehmen sind. Diese Bahnsteigkarten berechtigen zum einmaligen Betreten der abgesperrten Räume derjenigen Station, auf welche sie lauten, sind auf Verlangen jederzeit vorzuzeigen und beim Verlassen der Station am Ausgange abzugeben. Das Nähere über das neue Kontrollverfahren besagt eine in den Vorfluren der Stationen ausgehängte besondere Bekanntmachung. Elberfeld, den 6. September 1893. Königliche Eisenbahn=Direktion. a e ehe felderstraße 81/83, früher C. Asbeck& Co., sind noch verschiedene sehr gut erhaltene Fenster, Thüren, Doppelu. Flurthüren, alles von Eichenholz, sowie Balken, Bretter, eichene Fußböden, Hausteine, ein Thür= und Fenstergewände, Gesimse, Verdachungen, Balkone, Treppen 2c. billig abzugeben. Nähcres an Ort und Stelle und bei Chr. Vitua, Baugeschäft, Körnerstraße 84, Hagen i. 26. la. Ahorn, oberl. Eichen, Buchen, Eschen, Weiden, Kirschen, absolut trocken, in allen gangbaren Stärken, sowie ausgeschnittene pitch pine und Eichenfußböden stets vorrätig. Carl Vormann, Hagen i. W. 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Insertionsgebühr für die sechsspaltige Zeile oder deren Raum 10 Pfg., außerhalb des Leserkreises 15 Pig; Reklamen 30 Pfg. Redaktion, Druck und Verlag von Carl Braus in Schwerte. Nr. 112. Schwerte, Samstag, 23. September 1893. 26. Jahrgang. Zu Bestellungen auf die Schirikikr He.„ Amtliches Kreisblatt für den Kreis Hörde, für das letzte Vierteljahr 1893, das mit Recht„Lesequartal“ genannt wird, gestatten wir uns ergebenst einzuladen mit dem Bemerken, daß den schon jetzt beitretenden neuen Lesern die Zeitung bis 1. Oktober d. J. unberechnet geliefert wird. Bestellungen nehmen sowohl unsere Boten, wie die Kais. Postanstalten= und unsere Geschäftsstelle jederzeit entgegen. Wir werden auch in dem neuen Zeitabschnitte, in welchem wichtige politische Ereignisse zu erwarten sind, fortfahren in dem Bestreben, unsere Leser von allen wissenswerten Vorgängen auf politischem, wirtschaftlichem 2c. Gebiete schnellstens in Kenntnis zu setzen, namentlich werden wir auch den provinziellen und lokalen Interessen stete Sorgfalt widmen. Bezüglich des unterhallenden Teils im„Feuilleton“ werden wir stets für sittenreine, spannende Erzählungen Sorge tragen und zunächst mit dem Abdruck der preisgekrönten Erzählung: „Das Erbe“ von R. Blankenburg beginnen. Ueberhaupt sind wir bemüht, den Inhalt der Zeitung so zu gestalten, daß der letzteren der ehrende Charakter des Hausfreunds auch für die Folge erhalten bleibt. In diesem Sinne wird auch der jeden Samstag beigegebene „Illustrierte Familienfreund“, welcher in größeren und kleineren Erzählungen ernsten und heiteren Inhaltes edle und angenehme Unterhaltung bietet, geleitet. Es ist eine nahrhafte Kost, die darin dem Geiste geboten wird, und das leibliche Auge erfreuen zahlreiche Bilder aus den verschiedensten Gebieten des Lebens, der Kunst und des Wissens, während in guten Ratschlägen für Familie und Haus auch den praktischen Bedürfnissen Rechnung getragen wird. Wir bemerken noch, daß wir unsern Lesern— auch den neu hinzutretenden— eine D e E l e g a u t e S c h r e i b m a p p e mit gutem Löschkarion und Kalendarium anfangs Dezember gratis übermitteln. Den Anzeigenteil, welcher bisher so erfolgreich den geschäftlichen Verkehr von Stadt und Land vermittelte, empfehlen wir fernerer fleißiger Benutzung. Bei größeren Aufträgen lassen wir gern Preis=Ermäßigungen eintreten. Da die„Schwerter Zeitung" das verbreitetste Blatt in Schwerte und Umgegend ist, so ist sie nicht allein das wirksamste, sondern auch das billigste Insertionsmittel, denn Preis und Wert der Anzeigen werden bekanntlich durch die Verbreitung einer Zeitung bedingt. Schwerte, im September 1893. Verlag der„Schwerter Zeitung“. Wohin mit dem Obst? Wohin dieses Jahr mit all' dem Obst? So fragt sich mancher gute Obstzüchter, wenn er sieht, wie die Bäume allenthalben zum Zerbrechen beladen sind. Ein solch' allgemeiner Obstsegen ist auch lange nicht mehr dagewesen, wie heutiges Jahr. Hätten wir nun ordentliche Preise dafür, so wäre der Segen auch viel größer. Es ist Ein Rätsel. Erzählung von E. Heinrichs. (Fortsetzung.) Rudolf Steinmann, welcher zwei Briefe zerrissen, legte sich endlich um vier Uhr morgens, als er den dritten vollendet und für ziemlich gut befunden hatte, zur Ruhe nieder. Um halb sechs Uhr erwachte er aus einem Halbschlummer, stand hastig auf und kleidete sich an, um seinen Brief fortzutragen. Er hatte ihn, um keine Kritik mehr daran üben zu können, bereits mit seinem Siegelring geschlossen. Jetzt besah er ihn von allen Seiten mit unruhigen Augen, suchte sich dann den Inhalt ins Gedächtnis zurückzurufen und steckte ihn schließlich, als die Turmuhr der in der Nähe befindlichen Kirche die sechste Stunde verkündete, mit einem schweren Seufzer in die Brusttasche. Dem verwunderten Zimmerkellner, welcher nach seinen Befehlen sich erkundigte, erwiderte er, bei seiner Rückkehr Kaffee trinken zu wollen und eilte dann mit langen Schritten fort. Gott sei Dank, der alte Brandner stand schon, seine Pfeife rauchend, vor der Thüre, augenscheinlich ihn hier erwartend. Das schien dem jungen Manne ein gutes Omen zu sein. Er sprach einige Worte mit ihm, wobei die Augen eine ganz andere Unterredung mit einander führten, steckte ihm dann heimlich den Brief zu und schritt gemächlich weiter, um einen Spaziergang durch die Promenade zu machen. Rudolf Steinmann hatte keine Ahnung davon, daß noch zwei andere Augen als die des Stadtsekretärs ihm nachschauten. Es waren Claras Augen, melche hinter der geschlossenen Gardine ihm mit Ausdruck höchster Ueberraschung nachstarrten. Unwillig über sich selbst preßte sie die Haud aufs bis zum Zerspringen klopfte und ihr beinahe den Atem raubte. Sie ließ sich auf einen Stuhl nieder, weil ein sie erfaßt hatte und schlug dann plötzlich beide Hände vors Antlitz. Gott!“ flüsterte sie außer sich, liebe ich ihn denn wirklich? Bin ich so tief gedemütigt, so schwach, um eine solche Liebe nicht mehr bekämpfen, ja, kaum noch verbergen zu können?“ „Lange saß sie hier, mit sich kämpfend und rinlies abis sie sich entschlossen erhob, ihr Gesicht in haande tgasser tauchte und rasch ihre Morgen=Toilette „Töchterchen, haben wir endlich auch einmal den schönen Morgen verschlafen?“ rief ihr der bin lane“ genug ders gen.„Na, schadet nichts, mal der Erste sein.“ kann auch wohl Habe schon mit dem Kaffee auf Dich gewartet.“ Clara lachte ihn heiter an, gab ihm den gewohnten Morgenkuß und servierte ihm Kassee. wohl nicht vorauszusehen, daß das Obst einen annehmbaren Preis bekommt, deshalb müssen wir sehen, so viel als möglich, das Obst der eigenen Haushaltung nutzbar zu machen. 1. Das geschieht durch Bereitung von größeren Mengen Apfelwein, der doch bei der diesjährigen Güte des Obstes ganz vorzüglich werden muß. Selbstverständlich muß auch jetzt durch die richtige „Hast Du denn schlecht geschlafen, Väterchen?“ „Im Gegenteil, wie ein Murmeltier und außerdem auch noch die schönsten Träume gehabt. Wachte aber schon um halb sechs auf und fühlte mich munterer als sonst um acht Uhr. Es ist eine Schande, so lange zu schlafen, und der Himmel belohnte mich auch sogleich für meine Selbstüberwindung. Ich rauchte meine Morgenpfeise vor der Hausthüre—“ „Um bei den Nachbarn für einen Frühaufsteher zu gelten,“ schaltete Clara schelmisch lächelnd ein. „Mag sein, daß es eine Selbstberäucherung war,“ gab der Vater ernsthaft zu,„und nun rate einmal, Clara, wer plötzlich daher spaziert kam und mir den ersten Morgengruß bot?“ „Am Ende der Bürgermeister in Person oder die schöne Frau Stadträtin Müller," erwiderte sie, nach dem Tageblatt greifend, ohne den Vater anzusehen. „Fehlgeschossen, Kleine, unser Freund Rudolf Steinmann wai's, der sich wie ein Kind über meinen Anblick zu freuen schien“ „Führt ihn vielleicht die Riehl'sche Sache oder sonst etwas derartiges hierher?“ fragte Clara, in deren Händen das Tageblatt verdächtig knisterte. „Das glaub' ich nicht,— er schien mir vielmehr von einer Unruhe, einer persönlichen Aufregung erfüllt zu sein, die mich in Erstaunen versetzte.— Apropos, ehe ich's vergesse, er hat mir einen Brief für Dich eingehändigt, vielleicht von seiner Mutter, wenn ich recht verstanden, welche ja stets eine besondere Vorliebe für Dich gehabt hat.“ Der Stadtsekretär hatte bei diesen Worten einen Brief hervorgezogen und ihr denselben hingereicht. Clara ergriff ihn zögernd, ihr Gesicht hatte alle Farbe verloren. Als sie einen raschen und scheuen Blick auf die Adresse geworfen, zitterte sie so heftig, daß sie den Brief auf den Tisch legen mußte, was der Vater gar nicht zu bemerken schien, da er sofort das Tageblatt ergriffen und sich anscheinend darin vertieft hatte. Einige Minuten blieb das junge Mädchen unbeweglich sitzen. Wußte der Vater, was dieser Brief enthielt?— Sie fühlte sich wie gelähmt, da sie seine Handschrift nur zu gut kannte. Endlich erhob sich Clara, nahm den Brief und verließ das Zimmer. Der Stadtsekretär blickte ihr unruhig nach.— „Möge Gott alles zum Besten lenken,“ murmelte er, das Blatt bei Seite legend,„mir ist recht angst und bange, daß ihr Stolz sie um ihr ganzes Lebensglück betrügt.“ Clara hatte dem Mädchen befohlen, den Kaffeetisch abzuräumen und dann noch mit ruhiger Stimme ihre Anordnungen für das Mittagessen getroffen, bevor sse sich wieder auf ihr Zimmer begab, um den Brief zu lesen. Sie zögerte jetzt auch keinen Augenblick mehr den Umschlag zu öffnen und die Lektüre zu beginnen. Erschreckt, mitgangstvoll unruhigen Augen Zusammensetzung der Aepfel dem Wein die nötige Haltbarkeit gegeben werden. Am besten folgende Mischung: ½ milde, weiche, auch Süßäpfel, 1/3 gewöhnliche Soite und ½ recht herbe, saure Aepfel, auch Holzäpfel. Der Wein hält sich dann länger. Wer weiß, ob wir nächstes Jahr Apfelwein machen können, und wenn wir letzteren im Keller haben, wird doch mancher Groschen gespart. 2. Soll der Bauer wieder, wie es bei den Alten im Gebrauch, sich sein Obstkraut oder Syrup selber kochen, die Birnen sehlen dieses Jahr nicht. Es läßt sich so herstellen, daß es sich auch länger hält wie ein Jahr. Gutes, selbst gekochtes Syrup thut auf vielen Bratarten denselben Dienst, wie Butter. Daron könnte mithin manches Pfund verkauft werden— das ist ja auch Geld. Ein Pfund Butter kostet ja beinahe so viel wie ein Zentner Birnen. 3. Soll der Arbeiter, der kein Obst hat, sich die billigen Preise zu Nutze machen, und sich Obst zu obigen Zwecken kaufen, es ist besser, wie nachher jeden Tag 1/8 Pfund sogenanntes Knollenkraut gekauft. 4. Sollten sich die Hausstauen recht große Vorräte dörren für mehrere Jahre. Dies geschah früher auch mehr— mitunter standen auf den Vorratskammern 10 Jahre alte Schnitzel. Jetzt geht man lieber hin und verkauft die schönsten Birnen den Zentner für ein paar Groschen, die man nachher mitunter für einige Pfund amerikanische Schnitzel wieder ausgeben muß. Diese sind vielleicht deshalb besser, weil sie vielfach unter Beihülfe von Schwefeldämpfen getrocknet werden. Zu bedauern ist, daß die amerikanischen Dötrap= parate noch nicht mehr verbreitet sind. Doch auf die alte Art und Weise, durch Trocknen im Backofen läßt sich mit Fleiß und Ausdauer schon vieles machen. Die Frauen müssen nicht vor einem kleinen Hindernis oder sonstiger Unbequemlichkeit zurückschrecken, sondern energisch an's Werk gehen, der Lohn für diese Arbeit bleibt nicht aus, denn mit Obst läßt sich jedes Essen verbessern. Vermischtes. * In den Vereinigten Staaten wird in diesen Tagen wieder ein Stück der südlichen Indianer= Reservation, der„Irokesen= Streifen“, an der Westgrenze von Arkansas und Missouri gelegen, für offenes Niederlassungsgebiet erklärt werden, und blickte sie auf vier engbeschriebene Seiten und dann auf die Unterschrift. „Großer Gott! flüsterte sie, was hat er mir zu schreiben? Soll es ein Verhör sein?—Ich kann es nicht lesen und— ich will auch nicht.“ Sie warf den Brief, als ob sie sich daran verbrannt hätte, auf den Tisch und saß wohl eine volle Viertelstunde, mit ihrem unbändigen Stolz kämpfend und ringend. Endlich schien sie sich ruhig zu fühlen, wie befreit aufatmend nahm sie den Brief und begann zu lesen. Was sie dabei empfand, spiegelte sich deutlich auf ihrem Antlitz ab und nur zu oft mußte sie inne halten, weil die von Thränen verschleierten Augen nicht weiter zu lesen vermochten. Zweimal durchlas sie das Schreiben, welches, von Aufrichtigkeit und Liebe diktiert, Zeugnis ablegte von der Lauterkeit und Treue eines Mannes, welchem jetzt ihr ganzes Herz entgegenschlug. Und wie viel Dank war sie ihm schuldig, ihm, welcher den Schatten von ihrer Ehre genommen, den elenden Verleumder gezüchtigt und mit weiser Mäßigung die Stimmung gegen sie umgewandelt, die öffentliche Meinung in ihren Hauptvertretern für die so grausam Verleumdete zurückgewonnen hatte. Sie hatte es erfahren, was diese öffentliche Meinung, von einem Lügner irre geführt, zu bedeuten, wie schwer sie unter der Wucht einer unverdienten Verachtung zu leiden und wie ohnmächtig sich ihr Stolz dagegen erwiesen hätte. Konnte Rudolf Steinmann so handeln, wie er es gethan, ohne das Recht des Verlobten?— Eine glühende Röte stieg in ihr Antlitz bei dem Gedanken, daß er sich nicht freiwillig zu diesem Rechte bekannt, sondern erst durch die spöttische Frage dazu veranlaßt, vielleicht gar gezwungen worden sei. Gezwungen!— Dieses fatale Wort klang jetzt, wie Rudolf und der Vater es genug gefürchtet, wie ein Hohn in ihr Ohr, es krampfte ihr Herz zusammen und brachte ihre ganze Seele in Aufruhr. Der Stolz bäumte sich aufs Neue in seiner ganzen Größe auf und kämpfte mit der Liebe einen Kampf auf Leben und Tod. Aus Mitleid geheiratet, um sie von der schmachvollen Verleumdung zu befreien, sie!— Nimmermehr!— Nicht gezwungen sollte er seine Freiheit opfern,— o nein, ihre Liebe war heroisch genug, um an der Schwelle des Glücks zu entsagen. Dem Vater wurde unten im Wohnzimmer die Zeit doch endlich zu lang. Rudolf wollte sich um neun Uhr schon die Antwort holen und es war richtig schon fünf Minuten über acht. Er selber mußte um zehn Uhr im Rathause sein, was sich die Clara wohl dachte, so lange an einem Briefe zu lesen Gewiß hat sie wieder ihren stolzen Raptus und liest Gott weiß was alles aus seinem Briefe heraus, da für sie immer das Meiste zwischen den Zeilen liegt. So dachte der Stadtsekretär und nahm sich vor, das bei solchen Gelegenheiten übliche Wettrennen um die Besitzergreisung von verschiedenen Grundstücken bereitet sich infolgedessen vor. Ungefähr 100000 Männer und Frauen sind schon seit einigen Tagen in der Nähe versammelt, auf die Gelegenheit, sich eines Stückes Landes zu bemächtigen, lauernd. Große Menschenmassen sind in der Stadt Arkansas zusammengedrängt. Schon vor mehreren Tagen war daselbst kein Stückchen Brot mehr zu haben. Unter denen, die warten, befinden sich auch viele Radfahrer, die mit Lebensmittel versehen sind. Sie glauben, daß sie schneller sein werden, als die Männer und Frauen zu Pferde, und so von den schönsten Landstrichen Besitz ergreifen können. Unter den Radfahrern befinden sich auch 30 Frauen. * Berlin, 18. September. Zwischen größter Glückseligkeit und rasender Verzweiflung liegt oft nur ein Schritt. Ein in der Fruchtstraße wohnender Tischler K. spielte ein Zehntel=Lotterielos in der sächsischen Lotterie bei einem Kollekteur in Dresden schon seit längerer Zeit, ohne auch nur einmal mit dem Einsatz herauszukommen. Da erhielt K. in voriger Woche ein Telegramm aus Dresden, worin ihm der Inhaber der Kollekte mitteilte, daß K.'s Los mit einem Gewinn von 10000 M. gezogen worden sei. Der Tischler war überglücklich und erzählte von seinem„Riesendusel“ allen Nachbarn und Bekannten. Frau Fama that das Ihrige, und schon in wenigen Tagen war K. im ganzen Stadtviertel als reicher Mann verschrieen, der, sobald er sich in einer Kneipe sehen ließ, ordentlich traktieren mußte. Mitten in diesem Glückstaumel, etwa sünf Tage darauf, erhielt K. wieder eine Depesche von seinem Kollekteur des Inhalts:„10000 Irrtum, Nummer garnicht gezogen, bitten Fehler zu entschuldigen.“ Das traf den Tischler derart, daß er die nächsten Stunden wie irrsinnig umherging, den Sturz ans der Höhe des Reichtums in die gewohnte Armseligkeit vermochte er nicht zu ertragen. K. begab sich nach dem Boden hinauf und erhängte sich. Glücklicherweise kam bald darauf eine Bewohnerin hinzu, die den bereits Bewußtlosen abschnitt, und einem hinzugerufenen Arzt gelang es, K. ins Leben zurückzurufen. Der Mensch aber hofft, so lange er lebt, so geht es auch dem Tischler, der jetzt, kaum genesen, schon wieder mit Spannung der Ziehung der vierten Klasse derselben Lotterie entgegen sieht. einmal auch bei der Tochter die Polizei herauszukehren, wenn sich seine Befürchtung bewahrheiten sollte. Clara schreckte mit einem leisen Schrei aus ihrem Brüten empor, als der Vater, welcher die Thür sehr leise geöffnet hatte, plötzlich auf der Schwelle stand. „Habe ich Dich erschreckt, mein Kind?“ sagte er, die Situation mit einem Blick erfassend,„das thut mir ja leid. Aber mir wurde die Zeit zu lang und da habe ich Dich überall gesucht, weil ich noch auf ein halbes Stündchen spazieren gehen möchte. Was schreibt denn unsere alte Freundin?“ Brandner spielte seine Rolle ganz brav, denn wenn sie ein Einverständnis merkte, war alles verloren. Ein mißtrauischer Blick streifte ihn trotz alledem, den er standhaft aushielt. Nein, der Vater wußte nichts davon. „Von Frau Steinmann ist der Brief nicht," sprach sie mit erzwungener Ruhe,„sondern von Rudolf. Lies ihn selber, Vater!“ Der alte Herr sah sie an und nahm den Brief. Dann ließ er sich auf einen Stuhl nieder, setzte eine Brille auf und las. Obwohl ihm der Hauptinhalt des Briefes kein Geheimnis war, regte er ihn doch so gewaltig auf, daß Clara keine Ahnung eines Complottes mehr haben konnte. „Viktoria!“ schrie er am Schluß mit dem Ausdruck höchster Freude,„das ist ein Ritter ohne Furcht und Tadel, ein Mann, vor dem sich die ganze Stadt, der Magistrat an der Spitze, verkriechen kann.— Mädel, bist Du nicht stolz darauf, von ihm erwählt und erkoren zu sein?— Was, zum Kuckuk, ist denn das für ein Gesicht, welches Du aufgesetzt hast? Willst Du nach einer solchen That vielleicht aufs Neue einen Korb austeilen?“ „Ja, Vater, dazu bin ich fest entschlossen,“ erwiderte sie mit etwas schwankender Stimme,„siehst Du nicht ein, daß seine Werbung keine freiwillige, sondern eine von den Umständen erzwungene ist?“ „Den Teufel seh' ich ein,“ polterte der Stadtsekretär mit zornig gerötetem Gesicht,„nichts seh' ich ein, als daß Du eine Undankbare bist, die es durchaus nicht verdient hat, daß ein Mann wie Rudolf Steinmann Dir jahrelang treu geblieben ist und Dir seine Liebe jetzt auf eine Weise bewiesen hat, die einen solchen Brief wahrlich ganz unnötig macht. Nein, Du verdienst diesen Mann nicht und ich schäme mich einer solchen Tochter, die den aufrichtigen Herzenston, der aus jeder Zeile seiner Werbung spricht, nicht einmal versteht und die bescheidene Erzählung seiner mannhaften Handlung mit trotzigem Hochmut lohnen will. Geh, Du verdienst es, einsam und unglücklich Dein Leben lang zu bleiben“ Er erhob sich und schritt, ohne sie noch eines Blickes zu würdigen, der Thüre zu. (Fortsetzung folgt.) # * Pchrate und Wonveneschnusk über dnen Zai der groben Jager 8 A Same N,, Merde. zu Ausverkaufspre Posten Kleiderkattun 25 Pf. 1„ Kleiderstoffe 45, 1„„„ schwere Ware 70„ 1„ Halbleinen 24„ 1„ Bettmöbel 22 u. 28„ 1„Hemdentuch 20 u. 24, 1„ Schürzendruck 54„ 1„ Betttuchleinen 140 u. 160 Ztm. breit 80„ 1„ Servietten St. 16„ 1„ Tischtücher St. 60„ 1Posten Gardinen Paar 1.80 „ 2.20 „ 3.00 „Läuferstoffe Mt. 20 Pf. „ Teppiche 20„ 80„ Tischdecken 1 Mi „ Hemdenflanelle Mtr. 30 Pf. „„ schwer Mtr. 44 „ Kleiderbiber 40 1 Posten Federn 40 u. 60 Pf. „„K 80 u.120„ „„ K 180„ „ Daunen ap; 2.20, 2.80 Mk. „„ hochsein 3.10„ „Barchend Mtr. 70 Pf. „Atlasbarchd, 95„ „ Barchend 160 Ztm. breit, hochseinen Atlas, Mtr. 1.80, 2, 2.50, 2.90 Mk. Herrengarderobe. 1 Post. 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