10 Nr. 8. u. Burgwall.) Hope her Arzt er. 3—10 Uhr. ieflich. Febr. 1893. setzt, gestattel. tta=Lose.# Millionen, 1/6 0. 400 000 2c. Monall# nzes Origi. 0 Pfg. Porto rankosgratis. beten. Bank1d, Berlin.: — lokal p. 1. August gesucht t die Exped. nter Fp 1000 rreung Bodenkammer, irtenanteil ist ine oder zwei zu vermieten. ped. und 2 Bodenraum in der Exped. rbauten Hause tage i im ganzen ermieten. ). Kotte. chwerte. morgen: aten ; B e e f s t e a k, avlar, Harzküse. ück 40 Pfg. 40 Pfg. glich geheizt. arl Raffin. hrichten. ce für den Kreis Hörde und den Landkreis Dortmund. PrTuNu. Abonnemens=Preis pro Quartal 1 Mark 50 Pfg. Erscheint Dienstag, Donnerstags und Samstags. Wöchentliche Gratisbeilage:„Illustrierter Familienfreund. Nr 18. Insertionsgebühr für die sechssvaltige Zeile oder deren Raum 10 Big. außerhalb des Leserkreises 15 Pfg.; Reklamen 30 Redaktion, Druck und Verlag von Carl Braus in Schwert. Schwerte, Samstag, 11. Februar 1893. 25. Jahrgang. Amtliche Bekanntmachungen. Bekanntmachung. § 28 Abs. 3 des Genossenschaftswird hierr. 1893. 0 Kilo 0 15 80 15 20 14.— 13.— 105 — 2235 23/50 2250 4.— 53 116 50 0„ 10 Kilo o faßw. 10 Kilo Rüböl. 0 Kilo 100 Kilo 35— : Weizen hiefremder 17,50 hies. 14 50 bis 0—18,00. Hafer 00 M. Febr. Weizen 4, Juni=Juli April=Mat 139.— 0.75 J. Hafer M. vorr. mit Faf Faß 51,50 4 K. Juni= Juli 18 70er vorrätig =März 32.50 M, M., 50er vorärkte. 5 7. Febr. Städt. tigen Schlachtren aufgetrieben: eh, 563 Schrreine, Schafe. Per chtgewicht wurde 100—00 M Kühe 1. Qual. Augl. 50—54 c. 55—59 M 2. Kälber per Pfo. Qualität 58—63 —58 4, Schafe Unverkauft blieben Gemäß 30. Dezember 1887 Statuts vom 14. Januar 1888 durch bekannt gemacht, daß sämtliche BetriebsVeränderungen der Betriebs=Unternehmer der land= und forstwirtschaftlichen Berufs=Genossenschaft, welche auf die anderweite Umlegung der Beiträge von Einfluß sind, dem Sektions=Vorstande binnen einer Frist von 2 Wochen nach Eintritt der Aenderungen schriftlich anzuzeigen sind. Wir verweisen auf die diesseitige Bekanntmachung vom 11. Juli 1889 in Nr. 84 des amtlichen Kreisblatts für 1889 und bemerken des Weiteren, daß als Betriebs=Veränderungen m weiteren Sinne in Betracht kommen: 1. diejenigen, welche auf die Höhe der Beiträge von Einfluß sind, Betriebs=Veränderungen im engeren Sinne§ 28 des Statuts und§ 48 des R.=G. vom 5. Mai 1886, z. B. wenn ein Grundstück durch Bebauung, Bergwerks=Anlagen u. s. w. zum teil den landwirtschaftlichen Zwecken entzogen und dadurch vielleicht der Betrieb beitragsfrei§ 26 Abs. 4 des Statuts bezw. mit einem geringeren Satze zu besteuern sein wird, oder solche, welche die fernere Zugehörigkeit zur Genossenschaft in Frage stellen, z. B. wenn der Betriebssitz in den Bezirk einer anderen Genossenschaft verlegt worden ist. 2. Der Betriebswechsel. Ueber diesen verhält sich§ 29 und 30 des Statuts und§ 47 des Gesetzes. Wie nach§ 28 des Statuts die Genossenschafts=Mitglieder verflichtet sind, Betriebsänderungen binnen einer Frist von 2 Wochen dem Sektions=Vorstande anzuzeigen, so hat gemäß§ 29 in gleicher Weise beim Betriebswechsel binnen nämlicher Frist die Anzeige an den Sektions=Vorstand zu erfolgen und zwar seitens des neuen Unternehmers oder seines gesetzlichen Stellvertreters. Das weitere Verfahren ergiebt sich zweifellos aus§ 30 des Statuts. Um den mit der dort vorgesehene Kautionsbestellung verbundenen unverhältnismäßigen Weitläufigkeiten zu entgehen, wird darauf hingewiesen, wonach der neue Unternehmer (Ankäufer, Pächter, Erbe, Mitgenießer 2c. die Beiträge des laufenden Betriebsjahres als Selbstschuldner übernehmen kann. Die Betriebseinstellung, welche einem vollständigen Eingehen des landwirtschaftlichen Betriebes gleichkommt, ein Fall, der z. B. bei gänzlicher Bebauung einer Betriebsfläche, bei gänzlicher Ausnutzung eines Ackergrundstückes als Steinbruch u. s. w. vorliegen kann.(Zu vergl.§ 31 des Statuts und die darunter stehende Bemerkung.) Auch im vorliegendem Falle liegt dem Unternehmer die Verpflichtung ob, den Sektions=Vorstand von der erfolgten Betriebseinstellung binnen 2 Wochen zu benachrichtigen. Ebenso hat auch dieser die im§ 30 des Statuts normierte Kaution zu hinterlegen. Wir nehmen hiermit Veranlassung, an die Orts= und Gemeinde=Behörden das Ersuchen zu richten, die vorstehend erörterten Bestimmungen über den Beginn der Mitgliedschaft, über die Eröffnung eines neuen Betriebes(§ 45 und 46 des besetzes) und über die Betriebs=Veränderungen im Allgemeinen, gef. in gemeinverständlicher Weise durch Aushang rc. derartig bekannt machen zu lassen, daß die Beteiligten für den Gegenstand interessiert werden, und eine ordnungsmäßige Gestaltung des Katasters angent wird. Hörde, den 1. Februar 1893. mens des Sektions=Vorstandes der Westf. sandwirtschaftlichen Berufs=Genossenschaft. Der Vorsitzende Spring, Königl. Landrat. lerbeck, welche auf Zurückstellung bei eintretender Mobilmachung reklamieren wollen, müssen diese Reklemitionen in der Zeit vom 16.— 20. Februar 1893 bei den Herren Gemeindevorstehern ihres Wohrorts enbringen. Vorjährige Reklamationen müssen erneuert werden. Aplerbeck den 6. Februar 1893. Der Amtmann Gutjahr. Bekanntmachung. Die Maul= und Klauenseuche unter dem Rindviehbestande des Guts= und Brennereibesitzers A. Dinsing zu Wichlinghofen ist erloschen. Die sämtlichen Sperrmaßregeln sind daher aufgehoben. Wellinghofen, 6. Februar 1893. Der Amtmann Hartung. Bekanntmachung. Die Vakanzenliste in betreff der mit Zivilversorgungsberechtigten zu besetzenden Zivil=Dienststellen liegt auf dem Büreau des Königlichen Landratsamts des Landkreises Dortmund zu Dortmund zur Einsichtnahme für die Beteiligten offen. Der Landrat, Geheimer Regierungsrat v. Rynsch. Bekanntmachung. In Gemäßfeit der Verfügung des Königlichen Provinzial=Schulkollegiums zu Münster vom 3. Dezbr. v. J. wird die diesjährige Aufnahmeprüfung an der hiesigen Königl. Präparanden-Anstalt in der Zeit vom 22.— 25. März d. J. stattfinden. Anmeldungen zu dieser Prüfung, an welcher, da der Eintritt in die Anstalt nicht vor Ende Juni d. I. erfolgen wird, auch solche Aspiranten teilnehmen können, die erst Ostern d. J. konfirmiert werden, oder die dann andere Schulen verlassen, sind unter Beifügung der vorgeschriebenen Zeugnisse bis zum 1. März d. J. an mich einzusenden. Laasphe, den 1. Februar 1893. Die Königl. Anstaltsleitung. Gehrig. 3. Azjenigen Landwehrleute, Reservisten und Ersatzbisten aus den Gemeinden des Amtsbezirkes ApBekanntmachung. Kenstehe Aice. Deutscher Reichstag. (Dienstagssitzung.) Der Reichstag setzte heute die zweite Beratung des Etats des Reichsamts des Innern fort. Abg. Liebkneatt(Soz.) behauptet, die ganze viertägige Debatte über den sozialdemokratischen Zukunftsstaat habe nur als Wolke dienen sollen, hinter welcher sich der Kompromiß über die Militärvorlage vollziehen sollte. Der Abg. Bachem habe gesagt, die Sozialdemokraten hätten die Revolution abgeschworen. Das sei unwahr. Die Sozialdemokraten seien noch immer eine revolutionäre Partei, aber nicht als Anhänger einer gewaltsamen Revolution. Sie wollen das System des Kapitalismus beseitigen, aber nicht über Nacht umstürzen und zerstören. Eine Diktatur ex'stiere in der sozialdemokratischen Partei nicht. Wegen abweichender Meinung sei noch niemand aus derselben ausgestoßen worden. Es sei doch kein Gewissenszwang, wenn man jemand entferne, den man aus persönlichen Gründen nicht möge. Die letzttägige Debatte habe bewiesen, daß die Gegner in den sozialen Fragen nichts gelernt hätten. Die Sozialdemokratie werde unter ihrer einfachen roten Fahne marschieren und mit allen Gegnern fertig werden. Nach kurzen Bemerkungen des Abg. Stöcker erklärt Präsident v. Levetzow, daß das Haus zu einem andern Gegenstand übergehe. Abg Lingens(Cer.) meint, die Arbeiter hätten mehr Vertrauen zu den Fabrikinspektoren, wenn letztere auch aus den Reihen der intelligenteren Arbeiter entnommen würden. Die Inspekioren müßten auch für die Pflege des religiösen Elementes mehr sorgen. Die von den Sozialdemokraten angestrebte Verkürzung der Arbeitszeit sei nichts wie ein Eingriff in die Freiheit der Menschen. Abg. Hirsch=Delitzsch(freis.) wünscht, daß alle Bundesstaaten gleich Preußen die Zahl der Fabrikinspektoren vermehrten und daß letztere von Nebengeschäften wie Kesselrevisionen befreit würden. Redner wünscht ferner, daß die Aufsichtsbeamten in nähere Beziehungen zu den Arbeitern treien. Das zweifellos vorhandene Mißtrauen der Arbeiter könnte beseitigt werden, wenn die Beamten mit den Arbeiterorganisationen in Verbindung träten. Redner hält die Reform der Arbeitsordnungen für dringend geboten, da nichts die Arbeiter mehr erbittere, als schlechte Arbeiisordnungen. Endlich beklagt Redner die Zunahme der Unfälle, welche vielfach mit übermäßiger Arbeitszeit zusammenzuhängen scheinen. Staatssekretar v. Bölticher erklärt gegenüber dem Vorredner, daß ein Gesetzentwurf betreffend die Neuregelung der Sonntagsruhe im Gewerbebetriebe bis zum 1. April nicht zu erwarten sei, weil das überreichliche Material bis dahin nicht verarbeitet werden könne. Der Minister hofft, daß der Bundesrat jedenfalls noch im Laufe dieses Jahres die Arbeit erledigen werde. Staatssekretär v. Bötticher führt weiter aus, was die Aufgabe der Fabrikinspektoren anbelange, so könnte dieselbe dadurch erleichtert werden, daß die Gewerkvereine mit ihren Wünschen an die Inspektoren herauträten. Der Minister wünscht, daß die weitere Ausbildung des Inspektoren=Instituts zur Erhaltung des sozialen Friedens beitragen möge. Abg. Wurm(Soz.) beklagt, daß den berechtigten Beschwerden der Arbeiter nicht Rechnung getragen werde. Redner behauptet, daß die Inspektoren, welche mit den Arbeitern in Verbindung treten, gemaßregelt würden. Redner verbreitet sich alsdann noch über das Verhältnis zwischen Arbeitgebern und Arbeitern und bringt zahlreiche Beschwerden vor, um zu beweisen, wie wenig die Unternehmer ernstlich die Geseßesvorschriften erfüllen wollten. Hierauf wird die weitere Beratung vertagt. (Mittwochssitzung.) Zur Beratung stehen fernere Anträge der Konservativen und der Zentrumspartei im Interesse des Handwerks. Abg. Ackermann(kons.) beantragt zu bestimmen, vaß aus der Bezeichnung; jedes kaufmännischen oder gewerblichen Betriebes das Geschlecht und der Name des Inhabers erkennbar sein muß, und Strafe für den, welcher nach erkannter Zahlungsunfähigkeit noch Geschäfte auf Kredit macht, ohne den anderen Teil zuvor davoa in Kenntnis gesetzt zu haben. Die Zentrumspartei beantragt weitgehende Abänderungen der Konkursordnung und des Gesetzs über die Erwerbs= und Wirtschaftsgenossenschaften. Abg. Ackermann(kons.) befürwortet seinen Antrag unter Hinweis darauf, daß Geschäftsleute häufig ihren Betrieb ihre. Frauen zum Eigentum übertragen, um Exekutionen zen aus dem Wege zu gehen. Dadurch würden viele Gewerbetreibende schwer geschädigt. Abg. Rintelen(Ztr.) fordert erhebliche Verschärfung der Konkursordnung da viele Geschäftsleute es von vornherein auf den Konkurs absähen, um dabei zu profitieren. Redner verlangt u. a., daß auch nach Beendigung des Konkurses der Betreffende nicht eher wieder kaufmännische Rechte haben soll, als bis er alle Konkursgläubiger befriedigte. Abg. Freiherr von Stucm(freik.) ist gegen die Anträge, weil dieselben zu weitgehend seien. Abg. von Bar(freis.) bezeichnet die Anträge als viel zu weitgehend und ersucht um Ablehnung. Abg. SchneiderHamm(natlib.) wünscht, vorhandene Mißstände auf di sen Gebieten zu beseitigen, erachtet ober einzelne Punkte der Abänderung für sehr bedürftig. Abg. Heine (Soz.) ersucht um Ablehnung der Anträge. Nachdem noch die Abgg. Ackermann(kons.) und Gröber(Ztr.) die Anträge empfohlen, werden dieselben eine: Kommission von 21 Mitgliedern zur Spezialberatung überwiesen. Der Antrag Ackermann(kons.), durch welchen den Konsumvereinen die Abgabe von Waren an Nichtmitglieder bei Strafe verboten wird, wird mit 131 gegen 92 Stimmen angenommen. Dafür stimmen Konservative, Freikonservative. Zentrum und Aatisemiten. Der Antrag Rintel n betr Unterbrechung der Verjährung einer erkannten Freiheitsstrafe wird alsdann gegen die Stimmen der Sozialdemokraten in zweiter Beratung angenommen. Donnerstag: Etat. Am Donnerstag wurde die Beratung des Etats des Reichsamtes des Innern fortgesetzt. Abg. Möller(natl) wünscht eineweitere Ausbildung des Instituts der Fabrikinspektoren, die aber nur dann segenbringend wirken könnten, wenn sie das Vertrauen von Arbeitgebern und Arbeitern genössen. Die weitere Durchführung der Sonntagsruhe müsse sehr vorsichtig erfolgen, damit die Konkurrenzfähigkeit der Industrie nicht beeimrächtigt werde, worunter auch die Arbeiter leiden würden. Abg. Hartmann(kons.) tritt dem sozialistischen Abg Wurmentgegen, der Deutschland einen Zuchthausstaat genannt, und betont, daß der deutsche Arbeiter heute schon mehr politische Rechte habe, als seine Kollegen im Auslande. Bezüglich der weite en Ausdehnung der Sonntagsruhe vittet der Redner, sich von aller Ueberstürzung fern zu halten. Abg. Frhr. von Stumm kommt auf die Arbeitsordnungen zu sprechen und bezeichnet die Aufnahme von Strafbestimmungen in dieselben schon im Interesse der Sicherheit der Gesamtarbeiterschaf; als notwendig. die Hetzereien gegen die Arbeitgeber gingen meist von Nichtarbeitern aus, welche sich der Leitung der Agitation be nächtigt hätten. Die Zahl der Betriebsunfälle habe in letzter Zeit sehr abgenommen. Abg. Hirsch(freis.) wünscht, daß auch die Arbeiter über die weitere Durchführung der Sonntagsruhe gutachtlich gehört werden. Staalssekretär von Bötticher sagt dies zu; die Entwürfe über die Sonntagsruhe für Industrie und Handwirk sollen überhaupt vor der Einbringung im Bundesrat veröffentlicht werden. Redner weist frühere Aggriffe Purm(Soz.) auf die Arbeitgeber mit aller Entschiedenheit zurück. Nach einigen weit ren unerheblichen Bemerkungen wird die Weiterberatung auf Freitag vertagt. Preußisches Abgeordnetenhaus. Nach mehrtägiger Pause nahm das Haus am Donnerstag seine Arbeit wieder auf. Verhandelt wird zunächst die Interpellation des Abg. Graf Limburg zns.), welcher fragt, was die Regierung zu der vom erliner Landgericht verfügten Vorführung des Abg. Frhr. von Hammerstein in einer Verhandlung wegen Preßvergehens sagt. Justizminister von Schilling antwortet, es handle sich hier um einen Gerichtsbeschluß gegen welchen nichts gethan werden könne, da das Abgeordnetenhaus nicht die Einstellung des Verfahrens gegen den Abg. von Hammerstein beschlossen habe. Nur von einer Verhaftung von Abgeordneten müsse die Genehmigung des Hauses eing holt werden. Damit ist die Sache erledigt. Ohne Debatte werden Kommissionsanträge und lokale Petitionen erledigt. Bewohner einer rheinischen Ortschaft beantragen, daß der Schulbesuch der Kinder nur so lange erzwungen werden soll, bis das Kind nach dem Befunde des Lokalschulinspektors die notwendige Kenntnis erworben hat. Die Petitionskommission beantragt Verwerfung der Petition von der Zentrumspartei wird beantragt dieselbe der Regierung zur Berücksichtigung zu überweisen. Der Kommissionsantrag wird angenommen. Die Kommission beantragt ferner, eine landwirtschaftliche Pitition gegen den Abschluß eines Handelsvertrages mit Rußland der Regierung als Material zu überweisen. Daran knüpft sich eine erregte Debatte. Ein Antrag Lieber (Ztr.), die Petition zur schriftlichen Berichterstattung an die Kommission zurückzuverweisen, findet auf konservativer Seite lebhaften Widerspruch und wird mit 122 gegen 115 Stimmen abgelehnt. Finanzminister Dr. Miquel, der zufällig in das Haus eintritt, betont, er könne namens der Regierung keine Erklärung abgeben, halte es aber für bedenklich, wenn die EinzelLandtage derartig vorgehen wollten. Es wird ein Antrag angenommen, die Beratung der Minister bei dieser Petition zu fordern, und dann wird die Beratung bis Montag vertagt. Der Kaiser und die Kaiserin nahmen an den Beerdigungs=Feierlichkeiten für den verstorbenen Herzog von Ratibor Teil, die Kaiserin in der katholischen Kirche in Berlin, der Kaiser unterzog sich der weiten Reise nach Rauden in Schlesien, wo die Beisetzung stattfand. Der Herzog von Ratibor stand in Verwandtschaft mit dem Königshause; er war erster Präsident des Herrenhauses und ein ebenso patriotischer wie edler Charakter. Gegenwärtig macht sich eine vertrauensvolle Stimmung gegenüber Rußland geltend. Die Anwesenheit des Großfürsten-Thronfolgers zu den Festlichkeiten in Berlin hat dazu beigetragen, auch hat dessen persönliches Auftreten, seine liebenswürdige und gewinnend Erscheinung das Vertrauen gehoben. Ebenso wichtig aber ist die Nachricht, welche der Großfürst=Thronfolger mit nach Berlin gebracht hat, daß„ein Bündnis zwischen Rußland und Frankreich nicht bestehe.“ Man darf darauf nicht allzu großen Wert legen, weil auch ohne förmliches Bündnis eine Einigung zwischen beiden Staaten erfolgen wird, wenn es gilt, über Deutschland herzufallen. Die Franzosen aber sind aufgebracht und fordern ein Zeichen der Freundschaft Rußlands, um den bösen Eindruck des Besuches in Berlin zu verwischen. Man sagt, der Großfürst=Thronfolger solle demnächst auch nach Paris gehen. Wie auch die zukünftige Stellung Rußlands sein mag, nur mit Scham und Ingrimm kann Deutschland der fortgesetzten schmachvollen Behandlung der deutschen Bevölkerung in den russischen Ostseeprovinzen zusehen; es wird dort planmäßig an der vollen Unterdrückung der deutschen Sprache, der deutschen Schule, der deutschen Bevölkerung und des evangelischen Bekenntnisses weiter gearbeitet. Hat der Zar von den Brutalitäten dort Kenntnis, so ist es schwer, sich über den Besuch des Zarewitsch am Hofe in Berlin zu freuen. Ueber die Unterdrückung der deutschen Schule wird aus Mitau geschrieben:„Hier wurde jüngst ein Lette, der den deutschen Namen Hirschfeld trug, aber das Deutsche weder schreiben noch auch irgend erträglich sprechen konnte, zum Lehrer an der städtischen Stadt=Töchterschule ernannt. Der Mann, der in seinem Unterricht den deutschen Kindern Erklärungen gab, wie die folgenden: Der Huhn ist was Kikriki schreit, die Huhn was Eier legt— der Straße was draußen ist, die Straße in Stadt— dieser Mann war auf eine Beschwerde der städtischen Obrigkeit beseitigt worden. Es blieb bei dem Lärm, den die Angelegenheit machte, dem Kurator nichts übrig, als ihn nach Riga überzuführen. Wie wir jetzt aus den amtlichen Zirkularen für den Dorpater Lehrbezirk ersehen, ist an seine Stelle„der dimittierte Kosak des 1. Donschen Regiments, Nicolai Ustinow, der die Vergünstigungen zweiter Kategorie nach dem Bildungsstande genießt,(d. h. der die Bildung einer Elementarschule genieß!) zum Lehrer der deutschen Sprache ernannnt worden!“ Da hört doch jeder Rest von Scham auf!! Auch gegen die katholische Kirche sind die Verfolgungen in Rußland gerichtet. In Podlachin erklärte die russische Behörde vor kurzem hunderte von katholischen Ehen für ungültig und trennte die Ehepaare gewaltsam. Aus industriellen Kreisen gelangen fortgesetzt Klagen an die Regierung, daß durch die im Auslande von uns selbst genährte Cholerafurcht eine erhebliche Schädigung des Nationalwohlstandes herbeigeführt werde. Für das Ausland bestimmte Sendungen wurden in Hamburg wiederholt zurückgehalten und mußten wieder ausgeladen werden, weil die Besteller im Auslande im Hinblick auf die Cholera die Annahme verweigerten. Andere Länder ziehen Vorteil hieraus. Frankreich, nur um von diesem zu reden, schweigt sich darüber aus, wie weit innerhalb seiner Grenzen die Cholera herrscht, obgleich dort ohne Zweifel mehr Fälle vorkommen als bei uns. Während der letzten 30, 40 Jahre, so argumentieren die beschwerdeführenden Kreise, sei die Cholera wiederholt in weit höherem Maße bei uns verbreitet gewesen, als gegenwärtig. Zu keiner Zeit aber hätten der deutsche Handel und die deutsche Industrie in gleichem Maße unter der Furcht vor ihr so leiden müssen, wie dies jetzt der Fall sei. Der Abg. Richter hat, wie bekannt, am Sonnabend im Reichstage eine außerordentlich scharfe Rede gegen die Sozialdemokratie gehalten. Um sich dafür zu revanchieren, sollen die sozialdemokratischen Parteiführer ihre Gesinnungsgenossen im Wahlkreise Liegnitz angewiesen haben, bei der bevorstehenden dortigen Reichstagsersatzwahl gegen den freisinnigen und für den antisemitischen Kandidaten zu stimmen Die Sozialdemokratie hat im Reichstage eine so völlige Niederlage erlitten, daß sie ihr Ansehen bei der eigenen Partei gründlich einbüßen würde, wenn die sozialdemokratischen Parteigenossen Kenntnis von den Verhandlungen erhielten; die Abfertigungen wird man ihnen aber schwerlich mitteilen und ihnen nur das sagen, was sie lesen dürfen. Die ganze Wissenschaft der Sozialdemokratie wurde einmal öffentlich vorgerufen, ihre Zukunftspläne beleuchtet und offene Aussprache vor dem Volke gefordert, was ihre Absichten seien. Einen Sprung ins Dunkle könne man doch dem Volke nicht zumuten und der weitaus größte Teil des Volkes werde nicht so thöricht sein, ihn unternehmen zu wollen. Der sozialdemokratische Staat werde nichts sein, wie ein großes Zuchthaus, wies der Abgeordnete Richter nach, nur daß die sozialdemokratischen Staatsbürger es lange nicht so gut haben werden, wie die Sträflinge jetzt.„Sie führen uns in geradezu barbarische Zustände hinein; denn Sie verwehren ja alles eigene Interesse, jedes eigene Streben, jedes Interesse, den Kindern etwas zu hinterlassen, oder sich hervorzuthun; denn es hilft ja doch nichts. Aber wenn es Ihnen wirklich gelänge den Himmel zu schaffen, so entstände für Sie die neue Verlegenheit der Uebervölkerung, denn Sie nehmen ja den Eltern jede Verantwortlichkeit.(Abg. Bebel: „Sie haben ja keine Kinder!") Sehen Sie, da kommt ihre ganze Verlegenheit zum Vorschein.(Stürmische Zustimmung.) Sobald man ihnen näher auf den Leib rückt, da kommen Sie mit solchen kleinlichen Einwänden.(Lebhafter Beifall.) Der Abg. Bebel ist zwar nicht verlegen um einen Ausweg, um der Uebervölkerung zu begegnen; er verweist auf Sibirien und die Wüste Sahara; bezüglich der letzteren hat er sich freilich in der letzten Auflage wieder gemausert.(Große Heiterkeit.) Der Abg. des Centrums, Dr. Bachem, schloß seine Rede:„Selbst junge Arbeiter überlegen es bereits, ob sie nicht besser thun, mit uns den Weg einer allmählichen Besserung zu gehen, als den Sprung ins Dunkle zu machen. Ihnen gehört die unbesonnene Jugend, uns die besonnenen einsichtsvollen Arbeiter, die Arbeiter, die denken können. Wenn der deutsche Arbeiter sich das Denken bewahrt, haben wir vor Ihnen keine Angst. Wir sind der sozialdemokratischen Partei dankbar, wenn sie uns zeigt, wo den Arbeitern der Schuh drückt. Aber auch ohne Ihre Mithülfe wäre die Entwickelung gekommen; das Programm unserer Partei ist schon sehr alt und wir werden weiter arbeiten. Sie übertreffen uns nicht an Liebe und Aufopferung für den deutschen Arbeiter, wir übertreffen Sie aber an Besonnenheit und ruhigem Fortschreiten; uns gehört die Zukunft. Sie rechnen nicht mit den höheren ethischen Mächten, glauben nicht einmal an die Auferstehung. (Nein! bei den Sozialdemokraten.) Wir gehen aber den Weg, den uns die Offenbarung unseres Herrn Jesus Christus gezeigt hat, den Weg der christlichen Kultur, der uns durch 1800 Jahre hindurchgeführt hat durch alle Gefahren und Schwierigkeiten. Wenn die Arbeiter sich auf dem Boden des Christentums mit uns vereinigen, werden wir das Ziel ohne Frage sicher erreichen, als wenn wir die gefährlichen Experimente machen, die Sie uns zumuten. Noch eins! In Ihren Versammlungen wird ganz anders geredet, als hier von der Tribüne des Reichstages, und Sie sind dafür verantwortlich. Kehren auch Sie zurück zur Wahrheit und Gerechtigkeit auf dem sozialen Gebiete, zur Vernunft und Besonnenheit. Dann werden Sie dem deutschen Arbeiter mehr nützen, als wenn Sie ihn in die Revolution hineintreiben, ihm die Phantasmagorien vormachen, ihnen eine Entwickelung versprechen, deren Ende niemand absehen kann, die unser deutsches Vaterland zu einem gewaltigen Trümmerfeld machen wird, wie die Weltgeschichte noch nie eines gesehen hat (Stürmischer Beifall und Händeklatschen.)— Der Abg. Hofprediger a. D. Stöcker beleuch tete am Schlusse seiner Rede die Vaterlandsliebe, die Sittlichkeit und Menschenliebe der Sozialdemokratie und wies aus den Liedern, welche in dem„sozialdemokratischen Deklamator“, einem Buche, das bei Festlichkeiten der Sozialdemokraten häufig gebraucht werde, den Hohn auf alle Nächstenliebe und Sittlichkeit nach, der das Ideal der sozialdemokratischen Partei sei.„Wir wollen, sagte Stöcker, das Körnlein Wahrheit, welches in Ihren Bestrebungen liegt, aufnehmen und pflegen, wir werden unserem Volke zu seinem Rechte helfen. Im Uebrigen werden wir Sie be kämpfen, wie Sie bekämpft zu werden ver dienen, bis zur Vernichtung Ihrer falschen, vaterlandslosen, unsittlichen, irreligiösen Ideen.“ Belgien. Aus verschiedenen Städten werden wiederholte Rekrutierungskrawalle gemeldet, die stellenweise eine solche Ausdehnung annahmen, daß Polizei mit blanker Waffe die Ruhe wieder herstellen mußte. Aus dem Kongostaat werden wochsende Araberunruhen berichtet. Rußland. Oie russische Regierung hat befohlen, daß das letzte deutsche Gymnasium, welches in den baltischen Provinzen noch besteht, geschlossen werde; dieses Gymnasium ist das in Goldingen, einer Kreisstadt im Gouvernement Kurland. Goldingen ist als alter Sitz der deutschen Ordensritter bekannt und war immer eine Hauptstütze des Deutschtums. Amerika. In der argentinischen Provinz Santa Fé haben sich einige Tausend gut bewaffnete Ansiedler erhoben, um die Provinzial=Regierung zu zwingen, einen von derselben eingeführten Getreidezoll zurückzunehmen. Unter den An siedlern sind die Mehrzahl Deutsche oder Nachkommen von Deutschen. Die ihnen entgegengesandten Truppen haben bereits eine Schlappe erlitten, und die Regierung soll die Geneigtheit erklärt haben, jene Steuer aufzuheben. Westfalen und Rheinland. Schwerte, 8. Febr. Eltern sollen wohl beachten, daß sie die Kinder bei der jetzigen gefährlichen Witterung niemals auf den Mund küssen, da die gefürchtete Diphtheritis durch nichts so leicht auf das Kind übertragen werden kann, als eben durch einen Kuß auf den Mund; es ist erwiesen, daß bei den Erwachsenen die Diphtherie oft in ganz geringem Grade auftritt. Zur Zeit sind viele Personen von Heiserkeit, Halsentzündung 2c. heimgesucht. Ein Kuß eines von derartiger Heiserkeit befallenen Menschen aber kann den Kleinen das Leben kosten. Ueberhaupt ist es auch allen Eltern anzuraten, ihre Kinder nicht aus mißverstandener Zärtlichkeit von Fremden, und wenn es auch die nächsten Bekannten sind, küssen zu lassen. Mancher weiß selbst nicht, daß er krank ist und überträgt mit dem Kuß die Krankheit auf das Kind. —g Schwerte, 10. Febr. Gestern abend gerieten die Brüder Schießbudenbesitzer A. hierselbst in Streit, in dem es so heiß hergegangen sein soll, daß Blut floß. Einer der Brüder soll heute morgen verhaftet worden sein. Höchsten, 4. Febr. Ein netter Junge scheint der Arbeiter D. von hier zu sein. Derselbe feierte vorgestern abend seinen Geburtstag und gab nicht weniger als 26 Liter Branntwein zum Besten, so daß die Feiernden gar bald betrunken waren und nachdem sie eine Zeit lang draußen im Chausseegraben sich gewälzt hatten, kamen sie morgens zur vorgerückten Stunde mit blutenden Köpfen bei Muttern wieder an. § Höchsten, 8. Febr. In der Nacht vom Sonntag auf Montag kam in eine hiesigen Wirt schaft ein junger Mann, welcher gar bald von dem Wirte thätlich angegriffen wurde, da derselbe nach seiner Meinung den Schwager des Wittes geschlagen habe. Dem Angegriffenen kamen mehrere zu Hülfe, und es entstand bald eine blutige chlägerei. Die Sache ist angezeigt worden. Hengsen 9. Febr. Am Samstag abend wurde hier der Bergmann Hauske gen. Möllenhoff arg mißhandelt. Der Zustand desselben hat sich derartig verschlimmert, daß vorgestern nachmittag eine gerichtliche Vernehmung in der Wohnung erolgt ist. Sein Leben schwebt in größter Gefahr. Wie man hört, sind von dem Mißhandelten die Thäter noch gehörig bezeichnet worden, sodaß diesen der verdiente Lohn nicht ausbleiben wird. Biergläser, Messer und Knüppel waren die Schlagwaffen. Hörde, 7. Febr. Ueber eine Diebin wird Z. hier viel gesprochen. Ganze Kisten, Kasten und Schränke voll Leinen und anderen Zeugstoffen, Kleidungsstücken u. s. w. soll man infolge vorgenommener Haussuchung bei einer Ladengehülfin gefunden haben, die in großen Manufakturwarengeschäften Bielefeld's, Witten's und andern Geschäften bedienstet gewesen. Die zeitige Inhaberin dieser scheinbar nicht erworbenen Sachen konnte man bisher nicht vernehmen, weil sie z. Z. abwesend ist.— Die Anzahl der wahrscheinlich gestohlenen Sachen soll ganz enorm sein.— Die Diebin, namens Maria Meyer, welche bisher nicht gefunden war, befindet sich, wie uns nachträglich mitgeteilt wird, in einem Pensionat zur Erlernung der Küche und des feinen, gesellschaftlichen Benehmens. Der Pensionspreis soll 500 Mark betragen. Durch allerlei falsche Angaben ist es ihr auch gelungen, sich mit einem auswärtigen Arzte zu verloben. Höchstwahrscheinlich wird sie im Pensionat noch manchen wertvollen Gegenstand haben, der zur Vergrößerung ihrer Aussteuer bestimmt war. Brackel, 8. Febr. Der verhaftete KonsumVerwalter Waldeck wurde wieder auf freiem Fuß gesetzt. Dortmund, 7. Febr. In der Umgegend von Dortmund wurden am vergangenen Sonntag nicht weniger als elf Berg= und Hüttenarbeiter=Ve sammlungen abgehalten. In allen diesen Versammlungen wurde ein Komitee aus sechs Persinen gewählt zur Förderung der Interessen der Berg= und Hüttenarbeiter. Diesem Komitee gehören an: Bunte und Bölger von hier. Winkler=Lütgendortmund, Marks. Marten, Heubel=Sommerberg und Hirsch=Berg= hofen. Dortmund, 10. Febr. Einen gräßlichen Tod fand gestern der Lokomotivführer Josef Humpert hierselbst, Weiherstraße 34 wohnhaft. Derselbe fuhr den um 2 Uhr 45 Min. auf der rhein. Bahn hier abfahrenden Personenzug in der Richtung nach Bochum. Vor der über die Strecke führenden Anschlußbahn der Zeche „Neu=Iserlohn" zwischen Dorstfeld und Langendreer muß derselbe sich wohl seitswärts herausgebeugt haben und ist dann mit dem Kopf gegen das Mauerwerk geprallt. Der Heizer, welcher beschäftigt war, merkte den Vorfall erst, als der Zug schon weit über die Unglücksstelle hinaus und der Führer verschwunden war. Man fand denselben mit voll jändig zerschmettertem Kopfe tot vor. Eine Frau und mehrere Kinder beweinen in dem Verunglückten ihren Ernährer. Unna, 9. Febr. Erhängt wurde heute morgen der Schreinerlehrling Andreas Linden von hier in einer Weide an einem Baume vorgefunden; derselbe wurde von der Polizei in das Leichenhaus überführt. Jedenfalls hat der L. die That in einem Anfalle von Geistesstörung begangen. Nehei m=Hüsten, 9. Febr. Vom hiesigen Bahnhof wird eine Kölner Firma durch das Röhrthal bis Sundern eine Kleinbahn bauen. Der Landeshauptmann von Westfalen, Herr Geh. Ober=Regierungsrat Overweg, soll bereits die Genehmigung zu den Vorarbeiten erteilt haben. Kabel, 7. Februar. Dem Fabrikarbeiter Franz Schnelle wurde am 24. November v. Is der siebente Sohn geboren. Laut Zuschrift des Herrn Regierungs=Präsidenten zu Arnsberg vom 26. Januar cr. hat der Kaiser die Pathenstelle übernommen und die Eintragung im Kirchenbuche genehmigt. Boele, 7. Febr. Ein äußerst frecher Einbruch ist vor einigen Tagen zwischen 7 und 9 Uhr morgens in der Wohnung des Kutschers des Ziegeleibesitzers Herrn C. Ebbecke verübt worden. Der Bestohlene fand die Hinterthür des Pferdestalls erbrochen, den Eingang zu seiner Wohnung offen und aus einer erbrochenen Kiste ein Portemonnaie mit 15 Mark, einen Sonntags=Anzug nebst ein Paar Stiefeln entwendet. Der That dringend verdächtig ist ein bei einem hiesigen Gastwirt beschäftigt gewesener Ackerknecht, welcher einige Tage zuvor entlassen worden war, sich obdachlos umhertrieb und von dem Kutscher aus Mitleid die Erlaubnis erhalten hatte, auf dem Heuboden des Pferdestalls zu übernachten. Schnee, 8. Febr. Zufolge einer Denun ziation wurde heute bei dem Bergmann Aschemeyer von hier eine Haussuchung abgehalten, bei der mehrere scharfe Patronen, Schrotkörner und Platzpatronen, die wahrscheinlich von Militär herrühren, sowie eine Dynamitpatrone ohne Zündhütchen und Schnur gefunden wurde. A., der sich nicht über den rechtmäßigen Erwerb der Geschosse ausweisen konnte, wurde festgegenommen. Witten, 7. Febr. Gestern morgen zwischen 5 und 6 Uhr wurde hier eine ziemlich heftige Erderschütterung wahrgenommen. Dahlhausen, 6. Febr. Ein verheirateter Arbeiter hatte kürzlich auf einer benachbarten Zeche eine fremde Frauensperson als„Kumpel“ mit in die Erde genommen. Die Evastochter hatte sich von Kopf bis zu Fuß in Bergmannskleider gesteckt und benahm sich bei der Einfahrt so geschickt, daß keinem der übrigen Arbeiter der vermummte Kamerad auffiel. Das Vorkommnis gelangte jedoch päter zur Kenntnis der Verwaltung und es wurde die strikte Ordre gegeben, daß jeder Arbeiter bei der Einfahrt die Kontrollmarke vorzuzeigen habe. Dadurch dürfte, wie der „M. Spr. schreibt, eine Wiederholung solcher cherze vorgebeugt sein. Elberfeld, 6. Febr. Hier wurde ein 12jähriger Taugenichts verhaftet, welcher seine im Wochenbett befindliche Mutter beschimpft und mit einem Messer bedroht hatte. Auf das Hülferufen der Mutter eilten Nachbarn herbei und veranlaßten die Verhaftung. Der Flegel müßte einige Zeit täglich fünfundzwanzig aufgezählt erhalten. Duisburg, 7. Febr. Der hiesige Oberbürgermeister erläßt nachstehende Bekanntmachung: „Wegen der gegenwärtig herrschenden ungünstigen Erwerbsverhältnisse wird hierdurch unter Bezugnahme auf die allerhöchste Kabinets=Ordre vom 20. März 1828 angeordnet, daß in diesem Jahre an den Karnevalstagen hierorts keinerlei öffentliche Maskeraden einzelner oder mehrerer Personen, Aufzüge u. dergl. stattfinden dürfen, ebenso wie auch das Absingen von Liedern auf den Straßen und auf den öffentlichen Plätzen verboten ist. Mas kenkarten werden nicht ausgegeben. Zuwiderhand lungen werden auf Grund der§§ 26, 29, 40 der Straßenpolizeiordnung vom 24. Febr. 1880 mit Geldstrafen bis zu 30 M., im Unvermögensfalle mit entsprechender Haft geahndet. Die Polizeibeamten sind angewiesen, alle Masken unnach sichtlich von der Straße zu entfernen und zur Bestrafung anzuzeigen. Trier, 8. Febr. Aus Thüringen schreibt man der Tägl. Rundsch.: Die außergewöhnliche Kälte hat seltene Vögel aus nördlichen Himmelsstrichen in unsere Gegend geführt. Bei Gera wurde ein Seeadler beobachtet, und eine Seemöve wurde hier geschossen. In der Nähe von Eisenberg wurden zahlreiche Seidenschwänze gesehen, bei Weißenfels wurde eine Reiherente erlegt. Interessant war die Wahrnehmung, daß sich nächtliche Raubvögel, so die Schleiereulen, in den Mittagsstunden aus ihrem Versteck wagten und an den für die gefiederten Sänger hergerichteten Futterplätzen ihre Nahrung suchten. Aus dem Saarrevier 8. Febr. Die Bergbehörde gab den Abgelegten der Gruben „Kohlwald" und„König" die Erlaubnis zum Anfahren. Neueste Nachrichten. Paris, 9. Febr. Das Urteil wurde heute gegen die Leiter der Panamagesellschaft gefällt und lautet: Ferdinand von Lesseps und sein Sohn Charles wurden zu je 5 Jahren Gefängnis und 3000 Fr. Geldstrafe verurteilt; die Verwaltungs. räte Fontane und Cetta 2 Jahre Gefängnis und 3000 Fr. Geldbuße, alle wegen Betrug und vertrauensmißbrauch; Ingenieur Eiffel 2 Jahre und 20000 Fr. wegen Vertrauensmißbrauch. Cholera=Nachrichten. Berlin, 8. Febr. Dem kaiserlichen Gesundheitsamt wurden vom 6. bis 8. Februar mittags folgende Cholerafälle gemeldet: In Nietleben am 4. und 5. Februar je eine Neuerkrankung, am 6. zwei Erkrankungen und ein Todesfall; außerdem wurden in drei bisher als verdächtig bezeichneten Fällen Cholera festgestellt. In Wettin eine Erkrankung, in Aliona drei Erkrankungen. Marseille, 9. Febr. Die Cholera ist hier wieder in starkem Maße ausgebrochen. Am Montag kamen 12 Erkrankungen und 7 Todesfälle vor, gestern 37 Erkrankungen und 12 Todesfälle. Die Aerzte hatten Anfangs Schweigen beobachtet, weil sie die Erkrankungen nur für choleraähnliche hielten.— Der Ausbruch der Seuche ist jetzt auch amtlich bestätigt worden; der Minister des Innern hat die strengsten Maßnahmen gegen eine Ausbreitung der Seuche angeordnet; ein Hospital ist bereits zur Aufnahme Cholerakranker eingerichtet. Die Seuche soll dadurch veranlaßt sein, daß infolge der Kloakenbauten, die augenblicklich vorgenommen werden, die Unratskanäle bloßgelegt seien. Die Aerzte hoffen, daß rasche Maßregeln der Seuche Einhalt thun werden. Pest 8. Febr. Seit Montag sind hier zwei neue Erkrankungen an Cholera vorgekommen. Warschau, 8. Febr. In Kamienic=Po. dolki ist die Cholera, welche seit September erloschen war, wieder ausgebrochen. Dieselbe fordert viele Opfer. Paris, 9. Febr. In Marseille ist eine choleraähnliche Epidemie ausgebrochen. Bis jetzt wurden fünfzig Todesfälle gezählt. Vermischtes. * Heiterkeit erregte dieser Tage ein Gefangenen. Transport in Wilhelmshafen, der sich vom Bahnhof zum Garnison-Arrestlokal bewegte. Von zwei Matrosen eskortiert, stolzierte nämlich eine junge Dame über die Straße. Diese war im Norden von der dortigen Polizei aufgegriffen worden und hatte sich dort als— stämmischer Matrose entpuppt der vor kurzem seinem Truppenteil desertiert war und nach Holland entfliehen wollte. Wenige Monate vorher hatte der Deserteur eine längere Freiheitsstrafe wegen beim Militär begangener Unterschlagungen zu verbüßen. Die Frauenkleider hatte der Ausreißer sich von seiner Geliebten, einer Wäscherin verschafft. * Der Rabbiner Rubinstein in Bunzlau wurde durch Umstürzen des Schlittens sofort getötet, seine Gattin tötlich verwundet. * Die Nachrichten aus Zante lauten erschreckend. Die Ortschaften auf Zante gleichen Ruinen, 40000 Menschen sind, wie der Voss. Ztg. über Triest gemeldet wird, obdachlos dem größten Elend preisgegeben, trotz Lebensmittelsendungen aus Athen und Malta herrscht Hungersnot, zahlreiche Personen sterben vor Hunger. Die Zahl der Toten und Verwundeten kann noch nicht annähernd festgestellt werden. Die Stadt Zante ist zu drei Vierteilen ein Trümmerhaufen, das Spital ist eingestürzt. Ein Teil der Kranken ist im bischöflichen Palais untergebracht worden. Dem Berl. T. wird aus Zante berichtet: Die schöne katholische Pfarrkirche, zahlreiche griechische Kirchen, das historische Kloster Skopu und viele andere hervorragende Gebäude liegen in Trümmern. Noch mehr litten die Dörfer in der Ebene von Zante, die wegen ihrer paradisischen Schönheit berühmt ist. Sie sind gänzlich vernichtet und zu Schutthausen verwandelt. Die Erde zeigt an vielen Stellen Risse. Der Erdstoß des 1. Februar wurde auch in vielen Gegenden des Peloponnes verspürt. In Pyrgos war er so stark, daß die Bürger erschreckt aus ihren Häusern flohen und den Rest der Nacht auf der Straße zubrachten. Zu bemerken ist, daß in Zante seit geraumer Zeit Erdsenkungen in der Nähe der dort befindlichen Naphtaquellen beobachtet wurden; es dürften dieselben mit dem unheilvollen Erdbeben in innerem Zusammenhange stehen. * Wie's gemacht wird, zeigt eine Anzeige in einer Berliner Zeitung, in der eine„renommierte“ HaarPomadenfabrik, die in Chicago auszust len beabsichtigt, eine Dame mit starkem und langen Haar zu engagieren sucht. i ender# * Offenbar um dem berannten„oringenden Bedürfnis“ zu genügen, hat sich in Alzcyen solcher junger Leute gebildet, die als untanglich der Reserve oder dem Landsturm zugewiesen sind, weil sie in den„Soldaten=Vereinen“ keine Unterkunft finden. ). In der sche Seidenvurde eine die Wahrgel, so die inden aus den für die utterplätzen Febr. 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In ürger erschreckt Rest der Nacht nerken ist, daß kungen in der jquellen beobmit dem unusammenhange Inzeige in einer mmierte“, Haarllen beabsichtigt, nar zu engagieGottesdienste. 89471s Größere evangelische Kirche. Sonntag, den 12. Februar 1893. Hauptpr. ½10 Uhr: Pastor Heinenbe=g. Nachmittags 2 Uhr: Kindergottesdienst Pastor Graeve. Amtswoche: Pastor Heinenberg. Reformierte Kirche. Sonntag, 11. Februar 1893. ½10 Uhr: Pastor Terberger. Apierbeck. Sonntag, den 12. Foruar 1800. Frühkirche 8¼ Uhr: Pastor Kipper. Hülfspred. Bezgremann, Nachmittags 2 Uhr: Bwelnunde im eitberbeid. Syburg. Sonntag, 12. Februar 1893. ½10 Uhr: Beichte. 10 Uhr: Gottesdienst. AAusteilung des heil. Abendmahls.) Pastor Falkenbra. MännerGesaug-Verein. Zur Beerdigung des Ehrenmitgliedes Herrn) A. Heppe versammeln sich die Mitglieder am Sonntag nachmittag um 3 Uhr im Vereinslokale.* Der Vorsland. Freiwillige Feuerwehr.) Zur Beerdigung des verstorbenen Kamcraden Aug. Heppe tritt die Wehr am Sonntag, den 12. ds.,# nachmittags 3½ Uhr, am Spritzenhause an.) Der Chef der Frw. Feuerwehr. Geffentliche Sitzung der Stadtverordneten am Verein ich der weil sie inden. Montag, den 13. d. Mts., nachmittags 5 Uhr, im Rathaussaale hier. Tagesordnung: 1. Antrag auf Genehmigung der Ueberschreitungen des städtischen Etatspro 1891/92. 2. Antrag auf Entlastung des Kämmerei=Rendanten bezüglich der Rechnungslegung pro 1891/92. 8. Erwerbung eines Grundstücks. 4. Erwerbung eines Weges. 5. Neubau der Ruhrbrücke. ##6. Antrag auf Bewilligung eines Vorschusses. J7. Anlage einer Mauer. 8. Verkauf eines Grundstücks. P. Wahl eines Mitgliedes der Gaskommission. 10. Anträge auf Niederschlagung rückständiger Kommunal= steuern 11. Antrag auf Bewilligung einer Unterstützung. Erlaß eines Ortsstatuts. 8. Protokoll über die Revision der Wertpapiere bei der Sparkasse. beststellung der SparkassenBürgenliste. Wahl eines Mitgliedes des Magistrats als Stellverfreter des Vorsitzenden der Sparkassen=Verwaltung. Tperte, 10. Febr. 1893. adtverordnetenvorsteher: Plentz. Heute nachmittag gegen 2 Uhr entschlief sanft und gottergeben unser herzlichst geliebter Vater, Schwiegervater, Grossvater, Schwager und Onkel der Kaufmann 8ü9* im 73. Lebensjahre. Um stille Teilnahme bitten Die trauernden Hinterbliebenen. Schwerte, Haspe, Ohligs, Schwelm, Dortmund, den 8. Februar 1893. Die Beerdigung findet am sonntag, den 12. ds. Mts., nachmittags 4 Uhr, vom Trauerhause aus statt. Verlosung. Nachdem die obrigkeitliche Genehmigung zur diesjährigen Verlosung zum Besten unserer städtischen Armen erfolgt und die gesetzliche Abstempelung der Lose geschehen ist, so hat der Vertrieb derselben in diesen Tagen begonnen und ist nunmehr in vollem Gange begriffen. Damit aber die Verlosung nach Wunsch und Bestimmung des Vorstandes noch im laufenden Monat stattfinden kann, so wird um fleißige Abnahme der Lose, deren Anzahl auf 1500 bemessen ist, sowie um gefl. rechtzeitige Beschaffung schöner, nützlicher Gewinngeschenke hierdurch freundlichst gebeten. Kase Holt. Holländer Käse à Ztr. 24 23.— Holst. Limburger □) Käse à Ztr. J44 22.— Holstl. Edamer Käse à Zentner 4 28.— 10 Pid.=Provepostkolli K. ab hier gegen Nachnahme empfiehlt 3.20 u. M 300 u. M. 3.50 Julius Werner, Neumünster i. vortofret. Größtes Geschäft seiner Art in Holstein. Die Wetten, sowie das Legen der Cementrohre zu einem von der Moltke=Straße über den Strickshof nach der Hagenerstraße soll am Donnerstag, den 16. Februar, vormittags 11 Uhr, beim Wirt F. Westhoff, Hagenerstraße, an den Mindestfordernden vergeben werden. Die Bedingungen sind beim Unterzeichneten einzusehen. Schwerte, d. 9. Febr. 1893. E. Homel. Verkaufe von heute ab bis auf Weiteres: Petrol. am. per Ltr. 16 Pfg. 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Auf Gegenseitigkeit errichtet im Jahre 1821. Bekanntmachung. Nach dem Rechnungsabschluß der Bank für das Geschäftsjahr 1892 beträgt der in demselben erzielte Ueberschuß: 70 Prozent der eingezahlten Prämien. Die Bankteilnehmer empfangen, nebst einem Exemplar des Abschlusses, ihren Ueberschuß=Anteil in Gemäßheit des § 7 der Bankverfassung der Regel nach beim nächsten Ablauf der Versicherung, beziehungsweise des Versicherungsjahres, durch Anrechnung auf die neue Prämie, in den im gedachten§ 7 bezeichneten Ausnahmefällen aber bar durch die unterzeichneten Agenturen, bei welchen auch die ausführliche Nachweisung zum Rechnungsabschluß zur Einsicht für jeden Bankteilnehmer offen liegt. Im Februar 1893. Dortmund, Agent Wilh. Richter, Betenstr. 13. Hagen, Hauptagent H. Boch. Iserlohn, Agent Carl Raucke. Telegramm-Adresse:„GoldquelleS 8 815 b# I Kaffee-Essenz in Dosen. Anerkannt bester und ausgiebigster Kaffeezusatz. Ueberall vorräthig. I Vor Nachahmungen vird gewarnt. r. i.ii la. Ahorn, oherl. Eichen, Buchen, Eschen, Weiden, Kirschen, absolut trocken, in allen gangbaren Stärken, sowie ausgeschnittene pitch pine und Eichenfußböden stets vorrätig. Carl Vormann, Hagen i. W. Wasia Stagstacd. D SAE Sonntag, den 12. Jehr., im Lokale des Herrn Bierhoff theatralische Aufführung; nach derselben Tanz. Nichtmitglieder haben Zutritt. Der Vorstand. SSRRRRRRARRR R Hochf. Bauernbutter (Wellen) 95 u. 100 Pfennige, prima holl. Rahmkäse 56 und 60 Pfennige per Pfd. ab hier gegen Nachnahme. Gustav Maus, Iserlohn, Fettwaren en gros. Für Kronstrmanden empfehle ich: Schwarze reinwollene Kaschmirs, doppeltbreit, Meter 95 Pfg., schwere, schwarze reinwollene Kaschmirs, doppeltbreit, Meter 1 M. 25 Pf. u. 1 M. 50 Pf., neueste schwarzgemusterte E8 Kleidersose, doppeltbreit, in reiner Wolle, 1 M. u. 1 M. 25 Pf., einen großen Posten färbiger Kleiderstoffe, für die Konfirmation passend, doppeltbreit, von 40 Pf. an bis 1 M. 25 Pf. der in guter reinwollener Ware. Hörde. W. 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Verpackung zum Kostenpreise.— Bei Beträgen von mindestens 75 N. 5%, Rabau.— Etwa Richtgefallendes wird frankirt bereitwilligst zurückgenommen. Pecher& Co. in Herford i. Wesk. 9 AR 7 Kreisbratl für den Kreis Hörde und den Landkreis Dortmund. ghonnemens=Preis pro Quartal 1 Mark 50 Pfg. Erscheint Dienstag, Donnerstags und Samstags. Sratelge:„Stluhrierter Hanilientreunts. Nr. 18. Schwerte, Samstag, 11. Februar 1893. Insertionsgebühr für die sechsspaltige Zeile oder deren Raum 10 Pfg. außernalb des Leserkreises 15 Pfg.; Reklamen 30 Pfg. Redaktion, Druck und Verlag von Carl Braus in Schwerte. Td. Johogeng. K Losgelöst. Der Winter schlug mit grimmem Sinn Den freien Strom in Fesselhaft,— Wie starr und tot streckt er sich hin Ein Bild der überwundnen Kraft! Doch unter'm Eise, horch, da hallt Ein Seuszen leis, ein sehnend Klagen— Solch Leben läßt sich mit Gewalt Doch nimmermehr in Fesseln schlagen! Ein warmer Hauch von Süd und West Macht den gefang'nen Riesen frei; Und aus der Brust, so schwer gepreßt, Ringt sich ein einz'ger Jubelschrei. — O Menschenherz— und was Dich auch Gefesselt hält mit Winterstrenge— Ein einz'ger linder Gotteshauch Schafft Odem Dir aus starrer Enge! verborgene Hand. (Fortsetzung.) 34. Ein Gesicht. Die elektrische Klingel rief Nina, die Zofe, zu ihrer jungen Herrin. Es war am zweiten Morgen nach Jertha's unfreiwilliger Rückkehr ins Vaterhaus, am Morgen nach dem Walbach'schen Kostümfest. Um den Schein aufrecht zu halten, wie der Vater ihr streng geboten, war Jertha zu den früheren Gepflogenheiten zurückgekehrt. Sie hätte sonst, wie sie es so lange gethau, auch jetzt sehr gut ohne Zofe fertig werden können. Während sie Nina ihren Haarreichtum zu ordnen überließ, mußte sie sich bezwingen, die Gedanken, welche doch einzig ihr Innerstes beherrsch'en, nicht auf ihren Zügen zum Ausdruck gelangen zu lassen. „Ist Frau Baumgart wieder wohl?“ fragte sie, wie um ihrem Denken selbst eine andere Richtung zu geben. „Ja, gnädiges Fräulein,“ lautete die eifrige Antwort der Zose, die nur auf eine Frage gewartzt, z zurückwich vor dem furchtbaren Buck, der haben schien, um etwas von ihrem Herzen zu walzen,]“„Gott— Gott, was ist das 2“ stieß sie was darauf lastete.„Sie kam schon gestern abend. als gnädiges Fräulein sich mit Kopfschmerz entschuldigen ließen, zur Theestunde berab, gerade so, als wenn gar nichts vorgefallen sei. Jo, wer ihr das glaubte! Sie log da wie eine Tote! Was sie wohl nur so erschreckt haben mag? Ob sie irgend etwas gesehen hat? Gnädiges Fräulein müssen mich nicht auslachen, aber ich glaube wahrhaftig, es geht hier im Hause um!" Sie hätte das nicht zu befürchten brauchen. Jertha's bleiches Gesicht entfärbte sich noch mehr und ihre Lippen bebten, als sie leise fragte: „Haben Sie etwas gesehen?" Die Zofe nickte eifrig. Jertha sah es im Spiegel, auch daß das Mädchen sich scheu umsah, ehe es antwortete. „Ja,“ sagte sie,„freilich nur durchs Schlüsselloch, aber, da es eine helle Nacht war, doch ganz demlich!“ „Und was war es?“ „Eine weiße Gestalt!“ „Wann sahen Sie dieselbe?“ „Erst heut nacht wieder!“ „Weshalb sahen Sie durchs Schlüsselloch?“ „Weil ich Geräusch im Hause hörte!“ „Geister sollen solches nicht verursachen!“ Jertha's Gesicht überflog ein Lächeln, aber gleich darauf legte es sich von neuem lähmend auf ihre Brust. Nicht, daß sie an Geisterspuk glaubte, aber es gab hier Rätsel im Hause, vor denen es sie schauderte. „Warum untersuchten Sie nicht, was es sei?“ Der Zofe entfiel das bereits ausgenommene Haar vor der Zumutung. „Ich sah ja mit meinen Augen es vorübergehen, gnädiges Fräulein! So etmas muß Frau Baumgart auch gesehen haben, daß sie ohnmächtig ward!"— Im Frühstückszimmer schritt Herr Volkheim bereits mit düsterer Stirn auf und nieder, als Jertha eintrat. Auf ihren Gutenmorgengruß hatte er keine Antwort. Sie nahm mechanisch ihren Platz am Tische ein. Auf einmal blieb er stehen, gerade ihrem Sitz gegenüber. „Ich habe meine Erkundigungen einziehen lassen, sagie er schroff.„Die Familie Wilsemann ist nach derselben nicht auf Rosen gebettet, wenn sie auch keine Not leiden; sie halten nicht einmal eine Dienerin. Du kannst nicht umsonst so lange bei den Leuten gewesen sein. Ist es genug, wenn ich ihnen tausend Mark Entschädigung schicke?“ Die Tasse in Jertha's Hand erklirte. „Vater, Du wirst ihnen überhaupt kein Geld schicken,“ sagte sie furchtbar gepreßt.„Es würde sie tötlich beleidigen!“ Der Kaufherr stampfte mit dem Fuße auf und nahm seinen Gang wieder auf. „Beleidigen! Papperlapapp!“ warf er weg.„Du scheinst schöne Ansichten in dem fremden Hause aufgenommen zu haben! Ich werde diesem Menschen, diesem Falb, der des Glück hatte, Dich mir ins Haus zurückbringen zu dürfen, ganz besonders dankbar sein müssen. daß er Dich jener Atmosphäre entzog.— Beleidigung! Pah! Soll vielleicht ich, der Großhandelsherr Hans Volkheim, mir nachsagen lassen von Leuten wie jene, daß sie meine Tochter eine Zeit lang durchgefüttert haben, ohne daß ich mich ihnen dafür erkenntlich zeigte? Das verstehst Du nicht und ist auch gar nicht nötig. Ich thue jedenfalls, was ich für recht befinde, und damit basta!“ Jertha erhob sich; sie halte nichts genossen. Ihr Antlitz glich dem einer Statue. „Ich wiederhole, Vater, daß es eine tötliche Beleidigung für die treuen, edlen Menschen wäre, wenn Du so handeltest, aber ich bin machtlos. Sie werden wissen, daß ich keinen Anteil daran habe, wenn der schmachvolle Antrag an sie herantritt, Geld zu nehmen für Liebe!“ Flammenden Blickes stand er vor ihr; alles an ihm flog. „Für Liebe?“ stieß er aus.„Wiederhole das!“ „Für Liebe, ja,“ gab sie, fest seinen Blick erwidernd, mit derselben Unerschütterlichkeit zurück, die der Grundzug seines Charakters war,„für Liebe, die mein Vater nicht für seine Tochter kennt. In dem Wilsemann'schen Hause vernarbte leise die Wunde, die der Schmerz um die teure Mutter meinem Herzen geschlagen; hier reißen Härte und qualvoll geschürte Erinnerung sie wieder auf!“ Der Kaufherr sah sie starr an. „Phantastin!" sprach er, mehrmals nickend.„Geh, und komme mir nicht anders, als vernünftig geworden wieder vor Augen!“ Wie sie hinausgelangte auf den Korridor, es war ihr wie ein Traum. Schwindelnd lehnte sie sich gegen die Wand. Stimmen erweckten sie von unten her. „Was wollen Sie noch?“ tönten die Worte der Hausdame hart und kalt an ihr Ohr.„Sie hörten ja, daß die Dienerschaft hier im Hanse keine Besuche empfängt!“ „Aber ich muß zu Karl, ich muß ihn sprechen!" kam eine schmerzzerrissene Mädchenstimme zurück.„O, bitte, Madame, nur wenige Minuten,— bitte, lassen Sie mich ihn sprechen!“ Ein Schrei gellte durchs Haus, ein Schrei, so schrill, wie der einer Wahnsinnigen. Jertha's eigene Schwäche war wie weggeweht. Sie hörte nicht, daß die Thür zu dem Früstückszimmer aufging, sah nicht, daß der Großhandelsherr im Rahmen derselben erschien. Mit zwei, drei Schritten stand sie an der Treppe, und beugte sich über das Geländer. Ein vollendetes Bild war es, was sie sah. Mit schrecklich erweiterten Augen lehnte die Hausdame in den Armen des fremden Dieners, des Ersatzmannes Johann's, während ein junges Mädchen mit angstvoll vorgestreckten Händen Schritt um Scheitt Blie der auf ihr ruhte. zitternd aus. Ja, was war das? Auch Jertha fragte es sich mit versagendem Herzschlag, und doch stockte ihr Fuß, stand sie wie gelähmt vor dem, was sie da sah. Es war eine lähmende Szene; alle in derselben Bekeiliaten standen wie angewurzelt. Zum Henker, was giebt es da wieder?“ Wie ein bannbrechender Zauberspruch tönten die Worte in die atemlose Stille hinein. Sie brachten auch die wie geistesabwesende, bleiche Frau jäh wieder zu sich selbst und ließen sie klar die Situation erkennen, in der sie sich befand. Momentan schlossen sich ihre Augen, während sie gleichzeitig mit stählerner Willenskraft sich aufraffte. Ais sie dieselben wieder öffnete, war nichts mehr darin von dem Ausdruck, welcher das Mädchen vor ihr mit eisigem Entsetzen erfüllt hatte. „Habe ich Sie erschreckt?“ strach sie mit jener selbstbeherrschung. in welcher sie Meisterin war.„Das thut mir herzlich leid. Meine leidenden Nerven haben mir einen Streich gespielt. Eine Aehnlichkeit mit einem Wesen, welches lange tot ist, raubte mir die Fassung. Wie heißen Sie?“ Das junge Mädchen hatte sichtliche Mühe, ihre Furcht vor der Sprecherin zu überwinden. „Trudchen Hellwig!" stieß sie noch zitternd hervor.„O, Karl,— da bist Du!“ Sie flog auf den jüngeren Diener des Volkheimschen Hauses zu, welcher sie hastig mit sich in das Erdgeschoß zog. Jetzt erst fiel der Blick der Hausdame auf den Diener Heinrich, welcher unauffällig seine Aufmerksamkeit zwischen ihr und den beiden Personen oben an der Treppe teilte. Ihren scharfen Augn entging nichts. „Was starren Sie mich so an?“ herrschte sie den Mann mit rascher Ueberlegung an.„Sie müssen ein Neuling im Verkehr mit Damen sein, daß Ihnen mein Erschrecken so über alle Maßen befremdlich erscheint.“ Der Geftagte setzte die demütigste Miene von der Welt auf. „Verzeihung, Madame, wenn ich mich verging,“ sagte er respektvoll.„Einzig Teilnahme mit Madame's Befinden veranlaßte mich dazu.“ Sie neigte leicht das Haupt; sie hatte wieder einmal ihre Rolle gut gespielt, wähnte sie. „Dann üben Sie sich besser in der Ausübung Ihrer Stellung,“ sagte sie hochmütig.„Man könnie Ihre Teilnahme leicht für Unverschämtheit auslegen!“ Sie schritt an ihm vorüber und die Treppe ins erste Stockwerk hinauf; sie wußte mit aller Klarheit, was sie jetzt zu thun hatte. „Schlange!“ zischte der Diener Heinrich für sich. Oben im ersten Stockwerk hatte der Großhandelsherr seine Tochter mit festem Griff am Handg### erfaßt und in das Morgenzimmer, dessen Thüth#er offen gelassen, hineingezogen. „Was war das?“ herrschte er sie an, als wäle sie die Schuldige.„Erkläre es mir!“ Sein Ton stachelte sie auf. „Weiß ich es?“ stieß sie mit Heftigkeit hervor. „Ich hörte Stimmen. Ein Mädchen— Du sahest sie— wollte zu Karl. Madame Baumgart verweigerte es ihr. Dann kam plötzlich der Schrei. Wer von beiden ihn ausstieß, ich weiß es nicht. Täuschte mich nicht alles, so war es die Hausdame. Was weiter folgte, sahest Du selbst!“ Des Großhandelsherrn Blick ruhte fest auf seine Tochter, gegen die sich nun einmal sein ganzer Groll gewendet hatte. „Kennst Du dieses Mädchen?“ inquirierte er. Jertha richtete sich stol; auf. „Vater,“ sprach sie und mit Ueberwindung nur kam das Wort über ihre Lippen,„stellst Du nicht mit mir, welche nur ein Zufall zur Zeugin der Szene werden ließ, ein Verhör an, als sei ich an demselben schuld? Wie sollte ich das Mädchen kennen, welches den Diener Karl zu sprechen wünschte?“ Nichts mehr als der Tochter Worte mußte dem Großhandelsheran das Hirnlose seiner Frage zu Gemüte führen, aber nur noch mehr verbitterte ihn die damit verbundene Schlußfolgerung. „Ich habe Dich gefragt und Du hast mit dem kindlichen Gehorsam, den Du mir schuldest, zu antworten!“ schrie fast der einmal gegen seine Tochter wutverrannte Mann in blindem Zorn.„Nachdem Du so lange— Gott weiß, wo— gewesen, darf es Dich nicht wundern, wenn ich Fragen an Dich stelle, welchich allerdings einst nie an Dich stellen zu müssen geglaubt habe!“ Ein Pochen an der Thür unterbrach den Ausbruch des Großhandelsherrn. Und wie ernüchternd wirkte dieses Pochen auf seine fiebernde Erregtheit. Herein!“, rief er in gänzlich verändertem Tone. Die Thür ging auf. Hella überschritt die Schwelle. leicht gesenkten Hauptes, demütig, erbarmungswürdig. „Herr Volkheim,“ begann sie leise,„ich hörte vorhin Ihre nur zu sehr berechtigte Frage. Ich habe Sie um Entschuldigung zu bitten. Es kam ein junges Mädchen ins Haus, welches den Diener Karl zu sprechen wünschte. Eine große Aehnlichkeit überraschte mich dermaßen, daß ich glaubte, eine bereits lange Tote wieder lebendig vor mir zu sehen. Sie werden mir verzeihen, gnädiger Herr? Ich bin untröstlich, Ihnen zum zweitenmal Aufregung bereitet zu haben!“ Wenn etwas imstande war, die hochgehenden Wogen der Erregung in der Brust des in allem so überaus stolzen Mannes zu besänftigen, so waren es die förmlich unterwürfigen Worte Hella's. „Es war sehr fatal,“ sprach er unzusammenhängend,„aber Ihre Erklärung sagt mir alles. Das weibliche Geschlecht ist nun einmal zu Exzentrizitäten nur zu leicht geneigt!“ Dabei streifte ein flackernder Blick wieder die völlig schuldlose Tochter, die er in dieser Stunde geradezu haßte.„Nehmen Sie sich für die Folge ein bischen mehr zusammen. Konsultieren die einen Arzt. Sie scheinen nervenzerrüttet! Bei m Vorgefallenen ist das freilich kein Wunder!" Er sagte das wieder mit Bitterkeit in Bezug auf Jertha, an deren Nerven er dabei nicht dachte.„Es ist gut so,— versehen Sie Ihre Obliegenheiten!“ Die Worte kamen nicht schroff über seine Lippen, sondern vielmehr förmlich mit Nachsicht, mit Bedauern, daß er sie von sich schicken mußte. Der lange Umgang mit dieser Frau nach dem Schlage, der ihn wirklich vernichtend getroffen, hatte dem stolzen Manne deren Nähe fost unentbehrlich gemacht. Mit ehrerbietigem Knix wandte die Hausdame sich der Thür zu; ihr Blick berührte dabei die Tochter des Hauses, welche bleich, kalt, unnahbar dastand. „Was willst Du noch hier?“ herrschte der Großhandelsherr sie an, kaum daß die Thür sich hinter der sich Entfernenden geschlossen hatte.„Ich habe Dir gesagt, daß ich Deinen Anblick hasse und ich wiederhole es Dir!“ Jertha's Hand, die auf der hohen Lehne eines Sessels ruhte, zuckte mehrmals mit Heftigkeit; so furchtbar wallte es in ihr. Aber sie bezwang sich. Konnte sie denn diesem wahnbethörten Manne sagen, was sie dachte? Daß die Frau, welche soecben gegangen war, eine schändliche Komödie mit ihm spiele, daß sie ihn täuschte, furchtbar täuschte? Wenn sie es aussprach, mußte nicht jedes Wort auf sie zurückfallen, auf sie, der nun einmal sein Groll galt, schuldlos, wie sie an allem war? Ein Blick traf den Großhandelsherrn, ein Blick, der ihm unbequem war. „Mögest Du es nie bereuen, Dein Kind in dieser Stunde so von Dir gesandt zu haben,“ sprach sie leise. „Mögest Du nie von einem grauenhaften Irrtum zur noch grauenhafteren Wirklichkeit erwachen müssen!" Seine Lippen öffneten sich, aber kein Ton kam über dieselben. Er verfolgte sie, während sie langsam der Thür zuschritt, mit seinen Blicken; als sich dieselbe hinter ihr schloß, hob ein tiefer, schwerer Atemzug seine Brust. „Warum hasse ich sie beinahe?“ murmelte er, schwer auf einen Sessel niedersinkend.„Es ist mir gerade, als wenn aller Fluch dieses Hauses auf ihr lastete!“ Er hörte nicht, was im Hause vorging; in sich selbst versunken, saß er da.... Jertha war in ihr Zimmer gewankt; sie erreichte Sie brach auf einen pI el dasselbe, ohne es recht zu wissen. Sessell am Fenster nieder. Wie ein drückender Nebel, durch den die Gestalten sich nur schemenhaft erkennen lassen, lastete es auf ihrer Seele. Diese Frau, von derem wilden Erschrecken sie Zeugin gewesen war, welche Rätsel umgaben sie? Sie sah die ganze Szene noch einmal und während sie das that, war es ihr, als wechselten die Gesichter der beiden, welchen ihre Beobachtung gegolten hatte, mitcinander,— als nähme das junge Mädchen das Gesicht Hella's, diese dasjenige des ihr fremden Mädchens an. Warum nur? Was war das für eine Vision? Unvermittelt flogen ihre Gedanken nach dem Wilsemann'schen Hause, zu der guten, treuen Frau, welche so lange mütterlich sie umsorgt,— zu Alex, dessen Liebe sie in seinen Augen gelesen hatte. Es war ihr, als habe sie eine liebe Heimat gehabt, aus der sie vertrieben worden sei,— als habe sie ein Glück besessen und verloren auf Nimmer=, Nimmerwiederkehr. Aller Schmerz, der ihr junges Leben getroffen, mit Allgewallt brach er über sie herein, lähmte er ihr Denken und Empfinden. Ein leichtes Pochen an der Thür ließ sie zusammenzucken. Unwillkürlich richtete sie sich auf,— instinktiv. Nina, die Zose, steckte auf ihr Herein den niedlichen Kopf durch die Thürspalte. „Gnädiges Fräulein verzeihen, wenn ich störe. Fräulein Walbach ist gekommen und—“ „Darf doch fraglos bei Dir eintreten, Liebste, ohne sich erst lange anmelden zu lassen?“ ertönte die Stimme der Nina auf dem Fuße folgenden jungen Dame, inden dieselbe an der beiseit weichenden Zose vorüber in das Boudoir eintrat.„Meine liebe Jertha, ich hörte gestern abend, daß Du zurückgekommen seist von Deiner Reise. Wie Du uns damit überrascht hast, so zu verschwinden, ohne daß jemand etwas davon erfuhr! Da konnte ich mich um so mehr nicht enthalten, zu Dir zu eilen, sobald ich von Deinem Hiersein hörte!“ Jertha hatte ihre Fassung zurückerlangt. „Ich freue mich sehr, Dich wiederzusehen, Rosa," antwortete sie gezwungen,„und ich danke Dir aufrichtig, daß Du so bald zu mir gekommen bist. Ich sehe daran, daß Du mir nicht zürnst, weil ich Dich so lange ohne jede Nachricht ließ.— Von wem,“ sie zögerte sekundenlang, ehe sie vollendete,„von wem hörtest Du um meine Rückkehr?“ Jertha hatte ihre junge Besucherin, während sie sprach, genötigt, Platz zu nehmen. Bleischwer sank sie jetzt selbst auf ihren Platz zurück; die Knie versagten ihr den Dienst. „Der junge Herr Siemann teilte es mir gestern auf dem Kostümfest mit,“ versetzte Rosa mit forschendem Blick.„Jertha, ist es war, daß Du und dieser junge Siemann miteinander versprochen seid?“ Jertha fuhr zusammen, wie eleklrisiert. „Wer sagte Dir das?“ fragte sie stockend. „Ja, wer?“ rief Rosa lebhaft.„Wenn ich Dir die Frage beantworten könnte! Ich möchte sagen, es in jedermanns Munde!“ Jertha's Blick wurde starr, er versteinerte sich gleichsam. „So weiß die Gesellschaft wieder einmal mehr, ils die Beteiligten selbst,“ sagte sie eisig.„Ich habe mit Herrn Siemann je kaum mehr als die nötigsten Worte gesprochen.“ „Und ihr seid nicht verlobt?“ forschte Rosa trotzdem. „Mein Gott, sieh mich nur nicht so strafend an! Das kommt doch häufig vor, daß Paare schon in der Wiege versprochen werden, und ist in unseren Kreisen nichts neues, so absurd ich es auch finde. Verhält sich die Sache vielleicht so?“ Jertha's Lippen bebten und sie mußte sich zur Ruhe zwingen, ehe sie antwortete: „Du hast eine eigene Art, zu fragen. Ich habe Dir bereits gesagt, Rosa, daß die Gesellschaft wieder einmal mehr zu wissen behauptet, als sie verantworten kann. Ich bin weder mit Herrn Siemann, noch mit sonst jemand verlobt!“ Unwillkürlich stieg bei diesen unbeabsichtigten Worten ein heißes Rot ihr ins Gesicht, was den scharfen Augen der jungen Besucherin nicht entging. „Ich denke, das genügt Dir!“ „Gewiß, vollkommen, liebstes Herz!“ beteuerte Rosa mit Ekstase.„Sage doch einmal, wie geht es denn Deinem Bruder Hans? Man hört ja gar nichts von ihm. Ist er am Ende gar wie der Johann Orth verschollen?“ Sie sprach die Worte, als wollte sie in bester Absicht das Gespräch auf ein andres Thema bringen. In Wahrheit wog sie jedes Wort ab, ehe sie es sprach. Jertha war erblaßt bis in die Lippen, welche blutlos schienen. „Mein Bruder weilt in geschäftlichen Angelegenheiten in New=York,“ sagte sie. „So ist er nicht hier?“ Die Frage platzte trotz aller Wohlberechenheit Rosa buchstäblich von den Lippen. Sie verfehlte ihre Wirkung nicht. Wie von unsichtbarer Hand emporgezogen, erhob Jertha sich langsam, ihre Augen unverwandt auf die Fragerin gerichtet. „Hier?“ preßte sie herror.„Hier? Was soll die Frage?“ Rosa legte beide Hände vor sich in den Schoß und schüttelte lachend den Kopf. „Himmel, Du thust ja gerade, als wenn ich ein Gespenst wäre, welches Du sähest! Du mußt wirklich furchtbar afficiert sein! Ich wußte es ja, daß die gute Toni eine Erscheinung gehabt hatte. Sie behaup ete nämlich steif und fest, Hans in dem Saal unter den Masken gesehen zu haben. Jertha, darf ich Dir etwas im Vertrauen sagen?" Die Gefragte antwortete nicht, aber Rosa war viel zu eifrig, um das zu bemerken oder mit ihren etwaigen Geheimnissen hinter dem Berge halten zu können „Weißt Du, ich glaube, die liebe Toni ist rasend in Deinen Bruder Hans verliebt,“ fuhr sie fort.„Ich erkte das früher schon. Nicht, daß sie sich mir vertraut hätte! Aber man ist doch nicht blind.„Jertha, Du mußt es ja wissen,— bin ich auf rechter Fährte, oder täusche ich mick?“ Wenn etwas imstande war, dem jungen Mädchen ihre Selbstbeherrschung zurückzugeben, so war es das solchergestalt ans Licht gezerrte Herzensgeheimnis ihrer liebsten Freundin aus der Jugendzeit. „Liebe Rosa,“ sagte sie mit einer Gemessenheit, welche nichts verriet von ihrer vorherigen Fassungslosigkeit,„glaubst Du nicht, daß es am besten wäre, Toni nach eigenem Ermessen handeln zu lassen? Ob sie Hans liebt oder nicht, kann jedem gleichgültig bleiben, außer den beiden, wenn es der Fall ist. Warten wir es doch ab, bis sie unsern Beistand in Anspruch nimmt!“ „Hu!“ sprang Rosa auf.„Wie Du nun wieder hust! Ich fliehe voller Furcht Deinem Zorn!— Liebste Jertha, nichts für ungut!“„Ach, wie schade, daß Du gestern abend nicht dabei warst! Du hättest es sehen sollen! Alle Trachten waren vertreten, so viele Völker es auf Erden giebt. Ich war eine Polin, nichts besseres hätte ich für mich wählen können, und ich hatte einen Partner, den schönsten des Festes. Freilich ist er nur ein armer Musikus,“— Jertha horchte auf, die stolze, so hoch hinausstrebende Rosa Walbach und ein armer Musikus!— Du warst so lange fort, oder hörtest Du schon einmal von ihm? Eigentlich ist er von Deinem Bruder Hans in die Mode gekommen.“ Jertha's Erstaunen wuchs. „Wer?“ fragte sie. „Mein Gott, ich sagte es doch, mein Partner von gestern abend, der scharmante junge Musikus, der, ein Meister auf der Geige, durch sich selbst den Eingang in unsere doch so sehr exklusiven Salons sich errungen hat. Er ist ein Ungar, ein Sohn des heißblütigsten Bolkes der Erde. Sein Name ist Jonas Sandory!“ Wie ein Peitschenhieb traf Jertha der Name. Auf der Abendfahrt von der U—straße nach dem Volkheim'schen Hause hatte Roderich Falb ihr hochbedeutsame Erklärungen gegeben, in denen der Name Jonas Sandory eine furchtbare Rolle spielte,— eine Rolle, welche im vollsten Umfang die heftige Abneigung rechtfertigte, welche sie instinktiv für diesen Mann gefühlt, als er sie in dem Wilsemann'schen Hause aufgesucht hatte. Schon wollte sie unwillkürlich, unbedachtsam die Lippen öffnen, um der Freundin einen Schleier von den Augen zu reißen; da traf sie der seltsam forschende Blick derselben, und noch rechtzeitig erkannte sie die Gefahr. Rein, nein, um keinen Preis diese zur Vertrauten gemacht; eher als andere. Die lebhafte Rosa verstand Jertha's Schweigen nach ihrer Art. „Adieu, liebstes Herz, ich will gehen!„Meine Freude paßt schlecht zu Deinem Schmerz, den ich nur zu wohl verstehe. Armes, süßes Kind, wann wirst Du es je verwinden! Es muß bitterhart sein, die Mutter zu verlieren;— das fühle selbst ich, die eine Mutter nie gekannt hat.— Wenn Du Toni siehst, so sage ihr nichts davon, was ich Dir anvertraut habe. Ich will es nicht weiter getragen haben, obgleich ich ja nicht allein Zeugin davon war, wie sie Deinen Bruder Hans gesehen zu haben behauptete. An der Thür nickte sie nochmals mit Lebhaftigkeit. Jertha stand angestrengt lauschend, als befürchtete sie eine nochmalige Rückkehr des ihr nur zu sehr unliebsamen Besuchs. Minuten vergingen; dann hörte sie unten die Hausthür gehen, und mit bleischweren Füßen wankte sie auf ihren Sessel zu..... Unten im Hause öffnete der Diener Heinrich der die Treppe herabtänzelnden jungen Dame mit tiefer Verneigung die Thür, während aus dem Dunkel des hinteren Korridors auftauchend, der Blick der Hausdame scharf auf beiden ruhte. Mit stolzer Neigung des Hauptes schritt Rosa an dem Domestiken vorüber. Auf der Schwelle aber stockte ihr Fuß. Eben kam ein junger Mann die Stufen vor dem Hause herauf, ein bildschöner, junger Mann in jedem Zug, in jeder Linie, in jeder Form die Personifikation von Kraft und edler Menschenwürde. Er trat, den Hut ziehend und sich verneigend, beiseit, während Rosa, seltsam langsam gegen ihr vorheriges Gangtempo, an ihm vorüberschritt. Am Schlag ihrer harrenden Equipage stand der Lakai. Während sie einstieg und langsam zu fahren befahl, schloß sich hinter dem unbekannten jungen Besucher das Portal des Volkheim'schen Hauses. Wer war der junge Besucher, der jetzt in dem Volkheim'schen Hause weilte? Neugierig, wie sie war, hätte sie es für ihr Leben gern gewußt. Ein Besucher war er zweifellos. Zu allem andern war er zu elegant gekleidet und zu anstandsvoll. Weshalb aber war sie diesem außerordentlich hübschen jungen Mann bisher in Gesellschaftskreisen nicht begegnet. Im selben Moment hätte sie beinahe einen Schrei ausgestoßen und nicht viel hätte gefehlt, so würde sie. lebhaft, wie sie nun einmal in allem war, an das Wagenfenster geklopft und dem Kutscher zu halten geboten haben. Ihr Blick, der achtlos auf der Szenerie draußen haftete, war auf zwei Gestalten gefallen, deren Anblick sie fesselte, welche einander gegenüberstanden, Hand in Hand, als begrüßten sie sich eben nach langer Zeit des Fernseins. „Er— er!“ stieß Rosa aus, sich weit, weit vorüberbeugend.„Ich täusche mich nicht,— jeder Irrtum ist ausgeschlossen. Er ist es:,— er, er!“ (Fortsetzung folgt.) Unser Kaiserpaar. Einer hochinteressanten Schilderung über die letzten Berliner Hoffestlichkeiten entnehmen wir folgende Stellen über den Kaiser und die Kaiserin: Die Kaiserin hat etwas überaus Gewinnendes und Sympathisches; sie ist sehr klug, hat viel gelesen und studiert, sie ist außerordentlich sprachgewandt und versteht es in unübertrefflicher Weise, eine vielseitige Unterhaltung zu führen; sie giebt sich natürlich und einfach, sie weiß rasch passende Gesprächsstoffe zu finden, sie ist liebenswürdig, ohne es anscheinend sein zu wollen; so zieht sie in der Gesellschaft von dem einen zum andern, überall die Herzen öffnend und gewinnend. Sie ist eine durch und durch fromme Frau, und wo sie es kann, sucht sie die Werke der Frömmigkeit und Mildthätigkeit zu fördern. Vor allem aber ist sie eine unübertreffliche sorgsame Mutter, eine brave deutsche Hausfrau, welcher der liebevollste Stolz aus den Augen strahlt, wenn sie Vertrauten von ihrem häuslichen Glück, wenn sie Wißbegierigen von dem Gedeihen und Blühen ihrer prachtvoll sich entwickelnden Kinder erzählen kann. Wo sie erscheint, fliegen ihr die Herzen zu und unsere jüngeren Offiziere würden für sie durchs Feuer gehen. Ganz anders geartet ist der Kaiser. Anfänglich erscheint er überaus ernst, sorgenreich und zurückhaltend. Er macht den Eindruck, daß er den ihm Fremden gegenüber zunächst scheu und befangen sei, daß er Anregung von Außen erwarte und nicht ohne weiteres zur Unterhaltung geneigt sei. die üblichen Ball= und Festgespräche dürfte das auch heute noch zutreffend sein. Er unterscheidet sich darin entschieden von unserem alten kaiserlichen Herrn, der, soweit es irgend möglich war, für jeden seiner Gäste stets und schnell ein liebenswürdiges Wort fand und darauf achtete, niemand bei der Begrüßung zu übersehen. Unser jetziger Kaiser liebt umgekehrt die Vertiefung in den Gegenstand der Unterhaltung. Seine Interessen führen ihn weit über die Stoffe hinaus, die sonst mit Vorliebe den Mittelpunkt der Unterhaltung der europäischen Hofkreise zu bilden pflegen. Er steht mitten in der modernen Welt, er weiß in den Naturwissenschaften, in den Gesetzen der Technik, der Dampfkraft und der Elektrizität genau Bescheid, die Anstrengungen und Leiden der Industrie, die Bedürfnisse des Verkehrs sind ihm nicht fremd; auf seinen mannigfachen Reisen beobachtet er mit frischem Auge, und sein gutes Gedächtnis sorgt leicht für die Auffrischung des Geschehenen. Er ist von der schweren Verantwortung, die auf seinem Haupte ruht, tief durchdrungen, aber er scheuet nicht davor zurück, alle die Kritiken kennen zu lernen, die sich in der deutsch=feindlichen Presse des Auslandes in so mannigfachen Formen an seine Worte und knüpfen. So erklärt es sich, daß er sich auf diesen großen Festlichkeiten verhältnismäßig nur mit einem kleinen Kreise seiner Gäste unterhält, diese aber um so länger und eingehender ins Gespräch zieht. Er spricht leicht und gefällig, wird oft sehr lebhaft und verrät dabei einen reichen Schatz an Kenntnissen und frischen Humor. Beim Ordensfeste sah er recht bleich aus, eine Erkältung hatte ihn befallen, die ihm bei der großen Kälte, die Mitte Januar in Berlin herrschte, das Ausgehen und Ausfahren unmöglich machte. Aber sowohl am vorletzten Mittwoch bei der Trauung wie am Freitag in der Oper und am Samstag bei dem Gala=Abschiedsessen für den russischen Thronfolger sah er außerordentlich frisch, wohl und gesund aus. Westfalen und Rheinland. Münster, 7. Febr. Der westfälische Provinziallandtag, welcher bekanntlich hier tagte, beschloß in seiner Sitzung vom 3. d. Mts., den Herrn Landeshauptmann zu ermächtigen, wegen Aufhebung des Chausseegeldes auf sämtlichen sog. Bezirksstraßen mit den Kreisen in Verhandlungen zu treten. Diese Bezirksstraßen finden sich in den Kreisen Brilon, Meschede, Arnsberg, Olpe, Lippstadt, Iserlohn und Soest. Ein weiter gehender Antrag des Landrats Freusberg(Arnsberg), diese Aufhebung ohne weiteres für den 1. April 1893 zu bestimmen, fand trotz warmer Befürwortung mehrerer Abgeordneten nicht die Mehrheit.— Zahlreiche Verwaltungssekretäre aus Rheinland und Westfalen hatten eine Petition eingereicht, in welcher dieselben den Landtag um Befürwortung einer gesetzlichen Regelung ihrer Verhältnisse bei der Staatsregierung bitten; namentlich handelt es sich um definitive Anstellung und gesetzliche Festlegung einer Pension. Der Landtag will nicht verkennen, daß die Privatgehülfen der Landräte, Bürgermeister und Amtmänner besonders in Bezug auf die Pensionsverhältnisse unter Mißständen zu leiden haben, deren Beseitigung wünschenswert erscheine, kann sich aber, nachdem die Kommission wie auch Herr Oberpräsident Studt auf die Unzuständigkeit des Provinziallandtages in dieser rein staatlichen Angelegenheit hingewiesen hatte, nicht dazu entschließen, sich zum Fürsprecher der geäußerten Wünsche aufzuwerfen and geht über das Gesuch zur Tagesordnung über.— Zum Schluß wurde eine Reihe von Rechnungen abgenommen. Gelsenkirchen, 7. Febr. In aller Gedächtnis ist wohl noch die schreckliche Grubenkatastrophe vom Jahre 1891 auf Hibernia, bei der 57 Bergleute Opfer ihres gefahrvollen Berufes wurden. Nunmehr hat die Generaldirektion genannter Zeche beschlossen, zum Andenken an ihre Toten zwei prachtvolle Denkmäler, das eine auf dem katholischen, das andere auf dem evangelischen Friedhofe zu errichten. Mit der Ausführung dieser Arbeiten ist der Bildhauer Herr Th. Hennig gen. Artmeyer von hier betraut worden. Barmen, 9. Febr. Vor einigen Monaten wurden einem Bürger Schmucksachen im Werte von über 600 Mark gestohlen. Dieser Tage hat der Dieb die ganze Beute bis auf einen Ring zurückgeschickt nebst einem Brief, worin er sagt, er fühle sich durch Gewissensbisse und damit kein Unschuldiger in Verdacht komme, zur Rückgabe bewogen. Das ist um so besser, als in der That der Verdacht sich schon auf einen durchaus Schuldlosen gewendet hatte. 's gescheidte Büabl. „Wem g'hörst denn Du. Büabl?“— „„Meini Valern g'hör i“!“— „Und wia hoaßen s' Dein Vatern?“— „„Den hoaßen s' wia mi!“— „Na, wia schrei'n s' D'r zum Essen? „An' Nam' hast ja do“!“— „„Da schrei'n sie mir gar nit— „Da kimm i' a' so!““ Privatbedarf i. Herren= u. Knaben=Stoffen Chevlots, Kammgarn, Tuche u. Buckskin à Mk. 1.75 Pfg. per Meter versenden in einzelnen Metern an jedermann das Buckskin=Fabrik=Depot Oettinger& Ko., Frankfurt a. M. 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