Bertunn. Bentrrichses Krrisbtalt — für den Kreis Hörde und den Landkreis Dortmund. Abonnemens=Preis pro Quartal 1 Mark 50 Pfg. Erscheint Dienstag, Donnerstags und Samstags. Wöchentliche Gratisbeilage:„Illustrierter Familienfreund.“ Nr. 55. Schwerte, Dienstag, 10. Mai 1892. Insertionsgebühr für die sechsspaltige Zeile oder deren Raum 10 Pig außerhalb des Leserkreises 15 Pfg.; Reklamen 30 Pig Redaktion, Druck und Verlag von Carl Braus in Schwerte. 24. Jahrgang. Amtliche Bekanntmachungen. Bekanntmachung. Auf Grund des§ 69 der Kreisordnung für die Provinz Westfalen vom 31. Juni 1886 wird hierdurch zur öffentlichen Kenntnis gebracht, daß in der Kreistagssitzung am 13. April d. I. das Statut für den Kreis Hörde betreffend das Gewerbegericht zu Hörde beschlossen worden ist. Der Vorsitzende des Kreisausschusses: Spring, Königlicher Landrat. Die Vakanzen=Listen bezüglich der für zivilversorgungsberechtigte Militär=Anwärter vorbehaltenen Stellen liegen auf dem Kreisbüreau zu Hörde zur Einsicht offen. Bekanntmachung. Die Schornsteinfegerstelle für den Bezirk des 22000 Seelen zählenden Amtes Aplerbeck ist vakant und soll zum 1. Juni 1892 anderweit besetzt werden. Bewerber, welche ihre Befähigung durch Ablegung der Bezirksschornsteinsegerprüfung nachgewiesen haben, wollen sich unter Vorlage ihrer Zeugnisse bis zum 20. Mas 1892 bei dem Unterzeichneten melden. Aplerbeck, den 4. Mai 1892. Der Amtmann: Gutjahr. Bekanntmachung. Es wird hiermit zur allgemeinen Kenntnis gebracht, daß die Maul= und Klauenseuche unter dem Rindviehbestande des Landwirts W. Risse zu Merklinde erloschen ist. Die einzelnen Personen des Seuchenortes auferlegten Beschränkungen in Bezug auf Verkehr 2c. sind aufgehoben. Castrop, den 6. Mai 1892. Die Ortspolizeibehörde: Müler=Tolffs. Bekanntmachung Die Schulsteuer=Repartitionsliste der katholischen Schulgemeinde Courl liegt in der Zeit vom 9. bis 17. Mai cr. in meinem Bureau während der gewöhnlichen Bureaustunden zu jedermanns Einsicht offen. Brackel, den 7. Mai 1892. Der Ehren=Antmann: Spbrecht. Deutsches Reich. Preußisches Abgeordnetenhaus. Mittwochssitzung. Der Nachtragsetat betr. das Gehalt für den Ministerpräsidenten wurde in dritter Lesung debattlos sund definitif angenommen. Es wird sodann die am Dienstag begonnene Beratung der Novelle zum Berggesetz fortgesetzt. In einer längeren Debatte kam es über die Kennzeichnung des Rauminhalts der Fördergefäße, nach welchen die Lohnberechnung erfolgt. Die Kommission hat festgesetzt, daß der Rauminhalt der Fördergefäße an diesen deutlich ersichtlich gemacht werden muß. Abg. Stötzel(Ctr.) beantragte die Wiederherstellung der Regierungsvorlage, nach welcher in ein und derselben Grube nur Fördergefäße von gleichem Rauminhalt benutzt werden dürfen. Gegen den Antrag Stötzel wurden von den Abgg. Ritter(freik.)., Hammacher(natl.), Schmieding (natl.), Bockelberg(kons.) betriebstechnische Gründe vorgebracht, während Abg. Stötzel(Cir.), Hitze(Ctr.), Meyer(freis.) zur Annahme denselben empfahlen. Minister v. Berlepsch konstatierte, die Regierung sei nicht durch etwaige Betrugsfälle, die ja doch nur vereinzelt vorkommen könnten, zu der Vorlage veranlaßt, sie halte die vorgeschlagene Regelung nur für die leichteste. Der Antrag Siötzel wird schließlich mit 179 gegen 99 Stimmen abgelehnt. Dafür stimmten Centrum, Freisinnige, Polen. Die übrigen Bestimmungen bis§ 85 wurden ohne nennenswerte Debatte nach den Kommissionsvorschlägen angenommen und dann die Weiterberatung bis Donnerstag vertagt. Donnerstagssitzung. Die zweite Beratung der Novelle zum Berggesetz wird fortgesetzt. Eine längere Debatte entspinnt sich über Artikel 5, welcher die Befugnisse der Oberbergämter zum Zweck des Arbeiter= schutzes regelt. Die Kommission hat diese Befugnisse eingeschränkt. In der Regierungsvorlage waren sie allgemein gehalten, nach den Kommissionsbeschlüssen soll das Oberbergamt nur für solche Betriebe, in welchen durch übermäßige Dauer der täglichen Arbeitszeit die Gesunkheit der Arbeiter gefährdet wird, Dauer, Beginn und Ende der Arbeitszeit festsetzen können. Abg. Hitze(Cir.) beantragt Wiederherstellung der Regierungsvorlage, sowie die Regierung um Erhebungen darüber zu ersuchen, inwieweit eine Herabsetzung der Arbeitszeit den Bergwerken im Hinblick auf Leben und Gesundheit der Arbeiter erforderlich erscheint. Abgg. Ritter(freik.), Schmieding(natl.), v. Bockelberg (kons.), Engels(freik.) bekämpfen Resolution und Antrag, Abgg. Meyer(freis.), Eberty(freis.) wollen der Resolution zustimmen, bezeichnen aber den Antrag als zu weitgehend. Minister v. Berlepsch meint, di: Regierung könne auch mit den Kommissionsbeschlüssen ihre Ziele erreichen und bezeichnet die Resolution als überflüssig. Schließlich wird die Kommissionsfassung und der folgende Antrag Hammacher(natl.) angenommen. Im Vertrauen auf die von der Regierung dem Wohle der Arbeiter zugewandte Fürsorge und im Hinblick darauf, daß infolge Königlichen Erlasses vom 25. Mai 1889 eine eingehende Untersuchung der Bergarbeiterverhältnisse stattgefunden hat, geht das Haus über die Resolution Hitze zur Tagesordnung über. Der Rest der Vorlage wird debattelos genehmigt. Es folgen Wahlprüfungen. Die Wahl des Abg. Grimm (natl.) wird an die Kommission zurückverwiesen. Die Wahl des Abg. von Selle(kons.) wird für gültig erklärt. Dem Kronprinzen des deutschen Reiches und von Preußen ist am Freitag zu seinem zehnten Geburtstage der schwarze Adlerorden, der rote Adler= und Kronenorden, sowie das Kreuz der Großkomthure des Königlichen Hausordens von Hohenzollern verliehen worden. Die betreffende Kabinetsordre ist an den Kanzler des schwarzen Adlerordens, Oberstkämmerer Fürsten zu Stolberg=Wernigerode, gerichtet.— Den Eintritt des Kronprinzen in die Armee giebt das Militär=Wochenblatt in nachstehender Weise bekannt: Neues Palais, den 6. Mai 1892. Kronprinz des deutschen Reiches und Kronprinz von Preußen, Kaiserliche und Königliche Hoheit, zum Sekonde=Lieutenant im ersten Garde=Regiment zu Fuß ernannt; außerdem bei dem zweiten Garde=Landwehr= Regiment à la suite zu führen. Die Einstellung des Kronprinzen in die Armee fand am Freitag mittag 12 Uhr in Potsdam statt. Der Kaiser begab sich mit dem Kronprinzen und den drei ältesten Söhnen des Prinz=Regenten Albrecht vom Stadtschlosse durch den Lustgarten nach dem offenen Viereck, in welchem das erste Garde=Regiment aufgestellt war. Alsdann hielt der Monarch eine kurze Ansprache, in welcher er an die Traditionen des hohenzollernschen Hauses erinnerte, wonach dessen Prinzen mit dem zehnten Lebensjahre in die Armee eintreten, und mit Dank der Zeit gedachte, wo er selbst unter den Augen seines hochseligen Großvaters in das Regiment eingetreten sei. Hierauf traten der Kronprinz und die drei ältesten Söhne des PrinzRegenten Albrecht in die Front des Regimentes ein. Der Kommandeur des ersten GardeRegimentes, Oberst v. Natzmer, dankte und brachte ein dreifaches Hoch auf den Kaiser aus. Hierauf führte der Kaiser das Regiment, in dessen Front auch die Prinzen Heinrich und Leopold von Preußen, sowie der Großherzog von Hessen und der Erbgreßherzog von Baden eingetreten waren, erst in Zügen und dann in Kompaniefront vor dem Schlosse vorüber, an dessen Fenstern die Kaiserin mit den kaiserlichen Prinzen und die Prinzessin Friedrich Leopold sich befanden. Nach dem Parademarsch versammelte der Kaiser das gesamte Offiziercorps des Regimentes und die auswärtigen Militärattachés und stellte ihnen Sinnsprüche, Denksprüche, Sprichwörter 2c. Als ich der Weisheit nachgestrebt, Kam ich den Thoren thöricht vor, Und klug, da ich wie sie gelebt; Für weise hält sich nur der Thor. **——.— 28 Wenn die Stunden sich gefunden, Bricht die Hülf' mit Macht herein: Und dein Grämen zu beschämen Wird es unversehens sein. Der Armendoktor. Von Ewald August König. (Fortsetzung.) Ein großes Sopha, das in seinem Innern Kissen und Decken barg und zur Nachtzeit als Bett diente, ein alter Tisch mit gedrechselten Füßen, ein antiker Schrank und einige hochlehnige Stühle bildeten nebst einem kleinen Ofen das ganze Mobiliar; aber in allen Ecken, in den Fensternischen, auf dem Fußboden, dem Schrank und den Stühlen standen und lagen altdeutsche Krüge und Humpen, verrostete Waffen, Ritterstiefel mit großen Pfundsporen und alte Pergamentbücher, Kleidungsstücke aller Art aus uralten Zeiten, Gypsabgüsse von menschlichen Gliedmaßen und ausgestopfte Vögel— und eine Schicht von Staub und Moder bedeckte diese Kostbarkeiten, auf denen der Blick Willibald's voll Verwunderung ruhte. „Das ist ja eine interessante Raritätensammlung,“ sagte er überrascht, wo haben Sie nur das Alles gefunden?“ Der Maler rückte einen Stuhl an den Tisch und lud seinen Gast durch einen freundlich herablassenden Wink ein, Platz zu nehmen; aber bevor Willibald dieser Aufforderung Folge leistete, trat er vor die Staffelei, die am Fenster stand. Es war eben noch hell genug, um das fast vollendete und wirklich hübsche Bildchen erkennen zu können. „Die erste Musikstunde!“ sagte der Maler erläuternd.„Der Junge kratzt zum Entsetzen des schwer beleidigten Hundes nicht schlecht auf der wie?“ Willibald mußte recht herzlich lachen über die drollige Szene, die der talentvolle Maler mit überraschender Naturtreue wiedergegeben hatte. „Ein allerliebstes Bild!“ erwiderte er. „Bereits verkauft!“ sagte Onkel Stephan, während er aus seinem Schrank eine Champagner= flasche und zwei Glaspokale holte.„Ich könnet ein reicher Mann sein, wenn ich nicht so leichtsinnig wäre!“ „Wenn Sie das selbst einsehen—“ „Mein Gott, gewiß; aber ändern kann ich es drum doch nicht. Wenn ich ein Bild fertig habe, ist es rasch verkauft; dann aber brennt mir das Geld in der Tasch=, und im nu ist es ausgegeben. Ich weiß wirklich nicht, wo es bleibt; es ist spurlos verschwunden, wenn ich mir einige Tage lang das Leben angenehm gemacht habe.“ „Bitte, lassen Sie die Flasche zu!“ sagte Willibald,„es ist noch sehr früh—“ „Zu früh, um ein Glas Sekt zu trinken? Wenn ich ihn habe, trinke ich ihn schon zum Frühstück, und Sie sehen ja, daß ich ihn habe. Ueberdies kostet er nichts. Der gute Mann, der für das Haus in der Champagne hier eine Agentur übernommen hat, schickte mir einen Preiskourant mit der gedruckten Bitte, diese neue Marke zu versuchen und weiter zu empfehlen. Ich habe die Bitte gern erfüllt und ihm sofort einen kleinen Auftrag gegeben, er schickte freilich eine Rechnung mit, aber die macht mir weiter keine Sorgen.“ Onkel Stephan hatte, während er das in seiner gemütlichen, leichtfertigen Weise sagte, die Pokale gefüllt und Willibald, der ihn nicht beleidigen wollte, stieß lachend mit ihm an. „Sie scheinen in dieser Beziehung eine glückliche Natur zu haben,“ sagte er;„aber zu Ihren Gläubigern möchte ich doch nicht gehören.“ „Bah, Sie würden mich einigemal an die Schuld erinnern und schließlich ebenso, wie die Anderen, zu der Einsicht gelangen, daß bei mir nichts zu holen ist und daß man Geduld mit mir haben muß. Waren Sie oben bei dem Geometer?“ Willibald nickte bejahend. „Wie geht's dem armen Karl?“ „Er weiß jetzt, daß es mit ihm zu Ende geht.“ „Er hätte es längst wissen können, Herr Doktor, der Husten wurde mit jedem Tage schlimmer. den Kronprinzen vor, der jedem einzelnen Offizier die Hand reichte. Um 1¼ Uhr fand dann im Marmorsaale des Stadtschlosses eine größere Festtafel statt, bei welcher der Kaiser auf das Wohl des Krouprinzen und dessen Eintritt in die Armee sein Glas leerte. Am Donnerstag am frühen Morgen sah man im Lustgarten in Potsdam den Kronprinzen mit der Leibkompagnie des 1. GardeRegiments z. F. in der Uniform desselben Parademarsch üben. Fürst Bismarck wird am Himmelfahrtstag durch eine große Huldigung des deutschen Radfahrerbundes, bestehend in einer Korsofahrt nach Friedrichsruh geehrt werden. Die neue Militärvorlage wird eine Mehrbelastung des Reiches um etwa 60 Millionen Mark jährlich erfordern. So wenigstens wird in militärischen Kreisen angenommen. Die Kostenrechnung für die FebruarTumulte ist nunmehr vom Berliner Magistrat der Stadtverordneten=Versammlung zur Genehmigung unterbreitet worden. Die Gesamtsumme der zu leistenden Entschädigungen beträgt rund 16 642 M. Achtzehn Ansprüche sind außerdem teils als verspätet angebracht, teils als sachlich unbegründet zurückgewiesen worden; in einigen wenigen Fällen schweben noch die Ermittlungen. Nach einer Meldung der Westf. Volksztg. hat der Staatsanwalt in Essen die formelle Boruntersuchung gegen den Kammerzienrat Baare wegen wissentlichen Meineides eröffnet. Belgien. In Lüttich sind die Anarchisten immer noch oben auf. Auf der Schwelle des Sely'sschen Hauses, wo schon am Sonntag eine Explosion erfolgte, wurden aufs Neue mit Explosionstoffen gefüllte Patronen gefunden. Auch mehrere neue Verhaftungen sind vorgenommen. Ein Anarchist Markon erdolchte auf offener Straße einen vorbeifahrenden Velozipedisten, welcher sofort tot war. Am Sonntag nachmittag wurde versucht, Krawalle zu beginnen; das entschlossene Einschreiten der Polizei erstickte den Versuch aber im Keime. Aus Gent ist der Anarchist Boeo ausgewiesen. Ruhestörungen sind dabei nicht vorgekommen. „Es ist nur ein Glück, daß er nicht Frau und Kinder hat!“ „Für manche ist das ein Glück, und für Andere wieder nicht,“ sagte der Maler, mit der Hand durch den langen Bart fahrend.„Ich habe gestern Abend meiner kleinen Nichte gründlich den Kopf zurechtgesetzt, sie scheint gar nicht zu ahnen, welche Folgen ihr thörichter Eigensinn haben kann. Sie sollten nur einmal recht ernst mit ihr reden.“ „Um keinen Preis!“ fiel Willibald ihm in's Wort.„Ich habe Alfred und auch Ihren Herrn Bruder gebeten, keinen Druck auf Ottilie zu üben, und ich richte dieselbe Bitte jetzt an Sie. Ottilie muß aus eigenem, freiem Antriebe entscheiden—“ „Larifari," lieber Herr! Der Unerfahrenheit muß man mit gutem Rat zu Hülfe kommen. Mein Bruder wird schon seine gute Pflege finden, wenn er einmal erkranken sollte; soweit geht die Kindespflicht nicht, daß sie das eigne Lebensglück der Bequemlichkeit eines alten Vaters opfern muß. Mein Bruder ist sehr ärgerlich über seine Tochter, und ich bin es auch, ich gebe Ihnen die Versicherung, daß wir nicht ruhen werden, bis Sie das Jawort haben. Ich wäre auch ein anderer Kerl geworden, wenn meine Braut nicht kurz vor der Hochzeit das Zeitliche gesegnet hätte, seit jener Zeit, die mich der Verzweiflung nahe brachte, ist mir aller Lebensernst und aller Schaffensdrang abhanden gekommen. Für wen soll ich schaffen? Ich stehe allein in der Welt und meine Bedürfnisse sind äußerst gering; habe ich nichts, so lege ich mich krumm, und ist meine Börse gespickt, na, dann lebe ich herrlich und in Freuden, in beiden Fällen fühle ich mich wohl, und für Abwechslung ist auf diesem Wege auch gesorgt. Aber damit sage ich nicht, daß ich dasselbe Leben einem andern anempfehlen möchte," fuhr er, die graue Mähne schüttelnd fort,„es hat eben nicht jeder eine Diogenesnatur, und Sie Herr Doktor, würden sich dabei nicht glücklich fühlen.“ „Es kommt alles auf die Gewohnheit an.“ was mich ganz seltsam berührt. Sie haben in irgend einem Gesichtszuge Aehnlichkeit mit einer Person, die mir nahe gestanden hat, aber ich suche vergeblich in meinen Erinnerungen, und am Ende ist es auch Thorheit, sich den Kopf darüber zu zerbrechen.“ „Wahrscheinlich!“ erwiderte Willibald scherzend. „Wenn Sie es auch wirklich herausfänden, sonderlichen Vorteil hätten Sie nicht davon.“ Der Maler hatte den Kopf auf den Arm gestützt, sein Blick ruhte sinnend auf dem Antlitz des jungen Mannes. „Jetzt hab'ich's!“ sagte er plötzlich.„Meinem Bruder Heinrich gleichen Sie. Es ist keine frappante Aehnlichkeit, aber der Zug um Nase und Mund und ein gewisses Etwas in Ihrem Blick erinnern mich an ihn.“ „Ich erinnere mich nicht, diesen Herrn gesehen zu haben,“ entgegnete Willibald lächelnd. „Wie sollten Sie auch! Vor Ihrer Geburt schon war er verschollen. Er ging nach Frankreich, und seitdem haben wir nichts mehr von ihm weder gehört noch gesehen. Wir Maler haben für solche Aehnlichkeiten ein scharfes Auge, Herr Doktor, ich bemerkte sie früher schon, aber sie ist mir nie so sehr aufgefallen, wie in dieser Stunde. Die eigentümliche Beleuchtung, in der] Sie augenblicklich sitzen, mag dazu beitragen— bitte, wenden Sie das Gesicht etwas mehr nach dem Fenster hin, nur eine Kleinigkeit— so, wahrhaftig, die Aehnlichkeit tritt immer deutlicher hervor.“ „Und doch ist sie nur ein Spiel des Zufalls!“ „Natürlich, weiter nichts! Mit Ihrer Familie sind wir ja nie blutsverwandt gewesen, also kann daher die Aehnlichkeit nicht stammen. Sie können bei meinem Bruder Ernst ein Bild Heinrich's sehen, ein Porträt, das ich nach einer alten Zeichnung und aus der Erinnerung gemalt habe, vielleicht werden Sie beim Betrachten desselben finden, daß ich Recht habe.“ „Er ist in Frankreich gestorben?“ „Wir wissen es nicht, eine Todesnachricht „Mag sein, aber Sie würden sich nie an ein haben wir nicht erhalten und alle Nachforschungen, solches Leben gewöhnen! Ich weiß nicht, an wen die wir anstellten, sind resultatlos geblieben. Ich Sie mich erinnern, es liegt etwas in Ihrem Gesicht, habe mir immer gedacht, er müsse bei irgend einem Frankreich Der Papst hat an die französischen Kardinäle ein neues Rundschreiben grichtet, worin er betont, man müsse die Republik unbedingt, ohne Hintergedanken und mit vollkommenster Ehrlichkeit anerkennen und ihr als der von Gott gekommenen Staatsform unterthan sein. Es ist das erste Mal, daß dieser Satz vom Vatikan ausgesprochen wird. Italien. Die in Rom wegen der Finanzschwierigkeiten ausgebrochene Ministerkrisis dauert fort, und kann noch manchen Tag in Anspruch nehmen, da es schwer sein wird, einen neuen Kabinetschef zu gewinnen. Der bisherige Ministerpräsident Rudini weigert sich entschieden wieder ein ueues Kabinet zu bilden. Mit den bisherigen Einnahmen ist nicht auszukommen, neue zu bewilligen, hat das Parlament keine Lust, eine Verringerung der Armeestärke soll auch nicht eintreten, es ist also schwer zu erkennen, was werden soll. Darin sind indessen alle Ansichten einig, daß der Ministerwechsel die auswärtige Politik Italiens und seine Stellung zum Dreibunde in keiner Weise berühren wird. Die geplanten Reisen des Königspaares ins Ausland können zufolge der Ministerkrisis leicht einen Aufschub erfahren. Westfalen und Rheinland. Schwerte, 9. Mai. In keiner Weise steht der heurige Wonnemonat seinem Vorgänger, dem wetterwendischen April, nach, sondern scheint denselben noch übertreffen zu wollen. Anstatt daß uns ein Mailüfterln zuwehte, gab es Regen, der freilich allseitig begrüßt wurde, indem man hoffte, daß nun endlich wärmere Witterung eintreten würde. Aber dem war nicht so. In der Nacht vom Donnerstag zum Freitag fiel sogar Schnee, der die Umliegenden Fluren in Weiß kleidete. Am Abend prasselte ein tüchtiger Hagelschauer hernieder. Natürlich mußte unter solchen Verhältnissen alles im Wachstum zurückbleiben; namentlich sind die Viehbesitzer wenig erbaut hiervon und in nicht geringe Verlegenheit, da die Vorräte an Futter schließlich zur Neige gehen. Wie es scheint, dürfen wir seit gestern auf besseres Wetter hoffen. r Schwerte, 9. Mai. Einen ungeahnten Erfolg hat der hiesige„Sängerbund“ auf dem gestrigen Gesangwettstreit in Hagen errungen. Demselben wurde uämlich von den Preisrichtern von zwölf Preisen der vierte zuerkannt. Es sangen in der Abteilung 24 Vereine, von denen schon mehrere erste Preise auf verschiedenen Gesangwettstreiten erhalten hatten; und zwar waren diese Vereine aus größern Städten wie Münster, Köln, Düsseldorf, Elberfeld, Dortmund, Siegen, Lüdenscheid u. s. w. Wünschen wir dem überaus rührigen Verein, der unseres Wissens den ersten derartigen Preis nach Schwerte gebracht hat, ein ferneres Blühen und Gedeihen [ Schwerte, 9. Mai. Am vorletzten Sonntag, den 1. Mai, feierte der hiesige Gesangverein„Sängerbund“ im Saale des Herrn Brenne das schöne Fest der Fahnenweihe. Eingeleitet wurde dasselbe durch das Begrüßungslied:„Blüder, reicht die Hand zum Bunde". Darauf hielt Herr Dirigent Schwerter eine Ansprache, die ungefähr folgenden Wortlaut hatte: Geehrte Festgenossen! Schon oft sind wir in diesen Räumen zum frohen Feste versammelt gewesen, aber unser heutiges festliches Zusammensein hat doch einen ganz besonderen Zweck. Gilt es doch, ein Fest zu feiern, das die Mitglieder des Gesangvereins „Sängerbund“ schon längst herbeigewünscht haben. Ihr Wunsch ist heute erfüllt: eine Fahne soll fortan das Zeichen sein, um das die Mitglieder sich scharen wollen, den deutschen Gesang zu hegen und zu pflegen, im Liede Erholung zu suchen nach des Tages Lasten und Mühen. Geehrte Festgenossen! Das deutsche Lied ist eine Macht geworden in unserm gesemten deutschen Volksleben. Von der Wiege bis zum Grabe ist das Leben des Sängers von seinen Liedern begleitet. Durch das Lied lobt er in frommer Andacht den Herrn, unsern Gott; in tiefster Traurigkeit summt er zur Erleichterung seines betrübten Herzens sein Liedchen vor sich hin; seine höchste Freude weiß er nicht besser auszudrücken, als durch ein fröhlich schmetterndes Lied; seine seligsten Gefühle— himmelhoch jauchzend, zum Tode betrübt— giebt er in seinen Liedern kund. Geehrte Festgenossen! Was der Gesang für unser deutsches Vaterland gewesen, ist ja bekannt. Von der Liebesabenteuer den Tod gefunden haben, nichts läßt sich leichter erklären als das, und in Paris kann immerhin ein Mensch verschwinden, ohne daß ein Hahn nach ihm kräht. Sie wollen schon gehen?“ „Wir erwarten zu Hause Besuch,“ erwiderte Willibald, der sich erhoben hatte.„Eine Schwester meiner Mutter kehrt heute aus Frankreich zurück—“ „Na, dann will ich Sie nicht länger aufhalten, aber austrinken müssen Sie, Herr Doktor, es wäre schade um den edlen Tropfen. Die Marke ist nicht schlecht, ich werde dem Agenten gern unter die Arme greifen.“ „Durch weitere Bestellungen?“ fragte Willibald ironisch, während er das Glas ergriff und mit dem alten Herrn anstieß. „Jenun, so lange er meine Aufträge ausführt, habe ich nichts dagegen einzuwenden. Verlieren Sie nur nicht den Mut, Herr Doktor, wir werden schon alles in Ordnung bringen!“ Willibald schüttelte ihm die Hand und trat jetzt den Heimweg an; als er zu Hause ankam, fand er seine Eltern schon in lebhaftem Gespräch mit den inzwischen eingetroffenen Verwandten. Madelaine Culier war trotz ihrer fünfzig Jahre noch eine schlanke jugendliche Gestalt, äußerst lebhaft und gesprächig, an allem den regsten Anteil Zeit der alten Barden an bis in unsere Tage hinein ist das deutsche Volkslied die Geschichte unseres Stammes und Volkes gewesen. In seinen Liedern hielt das deutsche Volk seine Sehnsucht nach Kaiser und Reich wach. Von den Befreiungskriegen bis in die sechsziger Jahre hinein durchwehte die deutschen Lieder jene Sehnsucht nach dem Ideal aller Deutschen, nach einem einigen, herelichen Reiche mit einem mächtigen Hohenzollern an der Spitze: „Man sang im Norden wie im Süden, Vom Belt bis an den grünen Rhein, Als heiß Verlangen nach dem Frieden: Das ganze Deutschland soll es sein.“ Als dann später die Wacht am Rhein alle die Nebel zerstreute, die sich hindernd der Einigkeit Deutschlands entgegenstellten, da war es wieder das deutsche Lied, das Mut und Begeisterung in die Reihen der Krieger brachte, das jubelnd den Helden als Huldigung galt, die den Traum unserer Väter wahr gemacht und uns ein einiges Deutschland und einen Kaiser erkämpft hatten. „Und was in deinen Liedern So wundervoll gesagt, Das giebt dir Gott nun wieder, Mein Volk, der Morgen tagt.“ So ist das deutsche Lied eng verwachsen mit unserm Lande und Volke. Dieses Lied, das auch heute im stande ist unsere Liebe zu Kaiser und Reich zu stärken, zu hegen und zu pflegen, soll die vornehmste Aufgabe unseres Vereins sein. Geehrte Sangesbrüder! Sie wollen heute ihre neue Vereinsfahne weihen. Wenn das Vaterland in Gefahr war, und der König rief, so eilten die Krieger zu ihren Fahnen. Die Fahne war ihr höchstes Gut, für das sie kämpften, daß es ihnen nicht verloren ging; die Fahne war ihr höchster Besitz, für den sie ihr Gut und Blut einsetzten, daß er den Feinden nicht in die Hände fiel. Und war der grimme Kampf beendet, dann sammelten sie sich wieder zu ihrer Fahne, um unter ihrer Führung zu neuen Kämpfen und Siegen zu schreiten. Geehrte Sangesbrüder! Sie haben nun freilich nicht nötig, für diese ihre Fahne Guts und Blut, Leib und Leben einzusetzen. Sie haben nicht nötig, für dieselbe mit Wehr und Waffen zu kämpfen, aber eins werden Sie doch thun müssen: Ihre ganze Kraft, Ihren ganzen Willen werden Sie für diese Ihre Fahne einsetzen müssen, daß auch sie nicht den Feinden in die Hände fällt. Ich meine nicht in die Hände äußerer oder innerer Feinde der deutschen Nation, sondern ich meine in die Hände der Feinde aller Vereine, der Lauheit, Uneinigkeit, Zwietracht, die sich in so manchen Verein einschleichen, und die Fahne mit sich fortführen an irgend einen Ort, wohin sie nicht gehört. Lassen Sie die Fahne das Zeichen ihrer Zusammengehörigkeit sein, schließen Sie heute den Sängerbund, den Sie vor Jahren gegründet haben, unter Ihrer Fahne aus's Neue, und geben Sie sich das Wort, dem Feinde aller Vereine kräftig entgegenireten zu wollen. Sollte er aber einmal in irgend einer Form, sei es im Verein vielleicht durch ein unbedachtsam gesprochenes Wort, sei es von außen zu einer Uneinigkeit kommen, lassen Sie Sich nicht irre machen und ob auch, trotz aller Vorsicht, hier und da ein Zweig vom alten Stamme abfalle, der Stamm muß bleiben, und er wird mit der Zeit neue Zweige, Blüten und Früchte bringen. Und sollte einmal der Mißmut oder die Lauheit sich an Sie herau wagen, dann kommen Sie nur zu ihrer Fahne und„frisch ein Liedchen gesungen und alles wird wieder gut;" nud rufen Sie dem Feinde der Vereine die Worte entgegen:„Wir wollen sein ein einig Volk von Brüdern!"— Geehrte Festgenossen! Die Lieder, die wir singen sind deutsche Lieder; und sind es auch nicht alle Vaterlands= und patriotische Lieder, so sind es doch Lieder, geschrieben von deutschen Männern, gesungen von Sängern, die ihren Kaiser und ihr Vaterland über alles lieben, und die sich in dieser Liebe und Treue nicht irre machen lassen wollen von dem Geschwätz einer vaterlandslosen Partei, sondern die stets der Worte des Dichters eingedenk bleiben:„Es soll der Sänger zu dem König stehen, denn beide wandeln auf der Menschheit Höhen.“ Ihm, unserm allverehrten Kaiser und Könige gelten ja eine Menge unserer Lieder, und darum wüßte ich dem Feste der Fahnenweihe keine bessere Einleitung zu geben, als daß wir ihm zuerst unsere Huldigung darbringen und ausrufen: Unser allverehrter Kaiser lebe hoch! In dieses Hoch wurde begeistert eingestimmt und darauf stehend die Nationalhymne gesungen. Es folgte sodann ein Tänzchen, und wechselten nun Gesangvocträge mit humoristischen Vorträgen einzeluer Mitglieder, Gesangsduetten und Tanz. Von den Duetten sei besonders das humoristische„Der verspätete Urlauber", vorgetragen von Herrn Heinrich Tillmann als Bassist und Herr G. Brenne als Tenorist, erwähnt, welches die Lachmuskeln sämtlicher Anwesenden in Bewegung setzte. Der Abend verlief in schönster Harmonie und Freude, so daß sich viele am Schlusse des Festes wunderten, daß bereits der Tag graute. Schließlich ei noch erwänt, daß die schön ausgestattete Fahne, welche allgemein bewundert wurde, von Herrn Giesb. Umbach in Dortmund geliefert worden ist. Hörde, 6. Mai. Auf der hiesigen „Hermannshütte“ ist heute früh ein großes eisernes Schwungrad auseinander geplatzt. Die Stücke desselben sind mit ungeheurer Gewalt umhergeschleudert worden, teils mehrere hundert Meter weit, teils durch dicke benachnehmend, und in ihrem Auftreten wie in ihren Bewegungen die sorglose und lebenslustige Französin verratend. Ernster und gesetzter, aber in seinen Aeußerungen auch derber, war ihr breitschultriger, ziemlich beleibter Gatte, dessen offenes, ehrliches Gesicht Vertrauen einflößte. Willibald wurde von Seiten der Tante stürmisch begrüt, und der Onkel drückte ihm so kräftig die Hand, daß er nur mit Mühe einen leisen Schmerzensruf zurückdrängen konnte. Oft während des abends sah er die Blicke der Beiden mit prüfendem Ausdruck auf sich geheftet; wurde Pierre Culier darüber ertappt, so fuhr er in der Regel, wie aus tiefem Sinnen erwachend, über seinen dunklen Knebelbart, um im nächsten Moment irgend eine, mit dem augenblicklichen Gespräch in gar keinem Zusammenhang stehende Frage an seine Frau zu richten. Die Zustände in Paris während des Krieges und der Belagerung bildeten das Hauptthema der Unterhaltung, Madelaine wußte darüber sehr ausführlich und interessant zu berichten, ihr Gatte warf dann und wann eine kurze, ergänzende Bemerkung ein, und namentlich in den Schilderungen humoristischer Szenen war Madelaine unübertrefflich. (Fortsetzung folgt.) barte Mauern, teils tief in den Erdboden hinein. Der Schauplatz des Unglücks bietet ein Bild vollständiger Zerstörung; dicke Balken sind glatt durchgeschlagen oder derartig gehoben worden, daß sie das ganze Dachgerüst zum Stürzen gebracht haben. Leider ist auch einer der braven Arbeiter dabei um das Leben gekommen. Kirchhörde, 5. Mai. Wegen Mangel an Absatz wurden auf der Zeche ver. Wiendahlsbank am 1., 6., 9., 13., 20. und 24. April und auf der Zeche Kaiser Friedrich am 4., 6., 8., 11., 21., 26. und 29. Feierschichten eingelegt. Arbeiterentlassungen fanden nicht statt.— Die Zeche Krone legte im vergangenen Monat 7 Feierschichten ein und die Zeche ver. Schürbank und Charlottenburg 3. Auf der Zeche Königsborn, Schacht I, wurde im April nur 1 Feierschicht eingelegt, dagegen kündigten am 15. April aus eigenem Antriebe 20 Mann, und seitens der Verwaltung wurden zum 30. April 42 Mann gekündigt und zwar Oesterreicher, Italiener und Polen. Dortmund, 7. Mai. Am Samstag abend spät vergnügte sich hier ein Arbeiter auf dem Brüderwege damit, mehrere Revolverschüsse abzufeuern. Als derselbe eine Schutz mannspatrouille herankommen sab, steckte er rasch den noch geladenen Revolver in die Hosentasche, wobei sich der Revolver entlud und dem Revolverhelden eine Kugel in das Bein fuhr. Hier also ist einmal die Strafe für den Unfug auf dem Fuße nachgefolgt. Dortmund, 7. Mai. Die neuliche Versammlung der Inhaber des Eisernen Kreuzes im Hotel Ring hierselbst war gut besucht; es hatten sich besonders viele Auswärtige von Langendreer, Bochum, Castrop, Camen, Bönen, Schwelm, Hagen, Iserlohn, Lüdenscheid, Altena u. s. w. eingefunden, die sich sämtlich mit den Bestrebungen der Dortmunder Vereinigung, die Erlangung eines Ehrensoldes betreffend, einverstanden erklärten, dieser Vereinigung beitraten und dem aus 5 Personen bestehenden Geschäftsausschusse mit dem Sitze in Dortmund die Leitung übertrug. Gleichzeitig wurden viele Herren neu angemeldet, so daß jetzt die Vereinigung bereits aus 135 Personen besteht. Dortmund, 9. Mai. Der Redakteur der Dortmunder antisemitischen„Westf. Reform," I. H. Bellmann, wurde wegen Beleidigung des Justizministers von Schelling und der Mitglieder des Land= und Amtsgerichtes II. in Berlin zu 2 Monaten Gefängnis verurteilt. Dem ersteren waren in einem Artikel die schwersten Beschuldigungen vorgehalten worden, die sich als völlig aus der Luft gegriffen erwiesen; den Gerichtsbehörden war vorgeworfen worden, sie handelten nicht nach Pflicht und Gewissen. Dortmund, 9. Mai. Das Verbandsfest der Vereine ehemaliger Jäger und Schützen von Westfalen und Rheinland wird im Juni d. J. in unserer Stadt in großartiger Weise gefeiert werden. Dortmund, 4. Mai Der frühere Kaiserdelegierte Aug. Siegel, welcher jetzt in England agitatorisch thätig ist, hat seine Familie, bestehend aus Frau und 4 Kindern, welche in Dorstfeld wohnten, nachkommen lassen. In der Eile hat die Frau vergessen, die Miete zu zahlen. Iserlohn, 4. Mai. Der 75jährige Fabrikarbeiter G. machte gestern in seiner an der Hagenerstraße belegenen Wohnung seinem Leben durch Erhängen ein gewaltsames Ende. Was den Mann zu diesem Schritte veranlaßt hat, ist uns nicht bekannt. Iserlohn, 7. Mai. Anders als in andern Städten ist hier die Festsetzung der Kommunal= steuer erfolgt. Von den untersten Klassen werden keine Kommunal=Zuschläge erhoben, von den Einkommen bis zu 3600 M. 150 Prozent; für die Schulsteuer ist Herabsetzung auf 50 Prozent in Aussicht genommen. Witten, 9. Mai. Ins Krankenhaus hierselbst wurde ein Bremser abgeliefert, der auf der Fahrt von Blankenstein nach Herbede vom Zuge gefallen ist. Die Verletzungen, die der Unvorsichtige davongetragen hat, sind bedeutend; doch ist sein Leben außer Gefahr. Siegen, 9. Mai. Auf der hiesigen Dynamitfabrik fand kürzlich, kurz nach dem Eintreffen des zur Fabrikrevision erschienenen Regierungs= und Gewerberats Osthues, eine Explosion statt, durch welche zwei Arbeiter getötet wurden. Sie ist der„K. Z.“ zufolge wahrscheinlich dadurch herbeigeführt worden, daß ein Arbeiter ein mit Nitroglyzerin gefülltes Gefäß fallen ließ. Düren, 5. Mai. Die bekannte Thatsache, daß unsere Stadt eine der reichsten in der gesamten preußischen Monarchie ist, erhält einen deutlichen Beleg durch das Ergebnis der Selbsteinschätzung, demzufolge wir hier nicht weniger denn 45 Einwohner zählen, die in der angenemen Lage sind, Millionäre zu sein. Dieselben zahlen zusammen das hübsche Sümmchen von 215700 M. Staatseinkommensteuer. Wanne, 3. Mai. Ein ruchloser Prophet erzählte auf der Zeche„Unser Fritz“ einem Bergmann bei der Arbeit unter Tag, daß in kürzerster Zeit die Zeche„Wilhelmine" in die Luft gesprengt und das ganze Werk zerstört werde. Der gewissenhafte Bergmann machte geeigneten Orts hiervon Anzeige und der böswillige Mensch wurde sofort aus der Arbeit in Haft genommen. Barmen, 4. Mai. In recht verdrießliche Lage hat der Maiumzug einen hiesigen Zahnarzt und einen Zahntechniker gebracht. Die „Barmer Ztg. schreibt darüber: Ohne daß beide von der Konkurrenz eine Ahnung hatten, bezogen sie ihre neuen Wohnungen an der Neuenwegstraße in einem Doppelhause 45 und 47, welches nur einen Eingang hat. Erst als die Firmenschilder am Eingange angebracht wurden, erkannten sie, daß sie unmittelbare Nachbarn seien. Eines der Schilder ist rechts, das andere links am Eingange zu lesen. Es soll nun unter den beiden Konkurrenten das Los entscheiden, wer sich eine neue Wohnung suchen muß. Köln, 7. Mai. Der weit verbreiteten Unsitte, Hunden, insbesondere bestimmten Rassen, Schwanz und Ohren zu stutzen(beschneiden), wird durch ein hier gefälltes Urteil wohl in etwas Einhalt gethan werden. Ein Herr verkaufte seinen Affenpinscher für 6 Mk. an den Barbier Friedrich August K. unter der Bedingung, daß der Hund gute Pflege erhalten müsse. K. hatte aber nichts eiligeres zu thun, als dem 4 Jahre alten Tiere Schwanz und Ohren zu beschneiden. Der frühere Besitzer fand einige Tage darauf den Hund wieder jammernd in seiner Wohnung, elend verstümmelt. Das Gericht bestrafte K. wegen boshafter Quälerei und roher Mißhandlung des Hundes mit 10 Mk. Geldstrafe. Soziale Bewegung. Gleiwitz, 6. Mai. Die Eisenerz=Bergarbeiter der Erzförderung der oberschlesischen Eisen=Industrie Aktiengesellschaft haben die Arbeit wieder aufgenommen, indem sie sich der Lohnherabsetzung fügen. Wien, 5. Mai. Die Vertrauensmänner der Kutscher der Einspänner und Fiaker beschlossen in einer heute abgehaltenen Versammlung, am 6. Mai um Mitternacht den Streik beginnen zu lassen. London, 7. Mai. Die Arbeitssperre in den Spinnereien Manchesters ist beendigt. Infolge gemeinsamer Meetings der Arbeitgeber, Arbeiter und Spinnvereine, werden am Montag die Spinnereien wieder in Betrieb gesetzt. In der bekannten Fabrikstadt Lodz in Rußland haben seit dem Anfang voriger Woche sehr erhebliche Arbeiter=Ausschreitungen stattgefunden, nachdem der erste Mai ruhig verlaufen war, obgleich zahlreiche aufreizende Proklamationen verbreitet waren. Am Montag und Donnerstag fanden Arbeitseinstellungen statt, die Zahl der Streikenden wurde auf etwa 3000 geschätzt. Die Ermahnungen des Gouverneurs von Petrokow blieben ohne Wirkung. Arbeite rscharen streiften herum und überfielen jüdische Einwohner. Dreizehn Kompanieen Infanterie und Kavallerie mußten herangezogen werden. Erst Freitag abend gelang es, die Ordnung wieder herzustellen. Haus= und Landwirtschaftliches. Tapeten zu reinigen. 1. Man reibe die Tapeten mit Tüchern, die in Hafermehl eingetaucht wurden. Um Tapeten vom Staub zu reinigen, umwickele man einen langen Besen mit einem reinen, leinenen Tuch und wische die Tapete ab. 2. Tapeten, an denen sich die Farbe nicht ablöst, reinigt man durch strichweises Abreiben nach unten mittelst dicker Scheiben nicht allzu frischen Grau= oder Weißbrotes. Sobald das Brot schmutzig ist, muß es durch neues ersetzt werden. Man darf das verbrauchte Brot nicht zum Füttern von Tieren verwenden. Bemalte Decken und Wände können ebenso gereinigt werden. Gummiwäsche zu reinigen. 1. Man reinigt Kragen 2c. mit Quillayarindenwasser und Bimssteinpulver mittels einer weichen Bürste. Seife macht die Gummiwäsche gelblich schmutzig. 2. Gelbliche Flecke entfernt man mit einer schwachen, lauwarmen Sodalauge. Leinwand, welche längere Zeit unbenützt liegt, kann mun haltbarer machen, wenn man diese jährlich einmal wäscht und bleicht. Waffeldecken(Waffelmuster) dürfen nach der Wäsche nicht ausgerungen werden, sondern man muß sie aufhängen und auslaufen lassen. Das Muster wird dann immer erhalten bleiben. Wolle vor dem Einlaufen zu verhindern. 1. Das Einlaufen verhindert man am besten dadurch, daß man die Wolle vor dem Stricken krimpt. Man bringt die Wolle in Strängen mit kaltem Regenwasser und Seife aufs Feuer und läßt sie 10 Minuten kochen. Dann zieht man sie durch kaltes Wasser und hängt sie zum Trocknen auf. 2. Man weite und dehne die Wollsachen vor dem völligen Trocknen. 3. Man ziehe die Strümpfe, die rechte Seite nach außen, über ein passendes Strumpbrett. Man kann 3 Strümpfe über ein Brett ziehen und darauf trocknen lassen. 4. Man glättet sie vor dem Trocknen mit einem passenden Alcternen Gegenstand. Vermischtes. * Auf Grund des Tumultgesetzes haben 77 Personen Ersatzansprüche an den Berliner Magistrat wegen Sachbeschädigung erhoben, die ihnen an den unruhigen Tagen des 25. und 26. Februar zugefügt sein sollen. Die höchste Forderung hat ein Zigarren= und Losehändler mit 955 Mk. 72. Pfg. eingereicht, dem 76 Lose geraubt sind. Es folgt dann eine Witwe, der für 680 Mk. 75. Pfg. Scheiben zer schlagen und Hüte und Mützen gestohlen worden sind. * Dienstag ist in Berlin der RegierungsPräsident a. D. v. Eichhorn, der von 1872 bis 1881 an der Spitze des Regierungsbezirks Minden stand, im 80. Lebensjahre gestorben. Er war der Sohn des ehemaligen(1840—48) preußischen Kultusministers Eichhorn und wurde 1856 gleich nach dem Tode seines Vaters, in„Anerkennung der Verdienste, die dieser sich erworben,“ geadelt. * Zu den vielen schrecklichen Raubmorden, die seit einiger Zeit in Berlin vorgekommen sind, ist am Mittwoch ein neuer getreten. Das unglückliche Opfer ist eine Postschaffnersfrau mit Namen Manzel, der mit einem Feuerhaken der Kopf in gräßlicher Weise zerschmettert worden ist. Ihr Mann, mit dem sie in glücklicher Ehe gelebt hatte, hat die Arme in jenem schrecklichen Zustande auf dem Bett liegend gefunden und ist vor Schreck ohn mächtig geworden. Der Verdacht der Thäterschaft hat sich auf zwei junge Vurschen gelenkt, die am Tage der That in dem betreffenden Haus(Gartenstraße 53) durch höhnisches Benehmen gegen die Hausbewohner und eine verdächtige Bemerkung aufgefallen sind. * Das deutsche Heer hat im Februar 112 Mann durch den Tod verloren; davon sind 19 durch Selbstmord umgekommen. * In Dresden ist ein gefährlicher internationaler Hoteldieb, der norwegische Landschaftsund Porträtmaler Hjorth, entlarvt worden. Er wohnte in vornehmen Hotels unter fremden Namen, war den Gästen ein angenehmer Gesellschafter und schlich sich nachts im dunklen Trikot in nicht abgeriegelte Schlafzimmer, wo er an Geld nahm, was er fand. In einem Dresdener Hotel wurde er auf frischer That ertappt. Da dem Dieb gleiche Nachthaten in Hamburg, Frankfurt a. M., Wien, München, Berlin und anderen Städten zur Last fallen, so dauert die Voruntersuchung etwa ein Jahr. Hjorth wurde vom Dresdener Landgericht zu acht Jahren Gefängnis und sechs Wochen Haft verurteilt. * In Königsberg i. Pr. hat das dortige Kürassier=Regiment in diesen Tagen sein 175 jähriges Jubiläum gefeiert. * Ueber eine„fette Bauernhochzeit“, die drei Tage hindurch gefeiert wurde, wird aus einem im Kreise Fischhausen(Ostpreußen) belegenen Dorfe berichtet. Zu der Hochzeit waren nicht weniger als ein Rind, drei Schweine, vier Kälber, achtzehn Hühner, zehn Gänse und außerdem zahlreiche Enten und Tauben geschlachtet worden. Fünf Scheffel Weizenmehl waren zu Kuchen verbacken und über 1½ Zentner Butter verbraucht. An Getränken wurden von den 168 Gästen 30 Achtel Bier, 50 Liter Liqueur und 40 Liter Rum, außerdem verschiedene andere Getränke vertilgt. * In München haben in drei Fällen Ansteckungen von Blatternerkrankung durch Bukarester Reisende und durch eine verheimlichte Ansteckung drei weitere Ansteckungen mit zwei Todesfällen stattgefunden. * Auf Wittor, einer Halbinsel der Insel Rügen, ist infolge der Kartoffelteuerung unter der arbeitenden Bevölkerung eine außergewöhnliche Not entstanden. Es giebt dort keine Knolle mehr zu kaufen; auch die großen Güter sind völlig ent blößt. Von auswärts erwartet man Schiffsladungen die aber schon von den Besitzern für lange hinaus mit Beschlag belegt worden sind, so daß die arme Bevölkerung nicht nur Entbehrungen erleiden muß, sondern auch noch die Aussicht hat, bei dem Mangel an Saatkartoffeln für diesen Sommer auf den Anbau von Kartoffeln verzichten zu müssen. * In Weimar starb gestern der Dichter des Luther=Festspiels, Hans Herig, im Alter von 47 Jahren. * In Koswig bei Dessau ist ein Schlosserlehrling auf schreckliche Art ums Leben gekommen, indem ihm eine glühende Eisenstange, an der er mit dem Sohn seines Lehrherru schmiedete, ins Herz drang, ob durch Ungeschicklichkeit eines der Beiden oder durch einen unglücklichen Zufall, weiß man nicht. Der Arme ist sogleich gestorben. * Heute wurden der Loosmann Knecksties und der Besitzer Schapals aus Eistravischken hingerichtet. Knecksties hatte auf Anstiften Schapals den Altsitzer Eintaut ermordet. * Der Frankfurter Zeitung wird aus Marseille gemeldet: Die Polizei entdeckte die Spur Jägers, des flüchtigen Kassierers Rothschilds. Derselbe soll unter dem Namen„Meggenhofer“ nach Colombo(Ceylon) sich eingeschifft haben. Der deutsche Konsul wurde beauftragt, Jäger verhaften zu lassen. Die Ankunft des Schiffes wurde gestern erwartet. * In Havre wurde ein Mann zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt, weil er einer Laden besitzerin, die ihm ein Almosen verweigerte, gedroht hatte, er werde ihr Geschäft in die Luft fliegen lassen. * Aberdeen, 5. Mai. Durch heftigen Sturm gingen bei den Shetland=Inseln drei französische, ein dänischer Schoner und eine unbekannte Barke mit ihren Mannschaften unter. * Ein deutsches Ehepaar, das sich auf der Hochzeitsreise befand, hat sich am Mittwoch in Monte Carlo gemeinsam den Tod gegeben. Die Lebensmüden, die den größten Teil ihres Vermögens am Spieltische verloren hatten, banken sich an den Ellbogen mit Tüchern an einander und sprangen dann ins Meer. Die Leichen wurden bereits gefunden; die Namen der Selbstmörder konnten bis jetzt nicht festgestellt werden. * Der Zustand des von den Anarchisten gefährlich verwundeten Restaurateurs Very in Paris hat sich gebessert. Man hofft ihn zu retten. Das Mordgesindel scheint seine Schand thaten jetzt sogar in den äußersten Westen von Amerika, nach Kalifornien, übertragen zu wollen. In einer dortigen Stadt ist ein Haus durch eine Dynamitbombe in die Luft gesprengt worden. Verschiedene Bewohner haben dabei gefährliche Verwundungen davongetragen. * Die Gemahlin des englischen Botschafters, Lady Malet in Berlin, besitzt eine Sammlung von mehr als 1000 Paar Stiefeln, unter denen die kleinsten zierlichen Ballschuhe, wie die großen Schneeschuhe der Lappländer vertreten sind. * Fiume, 7. Mai. Die Hochzeit des Brautpaares Bismarck=Hoyos findet im Juni statt. Zu derselben wird Fürst Bismarck erwartet. * Durch die Zeitungen geht folgende geheimnis. volle Geschichte: Auf einer spanischen Eisenbahnstation übergab ein vermummter Mann dem Stationsvorsteher eine Kiste als angebliches Geschenk eines Bekannten; der Ueberbringer verschwand sofort. Der Beamte öffnete die Kiste, in welcher ein neugeborenes Knäblein sich befand; derselbe wollte es aber nicht behalten, wohl aber ein Weichenwärter, dem eben ein kleiner Knabe gestorben. Als die Frau des Weichenstellers das Jäckchen des Kindes auszog, fiel ein Zettel zu Boden mit den Worten:„Wer dieses Kind aufnimmt und versorgt, wird glücklich werden" Beim weiteren Entkleiden fanden sich unter den Wickeln des Kindes eine große Menge Banknoten(125000 Pesetas). Der Stationsvorsteher verlangte bei solchem Thatbestand das Kind zurück, hoffentlich gewinnt in dem angestrengten Prozeß der arme Weichensteller. * Der Prediger der englisch=amerikanischen Gemeinde in Petersburg, welcher an der Spitze des englischen Hilfskomitees für die Notleidenden in Rußland steht, ist auf seiner Reise nach London, in Berlin interviewt worden. Er erklärte auf Grund seiner persönlichen, auf ausgedehnten Reisen durch die Hungerdistrikte gewonnenen Anschauungen: Wenngleich dem Schlimmsten im Augenblicke vorgebeugt worden, sei er doch fest über zeugt, daß die Hungersnot in Rußland in dem bevorstehenden Erntejahre noch größer sein und schlimmere Folgen haben werde, als im laufenden. Daß es an Saatkorn fehlte, sei nicht das Schlimmste, obwohl die Zeit zu seiner Beschaffung vorüber sei. Aber die Pferde seien infolge des Futtermangels gefallen, und die Menschen, soweit sie nicht dahingerafft wurden, seien so kraftlos und widerstandsunfähig, daß sie gar nicht im Stande sein würden, die Felder zu bearbeiten. Der Typhus und die Blattern grassieren noch immer, und es liege die begründete Befürchtung nahe, daß die Epidemien weiter nach Westen vordringen werden, wenn nicht Maßregeln gegen die Verschleppung ergriffen würden. Auch in den deutschen Kolonien sehe es trostlos aus. * Newyork, 5. Mai. Heute früh fuhr ein Personenzug auf der Atchison=Eisenbahn über eine Brücke unweit Fort Madison, Jowa, als diese plötzlich einstürzte. Der größere Teil des Zuges stürzte in den Fluß herab. 30 Personen wurden entweder durch Brückentrümmer getötet oder ertranken. * Das Testament des verstorbenen NewYorker Millionärs William Astor vermachte seiner Witwe das bescheidene Einkommen von einer halben Million Dollar pro Jahr, sowie die Benutzung seiner Wohngebäude in NewYork. Seine drei verheirateten Töchter erhalten je 2 Millionen Dollar. Der nach Abzug noch einiger weiterer Vermächtnisse übrig bleibende kleine Rest von 60 Millionen Dollar fällt seinem Sohne, Mr. John Jakob Astor, zu. * Lemberg, 8. Mai. Infolge strenger Handhabung des Fremdengesetzes mußten vorgestern mehrere tausend Juden Odessa verlassen. Gottesdienste. Buß= und Bettag. Schwerte. Größere evangelische Kirche. Mittwoch, den 11. Mai. Hauptpredigt ½10 Uhr: Pastor Graeve. Nachn. 2 Uhr: Kindergottesdienst. Pastor Heinenberg. Reformierte Kirche. Mittwoch, den 11. Mai. Vorm. ½10 Uhr: Pastor Terberger. Westhofen. Mittwoch, den 11. Mai. Vorm. ½10 Uhr: Pastor Falkenberg. Aplerbeck. Mittwoch, den 11. Mai. Frübkirche: Pastor Meinberg. Hauptkirche: Pastor Kipper. Neueste Nachrichten. Chatelet, 7. Mai. Heute früh wurde ein Versuch, zwei Häuser von Bierbrauern mit Dynamit in die Luft zu sprengen, entdeckt; es wurden Kartuschen aufgefunden, die noch vollkommen unverändert waren. Die Staatsanwaltschaft hat sofort eine Untersuchung eingeleitet. Lüttich, 6. Mai. Auf der Schwelle des elysschen Hauses, wo schon am Sonntag eine Explosion erfolgte, wurden heute Patronen mit komprimirtem Pulver gefunden. Heute abend wurde ein gewisser Fonteyn verhaftet, der der Verbreitung anarchistischer Schriftstücke verdächtig erscheint. Rätsel. Für unsere Schülerinnen. Den ganzen Himmel stützte ich In altersgrauer Zeit; Doch heut' zu Tag zerstückt man mich Und näht aus mir ein Kleid, Ich lieg im fernen Afrika, Gewaltig hoch und groß, Und doch tragt ihr mich hier und da Zur Schule mühelos. Und wenn ihr Mädchen dann zuletzt, Mich auseinander reißt, Und meine Teile klug versetzt, So werd ich aufgespeist. (Auflösung folgt in nächster Nummer.) Rohseidene Bastkleider Mk. 16.89 pr. Stoff zur kompl. Robe und bessere Qualitäten vers. porto= u. zollfrei G. Henneberg, Seidenfabrikant(K. u. K. Hoflief.), Zürich. Muster umgehend. Doppeltes Briefporto nach der Schweiz. Selanntmachuug. Die Lieferung von 3 Turnrecken mit Sprungvorrichtung,, 8 Barren und 190 Turnstäben für verschiedene Schulen des hiesigen Bezirks, veranschlagt zu 446 Mark 52 Pfg. soll am Samstag, d. 14. d. Mts., nachmittags um 3 Uhr, im Lokale der Wirtin Witwe Beckmann hier, mindestfordernd vergeben werden, wozu ich Unternehmungslustige einlade. Kostenanschlag liegt auf dem Amtsbüreau zur Einsicht offen. Ergste, den 4. Mai 1892. Der Ehrenamtmann: Bormann. Bekanntmachung. Unter dem Rindviehbestande des Landwirts Fritz Ovelgönne in Ergste ist die Maulund Klauenseuche ausgebrochen, was ich hiermit zur öffentlichen Kenntnis bringe. Ergste, den 5. Mai 1892. Der Ehrenamtmann: Bormann. Anntmachung. Die unter den Kühen des Landwirts F. Gälger in Berchum ansgebrochene Maulund Klauenseuche ist erloschen und sind die angeordneten Schutzmaßregeln aufgehoben. Ergste, den 4. Mai 1892. Der Ehrenamtmann: Bormann. Bekanntmachung. Am Donnerstag, den 12. Mai er., nachm. 4 Uhr, sollen in meinem Pfandlokale beim Wirt Herrn Breucker zu Schwerterheide: 1 zweithür. Kleiderschrank. 1 Nähmaschinentisch mit Kasten, 1 Damenwintermantel, 1 schw. Kleid, 1 Unterrock, 1 schw. Umschlagtuch, 1 Ueberzieher, 1 woll. Jacke, 1 weiße Bettdecke, 1 Ofen mit Kohlenkasten, 1 Schraubstock, div. Küchengeschirr, Porzellansachen, 1 kl. Schneidebank, 1 Tischlampe, 3 Bilder, 1 Paar Fenstervorhänge u. s. w. öffentlich meistbietend gegen Barzahlung zwangsweise verkauft werden. Schwerte, 9. Mai 1892. Matz. Gerichtsvollzieher in Schwerte. „ eschafts-Vrrngung. 8 Meiner geehrten Kundschaft zur gefl. Nachricht,— daß ich mein Geschäft in das von mir neu erbaute O Haus, 8 5 Hagenerstraße, 0 O verlegt habe, und bitte, das mir bisher geschenkte □ ## Vertrauen auch fernerhin zu bewahren. 82 Gleichzeitig bemerke, daß Dienstags, Donnerstags K) und Samstags, morgens 10 und mittags 1 Uhr,∆ Stuten, Dienstags und Donnerstags, abends 7 Uhr, fremde Brote zum Mitbacken angenommen# werden. □ 2 □ □ 0 8 63 6 8 5 Schwerte, 5. Mai 1892. Hochachtungsvoll 0 0 0 0 0 Heig. Schruftsch, hochfein, in Eispackung, diese Woche Pfd. 13 Pratfische Pfund 25 feinste Nagnum bonum, 100 Pfd. 4,50 Mk., empfiehlt F. A. Haape. 60000600630000005 K Auzeigt. 38 Hierdurch beehre ich mich die ergebene Anzeige zu machen, daß ich vom 1. Mai er. ab in Schwerte— gegenüber dem Eisenbahn=Güterschuppen— ein Lager in sämtlichen Sorten Hausbrand=u. Sälon Kohlen vorrätig halte. Bestellungen werden an meinem Lager von dem Lagerverwalter Eppmann und von dem Fuhrmann Tiemann, Mährstraße, entgegengenommen. Die Preise stellen sich ab Lager bis auf Weiteres für: 1. Sorte Ofenkohlen auf 60 Pfg. pro Zentner, 2.„„„ 55„„„ gewaschene Salon=Nußkohlen I oder II für Füllund amerikanische Oefen auf 85 Pfg. pro Zentner. Bei Bestellungen auf 10 Ztr. und mehr erfolgt Zustellung der Kohlen ans Haus und werden in diesem Falle für Fuhrlohn 5 Pfg. pro Zentner berechnet. Für beste Ware leiste ich Garantie und sichere im Uebrigen die prompteste Bedienung zu. Holzwickede, den 25. April 1892. Mit aller Hochachtung AIreei-Zreeri. Gall-Scife, anwendbar zur kalten Wäsche für jarbige Stoffe jeden Gewebes. Dieselbe hat die Eigenschaft, das Ausgehen der Farben zu verhindern, matt gewordene wiederherzustellen und alle Teer= und Fettflecken mit fortzunehmen, à Stück 10 Pfg., empfiehlt Cark Braus. Die Modenwelt. Illustrirte Zeitung für Coilette und Handarbeiten. 24 Rummern mit 2000 Abbildungen, 11Schnittmuster: Beilagen mit 230 Muster=Vorzeichnungen, 12 große tarbige Moden: bilder mit 80—90 Figuren. Preis vierteljährlich: m. 25 Pf.= 75 Nr. Zu beziehen durch alle Buchhandlungen u. Postanstalten. Orobe=Aummern gratis und franco bei der Expedition Berlin M, 33.— Wien I, Operng. 3. mit jährlich zwsit großen farbigen mosenbildern. Das berühmte Dortmunder Adam-Bier, E welches wegen seines großen Extrakt=Gehalts von ". Aerzten allen Rekonvaleszenten, Wöchnerinnen, Blut= armen, Bleichsüchtigen rc. 2c. ganz besonders als ne stärkendes Nahrungsmittel und als Ersatz des besten — Rotweins empfohlen wird, ist in ½1 Flaschen, à 60 Pfg., zu haben bei Carl Minke, kl. Marktstr. 8 Große Auswahl. Billige Preise. Hoffmeister, Schwerte. Die nächste Nr. dieser erscheint des Buß= und Bettages wegen Donnerstag früh und bitten wir die für diese Nummer bestimmten Anzeigen bis spätestens Dienstag abend einzusenden. Expedition der Schwerter Zeitung. Große Auswahl der ersten Neuheiten in st ei Herren Schripsen sind zu sehr billigen Preisen eingetroffen. Sruft Müller, Gitelisträße. Impfplan für das Amt Westhofen pro 1892. Impftermin für die einjährigen Kinder Zeil Ort der Impfung für die Gemeinder der Impfung Std. Monat Tags nachm. Revision der Impflinge Std. Ronat Tag nachm. Impftermin für die zwölfjährigen Kinder Zeil für die Gemeinden“. Ort der Impfung der Impfung " Ston. Monat Tag nachm. Revision der Impflinge Ston. Monat Tag nachm. A. Impfbezirk des Herrn Dr. Klug. Garenfeld(Schule in Garenfeld 1Mai 14] 2(Mai 21] 2(Ga enfeld ISchule in Garenfeld Sybuig u.Buchholzl„„ Sybura 1„ 14 4 j„ 21 4(Syvurgu.Buchholz„„ Syburg Westhosen I„„ Westhofen Juni 11] 2(Juni 18 2(Westhofen„„„ Westhofen B. Impfbezirk des Herrn Dr. Tütel. Mi 14 2½ „ 14 4½ Juni 11 3 Mai J iat 21 2 21 4½ 18 3 Holzen Wandhofen Villigst Schulbezirk Geiseck „ Eichhol, Schule in Holzen „„ Wandhofen bei Wirt Herberholz Schule in Geisecke „„ Eichholz Holzen Wandhofen V lligst Schulbezirk Geiseck„ Eichholz Schule in Holzen „„ Wandhofen bei Wirt Herberhol; Schule zu Geiseck„" Eipholz Mai 18 * 18 18 21 * 21 Mai 25 25 " 25 * 28 " 28 Die Eltern, Pflegeeltern resp. Vormünder der impspflichtigen Kinder werden unter Hinweis 8. April 1874 und§ 9 der Impfordnung für den Regierungsbezirk Arnsberg hiermit aufgefordert, die Impflinge und Wiederimpflinge in den vorgedachten Terminen vünktlich zu gestellen oder in den Verminen die v######eschriebenen Beweise zu erbringen, daß die Impfung erfolgt 9 9 Empsehlung. Habe mich im Hause meiner Eltern als Kleidermacherin niedergelassen, empfehle mich zu Arbeiten in und außer dem Hause und bitte die Bewohner von Lichtendorf und Umgegend um geneigten Zuspruch. Lichtendorf, den 4. Mai 1892. Auguste Doerth. den Regierungsbezirk Arnsberg hiermit aufgefordert, die Impflinge und Wiederimpflinge gevachten Teiminen Puntllia, zu uesteuen orer in den Teeutmen vie gasl. g gflichtiger öffentlichen imptungen wegen einem gesetzlichen Grunde vorläufig oder gänzlich unerbleiben darf, und für den Fall, daß ein Impflichtiger von den oigentlichen Impfungen wege Ausführung der Impfung durch einen Privatorzt zurückgehalten werden soll, dies vor dem Termine dem Unterzeichneten schriftlich anzuzeigen. Besthosen, den 6. Na 189. Der Amtmann: Rebber. Ich habe die Preise für Rolonrarwaren, Mehr, Guller, Margarine 2c. wesentlich ermäßigt. Schwerte. L. Weinberg. Die Geldschrank-Fabrik mit Dampfbetrieb von August Müller in Hagen i. W. Veursbre Die Buchdruckerei von Braus in Schwerte empfichlt sich zur Anfertigung aller vorkommenden Druckarbeiten, als: Schnarzs Grosturthz Dortmund, Wißstraße 13. Rechnungen, Fakturen, Preis-Kourante, Avisbriefe, Postkarten, Briefbogen, Kouverts, Bestellzettel, Memoranden, Zirkulare, Quittungen, Lieferscheine, Wechselformulare, Trauerbriefe, Verlobungsanzeigen, Adress- u. Visitenkarten, Statuten, Geschäftstabellen, tabellarische und alle sonstige Formulare für Verwaltungs-Bürcaus, Vereine und Private. Elegante Ausführung. Billige Preise. L. Dr. med. Hope, homöopathischer Arzt in Hannover. Sprechstdn. 8—10 Uhr. Auswärts m. gl. Erfolg brief Stehr, Zahnarzt, im Ausland geprüft, Concordiastr. 10, Hagen. Metallgebisse, Goldfüllungen 2c. Sprechzeit: Vorm 9—7 Uhr abds. Meine Geschäftsräume sind elektrisch beleuchtet, so daß ich von nun an auch abends jede Zahn=Operation vornehmen kann. Eine Werkstatt für Kupferschmiederei und Installationsgeschäft gesucht. Offerten unter E. H. abzugeben in der Exped. d. Ztg. Kartosfern, magnum bonum, hochfeine Ware, per Zentner zu Mk. 4.50, empfiehlt Conrad Pollmeier. eefert Geldschränke mit und ohne Patent=Stahlpanzer, letztere schon von 170 Mark an. Zeichnungen und billigste Preise stehen auf Wunsch zu Diensten s 2 Unserm Freunde Krause zu seinem am 10. d. Monats stattfindenden Wiegenfeste ein dreifach donnerndes Lebehoh! Es donnert, daß es in den Rosen kracht und Franz vergnügt aus dem Fenster lacht. Gewidmet von seinen Freunden W. H. K. H. A. Sch. Of hei sick ok wat märken lät? 11. Mai, werden bei mir ein Kalb und Mehrere Ganse ausgekegelt Friedr. Schulte=Höppe, Geisecke. Die Beleidigung, die ichgegen Wilhelm Siedhoffsen. ausgesprochen habe, nehme ich zurück. Lamberg, 6. Mai 1892. Fr. Riedel. Therma. Werne bei Stadt Werne, Westfalen. Post= und Telegraphen=Station. 1 Meile von den Eisenbahnstationen Camen, Lünen und Mersch(Westf. Bahn). Heilquellen ersten Ranges, großer Wasserreichtum ich der Analyse des Herrn Geh. Hofraths Prof. Dr. enmarkaleiben, Srezgzgsose 6ei, Flechten, tarpide Geschwüre, Hocvener. Sehr günstige klimatische Verhältnisse und schöne Uming, Herren= und Damen=Badehänser, hübscher Park, billigsten Preisen, 3—4 Mk. per Logis und Wagen zu jedem Zuge besorgt der unterzeichnete Badekommissar.. 20 am.; Eröffnung des Bades am 20. Mai. Der Badekommissar: R. Schoenijahn. Badeärzte: San.=Rath Dr. Hoevener und Dr. Hegemann. 91 Wie beunte ensiestat bosliag ehescte icte 1 Mk.= 60 Kr.): Kaiserhusaren, Marsch v. Frz. Léhar. Dieser Marsch macht sowohl im In- wie im Auslande die grösste Furore und musste bei seinen ersten Aufführungen in Wien, Dresden, Berlin wiederholt gespielt werden. Ferner erschien in 2. Auflage: „Rosen der Kaiserin,“ Walzer v. Hötzel. Ihrer Majestät der Deutschen Kaiserin gewidmet. Endlich wieder einmal ein Walzer, welcher die Zuhörer beim ersten Anhören mit sich fortreisst. Der Walzer wird schon von allen Kapellen gespielt und ist das Zugstück der Ballsaison. Preis für Klavier Mk. 1.50(90 Kr.) Gegen Einsendung(auch Briefm.) zu beziehen durch die Röder’sche Musikalienhdlg., Dessau. Kataloge über Musikalien gratis und franko. Ein braves zuverlässiges Tienstmäochen auf sofort gegen guten Lohn für eine kleine Familie in Cassel gesucht. Näheres bei Frau Dietrich Krämer, Eisenindustrie. S# HSS 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 Sossssssssot sssso e e Se Dem Herrn Carl Kuchhäuser in Schwerte, Dieckerhofsweg, vis-à-vis der Wwe. Stöcker, habe ich die tretung für den dortigen Bezirk übertragen. Unna, den 26. April 1892. Adler-Brauerei, Aug. Klönne. Bezugnehmend auf obige Annonce die ergebene Anzeige, daß ich am 1. Mai ein Flaschenbier=Geschäft in meinem neuerbauten Hause errichtet habe. Es gelangt nur la. Export=Bier zur Abfüllung, und empfehle ich dasselbe zum billigsten Tagespreise franko Haus. Hochachtungsvoll Carl Kuchhäuser. „ Habe mich in Langschede als prakt. Arzt„ 9 niedergelassen. Wohnung bei Herrn Fels. Sprechstunden: morgens von 8—10, nachmit=A. #. tags von 1—3. „* Dr. med. Ruhfus, vorher prakt. Arzt in Hamm i. West. Eine Wohnung von 3 Zimmern per 1. August zu vermieten. Nährres in der. Exp d. Ztg. 1 Wohnung von 3 Zimmern ist auf den 1. August zu vermieten. Näheres in der Exped. d. In Aplerbeck ist eine Wöhnung von 2—3 Zimmern auf sofort oder per 1. Juni zu vermieten. Zu erfragen in der Exp. der „Aplerbecker Zeitung". 2 Wöhnungen von 3 und 4 Zimmern auf den 1. August zu vermieten. Näheres in der Expedition dieser Zeitung. Ein Mädchen ehrlicher Eltern zur Halbtagsarbeit sofort gesucht, wo sagt die Exp. d. Blattes. Tüchtiger Bachhatter, mit guten Zeugnissen, sucht Stelle. Näheres in der Exp. d. Ztg. 8 Pisitenkarten oostück von 7orik. an. Carl Braus. .. agk Zur Helle, Schwerte. Heute und morgen: Kalbsbraten, Schweinebraten, Rinderbraten, geräucherten Lachs und Aal, Frankfurter Würstchen, gekochten Schinken, Gerwalskäse, Sülze. Carl Raffin. Handelsnachrichten. Dortmund, 7. Mai. 1892. 110 Kilo. Kartonein Strob(Richt=) Hut: Butter. 1 Kilo (Fie2, 80 Stu höchster 4 4 10.— 8.— 240 350 nied: 925 9— 6/— 7/— 20 3/25 Neuß, 7. Mai 1892. 500 100 2000 19.00 18/40 16/90 13•40 — 24/— 4/00 55 50 118 Weizen 1. Qual. per 100 Kilo 2.„ Landroggen 1.„ per 100Kilo 2.„ Wintergerste per 100 Kilo Buchweizen„„„ Hafer 1. Qual.„„ Rübsen(Aveel)„„ Raps 1. Qual.„„ 2.„„„ Kartoffeln Heu per Roggenstroh per Rüböl per in Partieen von 100 Kilo Rüböl per 100 Kilo faßw. Gerein. Oel per 100 Kilo 3 K höher als Rüböl. Preßluchen per 1000 Kilo Weizen=Vorschuß 00 per 100 Kilo Kleien per 50 Kilo Köln, 7. Mai. Weizen hiesiger 21,00—22,00, fremder 21,00 bis 23,00. Roggen hies. 20,00 bis 21,00, fremder 21,00—23,00. Hafer hiesiger 14,50—15,50, fremder 18.00 bis 190 J.„„ g. Berlin, 7. Mai. Weizen Mai 189,00 M, Juni=Juli 186,50 +. Roggen Mai 199,00 M, Juni= Juli 180,50 M. Mai 155,00 M, Juni=Juli 145,25 Jc. Rüböl vorr. mit Faß 54,80 M, ohne Faß 54,00 M, —.— M. Sept.=Okt. 53.30 M, Spiritus 70 vorr. 42,10 K. MaiJuni 41,25 J, Aug.=Sept. 42,75, 50er vorr. 61,90 X, Weizen, Roggen, Hafer und Spiritus flau, Rübbr matt. 80 Viehmärkte. Hagen, 3. Mai.(Viehhof.) Einschließlich des Vorhandels waren aufgetrieben: 45 Stück Großvieh, 135 Schweine, 43 Kälber und 10 Schafe. Als Durchschnittspreise wurden ermittelt: Großvieh 1. Qual. 58 bis 63 M, 2. Qual.(Bautzen) 50 bis 54 J, Schweine 58—62 M pro 100 Pfd. Schlachtgewicht, Kälber 1. Qual. 34—36 4, 2. Qual. 30 bis 32 Pfg. pro Pfd. Lebendgewicht. Schafe 65 Pfg. pro Pfd. Schlachtgewicht. 8 Schweine blieben unverkauft.