Abonnements=Preis pro Quartal 1 Mark 50 Pfg. Erscheint Dienstags, Donnerstags und Samstags. Wöchentliche Gratisbeilage:„Familienfreund.“ Nr. 26. eremonn Mrmemeanremrensebs entre. ses nemaen##e Kreisbkart Gorde und den Landtreis Vorimund. Insertionsgebühr für die sechsspaltige Zeile oder deren Raum 10 Pfg., außerhalb des Leserkreises 15 Pfg.; Reklamen 30 Pfg. Redaktion, Druck und Verlag von Carl Braus in Schwerte. Schwerte, Samstag, 28. Februar 1891. 24. 19 — Amtliche Bekanntmachungen. Betanntmachung. Der Lohgerbereibesitzer Herr Kaspar Gillmann zu Sölde beabsichtigt, an Stelle seines alten in baufälligem Zustande befindlichen Lohgerbereigebändes auf Flur II Nr. 297 und 299 der Steuer=Gemeinde Sölde eine neue Lohgerberei zu errichten. Auf Grund des§ 17 und 18 der Reichsgewerbe=Ordnung vom 1. Juli 1883 und der Nr. 35 und 36 der Ministerial=Instruktion vom 19. Juli 1884 wird dieses Vorhaben mit der Aufforderung bekannt gemacht, Einwendungen gegen diesen Bauplan binnen 14 Tagen bei dem Amte Aplerbeck schriftlich in zwei Exemplaren oder zu Protokoll anzubringen. Die Beschreibung, Zeichnungen und Pläne liegen auf dem Amtsbüreau zur Einsicht aus. Die Frist nimmt ihren Anfang mit Ablauf des Tages, an welchem das diese Bekanntmachung enthaltene Kreisblatt ausgegeben worden und ist für alle Einwendungen präklusivisch. Nach Ablauf der Frist können Einwendungen in dem Verfahren nicht mehr angebracht werden. Zur mündlichen Erörterung der rechtzeitig erhobenen Einwendungen wird gemäß§ 35e der Ministerial=Instruktion vom 19. Juli 1884 Termin auf Samstag, den 14. März 1891, vormittags 10 Uhr, auf dem Amtsbüreau zu Aplerbeck anberaumt und wird besonders darauf hingewiesen, daß im Falle des Ausbleibens des Unternehmers oder der Widersprechenden gleichwohl mit der Erörterung der Einwendungen wird vorgegangen werden. Als Kommissar des Kreis=Ausschusses ist Herr Amtmann Gutjahr thätig. Hörde, den 18. Februar 1891. Der Vorsitzende des Kreis=Ausschusses: Spring, königlicher Landrat. Bekanntmachung. Auf das dem Stück 6 des Amtsblattes der königl. Regierung zu Arnsberg als Extra=Beilage beiliegende „Revidierte Reglement der Westfälischen Witwen= und Waisen=Versorgungskasse“, wird hiermit aufmerksam gemacht. Dortmund, 23. Fehr. 1891. Der Landrat, Geheimer Regierungsrat: v. Rynsch. Bekanntmachung. Durch Erlaß des Herrn Regierungs=Präsidenten zu Arnsberg vm 29. Januar 1891 A III b 440 ist dem Unterzeichneten die Aufsicht 1. über die Ortskrankenkasse des Amtes Aplerbeck, 2. die Krankenkasse für die Fabrik der Firma Brügmann Weiland& Komp. zu Aplerbeck, 3. die Krankenkasse für das Puddel= und Walzwerk zu Aplerbeck erteilt worden, was hiermit zur öffentlichen Kenntnis gebracht wird. Aplerbeck, 23 Fehruar 1891. Der Amtmann: Gutjahr. Deutsches Reich. Im Reichstage wurde das Arbeiterschutzgesetz behandelt; tagelang wurden die einzelnen technischen Bestimmungen über Sonntagsruhe und die Ausnahmen davon beraten; es zeigte sich auch hier wieder, daß vielen Leuten die Eietlichkeit der Industrie wichtiger ist, als die Fürsorge für den Nebenmenschen. Ganz richtig sagte Bebel: „Es muß Erbitterung hervorruhen, wenn der Arbei er am Sonntag nachmittag 6 Uhr wieder an die Arbeit muß oder erst um 6 Uhr morgens Sonntags aus der Arbeit entlassen wird; dann kommt das Schlafbedürsnis in erster Reihe und vom Genuß des Tages ist kaum die Rede.“ In früheren Zeiten, wo es keine Dampfmaschinen gab, hatten die Leute ihren Sonntag. Uno nun, da die Dampfmaschine die Leistung der arbeilenden Menschheit vervielfacht, hat man die Sonntags= und Nachtarbeit! In manchen Betrieben ist dies freilich nicht zu ändern. Ferner zwingt die schrankenlose Konkurrenz, dieser Moloch unserer Zeit, manchen Unternehmer, Tag und Nacht seine Maschinen auszunutzen, um den„Kampf ums Dasein“ mit Erfolg bestehen zu können. Niemand wird behaupten, daß dieser Krieg aller gegen alle ein gesunder Zustand sei. Die Debatte drehte sich insbesondere um die Länge der Sonntagsruhe. Schließlich blieb man bei dem Beschlusse der Kommission, der sich mit der Regierungsvorlage deckt und 24 Stunden als das Höchste bezeichnet, was nach der Seite hin geleistet werden könne. Wird das voll und ganz geleistet, allerdings soweit der Betrieb es zuläßt, dann ist vielen unserer Mitmenschen der Tag, der ihnen von Gott als Ruhe= und Feiertag bestimmt ist, zurückgegeben. Mögen sie ihn dann aber auch als rechten Feiertag heiligen; denn erst in dem Falle spendet der Ruhetag seinen vollen Segen und stärkt Leib und Seele. Das Abgeordnetenhaus wird diesmal auf Erledigung des Etats vor dem 1. April verzichten müssen; die ganze vergangene Woche war nur einem Gegenstand gewidmet, der zweiten LeSinnsprüche, Denksprüche, Sprichwörter 2c. Der Gerechte muß in der Gegenwart gewissermaßen schon die Ewigkeit anfangen durch Beständigkeit und Beharrlichkeit. Ein frommes Weib herrscht über ihren Mann durch lauter— Gehorsam. Wer von Hoffnungen lebt, läuft Gefahr an Hunger zu sterben. Geächtet. (Fortsetzung.) Nun öffnete Marianne die Thür zu ihrem Stübchen und forderte ihn auf, Platz zu nehmen, während sie selbst in die Küche gehen wolle, um ein Licht zu holen. Winter tastete sich zu einem Stuhle und leistete ihrer Einladung, sich zu setzen, Folge. Er war augenscheinlich bereits daran gewöhnt, sich in fremden, unerleuchteten Räumen zu bewegen, denn er stieß nirgends an und er schien wirklich die Augen einer Katze zu haben. In ihrem Wunsche, sich zu entfernen, schien er nichts Auffälliges und Verdächtiges zu finden, und Marianne konnte ihr mutiges Werk bereits als halb gelungen betrachten. Von fieberhafter Aufregung getrieben, eilte sie die finstere Treppe empor zur Kammer ihres Bruders Hermann. Sie wußte, daß die Thür derselben unverschlossen sei und daß sie nicht erst durch ein lautes Klopfen den Verdacht des unten Harrenden zu wecken brauche. Rasch trat sie ein und beugte sich über das Lager des jungen Mannes. „Hermann,“ flüsterte sie mit bebender Stimme. „Ich beschwöre Dich— erwache!— Alles steht auf dem Spiele!— Alles hängt von dem Verlauf der nächsten Stunde ab!“ Hermann hatte beim ersten Laut die Augen aufgeschlagen und er fragte erschreckt: „Was ist geschehen, Marianne? Warum rufst Du mich mitten in der Nacht? Bedarfst Du meines Schutzes?“ „Ja, Hermann!— Aber frage mich nichts, folge meinen Worten, auch wenn Du sie nicht begreifst!— Ich habe nicht eine einzige Sekunde mit Erklärungen zu verlieren! Ich muß auf der Stelle hinunter in mein Zimmer. Kleide Dich denn so rasch wie möglich an. Schleiche Dich so leise, daß niemand Deinen Schritt vernehmen kann, die Treppe hinab und bleibe so lange vor der Thür meines Stübchens, die nur angelehnt sein wird, bis ich Dich rufe, oder bis Dich die Unterhaltung, deren ungesehener Zeuge Du sein wirst, veranlaßt, einzutreten. Aber um Himmelswillen— sei vorsichtig, denn wenn nicht noch in dieser Nacht unseres armen Vaters Unschuld aus Licht kommt, so werden wir sie vielleicht niemals erweisen können!“ wartete nicht auf seine Erwiderung, sondern huschte schnell und leise, wie sie gekommen war, aus dem Zimmer. Hermann war vollständig munter geworden, und obwohl ihm der flüchtige Besuch seiner Schwester zu einer so außergewöhnlichen Stunde ebenso wie ihre rätselhaften Worte fast wie ein Traum erschienen, zögerte er doch nicht, der Aufforderung Folge zu leisten, welche sie an ihn gerichtet hatte. In größter Hast legte er seine Kleider an und schlich dann auf den Strümpfen, um nur ja kein Geräusch zu verursachen, die Treppe hinab. Ein schmaler Lichtstreifen, der auf den Flur hinausfiel, lieferte ihm den Beweis, daß Marianne ihre Voraussage erfüllt hatte und daß die Thür ihres Stübchens nicht vollständig geschlossen war. Als er näher kam, vernahm er auch den Klang einer ihm unbekannten Männerstimme, und so vorsichtig gedämpft dieselbe auch war, konnte er doch jetzt, wo er sein Ohr der Thürspalte möglichst nahe brachte, jedes Wort vernehmen. Wenn anfänglich die Thatsache, daß sich ein Fremder nächtlicher weile im Gemache seiner Schwester befand, sein Befremden noch gewaltig gesteigert hatte, mußte er vollends glauben, sich mitten in einem Märchen zu befinden oder von einem phantastischen Traum genarrt zu werden, als er der Erzählung des unbekannten Menschen zuhörte, die jenes ganze Lügengewebe vor ihm aufdeckte, welches zu enthüllen er sei: Jahren vergeblich bemüht gewesen war. „Sehen Sie, mein liebes Fräulein,“ sagte jener, „der Mensch, in dessen Gesellschaft Sie mich da vorhin gesehen haben, ist ein ganz durchtriebener Bursche und dabei ein grundschlechter Kerl, der sich kein Gewissen daraus machen würde, eine ganze Stadt in Brand zu stecken, wenn er nur den geringsten Vorteil davon hätte. Wie ich dazu kam, seine Bekanntschaft zu machen, gehört nicht hierher, genug, daß er schon in sehr jungen Jahren wegen einer Wechselfälschung und verschiedener Betrügereien zu einer ganz ansehnlichen Strafe verurteilt wurde, und daß ich zu einer Zei: mit ihm in Berührung kam, während deren er sich gerade damit beschäftigte, diese Strafe abzusitzen. Damals trug er freilich einen andern Namen als heute, und war auch in einem ganz andern Teile Deutschlands, so daß es wohl erklärlich ist, wenn hier niemand von seiner Vergangenheit eine Ahnung hat. Nach seiner Entlassung blieben wir noch gute Freunde, und er hatte wohl einen Grund, sich meine Freundschaft zu erhalten; denn er war ganz mittellos und vorläufig noch auf meine Unterstützung angewiesen. Daß auch ich nach den Begriffen der Kinderstube nicht gerade ein Mustermensch bin, und daß ich mich während meines bisherigen Lebens grundsätzlich sehr eifrig bemüht habe, die himmelschreienden Ungerechtigkeiten einigermaßen auszugleichen, deren sich der Zufall bei der Verteilung von Armut und Reichtum schuldig macht, haben Sie am Ende bereits bemerkt, und ich bin im Grunde ein zu ehrlicher Kerl, um gerade Ihnen gegenüber ein Gesung des Eickommensteuergesetzes, und auch dieses ist mit dem Ende der Woche noch unerledigt geblieben. Der wichtigste Piragraph des neuen preußischen Einkommensteuergesetzes ist der§ 30, welcher im Abgeordnetenhause mit beträchtlicher Mehrheit schon angenommen ist. Er führt einen gewichtigen Zwang zur Steuererklärung(Selbsteinschätzung) ein und lautet wörtlich:„Wer die ihm obliegende Steuererklärung nicht innerhalb der vorgeschriebenen Frist abgiebt, verliert die gesetzlichen Rechtsmittel gegen seine Einschätzung für das betreffende Steuerjahr, insofern nicht Umstände dargethan werden, welche die Versäumnis entschuldbar machen. Wer die Steuererklärung,. zu deren Einreichung er gesetzlich verpflichtet ist, nicht innerhalb längstens vier Wochen nach einer nochmaligen besonderen Aufforderung, welche auch nach geschehener Veranlagung ergehen kann, abgiebt, hat neben der veranlagten Steuer einen Zuschlag von 20 Prozent zu derselben zu zahlen und außerdem die durch seine Unterlassung dem Staate entzogene Steuer zu entrichten. Die Festsetzung des mit der verlangten Steuer zu entrichtenden Zuschlages von 25 Prozent steht der Regierung zu, gegen deren Entscheidung nur die Beschwerde an den Finanzminister zulässig ist.“ Unser Kaiser unternahm am Donnerstag vormittag einen längeren Spaziergang im Berliner Tiergarten und hörte darnach den Vortrag des Staatssekretärs von Marschall, sowie des Kriegsministers. Hierauf arbeitete der Kaiser längere Zeit mit dem Chef des Militärkabinetts und empfing den kommandierenden General Brousart von Schellendorf aus Königsberg, sowie den Handelsminister von Berlepsch. Der Besuch der Kaiserin auf Helgoland ist in diesem Sommer zu erwarten. Die Kaiserin gedenkt in Begleitung der kaiserlichen Prinzen zunächst nach Helgoland zu gehen und dann wieder einige Wochen auf der Insel Rügen Aufenthalt zu nehmen. Das Einkommensteuergesetz wurde in 2. Lesung angenommen. Es erregt Aufsehen, daß in der Marinekommission des Reichs tages der Chef der Admiralität, Vize=Admiral Hollmann, den Grundsatz aufgestellt hat, daß Deutschland hinsichtlich der Marine es nicht bei einer Flotte zweiten oder dritten Ranges bewenden lassen dürfe. Deutschland müsse auch zur Schaffung einer Marine ersten Ranges das Geld finden. Deutschland müsse eine Schlachtflotte erhalten, welche unter Umständen selbst in fernen Meeheimnis daraus zu machen. Kurz und gut also: Ich opferte mich für meinen Freund nicht etwa aus bloßer Zuneigung auf, sondern ich that es, weil ich einen gewaltigen Respekt vor seiner Geschicklichkeit hatte und weil ich sein Versprechen hatte, daß er sich mir bei der ersten besten sich darbietenden Gelegenheit in angemessener Weisc erkenntlich zeigen wollte. Diese Gelegenheit aber ließ nicht sehr lange Zeit auf sich warten; denn mit Hilfe seines falschen Namens und auf Grund einiger Zeugnisse von allerdings etwas zweifelhafter Echtheit erhielt er eine gute Stellung in einem hiesigen Handlungshause, dessen Kassenschrank gut genug gefüllt war, um es einen als der Mühe wert erscheinen zu lassen, ihm gelegentlich einmal einen Besuch abzustatten. Es fiel meinem Bekannten— denn meinen Freund will ich ihn nicht mehr nennen, um nicht aufs neue Ihr Mißfallen zu erregen— nicht schwer, sich die erforderlichen Nachschlüssel zu beschaffen, um so weniger, als er seine Wohnung in dem nämlichen Hause hatte, und als die Vorsichtsmaßregeln gegen Hausdiebe von einer wahrhaft mitleidswürdigen Erbärmlichkeit waren; ich wußte, daß er mit dem Plane umging, irgend einen Hauptschlag auszuführen, und da ich seiner Dankbarkeit kaum über den Weg traute, so setzte ich ihm tüchtig zu und hielt ihn mit meiner Kenntnis von seiner Vergangenheit so straff im Zügel, daß ich sicher war, er würde mir nicht entrinnen. Trotzdem sollte ich mich getäuscht haben, denn seine Schlauheit war größer als die meinige. Eines Tages war in den Zeitungen zu lesen, daß ein Kassenbote und Kontordiener jener Firma den Geldschrank derselben um ein erkleckliches Sümmchen leichter gemacht habe, und obwohl der arme Kerl alles leugnete, wurde er auf Grund verschiedener Verdachtsmomente eingesteckt und bald nachher abgeurteilt, obwohl er nicht zu einem Geständnis zu bringen war und obwohl man von dem entwendeten Gelde auch nicht einen roten Pfennig bei ihm gefunden hatte. Ich war— außer dem Schuldigen selbst— vielleicht der einzige Mensch, welcher ganz genau wußte, daß hier ein Justizmord begangen war und wo man den eigentlichen Thäter zu suchen habe. Ich schäumte vor Wut über die hir melschreiende Undankbarkeit meines Bekannten, der mit gegenüber alles in Abrede stellte und mich auslachte. Der Elende wußte, daß ich mich wohl hüten würde, den Angeber zu machen, denn erstens fehlten mir ja alle Beweise und zweitens war er selber im Besitz gewisser, auf meine eigene Person bezüglichen Geheimnisse, die ihn in den Stand gesetzt haben würden, sich in sehr empfindlicher Weise zu rächen. Ich mußte also schweigen, mußte den armen, alten Burschen, den man verurteilt hatte, ohne auch nur einen einzigen handgreiflichen Beweis für seine Schuld zu haben, ruhig in seinem Gefängnis schmachten lassen, und— aber was ist das? Mir war's, als wenn sich da draußen etwas gerührt hätte!“ ren sich an der Entscheidung des Seekr ieges gegenüber Flotten ersten Ranges beteiligen könne. Daß in Marinekreisen ein solcher Wunsch besteht, ist begreiflich; aber die leitenden Kreise wissen auch sehr genau, daß Deutschland nicht sofort abermals diverse hundert Millionen aufbringen kann, heute, wo die großen Summen, welche die Alters= und Invalidenversicherung dem Reiche kosten wird, noch nicht einmal gedeckt sind. Außerdem sind bis zum Jahre 1895 die Neubewilligungen für die Marine schon aufgestellt. Es scheint also unnötig zu sein, sich wegen dieser Pläne schon jetzt Sorgen zu machen. Zum Präsidenten des Evangelischen Ober= kirchenrates in Berlin ist, wie die Kreuzztg. mitteilt, Dr. Barkhausen, bisheriger Unterstaatssekretär im Kultusministerium, ernannt. Der Kaiser empfing den neuen Präsidenten bereits in längerer Audienz. Der Paßzwang in Elsaß=Lothringen hat eine weitere Erleichterung erfahren. Französische Händler, welche die Märkte im deutschen Grenzbezirke besuchen wollen, bedürfen fortan keines Passes mehr. Die Anlage von Befestigungen für Helgoland wird bereits vorbereitet; üer die bezüglichen Verhandlungen wird aber noch strenges Schweigen bewahrt. Ueber das Befinden des geisteskranken Königs Otto von Bayern zirkulieren in München wieder ungünstige Nachrichten. Derselbe soll fortwährend im Starrkrampf liegen. Die Krupp=Kanonen haben wieder einen Sieg, und zwar ohne Blutvergießen davongetragen. Die serbische Prüfungskommission, die Versuche wegen Anschaffung von 16 Batterien angestellt hatte, hat sich mit 7 gegen 3 Stimmen gegen das bisher in Serbien zur Anwendung gelangte Bange=System und für das System Krupp entschieden. Frankreich. Die Kaiserin Friedrich hat Paris wieder verlassen und ist nach London weitergereist. Die Stimmung gegenüber Deutschland ist völlig umgeschlagen. Die ganze Presse ist von einem Anfall hitzigen Fiebers heimgesucht, welches sich unverkennbar auch der Bevölkerung mitzuteilen Marianne hatte sich soweit in den dunkleren Teil des Zimmers zurückgezogen, daß er während seiner Erzählung ihr Gesicht nicht sehen konnte. War sie doch nicht mehr im stande gewesen, ihre Erregung ganz zu beherrschen und rannen ihr doch unausgesetzt schwere Thränen über die totenbleichen Wangen. Ihre ganze Kraft zusammennehmend, versicherte sie dem Elenden, der ihr da gegenübersaß und der mit staunenswürdiger Offenheit die ganze Erbärmlichkeit seiner Seele offenbarte, daß er sich getäuscht haben müsse, und Winter ließ sich von der weichen, wohlklingenden Stimme, die eine seltsame Gewalt über ihn zu haben schien, abermals bethören. Er glaubte ihr und fuhr in seiner Erzählung fort, indem er— immer ohne einen Namen zu nennen— schilderte, wie eine immer tiefere Verstimmung zwischen ihm und Müncheberg eingetreten sei, an dem auch er seinen voll gemessenen Anteil. haben solle. Dieser Coup sei denn auch wirklich glücklich zur Ausführung gekommen und abermals habe der Zufall und die Geschicklichkeit seines Freundes einen Unschuldigen in dringenden Verdacht gebracht. Das aber sei für sein— des Erzählers— Gewissen doch ein wenig zu hart gewesen, und da Müncheberg auch diesmal den Versuch gemacht habe, ihn bei der Zumessung seines Anteils schmählich zu hintergehen, sei es zum offenen Zerwürfnis zwischen ihnen gekommen. „Ich habe Ihnen das alles so offen und rückhaltlos mitgeteilt, mein liebes Fräulein,“ schloß der uuheimliche Bewerber seine lange Erzählung,„weil ich Ihnen einmal einen vollen Beweis meiner Aufrichtigkeit geben wollte, und weil ich überdies fest entschlossen bin, die ganze Angelegenheit demnächst auch noch einer anderen Persönlichkeit, nämlich dem Staatsanwalt, mitzuteilen. Es ist mir jetzt voller Ernst damit. Meine Vorbereitungen sind getroffen für genügende Legitimationspapiere und für einen Platz auf dem nächsten abgehenden Schiffe habe ich Sorge getragen, und von dem ersten sicheren Hafen aus schicke ich eine ausführliche Darstellung des ganzen Sachverhalts an die hiesigen Behörden, die dann schon das weitere veranlassen werden, wenngleich ich die Befürchtung nicht anterdrücken kann, daß sich mein Freund inzwischen aus dem Staube gemacht haben wird. Aber wenigstens würden dann doch die beiden armen Kerle wieder in Freiheit kommen und ich hätte mein Gewissen entlastet. Daß ich das Geld des Handelsherrn mit auf die Reise nehme, wird mir ja am Ende niemand verargen können, denn ich kann doch nicht meinem Edelmut auch meine Zukunft zum Opfer bringen! Nun aber mein schönes Kind, ist die Reihe an Ihnen! Jetzt verlange ich eine klare und offene Antwort: Wann wollen wir unsere Reise antreten? Wo kann ich Sie in Empfang nehmen— und werden Sie das Opfer, das ich aus Liebe zu Ihnen bringe, auch mit Ihrer Gegenliebe zu belohnen wissen?"(Fortsetzung folgt.) beginnt. In den Chauvinistenblättern werden Worte wie:„Herausforderung und absichtliche Reizung des französischen Volkes" 2c. ausgesprochen, und selbst die gemäßigten Zeitungen raten mit unverhohlener Angst der Kaiserin Friedrich, ihren Aufenthalt in Paris abzu kürzen. Von einer Beschickung der Berliner Kunstausstellung ist nicht länger die Rede, die Künstler, welche Neigung dazu hatten, sind gänzlich von der Revanchepartei eingeschüchtert und nehmen ihre Erklärung zurück. Einzelne Zeitungen verlangen die Abberufung des Botschafters Herbetta, weil er die Reise der Kaiserin Friedrich nach Paris befürwortet habe. Dérouléde fordert die Bevölkerung auf, bei der Abreise der Kaiserin zu rufen:„Hoch Elsaß=Lothringen, hoch die französische Republik!“ Der ganze Vorgang ist kennzeichnend für die Exaltation der Franzosen und die Unbeständigkeit ihres Charakters. Heute sprechen sie so, morgen so, es geht ohne alles Nachdenken und Besinnen, wie ein paar Schreier wollen. Und vor diesen Großmäulern haben alle Furcht, die Regierung, die Behörden, die Parlamente. Die Aufregung wird nach der Abreise der Kaiserin bald genug verschwinden. Daß es dabei zu irgend welchen Demonstrationen kommen wird, ist ausgeschlossen. Italien. In Rom hat ein Hochverratsprozeß gegen mehrere Anarchisten begonnen, welche ange klagt sind, An Dynamit=Attentat gegen den König Humbert geplant zu haben, falls er sich weigere, abzudanken. Es scheint sich hier mehr um großsprecherische Prahlhänse, als um wirkliche Verschwörer zu handeln. Amerika. Aus Rio de Janeiro wird gemeldet: Marschall Fonseca ist vom brasilianischen Kongreß mit geringer Mehrheit für den Zeitraum von vier Jahren zum Präsidenten der Republik Brasilien gewählt worden. nicht mehr als beabsichtigte Deklarationsformular. Zur näheren Klarstellung des neuen Einkommensteuergesetzes, über welches die parlamentarischen Verhandlungen sich gegenwärtig erstrecken, drucken wir hierunter das Formular ab, welches der Finanzminister in der Einkommensteuerkommission des Abgeordnetenhauses vorgelegt hat. Die Auefüllung eines solchen Formulars soll bekanntlich nach dem Gesetz verlangt werden von allen Personen, welche ein Einkommen von über 3000 Mk. haben. Auch von den Personen, die bisher mit einem geringeren Einkommen veranlagt worden sind, kann die Einschätzungskommission eine solche Steuerklärung verlangen. Das Formular selbst ist nicht durch das Gesetz fixiert worden. Auch erklärte der Minister, daß er sich durch Mitteilung des Formulars nicht in bezug auf die künftige Abfassung desselben binden wolle. Er habe durch diese Mitteilung nur die Absichten der Regierung klarstellen wollen. Die Steuererklärung ist danach unter Benutzung des nachfolgenden Zirkulars abzugeben: Mein steuerflichtiges Einkommen, einschließlich des mir anzurechnenden Einkommens meiner Haushaltungsangehörigen beträgt 1. Aus Kapitalvermögen: Zinsen, Renten, Dividenden, Gewinnanteile, Ausbeuten, geldwerte Vorteile aus Kapital= forderungen jeder Art 2. aus Grundvermögen: Betrieb der Land= und Forstwirtschaft auf eigenen oder fremden Grundstücken, Verpachtung, Vermietung, anderweite Nutzung von Liegenschaften und Gebäuden, einschließlich des Mietswerts der Wohnung im eigenen Hause und des Geldwertes der im Haushalt verbrauchten Wirtschaftserzeugnisse 3. aus Handel, Gewerbe, Bergbau einschließlich des Geldwertes der im Haushalte verbrauchten Erzeugnisse und Waren des eigenen Betriebes 4. aus Gewinn bringender Beschäftigung: Gehalt, Besoldung, Remuneration, Arbeitslohn, einschließl. des Beldwertes der Naturalbezüge, Verdienst aus schriftstellerischer, künstlerischer, wissenschaftlicher Thätigkeit, ärztlicher oder Anwaltsproxis, Wartegeld, Pension, Witwen=, Waisengeld und sonstige fortlaufende Einnahmen, welche nicht unter Nr. 1 bis 3 begriffen sind Hiervon sind abzuziehen: a) Schuldzinsen und Renten, mit Ausnahme der Zinsen von Geschäftsschulden, welche bei Berechnung des Einkommens zu 3 berücksichtigt sind b) Auf besonderen Rechtstiteln (z. B. Verträge) beruhende dauernde Lasten e) Staats=, Grund=, Gebäude=, Gewerbesteuer Kommunal steuern, welche vom Grundbesitz od. Gewerbebetrieb zu entrichten sind d) Beiträge zu Kranken=, Unfall=, Alters= und Invalidenversicherungs=, Witwen=, Waisen=, Pensionskassen zusammen zusammen * — Mithin beträgt das Gesamteinkommen In vorstehenden Angaben ist unter Nr. mit A das Einkommen eingerechnet, welches aus dem außerhalb des obenbezeichneten Wohnortes belegenen Grundbesitze, Gewerbebetriebe bezogen wird, nämlich aus— Ich versichere hiermit, die vorstehenden Augaben nach bestem Wissen und Gewissen gemacht zu haben. (Unterschrift.) Westsalen und Rheinland. Schwerte, 27. Febr. In unserer Provinz herrscht ein erheblicher Lehrermangel, der auch für die ersten Jahre nicht beseitigt werden wird. An Lehrerinnen ist hingegen kein Mangel, so daß vielfach Lehrerstellen aushilfsweise mit Lehrerinnen besetzt werden. Schwerte, 27. Februar. Am Sonntag, den 1. März, nachmittags 4 Uhr, hält der Verein ehem. 16er in der Schießhalle des Herrn H. Walter ein Preisschießen und Kegeln ab. Der Verein hat in seiner letzten Versammlung beschlossen, an diesem Vergnügen auch Nichtmitglieder teilnehmen zu lassen. Die Preise sind von 3 Uhr ab in der Schießhalle ausgelegt. Von 8 Uhr ab findet Familienabend statt, zu dem zahlreiche musikalische und poetische Vorträge angemeldet worden sind. § Berghofermark, 27. Februar. Die Mitglieder des Gewerk=Vereins beschlossen in ihrer letzten Versammlung, am zweiten Ostertage im Lokale des Herrn W. Mohr im Stuchtei ein Tanzkränzchen zu veranstalten. Wünschen wir dem Verein ein volles Haus, da der etwa erzielte Ueberschuß zu einem guten Zwecke bestimmt ist. Hörde, 24. Februar. Eine ruchlose That wurde gestern abend auf der hiesigen Hermannshütte an dem Portier Pülke verübt. Als er einem Arbeiter, weil er zu spät gekommen, den Zutritt zur Arbeit verweigerte, griff letzterer zum Messer und verletzte damit den Portier erheblich. Auf der Maschinenfabrik„Deutschland“ in Dortmund wird in diesen Tagen eine Drehbank fertig, die an Größe und Leistungsfähigkeit ihres gleichen sucht. Es ist eine Plandrehbank von 650 mm Spitzenhöhe und 18 Meter Bettlänge. Die Bank enthält vier Werkzeugschlitten, von denen jeder zwei Supports trägt, so daß Arbeitsstücke gleichzeitig mit acht Werkzeugen bearbeitet werden können. Das Gewicht der aufs sauberste gearbeiteten Bank, welche für die Firma Krupp in Essen bestimmt ist, beträgt rund 50000 Ein wegen Straßenraubs zu 12jähriger Zuchthausstrafe verurteilter Arbeiter aus Dortmund hatte diese Strafe vor einigen Tagen verbüßt und sich dann nach der Heimat begeben. Nicht wenig überrascht war er, als er seine Frau bereits seit Jahren mit einem andern Arbeiter verheiratet antraf. Der Heimgekehrte schüttelte schnell den Dortmunder Staub von den Füßen und schritt fürbaß. Ein Bild von der„selbständigen“ Jugend wird aus Iserlohn mitgeteilt. Ein 18jähriger Bengel, natürlich„sein“ gutes Geld verdienend, treibt sich oft tagelang mit der Schnapsflasche in den Straßen umher. Dieser Tage trifft den Burschen seine Mutter, die ihm ob seines Betragens auf der Straße Vorstellungen macht. Was thut der junge Strolch? Er haut auf offener Straße der alten Frau eine schallende Ohrfeige herunter und entfernt sich hohnlachend mit seinen Kumpanen. Der Bau einer Kirche in Bommern ist nunmehr beschlossene Sache. Herr L. hat den Bauplatz für das neue Gotteshaus geschenkt und erwirbt sich der gütige Spender dadurch den wärmsten Dank der Gemeinde=Eingesessenen. Das Kirchlein wird inmitten der Gemeinde errichtet werden. Die 25jährige einzige Tochter einer angesehenen Bürgerfamilie in Delmenhorst vergiftete sich mit Scheidewasser. Die Unglückliche starb erst nach 10 Stunden der entsetzlichsten Qualen. Das Presbyterium der evangelischen Gemeinde in Halver hat beschlossen, das Herumtragen des sogenannten Klingelbeutels während des Gottesdienstes zum Einsammeln von Gaben für die Armen abzuschaffen und statt dessen an geeigneten Stellen in der Kirche Sammel= büchsen anzubringen, in die jeder seine Gabe hineinlegen kann. Die Heilsarmee wird wieder lebendiger. „General", Both hielt in Barmen in der Reichshalle einen Vortrag. Die Gelder, welche diese Leute im Laufe der Zeit zusammengetrommelt haben, betragen bereits 2051 180 Mgrk. Ein noch an Treue und Ehrlichkeit glaubendes Dienstmädchen von auswärts kam am Mittwoch in Elberfeld zugereist. Da dasselbe noch kein Unterkommen hatte, so setzte es seinen wohlgefüllten Koffer am Rathaus an einen Gaskandelaber und ging dann seiner Wege, um sich ein Logis zu suchen. Während dies etwa um 4 Uhr nachmittags war, kam das Mädchen kurz vor 10 Uhr abends, um sich den Koffer zu holen, war jedoch nicht wenig überrascht, denselben nicht mehr an seinem Ort zu finden. Durch das Weinen des Mädchens aufmerksam gemacht, sammelte sich bald eine große Menschenmasse an, welcher es sein Elend klagt. Ein hinzukommender Schutzmann konnte aber das Mädchen trösten, denn ein Beamter hatte das herrenlose Gut fortgenommen und zur Polizeiwachtstube schaffen lassen. 25000 Thaler gewann vor ca. 20 Jahren ein Druckerlehrling der Sam. Lukas'schen Buchdruckerei in Elberfeld. Wie gewonnen, so scheint's auch zerronnen zu sein, vor einigen Tagen las man wenigstens einen hinter dem damaligen Gewinner, jetzigen Agenten erlassenen— Steckbrief. Ein Schuhmachermeister in Essen wettete in 8 Minuten vom Kopstadtsplatz zum Berg.Märk. Bahnhof und zurück zu laufen. Im Falle des Gelingens der Wette wurde dem Schnellläufer ein gebratenes Kaninchen zugesagt Die Wette wurde gewonnen und einige Tage darauf erhielt der Meister in einer Wirtschaft einen Braten vorgesetzt, welchen er auch vollständig verzehrte. Nachträglich wird nun bekannt, daß es nicht ein Kaninchen war, welches dem Meister so vortrefflich gemundet, sondern ein sogen.„Dachhase!“ Kürzlich erschoß sich in Essen ein Handwerksmeister, wie man sich erzählt, infolge unglücklicher Bauspekulation. Kurz vor der unseligen That hatte der Mann seinem sieben jährigen Töchterchen, welches bei ihm im Bette schlief, eine Kugel in den Kopf geschossen, welche die Kleine so schwer verletzte, daß kurz nachher der Tod eintrat. Vom 1. April ab wird der gesamte Frachtgutverkehr auf die neuen Bahnanlagen Düsseldorf übergeleitet. Von diesem Tage ab wird die Station Berg.=Märkisch für den Güter verkehr geschlossen. Der neue Plan zu einer zweiten festen Nheinbrücke in Köln von Architekt Kreutzer ist nunmehr fertig gestellt. Die Brücke würde nach diesem Plane eine Fahrbahn von 12 Meter Breite für durchgehende Pferdebahngeleise und Fuhrwerke, außerdem zwei Bürger steige von je drei Meter erhalten. Bezüglich der Lage der Brücke ging der Verfasser von dem Grundsatze aus, an den bestehenden Verhältnissen möglichst wenig zu ändern; die Ver bindung zwischen Friedrich=Wilhelmstraße und Freiheitstraße soll darum aufrecht erhalten, auch die anliegenden Häuser nicht durch weit in die Straßen hineinragende Rampen entwertet werden. Die Höhe der Brücke ist 10½ Meter über der durchschnittlichen Pegelhöhe des Rheines von 4½ Meter geplant; die Kosten der Brücke, deren Ausführung in Eisenkonstruktion gedacht ist, sind laut„K. Vztg.“, auf rund drei Millionen Mark berechnet. Der Hauptgewinn von 75000 Mk. der Kölner Dombau=Lotterie ist auf Nummer 94.255 gefallen. Von Frankfurt a. M. ging in der vor. Woche eine große Sendung Aepfelwein in Flaschen nach Peking an einen der dortigen Gesandtschaft attachierten Architekten ab, der früher bei dem Bau des Zentralbahnhofes in Frankfurt beschäftigt war. In seinem Bestellungsbrief teilt er mit, daß seine Anpflanzung von Aepfelbäumen sich prächtig entwickele; er hofft es zu erleben, daß er seinen Apfelwein sich selbst keltern könne. richtig benutzt, seine Heilwirkung auszuüben. Die Wirksamkeit des Mittels stehe außer Versuche Professor Fränkels und Dr. Heimanns seien günstig verlaufen. Professor Liebreich erklärt, er sei vor Schluß der Untersuchungen gezwungen worden, alles mitzuteilen. Der Kultusminister wendet der Entdeckung volle Aufmerksamkeit zu. * In der Berliner Stadtverordneteaversammlung am Donnerstag erklärte Prof. Dr. Virchow bei der Vorlage über die Errichtung einer Heimstätte für Genesende von der Tuberkulose, das bekannt gegebene Liebreich'sche Mittel sei mit solcher Fülle guter Beläge in die Erscheinung getreten, daß es augenblicklich nicht gut möglich sei, daran zu zweifeln, daß dasselbe gegen die Kehlkopfschwindsucht mindestens ebensoviel leistet, wie das Koch'sche Mittel, vielleicht noch etwas mehr. Neuere Erfindungen. Eine neue Kanone, die angeblich wunderbare Eigenschaften besitzt, ist in Chikago erfunden worden. Das Geschütz kann nicht weniger als tausendmal hintereinander abgefeuert werden, ohne daß sich der Lauf zu sehr erhitzt, und es ist im stande, drei Fuß lange Dynamitbomben fünf Meilen weit zu schleu dern.(Die Kanone kommt aus Amerika, das lagt alles!) Schwurgericht. Hagen, 24. Febr. Die heutige Verhandlung betraf wieder einen Meineid. Angeklagt war dieserhalb der Bandwirker C. Graffweg aus Pulsöhde, der dieses Verbrechen vor dem Amtsgericht zu Schwelm begangen hatte. Derselbe wurde, weil er ihn aus Fahrlässigkeit beging, zu 4 Monat Gefängnis verurteilt. — 25. Febr. Wegen mehrerer Betrugsfälle und Meineid stand heute der Angeklagte Zuschneider H. Nieder aus Iserlohn vor den Schranken. Die Verhandlung, zu der eine große Anzahl Zeugen vorgeladen waren, zeigte, wie leichtsinnig in mancher Beziehung ein Eid geleistet wird. Der Gerichtshof sprach den Angeklagten in betreff der Betrugsfälle frei, verurteilte ihn aber wegen fahrlässigen Meineid zu neun Monate Gefängnis. Wie schon neulich mitgeteilt, trifft angesichts der von den Agitatoren des Bergarbeiterstreiks geführten Sprache und angesichts des Verlaufs der letzten Versammlung der Bergarbeiter die preußische Staatseisenbahnverwaltung Vorbereitungen, um von einer zeitweiligen Störung der Kohlenförderung nicht überrascht zu werden. Man wird, so bemerken die„Berl. Polit. Nachr.“, kaum fehlgehen, wenn man die in den letzten Tagen von verschiedenen Seiten gemeldete und bisher unwidersprochen gebliebene Mitteilung, daß von der Staatseisenbahnverwaltung 25,000 Tons engl. Kohle bestellt oder angekauft seien, mit diesen Vorbereitungen in Zusammenhang bringt. Ebenso dürften die großen Ankäufe von Kohlen, welche seitens einzelner industrieller Etablissements in der letzten Zeit in England bewerkstelligt worden sind, mit dem drohenden Streik in Zusammenhang stehen. In der Versammlung der Bergarbeiter zu Gelsenkirchen wurden alle bestehenden Differenzen ausgeglichen. Die Forderungen der Bergarbeiter werden in dieser Woche allen deutschen Zechen überreicht werden. Bis zum 20. März wird die Beantwortung derselben verlangt. Wie aus Bochum mitgeteilt wird, ist gegen die Bergleute Schröder und Moyer, Vorsitzender und Kassierer des alten Bergarbeiterverbandes, Anklage wegen Aufreizung gegen die öffentliche Ordnung erhoben worden. s4. B. In Braunschweig hal eine soztalistische Versammlung beschlossen, am 1. Mai eine Feier zu veranstalten, jedoch nur, insofern dies ohne Konflikt mit den Arbeitgebern möglich ist. Die Hamburger Gewerkschaften haben die Bürgschaft übernommen, 100000 Mk. zur Unterstützung der ausständischen Zigarrenmacher aufzubringen. Der Zigarrenmacherverband in Antwerpen hat eine zweite Sammlung veranstaltet und 2790,28 Mk. aufgebracht. Trotzdem ist an einer Niederlage der Arbeiter in diesem Ausstande, in dem die Feiernden bereits eine Million Mark an Arbeitslohn eingebüßt haben, nicht mehr zu zweifeln. Aus Melun wird birichtet, deß es zwischen französischen und italienischen Bahnarbeitern zu heftigen Kämpfen gekommen ist. Der General=Prokurator ist zur Wiederherstellung der Ordnung mit Gendarmerie dorthin abgegangen. Nach Meldungen aus Durham kam es anläßlich der gerichtlichen Ausweisung von streikenden Kohlengrubenarbeitern der Grube Silksworth aus den von dem Grubenbesitzer Marquis Londonderry erbauten Arbeiterwohnungen zu Ruhestörungen. Gegen die Polizeimannschaften, welche mit Stöcken gegen die Ruhestörer einschritten, wurden Steine geschleudert. Mehrere Personen wurden zum Teil erheblich verletzt. Der Streik der Stauer in Rio in Amerika gilt für beendet, aber die Bewegung unter den Eisenbahnbedienst ten zieht di: Verschiffungen in Mitleidenschaft. In Lyon streiken 2000 Glasarbeiter. Alle Einigungsverhandlungen zerschlugen sich. Die stetig an Ausdehnung gewinnende Streikbewegung in England hat der britischen Regierung Veranlassung gegeben, eine Kommission zur Untersuchung des Verhältnisses zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern einzusetzen. Koch'sche Den„Berliner Politischen Nachrichten“ zufolge erließ der Kulusminister eine Verfügung an die Oberpräsidenten, betr. die Regelung des Vertriebs des Koch'schen Heilmittels(tuberculinum kochii) durch die Apotheken. Danach sind die Apotheker verpflichtet, das Mittel, sobald sie es nicht innerhalb sechs Monaten verkauft haben, an Dr. Libbertz in Berlin zurückzugeben. Der Umtausch erfolgt unentgeltlich. Der Taxpreis für 1 cbom beträgt 6+, für 5 cbem 25 M Professor Liebreichs Heimittel besteht in der systematischen Anwendung einer subkutaner Injektion von cantharidinsaurem Kali. Das Mittel scheint nicht nur bei Tuberkulose, sondern auch bei anderen Infektionen, Vermischtes * Ueber die Tragfähigkeit des Eises macht man sich oft durchaus falsche Vorstellungen. Durch eingehende Untersuchungen ist nun folgendes sestgestellt worden: Wenn das Eis eine Stärke von 4 Ztm. besitzt, so trägt es das Gewicht eines einzelnen Mannes. Bei 8 Ztm. ist es tragfähig für Infanterie in Reih und Glied, 11 16 Ztm. für Kavallerie und leichte Geschütze. Bei 40 Ztm. und darüber hinaus widersteht das Eis dem Drucke der schwersten Lasten. Von einer trefflichen Reiterübung auf dem Eis des Züricher Sees berichtet die„Neue Züricher Ztg.": Am vorigen Sonntag hielt eine Anzahl von Mitgliedern der Offizier=Reitgesellschaft eine Reitübung auf dem Eis des Züricher Secs ab. Das kleine Reitergeschwader betrat in früher und frischer Morgenstunde den See. Die Pferde beschritten anfänglich etwas zaghaft das Eis, bald aber schienen sie sich an dem Anblick der herrlichen, in heller Sonne schimmernden Rennbahn zu berauschen. Tänzelnd und drängend suchten sie sich dem Zügel zu entziehen und als die Gesellschaft im Trabe sich Küstnacht zuwandte, hatte mancher Reiter Mühe, sein Pferd, von dessen Temperament die staubige Reitbahn nichts hatte ahnen lassen, in der Gangart zu behalten. Der Verkauf der Marken für die Altersund Invaliditätsversicherung hat am Postschalter schon zu manchen komischen Zwischenfällen Veranlassung gegeben, deren die„Deutsche Verkehrszeitung“ erwähnt: Kommt da in einem Städtchen der Mark Brandenburg ein biederer Landbewohner an den Postschalter, um den ersten Bedarf an Marken zu decken. Nach vielen Verlegenheitsreden erklärt er endlich, daß er„'ne Marke“ haben wolle. Nun gerät er aber arg in Bedrängnis, als er sich darüber entscheiden soll, was er für eine Marke wolle; da wird ihm der Rat erteilt, zunächst sich näher zu erkundigen, wozu die Marke gebraucht werde, und dann wiederzukommen. Den weiten Weg will er jedoch nicht noch einmal machen, er strengt daher sein Erinnerungsvermögen nochmals an und tritt nach kurzer Zeit siegesgewiß mit den Worten wieder an den Postschalter:„Jetzt weiß ich's. Es ist’ne Lebensmarke".— Ein anderes Bäuerlein hat Knecht und Magd zu versichern. Was schert er sich viel darum, wie die Marken, die„Dinger“ heißen, er weiß nur, daß für den Knecht eine teuere als für die Magd erforderlich ist, darum verlangt er flugs am Postschalter„a männliche und a weibliche Marken". * In Preußen wurden im vorigen Jahre 102 990 Rekruten eingestellt, von denen 825 oder 4/8 Prozent ohne Schulbildung waren. In Rußland fanden sich unter den in den letzten Jahren eingestellten Rekruten noch 77 Prozent Analphabeten(d. h. solche, die weder lesen noch schreiben konnten). * Aus dem„Lande des ewigen Frühlings“ wird gemeldet: In der Provinz Potenza (Italien) ist starker Schneefall erfolgt; an einigen Stellen liegt der Schnee 3 Meter hoch. Alle Arbeiten sind unterbrochen. In vielen Gemeinden sind die Wintervorräte erschöpft. * In Thonon(Savoyen) erschoß sich ein englischer Tourist, Charles Pratt. In einem hinterlassenen Schreiben gab er an, daß er kürzlich 7 Millionen geerbt habe, welche ihn in seinen bescheidenen Lebensge wohnheiten derart störten, daß er den Tod suche. * Ein schändliches Verbrechen entdeckte man, dem„Hann. Cour.“ zufolge, in vergangener Woche in dem Dorfe Abbesbüttel(Kreis Gifhorn). Der Großbauer R., in dessen Hause eine Urgroßmutter und Großmutter lebten, beschloß, eine dieser beiden Frauen bei Seite zu schaffen. Um dies auszuführen, band er die älteste der Frauen an Händen und Füßen und legte sie in ihr Bett, welches in einer abgelegenen Kammer stand. In dieser qualvollen Lage mußte die Aermste verharren während schrecklicher acht Wochen bei der strengsten Kälte und erhielt nur täglich einmal ein wenig Nahrung. Endlich wurden die Nachbarn aufmerksam und meldeten ihren Verdacht dem Ortsvorsteher, welcher sogleich einen Gendarm in das Haus des R. schickte. Der Gendarm fand die bedauernswerte Frau in schrecklichem Zustande und führte den Verbrecher sogleich mit fort. Mit lallenden Worten konnte die alte Frau noch mitteilen, wie lange sie sich bereits in der traurigen Lage befände. Buckskin, Nouveantés u. Ueberzieherstoffe reine Wolle nadelfertig zirka 140 cm breit à Mark 1.95 Pf. per Meter bis 5.75 versenden in einzelnen Metern direkt an jedermann Buckskin=Fabeik=Depot Oettinger& Ko., Frankfurt a. Muster aller Qualitäten umgebend franko. üüben. Die ifel imanns seien rklärt, er sei igen worden, ndet der wersammlung irchow bei Heimstätte für annt gegebene solcher Fülle eten, daß es zu zweifeln, ht mindestens ittel, vielleicht K e angeblich in Chikago kann nicht lander abgeauf zu sehr Fuß lange it zu schleulmerika, das Eises macht sorstellungen. en ist nun nn das Eis so trägt es kannes. Bei nfanterie in für Kavallerie Ztm. und dem Drucke auf dem Eis Züricher Ztg.“: von Mitgliedern bung auf dem keitergeschwader stunde den See. as zaghaft das sem Anblick der nden Rennbahn suchten sie sich Gesellschaft im mancher Reiter iment die stau, i n d e r G a n g ir die Altersm Postschalter ifällen Veranerkehrszeitung" ichen der Mark ohrer an den in Marken zu den erklärt er wolle. Nun er sich darüber arke wolle; da ch näher zu erst werde, und Weg will er strengt daher an und tritt Worten wieder s. Es ist’ne rlein hat Knecht ert er sich viel er“ heißen, er teuere als für rlangt er flugs id a weibliche vorigen Jahre on denen 825 ldung waren. den in den uten noch 77 he, die weder en Frühlings“ nz Potenza erfolgt; an 3 Meter hoch. 1. In vielen ite erschöpft. erschoß sich s Pratt. In gab er an, geerbt habe, nen Lebensgeer den Tod entdeckte man, gangener Woche Kreis Gifhorn). use eine Urgroß. chloß, eine dieser fen. Um dies der Frauen an e in ihr Bett, mer stand. 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März kr., abends 3 Uhr, General- Versammlung. Tages=Ordnung: 1. Besprechung über die Beteiligung bei den Beerdigungen. 2. Verschiedenes. Der Vorstand. Schwerter Turn=Verein. Samstag, den 23. d. M.: General-Versammlung. Tages=Ordnung: Rechnungslage und Verschiedenes. Liederbücher mitbringen. Der Vorstand. Schwbrkt Tersichrrungsverein Sonntag, den 1. März, nachmittags 4 Uhr, beim Wirt Schulte=Großenbräuker: Außerordentliche Generalversammlung Tages=Orduung: Ob mehrere angetragene Versicherungen, außerhalb Villigst, Westheide, Rheinen angenommen werden sollen. Um zahlreiches Erscheinen ersucht Der Vorstand. Dienstag, 2. März kr., morgens 11 Uhr, werde ich in der Schwalenstöcker'schen Wirtschaft zu Höchsten im Auftrage der Frau Wwe. Schwalenstöcker daselbst, deren in der Steuergemeinde Holzen belegenes Ackerland — 10 Morgen— öffentlich meistbietend parzellenweise versteigern. Westhofen. Sundermann. Jemand sucht einen Bauplatz oder ein Haus in frequenter Lage zu kaufen. 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Die Mitglieder werden gebeten, ihre Familien mitzzibringen. 87 Beutsche Bierkaile bei Wwe. Frd. Schnapp. Sonntag, den 1. März d. Is.: Grosses Konzert und theatralische Vorstellung K * der Gesellschaft Alexander Rohrbach aus Dortmund, K bestehend aus 3 Damen und 3 Herren X und des sehr beliebten Komikers C. Kälber. X Anfang 4 Uhr. Entrec à Person 30 Pfg. Es ladet ergebenst ein Butter, M. 8,40 u. 8,80, 9 Pid. gar. reine Tafelbutter, Mk. 9,20 flo. Nachn. Haus Veiter, Niederstotzingen(Witbg). Zur Helle, Schwerte. Heute: Rehrageut, Kalbsbraten, junge Hahnen. Morgen: Hirschziemer, Ronstbeef, Schweinebraten, Gulasch. Frühstuck 30 und 40 Pfg. Abendplatte 40 Pfo. Carl Rassin. Tapeten. Wir versenden: Naturell-Tapeten v. 10 F au, Glanz=Tapeten„ 30„„ Gold-Capeten" 20„„ in den großartig schönsten neuen Mustern, nur schweren Papieren und gutem Druck. Gebrüder Ziegler, MAinden in Westfalen. 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Illustrierter Preis-Courant über Uhren und Goldwaaren gratis and franco. G. A. Lindes, Uhrenfabrik, Arnanechwaig Köln, 26. Februar. Weizen hiesiger 19,00—20,00, fremder 21,50—22,50, Roggen hiesiger 17,50— 18.00, fremder 19.00—20,50, Hafer hiesiger 15,00—16,00, fremder 16,50 bis 17,50 M Neuß, 26. Februar 1891. Berlin, 26. Februar. Weizen Februar 000,00, April= Mai 203.50 #. Mai=Juni 203.50+, Juni=Juli 000,00 M. Roggen Februar 180,00 K, April=Mai 178,50 M., Mai=Juni 000,00 J, Juni=Juli 000,00 M Hafer April=Mai 153,75, Mai=Juni 154,75 Jc, Juni=Juli 000,00 M Rüböl vor. mit Faß 60 50, ohne Faß 59,50 c April=Mai 60.75 M, Mai=Juni 60,90 M, Sept.=Oktbr. 0000 M Stiritus 70er vorr. 48,30 M. Februar 48,25 J, April=Mai 47,90 M. Juni=Juli 00,00 M, August=Septbr. 00,00. 50er vorrätig 68.00 M Hamburg, 26. Februar vorm. Kaffee. Santos Febr.—, März 83¼, Mai 81½. Sept. 77¼. Rohzucker fest, Febr. 13.80, März 13,65, Mai 13,65, Aug. 13,85. Viehmärkte. Soest, 23. Jebr. Zum heutigen Viehmarkt war ziemlich viel Vieh angetrieben. Ferkel waren etwa 900 bis 1000 Stück vorhanden und war der Handel hierin sehr lebhaft. Die Preise standen sehr hoch; es wurden pro Woche 2,50 3.50# bezahlt. Der Handel mit Rindvieh, wovon etwa 150 Stück am Platze waren, zeigte sich minder lebhaft. Für Rinder wurden bis 150 M, für tragende Kühe 2c. 180—300 M gezahlt. Pferde, Schlacht= und Arbeitspferde, wurden 75 Stück aufgetrieben, jedoch konnten hiervon nur die Hälfte, verkauft werden. Westenhellweg 46. Westenhellweg 46. Dortmund. Die sich während des Inventur=Ausverkaufs in großen Massen angesammelten Eine große Auswahl der neuesten 4 egenmäntel in den modernsten Fagons und Farben, fekner 8 Konfirmanden-Mäntel u. Jacketts n, S auiche a ulen Arie. Ernst Müller, Schwerte, Ostenstraße. 8 1 in Kleiderstoffen, Kattunen, Bettzeugen, Leinen, Hemdentuchen, Gardinen, Buckskins werden von Dienstag, den 24. Februar bis Montag, den 2. März, abends, zu auffallend billigen Preisen ausverkauft. Zur Konfirmation empfehlen besonders Reste schwarzer u. farbiger Kleiderstoffe Unter Preis. Horz=Herrauf. Im Kämmerei=Walde der Stadt Schwerte sollen am Freitag, den 6. März d. Is., 1. 32 Nummern Eichen=, Gruben= und Geschirrholz, 2. 14 Nummern Eichen=Frechtungs= stangen und Brennholz, 3. 6 Nummern Buchen=Brennholz, 4. 50 Nummern Eichen= und BuchenReiserholz, 5. 20 Nummern Eichen=Bohnenstangen öffentlich meistbietend zum Verkaufe ausgesetzt werden. Zusammenkunft morgens 10 Uhr am„Freischütz". Schwerte, den 24. Februar 1891. Der Magistrat. Verpachtung. Verannrmachung. Zur landespolizeilichen Abnahme der fertiggestellten neuen Anschlußgeleise der Aktiengesellschaft Eisenindustrie zu Menden und Schwerte an den Bahnhof Schwerte habe ich an Ort und Stelle Termin anberaumt auf Freitag, den 6. März kr., vormittags 11½ Uhr. Zu diesem Termin werden sämtliche Beteiligten behufs Wahrnehuung ihrer Interessen mit dem Bemerken eingeladen, daß über Entschädungsansprüche nicht verhandelt werden wird. Der Lageplan der Geleiseanlage liegt bis zum Tage des Termins auf dem Rathaus=Büreau zu Schwerte zur Einsicht der Beteiligten offen. Dortmund, den 26. Februar 1891. Der königliche Baurat: Genzmer. Ergste. GS Ackerwirtschaft seine sämtlichen Crundstücke am Samstag, den 28. Februar d. Is., öffentlich meistbietend parzellenweise auf zehn nach einander folgende Jahre verpachten. Auch soll Wohnhaus nebst Garten, Weide u. Hofraum verpachtet werden. Zusammenkunft vormittags 10 Uhr beim Wirt Pütter an der Chaussee. Hohenschwert. I'sche gefertigt nach der Vorschrift des Königl. Universitätsprof. Geheim. Hofrats Dr. Harless, Bonn, haben sich seit 50 Jahren als angenehmes Linderungs-Mittel bei Husten, Heiserkeit und Atmungsbeschwerden bewährt: bei Uebertreten von warmer in kalte Luft ist es besonders empfehlenswert, einen Bonbon zu nehmen. In Paketen zu 25 und 40 Pg. überall vorrätig. Eine schöne Auswahl Schmucksachen Broschen, l.si Armbünder, laxl Holstenen. Uhrketten[ar Reischetichen Haarlämmichen u. Haarnadeln eic, eic. seuplgg und enphell. C. Braus, Schwerte. er888 Das Fröhling'sche Wohnhaus mit Anbauten, an der Hüsingstraße hierselbst belegen, werde ich am Montag, den 2. März kr., vormittags 11 Uhr, im Lokale des Herrn Ostermann hier öffentlich meistbietend auf Abbruch verkaufen. Hohenschwert. Privat-Frauenklinik Dortmund, Märkischestraße 2. Dr. Hartung, Frauenarrt. Unseren geehrten Kunden die gebene Anzeige, daß wir vom 1. März ab den Preis unserer Süßrahmbutter auf M. 1,2 gesetzt haben. Gleichzeitig wird unsere Butter in folgenden Verkaufsstellen zu haben sein: Herrn Kaufmann Weinberg, „„ Heppe, „„ Lethaus, „ Kühl, „„ Greve, „ 0 Ferner bitten wir, sämtliche Beschwerden über etwaige unregelmäßige resp zweifelhafte Bedienung seitens unserer Milchkutscher sofort im Kontor der Molkerei anbringen zu wollen. Molkerei-Genossenschaft Schwerte. E. G. m. u. Lebensbitter" Hortmund. Inhaber der goldenen Medaille von Paris 1885. Auch ein eigenhändiges Dankschreiben vom Fürsten Bismarck 1885. Massenhafte Dankschreiben werden gratis eingesandt. Wiederverkäufer erhalten Rabatt. Vor Fälschung wird gewarnt. Man achte genau auf meine blauen Flaschen mit 4maligem Namen nebst Schutzmarke(ein Schiff). Die 1/8=Liter=Flasche kostet 1 Mark 25 Pfg. Niederlage: In Aplerbeck bei Herrn A. Nasse, in Asseln bei Herrn D. Dülken, in Brackel bei Witwe Thiemann, in Wambel bei Herrn J. Schubert, in Hörde bei Herrn B. Stumpe. Hugstedten, 6. Juli 1889. Geehrter Herr Hellmich! Da ich früher, als ich in Manheim war, Ihren berühmten Lebensbitter von dem Herrn Siebeneck gegen meine Unterleibsbeschwerden und Hautausschlag erhielt, und gänzlich davon befreit worden bin, so wende ich mich jetzt selbst an Sie mit der Bitte, mir einige Flaschen Lebensbitter zu übersenden, um dieselben bei meinem 2 Jahre alten Kinde anzuwenden, welches Ausschlag am Kopfe und auch Drüsen hat. Achtungsvoll G. Tähringer. Tapeten und Borden ßier Auswahl zu äußerst billigen Preisen. Alle Sorten Glas, Glaspfannen, Lack= u. Farbwaren, Pinsel und Bronzen enpffiehlt Hoffmeister, Bahnhofstraße. in