0 Lireisblatt K den Kreis Cr? und den Landtreir Oretmund. S uf 4 a hähr für die sechsspaltig Abonnements=Preis pro Quartal 1 Mark 50 Pfg. Erscheint Dienstags, Donnerstags und Samstags. Wöchentlich 2 Gratisbeilagen„Familienfreund“ und„Gute Geister.“ Insertionsgebühr für die sechsspaltige Zeile oder deren Raum 10 Pfg. außerhalb des Leserkreises 15 Pfg.; Reklamen 30 Pfg. Redaktion, Druck und Verlag von Carl Braus in Schwerte. Ne. 15. Schwerte, Dienstag, 26. Juni 1888. 21. Jahrgang. Amtliche Bekanntmachungen. Kurze Anweisung zur Korbweidenkultur. Enthält die Quintessenz der in meinem*) Lehrbuche der Korbweidenkultur ausführlich begründeten Erfahrungssätze. 1) Auswahl des Bodens zu Korbweidenkulturen. Zu Korbweidenkulturen nimmt man in der Regel den Boden, von welchem man wenig zieht, sei es, daß er schwer erreichbar ist, oder sei es, daß er wegen seiner Beschaffenheit keine wertvolle Ernte gibt. Ich rate ab, einen sehr magern Boden zu nehmen, es sei denn, daß man für schwache Weiden einen lohnenden Absatz hat. Ich empfehle vor allem den schweren, fetten, wenn auch total versauerten Wiesenboden, einen Boden, auf welchem die Binsen fußhoch wachsen, der jedoch wegen seiner Versauerung Gras schlechtester Qualität erzeugt. Ich empfehle ebenso den frischen guten Sandboden.— Der Moorboden ist auch vorzüglich, besonders zur Gewinnung von Bandstöcken. Auf Torfboden wachsen nur einzelne Weidensorten mit Erfolg. Wenn Torfboden mit Sand oder Lette überdeckt werden kann, ist er gut. Wenn man dem schlechten Sandboden sonst keinen Ertrag abgewinnen kann, so pflanze man die kaspische Weide darauf, die Kultur lohnt sich unbedingt. Man bepflanze die Ufer der Bäche, Teiche und Gräben mit Weiden. Man befestigt dadurch die Ufer und gewinnt eine schöne Einnahme. Man pflanze niemals in einen Boden, der während des Sommers bis zur Oberfläche Sumpfwasser hat. In der Regel kann man in sumpfigen Terrains erhöhte Dämme einrichten und darauf prächtige Weiden ziehen. Man pflanze nicht in solchen Thälern, in welchen die Blätter der Eichen in jedem Jahre durch Spätfröste zerstört werden. Die Spitzen der Weidenruten würden auch erfrieren. 2) Bearbeitung des Bodens. Das zu Korbweiden=Anlagen bestimmte Terrain muß tief gelockert werden, in der Regel 40 bis 50 cm tief, weniger tief, wenn die Humusschicht dünn und der Untergrund schlecht ist, tiefer, wenn man durch das Heraufschaffen der untern Bodenschichten die oberen verbessert, wie dieses z. B. der Fall ist, wenn unter der torfigen Oberschicht Sand oder Lehm lagert. Die Lockerung des Bodens geschieht durch Umspaten oder durch Umpflügen. Mit dem Spaten wird der Zweck am besten erreicht. Der Spaten ermöglicht es ganz besonders, die verunkrautete Oberschicht so in die Tiefe zu bringen, daß das Unkraut nicht mehr zum Vorschein kommt. Es empfiehlt sich, nasse Terrains in sattelförmige Beete von 10 bis 15 cm Breite zu legen. Durch die daran vorbeiführenden 60 cm breiten und tiefen Gräben wird das von diesen Beeten rasch ablaufende Wasser weggeführt. Eine Entwässerung der nassen Terrains bis auf einen halben Meter Tiefe ist unbedingt notwendig. Kann man die Entwässerung ohne zu große Kosten durch Drainage erreichen, so verbessert man durch die mit der Drainage verbundene Durchlüftung des Bodens denselben wesentlich. Offene Gräben ohne sattelförmige Beete leiten das Wasser nur in leichtem Boden ab. In Torfmoorboden und in bündigem Thonboden wirken sie nicht genügend. Es ist nicht anzuraten, aus Geröllboden die Steine fortzuschaffen, wenn dieses mit großen Kosten verbunden ist. *) J. A. Krahe, Bürgermeister zu Prummern bei Nachen. Beim Rigolen des Bodens ist darauf zu sehen, daß die Oberschicht in die Tiefe und die Unterschicht nach oben kommt. Auf diese Weise ist die Humusschicht den Wurzeln am leichtesten erreichbar, während die aus der Tiefe heraufgeholte Unterschicht eine baldige Verunkrautung des Bodens verhindert. Die Rigolarbeiten müssen im Herbste oder zeitig im Winter vorgenommen werden. Der Winterfrost wird dann den Boden zerbröckeln, selbst, wenn er sehr naß und bündig ist. Eine ganz besonders zu empfehlende Bodenbearbeitung ist das Brachen. Der während des Winters oder im Frühjahre umgemachte Boden wird während des Sommers als Brache behandelt und im Herbste mit Stecklingen bepflanzt.(Forts. folgt.) Bekanntmachung. Auf grund der Ferien=Ordnung vom 8. Januar 1884 werden für die Volksschulen des Kreises Hörde, mit Ausschluß der gehobenen Schulen, der Volksschulen der Stadt Hörde und der israelitischen Privatschule zu Schwerte, die Ferien für den Sommer und Herbst 1888, wie folgt, festgesetzt: 1. Sommerferien, 3 Wochen, beginnend am 23. Juli und endigend am 12. August; II. Herbstferien, 2 Wochen, beginnend am 1. Oktober und endigend am 14. Oktober. An den gehobenen Schulen, den Volksschulen der Stadt Hörde und an der israelitischen Privatschule zu Schwerte fallen die fünfwöchigen Hauptferien mit den für die höheren Schulen der Provinz festgesetzten Ferien zusammen. Hörde, den 22. Juni 1888. Der königliche Landrat: Spring. Bekanntmachung. Auf grund der Ferien=Ordnung für die Volksschulen des Regierungsbezirks Arnsberg vom 8. Jan. 1884 werden hiermit die diesjährigen Ferien für die Volksschulen im Landkreise Dortmund, wie folgt, festgesetzt. Die Sommerferien dauern 3 Wochen, beginnend mit dem 23. Juli, die Herbstferien dauern 2 Wochen und beginnen mit dem 1. Oktober. Diese Bestimmung der Ferien findet auch Anwendung auf die im Kreise bestehenden sog. gehobenen Schulen, welche zum Ressort der königlichen Regierung gehören. Dortmund, den 12. Juni 1888. Der Landrat: von Rynsch. Bekanntmachung. Das Verzeichnis der in der 15. Verlosung gezogenen, durch Bekanntmachung der königlichen Hauptverwaltung der Staatsschulden vom 1. Juni 1888 zur baren Einlösung am 1. Januar 1889 gekündigten Schuldverschreibungen der Staatsanleihe vom Jahre 1868 A. liegt während 4 Wochen auf dem KreisBüreau und den Büreaus der Ortsbehörden des Kreises sowie in den Lokalen der königlichen Steuerkassen des Landkreises Dortmund zu jedermanns Einsicht offen. Dortmund, den 20. Juni 1888. Der Landrat: von Rynsch. Karl von Württemberg erscheint der Thronfolger Prinz Wilhelm. Die deutschen Fürsten wollen damit der Welt das unzweideutige Zeugnis geben, daß, wie auch Deutschlands Geschicke sich wenden, Deutschlands Fürsten und das deutsche Volk in guter, wie in trauriger Stunde einig und fest zusammenstehen. Da die Thronrede selbstverständlich einen ausgesprochen friedlichen und friedliebenden Charakter haben wird, so liegt auf der Hand, daß die Anwesenheit aller deutschen Fürsten dieser Friedenskundgebung einen ganz besonderen Nachdruck geben wird. Kaiser Wilhelm I. hat zweimal Eröffnungsfeiern des Parlamentes mit großem Zeremoniell angeordnet, nämlich bei der Eröffnung des Zollparlamentes und nach der Rückkehr aus Frankreich im Jahre 1871. Um den Kaiser waren die Mitglieder des Königshauses und viele Angehörige anderer regierender Häuser versammelt, sowie die Vertreter aller Bundesstaaten, aber die Fürsten selbst erschienen nicht. Wenn sie sich jetzt um Kaiser Wilhelm II. versammeln, so ist dies ein deutliches Zeichen, namentlich nach außen, daß die deutschen Fürsten einig zusammenstehen, daß sie im Reiche ihren Schutz und Hort sehen. Die Thronrede wird sich mit folgenden authentischen Darlegungen des Reichskanzlers im Bundesrat wesentlich decken: Se. Majestät der Kaiser übernimmt die Kaiserwürde in dem Pflichtgefühl des von Gott berufenen Nachfolgers seines hochseligen Großvaters und Vaters und im Vertrauen auf den Beistand, den er in der Erfüllung seiner kaiserlichen Pflichten bei seinen hohen Bundesgenossen zu finden sicher ist. Se. Majestät rechnet bei der Erfüllung der ihm durch die Reichsverfassung gestellten Aufgaben mit Zuversicht auf die stets bewährte bundesfreundliche Gesinnung der verbündeten Fürsten und freien Städte. Als die oberste dieser Aufgaben betrachtet der Kaiser die Aufrechterhaltung der Reichsverfassung und Schutz des Reichsgebiets wie eines jeden innerhalb desselben geltenden Rechtes. Dieser verfassungsmäßige Schutz deckt Weißen Saale, wo die Mitglieder des Reichstages und Bundesrates seiner harren, unter großem Vortritt. Der letztere erscheint in nachstehender Ordnung: Schloßgarde=Kompanie, Hoffuriere, königliche Pagen, Oberzeremonienmeister, Oberhofchargen paarweise, Oberstmarschall mit großem Stabe. An der Spitze der obersten Hofchargen General von Hüllesem mit aufrecht getragenem, entblößtem Reichsschwert, General von Strubberg mit dem Reichsapfel auf einem Kissen von Silberstoff, General von Stiehle mit dem Zepter auf einem Kissen von Goldstoff, Oberstkämmerer Graf Stolberg mit der Krone, Generalfeldmarschall Graf Blumenthal mit dem Reichspanier, begleitet von den Generalen von Schlichting und von Alten. Sämtliche Insignien werden zu beiden Zeiten von Garrde du Korps=Offizieren begleitet. sodann der Kaiser, umgeben von den anwesenden regierenden deutschen Fürsten, gefolgt von den Prinzen des königlichen Hauses, den Mitgliedern der regierenden deutschen Fürstenhäuser. Der Kaiser nimmt auf dem Throne Platz, die regierenden Fürsten treten auf das erhöhte Podium zur Rechten, die Prinzen auf das Podium zur Linken des Thrones. Der Kaiser und die Kaiserin werden vorher dem Gottesdienste in der Schloßkapelle beiwohnen, letztere nimmt später auf einer rechts vom Throue errichteten Tribüne Platz. die vertragsmäßigen Rechte der einzelnen Bundes= definitive Fassung der Reichstagsthronrede feststaaten mit der gleichen Wirkung, wie die der gestellt marden Die Reichstagseröffnung, welche heute Montag 1 Uhr im Weißen Saale des königlichen Schlosses stattfindet, wird eine ganz besondere Bedeutung erhalten. Auf Einladung des Großherzogs von Baden kommen sämtliche regierende deutsche Fürsten, voran der Prinz=Regent Luitpold von Bayern und der König Albert von Sachsen, sowie die regierenden Bürgermeister der Hansestädte nach Berlin, um der Eröffnungsfeier an der Seite Kaiser Wilhelms II. beizuwohnen. An Stelle des kranken Königs wie die der Gesamtheit. Das bundesfeste Vertrauen der deutschen Fürsten und freien Städte zu einander und ihre Einigkeit haben das Reich gefestigt und stark, die gemeinsamen Bestrebungen für die Wohlfahrt Deutschlands fruchtbar gemacht. Der Kaiser wird dies Vertrauen und diese Einigkeit mit der gleichen Sorgfalt pflegen, wie seine Vorgänger. In der inneren, wie in der auswärtigen Politik wird der Kaiser die Wege einschlagen, durch welche seine Vorgänger die Liebe der Reichsgenossen und das Vertrauen der auswärtigen Mächte derart gewonnen haben, daß in der Stärke des Deutschen Reiches eine Bürgschaft des Friedens erblickt wird. Das Zeremoniell bei der Reichstagseröffnung ist folgendes: Der Kaiser begibt sich nach dem Die drei Kaiser. Als uns sein treues Heer hinübertrug Den müden Heldengreis zum ewigen Frieden,— Da kündete kein Klagelied genug: Der Vater ist vom Vaterland geschieden. Die Thräne nur, der Zukunft aufgespart, Vom Sarge seiner Herrlichkeit beschattet,— Sie wird verkünden einst, was fromm bewahrt, Wenn auch wir heute Trauernden bestattet. Nach sank dem Greis der schlachtgeprüfte Sohn, Der männlich rang mit dem lebendigen Sterben, Und auf dem alten Hohenzollernthron Begrüßt das gleiche Jahr den jungen Erben. Die wir zu frühe mußten welken sehn Des zweiten Kaisers hochgesinnte Milde,— O möge sie dem Volke auferstehn In uns'res dritten Kaisers Herrscherbilde! Als ein Palladium dem Kreuzesheer Zog einst vorauf des Barbarossa Leiche,— So vor des Deutschen Reiches Waffenwehr Hinschwebe immerdar der„Siegereiche"! Aus Heiligengräbern quoll ein Rosenduft, Den Gläubigen zum irdischen Vermächtnis,— So dufte fort durch unsrer Herzen Gruft Der Herrschertugend ewiges Gedächtnis! Dem Sohn und Enkel strahlt der Stern der Pflicht, Er weiht den jungen Aar zum Heldentume,— Jsa, der erloschenen Sonnen Ahnenlicht Entzünde sich in Ihm zu neuem Ruhme! Die Geheimnisse eines Ierenhauses. (Fortsetzung.) Ein entsetzlicher Rat. Dortar..4 konnte nicht umhin, zuweilen an Sansoms Worte zu denken:„Wenn Sie vernünftig sind, werden Sie wie die übrige Welt glauben, daß Konstanze tot ist.“ Er wagte es nicht, Alice seinen Argwohn mitzuteilen, doch er fühlte, daß Konstanze noch lebe— in einer der Zellen des Irrenhauses der Samaritaner eingeschlossen— und lebendig begraben, und daß er von dem intriguanten Vorsteher betrogen worden war. Sollte er der Sache kühn ins Gesicht sehen, Konstanze freilassen und Doktor Sansom ins Zuchthaus schicken, wohin er gehörte? Das wäre eine edle und mutige That. Seine bessere Natur riet ihm dazu, allein sein Gewissen erhob sich, um ihn anzuklagen und machte ihn feige, denn es flüsterte ihm zu, daß im Anfange sein Verhalten noch strafbarer gewesen war, als selbst das des Doktor Sansom, da er sie im vollen Besitze ihrer geistigen Fähigkeiten in das Irrenhaus geschickt. Wenn er es unternahm, Sansom zu bestrafen, so würde dieser würdige Mann die Sachlage vor der Welt enthüllen, und wie konnte Robert Asch, welcher gerade in den Direktionsrat einer großen Eisenbahn gewählt worden war, sich einer solchen Bloßstellung aussetzen? Er kämpfte schwer, um seinen Kummer vor Alices Blicken zu verbergen, doch die Qual, die an seinem Herzen nagte, stand deutlich auf seinem Gesicht geschrieben, und oft fragte seine Frau ihn um die Ursache seiner Traurigkeit. „Was Du für Traurigkeit hältst, ist einfach Geschäftsübermüdung. Meine Wahl zum Mitdirektor der Erie=Eisenbahn legt mir große Verantwortlichkeiten auf, diese haben ohne Zweifel sichtbare Wirkungen.“ Dann blickte sie ihn wohl manchmal durchdringend an, doch von keiner Seite wurde ein Wort über Konstanze gesprochen. Es war wie ein stillschweigendes Einverständnis, daß ihr Name nie mehr zwischen ihnen genannt wurde. Alice glaubte, wenn sie ihres Gatten bleiche Wangen und sein tiefsinniges Wesen gewahrte, daß er dem früheren Kummer nachhänge. Deutsches Reich. Kaiser Wilhelm II. arbeitet im Marmorpalais sehr angestrengt, und die Räte rühmen die peinliche Genauigkeit und Gewissenhaftigkeit des jungen Monarchen bei der Erledigung der Regierungsgeschäfte. Nur den frühen Morgen, wo er spazieren reitet, und den Abend, wo er sich seiner Familie widmet, behält der Kaiser für sich. Am Samstag empfing der Kaiser die Generale, welche den fremden Höfen seinen Regierungsantritt anzeigen werden, erteilte dem Generalquartiermeister Grafen Waldersee eine Audienz und arbeitete längere Zeit mit dem Reichskanzler Fürsten Bismarck. Es dürfte die gestellt worden sein. Am Sonntag war die kaiserliche Familie und die zur Parlamentseröffnung eingetroffenen fürstlichen Gäste, darunter der Prinz=Regent Luitpold von Bayern, an der Familientafel vereinigt.— Am Sonntag abend gegen ½9 Uhr hielten Kaiser Wilhelm II. und seine Gemahlin mit Gefolge, nachdem sie von Potsdam aus bis Charlottenburg einen Dampfer, denselben, in welchem Kaiser Friedrich nach Potsdam gefahren war, benutzt hatten, ihren Einzug in Berlin, umgeben von einer Eskorte Garde du Korps. Die Linden entlang ging es zum Schloß, wo zahlreiche Fürstlichkeiten schon abgestiegen sind. Dem Kaiserpaare wurden von der dichten Menschenmenge lebhafte Ovationen dargebracht. Der Kaiser soll bei dem jüngsten Empfange „Ich hoffe nur, lieber Robert, daß Dich nichts Tieferes und Ernsteres drückt, als bloße Geschäftsschwierigkeiten,“ bemerkte sie eines Abends, als sie seine Zerstreuung gewahrte und schon einige Zeit beobachtet hatte. Aans nichts Ghar ich bah„Nichts, Alice, durchaus nichts. Aber ich habe ernsthaft daran gedacht, Ashby zu verlassen. Meine Stellung bei der Eisenbahn wird meine Abwesenheit in Newyork jetzt sehr oft nötig machen, und da Du den Wunsch ausgedrückt hast, daß Du ganz dort wohnen möchtest, scheint mir, als ob jetzt die richtige Zeit wäre, die Veränderung vorzunehmen.“ Alice war entzückt. In Newyork zu leben, war, so dachte sie, das geeigneteste Mittel, ihren Gatten früheren Erinnerungen zu entfremden, und sie malte sich es herrlich aus, in der Stadt zu wohnen. „Doch glaubst Du, diese Besitzung verkaufen zu können?" fragte sie. „Vielleicht kann ich sie nicht gleich verkaufen, aber ich kann warten, und wir müssen sie ja auch durchaus nicht verkaufen, um fortzuziehen,“ erwiderte er. Bei Robert Asch war Denken und Handeln eins. Er mietete ohne Zeitverlust eine schöne Wohnung in einer der feinsten Gegenden Newyorks und die Bewohner Asyby's, die ihn für einen vom Glücke begünstigten, nicht gerade sehr gewissenhaften Menschen hielten, erfuhren nicht früher etwas davon, bis das imposante Gebäude geschlossen wurde. Ihre neue Wohnung war, als sie in der Stadt ankamen, schon vollkommen zu ihrem Empfange vorbereitet und Alice von allem entzückt, was ihr versorglicher Gatte angeordnet hatte. Die kleine Edith war ganz betäubt von dem Anblick und dem Geräusch der großen Stadt und die arme Mrs. Selwin, welche so an die Stille des ruhigen, alten Ashby gewöhnt war, fühlte sich in der Riesenmenge, welche durch die Straßen wogte, sehr vereinsamt. James, der in seiner Jugend in der Stadt gelebt hatte, freute sich sehr über die Veränderung; kurz, die Familie war schnell gewöhnt und Robert Asch vergaß vollständig das Geheimnis, das er in Ashby begraben hatte. Man las seinen Namen oft in Verbindung mit den großen Eisenbahngeschäften in den Zeitungen und er wurde im Allgemeinen als ein sehr tüchtiger Geschäftsmann betrachtet. Deshalb war es nicht zu verwundern, daß, als der Präsident der neuen Eisenbahn starb und unter großen Ehrenbezeugungen zu Grabe getragen worden war, Robert Asch zum Präsidenten dieses bedeutenden Unternehmens gewählt wurde. Das war ein glücklicher Tag für ihn. Er liebte Macht und Stellung, und jetzt stand er an der Spitze einer der größten Unternehmungen des Landes. Als er abends nach Hause zurückkehrte, ohnehin in freudiger Stimmung über die Ereignisse des Tages, begegnete ihm Mrs. Selwin mit frohem Gesicht an der Thür und sagt: „Mr. Asch, erlauben Sie mir, Ihnen zu dem glücklichen Ereignis meine besten Wünsche durzubringen.“ Mr. Asch glaubte, daß die gute Frau ihm zu seiner Erwählung gratuliere und wunderte sich, woher sie das erfahren. Doch er befand sich in bester Laune und entgegnete: „Ich danke Ihnen, Mrs. Selwin. Das Beste ist, daß es so plötzlich kam.“ „Nun, das gerade nicht. Es war nicht so plötzlich, als zu wünschen gewesen wäre," bemerkte Mrs. Selwin, und fügte zu dem größten Erstaunen Mr. Aschs hinzu: „Sie hat viel gelitten, und einmal waren wir schon auf dem Punkte, Sie holen zu lassen. Aber sie ist so mutig und geduldig, und jetzt, wo es vorüber ist, lächelt sie wie ein Maimorgen und wünscht nichts sehnlicher, als Sie zu sehen. Sie hat schon mehrere Male gefragt, ob Sie noch nicht zurückgekehrt seien.“ „Was in aller Welt meinen Sie denn eigentlich?“ fragte Mr. Asch in größter Verwunderung. „Nun— daß Sie Vater eines prächtigen Knaben sind.“ der Generale die sichere Hoffnung auf Erhaltung des Friedens ausgesprochen und hinzugefügt haben, er hoffe, wenn je einmal in Zukunft die Verhältnisse sich ändern sollten, daß die Generale trotz seiner Jugend zu seiner Führung Vertrauen haben würden. Der Amnestieerlaß Kaiser Wilhelms II., wel cher genau dem Kaiser Friedrichs entspricht, wird für Ende dieser Woche erwartet. Der Straf erlaß wird sich auf Personen des Zivil= und Militärstandes erstrecken. Dem erwarteten freudigen Ereignis in der Familie des Kaisers wird für Mitte August entgegengesehen. Die kaiserliche Familie wird deshalb während des Sommers keine Reise unternehmen. Der Prinz und die Prinzessin Heinrich von Preußen werden vom 1. Juli ab ihre Residenz in Kiel nehmen. Der Prinz ist der„Post“ zu folge zum Kommandanten des„Hohenzollern“ ernannt worden. Dr. Hovell hat nun ebenfalls Schloß Friedrichskron verlassen und ist im Gefolge des Prinzen von Wales nach London zurückgereist. Die Eröffnung des preußischen Landtages wird am kommenden Mittwoch, mittags 12 Uhr, im Weißen Saale des königlichen Schlosses in Berlin durch den Kaiser in feierlicher Weise stattfinden. Vorher geht Gottesdienst. Frankreich. Die italienischen Arbeiter in Frankreich sind fleißig und billig und die französischen Arbeiter sind eifersüchtig auf sie und erbittert:„sie nehmen uns das Brot.“ So gibts bei den französischen Bahnbauten, Kanälen, Häfen fast überall Kampf; sie liefern sich blutige Schlachten, denen meist nur das Militär ein Ende machen kann. Ueber solche Schlachten wird soeben aus 6 bis 7 französischen Städten berichtet Spanien Die Deputiertenkammer in Madrid lehnte einen Antrag ab, der die offizielle Teilnahme des Staates an der nächstjährigen Pariser Weltausstellung gefordert hatte. Hingegen wurde der Kredit für die Handelskammern zur Unterstützung spanischer Aussteller in Paris auf 500 000 Franken erhöht. Amerika. Die republikanische Konvention in Chicago hat den General Sherman als Präsidentschaftskandidaten Cleveland gegenübergestellt. Sherman ist vielleicht der fähigste General im großen Bürgerkriege gewesen und in der ganzen Union sehr populär. Der Wahlkampf verspricht ein außerst hefiger zu werden. Sommerfest ausfallen zu lassen. Am Samstag, den 30. Juni wird von seiten des Kriegervereins in der„Helle“ eine Gedächtnisfeier für weiland Se. Majestät Kaiser Friedrich III.— ähnlich wie die Feier für den verewigten Kaiser Westfalen und Rheinland. * Schwerte, 25. Juni. Groß und Klein, Jung und Alt lenkte gestern vormittag die Schritte nach den Gotteshäusern, um der Gedächtnisfeier unsers hochseligen Kaisers Friedrich beizuwohnen, sodaß die Kirchen schon längst vor Beginn des Gottesdienstes mit Andächtigen überfüllt waren. Durch den Text:„Selig ist der Mann, welcher die Anfechtung erduldet; denn nachdem er bewähret ist, wird er die Krone des Lebens empfangen“, wurde den Gläubigen der harte Verlust ans Herz gelegt, den unser Volk in dem dahingeschiedenen Kaiser erlitten. In der kath. Kirche wurde der letzte auf den Tod des Kaisers Bezug habende Erlaß des Herrn Bischofs von Paderborn verlesen. Auch die Synagogengemeinde hat gestern einen Trauergottesdienst abgehalten. * Schwerte, 25. Juni. Die unerträgliche Hitze des gestrigen Vormittags brachte uns gegen 2 Uhr nachmittags ein schweres Gewitter. Der Regen ging zeitweise wolkenbruchartig nieder, auch war er mit starken Hagelschlossen durchsetzt. In der Nähe der sog. Papiermühle hat der Blitz eine Kuh, dem Herrn Melchheier hierselbst gehörig, getötet. Der Abend brachte wieder ein neues Gewitter, das sich jedoch von hier verzog. * Schwerte, 25. Juni. Für die Volksschulen des Kreises Hörde dauern die Sommerferien vom 23. Juli bis 11. August, die Herbstferien vom 1. Oktober bis 14. Oktober * Schwerte, 25. Juni. Die gestrige außerordentliche Generalversammlung des Kriegervereins erfreute sich zahlreicher Beteiligung seitens der Mitglieder. Der Herr Präses führte den Kameraden die hohen Verdienste des Verblichenen nochmals vor Augen und bat, demselben ein ehrendes Andenken zu bewahren; dieselbe Liebe aber, die man ihm entgegengebracht, auf Kaiser Wilhelm II. übertragen zu wollen. Die Versammlung schloß sich dem Beschlusse des Vorstandes einstimmig an, anläßlich des Ablebens Kaiser Friedrichs das Diese Anzeige machte Robert Asch überglücklich „Ein doppelt glücklicher Tag!“ rief er aus.„Ich cin Präsident geworden und habe einen Sohn bekommen. Ein Kug g., Ene guur einn erig###amen. Gratulieren Sie mir noch einmal, Mrs. Selwin!" „O, Herr, ich freue mich innig über Ihr Glück, doch Mrs. Asch ist so ungeduldig, Sie zu sehen, möchten Sie nicht zu ihr hinaufgehen?" Als er dies gerade thun wollte, kam die kleine Edith ins Zimmer gehüpft und ihr Erscheinen dämpfte etwas die Freude ihres Vaters. Es erinnerte ihn an Ashby— an Konstanze an das Irrenhaus der Samaritaner— an Sansom — und an viele andere unangenehme Dinge. Weshalb haben Sie Edith noch nicht zu Bett gebracht, Mrs. Selwin?“ fragte er stirnrunzelnd. O, Papa, ich wollte gern aufbleiben, um Dir zu sagen, daß ich einen kleinen Bruder habe,“ rief das Kind, indem es zu ihm lief, um ihn zu küssen. Doch sein Kuß war kalt, sein Schritt war schwerer, als bevor die kleine Edith ihm begegnet war; und das Kind, welches seiner eigenen Mutter beraubt worden war, fühlte, daß es auch in dem Herzen seines Vaters nicht mehr den früheren Platz hatte.(Forts. folgt.) Wilhelm l.— unter Mitwirkung des„Männergesangvereins“ veranstaltet werden. Wie wir hören, wird der Präses des Kriegervereins, Herr Dr. Tütel,„unserm Fritz“ auch einen Nachruf in Gedichtform widmen. * Schwerte, 25. Juni. Die diesjährigen Uebungen der Ersatz=Reserve finden wie folgt statt: Jäger, Pioniere und Infanterie erste Uebung(10 Wochen) vom 28. August bis 5. No vember; zweite Uebung(6 Wochen) vom 25. September bis 5. November; dritte Uebung(4 Wochen) vom 19. Juni bis 16. Juli. Fußartillerie erste Uebung vom 1. September bis 9 November; zweite Uebung vom 24. September bis 9. November; dritte Uebung vom 1. bis 28. September. *.— Die Haupt= und Schlußziehung der 178. preußischen Klassenlotterie findet in den Tagen vom 24. Juli bis 11. August statt. □ Ergste, 25. Juni. Die Taschendiebe cheinen auf unserer gestrigen Kirmes gute Geschäfte gemacht zu haben; sind uns doch nicht weniger als fünf Fälle bekannt geworden, in denen Mädchen und Frauen ihre gut gefüllten Portemonnaies plötzlich vermißten. Außer der Arretierung eines Revolverhelden ist nichts von Belang zu melden. Die Konzerte und Bälle in den verschiedenen hiesigen Wirtschaften erfreuten sich zahlreichen Besuches. Schüren, 22. Juni. Interessant war es, vor einigen Tagen der Niederlegung des Schorn steines auf der Zeche„Adele" zuzuschauen. Der Riese wurde unterminiert, worauf er mit lufterschütterndem Krach zusammenstürzte. Dieses geschah, weil die Eigentümerin,„Hermannshütte“. Hörde, den ihr gehörigen Eisenstein hier heraus gefördert und jetzt die sämtlichen Räume, Schacht turm, Maschinenhaus u. s. w. zu Familienwohnungen im Interesse ihrer Arbeiter einrichten will. Zwölf Familien werden hierdurch genügende, gesunde, hohe Räume zu billigem Mietpreis erhalten. Die zur Zeche„Adele“ gehörenden Kohlenfelder gehören zur Zeche„Freie Vogel“ und werden von dieser weiter abgebaut. Der Schacht auf„Adele“ ist zugeschüttet. hörde, 22. Juni. Nachdem der Herr Minister des Innern im Einvernehmen mit dem Bezirksausschusse zu Arnsberg die Dreiteilung des Amtes Barop genehmigt hat, wird die Bildung der neuen Aemter Barop, Kirchhörde und Wellinghofen zum 1. Juli d. I. erfolgen. Mit der Verwaltung des Amtes Barop hat der Herr Ober präsident dem Vernehmen nach den Herrn Amt mann Krumm zu Balve beauftragt. Die ehren amtliche Verwaltung des Amtes Kirchhörde wird Herr Gutsbesitzer Heinrich Frieg zu Löttringhausen übernehmen, und zum Amtmann von Wellinghofen ist Herr Regierungs=Supernumerar Hartung zu Hörde ernannt worden. Am Freitag Nachmittag besuchte der Graf Friedrich Wilhelm von der Recke Volmarstein in Begleitung seiner Familie das Schloß in hohenlimburg. Derselbe ist im Jahre 1817 auf dem fürstl, Schlosse geboren und verlebte seine ersten Jugendjahre daselbst. Im Alter von 71 Jahren wollte der hohe Herr die Stätte seiner Jugend noch einmal besuchen und erkundigte sich bei dieser Gelegenheit freundlichst nach seinen Spielgefährten der Nachbarschaft. Anläßlich des vor kurzem in der Nähe Iserlohns stattgefundenen gewaltigen Waldbrandes ist in Iserlohn die Bildung einer Waldfeuerwehr beschlossen worden, die aus einigen Mitgliedern der Freiwilligen Bürgerfeuerwehr und den vier dort bestehenden Turnvereinen zusammengesetzt ist. Die Waldfeuerwehr soll bei Ausbruch eines Waldbran des sofort in Thätigkeit treten. Verluste, welche den Mitgliedern an Arbeitsverdienst, Beschädigung 2c. erwachsen, sollen auf Verlangen ersetzt werden. Bei den leider so häufigen Waldbränden dürfte das Vorgehen Iserlohns bald Nachahmung finden. Um die ihnen infolge des im Kohlengebiet herrschenden Wagenmangels zufallenden Arbeiten bewältigen zu können, hat die Wagenabteilung der Wittener königl. Zentralwerkstätten für die Arbeiter Ueberschichten angeordnet. — Den Wittener städt. Behörden liegt z. Z. ein vom Verein der Haus= und Grundbesitzer ausgearbeiteter Plan für die Anlage eines Zweigkanals von der Ruhr nach Dortmund vor, um einen für Witten günstigen Auschluß an den Rhein=Ems=Kanal zu erhalten. Was speziell die Speisung des Kanals anlangt, so würde dieselbe einerseits durch die Ruhr und anderer seits durch die vielen dem Ardeygebirge entströ menden Bäche erfolgen. Es läßt sich denken, daß man seitens der Interessenten dem Projekt große Aufmerksamkeit entgegenbringt, und darf man bestimmt annehmen, daß man durch Verwirklichung desselben auch der Kanalisation der Ruhr um einen bedeutenden Schritt näher käme. Ein zweiter Mädchenmord ist in Erlinghausen verübt worden. In der Nähe des Dorfes Erlinghausen, nicht weit von der Strecke, wo der erste Lustmord begangen wurde, ist Freitag nach mittag ein kräftiges junges Mädchen, welches einige dreißig Jahre alt war, ermordet worden. Die That geschah auf freiem Felde, doch hatten auf dem Felde arbeitende Leute das Hilfegeschrei des Mädchens gehört und eilten herbei, doch war es zu spät, die blutige That war schon geschehen und sie fanden nur die schrecklich zugerichtete Leiche. Der Mörder flüchtete in den nahen Wald, kletterte auf einen Baum und erhängte sich, doch mißlang sein Vorhaben, der Strick zerriß, der Mörder stürzte aus beträchtlicher Höhe zur Erde und zerbrach den Fuß. Durch die furchtbaren Schmerzen verlor er die Energie, sich zum zweiten Male aufzuhängen, auch vermochte er nicht zu entfliehen und konnte so von seinen Verfolgern eingeholt und festgenommen werden. Die Bewohner Erlinghausens waren ebenso aufgeregt als erstaunt, als sie in dem verruchten Mörder einen der Ihrigen erblickten, wo sie doch alleseitig der Ansicht waren, die beiden Morde müsse ein in den Bergen und Schluchten herumlungernder Strolch verübt haben. Der festgenommene Mörder ist nämlich ein Bauernsohn aus dem Dorfe, der Johannes Prior, ein kräftiger Bursche von 32 Jahren. Der Unmensch hat die That mittels einer großen Heckenschere begangen, welche nicht weit vom Thatorte aufgefunden wurde, ohne Zweifel hat der Mörder auch den ersten, an der 17jährigen Therese Füst begangenen Lustmord verübt, die näheren Thatumstände sind fast die gleichen. Nachdem man den Mörder gefessellt, wurde er auf einen Wagen gebunden und nach Marsberg geführt, wo er gut bewacht hinter Schloß und Riegel sitzt. Derselbe hat bereits eingestanden, beide Mädchen ermordet zu haben und simuliert Wahnsinn. Zwei Dienstmädchen in Amelsbüren, welche bei Gelegenheit eines vor einiger Zeit stattgefundenen Brandes beim Retten von Mobilien erfolgreiche Hilfe leisteten, sind von der Direktion der Provinzial=FeuerSozietät als Anerkennung 50 M. Belohnung gewährt worden. Eine fröhliche Rheinfahrt, an welcher auch mancher, der nicht mit dabei gewesen ist, seine Freude hatte, machten am 23. Juni 800 Arbeiter einer Spinnfabrik in Lonnborn bei Elberfeld. Auf Dampfbooten ging die Fahrt nach Aßmannshausen und Rüdesheim und von da mit Zahnradbahn auf den Niederwald zum Germania=Denkmal. Eine Musikkapelle erfreute die Gesellschaft auf der ganzen Reise mit patriotischen und heiteren Weisen und machte die Tafelmusik zum gemeinschaftlichen Festmahl im Jagdschloß, das ein großer Gasthof ist. Die Herren Herminghaus waren es, die ihren Arbeitern diesen Freudentag bereiteten zum Zeichen, daß alle Arbeitgeber so ungeheuer sind, wie sie oft geschildert werden. Im Zuchthause zu Werden ist der Köln. Volkszeitung zufolge einer der wegen der bekannten Bestechungsaffaire verhafteten Zahlmeister(F. aus Münster) eingeliefert worden, der zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt ist. Infolge der Kabinetts=Ordre, welche den Offizieren des preußischen Heeres anbefiehlt, statt des bisherigen Degens in Lederscheide einen leichten Säbel in Stahlscheide zu tragen, wird der Lolinger Industrie eine umfangreiche Beschäftigung erblühen. Wie es heißt, haben mehrere Firmen bereits größere Bestellungen auf Säbel erhalten, die jedoch einstweilen nicht ausgeführt werden können, da das betr. Modell noch nicht bekannt gegeben ist. Das Stadtverordneten=Kouegium in Crefeld entschied sich mit 17 gegen 9 Stimmen für die Einführung einer städtischen Biersteuer. Ferner erklärte man sich im Prinzip mit 7 Stimmen für eine Lichtsteuer und mit 14 gegen 12 Stimmen für die Erhöhung des Wasserzinses. Die Abstimmung über die Einführung einer Fleischsteuer ergab 13 Stimmen für und ebenso viele gegen dieselbe. Ein seltenes Beispiel einer Vereinigung der verschiedenartigsten Aemter in einer Person bietet der Ort Beyenburg, in welchem der Nachtwächter zugleich das Amt eines Briefträgers und Totengräbers versieht und als Nebenbeschäftigung im Winter das Anzünden und Reinigen der Laternen besorgt. So kommt es denn häufig vor, daß man Bezeichneten an ein und demselben Tage zweimal in Briefträgeruniform, ein= ja auch zweimal in Trauerornat und außer im Arbeitskostüm endlich noch im Nachtwächtermantel daherstolzieren sieht. Der 6. Blindenlehrer=Kongreß in Köln dürfte auch für manchen Nichtfachmann von Interesse sein. Die mit dem Kongreß verbundene Lehrmittelausstellung wird nämlich, wenn nicht alle, so doch die meisten Schreibapparate für Blinde und Schwachsichtige enthalten. Es werden jedenfalls vom einfachen Taschenapparat bis zum neuesten„Type Wriier" alle derartigen Maschinen aufgestellt sein, so daß Gelegenheit geboten ist von dem vielen Guten das beste zu wählen. Mancher Schwachsichtige, dessen Augen der Schonung bedürfen, wird es nicht bereuen, wenn er zwischen dem 6. und 9. August Köln als Reiseziel wählt und dem Gürzenich einen Besuch abstattet. Bei der Parole=Ausgabe am Mittwoch in Castel wurde den Truppen der Garnison mitgeteilt, daß zwei Soldaten vom 117. Regiment, welche vor etwa 2 Monaten die Wache am Wies. badener Thor mit dem Säbel angegriffen haben, zu 11 bezw. 14 Jahren Zuchthaus verurteilt worden seien. In Begleitung von 43 000 Gulden und ihres Geliebten war vor nunmehr 29 Jahren eine junge Dame aus Frankfurt a. M. durchgegangen. Obwohl die Geschädigte, die Tante der auf Reise Gegangenen, die Sache nicht gerichtlich anhängig gemacht, blieb letztere verschollen, bis dieser Tage — ihr Sohn bei den Verwandten eintraf und unter der Mitteilung, daß seine Mutter gestorben, die 43000 Gulden zurückgeben wollte. Die Verwandte hat es aber nicht nötig und nahm das Anerbieten nicht an. Die übereilte That ist längst verziehen und den letzten Stachel, der im Herzen noch zurückgeblieben sein mag, hat jetzt der Vershuer Tod ensernt. Ueber Dr. Mackenzie ist der Stab gebrochen, das durfte schon in dem Augenblicke, da die Obduktion der Leiche des hochseligen Kaisers„Krebs“ ergab, behauptet werden. Nun kommt auch die„Köln. Ztg.“ um ihrerseits an das bekannte, nach dem Tode Kaiser Friedrichs abgegebene Gutachten Sir Morell Mackenzies charfe Bemerkungen zu knüpfen, von denen wir die folgenden hier wiedergeben: „Die Krankheit des Kaisers Friedrich trat zuerst zur Erscheinung gegen Ende Dezember in einer Heiserkeit, die um Weihnachten jenes Jahres den hohen Herrn einigermaßen beunruhigte. Das 80jährige MilitärJubiläum Kaiser Wilhelms am 1. Januar 1887 stand vor der Thür; der Kronprinz sollte als ältester Feldmarschall an der Spitze der höchsten Generalität des Heeres eine feierliche Anrede halten und schon damals sprach er zu vertrauten Offizieren die Befürchtung aus, seine Heiserkeit könnte ihn daran verhindern. Diese Besorgnis erfüllte sich nicht; aber schon bald darauf, beim Hofball wie beim Empfange der Vorstände der parlamentarischen Körperschaften, zeigte die Heiserkeit stete, unerfreuliche Zunahme; nach und nach wurden die berühmten Spezialisten, Geheimräte Gerhardt, v. Bergmann und Professor Tobold von der Berliner Hochschule als behandelnde Aerzte zugezogen; ganz im stillen wurden alle Möglichkeiten, welche die Grundwurzel der Krankheit erklären konnten, erörtert und untersucht, aber eine fruchtlose Kur in Ems vom 14. April bis 15. Mai beseitigte auch die letzten Zweifel über die Natur der Krankheit. Die Aerzte hatten nur eine doppelte Wahl: entweder durch eine Kehlkopfspaltung das rechtzeitig erkannte und noch nicht weit vorgeschrittene Uebel mit der Wurzel auszurotten oder aber den Kranken seinem Schicksal rettungslos preiszugeben, das unaufhaltsam zu einem schrecklichen Leiden und in absehbarer Zeit zum Tode führen mußte. Die Aerzte entschieden sich für die Operation, die an sich gefährlich war, aber die geringern Bedenken verursachte, da der Kronprinz stark und kräftig, das Leiden erst im Beginne war und der glückliche Verlauf der Operation vielleicht eine völlige Rettung, jedenfalls aber eine lange und ruhige Lebensdauer verhieß. Schon war im kronprinzlichen Palais das Zimmer für die Operation hergestellt, schon waren neue Instrumente angeschafft, da wurde Dr. Mackenzie zugezogen und mit seinem Erscheinen trat die Wendung ein, die dem armen Kronprinzen verhängnisvoll werden sollte. Mackenzie gab damals die vom Reichs=Anzeiger am 26. Mai veröffentlichte Erklärung ab, daß er den Zustand des Kronprinzen„nicht so besorgniserregend gefunden, daß er hoffe, durch eine zweckentsprechende Behandlung das Uebel in nicht langer Zeit beseitigen zu können.“ Am 1. Juli stellte er in einem Schreiben fest,„daß die Krankheit nicht der Krebs war. Am 27. Juni beseitigte er(in Norwood bei London) den„Rest der Wucherung. Am 18. August sprach er in einem Schreiben an die Frau Kronprinzessin auf grund der neuesten Untersuchungen die feste Ueberzeugung von der völligen Gutartigkeit des Halsleidens des Kronprinzen aus und versicherte, daß, soweit menschliches Ermessen reiche, gänzliche Wiederherstellung in absehbarer Zeit mit Sicherheit zu erwarten sei; noch am 27. Oktober schrieb er(aus Baveno am Lago Maggiore) an Professor Oertel in München, es bestehe anch jetzt nicht der geringste Zweifel an der Gutartigkeit der Wucherung, und erst am 8. November, am Tage vor der Untersuchung des Kronprinzen durch die herbeigerufenen Fachärzte Professor Schrötter aus Wien und Dr. Schmidt aus Frankfurt a. M., ließ er sich herbei, dem Reichsanzeiger zu telegraphieren, daß das Allgemeinbefinden vortrefflich sei, dagegen das örtliche Leiden in den letzten Tagen einen ungünstigen Charakter angenommen habe; und schon am 12. November mußte derselbe Reichs=Anzeiger veröffentlichen, daß leider kein Zweifel mehr daüber möglichsei, daß das Leiden in der That krebsartiger Natur sei. Sechs kostbare Monate waren auf diese Weise verstrichen, ohne daß dem edlen Kranken Hilfe gebracht worden. Wie wohl es Herrn Mackenzie nach und nach gelungen war, die ersten Aerzte vollständig von der Behandlung fern zu halten, ja, selbst ihnen die Kenntnis vom wirklichen Stande der Krankheit zu verheimlichen, so hatten doch seine ärzlichen Maßnahmen auch den fernstehenden Fachmännern klar gemacht, daß, wie Professor Störck in Wien öffentlich erklären ließ, in der Behandlung„Fehler an Fehler“ sich reihe. Als dann endlich Sir Morell Mackengie sich im November herbeiließ, sich von der Richtigkeit des Urteils der ersten Aerzte überzeugt zu erklären, da war eine gründliche Hilfe nicht mehr möglich, da blieb kein anderer Weg nehr übrig, als der, der Natur freien Lauf zu lassen, und dieser Weg hat sein trauriges Ziel in Schloß Friedrichskron am 15. Juni erreicht. Zur Kennzeichnung des Dr. Mackenzie, der noch nach dem November 1887 wiederholt öffentlich erklären ließ, es liege kein Krebs vor, bemerken wir noch, daß auch er in San Remo der ausführlich begründeten und unwiderleglich bewiesenen Ansicht des berühmten Wiener Laryngoskopen v. Schrötter beitrat, die bestimmt auf Krebs lautete. Das in San Remo abgegebene Urteil war ein einstimmiges und kein Arzt, auch Mackenzie nicht, gab ein Sondergutachten ab. Freilich heißt es— und es wäre bezeichnend, wenn sich diese Behauptung als zutreffend erwiese— er, Mackenzie, habe später hintennach und hinter dem Rücken der übrigen Aerzte, der damaligen Kronprinzessin ein abweichendes Gutachten eingereicht, obschon er wissen mußte, daß v. Schrötter der Kronprinzessin auch unter vier Augen die volle Wahrheit gesagt hatte. v. Schrötter hatte sogar der Kronprinzessin geraten, die Tracheotomie die in Zeit von drei Monaten unerläßlich sein werde, sofort vornehmen zu lassen; aber nicht von Mackenzies ärztlichem Gehilfen Hovell, sondern von einem der deutschen Aerzte, die allein wissenschaftlich geschult seien. von Schrötter erreichte nur, aber doch immerhin infolge dieser Unterredung, wenigstens die Berufung des Dr. Bramonn nach San Remo, der denn auch am 9. Februar, als die Erstickung drohte, den Luftröhrenschnitt ausführte. Als v. Schrötter im November den Kranken sah war der Krebs so weit vorgeschritten, daß nicht nur die Diagnose nur allzu sicher war, sondern daß auch v. Schrötter einer Ausschneidung des Kehlkopfes, die angeregt wurde, widerriet, da sie bei dem Stande der Krankheit keine Wahrscheinlichkeit auf Erfolg mehr biete. Nur den Kehlkopfschnitt empfahl er, wie gesagt, sofort, um die Möglichkeit einer plötzlichen Erstickung des Kranken zu beseitigen. steht jetzt zweifellos fest, daß viele kostbare Monate lang— während der ganzen eine Heilung noch ermöglichenden Zeit— unser dahingeschiedener Kaiser von einem Manne ärztlich behandelt worden ist, der sich aufs hartnäckigste der Erkenntnis der wirklichen Sachlage der vorhandenen Krankheit verschloß. alle Die Verahm das ist längst m Herzen der Verin dem des hochwerden. ihrerseits Friedrichs Kackenzies enen wir trat zuerst er Heiserhen Herrn Militär= 887 stand ster Feldalität des in damals efürchtung verhindern. schon bald der Vorzeigte die und nach räte Gerd von der zugezogen; welche die n. erörtert Ems vom die letzten Die Aerzte durch eine noch nicht uszurotten ettungslos chrecklichen ren mußte. on, die an ken verurdas Leiden serlauf der jedenfalls r verhieß. s Zimmer neue Inenzie zugeWendung soll werden s=Anzeiger daß er den niserregend zweckentanger Zeit r in einem rebs war.“ d bei Lon8. August rau Kronhungen die etigkeit des cherte, daß, he Wiederzu erwarus Baveno München, ifel an der November, inzen durch rötter aus N., ließ er hieren, daß gegen das ungünstigen m 12. Noöffentlichen, schesei, daß sei. Weise verilfe gebracht ch und nach sig von der die Kenntzu verheimahmen auch 1t, daß, wie ren ließ, in reihe. Als November s der ersten e gründliche nderer Weg uf zu lassen, in Schloß sie, der noch tlich erklären ir noch, daß begründeten 3 berühmten die bestimmt abgegebene Arzt, auch 1b. Freilich un sich diese „Mackenzie, Rücken der ssin ein abn er wissen auch unter v. Schrötter e T r a c h e o t o rläßlich sein r nicht von sondern von issenschaftlich r; aber doch enigstens die Remo, der ckung drohte, Schrötter im rebs so weit se nur allzu einer Ausburde, widerkeine Wahrr den Kehlrt, um die Kranken zu viele kostbare eine Heilung ingeschiedener elt worden ist, der wirklichen schloß. Allle Menschen sind dem Irrtum unterworfen es cher esich l Amtsten Kaschmnmtesten Auhzale haben mußz, wernlschadig, Gdensals besteitet die Mileangelagte, geuachgeschlichen ud von wichemn Blopze sie das damals man wolle ihr den Sohn, den jungen Kronorinbens b Krankenbehandlung einschlägt, die von den schiedene Ehefrau Michel, ihren Mann wissentlich zu behauptete Versenken der Leiche beobachtet hatte. Eszen Alexander, entführen. Sie behält den zwölf05 Velisate aeier, de Muasiberng. ds Wosdke an Serden ier duer Besion brdhant verursacht, macht dasselbe gilt moralisch Falle ist es ja durch a. enr Aungnese. L.e Her Nackenzie den deuschen Boden verlassen hat, an der Chause liegenden Haarmannschen Wirtschaf Abweichend sind ihre Angaben namenlich dem Maurer vat*““: so viel Unheil, so viel Leid gestiftet. Wir nach Ergste zu befindet sich rechts und links von der Sievert und der Witwe Piepenstock gegenüber gewesen. u dene Morte eimer sernsedesenden lChauste ein Beland von 30—-40 Futz hoben Tamnen. Bearseh, it bez at Pg, Pgozerehur 8; dase Scssäege über die Aussüthrgieg,#gr horhes nen Serben spieten. Leichnams hat die Ehefrau Michel. In Straßburg hatte vor einiger Zeit eine Schlägerei zwischen Ulanen und Artilleristen Diedrich gegenüber gemacht, der Garnison stattgefunden; wie die Straßb. Post meldet, hat die Untersuchung durch das Militärgericht zu einer Anklage auf„militärischen Aufen abschtlich die wore,emner uns serneygenden Chause ein Bestand von 30—40 Fuhhoßzeg, ZXannen. Dongez gepezentv suchrsgseugin der dage= Sihzüz, och ruhre geführt und hat außerdem die 1. Eskadron Portrsgen, noch heute vollonmen zuresen. Lanalsl stung. 9r de Auschelsge de setgend, bemerit, wie ihr Ehemann den Großenbräuler des Ulanenregiments mehrwöchigen Kasernenarest. es9 4 Hie Wiener Politische Korrespondenz“: Am 29. September 1872 begab sich der Oekonom in ihrer Stube mit einem Beile niedergeschlagen, und„ Ein im Norden Berlins wohnender Meister Prte g deutsche Nation steht auf einer zu hoben Schulte Großenbräuker von Tjost seinem Wohnorte, Frohwein ihn mit einem Messer durch den wals ge= seinen Kunden in Moabit das frische Gebäck De beuice botion vep, herseg, einer du Boten SchuteGrzgpenoruugxkeon Vuny orzschen verstorbenen Ischniten habe. Dem Schunacher Lunemann gegen= Dreitad zusühren. Büdungsstufe und es wurzelt, in derselben ein zu hohes nach Iserlogn, um dort,den inzwischen, verstoroenen fschnitten, zeve. Den jgr geppoacher, habe den Großen, DreiraL. 3°),reli.6. Scater i. Gerechtigkeitze Gefühl, als daß man dem englische Arzte Austreicher Sturm nach Villigst zu bestellen und um zur Last legen wollte, es sei ihm nicht gelungen, die dann seinen Sohn, den Kaufmann Heinrich Heilung des Kronprinzen herbeizuführen; was man Großenbräuker in Köln zu besuchen. Schulteihu vorwirst, st, daß er, agentder den Ansichen bräuker ist micht wieder Poster Päshtezschungen seiner Maicnder gegeniber st die Leiche des Großenbräuler ise Horngder c. Ghocgosh ge. sach dos vunt im Verase lcdek aid en liches Kalster wacte de Blageschasge, Chesken Mct, wen dae Vetnzichl der Liche id au siten aden uc Schaetz=Adulealtgen sühzet, st an Mitwoch worden. Norden Frankreichs ist ein neuer Landwirtschaft in Gestalt des Rübenaufgetaucht. Ein ähnliches, ein Zentimeter langes, beinahe viereckiges Insekt war bereits in Orleans, Tours und den Vogesen bemerkt worden. Diese neue Plage richtet in den Rübenpflanzungen die größten Verwüstungen an. 4e amztstausch Kann ich wielleicht wießxgekoumen, Lezterer sei dann von üren Ligeze has, was se seis über denseben von anderen gehör] 2 Misztrausch.„Kanu ich vielleicht ein Her Madante hateinren Vrrcter bs Hager ane in eund der Bicher(inder Aihze der Mch.sGgzihe sat, uangnsch auch von iach antern vn Wirchen vi, Dir elesr Gerethäiäte G. „Oagblad“, von dem er auf seiger Bückteie) armen Weigte die Rlichigteit ihrer Aussage, auch ber ihrem Ehenann begangenen Verbrechen, de noch später gern, aber migt, wenn das Wörtchen G nach Erglaud iuterviewt Hransgaist seigersziug saz merkte dersibe, daß sie am gangen Körper schwarz de Chetan Piche die Abweichungen her gesenwirtz, Laibt.“ von der Krebsnatur der Kramyen seinersteite let und blau geschlagen war. Auch war dem Weigz ber gen Angaben mit denen, weilche sie den Zeugen gegendem Februgx volkommen überzeugt gewesen; daskannt, daß die Frau Michel, öster Spureg. von Miß= üher szemacht hat, erichrt.4 ste den Zeuger aber aler Wahrscheinlichleit nach die eventuelelhandlungen an sich trug, Pder'gegnhgrni Piesat Prs lieber die weiteren Verhandlungen, die mit der Einsetzung einer Regentschaft beschlossen worden zeige ud eg wurde nunmehr eine Untersuchung gegen Freisprechung der beiden Angeklagten endeten, bewäre, wenn er, als behandelnder Arzt dee damaligen Wflschel und Frohwein wegen Mordes des GroßenKronprinzen, seiner wahren Ansicht Ausdruck bräuker eingeleitet. Im Laufe derselben sind sämtliche verliehen hätte, so habe er vorgezogen, dieselbe in der Nähe der Michelschen Wohnung auf dem Schälk Vermischtes. nicht laut werden zu lassen. In weiten Kreisen un helselbe duchlucht worden, die Leiche des Grosen= Eine der letzten Regierungshandlungen des bvringen wolte une art, Zubiler, nict zu. Haus, krefdürften die unzeitigen Eingeständnisse des englischen bräuker ist indes nicht aufgefunden worden. Im Laufe Kaisers Friedrich war die Zuweisung einer Der Brief ist mit Arztes im Verein mit gewissen boshaften Indis= der Untersuchung ist sowohl Michel als Frohwein ver= Jahrespens kretionen, die Herr de Bonneson, der ausge= haftet worden, letzterer hat sich nach seiner Verhaftung Hauß,, wiesene französische Pablizist, sich jetzt gestattet, Hie sunter Wrichel Ist w sie zu teien(erhebnige gezührt des berühn jedenfalls einen überaus peinlichen und verjedenfalls einen öberaus veinlichen und ver= hat, eingestellt worden. Die Untersuchungsakten gegen]* Als Gouverneur in Breslau war destimmenden Eindruck hervorrufen. Die„Nat. Michel und Frohwein sind bei dem früheren Kreisge= Kronprinz Friedrich Wilhelm außerordentlich poZta.“ macht ihrer Entrüstung über das jetzt richt Iserlohn geführt, indes trotz aller Nachforschun= pulär. Wo er sich blicken ließ, flogen die Litterarisches. Bismarck als„Doktor“. Ein überaus interessantes zeitgeschichtliches Dokument veröffentlicht die neueste Nummer von„Ueber Land und Meer“(Stuttgart, Deutsche Verlags=Anstalt), den Facsimile=Brief des Fürsten Bismarck nämlich, den dieser hinterließ, als er dem Professor von Sybel persönlich seinen Glückwunsch zum fünfzigjährigen Doktorjubiläum darind den Jubilar nicht zu Hause traf. mir„v. Bismarck, Dr.“ unterzeichnet, was noch ein besonderes Licht auf dieses Schriftstück lebende Frau Luise Fröbel, die Witwe wirft, da er ja den berühmten Geschichtsschreiber, für rg ledende Frau Lung Ot getg vir 8—.—; seinen Mitarbeiter erklärt. Die Zeitschrift„ueber da sie zu keinem Ergebnis, geführt des berühmten Pädagogen Fr. Fröbel. Land und Mer“ hat in lester Zeit, an. Terr und I: Jahrespension von dreitausend Mk. an die in Ho. macht ihrer Entrüstung über das sener Hinermänner berits in halgenden Voren Arstz.tgäisker ermorde. tat. dal sch jodoch trog der den Grüsen der Zungen machelkeiuer den Priagzen ktgndeg., Ro. olte uicht slauben, wie utersagz ser alle Kreise sich so ein Blatt gestalten kann. Jeder Mohl, ge findet in jeder Nummer etwas, was ihn interessiert. zu verhindern, daß das Fortschreiten der Krank= halten und im Voltksnunde wurde algzmein Michel liche„Speis=ham“, abgekürzt aus:„Wvogt ge Als Ergänzung zu den poltischen Zeitungen sollte daheit den Kaiser Friedrich unbedingt regierungs.. Den Anlaß zu neuen Nachforschungen über den speist zu haben“, womit er die Jungen neckte. her die„Tier=Börse“ in keiner Familie fehlen, zumal unschis genagzt hüte, des wor einer der Zvecke an Grehzenbriaker veribter Mord doten Angaben eines„Guten Abend, Iöngliche Hohelt!“„Speis=ham, fanges ans Ves reichelben Ietgosie engen Kilie II. zu denen das deusche Volt monatlang in der sGalalg des Angeschubigen Mihzel, des Arbeiers Zungens!:„ Wr, 1— ug, nur 65 Wfe. das galze Vertelschr bei seder Postan: dreistesten Weise belogen und jeder vervehmt Johann Michel, dahin gehend, daß Michel von Ge): In Königsberg, wo Prinz Wihelm sich stalt, frei vom Briefträger in die Wobnung gebracht. i. d aw drheit, sogen wogte. Aufswisensbisen geguät würde, des nachts kine Buhe 1885 mit seinem erlauchten Vater befand, gab Bir können aus bester Ueberzeugung unseren gebrten Lesern nur empfehlen, es einmal mit einem ProbeAbonnement auf die„Tier=Börse“ zu versuchen. pular. Gouverneur in Breslau war der Bildern überhaupt Außerordentliches geleistet, wir erinnern nur an die hochinteressanten Kaisernummern. „Die Tierbörse“, welche Dr. Langmann in Berlin seiuet Mezutcunguner bereits in folgenden Worten Großenbräuker ermordet hat, hat sich.sedoch troß der den Grüßen der Jungen machte keiner dem Prinzen funt Lust:„Eine Regentschaft selbst für den Fall Ergebnislosigkeit jener eingeleiteten Untersuchung er= mehr Spaß, als der dem Breslauer eigentümverhindern, daß das Fortschreiten der Krank= halten und im Volksmunde wurde allgemein Michel liche„Speis=ham“, abgekürzt aus:„Wom gre n#e wurde eine Durchsuchung des Michelschen Schlafzimmers den Salamander so präzis, daß beim Aufschlag Thermalbad Werne in Westfalen. Mit in ennischer Weise ein= insbesondere des Erdbodens unter dem Dielenhelgg mit den Seideln kein Fuchs nur eine Sechszehntel= großer Freude lasen wir die Bekanntmachung über die u onscher Gese au uragaonmen. Die Leiche des Grobenbräinter aug mit den Seidein lein Huchs nur eh.—.,. Fräftung das Baodes. Die belgeptekerest und u. Angelegenheiten: Grene hinter sich hat, in chusche, Wolzsan vorgeionngz. Die Leiche des Grohesbragster, fad gie den Sedeln tein Huche u.geisze er A=emosz Früsfnung, dei Bades. Die vielgepisenen ud in gesieht, sind ein Jahr lang die hervorragenosten sich indes nicht vor, wohl aber wurde eine alte lederne Note nachklappte. Kaiser Frieot.u,——:- zimmer weiteren Kreisen bekannt gewordene Heiltraft deutschen Aerzte verunglimpft worden.“ Weiterhin Brieftasche in der Erde liegend aufgenommen. Es Kronprinz, lachte bei diesem gelungenen Exerzieren der Quelle— in letzter Saison 50% Zunahme der bemerkt das genannte Blatt, daß man,„um erfolgte darauf die Inhaftnahme des Michel sowe)!(gut auf. Dieses Talent mochte er bei seinem Kurgäste— wird sich auch jetzt wieder bewähren und Herrn Mackenzie aufswie auch fpäter, seiner von ihm gesch Hamaligen Ehe, Sohn noch nicht endeckt haben.„Immer Sol= zum Wohl der leidenden Menscheit dienen. Die Neider, die durch ihre lügenhaften Artikel dem Bade zu schaden glaubten, werden jetzt wohl schweigen. allen Nichtsnutzigkeiten des Herrn Biautazie u., da letztere verdächtig erschien, ihrem oangugen Egs Srz goch nicht endeckt haben.„Immer Soldie Spur zu kommen“, anscheinend die ganze mann bei der Ermordung des Großenbräuker Hilfe dat“, sagte er,„auch beim Salamanderkommaneuropäische Presse durchforschen müsse. So habe geleistet zu haben. Unter diesem Verdachte vernommen dieren.“ In Köln war der Prinz einmal zum der englische Arzt noch kurz vor seiner Abreise bestritt zwar die Ehefrau Michel ihre Beihilfe zu dem Karneval. Da gab es natürlich eine gehobene! Rheinische Eisenbahn=Prioritäts=Obligationen aus Berlin ober barzitg nach Kosser Friedrichs von ihrem Ehemann verübten Morde, verblieb große Stimmung beim großen Festmahl. Bei dieser von 1858/60. Die nächste Ziehung findet Ende Juni aus Berlin, aver vereirs nach sratser Gt###t#che dabei, daß ihr Ehemann in Gemeinschaft mit Froy Stimtllung veim######, gei,2, Ti#### statt. Gegen den Kursverlust von ca. 3½ pZt. bei Tode, mit dem Verliner Korrespondenten des wein den Großenbräuker ermordet habe. Ueber die Gelegenheit brachte der Prinz einen Trintspruch der Auslosung übernimmt das Bankhaus Cari NeuburMailänder„Secolo“, des gelesensten italienischen Ausführung des Mordes gibt sie an, daß eines abends aus— auf den Redakteur der Kölnischen Zei= ger, Berlin, Französische Straße 13, die Versicherung im Herbst 1872, vielleicht im Oktober, ihr Eypzzgen tung.„Dr. Grieben“, sagte er,„ist auch ein für eine Prämie von 9 Pig. pro 100 Mark. zurischeschr sei. Alser Feldherr, er führt täglich Tausende von. Solihrer ansichtig geworden sei, habe er erzürgt erklärt: daten in den Kampf. Dr. Grieben leve yoch!“ Abonnements=Einladung, „Lader schweig sill, sonst geht es dir wie dem alen„Immer Soldat“, würde der Vater gesagt haben,).. Aene mint e r. 6= Kerl, der mit mir von Letmathe gekommen ist, dem wenn er dabei gewesen wäre.] Das Quartal neigt seinem Ende zu und habe ich so viel gegehen, daß er genug hat, der seg:]„ Wiener Blätter sagen über Kaiser Wilhelm wiederum wenden wir uns an alle, die wir noch nicht wieder Michel.“ Auf ihre zut gezn Geig erszpe.. H1ian muß ihn sehen, um zu wissen, daß nicht zu unseren Lesern zählen, mit der freundäußerte er, daß ohne die Dazwischenkunft des Professors von Bergmann(während des Aufenthalts in Charlottenburg) Kaiser Friedrich sechs Monate länger gelebt haben würde! Ferner erklärte Mackenzie, er habe allerdings im Verlauf der Behandlung den Krebs erkannt, aber mit Rücksicht auf den Gemütszustand der Kaiserin und ihrer Töchter habe er nicht für angemessen gehalten, die Wahrheit bekannt werden zu lassen, besonders im Hinblick auf sehr delikate, die Zukunft der Prinzessinnen betreffende Gründe! Deshalb hätten„Bergmann und dessen Bande“ ihn angegriffen. Ja, die„Nat.=Ztg.“ hat Recht: „Wenn das so weiter geht, kann Herr Mackenzie noch recht gefährlich werden— für diejenigen, welche ihm Vertrauen geschenkt haben und welche für ihn eingetreten sind.“ denn geblieben sei, habe ihr Ehemann ein Beil ergriffen II.: Man muß ihn sehen, um zu wisse und nach ihr geschlagen, sie aber nicht getroffen und er eine energische Natur ist. Der Blick seines lichen Einladung zum sodann ein Meisser nach ihr geworfen, sie sei darauf Auges, die kräftigen Gesichtszüg entflohen und hätte die Nacht unter freiem Himmel zugebracht. Am anderen Morgen sei sie in die Wohnung zurückgekehrt, wohin vom Boden kommend auch Frohwein gekommen sei. Derselbe habe zu Michel, mit Bezug auf sie gesagt: Wenn sie mir gehörte, ich hätte ihr schon lange den Brustkasten eingetreten, sie thut dich noch einmal verraten, ehe du dich's versiehst" Am Abend hätte ihr Ehemann einen Sack und eine Schourgeriche Verdandtung gegen den Tagelöhner I. Michel und dessen geschiedene Ehefrau J. Michel wegen Mordes und Beihilfe zum Morde. Hagen, 21. Juni. Unter großem Andrang des Publikums begann heute die zwei Tage in Anspruch nehmende Verhandlung der sensationellen Anklagesache gegen den 78 Jahre alten Arbeiter Johann Michel und dessen geschiedene Ehefrau aus Schälke bei Letmathe wegen Mord in zwei Fällen resp. Beihilfe dazu. Der Arbeiter J. Michel ist angeklagt, zu Schälke im Jahre 1872 bezw. 1877 durch zwei selbständige Handlungen 1. den Oekonom W. Schulte=Großenbräuker, 2. den Knaben F. Breer vorsätzlich getötet und diese Tötungen mit Ueberlegung ausgeführt zu haben; die geschiedene Ehefrau ist angeklagt, dem Mitangeklagten Michel zur Begehung dieser Verbrechen durch Rat oder That wissenlich Hilfe geleistet zu haben.(Verbrechen vorgesehen in§§ 211, 49 und 74 des deutschen Strafgesetzbuchs.) Die öffentliche Staatsbehörde ist durch Herrn Staatsanwalt Dr. Loose vertreten, die Verteidigung führen die Herren Rechtsanwälte Dickerhoff und Böttrich, geladen in der Sache sind ca. 76 Zeugen. Vor Eintritt in die Verhandlung ersuchte der Herr Präsident die Herren Geschworenen, da die Sache eine sehr verwickelte sei, der Verhandlung mit Aufmerksamzahlreichen Abonnement Auges, die kräftigen Gesichtszüge, seine Haltung, auf die die völlig ungesucht ist, zeigen Entschiedenheit; auch die Art, in der er seine Maßnahmen ein=(Schierter leitete inmitten der Empfindungen, die naturge Amtliches Kreisbkatt für den Kreis mäß nach dem Ableben seines Vaters auf izu Hörde und den LLandkreis Dortmund, einstürmen mußten, deuten darauf hin, daß ers###ee.4nd, rasch von Entschluß sei und es liebe, kräftig nebst der Gratisbeilage:„Familienfreund“. Wir sind in eine neue Periode, in eine erwartungsvolle Zeit eingetreten. Tragbahre geholt und sei dann in Begleitung des Froh= durchzuführen, was er will. Man rühmt ihm wein mit einer Schiebkarre fortgefahren nach dem Ge, nicht gewöhnliche Fähigkeiten nach. Bismark soll büsch zu. Sie sei ihnen gefolgt und habe geseheg, wiest,, 0 Luar Zei, ala Mishelm 11 seine erwartungsvolle Zeit eingetreten. dieselben einen Gegenstand, welcher wie ein menschlicher ihm scherzend vor einiger Hen, ulv Wichelm 11:) Preußen hat einen neuen König, HeutsoKörper aussah, in mitgebrachte Laken wickelten und auf noch Kronprinz war, gesagt haben:„Eigentlich kand einen neuen Kaiser erhalten. Die die Schiebkare legten. Darauf seien dieselben an dort brauchen Sie mich nicht, Sie sind Kaiser Wilhelm gguz, Wekt sießt mit gespannter Erwarbefindlichen Teichen vorübergefahren, sie, bätte„hnen und Kanzler in einer Person.“ Und über Bis=(2.n)“ Zerfin und auf das. jedes, ohne bemerkt zu werden, nicht langer folgen tind erneizere..=-..... Man„## an ftung nach Werlin und auf das, was sich de u marck fügen sie noch hinzu: Man erkennt an in Preußen und Heutschkand entwickeln seinem Gang und seiner Haltung, daß auch den wirs gewaltigen Mann von Eisen das Alter und die Die„Schwerter Zeitung“ wird dieser EntPlage gebeugt haben, daß er ein 74jähriger wicklung Schritt für Schritt folgen, sie ihren Greis ist, der die Geschicke Europas leitet. Lesern mitteilen und in Leitartikeln den inneren und „So lange ich kann, wag ich's“, soll er jüngst gußeren Zusammenhang der Ereignisse darlegen. gesagt hohen„aeht's nicht weiter, dann bin ich Zugleich erklären wir uns bereit, denjenigen, können. Sie habe alles deutlich sehen können, da es Mondschein gewesen sei. Bald darauf habe sie erfahren, daß der Oekonom Großenbräuker aus Villigst ermordet sei und sogleich gedacht, daß dieser es gewesen, welchen ihr Ehemann in Gemeinschaft mit Frohwein ermordet hätte. Daß diese Angaben der Ehefrau Michel, soweit sie die Thatsachen des von ihrem früheren Ehemann in Gemeinschaft mit Frohwein an dem Schulte=Großenbräuker verübten Mordes anbetreffen, wahr sind, das hat die gegenwärtige wegen dieses Mordes eingeleitete Untersuchung zur Gewißheit ergeben. Folgendes sind die Ergebnisse derselben: Die Ehefrau Michel hat ihre vorstehend erwähnten Angaben über die Ermordung des Schulte=Großenbräuker nicht nur wie schon oben erwähnt aus eigenem Antriebe dem Gendarmen Weigt, sondern auch noch einer großen Anzahl anderer Personen gegenüber gemacht. Zwar weichen diese letzteren Angaben hinsichtlich der Einzelheiten, unter welchen der Mord verübt ist, in vielfacher Hinsicht von einander ab, jedoch in der Thatsache des von Michel und Frohwein an Großenbräuker gemeinschaftlich begangenen Mordes stimmen sie überein. Schon im Jahre gesagt haben, geht's nicht weiter, dann bin ich im Dienst zusammengebrochen.“ * Die erste Schwadron des vom Kaiser zum LeibHusaren=Regiment ernannten Garde=Husaren=Regiments zu Patsdam ist Leib=Schwadron geworden. Das Regiment hat silberne Borten bekommen. * Kaiser Wilhelm UI. ist als Generalmajor zur Regierung gelangt, wie König Friedrich Wilhelm 111. welche sich verpflichten, auf unsere Zeitung mit dem 1. Juli zu abonnieren, die Zeitung von ab bis Ende dieses Monats unent geltlich zugehen zu lassen. Anzeigen finden durch die„Schwerter Zeitung“ in der Stadt und den Aemtern der Als diesen einst ein Bürgermeister in seiner Befangen= Kreise Hörde und Dortmund weite Verbreitung. heit beständig mit„Exzellenz“ anredete, klopfte ihn der! So wird denn wiederum jedermann in war Generalmasor, als ich zur Regierung kam. Stadt und Land zum Abonnement freundlichst * Die jetigen jungen Mannschaften unserer eingeladen. D Regimenter haben innerhalb sieben Monaten Werlag Bekanntmachung.] Bekanntmachung. Das königliche Eisenbahn=Betriebs=Amt zu Hagen beabsichtigt auf Flur IV Nr. 8 der Steuergemeinde Schwerte ein Vienstwohngebaude für Bahnwärter zu errichten. Wir bringen dies mit dem Bemerken zur öffentlichen Kenntnis, daß von den Eigentümern, Nutzungs= Gebrauchsberechtigten und Pächtern der benachbarten Grundstücke innerhalb einer Präklusivfrist von 21 Tagen bei der hiesigen Polizeibehörde gegeu das Projekt Einspruch erhoben werden kann. Schwerte, 21. Juni 1888. Der Magistrat. Gras=Verkauf Dienstag, den 26. Juni, abends 7 Uhr, in der Nähe des katholischen Krankenhauses nummerweise, meistbietend an Ort und Stelle. Hohenschwert. Gras=Verkauf. Herr Schulte=Lennings zu Holzen läßt am Donnerstag, 28. Juni, nachmittags 5 Uhr, das Gras in seinen Hofeswiesen nummerweise, meistbietend verkaufen. Zusammenkunft auf dem Hofe. Hohenschwert. Gras=Verkauf. Herr Gutsbesitzer Gust. Silbersiepe am Silbersiepen b. Ergste will am Mittwoch, den 27. d. nachmittags 5½ Uhr, ca. 14 Morgen Gras in der Nähe der Ziegelei nummerweise gegen ausgedehnten Kredit verkaufen lassen. Zusammenkunft an der Behausung des Herrn Heinr. Wiedenbruch an der Ziegelei. Hohenlimburg, 21. Juni 1888. Nettlenbusch. Auf sofort ein braves Tienstmädchen gesucht. Von wem, zu erfragen in der Expedition. Eine Wohnung von 2—3 Zimmern zum Herbst gesucht. A. Günther, Lehrerin. #peten, Leinöl, trockene u. in Oel geriebene Farben, Fensterscheiben, nach Maß ausgeschnitten, Bilderleisten u. s. w. in größter Auswahl zu den billigsten Preisen. Kosenthal, Schwerte, Hüsingstraße, im Hause des Herrn Carl Schumacher. ur 1 Mark 50 Pfg. durch die Post bezogen lostet der „Lokal-Anzeiger“ für die Kreise Dortmund und Hörde. Der„Lokal=Anzeiger“ erscheint wöchentlich 6 Mal. Entschieden unparteiische Zeitung, daher für jedermann. Bringt Leitartikel, Romane aus der Feder erster Romanschriftsteller. Interessante Artikel aus allen Gebieten des össentlichen Lebens. Inserate, die im„LokalAnzeiger“ die weiteste Verbreitung finden, kosten die 6 gespaltene Petitzeile nur 10 Pfg., bei Wiederholungen eutsprechender Rabatt. Zu zahlreichem Abonnement ladet ergebenst ein Dortmund. Die Expedition. Oeldruckbilder. Brustbild in Lebensgrösse. Kaiser Wilhelm I. „ Friedrich III. „ Wilhelm II. à 40 Pfg., zu haben in der C. Braus'schen Buchhandl, Im Auftrage der Erben des verstorbenen Schmiedemeisters Wilhelm Hengstenberg zu Westhofen werde ich am Freitag, den 6. Juli. nachmittags 5 Uhr, in der Wirtschaft des Herrn Schmiemann zu Westhofen die zum Nachlaß gehörigen Immobilien, als: 1) Flur V, Nr. 8%, nebst aufstehendem Wohnhause und 128 Schmiede, zu Westhofen belegen, 3 Ar 22 □=Meter, 2) Flur IV, Nr. 208, Garten auf dem Miethskamp, 21 Ar 49 □=Meter, 3) Flur II, Nr. 50, Holzung im Ebberg, 1 Hektar 43 □=Meter und 4) Flur IV, Nr.., Wiese im Brauk, 65 Ar 25 □ Meter öffentlich, meistbietend zum Verkaufe aussetzen. Schwerte. Backhausen, Notar. Landwirtschaftlicher Kreis-Verein Dortmund. Wir machen dringend aufmerksam auf die Beachtung der Bestimmungen in den§ 11 und flgd. unseres Statuts, nach welchen bestehen im Kreis=Vereine und in jedem Lokal=Vereine: 1) Vertrauens=Kommissionen und Kommissare: um der wucherischen Ausbeutung der Landwirte entgegen zu wirken und den Vereins=Mitgliedern in geeigneten Fällen in der Ordnung ihrer Verhältnisse und in der Befriedigung ihres Kredit=Bedürfnisses zur Seite zu stehen. 2) Schiedsgerichte, um herbeizuführen eine gütliche Verständigung bei Streitfällen, auch zu vermitteln Grenz=Regulierungen, Berichtigung von Wegegerechtigkeiten 2c. Der Vorstand: von Rynsch. !! Z u m Q u a r t a l w e c h s e l 1t erlauben wir uns zum Abonnement auf die Screrurgereten t der gesamten Litteratur, * sowie auf alle Mode-Journale 1 für Herren- und Damen-Garderobe:: 1 ergebenst einzuladen. Bestellungen ersuchen ; b a l d g e f l. d i r e k t o d e r d u r c h d i e Z e i t u n g s b o t e n an uns gelangen zu lassen. Sollten bisherige Abonnenten in den Journalen eine andere Auswahl vornehmen wollen, so beliebe man uns gefälligst= sofort= davon in Kenntnis zu setzen, da nach dem 27. Juni kr. keine Aufbestellungen berücksichtigt werden können C. Braus'sche Buchhandlung. Die Journale kommen Samstags zur Ausgabe! St eä Deutsches Tageblatt (Sonntagsbeilage:„Damenwelt“). Täglich 2 mal. Täglich 2 mal. Redaktion und Expedition: Berlin SW., Königrätzerstrasse 41. Die Wichtigkeit der konservativen und nationalen Presse sollte gerade jetzt angesichts der preussischen Landtagswahlen von allen Gesinnungsgenossen klar erkannt werden. Je mehr sich die Gesinnungsgenossen die Unterstützung und Verbreitung der ihnen nahestehenden Presse angelegen sein lassen, so sicherer dürfen sie erwarten, in den voraussichtlich sehr schweren Kämpfen der nächsten Zeit ihre Stellung zu behaupten und den Einfluss einer nach rücksichtsloser Geltendmachung ihrer Uebermacht strebenden Opposition zu brechen. In Stadt und Land gleich verbreitet, gehört das„Deutsche Tageblatt“ zu den einflussreichsten Pressorganen. Das konservative„Deutsche Tageblatt“ vertritt in erster Linie überall den nationalen Gedankon im Sinne des Zusammenstehens aller reichstrenen Partelen überall da, wo es gilt, gowichtige nationale und soziale Fragen gemeinsam zu lösen, sowie die deutschen Lebensinteressen zu schützen und zu fördern. Dieselben können auf die Dauer nur dann mit nachhaltigem Erfolg gewahrt werden, wenn die Erhaltung einer starken Monarchie, eines starken Heeres und die Durchführung einer vernünftigen Sozial- und Steuerreform das Hauptbestreben aller mit Staatssinn begabten Elemente der Nation bleibt. Hauptträger eines solchen richtigen deutschen Staatssinnes müssen die produktiven Stände sein und immer mehr werden. Die Kaiserliche Botschaft vom 17. November 1881 bildet die Grundlage für jede deutsche Sozialreform. Für die Erhaltung der Landwirtschaft und des Handwerkerstandes tritt das„Deutsche Tageblatt“ mit derselben Energie ein, mit der es die Erweiterung der Absatzgeblete der deutschen Industrie und die Förderung des deutschen Handels befürwortet. Den militärischen Angelegenheiten des In- und Auslandes widmet das„„Deutsche Tageblatt“ eine ganz besondere Aufmerksamkeit; es wird auch in dieser Hinsicht von Autoritäten ersten Ranges unterstützt.— Der lolale Tell spiegelt das grosse und kleine hauptstädtische Leben mannigfaltig und gediegen wieder und in seinem Handelsteil darf sich das„Deutsche Tageblatt“ mit den besten Fachblättern messen. Das Feuilleton, von Dr. Hans Herrig, dem Dichter des Luther-Festspiels, und dem ebenfalls rühmlich bekannten Romanschriftsteller F. von Zobeltitz redigiert, erfreut sich der grössten Anerkennung seitens aller wirklich gebildeten Kreise der Nation. Ausser ernsten und heiteren Betrachtungen und bunten Skizzen bringt das„Deutsche Tageblatt“ fortlaufende Romane aus berufensten Federn. Die Sonntags-Beilage„Damenwelt“(mit Novellen, Rätseln etc.) gelangt für die auswärtigen Abonnenten schon am Freitag zur Versendung. In den wichtigsten Hauptstädten des Auslandes hat das „Deutsche Tageblatt“, ebenso wie im Reiche selbst, vorzügliche Mitarbeiter. Anzeigen finden im„Deutschen Tageblatt“ die weiteste Verbreitung nicht nur in der Reichshauptstadt, sondern in ganz Deutschland, und tragen daher stets die sicherste Bürgschaft des Erfolges In sich. Der Bezugs-Preis beträgt für das Vierteljahr einschliesslich Bestellgeld bei täglich zweimaliger Bestellung durch die k. Postanstalten nur 5 Mark 50 Pfg. Bestellungen nimmt die nächste k. Postanstalt entgegen unter Nr. 1053(Post-Zeitungs-Katalog 1888). Zweimal täglich erscheinende Zeitung. = 4 Mark 75 Pf.= für das 3. Quartal 1888 kostet die zweimal täglich erscheinende SrhelnischZeitung. Hauptorgan des Niederrheins und Westfalens. Nr. 4899 der offiziellen Zeitungs=Preisliste. Großes politisches Tagesorgan. Ausgedehnter Depeschendienst; telegraphische Börsenkurse. Spezialkorrespondenten in allen Hauptstädten. Spannendes Feuilleton. Ausführliche Nachrichten über Industrie, Landwirtschaft, Verkehr und Handel. Vollständige, den weitesten Ansprüchen genügende tägliche Marktberichte über Kaffee, Zucker, Schmalz, Getreide, Mehl, Spiritus, Oel, Hopfen, Tabak, Kupfer, Zink 2c. Besondere Pflege der sozialen und politischen Bewegungen Berlins. Reichhaltigste Zeitung in bezug auf Nachrichten aus den westlichen Provinzen. Vollständige Ziehungslisten der Preußischen Klassen=Lotterie. = M a c h t d a s H a l t e n a n d e r e r g r o ß e r Z e i t u n g e n ü b e r f l ü s s i g. Schon jetzt eintretende neue Abonnenten erhalten nach Einsendung des quittierten Abonnementsscheines an die Expedition in Essen oder Dortmund die bis Ende Juni erscheinenden Nummern gratis zugeschickt. 1. Juli d. Is. ab wird der vorm. 6 Uhr 50 Min. von Soest nach Hagen fahrende Personenzug 16 durchweg 5 Minuten früher wie jetzt abfahren; demnach Soest Abfahrt 6 Uhr 45 Min. Hagen Ankunft 7 Uhr 47 Min. Elberfeld, 20/6. 88. Königliche Eisenbahn=Direktion. der Schweiz 2c. für 2 M 50 4für das Vierteljahr, in Berlin bei allen Zeitungs=Spediteuren für 2 M 40 4 vierteljährlich, für 80 4 monatlich einschließlich des Bringerlohns. Schnelle, ausführliche und unparteilsche politische Berichterstattung.— Wiedergabe interessierender Meinungsäusserungen der Parteiblätter aller Richtungen.— Ausführliche Parlaments-Berichte.— Interessante lokale Theater- und Gerichts-Nachrichten.— Gute Feuilletons.— Eingehendste Nachrichteu über Musik, Kunst und Wissenschaft.— Ausführlicher Handelsteil. Vollständigstes Koursblatt.— Lotterielisten.— Personal-Veränderungen in der Armee und in der Zivilverwaltung vollständig. Gleichzeitig zwei äusserst spannende Romane: 1.„Ueber dem Abgrund“, von Georg Hartwig(im Beiblatt Der Hausfreund). 2.„Misstrauen“, von H. Waldemar(im Hauptblatt). Der Anfang der beiden Romane wird auf Verlangen gratis und franko nachgeliefert. 7(Gratis-)Beiblätter: 1. Der Hausfreund, illustrierte Zeitschrift v. 16 Druckseiten, wöchentlich. 2. Illustriorte Modenzeitung, monatlich. 3. Humoristisches Echo, wöchentlich. 4. Verlosungsblatt, wöchentlich. 5. Landwirtschaftliche Zeitung. vierzehntägig. 6. Zeitung für Hlausfrauen, vierzehntägig. 7. Produkten- u. Waren-Marktbericht, wöchentlich. 10• Pfd.=Korb delik. geräucherte Flundern 3,50 M., 7/2 Lir. Dos. f. Del.=Hering ohne Grät., sort. 7 M., vers. frei Nachn. E. Degener, Zwinemünde. Schonschreibhest Nr. 2, deutsch, vorrätig bei Carl Braus. Abonnements=Einladung auf die Berliner Gerichts=Zeitung 3. Vierteljahr 1888. 36. Jahrgang. Man abonniert bei allen Post= Die Berliner Gerichts=Zeitung, in Aemtern Deutschlands, Oesterreichs, Berlin wie im ganzen übrigen Deutschland vorzugsweise in den gut situierten Kreisen verbreitet, ist bei ihrer sehr großen Auflage für Inserate, deren Preis mit 35 4 für die 4gespaltene Zeile sehr niedrig gestellt ist, von ganz bedeutender Wirksamkeit. Wer sein Recht nicht kennt, hat den Schaden zu tragen! Wer sich vor solchem Schaden an Ehre und Vermögen bewahren will, abonniere auf die„Berliner Gerichtszeitung“, die, von den hervorragendsten Berliner Schriftstellern und Juristen redigiert, bei ihrem niedrigen Abonnementspreis, bei ihrem reichhaltigen belehrenden und unterhaltenden Inhalt in keinem deutschen Haushalt fehlen sollte. 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Gräfin Loreley von Rudolf Menger. Die Meineidigen von Schmidt=Weißenfels. König Null von Schmidt=Weißenfels. Bartholomäus Blume von Wilh. Grothe. Die Prophezeihung der Zigeunerin von Th. Griesinger. Wirre Fäden von C. Lionheart. Unter dem geflügelten Löwen von Wilhelm Grothe. Befreit von F. Arnefeldt. Der Väter Schuld von F. Arnefeldt. Russische Rebellen von Wilh. Grothe. Schein und Schuld von A. K. Green. Verhängnisvolles Erbe von C. Lionheart. Wir bitten um sofortige Einsendung der Abonnementsquittung für das 3. Vierteljahr 1888, um die ausgewählten Romane alsbald vollständig gratis abschicken zu können. Das bürgerliche Gesetzbuch für das Deutsche Reich, ersehnt und erwartet als ein neues einigendes Band für die bisher in hemmender Rechtsverschiedenheit getrennten deutschen Stämme, liegt im Entwurf vor! Die Berliner Gerichts=Zeitung wird fortfahren, dieses große Werk, welches das deutsche Volk auch im bürgerlichen Recht zu einem einheitlichen machen soll, seinem Inhalte nach darzulegen, auf seine Abweichungen von unserem heutigen Recht aufmerksam zu machen und mit gewissenhafter Vorsicht auf notwendig erscheinende Abänderungen hinzuweisen. Unsere Leser werden in den Stand gesetzt werden, über das große Gesetzeswerk selbständig zu urteilen. Probenummern der Zeitung werden auf Wunsch gesand. Die Expedition der Berliner Gerichts=Zeitung, W. Charlotten=Str. 27 2 mal läglich M. 3,50 per Quartal bei allen Deutschen Postanstalten. Die„Berliner Neueste Nachrichten“ Upparlteische Zeilung. Medizinal-Tokayer (unter perman. Schutzmarke. Kontrolle von Dr. Kayser Dortmund), vom Weindergebesitzr Ern. 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