jen und derts in schönem Etui bedruckt von an. ormulare formulare jachten 9. stbriefe chhandlung. heumatismushiermit der echte Erpeller als wirksamstes lempfohlen. scher erthran, nwasser zu Braus. richten. Rai 1888. Kilo kilo 18 50 17/80 13/40 12/60 1250 : Amtliche Bekanntmachungen. Nachrichten für diejenigen Freiwilligen, welche in die Unteroffizierschulen zu Potsdam, Biebrich, Ettlingen und Marienwerder eingestellt zu werden wünschen. 1. Die Unteroffizierschulen haben die Bestimmung, junge Leute, welche sich dem Militärstande widmen wollen, zu Unteroffizieren heranzubilden. 2. Der Aufenthalt in der Unteroffizierschule dauert in der Regel drei, bei besonderer Brauchbarkeit nur zwei Jahre, in welcher Zeit die jungen Leute gründliche militärische Ausbildung und solchen Unterricht erhalten, welcher sie befähigt, bei sonstiger Tüchtigkeit auch die bevorzugten Stellen des Unteroffizierstandes (Feldwebel 2c.), des Militärverwaltungsdienstes(Zahlmeister 2c.) und des Zivildienstes zu erlangen. Der Unterricht umfaßt: Lesen, Schreiben und Rechnen, deutsche Sprache, Anfertigung aller Arten von Dienstschreiben, militärische Rechnungsführung, Geschichte, Geographie, Planzeichnen und Gesang. Die gymnastischen Uebungen bestehen in Turnen, Bajonettfechten und Schwimmen. 3. Der Aufenthalt in der Unteroffizierschule gibt den jungen Leuten keinen Anspruch auf die Beförderung zum Unteroffizier. Solche hängt lediglich von der guten Führung und der erlangten Dienstkenntnis des Einzelnen ab. Die vorzüglichsten Freiwilligen werden bereits auf den Unteroffizierschulen zu überzähligen Unteroffizieren befördert und treten bei ihrem Ausscheiden in das Heer sogleich in etatsmäßigen Unteroffizierstellen. 4. Ueberweisungen von Unteroffizierschülern erfolgen nur an Infanterie= und Artillerie=Truppenteile. Für die Verteilung an diese Truppenteile ist in erster Linie das dienstliche Bedürfnis maßgebend, indessen sollen die Wünsche der Einzelnen um Zuteilung an bestimmte Truppenteile nach Möglichkeit berücksichtigt werden. 5. Die Füsiliere der Unteroffizierschulen stehen wie jeder andere Soldat des aktiven Heeres unter den militärischen Gesetzen und haben beim Eintritt den Fahneneid zu leisten. 6. Der in die Unteroffizierschule Einzustellende muß mindestens 17 Jahre alt sein, darf aber das 20. Jahr noch nicht vollendet haben. Der Einzustellende soll mindestens 157 cm groß, volllommen gesund, frei von körperlichen Gebrechen, sowie wahrnehmbaren Anlagen zu chronischen Krankheiten sein und die Brauchbarkeit für den Friedensdienst der Infanterie besitzen. Das Mindestmaß für den Brustumfang beträgt bei einem Alter von 17—18 Jahren 74—80 cm, von 18 bis 19 Jahren 76—82 cm, nach zurückgelegtem 19 Lebensjahre 78—84 cm. 7. Der Einzustellende muß sich tadellos geführt haben, lateinische und deutsche Schrift mit einiger Sicherheit lesen und schreiben können und die ersten Grundlagen des Rechnens mit unbenannten Zahlen kennen. 8. Der Eintritt in eine Unteroffizierschule kann nur dann erfolgen, wenn sich der Freiwillige zuvor verpflichtet, nach erfolgter Ueberweisung aus der Unteroffizierschule an einen Truppenteil noch vier Jahre im aktiven Heere zu dienen. 9. Der Einberufene muß mit ausreichendem Schuhzeug, zwei Hemden und mit 6 M zur Beschaffung des erforderlichen Putzzeuges versehen sein. Im Uebrigen ist die Ausbildung kostenfrei; die Füsiliere der Unteroffizierschulen werden bekleidet und verpflegt wie jeder Soldat des aktiven Heeres. 10. Wer in eine Unteroffizierschule ausgenommen zu werden wünscht, hat sich bei dem Bezirkskommandeur Unsere Himich bei günstines recht regen auch von ausreuen.— Auf undenen, heute se standen 181 Ein gutes Ar1000 M Kühe strieben. Eine ete 210—300 120—200 M, 160 K 50 n 45—55 M Stück vorhanSchwein koichtmonatliches ionatliches 30 schentliches 20 Schweinefleisch sel waren drei kostete das fe waren nicht idel ging im Wu mäkst du't Heert so grot un wit, De Glocken lüt, as wö't Gebeet, Den Freen?) ok di, ok di in't Hee't!s) 1) Frühjahr, 2) Frieden, 8) Herz. Die Geheimnisse eines Irrenhauses. (Fortsetzung.) 9. Kapitel. Doktor Sansoms Pläne. Die Untersuchungs=Kommission, welche von der Regierung abgeschickt worden war, um den Stand der Dinge im Irrenhause der Samari= taner zu prüfen, hatte eine glänzende Schilderung zu gunsten der Anstalt entworfen, die Leitung des Vorstehers Doktor Sansom aufs Glänzendste gelobt und die Bewilligung von 200,000 Dollars für Anbauung eines neuen Flügels dringend empfohlen, da, die Anstalt überfüllt und eine Vergrößerung sehr nötig sei.“ Obgleich Doktor Sansom einen solchen Bericht erwartete, da er doch nicht umsonst den seines Aufenthaltsorts oder bei einem der Kommandeure der Unteroffizierschulen in Potsdam, Biebrich, Ettlingen und Marienwerder unter Vorzeigung eines von dem Zivil=Vorsitzenden der Ersatz=Kommission seines Aushebungsbezirks ausgestellten Meldescheins persönlich zu melden. Da die Unteroffizierschulen in Jülich und Weißenfels sich aus Unteroffizier=Vorschülern ergänzen, so findet die Einstellung von Freiwilligen daselbst nicht mehr statt. 11. Ist die Prüfung im Lesen, Schreiben und Rechnen, sowie die ärztliche Untersuchung günstig ausgefallen, so wird zunächst die Verpflichtungs=Verhandlung über die vorgeschriebene längere aktive Dienstzeit (Ziffer 8) ausgenommen. Diejenigen Freiwilligen, welche bei einem Bezirkskommandeur den freiwilligen Eintritt nachgesucht haben, erhalten durch dessen Vermittelung den Annahmeschein von der Unteroffizierschule, welcher sie zugeteilt worden sind. Nach Erteilung des Annahmescheins tritt der Freiwillige in die Klasse der vorläufig in die Heimat beurlaubten Freiwilligen. Die Einberufung erfolgt von derjenigen Unteroffizierschule, welche den Annahmeschein ausgestellt hat, durch Vermittelung des betreffenden Bezirkskommandeurs. Eine Lösung der Eintrittsverpflichtung kann nur mit Genehmigung der Inspektion der Infanterieschulen erfolgen. Kosten dürfen der Militärverwaltung hierdurch nicht entstehen. Wird die Lösung der Verpflichtung nach dem Eintreffen auf einer Unteroffizierschule erbeten, so hat der betreffende Freiwillige, wenn die Genehmigung ausnahmsweise erteilt wird, die Kosten der Rückreise zu tragen. Die Wünsche der Freiwilligen um Zuteilung an eine bestimmte Unteroffizierschule sollen, soweit angängig, berücksichtigt werden. 12. Die Einstellung von Freiwilligen in die Unteroffizierschulen findet alljährlich zweimal statt, und zwar bei den Unteroffizierschulen Potsdam, Biebrich und Marienwerder im Monat Oktober, bei der Unteroffizierschule Ettlingen im Monat April. Wer zu diesen Zeitpunkten nicht einberufen werden kann, darf in freiwerdende Stellen der Unteroffizierschulen zu Potsdam, Biebrich und Marienwerder bis Ende Dezember, der Unteroffizierschule zu Ettlingen bis Ende Juni eingestellt werden, vorausgesetzt, daß dann noch allen Aufnahmebedingungen genügt wird. 13. Füsiliere der Unteroffizierschulen, die sich durch mangelhafte Führung oder durch zu geringe Leistungen als nicht geeignet für den Unteroffizierberuf erweisen, werden aus den Unteroffizierschulen entlassen. Solchen entlassenen Freiwilligen wird die in den Unteroffizierschulen zugebrachte Dienstzeit bei der Erfüllung ihrer Dienstpflicht im aktiven Heere nicht in Anrechnung gebracht. 14. Während ihrer Dienstpflicht in der Unteroffizierschule erhalten bei guter Führung diejenigen Fusiliere, welche in die Heimat beurlaubt werden, eine einmalige Reise=Entschädigung. Während dieser Beurlaubung wird den Füsilieren die Löhnung bis zu 4 Wochen belassen. Berlin, den 8. April 1888. Kriegsministerium: Bronsart v. Schellendorf, Bekanntmachung wegen Ausreichung der Zinsscheine Reihe IV zu den Schuldverschreibungen der preußischen konsolidierten 4°igen Staatsanleihe von 1876 bis 1879. Die Zinsscheine Reihe IV. Nr. 1 bis 20 zu den Schuldverschreibungen der preußischen konsolidierten 4%igen Staatsanleihe von 1876 bis 1879 über die Zinsen für die Zeit vom 1. Juli 1888 bis 30. Juni 1898 nebst den Anweisungen zur Abhebung der folgenden Reihe werden vom 1. Juni d. Is. ab von der Kontrolle der Staatspapiere hierselbst, Oranienstraße 92/94 unten links, vormittags von 9—1 Uhr, mit ehrenwerten Benjamin Brindle und die Untersuchungs=Kommission so freigebig bewirtet hatte, war ihm doch wegen der plötzlichen Art, in der das Bankett unterbrochen worden war, nicht ganz wohl zu Mute, umsomehr wegen des unwillkommenen Erscheinens des Redakteurs des „Herald". Er wußte, daß er Horace Harding weder bestechen noch einschüchtern konnte und erwartete in der nächsten Ausgabe des„Herald“ einen Donnerschlag. Diese Erwartung wurde auch nicht getäuscht, das Blatt enthielt eine sarkastische Beschreibung des Besuches der UntersuchungsKommission, griff den ehrenwerten Mr. Benjamin Brindle schonungslos an und erzählte, wie die Festlichkeiten durch das Erscheinen von„einem von Doktor Sansoms Opfern“ auf der Szene unterbrochen worden waren. Sansom war wütend. „Und alles das kam daher,“ sagte er, die Zeitung zu Boden schleudernd,„weil dieser Dummkopf Schnoller hinging und Beatrice King die Zelle öffnete. Er suchte Schnoller und fand ihn im Laboratorium. „Doltor Schnoller!“ sagte der Direktor ärzerlich. Schnoller blickte auf und ließ das Glas fallen, das er in der Hand hielt. „Doktor Schnoller, Sie sind ein Esel!" fuhr Sansom fort.„Ihre Dummheit hat mich ruiniert und entehrt.“ Schnoller war wie vom Donner gerührt, Ausnahme der Sonn= und Festtage und der letzten drei Geschäftstage jeden Monats, ausgereicht werden. Die Zinsscheine können bei der Kontrolle selbst in Empfang genommen oder durch die Regierungs=Hauptkassen, sowie in Frankfurt a. M. durch die Kreiskasse bezogen werden. Wer die Empfangnahme bei der Krontrolle selbst wünscht, hat derselben persönlich oder durch einen Beauftragten die zur Abhebung der neuen Reihe berechtigenden Zinsscheinanweisungen mit einem Verzeichnisse zu übergeben, zu welchem Formulare ebenda und in Hamburg bei dem kaiserlichen Postamte Nr. 1 unentgeltlich zu haben sind. Genügt dem Einreicher eine numerierte Marke als Empfangsbescheinigung, so ist das Verzeichnis einfach, wünscht er eine ausdrückliche Bescheinigung, so ist es doppelt vorzulegen. Im letzteren Falle erhalten die Einreicher das eine Exemplar mit einer Empfangsbescheinigung versehen, sofort zurück. Die Marke oder Empfangsbescheinigung ist bei der Ausreichung der neuen Zinsscheine zurückzugeben. In Schriftwechsel kann die Kontrolle der Staatspapiere sich mit den Inhabern der Zinsscheinanweisungen nicht einlassen. Wer die Zinsscheine durch eine der oben genannten Provinzial=Kassen beziehen will, hat derselben die Anweisungen mit einem doppelten Verzeichnisse einzureichen. Das eine Verzeichnis wird, mit einer Empfangsbescheinigung versehen, sogleich zurückgegeben und ist bei Aushändigung der Zinsscheine wieder abzuliefern. Formulare zu diesen Verzeichnissen sind bei den gedachten Provinzialkassen und den von den königlichen Regierungen in den Amtsblättern zu bezeichnenden sonstigen Kassen unentgeltlich zu haben. Der Einreichung der Schaldverschreibungen bedarf es zur Erlangung der neuen Zinsscheine nur dann, wenn die Zinsscheinanweisungen abhanden gekommen sind; in diesem Falle sind die Schuldverschreibungen an die Kontrolle der Staatspapiere oder an eine der genannten Provinzialkassen mittels besonderer Eingabe einzureichen. Berlin, 19. April 1888. Haupt=Verwaltung der Staatsschulden. Sydow. Bekanntmachung. Unsere Lokal=Polizei=Verordnung vom 10. Juli 1886, betreffend die Teilnahme an den von Vereinen veranstalteten Vergnügungen von Personen, die nicht Vereinsmitglieder sind, wird hierdurch, im Einverständnis mit dem hiesigen Magistrat, aufgehoben. Hörde, den 12. Mai 1888. Die Stadt=Polizei=Verwaltung: Dr. Mascher, Bürgermeister. Bekanntmachung. Der Bahnwärter August Hermann hier beabsichtigt, auf Flur II Nr. 81 der Steuergemeinde Aplerbeck ein Wohnhaus zu errichten. Es wird dies mit dem Bemerken zur Kenntnisnahme der Gemeindeeingesessenen gebracht, daß nach§ 16 des Ansiedlungsgesetzes vom 25. Aug. 1876 gegen den Antrag von den Eigentümern, Nutzungsberechtigten und Pächtern der benachbarten Grundstücke innerhalb einer Präklusivfrist von 21 Tagen bei der hiesigen Polizei=Behörde Einspruch erhoben werden kann. Aplerbeck, den 12. Mai 1888. Der Gemeinde=Vorsteher: Vieseler. er war wohl an die Grobheiten des Vorstehers gewöhnt, doch er hatte keine Idee, woher diese rührte. „Was ist denn geschehen?“ wagte er schüchtern zu fragen. „Was geschehen ist?“ Dieser verwünschte Redakteur hat die ganze Geschichte heute in die Zeitung gebracht, und daran sind Sie nur schuld.“ „Wieso denn? Ich bin doch nicht für das verantwortlich, was der Mensch druckt.“ „Für dieses hier wohl. Die Wärter sagten mir, daß Sie Konstanze herausließen, oder ich hätte lieber sagen sollen, diese Beatrice King, und so kam sie in den Speisesaal."— „Es ist wahr, daß ich sie aus der Zelle befreite, doch ich ließ sie nicht in den Speisesaal gehen, das that sie aus eigenem Antriebe.“ „Aus eigenem Antriebe— so?— Sie blöder Narr! Was konnten Sie denn anderes erwarten, nachdem Sie sie freigelassen?" „Sie that mir leid— ich konnte mir nicht helfen! Ich sage Ihnen, es ist eine Schande, wie man das arme Geschöpf behandelt!“ „Leid, leid, leid! Sie unglaublicher Dummkopf! Was kann man mit Mitleid in einem Irrenhause ausrichten? Sie hätten sich denken können, was daraus entstehen würde, wenn Sie sie freiließen!“ „Daß sie in den Speisesaal kommen würde, hatte ich nicht erwartet, sage ich Ihnen.“ „Schon gut, schon gut! Meine Geduld mit Ihren unglaublichen Dummheiten ist erschöpft.“ „Und ich sage Ihnen, Doktor Sansom, meine Boulangers Reise. Die Reise, welche der Abgeordnete Boulanger in das Nord=Departement Frankreichs, seinen Wahlkreis, unternommen hat, ist zu Ende, der General a. D. nach Paris zurückgekehrt. Er hat unterwegs verschiedene Unannehmlichkeiten mit in den Kauf nehmen müssen, aber im ganzen kann er mit seinen Errungenschaften recht zufrieden sein. Die Pariser Regierungsblätter bemühen sich allerdings, den Reiseruhm Boulangers etwas zu dämpfen; aber bei ihnen spielt schon der politische Haß eine zu große Rolle, als daß ihre Schilderungen wahrheitsgetreu wären. Ebenso wie jetzt die Regierungsblätter den Erfolg von Boulangers Rundtour herabsetzen, machten es vor zwei Wochen die Boulangistenblätter bei Carnots Reise, und so kann man getrost als feststehend annehmen, daß, wenn der Präsident der Republik im Süden Frankreichs eine enthusiastische Aufnahme fand, der Abgeordnete Boulanger im Norden dasselbe erzielte. Der Empfang, den Boulanger auf der Eisenbahnstrecke von Paris bis Dunkirchen und dann auf der weiteren Fahrt im Norddepartement überall gefunden hat, übersteigt thatsächlich jede Erwartung. Die Bevölkerung feierte den„tapferen General“, wie einen Herrscher, der sich seinen treuen Unterthanen zeigt, und Boulanger gab sich die redlichste Mühe, die Haltung eines Staatsoberhauptes zu zeigen. Wenn er auf der Straße erschien, befahl er seinem Kutscher langsam zu fahren, damit die Menge ihn gut sehen konnte. Er zwängte sein Gesicht in die Maske eines ständigen Lächelns und entzückte die Masse durch die Unermüdlichkeit, mit welcher er Hüteschwenken und Hochrufe erwiderte. Er besuchte in Dunkirchen die Hafenbauten, die ihn gar nichts angehen, ließ sich die Pläne zeigen, über welche er keine Entscheidung zu treffen hatte, legte einen Grundstein, empfing Deputationen, alles mit der Miene und Geberde eines ersten Mannes von Frankreich. Und die Menge ließ sich, mit sehr vereinzelten Ausnahmen, dies anmaßende Auftreten eines schlichten Abgeordneten nicht nur gefallen, sie jubelte ihm in einer Weise zu, als ob der Monarch von Frankreich in ihrer Mitte erschienen sei. Und Boulanger, das müssen ihm seine größten Feinde lassen, versteht die Mache aus dem ff. In allen Kleinigkeiten bekundet er eine bemerkenswerte und ihm äußerst vorteilhafte Kenntnis der Eigentümlichkeiten und Anschauungen seiner Landsleute. Er weiß, welchen Wert sie auf Uniformen und äußere Abzeichen legen. Da er den Generalsrock nicht mehr tragen darf, so bindet er sich wenigstens die dreifarbige, goldgefranzte Schärpe eines Abgeordneten um den Leib und legt das ihm von Grevy verliehene Großkreuz der Ehrenlegion an. Boulanger kennt auch die Macht der Frauen Geduld ist ebenfalls erschöpft,“ sagte Schnoller mit einem Tone, der Doktor Sansom in Erstaunen setzte.„Sie haben schon zu lange auf mir herumgetreten, das ertrage ich nicht länger! Ich bin kein Sklave, Herr, und ich bleibe nicht einen Tag mehr hier.“ „Gehen Sie zum Teufel!“ schrie Doktor Sansom, indem er auf Schnoller losschlug. Nachmittags kehrte er zu der Zelle zurück, in der Schnoller eingesperrt war, und fand ihn ganz gebrochen und unterwürfig. Dieser entging einem zweiten Schlage nur dadurch, daß er rasch das Zimmer verließ. Er rannte dem Ausgange zu und wollte sogleich das Haus verlassen, als Sansom, der ihm eilig gefolgt war, einem der Wärter zurief, Schnoller zu fangen. Dies war leicht gethan, Schnoller protestierte und wollte sich losreißen, doch seine Mühe war der Stärke des Wächters gegenüber fruchtlos— dieser hielt ihn fest wie ein Kind. „Bring' ihn hierher,“ sagte Doktor Sansom, und auf eine leere Zelle deutend, in der Schnoller schon manchen Rausch ausgeschlafen, setzte er hinzu: Sperre ihn da hinein.“ Es war für den armen Assistenten nutzlos, zu widerstreben oder zu drohen. Er wußte, daß er sich in der Macht eines gewissenlosen Menschen befand, dem selbst ein Leben nicht heilig war. „„Da können Sie bleiben, bis Sie wieder zur Vernunft kommen,“ sagte Doktor Sansom in Frankreich, und keine einzige der zahlreichen Frauen=Deputationen, die ihm in den Weg traten, ist ungeküßt davon gekommen. In Deutschland würde das einen komischen Eindruck machen, in Frankreich bedeutet es eine kolossale Reklame; Boulanger wußte ganz genau, was er that. Die Pariser Blätter spötteln über die Verehrung der Frauen für den„hübschen General“, aber daß diese Verehrung vorhanden ist und Boulanger sehr viel nützt, das gestehen sie alle zu. An Vermahnungen gegen den Götzendienst, der mit Boulanger getrieben wird, fehlt es nicht, aber sie haben nur, leider, verzweifelt wenig geholsen, und sind von den Fluten der Begeisterung ertränkt. Die boulangerfeindlichen Blätter zählen wohl die Pfiffe, die bei der Rundreise laut wur den, aber auch sie können nicht behaupten, daß sie außerordentlich zahlreich gewesen seien. Die Thatsache ist weder zu verkennen, noch zu leug nen, daß im Nord=Departement die große Mehrheit der Bevölkerung boulangistisch ist, und daß die kleine Minderheit seiner Gegner sich Mißhandlungen aussetzt, wenn sie offen auftritt. Es gibt in Paris Leute, welche behaupten wollen, daß der Boulangismus seinen Höhepunkt überschritten habe und im Niedergang begriffen sei. Der vorurteilslose Beurteiler merkt aber nichts davon. Alle französischen Blätter haben eine tägliche Rubrik über den Boulangismus, die mehrere Spalten einnimmt. Boulangers Buch über die„deutsche Invasion", zu welchem er gegen 100000 Franken nur seinen Namen hergegeben haben soll, findet einen kolossalen Absatz, vor Boulangers Bild in der Pariser Ausstellung herrscht fortwährend lebhaftes Gedränge. Mehr noch, Boulanger nimmt sich sogar sehr viel heraus, was er gewiß unterlassen würde, wenn er sich nicht bereits recht fest fühlte. So verkehrte er wiederholt mit anerkannten Bonapartisten, auch von finanziellen Spekulationen auf seinen Namen hin ist stark die Rede. Zu wünschen wäre es sicher, daß der Boulangerzauber bald sein Ende nimmt, aber man merkt nur nichts daron. Der ungehorsame General, der schwindelhafte Komödiant und Possenreißer, wie Bou langer von seinen Gegnern tituliert wurde, hat trotzdem auf seinen Namen hin eine Partei zusammengebracht. Das ist ein Erfolg, den keiner der jetzigen republikanischen Staatsmänner aufzuweisen hat, und deshalb kann die Bewegung auch nur durch Energie, aber nicht durch schöne Reden gebrochen werden. Deutsches Reich. Preußischer Landtag. Das Abgeordnetenhaus nahm am Montag in zweiter Abstimmung das Gesetz betreffend Erleichterung der Volksschullasten fast einstimmig an, nachdem die Abg. von Rauchhaupt und Dr. Windthorst erklärt hatten, ihre Parteien würden bei den gefaßten Beschlüssen stehen bleiben. Das Gesetz über die Verbesserung des Oder= und Spreelaufes wird nach unerheblicher Debatte in zweiter Lesung unverändert nach den Kommissionsanträgen(also mit dem den Rhein=EmsKanal betreffenden Antrag der Abg. von SchorlemerAlst und Schmieding) genehmigt. Die allgemeine Rechnung über den Staatshaushalt für 1884/85 wird nach längerer Beratung, wobei gegen die Anträge der Rechnungskommission Verfassungsbedenken erhoben wurden, zur nochmaligen Beratung an die Kommission zurückverwiesen. Am Dienstag nahm das Abgeordnetenhaus die Oder=Spreekanalvorlage mit dem den Rhein=Emskanal betreffenden Antrage v. Schorlemer=Alst in dritter Beratung unverändert an und damit auch den ersten Teil des Antrages des Abg. Schultz=Lupitz, die Regierung zur Ermittelung darüber aufzufordern, ob gelegentlich der Verbesserung des oberen Oderlaufes die Benutzung des Wasserschatzes zu Schiffahrtszwecken oder zu Landeskulturzwecken vorteilhaft und herstellbar sei. Nächste Sitzung unbestimmt. Am Dienstag wurde über das Befinden des Kaisers folgendes Bulletin publiziert:„Das Befinden Sr. Majestät des Kaisers und mit seinem boshaften Grinsen, als er sich abwandte und dann murmelte er vor sich hin: „Wenn dieser Narr jetzt fortgeht, und den Redakteur des„Herald“ seine Geschichten erzählt, so würde das einen Sturm erregen, der selbst mein Leben in Gefahr brächte. Das kann übrigens immer geschehen, wenn er fortgeht!— Weshalb aber soll er überhaupt je hinauskommen?— Ich kann ihn schon festhalten. Eine Flasche geschickt gemischter Branntwein würde ihn für immer zum Schweigen bringen. Das wäre ein Mord— aber was liegt mir daran? Er soll diesen Ort nicht lebend verlassen! Ja, ich will ihm eine Dosis geben, aber jetzt nicht! So kurz nach unserm Zanke könnte es unter den Wärtern Argwohn erwecken, und das ist etwas, was selbst diese nicht wissen dürfen. Ich werde meine abwarten, aber Schnoller muß den Schlaf schlafen, der kein Erwachen kennt,— und das bald. Doch jetzt ist Güte meine beste Politik; es entwaffnet ihn, wie jeden andern.“ Doktor Sansom lächelte höhnisch. „Glauben Sie nicht, daß Sie ein netter Bursche sind?" fragte er den Gefangenen. „Doktor, ich glaube, ich bin ein Narr," war Schnollers reuige Antwort,„und ich hoffe, daß Sie mir vergeben werden.“ „Nun, ich glaube, daß wir uns Beide übereilt haben— vergessen wir es! Möchten Sie ein Glas Branntwein?“ „Nie in meinem Leben habe ich es nötiger gebraucht.“ „Sie sollen eins bekommen.“ „Und einen starken Brandy.“ Königs ist in den letzten Tagen gut geblieben. Appetit und Kräfte haben zugenommen. Infolge einer leichten Rachenentzündung bestehen seit einigen Tagen geringe Schlingbeschwerden, welche sich bereits bessern. Das abendliche Fieber bleibt ganz gering. Morell Mackenzie. von Wegner. Krause. Hovill. Leyden. Senator."— Die Nacht zum Dienstag war weniger gut; es wiederholten sich fast genau die Erscheinungen der Nacht zum Sonntag, die ebenfalls, wie schon mitgeteilt, ein wenig un ruhig verlaufen war. Die Rachenentzündung, wovon das amtliche Bulletin spricht, wirkt störend, weniger Husten und Auswurf. Doch ist die Entzündung stark auf dem Wege zur Besserung, dasselbe gilt von den Schlingbeschwerden. Der Monarch war aber am Dienstag morgen doch so wohl, daß er schon um 9 Uhr aufstehen und mit den Generalen von Caprivi und Albedyll arbeiten konnte. Auch am Nachmittage blieb er außerhalb des Bettes und empfing die Besuche der Prinzessin Friedrich Carl und des Prinzen Leopold. Als ein Zeichen der guten Stimmung des Kaisers ist es sicherlich aufzufassen, daß er sich Montag abend vom königlichen Hoflieferanten B. eine Generals uniform zur bevorstehenden Vermählung des Prinzen Heinrich hat anmessen lassen. Die Mitteilung, daß Professor Virchow am Sonntag von Sr. Majestät empfangen worden sei, wird der„Nordd. Allg. Ztg. als unrichtig bezeichnet; nur die Kaiserin hat Herrn Dr. Virchow gesehen, dessen Gutachten über den ihm zur mikroskopischen Untersuchung übergebenen Auswurf demnächst erwartet wird.— Die„Post“ bringt noch folgende interessante Meldungen: Der Kaiser hat am Montag 11 Stunden außerhalb des Bettes zugebracht, während deren er vielfach schriftliche Arbeiten erledigte. Die Arbeitslust ist so gewachsen, daß die behandelnden Aerzte nur noch durch die Unterstützung der Kaiserin es erreichen können, daß der Kaiser sich nicht zu große Anstrengungen zumutet. Das sich regende Kraftgefühl, das aus dieser Arbeitslust hervorleuchtet, ist eine Folge der peinlichen Beobachtung der vom Geh. Rat Leyden in Uebereinstimmung mit den übrigen Aerzten festgesetzten Vorschriften über die Ernährung des erlauchten Kranken, die zumal jetzt, nachdem derselbe sich wieder freier bewegen kann, ihre Wirkung nicht versagt. Das lokale Leiden hat seit der Rückkehr von San Remo sich, wenn auch langsam, weiter ausgebreitet.— Vom Dienstag abend: Der Kaiser ging ziemlich munter wiederholt durch die Zimmer. Das kühle, windige Wetter hält noch immer an, natürlich kann der Kaiser unter solchen Umständen das Zimmer nicht verlassen. Fieber unbedeutend, während am Tage die Temperatur unter Normal war. Eine Lungenkrankheit ist bisher nicht zu konstatieren. Des Kaisers Handschrift ist bereits wieder recht kräftig und lesbar. Voraussichtlich schreitet in den nächsten Tagen die Kräftezunahme weiter fort. Ueber die Reise der Kaiserin nach Westpreußen ist etwas Definitives noch nicht sestgesetzt. Wahrscheinlich wird sie Donnerstag oder Freitag stattfinden. Kronprinz Wilhelm hatte am Sonntag den Geheimrat Professor von Bergmann zur Tafel in das Berliner Schloß geladen. Der Reichskanzler Fürst Bismarck ist am Dienstag vormittag mit seinem jüngsten Sohne, dem Grafen Wilhelm, und dem Grafen Rautzau, seinem Schwiegersohne, nach Varzin abgereist und am Abend dort wohlbehalten angekommen. Der Großherzog von Baden ist von seinem Luftröhrenkatarrh so weit wieder hergestellt, daß er ins Freie hat gehen und einen kurzen Spaziergang unternehmen können. Für einige Zeit wird allerdings noch etwas Schonung nötig sein. „Wie Sie wollen— ich werde es gleich schicken.“ „Lassen Sie mich erst hinaus. Das Gefühl des Gefangenseins erstickt mich.“ „Nun gut, da Sie vernünftig sind, so kommen Sie heraus und holen sich Ihren Branntwein selbst.“ „Tausend Dank!“ sagte Schnoller.„Und jetzt stehe ich Ihnen ganz zu Diensten.“ Nachdem Schnoller sich mit dem Branntwein gekräftigt hatte, sagte Doktor Sansom: „Wir haben heute noch etwas zu thun und ich rechne auf Ihren Beistand. Dieses Weib weigert sich unerschütterlich, sich Beatrice King zu nennen, und so lange dies der Fall ist, droht uns Gefahr. Ich habe mich deshalb entschlossen, das letzte Mittel anzuwenden. Schnoller schauderte und runzelte die Stirn. „O, es muß sein; ich beabsichtige nicht länger mit ihr Nachsicht zu haben. Sie trotzt mir und allem, was ich bis jetzt angewendet habe, aber ich denke eine Nacht in der Rattenzelle wird sie zur Vernunft bringen.“ „Warten Sie noch ein wenig!“ wagte Schnoller zu bitten. „Nicht einen Tag. Und jetzt hören Sie mir auf mit Ihrem„Mitleid", wie Sie es nennen. Ich muß hier nach meinem Belieben befehlen oder gar nicht.“ „Gut, Herr— gut. Ich habe nichts mehr zu sagen“, fügte Schnoller unterthänig hinzu. Diese Nacht wurde bei Konstanze Asch das letzte Mittel angewendet, um sie ihren Namen und ihre Identität vergessen zu machen. (Fortsetzung folgt.) Der Prinz=Regent Luitpold von Bayern wird sich heute Mittwoch zu etwa zweiwöchentlichem Aufenthalte von München nach Wien begeben. Sein ältester Enkel, der Prinz Rupprecht, wird der Ausstellungs=Eröffnung in Barcelona beiwohnen. Der Verein der deutschen Spiritus=Interessenten hielt am Montag eine außerordentliche Versammlung in Berlin ab und beschloß darin einen einstimmigen Protest gegen die Errichtung einer Spiritusbank, da dieselbe eine ernste Gefahr für unser Wirtschaftsleben bedeute. Aus dem nördlichen Kamerungebiet sind nähere Nachrichten von der Expedition Zintgraff=Zeuner eingegangen. Dieselbe hat mehr Glück gehabt, als die Expedition von Kund und Stappenbeck, es ist ihr gelungen, im Dorfe Balombi eine Station zu errichten. Oesterreich=Ungarn. Der feierlichen Enthüllung des Maria=Theresia= Denkmales in Wien ist jetzt die Eröffnung der österreichischen Gewerbeausstellung durch Kaiser Franz Joseph gefolgt. Der Kaiser hat eine besondere Feier seines in dies Jahr fallenden 40. Regierungsjubiläums abgelehnt, aber um das Ereignis nicht ganz unbeachtet vorüber gehen zu lassen, ist die Ausstellung arrangiert. Der Monarch sprach sich sehr lobend über dieselbe aus. Alle Erzherzöge, Minister, Generale, Behörden 2c. waren zugegen. Der König von Serbien ist in Wien eingetroffen und bei seiner Ankunft von seiner seit dem vorigen Jahre mit dem Kronprinzen außer Landes weilenden Gemahlin begrüßt worden. Rußland. Finanzminister Wyschnegradski in Petersburg will sich mit neuen Lorbeeren bedecken; er plant Maßnahmen zum Schutze der russischen Eisenindustrie in Polen. Der Betrieb der ausländischen Werke in Polen soll beschränkt, der Arbeiterzuzug verringert werden. Als Gerücht liefen diese Pläne schon seit etwa vierzehn Tagen um, es ist also wirklich etwas daran. Gingen die Maßnahmen durch, so wäre damit der wirtschaftliche Ruin von Russisch=Polen ausgesprochen, denn gerade die that= und kapitalkräftigen ausländischen Werke, besonders die deutschen, bringen Geld herein. Herr Wyschnegradski sollte übrigens lieber die Nase in seine Finanzen stecken. Selbst russische Blätter behaupten, die Durchführung seines berühmten defizitlosen Budgets müsse einen Fehlbetrag von 80—500 Millionen ergeben. Wenn die nur langen! Großbritannien. Aus Zentralasien sind entschieden beunruhigende Gerüchte in London eingetroffen. Die Russen sollen deutliche Vorbereitungen für eine Besetzung von Herat treffen. Die Londoner Journale fordern für diesen Fall die Besetzung von Kabul durch englische Truppen. Die irische Nationalliga scheint sich nun doch der päpstlichen Bulle gegen das„Boycottieren“ fügen zu wollen. Wenigstens heißt es ans Dublin, die Liga wolle diesen Puukt von ihrem politischen Programm absetzen, um einen offiziellen Tadel des Papstes zu verhüten. Westfalen und Rheinland Schwerte, 16. Mai. Zu Köln hat am 13. Mai eine Sitzung des Aufsichtsrates der hiesigen EisenIndustrie stattgefunden, in welcher die Bilanz der vergangenen neun Monate des laufenden Geschäftsjahres zur Vorlage gelangte. Durch diese Bilanz werden die früheren Mitteilungen über die günstige Entwickelung des Unternehmens bestätigt. Für das letzte Quartal liegen lohnende Aufträge vor. Der Kohlenbedarf für das am 1. Juli beginnende neue Geschäftsjahr ist noch zu billigen Preisen gedeckt worden. Die neu errichtete Drahtzieherei und Drahtstiftfabrik wird spätestens im Herbst in Betrieb gesetzt werden können. * Schwerte, 16. Mai. Heute sind hundert Jahre seit dem Tage verflossen, an welchem der Dichter Friedrich Rückert in Schweinfurt geboren wurde. In begeisternden nationalen Dichtungen hat Rückert das deutsche Volk zum Kampf gegen den mächtigen Feind entflammt, seine geharnischten Sonette wirkten in den Herzen von Tausenden gleich zündenden Flammen. Einer der größten deutschen Lyriker, hat er sich durch seine reinen, edlen Gesänge einen unvergänglichen Platz in den Herzen des Volkes errungen. Die Virtuosität der sprachlichen Technik, mit welcher Rückert fast alle Litteraturen des Orients übertragen hat, ist unvergleichlich. Seine Werke sind besonders aber auch für unsere Jugend von ganz hervorragender Bedeutung. Wer hätte sich nicht an seinen„Kindermärchen“ erfreut, vom„Büblein, das hat mitgenommen sein wollen“, vom„Bäumlein, das andere Blätter hat gewollt", vom„Bäumlein, das spazieren ging", vom„Spielmann", vom„Männlein in der Gans" u. s. w. Die Schulen haben sicherlich den Gedächtnistag nicht vorüber gehen lassen, ohne des großen Mitarbeiters ehrend zu gedenken. Schwerte, 15. Mai. Gestern abend gegen 6 Uhr wurde auf der hiesigen Eisen= Industrie der Walzer Schröder von einem glühenden Stab an beiden Füßen verletzt und wird derselbe voraussichtlich 2—3 Wochen arbeitsunfähig sein. *.— In den Gefängnissen hatte man bisher den Gefangenen, um ihnen einen Ersatz für das nicht gestattete Rauchen zu gewähren, das Schnupfen gestattet, vorausgesetzt natürlich, daß sie sich den Schnupftabak selbst kaufen; und es ist Thatsache, daß viele Gefangene sich für ihre Spargroschen, ehe sie an die Befriedigung irgend eines anderen Bedürfnisses denken, Schnupftabak kaufen. Dies wird, wenigstens in Preußen, fortan ein Ende haben: denn wie die„Deutsche Tabak=Zeitung" mitteilt, hat der Minister des Innern durch eine Verfügung vom 14. April d. I. angeordnet, daß den Gefangenen in Zukunft Tabak nicht mehr verabfolgt werden soll. Dem Schulamtsbewerber Ludwig Fränzner aus Buchholz ist eine Lehrerstelle an der evangel. Volksschule zu Beckacker, Kreis Schwelm, provisorisch verliehen worden. Am verflossenen Sonntag abend wurden mehrere junge Leute, als sie die Froning'sche Wirtschaft in Schüren verließen und sich auf den Heimweg nach Hörde begeben wollten, von drei rohen Burschen hinterlistig überfallen und arg mißhandelt. Einer der Angegriffenen erhielt so schwere Verletzungen, daß er arztliche Hilfe in Anspruch nehmen mußte und wohl längere Zeit arbeitsunfähig sein wird. Leider ist von den so heimtückisch Ueberfallenen keiner der Wegelagerer erkannt. Hoffentlich wird es aber der Polizei gelingen, durch eifriges Recherchieren die rohen Subjekte zu ermitteln. In Asseln wurde am Montag nachmittag ein Mädchen, welches an der Kirche vorbeiging, von einem Dachschiefer, welcher von dem in Reparatur befindlichen Dache herabgefallen war, unglücklich getroffen. Der Kleinen ward infolgedessen die ganze Backe zerschnitten. Als sich am Montag ein Bergmann aus Obermassen in der Grube auf Zeche„Massen“ auf dem Wege zur Arbeitsstelle befand, löste sich plötzlich aus dem Hangenden ein Stein von 4 Meter Länge und traf den Bergmann so unglücklich, daß der Tod sofort eintrat. Sechs Bergleuten gelang es erst nach mehreren Stunden, den Stein beiseite zu schaffen. Der Verunglückte, ein junger Mann von 21 Jahren, war in diesem Jahr zum Militärdienst ausgehoben. Im verflossenen Monat nahm kein durchreisender Handwerksbursche den Dortmunder Verein gegen Verarmung und Bettelei in Anspruch. Gewiß ein erfreuliches Zeichen, wie ersprießlich der Verein schon gewirkt. — Der„Verein der Aerzte aus dem Reg.= Bez. Arnsberg“ hat in seiner diesjährigen Generalversammlung in Dortmund am 9. d. ein Sympathie=Telegramm an Herrn Prof. v. Bergmann gesandt. — Der Vorstand des Dortmunder Rennvereine beschloß, das diesjährige erste Rennen an der Hobertsburg am Sonntag den 24. Juni dieses Jahres, ein zweites im Monat September dieses Jahres in den dem Herrn Rittergutsbesitzer Freiherrn von Romberg gehörigen Wiesen bei Brünninghausen abzuhalten. Der Renn=Verein in Castrop wird sein diesjähriges Wettrennen, das auch in diesem Jahre einen Staatszuschuß erhalten, am 16. August abhalten. Iserlohn, 15. Mai. Es wurden bei der heutigen Stichwahl Stimmen abgegeben: In Iserlohn 1. Bez. f. Langerhans 296 f. Herbers 270 Aus Iserlohn wird geschrieben: Ein in seiner Art gewiß seltener Fall mag wohl folgender sein:„Bei dem am Sonntag morgen veraustalteten Fuchsgraben im städtischen Revier in der Asbeck wurden 12 junge Füchse, darunter 7 Fähen und 5 Rüden aus ein und demselben Bau an's Tageslicht befördert.“ Ferner wurden am Himmelfahrtstage in demselben Revier 4 junge Füchse samt der alten Fähe ausgegraben. Durch diesen glücklichen Fang ist die Zahl der roten Räuber um 17 Stück vermindert worden, welche jedenfalls, wären sie am Leben geblieben, manches Wild vernichtet haben würden. Infolge einer Wette stieg bei der letzten Luftreise des Luftschiffers Securius in hagen mit diesem der dortige Zigarrenhändler Hommelsheim auf; die Reise ging gut von statten, doch mußte die Landung, als man sich plötzlich einer Gebirgskette gegenübersah, verschoben werden, man mußte Ballast auswerfen, um höher zu steigen, und landete endlich unweit von Halver. Der mitreisende Passagier soll sich, wie Herr Securius selbst konstatierte, außerordentlich kouragiert benommen und ohne die mindeste Angst die Reise mitgemacht haben. Außer 40 M,, die der Mann gewonnen, hat die Luftreise für ihn den sehr wesentlichen Erfolg gehabt, daß sein Zigarrenladen von Besuchern nun gestürmt wird, die neben ihren Einkäufen etwas über die Reise zu erfahren suchen. Das neuerbaute Schlachthaus in hagen wird am 6. Juni feierlich eröffnet werden. Während der Kirmes in Witten starb einem Schießbudenbesitzer seine Frau im Wohnungswagen, während er seinen Geschäften nachging. In einem Walde bei herne wurden über zwanzig gefüllte Dynamitpatronen von Schulkindern gefunden. Wie die gefährlichen runden Hülsen an diesen Ort gekommen, weiß man nicht. Am Freitag wurde in Münster die Generalversammlung des Fischereivereins für die Provinz Westfalen abgehalten. Herr Amtsrichter Dr. Weihe stellte den Antrag, man möge dahin wirken, daß die Ausübung der Fischerei auf gleiche Weise wie diejenige der Jagd geregelt werde. Man möge sich dieserhalb in einer Eingabe an das Ministerium wenden. Nachdem der Antrag eingehend begründet worden war, stimmte die Versammlung demselben bei; der Herr Oberpäsident war der Meinung, daß der Vorschlag qute Aussicht auf Annahme habe, da die Regierung diese Angelegenheit bereits in Erwägung ziehe. Man erklärte sich ferner allgemein gegen Lachsfang nach holländischer Art und beschloß, die königliche Regierung um ein Verbot dieser Fangart zu ersuchen. Dann soll die königsiche Regierung um eine Erhöhung des bisher gewährten Zuschusses für die Fluß=Fischerei gebeten werden. Aus Westfalen, 14. Mai. Wie aus einem vom Vorsitzenden des Westfälischen Städtetages versandten Zirkulare hervorgeht, wird auf die nächste Tagesordnung des Städtetages auch die Errichtung eines Kaiser=Wilhelm=Denkmals für die Provinz Westfalen gesetzt werden. In den Kreisen der Bürgerschaft und auch bei den beteiligten Gemeindevorständen herrscht durchweg eine diesem verständigen Vorschlage günstige Stimmung, da man sich nicht verhehlt, daß die der zu errichtenden Denkmäler zu ihrem künstlerischen und dauernden Werte im umgekehrten Verhältnisse stehen wird.— Die neuerbaute Eisenbahnstrecke Freudenberg=Kirchen wird mit dem 15 Mai dem Personenverkehr übergeben. Ein internationaler Gesangswettstreit wird in den Pfingsttagen in Barmen stattfinden. An demselben werden sich 74 auswärtige Vereine mit 2938 Sängern beteiligen. An Preisen stehen zur Verfügung: eine Vase mit Rheinansichten von der Kaiserin=Mutter Augusta, ein in Gold und Silber getriebener Pokal von der Stadt Barmen, ein silberner Lorbeerkranz, außerdem eine Anzahl goldener und silbener Medaillen, sowie Geldpreise. Das elektrisch beleuchtete Festzelt kann 4000 Personen fassen. Die Wiederherstellung der älteren Teile des Kölner Domes, besonders der Kapellendächer und der Pfeiler des Chors, ist vollendet, so daß das herrliche Gotteshaus jetzt im Aeußern der Hand des Baumeisters nicht mehr bedarf. Im Innern ist der Chorumgang noch mit Platten zu belegen. Kaiser Friedrich hat jetzt auch das Protektorat über den Zentral=Dombau=Verein angenommen. In Uesdorf, einige Minuten von dem durch sein Römergrab bekannten Weiden bei Köln, wurden vor etwa 14 Tagen einer Katzenmutter die Jungen weggenommen. Dieselbe holte sich aus dem benachbarten Felde zwei junge Häschen, welche sie seit der Zeit säugt. Die Alte scheint ihre Katzennatur vollständig eingebüßt zu haben und auch ihre Pfleglinge zeigen vorläufig keine Lust, das sonderbare Hasennest zu verlassen. Ein Nähnadel=Fabrikant in Nachen ist einem großen Unterschleif auf die Spur gekommen. Ein in der Fabrik beschäftigter Mann soll eingestanden haben, in den jüngsten zwei Monaten seinem Brotherrn weit über 100,000 Nähnadeln gestohlen zu haben. Derselbe betrieb bereits seit fünf Jahren einen schwungvollen Handel mit Nähnadeln, die er von anderen Arbeitern pfundweise für einen Spottpreis gekauft hatte, nach Baiern. — Eine merkwürdige Klage schwebt am Amtsgericht in Aachen. Ein Möbelfabrikant verkaufte vor ca. drei Jahren eine Schlafzimmer= Einrichtung, die in seiner Werkstätte angefertigt worden war. Derselbe erbot sich, für diese Möbel eine zehnjährige Garantie zu übernehmen, was er auch auf der betreffenden Rechnung schriftlich erklärte. Als sich nun nach circa 18 Monaten in einem Teile der Sachen der Wurm zeigte, verlangte der Käufer, gestützt auf seine Garantie, Schadloshaltung, was der Verkäufer in dem ersten Gerichtstermine unter dem Einwand ablehnte, für das Auftreten des Wurmes könne kein Möbelschreiner oder Möbelhändler verantwortlich gemacht werden. Das Gericht hat daraufhin einen neuen Termin anberaumt, in welchem Sachverständige vernommen werden sollen. Man darf auf den Ausgang gespannt sein, da es sich in dieser Angelegenheit herausstellen muß, welchen Wert solche Garantiescheine haben. Welche Preise für Raritäten jeder Art dermalen von Sammlern und Liebhabern gefordert und bezahlt werden, davon macht sich der Laie keine Vorstellung. Hier nur ein kleines Beispiel. Als im März 1849 König Friedrich Withelm IV. von Preußen durch die Nationalversammlung in der Paulskirche zu Frankfurt a. M. zum deutschen Kaiser gewählt wurde, beeilte sich der Senat der damaligen freien Stadt, zu Ehren des großen Ereignisses nach alter Sitte einen Erinnerungsthaler prägen zu lassen. Wenige Tage darauf lehnte der König jedoch die auf ihn gefallene Wahl ab und selbstverständlich stellte die Münze alsdann ihre Arbeit ein. Eine kleine Anzahl jener nicht in Umlauf gekommenen Thaler wurde aber doch geprägt und als große numismatische Seltenheit von Sammlern außerordentlich geschätzt. Im vorigen Jahre ist eine solche Münze mit 205 M. bezahlt und heute fordert man bereits 250 M., also den mehr als achtzigfachen Münz= und mehr als den hundertfachen dermaligen Silberwert! Industrie. Handel und Verkehe. Was kaum für möglich gehalten wurde, es ist eingetreten: die polnische Kohle macht der deutschen in Deutschland Konkurrenz. Auf grund eines von der Warschau=Wiener Eisenbahn gestellten niedrigen Tarifes für die Strecke Sosno= wice=Alexandrowa transito ist die Einfuhr russischer Kohlen in Westpreußen ermöglicht worden. wölben befindlichen Holzlagern niedergebrannt. Diese Tarife sind neuerdings noch weiter ermäßigt worden. Die polnischen Gruben haben bereits in Thorn, Bromberg, Danzig 2c. ständige Verkaufsagenturen errichtet. Dabei hat der Absatz oberschlesischer Kohle nach Rußland durch den enormen Cinfuhrzoll im vorigen Jahre allein sich um mehr als 2 Millionen Zentner vermindert. Oie oberschlesischen Gruben haben nun zur Bekämpfung des Eindringens der polnischen Kohle die oberschlesische Eisenbahn um billigere Frachtsätze gebeten; hoffentlich mit Erfolg! Neue Erfindungen. Eine neue Sicherheitslampe für Bergleute ist von dem Elektrotechniker A. Dun in Frankfurt am Main erfunden. Dieselbe scheint in vollkommener Weise die Aufgabe zu lösen, helles Licht zu geben und die Entzündung schlagender Wetter zu verhüten. Herr Dun hat ein galvanisches Element hergestellt, welches bei starker Spannung(2,5 Volta) einen gleichmäßigen Strom, also auch ein ruhiges Licht erzeugt, ohne wie z. B. die Bunsen'schen Elemente, einen Geruch oder merkliche Dämpfe zu entwickeln. Drei solcher Elemente hat er zu einer Bergwerkslampe vereinigt, welche 10 Stunden lang ununterbrochen brennt, also zwei Stunden länger, als die Zeitdauer einer Schicht beträgt. Einen neuen Apparat zum Aufatmen von Luft für Hals= und Lungenleidende und namentlich für solche Personen, welche an den Gebrauch einer Kanüle gebunden sind, hat Professor Dr. Bernstein in Halle erfunden. Dieser Apparat besteht im Wesentlichen aus einem Schlauche, der in die Nase eingeschoben und von innen mit einer Kanüle in Verbindung gebracht wird. Die Lufteinatmung selbst erfolgt durch ein an dem Schlauche befestigtes, in einem Nasenflügel eingefügtes olivenförmiges Ansatzstück. Die auf diesem Wege dem Innern des Körpers zugeführte Luft tritt in völlig erwärmtem Zustande in die Lungen; hierdurch werden katarrhalische Erkrankungen der Luftwege— wie solche erfahrungsmäßig sehr oft bei denjenigen, welche eine Kanüle tragen müssen, aus dem Grunde vorkommen, weil die einzuatmende Luft direkt durch die Kanüle in den Körper eindringt— vermieden. Der Erfinder beabsichtigt, den Apparat demnächst Professor Senator in Berlin zur Prüfung und Begutachtung vorzulegen. Vermischtes. * Kaiser Friedrich ließ sich Montag abend von seinem alten Hoflieferanten B., wie an anderer Stelle schon kurz erwähnt, eine neue Generalsuniform für die Hochzeit seines Sohnes anmessen. Er lag im Bett, als der Meister eintrat, und machte eine muntere Handbewegung, als derselbe ernst ausschaute. Der Kammerdiener, welchen B. nach der Bedeutung der Handbewegung befragte, bemerkte, der Kaiser habe wohl sagen wollen, es sei nicht so schlimm, man solle nur ruhig sein. Der Monarch verständigt sich jetzt meist durch solche Zeichen, durch welche er das lästige Zettelschreiben vermeidet. Der Kaiser sieht angegriffen, aber doch noch lange nicht schwerkrank aus.— Der Kaiserin und ihrer Tochter, der Prinzessin Viktoria, fiel bei einem spazierritt in die Jungfernheide das Kind eines armen Arbeiters auf, das stark mit Ausschlag bedeckt war. Die Kaiserin sprach mit der Kleinen freundlich und ließ dann die Mutter rufen, erkundigte sich nach deren Verhältnissen und bestellte sie samt dem Kinde nach dem Schloß. Dort wurde der Erfreuten mitgeteilt, daß das Kind fortan auf Kosten der Kaiserin verpflegt und ärztlich behandelt werden wird. * In München ist am Dienstag die deutschnationale Kunstgewerbe=Ausstellung vom Prinz=Regenten, welcher von allen Prinzen, Ministern, Hofstaaten und Generalen, dem diplomatischen Korps, Behörden und Ehrengästen umgeben war, eröffnet worden. Der Präsident des Komitees richtete eine begrüßende Ansprache an die Versammelten, der Prinz=Regent sprach kurz seinen Dank und seine Anerkennung aus und nach einem Hoch auf den Regenten fand ein Rundgang statt. Die Ausstellung gewährt einen prächtigen Anblick, wenn auch manches noch nicht fertig ist. * Eisenbahnunglück. Aus Moskau wird berichtet: Am letzten Sonntag lösten sich auf der Strecke Moskau=Kursk, bei dem Bahnhof Galitsyno, 29 Waggons des nach Moskau fahrenden Personenzuges los und stießen gegen einen auf demselben Geleise folgenden Güterzug. 11 Reisende wurden getötet, 18 schwer, 9 leicht verwundet. * Erschossen ist am Sonntag abend der Rittergutsbesitzer Lüdecke zu Hilkenschwende bei Halle von einem Wilddiebe in seiner Stube. Der Mörder feuerte zum Fenster herein. * Am Himmelfahrtstage ereignete sich in de la Mare, einem Dorfe bei der kleinen Stadt Angelis in Frankreich ein schrecklicher Unglücksfall. 15 Personen, meistens junge Leute und Mädchen, die zum Fest im Dorfe gewesen, wollten gegen Mitternacht in einem Kahn aufs andere Ufer der Seine hinüberfahren. Unterwegs bespritzten die jungen Burschen die Mädchen mit Wasser; diese drängten sich auf eine Seite zusammen, und der Kahn schlug um, alle Insassen außer dem Schiffsmann ertranken. * Die protestantische St. Pauls=Kathedrale in Büffalo(Nordamerika) ist infolge einer Explosion von Naturgas in den unter den GeDer angerichtete Schaden wird auf 250000 Dollars veranschlagt. * Telegraphischer Nachricht zufolge haben in Australien wiederholt grotze Buschfeuer stattgefunden, bei denen Tausende von Schafen umgekommen sind. Auf der bei Grenfull(Neusüdwales) gelegenen Station Dent sind allein 1400 Schafe verbrannt. * Der Sultan überhäuft das deutsche Reich mit Liebenswürdigkeiten. Während er für andere Länder bei ähnlichen Gelegenheiten noch nie mehr als 200 türkische Pfund als seinen Beitrag zu Wohlthätigkeitskonzerten gespendet hat, hat er bei einem in Konstantinopel zum Besten der Ueberschwemmten in Norddeutschland veranstalteten Konzert die Summe von 500 türkischen Pfunden= 11 500 Franks gegeben, obwohl er der Sammlung für den gleichen Zweck bereits die gleiche Summe zugewendet hatte. Da die Paschas und hochgestellten Effendis dem Beispiel ihres Herrn nach Kräften gefolgt sind, so ist die Einnahme eine verhältnismäßig sehr bedeutende gewesen. * Einwanderung des Steppenhuhns. Aus verschiedenen Gegenden Deutschlands kommen Nachrichten über die Einwanderung des in Europa nicht heimischen Steppenhuhns(syrrhaptes paradoxus) aus den asiatischen Steppen. Da es sich hier um einen noch sehr seltenen Vogel handelt, welcher namentlich in den Jahren 1859 und 1863 seine ferne Heimat, die mongolischen Steppen, aus noch unbekannten Ursachen verließ, um auf europäischem Boden(auch in Deutschland) Gastrollen zu geben, so werden alle Vogelfreunde auf diese interessante Erscheinung aufmerksam gemacht. Der Vogel ist nicht ganz so groß als das Rebhuhn, die Hauptfärbung ist lehmgelb bis isabellfarben, am Kopf, besonders die Kehle und die Augengegend, schmutzig orangegelb, die Brust grau und der Bauch schwarz. Der ganze Rücken ist mit schwarzen Querbinden versehen, und die Flügel zeigen eine dunkelbraune Binde. Besonders leicht kenntlich ist der Vogel an den in lange feine Spitzen auslaufenden ersten Schwingen und mittleren Schwanzfedern, sowie an den mit nur drei Zehen versehenen Füßen, welche bis zu den Zehen herab haarartig befiedert sind und ganz eigentümliche, schuppenartig bekleidete Sohlen zeigen. Diese Kennzeichen genügen, um jede Verwechselung mit irgend einem anderen Vogel auszuschließen. * Ein Zufallsspiel der Zahlen. König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen lehnte im Jahre 1849 die Annahme der deutschen Kaiserkrone ab. Wenn man nun die einzelnen Zahlen dieser Jahreszahl zu letzterer hinzuzählt, nämlich 1, 8, 4, 9 und 1849, so erhält man die Zahl als Resultat: 1871, also thatsächlich die Jahreszahl der Wiederaufrichtung des deutschen Kaiserreichs. Aus der Zahl des Kaiserproklamations=Jahres ersicht man bei gleichem Verfahren folgendes: 1871 und 1, 8, 7 und 1 ergibt: 1888, also die Jahreszahl, in welcher der zweite deutsche Kaiser neuerer Geschichte den Thron bestieg. * Die Masse der an den Kaiser einlaufenden Bittgesuche ist so groß und inhaltlich auch im allgemeinen so übereinstimmend, daß eine Gewährung der einzelnen für gewöhnlich unthunlich erscheint. Ein Schreiben indessen, welches kürzlich in Charlottenburg eintraf, läßt sich in keine der sonst üblichen Arten von Bitten um Unterstützung, Begnadigung und dergleichen einreihen, da es wohl kaum bisher seinesgleichen gehabt haben dürfte. Ein Quintaner in Glogau nämlich war Ostern sitzen geblieben und wandte sich nun mit der Bitte an den Kaiser, derselbe möge sich doch für seine Versetzung nach Quarta bei dem Direktor des Gymnasiums verwenden. Der Brief kam auf dem vorschriftsmäßigen Wege vom Zivilkabinett des Kaisers über die Regierung zu Liegnitz und das Provinzial=Schulkolle= gium zur Begutachtung an den Direktor, welcher sich natürlich dahin äußerte, daß ein längerer Aufenthalt in Quinta für den kleinen Bittsteller durchaus notwendig und nützlich sei. * Anerbieten eines Kehlkopfes. Nach dem„Berl. Tagebl.“ hat der taubstumme Malergehilfe Kinder zu Bykowine, Kreis Kattowitz, dem Kaiser seinen gesunden Kehlkopf angeboten, falls eine Uebertragung desselben in den Hals des Kaisers etwa möglich wäre. Dr. Mackenzie hat darauf mit folgendem Briefe geantwortet:„Herrn Franz Kinder, Bykowine bei Schwientochlowitz, Oberschlesien. Geehrter Herr! Ihre Hingebung ist aller Ehre wert. Ihre große angebotene Aufopferung kann ich aber nicht annehmen. Sie würde leider weder Sr. Majestät dem Kaiser helfen, noch die Sache der Wissenschaft befördern. Hochachtungsvoll M. Mackenzie. * Unter den Deutschen Nordamerikas macht gegenwärtig ein Aufruf die Runde, welcher sich an alle Deutschen, insbesondere aber an die deutschen Turn=, Krieger= und Schützenvereine und Korporationen wendet und zu Beiträgen für die Stiftung eines Erinnerungszeichens an Kaiser Wilhelm auffordert. Dieses Erinnerungszeichen soll aus einem silbernen Lorbeerkranz bestehen, auf dessen Blätter die Namen der Geber eingegraben werden, und den man am Sarkophag des großen Kaisers niederlegen will. * Die Pariser Damenwelt ist jetzt von Begeisterung für den General Bvulanger ergriffen worden. Der Figaro schildert drastisch das Umsichgreifen der Boulangitis unter den Frauen:„Viele Schönheiten, die einst in mystischer Liebe für den Grafen von Chambord und besonders für den kaiserlichen Prinzen entbrannten und unter dem Deckmantel der Namenlosigkeit Lilien oder Veilchen nach Frohsdorf oder Chislehurst sandten, schwärmen jetzt für die rote Nelke, die Blume Boulangers.“ Boulangers Haare. Der Pariser Korrespondent der Londoner„Truth“(Frau Crawhord) schreibt:„Auch ich habe ein Interview mit dem General gehabt: erraten Sie worüber. Heute morgen hörte ich, wie man ihn heftig angriff, nicht wegen seines Rappen, sondern weil er eine Perrücke trage. Daher ging ich stracks zu ihm und fragte ihn aus. Er antwortete:„Ich gebe Ihnen die Erlaubnis, selbst zu prüfen. Ziehen Sie an meinen Haaren.“ Ich that's. Es war fest gewurzelt und nicht einmal gefärbt.“ Lieb' Vaterland magst ruhig sein!“ * Baukier Reiff in Berlin, von dem wir neulich berichteten, daß er viele Jahre seine zahlreichen Kunden aus dem mittleren und kleineren Bürgerstand hintergangen und geschädigt und zuletzt Bankerott gemacht habe, ist zu einer Strafe von 9 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Die goldene, silberne und grüne Hochzeit wurde in der Familie des Bahnhofs=Restaurateurs in Neudietendorf, Friese, gleichzeitig gefeiert. Die Eltern feierten am selben Tage die goldene, der Sohn die silberne Hochzeit und eine Enkelin schmückte sich zum Ehebunde mit der grünen Myrte. * Verwickelter Aerger.„Du, was hat denn Deine Frau schon wieder?“„Ach, was wird sie haben! Erst hat sie sich über das Dienstmädchen geärgert, dann hat sie sich über mich geärgert, weil ich mich nicht über das Dienstmädchen geärgert habe, und dann ärgert sie sich, weil ich mich über sie ärgere, daß sie sich über das Dienstmädchen geärgert hat!“ * Das richtige Holz. Festkommissar: „.... Aus was für Holz machen wir denn die Rednerbühne?“— Zimmermann:„Ei, dazu nehmen wir am besten Pappelholz.“ Buckskin=Stoff, genügend zu einem ganzen Anzuge(3 Meter 30 Zentimeter), reine Wolle und nadelfertig zu M. 7,75, Kammgarnstoff, reine Wolle, nadelfertig zu einem ganzen Anzuge zu M. 15,65, schwarzer Tuchstoff, reine Wolle, nadelfertig, zu einem ganzen Anzug zu M. 9.75 versenden direkt an Private portofrei ins Haus Buckskin=Fabrik=Oepot Oettinger& Ko., Frankfurt a. M. Muster=Kollektionen reichhaltigster Ausocht bocinttt ene Rotarielle Bestätigung: haste Kaufmann und Fabrikant B. Becker eine große Anzahl lobende Anerkennungen über seinen holland. Rauchtabak(10 Pfd. frei für 8 Mk.) von Adeligen, hohen Militärs, Beamten aller Kategorien, Pfarrern, Lehrern, Gutsbesitzern 2c. 2c. erhalten hat, bescheinige ich hiermit, nachdem ich Einsicht in die Original=Zuschriften an Herrn Becker genommen habe. Seesen a. Harz, den 10. November 1885. Der Herzoglich Braunschweigische Notar (L. S.) Louis Hille. Helgoländer in Eis, täglich frisch, Pfd. 20 u. 25 Pfg. Frisches Gemüse u. frische Kartoffeln, Kopfsalat von 5 Pfg. an, frische Schlangengurken, Erdbeeren, Weintrauben, Kirschen 2c., Spargel von 40 Pfg. per Pfd. an, sowie Delikatessen, Konserven, Marinaden, Wurst u. Käse aller Art, Butter, Eier 12 Stück zu 50 Pfg., alles prima Ware und billig, empfiehlt A. Haape. 1 Gat Täglich frisches Gemüse, Blumenkohl von 40 Pf. an, Spargel, Zwiebeln, Essig=Gurken, sowie frischen belgol. Schellsisch, per Pfd. 22 Pf., empfiehlt C. Minke. Lommer= Kappuspflanzen; 100 Stück 60 Pfg., frühe Sommer=Wirsingpflanzen, 100 Stück 60 Pfg., Sellerie=, Kohlrabi= 2c. 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Zu diesem Jubiläumsfeste laden wir die Freunde der Anstalt hiermit freundlichst ein. Das Kuratorium. Ein tüchtiges und erfahrenes Küchenmädchen wird gesucht. H. Weinberg, Hörde. Versetzungshalber ist eine Wohnung bei Frau Heer, Dortmunder Chaussee, sofort oder später zu vermieten. Eine stille, kinderlose Familie sucht per ersten August eine Wohnung von 3 Zimmern nebst Stallung. Von wem? zu erfragen in der Expedition dieses Blattes. f. Harzkäse, groß, rund, empfiehlt Postkisten 10 Pfd. schwer mit 90 Stück zu 2 Mark 70 Pfg. inkl. neuer Kiste. Bahnkisten 400 Stück an Wiederverkäufer billigst. Harzer Käsefabrik von Gustav Herzberg, Stiege im Harz. Liederbücher für Höhere Stadtschule wieder vorrätig in der C. Braus'schen Buchhandlung. Schrankspitzen, prachtvolle Muster, in weiß und farbig, Häkelmuster, Wachstuchstreifen, besonders passend für Leinwandschränke, in schöner Auswahl zu haben in der C. 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Der ehrliche Finder wird gebeten, solches gegen Belohnung in der Expedition dieser Zeitung abzugeben. Veranntmachung. Die Meldungen der Mannschaften des Beurlaubtenstandes werden an den Wochentagen vormittags von 8 bis 12 Uhr und Montags und Donnerstags, abends von 6 bis 8 Uhr, seitens der Bezirksfeldwebel entgegengenommen. Dortmund, den 14. Mai 1888. Königliches Bezirks=Kommando. Bekanntmachung. Diejenigen Reservisten, Landwehrleute I. und II. Aufgebots und Ersatz=Reservisten, d. h. nur diejenigen, welche zur Zeit hier kontrolliert werden und sich noch nicht im Besitze der veränderten beziehungsweise neuen Papiere— namentlich nicht der neuen Paß-Bestimmungen— befinden, werden hierdurch aufgefordert, bei Vermeidung der im§ 67 des Reichs=Militär=Gesetzes angedrohten Strafen ihre Militär=Papiere behufs Abänderung bezw. Austausch an den zuständigen Bezirksfeldwebel innerhalb 14 Tagen abzugeben bezw. einzusenden. Dortmund, den 14. Mai 1888. Königliches Bezirks=Kommando. K09 EM Sebr. Grugelsiepe, 88 NO OM Sonderzüge aus Anlaß des Pfingstfestes. Vom 18. bis einschließlich 22. Mai d. Is. werden auf einzelnen Strecken des diesseitigen Bezirks Sonderzüge zur Personenbeförderung vor den am stärksten benutzten Personenzügen gefahren. Der Fahrplan dieser Züge ist an den Billetschaltern der uns unterstellten Stationen ausgehängt. Elberfeld, 13/5. 88. Königliche Eisenbahn=Direktion. Jm 1. Juni d. J. tritt der Sommerfahrplan für den diesseitigen Bezirk in Kraft. Derselbe ist vom 16. Mai ab auf sämtlichen diesseitigen Stationen ausgehängt. Der Plakatfahrplan, welcher auch die wichtigeren Anschlüsse der Nachbarbahnen enthält, ist vom 25. Mai d. J. ab durch die diesseitigen Billetexpeditionen zum Preise von 10 Pfg. für das Stück zu beziehen. Elberfeld, 9/5. 88. Königliche Eisenbahn=Direktion. KO K0 K0 K0 K0 K0 K5 K 0 K0 NG NO K0 Hörde. zu 8935 25 18888383383885885 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 9512 Freischütz.“ An den beiden Plingstlagen Grosses TT I ausgeführt von der Kapelle des 13ten Infanterie-Regiments, unter persönlicher Leitung des Herrn Kapellmeisters Gravert zu Münster. Anfang 3 Uhr. Entree 50 Pfg. Am zweiten Pfingsttage nach dem Konzert: Tanzkränzchen. Bernh. Neuhaus. 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 931 2 0050000000000 r Seschäftr Errt,„ 7 Verlegte mit dem heutigen Tage meine Rindund N0 K0 K0 K0 KO KO NO K8 K0 K0 KO KO KO KO KO NU un neuester Frühjahrsmoden von den billigsten bis den feinsten Genres. Neuheiten in gestreisten Kleiderstoffen mit Veuheiten in Galons, Beiges, Cheviots, Croises Prenheiten in neuen Farben und Melangen. Neuheiten in einfarbigen und schwarzen Stoffen. Gelegenheitstauf: und Crépe, reine Wolle, doppeltbreit, 1,60 per Meter. Elegante Anfertigung von Herren= und Tamen=Garderoben nach Maß. 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Qual. 49—53 4, II. Qualität 35 bis 45 J, Hammel desgl.— J. Handel lebhaft; in Großvieh eine kleine Preissteigerung.— Der Markt wurde geräumt bis auf einige wenige Tiere. Dortmund, 10. Mai. Zum heutigen Zucht= und Faselviehmarkt waren aufgetrieben: 853 Stück Rindvieh, ca. 260 Schweine inkl. Ferkel und 29 Pferde.— In Hornvieh und zwar in allen Gattungen war der Handel flau, was zurückzuführen sein dürfte auf die Verlegung des Marktes auf den Dienstag und auf die bevorstehenden jüdischen Feiertage, derentwegen viele Händler und Käufer fernblieben. Ein erheblicher Teil der Zufuhr blieb am Platze resp. unverkauft.— Am Schweinemarkt war der Verlauf des Geschäfts derselbe. Man zahlte für Sechswochenferkel 1,75—2,25 K per Alterswoche, für vierteljährige Faselschweine 21—27 M, für halbjährige 30—36 J per Stück.— PferdeMittwoch, 6. Juni.