Tec D. R. 9.— 10,80 5 us. 388. 0 60 niedrigst. 9. 4 13— 5.— 3/60 8/40 2/20 4/25 388. 17/40 16/70 80 4 50 36/— 20 124 50 5/20 ie heutige iger, ziemnd fanden em Maße noch abinscheinend sitzen. Es 17,75 bis 5—20,25, 14.50, do. Hafer A K 12,50, 00—25,25, „50. Alles r Kurse. nd Söhne. 1888. fe. Geld. 20 168.60 167,80 85 203,35 202,65 80.25 79,80 80,30 79,75 80,20 79,70 78,90 4— 2 " 20„ " 00„ A Kreisblart für den Landkreis Dortmund und den Kreis Hörde. N. ae S In et ur euuude Abonnements=Preis pro Quartal 1 Mark 50 Pfg. Erscheint Dienstags, Donnerstags und Samstags. Wöchentlich eine Gratisbeilage„Familienfreund". Insertionsgebühr für die sechsspaltige Zeile oder deren Raum 10 Pfg. außerhalb des Leserkreises 15 Pfg.; Reklamen 30 Pfg. Redaktion, Druck und Verlag von Carl Braus in Schwerte. — Nr. 7. Schwerte, Dienstag, 17. Januar 1888. 21. Jahrgang. Amtliche Bekanntmachungen. Nummer ie Beilage chwerte nders aufn Prospekt n Stettin r unserer bleibt doch noch ein bedeutendes Plus übrig. Die Thronrede spricht daher die Hoffnung aus, ekanntmachung. daß die Zeit der Defizits vorüber ist, sofern Am 7. d. Mts, ist im Bezirk der Stadt Lünen nicht unberechenbare Ereignisse störend eintreten. ein Hund getötet worden, bei welchem die Tollwut! Für diesmal ist der Etat noch mit knapper tierärztlich konstatiert worden ist. Sparsamkeit aufgestellt, in Zukunft soll auch beDie Hundebesitzer in den Gemeinden Becking= rechtigten Mehrforderungen Rechnung getragen hausen, Horstmar, Gahmen, Lppolthausen, Brechtens. 8. 3.4 Mehrforderunge und Brambauer werden deshalb auf grund der§§ 5#werden. und 6 des Gesetzes über die Polizei=Verwaltung vom Die Verwendung des Ueberschusses entspricht 11. März 1850, der§§ 20, 21 und 38 des Gesetzes, nicht den gehegten Erwartungen, oder, anders betreffend Abwehr und Unterdrückung von Viehseuchen, ausgedrückt, vielfachen Wünschen. Es wurde vom 23. Juni 1880 und des§ 20 der Ausführungs=]: 944f, Sssion ein: Vefhesserung der hefe Instruktion aufgefordert, ihre Hunde, ausgenommen für biese Session eine Aufbesserung der bekanntSchäfer= und Ziehhunde, von heute ab auf 3 Monate lich oft noch recht kärglichen Volksschullehrergefestzulegen. Der Festlegung ist das Führen der mit hälter erwartet. Diese Aufbesserung erfolgt für jetzt einem sichern Maulkorbe versehenen Hunde an der noch nicht. Es soll zuerst eine Entschädigung Zuwiderhandlungen werden unnachsichtlich bestraft. der Geistlichen aller Bekenntnisse für den teilLünen, 12. Januar 1888. weisen Ausfall infolge des Zivilstandsgesetzes Der Amtmann: I. V.: Der Beigeordnete: Hüsemann, durch Aufbesserung der Gehälter erfolgen, ferner werden die Witwen= und Waisengeldbeiträge der 8 Diepreußische Landtags=Thronrede Staatsbeamten aufgehoben werden, was einen spricht in ihrem Eingange die Hoffnung auf Betrag von etwa 6 Millionen ausmacht, endlich soll Wiedergen sung des Kronprinzen aus. Damit der Hauptteil des Ueberschusses zur Erleichterung ist dieser Erwartung zum erstenmale von offi= der Kommunal= und Schullasten verwendet werzieller Seite Ausdruck verliehen; es wird das den, indem die Regierung dauernd einen Teil eine tiefgehende Beruhigung und Befriedigung der Besoldungen der Volksschullehrer auf die im ganzen deutschen Reiche ausüben. Die hoff= Staatskasse übernimmt und so den Gemeinden nungsfreudigen Nachrichten aus San Remo er= und Gemeindeverbänden eine Erleichterung verhalten dadurch eine Verstärkung, und wenn es schafft. Eine Verbesserung der Volksschullehrerauch heute noch äußerst zweifelhaft erscheint, ob gehälter findet für jetzt, wie gesagt, noch nicht der Kronprinz je seine volle und helle Stimme statt. Diese Angelegenheit wird aber bei dem wieder erhalten wird, so kann doch die Befürch=[zu erwartenden neuen Gesetz zweifellos besprochen tung um sein Leben etwas nachlassen. Daß er und auch ihrer Entscheidung bald entgegengeführt überhaupt dem deutschen Reiche erhalten bleibt, werden. Darüber, daß die Lehrergehälter den darauf kommt ja doch alles an. an den Lehrer gestellten Anforderungen nicht Einen sehr breiten Raum gestattete die Thron=( mehr entsprechen, besteht doch kein Zweifel, und rede der Finanzlage, die sich günstiger gestaltet es gibt noch zahlreiche Stellen, in denen Lehrer hat, als erwartet werden konnte und zwar, was mit Familie absolut kein würdiges Dasein haben. ausdrücklich zu beachten ist, ohne Beeinflussung Die Sache muß allen Parteien am Herzen liegen, zum Teil durch die bekannten neuen Reichs= und wenn der Wille zur Abhilfe vorhanden ist, steuern. Im Etatsjahre 1886/87 war eine An=kann auch die That leicht folgen. Das beweist leihe von 12 Millionen Mark vorgesehen, um die die Schaffung des Lehrerpensionsgesetzes. Dies Einnahmen und Ausgaben in Einklang zu bringen. letztere bildet aber nur einen Schritt zur Schaffun. Es haben sich indessen infolge von Mehrein=seiner zeitgemäßen Existenz des Lehrerstandes, und nahmen und Minderausgaben 32 Millionen der zweite größere Schritt steht noch aus. mehr ergeben, ols veranschlagt waren, sodaß ein]. Im übrigen werden nur kleine Vorlagen anPlus von 20 Millionen Mark verbleibt. Im gekündigt: Ein neues Sekundärbahngesetz, eine laufenden Etatsjahre spielen allerdings schon die Weichsel=Regulierungsvorlage, eine Kreis= und neuen Reichssteuern eine Rolle, aber auch die Provinzialordnung für Schleswig=Holstein 2c. eigenen preußischen Einnahmen haben beträcht= Danach liegt es jetzt schon auf der Hand, daß liche Mehrerträge ergeben, namentlich gilt das sich das Interesse der ganzen Session auf die von den Eisenbahnen. Trotz der Anleihe von Vorlagen konzentrieren wird, welche die Ver40 Millionen, welche für dies Jahr aufgenom=wendung des verfügbaren Ueberschusses bezwecken. men war, trotz der Summen, welche zur Amorti= Von der kirchlichen Lage ist nicht die Rede, die sierung der Eisenbahnschulden verwendet werden, auswärtige Politik wird nur ganz leicht gestreift. „Sofern nicht unberechenbare Störungen eintreten, erscheint die Wiedergewinnung und Erhaltung des Gleichgewichts zwischen Einnahmen und Ausgaben für gesichert.“ Damit wird zu verstehen gegeben, daß die Aufmerksamkeit unserer leitenden Kreise bezüglich der auswärtigen Politik trotz aller inneren Aufgaben unvermindert ist, daß Deutschland mit scharfem Auge den Gang der Ereignisse verfolgt, um sich vor Ueberraschungen zu sichern. Es wird damit aber auch zu verstehen gegeben, daß die friedliche Arbeit keine Ursache hat, sich unnütz zu erregen, daß sie ruhig weiter thätig sein und das allgemeine Beste fördern helfen kann. Was kommen soll, das werden auch vorzeitige Sorgen nicht abwenden, und diese Sorgen brauchen wirklich nicht so riesengroß zu sein. Kommt ein Krieg, was wir nicht wünschen, so ist doch Deutschland bereit, und seine Position ist günstig. Mögen auch die kriegslustigen Mächte stark sein, Deutschland wird zu aller seiner Waffenrüstung etwas in die Wageschale zu werfen haben, was jenen fehlen wurde, sein Recht. Denn das garantieren uns der deutsche Kaiser und die deutschen Fürsten, daß einen ungerechten Krieg das deutsche Reich nicht führen wird. Und gutes Recht gibt guten Mut. Deutsches Reich. Preußischer Landtag. Die feierliche Eröffnung des Landtages der Monarchie erfolgte am Samstag mittag im Weißen Saale des Berliner Schlosses vor einer ziemlich starken Versammlung von Abgeordneten durch den Minister von Puttkamer. Die Worte der Thronrede, welche von günstigerer Gestaltung der Finanzlage sprechen und die eine Vorlage zur Erleichterung der Kommunal= und Schullasten ankündigen, wurden mit lautem Beifall aufgenommen. Im Herrenhause erbat und erhielt der Präsident Herzog von Ratibor die Genehmigung, ein Telegramm an den Kronprinzen in Sau Remo absenden zu dürfen. Zum Präsidenten wurde Herzog von Rativor wiedergewählt, zum 1. Vizepräsidenten Herr v. Rochow=Plessow, zum 2. Vizeprasidenten Oberbürgermeister Miquel in Frankfurt a. M. Nächste Sitzung: Montag. Im Abgeordnetenhause brachte Präsident v. Köller auf den Kaiser das Hoch aus. Die Absendung eines Teilnahmetelegramms an den Kronprinzen, in welchem die Hoffnung ausgesprochen wird, ihn baldigst in die Heimat zurückkehlen zu sehen, wurde unter lebhafter Zustimmung beschlossen. Montag: Präsidentenwahl, Verlesung des Etats. Kaiser Wilhelm ist von seiner letzten Unpäßlichkeit vollständig wieder hergestellt und nimmt nunmehr alle Vorträge wieder wie sonst entgegen. Mit dem Kriegsminister und dem Grafen Herbert Bismarck hatte der Kaiser längere Konferenzen. Bei dem prachtvollen Wetter am Sonntag hatte sich eine unabsehbare Menschenmenge vor dem Palais versammelt, welche den greisen Herrn bei seinem Erscheinen am Fenster mit immer erneuten Hochrufen begrüßte. Der Kaiser dankte sehr bewegt. Das für nächsten Mittwoch avberaumt gewesene Kapitel des hohen Ordens vom Schwarzen Adler ist noch etwas verschoben worden. Die Kaiserin Augusta hat, wie aus Brüssel gemeldet wird, neben 6000 Mk. drei große goldene Medaillen und sechs silberne Medaillen für die diesjährige Brüsseler Weltausstellung gespendet. Der Kronprinz ist wohlauf; er kommt jetzt oft auf die in einigen Monaten bevorstehende Heimkehr nach Deutschland zu sprechen und außert seine lebhafteste Freude über das Wiedersehen in der Heimat. Von französischen Blättern verbreitete alberne Nachrichten von einem sozializtischen Attentatsplan gegen den Kronprinzen sind glücklich auch von deutschen Blättern wiedergegeben. Das Ganze ist gerade solch müßiges Gerede, wie die kurzliche Nachricht von der Vergiftung der Lieblingshunde des Kronprinzen, wovon auch kein Wort wahr ist. Der Kronprinz bewegt sich täglich in und um San Remo mit größter Ungezwungenheit. Wie von tompetenter Seite mitgeteilt wird, wird Dr. Mackenzie auch fernerhin, wenn auch der Zustand des Kronprinzen ohne auffällige Störungen bleibt, in gewissen Zwischenräumen dennoch nach Remo kommen. Amtliches Bulletin aus San Remo. San Remo, 13. Januar, 8 Uhr morgens. Die Krankheitserscheinungen bei Se. Kaiserl. Königl. Hoheit dem Kronprinzen bestanden während der letzten zwei Wochen in etwas stärkerer Schweltung der linken Kehlkopfshälfte und von dort aus sich etwas allgemeiner ausbreitender entzündlicher Reizung der Kehlkopfsschleimhaut. Gleichzeitig war stärkere Schleimabsonderung vorhauden, welche, wie die Entzündung, jetzt wieder im Schwinden begriffen ist. Das Allgemeinbefinden ist richt gut. Schrader. Krause. Howell. — In seinem Dankschreiben auf die Gluckwünsche des Berliner Magistrates zum Jahreswechsel sagt der Kronprinz:„Ich hoffe zuversichtlich, daß Mir die Kräfte nicht fehlen werden, welche Mir gestatten, in guten, wie in schweren Zeiten dem Vaterlande das zu sein, was dasselbe von Mir erwartet. Graf Herbert Bismarck ist nach Friedrichsruhe gereist. Die Rückkehr des Reichskanzlers nach Berlin scheint also doch noch nicht ganz nahe bevorzustehen. Vom Kronprinzen. Dem Kaiser kam die Kunde Durch raschen Botenlauf: „Es heilt des Sohnes Wunde“ Und Hoffnung leuchtet auf. Da dringt zu seinen Ohren Des Unglücksrahen Sang: „Auf immer ist verloren Der Stimme heller Klang.“ Der Kaiser spricht ergeben: „Du, Herr, bist über mir. Laß mir den Sohn am Leben, Des Thrones künft'ge Zier. Und bleibt der Fritz auch heiser, Drum wankt das Reich noch nicht. Man hört den deutschen Kaiser, Auch wenn er leise spricht.“ Der gute Vetter Rudolf. Original=Erzählung von Erich Norden. Fortsetzung. Es war ein prachtvoller Septemberabend, Gerti stand am Fenster und schaute in die stille Landschaft hinaus. Nachmittags war alles voll Leben und Rührigkeit gewesen, jetzt herrschte Totenstille;— nur ganz aus der Ferne drangen mitunter Töne herüber, deren Ursprung nicht recht festzustellen war, jedenfalls aber mit dem militärischen Getreibe zusammenhing. Jenseits des Parkes erstreckte sich das weite Gebiet, das zum Biwak ausersehen war, an dem Rande des Eichwaldes entlang eine weite Ebene, halb Stoppelfelder, halb Wiesen, ab und an von kleinen Hügeln unterbrochen. Ein kurzes, schwarzseidenes Kleid mit hellblauen Schleifen besetzt umschloß Gertis schöne Formen; zum Abschluß der feinen weißen Spitzen, die den Halsausschnitt begrenzten, diente eine halberblühte Rose, die dunklen Locken waren mit blauem Bande festgehalten und aus ihrer Fülle schaute wie verloren ein Röschen hervor. Noch war es zu früh, um die Fuhrt ins Lager zu unternehmen, aber doch flackerte ein unruhiges Feuer in ihren Augen und die feinen Finger zupften unruhig an den Blumen des weißen Hutes. Sie holte tief Atem, nahm ein weißes Tuch über den Arm, setzte das kleine Hütchen auf die dunklen Locken und eilte in die unteren Räume des Schlosses. Frau Hammerstein lag in ihrem Zimmer auf dem Sofa; sie war ermüdet von dem Trubel der letzten Tage und atmete auf, in dem Bewußtsein, einen ruhigen Abend vor sich zu haben. Gerti kam zu ihr und küßte sie zärtlich auf die Stirn:„Arme Mannuschka," flüsterte sie, „für Dich wirds doch wohl zu viel, aber ach, ich finde es herrlich.“ Frau Hammerstein lächelte:„So genieße nur die Freude, ists denn schon Zeit zum Fahren?“ „Noch nicht, aber ich hatte keine Lust, im Zimmer zu bleiben, die Luft ist überall so drückend, ich will noch ein wenig in den Park.“ „Fährt Rudolf auch heut nicht mit?“ fragte Frau Hammerstein.„Gerti, Du vermagst viel über ihn, überrede ihn doch, daß er endlich einmal sich Ruhe und ein Vergnügen gönnt; er arbeitet den ganzen Tag, während die andern feiern und sich vergnügen. Ihr müßt ihn nicht vernachlässigen, er ist der beste Mensch, den ich kenne.“ Gerti nickte:„Ich weiß Mamachen, ich weiß, aber er kommt doch nicht, er liebt die lustigen Leutnants nicht und all das Treiben ist ihm zuwider, warum soll ich ihn zu etwas überreden, das ihm doch kein Vergnügen macht? Ist'e nicht am besten, man läßt jeden leben, wie er will? Ihm ist am wohlsten, wenn er ganz allein in seinem Zimmer sitzt und ihm kein lebendes Wesen in den Weg kommt, der gute, alte Brumm bär! Lebewohl Mannuschka!" Gerti warf der Mutter noch eine Kußhand zu und enteilte durch die offene Glasthür. Frau Hammerstein seufzte:„Sie kennen alle den Rudolf nicht, mein Gott, wenn ich doch nur wüßte, was in seinen grauen Augen liegt, das mir fast ein wehes Gefühl verursacht.“ Gerti sprang mit leichten Schritten die breiten Treppenstufen hinunter und flog fast der Gängen des Parkes zu, bis an die Steingrotte, die sie so sehr liebte. Leutnant von Kalthoff liebte diesen Platz auch und oft, in letzter Zeit, hatte er dort mit ihr gestanden, neben ihr gesessen, die brennenden Augen auf sie gerichtet und ihr Herz hatte gezittert unter seinem Blick. Gerti stützte den schönen Kopf in die Hände — wie es pochte in den Schläfen, wie das Herz so stürmisch schlug, als wolle es sich gar nicht mehr beruhigen lassen. Heiße Sehnsucht erregte es, Wünsche und Hoffnungen kamen und entstanden, wo blieb die Erfüllung? O, wenn er heute käme, wenn er jetzt vor ihr stände! Was galten ihr all die Menschen, die ihr heut ein fröhliches:„Auf Wiedersehn im Lager“ zugerusen,— wenn er nicht dabei war, des Gegenwart all ihre Umgebung verherrlichte! — Es war leer um sie—— warum kam er nicht? Ein leises Lüftchen legte sich kühlend an die heiße Stirn, die glühenden Wangen, bewegte die Locken. Gerti sprang auf, sie wollte wieder zurück ins Haus. Als sie eben aus dem Park heraustrat und sich der Terrasse näherte, erklang Hufschlag von der Kastanien=Allee her, und Gerti blieb stehen mit todblassen Wangen und legte die Hand aufs Herz; Im Hofe verhallte der Hufschlag,— und lichtig— es war seine Stimme, die even frug: „Ist die Herrschaft noch zu Hause?“ Sie konnte nicht vor=, nicht rückwärts,— sie blieb stehen und wartete,— er mußte ja kommen. Da knarrte die Seitenthür des Gartens und da stand auch Kalthoff schon vor ihr, sich tief verneigend und streckte ihr seine Hand entgegen. Sie legte iyre kleine zitternde Hand hinein und sagte kein Wort, und er schaute mit Entzücken in die schönen blauen, von den dunkten Wimpern beschalteten Augen. Es zuckte in seinen Zügen, dann sagte er ruhig:„Ich hoffte, mein gnädiges Fräulein, Sie noch zu treffen, ich habe Urlaub bis morgen rüh, wollen Sie mich ins Biwak mitnehmen?“ „Das ist schön,“ sagte Gerti mit bezauberndem Lächeln,„ich werde Sie drinnen anmelden.— Mama ist etwas angegriffen, und Papa sucht Zigarren und wählt die Weine für Ihre Kameraden im Lager." „Für mich nicht?“ fragte Kalthoff. „Nein, für Sie nicht, Sie müssen hungern und dürsten,“ erwiderte sie neckisch und eilte von dannen. Er sah ihr nach und seine Augen blieben an der Glasthür haften, durch welche sie entschwunden war. „Hölle und Teufel!" murmelte er zwischen den Zähnen,„sie macht mich rasend, ich stehe nicht mehr für mich ein, sie und die blonde langweilige Emmi!———— wer schwangt da wohl noch?“ Bald kam Herr Hammerstein, den Gast zu 9 Kö 1 2 Der Papst verlieh dem Grafen BrühlPförten das Großkrenz des Pius=Ordens, dem Abgesandten des Königs von Sachsen das Großkreuz des Gregor=Ordens, dem Vertreter des Königs von Württemberg das Kommandeurkreuz des Pius=Ordens. In dieser Woche wird der Papst die deutschen Pilger empfangen. Aus Rom berichten mehrere katholische Blätter, der Papst habe Herrn von Frankenstein am Schluß einer dreiviertelstündigen Audienz den Wunsch ausgesprochen, daß das Zentrum fortbestehe und das bayerische Abgeorduetenhaus in der Einigkeit ausharre. Der preußische Justizminister hat in einer Verfügung die Gerichte darauf hingewiesen, daß bei allen Verurteilungen wegen eines Verbrechens oder Vergehens zwar die Persoualien des Verurteilten, soweit sie zur Feststellung seiner Identität erforderlich sind, in die Urteilsformel auf zunehmen sind, nicht aber die Angabe der Vorbestrafungen. Der Reichskanzler hat beim Bundesrate beantragt, derselbe möge auf grund des Münzgesetzes vom 9. Juli 1873 die Bestimmung treffen, daß vom 1. April 1888 an fremde Scheidemünzen in Zahlung weder gegeben, noch genommen werden dürfen. Neue militärische Maßnahmen, die Rußland angeblich getroffen, haben abermals eine Bennruhigung des Geldmarktes herbeigeführt. Aus Tiflis im Kaukasus kommt die von der Köln. Ztg. verbreitete Nachricht, daß an das dortige 2. kaukasische Armcekorps die Nachricht gelangt sei, es werde noch im Laufe dieses Winters die alten Garnisonen verlassen. In Petersburg soll Mitte Dezember beschlossen sein, das gesamte Armeekorps mit einer Schützenbrigade und einer kaukasischen Kavalleriedivision in ständige Garnisonen an der rumänisch=österreichischen Grenze zu verlegen. Andere Truppenbewegungen werden aus Polen gemeldet, bedürfen aber auch noch der Bestätigung. So sollen in Wlodawa im Siedlcer Gouvernement vier Dragoner=Regimenter und in Chelm im Lubliner Gouvernement einige tausend Kirgisen, schlecht bewaffnete Infanterie, angekommen sein. Andererseits wird der Pol. Korr. aus Konstantinopel über ausehnliche türkische Truppenbewegungen in Kleinasien berichtet. Diese Nachrichten beweisen abermals, daß an eine wirkliche Beruhigung vor der definitiven Lösung der bulgarischen Frage nicht zu denken ist, wenn auch solche Meldungen noch lange keinen Krieg in Sicht erscheinen lassen, denn auch die besseren Nachrichten bestehen ungeschwächt fort. In Sachen der bulgarischen Frage liegt etwas Positives zur Stunde aber noch nicht vor. Ueber die vertraulichen Verhandlungen ist man noch nicht hinaus. Eine merkwürdige Enthüllung macht die „Kölnische Zeitung". Im Jahr 1876 soll Fürst Bismarck dem Fürsten Gortschakow mitgeteilt haben, daß Deutschland bereit sei, mit Rußland ein Schutz= und Trutz=Bündnis zu schließen, wenn Rußland auf gegenseitige Verbürgung des Besitzstandes, also auf Vertretung des heutigen Umfanges des deutschen Reiches und der preußischen Monarchie einginge. Fürst Gortschakow aber habe dieses Anerbieten damals abgelehnt, ohne es dem Zaren mitzuteilen. Wenn diese Enthüllung der Wahrheit entspricht, so würde sie auf die Gestaltung der russisch=deutschen Beziehungen des letzten Jahrzehnts allerdings ein helles Licht werfen, zugleich aber auch die Kette der schweren Fehler der russischen Diplomatie innerhalb dieses Zeitraums um ein weiteres Glied vermehren. Auf die öffentliche Meinung in Rußland müßte es aber ferner auch eine sehr ernüchternde Wirkung üben, daß die Freundschaft Deutschlands gerade in dem Moment verscherzt worden ist, in welchem Rußland derselben dringend bedurft hat. Oesterreich=Ungarn. Die Worte der preußischen Thronrede über die auswärtige Politik haben in Wien die pessimistische Stimmung verstärkt. Die Delegationen sollen diesmal schon im Mai, statt wie sonst Oktober, stattfinden. Eine Revision des Wehrgesetzes steht bevor. Der Beginn der Wehrpflicht wird vom 20. auf das 21. Lebensjahr verlegt, die Bestimmungen über den EinjährigFreiwilligen=Dienst werden verschärft. Bulgarien. Die schnelle Ueberwältigung des Aufstandes von Burgas, der amtlich bestätigte Tod des alten Verschwörers Nabokow scheint dem Fürsten Ferdinand von Bulgarien gewaltig zu Kopfe gestiegen zu sein, denn er äußerte sich bei dem Empfange am griechischen Neujahrstage so selbstbewußt, daß es fast komisch klingt. Der Fürst erwiderte auf die Glückwünsche des Ministerrates, die Regierung könne mit dem, was sie erreicht, sehr zufrieden sein; Bulgariens Selbständigkeit sei definitiv gesichert, die Bevölkerung blicke mit Vertrauen auf die Regierung. Die Armee sei stark und zu allem entschlossen. Er sei mit seinem Denken und Fühlen Bulgare geworden mit seiner Hilfe habe das Land seiner Geschichte ein neues schönes Blatt hinzugefügt. Auf die Glückwünsche der militärischen Vertreter erwiderte der Fürst, er werde seine Sache nie von der Bulgariens trennen. Mit einer Armee, wie die bulgarische es sei, könne man alles wagen; die glorreiche Vergangenheit sei eine Garantie für künftige Erfolge. Wenn er im laufenden Jahre gezwungen sein sollte, das Schwert zu ziehen, würde die bulgarische Armee unter Führung ihres Fürsten der Welt zeigen, daß die Bulgaren zu sterben wissen für die Ehre ihrer Fahne und die Verteidigung ihres Vaterlandes. Großartig! Rußland. Kaiser Alexander hat sich bei dem Neujahrsempfange im Petersburger Winterpalast kein Wort über die Lage entschlüpfen lassen. Er unterhielt sich mit einzelnen Personen, darunter auch mit dem deutschen Botschafter, über nichtpolitische Angelegenheiten. Die Verleihung hoher Orden an die Hauptführer der panslawistisch= orthodoxen Partei, Generalprokurator Pobedonos. zew, Minister des Innern Graf Tolstoi und Finanzminister Wyschnnegradski, während Minister von Giers nichts erhielt, hat im Auslande gerade keinen guten Eindruck gemacht. Der Vorfall beweist aber in erster Reihe nur, was eigentlich selbstverständlich, daß an dem Regierungssystem im Innern auch nicht um Haaresbreite gerüttelt werden soll. Dar Petersburger Journal beteuert, Rußland wolle wirklich den Frieden, und derselbe werde auch für lange erhalten werden können, wenn Rußlands Ehre, Würde und Interessen geschützt würden. Eine Garantie für die Aufrechterhaltung des Friedens könne keine Macht geben; Rußland fordere aber nur die Aufrecht erhaltung der Verträge. Gleichzeitig heißt es, Rußland werde keine neuen Vorschläge in der bulgarischen Frage machen, sondern abwarten, wie andere Mächte sagen würden. Wegen des letzten Attentatsplanes sind bereits gegen 80 Personen verhaftet worden. DynamitBomben=Vorräte sind in sehr geschickt angelegten Schlupfwinkeln beschlagnahmt worden. behaglich im neuen. Auch jenen Geschäftsleuten, die bis zum Neujahr gewartet und nun für ihre Coulanz die Honorierung hoffen, ist nicht gar zu lustig zu Mute, wenn die ausgesandten losen Vögel immer wieder heimkehren und bei ihnen der Platz im Konto ungeloscht bleibt. Aber auch jenen, bei denen der Bote immer wieder mahnend an die Thüre klopft, kann die Sache nicht angenehm sein. Darum wäre es für beide Teile, Geschäftsmann und Kunde, besser, wenn sie den guten Rat befolgen würden:„Reine Bahn mit dem alten Jahr, reine Bahn für das neue Jahr"— es ist ja das letztere so sehr, sehr lang! begrüßen:„Ach liebster Kalthoff, das ist ganz famos, daß Sie kommen, so wird unsre Fahrt doppelt angenehm. Sie entschuldigen wohl meine Frau, die im Augenblick zu ermüdet, um Sie zu begrüßen, auch ist der Wagen bereits vorgefahren, kommen Sie mit auf die Rampe. Beide Herren schritten durch die große Halle, Rudolf und Gerti standen bereits neben dem kleinen, offenen Wagen. „Ach, guten Tag Herr Winkler,“ rief Kalthoff, „Sie kommen doch wohl auch mit?“ „Nein, ich danke, ich habe Geschäfte,“ entgegnete Rudolf und beide Männer schauten sich in die Augen, des einen Blick ruhig, aber drohend, des andern haßerfüllt. (Fortsetzung folgt.) Westfalen und Rheinland. X Schwerte, 16. Jan. Morgen, Dienstag, findet in Hörde die feierliche Einführung des Herrn Landrats Spring in sein Amt statt. Die Einführung wird von dem Regierungspräsidenten Herrn von Rosen vorgenommen werden, woran sich dann ein Festessen im Hotel Gerhardi anschließen wird. □ Schwerte, 16. Jan. Die EisenbahnVerbindung unserer jetzigen Kreisstadt Hörde mit dem südlichen Teile des Kreises ist sehr mangelhaft. Die nächste Verbindung von Schwerte, Westhofen und Umgegend mit Hörde geht über Holzwickede— ein weiter Umweg— und sind zudem die Züge zum Anschluß nach Hörde unpassend und mit längerem Aufenthalt in Holzwickede verbunden. Eine Post=Verbindung zwischen Schwerte und Hörde existiert auch. Die Personenpost geht nachmittags 4 Uhr nach Hörde und hat der Mitreisende so lange Aufenthalt, sich mit einem Glas Bier zu stärken, wenn er mit der Post wieder zurückkehren will. Dieser Kalamität könnte durch die Anlage einer unzweifelhaft rentabeln Sekundärbahn von Schwerte nach Hörde abgeholfen werden. Nach der Meinung des Einsenders und anderer könnte dieselbe von Schwerte über Bergerhof, Sommerberg, Berghofermark, westlich noch bei Berghofen vorbei nach Bickefeld bei Hörde gehen. Die ganze Länge beträgt nur einige Kilometer und sollen keine besonderen Terrainschwierigkeiten vorhanden sein. Würde diese Bahn weiter von Schwerte bei dem Dortmunder Wasserwerk an der Ruhr vorbei über Villigst und Hennen nach Iserlohn weiter gebaut, so wäre sie unzweifelhaft von großem Interesse für das Hörder und Dortmunder Kohlenrevier. * Schwerte, 16. Jan. Im verflossenen Jahre sind im evang. Krankenhause 159 Personen verpflegt worden. Hieroon wurden im Laufe des Jahres als geheilt entlassen: 121, als ungeheilt 3. Es starben 14, sodaß am Schlusse des Jahres noch ein Bestand von 21 Kranken verblieb. Die Zahl der in demselben Zeitraum im kath. Krankenhause verpflegten Personen betrug 161. Hiervon wurden 135 als geheilt und 1 Person als ungeheilt entlassen. Gestorben sind 6, mithin verblieb ein Bestand von 19. * Schwerte, 16. Jan. Die Poesie des Jahresbeginns ist nun schon ganz der Prosa des Lebens gewichen. Man verschreibt sich nicht mehr mit der Jahreszahl, hübsch abgerundet stehen die drei Achten auf den Korrespondenzen und Briefen, die letzten Reste der Festkuchen sind aufgezehrt und der Christbaum hat längst den Flammentod erlitten. Nur eines hat sich vom alten Jahre in das neue hinübergeschmuggelt: das Kontobuch mit manchen offenen Posten. Die Periode der Neujahrsrechnungen ist noch nicht ganz vorüber. Gar viele Rechnungen flattern ohne Obdach, d. h. unquittiert, umher und fühlen sich als Ueberbleibsel vom alten Jahre recht unWesthofen, 13. Jan. Gestern Nachmittag wurde auf dem Boden einer hiesigen Scheune in einem Strohhaufen die Leiche des nicht allein hier, sondern auch weit im Umkreise bekannten Zuchthäuslers Fritz Becker aufgefunden. Vermutet wird, daß B., der schon vor länger denn acht Tagen nicht mehr gesehen worden war, in der Scheune übernachtet hat und erfroren ist Schon wiederum ist einer verkrüppelten Näherin im Amtsbezirke Aplerbeck eine Nähmaschine von Sr. Maj. dem Kaiser geschentt worden, und zwar ist dieses mal die Beglückte die Näherin Lina Büttner zu Heugsen, welcher durch das huldvolle Geschenk die Mittel an die Hand gegeben sind, nicht nur für sich, sondern auch für die betagten Eltern zu sorgen. Vor einigen Tagen wurde ein Handwerksmeister in Dortmund von einem seiner Gesellen, den er entlassen, in den Daumen der rechten Hand gebissen. Die Bißwunde nahm bald einen sehr bösen Charakter an, so daß der Meister schleunigst ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen mußte. Die Sache hat sich jedoch bereits wieder zum Bessern gewendet. — In leichtsinniger Gesellschaft wurde ein junder Reisender in Dortmund binnen zwei Ta gen 1300 M. los, die nicht einmal sein Eigentum waren. Vollständig ernüchtert kehrte er Dortmund den Rücken mit dem festen Vorsatze, niemals mehr in fragwürdige Gesellschaft zu eb. Wie in Califocnien, so scheim man in der Emscher bei Mengede ansehnliche Goldnester vorzufinden. Ein kleines Mädchen, welches am Ufer der Emscher stand, bemerkte auf dem Grunde des Wassers einige Geldstücke, die es gleich herausholte. Nach wenigen Minuten hatten sich schon viele Goldfischer eingefunden, von denen der eine 3 M., die anderen Einmarkstücke und darunter vorfanden, so daß in kurzer Zeit ungefähr 10 M. ans Tageslicht geschafft wurden. Ein anderer entdeckte sogar noch eine geladene Pistole. Wie Geld und Pistole hineingekommen sind, ist bis jetzt noch ein Rätsel. An die Verwaltung der Zeche„Massen" bei Unna gelangte vor einigen Tagen ein Geldbrief aus Hamburg an, welcher mit annähernd 4000 M. deklariert, außer dem Anschreiben nichts wie Papierschnitzel enthielt. Die Siegel des Briefes waren unversehrt und auch sonst nicht zu sehen, daß einc Oeffnung desselben stattgefunden hatte. Die Recherchen nach dem Verbleibe des Geldes sind in vollem Gange. In einem in Witten eingelaufenen Zuge hat sich unter 3 Damen eine befunden, durch deren Schleier hindurch Reisende die Spuren eines starken Bartes bemerkt haben wollen. In Witten ist die Dame schleunigst verduftet. Die Stadt Bochum ernannte den Kommerzienrat Baare in Anerkennung seiner Verdienste um das städtische Gemeinwesen zum Ehrenbürger. Bisher war nur Fürst Bismarck Ehrenbürger von Bochum. In der Nähe von Groß=Reken im Münsterlande soll eine kath. Arbeiter=Kolonie errichtet werden. Der Verleger des konservativen Organs des Westens, der„Westdeutschen Zeitung“ zu Barmen, D. B. Wiemann, auch bekannt als Mitangeklagter im Prozesse Thümmel, hat gegen den Redakteur der katholischen„Wupperthaler Volksblätter“ Strafantrag wegen öffentlicher Beleidigung gestellt. Die Beleidigung soll in einem Artikel des Blattes über die Verhandlungen des Prozesses Thümmel=Wiemann in zweiter Instanz vor dem Landgericht in Kassel enthalten sein. In Oberhausen forderte ein Studierender des Bergbau's einen Fabrikbesitzer und Landwehroffizier, der ihn angeblich nachlässig gegrüßt haben sollte, zum Duell heraus. Auf Anzeige beim Kommando wurde der ehrgeizige Jüngling zu 8 Tagen Festung verurteilt. In Ausübung seiner Berufspflicht mußte ein Arzt in Duisburg Bekanntschaft mit dem nassen Elemente machen. Als derselbe im Begriff war, einen in einem im Hafen liegenden Schiffe befindlichen Patienten zu besuchen, glitt er auf dem Gangbord aus und stürzte ins Wasser, aus welchem er sich jedoch dank der Hilfe eines Schiffers bald wieder herausgearbeitet hatte. Hoffentlich hat das Sturzbad für den Arzt keine nachteiligen Folgen. Ein„Schweine=Streik", das ist wohl das neueste und doch ist dem so. Seit dem 1. Januar ist in Dusseldorf die Trichinenschau obligatorisch geworden und die amtlich bestellten Trichinenbeschauer erhalten pro Schwein, welches sie untersuchen, 1 Mark. Es war nun ein Streit darüber ausgebrochen, wer diese Mark zahlen solle, der Käufer oder Metzger, oder der Verkäufer. Die Metzger haben nun beschlossen, diese Mark nicht zu zahlen und solche den Verkäufer zahlen zu lassen. Infolgedessen haben sich eine Anzahl Verkäufer resp. Händler zusammengethan und sich dahin geeinigt, keine Schweine mehr nach Düsseldorf zu liefern, bis die Metzger die Mark zahlen. Diese Händler veranlassen die Landwirte, das Gleiche zu thun und kaufen event. die Schweine an. Das arme Düsseldorf wird nun bald kein Schwein mehr haben! — In Dusseldorf wurde eine Kupplerin verhaftet, welche gewerbsmäßig junge Mädchen nach dem Auslande an Besitzer verrufener Häuser verschachert hat. Vor dem unlauteren Treiben derartiger angeblicher Gesindevermieterinnen kann nicht dringend genug gewarnt werden. Folgender Druckfehler ist der„E. Z.“ passiert. Dieselbe teilte mit, daß die Stadt Aachen durch königl. Ordre ermächtigt worden sei, für einen evangel. und kath. Kirchhof ein Terrain von zusammen 114,198 ha in der Gemeinde Laurenberg im Wege der Enteignung zu erwerben. Wie es scheint hat Aachen vor, auf diesen Riesenlirchhöfen von zusammen 456,792 Morgen Größe die ganze deutsche Nation begraben zu lassen.(Heißen muß es 1,14 und 1,98 ha.) Vor einiger Zeit erkundigte sich ein auswärtiges Geschäftshaus bei einem Frankfurter über die Kredittürdigkeit einer dortigen Firma. „Sie können einen Kredit bis zu 2000 Mark geben“, lautete die Antwort. Auf grund dieser Auskunft gingen die bestellten Waren alsbald ab. Als dann später die abgegangenen Wechsel nicht bezahlt wurden, und auch sonst Zahlung nicht erfolgte, klagte die Firma, welche die Waren geliefert hatte, gegen das Haus, das die gute Auskunft gegeben, auf Ersatz des Schadens und erstritt, wie das„Int.=Bl.“ berichtet, auch ein obsiegendes Urteil. Schwurgericht. Dortmund, 12. Jan. Die heutige Schwurgerichtsverhandlung entrollte ein trauriges Bild jener namentlich in den bäuerlichen Gegenden Westfalens bestehenden Sitte, daß Eltern ihren Kindern vorzeitig ihr Eigentum übertragen und sich bei ihnen auf sogenannte „Leibzucht" setzen. Wie viele Fälle sind nicht bereit in den Annalen der Gerichtsakten verzeichnet, in denen eine solche Leibzucht Veranlassung geworden, daß in den betreffenden bis dahin friedlich untereinander lebenden Familien Zank und Streit entstand, der schließlich dahin führte, daß Polizei und Gericht in Anspruch genommen werden mußten und Kummer und Elend bei beiden Teilen das Ende vom Liede war. Aber immer noch werden derartige in den meisten Fällen ein unglückseliges Ende nehmende Akte geschlossen und immer neues Unheil und Elend sind mit wenigen Ausnahmen die traurigen Folgen. Wie schon bemerkt, bildete eine derartige Leibzuchtgeschichte auch den Untergrund zu der heutigen Schwurgerichtsverhandlung, und zwar stand unter der Anklage der vorsätzlichen Körperverletzung mit Todeserfolg der erst 23 Jahre alte Ackerer Heinrich Loer aus Ellingsen bei Soest. Bei dem Vater des Angeklagten, dem Ackerer Franz Loer zu Ellingsen, wohnte dessen Bruder Johann mit seiner 84 Jahre alten Mutter als Leibzüchter. Johann Loer hatte die Verpflichtung, Handreichungen in der Wirtschaft zu thun, war aber hierzu östers nicht zu bewegen. Auch am 7. September weigerte er sich, mit auf das Feld zu gehen, was seinen Bruder zu der Aeußerung veranlaßte, er werde nun auch nichts zu essen bekommen. Zank und Streit war zwischen den Parteien überhaupt an der Tagesordnung. Den Johann Loer schien diese Bemerkung sehr geargert zu haben, denn er ergriff einen dicken Kartoffelstampfer und begab sich mit demselben hinaus auf die Dehle, wo er die Frau seines Bruders, also die Mutter des Angeklagten, antraf die eben aus der Thür der Küche, mit Schüsseln im Arme, trat. Mit dem Kartoffelstampfer versetzte Joh. Loer der Frau mehrere Schläge auf die Schulter, so daß die Geschlagene laut aufschrie. Heinrich Loer, der Angeklagte, hatte diese an seiner Mutter begangene Mißhandlung bemerkt, er wurde dieserhalb sehr über seinen Oheim aufgebracht. Der junge Mensch ergriff einen Hammer, lief hinter dem Oheim, der eben in seine Kammer treten wollte, her und versetzte demselben mit dem Hammer von hinten einen Schlag an den Kopf. Der Geschlagene stürzte zu Boden und starb nach Verlauf von wenigen Minuten. Der Schlag hatte den Schädel zertrümmert und eine Gehirnerchütterung bewirkt, die Erbrechen hervorrief. Es drang nun dem Verletzten Speisebrei in die Luftröhre, den Tod infolge Erstickens herbeiführte. Die Schädelverletzung an und für sich würde allerdings auch tödlich verlaufen sein.— Der Angeklagte war geständig; die Geschworenen billigten demselben mildernde Umstände zu. Der Schwurgerichtshof verurteilte den Angeschuldigten, der seine rasche Thal bereute, zu 1½ Jahren Gefängnis.„ 6, winzen Rerbrechens — 13. Jan. Eine Anklage wegen Verbrichens im Amte hatte heute den früheren Stations=Assistenten Friedrich Lapp aus Merklinde im Kreise Dortmund auf die Anklagebank geführt. Lapp ist 1856 zu Ruhrort geboren, verheiratet, Vater eines Kindes, seine Personalakten weisen mehrere Disziplinarstrafen auf. Es wurde demselben zur Last gelegt, Beträge in Höhe von 9 K 80 4, 18 K 60 4 und 2 M, die er in amtlicher Eigenschaft empfangen, unterschlagen, auch die zur Kontrole der Einnahme dienenden Bücher falsch geführt zu haben. In seiner Eigenschaft als Stations= Assistent hatte Lapp obige Beträge für eingegangene Frachten empfangen, das Geld aber nicht in die Kasse gelegt, sondern dasselbe für sich verwandt, nachdem er die Fracht und Avisbriefe vernichtet. Die Frachtkontrolle bei der Eisenbahndirektion in Köln stellte die Unterschlagung fest.— Der Angeklagte war nicht geständig. Die Geschworenen erachteten nur zwei Fälle (die Unterschlagung von 2 A wurde verneint) des Verbrechens im Amte festgestellt, sie billigten dem Angeklagten auch mildernde Umstände zu. Das Gericht erkannte auf 9 Monate Gefängnis und 2 Jahre Ehrverlust. we wi da Er rei ge b n0 Neue Erfindungen. Elektrisches Schweißverfahren. Es dürfte für jeden Techniker von hohem Interesse sein zu erfahren, daß in neuester Zeit ein Verfahren gefunden wurde, welches das eben so zeitraubende als umständliche Nieten von Blechen, wie sie bei Kesselkonstruktionen, eisernen Brücken 2c. zur Verwendung gelangen, ersetzen soll. Es ist dies das elektrische Schweißen. Wie schon der Name sagt, geschieht die Verbindung der Bleche mit Hilfe eines starken elektrischen Stromes, unter dessen Einwirkung die Konstruktions= teile an den Berührungsstellen entsprechend warm K E G tu li * 0 n 9 f 2 schweine Metzveransun und s arme n mehr rin veren nach Häuser Treiben in kann " p a s Aachen sei, für Terrain emeinde erweruf diesen Morgen aben zu 8 ha.) n ausikfurter Firma. ) M a r k d dieser alsbald Wechsel Zahlung e Waren die gute ens und auch ein Schwurild jener alens berzeitig ihr genannte st bereit in denen daß in der lebenschließlich spruch gelend bei er immer ein unnd immer isnahmen ildete eine grund zu und zwar körperverte Ackerer dem Vater Ellingsen, 34 Jahre hatte die tschaft zu en. Auch das Feld jung verbekommen. überhaupt schien diese er ergriff mit demau seines u, antraf üsseln im setzte Joh. chulter, so Loer, der begangene sehr über sch ergriff eben in te demsellag an den und starb er Schlag Gehirner= Es drang öhre, was Schädelauch tödgeständig; ernde Umte den Ante, zu 1½ Verbrechens Assistenten Dortmund 6 zu Ruhrdes, seine trafen auf. ge in Höhe die er in igen, auch sücher falsch Stations= ngegangene in die Kasse nachdem er Frachtkonstellte die ir nicht gezwei Fälle rneint) des en dem Andas Gericht Jahre Ehren. werden und sich wie geschweißt verbinden. Wie den flavonischen Wäldern befinden. In der wit hören, soll die Witkowitzer Eisengewerkschaft Provinz Schlesien ist der Verlust an Menschendas Potent dieser ihrer Provenienz nach russischer leben infolge strengen Forstes auf etwa 50 zu uten Gewerischaft, Herr Kupelwieser, hat Theodor Körners, der Veteran aus den diesem Anlaß in Frankreich vorge=Lkriegen 1813 bis 1815, Schröder in Wöbbelin Versuchen als Experte fungiert. bei Ludwigslust(Mecklenburg), ist am 30. Derusischer Ingenitur soll ein neuesgzember im Alter von 92 Jahren gestorben. Schießpulver erfunden haben, das den Namen* In Hirschberg(Schlesien) wurde ein früheerhalten hat. Dasselbe soll ein rer Zuchthäusler in dem Geschäft eines PfandSprengstoff sein, welcher nur nach einer Rich=sleihers festgenommen, den er hatte berauben und tung wirkt, nämlich nach vorn, während gewöhn= unter Umständen ermorden wollen. Der Verliches Schießpulver und Schießbaumwolle sich brecher war der Polizei von Freiburg i. Schl. entweder gleichzeitig nach allen Richtungen oder aus, wo ein Spießgeselle den P#un verraten sogar nur nach unten entzünden und wirken. hatte, telegraphisch angekündigt worden. Diese Eigenschaft macht alle soliden sorgfältigen“ Noch nicht die Hälfte der Einwohner Vorrichtungen entbehrlich, aus welchem Geschosse Berlins sind geborene Berliner. Nur 42,2 geworfen werden sollen. Man soll Kugelpatro=spZt. sind in Berlin geboren und 57,6 pZt. leichter, weil viel leichtere Metalle als Gußstahl Mittwoche zählen, was seit 186 id Bronce zu Geschützen verwendet werden kommen ist. Im Jahre 1884 zählte der Fevers selen nur etvg ein Behnjg, Bschafen, währen wird? Wer lich, daß es aus irgend einem unvorhergesehenem reits Jungen; im Januar blühten die Obstbäume Grund ganz wertlos sein kann.„Das Aus= und im Februar hatten die Aepfelbäume schon land", Wochenschrift für Länder= und Völker=skleine Früchte; zu ende Mai erntete man schon kunde, ist es, welches die Aufmerksamkeit auf die das Getreide, und zu anfang August kelterte ebliche Erfindung lenkt. man schon Trauben. Die Folge dieser Witterung ##.— war eine leider furchtbare Pest, welche in Haus= und Landwirtschaftlicher. Deutschland viele Menschen hinwegraffte. Im Die Feldtaube wird nun auch in den Kreis Jahre 1538 pflückte man zu Neujahr Veilchen. wissenschaftlicher Erörterungen gezogen. Es gil!— 1624 blühten um Weihnachten Rosen und nämlich festzustellen, ob der Nutzen oder der Pflaumenbäume, 1720 fast den ganzen Winter Schaden der Feldtaube überwiegt. Das läßt hindurch die Kirschbäume. Einer der gelindesten sich nur konstatieren, wenn die Ernährung durch Winter unserer Zeit war der von 1795—1796. Untersuchung des Kropfes und des Darm= und Eg gefror im November nur einige Nächte hinMageninhaltes festgestellt wird. Diese Unter= Zurch dünnes Eis; auch schneite es nur einige suchungen würden bedeutend an allgemeiner Be Male ganz wenig, so daß der Erdboden kaum weiskraft gewinnen, wenn das Material aus den weiß ward. Im Dezember, Januar und Feverschiedensten Gegenden und aus den verschieden= bruar hat man gar keinen Frost wahrgenommen. P artigsten Verhältnissen gesammelt wird. Der Eine Meuge Feldblumen blühten vom Herbste Herr Landwirtschaftsminister hat mit der Unter= her ununterbrochen fort, und einige frühzeitige suchung den Herrn Dr Schleh, Lehrer an der##hlingsblumen waren fast den ganzen Winter Es der Durham beschuldigte öffentlich den Sir G. Chedwynd, auf der Rennbahn mit seinem Jockey nicht ganz saubere Manipulationen unternommen und seine Pfirde nach den Wetten langsamer und schneller lausen gelassen zu haben. Sir Chedwind legte dem Jockeyklub seine Wettbücher vor, die nichts zu seinen Ungunsten ergaben, aber ihn auch nicht von dem erhobenen Vorwurf reinwuschen; er ließ sodann den Lord Durham durch seinen Bruder zum Zweikampf fordern und erhielt die Antwort, daß der Weg zum Gericht ihm offen stände. Aber Sir Chedwind wollte nach vielen vergeblichen Mühen den Versuch, seine Ehre auf ritterliche Weise zu retten, immer noch nicht aufgeben, und er ließ endlich den Lord Durham zum Boxen herausfordern. Das Duell hatte dieser abgelehnt, aber eine Boxpartie zu verweigern, brachte er nicht übers Herz und so ist für mitte Januar der Faustwettkampf angesetzt. Es sind hohe Wetten über den Ausgang des Zweikampfes geschlossen worden und jeder der Boxenden hat 1000 Pfund auf seinen eigenen Sieg gesetzt. * Die Peterskirche in Rom hat Raum für 54000 Personen, der Mailänder Dom faßt 37·000 Personen, die Sofiakirche in Konstantinopel 23000, Notredame in Paris 21000, die Markuskirche in Venedig 7000. * Kalt.„Friedrich!“—„Herr Leutnant!“— „Haben sich die Damen nach mir umgesehen?"— „Jawohl, Herr Leutnant!"—„Laß sie schmachten!“ Schwarze Seidenstoffe v. Mk. 1.25 bis 18.65 p. Met.(ca. 150 versch. Qual.)— Atlasse, Faille Française, Moscovite, Moirée, Sicilienne, Ottoman,„Monopol“, Rhadamés, Grenadines, Surah, Satin merveilleux, Satin Luxor, Damaste, Ripse, Taffete etc. — vers. roben= und stückweise zollfrei ins Haus das Seidenfabrik=Dépöt G. Henneberg(K. u. K. Hoflief.) Zürich. Muster umgehend. Briefe kosten 20 Pfg. Porto. Gottesdienste. Schwerte. Donnerstag abend 8 Uhr: Bibelstunde. achung den Herin Dl. Schlih, Echeer.7 Früglingeblümen waren füst den gangen Winter Landwirtschaftsschule zu Herford, beauftragt. vorhanden.— Erst im März trat ungefähr Dieser Herr hat seiner Zeit eine Untersuchung vierzehn Tage lang eine heftige Kälte, jedoch über die Ernährung des Sperlings mit Erfolg ohne Schnee ein. Das Frühjahr war angenehm, durchgeführt. An den landwirtschaftlichen Zen= und die Ernte des Jahres 1796 fiel sehr reichtralverein in Schlesien ist bereits das Ansuchen sich aus. Der Januar des Jahres 1804 war gestellt worden, ein Mitglied zu bezeichnen, bekanntlich so milde, daß Erlen und Haselstauden welches geneigt wäre, aus unserer Gegend in regel-(hier bei uns in voller Blüthe standen, Fliegen mäßigen Fristen eine erlegte Feldtaube einzusenden, und andere Insekten aus ihrem Winterschlafe erVermischtes.(wachten und im Sonnenschein flogen. * Der Dampfer„Britannia“ soll auf der Reise!* In einem Nachbardorfe bei Göttingen von Gibraltar=New=York mit Mann und Maus unter= gab ein Dienstmädchen seiner erkrankten Herrin, gegangen sein. 750 Personen waren an Bord. einer Pfarrersfrau, irrtümlicher Weise aus einer In Californien stürzte ein Ans to) Toterunz Karbolflasche anstatt aus der Medizinflasche zu * Der Beginn des diesjährigen miteldeutschen das Dienstmädchen erhängte sich. Bundesschiebens it auf den„ei einem Karnevalbalfest* Eine eigenartige Shlvesterfeier im Zentralhotel am Samstag abend wurden für begingen einige Mitglieder des Dresdener Aul17000 Mark Champagner, für 11,000 M. andere gemeinen Turnvereins, die als enragierte HeideWeine vertilgt. Schöne schlechte Zeiten! Läufer bekannt sind. Sie beschlossen, in der Fürst„Ferdingnd von Bulgaren, will seiner Dreedener Heide selbst einen Tannenbaum anMutter zu Ehren einen Clementinen=Orden errichten. Tresbene. Leide selbst Es gibt auch noch nicht genug Orden! zuzünden, so wie er in der Erde steht. Nach* Das Stammschloß der Familie des Grasen dem man im Fischhaus an der Radebergerstraße Gontant=Biron im französischen Departement Gers ist einige frohe Stunden verbracht hatte, zog man niedergebrannt. Zahllose Kunstsachen, alle Familien= um eif Uhr hinaus nach der Schleuße 18, um gemeldet, daß während dort auf einer Höhe, von der man die der letzten kalten Tage die Pariser Stutzer mit übersehen kann, die erste Feierstunde der Jahresgroßem Erfolge das Tragen von Muffen zur wende im Geiste schon längst vergangener Zeiten Mode gemacht haben. Es bietet einen recht zu begehen. Es wurde ein alleinstehender, mit drolligen Anblick, wenn man einem Ehepaar, Schnee bedeckter Baum mit zahlreichen vichtern Arm in Arm, die Hände in den Muffen steckend, besteckt und bei dem Glockenschlage zwolf brannte begegnet.(man diese an. Das war ein wunderbarer An* Vorsicht ist die Mutter des Etiketts. Ein=Iblick in der hellen Mondnacht, in diesem Augenzelne Weinhändler machen sich bereits die aus blicke tiefsten Waldfriedens. Feierlich klang das den Fälschungsprozessen gewonnenen Erfahrungen Lied„Stille Nacht, heilige Nacht“ durch die zu nutze, um einer gleichen Anklage aus dem Ruhe. Wohl über eine Stunde erfreuten sich Wege zu gehen. So lesen wir z. B. als An= die Teilnehmer tief bewegt an dem strahlenden merkung in dem Preisverzeichnisse einer Berliner Baume, dann wurden die Lichter verlöscht und Handlung die Sicherheitsklausel:„Die Etiketten man trat die Heimkehr an. bezeichnen nicht immer den Ursprung der Weine,] Das Themse=Polizeigericht in London versondern eine dem Preise entsprechende Qualität.“ fügte am 29. Dezember die Vernichtung von * Die Anfertigung einer Kühlungsanlage drei Millionen Apfelsinen. Dieselben hatten die für den Palast des Gouverneurs von Kamerun Ladung des Dampfers Agnes gebildet, welcher ist von der Reichsregierung einer Firma in Ot= in der Themse gesunken. Die Früchte hatten tensen übertragen worden. Die Anlage soll aus drei Wochen unter Wasser gelegen und befanden einer Eismaschine bestehen, in welcher Salzwasser sich deshalb in gesundheitsschädlichen Zustande. durch Verdunstung von Ammoniak weit unter!* Ein strammes Regiment scheint den Gefrierpunkt gebracht werden soll. Dasselbe der altmärkische Schulze H. in seiner Gemeinde zirkuliert sodann in einem Röhrennetz durch das auszuüben, der vor kurzem wörtlich Nachstehendes Gebäude. bekannt machte:„Und dann mache ich noch be* Opfer des Winters. Die strenge kannt, daß jedes Schwein in der Gemeinde, wag Kälte der letzten Wochen, so wird aus Agram geschlachtet werden soll, wenigstens drei Stunden telegraphiert, der sich starke Schneefälle und vorher bei dem Fleischbeschauer sich anzumelden Schneestürme zugesellten, hat im kroatischen hat, mit ausnahmsweise, wenn eins plötzlich krank Küstenlande zahlreiche Menschenleben zum Opfer wird.“ Die armen Tiere. gefordert. Es ist fast keine Familie in den? Boxende Lords. Die wenigsten Orten Staza, Krmpote, Kriviput, St. Georg, Duelle gibt es bekanntlich in London und England, welche nicht den Verlust mindestens eines Ange= da weder die hochedlen Lords, noch die bürgerhörigen erleiden würde. Bisher sind im Weich=lichen Bewohner des Drei=Inselreiches besonders bilde der Stadt Zengg allein vierzehn Leichen für diese Art des Streitigkeitenschlichtens eingeaufgefunden. Wie viele unter dem klafterhohen nommen sind. Daß aber die verletzte Ehre durch Schnee noch liegen, ist nicht abzusehen, da die ein Wettboxen repariert werden soll und noch Thäler, Mulden, Gräben, wie auch viele Häu= dazu bei Mänvern, welche den ser mit dichten Schneemassen bedeckt sind. Ver= tausend“ angehören, ist in unserer Zeit zi unglückt sind meist Weiber, Mütter zahlreicher mindesten neu. Seit Wochen geht ein SportFamilien, deren Männer sich auf der Arbeit in skandal durch die verschiedensten Blätter. Lord Todesanzeige. Heute verschieg nach# langem, schwerem Leiden mein unvergesslicher Gatte,# unser lieber Vater, Schwieger- und Grossvater, der## Berginvalide " Heinrich P#ter van 59 f.1 u. im Alter von 52 Jahren und 1 Monat. 5 4 Freunden, Verwandten ( und Bekannten diese Traueranzeige mit der Bitte 2 Tandwirtschäftlicher Kreisverein Iserlohn. Gemäß Beschlusses der Generalversammlung vom 22. Dezember p. ist für alle diejenigen wirklichen Mitglieder unseres Vereins, welche nicht zugleich Mitzieder der Kondes=KalturGesellschaft für den Regierungs=Bezirk Arnsberg sind und als solche die wöchentlich einmal erscheinende landwirtschaftliche Zeitung für Westfalen und Lippe unentgeltlich erhalten, auf die genannte Zeitung auch für das Jahr 1888 von uns abonniert worden. Diejenigen verehrlichen Mitglieder, für welche nicht ausgesprochenem Wunsche zufolge die Bezahlung der Zeitungs=Bestellgebühr von uns vermittelt worden ist, werden höflichst ersucht, die Zeitung bei der Postanstalt ihres Postbestellbezirks— soweit es bisher noch nicht geschehen ist— gefälligst in Empfang zu nehmen oder gegen Entrichtung der Bestellgebühr von 60 Pfennig für das Jahr durch die Post sich bestellen zu lassen. Der Vorstand: Löbbecke. erangerge um stille Teilnahme.„ Höchsten, 14. Jan. 1888.) Die trauernden Hinterbliebenen. 4 Die Beerdigung findet Dienstag nachmittag ½4 2 Uhr statt. 3 sssse Veranntmachung. Der Etat der Kämmereikasse der Stadt Schwerte pro 1888/89 liegt gemäß§ 66 der Städte=Ordnung 8 Tage lang zur Einsicht der Eingesessenen im hiesigen Stadthause offen. Schwerte, 13. Januar 1888. Der Magistrat. 7 148 Nächste Ziehung am 20. Februar 1888. Laut Reichsgesetz vom 8. Juni 1871 im ganzen deutschen Reiche gesetzlich zu spielen gestattete Stadt Barletta Lose. Jährlich 4 Ziehungen mit Haupttreffer von 2 Millionen, 1 Million, 500000, 400000, 200000, 100000, 50000, 30000, 25000, 20000, 10000, 5000, 2000, 1000 Mark etc. Gewinne die„bar“ in Gold wie vom Staate garantiert ausgezahlt werden und wie sie keine einzige Lotterie aufzuweisen hat. Jedes Los gewinnt! Monats-Einlage auf ## ein ganzes Los 8 Mark. Agentur: G. WESTEROTH, Baden. Post und Zahlstelle: Waldshut i. Baden, Briefe mit Wertinhalt wolle man einschreiben lassen. Beranntnachung. Die Anlieferung der für eine Schulklasse erforderlichen Subsellien soll am Mittwoch, den 18. dis. Mts., vormittags 11 Uhr, im hiesigen Stadthause, wo der Kosten=Anschlag eingesehen werden kann, öffentlich zum Verding ausgesetzt werden. Schwerte, 13. Januar 1888. Der Schulvorstand. Dr. Kochs Pepton-Bouilion. Ausgezeichnet als Zusatz zu Suppen, Gemüsen, Tunken etc. Zwei Theelöffel voll geben mit Wasser ohne weiteren Zusatz sofort eine Tasse schmackhafte und kräftige Fleischbrühe. Nahrhafter als alle Fleisch-Extracte. (Ein Sohn achtbarer Eltern, S welcher Lust hat, das Malerund Anstreichergeschäft zu lernen, wird gesucht von Wilh. Schmidt, Hagen, Böhmerstraße Nr. 11. in Sohn ordentlicher Eltern, mit guten Schulkenntnissen, kann die Buchdruckerei unter günstigen Bedingungen erlernen und sofort eintreten. Carl Braus. Verkauf. Am Mittwoch, den 18. Januar, morgens 10 Uhr, sollen beim Wirt Panhorst am Markt hier Tische, Bettstellen, Ofen, Männer- u. Frauenkleider und viele andere Sachen gegen Bar verkauft werden. Schwerte, 13. Januar 1888. Schmitz. Tanz=Anterricht. Mein angekündigter TanzKursus beginnt Dienstag, den 17. Januar, abends 8 Uhr, im Saale der Wirtschaft zur Helle. H. Weber, Tanzschrer. Im Lokale des Herrn C. Krämer zu Bürenbruch am Sonntag; den 22. Januar, abends 5 Uhr: Vorlcsung in hies. plattdeutscher Mundart. Entree 50 Pf. Schmitz. Ia. helle stets vorrätig. Per 1. Mai kr. sind 3 Bodenzimmer, Keller und Stallung zu vermieten. Näheres in der Expedition. Volksschulliederbücher zu haben bei Carl Braus. Handels=Nachrichten. Dortmund, 14 Januar 1888. Neuz, 14. Jannar 1888. Dinslaken, 12. Jan. geführt zum heutigen Viehmarkt 530 tragende, frischmilchende Kühe und Rinder, welche bei flottem Handel alle Absatz fanden. Die Preise erhielten eine kleine Besserung. Am Schweinemarkt waren 1470 Stück angetrieben, wovon Sangschweine im Alter von 4 bis 8 Wochen pro Woche mit 1,75—2,25# bezahlt wurden. Faselschweine, 16 bis 20 Wochen alt, 21—27# per Stück. Fette 1. Qualität 45 J, II. Qualität 42 M pro 50 kg Schlachtgewicht. Handel gut. Absatz nur bei kleinen Schweinen befriedigend.— Nächster Markt: Donnerstag 26. Kans 9 0 arene S* G Invelltür-Ausverkauf 188S. Unser diesjähriger Ausverkauf nach beendeter Inventur beginnt: Sonntag, den 15. Januar kr. und endet Sonntag, den 5. Februar hr. 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