hoben und unterging r Landwirtte. mit? 15. 12. 2, rtschaftlichen n Vorjahren epflichtungen Bankkredite ammen laut orschung die en Quellen: sentlich aus rtschaftlichen Zuwachs von für die KreBeachtlich ist ite 1927 noh dene Erleicher Deutschen ahresende zu andwirtschaft 0 Mill. R 0 Mill. R smäßig eine tuar von je mittel=Groteilte ihren ihre Firma e. mit einem Gesellschaft 2 tigt 3100 300 wzV. Höxtersche Zeitung gelgg und Gegätsele: Amtliches Kreisblatt#t für den Kreis Höxter Fosscheck=Hamnver4se0 Verlag und Ge Buchdr. F. I Anzeigenblatt der Stadt=. Amts= und Landesbehörden Erscheint täglich morgens mit Ausnahme der Sonn= und Feiertage. Bezugspreis 1.50.MA monatl. zuzügl. Bestellgeld. Bestellungen in der Geschäftsstelle, bei unseren Agenten und sämtlichen Postanstalten. Die Einzelnummer kostet 10%. Gratis=Beilagen:„Dreizehnlinden"=Heimatklänge, Soziale Rundschau, St. Nikolausblatt, Bote für das für den Kreis Höxter Alteste und verbreitetste Tages=Zeitung im Kreise Höxter Anzeigenpreis für 1 mm Höhe 45 mm breit 8%, bek Dand Anzeigen aus Stadt u. Kreis Höxter 5%, Reklamen 1 mm EbtreheranHöhe 9mm breit 30 9.- Beilagengebühr nach Übereinkunft. Verlagsort für den Postzeitungsvertrieb Lippstadt. Ratgeber für Landwirte, Am häuslichen Herde, Aus dem Reiche der Frau, Mode vom Tage. Nr. 201.(1. Blatt) Höxter, Donnerstag, 30. August 1928. 81. Jahrgang. Lambach erhält einen Verweis. Kein Ausschluß aus der deutschnationalen Partei. Ein Sieg Lambachs. (Drahtbericht unserer Berliner Redaktion.) Berlin, 29. August. „Das Parteigericht der Deutschnationalen Volkspartei trat heute vormittag unter dem Vorsitz des Abg. SchultzBromberg zusammen, um über die Berufung des Abg. Lambach gegen den Spruch des deutschnationalen Landesverbandes Potsdam II zu entscheiden. Der genannte Landesverband hatte bekanntlich den Ausschluß Lambachs aus der Deutschnationalen Partei ausgesprochen, weil Lambach in einem Artikel in der Presse die Umstellung der Deutschnationalen von ihrer monarchistischen Einstellung zur Bejahung des heutigen Staates verlangt hatte. Die heutigen Verhandlungen des Parteigerichtes haben mit einem Siege Lambachs über seine Widersacher, vor allem über Hugenberg geendigt. Die Sitzung, zu der Lambach persönlich erschienen war, endigte mit folgendem Urteil: „Unter Aufhebung des Urteils des Landesverbandes Potsdam II wird gegen Herrn Reichstagsabgeordneten Lambach auf einen Verweis erkannt.“ Aus der Begründung des Urteils hebt der Deutschnationale Pressedienst folgende Punkte hervor: Dem Landesvorstand Potsdam II wird darin beigetreten, daß der Aufsatz„Monarchismus“ des Abg. Lambach nach Form und Inhalt scharf zu mißbilligen ist. Andererseits hat das Kelloggs Abreise nach Irland. Paris, 29. Aug.(Eig. Drahtb.) Staatssekretär Kellogg hat in Begleitung des Präsidenten des irischen Freistaates, Cosgrave, heute früh 8 Uhr Paris verlassen. Beide haben sich in Le Havre an Bord des amerikanischen Kreuzers„Detroit“ begeben, der nach Irland in See gegangen ist. Von der Räumung war nicht die Rede. Brüssel, 29. Aug.(Eig. Drahtb.) Minister des Auswärtigen, Hymans, erklärte bei seiner Rückkehr von der Unterzeichnung des Kellogg=Paktes einem Pressevertreter: Bei meinen Unterredungen mit Briand, Poincaré, Berthelot und Stresemann war von einer evtl. Räumung des Rheinlandes nicht die Rede. Es war auch nicht der richtige Platz und der richtige Moment, um die Materie anzuschneiden. Ein Schritt des Papstes in der Friedensfrage London, 29. Aug.(Eig. Drahtb.)„Daily Expreß“ berichtet aus Rom, der Papst bereite ein wichtiges Dokument über den Weltfrieden bevor, indem er indirekt dem in Paris unterzeichneten Friedenspakt seine volle Zustimmung gebe, zugleich aber Priorität für den Heiligen Stuhl in der Ergreifung der Initiative in dieser Frage beanspruche. Der Weltkirchen=Kongreß fordert Abrüstung. Prag, 29. Aug.(Eig. Drahtb.) Der Prager Weltkongreß für Friede und Freundschaft durch die Kirchen trat heute vormittag zu seiner 4. Hauptversammlung zusammen. Dr. Merrill=Newyork. führender Vertreter des amerikanischen Protestantismus, entwickelte die religiösen und sittlichen Grundlagen des Weltfriedens. In weiten Kreisen sei man noch immer der Ueberzeugung, daß die Sicherheit der Völker auf Armeen, Verträgen, Sicherungen und Sanktionen beruhe. Viel wichtiger als Völkerbund, Schiedsgericht und internationale Verhandlungen sei der Geist des guten Willens, der hinter diesen Organisationen stehen müsse. Es sei die höchste Pflicht der christlichen Kirchen, eine sittliche und geistige Atmosphäre zu schaffen, in der der Krieg schließlich aussterben müsse. Die christlichen Kirchen sollten mit ihrer Arbeit den nationalen Egoismus, die Herrschsucht und Eifersucht durch einen Geist gegenseitigen Vertrauens ersetzen. Prag, 29. Aug.(Eig. Drahtb.) Dem Weltkongreß für Friede und Freundschaft durch die Kirchen, zu dem 532 tirchliche Vertreter aus 42 kontinentalen und überseeischen Landern in Prag versammelt sind, ist nach= viertägigen Verhandlungen im internationalen Komitee eine mit Parteigericht unter Würdigung des gesamten Sachverhalts die Ueberzeugung gewonnen, daß der Abg. Lambach nicht einen Verstoß gegen das Parteiprgramm beabsichtigte, sondern der Partei nützen wollte. Da die monarchistische Gesinnung des Herrn Lambach und sein Eintreten dafür außer Zweifel steht und er überdies sein Bedauern ausgedrückt hat, Gefühle der Verehrung verletzt zu haben, kam das Parteigericht zu dem Schluß, daß man Herrn Lambach nicht aus der Partei ausschließen könne, weil er einen falschen Weg eingeschlagen habe für einen Zweck, den er als für die Partei nützlich hielt. Es beibt aber die Mißbilligung, die auch das Gericht aussprechen muß. Deswegen ist auf einen Verweis erkannt worden Die Zusammensetzung des Gerichtes war so, daß etwa die Hälfte die Ansicht Hugenbergs vertrat, der auf unbedingten Ausschluß Lambachs bestand und ein entsprechendes Ultimatum an die Partei gerichtet hatte, wanrend die übrigen Mitglieder, die mehr den Standpunkt des Grafen Westarp und Wallrafs vertraten, für eine Revision des ersten Urteils eintraten. Letztere erkannten klar, daß ein Ausschluß Lambachs zur Sprengung der Deutschnationalen Partei führen würde. Wie verlautet, hat Graf Westarp noch gestern mit Mitgliedern des Parteigerichts in diesem Sinne verhandelt. Das heutige milde Urteil bedeutet einen vollen Sieg nicht nur Lambachs, sondern auch der Parteileitung über Hugenberg und seinen Kreis. Man darf gespannt sein, in welcher Weise Hugenberg auf seine Niederlage reagiert. Spannung erwartete Entschließung über die Abrüstung vorgelegt worden. Der Antrag fordert, daß alle Staaten, die Mitglied des Völkerbundes sind, ihre bewaffneten Kräfte gemäß dem Völkerbundspakt einschränken und ein allgemeines Schiedsgericht annehmen. Der Antrag ruft die Kirchen auf, ihren sittlichen Einfluß zusammen mit dem Völkerbund und den eigenen Regierungen dazu zu verwenden, daß dieselben mit aller Beschleunigung internationale Abmachungen treffen, die für diesen Zweck notwendig sind. Er ruft die Kirchen auf, ihre geistigen Kräfte und ihren erzieherischen Einfluß dafür einzusetzen, daß die Völker fortan ihre brüderliche Solidarität und ihre Verpflichtung zur zielbewußten Zusammenarbeit bejahen. Der Kongreß nahm nach längerer Beratung die Entschließung einstimmig mit einer Stimmenthaltung an. Zum ersten Male haben sich die Vertreter des kontinentalen und des amerikanischen Protestantismus, der englischen Kirche, der griechisch-orthodoxen und der Missionskirchen des fernen Östens zu einer gemeinsamen Erklärung über eine internationale politische Frage zusammengeschlossen. Die deutsche Delegation, die 58 Mitglieder umfaßt, hatte sich einmütig hinter diese Erklärung gestellt. Die Forderung einer vollständigen Abrüstung, die von holländischer Seite gestellt wurde, ist fallen gelassen worden. Die Erklärung beschränkt sich auf die Forderung einer beschränkten Abrüstung, wie sie der Völkerbundspakt vorsieht. Für eilige Leser. Gestern fand auf dem Berafriedhof in Heidelberg die Beisetzungsfeier für Admiral Meyer=Waldeck, den früheren Gouverneur und Verteidiger von Kiautschau, statt. Laut Vossischer Zeitung hat der Kreditbrief=Fälscher Ugo Marchesini, das Haupt der kürzlich festgestellten internationalen Fälscherbande, der bisher die ihm zur Last gelegten Straftaten bestritten hatte, ein Geständnis abgelegt. Der ehemalige englische Kriegsminister Lord Haldane, dessen Tod vor kurzem gemeldet wurde, hat der Universität Göttingen, wo er studiert hatte, 1000 Pfund Sterling vermacht. Bolivien, Kuba und Pern haben dem amerikanischen Staatsdepartement ihre Absicht mitgeteilt, dem Kelloggpakt beizutreten. Die Dornier=Wal=Flugboot=Gesellschaft in Sidney hat einen regelmäßigen Luftdienst zwischen Sidnen und Neuseeland und zwischen Tasmanien und Australien eröffnet. Die Agentur Indo Pacific meldet aus Schanghai, daß das amerikanische 12000 Tonnen Flugzeugmutterschiff „Avocet“ bei Tschifu gestrandet ist. Die Versuche, es wieder flott zu machen, sind bisher vergeblich gewesen. Ein unfaires Spiel. Der Streit im sozialistischen Lager über die Panzerkreuzer=Affäre läßt nicht nach. Man ersieht aus der Haltung der sozialistischen Massen im Lande, daß sie mißtrauisch gegen ihre Führer geworden sind. Dieses Mißtrauen ist mehr als verständlich. Haben doch die Sozialdemokraten den Wahlkampf vornehmlich unter der Parole gefuhrt: Gegen Panzerkreuzer und für Kinderspeisung! Die Massen haben die Parole ernst genommen, obschon sie durch die gemachten Erfahrungen hätten ge vitzigt sein sollen. Was haben die Sozialisten als Oppositionspartei den Massen nicht schon alles versprochen! Vor der Revolution versprachen sie die Beseitigung der kapitalistischen Produktionsordnung. Als die Sozialisten beider Gruppen nach der Revolution die Macht in den Händen hatten, setzten sie Sozialisierungskommissionen ein, die den Nachweis bringen mußten, daß die Sozialisierung zurzeit, nämlich als die Sozialdemokraten die Macht hatten, noch nicht möglich sei. Dieses eine gravierende Beispiel genügt schon. Nun haben die Sozialdemokraten bei den Wahlen einen großen Vorteil errungen und die Führung in der Regierung erhalten. Es ist selbstverständlich, daß die Massen nun von den Sozialisten die Erfüllung ihrer Versprechungen, die sie vor den Wahlen machten, verlangen. Jedem Kenner der Verhältnisse aber war es klar, daß die Sozialisten diese Versprechungen nicht erfüllen würden. Wir wußten von vornherein, daß auch unter sozialistischer Ministerherrlichkeit der Vanzerkreuzer gebaut würde. Und worauf gründete sich unsere Ueberzeugung: Bei der Abstimmung über die erste Rate für den Panzerkreuzer A im Reichshaushalt ereignete sich im Plenum des Reichstages ein bezeichnender Vorgang. Die Kommunisten beantragten namentliche Abstimmung. Die namentliche Abstimmung findet statt, wenn 50 Abgeordnete den Antrag unterstützen. Die Kommunisten waren nicht mit 50 Abgeordneten anwesend, so daß sie für ihren Antrag Unterstützung aus anderen Reihen bedurften. Was lag nun näher, als daß die Sozialisten den kommunistischen Antrag unterstützten, um diesen zur Durchführung zu bringen, und sämtliche Abgeordnete des Reichstages damit zu zwingen, durch namentliche Abstimmung offen Farbe zu bekennen. Die Sozialisten aber unterstützten den kommunistischen Antrag auf namentliche Abstimmung nicht, so daß durch einfaches Erheben von den Sitzen, wie bei jeder anderen Etatsposition, abgestimmt wurde. Wenn bei namentlicher Abstimmung Kommunisten, Sozialisten und Demokraten vollzählig anwesend gewesen wären, dann wäre der Panzerkreuzer gefallen. Auch in den Reihen der bürgerlichen Parteien gab es nämlich eine erhebliche Zahl von Abgeordneten, die bei namentlicher Abstimmung nicht für den Panzerkreuzer gestimmt, sondern sich der Abstimmung enthalten haben würden. Und es gab auch in den Reihen der bürgerlichen Parteien eine Reihe von Gegnern des Baues des Panzerkreuzers. Aber die Gelegenheit, mit namentlicher Abstimmung den Panzerkreuzer zu Falle zu bringen, haben die Sozialdemokraten verhindert. Diesem sozialistischen Spiel im Reichstag schloß sich das Verhalten der sozialistischen Minister in den Länderregierungen, vor allen Dingen in Preußen an. Der preußische sozialdemokratische Ministerpräsident konnte die preußischen Stimmen im Reichsrat beauftragen, gegen den Panzerkreuzer zu stimmen. Preußen hätte Unterstützung erhalten von einer Anzahl anderer Länder und auch von diversen preußischen Provinzen, die ja auch im Reichsrat eine Stimme haben. Es wäre dann auch eine Mehrheit im Reichsrat gegen den Panzerkreuzer möglich gewesen, und dann konnte dieser Kreuzer nur gebaut werden, wenn der Reichstag sich abermals, und zwar mit% Mehrheit, dafür ausgesprochen hätte. Jedes Kind weiß, daß diese% Mehrheit auch im alten Reichstage bestimmt nicht zu erzielen war. Warum hat der sozialistische Ministerpräsiden in Preußen, der noch kurze Zeit vor der Abstimmung über den Panzerkreuzer im Reichstag im Preußischen Landtag eine fulminante Rede gehalten hat, nicht alles daran gesetzt, daß der Panzerkreuzer bei der Abstimmung im Reichsrat keine Mehrheit erhielt? Wer diese Vorgänge beobachtet hat, der schätzte das ganze sozialistische Geschrei vor den Wahlen gegen den Panzerkreuzer ganz richtig als eine Irreführung der Massen ein. Die Massen haben das ja auch jetzt erfahren können. Trotzdem die Sozialisten mit den Demokraten im Kabinett die Mehrheit haben, haben sie davon Abstand genommen, dem Reichsrat und Reichstaa eine neue Vorlage zu unterbreiten mit dem Zweck, den Beschluß des Reichstages vom Frühjahr dieses Jahres betr. Bau des Panzerkreuzers wieder aufzuheben. Der sozialdemokratische Fraktionsführer Dr. Breitscheid hat offen ausgesprochen, daß die sozialistischen Minister gern ihre Zustimmung zum Panzerbau verweigert hätten, wenn die beiden demokratischen Minister sich dafür ausgesprochen haben würden. Dann wären die Sozialisten im Kabinett in der Minderheit gewesen und hätten sagen können, sie seien überstimmt worden; sie könnten also nicht dafür, daß der Panzerkreuzer gebaut würde. Diesen Gefallen haben die Demokraten den Sozialisten aber nicht getan. Die Demokraten hatten beschlossen, so abzustimmen, wie die Sozialisten abstimmten, und deshalb stimmten die sozialdemokratischen Mitglieder des Kabinetts nicht gegen, sondern für den Bau des Kreuzers. Hätten sie dagegen gestimmt, dann hätten auch die Demokraten dagegen gestimmt und dann wäre der Panzerkreuzer im Kabinett gefallen. Es mußte dann eine Vorlage an den Reichsrat und Reichstag kommen, den ersten Beschluß für den Panzerbau wieder aufzuheben und den Bau des Kreuzers ein für allemal abzulehnen. Man sieht also ein zusammenhängendes Spiel: Die Sozialdemokraten spektakelten gegen den Bau des Kreuzers, weil ihnen das vor den Wahlen zweckmäßig schien. Sie verhinderten aber nicht die Annahme der ersten Rate für den Panzerkreuzer, und nach den Wahlen machten sie ebenfalls keinen Finger krumm, um den Bau des Kreuzers zu verhindern. Ob den gutgläubigen Massen, die sich so leicht durch Spektakelreden von Oppositionsparteien betören lassen, nun endlich die Augen aufgehen? Die deutsche Delegation in Baden=Baden Baden=Baden, 29. Aug.(Eig. Drahtb.) Heute vormittag traf die deutsche Delegation für Genf in BadenBaden ein. Nach der Ankunft begab sich Staatssekretär v. Schubert sogleich in das Hotel Bellevue. wo eine kurze Aussprache zwischen Dr. Stresemann und dem Führer der Genfer Delegation über die Genfer Ratstagung stattfand. Kurz vor 11 Uhr verließ Staatssekretär v. Schubert das Hotel, um mit der gesamten Delegation 11.08 Uhr die Reise nach Genf fortzusetzen. Ein Zeitpunkt für die Aussprache zwischen dem Reichsminister des Auswärtigen, Dr Stresemann, und dem Reichskanzler Hermann Müller in Baden=Baden ist noch nicht bestimmt. Der Gesundheitszustand Dr. Stresemanns ist befriedigend. Zur Kriegsanleihe=Affäre. Hamburg, 29. Aug.(Eig. Drahtb.) Die Untersuchungen in der Kriegsanleihe wurden gestern in Hamburg fortgesetzt. Die Berliner Beamten erbaten sich von der Hamburger Kriminalpolizei die Beigabe eines Beamten, um gemeinsam die Privatwohnung des Herrn Stinnes und die Geschäftsräumlichkeiten des Hamburger Hofes zu durchsuchen. Besonderes Augenmerk wurde auf die Korrespondenz gelegt, aus der man bereits früher einen Schriftwechsel beschlagnahmt hatte, der Herrn Stinnes zu belasten schien. Wie der„Hamburger Anzeiger“ hört, wurde aber bei der gestrigen Untersuchung keinerlei Material gefunden, das Licht über Beziehungen von Stinnes zu der Affäre der Kriegsanleihe=Schiebungen gebracht hätte. Die Beamten kehrten gestern abend wieder nach Berlin zurück. In Fortführung der Untersuchung soll in den nächsten Tagen Herr Stinnes selbst verhört werden, aber nicht in Hamburg, sondern in Berlin. Augenblicklich befindet sich Herr Stinnes in Mülheim/Ruhr, von wo aus er in den letzten Tagen eine geschäftliche Reise nach England unternahm. Neuestes aus aller Welt. Geständnis einer Mörderin. Berlin, 29. Aug.(Eig Drahtb.) Heute bat die Frau des Schlächtermeisters Heiduck, dessen Schwester am Sonntag in bisher nicht aufgeklärter Weise ermordet worden war, dem Kommissar der Mordkommission vorgeführt zu werden, da sie Angaben von Wichtigkeit zu machen hätte. Sie legte dann ein Geständnis ab und gab zu, die Schwägerin mit einem Hackebeil hinterrücks erschlagen zu haben. Wie sie sagt, hatten sich die Zustände im Hause so zugespitzt, daß sie sie nicht mehr ertragen konnte. Nachdem am Sonntag der Ehemann mit der Tochter ausgegangen war, legte sich Frau Heiduck halbangezogen auf ihr Bett. Ihre Schwägerin saß in dem kleinen Kontor am Fenster. Frau Heiduck gab zu, sich herausgeschlichen und der Sitzenden mit dem Beil wuchtige Hiebe auf den Kopf versetzt zu haben. Die Zertrümmerung der Scheiben an dem Schränkchen ist offenbar erfolgt, um einen Raubmord vorzutäuschen. Frau Heiduck erlitt nach ihrem Geständnis einen völligen Zusammenbruch, sodaß ihre Vernehmung vorläufig abgebrochen werden mußte. 95 000 Mark Bestechungsgelder an einen Direktor der Berliner Elektrizitätswerke. Berlin, 28. Aug. Vor dem Großen Schöffengericht Charlottenburg standen heute, laut„Achtuhrabendblatt“, unter der Anklage des Betruges und der Unterschlagung zwei Angestellte des Eisenbahnbau= und Tiefbaugeschäfts Heinrich Kutzner. Die Firma Kutzner hat in den letzten Jahren, insbesondere in den Jahren 1924 und 1925, sehr große Aufträge von der Reichsbahn und den Berliner städtischen Behörden erhalten. In der heutigen Verhandlung kam zur Sprache, daß in riesigem Umfange mit Bestechungsgeldern bei allen möglichen Behörden gearbeitet worden war. Gewaltige Aufträge der Berliner Elektrizitätswerke flossen ihr zu. und sie zahlte 1925 allein an den später verstorbenen Direktor der Elektrizitätswerke, Edlich, 95 000 M Bestechungsgelder. Der Vorsitzende erklärte: Ich möchte darauf aumerkam machen, daß auf Grund dieser Enthüllungen die Staatsanwaltschaft das Verfahren gegen Unbekannt einleiten wird. in dem nach Beamten gefahndet wird, die in so schamloser Weise sich haben bestechen lassen. Sie müssen raus aus dem Dienst." Schwere Foigen eines Auto=Unfalles. Zeulenrode, 29. Aug.(Eig. Drahtb.) Bei der Einfahrt in den Hof der von der 4. sächsisch. Nachrichtenabteilung=Dresden als Quartier benutzten Realschule rannte ein Lastauto der Abteilung gegen einen Pfeiler, der umstürzte und einen Teil der Mauer Schlußtagung des Weltparlaments. Die Schlußansprache Schückings. Berlin, 28. Aug. Die Berliner Tagung der Interparlamentarischen Union hat gestern abend mit der Annahme der großen Entschließung über die Rechte und Pflichten der Staaten ihr Ende erreicht. In der Schlußabstimmung wurde die Entschließung im ganzen unter Beifallskundgebungen angenommen. Hierauf folgte die Entscheidung über die am Sonnabend von der ägyptischen Delegation eingebrachte Entschießung zum Schutze des parlamentarischen Regimes. Dazu legte der Rat die bereits mitgeteilte veränderte Fassung vor. Der dritte Absatz, der betont, daß die Union ein Urteil über die politischen Verhältnisse, namentlich die innerpolitischen Verhältnisse einzelner Staaten vermeiden wolle, wurde mit 59 gegen 45 Stimmen angenommen. Dagegen haben mit den Aegyptern auch die Deutschen gestimmt. Die gesamte Resolution wurde unter Beifallskundgebungen mit großer Mehrheit angenommen. Es wurde dann durch Zurufe die Neuwahl des Interparlamentarischen Rates vorgenommen, in dem Deutschland durch Professor Dr. Schücking und Reichstagspräsident Löbe vertreten ist. Darauf ergriff der Vorsitzende der Konferenz, Professor Schücking, das Wort zu folgender Schlußansprache: Die Debatte hat uns manche Wunden am Körper der internationalen Menschheit aufgezeigt, die es zu heilen gibt. In erster Linie sind dabei wieder die Klagen der nationalen Minderheiten hervorgetreten. Wir haben uns dann mit der gegenwärtigen Entwicklung des parlamentarischen Systems beschäftigt. Das parlamentarische System steht im Mittelpunkt der öffentlichen Kritik. Durch lange Generationen hindurch ist um das parlamentairsche Regime gekämpft worden. In dieser Zeit hat man sich davon vielleicht zuviel versprochen. Dennoch hat unsere Diskussion ergeben, daß unsere Welt grundsätzlich an den parlamentarischen Institutionen als Zentralstellen der staatlichen Willensbildung festhalten will. Fast ohne Ausnahme hat man sich für die Art dieser Institutionen auf das allgemeine gleiche Wahlrecht als selbstverständliche Grundlage berufen. Aber die Diskussion hat bewiesen, daß trotzdem noch genug Probleme für den Parlamentarismus offen bleiben. Weiter sind von uns einige Artikel unserer Satzungen auf Grund der zutage getretenen Bedürfnisse abgeändert worden. Wie die hierauf bezüglichen Vorschläge, so hat die Plenarkonferenz auch mit geringfügigen Abänderungen die Resolution angenommen, die ihr die ständige Kommission für das Ein= und Auswanderungsproblem vorgelegt hat. Es ist, so fuhr Professor Schücking fort, nicht nur die Pflicht des Vorsitzenden, den wesentlichen Inhalt der gefaßten Entschließungen wiederzugeben, sondern auch die nationalen Gruppen auf ihre Verpflichtung aufmerksam zu machen, das Ihrige dafür zu tun, damit der Inhalt der Resolutionen daheim Kraft gewinne. Indem ich auch dieser Pflicht genüge, möchte ich abschließend noch eine allgemeine Betrachtung anstellen. Ich habe mierlaubt, in meiner Eröffnungsrede das gegenwärtige Zeitalter als ein Zeitalter des Ueberganges zu kennzeichnen. Wie lange soll dieser Uebergang dauern? Wenn der Ausbau der internationalen Rechtsordnung sich so langsam vollziehen sollte dan werdn inzwischen noch Katastrophen auftauchen, die alles in don Abgrund reißen. Und selbst wenn in dieser Zwischenzei internationale Katastrophen vermieden werden könnten, sa werden meines Erachtens innere Katastrophen über uerstaatliche und wirtschaftliche Ordnung hereinbrechen. Ie kommunistische Revolution Rußlands sollte zu denken geben Ich glaube, unter so bedrohlichen Zeichen haben alle Nationen Veranlassung, immer wieder bei sich Einkehr zu halten, sich einen ganz anderen Begriff von nationaler Ehre zu schaffen als sie ihn sich früher vielfach zurechtgelegt haben, und zu der Erkenntnis vorzudringen, daß die nationale Ehre nicht in dem Vorhandensein von Panzern und Bataillonen besteht, sondern darin, daß sich zunächst einmal jeder im Vaterlande satt essen kann. Um das zu ermöglichen und um dadurch furchtbare sozigle Katastrophen abzuwenden, wird es notwendig sein, im Ausbau der internationalen Rechtsordnung ein ganz anderes Temp einzuschlagen als er bisher obgewaltet hat. Als Präsident einer Art Weltparlament möchte ich die ganze Welt aufrufen, diese Warnung zu hören und demgemäß zu handeln.(Lebh. Beifall) Der ehemalige norwegische Staatsminister Lykke dantt seinen Kollegen von der deutschen Gruppe für die großzügig angelegten Maßnahmen, die den Konferenzteilnehmern in Berlin zuteil geworden seien, und bezeichnet sie unter dem lebhaften Beifall der Versammlung als einen schönen Beweis deutscher Gastfreundschaft und deutschen Organisationsdienstes, Seinen besonderen Dank spricht der Redner zum Schluß dem Reichstagspräsidenten Löbe sowie dem Vorsitzenden der Konferenz, Professor Schücking aus. Professor Schücking erklärte darauf die 25. Konferenz der Interparlamentarischen Union für geschlossen. 2 Kellogg an die interparlamentarische Anion. Berlin, 29. Aug.(Eig. Drahtb.) Auf das Begrüßungstelegramm, das die Berliner interparlamentarische Konferenz zur Unterzeichnung des Kelloggpaktes nach Paris gesandt hat, ist heute vom amerikanischen Staatssekretär Kellogg folgende telegraphische Antwort an den Präsidenten der Konferenz Professor Schücking, eingegangen: „Ich habe Ihre außerordentlich freundliche Botschaft erhalten und versichere, daß ich sie aufs höchste zu schätzen weiß Uebermitteln Sie bitte der interparlamentarischen Union meinen Dank und den Ausdruck meiner aufrichtigen Hoffnung, daß alle Nationen sich ihr anschließen werden.“ umriß. Drei an der Mauer spielende Kinder im Alter von 5—7 Jahren wurden von den stürzenden Mauerstücken getroffen und schwer verletzt. Ein sechsjähriges Kind starb bald nach dem Unfall. Nach der sofort eingeleiteten Untersuchung soll dem Wagenführer keine Schuld treffen, da die Bremse des Wagens versagt hat. später im Krankenhaus. Die Mutter und das jüngste Kind, das an ihre Brust geklammert war, hatten ebenfalls den Flammentod gefunden. Das verstorbene Kind erklärte vor seinem Tode, unbekannte Feinde hätten die Familie mit Gewalt bedroht. Die Behörden stellen Nachforschungen an. Letzte Drahtnachrichten Schwierige Notlandung. Bad Wildungen, 29. Aug.(Eig. Drahtb.) Das Verkehrsflugzeug D 867, das den Dienst Cassel—Hamburg versieht, erlitt heute Nachmittag über Waldeck Propellerbruch und ging im Gleitflug nieder, um sich einen geeigneten Landungsplatz zu suchen. Dabei brach der 2. Propeller. Bei der unweit Bad Wildungen erfolgten Notlandung zersprang dann auch der 3. Propeller. Das Fahrgestell wurde beschädigt. Die Tragflächen trugen ebenfalls Beschädigungen davon. Die Fluggäste, sämtlich unverletzt, setzten ihre Reise mit der Bahn fort. Seltsames Urteil eines Besatzungsgerichts. Trier, 29. Aug. Das französische Militärgericht verurteilte wegen Beleidigung der französischen Besatzungstruppen den Dirigenten des Musikvereins Maring zu vier Tagen Haft und 50 M Geldstrafe, weil der Verein bei einem Musikfest ein gegen die Würde der Besatzungstruppen verstoßendes Lied vorgetragen habe. Als der Angeklagte geltend machte, daß er bei dem Vortrag des betreffenden Liedes gar nicht zugegen gewesen sei und also auch die Kapelle nicht habe dirigieren können, wurde ihm bedeutet, daß er doch strafbar sei, weil er das Lied einstudiert habe(!) Die Ausfperrung in der Herrenkonfektion. Berlin, 29. Aug.(Eig. Drahtb.) Nach den Schätzungen des deutschen Bekleidungsarbeiterverbandes sind im Reiche bisher 20—25 000 Bekleidungsarbeiter und=Arbeiterinnen ausgesperrt. Etwa 20 000 Konfektionsarbeiter seien bisher von der Aussperrung nicht betroffen. In den vom Verband einberufenen Versammlungen beharrten die Versammelten auf der ursprünglichen Forderung einer 20 prozentigen Lohnerhöhung. Die Reichsbranchenleitung des deutschen Bekleidungsarbeiterverbandes teilt mit daß in den von der Aussperrung betroffenen Firmen auch den Zuschneidern gekündigt sei und daß man sie unter Auszahlung des bis zur Kündigungsfrist fälligen Lohnes sofort entlassen habe. Die Guche nach den Grönlandfliegern. Berlin, 29. Aug.(Eig. Drahtb.) Das deutsche Vermessungsschiff„Meteor“, das sich gegenwärtig in den isländischen Gewässern aufhält, hat von der Marineleitung den Auftrag erhalten, soweit es im Rahmen seiner Aufgaben möglich ist, nach den beiden amerikanischen Fliegern, die bei Grönland verschollen sind, Ausschau zu halten. Furchtbare Folgen einer Brandstiftung. Torento, 29. Aug.(Eig. Drahtb.) Bei einem Brand in einer Mietswohnung kam ein Ehepaar mit seinen drei kleinen Kindern ums Leben. Ein viertes Kind wurde gerettet. Als die Feuerwehr in die von allen Seiten vom Feuer eingeschlossene Wohnung eindrang, fand sie unter der verkohlten Leiche des Vaters zwei der Kinder noch am Leben. Das eine davon starb Börsenstimmungsbild. ° Berlin, 29. Aug.(Eig. Drahtb.) Die Tendenz war zu Beginn der Börse durchaus fest. Im Vordergrund standen heute, wie schon gestern Farben. Hier lagen erneut sehr günstige Nachrichten vor. Kaliwerte waren stark gefragt. In Tietz=Aktien entwickelte sich ein lebhaftes Geschäft, da die Nachricht vorlag, daß eine Amerika=Anleihe abgeschlossen sei. Zu den heute bevorzugten Werten gehörten Otavi, die 1½ Prozent gewannen. Im allgemeinen lagen die ersten Kurse 1—3 Prozent, zum Teil bis 5 Prozent über den gestrigen Schlußkursen. Der Montanmarkt, der in der letzten Zeit stark vernachlässigt wurde, war heute etwas belebter. Rheinstahl, Rhein. Braunkohlen und Klöckner blieben gefragt. Am Elektromarkt bestand hauptsächlich für Be. Gas und Ges. für El. Interesse. Voigt u. Häffner konnten heute wieder 4 Prozent anziehen, auch Holzmann waren stärker gefragt. Während Glanzstoff fest lagen, wurden Bemberg auf die Nachricht von weiteren Einschränkungen, trotz hohen Auftragsbestandes, angeboten und verloren 7 Prozent. Nach den ersten Kursen konnten Montanwerte und Banken erneut 2 Prozent anziehen, während die übrigen Werte nicht einheitlich lagen. Deutsche Anleihen waren e was befestigt; Ausländer bis zu 1 Prozent höher. Am Geldmarkt bestand im Zusammenhang mit dem Zahltage am 31. wieder größere Nachfrage; doch blieben die Sätze wieder unverändert. Devisen waren eher gefragt. Am Pfandbriefmarkt lag Roggen unverändert fest. Liquidationspfandbriefe und =Anteile bei nicht einheitlicher Haltung meist fester. In der zweiten Börsenstunde belebte sich das Geschäft stärker. Montanrte, so Gelsenkirchen, Harpen, Ilse, Köln=Neuessen, Mannesmann, Phönix, Rhein. Braunkohlen und Rheinstahl hatten bei neuen Kursgewinnen lebhafte Umsätze aufzuweisen. Auch Polyphon zogen mehrere Prozent an. Produktenbericht. X Berlin, 29. Aug.(Eig. Drahtb.) Die heutige Produktenbörse nahm trotz der festeren Schlußmeldungen von den überseeischen Terminmärkten wiederum einen schwachen Verlauf. Maßgebend für die weitere Verflauung war das Fehlen jeglicher Unternehmungslust bei den Mühlen, die trotz entgegenkommenderer Forderungen Schwierigkeiten beim Mehlverkauf haben. Das inländische Angebot von Weizen und Roggen ist mehr als ausreichend. Soweit überhaupt Gebote abgegeben wurden, lauteten sie bei Weizen etwa 2 M. bei Roggen etwa 1 A niedriger als gestern. Von Exportabschlüssen ist weder bei Weizen noch bei Roggen wieder etwas zu hören. Am Lieferungsmarkt blieb die schwächere Meldung vom Verlauf der Liverpooler Börse nicht ohne Eindruck auf die Stimmung. Weizen verlor 2—3 A, während Roggen um 1—1¼ A rückgängig waren. Am Mehlmarkte bleiben Umsätze trotz 25 Pfg. niedrigerer Preise auf dringendsten Bedarf an Deckung beschrantt. Hafer nach wie vor reichlich offeriert und auch bei den niedrigeren Preisen vernachlässigt. Gerste in guten Brauqualitäten stetig, mittleres und abfallendes Material stark angeboten und wenig beachtet. Dortmunder Zucht= und Faselviehmarkt. Dortmund, 29. Aug.(Eig. Drahtb.) Zu dem heutigen Zucht= und Faselviehmarkt waren aufgetrieben: 106 Stuck Großvieh, 15 Kälber und 165 Schweine. Der Handel beim Großvieh war langsam. Es kosteten: Kühe 350—725 Rinder 250—520 M; einzelne Tiere über Notiz.— Schweinemarkt war der Handel langsam. Es wurden bezahlt für 6—8 Wochen alte Ferkel 13—23 A. 8—10 Wochen alle 23—38 M. 10—12 Wochen alte 38—55 A: Läuferschweine— Nächster Markt am 5. September 1928. ats. abschließend habe mir ge Zeitalter Wie lange u der interi sollte dann die alles Zwischenzeit könnten, so über unsere rechen. Die ken geben. alle Natiohalten, sich zu schaffen und zu der richt in dem eht, sondern de satt essen bare soziale im Ausbau res Tempo isident einer frufen, diese oh. Beifall.) ykke danki e großzügig ehmern in er dem lebeweis deutonsdienstes. 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August in Berlin eröffnet wird, wird der von dem ungarischen Ingenieur Denes von Mihaly(im Bilde) konstruierte Fernseh=Apparat, der in seiner wesentlich vervollkommneten Form dieser Tage einem Kreise geladener Gäste vorgeführt wurde, besonderes Interesse finden. Ein besonders leistungsfähiges Autoschnellboot wird zurzeit auf dem Wannsee bei Berlin erprobt. Ganz aus Stahl gebaut, erreicht das Boot mit seinem 20 PS.Außenbordmotor eine Geschwindigkeit von 66 Stundenkilometern. Das Fassungsvermögen beträgt fünf Personen. Seine hervorragenden konstruktiven Eigenschaften befähigen das Boot zu vielseitiger Verwendung als Touren= und Rennboot sowie für behördliche Zwecke. Die nächste Vollversammlung des Völkerbundes in Genf wird am 3. Sept. beginnen. Im Bilde: Der Völkerbundpalast, in dem die Vertreter der Nationen sich versammeln. Eine schwimmende Jugenöherberge, die bei Dresden auf der Elbe verankert ist, wurde am 26. August durch den Berliner Oberbürgermeister Dr. Böß ihrer Bestimmung übergeben. Die Einweihung wurde durch Volkstänze auf Deck der Jugendherberge gefeiert. Levine will nach Amerika fliegen. Levine, der im Sommer vorigen Jahres von Amerika nach Deutschland flog, hat die hier gezeigte JunkersMaschine vom Typ„W 33“ gekauft und bereits in Dessau abgenommen, mit der er den Ozean— diesmal von Ost nach West— überfliegen will. Er erklärte, sein Ehrgeiz sei es, der erste Mensch zu sein, der den Atlantik in beiden Richtungen überquert habe. Levine hat sein Flugzeug auf den Namen„Queen of the Air“(Königin der Luft) getauft. „Ueb die Amts heures 2. gebracht wetter 1 Auch die Ernteerg befriedige Sorge Verwe die Not Deutschla dem, der für seine preis die durch Ernteme seits kan gedrückt trogen w teil. Di durch geDie muß m auch die denden( am Wer trägliche preis ger Wir hal etwa 40 nungen, Insbesor Bauern gaben f Feuerver Pferdeve usw. U Mai t 80 er mi qweri tun r Ge Ern Den le Y ande ndig, S V den Pre n. 1 An fende 1. ige ng R. versteh Evelyn stehen! „T versteh „2 drei 9 Haltur Evelyr „§ halten E und 9 die St den S einer glitzer 9 Vater E die ve A masser schmol A Stellu Starr Fabri Höxter, den 22. August 1928. Der Landrat. Freiherr Droste. Aus der Stadt. Nachdruck unserer mit(+—(8— bezeichneten Original=Artikel, auch im Auszug nur mit Quellen=Angabe gestattet. Höxter, Donnerstag, den 30. August 1928 († Kurze Gewitter zogen gestern nachmittag nach schwüler Temperatur in Abständen über das Wesertal hin, ohne hier Regen im Gefolge zu haben und glücklicherweise ohne Schaden anzurichten. († Seinen 80. Geburtstag kann heute in voller Rüstigkeit der Invalide Carl Rehrmann begehen. Unseren Glückwunsch! (F Schulnotiz. Konrektor Bratvogel von der hiesigen evangelischen Bürgerschule ist zu zwei Lehrgängen einberufen worden. Der Lehrgang„Rundfunk und Schule“ findet von Freitag, 7. bis Sonntag, 9. September einschließlich in Anlehnung an die große Funkausstellung im großen Auditorium des Ausstellungsgeländes in Berlin statt. Der„Wissenschaftliche Lehrgang über die Alkoholfrage“ wird vom 5. bis 9. Oktober d. J. im„Bunten Haus“ in der Senne abgehalten. Bahnstation Kracks, Strecke Bielefeld—Paderborn. (*„Wenn die Schwalben heimwärts ziehen“... („Der Fremdenlegionär“), einer der größten und wertvollsten Filme, gelangt ab Freitag im Central=Theater zur Vorführung. Er behandelt das Schicksal eines jungen Mannes, dessen Leidensweg durch die Fremdenlegion mit seinen Schrecken und Grausamkeiten gehen. Alle Bilder sind so packend und ebenswahr wiedergegeben, daß eine tiefe Ergriffenheit und großes Mitleid die Besucher erfaßt. (* Hotel Reichspoft. Zu dem Gastspiel des beliebten Sängers und Operettentenors wird uns von gut informierter Seite berichtet, daß derselbe bei seinen Gastspielen in den besten Badeorten sowohl als auch in Großstädten vollsten Erfolg zu verzeichnen hatte. Lassen wir einige Presseurteile folgen. So schreibt z. B.: „Nordhäuser Zeitung“:... Jonny Gruszkas lyrischer Tenor ist von gewinnender Klangfärbung und gehorcht dem Besitzer wie die Bälle dem Jongleur; Routine scheint echte Empfindung verdrängen zu wollen. Die„Geschichte aus dem Wiener Wald“ interpretierte er mit ganz goldigem Humor.—„Neue Berliner Zeiiung“:.. Ein Sonderlob verdient des intimen Hauses launiger Stimmungssänger Jonny Gruszka, der durchaus erfolgsicher ein reiches Repertoir abspulte. Einzelne seiner Vorträge, wie z. B. das Chanson„S'ist zu dumm“ gewinnen besonders durch seine tänzerische Ausdruckskultur und seine pantomimische Begabung. Auch als Stimmungssänger im Publikum bewährt sich Gruszka, so verhalf er u. a. dem schnell beliebt gewordenen Drei Masken=Schlager„In Venedig um Mitternacht“ zu lustiger Popularität.— Am besten aber ersehen wir die Qualitäten des Künstlers, wenn wir nachstehend wiedergeben, wo derselbe bisher gewirkt hat: Königin Berlin Schwarzer Kater Berlin Nachtlicht„ Fledermaus„ Weiße Maus„ Monbijou„ Rokoko„ Kaiserkrone Breslau Grille„ Figaro Theater„ Blumensäle„ Simplizissimus Köln a. R. Charlott=Kasino„ Kaiserhof Bonbonniere„ elc. († Wesertalbahn. Die Frage des Baues der Wesertalbahn ist in der letzten Zeit wieder mehr in den Vordergrund getreten. Der Provinzialausschuß und Vertreter des Landesdirektoriums von der Provinz Hannover haben unter Führung des Landrats Dr. Loeb=Hameln und des Regierungsrates Becker in der vorigen Woche eine dreitätige Informationsreise durch die betreffende Strecke des Wesertales gemacht. Von Holzminden fuhr ein Extradampfer die genannten Körperschaften bis Bodenwerder. Von hier bis Hameln benutzten sie das Auto. Der Provinziallandtag hatte sich bereits zu Anfang dieses Jahres auf eine Anregung des Abgeordneten Mesing=Hameln mit dem Bau der Wesertalbahn, beschäftigt. Von den Herren des Besichtigungsausschusses wurde jetzt einstimmig festgestellt, daß der Bau der Wesertalbahn eine zwingende Notwendigkert zum Aufschluß des Oberwesergebietes sei. Mit der grundsätzlichen Beteiligung der Provinz Hannover am Bau der Wesertalbahn erklärte sich auch der Provinzialausschuß einverstanden, wenn die nötige Rentabilität von 2,5% dargetan werde. Von der Reichseisenbahn müsse mit allem Nachdruck gefordert werden, daß sie von den vorgesehenen Einschränkungsbestimmungen für den Wesertalbahnverkehr und=betrieb absehe. Hoffentlich ist nun mit dem Fortgang der Sache und der Erfüllung der Wünsche betr. den genannten Bahnbau zu rechnen, da ja der Provinzialausschuß die grundsätzliche Beteiligung der Provinz Hannoder zugesagt und die dringende Notwendigkeit des Bahnpaues anerkannt hat. († 125 Jahre Goslarer Jäger. Am ersten Sonntag im Oktober feiern die Goslarer Jäger ihr 125jähriges Bestehen. Durch eine A. K. O. an das Kriegsministerium ließ Kaiser Wilhelm II. den Stiftungstag des Garde=, 1. 2. und 3. Jäger=Batl. und des Hann. Jäger=Batl. 10 auf den 19. September 1803 festlegen. Hannoversche Jäger gab es allerdings schon 1757. Diese leichten Truppen mit grüner Uniform haben eine ruhmreiche wechselvolle Geschichte. Immer wieder wurden sie aufgelöst, aber auch immer wieder wurden neue Jägertruppen formiert. Die Goslarer Jäger werden die Tradition der ruhmreichen Hannoverschen Jäger pflegen und fördern. Alle ehemaligen Grünröcke erwarten den großen Tag der Feier des 125jährigen Bestehens. Der Hauptausschuß, der aus Vertretern des Vereins ehem. Jäger und Schützen, Goslar, der Vereinigung ehem. Goslarer Jäger und einem Vertreter des aktiv. Goslarer Jäger=Batl. besteht, legt Wert darauf, daß vor allen Dingen auch die älteren Kameraden und die Veteranen an dieser Feier teilnehmen. Dieser Wiedersehenstag wird stehen im Zeichen der Erneuerung des Gelöbnisses treuer Kameradschaft. (* Das Kreiswohlfahrtsamt schreibt uns: Nach Abs. 6 des Erlasses vom 20. 2. 1928— Ic(VI) 781(R. V. Bl. 2928 Nr. 26) werden die Erziehungsbeihilfen für Kriegerwaisen für die Dauer eines Jahres bewilligt. Sie sind daher jeweils nach Ablauf eines Jahres erneut zu beantragen. Damit in dem Bezug der Erziehungsbeihilfen keine Unterbrechung eintritt, müssen Wiederholungsanträge spätestens 8 Wochen vor Ablauf des jeweils laufenden Bewilligungsjahres beim Kreiswohlfahrtsamt eingehen. Die Anträge können auch auf den Bürgermeisterämtern gestellt werden. († Im Rahmen des 42. Westfälischen Philologentages findet am Samstag, den 22. Jeptember d. J. in der Aula der Oberrealschule n Bochum. Goethestraße, ein Vortragsabend über das Gesamitherra„Die höhere Schule im Dienste der Volksgemeinschaft“ statt. Es werden bei dieser Gelegenheit sprechen Reichstagsabgeordneter Dr. Hugo über„Moderne Wirtschaft und höhere Schule“, Reichstagsabg. Joos über „Die höhere Schule und das arbeitende Volk“ und Studienrat Dr. Bohlen über„Die höhere Schule als Erzieher“. Kreis und Umgebung. (*— Lüchtringen, 29. Aug. Heute nachmittag gegen 3 Uhr stand plötzlich das Doppelwohnhaus des Klempnermeisters Wilh. Krekeler und des Maurerpolier Jos. Müller in Flammen. Mit rasender Schnelligkeit griff das Feuer, das an den auf dem Boden lagernden Heu= und Strohvorräten reiche Nahrung fand, um sich. Die schnell eingreifende Freiw. Feuerwehr mußte sich hauptsächlich auf den Schutz der angrenzenden, sehr bedrohten Nachbarhäuser beschränken. Das genannte Doppelhaus ist bis auf die seitlichen Brandmauern vollständig niedergebrannt. Den Bewohnern gelang es nur, das nackte Leben zu retten. Obgleich der große Sachschaden durch Versicherung gedeckt ist, dürften die Betroffenen doch noch empfindliche Verluste erleiden. Wie der Brand entstanden ist, konnte noch nicht ermittelt werden. (* Stahle, 29. August. Der Gedanke der Seidenraupenzucht findet mehr und mehr Anhänger. Kürzlich hat auch ein hiesiger Einwohner, der Maurer Rasche, eine ihm gehörige Landparzelle am Kapellenberge mit etwa 3000 jungen Maulbeerbäumchen beflanzt. Hoffentlich hat er mit seinem jungen Unternehmen Glück. Eine schon vor Jahren in einem Nachbarorte errichtete ähnliche Anpflanzung soll sich, wie der Besitzer versichert, sehr gut rentieren. (* Holzminden, 29. August. Es hat sich herausgestellt, daß der Platz bei der Polizeischule für das am Sonntag dort abzuhaltende große Reit= und Fahrturnier zu klein ist. Der veranstaltende Verein hat deshalb das Gelände der Domäne Allersheim gewählt, auf dem die Vorführungen stattfinden werden.— Ein aus Richtung Heinsen kommender 1,5 To. Opel=Schnellastwagen geriet am Montag Abend in der 9. Stunde halbwegs zwischen Heinsen und Stahle in Brand. Da Löschhilfe naturgemäß nicht schnell zu beschaffen war, brannte das Fahrzeug samt Inhalt bis auf das eiserne Fahrgestell vollständig aus. (* Schieder, 26. August. Verunglückt ist Donnerstag ein hiesiger Schüler, der von Pyrmont mit dem Fahrrad kam, dadurch, daß ein angetrunkener Mann am„Hirschsprung“ gegen den rechts fahrenden Schüler stieß, der umfiel und bewußtlos liegen blieb. Der angerufene Polizeikommissar mußte leider feststellen, als er den Verunglückten umwendete, daß es sein eigener Sohn war, der bis zum Abend noch nicht zur Besinnung gekommen war. (* Bad Lippspringe, 29. August. Straßenasphaltierung. Mit der Asphaltierung unserer Straßen soll jetzt begonnen werden. Die Arminius= und die Marktstraße erhalten zunächst eine Asphalt=Hartgußdecke. Die Ausführung der Arbeiten ist einer Hannoverschen Spezialfirma übertragen. Die Asphaltierung der vorerwähnten Straßen wird bereits am kommenden Donnerstag in Angriff genommen und soll so beschleunigt Donnerstag und Freltag diverse Sorten prima frische Seefische alle Tage nachmittags goldgelbe Bücklinge neue große Matjesheringe Cuxhavener Seeiischvertrieb Westerbachstr. 1. Ein Fuder altes od. Luzern gegen Fuder altes Stroh zu tauschen gesucht. Grubestr. 33. Käse billiger. Holstenkäse 9 Pfd. M.: Holst. Tilsit. Art 10% 9 M. Echter Holländer 20% 9 M. ff. Holländer vollfett 9 M. 8 ab hier, Nachn., Porto M. E. Heinze, Käsefabrik, Hamburg 20, A. 57. werden, daß sie bereits am 15. September abgenomm werden können. Aus dem Gerichtssaal. Ottbergen. 27. August. Wegen Betrugesverurte Der Klempnermeister Jos. A. aus Ottbergen hatte einer auswärtigen Firma Waren bestellt und zwar Betrage von ca. 500 RM. Vorher waren ihm auch verschiedene Sachen geliefert worden, die er bezahlt hat Den großen Posten bezahlte er aber nicht. Auch im Zwange. vollstreckungswege war von ihm kein Geld zu erhalten. 9. Firma mußte jetzt einsehen, daß der Besteller die Absiche hatte, sie um den Betrag zu prellen. Deshalb erfolgte Anzeige gegen ihn. Vor dem Schöffengericht in Paderborn gab er an, daß es ihm ferngelegen habe, die Firma um das Geß zu betrügen. Er habe nicht zahlen können, weil er durch Brandschaden große Verluste erlitten habe. Das Gerich stellte sich auf den Standpunkt, daß der Angeklagte pflichtet gewesen sei, dieses der Firma vor Bestellung der Ware mitzuteilen. Da er dieses aber nicht getan habe, habe er sich des Betruges schuldig gemacht und sei deshalb zu hestrafen. Das Urteil des Gerichts lautete auf 4 Wochen Gefängnis. Der Staatsanwalt hatte 1 Monat in Antrag gebracht. w des Roman von J. Schneider-Förstl. 52).(Nachdruck verboten.) Wie Keulenhiebe trafen ihn ihre Worte. Sie hielt ihn für den Täter! Sein eigenes Kind sah in ihm den Mörder Hartmanns. Er drückte sie in einen der Stühle und sprach liebevoll, beruhigend auf sie ein, daß sie sich irre. Er sei schon seit acht Tagen nicht mehr über Frauenstein hinausgekommen und habe gar nicht gewußt, daß Hartmann in Hamburg sei. Sie schüttelte den Kopf.„Verstecke dich Vater! Sie holen dich!“ Er war am Verzweifeln. Eben trat Eberhard ein. Sie schrie auf und suchte den Vater mit ihrem Körper zu decken. Dann faltete sie dem Bruder die Hände entgegen:„Nicht mitnehmen! Bitte, nicht!“ Eberhard stand maßlos erschüttert. Hechingen machte heimlich eine bezeichnende Handbewegung. Er kam auf sie zu und wollte den Arm um sie legen. Sie wehrte erregt ab, „Du mußt ihm den Rockkragen höher schließen, man sieht sonst die Blutspuren auf seiner Hemdbrust!“ Eberhard stand im nächsten Augenblick am Telephon. Dr. Penzl möchte kommen! Es sei dringend!„So rasch; als Sie einigermaßen können!“ bat er, als Penzl selbst an den Apparat trat. Ruth saß ganz stille. Sie sagte nichts mehr und sprach nur ab und zu leise vor sich hin. Eine halbe Stunde später trat Dr. Penzl in die Halle von Frauenstein. Er hatte sich ein Mietauto genommen, da er selbst nur Pferde besaß. Hans von Hechingen erklärte ihm hastig den Sachverhalt. Der Arzt nickte. „Eine momentane geistige Depression! Sehr begreiflich!“ „Guten Tag, liebes Fräulein Ruth!“ sagte er herzlich. Sie erkannte ihn, denn plötzlich lag sie vor ihm auf den Knien und umklammerte dieselben. „Retten Sie meinen Mann! Er verblutet sich ja!“ Mit Händen, die so weich waren wie die einer Mutter, strich er über ihren Kopf. „Gewiß! Gewiß! Seien Sie ganz beruhigt, liebes Fräulein Ruth!" Er hob sie empor und drückte sie behutsam in ihren Stuhl zurück. Dann richtete er einige Fragen allgemeinen Inhalts an sie. Sie sah ihn abwesend an. „Ich kann es nicht sagen. Ich weiß nicht, wer es getan hat.“ Ihr Blick suchte voll Angst nach dem Vater, als wollte sie ihn bitten, sich in Sicherheit zu bringen. Penzl nickte. Ruth war verstörter, als er gedacht hatte Er mochte fragen, was er wollte. Er brachte nichts aus ihr heraus. Ihr Gedankengang war vollständig mit dieser einen Tatsache des Mordes ausgefüllt. Er reichte ihr, sich verabschiedend, die Hand, aber sie legte die ihre nicht Hinoin Bekanntmachung. Bei der diesjährigen Körung der Ziegenböcke sind die Böcke nachstehender Besitzer angekör worden: Öhrenmarke 622 621 623 624 609 625 626 610 638 629 636 62 659 660 614 661 662 663 664 665 666 667 Benutztdie Stadtverkehrsliniel für Vereinsfestlichkeiten fertigt in geschmackvoller Ausführng an F. J. Cors, Buchdruckerei, Hörter. Hotel Reichspost biss 2. Sept. 1928 rsäumen Sie nicht, n zu hören, sein golger Humor, sein heirer Wiener Plausch, ine Mimik bezaubern den schaffenStunden Ispiel A. Jonnu Gruszka 25. hug.: Eröffnungs-Abend 30. Aug.: Wiener-Abend 31. Aug.: Wiener-Abend 1. Sept.: Rheinlscher-Abend 2. Sept.: Rhelmscher-Abend Der Künstler tritt auch am Sonntag nachm. ab 3.30 Uhr auf. Der Eintritt ist frei. Der vornehme Wiener Operettentenor und heiterer Plauderer, Filmdarsteller d. GlashausFilm- Gesellschaft Berlin Hotel und Sommerfrische Dreizehnlinden Restaurant Kaffeehaus Schloß Corvey. große volle Form. Stückpreis 10 Pfennig. 100 Stück RM. 10.75 frei Haus Nachnahme Tomfort& Co., Hamburg 36 H. 1. ibgenommen verurteilt hatte bei zwar im auch schon zahlt han halten. Die lgte Anzeig orn gab n das Geld eil er durch das Gericht klagte verstellung der habe, habe halb zu be4 Wochen in Antrag w. verboten.) e hielt ihn en Mörder und sprach re. Er sei in hinausrtmann in estecke dich eln. Eben Vater mit Bruder die t!“ jen machte am auf sie erregt ab. eßen, man Telephon. „So rasch,: enzl selbst und sprach die Halle jenommen, t SachverSehr ber herzlich. i auf den ch ja!" r Mutter, gt, liebes in ihren lgemeinen der es geVater, als acht hatte. richts aus mit dieser e ihr, sich hre nicht Nr. 201. 2. Blatt. Aug. ntag, 1928 hme retteneiterer IImdarshauslschaft bend tag linie! Die Notwendigkeit einer sofortigen Stützungsaktion auf dem Getreidemarkt. Von Dr. Michael Horlacher, Direktor der Bayerischen Landesbauernkammer, Mitglied des Reichstags. Ueber allen Wipfeln ist Ruh“; Ferienstimmung beherrscht die Amtsstuben. Während dieser Zeit hat der Bauer ein ungeheure; Ma; schwerster Arbeit zu leisten. Die Ernte ist heimgebracht Sewiß haben wir viele Notstandsgebiete— durch Unmetter und Elementarschaden hervorgerufen— zu beklagen. Auch die Frühreife hat manchen Schaden gebracht. Aber das Ernteergebnis ist, von diesen Fällen abgesehen, im allgemeinen befriedigend. Die Qualität ist gut ausgefallen. Die größte Sorge des Bauern ist nun eine entsprechende Verwertung seiner Produkte. Alle Welt erkennt die Not der Bauern an, sogar der Reparationsagent für Deutschland. Nunmehr soll aber auch alles getan werden, um dem, der die Arbeit geleistet hat, dem Bauern, auch die Früchte für seine Arbeit zu sichern. Ein gerechter Getreidepreis für den Bauern ist eine nationale Forderung, die durchgesetzt werden muß. Gewiß weiß der Bauer, daß die Erntemengen auf den Preis Einfluß ausüben, aber andererseits kann er nicht verstehen, wenn die Preise so weit heruntergedrückt werden, daß er geradezu um seinen gerechten Lohn betrogen wird. Die Allgemeinheit hat davon nichts. Im Gegenteil. Die Allgemeinheit hat ein Interesse daran, daß der Bauer durch gerechte Preise wieder zahlungskräftig gemacht wird. Die Entwicklung auf den Getreidemärkten muß mit großer Sorge verfolgt werden. Wenn ich auch die internationalen Ernteverhältnisse mit ihrem befriedenden Ertrag ins Gewicht werfe, so scheinen hier doch Kräfte am Werke zu sein, die den Getreidepreis nach unten in unerträglicher Weise beeinflussen. Den Bauern muß ein Getreidepreis gewährt werden, der den heutigen Verhältnissen entspricht. Wir haben gegenüber dem Frieden eine Geldentwertung von etwa 40 Prozent. Alle Ausgaben des Bauern, Handwerkerrechnungen, Löhne, Sozialversicherungs=Kosten usw. sind gestiegen. Insbesondere nimmt einen großen Teil der Einnahmen des Bauern auch die Steuerlast hinweg und ferner die Ausgaben für die Sachversicherungen aller Art, wie Feuerversicherung für Gebäude und Inventar, Viehversicherung, Pferdeversicherung. Hagelversicherung. Haftpflichtversicherung usw. Ueber die Steuerlast unserer Bauern ist ein treffender Artikel von Regierungsrat Dr. Metz im„Deutschen Süden“ am 10. Mai 1928 erschienen, wo nachgewiesen ist, daß ein Bauer mit 80 Tagwerk insgesamt eine Steuerlast von rund 900 Mark einer mit 100 Tagewerk von rund 1130 Mark und einer mit 200 Tagwerk von rund 2180 Mark zu entrichten hat. Die Geldnot unter den Bauern ist vielfach groß. Es besteht hier Gefahr, daß unter Ausnutzung dieser Geldnot dem Bauern die Ernte zu dem billigsten Preis abgedrückt wird. Dem muß sofort entgegengetreten werden. Hier müssen alle Maßnahmen der Reichsregierung und der Landesregierungen einsetzen. Es ist nun heute notwendig, daß alle Maßnahmen zur Stützung des Preises auf dem Getreidemarkt in Angriff genommen werden; denn ein Weizenpreis von 10½ und 11 Mark ist im Verhältnis zum Frieden bei den heute gestiegen Lasten des Bauern, auch unter Berücksichtigung des Ernteausfalles, ein unerträglicher und ungerechter Preis. Aehnlich verhält es sich mit den anderen Getreidearten. nur Gerste scheint besser zu sein. An Maßnahmen, die hier zu sordern sind, stelle ich zunächst folgende auf: 1. Es ist ein dringendes Bedürfnis, daß das ganze Börsengeschäft im Getreidehandel eine Ueberprüfung unterzogen wird. Es ist m. E. auf die Dauer unerträglich, daß die Getreidemarktstimmung eingeleitet wird in Die Zauberfahrt der Euglena. 29) Roman von Maximilian Bernd. (Nachdruck verboten.) Rogers hielt sich nur noch mühsam mit Gewalt.„Ich verstehe nicht, Mr. Singer, wie Sie Ihr Geschäft mit Evelyn verquicken können.“ „Ich glaube Ihnen schon, daß Sie mich nicht verstehen!“ „Aber ganz und gar nicht, Herr!“ „Das ist doch nicht mein Fehler, daß Sie mich nicht verstehen!“ „Also ein letztes Wort: Ja oder nein!“ „Dieses Wort kann ich heute nicht sagen, vielleicht in drei Monaten.“ „Ich will es jetzt wissen!“ brüllte ihn Rogers an, seine Haltung verlierend. „Es tut mir leid, daß es so kommen mußte, ich hatte Evelyn wirklich gern!“ „Halten Sie...! Sie sind in meinem Hause— wir halten das Gastrecht heilig.“ „Ich verstehe, Mr. Rogers. Grüßen Sie Evelyn!“ Er ging federnden Schrittes auf die Diele, nahm Hut und Mantel und ging durch den verschneiten Garten auf die Straße. Aus Evelyns Zimmer fiel ein Lichtschein auf den Schnee und malte das Fensterkreuz und die Silhouette einer Frauengestalt in orangerotem Lichte auf die glitzernde Fläche. Michael wandte sich nicht um. Sie hatte wohl ihren Vater zu diesem Vorgehen überredet. Er nahm sich ein Auto. In schneller Fahrt ging es die verschneite Chaussee entlang, Neuyork entgegen. Wochen waren ins Land gezogen. Ungeheure Schneemassen hatten die Straßen angefüllt, einige Tage später schmolzen sie, so daß die Straßen überschwemmt waren. Win hatte zwei Tage nach seiner Ankunft in Neuyork Stellung gefunden. Durch Fürsprache seines Gönners Starret war er als Aufseher in einer pharmazeutischen Habrik angestellt worden. Seine Arbeit war wenig aneiner Zeit, wo verhältnismäßig wenig Ware auf den Markt kommt und wo für verhältnismäßig wenig Waren Notierungen festgesetzt werden. Es wäre unerläßlich, daß die Notierungen auch zur Geltung bringen die Mengen, die gehandelt worden sind. Denn Notierungen ohne nennenswerte Mengen sind nur Notierungen dem Namen nach und sollten als solche auch gekennzeichnet werden. Auch müßten die Börsenberichte bezüglich der Qualität mit entsprechenden Notizen versehen sein. 2. Im Benehmen mit der Preußischen Zentralgenossenschaftskasse und mit der Deutschen Rentenbankkredit=Anstalt, alles Institute, die den Interessen der deutschen Landwirtschaft zu dienen bestimmt sind, müßten sofort alle Vorbereitungen getroffen werden, damit den Bauern der Gelddruck vom Hals genommen wird und damit er nicht gezwungen ist, zu einer für ihn ungünstigen Zeit zu verkaufen und das Marktangebot so zu verstärken, daß die Preise für ihn und seine Wirtschaft eine Unrentabilität bedeuten. Durch Kreditstundungen und durch Zinsermäßigungen müßte hier von allen beteiligten Kreisen raschestens durchgegriffen werden. Jedenfalls sollten die Prolongierungen unter allen Umständen jetzt sofort und allgemein einsetzen, damit der Druck rascher Bezahlung vom Bauern weggenommen wird. 3. Die für die Landwirtschaft geschaffenen Institute müssen sich den Zeitverhältnissen anpassen. Es ist m. E. bürokratische Verrostung, wenn man in wichtigen wirtschaftspolitischen Dingen nicht mit der Zeit geht. Zwar ist die Getreidehandelsgesellschaft in erster Linie bei der damals herrschenden Roggenkrise zur Stützung des Roagenpreises ins Leben gerufen worden. Das war Mitte 1926. Seitdem haben sich gewisse Wandlungen vollzogen. Heute sieht man bei genauer Verfolgung der Marktberichte, daß insbesondere auch Weizen, bei uns im Süden und Westen und auch in anderen Gebieten mit die Hauptfrucht, der absoluten Stützung bedarf. Die Getreidehandelsgesellschaft muß hier ihre Aufgabe, preisstabilisierend für die Landwirtschaft zu wirken, im weitesten Sinne auffassen. Zur Erhöhung der Eisenbahntarife. Die Tariferhöhung ist nach der Entscheidung des Reichsbahngerichts nunmehr beschlossen. Vielfach ist irriger Weise angenommen worden, als hätte der Reichsverkehrsminister einen Einfluß auf die Abwehr dieser Entscheidung. Das ist aber keineswegs der Fall. Die Sorge des Reichsverkehrsministers geht nun daraufhin, die Auswirkungen dieser Erhöhung so zu dirigieren, daß sie für die Wirtschaft erträglich sind und daß nicht eine Lähmung, sondern eine Behebung der Produktion durch das Mittel einer vermehrten Beschäftigung der Industrie erzielt wird. Die Bedenken, daß die Wirtschaft durch diese Erhöhung unter eine neue schwere Belastung gestellt wird, die in weiterer Folge auf die Gestaltung des gesamten Preisniveaus ihren Einfluß haben müßte, sind gewiß nicht zu verkennen. Notwendig erscheint allerdings, daß auch gegen die Preispolitik der Konzerne und Trusts selber, und zwar aus den eigenen Reihen der Wirtschaft heraus, Stellung genommen wird, denn, wie sich gerade im Benzin= und Oeltrust in den letzten Tagen zeigte, erwachsen durch derartige Maßnahmen der Wirtschaft Belastungen in Höhe von hunderten von Millionen Mark, deren Berechtigung absolut bestritten werden muß. strengend, so daß er in den Abendstunden noch frisch genug war, um an seinen Plänen zu arbeiten. Er hatte das häßliche Zimmer in der Stadt mit einem luftigen auf Staten=Island vertauscht. Er wohnte als einziger Pensionär bei einer Lehrersfamilie, die rührend für ihn sorgte, wenn er bis in die Nacht hinter seinem Reißbrett gesessen hatte. Auch Sylvia war zurückgekehrt. Win war Sonntags Gast in der Familie Starret. In der Woche hatte Win keine Zeit, und so kam es, daß Miami und die schönen Stunden Erinnerung blieben und nicht wieder aufgefrischt wurden. Win fand sich leicht in dieses konventionelle Verhältnis hinein. Unter dem grauen Himmel Neuyorks war Sylvig eine andere als unter dem strahlenden des Südens. Er fand sie bedeutend älter, als sie in seinen Gedanken gewesen, allerdings ebenso liebenswürdig, geistvoll und voll rührender Sorge für ihn.— Win empfand die Bezeichnung„American mother“, wie sie sich ihm gegenüber scherzhaft nannte, als immer treffender. In dieser Zeit reiften seine Pläne und eines Sonnlags morgens, als er vor dem Portal der Villa Starrets läutete, lebte eine heiße Freude in ihm, denn er hatte in der vergangenen Nacht den letzten Strich an seinen Plänen gemacht. Es war März, und ein milder Hauch war in der Luft. Der Diener öffnete die Pforte und ließ den ihm gut bekannten jungen Herrn eintreten. „Wie geht es heute— sind die Herrschaften zu Hause?“ „Mrs. Starret ist zu Hause, Mr. Starret ist seit heute morgen um sieben Uhr mit dem großen Wagen unterwegs. Ich werde den Herrn melden.“ Der Diener entfernte sich. Win war im Moment unsäglich glücklich. Es war eine Sekunde, die ihn an eine ähnliche voll strahlenden Glücks erinnerte. Er dachte an jenen Morgen, da er als Gefangener nach Ellis Island gebracht worden war. Nicht ohne inneres Mitklingen sah er im Geiste jenes schöne, schwarze Mädchen vor sich, die sich Ruth genannt hatte. Wo mochte sie wohl sein— in diesem großen, harten Lande? Win trat in die rund gebaute Halle, um die im Erdgeschoß die Gesellschaftsräume, im ersten Stock die Wohnräume lagen. Auf der den Zugang zu diesen Räumen bilDonnerstag, 30. August 1928. 4. Es ist schon wiederholt gefordert worden, aber bis heure noch nicht entsprechend durchgebildet und in Angriff genömmen, daß auch für den Bauern die Belehnungsmöglichkeit seiner Ernte geschaffen werden muß, damit er zu dem für ihn entsprechenden Zeitpunkte die Ernte verkaufen kann. Es müßte doch wohl möglich sein, ohne allzuviel Formelkram, unter Zuhilfenahme der landwirtschaftlichen Genossenschaften eine Bevorschussung auf abgelieferte Erntemengen eintreten zu lassen, damit dann der Bauer nicht sofort zu verkaufen braucht. Gewiß wird der Bauer sich schwer dazu verstehen, auf ein umständliches Belehnungssystem sich einzulassen, aber schon die Tatsache, daß der Bauer, insbesondere auch größere Landwirte, von dem Belehnungssystem Gebrauch machen können, muß den Markt von einem allzugroßen Preisdruck nach unten befreien. 5. Bei dem großen Steuerdruck, der auf den Bauern lastet, sollte es nur eines Rates an die Reichsfinanzverwaltung bedürfen, daß sie hier sofort mit einer entsprechenden Verfügung herauskommt, daß gerade jetzt unsere Bauern nicht mit Steuerbeitreibungen bedrückt werden, weil dadurch die Interessen der Finanzbehörden selber geschädigt werden, da die Bauern überhaupt nicht in der Lage sind, bei unzureichenden Preisen ihren Zahlungen nachzukommen. 6. Es ist dringend notwendig, daß im Reiche und in den Ländern eine engere Kommission sofort die Stützungsaktion für den Getreidemarkt in die Wege leitet. Gewiß werden manche mit der Aktion nicht einverstanden sein. Aber ich glaube doch, daß die große Mehrheit des deutschen Volkes Verständnis dafür haben wird, dem deutschen Bauern einen erträglichen und gerechten Getreidepreis zu sichern. Es handelt sich hier nicht um eine Verteuerung der Lebenshaltung des Volkes, sondern es handelt sich darum, einen ent sprechenden Getreidepreis für den Bauern zu halten und den Preissturz nach unten aufzuhalten. Besonders erbitternd muß es auch wirken, daß sich immer wieder die alte Erfahrung zeigt, daß Preisrückgänge bei den Rohprodukten nicht zu entsprechender Auswirkung auf dem übrigen Gebiete der Preisbildung gelangen. 7. Wenn das landwirtschaftliche Notprogramm Sinn und Zweck haben soll, dann darf dieses jetzt nicht achtlos an der Regulierung des Getreidepreises vorübergehen. Ich fordere deshalb als Mitglied des dafür eingesetzten Reichstagsausschusses dessen sofortge Einberufung und nehme an, daß der derzeitige Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft DietrichBaden auch das Bedürfnis haben wird, auf rasche Einberufung des landwirtschaftlichen Notprogramm=Ausschusses zu drängen. Daß im übrigen die gesamte Landwirtschaft hier sich durch alle ihre Organe rührt, halte ich für selbstverständlich. Aus Westdeutschland. A Unna, 29. Aug. Unter dem Verdachte der Brandstiftung verhaftet. Vor kurzem brannte das in dem benachbarten Dorfe Siddinghausen gelegene Anwesen der Eheleute Georg S. nieder. Die Verhältnisse brachten es mit sich, daß schon bald der Verdacht der Brandstiftung auftauchte. Jetzt sind die beiden Eheleute S. verhaftet und ins hiesige Gerichtsgefängnis gebracht worden und werden sich demnächst wegen vorsätzlicher Brandstiftung zu verantworten haben. * Unna, 29. Aug. Kinobrand, 6 Personen schwer verletzt. In einem hiesigen Kino brach gestern abend im Vorführungsraum Feuer aus. Der Zuschauer bemächtigte sich eine große Panik. Mehrere Personen, die aus den Fenstern des ersten Stocks auf die Straße sprangen, blieben mit schweren Verletzungen liegen. Drei Damen und ein Herr ertitten schwere Beindenden Galerie erschien die Dame des Hauses und winkte Win freundlich zu. „Guten Morgen, mein Junge, du kommst später, als ich dich erwartet habe. Komm herauf, wir plaudern etwas. Kurze Zeit hatten sie sich einander ausgesprochen, da kündigte ein heiserer Schrei der Autosirene, die Win von Miami her kannte, das Kommen des Hausherrn an. Sylvia erhob sich, bat Win, das gleiche zu tun, und ging ihm voran auf die Galerie. Kaum waren sie auf der großen Treppe zur Halle. als Mr. Starret eintrat. Mit der freien Rechten begrüßte er Win herzlich, ebenso seine Frau. Unter dem linken Arm trug er ein Paket Zeitungen. Er ließ sie vor einem Sessel zu Boden gleiten und suchte nach einer Beilage.„Ich habe hier etwas gesehen, junger Freund. was für Sie eine Ueberraschung sein wird.“ „Angenehm oder unangenehm?“ „Unangenehm natürlich.“ „Warum? Was ist passiert?“ „Hier, da ist es, anscheinend noch in der letzten Stunde eingerückt.“ Win überflog eine dick eingerahmte Notiz und stampfte wütend mit dem Fuß.„Dieser verd....“" Mr. Starret hatte sich in den Sessel gesetzt und sagte: „Wenn die Probefahrt gelingt, so ist es nur Ihr Vorteil.“ „Wieso? Ich denke gerade das Gegenteil.“ „Sie denken zu kurz, lieber Win. Läuft das Schiff, so wird sich jedermann für das Schraubenschiff interessieren. So wie ich den alten Wardfield kenne, wird er dann eine eigene Reederei aufmachen und da er im Besitz aller Patente ist wird man ihm schwer Konkurrenz machen können. Man wird dann aber nach jemand suchen, der imstande ist, die Singerschen Patente irgendwie zu umgehen. Es gibt dann genügend ernste Schiffsgesellschaften, an die ich Sie heranbringen kann, und die sich brennend für Ihre Ideen interessieren werden. Setzen wir aber den anderen Fall, das heißt, das Boot versackt auf Nimmerwiedersehen, dann ist die öffentliche Meinung, gelind ausgedrückt, pessimistisch geworden, und Sie werden schwerlich jemand finden, der sich dann um Ihre Sache kümmern wird.“ (Fortsekzung folat.) brüche und Brandwunden. Außerdem trugen der Operateur uno der Sohn des Kinobesitzers schwere Brandwunden davon. Alle sechs Personen mußten ins Krankenhaus gebracht werden. Menden, 29. Aug. Der Spuk im Kirchturm. Hier spukt es im Turm der katholischen Kirche. Kurz nach Dunkelwerden wird es drinnen lebendig, man hört Schellen und Klopfen, und Leute mit besonders guten Augen wollen sogar einen Mann durch die Fenster und Löcher des Turmes gesehen haben. Die Polizei und sonstige beherzte Männer haben den Turm bereits mehrere Male in allen Winkeln abgesucht, aber nichts gefunden, und so spukt der „Mann im Turm“ lustig weiter. * Dortmund, 29. Aug. Des Kindes Schutzengel. Ein vierjähriges Mädchen stürzte, während die Mutter zur Erledigung von Einkäufen ausgegangen war, beim Spielen auf der Fensterbank durch das offene Fenster drei Stockwerke tief in den Hof. Es wurde sofort in das Städtische Krankenhaus gebracht, wo man zu allgemeiner Freude feststellen konnte, daß die Verletzungen des Kindes nur leichter Natur waren. Gelsenkirchen=Buer, 29. Aug. Tod durch einen rostigen Nagel. Vor wenigen Tagen stieß sich ein Handwerksmeister im Stadtteil Horst einen rostigen Nagel in den Daumen, achtete zwar anfangs die Wunde nicht, aber kurz darauf trat Blutvergiftung ein. Als er einen Arzt hinzuzog, war es zu spät; und unter furchtbaren Schmerzen starb der Mann. Bottrop, 29. Aug. Ein Neunjähriger ertränkt ein zweiein albjährig Kind. Unter merkwürdigen und grausigen Umständen kam am Sonntagmittag in Bottrop die zweieinhalbjährige Charlotte Schlauch ums Leben. Der neunjährige Fritz Söhnlein trug das Kind auf den Armen durch einen Teich in Bottrop. Kurz vor Erreichung des jenseitigen Ufers setzte er das Kind ins Wasser und ging wieder zurück. Er bemerkte vom Ufer aus, wie das Kind ertrank, ohne ihm zu Hilfe zu eilen. Er rief lediglich einen Hirtenknaben an, der in einiger Entfernung sichtbar war. Ehe dieser jedoch eintreffen konnte, war das Kind ertrunken. Der Vorfall wurde erst bekannt, als der Vater den Tod beim Standesamt anmeldete. Die Kriminalpolizei vernahm den Knaben, der ein verstocktes Wesen zur Schau trug, und konnte nicht einwandfrei feststellen, aus welchen Beweggründen der Junge das Kind ertränkt hat. * Düsseldorf, 29. Aug. Zwei Brüder im Rhein ertrunken. Montag nachmittag ertranken im Rhein beim Pappelwäldchen in Düsseldorf=Oberkassel die elf= und fünfzehnjährigen Söhne des Architekten Bornheim. Beim Suchen, zu dem Augenzeugen des Unglücks die Feuerwehr herbeigerufen hatten, gelang es einem der Rettungsschwimmer, den 15jährigen Knaben zu bergen. Da schon über eine halbe Stunde verstrichen war, blieben die Wiederbelebungsversuche erfolglos. Die Leiche des andern Knaben war nach zwei Stunden noch nicht gefunden worden, sie scheint abgetrieben zu sein. Die Brüder saßen auf einer Kribbe am Pappelwäldchen. Plötzlich rutschte der jüngere in den Rhein. Der ältere, der schwimmen konnte, sprang ihm nach; doch soll der jüngere sich so an ihn festgeklammert haben, daß er nicht mehr schwimmen konnte. Beide gerieten in ein Baggerloch, wo sie versanken. A Bingen, 29. Aug. Die fünf ältesten Leute. Der Hunsrück hat lekanntlich die Eigenschaft, daß in seinen weiten Gebieten noch Menschen wohnen, denen die Kultur unserer Tage nicht das natürliche Empfinden genommen hat. And so kam es denn, daß der Herr Bürgermeister eines dieser Hunsrückdörfchen auf die Anfrage der übergeordneten Behörde nach den fünf ältesten Leuten der Gemeinde kurz und bündig die schriftliche Antwort gab: „Ist heute nicht mehr gut festzustellen, da die fünf ältesten Leute im letzten Winter gestorben sind.“ A Münster, 27. Aug. Wieder 3000 A zur Bekämpfung der Brandstifter. Mit herzerfrischender Energie geht die Leitung der Westf. Provinzial=Feuersozietät der furchtbaren Brandstifterseuche zu Leibe, die in der letzten Zeit in unserer Provinz eingesetzt hat. Zuerst konnten wir melden daß die Sozietät für den Kreis Soest 3000 A für die Ermittlung von Brandstiftern ausgesetzt hat. Kurz darauf erfuhren wir von der Aussetzung der gleichen Prämie für den Kreis Beckum, und jetzt hat die Sozietät wieder 3000 A für den Kreis Meschede ausgesetzt. Wenn überall mit der gleichen Energie gegen die Brandstifter vorgegangen wird, wird bald der Tag nicht mehr fern sein, wo diesen Schädlingen am Volksvermögen das Handwerk gelegt ist. () Hopsten(Kr. Tecklenburg). 29. Aug. Zwei Rebhühner und eine lahme Kuh. Dreizehn— ausgerechnet 13— Jäger machten sich am letzten Samstag im Dreierwalder Gebiet auf die Treibjacht nach Rebhühnern. Trotzdem nun aus allen Gegenden von reichem Rebhuhnsegen geredet wird, gelang es diesen„Weidmännern“, nur zwei Rebhühner zur Strecke zu bringen und eine Kuh lahm zu schießen. Hals und Beinbruch! )( Ibbenbüren, 29. Aug. Ein drei Tonnen schwerer Kohlenblock. Im Flöz„Glücksburg“ des Kohlenbergwerks der preußischen Berginspektion wurde ein Kohlenblock gebrochen, von etwa 1½ Meter Länge und Breite und ein Meter Dicke. Zwar zeigte der Bock keine Risse, doch hat man trotzdem Eisenbänder herumgelegt und ihn mit Sorgfalt zu Tage gefördert, und es besteht die Absicht, dieses Riesenstück, das ein Gewicht von drei Tonnen(60 Zentnern) hat, in ein Museum zu bringen. )( Bielefeld, 29. Aug. Ein Einbrecher auf Essiggurken und Wein. Bei dem an der Hauptstraße wohnenden Gemüsehändler Steinkrüger brach nachts ein Dieb ein. Das sonderbarste an der Sache ist der Geschmack, den dieses Mitglied der dunklen Zunft entwickelt hat. Er war von den Essiggurken des Gemüsehändlers so entzückt, daß er ein ganzes Glas voll an Ort und Stelle verzehrte und nur noch durch Mitnahme von einigen Flaschen Wein sich für die Mühe des Einbruchs entschädigte. Bünde, 29. Aug. Von der Hochzeit des Sohnes in den Tod. Die Familie des 52jährigen Malermeisters Diekmann war von Südlendern, zur Hochzeit des Sohnes nach Obernbeck gefahren u. kehrte in der Frühe des Samstags mit dem Auto wieder zurück. Unweit des Marktplatzes von Kirchlengern überschlug sich der Wagen, die 53jährige Ehefrau Diekmann erlitt einen doppelten Schädelbruch, Diekmann selbst so schwere Verletzungen, daß er noch in der gleichen Nacht starb und noch vier Mitfahrende und der Chauffeur leichtere Verletzungen. Der Chauffeur soll stark angetrunken gewesen sein und wurde nach Bünde in Untersuchungshaft gebracht. t und Turnen. Deutsche Jugendkraft. Gau Ostfalen, Bezirk„Nethe“. 1. Jugend DIK. Nieheim— 1. Jugend DIK. Höxter 2:2(1:1). Dieses Spiel, das auf dem Sportplatz in Nieheim ausgetragen wurde und zugleich die Meisterfrage klären sollte, brachte keine Entscheidung. Das erste Tor erzielte Nieheim durch einen unhaltbaren Ball. Schon in kurzer Zeit stellte Hörter den Ausgleich her. Nach der Pause ein verteiltes Feldspiel, welches Hörter mehr in Angriff sieht. Doch muß Höxter durch einen Elfmeterball Nieheim die Führung überlassen. Jetzt erst ging Hörter noch mal mit großem Eifer aus sich heraus und kann aber nur durch Elfmeter 1 Minute vor Schluß aleichziehen. Da beide Abteilungen mit gleicher Punktezahl an erster Stelle stehen, ist ein Ausscheidungsspiel auf neutralem Platze angebracht. Als Spieltag ist der 2. September bestimmt: Spielplatz ist Brakel. Anstoß 2½ Uhr. * Deutschlands bester Sprinter bei den Olympischen Spielen, der deutsche Turnermeister Georg Lammers, ging nach längerer Ruhepause am Sonntag in Oldenburg an den Start. Lammers erzielte dabei wieder hervorragende Leistungen, obwohl er keinen ebenbürtigen Gegner fand. Auf der weichen Bahn erreichte Lammers im Zwischenlauf 10,4 und im Endlauf trotz schlechten Starts, 10,6 Sekunden. Rekordversuche in Düsseldorf. Am 9. September wird das finnische Läuferwunder Paovo Nurmi auf dem Sportplatz des Düsseldorfer SC 99 den Weltrekord des Franzosen Jean Bouin über eine Stunde mit 19,021,9 Kilometer zu verbessern suchen. Im Rahmen dieser Veranstaltung will auch Dr. Peltzer einen Angriff auf den deutschen Rekord über 400 Meter Hürden unternehmen. Deutsche Mannschaftsmeisterschaft der Amateurboxer. Für die demnächst beginnenden Kämpfe um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft haben insgesamt 39 Vereine gemeldet. Berlin ist mit 9 Vereinen am stärksten vertreten. Es folgen Westdeutschland mit 8, Hessen mit 6, Mitteldeutschland. Nordostdeutschland, Nordwestdeutschland und Ostdeutschland mit je 3, Südwestdeutschland mit 2, während Bayern und Südostdeutschland nur je einen Vertreter genannt haben. Baden=Badener Meeting. Frhr. v. Oppenheims Walzertraum gewinnt das Zukunftsrenn Baden=Baden, 29. Aug. Auch am dritten Tage des nationalen Meetings blieb dem Internationalen Club Wetterglück hold, obwohl es die ganze Nacht hindurch und auch noch am Vormittag geregnet hatte. Sonne und Wärme ließen die Naturschönheiten des Schwarzwaldes doppelt empfinden und gestatteten eine Entfaltung des an schönen Tagen gewohnten gesellschaftlichen Bildes. Der Reiz des Tages ging vom kunftsrennen aus, der klassischen Prüfung für den jüngsten Jahrgang. Wie im Vorjahre, so befand sich auch diesmal meder ein ausländisches Pferd im Rennen, und zwar der Oesterreicher Sankt Felix, der aber mit dem Ausgang des Rennens nie etwas zu tun hatte. Frhr. von Oppenheims Walzertraun ging mit dem reichen Preis auf und davon. Er gewann mit drei Längen Vorsprung vor Antonia, seiner Bezwingerin im Rheinischen Zuchtrennnen. Walzertraum hat sich also von seiner Kölner Niederlage glänzend rehabilitiert und steht nunmeyr an der Spitze eines anscheinend gut gelungenen Jahrganges, Um den reichen Preis von 29 000 A bewarben sich insgesamt fünf Zweijährige. Antonia nahm sofort vom Start ab die Spitze, dichtauf folgten Walzertraum, Metrodorus und Ausnahme, während Sankt Felix klar zurück den Schluß bildete, Schon vor dem Knick mußte der Oesterreicher getrieben werden Gleich darauf war auch Ausnahme geschlagen, die völlig inter ihrer sonst gezeigten Form lief. Nach dem Knick stießen Walzertraum und Metrodorus zu Antonia vor; während eber Metrodorus bei Antonia auf heftigen Widerstand stieß, lief der Oppenheimer auf und davon und siegte mit drei Längen vor Antonia und Metrodorus. Die Zeit des Siegers für die 1200 Meter mit 1 Min. 20,4 Sek. ist in Anbetracht der schweren Bahn sehr gut. Jockei W. Kurzawa F. Der am 21. August im Jagdrennen der Dreijährigen zu Bremen mit Königskrone schwer gestürzte Jockei W. Kurzawa ist am Montag im Krankenhause zu Bremen seinen Verletzungen erlegen. Der junge Reiter, der seine Lehrzeit bei den Trainern Hinz und Wrba durchmachte und in letzter Zeit stärker in den Vordergrund getreten war, hatte sich einen komplizierten Schienbeinbruch und eine offene Wunde zugezogen, und als der Starrkrampf hinzutrat, war das Leben des Jockeis nicht mehr zu retten. * Hildesheim, 29. Aug. Von einem Tiger angefallen. Am Montag. 15 Uhr, war in dem zurzeit hier weilenden Zirkus Krone der Bändiger Bendix mit der Dressur eines neu eingefangenen bengalischen Königstigers beschäftigt, als er von diesem angefallen wurde. Der Tiger brachte ihm verschiedene Bißwunden am rechten Oberarm bei und zerriß die Muskeln, so daß Bendix schwer verletzt wurde. Er konnte erst von anderen Zirkusangestellten aus seiner gefährlichen Lage befreit werden. Zum Glück stellte der herbeigerufene Arzt Dr. Behrends, der die erste Hilfe leistete, nur Bißwunden fest. Er ordnete nach Anlegung eines Notverbandes die Ueberführung ins BernwardsKrankenhaus an. Lebensgefahr besteht für den Verletzten nicht. Wie uns mitgeteilt wird, war der betreffende Tiger in öffentlicher Vorstellung noch nicht vorgeführt, da die Dressur noch längst nicht beendet war. Der Dompteur Bendix ist schon seit Jahren beim Zirkus Krone und ist in seinem Fache groß geworden. A Lengerich, 29. Aug. Das Opfer unbeleuchteter Fuhrwerke. Auf der Kunststraße zwischen Hellern und Osnabrück wollte der 22jährige Hilfsmonteur Walter Brockfeld abends gegen 9½ Uhr ein vor ihm fahrendes unbeleuchtetes Fuhrwerk überholen, beachtete jedoch dabei nicht, daß vor diesem noch ein anderer unbeleuchteter Wagen fuhr. Er streifte das Pferd dieses Wagens, wurde auf die Straße geschleudert und starb kurz darauf infolge schweren Schädelbruchs. * Hannover, 29. Aug. Der Juwelendiebstahl in der Alten Celler Heerstraße aufgeklärt. Der in der Nacht zum 23. August in einem Juweliergeschäft an der Alten Celler Heerstrage ausgef. rte Einbruchsdiebstahl hat durch die Ermittlungen der Kriminalpolizei innerhalb weniger Tage restlos aufgeklärt werden Wönnen. Wir berichteten in der Vorwoche darüber, daß die Einbrecher bei der Tat einen Rolladen beseitigen wußten und durch eine obere Luftklappe, die nach der„Präparierung“ Schmierseife eingedrückt worden war, in den Laden eindrirzen. Es fielen ihnen dabei Uhren und Schmucksachen im Werte von über 7000 Mark in die Hände. Der Kriminalpolizei gelang es, die beiden Einbrecher dingfest zu machen und auch einen Hehler, der für den Absatz der gestohlenen Waren sorgen sollte, hinter Schloß und Riegel zu bringen. Ein Teil der gestohlenen Wertsachen wurde wieder herbeigeschafft und dem Geschäd gten zugestellt. Die Festgenommenen sind drei mehrfach vorbestrafte Personen, denen die Kriminalpolizei seit langem besonderes Interesse widmete. * Hannover, 29. Aug. Selbstmordversuch des Mördets Karl Letto. In der Landesstrafanstalt in Wolfenbüttel befinden sich die Brüder Karl und Rudolf Letto aus Wolfenbüttel, von denen Karl Letto nach einem Einbruch in Wolfenbüttel am 24. uni den ihnen in der Lindener Straße begegnenden Polizeioberwachtmeister Decker aus Brandenburg niedergeschossen hat, so daß dieser auf der Stelle starb. Am 5. Juli war es gelungen, die Täter zu ermitteln und nach Auffindung schwersten Beweisstoffes zu verhaften. Als nun am Freitagmorgen der Untersuchungsgefangene Karl Letto zum Antritt des täglichen Wandelsganges aus seiner Zelle herausgelassen worden war. lief er schnell an den Wärtern vorbei die Treppe hinauf in das nächsthöhere Stockwerk und stürzte sich dann über das Treppen geländer des dritten Stockes des Zellengebäudes in den Flur hinab. Außer einer klaffenden Stirnwunde und ver Verstauchung eines Knöchels hat er anscheinend keine ernstlicheren Verletzungen erlitten. * Berne, 29. Aug. Großfeuer in einer Getreidemühle. In Farge, jenseits der Weser, gegenüber der Julius=Platte, brach am Sonnabend kurz nach 24 Uhr in der Bolteschen Motor= und Getreidemühle ein Brand aus, der sich schnell ausdehnte. Das Feuer sprang über auf den Schuppen der anstehenden großen hanseatischen Stuhlrohrfabrik. Die Mühle und die Fabrikräume sind vollkommen niedergebrannt. Das Maschinenhaus konnte gerettet werden. Viele Arbeiter, man rechnet mit einigen Hunderten, sind vorübergehend brotlos. Man versucht sie anderweitig unterzubringen. * Harburg=Wilhelmsburg, 29. Aug. Schweres Betriebsunglück. In der Destillation einer hiesigen Oelmühle platzte infolge Ueberdrucks ein Dichtungsring. Infolgedessen strömten erhebliche Benzol= und Alkoholdämpfe in den Raum. Hierdurch erlitten die dort beschäftigten Arbeiter eine Vergiftung. Ein Arbeiter wurde getötet, drei Arbeiter erkrankten, jedoch liegt bei ihnen keine Lebensgefahr mehr vor. Handels= und Wirtschaftsnachrichten. § Die Landesbank der Provinz Westfalen teilt uns mit: Durch die Zeitungen geht die Nachricht von einer Dollaranleihe der Westfälischen Landesbank in Höhe von 23.7 Millionen Dollar. zu gunsten der Landwirtschaft. Die ganze Nachricht ist falsch. Es haben keinerlei derartige Verhandlungen geschwebt, § Kohlenförderung im Ruhrgebiet. Nach vorläufigen Ruhrgebiet in sechs Arbeitstagen 2 203 246 To. Kohle gefördert, gegen 2154 763 To. in der vorhergehenden Woche bei ebenfalls sechs Arbeitstagen. Die Kokserzeugung stellte sich in den sieben Tagen der Berichtswoche(in den Kokereien wird auch Sonntags gearbeitet) auf 560 945 gegen 562 376 To. in der vorhergehenden Woche, die Preßkohlenherstellung auf 62 367 To. gegen 62 385 To. in sechs Arbeitstagen.— Die arbeitstägliche Kohlenförderung betrua in der Zeit vom 12. bis 18. August 367 208 To. gegen 359 127 To. in der vorheraehenden Woche, die tägliche Kokserzeugung stellte sich auf 80 135(80 339) To., die arbeitstägliche Preßkohlenherstellung auf 10 395(10 398) To.— Wegen Absatzmangels wurden in der Berichtswoche 52258(arbeitstäglich 8710) Feierschichten eingelegt, gegen 66 911(11 152) in der Vorwoche. § Zunahme der amerikanischen Geldversteifung im Herbst? Aus Newyork wird durch Funkspruch gemeldet: Der Monaisübersicht der Guaranty Trust Co. zufolge dürfte noch auf längere Zeit mit hohen Geldsätzen zu rechnen sein. Es wird der Befürchtung Ausdruck verliehen, daß die Versteifung des Geldmarktes, die namentlich im Herbst noch fühlbarer werden dürfte, die allgemeine Geschäftstätigkeit nachteilig beeinflussen werde. 3 Bericht der Viehverkaufshalle A.=G. Lehrte vom Verkaufstage 28. August 1928. Auftrieb: 1929 Stück Ferkel und Läuferschweine. Es kosteten im Großhandel: Ferkel(Durchschnittsqualität): 6—8 Wochen alt 14—20 M. 8—12 Wochen alt 21—30 M. Läuferschweine: 3—4 Monate alt 31—42 M. 4—6 Monate alt 43—80 M. Marktverlauf: Langsam. Rundfunkprogramm der Westdeutschen Gender: Donnerstag, den 30. August. 12,10: Mechanische Musik.* 13,05 Düsseldorf: Gartenkonzert des Orchesters der Philharmonie. Leitung Kapellmeister Burchartz.* 16,20: Dr. Mosse: Heimfahrt zum Tode.* 17.00: Dr. Kriebs und Dr. Graf: Erste Hilfe bei Unglücksfällen.* 17,30: Dr. Berger: Indische Fakire und Zauberer.+ 18.00: Die Entwicklung der Cellosonate(20. Jahrhundert). Ausf.: O. Urack (Cello), Egbert Grave(Klavier).* 19,20: H. Wüsthoff: Was müssen alle Kriegsbeschädigten und Kriegshinterbliebenen über ihre Versorgungsansprüche wissen?* 19,45: Privatdozent Dr. Netz: Berühmte Männer der Technik.(Harkort).* 20,15: Robert Koppel=Abend. Mitw. Kleines Funkorchester. Begleitung Breuer.* Anschl.: Letzte Meldungen.* Anschl.: Konzert der Bobbyi Roberty=Band. Transmissionen, Lager, Lagerböcke, Riemenscheiben solange Vorrat reicht, billig abzugeben. Wagenfabrik Schilling, Lippstadt, Hospitalstraße 8 WZV Telefon 133 4 Volkswohl-Lotterie Ziehung 12. September 39362 Gewinne und 2 Främien von Mark 400000 150000 75000 50000 TE 25000 8 Einzellos 1.— Mk. Doppellos 2— M Glücksbriet: 5 versch Einzellose 5 Mk. „ 5versch.Doppel lose 10 Mk (Porto und Liste 40 Ptg. extra) empl u. vers. unt. Nachn. od geg. Vorauszahl. p. Postanw, od. per Zahlkarte aut Postscheck-Konto Dortmund 22606. Lotteriebank E. Vendel G.m.b.H. Münster i. W. Salzstraße 57. HypothekenDarlehen in jeder Höhe zu zeitgemäß günstigen Bedingungen vermittelt ohne jeden VorschußAlbert Nenkamp Soest, Walburgerstraße 64, R. D. M. Fernruf 376. Gegründet 1903. Weg mit der Sorge) reinigt das Blut, verhindert Ablagerungen und Schlacken, deren Folgen Rheumatismus. Gicht, Ischias sind; gleichzeitig ist die Verdauung in gutes Ordnung. 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Urack off: Was nen über ozent Dr. k 20,15: egleitung nzert der öcke, on 133 9n zeitgemäß igen ver= Vorschuß. tamp traße 64, uf 376. )3. eichzeitig ist rdnung. Es ane(Leber, pro Glas, Meisterwerke der Architektur. Der Talismann. Skizze von Paul Goch. Hinter seinen Partnern, die in ihren weißen Trikots sicht und graziös herein sprangen kam er kreischend und shreiend in die Manege. Im Kampf mit seinen zu großen und viel zu weiten Kleidern stolperte, fiel, rollte er bis in de Mitte des weiten Kreises. Dort blieb er liegen, ein hier unentwirrbares Bündel von Stoff, Staub und leise uckenden Gliedern. Doch plötzlich schnellte er auf und vernigte sich vor dem lachenden Publikum. Als er seine sand in den übergroßen weißen Handschuhen mit komistem Pathos an das Herz drückte, erstarb— nur für einen Augenblick— das Lachen auf seinem bunt bemalten Gescht. Sein Talisman! Mit zitternden Fingern tastete er nach dem kleinen, silbernen Kreuz. Seine Mutter, die— eine Ausnahme in der Familie— eines natürlichen Todes sarb, hatte ihm mit brechenden Augen das Kleinod umghängt. Es war sein Schutz gegen alle Gefahren, die auf in lauerten, wenn er unter dem gewölbten Dach des Riesenzeltes von Trapez zu Trapez durch die Luft wirselte. Allabendlich trug er es auf der nackten Haut— und heune.... hatte er es in seiner Garderobe liegen lassen? Während er lachend und johlend nach allen Seiten nickte und winkte. Gesichter schnitt und Kußhändchen warf. überegte er angstvoll, wie er hinaus laufen könnte in seinen Vagen, den Talisman zu holen. Eine komische Flucht? Sie gehörte zu seinem Programm. Aber kaum hatte er ein paar hastige Sprünge zum Ausgang getan, so wurde u von den betreßten Lakaien gepackt und festgehalten. lrotz seines Widerstandes und seines Bittens— wer ahnte seine Angst und Verzweiflung— wurde er an das Seil gebunden und unter dem Jubel der Zuschauer in die Höhe gezogen. Dann stand er droben auf dem schmalen Brett, von dem er tolpatschig, gedankenlos mit einem großen Schritt ins Leere tappen mußte. Schon schwang sich sein Partner, der ihn im Fluge auffangen sollte, in den Knien an der Schaukel hängend, in weitem Bogen durch den Naum. Noch dreimal hin und her, er zählte zitternd: eins, zwei— ein kurzer Ruf— und drei er stolperte hinaus, Die Burg der Gerechtigkeit. Skizze von Walter Heise. In Chancellorville war alles auf den Beinen. Ein leger hatte ein weißes Mädchen schwer mißhandelt und es emordet. Die Polizei hatte den Unhold ergriffen, und aank der Schnelligkeit des Sergeanten Brown war der leger beim Sheriff Baker in Gewahrsam gebracht worden. der Kerl lag in Fesseln, gut verschnürt auf dem Boden des hauses. Er jammerte um sein Leben. Das war verwirkt darüber gab es keinen Zweifel. Aber der Schwarze urchtete nicht so sehr den Tod, wie daß er gelyncht werden würde. Und er hatte auch allen Grund dazu. Denn schon walzte sich ein wütender Haufen vor das Haus des cheriffs.„Heraus mit dem Nigger!“ brüllte die tobende Nenge und drängte gegen die Tür, die Baker verschlossen hatte. „Jungens,“ sagte er zu den sechs Soldaten, die er bei im Hause hatte,„heute gilt es.“—„Sheriff, wollt Ihr wirklich den schwarzen Schurken nicht ausliefern?“ fragte der Sergeant.„Nein, das will ich nicht,“ erwiderte dieser einst.„ich bin Sheriff und kein Mörder.“—„Nun, wie Ihr meint.“ war die richtige Antwort,„wir als brave doldaten kennen unsere Pflicht.“—„Schon recht, Jungens nur daß Euch heute die Pflichterfüllung wohl sehr schwer werden wird.“ Der Sergeant zuckte die Achseln und wies auf einen Stein, der durch das Fenster geflogen kam. Der Sheriff meinte gleichmütig:„Zwei von Euch sind verKiratet, sie können sich davon machen, wenn sie wollen.“ „Sie wollen aber nicht,“ erwiderte der Sergeant, nachdem ihm durch ein Flüstern von seinen Kameraden Antvort geworden war.„Gut so. Jungens.“ sagte Baker, ich sabe es nicht anders erwartet, doch ich fürchte, es wird darte Arbeit geben.“ Dann ging er an einen Schrank. nahm die Bibel heraus, schlug sie auf und betete. Aus ener Zimmerecke holte er das Sternenbanner. Hierauf Das von einem gewaltigen Turm überragte Kapitol die Augen weit aufgerissen. Die Hände zum schnellen Griff bereit, fiel er— sein Talisman!— nahm dieses Stürzen heute kein Ende?— da— jetzt— ein Knall der Hände, die ineinander klatschend sich umklammerten, die Wucht des Falles schwang ihn zurück bis an das Dach des Zeltes. Es war geglückt, trotz allem, auch ohne das kleine Kreuz auf seiner Brust. Törichtes, abergläubisches Herz! Er lachte übermütig und sprang, fiel, schwebte toller, grotesker, lustiger denn je. Das Publikum schrie, jubelte, kreischte, klatschte, und er stand wieder droben auf dem kleinen Brett und grinste, feixte, winkte. Doch als er ausruhend auf der Stange saß und unter ihm die weißen stieg er, eisernen Ernst in dem von einem weißen Barte umrahmten Gesicht, auf die Veranda. Ein ohrenbetäubender Lärm empfing ihn.„Gebt den Nigger heraus!“ schrie die Menge ihm entgegen. Baker schwang das Sternenbanner, und es trat Stille ein.„Gentlemen,“ rief er mit lauter Stimme.„als ich das Amt des Friedensrichters übernahm, schwor ich Euch und mir, Gerechtigkeit zu üben, nichts als Gerechtigkeit.“—„Der Nigger muß sterben!“ rief einer.„Wohl möglich, mein Junge, höchst wahrscheinlich, wollte ich sagen, aber es gibt manchmal mildernde Umstände.“—„Nicht für die schwarze Bestie.“ war die Antwort.„Vielleicht auch für diese. Doch das zu untersuchen, ist Sache des Gerichts, das morgen zusammentritt. Heute steht der Verbrecher unter dem Schutz des Gesetzes.“ „Wir selbst sind das Gesetz. Wir brauchen keinen Richter,“ schrie ein anderer.„Junge, weißt Du, was Du sagst?“ versetzte der Sheriff mit Ruhe, und die Zornesader schwoll auf seiner Stirn.„Hört zu, Leute. Als unsere Voreltern, die Pilgerväter, mit der„Mayflower“ in dieses Land kamen, taten sie es, weil man in der alten Heimat ihrem Gewissen Zwang antun wollte. Und wenn wir am 4. Juli den Unabhängigkeitstag feiern, dann denken wir auch an sie als an rechtschaffene Männer.“ „Was will der Sheriff bei uns in Virginien?“ brüllte eine wütende Stimme.„Er soll nach den Nordstaaten gehen und in einer Sonntagsschule predigen.“ „Es ist gar kein so großer Unterschied zwischen einem Richter und einem Prediger, mein Freund.“ versetzte Baker und sein Auge blitzte„beide wachen darüber, daß die Seele keinen Schaden leidet und die Gerechtigkeit in dieser Welt bleibt.“ „Genug des Geschwätzes!“ schrie der erste Rufer.„Wir holen uns den Nigger mit Gewalt. Vorwärts, Jungens!“ Des Friedensrichters Hand fuhr liebkosend über die Streifen und Sterne. Dann richtete er sich zu seiner vollen Höhe auf und rief:„Aus England brachten unsere Väter des Staates Nebraska in Lincoln(Vereinigte Staaten). Körper seiner Partner durch die Luft glitten, da packte ihn von neuem die Angst bohrend, pochend. Jetzt kamen die dreifachen Saltos, der eine quer durch den weiten Raum, der andere hinunter in das gespannte Netz, das Netz, in dem sein Vater, wie eine Puppe schlapp zurück geschleudert, regungslos liegen geblieben war. Heute nicht hinunter in das Netz! Doch zischend schoß das grelle Licht der Scheinwerfer herauf zu ihm, die lärmende Musik verstummte jäh; und drüben stand grau, fahl, mit hohlen Augen, drei Finger drohend in die Höhe streckend— der Tod!— sein Kamerad. In der Stille des riesigen Zeltes verflatterte sein Ruf: Salto... Zelt... ins Netz. Ins Netz! Ins Netz! Tief unten rollten dumpf die Trommeln. Jetzt waren tausende Augen starr auf ihn gerichtet, jetzt galt's. Er beugte sich weit vor, sah erschaudernd hinunter in den Abgrund und— lachte, seine Knie schwankten— er wiegte sich im Takt der Angstschweiß klebte ihm an der Stirn— er schnitt Grimassen, seine Hände zitterten— er schwenkte sein buntes Tuch, warf's in die Luft, wollte es fangen, verlor das Gleichgewicht, schrie schrill auf, stürzte und hing schon am Trapez, die Weiber unten kreischten auf. er schwang sich an den Seilen hoch empor, zurück und wieder in die Höhe. Das gab ihm Mut. noch war die Gefahr fern, erst später dann, im Netz. doch jetzt— Sich dreimal überschlagend, flog er durch die Luft hinüber zum Trapez, sausend zurück und hin und her und auf und ab. Wie oft noch? Schon rief sein Kamerad aufmunternd: Los! Von unten kam ein Murmeln und Gesumm, die Menge wurde ungeduldig. Er mußte hinunter— in das Netz— den Tod. er mußte. Mit gewaltigem Schwung wirbelte er in die Tiefe und fiel mit gestrafftem Rücken in das Netz, das ihn zurück warf, ein leichter Schwung noch, er stand auf den Füßen, ein par schnelle Schritte über den schwankenden Boden, er glitt am Seil hinab und sprang auf die Erde. Erst starrte er wie betäubt in den Wirbel der blendenden Lichter, des tosenden Beifalls. der aufbrausenden Musik: dann, plötzlich erwachend, überkam ihn ein heißes, tolles Gefühl des Glücks, der Freude, des Uebermutes. Er war gerettet! Jubelnd, lachend, johlend auch das stolze, schöne Wort mit:„Mein Haus ist meine Burg“. Dieses mein Haus, das Haus der Gerechtigkeit, ist meine Burg. und ich werde sie zu verteidigen wissen mit allem, was darinnen ist.— Sergeant,“ rief er dann dem hinter ihm stehenden Soldaten zu.„laßt Eure Leute die Gewehre laden!“ Die Soldaten sahen einander an, dann taten sie wie befohlen. Und wieder trat Stille ein. Da rief einer aus der Volksmenge:„Sheriff Baker, Ihr seid ein wackerer Mann; wollt Ihr wirklich Euer Leben für den schwarzen Bösewicht opfern?“—„Ein kleines Mißverständnis, mein Freund. Nicht für den schwarzen Bösewicht,“ antwortete der Sheriff mit einem traurigen Lächeln,„nur für ein bißchen Gerechtigkeit. Begreift Ihr denn das nicht?“ „Nein!" brüllten zwei, drei Stimmen.„Aber das werdet Ihr wohl begreifen,“ kreischten sie voll Wut,„gebraucht Eure Schießeisen, Leute!“ Und schon krachten mehrere Schüsse. Die Soldaten blickten auf den Sergeanten. Da fuhr diesem eine Kugel in den Arm.„Feuer!“ kommandierte er; nur sechs Flinten knallten. Die Soldaten hatten noch einen ernsten Blick des Cheriffs aufgefangen. Es war wohl kein Zufall, daß ihre Schüsse kein Ziel fanden. Als aber die Angreifer kühner wurden. trafen auch die Soldaten. Da kam eine rasende Wut über den Volkshaufen. Die Männer heulten wie wilde Tiere. Gewehre krachten, Revolverkugeln pfiffen und Steinwürfe schmetterten gegen die Wände. Der ungleiche Kampf dauerte nicht lange. Als die Menge das Haus gestürmt hatte, war kein Lebender mehr in der„Bura der Gerechtigkeit“. Die Nacht kam und der andere Morgen. Und als man aus der erstarrten Hand des Sheriffs die Flagge nahm, die ihm Leitstern gewesen war, schien es, als ob in die Herzen ein Widerschein ausstrahlte von dem leuchtenden Banner. Riesengroß war das Trauergefolge, und von dem Tage an hatte Richter Lynch in Chancellorville keine Stätte mehr. Etwas fürs Wochenende. Eine neue Erfindung, die das Herz jedes Wochenendfahrers höher schlagen läßt: ein Feldbett, das im Rucksack mitgeführt werden kann. Verfahren macht— als erste deutsche Stadt— vernünftigerweise Plauen im Vogtlande, das bei Verstößen von Kraftfahrern gegen die Verkehrsordnung sofort gegen Quittung(im Bilde) eine Geldstrafe durch einen Polizeibeamten einziehen läßt und so Anzeige, Protokolle und Strafmandat— kurz: Mühe und Zeit für Behörden und Kraftfahrer— spart. rannte er zum Ausgang und wieder hinein in den Wirrwarr und Lärm der klatschenden, schreienden, tobenden Menschen, er verlor im Laufen den Rock, die Schuhe, ja sogar die viel zu weite Hose, die Zuschauer brüllten vor Vergnügen, und er im Rausch, im Taumel, schnellte sich hoch empor, drehte sich einmal, zweimal, sah plötzlich— dort— an der Wand— am Nagel— den Talisman, er wollte danach greifen.— Ein dumpfer Fall, Lakaien liefen. Die Menge stutzte. Zehn Reiter sprengten" mit Peitschenknall in die Manege. Trompeten schmetterten. Bravo! Die nächste Nummer. Er lag in seinem Wagen mit gebrochenen Gliedern. Ihm zu Häupten an der Wand hing an einer seidenen Schnur das kleine silberne Kreuz. Ein gläubig Frommer nahm es und klemmte es dem Röchelnden zwischen die verkrampften Finger, der öffnete ein letztes Mal die Augen, sah den Talisman in seiner Hand, lächelte beruhigt und starb. Der Sternhimmel im September 1928. Die Sternkarte ist für den 1. September, abends 10 Uhr, für den 15. September, abends 9 Uhr, und für den 30. September, abends 8 Uhr, für Berlin, also für eine Polhöhe von 52½ Grad, berechnet. Die Sternbilder sind durch punktierte Linien verbunden und mit einer Nummer versehen. Die Buchstaben sind Abkürzungen für die Eigennamen der hellen Sterne. Die Stellungen des Mondes sind von zwei zu zwei Tagen eingetragen. Das Datum steht unterhalb des Mondbildes, und die Pfeillinie zeigt die Richtung der Mondbahn an. 1. Kl. Bär P=Polarstern, 2. Gr. Bär, 3. Drache, 4. Bootes A=Arktur, 5. Krone, 6. Herkules, 7. Leier W=Wega, 8. Cepheus, 9. Schwan D=Deneb, 10. Cassiopeja, 11. Andromeda N=Nebel, 12. Perseus, 13. Widder, 14. Fuhrmann C=Capella, 15. Stier A=Aldebaran Pl=Plejaden, 16. Walfisch, 25. Haar der Berenice, 27. Schlange, 28. Schlangenträger, 30. Adler A=Atair, 32. Pegasus, 33. Schürze, 34. Steinbock, 35. Wassermann, 36. Fische F=Fomalhaut. Planeten: Saturn, Uranus, Jupiter. Mond: vom 1. bis 5. und 21. bis 29. September. Z=Zenit. Wo bleiben die Störche? Von Wilhelm Hochgreve. Es ist nur eine Frage der Zeit, daß einer der volkstümlichsten Vögel unserer deutschen Landschaft, der Storch, den die Norddeutschen Adebar heißen(aus dem Mittelhochdeutschen— Glücksbringer), ebenso selten wird. wie es schon längst sein schwarzer Verwandter, der Waldstorch. ist. Tausende von Storchnestern, aus denen noch vor Jahren munteres Geklapper ertönte, sind unbenutzt geblieben. Wo bleiben die Störche? Die Statistik redet eine betrübende Sprache. Während es in Mecklenburg im Jahre 1901 noch 3904 bewohnte Storchnester gab, waren 1912 nur noch 1072 und 1925 nur noch 536 besetzt. In Ostpreußen ging die Zahl der bewohnten Nester in 25 Jahren(1900 bis 1925) um 70 vom Hundert zurück, in Schlesien um 65, in Schleswig=Hollstein um 50. Auch sonst wurde überall in Deutschland mit einziger Ausnahme von Württemberg eine starke Verminderung der Störche beobachtet. Wo bleiben die Störche? Nistgelegenheiten in Form von Wagenrädern auf Dachfirsten sind nach wie vor in den Hauptnistgebieten genügend vorhanden. Die Ursache der Storchabnahme ist in anderer Richtung zu suchen. Tausende und Abertausende von Störchen finden in den südafrikanischen Winterquartieren ein frühzeitiges und klägliches Ende. Seit einigen Jahren werden dort die Heuschrecken, welche die Hauptnahrung unserer Störche im schwarzen Erdteil bilden, mittels Arsenik vergiftet, und diese vergiftete Speise gereicht dem Vogel zum Verderben. Das „kulturelle“ Vordringen des Menschen, Entwässerung und Urbarmachung von Sumpfgelände, tragen weiterhin dazu bei, die Bestände zu verringern. Auch mag die Verfolgung in den Durchgangsländern, vor allem Kleinasien, seitdem die Bewohner den Gebrauch moderner Schußwaffen erlernt haben, gegen früher bedeutend zugenommen haben. Der Todfeind der Störche aber ist das meuchelnde Gift, das sie da unten in Afrika mit den Heuschrecken aufnehmen. Partie Nr. 123. — Bearbeitet von G. Alexander. Das folgende Damenbauernspiel fand nach dem Jubiläumsturnier der Berliner Schachgesellschaft von 1827 in Basel statt. Weiß: G. Stolz. Schwarz: Dr. Telling. 1. d2—d4, Sg8—f6 2. c2—c4, e7—e6 3. Sg1—f3, b7—b6 4. g2—g3, Le8—b7 5. Lf1—g2, Lf8—b4† 6. Sb1—d2 (Meist geht der Läufer nach d2.) 6.— 0—0 7. 0—0, c7—05 8. Sd2—b3, c5xd4 9. Sbóxd4, d7—d5 10. Sf3—g5! Dd8—e728 (e6 mußte gedeckt werden.) 11. a2—a3, Lb4—c5 12. b2—b4, Lc5xd4 13. Ddixd4, Sb8—c6 (Statt dessen sollte Schwarz d5xc4 spielen.) 14. Dd4—h4! 16. Sg5xh7, Sf6—d5 14.—, d5Xc4. Jetzt ist dieser Zug falsch.) 15. Lg2Xc6, Lb7Xc6 17. Sh7—g5! Der junge Schwede läßt nicht mehr locker.) 17.—, Sd5—f6 18. Lc1—b2, e6—e5 *19. f2—f41 aufgegeben. Problem Nr. 123. * Lösung zum Problem Nr. 121. 1. La3. Rätselecke. Silderrätsel. Rösselsprung. Kreuzworträtsel. Senkrecht: 1. Badeinsel bei Venedig, 2. Mythe, 3 Weinschädling, 5. Treulosigkeit, 8. Gastgeber, 10. Zabl. 11. schmale Brücke, 13. Nachlaß, 14. Bahngutbeförderungsart, 17. Vulkan, 19. Milchorgan, 21. Lebensbund, 22. Göttin der Morgenröte, 25. See in Asien, 27. Bruchteil, 29. Vergrößerungslinse, 30. Bündnis, 32. Gaststätte, 36, Verpackungsgewicht, 37. Laubbaum. Wagrecht: 4. weiblicher Vorname, 6. Gelöbnis, 7. englischer Branntwein, 9. schwungvolles Gedicht, 12. Arzneiform, 14. Muse, 15. Pulsader, 16. Schmutz, 18. Unwahrheit, 20. Schornstein, 22. Schlingpflanze, 23. chemisches Element, 24. Nebenfluß des Rheins, 26. Fluß in Jugoslawien, 28. weibl. Vorname, 31. sagenhafte Zauberin, 33. Plakat, 34. schmale Oeffnung, 35. Spielkartenfarbe, 36. Niederschlag, 38. erstes Weib, 39. Windabseitig, 40, alkoholisches Getränk. Füllrätsel. Die markierten Felder sind mit Vokalen und die leeren mit Konsonanten so zu füllen, daß die Wagrechten bezeichnen: 1. Stadt im Reg.=Bez. Breslau, 2. Sumpfgelände, 3. Frauenname, 4. kurze Bezeichnung für Radfahrer, 5. Betäubungsmittel, 6. Flächenmaß. Die beiden Diagonalen nennen zwei Östseeinseln. Silbenrätsel. Aus den Silben: ba— bay— bob— burt— bus— dah— e— erd — ge— le— li— li— lis— me— me— na — nau— ni— no— o— ö— pi— rhom— rum— salt— si— tät— u— ul— um— va— ver— wa sind 14 Worte zu bilden, deren erste und letzte Buchstaben, beide von oben nach unten gelesen, einen Spruch ergeben. Bedeutung der Worte: 1. Gestein, 2. Brennstoff, 3. türkischer Titel, 4. Laubbaum, 5. indischer Reicher, 6. Nebenfluß der Spree, 7. altjüdischer Priester, 8. geometrische Figur, 9. Bildungsanstalt, 10. deutscher Dichter, 11. Lebensvorgang, 12. deutscher Dichter, 13. Rauschgift, 14. Haarwasser, Zahlenrätsel. Die Anfangsbuchstaben der Wörter 1 2 3 4 5 6 7 8 2 3 4 3 2 1 3 2 4 5 5 6 6 5 7 2 8 2 6 8 4 2 3 ergeben das Wort ehemaliger Staatsmann Stelzvogel Mauervorsprung Geldstück Flächenmaß Nebenfluß der Donan Tonstufe Festlichkeit Auflösung der Rätsel aus voriger Nummer: Auflösung zur Denksportaufgabe„Der verfolgte Verbrecher“. Auflösung zum Silben=Kreuzworträtsel. Wagrecht: 2. Vaselin, 4. Kater, 5. Demut, 7. Abel, 8. Tiger, 10. Wade, 11. Mama, 12. Leder, 14. Laune, 15. Besen, 17. Rebe, 18. Senegal, 21. Mantua. Senkrecht: 1. Hase, 2. Vater, 3. Linde, 4. Kabel, 6. Mutti, 7. Adele, 9. Germane, 13. Derbe, 14. Laube16. Sense, 17. Regal, 19. Nero, 20. Portugal. Auflösung zum Rösselsprung. Weilend an des Waldes Buchen, Jenen Namenszug zu suchen; Armes Herz, das mühsam schlägt, Siehst du, was die Rinde trägt? Ach, es will sich nichts mehr gleichen! Rauh verwachsen sind die Zeichen. Herz, das bang nach Ruhe darbt, Wann bist du vernarbt!(K. Mayer.) Auflösung zum Einsetzrätsel. Wurm— Amt— Gast— Nacht— Eis Wagner. Auflösung zum Buchstabenstreichrätsel. Nohr. SCHA 7 ST 6 po 5 3 L SCH SCHWA MAL. R KUTTE CH ORT UBE ANÖ UT AAt UMPF 9 E1 GEA 5 US3 Charlotte Wolter. Auflösung zum Gitterrätsel. Senkrecht: 1. Borkum, 2. Toledo, 3. Palmin, 4. Oswald. Wagrecht: Polonaise, Quadrille.