Lüdenscheider Erscheint täglich außer Sonn= u. Feiertags. Die Bezugsgebühr beträgt für jeden Monat 2.— R früher Lüdenscheider Wochenblatt 24 Pfg. Trägerlohn. Durch die Post kostet der L. G.=A. im je wonesonder EinzelchummP 10 icd. Zeter. Hauptanzeigenblatt, bedeutendste heimatzeitung der industriereichen Kreise Lüdenscheid und Altena ten lanat übersandte Beiträge übernimmt die Schriftleitung mit den Mitteilungen des Stadtkreises Lüdenscheid und des Kreises Altena Anzeigenpreise: Fül um. 20he in. Spaltenmm 6 Pfennig, Textteil 50 Pfg.— Für das Erscheinen an bestimmTagen und Plätzen kann keine Gewähr übernommen werden. Geschäftsstunden; 7—18,30 Uhr. Sonnabends 7—14 Uhr. Fernruf: Geschäftsstelle 2521, Schriftleitung 2531, Nr. 12 Mittwoch, 15. Januar 1941 87. Jahrgang Amerikanische Kundschafter Ramponiertes englisches Prestige Mr. Hopkins ist bekanntlich über den Großen Teich gefahren, um sich auf den britischen Inseln etwas umzusehen. Er kam als besonderer Bevollmächtigter Roosevelts, also nicht als Ersatz für den ausgeschiedenen Botschafter Kennedy, der bekanntlich dadurch auffiel, daß er einmal den Engländern keine Chancen in diesem Krieg mehr gab, zum andern immer wieder vor einer Politik warnte, die Amerika in die europäischen Streitigkeiten verwickeln sollte. Dieser Herr Kennedey wird vielmehr in absehbarer Zeit durch einen ordentlichen Botschafter ersetzt werden. Bis dahin soll Mr. Hopkins die Augen aufmachen und auch die Ohren spitzen, möglicherweise nebenher im Auftrage der Washingtoner Regierung noch allerlei Verhandlungen führen. Jetzt schickt sich, wie gemeldet, ein zweiter Bürger der Nordamerikanischen Union an, das Schiff zu besteigen, um sich nach den britischen Inseln durchzuschlagen. Es ist Wendell Wilkie, der im Kampf um die Präsidentschaft unterlag und Roosevelt die Macht im Weißen Hause überlassen mußte. Wilkie hat schon gleich nach der Wiederwahl Roosevelts zu erkennen gegeben, daß er im allgemeinen mit dem Rooseveltschen Unterstützungskurs einverstanden sei. Er hat diese positive Haltung kürzlich wieder unterstrichen. Jetzt will er jedoch an Ort und Stelle Umschau halten, um sich persönlich davon zu überzeugen, wie die Lage Englands beschaffen ist. Zwei bis drei Wochen gedenkt sich Mr. Wilkie auf den englischen Inseln aufzuhalten. Sicherlich wird er viel zu sehen und, wenn es Bomben regnet, noch mehr zu hören bekommen. Er wird wie Mr. Hopkins den von England entfesselten Krieg in seinen verschiedensten Phasen kennen lernen, vor allem wird er die Entdeckung machen dürfen, daß der von England abgeschossene Pfeil mit verdoppelter Wucht auf den Schützen zurückgeschnellt ist. Ueber all diese Dinge haben zwar die amerikanischen Englandkorrespondenten ihren Zeitungen sehr viel gekabelt, nur hat die britische Zensur stets dafür gesorgt, daß das Wichtigste aus den Telegrammen herausgestrichen wurde, sodaß sich in den Vereinigten Staaten nicht allzu viele Leute ein klares Bild über die Auswirkungen der Luftbombardements und der Übootblockade auf die Kampfkraft Englands machen können. Es scheint sogar, als ob die amerikanische Botschaft in London nicht fähig ist, die Washingtoner Regierung ausreichend zu informieren oder so zu vertreten, wie sich Washington das wünscht. Warum nun diese Reise Wilkies? Wilkie ist nicht nur Politiker, er ist ein Mann der amerikanischen Wirtschaft, vor allem jener großen Wirtschaftszweige, die am Englandgeschäft allerlei zu gewinnen haben. Vor Verlusten sucht man sich neuerdings durch die Kriegslieferungen auf der Basis der sofortigen Gegenleistung weitgehend zu sichern. Mag sein, daß diese Wirtschaftskreise Wilkie entsandt haben, mag aber auch sein, daß es die Republikaner, wie überhaupt die Opposition ist, die Mr. Wilkie auserkoren hat, sich einmal die Kehrseite der britischen Medaille anzusehen, mag sein daß Wilkie selbst den Ehrgeiz hat, für die Vereinigten Staaten den Kundschafter auf englischem Boden zu spielen. Auf jedem Fall darf wohl gesagt werden, daß die Freunde Englands auf der westlichen Hemisphäre reichlich mißtrauisch zu sein scheinen. Sie glauben nicht mehr, was ihnen die Engländer über das ständige Anwachsen der Schlagkraft des Britischen Imperiums erzählen, sie glauben auch nicht, was die englische Zensur an gefärbten Berichten durchläßt, sie wollen selbst und unmittelbar sehen und hören, wie die englischer Aktien stehen. So üben sich Hopkins und Wilkie gemeinsam als amerikanische Kundschafter auf den britischer Inseln, als Vertrauensmänner der Kreise, die sie entsandt haben, als Beobachter mit den Emblemen der Nordamerikanischen Union im Knopfloch, insgesamt also als das personifizierte Mißtrauen der Vereinigten Staaten. Wenn auch dadurch die Grundhaltung Roosevelts den Engländern gegenüber nicht im mindesten beeinflußt wird, so bleibt es doch bemerkenswert, daß gleich zwei bekannte Amerikaner mit blank geputzter Brille und einem dicken Notizbuch, dessen leere Seiten am Schluß der Reise eng beschrieben sein sollen, erscheinen wollen. Allein die Tatsache, daß sich die Großmacht England die Entsendung amerikanischer Beobachter gefallen lassen muß, ist nicht geeignet dem arg ramponierten britischen Prestige einen neuen Hochglanz zu verleihen. Ein lebender Ostwall entsteht: Weitere 57000 kehren heim! Umsiedlung der Litauen=Deutschen— Restabwicklung in Lettland und Estland Berlin, 14. Januar. Nach den am 10. Januar abgeschlossenen Vereinbarungen zwischen den Regierungen des Deutschen Reiches und der Union der Sowjetrepubliken findet eine neue Umsiedlung Volksdeutscher statt, und zwar werden die gesamte deutsche Volksgruppe aus Litauen, deren Menschenzahl rund 45000 beträgt, und der Rest der im Herbst 1939 wegen Abwicklung von Geschäften und Unternehmen in Estland und Lettland zurückgebliebenen Volksdeutschen mit 12 000 Menschen ins Reich zurückkehren. Im Auftrage des Reichsführers und Reichskommissars für die Festigung deutschen Volkstums hat die Volksdeutsche Attentat auf König Faruk Dunkle Machenschaften des Intelligence Service I Rom. 14. Januar. Die Turiner„Stampa“ meldet aus Beirut: Der Radiosender von Damaskus meldete am Montagabend, daß ein Attentatsplan gegen das Leben des Königs Faruk und der Königin=Mutter von Aegypten, der Witwe des Königs Fuad, die wegen ihres Mißtrauens gegen die Engländer bekannt seien, aufgedeckt worden ist. Das Komplott sei, wie„Stampa" meldet, von der gleichen Gruppe geplant gewesen, die kürzlich das Attentat auf das Leben des Köngis Ibn Saud vorbereitet hatte. Diese Tatsache sei im Laufe von Nachforschungen ans Licht gekommen, die zur Verhaftung einiger Verschworenen geführt haben, welche versuchten, den König Ibn Saud zu töten. Alle Verschwörer, die an dem Attentatsversuch gegen König Ibn Saud beteiligt waren, wurden zum Tode verurteilt und hingerichtet mit Ausnahme eines Einzigen, dessen Person als Zeuge in verschiedenen Attentatsfällen notwendig erschien. Die Nachforschungen, die in diesem Sinne betrieben wurden, führten zu der Aufdeckung des Komplotts gegen König Faruk und die Königin=Mutter. Die Nachforschungen ergaben unter Ausschluß allen Zweifels, stellt„Stampa“ fest, daß die Organisation dem englischen Intelligenee Service unterstand und versuchte, sich aller beNeuer Angriff auf Plymonth Feindliches Handelsschiff versenkt— Treffer auf Kreuzer Neue heftige Luftangriffe Berlin, 14. Januar. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Flugzeuge versenkten bei bewaffneter Aufklärung ein feindliches Handelsschiff von 4000 BRT und erzielten auf einem Kreuzer zwei Treffer mit Bomben mittleren Kalibers. In der Nacht zum 14. Januar wurden kriegswichtige Ziele in Plymouth erfolgreich mit Bomben belegt. Das Verminen britischer Häfen nahm seinen Fortgang. Der Feind verlor gestern vier Flugzeuge, davon wurde, wie bereits bekanntgegeben, je eins durch ein Bewaffnungsfahrzeug der Kriegsmarine und Marineartillerie abgeschossen. Feindliches A=Boot versenkt Rom. 14. Januar. Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: An der griechischen Front Patrouillen= und Artillerjetätigkeit. Unsere Luftformationen haben einen feindlichen Stützpunkt wiederholt bombardiert, Außerdem wurden Kraftwagen und Truppenzusammenziehungen mit Maschinengewehren beschossen. der Cyrenaika Tätigkeit unserer Artillerie, die an der Front von Tobruk feindlichen motorisierten Abteilungen Verluste zufügte, sowie Patrouillen= und Artillerietätigkeit in der Gegend von Giarabub. Feindliche Luftangriffe auf Ortschaften der Cyrenaikaküste haben keine Opfer verursacht. In Östafrika geringe Tätigkeit im oberen Sudan sowie Artillerietätigkeit in der Gegend von Gallabat. Im Sudan haben unsere Flugzeuge Truppenlager und feindliche Stellungen bombardiert. Eine unserer Flugformationen, die von feindlichen Jägern angegriffen wurde, hat nach hartem Kampf ein Flugzeug vom Glostertyp abgeMittelstelle Aussiedlungskommandos aufgestellt, die am 16. Januar Berlin verlassen, um die Rückführung durchzuführen. Sie geschieht aus Litauen mit der Eisenbahn und im Treck, aus Estland und Lettland bei eisfreier See mit dem Schiff. Nach Durchführung dieser Umsiedlung sind beinahe eine halbe Million Volksdeutsche ins Großdeutsche Reich zurückgeführt worden. Eine stolze Tat mitten im Kriege, die Entschlossenheit und Organisationsfähigkeit beweist. Diese große Arbeit begann mit der programmatischen Rede des Führers nach dem Ende des siegreichen Polenfeldzuges am 6. Oktober 1939, in der die neue Ordnung der ethnographischen Verdeutenden arabischen Persönlichkeiten zu entledigen, die als ein Hindernis für die englischen Pläne der Beherrschung der arabischen Welt betrachtet werden. Unter diesen Persönlichkeiten befinden sich der König und die Königin=Mutter von Aegypten, die bekanntlich lange Zeit in Italien gelebt haben und auch in Italien erzøgen worden waren. Nach allen diesen Ergebnissen hat die ägyptische Regierung, nach der Meldung der Mailänder Zeitung, die Auslieferung des oben erwähnten Zeugen verlangt. Dem Ersuchen der ägyptischen Regierung wurde aber von König Ibn Saud nicht stattgegeben, weil die ägyptische Polizei zu sehr von den Engländern überwacht werde und deshalb nicht genügend Garantien für eine strenge, gegenaue und unparteiliche Untersuchung- des Falles biete. König Ibn Saud habe aber sofort seinen Sonderbeauftragten an König Faruk nach Kairo gesandt und ihn über den geplanten Anschlag unterrichtet sowie ihm alle Einzelheiten mitteilen lassen, die bisher in der Sache aufgedeckt worden seien. Weiter schlug er vor, den Sitz der Untersuchung von Kairo nach Dschidda zu verlegen, um die Untersuchungen dem britischen Einfluß zu entziehen, damit die dunklen Machenschaften des britischen Geheimdienstes offen aufgedeckt werden könnten. schossen. Ein weiteres Aufklärungsflugzeug wurde über Eritrea von unseren Jägern abgeschossen. Der Feind hat einige Ortschaften bombardiert, wobei einige Personen verwundet wurden. Ein griechisches U=Boot hat am Vormittag des 31. Dezember einen kleinen Frachtdampfer versenkt der in jugoslawischen Territorialgewässern fuhr. Das U=Boot hat sodann gegen jegliche Kriegsform das Rettungsboot des Dampfers beschossen und dabei zehn Mann der Besatzung, die sich gerettet hatten, getötet. Ein Flugzeug und ein Schnellboot haben am 9. Januar ein feindliches U=Boot angegriffen und versenkt. Englische Verluste im Mittelmeer „Giornale d'Italia" stellt die in den letzten fünf Tagen den Engländern im Mittelmeer zugefügten Schiffsverluste zusammen, wie sie in den italienischen Wehrmachtsberichten 217 bis 220 verzeichnet wurden und der italienischen Luftwaffe, der italienischen Marine und den ersten in Italien eingetroffenen deutschen Flugzeugen zu verdanken sind. Getroffen wurde nach dieser Aufstellung: Das Schlachtschiff„Malaya“(31 100 Tonnen), das von italienischen Torpedoflugzeugen torpediert wurde. Eine große Einheit im westlichen Mittelmeer torpediert; eine Kreuzer vom„Birmingham“Typ(10000 Tonnen) von deutschen Flugzeugen bombardiert; zwei englische Torpedobotsjäger von italienischen Torpedoboten torpediert; ein Flugzeugträger torpediert und von deutschen Bomben getroffen; ein Kreuzer von Bomben der italienischen Luftwaffe schwer beschädigt. Schließlich wurde ein englischer Torpedobootsjäger von Bomben des deutschen Fliegerkorps getroffen, während zwei Dampfer in den Gewässern von Malta beschädigt und zwei Dampfer im westlichen Mittelmeer torpediert wurden. Versenkt wurden ein Kreuzer(der in sinkendem Zustand beobachtet werden konnte). zwei U=Boote und schließlich zwei Dampfer im Atlantik. Zahlreiche Brand= und Sprengbomben gefallen A Newyork, 14. Januar. Wie Associated aus London meldet, fanden in der Nacht zum Dienstag heftige Luftangriffe auf eine Küstenstadt im Südwesten Englands statt. Zahlreiche Brandund Explosivbomben seien geworfen worden. Einzelflieger hätten die Nordostküste überflogen und seien in das Landinnere vorgeorungen. Die deutschen Vergeltungsschläge Berlin, 14. Januar. Ueber den erfolgreichen Angriff der deutschen Luftwaffe auf die kriegswichtigen Ziele von Plymouth in der Nacht zum 14. Januar meldet der Londoner Rundfunk, die Angriffe hätten drei Stunden gedauert. Es fielen Tausende von Brandbomben und nachfolgend Explosivbomben.„Eine Anzahl von Gebäuden wurde zerstört“. Zu dem Luftangriff auf London in der Nacht zum Cantag melden neutrale Blätter ergänzend, daß eine schwere Bombe einen wichtigen Untergrundbahn=Kreuzungspunkt getroffen hahe. Es sei ein Riesenkrater entstanden, in dem mehrere hundert Pioniere arbeiteten. Mit 12 Meter hohen Kränen wurden die Trümmer tonnenweise weggeräumt. Aus einem Bericht des Korrespondenten der „Newyork Times" geyt hervor, daß einer der Londoner Parks als Stapelplatz für Trümmer und Schutt von zerstörten Häusern benutzt werde. Die riesige Trümmerstätte sei bereits rund 7 Meter hoch und wachse täglich. Erst Bombenabwurf, dann Notlandung Berlin, 14. Januar. Wie gemeldet, hat ein englischer Bomber in den letzten Stunden des 11. Januar unbesetztes französisches Gebiet überflogen und mußte dort in einem östlichen Grenzdepartement eine Notlandung vornehmen. Das Flugzeug ist verbrannt. Die Besatzung ist unverletzt von der französischen Gendarmerie in Haft genommen worden. Zu dieser Grenzverletzung durch ein englisches Bombenflugzeug erfahren wir weiter, daß dieselbe englische Maschine vor der Landung sick ihrer Bombenlast entledigt hat. Durch den Abwurf der Bomben ist erheblicher Sachschaden für die französische Bevölkerung entstanden. hältnisse angekündigt wurde. Dem Wort folgte die Tat durch die Rückführung von 63 000 Volksdeutschen aus Lettland und 12000 aus Estland, die mit Schiffen nach Gotenhafen und Stettin und von dort in ihré neue Heimat im Wartheland oder in Danzig=Westpreußen kamen, Bald folgte mitten im härtesten Winter die Heimkehr von 130 000 Menschen aus Wolhynien, Galizien und dem Narewgebiet. Im Sommer fand eine Umsiedlung von 30000 innerhalb des deutschen Hoheitsgebietes statt; aus den im Generalgouvernement liegenden Distrikten Cholm und Lublin wurden Deutsche gegen Polen ausgetauscht, die im Reichsgebiet wohnten. Als organisatorisch größte Leistung ist die Heimführung der Volksdeutschen weit aus dem Südosten zu bezeichnen, die vom September bis Dezember 1940 stattfand. Und zwar kamen 90050 aus Bessarabien, 44300 aus der Nordbukowina, aus den Ländern, die im Juni des Jahres der Sowjetunion angegliedert worden waren, und rund 55000 aus der Südbukowina und 14500 aus der Dobrudscha, also aus rumänischem Gebiet. Ein großer Teil der Rücksiedler ist im deutschen Osten angesetzt und wird mit frischen Arbeitskräften und dem blühenden Kinderreichtum den lebendigen Ostwall stärken. Ein anderer Teil der Zuletztgekommenen ist noch in Lagern untergebracht, arbeitet aber während dieser Zeit auch schon weitgehendst, wenn auch vorübergehend, in den Werkstätten des Reiches und schafft für Deutschlands Unabhängigkeit. Die deutsche Siedlung in Litauen begann im ausgehenden Mittelalter und beschränkte sich im wesentlichen zunächst auf Einzelwanderungen. Ganz allmählich traten dann deutsche Kaufleute und Handwerker zablreicher in litauischen Städten auf, und 1440 konnte in Kowno ein Hansakontor errichtet werden. Im 16. und 17. Jahrhundert kamen auch deutsche Bauern in das Land, doch setzte eine stärkere bäuerliche Einwanderung erst nach 1815 ein. Bald galt der deutsche Bauer als Vorbild und Lehrmeister und seine Hofanlagen und Bebauungsmethoden wurden von den Litauern übernommen. Eine Sonderstellung unte den Volksdeutschen Litauens nahmen sehr ba die Wever ein, die 1772 aus Mitteldeutschla einwanderten. Schließlich machte sich auch ind litauischen Städtebildern der deutsche Einf vorteilhaft geltend. Trotz zahlreicher Rückschläge spielte ds Englands Sorgenkind Zum fünften Mal haben die Engländer den Versuch gemacht, ihre beiden Flottenhälften aus Gibraltar und Alexandrien an der italienischen Küste zusammenzuziehen, um dann in einem gemeinsamen Schlage die Italiener zu vernichten und sich die von ihm beanspruchte Herrschaft im Mittelmeer zu sichern. Sie sind auch diesmal ebenso wie bei ihren früheren Bemühungen gescheitert, sie haben sich jedesmal unter schweren Verlusten zurückziehen müssen. Jetzt zum ersten Mal stießen sie auf das deutsche Fliegerkorps, das einen 10 000=Tonnen=Kreuzer mit einer schweren Bombe mindestens schwer beschädigte, während die italienischen Torpedoboote einen Kreuzer versenkten und zwei Zerstörer in Brand schossen. Die englische Admiralität schweigt sich über diese Kämpfe selbstverständlich aus. Sie ist mit ihrer Berichterstattung immer sehr rasch bei der Hand, sobald sie etwas für sie Erfreuliches zu melden hat. Wenn aber nicht alles nach Wunsch gegangen ist und wenn keine Möglichkeit besteht. gegen die wahrheitsgetreuen Berichte der Achsenmächte anzulügen, unterschlägt sie großzügig alle Berichte, die auf irgendwelche Kämpfe hindeuten könnten, unterschlägt sie selbstverständlich auch Verluste, die fie exlitten hat. Immerhist insofern ist doch eine gewisse Wirkung festzustellen, als es plötzlich ganz still geworden ist, von den stolzen Versicherungen einer unbedingten Beherrschung des Mittelmeeres durch England. Das war ja an sich schon ein etwas komischer Widerspruch, nachdem er erfahren hatte, daß die ganzen englischen Truppen= und Materialtransporte für die Kämpfe in der libyschen Wüste um Afrika herum durch das Rote Meer gelenkt werden anstatt den sehr viel näheren Weg durch Gibraltar zu nehmen. Aber die Engländer waren jetzt ihrer Sache so sicher, daß sie schon in Aussicht stellten, sie würden Einheiten der Heimatflotte, die vorübergehend ins Mittelmeer geschickt waren, wieder zurückholen können, weil sie ja jetzt überflüssig wären mit der unausgesprochenen Drohung, daß dann die große Abrechnung mit der deutschen Flotte wegen ihrer steigenden Erfolge im Blockadekrieg einsetzen sollte. Bisher ist es allerdings bei der Drohung geblieben, denn die berühmte Home=fleet fühlt sich an der heimischen Küste, wo sie sich in irgendwelche Schutzwinkel vergraben muß, nicht sonderlich wohl. Es zeigt sich im Atlantik wie im Mittelmeer das gleiche, daß Englands Flotte zu schwach ist, um die gerade für die Insel lebenswerten Verbindungen zur See zu sichern. Plutokraten und Gangster Arm in Arm Räuberbanden aus dem Londoner Osten versorgen Luxushotels mit Lebensmitteln Genf, 14. Januar. Nach den letzten Londoner Berichten hat Scotland Yard auf Anordnung des britischen Ministeriums für die innere Sicherheit eine Abteilung eingerichtet, deren alleinige Aufgabe es ist, die Raubüberfälle auf Lebensmitteltransporte und Lebensmittelager abzuwehren. Diese Ueberfälle haben sich in den letzten Wochen geradezu erschreckend vermehrt. Die neue Abteilung verfügt über fliegende Kommandos, die mit den stärksten Waffen, auch Maschinengewehren usw., ausgerüstet sind. Allerdings konnte ihr Einsatz noch nicht in so durchgreifendem Maße erfolgen, wie dies nötig gewesen wäre, da es an Leuten fehlt. Auf der anderen Seite haben sich aus dem Verbrechertum des Londoner Östens, das der Luftkrieg aus seinem Schlupfwinkel hervortrieb, ganze Banden gebildet, die sehr aut organisiert sind, über die modernsten technischen Hilfsmittel verfügen und, wie man vermutet, ihre stillen Mitarbeiter sogar in behördliche Stellen haben. Jedenfalls ist es aufgefallen, daß mehrere Transporte überfallen wurden, deren Absendung nur einem verhältnismäßig kleinen Kreis bekannt wan. Alle einigermaßen wichtigen Transporte fahren in der Londoner Gegend jetzt unter stärkster Polizeivewachung, aber es ist einfach nicht möglich, jedes rungsmittel=Auto durch Polizei begleiten zu lassen. In erschreckendem Maße hat die Beraubung von Güterwagen zugenommen, die auf verschiedenen großen Rangierbahnhöfen im Londoner Weichbild infolge der Verkehrsstopfungen oft tage= ja wochenlang herumstehen. Die Banden arbeiten ungeniert vor allem während der Luftalarme. In unterrichteten Kreisen nimmt man an, daß mehrere große Londoner Hotels zu derartigen Banden Verbindung haben da es sonst einfach unerklärlich ist, daß sie ihren Gästen trotz aller Verknappung immer noch so reichliche Mahlzeiten vorsetzen können. Während also nach den letzten Enthüllungen der amerikanischen und englischen Bläter in den mondänen Hotels und Restaurants des Londoner Westens und anderen englischen Großstädten ein Teil der britischen Oberschicht immer noch in der Lage ist, fern aller Rationierungsvorschriften ein Schlemmerleben zu führen, werden Nachts auf den Landstraßen rings um London die Nahrungsmitteltransporte zur Versorgung der Massen von Gangsterbanden überfallen. In diesem Gegensatz verkörpert sich Englands innere Lage zu Beginn Siegreich gegen überlegenen Feind Zwei neue Ritterkreuzträger des Heeres Deutschtum zunächst auch in dem nach dem WeltBerlin, 14. Januar. Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht hat auf Vorschlag des Oberbefehlshabers des Heeres, Generalfeldmarschall von Brauchitsch, den folgenden Offizieren das Ritterkreuz verliehen: Oberleutnant Budaeus, MG=Zugführer in einem Infanterie=Reg., Oberleutnant König, Kompaniechef in einem Infanterie=Regiment. * Oberleutnant Budaeus erreichte am 9. 4. 40 mit nur einem MG=Zug lange vor der übrigen zur Wegnahme des norwegischen Kriegshafens Herten bestimmten Einheiten sein Ziel. Trotz der zahlenmäßigen Schwäche seiner Kampfgruppe hat er durch sein eigenes schneidiges Draufgehen, durch sein energisches und zielbewußtes Handeln auch nach Verlusten sich gegen eine vielfache Neberlegenheit mit vollem Erfolg durchgesetzt. Er war der verantwortliche Führer. Der entscheidend wichtige Kriegshafen wurde besetzt, 120 Offiziere, 1100 Unteroffiziere und Mann wurden gefangen, die Arsenale, zahlreiche Batterien und umfangreiches Material erbeutet. Oberleutnant König war mit seiner Kompanie bei der Verteidigung des Brückenkopfes von Abbeville am linken Flügel seines Bataillons bei Mesnil Trois Foetus eingesetzt. Am 4. 6. griff der Feind unter Fortsetzung der seit dem 28 5. rollenden Panzerangriffe erneut nach mehrstündiger schweren Artillerievorbereitung die Brückenkopfstellung südlich Abbeville an, um den Durchbruch durch die Somme zu erzwingen. Es gelang ihm, mit zehn mittleren und schweren Panzerwagen in die Stellung, die den Eckpfeiler darstellte, einzubrechen. Die von Oberleutnant König geführte Kompanie, die hier standzuhalten hatte, wurde von drei Seiten eingeschlossen, die eingesetzten drei Pak von der Uebermacht der angreifenden Panzer überwältigt. Im Rücken der kämpfenden deutschen Truppen wurde feindliche Infanterie aus gepanzerten Transportfahrzeugen ausgeladen. Die Kompanie König erlitt schwere Verluste. In dieser Krisenlage rettete Oberleutnant König, nachdem er stundenlang mit dem Rest seiner Züge verbissen und fanatisch gegen den weit überlegenen Feind angekämpft hatte die Lage. Er verlegte die Hauptkampflinie etwa 200 Meter nordostwärts Mesnil, um dadurch die angreifenden Panzer in den Bereich der weiter rückwärts eingesetzten Flakgeschütze zu bringen. Bei dem Kampf um Mesnil Trois Foetus zeigte Oberleutnant König überragende Tapferkeit und gab seiner Kompanie ein hohes Beispiel der Furchtlosegkeit und des Willens zum Durchhalten. Er war die Seele des Widerstandes. Nur wenige Meter vor den Kanonen und MGs der Panzerwagen sprang er von Schützenloch zu Schützenloch und feuerte seine Kompanie durch Beispiel und Zuruf zum Aushalten an. Nur seiner zielbewußten Führung und dem heldenhaften Widerstand seiner Männer war es zu verdanken, daß die Krise an der Einbruchstelle überwunden wurde. eine dauernde Unterdrückung und Verfolgung der im„Kulturverband der Deutschen Litauens" nur locker zusammengefaßten Volksdeutschen ein. Viele verloren ihre Arbeitsstätte und mußten auswandern. Dennoch konnte der Deutsche Kulturverband nicht völlig unterdrückt werden und seiner Arbeit ist die Erhaltung des Deutschtums auf dem heutigen Stand zu verdanken. Trotz aller Schikanen, wie zum Beispiel der Schließung deutscher Schulen— heute können nur 70 v. H. aller über zehn Jahre alten Deutschen Litauens lesen und schreiben— haben sich die Deutschen ihr Volkstum treu bewahrt. Das Deutschtum Litauens besteht in der Gegenwart vorwiegend aus Bauern, und zwar in der Hauptsache aus mittDichter zwischen den Zeiten Porträt eines großen Dramatikers Am heutigen 15. Januar jährt sich zum 150. Male der Geburtstag Grillparzers. Das Leben Grillparzers war von Anfang bis zu Ende von Tragik umdüstert. Stets hat er im Schatten gestanden. Bis an die Schwelle des Greisenalters wirkte er als Beamter im österreichischen Staatsdienst. Sein Amt sollte seine materielle Unabhängigkeit im dichterischen Schaffen schützen Sie brachte ihn jedoch nur zu oft in Zwang und Zwiespalt. In seinem persönlichen Leben war er unglücklich. Niemals konnte er sich entschließen, seine„ewige Braut" Kathi Fröhlich heimzuführen, obwohl er bis zu seinem Tode mit ihr Freundschaft hielt und zuletzt mit ihr und ihren Schwestern unter einem Dache hauste. Nach außen hin war es ein einfacher Lebenslauf. Um so reicher an Kampf und Enttäuschung, Erfolg und Mißerfolg war die innere Entwicklungsgeschichte des Dichters. Ehrsurcht erheischt sein Fleiß. Auf sein Gesamtwerk läßt sich Goethes Urteil über Lessings„Emilia Galotti“ anwenden:„Es ist darin eine ungeheure Kultur!“ Als Dichter steht Grillparzer zwischen den Zeiten. Er ist der Hüter des Erbes einer großen Vergangenheit, die durch die Namen Lessing, Herder, Schiller, Goethe und Kant bezeichnet ist. Gleichermaßen darf er aber als Wegweiser in die Zukunft angesprochen werden. Infofern ist er vor allem als ein Vorläufer Hebbels zu betrachten. Anregungen empfing er auch von den großen spanischen Dramatikern des 17. Jahrhunderts wie durch die alte Ueberlieferung des wienerischen Volkstheaters. Beides ist vorzüglich in dem wundervollen dramatischen Märchen„Der Traum ein Leben“ zu erkennen. Die Einflüsse der zeitgenössischen Romantik machten sich in seinen Frühwerken geltend. Alle diese Elemente gelangten in seinem Schaffen allmählich zu organischer Verbindung, sodaß ein neuer ihm eigentümlicher Dramenstil entstand. Zwiespältig war Grillparzers Leben. Es bestand eine tiefe Kluft zwischen Wollen und Vollbringen. leren und Klein=Bauern, die für die Besiedlung des deutschen Östens von größter Bedeutung sind Nach aller Not und Unterdrückung letzten Jahrzehnte folgen diese Deutschen n freudig dem Ruf des Führers und kehren gesi ossen in das Land ihrer Väter, in das Großdeutsche Reich Adolf Hitlers zurück. Aufgebracht und versentt Newyork, 14. Januar. Wie Associated Preß negi 8. November 1940 von Deutschen aufgebracht und versenkt. Die Mannschaft wurde auf den geHierin gehört er ganz dem 19. Jahrhundert an. So ist auch seine Dramatik nicht eroisch im Sinne Schillers. Das Thema seiner Dramen ist stets der Zwiespalt zwischen Wollen und Können. In vielgestaltiger Abwandlung kehrt dieses Motiv wieder. Die herrliche Tragödie„Sappho“ zeigt die unüberbrückbare Kluft zwischen Leben und Dichtung, zwischen Natur und Genie. In der großen dramatischen Trilogie„Das goldene Vlies", die sich ebenbürtig an Schillers„Wallenstein" und an Hebbels„Nibelungen“ reiht, wird wiederum nai ves Menschenglück dem Trachten nach Ruhm und Größe gegenübergestellt. Doch im„Goldenen Vlies“ taucht auch das ewige Problem des Kampfes der Geschlechter auf. Hier wird das Thema angeschlagen, welches später Friedrich Hebbel zutiefst ausschöpfen sollte. Noch in einem anderen Betracht ist „Das goldene Vlies“ bedeutsam gerade für unsere heutige Zeit. In der Ehetragödie des Jason und der Medea offenbart sich jenes unsagbare Leid und Elend, das durch die eheliche Verbindung eines Paares, das grundverschiedenen Rassen, widerstreitenden Geistes= und Empfindungswelten angehört unabwendbar hervorgerufen wird. Die individuell menschliche Tragik steigert sich zur allgemeinen Tragik des Kampfes zwischen Rassen und Kulturen. Den ewigen Kampf zwischen Pflicht und Neigung zeigt die Liebestragödie„Des Meeres und der Liebe Wellen“ auf. Zwischen diesen beiden Tragödien, deren Stoffe der griechischen Sage entnommen sind, steht das große historische Drama von„König Ottokars Glück und Ende“. Es ist die Tragödie des Herrschers und Eroberers, der sich einzig von überheblichem Ehrgeiz leiten läßt und aller Pflichten vergißt, die die Gemeinschaft im Leben der Staaten und Völker auferlegt. Ganz abwegig ist früher dieses große Werk als einseitige Verherrlichung des Hauses Habsburg gedeutet worden. Worauf es dem Dichter ankam, ist die Betonung der großen Ordnungsidee der deutschen Reichsgemeinschaft gegenüber dem selbstsüchtigen reichszerstörenden Streben der Landesfürsten. Im übrigen ist dieses Drama ein Fürstenspiegel von tiefstem sittlichen Ernst. Das Gleiche gilt von der Tragödie„Ein treuer Diener seines Herrn“, der Tragödie der Treue, die bis zur Selbstvernichtung geht. kaperten norwegischen Tanker„Ole Jacob“ (8306 BRT) übernommen, der sie an Land brachte. Britische Schiffsnot immer fühlbarer Wie dringend die Schiffsraumnet— entgegen kühner Zahlenakrobatik und krampfhaften Beschönigungsversuchen der britischen Admiralität — geworden ist, zeigt eine Reutermeldung, nach der England in USA weitere 20 Frachter kaufte, die als überaltert von der Schiffskommission zum Verkauf freigegeben wurden. Ein bitteres Eingestän das„meerbeherrschende Albion“. Es ist nicht verwunderlich, daß eine von so hoher Idealen getragene Kunst im vormärzlichen Oesterreich nicht gedeihen konnte. Nichts ist dafür bezeichnender, daß man gegen Grillparzer die Beschuldigung wagte, er sei ein Fürstenknecht. Solche Verkennung, zu der noch Qnälereien der Zensur traten, haben Grillparzer mit unsäglicher Bitternis erfüllt und sein Gemüt umdüstert. Aeußere Ehren, mit denen er im Greisenalter überhäuft wurde, konnten ihn nicht mehr trösten. Er starh 81 Jahre alt, im Innersten verkannt und einsam wie er gelebt hatte. Erst der Nachwelt dämmerte die Einsicht in die Größe des Dichters auf. Man setzte ihm Denkmäler, häufiger als bei seinen Lebzeiten gingen seine Dramen über die deutschen Bühnen. Seine ganze Größe zu erkennen, zu verstehen, was seine Schöpfungen für die deutsche Nation und ihr Reich bedeuten, blieb erst unserem Geschlecht vorbehalten, nachdem Großdeutschland wiedererstanden ist Kurt Dittrieh. Bochumer Bühne auf der Wiener Grillparzer Woche. In der Grillparzer=Woche der Stadt Wien, die vom 16. bis 22. Januar sieben Werke Grillparzers bringt, ist als einzige westdeutsche Bühne die Bochumer am 17. Januar mit einem Gastspie in Wien vertreten. Zur Aufführung gelangt das bedeutende Nachlaßwerk Grillparzers„Ein Bruderzwist in Habsburg“. Die Spielleitung hat Prof Dr. S. Schmitt. Im Februar und März wird das selten gespielte Werk im Mittelpunkt des Spielplans der Bochumer Bühne stehen. Dienst am europäischen Theater. Das Kroatische Nationaltheater in Zagreb(Agram) im Banat Kroatien zeichnet sich durch besondere Initiative aus. So hat die Theaterverwaltung zu Beginn der Winterspielzeit etwa an 30 Staats= und Stadttheater europäischer Länder die Bitte gerichtet, das für das jeweilige Land charakteristischste Theaterstück vorzuschlagen, das geeignet sei, ein repräsentatives Beispiel des betreffenden Landes auf der Bühne zu sein. Alle diese ausgesuchten Stücke sollen in Zagreb aufgeführt und somit ein anschauliches Bild bester europäischer Theaterkunst geboten werden. Auch an den Direktor des Wiener Burgtheaters erging diese Bitte. des neuen Jahres. Plutokraten und Gangst plündern gemeinsam das Volk aus. „Mehr Plünderungen als je zuvor I Stockholm, 14. Januar. In einer jetzt hier vorliegenden Ausgabe des„Daily Mirror“ berichtet dieses Blatt ausführlich über Plünderungen in der Gegend des Mersey. Die Schilderung ist so bezeichnend, daß sie im Worttaut wiedergegeben sei:„Plünderungen im großen Maßstabe während der Luftangriffe auf die Gegend des Mersey wurden vor dem Polizeigericht in Liverpool gebrandmarkt. Ein Zeuge erklärte: Gestern abend hatten wir in Liverpool mehr Plünderungen als jemals zuvor. Diese Leichenfledderer plünderten unter den Augen der Oeffentlichkeit und liefen mit der Beute weg, während die Angriffe noch andauerten. Ganz gleich, wohin man auch immer blickte, überall konnte man Männer sehen, die sich an den Schaufenstern„bedienten", die durch den Luftdruck zersprungen waren. Zwei Polizeiinspektoren, die verwundeten Leuten halfen, stießen auf Männer, die viel zu sehr mit dem Plündern beschäftigt waren, als daß sie die Polizeibeamten bemerkt hätten.“ Nur noch Eintopf in England Madrid, 14. Januar. Der Londoner Berichterstatter der Zeitung„ABC“, Calvo, schreibt, daß sich die englische Regierung plötzlich gezwungen sehe, von einem Tag zum anderen scharfe Einschränkungsmaßnahmen in der Ernährung einzuführen. Man erkläre, daß die Regierung die Schiffe für das Mittelmeer benötige. Aber das sei auch bereits vor einem Monat der Fall gewesen, als die englische Offensive vorbereitet wurde. Die Tätigkeit der deutschen U=Boote und der Luftkrieg zeigten immer mehr ihre Auswirkungen auf den Magen der englischen Bürger. Vom 13. Januar an werde in den Restaurants und Hotels nur noch ein Tellergericht je Essen verabreicht. Auch Käse werde jetzt nur noch als vollgültiges Gericht angesehen Von jetzt ab gebe es also in England jeden Tag nur noch Eintopf gerichte. Calvo gibt dann eine bezeichnende Aeußerung des„Evening Standard“ wieder, der großes Erstaunen über den Umfang äußert, den die deutschen Luftangriffe auch weiterhin annähmen, obwohl doch Maschinen nach Italien geschickt worden seien. Bei dem jetzigen Kampf auf Leben und Tod zwischen Deutschland und dem englischen Imperium werde die letzte Karte nur auf der Insel ausgespielt werden können. Man spricht sich Trost zu Genf, 14. Januar. Von Zeit zu Zeit wird der Illusionsschleier, den die herrschende Plutokratenkaste über die gewaltigen Geschehnisse des Kampfes um England zu decken versucht, an irgend einer Stelle mehr oder weniger unfreiwillig gelüftet, so daß das wahre Bild der umkämpften Inselfestung zu Tage tritt. So richtete der Londoner Grafschaftstat, wie jetzt bekannt wird, an den Londoner Oberbürgermeisternach dem letzten Großangriff auf London ein Beileidstelegramm, in dem er„den weiteren Schaden in der City von London infolge feindlicher Angriffe aufs tiefste bedauert". Der Londoner Oberbürgermeister könne„des aufrichtigen Beileids des Grafschaftsrates sicher" sein. Wenn die Londoner Behörden sich gegenseitig sogar telegraphisch ihr Beileid in dieser Form aussprechen, hilft den Herren Churchill und Duff Cooper keine noch so raffiniert zusammenfolgende Verkleinerung der deutschen Luftangriffserfolge. muß schon allerhand geschehen sein, wenn zwei höchste Londoner Amtsstellen, die räumlich ein paar hundert Meter voneinander untergebracht sind, es für notwen ig halten, sich in so pathe tischer Weiste Trost zusprechen. Wissenschaft= und Kunstpreise gestiftet. Das Banat Kroatien stiftete zur Förderung der wissenschaftlichen Tätigkeit und des künstlerischen Schaffens im Geist der kroatischen Volkskultur auch einen Preis für Wissenschaft und Kunst in Höhe von 50000 Dinar und einen Literaturpreis in Höhe von 60 000 Dinar, die beide jährlich zur Ver teilung kommen. Italienischer Literaturpreis verliehen. Der Literaturpreis Angelo Silvid Novaro der Italienischen Königlichen Akademie wurde an den Tessiner Dichter und Schriftsteller Francesco Chieso verliehen. Der italienische König wohnte der feierlichen Zeremonie bei. Der geehrte Schweizer Dichter ist Direktor des Lyzeums von Lugano. 1927 wurde er von der Universität Lausanne und ern Jahr später von der Universität Rom mit dem Ehrendoktor ausgezeichnet. Musikpreisausschreiben der Stadt Wien. Das Frauen=Sinfonieorchester Gau Wien veranstalte: mit Zustimmung und Förderung des Kulturamtes der Stadt Wien einen Wettbewerb für Kompositionen für Streichorchester, allenfalls auch mit einem oder mehreren Soloinstrumenten oder Singstimmen(Streichorchester— Lieder). Ausgesetzt werden drei Preise für die besten der eingereichten Werke, und zwar in Höhe von 500, 800 bzw. 250 RM. Bewerbungsberichtigt sind Komponisten deutscher arischer Abstammung, die ihren Wohnsitz in den Reichsgauen der Ostmark haben oder dort geboren sind. Die Partituren sind an das Kultur amt der Stadt Wien einzusenden. Bremer Musikauftrag. Die Philharmonische Gesellschaft Bremen hat anläßlich des 25jährigen Bestehens ihres Chores mit Zustimmung des Bür germeisters einen„Bremer Musikauftrag" gestiftet. Alljährlich soll bei einem volksdentschen Kompo nisten ein Orchester=, Chor= oder Kammermusik werk in Auftrag gegeben werden, das der Philhar monischen Gesellschaft gewidmet ist und von ihr uraufgeführt wird Es soll je jährlich eine Summe von 500 bis 3000 RM dafür ausgesetzt werden, die aus alten und neuen Stiftungen gezogen wird Die Wahl des Komponisten wird von General musikdirektor Schnackenburg in Verbindung mi dem Vorsitzenden der Gesellschaft und im Einklang mit den maßgebenden Stellen getroffen werden. 1 Chronik des märkischen Sauerlandes Nachrichten aus Stadt und Amt Lüdenscheid und aus dem Kreise Altena Ternruf: Geschäftsstelle Nr. 2521 * Schriftleitung Nr. 2531 Mittwoch, 15. Januar 1941 Hermann Beuge Baumeister Hermann Beuge, geb. am 15. September 1862 in Wolgast(Kreis Greifswald) ist heute früh im Alter von 78 Jahren verstorben. Mit ihm ist ein Lüdenscheider Bürger ins Grab gesunken, der sich große Verdienste um die Förderung unseres Gemeinwesens erworben hat. Am 30. Dezember 1907 wurde er als Stadtverordneter in sein verantwortungsvolles Amt eingeführt, das er meyr als 25 Jahre treulich verwaltete. Was er in den verschiedensten Ausschüssen— Wegebau und Straßen, Bau im allgemeinen, Eisenbahn, Wohnungsausschuß, Bildungs= und Elektrizitäts=Ausschuß, Sparkassenvorstand— geleistet hat, kann hier im einzelnen nicht dargelegt werden. Jedenfalls hat Hermann Beuge stark in die kommunale Arbeit eingegrifihm jederzeit oberstes Lastete so eine Fülle von Arbeit auf ihm, so widmete er sich doch weiterhin dem Innungswesen, unterstützte den damaligen kunstgewerblichen Verein und fand außerdem noch Zeit für den Sport. In den letzten Jahren hat er sich um die Gemeinnützige Wohnungsbau=AG besonders verdient gemacht. Es hat viel dazu gehört, allen diesen Anforserungen gerecht zu werden, zumal Hermann Beuge Schicksalsschläge mancherlei Art nicht erspart geblieben sind. Er ist aber der Mann gewesen, der schließlich als Meister über allem gestanden hat. plakette der Stadt mit der Inschrift:„Fu Verdienst und Treue. Die Stadt Lüdenscheid 1907 bis 1932“. Sein Andenken wird bei allen, die Hermann Beuge gekannt haben, in Ehren gehalten werden.□ □ Trockengemüse=Ausgabe. Wir verweisen auf die heutige Bekanntmachung. □ Ueber Fluchtlinien= und Höhenfestsetzungen unterrichtet eine Bekanntmachung des Oberbürgermeisters im Anzeigenteil. □ Immer einsatzbereit! Das ist die Parole der alten Soldaten der NSKOV, des NS=Reichskriegerbundes und der Amtsträger und Amtsträgerinnen des Reichsluftschutzbundes. Danke ihnen durch Deine Spende für das Kriegs=Winterhilfswert am 18. und 19. Januar! Persönliche Nachrichten □ Glückwunschecke. Am heutigen Mittwoch kann Witwe Alwine Stamm, geborene Naumann, Knapperstraße 13, ihren 89. Geburtstag feiern.— 86 Jahre alt wird gleichfalls heute Herr Wilhem Kolle, Bahnhofstraße 82.— Witwe Meise, Südstraße 20 wird heute 77 Jahre alt und Witwe Gustav Naber, Herscheider LandWer haftet für Verdunkelungsunfälle? Schadenersatz nur bei erwiesener größter eigener Vorsicht Immer wieder, besonders während der Wintermönate, wird die Frage aufgeworfen, wie es sich mit der Haftung für Unfallschäden verhält, die durch die seit Kriegsbeginn als Dauerzustand durchgeführte allgemeine Verdunkelung verursacht oder mitverurfacht sind. Zur Aufklärung wird von berufener Seite mitgeteilt: Die Verdunkelungsunfälle können Schäden an Leib und Leben(Personenschäden), aber auch Sachschäden zur Folge haben. Einige Beispiele seien hier aufgeführt: Ein Fußgänger stößt während der Verdunkelung auf einen bei normaler Straßenbeleuchtung leicht erkennbaren Baum und verletzt sich dabei. Der Fahrgast einer Straßenbahn kommt infolge der Dunkelheit beim Aussteigen zu Fall und erleidet dabei Körperund Sachschaden. Auf verdunkeltem Bahnsteig wird ein Reisender von einem Elektrokarren der Eisenbahn erfaßt und zu Boden geworfen. An einer verdunkelten höhengleichen Kreuzung stößt ein Kraftfahrzeug mit der Eisenbahn zusammen. Wie diese Beispiele zeigen, handelt es sich bei den Verdunkelungsunfällen regelmäßig um Verkehrsunfälle. Der durch einen solchen Unfall Geschädigte wird stets fragen, ob, gegen wen und in welcher Höhe er Ersatzansprüche stellen kann. Da der Luftschutz eine Aufgabe des Reiches und die Verdunkelung eine Kriegsmaßnahme ist, wäre daran zu denken, daß das Reich für alle Verdunkelungsschäden aufzukommen habe. Das ist aber nicht der Fall. Nach den Vorschriften der die Kriegsschäden der Zivilpersonen regelnden Personenschädenverordnung kann für Personenschäden, die durch die allgemeine Verdunkelung verursacht sind, keine Entschädigung vom Reich verlangt werden. Auch für Sachschäden, die in der allgemeinen Verdunkelung ihre Ursache haben, leistet das Reich nach den Vorschriften der Kriegssachschädenverordnung keinen Ersatz Hieraus folgt, daß derjenige, welcher einen Verdunkelungsschaden erlitten hat, diesen selbst tragen muß. Bei allen Verdunkelungsunfällen, die sich im Straßenverkehr und in Treppenhäusern ereignen, ist jedoch zu prüfen, ob ein anderer schuldhaft gehandelt, insbesondere gegen die ihm obliegenden Verkehrsversicherungspflichten vorsätzlich oder fahrlässig verstoßen hat. Treffen diese Voraussetzungen zu, so ist der andere ersatzpflichtig. Ist z. B. jemand während der Verdunkelung dadurch zu Fall gekommen und verletzt worden, daß ihm ein anderer in unachtsamer Weise, etwa durch zu rasches Hinaustreten aus dem Haus auf dem Gehsteig in den Weg kam, so ist der andere nach den allgemeinen Grundsätzen des bürgerlichen Rechts schadenersatzpflichtig. Welche Pflichten zur Sicherung des Verkehrs sich aus der allgemeinen Verdunkelung ergeben, ist in der Verdunkelungsverordnung, in Erlassen des Reichsministers der Luftfahrt und Oberbefehlshabers der Luftwaffe bestimmt. Kommt 3. B. jemand in einem ungenügend beleuchteten Treppenhaus zu Fall, und ist der Unfall auf die mangelhafte Beleuchtung etragen hat, eine Haftung der Gemeinde in Frage kommen, wenn sie die wegen der allgemeinen Verdunkelung erforderlichen gesetzlich bestimmten Maßnahmen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit, wie den weißen Anstrich an den Bordsteinen, nicht getroffen hat. Auch im Eisenbahn= und Straßenbahnverkehr ist der Fahrgast wie jeder sonstige Verkehrsteilnehmer zu erhöhter Sorgfalt verpslichtet. Hier kann nicht unberücksichtigt bleiben, daß die Bahnen als Massenbeförderungsmittel gezwungen sind, einen festen Fahrplan einzuhalten, und dadurch gehindert werden, alle die Maßnahmen zu treffen, durch welche die sich aus der Verdunkelung ergebende Erhöhung der Betriebsgefahren ausgeglichen würde. Mit einem vollen oder angemessenen Ersatz seines Verdunkelungsschadens kann sonach nur der rechnen, der selbst die größtmögliche Sorgfalt beobachtet hat. straße 72, begeht ihren 73. Geburtstag. Dagegen wird Witwe Berta Ehlert, Bayernstraße 23, am heutigen Tage 76 Jahre alt. + Promotion: Der Diplom=Kaufmann Nurt Hochstein, Friedrich=Wilhelmstraße 14, promovierte in Berlin zum Doktor rer. pol. n. Oberbrügge. Bei bestem körperlichen und geistigem Wohlbefinden konnte der Rentner Wilh. Gräfe in Ehringhausen seinen 86. Geburtstag begehen.— Sein 75. Lebensjahr vollendet ehenfalls bei bester Gesundheit und bestem Wohlbefinden der Weichensteller i. R. Gustav Blume in der Bergstraße am Sonnabend, dem 18. Januar. —!— Werdohl. Am heutigen Mittwoch begeht Herr Wilhelm Spelsberg, Mühlenweg seinen 79. Gebürtstag. Am gleichen Tage wird Herr Friedrich Brockhaus 76 Jahre alt, und Herr den der Redaktion vormittegs 11—12 Uhn aller Lokal= und Kreisnachrichten verboten) Aus dem Kreise Altena 2. Kohlberg=Skiwettkämpfe am 26. Januar. ):( Die im vergangenen Jahre erstmalig mit großem Erfolg durchgeführten Skiwettkämpfe auf dem Kohlberg bei Altena werden auch im zweiten Kriegswinter und zwar am 26. Januar 1941 wiederum stattfinden. Es sind die gleichen Kämpfe wie im Vorjahre vorgesehen. Doch können auch weibliche Teilnehmer an einem 3 Kilometer=Langlauf teilnehmen. Da sich mancher Sportfreund dafür interessiert geben wir nachstehend die Veranstaltungsfolge bekannt. Morgens um 10 Uhr beginnt am Kohlberghaus die Anmeldung zu den Langläufen, etwa 3 Kilometer für Läuferinnen und Jugend Jahrgan 1924—25 und 26 und jünger, etwa 6 Kilometer für den Jahrgang 1922—23 und alle Männerklassen. Diese Langläufe werden sämtlich am Vormittag durchgeführt. Die Anmeldung für den Abfahrtslauf wird nachmittags um 14 Uhr ebenfalls am Kohlberghaus entgegengenommen. Der Abfahrtslauf beginnt diesmal an der Waldweihestätte des SGV am Kohlberghaus vorbei nach Dahle. Die genaue Streckenführung wird je nach Schneelage erst einige Tage vor den Wettkämpfen durch unsere Zeitungen bekanntgegeben. Sie wird voraussichtlich rechts oder links am Kohlberghaus vorbei über die Landstraße und die alte Neuenrader Straße führen und etwa beim Dahrer Ehrenmal enden. Es wird eine schnelle und an einigen Stellen auch sehr tückische Strecke geben. Aus diesem Grunde können keine Läuferinnen zugelassen werden. Zur Teilnahme ist jeder deutsche Volksgenosse zugelassen. Großendrescheid Wieder Chorstunden t. Nach voraufgegangener Chorstunde hielt der MGV Großendrescheid unter der Leitung des Vorsitzenden Emil Jung seine diesjährige Jahreshauptversammlung im Lokal Spelsberg ab. Den Kassenbericht erstattete Sangesbruder Altroage. Die Kasse war geprüft und in Ordnung befunden, so daß die übliche Entlastung erteilt werden konnte. In der Vorstandswahl wurde der Vereinsführer Emil Jung einstimmig wiedergewählt, der dann auch seinen bisherigen Mitarbeiterstab wieder für die nächste Amtsperiode bestimmte. Infolge Entlassung einiger Chormitglieder vom Wehrdienst sollen fortan die Chorstunden wieder pünktlich alle 14 Tage stattfinden. Heinrich Fey, Lennestraße, feiert seinen 75. Geburtstag. Am 16. vollendet Herr August Jacke sein 77. Lebensjahr. (?) Heedfeld. Gendarmeriemeister i. R. Adam Nuhn vollendete(chei bester Gesundheit sein 71. Lebensjahr. Wir gratulieren. 9 HISPANTOI DARIEN/ IX(SSNER. 5O Entdecker der Neuen Welt haben auf ihren Fahrten den Tabak kennen und manche von ihnen auch schätzen gelernt, obgleich sie damals wohl nur die derben Blâtter einer wildwüchsigen Art bekommen haben. Wie hoch sind dagegen die Ansprüche, die heute an den Tabakgenuss gestellt werden. Unermüdlich ist daher auch das Streben, das Rauchen immer noch ange. nehmer und appetitlicher zu machen. Erst in jüngster Zeit wurde wiederum eine Verfeinerung erreicht durch eine Zigarette mit ENSICHTBAREM Mundstück, durch GÜLDENRING mit GMUNDSTÜCK Was man bei der mundstücklosen Zigarette schâtzt, kann sich leicht zum Nachteil für ihr Aroma auswirken, sobald ihr Papier nämlich, in Ermangelung eines Schutzes, von der Mundfeuchtigkeit durchtränkt wird. Wir haben darum der GÜLDENRING ein Wasser abstossendes EMundstück gegeben, das nicht wesensfremd wirkt wie andere Mundstückarten, weil es aus dem Papier selbst entwilekelt wurde und vollkommen ENSICHTBAR ist. Westfalens Schützen vorbildlich Gau Westfalen des Deutschen Schützenverbandes tagte Hülscheiderbaum Die Sänger tagten t. Der MGV„Eintracht“=Hülscheiderbaum hielt seine diesjährige Generalversammlung im Lokal Cordt ab. Vereinsführer Walter Pfeil eröffnete und leitete die Versammlung. Den Kassenbericht gab Sangesbruder A. Schwunk. Die Kassenprüfer hatten die Kasse in Ordnung befunden und so konnte dem Kassierer Entlastung erteilt werden. Die Vorstandswahlen brachten keine Veränderung. Es folgte Wiederwahl. Einige interne Vereinsangelegenheiten fanden bald ihre Erledigung, womit dann die Versammlung ihr Ende fand. Eggenscheid Jahreshauptversammlung Gesellschaft„Erholung“ + Die Jahreshauptversammlung der Gesellschaft„Erholung"=Eggenscheid wies einen guten Besuch auf. Die Leitung hatte Vorsitzer Bräukker. Den Jahresbericht gab der Schriftführer Walter Paul. Die Gesellschaft zählt 60 Mitglieder und hat den Zweck, die Mitglieder in Bedarfsfallen zu unterstützen. Ein verstorbenes Mitglied des Jahres wurde geehrt. Den Kassenbericht gab der Kassierer Julius Schenk. Der Abschluß war ein günstiger. Der Vorstand bleibt in seiner bisherigen Besetzung bestehen. Nächste Versammlung wird bekanntgegeben. Zum Hohle Alte Turner werden geehrt + Im Turnperein Rahmede von 1883 nahm ge egentlich eines Turnabends der stellv. Vereinsrer Turnkamerad Walter Hohage die Ehrung alter verdienter Turnkameraden vor. Es erhielten Urkunden für 50jährige Mitgliedschaft die Turnkameraden: August Eick, Johannes Neß und Robert Seckelmann und für 25jährige Mitgliedschaft die Turnkameraden Emil Kruamann und Erich Menzel. Anschließend wurden an die Turnkameraden, die zur Wehrmacht eingezogen sind, Feldpostsendungen verpackt. Oberbrügge Goldene Hochzeit n. Das seltene Fest der Boldenen Hochzeit konnten die Eheleute Otto Kramer in Ahelle begehen. Neben den Kindern und Enkelkindern waren es besonders die Vereine. denen der Jubelbräutigam ein Freund und Gönner war, um ihm an seinem Ehrentage die Glückwünsche darzubringen. So hatten es sich seine Regimentskameraden nicht nehmen lassen ihn aufzusuchen. Der MGV „Westfalia“ lies neben den Liedergrüßen durch seinen Vereinsführer Walter Roland die Glückwünsche übermitteln. Der MGV Oberbrügge und der MGV„Philomele“, Brügge brachten ebenfalls gemeinsam einige Lieder zu Gehör und ließen durch ihre Vereinsführer Prior und Piene Gratulation und Blumen überreichen. Kierspe Stannen und Lachen!— Verschiedenes m. Die in der Festhalle stattgefundene Varietéveranstaltung war ein weiterer Erfolg für die hiesige KdF=Arbeit. Der Ansager unterhielt die Zuhörer ausgezeichnet. Es wurde gesungen, gezaubert, jongliert und akrobatische Höchstleistungen gezeigt.— In Kierspe ist ein Hund zugelaufen. Näheres ist auf dem Fundamt in Kierspe zu erfahren.— Für die am kommenden Sonnabend und Sonntag stattfindende Gaustraßensammlung fand gestern eine Besprechung der beteiligten Formationen und Verbände statt. Die einzelnen Bezirke wurden eingeteilt. Da es sich um die in jedem WHW einmalig durchzuführende GauStraßensammlung handelt, wird erwartet, daß sich alle Sammler für einen vollen Erfolg einsetzen. Der Abzeichenverkauf beginnt am Sonnabendnachmittag. Schwere Bestrafung unberechtigter Preisüberschreitung. Arnsberg, 14. Januar. Der Regierungspräsident— Preisüberwachungsstelle Arnsberg— teilt mit: Gegen verschiedene Brennereibesitzer wurden Ordnungsstrafen von 40 000, 25 000 und 15 000 RM verhängt, weil sie die Preise für ihre Erzeugnisse unberechtigt erhöht hatten. nsg. Dortmund, 14. Januar. Hier trafen sich die Gaubeiratsmitglieder, Kreisschützenführer, Unterkreisschützenführer und Kreisschießwarte aus dem Gebiet des Gaues Westalen des Deutschen Schützenverbanes zu einer Arbeitstagung, die wiederum erkennen ließ, daß die westfälischen Schützen an der Spitze marschieren. Die Beteiligung an den schießsportlichen Verarstaltungen wie auch bei den Sammlungen und Spenden für das Winterhilfswerk, für das Rote Kreuz und anderen Sammlungen ist vorbildlich. Die Ergebnisse sind erneut gesteigert worden. Der stellv. Gauschützenführer Mentrup gab bekannt, daß der Unterkreisschützenführer Habekost(Bochum) als Verbindungsmann zwischen der SA=Gruppe und dem Schützenverband in den Gaubeirat berufen sei, desgleichen die Kameraden Borher als Sachbearbeiter für Schießauszeichnungen und Hansemann als Sachbearbeiter für das Kriegsarchiv. In seinem Bericht konnte der Vorsitzende eine lebhafte Tätigkeit der Schützenkreise während des Krieges in Erfüllung der Aufgaben zur Stärkung der Heimatfront und zur Wehrhaftmachung des Volkes feststellen. Nach zwei Referaten über die Arbeitstagung des Deutschen Schützenverbandes und über die im Schützengau Westfalen stattfindenden Verbandskämpfe und Fernwettkämpfe begrüßte der Vorsitzende den Gebietsfachwart für Schießen, Prekel, mit den Bannfachwarten der HI, die gleichfalls in Dortmund zu einer Arbeitstagung zusammengetreten waren. Kamerad Prekel berichtete Gelsenkirchen, 14. Januar. Auf einer Zeche des Gaues Westfalen=Nord sind einem bedauerlichen Unglück durch höhere Gewalt 20 italienische Arbeitskameraden, die als Bergarbeiter mit den deutschen Bergmännern eingesetzt waren, zum Opfer gefallen. An der am Dienstag für diese italienischen Arbeitsopfer durchgeführten Trauerfeier nahmen Reichsleiter Dr. Ley und Gauleiter Dr. Meyer gemeinsam mit den Vertretern des italienischen Botschafters in Berlin teil. Gauleiter Reichsleiter Dr. Meyer würdigte in eindringlichen Worten den tapferen Einsatz der italienischen Arbeitskameraden und übermittelte den Toten die letzten Grüße des Gaues Westfalen=Nord. Dr. Ley wies darauf hin, daß sich die echte Freundschaft immer erst im Kampf, erweise und daß sich die Verbundenheit zwischen Deutschland und Italien gerade in dieser Stunde des gemeinsamen Gedenkens an die auf dem Felde der Arbeit gefallenen Kameraden erweise. Im Auftrage des Kaiserlich=Italienischen Botschafters Exzellenz Alfieri überbrachte Botschaftsrat Lanza und der italienische Generalkonsul in Köln, Nardi, die Grüße des gesamten italienischen Volkes. Das Lied vom guten Kameraden beschloß die Feierstunde. Pg Büchner München, 14. Januar. Der Reichszeugmeister der NSDAP, Hauptdienstleiter Richard Büchner, ist nach kurzer Krankheit im 43. Lebensjahre gestorben. Richard Büchner, der am 5. April 1897 in München geboren wurde, diente während des Weltkrieges im Infanterie=Leibregiment, wo er sich als Meldegänger an verschiedenen Fronten auszeichnete und schwer verwundet wurde. Nach dem Kriege trat er frühzeitig in die Reihen der nationalsozialistischen Bewegung ein. Schon 1922 war er in der Partei ehrenamtlich tätig. Bei der Erhebung des 9. November 1923 führte er die 3. Kompanie des SA=Regiments München. Jahre 1929 wurde Büchner mit der Errichtung der Reichszeugmeisterei beauftragt, deren Leiter er bis zu seinem Tode war. Seit 1936 war er Mitglied des Deutschen Reichstages. Er war Träger des Blutordens und Träger des Goldenen Ehrenzeichens der NSDAP. Der Reichsschatzmeister verliert in Richard Büchner einen seiner ältesten und treuesten Mitarbeiter, über die Schießarbeit in der HI und die Zusammenarbeit mit dem Deutschen Schützenverband, die er für das Gebiet des Gaues Westfalen als vorbildlich bewertete. In dieser Hinsicht gab er seiner Befriedigung Ausdruck, daß Westfalen auch hierin von allen Reichsgebieten an erster Stelle stehe. Die Zusammenarbeit werde sich auch in Zukunft als gedeihlich erweisen. Nach dem Referat des Gaugeschäftsführers Funke erstatteten die Kreisschützenführer Bericht. Die Darlegungen ließen erkennen, daß in den Schützenkreisen und Unterkreisen Westfalens trotz mancher Schwierigkeiten in der Kriegszeit die Schießarbeit weitergehe. Erfolgreiche Diphtherie=Schutzimpfung Starke Verminderung der Erkrankungsziffern Dortmund, 14. Januar. Die Diphtherie=Schutzimpfung, die im Stadtbezirk Dortmund mit Hilfe der Parteiorganisation(Hauskartei der NSV) in den Monaten Oktober bis Dezember durchgeführt worden ist, hat den erwarteten und versprochenen Erfolg gehabt. Während in der Zeit vom 13. bis 26. Oktober 1940 118 Kinder vom 2. bis zum vollendeten 14. Lebensjahre(diese Jahrgänge tommen für die Impfung in Frage) an Diphtherie erkrankt sind, waren es in der Zeit vom 29. Dezember 1940 bis 11. Januar 1941 nur noch 24 Kinder dieser Altersgruppe. Davon waren 21 Kinder nicht oder nur einmal geimpft. Bei den drei Kindern, die zweimal geimpft worden sind, war die nach der zweiten Impfung verstrichene Zeit noch zu kurz, als daß die Schutzstoffe im Körper schon voll wirksam sein konnten. die Bewegung einen pflichtbewußten alten Mitkämpfer. Dr. Goebbelsempfing /4-Kriegsberichter Berlin, 14. Januar. Reichsminister Dr. Goebbels empfing am Montag eine Reihe von Angehörigen einer Kriegsberichter=Kompanie der Waffen=4 unter Führung des Hauptsturmführers Gunter d'Alquen, die während des Westfeldzuges in kämpferischem Einsatz vor dem Feind Material für ihre Kriegsberichte gesammelt haben. Die Kriegsberichter der Waffen=4 die fast sämtlich mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet waren, berichteten Dr. Goebbels von ihren Erlebnissen und überreichten ihm als Geschenk der Kompanie eine Sammlung wertvoller Dokumentar=Photos aus den Tagen der großen Schlachten im Westen. RAD-Führerinnen bei Dr. Frick Berlin, 14. Januar.„Reichsminister Dr. Frick empfing am Dienstagnachmittag anläßlich ihrer Tagung im Beisein des Reichsarbeitsführers die in Berlin weilenden Bezirksführerinnen des Reichsarbeitsdienstes der weiblichen Jugend und die Amtsleiterinnen der Reichsleitung. In seiner Ansprache wies der Reichsminister auf die großen politischen und erzieherischen Aufgaben hin, die den Führerinnen des weiblichen Arbeitsdienstes besonders nach der Einführung der weiblichen Arbeitsdienstpflicht aufgetragen worden seien. Er wisse, daß überall im großdeutschen Reich die den Führerinnen gestellten Aufgaben im nationalsozialistischen Sinne und im Geiste der Volksgemeinschäft durchgeführt werden, und daß unter der erprobten Leitung der Reichsarbeitsdienstführerinnen die Maiden treueste Stützen und Gehilfinnen der Bäuerinnen gewesen seien, ganz besonders dort, wo der Mann heute Soldat ist. teichsminister Dr. Frick dankte den Führerinnen für ihren unermüdlichen Einsatz und trug ihnen auf, seine Anerkennung ebenfalls den ihnen unterstellten Arbeitsmaiden zu übermitteln. Großbrand im portugiesischen Hafen Im Hafen von Laixoes bei Oporto brach ein Großbrand aus, dem verschiedene Lagerhäuser, die größtenteils, mit Kolonialprodukten gefüllt waren, zum Opfer fielen. Der Schaden beläuft sich nach bisherigen Feststellungen schätzungsweise auf zehn Millionen Escudos. Der„Poste=Hof“ Auf Deutschlands ältestem Erbhof A. Sch. Innsbruck, 14. Januar. Auf der Straße von Innsbruck, zum Brenner zweigten wir hinter Matrei ab; auf steilem Pfad steigen wir durch den tiefen Schnee und stehen nach einer halben Stunde vor dem ältesten nichtadeligen Erbhof Großdeutschlands, dem bei der Ortschaft Tienzens gelegenen„Poste=Hof“, auf dem seit dem Jahre 1374 die Sippe der Peer haust. Frei und stolz liegt der Hof im Tiroler Land; eri. wenn man von solch einem Bergbauernhof in die un herrliche Landschaft schaut, versteht man, daß seine Bewohner mit niemand tauschen möchten. Eine helle, gemütliche Wohnstube nimmt uns auf, eine echte Tiroler Bauernstube mit reichem Hausrat, der vom Geschmack und der Kunstfertigkeit der bäuerlichen Handwerker zeugt. Während des Plauderstündchens am breiten, eichenen Tisch nimmt der Bauer das Hofbuch aus dem Wandkasten. In dem stattlichen Lederband ist die ganze Geschichte des Hofes und der Sippe niedergelegt worden, alte Aufzeichnungen und Urkunden ergänzen die Handschrift. Jedes Blatt macht ein Stück Hof= und Heimatgeschichte lebendig. Ein starkes und wehrhaftes Geschlecht sind die Peers; sie haben immer ihren Mann gestellt, wenn es galt. die Heimat gegen Feinde zu schützen. Auf zwei Seiten des Hofbuches sind— soweit dies möglich war— die Namen der Männer zusammengetragen, die im Laufe der Jahrhunderte unter den Waffen standen. Die Befreiungskriegs 1866, 1870, der Weltkrieg haben auch von der Sippe Peer Opfer gefordert. Und während der Bauer, ein rüstiger Sechziger, vom Großvater erzählt, holt die Mutter ein Bündel Feldpostbriefe aus dem großen Freiheitskampf unserer Tage, Briefe, die einst stolz das Hofbuch als Erinnerungsstücke an Deutschlands größte Zeit schmücken werden. Die zwei jüngsten Buben haben sie geschrieben, die droben bei Narvik stehen, Bergbauernsöhne, die stolz die wehrhafte Tradition des Hofes fortsetzen. In einem der Briefe— er wurde während der heldenmütigen Verteidigung Narviks geschrieben— heißt es:„Aber wir stell'n unsern Mann, und die Engländer ham diesmal kein Glück. Wir stehn zamm wi ein Mann... Es sind klobige, schwere Schriftzüge; aber die Worte haben Gewicht. Die Bäuerin ist stolz auf ihre Buben, und sie liest Brief um Brief vor. Der Aelteste, der demnächst den Hof überschrieben bekommt, fährt draußen vor. Er wird diesen uralten Erbhof für die nächsten Jahrzehnte in treue Obhut nehmen. Lebensströme ungebrochener Kraft fließen von diesen uralten Bergbauernhöfen, die wie friedliche Festungen in den Tiroler Bergen stehen, ins Land; sie bauen mit am ewigen Deutschland, dem sie von einem Geschlecht zum andern mit all ihren Kräften dienen. Materialsammlungen in Paris In Paris sind bei der in den Weihnachtstagen vorgenommenen Sammlung von Eßgeschirren und Wollabfällen für die Flüchtlinge des Sommers und für sonstige Hilfsbedürftige insgesamt 750 Tonnen Material gesammelt worden; dabei stehen die Sammelergebnisse einer Anzahl von Vororten von Groß=Paris noch aus. Verdunkelungszeiten für Lüdenscheid Mittwoch, 15. Januar, S.=U. 17,50, M.-A. 20,43, Donnerstag, 16. Januar, S.=A. 9,27, M.=U. 10,43. Hauptschriftleitung i. V. G. F. Bagensty. Verlagsleitung i. V. Georg Schaar. Druck und Verlag: Lüden scheider Generalanzeiger Dr. Wilhelm Ehmer Zur Desinfektion und Wundversorgung gebraucht man die seit über 10 Jahren ärztlich erprobte und bewährte Sepso=Tinktur, die in allen Apotheken und Drogerien in Fläschchen zu fünfundfünfzig Pfennigen und in Tupfröhrchen zu neunundvierzig Pfennigen erhältlich ist. Sie desinfiziert wie Jod=Tinktur und wird genau so angewandt. Sepso=Tinktur findet nicht nur bei Hieb=, Stich=, Biß=, Schnitt= und Schürfwunden Anwendung, sondern auch bei Entzündungen in der Mundhöhle und des Zahnfleisches sowie zur Desinfektion von Pickeln und Insektenstichen. Infolge ihrer großen Tiefenwirkung erweist sie sich ferner bei Prellungen, Quetschungen und in allen Fällen, in denen eine gesteigerte Durchblutung des Gewebes erwünscht ist, als sehr brauchbares Behandlungsmittel. Freundschaftsbande durch den Tod besiegelt Dr. Ley bei der Beisetzung von 20 verunglückten italienischen Bergleuten OSKAR GLUTH Der verherte Spihweg Ein heiterer Münchener Roman Copyright 1928 by L. Staackmann Verlag, Leipzig (62. Foctsetzung.) „Ich sag' dir's, du Ganzg'scheiter!“ In seiner ganzen Größe stand er da, der Onkel Marinus, und strahlte. Glaub' nur einem alten Politiker. Aus is's mit'm Herrn Wagner! Fort muß er mitsamt sei'm Adjutanten, sei'm schneidigen! Und sei' Oper? In dem Theater, da wett' ich mein' Kopf, Maxl, da wird die nie net aufg'führt! So und jetz holst d' die Burgl und die Emerenz, du Schlawiner, und wir, Alte, wir gehn voraus ins Hofbräuhaus!" Die magnetische Anziehung aus Öst=Süd=Ost wurde unwiderstehlich.„Wegen plötzlicher Unpäßlichkeit——! O mei!“ Und jetzt wurde es geheimnisvolle Zwiesprache mit einem, den sein geistiges Auge bei eifrigem Kofferpacken sah.„Ein warnendes Exempel statuieren! Du nimmst'n Zweikampf an! Freunderl, des hä'st dir a net räumen lassen, o mei, o mei——" „Was hast denn nur?“ wollte die beunruhigte Frau Babettl wissen. „Hunger und Durscht, Schatzerl!“ Und übermütig gab. Vater Pömmerl seinem ernsten Zylinder einen Stups, daß der Hut verwegen auf dem Hinterkopf tanzte. Neuntes Kapitel Dem jähen Triumph am Abend des Fünfzehnten folgte eine elendliche Ernüchterung. Ausnahmsweise hatte sich der alte Politiker getäuscht und der ganzgescheite Neffe Max recht behalten Die Zeitungen und die privaten Nachrichten von Mund zu Mund ließen keinen Zweifel darüber: Richard Wagner war nicht in Ungnade gefallen und dachte nicht daran, München so bald zu verlassen und„Tristan und Isolde" würde gegeben werden, sobald sich die Frau Schnorr von ihrer Erkrankung erholt hatte, die sie sich durch ein Dampfbad zugezogen hatte. Der Stein, der das Herz Meister Pömmerls seit dieser Erkenntnis von neuen beschwerte, erwies sich als erstaunlich organisch und belebt, er wurde schwerer und schwerer, je mehr der beschwerte Meister über die gute Laune und Siegeszuversicht seines Gegners in Erfahrung brachte. Mehr als einmal war er daran, seiner herzensguten Babettl zu beichten und sie schonend darauf vorzubereiten, daß das stolze Hofbäckexeischild sozusagen nur noch an einem dünnen Faden über der Ladentüre hing und daß ihr Herz sich werde stählen müssen für eine wohl monate=, wenn nicht jahrelange Trennung von ihrem guten Marinus. Wenn er die Burgl ansah, den teuren, ahnungslosen Engel, der sich wohl noch immer in schmerzlichen Gedanken an den herzenbrecherischen und nicht so schnell zu vergessenden königlich bayerischen Fähnrich heimlich verzehrte, dann wurden ihm die Augen feucht. Wer sollte dann— ein Seufzer aus tiefster Brust! dieses unerfahrene Kind vor den Gefahren einer Welt behüten, die schlecht genug war, um einen so musterhaften Familienvater und Bürger mit Schande und Gefängnis zu bedrohen? Daß seit dem Empfang des alarmierenden Briefes nun schon fast eine Woche— welch eine Woche!— verstrichen war, dünkte ihn ein ausnehmend übles Zeichen zu sein! Sind nicht auch Gewitter, die sich lange und zähe zusammenbrauen, bis sie endlich den ersten Blitzstrahl niederfahren lassen, gerade die schlimmsten? Sicher beschäftigte sich schon ein ganz geheimes oberstes Hof= und Staatsgericht in grausamer Gründlichkeit mit dem Fall:„Anklage wegen versuchten Hochverrats gegen den bürgerlichen Magistratsrat Marinus Pömmerl, Hofbäckermeister und verheiratet, dahier." In den Nächten— schweigen wir von den Nächten! Wir müßten einer gepeinigten Seele in eine zermürbende Hölle höchst schaudervoller Traumgespinste folgen, müßten ihr helfen, sich aus Lawinen anklagender Akten herauszuarbeiten und tausend Jahre lang pausenlos dahindröhnende wagnerische Zukunftsmusik anzuhören. Es genüge die Feststellung: Die Nächte waren schrecklich und das Narkotikum gesteigerter Abendschoppen versagte kläglich. Ach, und die Tage! Trüber Ahnungen übervoll den heiteren, sorglosen, mit Gott und der Welt zufriedenen Hausvater zu spielen, das war nicht vielleicht noch größere Qual? Er brauchte keine rührenden Geschichten von Verbrechern zu lesen, die keine Sekunde Ruhe vor der Erwartung haben; jetzt— jetzt zerreißt der Arm des Gesetzes jäh den Schleier der. Ungewißheit und hat mich beim Schlafittchen. Vater Pömmerl wußte nun aus eigener Erfahrung, was das für ein prickelndes Geduldsspiel ist. Er kämpfte heroisch. Aber wenn er auch noch so täuschend den Marinus aus glücklicheren Tagen mimte, eines ließ sich doch nicht verheimlichen: daß er ganz und gar keinen Appetit mehr hatte und seine Rundung Schaden litt. Weil es sich die besorgte Frau Babettl nicht ausreden ließ, daß daran die übergroße TriumphSchweinshaxe am Abend des Fünfzehnten schuld sei, mußte der Aermste gar auch noch ungeheure Erinnerungs= und Geschenktassen voll Wermut= und Kamillentee würgend genießen und glühendheiße Umschläge in der Magengegend erdulden. Diese „Trostgründe“ brachen zuletzt seinem Stolz das Rückgrat und trieben ihn endlich zur Durchführung eines Entschlusses, der ihm geeignet erschien die unerträgliche Folter abzukürzen. Unter allerlei geheimnisvollem Zeremoniell und unter tiefem Aechzen Brummen und Stöhnen wurde ein wichtiges Dokument ausgefertigt und durch einen verschwiegenen Boten, den alten Dienstmann Nr. 77 vom Isartor, Grandl=Joseph nannten ihn seine Vertrauten, in sicheren Auslauf gebracht. Und dieses Mittel wirkte Wunder. In der darauffolgenden Nacht schlief Marinus Pömmerl traumlos und fest, und als ihn seine liebe Babettl am Morgen besorgt wegen sein bösen en Magens befragte, da sagte er nicht viel, sondern überzeugte sie durch den Genuß von drei Schalen Rahmkaffee, darein sechs Milchhördnl gebrockt waren, daß die Krisis überstanden war. Als die gute Seele sich aber nun in ihrer Freude in einer Lobeshymne auf Wermut=Tee und heiße Magenumschläge erging, entzog sich der Wiedergenesende rasch dem Disput darüber, denn seine Gedanken, die waren jetzt— weiß der Himmel!— nicht bei Wermut=Tee und ähnlichen Helfern der leidenden Menschheit, war ihm doch eher zumut. als hätte er seit gestern ein Gift im Leib, das seine Leiden in kurzer Zeit auf eigene rt zu endigen versprach. Reden, mit einer mitfühlenden Seele darüber reden—! Er lechzte darnach, aber er fand den Mut nicht. Und so ergriff er schnell die Flucht. Durch das ganze Haus trieb es ihn, als müßte er jetzt schon Abschied nehmen. Sogar an der Zimmertür der Emerenz blieb er ergriffen im Dunkel des Ganges stehen und hörte zu, wie sie dem Kater Schnurr erklärte, daß er die Krone aller Kater sei. Im Laden verkaufte er selbst eine ganze Weile lang.„Grüaß Gott! Was kriegen wir? Vier Kreuzersemmeln, recht rösche—“ Gewissenhaft quetschte er eine jede an, bis sie krachte, und er meinte, auf der ganzen Welt gebe es nichts Schoneres, als da in dem Laden zu stehen und an all die lieben Leutln Semmeln zu verkaufen und Bretzen und dabei immer wieder zu hören, Die das Wetter draußen war und wer einen Schnupfen hatte in der Nachbarsachft und was die werte Kundin zu Mittag kochte.— (Fortsetzung folgt.) Der alte Dreh der Plutokraten Gaukelspieler Greenwood verheißt potemkinsche Dörfer. Berlin, 14. Januar. Die Londoner Plutokratenbande hat nun auch ihren Parade=Labourmann, den Ministet ohne Arbeitsbereich Greenwood, eingespannt, um sich an der neuerdings in Schwung gekommenen Ausposaunung der englischen Weltverbesserungspläne zu beteiligen. Den Herren dämmert allmählich, daß sie mit ihren bisherigen Kriegszielen keine Katze mehr aus der Ecke vorlocken können. Es geht in diesem Krieg eben nicht um den Besitz einiger Gebietsstreifen, sondern es ist die große revolutionäte Auseinandersetzung zwischen Arbeit und Gold, wie sie der Führer in seiner Rede vor den Rüstungsarbeitern umrissen hat. Mit erhöhtem Stimmenaufwand versuchen nun die Vertreter jener Clique, die ihr Enve gekommen fühlt, die Sachlage so darzustellen, als hätten sie noch mitzureden, während das Schicksal längst gegen sie entschieden hat. Es ist das Bild, das wir aus der deutschen Innenpolitik gegen Ende der Systemzeit kennen. Man tut so, als wäre das Neue eben nicht das Neue, sondern das, was man selbst „immer schon" gewollt habe. Das Gaukelspiel einer verkommenen Gesellschaft, deren Trumpf bisher Lüge und Heuchelei gewesen sind! So auch Greenwood.„Wir wollen Ordnung", schreit er hinaus— als wäre es nicht die englische „Ordnung", die so jämmerlich versagt hat. Er will aus den Ruinen des Krieges„Bedingungen schaffen, unter denen die Nationen in guten nachbarlichen Beziehungen leben können“. Jawohl— Bedingungen, unter denen England wie früher den einen gegen den andern ausspielen kann! Die Völker zu trennen und miteinander zu verfeinden, das war der probate Grundsatz der alten britischen Politik, und nun, in dem Augenblick, da England aus Europa ausgeschaltet ist, wünscht man für die Zukunft„gutnachbarliche Beziehungen". Diese plutokratischen Roßtäuscher geben jetzt auch vor, für„allgemeine Zusammenarbeit“— siehe Genfer Verein!— zu sein, um zu einem„geeigneten Gebrauch der materiellen Hilfsquellen der Welt“ zu gelangen— eben dos, was man Deutschland vor diesem Krieg so strikt verweigert hat. Nichts, aber auch nichts kann dieser Greenwood anführen, was England berechtigte, an der„Aufgabe, eine neue Welt zu schaffen", teilnehmen zu können. Nur Ansprüche weiß er anzumelden auf den„rechtmäßigen Platz" für Großbritannien. Ueberaus lächerlich aber wirkt sein Eingehen auf die sozialen Fragen, die von den Plutokraten nach dem Krieg angeblich„gelöst" werden sollen. Schamlos schmettert er los:„Großbritannien wird nach dem Krieg in seiner Mitte das tragische Schauspiel der abscheulichen Armut nicht dulden, und auch nicht die Existenz jenes Industrieproblems, das in der Vergangenheit nicht gelöst worden ist— die Peitsche der Arbeitslosigkeit. Das spricht der Vertreter einer Regierung, die auch in diesem Krieg 700 000 englische Arbeiter oyne Brot sein läßt, obwohl an Rüstungsaufgaben wahrlich kein Mangel ist. Von einer Reform des Erziehungssystems spricht der Beauftragte des HarrowSchülers Churchill und der Eton=Schüler Eden und Halifax, er will die„Häßlichkeit in den englischen Städten bewältigen" und die„Hütten durch würdige Heime ersetzen". Nicht den geringsten ernsthaften Versuch haben diese Plutokraten unternommen, etwa die Londoner Slums zu beseitigen oder das unaussprechliche Elend in den Arbeitervierteln der englischen Industriestädte durch tatkräftige soziale Maßnahmen auszurotten. Die Mitel dafür waren in Hülle und Fülle vorhanden, aber sie dienten zum feudalen Leben in prächtigen Landsitzen, zur Zucht von Rennpferden und Windhunden. Und diese selben Leute wagen es heute, vage Versprechungen den sozialen Taten des nationalsozialistischen Deutschlands entgegenzustellen: eine Dreistigkeit, die ihren Ursprung nur in der Verkalktheit und Unlogik jener arroganten Plutokratenkaste findet. Ihre Eitelkeit gefällt sich darin, alberne Märchen für Wirklichkeiten darzubieten— während längst die deutschen Waffen das entscheidende Wort sprechen. „Hart, tapfer und beweglich“ Höchste Kriegsauszeichnung für ital. Gebirgsdivision S Rom, 14. Januar. Die zur Verleihung der höchsten italienischen Kriegsauszeichnung, der goldenen Tapferkeitswedaille, vorgeschlagenen Regimenter der Gebirgsdivision„Julia“ kämpften seit Beginn des Feldzuges an dieser Front: mehr als 60 einzelnen Kampfhandlungen fochten die 10000 der Division, deren Führer General Girotti auf dem Schlachtfeld selbst befördert wurde.— In meyr als einem Kampf stand die Division einem zwei= oder dreimal so starken Feind gegenüber; manchmal war sie umgangen, so daß es nur dem rücksichtslosen Einsatz der tapferen Gebirgstruppen möglich war, den vom Gegner geschmiedeten Ring zu durchbrechen. Beim Einsatz in den verschiedensten Abschnitten der griechischen Front hat die Division nach und nach ihr Gepäck verloren. Ihre Leute haben auf alles Persönliche verzichtet, wenn sie nur ihre Waffen und die dafür erforderliche Munition behielten. Die vom General ausgegebene Losung„Werdet hart wie Felsen und schnell wie Pfeile“ haben die Alpiner der Division„Julia“ sich ganz zu eigen gemacht. In manchem Gefecht lagen die den Stäben angehörenden und die Tierführer mit in der Gefechtslinie und verkörperten so die Einheit dieser Kampfgruppe, deren Einsatz nunmehr durch Verleihung der höchsten Auszeichnung seine Anerkennung finden soll. Symbol gegen die Briten National=burisches Treffen auf dem Majuba=Berg San Sebastian, 14. Januar. Als nationäles Symbol des Burentums in Südafrika und historischer Stätte ihrer ersten Befreiung vom britischen Joch kaufte die burisch=nationale Hilfsorganisation der Össewag=Brandwag den Mazuba=Bera und hielt an diesem dem Burentum heiligen Ort zur Jahreswende ein großes Volksfest ab, auf dem 20000 Besucher im Geiste der burisch=nationalen Bestrebungen zusammentrafen. Jahre 1877 war die Transvaal=Republik wegen ihres ungeheuren Goldreichtums ein wehrloses Opfer der britischen Gold= und Geldinteressen geworden. Der Lebenswille des Burenvolkes konnte jedoch nicht gebrochen werden, und so entspann sich unter dem Oberkommando des späteren Präsidenten Paul Krüger unter Joubert und Pretorius 1880 der erste Freiheitskrieg der Buren, der mit dem Siege am Majuba=Hill endete, und mit der darauffolgenden Konpention zu Pretoria waren die Briten gezwungen, die Selbständigkeit der Burenrepublik. von Transvaal anzuerkennen. Die Erwerbung des Majoba=Berges als nationale Gedenkstätte hat heute für die nationalburische Bewegung eine ganz besondere Bedeutung. Sie sieht in dieser Erwerbung die Verpflichtung, den stolzen Freiheitskampf des burischen Volkes im Geiste der siegreichen Schlacht um den Majuba=Berg bis zur Beseitigung der britischen Fremdherrschaft fortzuführen. Die„Manhattan" sitzt fest Amerikas größter Passagierdampfer Newyork, 14. Januar. Amerikas größter Passagierdampfer„Manhattan"(24 289 BRT) sitzt seit Sonntagabend auf einer Sandbank nahe von West=Palmbeach(Florida). Verschiedene Versuche, das Schiff abzuschleppen, sind bisher mißlungen. 200 Passagiere, die sich auf der Reise von Newyork nach Kuba und Kalifornien befinden, werden heute nachmittag an Land gebracht. Das Schiff ist ungefährdet. Es wird aber von mäßig hoher See fortgesetzt gegen die Küste gedrückt. Die Ursache des Auflaufens ist ungeklärt. Doch vermutet man, daß es sich um eine neu entstandene Sandbank handelt. USA=Frachter in Seenot Zwei amerikanische Frachtdampfer sandten am Montag Signale aus, daß sie sich im Atlantischen Ozean infolge heftiger Winterstürme in Not befänden. Der Dampfer„West Kebar“(5620 BRT), der von Afrika nach Boston fuhr, mit 12 Passagieren und 36 Mann Besatzung an Bord, befindet sich mit schwerer Schlagseite etwa 300 Meilen südöstlich von Newyork. Der Dampfer„Otho"(4839 BRT) ist auf der Reise von Monrovia in Lyberig nach Newyork bei Kap Hatteras(Nordkarolina) in Not geraten. Seine Besatzung besteht aus 36 Mann, außerdem hat er 11 Passagiere an Bord. Schneller Empire=Ausverkauf USA übernimmt Investierungen A Newyork, 14. Januar. Finanzministe: Morgenthau gab bekannt, die britische Regierung verhandele mit einer Gruppe USA=Banken wegen der Uebernahme britischer Inbestierungen in den Vereinigten Staaten. Eine Bankiergruppe habe bereits ein Angebot gemacht, eine zweite Gruppe werde morgen ein Angebot machen. Der Unterstaatssekretär des britischen Schatzamtes, Philips, habe Morgenthan erklärt, die britische Regierung sei bereit, mit den Gruppen Geschäfte zu machen. Den Wert der Inbestierungen, die die Vereinigten Staaten anzukaufen bereit seien, gab Morgenthau nicht bekannt. Morgenthau erklärte weiter, die britische Regierung habe keine großen Schwierigkeiten im Verkauf der im britischen Besitz befindlichen USAWertpapiere. Er selbst werde behilflich sein, die Verkäufe direkter britischer Investierungen in den Vereinigten Staaten anzubahnen. Federal Reserbe Board schätzte den Wert kürzlich auf 850 Millionen Dollar. An der Newyorker Börse wurden bereits 80000 Montgomery=Aktien vom englischen Schatzamt zum Verkauf angeboten. Der Marktwert beträgt zur Zeit rund 3,12 Millionen Dollar. Für diese Woche wurde weiter der Verkauf von 40000 Aktien de Union Pacifik Railroad und 50000 WoolworthAktien vorgesehen. Der Marktwert aller drei Aktienpakete beträgt rund acht Millionen Dollar. Australien in der Zwangsjacke Stockholm, 14. Januar. Daß zumindest ein nicht unerheblicher Prozentsatz der australischen Bevölkerung nicht gewillt ist, die immer schärferen Blutsaugermaßnahmen der englandhörigen Regierung zur Unterstützung von Churchills Krieg ruhig hinzunehmen, zeigt eine Reutermeldung aus Canberra. Danach hat die dortige Regierung scharfe Verordnungen erlassen müssen, die sich— wie Reuter sagt— gegen die Aktivität und unterirdische Wühlarbeit richten, die geeignet sind, die Kriegsanstrengungen zu beeinträchtigen. Verboten sei die Verbreitung oder Veröffentlichung von Nachrichten, die geeignet seien, Unzufriedenheit im Heer, in der Marine oder bei den Luftstreitkräften hervorzurufen oder ein Borurteil in der Rekrutierung laut werden zu lassen. Auch Erklärungen„unloyaler und antipatriotischer Natur“ dürften nicht abgegeben werden. Theater= oder Filmvorführungen, die Unzufriedenheit hervorrufen können, seien gleichfalls verboten. Die japanische Regierungstonferenz § Tokio, 14. Januar. In der ersten Sitzung der angekündigten Regierungskonferenz sprach Ministerpräsident Fürst Konoye über die letzte innere und äußere Entwicklung. Besonderen Nachdruck legte der Premier auf die Darlegung der durch den Dreierpakt entstandenen internationalen Lage und die Beziehungen Japans zu Rußland, England und den 11SA, wobei er besonders den feindseligen Charakter der letzteren gegenüber Japans hervorhob, der ersichtlich sei durch die Unterstützung Englands. Ueber die militärische Lage in China und den Stand des Krieges in Europa sprachen die beiden Wehrmachtminister. Eine zweite schwedische Verteidigungsanleihe Die zweite schwedische Verteidigungsanleihe wird am kommenden Mittwoch aufgelegt werden. Es handelt sich um eine Anleihe in Höhe von 300 Millionen Kronen, die eine zehnjährige Laufzeit haben wird. Militärdienstpflicht in Schweden verlängert Die in der Thronrede des schwedischen Königs gemachte Andeutung über die Verlängerung der Wehrdienstpflicht in Schweden wird dahingehend ergänzt, daß die Militärdienstuflicht von sechs bzw. neun Monaten auf zwölf Monate ausgedehnt werden soll, Das neue Gesetz wird erstmalig auf die Altersklasse 1940 Anwendung finden. Juden mit falschen Pässen an Bord Der japanische Dampfer„Montevideo Maru“ wird im Hafen von Rio de Janeiro von der Polizei bewacht. Er hat zahlreiche aus Europa geflüchtete Juden an Bord, deren Ausschiffung von den brafilianischen Behörden verboten wurde, da sie ohne Visum und mit falschen Pässen versehen sind. Die„Montevideo Maru" hat Schiffbrüchige eines vor Südamerika versenkten englischen Dampfers unbekannten Namens an Bord. 100 000 RM auf die Losnummer 311 866 In der Nachmittagsziehung der 4. Klasse der 4. Deutschen Reichslotterie fielen zwei Gewinne von je 100 000 RM. auf die Nummer 311 866. Die Lose werden in Achtelteilung ausgegeben. Lügen über Köln Rirgends Spuren eines Bombenangriffs Bukarest, 14. Januar. Die Zeitung„Porun cavremi“ veröffentlicht einen ausfürlichen Reise brief eines Sonderberichterstatters aus Köln. Der rumänische Journalist unterstreicht, daß er gerade in Köln war, als der englische Rundfunk behauptet, die britische Luftwaffe habe bei einem Großangriff die Kölner Hohenzollernbrücke in die Luft gesprengt und die Hafen= und Werstanlagen am Rhein zerstört. Auch habe der englische Rundfunk behauptet, die großen durch die englische Luftwaffe hervorgerufenen Brände seien auf 80 Kilometer hin sichtbar gewesen. Zusammen mit anderen ausländischen Journalisten habe er, der rumänische Journalist, am nächsten Morgen ganz Köln besichtigen können, jedoch habe er nirgends Spuren eines Bombenangriffsgefunden. Vor allem seien die von den Engländern selbst erwähnten Bauten völlig intakt gewesen Es erweise sich so wieder einmal, mit welchen Methoden die englische Agitation arbeite. Das belgische W5W Bisher 100 Millionen Franken gespendet * Brüssel, 14. Januar. Im historischen Saale des Brüsseler Akademischen Palastes fand die erste Vollversammlung der über 500 Provinzial= und örtlichen Leiter des Präsidiums des WHW statt, an der auch Präsident Heyhans, die Mitglieder des Zentralausschusses und die Provinzgouverneure teilnahmen. Die einzelnen Ansprachen wurden von musikalischen Darbietungen mit Werken von Beethoven, Händel und Benoit prachtvoll umrahmt. Der Leiter des WHW. Prasident Heyhaus. schilderte die finanzielle Lage und die materielle Grundlage der Organisation. Bis jetzt seien über 100 Millionen Franken gespendet worden; davon seien besonders die Frauenberufe, Handel, Industrie und Wirtschaft beteiligt, während die Grundbesitzer bisher die auf sie gesetzten Erwartungen noch nicht voll erfüllt hätten. Von den eingegangenen Geldern wurden über 40 Millionen Franken für Ankäufe verwandt, darunter rund 100 000 Tonnen Kohlen. Die Ausgabe von täglich 1,5 Millionen Portionen Volkssuppe sei in Vorbereitung. Die Kosten hierfür werden auf 150 006 Franken geschätzt. Die Mitarbeit am WHW ist in den einzelnen Provinzen sehr verschieden. Am stärksten hat sich der flamische Teil des Landes für das 2HW eingesetzt. So sind in der Provinz Östflandern mit 297 Gemeinden schon in 282 Gemeinden Ausschüsse am Werke, in Westflandern bei 253 Gemeinden über 190 und in Antwerpen bei 151 Gemeinden 131 Ausschüsse. In Wallonien sind bisher kaum über ein Drittel der Gemeinden erfaßt, die Provinz Lüttich hat die niedrigste Zahl aufzuweisen. Seine Frau und 6 Kinder erschlagen Grauenvolle Wahnsinnstat in Argentinien DNB. Buenos=Aires, 14. Januar. Einer grauenvollen Wahnfinnstat sind innerhalb weniger Minuten sieben Menschenleben zum Opfer gefallen. Ein Polizeibeamter, der 15 Jahre glücklich verheiratet und ein guter Vater von acht Kindern war, hat in einem plötzlichen Tobsuchtsanfall am Montagmorgen seine noch schlafende Ehefrau und seine sechs jüngeren Kinder, deren kleinstes fünfzehn Monate alt war, durch Keulenhiebe und Messerstiche getötet. Dann übergoß er den Hausboden mit Benzin und steckte ihn in Brand. Zwei ältere Söhne, die im oberen Stockwerk schliefen, wurden im letzten Augenblick aus dem Flammenherd gerettet. Das Haus ist niedergebrannt. Der Täter ist geflüchtet und wird von der Polizei gesucht. Hochverräter hingerichtet Berlin, 14. Januar. Die Justizpressestelle beim Volksgerichtshof teilt mit: Der vom Volksgerichtshof am 16. September 1940 wegen Vorbereitung zum Hochverrat zum Tode und dauerndem Ehrverlust verurteilte Erich Mambrey aus Essen ist heute hingerichtet worden. Mambrey, der mehrfach vorbestraft ist, hat während des spanischen Bürgerkrieges auf rotspanischem Gebiet— teils aus Gewinnsucht und teils aus Feindschaft gegen daDeutschtum— an der Spitze einer anarchistischen Terrorgruppe die Wohnungen zahlreicher deutscher Volksgenossen ausgeplündert. Für folgende Straßen habe ich unter Zustimmung der Ortspolizeibehörde Fluchtlinien= und Höhenfestsetzungen vorgenommen: Straße zwischen der Lohmühlenstraße und der hinteren Bismarckstraße, Weg in Verlängerung der Wildmecke zwischen Oenekinger Weg und Teutonenstraße und Cimbernweg auf der Südseite der Westfalenstraße nach Aufhebung der bisher bestehenden Fluchtlinien. Für die letzten 238 Meter der Umgehungsstraße Lösenbach—Heedfelder Straße sin nach Aufhebung der bisher bestehenden Fluchtlinien und Höhen neue Fluchtlinien und Höhen festgesetzt worden. Die Höhenlinie der hinteren Bismarckstraße ist geändert worden. Die Fluchtlinien des Vogelberger Weges sind aufgehoben. Die Pläne hierüber liegen vom Tage der Veröffentlichung an 1 Wochen lang zu jedermanns Einsichtnahme im Stodtvermessungsamt offen Einwendungen sind innerhalb dieser Frist bei Vermeidung des Ausschlusses bei mir vorzubringen. Folgende Fluchtlinien und Höhen sind förmlich festgestellt: Buschhauser Weg, Straße östlich der Heedfelder Straße in ungefährer Verlängerung der Buckesfelder Straße, Parallelweg zur Heedfelder Straße hinter den Häusern Nr. 70 und Nr. 80, Stichweg östlich der Heedfelder Straße zwischen den Häusern Nr. 86 und Nr. 862 oberhalb der Fabrik Werthmann, Weg zwischen der ElsaBrandström=Straße und der Werdohler Straße, Wehberger Straße unterhalb des Bahndammes bis zur Einmündung in die projektierte Umgehungsstraße. Die Pläne hierüber liegen zu jedermanns Einsichtnahme im Stadtvermessungsamt offen. 217 Lüdenscheid, den 14. Januar 1941 Der Oberbürgermeister: Schumann. Evangl. Kirchengemeinde Lüdenscheid. Jeden Mittwoch 17 Uhr: Kriegsabendin beiden Kirchen. Stadt Lüdenscheid und Kreis Altena. Trockengemüse, 100 Gramm je Verbraucher, ist vom 17.—23. Januar 1941, beim Kleinhändler durch Vorlage der Bezugskarte für Gemüsekonserven und Trockengemüse zu bestellen. Der Kleinhändler hat den Bestellschein(links oben) von der Bezugskarte abzutrennen und in das freie Feld daneben seinen Firmenstempel zu setzen; die Bezugskarte erhält der Verbraucher dann zurück. Die aufgeklebten Bestellscheine sind vom Kleinhändler bis zum 30. ds. Mts. beim Ernährungsamt(Kartenstelle) gegen einen Bezugschein umzutauschen, der sofort an den Großhändler abzugeben ist. Die Ausgabe an die Verbraucher erfolgt in der 21. Zuteilungsperiode(10. 3.— 6. 4. 1941) nach Maßgabe der Belieferung auf den Bezugsabschnitt für Trockengemüse, und zwar durch denselben Händler, bei dem es bestellt worden ist; die abgestempelte Karte ist deshalb vorzulegen Die belieferten Bezugsabschnitte sind demnächst vom Kleinhändler zu sammeln und vorläufig aufzubewahren. 100 Gramm Trockengemüse entsprechen mindestens einer Menge von 1 Kilogramm ungeputztem Gemüse. Lüdenscheid, d. 14. 1.1941 Altena, d. 14.1.1941 Her Oberbürgermeilter: Schumann.2 Der Landrat: Fotberg. Werbe-Drucksachen nach gegebenen und eigen. Entwürfen liefert die Drumerei des Lüdanscheider Beneral-Anzalgers Nachbarschaft Werkshagen Sonntag, den 19. Jannar 1944, pünktlich 11 Uhr Wer übernimmt laufende Aufträge in Schweidabeiten von Drabtmassenartikeln? Schriftliche Angebote unt D144 an d. Geschäftsstelle des gut erhaltene 40—120 Tonnen Druck zu kaufen gesucht. 169 Angebote an Firma Jaeger Lüdenscheider Akt.=Gef Heute entschlief sanft nach kurzer, schwerer Krankheit unsere herzinnigstgeliebte Tochter, Schwester und Braut Lieselotte Neuhaus im blühenden Alter von 23 Jahren. In tiefster Trauer: Ernst Neuhaus und Frau Lilly geb. Rutloh Leufnant Herbert Neuhaus Dr. Hans Beucker Augustenthal i. W., den 13. Januar 1941. (Wettringhof) Die Beerdigung findel heute Mittwoch, den ¼4 Uhr 15. Jenuar, 15¼ Uhr vom Städt. Krankenhaus Lüdenscheld nach dem Evgl. Friedhof in Lüdenscheid statt. Trauerfeier ½ Stunde früher. 20074 Die Abschiedsstunde schlug zu früh, Doch Gott der Herr bestimmte sie! Heute nachmittag 3½ Uhr entschlief nach kurzer, schwerer Krankheit im Krankenhaus zu Werdohl unsere gute, unvergeßliche Tochter, unsere liebe Schwester, Schwägerin, Tante, Nichte und Kusine hanni hoffmann im blühenden Alter von 17 Jahren. In tiefer Trauer: Familie Gustav Hoffmann. Becke bei Herscheid, Hengstenberg bei Meinerzhagen und Lüdenscheid, den 12. Januar 1941. Die Beerdigung findet am Donnerstag, dem 16. Jan. 1941, nachmittags 3 Uhr vom Trauerhause aus, statt. Trauerfeier ½ Stunde vorner. 20076 Statt besonderer Anzeige! Heute nacht entschlief sanft, infolge Altersschwäche, unsere liebe unvergeßliche Mutter, unsere gute Schwiegermutter, Großmutter, Urgroßmuter, Schwester, Schwägerin und Tante Frauwwe. Anno Prior geb. Jörgens Inh. des silb. Ehrenkreuzes der deuischen Mutter im Alter von 79 Jahren. Um stille Teilnahme bitten: Alex Schmale und Frau Grele geb. Prior. Halver, den 15. Januar 1941. Die Beerdigung findet in Brügge statt am Samstag, dem 18. Januar 1941, nachmittags 4 Uhr ab Halverstraße 31 III, im Anschluß an die Ueberführung von Halver. 20075 Mein geliebter Mann, unser gütiger Vater, Schwiegervater, Großvater und Urgroßvater, der Baumeister im Ruhestand hermann Beuge ging heute, im Alter von 78 Jahren in Frieden heim. Wir trauern tief um ihn. Wer erteilt Im Namen der Angehörigen: Lüdenscheid, Augsburg, Siegen und im Felde, den 15. Januar 1941. Untericht! Schriftl. Angeb unter K 219 an den LGA erbeten. e Gut erhaltener Gut erhaltene WaschDem Jeitungleser entgeht nichts! Stott besonderer Anzeige! Heute 13 Uhr entschlief Janft, infolge Altersschwäche, unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Großmutter und Tante elmine geb. Klippert im Aller von 81 Jahren. Mit der Bitte um stille Teilnahme: Familie Wiltzelm Schumacher frau Maria hohoff geb. Schumacher krich hohoff. Lüdenscheid(Lindenau 6), 14. 1. 1941. Die Beerdigung findet am Freitag, 17. 1. 1941, 17½ Uhr vom Trsuerhause aus, statt. Trauerfeier eine halbe Stunde vorher. 221 Mehrere strebsame Leute zur Umschulung für den Lehren= u. Vorrichtungsbau gesucht. 206 Schroeder jun., Präz. Werkzeug=Fabrik, Friedrichstraße 33a. Trauerbriefe und-Karten liefert schnell und preiswert die Druckerei des Lüdenscheider General-Anzeigers. 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