Hattönger Zeitung : Für 1 mm Höhe und 22 mm Breite 5 Pfg. Für Anzeigen im Textteil 1 mm Höhe und 75 mm Breite 20 Pfg. Ermäßigte Grundpreise u. Nachlasse lt. Preisliste Nr. 4. Schluß der Anzeigenannahme morgens 9.30 Uhr für die am gleichen Tage erscheinende Ausufnahme von Anzeigen an bestimmter Stelle wird keine Gewähr übernommen. Für die Richtigkeit aller durch Fernsprecher übermittelten Anzeigen wird nicht gehaftet. Geschäftsstelle u. Schriftleitung: Hattingen=R., Obermarkt/ Kleine Weilste Fernruf: Hattingen 2941 u. 2942. Postscheckkonto: Dortmund 11103. Postschließfach 21 u. 22. Geschäftszeit durchgehend von 8 bis 19 Uhr Ausgabe A 91. Jahrgang Kreisblatt für den Ennepe-Ruhrkreis Hatingenruhr Für die luspbewahrur auer der Schrftetungunverlangteingesandten Beiträge kamn keine Gewuhrüberonnen werden Die große Heimatzeitung in Stadt und Kreis Nummer 251 Donnerstag, 20. Oktober 1939 Vöckerrecktswideiger Raut Englond stahl deutsche Patente Schon seit Jahren alles vorbereitet, sofort am ersten Kriegstage ausgeführt Berlin, den 26. Oktober. Für die Hetzerklique in London ist der Krieg ein Riesengeschäft, das ist oft eingestanden worden, das zeigen die grundsätzlichen Maßnahmen im großen und das beweisen auch zahlreiche Einzelaktionen, die nur zu verstehen sind, wenn man sich die Raubgier derer vorstellt, die sie eingeleitet haben und die für ihre Durchführung verantwortlich sind. So heillos das Durcheinander:n der englischen Kriegswirtschaft ist, so zielbewußt sind die Maßnahmen, durch die fremdes Eigentum beschlagnahmt, wie es in der englischen Amtssprache heißt, zu deutsch also: geraubt wird. Man denke an die Verfrachtung des polnischen Goldschatzes aus Rumänien, an die Beraubung neutraler Schiffsladungen in britischen Kontrollhäfen oder an die englische Handelsspionage, gegen die die neutralen Staaten sich verzweifelt wehren. In diesem Raubzug, einer spezifisch englischen Seite des Krieges, der die Londoner Machthaber sichtlich sympathisch gegenüberstehen aus einem Gebiet, auf dem sie wahrscheinlich die größten Erfolge erringen werden, weil sie davon am meisten verstehen, spielt auch die„Beschlagnahme" des deutschen Privateigentums eine Rolle. Wie man in London— nach dem Eingeständnis der englischen Regierung selbst an der Vorbereitung der Blockade gegen deutsche Frauen und Kinder, nämlich an der Organisation des Blockadeministeriums, bereits zwei Jahre lang eifrig gearbeitet hat, verrät auch der Raub an deutschem Eigentum deutlich eine langfristige Vorbereitung, so daß ihm alles zum Opfer gefallen sein dürfte, was Deutschen gehörte, bis zur kleinsten deutschen Firma, bis zum geringfügigsten Wertgegenstand und bis zum bescheidensten deutschen Anteil an englischen Unternehmen. Dieser Raub begann am ersten Tag des Kriegszustandes. Unmittelbar nach der ersten rigorosen„Beschlagnahme" wurde er ausgedehnt auf deutsche Patente. Das geschah durch ein Gesetz, das das britische Patentamt ermächtigte, britischen Antragstellern die Auswertung von Patenten, Lizenzen, Gebrauchsmustern und Warenzeichen von Ausländern, mit deren Staat England sich im Kriegszustand befindet, zu übertragen. Diese Patente sollen den britischen Antragstellern— und das charakterisiert die Maßnahme als einen Ausfluß der Raubgier und des Vernichtungswillens der englischen Kriegspartei— nicht nur während des Krieges, sondern solange zur Verwertung zur Verfügung stehen, wie die Patente überhaupt gelten. Wie auf allen Gebieten wiederholt England auch hier das, was es im Weltkrieg gemacht hat. Es raubt und stiehlt, wo sich ihm nur Gelegenheit dazu bietet. Es läßt dabei wieder einmal erkennen, welches Ziel es durch durch diesen Krieg verfolgt: Deutschland wie eine Kolonie auszubeuten und als Großmacht zu vernichten. liefert eine Million Tonnen Futtergekreide nach Deutschland Moskan, 26. Oktober. Wie man hört, ist schon vor einigen Tagen im Rahmen der in Moskau zur Zeit stattfindenden Wirtschaftsverhandlungen zwischen Deutschland und der Sowjetunion ein Kaufvertrag über die Lieferung von Futtergetreide an Deutschland abgeschlossen worden. Auf Grund dieses Vertrages wird ab sofort sowjetrussisches Futtergetreide in Höhe von einer Million Tonnen nach Deutschland geliefert. Es dürfte sich bei diesem Abschluß. der deutscherseits durch den Präsidenten der Reichsgetreidestelle, Herrn Daßler, getätigt wurde, um den größten Getreideabschluß handeln, der jemals zwischen zwei Ländern vereinbart wurde. Die Lieferungen des Futtergetreides sollen nun in den nächsten Tagen beginnen und im Laufe von zwei Monaten beendet sein. Um einen Begriff von der riesigen Menge Futtergetreide zu bekommen, die auf Grund des Abschlusses von Sowjetrußland nach Deutschland geliefert wird, muß man sich vorstellen, daß die 1 Million Tonnen Futtergetreide 10000 Eisenbahnwaggons zu je 10 Tonnen füllen Rechnet man einen Güterzug mit 20 beladenen Waggons, so sind 5000 Eisenbahnzüge notwendig, um die Getreidemenge zu transportieren. Teuerungswelle über England Amsterdam, 26. Oktober. Von Tag zu Tag wird es deutlicher, daß die Teuerungswelle in England eine ebenso starke Lohnsteigerungswelle ausgelöst hat. Ueberall werden seitens der Arbeiterschaft Lohnforderungen gestellt, da die heutigen Löhne nicht mehr zur Bestreitung der Lebenshaltungskosten ausreichen. Italien: „Deutschland hat den Frieden gewollt, aber England u. Polen wollten Krieg“ Rom, 26. Oktober. Die große Rede des Reichsaußenministers steht auch weiterhin im Mittelpunkt der italienischen Blätter, die von Ribbentrops Ausführungen ausführlich und an erster Stelle wiedergeben. Der Direktor des halbamtlichen„Giornale d'Italia“ betont, daß die Rede sowohl Deutschlands Vorsatz, den Krieg, wenn notwendig, bis zum Ende durchzufechten, wie die unmittelbaren und entfernteren Ursachen des Konflikts aufzeige. Für diese Ursachen interessiere sich Europa vor allem.„Diese Ursachen sind der Vertrag von Versailles und die Haltung der Warschauer Regierung während der letzten Periode ihres Daseins." Man könne nicht oft genug wiederholen, daß der Versailler Vertrag mit dem neuen Polen einen unbeständigen Staat geschaffen habe, der innerhalb seiner ausgeweiteten Grenzen alle Elemente einer unheilbaren Schwäche und chronischer innerer Konflikte enthielt. Dies in Versailles geschaffene Polen sei zwangsläufig dazu bestimmt gewesen, mit seinen Nachbarn und vor allem mit Deutschland die gefährlichsten Konflikte heraufzubeschwören und damit die Flamme eines neuen europäischen Konflikts zu entzünden. Diese Tatsache set auch ein offen von berufenen Vertretern der britischen und der französischen Politik und Wehrmacht wie Lloyd George und Nachdem vor einigen Tagen einigen Technikern in der Baumwollindustrie eine Lohnzulage bewilligt worden war, haben jetzt auch die übrigen Arbeiter in der Baumwollindustrie ihre Forderungen angemeldet. Fahrer und Schaffner der Londoner Autobusse haben in den letzten Tagen verschiedene Protestversammlungen abgehalten, in denen eine Lohnerhöhung gefordert wird, um der Teuerung gerecht zu werden. Außerdem sind von der Teuerung die Büroangestellten der englischen Behörden betroffen worden. Auch sie haben durch ihre Gewerkschaft eine Gehaltserhöhung gefordert, damit sie ihren ständig steigenden Verpflichtungen noch gerecht werden können. Marschall Foch anerkannt worden. Deutschlands Politik, die durch eine friedliche Revision der untragbarsten Teile des Versailler Vertrages auf die Schaffung eines dauerhaften Einvernehmens mit Polen abzielte, sei also eine wahrhaft europäische Politik gewesen. Sie wollte in der Tat nicht nur ein System ruhiger und fruchtbarer Zusammenarbeit zwischen den Nachbarstaaten schaffen, sondern auch vor allem den Frieden Europas bewahren, indem sie die letzten Konfliktsmöglichkeiten ausräumte. Alles, was Ribbentrop in seiner Danziger Rede über die erst unsichere, dann offen intransigente und kriegerische Haltung der offiziellen polnischen Politik gesagt habe, gehöre der unwiderleglichen Geschichte an. Die polnische Regierung habe durch ihre wiederholten Fehler eine entscheidende Verantwortung auf sich geladen. Spanien: „England allein trägt vor der Geschichte die Verantwortung für den Krieg“ Madrid, 26. Oktober. Obwohl die Morgenpresse bereits ausführlich die Danziger Rede des Reichsaußenministers veröffentlicht hatte, drucken auch die Abendblätter die Rede mit derselben Ausführlichkeit ab. Diese Tatsache, die ganz gegen die Gepflogenheiten der spanischen Presse geht, verdeutlicht am besten die außerordentliche Bedeutung, die die Blätter der Rede beimessen. Alle anderen Auslandsmeldungen treten gegenüber der (Fortsetzung siehe nächste Seite 4. Spalte Mare Fronten Nach der Rede des Reichsaußenministers Unter stürmischem Beifall erklärte am Dienstag Reichsaußenminister v. Ribbentrop in seiner Rede in Danzig, daß Deutschland die Waffen nicht eher niederlegen werde, bis die Sicherheit des Reiches und seine Zukunft gewährleistet sei. Zweimal ist Deutschland von England herausgefordert worden, Friedensvorschläge des Führers hat es abgeschlagen, nun ist eine klare Lage geschaffen. Nun wird dieses England den Krieg in seinem ganzen Ausmaß zu spüren bekommen. Der Reichsaußenminister hat nicht allein die klare Frontstellung Deutschlands gekennzeichnet, sondern er hat noch einmal ganz klar aufgezeichnet, wie die Vorgeschichte der Entscheidung war. In aller Ausführlichkeit ist er darauf eingegangen und hat die Beweisführung für Englands Willen zum Kriege und sein schon seit Jahren betriebenes frivoles Spiel erbracht. Während Deutschland Versailles beseitigte und durch die Liquidierung des Unrechtes für das Zusammenleben der Välker in Europa eine stabile Grundlage schuf, hat zur gleichen Zeit England durch seine Intrigen Europa in einen Krieg hineingetrieben, der das alleinige Ziel hat, den Unfrieden und die Ungerechtigkeiten von Versailles wiederherzustellen. In diesem Zusammenhang zeichnete der Reichsaußenminister noch einmal die Entwicklung der deutsch=polnischen Beziehungen auf und das Bemühen des Führers um eine friedliche Lösung der Danzig= und Korridorfrage. Schon lange und immer wieder hatte der Führer versucht, zu einem Ausgleich und zu einer Verständigung in diesen Fragen mit Polen zu kommen aber die vielen Versuche waren alle vergeblich. Polens wahnsinnige Stellungnahme, sein schroffes Ablehnen aller Verständigungsvorschläge, zu dem es durch England angetrieben worden war, führten denn zu der Lage, vor der wir heute stehen. Die englische Regierung ist die Alleinschuldige, denn sie hat immer wieder hinter den Kulissen gegen eine Verständigung intrigiert. Schon seit Jahren trat England überall gegen Deutschland auf; es versuchte, fremde Staaten gegen Deutschland aufzuhetzen und den Krieg— sowohl wirtschaftlich als auch politisch-vorzubereiten, während zur gleichen Zeit der Führer alles unternahm, um trotz der Widerstände und Ablehnungen, das deutsche und englische Volk zusammenzuführen. Vier großzügige deutsche Vorschläge an England wurden brüsk zurückgewiesen, nur zum Schein unterzeichnete Chamberlain im vergangenen Herbst die deutsch-englische Freundschaftserklärung, um in ihrem Schatten um so besser die letzten Vorbereitungen zum Krieg treffen zu können, den er nunmehr dem deutschen Volke erklärt hat. Von dem Augenblick an, da im Jahre 1933 in Paris ein Mitglied der englischen Botschaft gegen die Franzosen den Vorwurf erhob, daß die französiche Regierung wegen der deutschen Aufrüstung noch nicht zum Präventivkrieg geschritten sei(dieser englische Diplomat sitzt heute übrigens wieder in Paris) bis zur gegenwärtigen Stunde zieht sich durch die englische Politik ein roter Faden: Der Wille zum Krieg mit Deutschland. Dieser Kriegspolitik Englands hat von Ribbentrop in vielen Punkten die immer wieder loyale und von einem Verantwortungsbewußtsein getragene deutsche Haltung gegenübergestellt und in diesem Zusammenhang die Anspielung Chamberlains auf einen angeblich deutschen Wortbruch mit unwiderlegbaren Beispielen und in der gebührenden Sprache zurückgewiesen. Allein die fünf zitierten Wortbrüche beweisen, daß die englische Politik den Treubruch zu ihrem Panier erhoben hat.— Noch einmal hob der Reichsaußenminister auch Deutschlands Verhältnis zur übrigen Umwelt hervor. Er erwähnte in diesen Zusammenhang mit besonderer Betonung die in der Achse Berlin— Rom repräsentierte unverbrüchliche deutsch-italienische Freundschaft, das weltpolitische Dreieck Berlin—Rom—Tokio und die neue russische Komponente im Zeichen freundschaftlich-nachbarlicher Beziehungen zwischen dem deutschen und russischen Volke. Ein starkes Deutschland, das ist auch die Auffassung der Sowjetunion, ist die Voraussetzung einer gerechten Ordnung und Zusammenarbeit in Europa. Dieses Deutschland ist nicht nur eine Notwendigkeit für die Sicherung und Entfaltung des natürlichen deutschen Lebensraumes, sondern eine europäische Verpflichtung. Indem wir aber nun entschlossen sind, die Waffen nicht niederzulegen, bis die Sicherheit des Reiches gewährleistet ist, kämpfen wir für die Zukunft des deutschen Volkes und erfüllen eine europäische Sendung. So sah ein englischer Zeichner den Untergang der„Courageons". Die Zeichnung stellt den dramatischen Untergang des britischen Flugzeugträgers„Courageons" dar, der am 17. September 1939 von einem deutschen U=Boot versenkt wurde. Die Zeichnung erschien in einer englischen Zeitschrift.(Associated Preß.) „Deutschland zum kampf bis zum endgültigen Sieg entschlossen" Die Ribbentrop-Rede im Ausland noch immer im Mittelpunkt Neutrale Schiffe in England ausgeplündert 400 kg Gold von einem belgischen Dampfer heruntergeholt Brüssel, den 26. Oktober. Die belgische Zeitung„Laatste Nieuws" gibt Mitteilungen wieder, wonach die Engländer 400 Kiloaramm Gold aus dem Kongo, die sich an Bord der Dampfer„Baudouinsville“ und „Elisabethsville" befanden, beschlagnahmt haben. Diese Meldungen bestätigen die bereits berichteten Aussagen von Fahrgästen der„Elisabethsville", die Augenzeugen des Vorfalles waren und sahen, wie die Engländer während der Kontrolle des belgischen Kongo=Dampfers mehrere Säcke mit Gold und Postsachen entwendeten, ohne sie später zurückzugeben. Die führende Antwerpener Zeitung„Metropole" weist heute darauf hin, daß die Lage der belgischen Schiffahrt infolge der britischen Blokkade sich in letzter Zeit noch weiter verschlechtert habe. Das Blatt macht folgende Feststellungen:„Von der führenden belgischen Schiffahrtsgesellschaft, der„Compagnie Maritime Belge“, werden zur Zeit sieben Schiffe in den englischen Kontrollhäfen zurückgehalten. Diese Schiffe haben ungefähr 53000 Tonnen an wichtigen Lebensmitteln und Rohstoffen für Belgien an Bord, darunter 26.000 Tonnen Getreide, 2000 Tonnen Mais, 6000 Tonnen Gerste, 7000 Tonnen Mineralerze usw. Die Festhaltung dieser Waren hat ernste Rückwirkungen auf den belgischen Handel, die Ernährung des Volkes und die Belieferung der Industrie. Frankreich beschlagnahmt Schiffsladungen zweier italienischer Schiffe Berlin, 26. Oktober. Marseille wurden vor einiger Zeit die beiden italienischen Frachtdampfer„Recca“ und„Cellina“ mehrere Tage festgehalten und gezwungen, einen Teil ihrer Ladung, nämlich aus der Schweiz stammende Malzladungen, zu löschen. Obwohl einwandfrei feststand, daß diese Waren aus der Schweiz bzw. aus Ungarn stammten und nach den Vereinigten Staaten bestimmt waren, wurden sie von den französischen Behörden beschlagnahmt. Dieses französische Beispiel einer rücksichtslosen Mißachtung des Völkerrechts und einer rigorosen Störung des neutralen Handelsverkehrs stellt sich würdig neben die schon zahllosen britischen Vorgänge gleicher Art. Die englische Blockade zwingt Deutschland nicht zu Boden Brüssel, 26. Oktober. Die Zeitung„Voix du Peuple“ weist in einem Artikel auf die völlige Aussichtslosigkeit der englischen Kriegsträume hin. Die britische Blockade, so schreibt das Blatt u. a., sei zwar dem Deutschen Reich nicht gerade angenehm, sie habe aber viel schlimmere Folgen für die neutralen Länder, in denen sie Unzufriedenheit hervorrufe. Wenn England sich einbilde, daß Deutschland durch derartige Methoden auf die Knie gezwungen werden könne, so sei das ein kindischer Irrtum, der ebenso verhängnisvoll sei wie die Einbildung, daß die polnische Armee dem deutschen Heer hätte standhalten können. Chamberlain habe den Frieden torpediert und den Zusammenbruch und die Liquidierung Polens unvermeidlich gemacht. Er habe auch der Blockade jede Wirkung genommen. Man könne also schließen, daß keinerlei Aussichten vorhanden seien, Deutschland zur Kapitulation zu zwingen. In Südafrika ist der Kampf um die Neutralität in vollem Gange Amsterdam, den 26. Oktober. In der südafrikanischen Union setzt sich unter der Bevölkerung die Spaltung in zwei Lager fort, ein Lager der Anhänger des englanoyörigen Premierministers Smuts und ein anderes des für die Neutralität der südafrikanischen Union eintretenden Generals Hertzog. In Transvaal ist bereits nach einer MelSung von„Het Vaderland" ein heftiger Kampf um die Parteigelder und die Organisation der früheren Vereinigten Partei Südafrikas, die seinerzeit die beiden jetzigen Gegner Smuts und Hertzog gründeten, im Gange. Es wurden unter den Anhängern auch bereits Abstimmungen abgehalten. So sprach sich der Hauptvorstand der Vereinigten Partei in Transvaal mit 26 gegen eine Stimme für eine Unterstützung General Hertzogs in seinem Kampf um die südafrikanische Neutralität und Unabhängigkeit von England aus. Auch der Hauptvorstand der Vereinigten Partei im Oranje=Freistaat beschloß, General Hertzog mit 24 gegen 3 Stimmen zu stützen. Lediglich der allgemeine Rat von Witwatersrand, wo vorzugsweise Juden wohnen, schlug sich in einer entsprechenden Abstimmung auf die Seite des Generals Smuts. Es gährt in Indien Amsterdam, 26. Oktober. In Holland mehren sich die Stimmen über die Auswirkungen des gegenwärtigen Krieges auf den europäischen Kolonialbesitz in Östasien. So stellt heute das„Utrechtsch Dadblad“ fest, daß die mächtige Strömung, die in Britisch=Indien nach Selbstverwaltung strebe, unter dem Einfluß des europäischen Kriegszustandes immer mehr aus ihren bisherigen unterirdischen Kanälen an die Oberfläche dringe. Die Schatten großer Ereignisse fielen über den indischen Besitz Großbritanniens. Das Blatt befaßt sich weiter mit den wirtschaftlichen Folgen und meint, es könne sehr wohl dazu kommen, daß durch innere Unruhen weite Gebiete, die bisher in hervorragendem Maße Lieferquellen gewesen seien, plötzlich in Fortfall kommen. In dieser Hinsicht seien besonders Britisch=Indien und alle asiatische Besitzungen Englands ebenso wie Frankreichs gefährdet. Posen, den 26. Oktober. Obwohl die Liste der volksdeutschen Blutopfer des Polenterrors infolge der anhaltenden Suchaktion noch nicht abgeschlossen werden konnte, haben die bisherigen Erhebungen doch schon zu einem Ergebnis geführt, das die ganze Grauenhaftigkeit des von den Polen an der wehrlosen deutschen Zivilbevölkerung verübten Massenmordes veranschaulicht. Der Leiter der„Zentralstelle für die Auffindung und Bergung ermordeter Volksdeutscher“ veröffentlicht im„Posener Tageblatt“ einen Aufsatz, in dem festgestellt wird, daß bis jetzt die Zahl von meyr als 5000 ermordeten Volksdentschen, unter denen sich viele Greise, Frauen und Kinder befinden, einwandfrei nachgewiesen werden konnte. Davon entfallen allein bis jetzt etwa 1000 Opfer auf die Stadt Bromberg. Die„Zentralstelle“ in Posen organisiert weiter Expeditionen zu den Massengräbern und Scharrstellen in Mittelpolen, wo die meisten deutschen Internierungszüge aus den Westgebieten ihr bluDampfer von deutschem U-Book versenkt London, 26. Oktober. Der britische 4400=To.=Dampfer„Tafna“ ist in der Nordsee von einem deutschen U=Boot versenkt worden. Der Dampfer ist in Swansea registriert und gehörte der Gesellschaft„La Tunisienne". Britischer 7200-t-Dampfer versenkt Nach Mitteilung des Londoner Rundfunks ist ein weiteres britisches Schiff versenkt worden. Es handelt sich um den in Glasgow registrierten, im Jahre 1937 erbauten 7200 t großen Dampfer „Clanchisom". Südtirol-Abkommen Ergebnis inniger Freundschaft Rom, 26. Oktober. Unter der Ueberschrift„Endlich eine neue internationale Moral!" würdigt„Tevere" die Bedeutung des deutsch-italienischen Abkommens zur Umsiedlung der Reichs= und Volksdeutschen Südtirols. Die Lösung der Minderheitenfrage werde dadurch nicht wie beim türkisch=griechischen Bevölkerungsaustausch infolge eines Krieges als das kleinere Uebel gewählt, sondern vielmehr als das England kontrolliert den Schiffsverkehr nach den Dardanellen Istanbul, den 26. Oktober. In türkischen Kreisen wird mit Besorgnis festgestellt, daß England jetzt dazu übergegangen ist, die neutrale Schiffahrt in Richtung auf die Dardanellen zu kontrollieren. Vor einigen Tagen wurde der rumänische Expreßdampfer„Bessarabia" vor der Einfahrt zu den Dardanellen außerhalb der türkischen DreiHermann Göring: So wie die Front steht, eisern und pflichtbewußt, so steht auch die Heimat; sie läßt sich nicht mehr von der Front beschämen, sie stärkt der Front das Rückgrat, statt es ihr zu brechen. Berlin, am 9. September 1939. meilenzone von einem englischen Unterseeboot durch einen Warnungsschuß gestoppt. Dann wurden die Passagierliste und die Ladung des Schiffes untersucht. Das Schiff wurde freigelassen. Gestern wurde der sowjetrussische Expreßdampfer „Swanetia" durch einen englischen Zerstörer an der gleichen Stelle, zwischen den Inseln Skyros und Mytilene, angehalten. Ein englischer Offizier ließ sich die Passagierliste zeigen und untersuchte die Ladung des russischen Schiffes. Später wurde auch dieses Schiff freigegeben. tiges Ende fanden. Man muß damit rechnen, daß die genannte Zahl der volksdeutschen Blutopfer nach Abschluß der Erhebungen sich noch bedeutend erhöhen wird. Der deutsche Botschafter beim argentinischen Außenminister Buenos Aires, den 26. Oktober. Der deutsche Botschafter in Argentinien, von Thermann, übermittelte dem argentinischen Außenminister den Dank der Reichsregierung für die Bemühungen des argentinischen Konsulats in Barcelona, das während des spanischen Bürgerkrieges den Schutz der Reichsdeutschen übernommen hatte. Gleichzeitig wurden verschiedene Fragen des Seekriegsrechts erörtert. Dabei wies der Botschafter besonders auf die Gefahren hin, die für argentinische Staatsangehörige entstehen, wenn sie auf englischen oder französischen Schiffen reisen, die sich völkerrechtswidrig verhalten oder in einem feindlichen Geleitzug fahren. Ergebnis einerinnigen Freundschaft beschlossen und in einer Atmosphäre beiderseitiger Achtung durchgeführt. Die Demokratien hätten eine derartige Lösung der Minderheitenprobleme allerdings nie verwirklichen können und wollen, und zwar nicht nur weil es ihnen an Mut und Aufrichtigkeit gefehlt hätte, sondern weil sie in den Minderheiten die willkommenen Brandherde für künftige Kriege erblickten. Nur autoritäre Regierungen, die das friedliche Zusammenleben der Völker anstrebten, könnten in der Tat dieses große Friedenswerk durchführen uno es in einer Welse lösen, die eine neue internationale Moral ankündige. Brauchitsch dankt der Slowakei Preßburg, den 26. Oktober. Der Chef der bisherigen deutschen Militärkommission, Generalleutnant Barkhausen, besuchte am Mitlwoch den Minister für das Armeewesen und für öffentliche Arbeiten Stano, um ihm den Dank des Oberbefehlshabers des Heeres, Genertloberst von Brauchitsch, für die musterhaft durchgeführte Zusammenarbeit der slowakischen Eisenbahnen mit den deutschen Stellen auszusprechen. Generallentnant Barkhausen überreichte dem Minister gleichzeitig ein Dankschreiben. Das Auslandsecho zur Ribbentrop-Rede (Fortsetzung von der vorhergehenden Seite) Behandlung der Rede in den Hintergrund. Die Presse veröffentlicht die entsprechenden Schlagzeilen, in denen hervorgehoben wird, daß Deutschland bis zum Endsieg kämpfen werde, und daß die englische Regierung ich anschicke, zum Totengräber des eigenen Imperiums zu werden. In redaktionellen Kommentaren unterstreicht die Presse, daß die Worte des Reichsaußenministers um so schwerer wiegen, als von Ribbentrop Bemühungen um die Herbeiführung einer deutschbritischen Verständigung unternommen habe. Der Berliner Berichterstatter der„Informaciones“ erinnert besonders daran, daß England in München einen Freundschaftspakt, der jeden Krieg ausschließen sollte, mit Deutschland abgeschlossen habe, umunmittelbar danach mit der Einkreisung zu beginnen. Die Madrider Blätter betonen, daß der Reichsaußenminister in Danzig die Empfindungen des gesamten deutschen Volkes ausgedrückt habe. Die Fortsetzung des Krieges sei die Schuld Englands, das allein vor der Geschichte die gesamte Verantwörtung trage. England habe auch Frankreich daran gehindert, zu einer Verständigung mit Deutschland zu gelangen. Japan: „England wird noch die Ablehnung des Friedens bedauern!“ Tokio, den 26. Oktober. Die gesamte japanische Presse bringt in großer Aufmachung mit Bildern des Reichsaußenministers einen ausführlichen Auszug der Danziger Rede von Ribbentrops. In sämtlichen Ueberschriften wird vor allem der Hinweis hervorgehoben, daß die enge Zusammenarbeit Deutschlands mit Japan und Italien unverändert fortgesetzt wird. Andere Ueberschriften lauten:„England trägt die Verantwortung“, oder„England wird die Ablehnung des Friedens besauern". Alle Zeitungen unterstreichen, daß Deutschland gegen die englische Herausforderung entschlossen bis zum siegreichen Ende kämpfen wird. Der allgemeine Eindruck in politischen Kreisen Tokios ist, daß Deutschland sich bis zum äußersten um eine Verständigung mit England und somit um die Erhaltung des Friedens bemüht habe. Die Erklärung über das unveränderte Verhältnis zu Japan wird aufrichtig begrüßt und als Gegenstück zu den kürzlichen Feststellungen Nomuras betrachtet. Weiter bemerken die politischen Kreise, daß der deutsche und der französische Heeresbericht ein deutlicher Beweis für die Erklärung von Ribbentrops seien, daß keine Kriegsbegeisterung in Frankreich herrscht. Im übrigen ist man in Tokio davon überzeugt, Jaß nunmehr schwere Zeiten für England kommen werden. Ungarn: „Deutschland zeigt Enkschlossenheit“ Budapest, den 26. Oktober. In amtlichen ungarischen Kreisen wird zur großen Abrechnung des Reichsaußenministers mit Chamberlain bemerkt, die monumentale Rebe von Ribbentrops habe in Ungarn tiefen Eindruck gemacht. Sie werde als schlagender Beweis der Entschlossenheit Deutschlands angesehen, den Krieg nach der Zurückweisung der Friedenspolitik des Führers mit allen Mitteln fortzusetzen. Höhepunkt der Dichterfahrt in den befreiten Osten Posen, den 26. Oktober. Zu einem Höhepunkt der vom Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda veranstalteten ersten Dichterfahrt in das befreite westpreußische und Posener Land gestalteten sich die Veranstaltungen in Posen, an denen Gauleiter Greiser mit seinem Gast, dem Reichsführer ½ Himmler, teilnahm. Die Dichter hatten Gelegenheit, die Volkstumsverhältnisse und den deutschen Volkstumskampf in diesem Geblete während der vergangenen beiden Jahrzehnte kennenzulernen und durch Vermittlung der maßgeblichen militärischen und zivilen Stellen einen Ueberblick und authentisches Materlal über die von den Polen an Volksdeutschen verübten Greueltaten zu gewinnen. über 5000 wurden in Polen ermordet! Die grauenvolle Liste der ermordeten Volksdeutschen Unsere U-Boote machen ihnen zu schaffen! Wieder 12000 Tonnen engtischer Tonnage abgesackt Cands Werten um lugostawien Die Enttäuschung mit der dritten Front— England und Frankreich wollten mit Truppen durchziehen— Belgrad verhält sich ablehnend— Versuche einer wirtschaftlichen Annäherung (Von einem gelegentlichen Mitarbeiter) (pk.) Belgrad, im Oktober 1939. Als England sich entschloß, den Krieg gegen das nationalsozialistische Deutschland vorzubereiten, wandte es ganz besondere Aufmerkskamkeit der sogenannten dritten Front zu, jener Front, die in Südosteurova aus Staaten gebildet werden sollte. Für Englands Interessen sollten Griechenland, Jugoslawien und Rumänien gegen Deutschland in den Krieg ziehen, zum mindesten aber dem Durchmarsch englischer und französischer Truppen keinen Widerstand entgegensetzen, denn Englands Plan war es ja, nicht nur utschland von den Wirtschaftsquellen des Südostens abzutrennen, sondern auch eine Kriegsfront im Südosten zu schaffen. Es ist wesentlich anders gekommen, als es sich die englischen Kriegshetzer gedacht hatten, und zwar auch wesentlich schneller, als man es hätte vermuten können. Die Südoststaaten waren durchaus nicht bereit, für England Kanonenfutter zu liefern. Durch die Abmachungen zwischen Deutschland und Sowjetrußland änderte sich das Bild überhaupt. Rumänien fiel endgültig aus als Figur in dem Spiel der englischen Einkreisungspolitik. Nicht anders ergeht es England mit Jugoslawien, obwohl in der letzten Zeit tatsächlich eine erhöhte Tätigkeit der englischen Diplomatie gerade in Belgrad zu beobachten ist. Immer wieder versucht die englische Diplomatie mit der ihr eigenen Sturheit, wenigstens einen Teilerfolg zu erzielen. Zunächst bemühte man sich englischerseits darum, die Zustimmung Juoslawiens für einen Durchzug englischer und ranzösischer Truppen durch jugoslawisches Gebiet von Saloniki aus zu erreichen. Natürlich holte man sich bei diesen Versuchen eine glatte Abfuhr. Da es sich aber mit einem entsprechenden Wink von seiten Belgrads nicht zufrieden gab, so mußte ihm schließlich mit nachdrücklicher Deutlichkeit erklärt werden, daß Jugoslawien keinesfalls gewillt sei, sich zu einem Werkzeug der englischen Interessenpolitik machen zu lassen. Man war sich in Belgrad, wo man ja schon seit langem in der Ausrichtung der jugoslawischen Polilitik mit absoluter Nüchternheit nur die eigenen nationalen Interessen verfolgt, vom ersten Augenblick an darüber im klaren, daß es eine Katastrophe für das Land bedeuten würde, wenn man sich für die Zwecke der englischen Politik einfangen lassen würde. Trotzdem aber gab England noch immer nicht das Rennen auf. Konnte man Jugoslawien nicht für eine militärische Hilfe gewinnen, so wollte man wenigstens persuchen, Jugoslawien wirtschaftlich von seinen engen Verbindungen mit dem Deutschen Reich loszulösen. Diesen Ziele sind nun die in letzter Zeit zu beobachtenden Veruche der englischen Diplomatie gewidmet. Verügt doch Jugoslawien über wichtige Rohstoffe aller Art, dann aber auch über beträchtliche Lebensmittelüberschüsse, die England nur zu gerne mit Beschlag belegen möchte, damit nur ja nicht Deutschland diese Ausfuhrgüter bekommt. Welchem Ziele die Aktivität des englischen Gesandten dient, verrät ein Aufsatz des englischen Wirtschaftsblattes„Financial News", das kürzlich schrieb, England und Frankreich müßten mit allen Mitteln versuchen, die Ausfuhrüberschüsse der südosteuropäischen Agrarländer aufzukaufen. Wohl= gemerkt: nur aufzukaufen. Daß ein Abtransport dieser Waren nach England möglich wäre, scheint man in London selber nicht mehr zu glauben. Man möge die in den Südoststaaten aufgekauften Waren vorläufig in den betreffenden Ländern einlagern, um sie dann früher oder später verbündeten Staaten zur Sicherung ihrer Ernährungsgrundlage zuzuweisen. Bald darauf bestätigte auch die Belgrader„Politika" in einem Aufsatz, daß seit einiger Zeit die englische Wirtschaft und amtliche englische Kreise ein besonderes Interesse für jugoslawische Erzeugnisse zeigten. Allerdings wies das Belgrader Blatt gleichzeitig darauf hin, daß die von England angestrebte Erhöhung der Warenbezüge aus Jugoslawien auf größte Schwierigkeiten stoße, da wegen der Unsicherheit des Seeweges nach englischen oder französischen Häfen, Verschifsungen von Waren nach den Westländern so gut wie unmöglich seien. Aber noch immer gab man sich in England nicht damit zufrieden. So verösfentlichte erst dieser Tage die englische Reuteragentur eine Mitteilung des englischen Lügenministeriums, in der behauptet wurde, England sei auch heute noch in der Lage, Jugoslawien mit allen Rohstoffen zu beliefern, die es brauche. Wie lächerlich diese Behauptung des britischen Lügenministeriums ist, zeigt allein schon die Tatsache, daß England bisher nicht imstande war, den Ausfall der jugoslawischen Steinkohlen- und Kokseinfuhr, die es bisher aus Polen erhalten hatte, auszugleichen. Es handelt sich hierbei um eine Menge von rund 100000 Tonnen. Bisher aber hat England nicht eine einzige Tonne Kohle oder Koks nach Jugoslawien schicken können. Nun wird verbreitet, daß England die Absicht habe, schon in nächster Zeit eine Wirtschaftsabordnung nach Belgrad zu entsenden, die über eine Ausweitung des englischsugoslawischen Güteraustausches verhandeln soll. Sogar mit amerikanischen Dollars wollte England bezahlen, weil sein Pfund ja keinen Wert mehr hat. Man sieht also, daß England in der Tat nichts unversucht läßt, um sein Ziel zu erreichen. Die englischen Bemühungen sind aber hier genau so erfolglos wie auf politischem und militärischem Gebiete. Man weiß in Belgrad zu genau, wo die wirklichen Interessen Jugoslawiens am besten gewahrt sind und daß jenes von England vorgeschlagene Ausfuhrgeschäft von höchst zweifelhaftem Werte sein würde, während das Festhalten an dem deutsch-jugoslawischen Warenaustausch und sein weiterer Ausbau besser als alle anderen künstlichen Versuche der wirtschaftlichen und politischen Konsolidierung Jugoslawiens dienen können. Beick in die Heimat sie sind ja alle bei ihm Ein Leser schildert der„HZ." Sas folgende Erlebnis: Kürzlich fuhr ich von Bochum mit der Straßenbahn zurück nach Hattingen. Im gleichen Abteil war auch eine junge Frau mit einem ungefähr vierjährigen Jungen. Das Bürschchen schaute interessiert aus dem Fenster und beobachtete die Gegend. Da marschiert draußen ein Trupp SolSaten. Der Kleine schaute mit großen Augen hinaus. Plötzlich sagte er in die Stille hinein:„Du, Mutti, die Soldaten da draußen sind ja ganz allein, es ist ja keine Mutti bei ihnen!" „Ja, mein Junge", entgegnete darauf die Mutter,„im Krieg müssen die Soldaten schon allein draußen bleiben, die Muttis bleiben zu Haus, und sie sind ja auch nicht allein, es sind immer sehr viele Soldaten zusammen." Angestrengt schien er über diese Worte nachzudenken, und sah die Mutter dabei an, die ein klein wenig traurig aussah. Sie dachte wohl an ihren Mann, der auch irgendwo bei seiner Truppe stand. Da schmiegte sich das Kind an die Mutter und sagte tröstend:„Mußt nicht traurig sein, Mutti, daß unser Vati nun so allein im Krieg ist, die anderen Soldaten sind ja alle bei ihm und passen auf ihn auf.“ Der kleinen Frau waren die Augen feucht geworden, aber tapfer schluckte sie die Tränen hinunter und umschlang wortlos den kleinen Burschen. Große„überschwemmung" Zeitungen häufen sich im Badezimmer. Eine Hattinger Jungmädelführerin erzählt folgendes nette Erlebnis aus ihrer Arbeit: „Am gestrigen Mittwoch beauftragte ich meine Jungmädel, illustrierte Zeitschriften zu sammeln. Ich nahm an, so ungefähr 30—40 Zeitschriften zu bekommen, die ich dann an verwundete Soldaten schicken wollte. Um 16 Uhr sollten die Jungmädel ihre gesammelten Blätter in der Wohnung abgeben. Wie erstaunt war ich, als die ersten Mädel mit einem ganzen Arm voll Zeitungen ankamen. Diese wurden gleich sortiert und in das Badezimmer gelegt. Nach und nach kamen alle Mädel mit Paketen, Taschen und Körben voll Zeitungen, die ebenfalls gleich ausgewählt und in dem Badezimmer aufgestapelt wurden. Nun stehen dort Hunderte Stöße mit Zeitungen bereit, die auf den Versand warten. Das Badezimmer ist von ihnen regelrecht„überschwemmt“. Da werden wir noch manchen Heimnachmittag opfern müssen, um die vielen Streifbänder zu schreiben, Pakete zu packen und die Sendung postfertig zu machen. Aber wir tun es gern, weil wir wissen, daß unsere Verwundeten sich bestimmt darüber freuen werden, guten Lesestoff zu erhalten. Unser Dank gilt allen Hattinger Familien, die uns ihre Zeitungen zur Verfügung gestellt haben, und nicht zuletzt den Jungmädeln selbst, die unermüdlich sammelten, um die größte Anzahl mitzubringen. Zum Schluß noch eine Bitte an unsere Hattinger. Wer Anschriften von Verwundeten und Lazaretten weiß, gebe sie uns bitte an. Die Jungmädel werden sie gern weiterleiten." — Zuschlagshöchstsätze für Teilzahlungskäufe. Nunmehr hat der Reichskommissar für die Preisbildung eine Regelung für Teilzahlungskäufe bei Spinnstoffen und Spinnstoffwaren getroffen. Danach sind Teilzahlungszuschläge zulässig, die bei einem Verkaufspreis bis zu 50 RM. höchstens 0,50 RM. im Monat betragen dürfen. Bei höheren Preisen sind prozentuale Zuschläge zum Verkaufspreis vorgesehen, die nach Abzug der Anzahlung 0,8 Prozent je Monat beim Verkaufspreis zwischen 50 und 100 RM., 0,6 Prozent bei Preisen zwischen 200 und 400 RM., 0,5 Prozent bei Preisen über 400 NM. betragen. Außerdem ist unter bestimmten Voraussetzungen eine Inkassogebühr von 3 Prozent zulässig, wenn die Teilzahlungsbeträge beim Käufer abgeholt werden. Die Berechnung von Teilzahlungszuschlägen muß bereits beim Zustandekommen des Kaufes zwischen Verkäufer und Käufer vereinbart werden. Es kommt nur dann in Frage, wenn die Kreditdauer dreißig Tage überschreitet. Teilzahlungszuschläge dürfen auch erst vom zweiten Monat ab in Rechnung gestellt werden. Zwischen Käufer und Verkäufer können zwar niedrigere, nicht aber höhere Zuschläge vereinbart werden.* — Der Kohlenhändler wartet auf euch! Trotz verschiedener Hinweise gibt es noch säumige Volksgenossen, die es unterlassen haben, ihrem Kohlenhändler den Kohlenbedarf ihres Haushaltes zu melden. Die von den Händlern durchzuführenden Ermittlungen stehen vor dem Abschluß. Sie bilden die Grundlage für die künftige Belieserung. Wer es also trotz dieses letzten Hinweises unterläßt, sofort zu seinem Händler zu gehen, muß damit rechnen, nicht beliefert zu werden. Selbstverständlich müssen sich auch diejenigen in die Listen eintragen, welche ihren Winterbrand schon erhalten haben. Endlich soll noch einmal darauf hingewiesen werden, daß für die Bedarfsmeldung lediglich der tatsächliche Verbrauch im Vorjahr maßgebend sein kann.* hattingen bekommt tausend Urlauber Arbeitsdienstmänner für zwei Wochen als Gäste unserer Stadt Wie wir von der Ortsgruppe der erfahren, werden in Kürze rund 1000 Arbeitsdienstmänner in Hattingen untergebracht. Mit diesen Männern hat es eine besondere Bewandtnis. Aus den Berichten über den siegreichen Vormarsch unserer Wehrmacht in Polen ist bekannt, daß den kämpfenden Truppen unmittelbar die Kolonnen des Reichsarbeitsdienstes folgten, um die Verwüstungen, die die Polen in ihrem blindwütigen Zerstörungsdrang angerichtet hatten, zu beseitigen. Mit dem gleichen stahlharten Einsatzwillen wie unsere heldenmütigen Soldaten, vielfach noch wie jene im Kugelregen der Feinde und umlauert von polnischen Heckenschützen und Mordbanditen, haben die Männer in der erdfarbenen Uniform des Arbeitsdienstes ihre schwere Pflicht getan, mit dem Erfolg, daß binnen kurzem vieles von dem Zerstörten, wenn auch erst notdürftig, wiederhergestellt und das Leben in den vom Krieg heimgesuchten Gebieten in geordnete Bahnen zurückgelenkt werden konnte. Nächst unseren Soldaten gebührt diesen Arbeitsdienstlern unser heißer Dank. Von denen, die wochenlang eingesetzt gewesen sind, sollen sich nun tausend bei uns erholen. Wann sie kommen, ist noch nicht bekannt. Eines aber wollen wir uns heute schon vornehmen: Wir wollen ihnen eine Ausnahme bereiten, wie sie herzlicher lieben Gästen in Hattingen nie zuteil wurde. Schon der Empfang soll ihnen zeigen, wie sehr sie uns willkommen sind. Fest steht bereits, daß die Gaukapelle dabei mitwirkt. Ueber weitere Einzelheiten werden wir in den nächsten Tagen berichten. Wir sind gewiß, daß die Hattinger Volksgenossen alles daransetzen werden, damit die Gäste sich hier von Anfang an wohlfühlen und das Gefühl haben, bei uns wie zu Hause zu sein. hattinger Hochstaplerin gefaßt 27 jährige als gewissenlose Betrügerin Auf eine ganz infame Weise hat eine gewisse St. von der Emsche in Hattingen Betrügereien verübt, die geradezu als Hochstapelei anzusehen sind. Die St. befindet sich eines Sterbefalles aus Verwandtenkreisen wegen in Trauer und hat diese Tatsache benutzt, um im benachbarten Sprockhövel lund vermutlich auch noch an anderen Stellen) Geschäftsleute zu schädigen. Sie erschien bei ihnen mit wehleidigem Gesicht und ließ sich unter dem Vorwand, daß ihr Bruder gefallen sei, Waren ohne Geld liefern. Die Tatsache des Nichtbezahlens begründete sie mit momentaner Geldverlegenheit. In gutem Glauben gaben die Geschädigten die Waren her, um so mehr, als die Kundin in Trauerkleidung einen durchaus glaubhaften Eindruck machte, schon am nächsten Vormittag zu bezahlen versprach und im übrigen angab, sie sei Frau Ströther aus Hattingen und wohne bei ihrer verheirateten Schwester in Obersprockhövel. Kleider, Handtaschen, Zigaretten, Rasierapparat und andere Gegenstände waren ihre Beute. Auch Privatpersonen sollen zu den Geschädigten gehören. In einem anderen Falle erklärte sie, ihr schwer verwundeter Bruder liege in einem Lazarett im Rheinland und sie habe ihn auch dort besucht. Inzwischen aber habe sie seine Todesnachricht erhalten und müsse hin, ihr fehle es jedoch an Fahrgeld. Hier soll sich die Schadensumme auf 45 RM. belaufen. Es ist anzunehmen, daß sie noch weitère Personen betrogen hat. Geschädigte können sich bei der Hattinger oder Sprockhöveler Polizei melden. Man fand in der Hattinger Wohnung der Betrügerin verschiedene der ergaunerten Gegenstände, die durch Sicherstellung den Geschädigten zurückgegeben werden können. Man darf füglich annehmen, daß die pietätlose Art, mit einer erfundenen Todesnachricht vom angeblich gefallenen Bruder Volksgenossen und Kaufleute zu schädigen, entsprechend scharf geahndet wird. hattinger Stadtspiegel — Hier irrt die Natur. Wie alljährlich, so hat der Lindenbaum an dem alten zugeschütteten Brunnen auf dem Untermarkt auch in diesem Herbst ein zweites grünes Laubkleid angelegt. Er nimmt sich in seinem frisch=hellen Blätterkleid gar merkwürdig aus neben seinem gleichstämmigen„Kameraden" am Museum. Uebrigens sind noch einige andere Seitensprünge der Natur aus Hattingen zu vermelden: so trugen noch in diesen Tagen in einem Winzer Garten ein paar Erdbeerpflanzen Früchte und von einem Birnbaum in Oberstüter berichtet uns ein Leser, daß der Baum in voller Blüte stehe. — Volksgenossen! Für jeden von euch hat die Partei ihre Beratungsstellen in den Ortsgruppen geschaffen— holt euch dort Rat und Hilfe!* — Gaufilmveranstaltung. Sonntag vormittag findet im Central=Theater wieder eine Filmvorführung statt. Der Film„Ein Mann will nach Deutschland“ ist gerade jetzt besonders sehenswert. Eintritt nur 0,40 RM. Karten sind bei den Zellen= und Blockleitern zu haben. Beginn 11 Uhr. — Hattinger NSKK=Verkehrserziehungsdienst wird eingesetzt. Nun wurden nach längerer Zeit in Hattingen erstmals wieder Streifen des NSAK=Verkehrserziehungsdienstes eingesetzt, um im Verkehrsleben unserer Stadt für möglichste Disziplin zu sorgen. Die Männer in der schwarzbraunen Uniform haben die Aufgabe, vor allem belehrend und erziehend zu wirken. In der kommenden Woche wird der hiesige NSKK=MotorRächtliches Hattinaer Alenteuer Noratenne Rlge n Eine Stammtisch-Schnurre aus den 80er Jahren Das„dunkle Abentener", das unser Mitarbeiter Hops aus dem nächtlichen Hattingen dieses Oktobermonates schilderte, hat bei einem anderen Mitarbeiter eine Erinnerung wachgerufen aus der Zeit vor der Jahrhundertwende. Und also schreibt er: Lang, lang ist's her. Herbstzeit— vor den Wahlen zum Hattinger Stadtparlament. Oeffentlichen Wahlversammlungen am Abend folgten in der Regel inoffizielle in Zirkeln von Männern, die an keine Frühschicht gebunden und gern dabei waren, wenn es noch einen„zu verlöten" galt unter dem alten Motto:„So jung kommen wir doch nicht wieder zusammen." Aus diesen Nachsitzungen wurden dann öfters Nach-t=Schichten. Besonders hoch ging es bei einer dieser„Schichten" in einem Lokal der Altstadt zu. Nachdem die Kandidatenliste der offiziellen Versammlung über den Haufen geredet und Gegenkandidaten„erkürt“ waren, denen es auf mehrere Runden Gerstensaftes nicht ankam, wurde zur„Vereidigung“ geschritten. Brennende Kerzen auf dem Billardrand im verdunkelten Lokal hoben die feierliche Stimmung des Augenblicks der Vereidigung auf die neuen zukünftigen Stadtväter, und unter präsentierten Billardqueues leistete die Runde den vorgesprochenen Eid:„Ich schwöre, bei allen brennenden und nichtbrennenden Kerzen, daß.. Neue Runden bekräftigten den Schwur. 3 Uhr nachts dröhnte die Uhr vom schiefen St. Georg am Kirchplatz,— Feierabend. Beim Heraustreten schlossen sich die oberen Fenster eines gegenüberliegenden Hauses, dem Sitz eines der erkürten Kandidaten, der plötzlich auffallende Zurückhaltung zeigte.„Da, nimm du den Türschlüssel und öffne schon, ich will mal eben———“ Kaum öffnet sich die Tür, da vernimmt man nach einem geifernden weiblichen„Guten Abend, Herr Kandidat!“ aus dem stockdusternen Hausflur„pitsch— patsch— patsch— pitsch" klatschende Backpfeisen und ein wehleidiges„Nanu, tausend nochmal!" des hereingelegten Schlüsselbewahrers. Den Kandidaten, der so urplötzlich die häusliche„Gefahr“ erkannte, hatte die schützende Nacht aufgenommen.„Stadtvater“ im ersehnten Sinne ist er nie geworden. Kein noch so gutes Zureden bester Freunde half, sich nach dem„dunklen Abenteuer“ der Herbstnacht anno 18.. wieder als Kandidat proklamieren zu lassen. sturm mit zahlreichen Posten an verschiedenen Stellen der Stadt tags und nachts kontrollieren. Es wird eine Selbstverständlichkeit sein, daß der NEKK=Verkehrserziehungsdienst auch darauf achtet, daß dee Fahrzeuge nicht zu überflüssigen Spazierfahrten benutzt werden. — Wieder Schulspeisungen. Der Reichsbeauftragte für das Kriegswinterhilfswerk hat, wie NSK meldet, dem Nationalsozialistischen Lehrerbund die Mitteilung zukommen lassen, daß im Rahmen des Kriegswinterhilfswerkes auch die Schulspeisungen wieder durchgeführt werden. Die Schuljugendwalter des NS=Lehrerbundes haben bereits in Verbindung mit den zuständigen Stellen des WHW die Vorbereitungen zur Durchführung der Schulspeisungen getroffen.* — Die Preise für Seife und Waschmittel. Der Reichskommissar für die Preisbildung hat die Preise für Seifen und Waschmittel geregelt, soweit sie gemäß Anordnung der Reichsstelle für industrielle Fettversorgung in Zukunft noch hergestellt werden. Für Einheitsfeinseife beträgt der Kleinverkaufspreis 0,15 Rpfg., für Rasierseife 20 Rpfg. und für Wasch=(Seifen=) Pulver 22 Rpfg. für das Normalpaket zu 250 Gramm und 42 Rpfg. für das Doppelpaket zu 500 Gramm. Die Handelsspannen für die verschiedenen Handelsstufen sind ebenfalls geregelt; so betragen z. B. die Nachlässe des Einzelhandels 30 v. H. bei Seifen und 20 v. H. bei Waschpulver, die des Großhandels einheitlich 15 v. H., berechnet vom Verkaufspreis der betreffenden Stufe. Alle Hersteller haben Uebergewinne auf einem Sonderkonto zu verbuchen. — Auszeichnung im Felde. Pa. Stadtbaurat Dr. Ulrich, der seit Beginn des Krieges als Offizier im Felde steht, wurde mit dem Eisernen Kreuz 2. Kl. ausgezeichnet. — Es war gar kein Einbruch. Heute früh stellten Passanten fest, daß das Auslagenfenster des Schneidermeisters B. an der Kirchplatztreppe zertrümmert war. Man nahm zunächst an, daß es sich um einen Einbruch handele. In Wirklichkeit aber ist gestern, gegen Abend ein zurücksetzender Wagen gegen die Scheibe gestoßen, so daß diese in Scherben ging. Darüber hinaus ist irgendwelcher Personen= oder Sachschaden nicht entstanden. — Dienstjubiläum. Am morgigen Freitag, 27. Oktober, steht der Putzer Adolf Schmidt aus der Eisengießerei der Henrichshütte, in Hattingen, Friedrichstraße 59 wohnhaft, ein volles Vierteljahrhundert in dem Dienst des Werkes. — Mitgliederversammlung. Wie der Verein für Turn= und Rasensport e. V. in dieser Ausgabe anzeigt, hält er am 28. Oktober im Weiltor eine Mitgliederversammlung ab. — nsg. Wenn man Strümpfe waschen will. Zur Herstellung einer Waschlauge für Strümpfe, dunklere Blusen und sonstige nicht allzu helle Seiden= und Wollwäsche lassen sich sehr gut Roßkastanien verwenden, die reich an reinigenden Stofsen sind. Man schneidet die Kastanien in Stücke und kocht sie in Wasser auf. Abgekühlt wird die Brühe dann zum Waschen benutzt. holthausen — Zweimal Film im Monat. Nun ist von seiten der Kreis= bzw. Gaufilmstelle auch die zweite Filmvorführung im Monat genehmigt worden. Die nächste Filmveranstaltung findet noch in diesem Monat, und zwar Samstag, den 28. Oktober 1939, im Lokale Kistner(Jägerhaus) statt. Es gelangt der Film„Was tun, Sybille?" zur Aufführung. Beginn 20 Uhr. Zu dieser Veranstaltung wird jeder Volksgenosse und jede Volksgenossin eingeladen. — Ziegenbestand muß vermehrt werden. Die Ziegenhaltung hat mit einem Schlage wieder dieselbe Bedeutung erlangt, die wir noch vom Weltkrieg her kennen. In diesen Jahren nahm die Zahl der Ziegen dauernd zu. Obgleich nun der Ziegenhaltung gewisse Grenzen gesetzt sind— es muß ein Stall und die notwendige Futtergrundlage vorhanden sein—, so ist doch die Möglichkeit gegeben, den Ziegenbestand stark zu erhöhen. Betrachten wir diese Frage einmal nur von der Seite des augenblicklich vorhandenen Ziegenbestandes, so müssen wir uns über zwei wichtige Sofortmaßnahmen klar sein: 1. Es darf keine Milchziege mehr geschlachtet werden. 2. Jede Ziege muß in diesem Jahre gedeckt werden, damit im nächsten Frühjahr ausreichende Nachzucht zur Verfügung steht.— Nach den Ergebnissen der letzten Viehzählung waren in Deutschland vorhanden rund 2370 000 Ziegen, die ein Jahr und älter waren, also Milch gaben, und außerdem 370 000 Ziegen unter einem Jahr alt, die im Herbst zuchttauglich wurden. Es können demnach in diesem Herbste 2740 000 Ziegen gedeckt werden. Rechnet man von diesen Ziegen je 1,5 Lämmer, so werden im nächsten Frühjahr 4110000 Lämmer geboren. Von diesen Lämmern fällt allerdings die ungefähre Hälfte für die Nachzucht aus. Es bleiben aber doch noch rund 2 Millionen Lämmer, von denen wiederum die Hälfte männlich, die Hälfte weiblich ist. Von den männlichen Lämmern dürfen nur die aus Herdbucheltern gezogenen der Zucht erhalten bleiben, aber 1 Million weibliche Lämmer kann aufgezogen werden. Diese Zahl zeigt, daß es möglich ist, in Kürze den Ziegenbestand wesentlich zu vermehren, ohne daß es nötig ist, wahllos jedes Lamm aufzuziehen. Bei der Aufzucht der Lämmer und allen anderen Fragen der Ziegenhaltung sollte sich jeder Ziegenhalter durch den Zuchtberater beim Tierzuchtamt kostenlos Auskunft holen, damit sich die Lämmer zu brauchbaren, leistungsfähigen Tieren entwickeln, und dem Halter Freude machen und Vorteil bringen. Bommerholz — Hammel eingegangen. In zwei Fällen sind hier plötzlich Schafe eingegangen, und zwar Tiere unter dem Bestand des Bauern Str. und eins aus dem Stall des Kötters R. Es ist anzunehmen, daß die Tiere durch das Weiden auf nassen Wiesen Blök= und Trommelsucht bekamen, der sie erlegeo sind. — EHW. ist weiter auszubauen. Die verschiedentlich bei Gemeinden vertretene Auffassung, daß der Ausbau des Ernährungshilfswerkes nicht weitergeführt werden dürfé, weil neue Aufgaben und Arbeiten jetzt nicht in Angriff zu nehmen sind, ist falsch. Der Reichsminister des Innern ersucht, die Arbeiten zum weiteren Ausbau des Ernährungshilfswerkes nach wie vor zu fördern, soweit hierzu angesichts des Kriegsbeitrages die finanzielle Möglichkeit noch gegeben ist.* Sprockhövel — Personenstandschronik. Beim hiesigen Standesamt wurden beurkundet: Heiraten: Herbert Wirsching mit Anneliese Kuhlmann, Kirchplatz: Erich Gerhard, Obersprockhövel, mit Anna Luise Rohde, W.=Barmen; Emil Valentin, Haßlinghausen, mit Martha Helga Stracke, Sprockhövel, Mühlenstraße; Gustav Altenhain, Ostfeldmark," mit Else Hülsiep, W.=Barmen; Sterbefälle: Friederike Loose. geb. Brinkmann, Elberfelder Straße, 70 Jahre alt. Altendorf-Ruhr — Personenstandschronik. Es wurden Kinder geboren in den Familien Heinrich Gustav Judith. an der Windmühle 1, und Hugo Heinrich Siotverg, In den Höfen 44.— Es heirateten: Johann Friedrich Krützkamo. EssenSteele, Haferseld, und Christine Böker, Altendorf=Ruhr, Charlottenstraße.— Gestorben ist Nikolaus Köhler, Altendorf=Ruhr, Charlottenstraße. — Verschärfte Bestimmungen für die Weiterbenutzung von Kraftfahrzeugen. Der Reichsverkehrsminister hat die Verordnung über die Weiterbenutzung von Kraftfahrzeugen in wichtigen Punkten geändert. Das Privileg der militärisch beorderten oder freigestellten Kraftfahrzeuge, die bisher ohne weiteres mit dem roten Winkel gekennzeichnet wurden, ist weggefallen. Die beorderten und freigestellten Fahrzeuge müssen sich jetzt genau so eine Prüfung hinsichtlich des öffentlichen Interesses an der Weiterbenutzung gefallen lassen wie jedes andere Fahrzeug. Weiter wird in der Verordnung nunmehr eindeutig klargestellt, daß für die Bewinkelung ausschließlich zuständig ist die Zulassungsstelle für Kraftfahrzeuge, und daß diese bei ihrer Entscheidung an keinerlei Bescheinigung usw. anderer Stellen gebunden ist, sondern ausschließlich an die Gesetze, an die vom Reichsverkehrsminister zur Durchführung getroffenen Anordnungen und an ihr pflichtmäßiges Ermessen. Mit der neuen Verordnung ist jetzt die rechtliche Grundlage für eine erhebliche Verschärfung der Handhabung der Bestimmungen über die Weiterbenutzung von Kraftfahrzeugen geschaffen. — Gnadenerlaß auch für Ordnungsstrafen. Durch den Gnadenerlaß des Führers sind auch Ordnungsstrafen erlassen, soweit sie 1000 Mark nicht übersteigen. Der Reichskommissar für die Preisbildung stellt in einem Erlaß klar, daß alle Preisverstöße, die vor dem 14. September 1939 von Zivilpersonen begangen worden sind, straflos bleiben, wenn die festgesetzte Ordnungsstrafe 1000 Mark nicht übersteigt oder keine höhere Ordnungsstrafe festgesetzt werden würde. Laufende Verfahren werden beendet. . tnttt t. 56 3 ä st 2 6 t aE 8 ers.2 3a ETs—s :8 60 — S: 206 e 5 kkkt2 —s ktareawafRe aE e . "— u— ä 2e 2 . . . o — " 2st . 84 —— 2.82: 2 o 22. 22 . . . .. 2aEe ao kk60 2 * e t9 2 2 2 S se TATEkS tPA.TE2S0??? s. 4 8 . t. . 2 8 2. . f—. —3:— s. tt tta t.7 2 8 2 s tkLkkt22 s. sa —aa stkk2 k4285 kku 8 75 8 — e —00 22 k st6 32 e 60 r 2 e kan , tea: 129 -2 . . . 22T5 aaaaä ks ttkk -. t tkS . : tk kte 2 k k. ttse. ttt tE-wes tk"H( ka. -. t msss ss s. aa s 2 e 232 34 . 9 2: 2 2 2 2 2: 2. e ts 2 ro-. aa. 5 2: ma:. 223 223 2 e2 2 3 E 2 — — ttXA.2Te 5 . . E e 2 2: e T. km e2 2:oe n A045 2265 e . o 2. ere aa . t Aüs Westdeitselland Brand im Untertagebetrieb Vier Hauer werden vermißt. Gelsenkirchen. Vermutlich durch Selbstentzündung brach in einer Bandstrecke im Untertagebetrieb der Schachtanlage Bergmannsglück in Buer ein Brand aus. Obwohl der Herd sofort und unmittelbar mit Gesteinsstaub bekämpft wurde, gelang es nicht, das Feuer zu ersticken. Bis auf vier Hauer, die noch vermißt werden, konnten alle Bexgleute unverletzt aus dem Gefahrenbereich zurückgezogen werden. Die unter Leitung der Bergbehörde und in Anwesenheit der Hauptstelle für das Grubenrettungswesen der ganzen Tag über mit allen Mitteln durchgeführten Rettungsarbeiten mußten zur Vermeidung größerer Gefahren vorläufig eingestellt werden. Der Brandherd wird nunmehr abgedeckt, um den Brand zu ersticken. Mit dem Tode der vermißten Hauer muß leider gerechnet werden. Aufgeklärte Brandstiftungen Der Täter gesteht nach drei Jahrzehnten Solingen. In den Jahren 1905 bis 1910. ereigneten sich in Wald, einem der heutigen Stadtbezirke Solingens, drei Großfeuer, die einen beträchtlichen Schaden anrichteten. Es gelang damals nicht, des Täters habhaft zu werden. Der Besitzer einer Holzhandlung, dessen Anwesen zweimal vom Feuer betroffen worden war, geriet fälschlicherweise selbst in den Verdacht, die Brände angelegt zu haben, beteuerte jedoch immer wieder seine Unschuld. Nunmehr hat ein bereits hochbetagter Walder Einwohner gestanden, in den damaligen Jahren eine Reihe von Brandstiftungen verübt und auch in zwei Fällen das Feuer in der erwähnten Holzhandlung angelegt zu haben. Die Solinger. Kriminalpolizei prüft zur Zeit die Angaben nach. Sie haben einen gewissen Grad von Wahrscheinlichkeit, umsomehr, als der Selbstbezichtiger bereits wegen Brandstiftung vorbestraft ist. Zuchthaus für einen Schädling Duisburg. Jahre hindurch hatte der in Duisburg ansässige Otto Herbst sich der schwersten Verbrechen gegen den§ 218 schuldig gemacht. Es wurden ihm zehn Fälle nachgewiesen, worauf das Gericht ihn jetzt zu drei Jahren Zuchthaus und drei Jahren Ehrverlust verurteilte. Gemeines Verbrechen Zwei Jahre Zuchthaus für den Täter. Duisburg. Ein schweres Verbrechen wurde am 13. März 1939 an einem 16jährigen Mädchen verübt. Das Mädchen, das in Duisburg beschäftigt war, bégab sich mit ihrem Fahrrad gegen 11 Uhr abends auf den Heimweg. Es bekam Reifenpanne und wurde von den Insassen eines Autos aufgefordert, einzusteigen, weil man es mit dem Auto nach Hause fahren wolle. Da es unter den Insassen ein bekanntes Gesicht sah, ließ es sich zur Mitfahrt bewegen. Ernst Mendel, der am Steuer saß, lud unterwegs seine beiden Mitfahrer aus, so daß er schließlisch allein mit dem Mädchen im Wagen saß. Statt aber an der elterlichen Wohnung zu halten, hielt er erst an einer einsamen Stelle im Wald. Er zwang das Mädchen, ihm zu Willen zu sein, wobei er ihr mit dem Revolver drohte.— Aus falscher Scham erzählte das Mädchen zuerst nichts. Erst als sich die Folgen zeigten, wurde die Sache offenbar und der Schänder verhaftet. Es handelt sich um einen Mann, der verheiratet ist und ein langes Strafregister aufzuweisen hat. Das Gericht stellte fest, daß es sich um ein unbescholtenes Mädchen handelte, dessen Leben durch das an ihm begangene Verbrechen verpfuscht ist. Der Unhold wurde zu zwei Jahren Zuchthaus und 5 Jahren Ehrverlust verurteilt. Durch Zeuginnen überführt Ein Schmutzfink trieb sein Unwesen. Oberhausen. In der Umgebung der Rotthoffstraße am Grafenbusch hatte es sich bereits herumgesprochen, daß sich in dem nahegelegenen Wäldchen seit Mitte 1938 ein Mann herumtrieb, der sich Mädchen und Frauen gegenüber in ärgerniserregender Weise zeigte. Beherzte Männer machten sich schließlich auf und übergaben den Schmutzfink der Polizei. Der Angeklagte, der beteuerte, er sei völlig unschuldig, wurde durch die Aussagen von fünf Zeuginnen, die er in vielen Fällen geängstigt hatte, überführt und zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Ein Rohling Oberhausen. Festgenommen wurde ein Anwohner der Straße Heiderhöfen, der in angetrunkenem Zustand seine Frau die Treppe hinuntergestoßen hat, wodurch diese einen Schädelbruch sowie einen Bruch des rechten Armes erlitt. Sie mußte in das Elisabeth=Krankenhaus gebracht werden. Der Höchststand ist erreicht Ober= und Mittelrhein melden Rückgang des Hochwassers. Emmerich. Da vom Ober= und Mittelrhein ein Fallen gemeldet wird, ist auch in Emmerich mit dem Höchststand des Wassers zu rechnen. Zwischen Christoffeltor und Krahntor spült der Rhein bereits über den Uferrand und hat die Keller der am Rheinufer gelegenen Häuser unter Wasser gesetzt. Auch in der Niederung hat das Hochwasser manchen Schaden angerichtet. Der Straßenverkehr und die elektrische Verbindung nach Kleve mußten ganz eingestellt werden, da die Straße mehrfach überflutet ist. Auf Griether Ort und Emmericher Eyland trat das Hochwasser so überraschend auf, daß die Rüben nur unter Aufbietung zusätzlicher Hilfskräfte in die bergenden Scheunen gebracht werden konnten. An beiden Stellen gelang es auch nicht in allen Fällen, das auf den Weiden befindliche Vieh in Sicherheit zu bringen, so daß einige Tiere in den Fluten umkamen Neue Zubringerstraße Der Verkehr wird sofort aufgenommen. Köln. Die Ausbauarbeiten am Zubringer und an der Auffahrt Köln=Mülheim der Reichsautobahn sind soweit fortgeschritten, daß ab sofort die Auf= und Abfahrt von und nach Düsseldorf auf der neuen Zubringerstraße erfolgen kann. Mit der Eröffnung dieser neuen Zufahrt wird gleichzeitig die Zufahrt zur Reichsautobahn von der Berlinex Straße aus über den Höhenhauser Ring endgültig aufgehoben. Die Auf= und Abfahrt zur Reichsautobahn nach Siegburg muß von Mülheim aus bis auf weiteres noch über die Auffahrtsstelle Köln=Dellbrück an der Berg.=Gladbacher Straße erfolgen. Die Soche mit der Pferdekur Wuppertaler Heilmittelschwindler erfand„aure Menschen Wuppertal. Ein bereits mit Zuchthaus vorbestrafter 52jähriger Heilmittelschwindler aus Wuppertal wurde jetzt erneut zu einer Gefängnisstrafe von einem Jahr bei sofortiger Verhaftung verurteilt. Die Anklage warf diesem Schwindler vor, sich seit etwa zwei Jahren wieder auf krummen Wegen zu befinden und trotz einschlägiger Vorstrafen erneut auf größten Bluff ausgegangen zu sein. So hatte er sich u. a. bei einem seiner Patienten von einer Pferdekur ein Wunder versprochen, das indessen ausgeblieben war. Einer Frau hatte er gegen Kopfschmerzen ein Mittel verschrieben. Die Kopfschmerzen waren jedoch nicht vergangen, vielmehr hatte sich zu ihnen eine Hautentzündung gesellt, die ärztliche Behandlung erforderlich machte. Einem mit Kopfhaar nicht gesegneten Volksgenossen hatte der Angeklagte vorgeschwindelt, der spärliche Haarwuchs sei auf die Tatsache zurückzuführen, daß„saure Menschen“ selten volles Haar hätten. In allen Fällen hatte sich der Schwindler seine phantasiereichen Schwindeleien teuer bezahlen lassen. Unvorsichtigkeit führte zum Tode Hüls. In einer Hülser Lackfabrik wollte der Arbeiter Jakob Fiethen aus dem Bodenspund eines größeren Fasses ein Rohrverbindungsstück herausholen. Zür Erleichterung seiner Arbeit erwärmte er das vor längerer Zeit einmal mit Lack gefüllte Faß mit einer Gasflamme. Hierbei explodierte das Faß. Durch die umherfliegenden Splitter trug Fiethen so schwere Verletzungen davon, daß er an den Folgen kurz nach seiner Einlieferung in das Hülser Krankenhaus starb. Zu Tode gedrückt Duisburg. Ein junger Mann, der dem Lenker eines Lastautos, das in einen Torweg einfahren wollte, die Richtung angab, geriet hierbei so unglücklich zwischen Auto und Anhänger, daß er buchstäblich zu Tode georückt wurde. Der Fahrer des Kraftwagens hatte von dem Unfall nichts gemerkt. Erzieherinnen werden gesucht Arnsberg. Besonders wertvolle Erzieherinnen aus den verschiedensten Berufsschichten(19 bis 30 Jahre) können in der nationalsozialistischen Erziehungsarbeit des Mädellandjahres, dessen Aufgabengebiete in der gegenwärtigen Zeit immer größer werden, eingestellt werden. Merkblätter über Berufsausbildung und Bedingungen sind unter Vorlage des Lebenslaufes mit Lichtbild bei dem Regierungspräsidenten, Abt. Landjahr, anzufordern. Kassenschande im Ausland Schwerer Verstoß gegen die Ehre seines Volkes. Aachen. Eine wichtige Entscheidung zur Strafbarkeit der im Ausland von deutschen Staatsangehörigen begangenen Rassenschande fällte die Strafkammer des Landgerichts Aachen. Sie verurteilte den 28jährigen, aus Aachen stammenden und zuletzt in Berg.=Gladbach bei Köln tätig gewesenen Ernst I. wegen Rassenschande, begangen in Rotterdam, zu sechs Monaten Gefängnis. Der Angeklagte war im Alter von zehn Jahren nach Holland gekommen. Er fand später bei einer jüdischen Firma in Rotterdam Arbeit. Hier lernte er die holländische Staatsangehörige jüdischer Rasse Sonja de Leeuw(Levy) kennen. Es entspann sich ein Verhältnis, das 1935 nicht ohne Folgen blieb. Er zog dann nach Deutschland. In der Zeit von Weihnachten 1938 bis Pfingsten 1939 besuchte er noch fünf Mal die Jüdin. Er wurde im Juli d. J. festgenommen. Der Staatsanwalt betonte, daß auch in diesem Falle die Nürnberger Gesetze anzuwenden seien. Sie bezweckten erstens die Reinhaltung des deutschen Blutes, und zweitens den Schutz der deutschen Ehre. Die Frage sei daher zu formulierenob durch das Verhalten des Angeklagten das deutsche Blut gefährdet worden sei. Das sei zu verneinen. Zwar entstünden aus der Beziehung eines Ariers zu einer Jüdin arisch=jüdische Mischlinge. Der aus dieser Beziehung geborene Mischling habe jedoch nichts mit dem deutschen Volk zu tun, da er in der Staatsangehörigkeit der unehelichen Mutter folge. Auch habe der deutsche Staat die Mittel an der Hand, einen solchen Mischling später von sich fernzuhalten. Trotzdem müsse aber der Angeklagte bestraft werden. Jahrhunderte hindurch sei im deutschen Volk nie der Gedanke ganz verloren gegangen, daß ein deutscher Mann, der sich mit einer Jüdin einlasse, seinem Volk, seiner Sippe und seiner Familie zur Unehre gereiche. Die Kluft zwischen den Rassen sei heute erkannt worden. Aus diesen Gründen heraus aber sei es strafbar, wenn ein deutscher Mann im Ausland Beziehungen zu einer ausländischen Staatsangehörigen jüdischer Rasse pflege. Wattenscheid und Wanne-Eickel bauen eine gemeinsame Schweine=Mastanstalt Wanne=Eickel. Wanne=Eickels Ratsherren hatten im diesjährigen Haushaltsplan den Bau einer größeren und mustergültigen Schweinemastanstalt vorgesehen. Die veränderte Zeitlage hat eine Veränderung des Vorhabens veranlaßt. Aus Gründen der Wirtschaftlichkeit soll nunmehr in Zusammenarbeit mit der Nachbarstadt Wattenscheid eine gemeinsame Mastanstalt gebaut werden, die auf einem der Stadt Wattenscheid gehörenden Gehöft entstehen soll. Die Ratsherren der Stadt Wanne=Eickel haben sich in ihrer Sitzung auch mit dieser Angelegenheit befaßt und ihre volle Zustimmung zu dem gemeinsamen Vorgehen Wanne=Eickels mit Wattenscheid erteilt. 50 Jahre„Remscheider General=Anzeiger“ Remscheid. Der„Remscheider General=Anzeiger", der im Verlag der I. F. Ziegler'schen Büchdruckerei und Verlagshandlung erscheint, kann auf ein 50jähriges Bestehen zurückblicken. . storkwirksom, gegen Zohnsteinonsotz, zohnfleischkröftigend, mild oromotisch, und s0. proiswertl 740 Pt. 9o6e 10be o kieme 100o 258 Herzei un Jectum Roman von Hans Erndt Urheberrechtsschutz Roman=Verlag A. Schwingenstein, München 28. Fortsetzung.(Nachdruck verboten.) Die Schwester half ihm in den Mantel und reichte ihm den Hut. „Gute Nacht, Herr Doktor.“ „Gute Nacht, Schwester.“ Lautlose Stille lag in den Gängen. Ueber den weißen Türen brannten die gedämpften, blauen Nachtlichter. Der Schritt des Chefarztes verlor sich auf den teppichbelegten Gängen. Drunten wartete der Chauffeur mit dem schweren Mercedeswagen. Unschlüssig blieb Albert Rodenstock auf der Steintreppe stehen. Es regnete ein wenig und dunkle Nacht war es inzwischen geworden. Trotzdem hatte Albert das Bedürfnis, noch ein wenig allein zu sein. Er wußte selber nicht, warum es ihn nicht nach Hause drängte. „Fahren Sie ruhig voraus, Meier. Ich geh zu Fuß", sagte Rodenstock und schlug den Mantelkragen hoch. Der schwere Wagen glitt durch den Park zur Straße hinaus. Langsam stieg Rodenstock die Treppe hinab, ging der Straße zu und zog das kleine Gittertürchen hinter sich zu. Er sah nicht, daß in der Ecke des Pfeilers eine Gestalt lehnte und wußte nicht, daß diese Gestalt hinter ihm herging. Er war zu sehr mit seinen Gedanken beschäftigt. Einmal streifte etwas seine Hand. Er blickte auf. Ein Mädchen drückte sich scheu hinter einen Alleebaum Rodenstock schob nun die Hände in die Manteltaschen. Er kannte dergleichen Mädchen, die hinter einer Ecke standen und warteten. Als Student hatte es sich vielleicht gelohnt, mit so einem Mädchen ein paar Worte zu wechseln. Aber jetzt Uebrigens— dieses Mädchen sah nicht so aus. Rodenstock blieb stehen und schaute sich um. Da gewahrte er dieses Mädchen wieder auf der anderen Straßenseite. Sie stand gerade im Licht einer Bogenlampe und konnte sich nicht mehn rechtzeitig verbergen. Es war eine große, schlanke Gestalt. Sistand drüben und schaute zu ihm herüber. Niemand war sonst in der Nähe. Da fragte er: „Wünschen Sie etwas?“ Sie gab keine Antwort und trat schnell in das Dunkel zurück, und er hörte ihre raschen, enteilenden Schritte. Kopfschüttelnd ging er weiter und kam dann bald in den Bereich belebterer Straßen. Fast hatte er das Verlangen, in irgendein Lokal zu gehen, eine Flasche Wein zu trinken und gute Musik zu hören. Was wollte er auch daheim? Er war ja doch allein, denn seine Frau war heute wieder einmal in der Oper. Morgen wird sie schon längst wieder eine andere Einladung haben. Ach, er war ja immer allein, ganz allein in dem schönen, großen Haus. Wie schön hatte er sich die Ehe vorgestellt. Nach drei Wochen bekam alles ein anderes Bild. Ihre Meinungen gingen auseinander. Felizitas wollte sich nicht hineinfinden in die Welt seiner Pflichten. Sie sonnte sich wohl an seiner Berühmtheit, wollte aber nicht zugeben, daß er sich ausschließlich nur seinen Kranken widmete. So wurde es ein Zusammenleben voll Nichtverstehens. Dazu war Felizitas fast kleinlich eifersüchtig. Das schmerzte ihn, denn nichts lag ihm ferner, als etwa nach anderen Frauen auszuschauen. Dann waren auch noch die vielen Vergnügungen da, ohne die Felizitas auf einmal nicht mehr sein konnte. Sie schien vergessen zu haben, daß sie einmal vorzog, in der Einsamkeit zu leben. Jetzt schien sie das alles tausendfältig nachholen zu wollen. Hier stieß sie aber bald bei Albert auf den ersten Widerstand. Nicht, daß er es nicht hätte verstehen können, daß eine junge, schöne Frau ihre Tage nicht einsam vertrauern kann. Aber er hatte nun in seiner Arbeit als vielgesuchter Arzt soviel Leid und Jammer kennengelernt, daß er über dem stand, was die Welt Vergnügen nennt. Und so war oft tagelang eine traurige Fremöheit zwischen den zwei Menschen, die sich besser nicht begegnet wären. Nach außen hin wahrte man zwar den Schein einer äußerst glücklichen Ehe. Selbst die Dienstboten im Haus merkten nicht allzuviel davon. Gar oft mußte Albert an die Worte denken, die ihm Frau Silvia, die Stiefmutter seiner Frau, damals in jener Nacht der Verlobung sagte. Und immer, wenn sie kam, las er in ihren Augen die Frage, ob das Glück auch ungetrübt sei. Ach, er hätte sich so gern manchmal mit jemanden ausgesprochen. Aber dann widerstrebte es ihm, mit jemanden über seine Frau zu sprechen. Albert freute sich, wenn seine Schwiegermutter kam. Sie brachte immer Behagen und Freundlichkeit ins Haus. In ihrer Gegenwart nahm sich auch Felizitas zusammen. Auch der Schwiegervater war Albert wohlgesinnt, und wenn er auch geschäftlich viel verhindert war, zu kommen, so schrieb er doch jede Woche und erkundigte, sich nach allem, was im Hause Rodenstock vor sich ging. Himmel, das hätte er beinahe vergessen. Hatte nicht gestern Frau Silvia ihren Besuch für heute angekündigt? Daß er aber auch das vergessen konnte! Er sah sich nach einer Taxe um und war nach wenigen Minuten zu Hause. Er sah, daß die obere Etage finster war. Also war außer den Dienstboten niemand daheim. Seine Frau war wohl in die Oper gefahren und hatte die Mutter mitgenommen. So war es auch. Sie kamen ein paar Stunden später, und Albert begrüßte Frau Silvia mit lebhafter Freude. „Ich habe dich in der Klinik angerufen, aber du warst schon fort," sagte Felizitas, während sie den schweren Pelzmantel ablegte.„Mayer hast du allein heimgeschickt? Was hast du denn da für eine dumme Angewohnheit auf einmal? Letzte Woche ist er auch einmal den weiten Weg zu Fuß heimgegangen," wandte sie sich an die Mutter. „Ach Gott, das ist doch nicht so schlimm. Wenn man den ganzen Tag in der Klinik war, hat man wirklich das Bedürfnis, ein wenig auszuspannen, und das kann ich nicht besser, als wenn ich eine Stunde gehen kann in der frischen Luft." „Und dabei vergißt du, daß du daheim eine Frau hast, die sich sehr freuen würde, wenn sie nicht immer allein in die Oper müßte. Nun, heute war ja Mama bei mir. Aber das sag ich dir, Albert: Morgen kommst du nicht darum herum. Morgen ist Gesellschaftsabend bei Hettenheims. Du bist seit unserer Verheiratung nicht mehr dort gewesen. Frau Kommerzienrat ist schon ein wenig ungehalten.“ „Die Frau Kommerzienrat wird sicherlich begreifen, daß ein Arzt große Aufgaben und Pflichten hat, die ihn mitunter festhalten." „Mitunter ja. Aber du lebst ja überhaupt nur mehr für deine Kranken. Daß die andere Menschheit auch ein Anrecht hat auf dich, das vergißt du immer." „Ich wüßte außer dir niemand, der ein Anrecht auf mich hätte," erklärte Albert, liebenswürdig lächelnd. „Also, dann bleibt es morgen dabei?“ fragte Felizitas. „Es müßte natürlich schon etwas Dringendes dazwischenkommen," meinte er.„Nein, bitte, braus' nur nicht gleich wieder auf. Ich hoffe ja nicht, daß ich nicht abkommen könnte. Und nun sei gut. Deine Mama meint ja sonst, ich wäre wirklich ein Ehemann, der seine Frau vernachlässigt." „Nein", sagte Frau Silvia.„Das weiß ich ja. Du mußt nur etwas Geduld haben mit Felizitas. Sie wird es sicher noch einmal begreifen, daß ein so bekannter Chirurg wie du nicht einem Menschen allein dienen kann, sondern der ganzen Menschheit seine Dienste zur Verfügung stellen muß." Es wurde noch ein recht vergnügter Abend. Felizitas zeigte sich wieder einmal in der strahlendsten Laune, so daß Albert ihr im stillen wieder alles abbat, was er ihr übelgenommen hatte, wenn ihn das Alleinsein zu tieferem Nachdenken über den Sinn seiner Ehe veranlaßte. So war seine Ehe ein ständiges Auf und Ab zwischen hoher Lebensfreude und trostloser Niedergeschlagenheit. Aber ein einziger Lichtblick dazwischen hinein, gab ihm wieder Kraft und Zuversicht für seine Tage. Es war kein gewöhnlicher Gesellschaftsabend, zu dem Kommerzienrat Hettenheim seine nächsten Freunde und Bekannten eingeladen hatte. Es war mehr ein intimer Zirkel versammelt, um den fünfzigsten Geburtstag des Hausherrn zu feiern. Daß auch Albert Rodenstock zu diesem Zirkel gehörte, hätte ihn eigentlich schmeicheln sollen. Aber er lehnte im Innern solche samiliären Feiern ab und kam nur, weil er eine Auseinandersetzung mit Felizitas vermeiden wollte. Aber gerade daß er herkam, das sollte zu einer großen Auseinandersetzung führen. Es geschah nämlich an diesem Abend etwas sehr Merkwürdiges. Als der Nachtisch von einem zweiten Mädchen, das vorher wahrscheinlich in der Küche beschäftigt war, serviert wurde, brach Dr. Rodenstock das lebhafte Gespräch mit seinem Tischnachbar plötzlich ab und starrie das Mädchen an, als sähe er ein Wunder. Dieses Mädchen war Irene. Felizitas bemerkte es sofort. Sie sah grenzenlose Unsicherheit des Mädchens, sah, wie sich der Mund ihres Gatten hart zusammenpreßte und ahnte Junkel, daß diese beiden Menschen sich irgendwo schon einmal begegnet waren. Frau Silvia schob Albert den Teller hin. „Albert, woran denkst du denn?" fragte sie. Da fuhr er auf wie aus einem Traum, lächelte verwirrt und suchte den Blick seiner Frau. „Er wird wohl wieder in Gedanken bei seinen Kranken gewesen sein", sagte Felizitas langsam und mit. seltsamer Betonung. „Nein, diesmal hast du nicht recht", antwortete Albert. „Wissen Sie," wandte sich Felizitas an die Kommerzienrätin,„wissen Sie, verehrte Frau, bei mir ist es nämlich eine Gnade, wenn ich wirklich meinen Mann einmal einen Abend für mich Sie sagte es so laut vernehmlich, daß es auch Irene hören konnte, die am oberen Tischende hantierte. „Du übertreibst ein wenig", sagte Albert leise. „Schließlich geht doch meine Pflicht als Arzt vor." Felizitas sagte nichts mehr, aber sie betrachtete ihn scharf aus halbgesenkten Brauen heraus. Und sie sah, wie er mit den Augen dem Mädchen folgte, das jetzt wieder hinausging. Bald hernach wurde die Tafel aufgehoben und der Hausherr forderte seine Gäste auf, im Nebenraum dem Tanz zu huldigen. (Fortsetzung folgt Der Führer verlieh Goldene Ehrenzeichen an sechs volksdeutsche Führer aus dem ehemaligen Polen. Von links nach rechts: Ludwig Wolff(Lodz), Dr. Ulitz(Kattowitz), Gauleiter Wagner(Breslau), Senator Wiesner(Bielitz), ½=Obergruppenführer Lorenz, Senator Hasbach(Hermannshof), Gero Freiherr von Gersdorff(in Vertretung von Dr. Kohnert, Bromberg), und Weiß(Jarotschin).(Presse=Hoffmann.) Der Polizei ins Garn gegangen Erfolgreiche Detektivarbeit in Budapest Der Budapester Polizei sind in den letzten Tagen mehrere Einbrecher ins Garn gegangen, nach denen man in Ungarn schon lange fahndete. So konnte ein gewisser Ernst Kohlberg verhaftet werden, der in den letzten anderthalb Jahren nicht weniger als 30 Einbrüche verübt und dabei Bargeld und Schmucksachen im Werte von rund 100 000 Pengö erbeutet hat. Als ihm der Boden in Budapest zu heiß geworden war, verlegte er seine„Tätigkeit" in die Provinz. Die Operationsbasis blieb aber die Landeshauptstadt, wo er auch eine komfortabel eingerichtete Wohnung besaß und wo ihn jetzt schließlich das Schicksal ereilte. Ein zweiter, besonders wertvoller Fang war die Verhaftung eines jungen Ehepaares, das an verschiedenen Orten unter verschiedenem Namen aufgetaucht war, ein möbliertes Zimmer gemietet und bei der ersten Gelegenheit, die sich bot, die Wohnung des Vermieters ausgeplündert hatte, um dann spurlos zu verschwinden. Aus den zahlreichen Anzeigen, die bei der Polizei im Laufe der Zeit eingegangen waren, hatte man sich ein Bild von den beiden Betrügern machen können, und in einem Café in Budapest erkannte ein Detektiv die Frau. Sie wurde vom Fleck weg verhaftet. Ihres 30jährigen Ehemannes und Komplizen konnte die Polizei noch nicht habhaft werden. Dafür gelang es ihr, in der Person einer elegant gekleideten Dame, die sich unter hochtönenden Namen mit und ohne Doktortitel vorzustellen pflegte, noch eine abgefeimte Einmietediebin hinter schwedische Gardinen zu bringen. Auch diesen Fang verdankt die Budapester Polizei einem aufmerksamen Detektiv, der an einem Schaufenster nicht nur die Auslagen, sondern auch die Schaulustigen beobachtete und dabei die langgesuchte „Frau Doktor" entdeckte. Unheimliches Abenteuer eines Mörders Ein unheimliches Abenteuer erlebte in Bukarest ein Mörder. Es handelt sich um den Zweigstellenleiter einer Nähmaschinenfabrik namens Aranovici, der seit längerer Zeit mit seinem Schwager Aron Schwarz Differenzen hatte. Schwarz war ebenfalls in dem Unternehmen angestellt und hatte sich dort Unterschlagungen zuschulden kommen lassen. Das Geld verwendete er, um einem luxuriösen Leben nachzugehen. Die Schulden dieses Mannes wurden immer größer, und Aranovici mußte seinem Schwager deshalb wiederholt mit größeren Geldbeträgen unter die Arme greifen. Aranovici wollte seine Schwester von dem leichtsinnigen und verschuldeten Manne befreien und empfahl ihr, sich scheiden zu lassen. Nun kam es zu einer Tragödie, deren genauer Hergang noch nicht geklärt ist; jedenfalls tötete Aranovici im Büro der Niederlassung seinen Schwager Aron Schwarz durch mehrere Revolverschüsse. Es scheint sich um vorsätzlichen Mord gehandelt zu haben, denn Aranovici hatte sich bereits einen falschen Reisepaß und eine größere Summe ausländischen Geldes beschafft. Als er nun Schwarz erschossen hatte, packte er die Leiche in einen Büroschrank und wollte die Flucht ergreifen. Im selben Augenblick sprang plötzlich die Tür des Schrankes auf, und die Leiche kam heraus und fiel auf Aranovici, der so erschrak, daß er laut aufbrüllte, denn als er sich umwendete, starrten ihn die entsetzt blickenden toten Augen des ermordeten Schwagers gexadezu anklagend an. Aranovici verlor die Nerven und stellte sich der Polizei. AdF.=Veranstaltungen für unsere Soldaten im Westen. Die Aufführung eines Bauerntheaters in einer Etappe im Westen. Der Vorstellung wohnte auch Reichsorganisationsleiter Dr. Ley bei, der sich kürzlich von dem Einsatz der KdF.=Organisation für die Soldaten an der Westfront überzeugte.(Presse=Hoffmann,) Wie die Japaner Schlesien eroberten So log England vor 25 Jahren Der Sparstrumpf der Frau bringt ihm Gefängnis Ilse, die Ehefrau von Heinz, war ungeheuer sparsam. Mark auf Mark häufte sie zu den Ersparnissen, die sie bereits in die Ehe mitgebracht hatte. So brachte sie es im Laufe der Zeit auf 5600 Mark, trotzdem ihr Mann als Fabrikschlosser nicht gerade zu den Schwerverdienern gehörte. Hätte nun Ilse dieses kleine Vermögen sicher auf der Sparkasse angelegt, dann wäre alles gut und schön gewesen. Sie trug aber nur 2000 Mark dorthin. 3600 Mark legte sie in ein kleines Köfferchen, das sie verschlossen im Wäscheschrank aufbewahrte. Dort entdeckte es eines Tages der Ehemann. Neugierig öffnete er den Koffer mit einem andern Schlüssel und traute seinen Augen nicht, als er einen ganzen Stapel Geldnoten vor sich sah. Er nahm sich davon zunächst nur 20 Mark, aber mit der Zeit war die Anziehungskraft des Geldes doch zu groß. Er stahl seiner Frau die ganzen Ersparnisse, und als es entdeckt wurde, da beschuldigte er seinen eigenen Bruder. Drei Wochen mußte dieser in Untersuchungshaft sitzen, bis der wirkliche Dieb überführt war. Jetzt erhielt er vom Amtsgericht Erfurt wegen falscher Anschuldigung 8 Monate Gefängnis, und nun wird die Ehe geschieden. Es will dem gesunden Menschenverstand zunächst nicht einleuchten, daß die englische Propaganda absichtlich unwahre Meldungen verbreitet, die doch über kurz oder lang als Lügen erkannt werden müssen und dann die Urheber vor der Welt kompromittieren. Wie zum Beispiel das Märchen- von den englisch=französischen Fliegerangriffen auf Kiel und Friedrichshafen, das wohenlang durch die Welt gejagt und dann seelenruhig vom englischen Luftfahrtminister entlarvl wurde. Mit den gleichen unsauberen Waifen hat ie Entente aber auch 1914 gekämpft. Gelegentlich wurde als Ziel des Lügenfeldzuges eingestanden: die„Seele der Neutralen“ zu gewinnen. Man stellte die Kriegslage als katastrophal für Deutschland dar, damit sich die neutralen Staaten rasch auf die„stärkere" Seite schlagen sollten. Aus der bunten Musterkarte der englisch-französischen Falschmeldungen von 1914 sei ene kleine Auswahl dargeboten: Auf Kaiser Wilhelm sind bereits drei Attentate verübt worden, das dritte hat den Tod des Kaisers zur Folge gehabt. Die Leiche des Ermordeten ist im Berliner Dom aufgebahrt.(Eine französische Zeitung war sogar„in der Lage“, die Trauerfeierlichkeiten auf das Genaueste zu schildern.)— Mehrere als Frauen verkleidete Russen sind in das Kronprinzenpalais eingedrungen, im Kampfe haben sie den Kronprinzen am Halse verwundet.— In ganz Deutschland sind Unruhen ausgebrochen. Das Schloß in Berlin und die Paulskirche in Frankfurt(!) üehen in Flammen. Der Bosporus. Ein Blick auf das heutige Istanbul mit der neuen Brücke, die nach Galatha hinüberführt, im Hintergrund Pera, rechts von der Brücke der Bosporus.(Archiv.) Französische Flieger haben den Frankfurter Hauptbahnhof vollkommen zerstört.(Das Gegenstück zu Friedrichshafen!) Englische Seestreitkräfte haben Hamburg in Brand geschossen.(Das Gegen stück zu Kiel!) Lüttich ist noch im belgischen Besitz und vertei digt sich heldenhaft.(Mitte September!) General von Emmich hat aus Verzweiflung über seine Niederlage Selbstmord verübt. Die Deutschen haben die Großherzogin von Luxemburg verhaftet, sie später allerdings wieder freigelassen. In Berlin sind englische Damen auf die schändlichste Weise mißhandelt worden. Deutschland hat die holländische und die schweizerische Neutralität verletzt, Basel ist von den Deutschen besetzt worden. Deutschland hat an Italien ein Ultimatum gerichtet, entweder seine Bündnispflichten zu erfüllen oder die deutsche Kriegserklärung zu ge wärtigen. Nicht nur anonyme Zeitungsschreiber gaben diese Lügen weiter, auch angesehene Persönlichkeiten entblödeten sich nicht, sie mit ihrem Namen zu decken. So behauptete der Historiker Hanotaux, ehemals französischer Außenminister, im„Figaro", Kaiser Wilhelm sei ein Gefangener der „Kriegspartei", an deren Spitze stehe der Kronprinz. der den Vater vom Thron zu stoßen drohe. Der Pariser Akademiker Alfred de Mun schrieb: „Europa weiß jetzt— die Tore Berlins sind nicht so gut bewacht, daß das Gerücht nicht hinausgedrungen wäre— daß die deutsche Armee zunächst gezwungen ist, in den Straßen der Hauptstadt die Reservisten niederzuschießen, die sich weigern. in den Krieg zu ziehen.“ Wie heute, so beteiligten sich auch 1914 hochoffizielle Stellen an dem Lügenfeldzug. Der französische Botschafter in Konstantinopel gab die amt liche Mitteilung heraus:„Metz ist in französische Hände gefallen."(Die damals noch neutrale Türkei sollte unter Druck genommen werden!) Gleichzeitig ließen die Engländer an ihrem Botschaftsgebäude in Konstantinopel anschlagen:„In der Nordsee sind in einer Seeschlacht 18 deutsche Kriegsschiffe vernichtet und fünf erbeutet worden Allerdings sind auch 6 englische Kriegsschiffe gesunken, und zwar...“ Es folgten die Namen. Wer hätte an der Wahrheit der Meldung zweifeln können, wenn die Engländer ihre eigenen Verluste so genau angaben? Dabei hatte bis dahin überhaupt noch kein Seetreffen stattgefunden! An der belgisch=holländischen Grenze warfen französische Flieger Flugblätter ab, in denen zu lesen war: Die Franzosen in Baden und in der Pfalz, Hamburg, Altona, Kiel, Lübeck, Stettin von der englischen Flotte eingenommen, das 31. russische Armeekorps vor Berlin, die Provinzen Schlesien und Posen von zahlreichen sapanischen Regimentern besetzt... Lügen haben kurze Beine — das wissen auch die Engländer, aber wenn sie wochenlang ungehindert durch die Welt laufen, können sie doch ein gut Stück weiterkommen, vielleicht weit genug, um einen kleinen Nutzen für die britische Weltfirma einzubringen. Hier werden die Fragen nach den Kriegsverlusten beantwortet. Das Oberkommando der Wehrmacht hat in Berlin, Hohenstaufenstraße 47/48, die einzige„Wehrmachts=Auskunftsstelle für Kriegsverluste und Kriegsgefangene" in Großdentschland eingerichtet. Hier geben erfahrene Kräfte allen Ratsuchenden auf Grund umfangreicher und genan geführter Karteien erschöpfende Auskunft über das Schicksal ihrer Angehörigen. Hier werden in einer eigenen Auskunftsstelle neben den brieflichen auch die persönlichen Anfragen beantwortet.(Scherl Bilderdienst.) Allerlei aus aller Welt An Eisenbahnen besaß Polen etwa 19000 km Schienenstrecke, die aber hauptsächlich nach strategischen Bedürfnissen angelegt worden sind: Erbteil des Zarenrußlands, das die französischen Vorkriegsmilliarden für den Ausbau der polnischen Ausfallbastion gegen Deutschland verwandte. Teile der ehemals deutschen Strecken enden heute noch an den alten Grenzen als Sackbahnene so daß die Landstraßen für den Wirtschaftsverkehr eine weit größere Rolle als der Schienenweg spielten. Die polnischen Eisenbahnen haben daher stets mit großem Verlust gearbeitet. * Entsprechend der Zusammensetzung Polens aus Teilstücken Deutschlands, Oesterreichs und Rußlands, die heute noch auf verschiedener wirtschaftlicher Höhe stehen, war das zusammengebrochene Land kulturell voller Widersprüche. Neuzeitliche Bewirtschaftungsarten in den deutsch besiedelten Räumen grenzen an Gebiete mit der längst überholten Dreifelderwirtschaft. 2 Eine echt amerikanische Versicherung ist von dem Hollywooder Filmstar Irene Dunn für ihre dreijährige Adoptivtochter abgeschlossen worden. Diese erhält, wenn sie 21 Jahre alt ist, von der Versicherungsgesellschaft 50000 Dollar ausgezahlt. Aber nur unter der Bedingung, daß sie in keinerlei Beziehungen zum Film oder Theater steht. 2. Was England und Frankreich einstmals als typisch„deutsche Notmaßnahme" kritisierten und verlachten, erscheint ihnen heute offenbar als wertvolle Neueinrichtung. Nur so ist es zu erklären, daß die Pariser Gaststätten und andere Stellen in Paris dazu übergegangen sind, Eintopfgerichte zu kochen. 2 Ein wahrer Ansturm hat auf den Scharfrichterposten des berühmten New Yorker Staatsgefängnisses Sing=Sing eingesetzt. Unter den 250 Personen, die ein Bewerbungsschreiben eingereicht haben, befinden sich auch fünf Vertreterinnen des zarten Geschlechtes. Zwei der Bewerberinnen bezeichnen sich als arbeitslos. Eine Kandidatin des Scharfrichterpostens erklärt, sie sei eine dreimal geschiedene Ehefrau, die sich durch die Enttäuschungen ihres Lebens genügend Haß aufgespeichert habe, um das Amt ohne Mitleidregungen bekleiden zu können. Die zwei restlichen Bewerberinnen sind eine Privatsekretärin und eine Verkäuferin, die sich offenbar in ihren bisherigen Berufen langweilen. Englische Handelsdampfer sind mit Kanonen bestückt. Unser Bild gewährt einen Blick auf das Deck des englischen Handelsdampfers„Mauretania“ der Cunard=Linie, die diesen Ozeanriesen mit Geschätzen ausrüstete. Die Bewaffnung von Handeisschifsen ist eine eklatante Verletzung des Völkerrechts und ist ein weiteres Glied in der Kette englischen Seepiratentums.(Associated Preß.) Ist das demokratische„ceiheit"? Französisches Parlament mundtot gemacht Berlin, den 26. Oktober. Der für Mitte November angekündigte Zusammentritt der französischen Kammer und des Senates ist in der Pariser Presse mit Genugtuung aufgenommen worden. Man ist sich aber nicht im unklaren darüber, daß die außerordentliche Sitzungsperiode nur pon sehr kurzer Dauer sein wird, denn es wird als selbstverständlich angenommen, daß die Regierung es unter allen Umständen vermeiden wird, sich auf irgendwelche Aussprachen einzulassen. Derartige Auseinandersetzungen könnten sich sehr peinlich auf die öffentliche Moral auswirken, vorausgesetzt, daß sich jemand in der Kammer oder im Senat findet, der es wagt, seiner freien Meinung Ausdruck zu verleihen. Die Erfahrungen, die gewisse Abgeordnete gerade auf diesem Gebiet gemacht haben, zerstören nämlich einigermaßen die Auffassung, die man bisher von den Semokratischen Ländern hatte, wo Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit als Leitmotir gelten sollten und wo Hunderte von Menschen heute in Gefängnissen schmachten, weil sie so naiv waren, daran zu glauben. Neue Aufgaben des Reichsführers Berlin, 26. Oktober. Der Führer hat den Reichsführer durch Erlaß vom 7. Oktober d. J. beauftragt, für die Rückführung der endgültig ins Reich heimkehrenden Auslands- und Volksdentschen Sorge zu tragen. Der Reichsführer 44 hat ferner den Auftrag ørhalten, die zur Gestaltung neuer deutscher Siedlungsgebiete erforderlichen Umsiedlungsmaßnahmen zu treffen und damit im Zusammenhang stehende Aufgaben zu lösen. Der Reichsführer 4 wird sich zur Durchführung seines Auftrages der vorhandenen Behörden und Einrichtungen bedienen. Auszeichnung des slowakischen Ministerpräsidenten durch den Führer Berlin, den 26. Oktober. Der Führer hat dem slowakischen Ministerpräsidenten Dr. Josef Tiso das Großkreuz des Ordens vom Deutschen Adler verliehen. Die Ueberreichung erfolgte gestern in feierlicher Form durch den deutschen Gesandten in Preßburg. Verleihung des Kriegsverdienstkreuzes nicht gebunden an Dienstgrad und Dienststellung Berlin, 26. Oktober. Zu der Verordnung des Führers über die Stiftung des Kriegsverdienstkreuzes ist eine Durchführungsverordnung ergangen. Darin wird bestimmt, daß die Verleihung der einzelnen Klassen nicht gebunden ist an Dienstgrad und Dienststellung. Die Verleihung des Kriegsverdienstkreuzes 1. Klasse ohne voxherige Verleihung der 2. Klasse soll auf besonders hervorragende Dienste beschränkt bleiben. Die Besitzurkunden für das Kriegsverdienstkreuz mit Schwertern und für das an Angehörige der Wehrmacht verliehene ohne Schwerter werden von den verleihenden Militärbefehlshabern ausgestellt, die übrigen vom Staatsminister und Chef der Präsidialkanzlei des Führers. Gauleiter Forster stiftete einen Danziger Staatsorden Danzig, 26. Oktober. Unter dem Datum des 31. August hat Gauleiter Forster in seiner Eigenschaft als Staatsoberhaupt von Danzig mit Genehmigung des Führers einen Orden„Das Kreuz von Danzig“ gestiftet, das in zwei Klassen verliehen wird. Als erstem wurde Generalfeldmarschall Göring, dessen außerordentliche Verdienste um das Schicksal Danzigs in der Geschichtsschreibung des letzten Zeitabschnitts verankert sind, dieser Orden durch Gauleiter Forster kürzlich überreicht. Am 24. Oktober, dem Traditionstage der Danziger Nationalsozialisten, verlieh der Gauleiter seinen engsten Mitarbeitern der NSDAP. in Danzig und der früheren Danziger Regierung diese Auszeichnung. Dieser Verleihung ging eine Auszeichnung von 200 alten Danziger Parteigenossen voraus, denen der Gauleiter das Traditonsabzeichen des Gaues Danzig für Alte Kämpfer überreichte. Vorläufig keine Namensänderungen Berlin, den 26. Oktober. Die Bearbeitung des Namensänderungsangelegenheiten, also Namensänderungen, Namensfeststellungen und Widerruf von Namensänderungen nach dem Gesetz über die Aenderung von Familiennamen und Vornamen vom 5. Januar 1938 ist bis auf weiteres einzustellen. Diese Anordnung trifft der Reichsminister des Innern in einem Erlaß an die nachgeordneten Behörden, auch für die Östmark und den Sudetengau. Im Hinblick auf die in dem erwähnten Gesetz festgesetzte Frist für die Durchführung des Widerrufes von Namensänderungen ergeht zu gegebener Zeit weitere Bestimmung. Krankenhauspflege für die Zivilbevölkerung bleibt gesichert Berlin, den 26. Oktober. In einer Schilderung der Sozialversicherung im Krieg bemerkt Ministerialrat Dr. Münz vom Reichsarbeitsministerium im„Vierjahresplan“, es sei selbstverständlich, daß sich die Wehrmacht in größerem Umfange die Belegung in den Krankenhäusern für die Verwundeten sichern mußte. Es sei jedoch Vorsorge dafür getroffen, daß die Krankenhauspflege für die Zivilbevölkerung im notwendigen Umfange gesichert bleibt. In genügender Zahl, so sagt er weiter, sind neben den Krankenhäusern Hilfskrankenhäuser vörgesehen, die entweder schon bestanden haben oder alsbald dafür eingerichtet wurden. Zu einem großen Teil sind auch die Heilstätten der Landesversicherungsanstalten für Heereszwecke herangezogen worden. Jüdischer Sittlichkeitsverbrecher wegen tätlichen Widerstandes erschossen Berlin, 26. Oktober. Der 26jährige Volljude Israel Joseph aus Berlin=Spandau, der vor wenigen Tagen wegen PK.....„ den 22. Oktober. „Wurde nicht even„oleise, Reise“ gepfiffen?" Schlaftrunken drehen sich die Matrosen der Backbordwache auf die andere Seite und versuchen weiterzuschlafen— noch ein Auge voll und wenn es nur fünf Minuten wären! Einen Augenblick herrscht wieder Ruhe, leise pendeln die Hängematten hin und her. Der Bootsmannsmaat der Wache kennt aber seine Leute, unnachgiebig entlockt er seiner Bootsmannspfeife die schrillsten Töne. Dieses durch Mark und Bein ziehende„Gezwitscher“ ist auch den Seeleuten zuviel. Mit einem gewaltigen Satz springt der erste aus seinem„Miefkorb“, die anderen folgen. An die Bordwand gelehnt, steigen sie in ihre Hosen— bei dem Schlingern des Schiffes wahrlich keine Kleinigkeit. In der Nachtkühle fröstelnd stehen sie dann an Deck auf ihren Posten. Die abgelöste Wache verschwindet, nach wenigen Augenblicken herrscht wieder völlige Ruhe. Mit hochgeschlagenem Mantelkragen, den Hals fest in einen Schal gewickelt, halten die Leute oben Ausguck. Fest sind die Augen an die Gläser gepreßt, ununterbrochen suchen sie den Horizont nach Fahrzeugen ab. Die Augen beginnen zu tränen, die Hände werden klamm. So geht das nun schon tagelang, vier Stunden Wache, vier Stunden Ruhe.... In der Kombüse brennt Licht, auch der Koch ist schon auf den Beinen und versorgt die Wache mit heißem Kaffee. Erst jetzt weiß man den Genuß dieses Getränkes richtig zu würdigen, das wärmend und belebend zugleich durch den Körper fließt. Nur abwechselnd schlürfen die Leute das schwarze Gebräu, denn ihr Beobachtungsdienst darf keinerlei Unterbrechung erfahren. Stunde um Stunde verrinnt, es ereignet sich nichts. Das Boot schlingert und stampft schwer, antomatisch machen die Beine die Bewegung mit. Ein feiner Regen sprüht vom Himmel und verwandelt das Deck in eine spiegelnde Fläche. Aus dem Funkraum dringt gedämpft Musik herauf. Plötzlich geht ein Ruck durch die Gestalt des Artillerieoffiziers, der am Zielgeber auf dem Leitstand hockt. Sollte der schwarze Streifen an Steuerbord ein Dampfer sein? Gleich darauf schallt der Ruf:„Fahrzeug an Steuerbord!" über Deck. Alle Gläser auf der Brücke richten sich auf den Fremden. Es ist ein Dampfer, der geruhig seines Sittlichkeitsverbrechens, begangen an Kindern unter 14 Jahren, und wegen Rassenschande zu sechs Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverlust verurteilt worden ist, wurde wegen tätlichen Widerstandes erschossen. Wie bereits gemeldet, wurde der jüdische Lüstling, der sich schon als 14jähriger an arischen Mädchen vergangen hat, der Notzucht an nicht weniger als acht Kindern überführt, Eines der Mädchen erlitt schweren Schaden. Unwetter forderten neun Menschenleben Belgrad, den 26. Oktober. In Mitteldalmatien und in der Herzegowina wüteten schwere Unwetter. Der Schaden ist noch gar nicht abzuschätzen. Bisher weiß man von neun Menschen, die dabei umkamen, doch fürchtet man, daß die Zahl der Todesopfer noch größer sein wird. Australien führt die allgemeine Wehrpflicht ein Amsterdam, den 25. Oktober. Zu der Einführung der allgemeinen Wehrpflicht in Australien meldet der TimesKorrespondent aus Melbourne, im Januar würden etwa 15—20 000 junge Australier zu militärischen Uebungen unter die Fahnen gerufen. Diese Zahl stelle nicht den gesamten Jahrgang der 21 Jahre alten Australier dar, da gewisse entfernter gelegene Gebiete Australiens nicht dem Wehrpflichtgesetz unterstünden. Man beabsichtige im Augenblick auch weiter nichts, als die auch Freiwillige einschließende Miliz auf eine Stärke von 75 000 bis 80 000 Mann zu bringen. Ein Geschenk eines japanischen Großindustriellen für den Führer Berlin, 25. Oktober. Der japanische Botschafter Öshima überreichte gelegentlich seiner gestrigen Abschiedsaudienz dem Führer vier wertvolle Werke moderner japanischer Kunst, die der japanische Großindustrielle Fujiwara dem Führer als Zeichen seiner Hochschätzung übersandt hat. Weges zieht. Wie schlecht hat er seine Lichter geputzt! Oder hat er kein sauberes Gewissen? „Steuerbord!“ befiehlt der Kommandant dem Rudergänger.„Neuer Kurs— 280 Grad!“ Das Boot dreht, nimmt Fahrt auf. Der messerscharfe Bug durchschneidet förmsich das Wasser. Brecher fegen über Deck bis hinauf zur Brücke, so daß die Sicht für Augenblicke unmöglich ist. Alarmklingeln schrillen. Die Freiwache springt aus Kojen und Hängematten, und kurze Zeit später steht jeder Mann auf seiner Gefechtsstation. Von allen Stellen erfolgen die Klarmeldungen. Der Dampfer kommt näher. Ein Scheinwerfer leuchtet auf, deutlich erkennt man im Lichtkegel ein Neutralitätszeichen, das der Fremde gut sichtbar an der Bordwand trägt.„Nicht funken!“ morst die Signallampe hinüber. Und„Stoppen Sie sofort!" folgt als zweiter Befehl. Nanu, sollte der Kapitän drüben nicht verstehen? Wir haben Erfahrungen, Dickköpfe kommen uns nicht zum erstenmal vor den Bug. Das Backbordgeschütz kracht! Deutlich läßt sich die Bahn des Geschosses verfolgen, sie führt dicht am Dampfer vorbei. Diese Sprache versteht auch der fremde Kapitän. Das Schiff stoppt und liegt dann ruhig dümpelnd in der Dünung. Mit geringer Fahrt umkreist der Zerstörer den Dampfer. Ein Kutter wird ausgesetzt, um das Prisenkommando hinüberzubringen. Hart legen sich die Männer in die Riemen, deutlich hört man das Krachen in den Dollen. Lange dauert die Untersuchung nicht, schon kommt die Meldung:„Dampfer mit Bannware nach England!" Bei uns herrscht eitel Freude über den guten Fang. War es doch der vierte Banngutträger, den wir dem Briten ausspannten. Nach genauer Prüfung der Ladung, die in der Hauptsache aus Lebensmitteln bestand, wird der Dampfer entlassen, um von der Prisenbesatzung in einen deutschen Hafen geleitet zu werden. Unser Zerstörer dreht nach Norden ab, er setzt seine Jagd fort. Langsam beginnt es im Osten zu grauen, der neue Tag meldet sich. Der Wind frischt auf und treibt Wellenberge hoch, die sich krachend an der Bordwand brechen. Rauschend ergießt sich die See über Deck, bald gibt es kein trockenes Plätzchen mehr. Doch was stört uns das! Wir haben noch viel vor: dem vierten fetten Bissen soll bald ein fünfter folgen! Der Wehrmachtsbericht Französischer Gegenaugriff westlich Völklingen im deutschen Feuer liegengeblieben. Berlin, den 26. Oktober. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Der Feind versuchte gestern, die 12 Kilometer westlich Völklingen dicht an der Grenze gelegene Höhe, die unsere Truppen am Tage vorher genommen hatten, zurückzugewinnen. Sein Angriff in der Stärke eines Bataillous blieb noch auf französischem Boden in unserem Artillerie= und Maschinengewehrfener liegen. Sonst keine nennenswerten Kampfhandlungen. Bei Einberufungen wird kein SteuerSäumniszuschlag erhoben Berlin, den 26. Oktober. Der Reichsfinanzminister hat angeordnet, daß von Steuerpflichtigen, die der Wehrmacht angehören, also von aktiven Wehrmachtsangehörigen, Wehrpflichtigen des Beurlaubtenstandes, die in den aktiven Wehrdienst eingestellt worden sind und von sonstigen Personen, die in den aktiven Wehrdienst eingestellt wurden, ein Säumniszuschlag nicht zu erheben ist.— Es handelt sich hier um den Steuer=Säumniszuschlag, der in Höhe von 2 Prozent des rückständigen Steuerbetrages sonst immer dann zu entrichten ist, wenn eine Steuerzahlung nicht rechtzeitig geleistet wird. Dieser Säumniszuschlag kann sowohl von Steuern des Reiches als auch der Länder und Gemeinden erhoben werden. Ju drei Zeilen Berlin. Weitere Fortschritte in der Wiederherstellung der zerstörten Strecken im besetzten Gebiet haben die Einrichtung einer durchgehenden Schnellzugverbindung von Berlin über Breslau nach Lodz ermöglicht. Peking. Dem Beispiel Japans und Mandschukuos folgend, hat die vorläufige Regierung in Peking beschlossen, den nordchinesischen Yuan ebenfalls von der Sterling=Währung zu lösen. Kriegslöhne und Gehälter Neue Bestimmungen erlassen. Von dem Grundsatz ausgehend, daß niemand am Kriege verdienen soll, hat der Reichsarbeitsminister in den Zweiten Durchführungsbestimmungen zum Abschnitt III der Kriegswirtschaftsverordnung, die im RGBl. I S. 2028 veröffentlicht sind, einen allgemeinen Lohnstop angeordnet. In dieser Verordnung ist bestimmt worden, daß für die Dauer des Krieges die geltenden Lohnoder Gehaltssätze sowie sonstige reglmäßige Zuwendungen nicht erhöht werden dürfen. Auch die Gewährung einmaliger Zuwendungen mit dem Ziele, die Arbeitsverdienste entgegen diesem Verbot zu erhöhen, ist untersagt. Von diesem Lohnstop werden jedoch die Erhöhungen nicht berührt, die sich aus den Vorschriften eines Geschäftes, einer Tarifordnung ober einer vom Reichstreuhänder oder Sondertreuhänder der Arbeit gebilligten Betriebs=(Dienst=) Ordnung ergeben oder die auf einer Anordnung des Reichstreuhänders der Arbeit beruhen. Damit ist sichergestellt, daß Verdiensterhöhungen, die sich aus einem Aufrücken in eine höher entlohnte Altersstufe, Berufs= oder Tätigkeitsgruppe ergeben, nicht ausgeschlossen sind. Da Verdiensterhöhungen in Auswirkung einer gestiegenen Leistung nicht unterbunden werden sollen, sind die Akkordverdienste nicht begrenzt worden. Es ist hier lediglich untersagt, festgesetzte oder ausgeprobte Akkorde mit dem Ziele der Erhöhung des Arbeitsverdienstes zu ändern. Ebenso wie eine Erhöhung der Gehälter und Löhne verboten ist, kann es auch nicht zugelassen werden, daß der Unternehmer von sich aus ohne jede Kontrolle Löhne und Gehälter senkt. Eine Senkung der Arbeitsentgelte ist daher grundsätzlich untersagt. Gebieten die Verhältnisse eines Betriebes eine Herabsetzung der Löhne und Gehälter, so muß der Reichstreuhänder der Arbeit hierzu seine Genehmigung geben. Ebenso ist zur Herabsetzung nicht leistungsbedingter Entgelte [Locklöhne) die Zustimmung des Reichstreuhänders erforderlich. Soweit sich Zweifelsfragen auf dem Gebiete der Lohngestaltung ergeben sollten, wird es sich empfehlen, sich zwecks näherer Auskunft an den zuständigen Reichstreuhänder der Arbeit zu wenden. „Falrzeüg au Steuerboed"! Mit deutschem Zerstörer auf Kaperfahrt— auf der Jagd nach Schiffen mit Bannware (Von Sonderberichterstatter Walter H. Köhler) Pacole: Es wied geschafet Der Landdienst im stolzen Kriegseinsatz— Zusätzliche Leistungen aus freiwilligem Opfergeist— Jungen, die zuzupacken verstehen nsk. Kameradschaft war schon von jeher — wie in der nationalsozialistischen Jugend überhaupt— in ganz besonderem Maße ein Charakteristikum jedes einzelnen Landdienstlagers, in dem sich junge Menschen unter dem Gedanken des Kampfes gegen die Landflucht zum Dienst am deutschen Boden zusammengefunden hatten. Und jetzt, wo Deutschland einen ihm von den Westmächten aufgezwungenen Kampf um sein Lebensrecht führen muß, hat sich diese Kameradschaft im richtigen Sinne zu einer Frontkameradschaft ausgeweitet. Das soll zwar nicht heißen, daß dadurch etwa die zwischen den Jungen herrschende Kameradschaft noch besser geworden wäre — denn da ist eine Steigerung eigentlich nicht mehr möglich, weil der Grundsatz des„Einer für alle, alle für einen" schon immer oberstes Gesetz war—, aber sie hat sich eben so ganz auf die gegenwärtige Lage umgestellt. Neben dem Eifer der Opfergeist „Ich kann Ihnen nur das eine versichern," so berichtete uns der Lagerführer eines in einem kleinen Dorf errichteten Landdienstlagers,„die Jungen hier haben trotz ihrer erst 14 und 15 Jahre die augenblickliche Situation so richtig erfaßt. Denn nicht genug damit, daß sie die letzten Wochen hindurch mit doppeltem Eifer gearbeitet haben, um die vielfach burch die Einziehungen fehlende Arbeitskraft des Bauern oder der Knechte nach Möglichkeit mit zu ersetzen, sind sie gleich Anfang September zu mir gekommen mit dem Vorschlag, wir sollten doch bei uns eine „Landdienst= Kriegssteuer" einführen. Das war im Grunde insofern nicht ganz einfach, als die Jungen alle nicht steuerpflichtig sind, so groß ist ihr Verdienst ja noch nicht. Sie hatten sich jedoch den Plan bereits genau ausgeheckt, und zwar wollten sie jede Woche 10 v. H. vonihrem Lohnder NSVzur Verfügung stellen, und die sollte es dann für Verwundete oder sonstwie verwenden. Dagegen war natürlich nichts zu sagen, die Idee war gut, und so wurde sie dann auch ausgeführt." Die Arbeit geht vor „Oder ein anderes Beispiel," fuhr der Lagerführer fort,„das auch ein guter Beweis für den Geist der Jungen ist. Einige Höfe hier waren durch die Einberufungen etwas ins Hintertreffen gekommen, so daß die Arbeit sich nun auf einmal ziemlich gestaut hat. Das haben die Jungen, die dort mithalfen, eines Abends im Lager erzählt, und daraufhin haben die Jungen alle miteinander beschlossen, sich den folgenden Sonntag zur Verfügung zu stellen, obwohl sie an diesem Tage eigentlich frei hatten. Aber das machte ihnen, wie sie einstimmig betonten, nichts aus, denn die Hauptsache sei doch schließlich, daß auch auf diesen Höfen die Arbeit geschafft wird. Sie haben dann tatsächlich an dem einen Tag nicht nur das ganze restliche Heu eingefahren, sondern auch noch einige Morgen Kartoffelacker gebuddelt. Die Frauen wußten gar nicht, wie sie das den Jungen danken sollten, aber die zerbrachen sich gar nicht weiter den Kopf darüber. Sie ließen sich jeder ein paar Aepfel in die Hand drücken, die in reichem Maße vorhanden waren, und freuten sich im übrigen über die geschaffte Arbeit.“ Das Vorbild des Lagerführers Nun schalteten sich auch die Jungen in unser Gespräch ein, dem sie bisher nur zugehört hatten, und bestürmten den Lagerführer, er solle doch auch mal von sich selbst reden und nicht so tun, als ob er den Tag über nur herumsitze. Da er sich jedoch über seine Person nur soweit äußerte, daß er aus dem jetzt endlich wieder deutschen Danzig sei und es daher als besondere Verpflichtung empfinde, nun wenigstens hier an der Ernährungsfront in höchstmöglichem Umfange seine Arbeit zu tun, wo er schon nicht an die militärische Front einberufen worden sei, mußten wir uns das übrige von den Jungen erzählen lassen. „Na, wissen Sie," fingen die Jungen an,„der Paul denkt manchen Tag fast überhaupt nicht ans Schlafen. Jetzt hat er nicht nur hier das Lager zu führen, sondern er ist ebenso wie wir den Tag über bei seinem Bauern tätig, und außerdem muß er noch die örtliche Hitler=Jugend führen, weil sie den bisherigen Führer einberufen haben. Der sitzt oft mit seinen Schreibarbeiten noch bis nachts um 11 und 1 Uhr. Und wenn er die Heimabende vorbereitet, dann wird's im allgemeinen auch nicht früher. Aber in der Frühe, wenn der Wecker um halb sechs Uhr klingelt, da ist er wieder der erste, der braußen ist aus der Klappe." Stolz auf die Aufgabe Nachdem wir nun einmal mit den Jungen ins Gespräch gekommen waren, wollten wir auch hören, wie es ihnen denn so gefalle, und wie sie sich in die Arbeit hineingefunden haben.„Bei uns herrscht Zucht und Ordnung, das Essen ist prima, und die Arbeit ist gesund. Im übrigen bin ich froh, daß ich jetzt auf dem Land bin, denn mit meinen 14½ Jahren könnt' ich wohl woanders noch nicht so eine Arbeit machen, bei der ich weiß, wie besonders wichtig sie gerade unter den gegenwärtigen Verhältnissen ist." „Da hat der Heinz ganz recht," fiel ihm nun der Benjamin des Lagers ins Wort, der trotz seiner bereits 15 Jahre erst eine Größe von 1,48 Meter erreicht hatte,„die Arbeit hier ist grad so, wie man das von uns Jungen verlangen kann. Und außerdem stirbt man ja auch von der Arbeit nicht. Die Hauptsache ist ja doch immer, daß man mit Lust und Liebe dabei ist. Und das sind wir bestimmt alle miteinander, zumal jetzt, wo wir's so ganz besonders merken, daß die Bauern und die Bäuerinnen uns brauchen, und daß sie unsere Hilfe auch richtig zu schätzen wissen. Da kommt's uns auf ein paar Stunden mehr oder weniger auch nicht an, wenn wir wissen, daß wir damit ein Teil dazu beitragen können, daß unsere Ernährung gesichert ist.“ Als wir dann zum Schluß noch allgemein die Frage stellten, wie viele von den Jungen denn nun beim Landdienst oder überhaupt auf dem Land bleiben wollten, da erhielten wir die übereinstimmende Antwort:„auf jeden Fall so lange, wie der Krieg dauert, denn in der Zeit sind wir hier am besten eingesetzt. Das weitere können wir uns dann später noch überlegen." K. D. kampf mit dem horpune wirkte wie eine Stecknadel— Der größte Fisch der Welt Ich stand zufällig ein Stückchen oben auf den Webleinen, und wie ich nun hinunterblickte, erschien mir das Wasser auf einmal mit einem vielfältigen Muster weißer Tupfen angefüllt: ein einziger riesiger Rauhhai, der größte aller lebenden Fische und einer der seltsamsten Haie, schwamm langsam vorbei. Der Fisch blieb in Sicht, bis wir die Barkasse aussetzten und abfuhren. Zehn Minuten lang war nun keine Spur von ihm zu sehen, dann tauchten die Flossen hundert Meter von uns entfernt auf, und wir sausten mit Vollkraft zu ihnen hin. Ben bediente den Motor; Frank und Pemasa hatten eine große Harpune in der Hand, die mit einem langen Tau an einem leeren Benzinkanister befestigt war. Als wir längsseit kamen, schwamm der Fisch nur etwa ein Meter unter Wasserfläche. Wir warteten, bis er fast ganz oben war, worauf unsere beiden Leute, um kräftiger niederzustoßen, einen prächtigen Stabhochsprung vollführten, die Harpune gemeinschaftlich fassend. Sie stießen sich kräftig ab, flogen in die Luft und ließen dann ihr ganzes Gewicht niedersausen, während sie dem Tier die Harpune in den Leib jagten. Gleichzeitig feuerte ich einen Revolver geradeswegs auf den Kopf des Ungetüms ab; mir glückten mindestens zwei Volltreffer. Der Kanister wurde über Bord geworfen und verschwand. Nach fünfzehn Minuten drang aufgeregtes Rufen von der Besatzung der Jacht zu uns herüber. Man lenkte unsere Aufmerksamkeit zu der anderen Seite; dort trieb der Schwimmer dreihundert Meter entfernt. Er war in der Mitte völlig eingedrückt wie eine riesige Sanduhr— ein Beweis für den Druck in der großen Tiefe, in die das Tier ihn heruntergezerrt haben mußte. Er bewegte sich langsam und stetig entlang. Wir hatten ihn bald eingeholt und erlebten jetzt eine Stunde herrlichster Spannung. Der große Hai war nie mehr als fünf Meter unter der Wasseroberfläche; gewöhnlich schwamm er nicht einmal ein Meter tief. Zweimal fuhren wir zur Jacht zurück, um neue Harpunen zu holen. Aber trotz der größten Anstrengungen der Samoaner verbogen sich die Dinger, als ob sie auf Stahl aufgetroffen wären. Pe meinte, daß sei bei großen Haien der gewöhnlicheren Arten häufiger der Fall. Die erste Harpune dringt leicht ein, aber danach macht es irgendwelch Sichstraffen der Hautmuskeln unmöglich, durchzustoßen. Wir versuchten, ein Ankerkabel über den Kanister und um den Schwanz herumzuschieben; aber das bißchen Fahrt, das wir noch hatten, machte unser Bemühen zuschanden. Ich beobachtete den Hai eine Stunde lang oder mehr und suchte mir die Flecke und ihre Anordnung einzuprägen. Ein Ende der Jagd schien nicht abzusehen; denn wir besaßen keine Harpuniergeschütz und waren nur hilflose Knirpse in unserem Unvermögen, diesem Riesen etwas anzuhaben. Sein gleichmäßiges Dahinschwimmen schien anzudeuten, daß er tage= und wochenlang so weitermachen konnte. Schließlich zogen wir die Schlinge um den Kanister zu und führten das Kabel zur„Zaca" zurück, wo es belegt wurde, worauf der Hai völlig längsseit herankam. Aber im Augenblick, wo er sich von der„Zaca" gezogen fühlte, riß er die Harpune aus, als ob es sich um eine Stecknadel handelte, und nahm ohne übermäßige Eile Kurs auf den offenen Stillen Ozean. Ich schätzte seine Länge auf knapp 10 Meter. Die prächtigen Aufnahmen, die John Tee=Van von der Quersaling machte, ermöglichten aber einen unmittelbaren Vergleich mit der bekannten Länge der Barkasse und ergaben, daß der Hai vom Kopf bis zum Schwanze 12,5 Meter maß. 7 Monate für das Kammerfensterln eines stürmischen Liebhabers In Lotzbach bei Dachau ist die 14jährige Rosl im Dienst bei einem Bauern. Auf sie hatte es der 25 Jahre alte Franz Brummer abgesehen, obgleich er das Alter des Mädchens genau kannte. Er erklärte der Rosl, daß er bald einmal zu ihr Kammerfensterln käme. Die Rosl erwiderte darauf nichts, denn sie wußte ja, daß vor ihrem Fenster Eisenstäbe waren. Deshalb ließ sie auch in den heißen Sommertagen unbekümmert das Fenster offen. Eines Nachts aber erwachte sie und sah den Franz an ihrem Bette stehen. Der stürmische Liebhaber hatte die Stäbe so weit auseinandergebogen, daß er sich hindurchzwängen konnte. Die Der Führer: Der wahre Sozialismus ist die Lehre von der härtesten Pflichterfüllung. Mai 1924. Rosl wollte aber von seinen ebenso kräftigen Liebkosungen nichts wissen und schrie laut um Hilfe. Nun verschwand der Franz schleunigst, aber am nächsten Tage erschien bei ihm ein Gendarm und nahm ihn mit ins Untersuchungsgefängnis, wo er zunächst 7 Wochen zubringen mußte, bis er jetzt sein Urteil hörte, das über 7 Monate Gefängnis lautete. e Essens Boxsport vor neuen Taten Veranstaltungen auch in den Vororten Fest stehl die Fronk der Heimat. Es ist ein Beweis seiner Stärke, daß der deutsche Sport auch in Kriegszeiten nicht brach liegt. Auch im Essener Boxsport legt man die Hände nicht tatenlos in den Schoß. Am Sonnlag rief der Kreisfachwart Hans Schnetgöcke seine Milarbeiter aus den Vereinen zusammen, um über die Zukunft zu sprechen. Die Stadt der letzten Deutschen Meisterschaften vor dem Kriege, die schon so viel für den Boxspork getan hat, wird sich auch forkan regen. Man wird die besten Essener Boxer, soweit sie noch nicht das Ehrenkleid des deutschen Soldaken kragen, in einer Kreismannschaft zusammenschließen, die über kurzem schon vor größere Aufgaben gestellt werden soll. Eine zweite Verkretung wird ebenfalls in den Ring kommen. Schauplat der ersten Boxkämpfe nach dem Kriegsausbruch wird der Städtische Saalban sein, wo noch im März Deukschlands Extraklasse um die Meisterschaft kämpfte. Weiter sollen Veranstallungen in Altenessen, Katernberg und Steele steigen. Es ist noch ein guter Stamm küchliger Jungen vorhanden, der demnächst den Kreis Essen in größeren Kämpfen verkreten soll. Wir nennen nachstehend die Namen der Kämpfer, die in erster Linie in Frage kommen: Fliegengewicht: Gundenblacher(Essener Boxring 23); Bankamgewicht: Koschir(Tus Helene Altenessen); Federgewicht: Dregereit (Katernberg), Schönfeld und Paschvoß(TuS Helene Allenessen); Leichtgewicht: Ducree(Steele) und Belusa(TuS Helene Altenessen); Weltergewicht: Hedwig(Steele); Mittelgewicht: Ricken und Karl Vogel(Essener Borring 23); Halbschwergewicht: Kühn(Polizeisporkverein Essen) und Schöller(Steele); Schwergewicht: Fox(Essener Boxring 23) und Hoffmann(TuS Helene Altenessen). Essener Boxern Niederrheins Staffel für Wupperkal Für den am kommenden Sonnlag in der Elberfelder Stadthalle stattfindenden Gan-Vergleichskampf der Amateurboxer vom Niederrhein und Mittelrhein ist nun auch die niederrheinische Staffel bekanntgeworden. Es handelt sich dabei um eine durch zwei Essener Boxer verstärkte Wupperkaler Mannschaft, in der vor allem die Mitwirkung unseres Meisters und Olympiasiegers Herbert Runge interessieren wird. Aus dem Mittelrheingau kommt, wie gemeldet, eine Kölner Stadlmannschaft. Die beiden Staffeln werden sich in Wupperkal wie folgt gegenüberkreten: Fliegengewicht: Gundelbacher(Essen)— Obermauer(Köln); Bantamgewicht: Koschir(Essen)— Schlitzer(Köln); Federgewicht: Becker(Wupperkal)— Birnich(Köln; Leichtgewicht: Wilte(Wupperkal)— Biemer(Köln); Weltergewicht: Scholz 2(Wupperkal)— Degen(Köln); Mittelgewicht: Herchenbach(Wupperkal)— Krieger(Köln); Halbschwergewicht: Fix(Wupperkal)— Krumm(Köln); Schwergewicht: Runge(Wupperkal)— Heuser(Köln). Kölblin— Lazek abgeschlossen Für den großen Boxkampfabend am 11. November, mit dem die Deutschlandhalle zu Berlin ihre Winkersporkzeik einleitet, ist nun der vorgesehene Hauptkampf zwischen Arno Kölblin und Heinz Lazek fest abgeschlossen worden. Die beiden Schwergewichtler kämpfen hier um das Recht der Herausforderung unseres Schwergewichtsmeisters Walter Neusel. Im Rahmenprogramm werden auch die Halbschwergewichtler Jean Kreitz(Aachen) und Heinz Seidler(Ber lin) kämpfen. Die Gauliga in Niedersachsen Riedersachsen führt die Fußball-Kriegsmeisterschaft in zwei Staffeln durch. VfL Osnabrück, Schinkel 04, Werder Bremen, ASV Blumenkhal, Bremer Sporlfreunde und voraussichtlich Osnabrück 97 werden in der Nordstaffel spielen, Hannover 96, Arminia Hannover, SC 07 Linden, Eintracht Braunschweig, VfB Peine und RSV Hildesheim 07 in der Südstaffel. Den Meister ermilkeln die beiden Gruppensieger. Er wollte seiner Freundin imponieren Der Totengräber von Genf trat als„Fliegerhauptmann" auf Nicht ohne Grund hat der Genfer Staatsrat vor kurzem ein striktes Verbot des Verkaufes und der Ausleihung getragener Militäruniformen erlassen. Es hatte sich ein Vorfall zugetragen, der zwar viel belacht worden war, gleichzeitig aber auch eine recht unerquickliche Seite aufwies. Vor einigen Tagen betrat die Kaserne von PlainPalais kurz vor dem Appell ein Fliegerhauptmann, der die ob des Neulings arg verblüffte Wachtmannschaft sogleich zu inspizieren begann. Zwei Korporale, die etwas verspätet antraten, wurden von ihm scharf ins Gebet genommen, der Herr Hauptmann kritisierte außerdem die „schlottrige Haltung“ der übrigen Mannschaft und verfehlte auch nicht, den Herren Offizieren seine Meinung zu geigen. Bis sich ein Leutnant, dem die Sache doch reichlich merkwürdig vorkam, ein Herz faßte und er die Frage wagte, ob der Herr Hauptmann denn einen schriftlichen Befehl für diese Inspektion vorweisen könne. Der Fliegerhauptmann erklärte, diesen Befehl habe er draußen im Auto vor der Kaserne gelassen, er werde ihn sofort holen.— Wer nicht wiederkam, war der Herr Hauptmann, der eilends das Weite gesucht hatte. Die Polizei konnte ihn aber noch erwischen. Wen hatte man vor sich? Den Totengräber des Genfer Friedhofes von St. Georges! Er hatte sich, der ewig ernsten Beschäftigung überdrüssig, für eine Theateraufführung die Uniform besorgt und dann gleich das Angenehme mit dem Nützlichen verbunden. Die Freundin strahlte, als ihr schneidiger Begleiter auf dem Spaßiergang durch die Stadt mit gelassener Würde den Gruß der„Untergebenen“ erwiderte. So war er auf den Geschmack gekommen und auf die Idee verfallen, der Geliebten noch einen besonders imponierenden Beweis seiner männlichen Kühnheit zu liefern. Die Mobangi-Neger mit dem Kreuz auf der Stirn Die mit einem besonderen Giftstoff in die Haut tätowierten und dann aufschwellenden Zeichnungen, die von vielen Negerstämmen für schön und heilsam gehalten werden, scheinen meist nach irgendwelchen Einfällen des Künstlers gemacht zu sein. Als kürzlich ein Forscher zu den Mobangis kam, mußte er feststellen, daß sie alle ein Kreuz auf der Stirn tätowiert trugen. Dabei waren diese Neger sonst gar nicht so fromm. Sehr im Gegenteil. Sie wollten zuerst nicht mit der Sprache heraus, weshalb sie sich ausgerechnet für ein Kreuz entschieden hatten. Aber endlich erfuhr man es: Einer von ihnen hatte einem Lehrgang in einer Missionsschule gefolgt und hier erfahren, daß die Neger mit einem Kreuz später gewiß in den Himmel, in das Paradies kämen. Wenn man also ein Kreuz auf der Stirn hatte, bestand die Möglichkeit, daß der„Todesengel“ alle Mobangis für Paradiesanwärter hielt und sie auf dem kürzesten Wege ins Paradies schaffte. Da lohnte sich denn eine solche Tätowierung schon... Für den Beweis inniger und woltuender Teilnahme, der uns beim Heimgange unseres lieben Entschiafenen zutell wurde, danken wir allen herzlichst Geschwister sahm und Angehörige Bochum-Dahlhausen, im Oktober 1939 Mark kostet diese Anzeige bei einmaliger Aufgabe Sie wird von Tausenden gelesen und verbilligtsich je öfter sie erscheint Wir erteilen Ihnen gerne jedegewünschteAuskunft Habe einen Transport schweine erhalten. 120 Pfd. bis zu Heinr. Becker, Buchholz 61. Telefon 2275. Kaufe laufend Ziegen u. Schafe z. Schlacht (Auch Rotschlachtg.) Georg Röhler, Essen, Ribbeckstr. 30 Teutliche Schrift im Anzeigenmannskript(nur einseitig beschreiben) hilft Fehler und Verzögerungen vermeiden. Für Beachtung ist der Verlag dankbat Aus amtl. Bekanntmachungen Erfassung der Kraftfahrzeug=Anhänger Der Polizeipräsidenk in Essen weist darauf hia, daß nach einem Erlaß des Reichsverkehrsministers Eigenlümer oder Halter von Kraftfahrzeuganhängern, wenn die Anhänger noch nicht mit einem Anhängerbrief ausgestatlel sind, sofort spälestens bis zum 31. Ohlober 1939 der Sammelstelle für Nachrichten über Kraftfahezeuge in Berlin C 2, Neue Königstraße 27/37, mit Postharte mitzukeilen haben, wieviel Kraftfahrzeuganhänger sie besitzen. Auf der Postharke ist auch die genaue Anschrift(Vorname, Zuname, Stand, Orl, Postami, Kreis, Straße, Hausnummer) gul leserlich anzugeben. Als Kraflfahrzeuganhänger gelten alle Fahrzeuge, die nach ihrer Banael zum Milführen hinter Kraflfahrzeugen bestimmt sind und von Kraflfahrzeugen fortbewegt werden, und zwar auch dann, wenn der Anhänger oder das ziehende Kraflfahrzeug zur Zeit stillgelegt ist. Ausgenommen von der Meldung sind nur Anhänger, die nicht unter die Vorschriften über das Iulassungsverfahren fallen, und zwar: a) Anhänger in land- und forstwielschaftlichen Belrieben, die für wechselnden Zug durch Gespann oder Zugmaschine eingerichtet sind, und Fahrzeuge für lierischen Zug, wenn sie ausnahmsweise von einem Kraftfahrzeug mitgeführt werden; b) land- und foeswlekschaftliche Arbeilsge. räte, die nur im Fahren(bestimmungsgemäß) Arbeit leisten können(z. B. Pflüge, Drillmaschinen, Mähmaschinen); e) Anhänger hinler Straßenwalzen: d) im Straßenban verwendete Maschinen, die von Kraftfahrzeugen mit nicht mehr als 20 km Höchstgeschwindigkeit mitgeführt werden; e) im„Gewerbe nach Schaustellerart“ von Ingmaschinen mit nicht mehr als 20 km Höchstgeschwindigkeit mitgeführte Wohn=Pachwagen. Dem Fahrzengeigenkümer bzw.=halter gehi auf Grund dieser Meldung an die Sammelstelle für Nachrichten über Kraftfahrzeuge von dieser ein Fragebogen zu, der der Sammelstelle sofort sorgfältig und gul leserlich ausgefüllt zurückzusenden ist. Die Unterlassung der Meldung oder Rücksendung des ausgefüllken Fragebogens wird mit Geldstrafe bis zu 150 RM oder mit Haft bestraft. Die Vorschrift gilt auch für Kraftfahrzeuganhänget der Reichspost und der Denischen Reichsbahn, nicht aber für solche der Wehrmacht, Polizei und SS-Verfügungskruppe und SS.Wachverbänden. Städt. Orchester, Bochum Vormiete: 3. Veranstaltung Sonntag, 29. Oktober, 11 Uhr im Ernst-Moritz-Arndt-Haus Kammer-Konzert Solistin: ILSE JOSTEN Programm: Rudolf Hoffmann: Kleine Suite für Bläserquintett, ob. 90— Erstaufführung Hormenn Unger: 3 Improvisationen für Klavier Robert Schumann: Toccata C-dur für Klavier Ludwig Thullle: Sextett für Klavier u. Bläserquintett Ausführende: Die Städtieche Bläservereinigung: O. Schneeberg, Johannes Berg. A. Fischer, CI. Uhlein Preise: 0.70 bis 1.50 RM. Karten sind an der Konzertkasse im Stadttheater von 10 bis 14 Uhr zu haben. Vormietekarten mit oiner bedeutenden PreleermäBigung stehen noch zu Verlügung. Berein für Turnund Rasensport e. B. Gegründet 1863 Hattingen Samstag. den 28. Oktober, 20 Uhr. im Weiltor Mitgliederversammlung Zu zahlr. Besuch ladet ein Der Vereinsführer. Die Bühne der Stadt Bochum Donnerstag. 26. Okt. 19 30—22 Uhr Vormiete C 1 Zum ersten Male! Der Maulkorb Lustspiel v. H. Spoerl. Freitag, 27. Oktober 19.36—21.45 Uhr Weißer Ring 1 Donna Diana Lustspiel von Moreto=Schlegel. Ein runder oder eckiger Ausziehtisch uno 4 Stühle (Eiche) zu kaufen gesucht. Angebote unt. Nr. 1945 an die Geschst. d. Ztg. in E.=Steele, Kaiser=Otto=Platz 6 bringte asterfolg Wenig gebr., versenkbganz billig, Kastenmasch. von 20 Mk. an. Langohr, Bochum. Humboldstraße 56, 1 Min. v. Hauptbhf. Dauerheim Korbach(Waldeck) findet alleinsteh. 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