Hattinger Zeiteng A Anzeigenpreis: Für 1 mm Höhe und 22 mm Breite 5 Pfg. Für Anzeigen im Textteil 1 mm Höhe und 75 mm Breite 20 Pfg. Ermäßigte Grundpreise und Nachlässe It. Preisliste Nr. 4. Anzeigenaufträge werden nur zu den„Allgemeinen Geschäftsbedingungen" angenommen und in„Die Heimat am Mittag" Ausgabe A veröffentlicht. Schluß der Anzeigenannahme morgens 10 Uhr für die am gleichen Tage erscheinende Ausgabe. Für die Aufnahme von Anzeigen an bestimmter Stelle wird keine Gewähr übernommen. keit aller durch Fernsprecher übermittelten Anzeigen wird nicht gehaftet. Geschäftsstelle und Schriftleitung: Obermarkt/ Kleine Weilstraßze. Fernsprech-Anschlußz: Hatlingen Nr. 2941, 2942 und 2943. Postscheckonto. Für die Hattinge Dortmund Nr. 11103. Postschließsach Nr. 21 u. ist von morgens 8 Uhr durchgehend bis abends Hattingen=Ruhr. geöffnet. Ausaabe A 91. Jahrgang Ruhrkreis Die große Heimatzeitung in Stadt und Kreis Nummer 158 Samstag, 8. Juli 1939 euglaud soee aus dem Fernen Osten verschwinden Antibritische Welle durch ganz Japon Riesige Demonstrationszüge und Massenversammlungen Tokio, 8. Juli. Die immer mehr um sich gretfende antibritische Bewegung in Japan hat durch große Kundgebungen der patriotischen Verbände und Organisationen in Tokio eine weitere Verschärfung bekommen. Am Freitag marschierte von der Heldengedenkstätte Yasukuni ein Demonstrationszug, der sich aus Mitgliedern dieser Verbände zusammensetzte, zur polizeilich gesicherten britischen Botschaft. Hier wurde eine Entschließung überreicht, die besagt, daß die britische antijapanische Haltung im Chinakonflikt den Fernostfrieden gefährde; das gesamte japanische Volk unterstütze Regierung und Wehrmacht in der Forderung nach grundsätzlicher Aenderung der britischen Chinapolitit, gegen die der schärfste Protest erhoben wurde. Der Demonstrationszug führte große Schilder mit, die die Aufschriften trugen:„Vereinigt euch in entschlossener Haltung gegen England!".„Nieder mit Tschiangkaischeks Helfershelfern!",„England, Hände weg vom Orient!" Auch studentische Verbände überreichten dem britischen Botschafter Craigie persönlich eine antibritische Entschließung. In Taihoku auf Formosa veranstalteten über 30000 Einwohner antibritische Massenversammlungen und übersandten antibritische Entschließungen an den britischen Konsul und an die Mitglieder des Kabinetts in Tokio. Die japanische Presse beschäftigt sich ausführlich mit dem Fortschreiten der antibritischen Bewegung und betont übereinstimmend, daß die Tokioter Konferenz zum Wendepunkt für die japanisch=englischen Beziehungen werden müsse. schi Schimbun“ bezeichnet England als den„Erzseind Japans", der im Namen der Menschlichkeit und Gerechtigkeit aus dem Fernen Osten vertrieben werden müsse. London ist empört Die Londoner Morgenblätter berichten empört über antibritische Demonstrationen in Javan, in Tientsin und Schanghai, aus Anlaß des dritten Jahrestages des Kriegsbeginns zwischen Japan und China. Die„Times“ berichtet aus Tientsin, daß die antibritischen Demonstrationen ohne Zwischenfälle verlaufen seien. Der„Daily Telegraph“ weiß aus Tientsin zu berichten, daß bei den chinesischen Demonstrationen die völlige Blockade der britischen Konzessin und der Abbruch aller wirtschaftlichen Beziehungen zu Großbritannien gefordert worden sei. Die Demonstranten hätten Flugblätter verteilt, auf denen die Rückgabe des britischen Gebietes an China gefordert wache. Schlagkräftige deutsche Lustwaffe Hoher Ausbildungsstand der fliegenden Verbände und der Flak Berlin, 8. Juli. Der Staatssekretär der Luftfahrt und Generalinspekteur der Luftwaffe Generaloberst Milch nahm in diesen Tagen im Auftrage des Oberbesehlshabers der Luftwaffe an Vorführungen der Flak=Artillerieschule in Rerik (Mecklenburg) und der Luftwaffen=Lehrdivision teil. Außer Generaloberst Milch waren die Chefs der Luftflotten 1 bis 4 und eine größere Anzahl höherer Offiziere anwesend. Die Scharfschießen der Flakbatterien aller Kaliber zeigten eindeutig, welchen hohen Stand unsere Flakwaffe hinsichtlich ihrer Ausbildung und Ausrüstung erreicht hat. Die Vielseitigkeit der Flakartillerie wurde durch ein eindrucksvolles Wirkungsschießen gegen Erd= und Seeziele deutlich vor Augen geführt. Im Anschluß an die Besichtigung bei der Flakartillerieschule in Rerik wurden bei der Lustwaffen=Lehrdivision Tag= und Nachtübungen durchgeführt. Die Kampf= und Jagdverbände zeigten in verschiedenen Angriffsarten und im scharfen Bombenwurf ihre fliegerische Disziplin und treffsichere Schlagkraft. Das Zusammenwirken vön Fliegertruppen und Flakartillerie wurde an Gefechtsaufgaben, die erschwerten Kriegsverhältnissen Rechnung trugen, dargestellt. Die zweitägigen Vorführungen eraaben ein anschauliches Bild, wie die Luftwaffe zur Steigerung ihrer Einsatzbereitschaft und Schlagkraft an der Vervollkommnung von Personal und Gerät ständig arbeitet. Holland hat in England gegen eine Garantie protestiert London, den 8. Juli. Der diplomatische Korrespondent des„Manchester Guardian“ spricht in seinem gestrigen Bericht über die Moskauer Verhandlungen von der Möglichkeit, daß sie auch fehlschlagen könnten. Zum ersten Male erörtert damit ein führendes englisches Blatt diesen Ausgang, und es dürfte sich nicht zuletzt um den Versuch handeln, auf die Sowjetrussen einen Druck auszuüben. Die holländische Regierung, so schreibt das Blatt weiter, habe gegen den Einschluß Hollands in irgendein internationales Garantiesystem protestiert. Dieser Protest habe in London einen sehr„ungünstigen“ Eindruck hinterlassen, denn Holland würde automatisch stets in jedes Paktsystem, das die„Sicherheit“ der westeuropäischen Mächte garantieren solle, eingeschlossen sein. Der holländische Protest werde daher in London, wie „Manchester Guardian“ mit echt englischer Ueberheblichkeit und Mißachtung der Belange kleinerer Staaten schreibt,„geving gesagt als höchst überflüssig empfunden“. vernichtet 2000 Hektar Ernte Warschau, den 8. Juli. Von einem schweren Unwetter wurde der ostpolnische Kreis Mielce heimgesucht. In sieben Landgemeinden vernichteten Hagelschläge 2000 Hektar der Ernte. England überzieht Deutschland mit einem Spionagenetz! Amtliche englische Konsulatsstellen treiben Spionage Berlin, 8. Juli. Wie in der Presse bereits gemeldet, sah sich die deutsche Regierung veranlaßt, die englische Regierung aufzufordern, den englischen Generalkonsul in Wien, Gainer, zurückzuziehen. Der englische Generalkonsul in Wien ist in die Angelegenheiten eines Verfahrens wegen Spionage verwickelt worden.— Der englische Generalkonsul hat Deutschland bereits verlassen. Hierzu schreibt der„Deutsche Dienst“: Die englische Regierung ist seit einiger Zeit dazu übergegangen, aus einem Geisteszustand krankhaften Mißtrauens und übertriebener Angst, vor allem aber in der Absicht, auf jedem Gebiet den Nachweis angeblicher deutscher Aggressions absichten zu führen und dadurch die internationale sphäre weiter zu vergiften, anständige und unbescholtene deutsche Männer aus England auszuweisen. Man hat sich dabei noch nicht einmal die Mühe genommen, die Maßnahmen zu begründen. Es genügte, daß diese Deutschen pflicht gemäß ihre Volksgenossen in England betreuten, ihnen mit Rat und Tat zur Seite standen, sie im Falle von Krankheit und Not unterstützten und sie in ihrem Deutschtum in fremder Umgebung stärkten. In dem gleichen Maße aber bemühten sie sich, loyale Gäste des Staates zu sein, in dem sie lebten und arbeiteten. Es genügte aber offenbar für eine Ausweisung aus England, ein überzeugter und treuer Anhänger des Führers und der nationalsozialistischen Weltanschauung zu sein. Diese englische Verkrampfung hat zeitweise bekanntlich zu einer wahren Spionenfurcht geführt. In jeder deutschen Hausangestellten sah man eine Gefahr für das demokratische System und für die Sicherheit des britischen Weltreiches. Hingegen mußte Deutschland in letzter Zeit feststellen, daß England mit allen Mitteln ein möglichst lückenloses Spionagenetz über ganz Dentschland zu spinnen versucht. Man ist dabei in den Mitteln nicht wählerisch. In das Personal amtlicher englischer Vertretungen, von Konsulaten und Generalkonsulaten, vor allem aber der Paßstellen hat man besonders geeignete und geschulte Angehörige der großen englischen Nachrichtenorganisation des Secret Service und des Intelligence Service kommandiert. Diese Durchsetzung des konsularischen Dienstes mit berufsmäßigen Geheimagenten wird auf die erträglich! „Kriegszustand" in Danzig. Die Presse der ganzen Welt versucht ihren ziösen Alarmmeldungen einzureden, daß in Danzig der Kriegszustand ziger selbst scheinen nichts davon zu merken. Hier auf unserm Bild, Die Presse der ganzen Welt versucht ihren Lesern mit tendentand herrsche. Die- Danauserm Bild, das am 6. Juli aufgenommen wurde, sehen wir die Terrasse des Strandbades des Volksbadeortes Heubude, angefüllt mit fröhlichen Badegästen und Zuschauern anläßlich einer dort stattfindenden Turnund Sportwoche.— Im Putsch= und Kriegszustand pflegen Städte meist ein anderes Gesicht zu haben.(Associated=Preß.) Was Beachte der Taa? Die Neuverordnung zur Indenfrage. Zur Lösung der Judenfrage in Deutschland liegt in Ergänzung zum Reichsbürgergesetz nunmehr eine zehnte wichtige Verordnung vor, die eine neugegründete „Reichsvereinigung der Juden in Deutschland“ zum Träger der Auswanderung der Juden, des jüdischen Schulwesens und der freien jüdischen Wohlfahrtspflege macht. Weder aus Haß noch aus irgendwelcher Sympathie ist diese organisatorische Regelung angeordnet worden, sondern einzig und allein aus der ganz nüchternen Erkenntnis der Notwendigkeit, die restlose Trennung der Juden vom Leben des beutschen Volkes so rasch und so klar als möglich durchzuführen. Zug um Zug sind die für die Zukunft bedeutsamen Maßnahmen ergriffen worden, die wie auch die neue Verordnung alle zeigen, daß die Haltung des nationalsozialistischen Deutschland gegenüber dem Judentum kompromißlos ist. Das deutsche Volk wünscht die Entfernung auch des letzten Juden aus dem Reichsgebiet, und erst wenn dieses Ziel erreicht worden ist, kann für uns im Innern die Judenfrage als gelöst betrachtet werden. Die Erfahrungen, die unser Volk ganz besonders in den Jahren von 1918 bis 1933 mit den Juden gemacht hat, sind zu bitter gewesen, als daß sie jemals wieder in Vergessenheit geraten könnten. Wir behalten auch in bleibender Erinnerung, welche maßlosen Provokationen das Jumentum sich nach der nationalsozialistischen Machtergreifung gegen das Reich herausnahm, und daß es u. a. die Morde an unseren Volksgenossen Gustloff und vom Rath auf Gewissen hat, abgesehen davon, daß die internationale Judenclique gerade jetzt der Hauptdrahtzieher der Einkreisungspolitik ist. In Deutschland haben Juden nichts mehr zu suchen. Die einzige Aufgabe, die die bei uns noch verbliebenen Juden zu erfüllen haben, ist die, ihre Auswanderung zu beschleunigen. Die organisatorische Grundlage dazu ist durch die Reichsvereinigung gegeben, die sich als örtlicher Zweigstellen der jüdischen Kultusvereinigungen bedient. Daneben sind zwei weitere wichtige Klärungen getroffen worden. Der Zustand, daß gelegentlich noch jüdische Kinder in deutschen Schulen unterrichtet wurden, ist enögültig liquidiert. Auch ist die jüdische Wohlfahrtspflege nunmehr zu einer rein jüdischen Angelegenheit gemacht worden insofern, als die Unterstützung minderbemittelter Juden aus den Mitteln des deutschen Volkes nicht mehr in Frage kommt. Es ist die Aufgabe der Inden, sich selbst einen Fonds zu schaffen und sich selbst zu helfen, nicht nur, was den vorläufigen unerbetenen Aufenthalt im Reiche betrifft, sondern vor allem auch hinsichtlich der Auswanderung. * Ein Blick nach London Ob wir wohl am kommenden Montag wieder feststellen können, daß über das Wochenende ein neuer Naziputsch in Danzig bevorgestanden hat? Wenn man das aufgeregte Gebaren in der ThemseStadt, in der die Lügenmeldung über den letzten Danziger Wochenendkrieg geboren wurde, an Hand der Lektüre Londoner Zeitungen beobachtet, kann man die Erwartung hegen, daß man in England erneut mit dem abgebrauchten Mittel operiert, Platzängste durch einen Hetzfeldzug zu überwinden. Den Leuten in der Fleet=Street, dem Londoner Zeitungsviertel, fällt ja bekanntlich nichts Neues mehr ein, um die verantwortungslos hervorgerufenen Besorgnisse des englischen Volkes anders als durch Greuelmärchen abzureagieren. Sicherlich wird man auch an diesem Wochenende wieder unruhige Stunden verleben, die die diesjährige„Season“ schon so stark gestört haben. Die Londoner Bürger sind in diesem Jahr jedenfalls wenig dazu gekommen, sich den Annehmlichkeiten zu widmen, die die Jahreszeit laut ungeschriebenem Gesetz in Gestalt von Gartenfesten und Golfveranstaltungen serviert. Man ist aus den Sorgen, die man sich selbst ausbürdete, als die Einkreisungspolitik erneuert wurde, nicht herausgekommen, und je länger sich die Verhandlungen mit den argwöhnischen Sowjets hinzögern, um so größer wird auch die Platzangst in London. Obgleich die Regierung immer wieder das Stichwort an die Presse weiterleitet, optimistische Darstellungen zu veröffentlichen, kann nichts über die Tatsache hinwegtäuschen, daß man eben höchst bedrückt und niedergeschlagen ist. Auch wenn man die neuesten Anweisungen des Foreign Office an den britischen Botschafter in Moskau als„letztes Wort" bezeichnet, ist doch ganz klar aus den englischen Blätterstimmen zu erkennen, daß man von der Wirksamkeit dieser offensichtlichen Drohung an die Moskauer Adresse nicht gerade felsenfest überzeugt ist. Die Verhandlungen in Moskau kommen nicht weiter, das ist eine Tatsache, die nicht zu bestreiten ist und die sich nun wirklich auch nicht mehr beschönigen läßt. 4 Herzlicher Abschied von Berlin Bulgariens Regierungschef trat gestern die heimreise wieder an Berlin, 8. Juli. Bulgariens Ministerpräsident und Außenminister Kjosseiwanoff hat nach seinem dreitägigen Staatsbesuch am Freitag um 18.08 Uhr die Reichshauptstadt im Sonderzug wieder verlassen. Reichsaußenminister von Ribbentrop gab dem bulgarischen Staatsmann das Geleit zum Anhalter Bahnhof, auf dem sich wieder viele führende Männer des Dritten Reiches zur Verabschiedung eingefunden hatten. Der Reichsminister des Auswärtigen überbrachte Ministerpräsident und Frau Kjosseiwanoff die Grüße des Führers. Die im Weltkrieg so bewährte deutsch=bulgarische Freundschaft kam wieder in den herzlichen Abschiedskundgebungen zum Ausdruck, die die Reichshauptstadt dem scheidenden bulgarischen Staatsmann bereitete. Drei Tage stand Berlin im Zeichen der weiß=grün=roten Farben des befreundeten Bulgariens, die auch am Abfahrtstage wieder die Straßen und Plätze Berlins schmückten. Reichsminister des Auswärtigen und Frau von Ribbentrop holten die hohen bulgarischen Gäste vom Schloß Bellevue, dem Gästehaus des Dritten Reiches, ab, um ihnen auf ihrer Fahrt durch die Reichshauptstadt das Geleit zum Anhalter Bahnhof zu geben. Auf ihrer Fahrt durch die Straßen Berlins über die Östwestachse, durch das Brandenburger Tor, die Wilhelmstraße bis zum Anhalter Bahnhof, begrüßten tausende Berliner den scheidenden bulgarischen Staatsmann. Auf dem Bahnhofsvorplatz, wo von hohen schlanken Masten die Banner Bulgariens und des Dritten Reiches wehten, hatte sich eine besonders große Menschenmenge versammelt, die mit lauten Heilrufen und Deutschem Gruß Ministerpräsident Kjosseiwanoff begrüßten. Auch viele Mitglieder der bulgarischen Kolonie hatten sich eingefunden und winkten ihrem Regierungschef herzlich zu. Kurze Kommandos ertönten, dann schritt unter den Klängen des Präsentiermarsches und der bulgarischen Nationalhymne Ministerpräsident Kjosseiwanoff mit Reichsminister des Auswärtigen von Ribbentrop und dem bulgarischen Gesandten Draganoff die lange Front der Ehrenkompanie der SS.=Leibstandarte Adolf Hitler ab. Dann begleitete ihn Reichsaußenminister von Ribbentrop zum Salonwagen, vor dessen Eingang sich die beiden Staatsmänner in langem freundschaftlichen Gespräch verabschiedeten. Reichsminister von Ribbentrop überreichte der Gemahlin des bulgarischen Staatsmannes einen herrlichen Orchideenstrauß. Dann bestiegen die bulgarischen Gäste den Salonwagen. Unter den Klängen der bulgarischen Nationalhymne fuhr der aus acht Wagen bestehende Sonderzug, der den bulgarischen Ministerpräsidenten zunächst nach München bringt, langsam aus der Halle. Reichsminister von Ribbentrop und die deutschen Persönlichkeiten verabschiedeten sich mit dem Deutschen Gruß, während der bulgarische Ministerprösident den auf den Bahnsteig zurückbleibenden Persönlichkeiten noch lange winkend seinen Gruß entbot. Ergebnis des Besuches: Vertiefung der natürlichen und traditionellen Freundschaft Die Aussprachen, die anläßlich des Besuches des bulgarischen Ministerpräsidenten in Berlin geführt wurden, boten Gelegenheit, die allgemeine Lage ebenso wie alle die deutsch=bulgarischen Beziehungen betreffenden Fragen zu erörtern. Die Unterredungen waren von den herzlichen Gefühlen der alten Freundschaft getragen, die zwischen Deutschland und Bulgarien herrscht. Sie bewiesen von neuem, wie sehr die natürliche und traditionelle Freundschaft der beiden Länder untereinander und zu Italien dazu beiträgt, Bulgarien als Faktor der Ordnung im südosteuropäischen Raum zu festigen. In diesem Sinne werden Deutschland und Bulgarien ihre Beziehungen in politischer, wirtschaftlicher und kultureller Hinsicht weiterhin vertiefen. London über den bulgarischen Staatsbesuch in Berlin London, den 8. Juli. Der Abschluß des Berliner Besuches des bul garischen Ministerpräsidenten findet in der Lon doner Morgenpresse starke Beachtung. Der Berliner Vertreter der„Times" stellt selbstverständ lich fest, daß der Besuch keinerlei Vertragsabschluß gebracht habe, also wohl nebensächlicher Natur gewesen sei. Der Besuch habe lediglich eine Gelegenheit für den Austausch freundlicher Versicherun, gen geboten und habe die Beziehungen zwischen Bulgarien und Deutschland im allgemeinen wenig verändert. Allerdings seien die Beziehungen zwischen Bulgavien und dem Dritten Reich als ein früherer Verbündeter und ein Land, das wie Deutschland unter den Friedensverträgen gelitten habe, immer besonders eng gewesen. Andere Blätter kombinieren, was wohl Kiosseiwanoff mit dem Führer verhandelt haben könnte und raten verzweifelt Rätsel. Kampf gegen Roosevelts Kriegspolikik im USA-Senat Washington, den 8. Juli. 34 republikanische und demokratische Senatoren beschlossen gestern in gemeinsamer Sitzung, jede Aenderung des bestehenden Neutralitätsgesetzes mit allen Mitteln zu bekämpfen. Der Republika. ner Johnson gab eine von sämtlichen Sitzungsteilnehmern unterzeichnete Erklärung bekannt, die sich vor allem gegen die Aufhebung der Waffenausfuhrsperre und gegen die Erteilung einer Ermächtigung an den Präsidenten wendet, nach der der Präsident im Falle eines überseeischen Krieges den„Angreiferstaat“ bestimmen kann. Nach dem bereits am Dienstag die Sitzung des Auswärtigen Senatsausschusses auf den Samstag vertagt worden war, gab heute der Ausschußvorsitzende Pittman eine erneute Verschiebung auf den kommenden Dienstag bekannt. Bereitet Paris den Rückzug vor? Man glaubt nicht mehr an einen Abschluß den 8. Juli. Im Hinblick auf die weitere Entwicklung der englisch=französisch=sowjetrussischen Verhandlungen legt die Pariser Frühpresse am heutigen Samstag zum erstenmal seit langer Zeit eine bemerkenswerte Zurückhaltung an den Tag. Die meisten Blätter beschränken sich auf die Wiedergabe kurzer Meldungen, wonach wieder„neue Instruktionen“ an den französischen und britischen Botschafter abgegangen sind. Am Freitag, spät nachmittags, habe in der französischen Botschaft in Moskau eine ausführliche Besprechung zwischen Naggiar, Sir William Seeds und Strang stattgefunden. Die französisch=britischen Unterhändler, so beton endie Blätter, würden vielleicht noch am heutigen Samstag oder am Sonntag von Molotow empfangen werden. Einige Blätter wollen wissen, daß die neuen Instruktionen auf die Einwände, die Molotow in seiner Note vom letzten Montag erhoben habe, antworten und mehrere Formeln umfassen werden, die der sowjetrussischen Regierung als„Diskussionsbasis“ unterbreitet werden sollen. Um Mitternacht verbreitet die Havas=Agentur eine aus Moskau datierte Meldung, worin es u. a. lakonisch heißt, daß zum vierten Male die Botschaften Großbritanniens und Frankreichs neue Instruktionen zur Weiterleitung an Molotow erhalten hätten. Ein endgültiges Abkommen erscheine daher„immer noch möglich“. Die„Epoque“ erklärt zu den Verhandlungen, die Sowjets müßten nun endlich sagen, ob sie ein Abkommen wollten ooer nicht, die „entscheidende Phase“ der englisch-französisch-sowjetrussischen Verhandlungen werde beginnen. Der„Matin“ bezeichnet die neuen Instruktionen als„französisch=britische Gegenvorschläge“. Die sowjetrussischen Einwände seien jetzt genauer be, kannt. Das Blatt betont, daß weiterhin ernsthafte Meinungsverschiedenheiten bestehen würden. Der„Jour“ ist außerordentlich aggressiv und glaubt scheinbar, daß Drohungen am besten geeignet sind, um die Verhandlungen zum Abschluß zu bringen. Er kennzeichnet die Mission Strangs folgendermaßen: Entweder einen Pakt abzuschließen oder aber eine Rückzugsstellung zu beziehen, d. h. als letztes Angebot einen„ziemlich vagen Beistandspakt zu dreien“ zu unterbreiten. Die sowjetrussische Tendenz, so schreibt das Blatt weiter, England eine Ohrfeige zu versetzen, habe obgesiegt.„Jour“ fordert dann als etwaige„Sanktion“ für einen Mißerfolg der Moskauer Verhandlungen die sofortige Kündigung des französisch=sowjetrussischen Beistandspaktes. Die außenpolitische Mitarbeiterin des„Oeuvre“, der scheinbar ganz der Atem ausgegangen ist, beendet die wehleidigen Ausführungen der ebenso verschnupften wie nervösen Blätter mit einer reichlich naiven Betrachtung der für die Westdemokratien gänzlich verfahrenen Situation. Das Foreign Office, so heißt u. a., sei der Ansicht, man müsse für alle Fälle„das Gesicht wahren“, den Kontakt mit Sowjetrußland aufrecht erhalten und mit allen Mitteln versuchen, durch ständige Beziehungen zwischen England und Rußland eine bessere Atmosphäre zu schaffen, damit eine Art„gegenseitigen Vertrauens“ zwischen beiden Ländern hergestellt werde. Teuerung in Polen Silbergeld wird gehamstert- Lebensmittelknappheit Kattowitz. den 8. Juli. In der letzten Zeit macht sich in Polen eine zunehmende Verknappung von Lebensmitteln stark bemerkbar. In der Oeffentlichkeit löst besonders die Tatsache große Beunruhigung aus, daß Zucker überhaupt nicht mehr zu haben ist. So ist es z. B. in Kattowitz und allen großen Industrieorten Ostoberschlesiens seit zwei Tagen unmöglich, auch nur das kleinste Quantum Zucker zu erhalten. Weiterhin herrscht auf den polnischen Lebensmittelmärkten eine zunehmende Verknappung von Reis und anderen Körnerfrüchten, die in der Ernährung der überwiegend beschränkt kaufkräftigen Bevölkerung eine Rolle spielen. Diese Verknappung lebenswichtiger Nahrungsmittel wird noch dadurch verschärft, daß die Preise für Gemüse und für Fleisch und Wurstwaren unaufhaltsam ansteigen. Besonders bezeichnend für die kritische Lage in Polen ist die Tatsache, daß aus dem öffent, lichen Verkehr das Silbergeld verschwunden ist. Der Grund dafür ist darin zu suchen, daß die ständige Kriegshetze der Polen die Bevölkerung veranlaßt, das Silbergeld zu hamstern, um einen gewissen bleibenden Wert im Hause zu haben für den von den Polen ständig angekündigten bevorstehenden Krieg. Man darf gespannt sein, wie die polnische Presse, die fast täglich über„Hungerrevolten“ und „unterernährten Soldaten“ in Deutschland zu berichten weiß, ihren Lesern diese von ihnen täglich immer fühlbarer empfundene Verknappung und Verteuerung lebenswichtiger Nahrungsmittel beschönigen wird. Englische Militärmission besichtigt die Dardanellen Istanbul, den 8. Juli. Nach dreiwöchigem Aufenthalt hat sich die englische Militärmission, die in Ankara militärische Verhandlungen führte, gestern über Istanbul nach den Dardanellen begeben. Die britischen Offiziere, die von General Lund geführt werden, befinden sich in Begleitung von mehreren türkischen Stabsoffizieren und reisen an Bord eines türkischen Zerstörers. Im Laufe des heutigen Tages werden sie Tschanakale besuchen. Von da reisen sie nach Smyrna weiter, der wichtigsten Festung an der anatolischen Westküste. In Smyrna befindet sich jetzt auch der Chef der türkischen Heeresleitung, Marschall Tschakmak. Wiederselen mit Lientsin Ein Gang durch Nordchinas größte Hafenstadt— Die Konzessionen sehr viel auf dem Spiel (Von unserem Mitarbeiter Haus Tröbst †.) Für England steht Gleichzeitig mit der schmerzlichen Nachricht von dem plötzlichen Tode Hans Tröbsts traf dieser vermutlich letzte Beitraa aus seiner Feder bei uns ein. Die Schriftleitung. (H. Tr.) Tientsin, im Juni 1939. Eine einfache Kartenskizze sagt laut Napoleon mehr als ein langer Bericht. Oder im Falle Tientsin:„Bremerhaven“ heißt„Taku",„Bremen“ Tientsin, und ersetzt man dann noch das Wort „Weser“ durch„Weißen Fluß“(oder chinesisch: Pei=ho), dann ist man in großen Zügen über den Begriff„Tientsin“, den zweitgrößten NordchinaHafen, vollkommen im Bilde. Dort wo der Peiho bei Taku ins„Gelbe Meer“ mündet, liegen die Trümmer der berühmten„Taku-Forts“, die der„Iltis“ im Boxerkriege niedergekämpft hat, als die Landungstruppen von Taku aus, den Peiho entlang über Tientsin auf Peking vorzustoßen versuchten... Dieses Tientsin steht auch heute, nach fast vierzig Jahren, wieder im Mittelpunkt des Welt=Interesses. Denn diesmal sind es die Japaner, die dort jene„Fremden=Konzessionen“ beseitigen wollen, die am Ausgang des vorigen Jahrhunderts von der damaligen kaiserlich=chinesischen Regierung den Deutschen, Oesterreichern, Russen, Engländern, Franzosen, Belgiern, Italienern und Japanern eingeräumt wurden. Deutsche und Oesterreicher haben ihre Konzessionen am Ende des Weltkrieges auf Beschluß der Feindmächte wieder abtreten müssen, die Belgier haben auf ihre freiwillig verzichtet, und die russische ist im Laufe der Revolutionswirren herrenlos geworden. Uebrig geblieben sind heute nur noch die japanische, italienische, englische und französische Konzession, und gegen die beiden letzteren hat Mitte Juni der japanische„Generalangriff“ eingesetzt. In Dairen, dem südlichsten Ausfuhrhafen der Mandschurei, bestiegen wir den japanischen Dampfer, der in etwa 18 Stunden die Mündung des Peiho erreicht, wo die zahlreichen Überseedampfer meist mehrere Stunden auf offenem Meere auf das Einsetzen der Flut warten müssen. Denn der Peiho ist stark lößführend, so daß bei Ebbe nur ganz kleine Schiffe die„Barre von Taku“— wie zum Beispiel einst das Kanonenboot„Iltis“— überwinden können. Rechts und links der Mündung erkennt man deutlich die bunkerartigen Trümmer der Taku=Forts, und dann geht es sechs Stunden lang den Fluß hinauf, der sich durch ein ungeheuer fruchtbares und dichtbesiedeltes Schwemmland bis nach Tientsin hinaufwindet, wo die Dampfer dann am„Bound“ oder am„Kai der Konzessionen“ anlegen. Das heißt: das ganze linke Flußufer der Millionenstadt gehörte einst den Deutschen, Engländern und Franzosen, während die Italiener und die Russen das rechte Ufer für sich beschlagnahmt hatten. Die„Fremden" hatten sich also auf diese Weise die günstigsten„Terrains“ gesichert, auf denen sie nun— man mag über die Art der Konzessionserwerbung denken wie man will— mit ungeheuren Kosten ihre Musterstädte mit all ihren musterhaften Anlagen und Einrichtungen auf chinesischem Boden erbauten. Diese„Fremden“ waren es, die aus Tientsin überhaupt erst einen Welthafen gemacht haben, was im übrigen— cum grano salis— auch für das heutige Tsingtau gilt: als die Deutschen kamen— ein elendes Fischernest, heute der drittwichtigste Hafen in Nordchina mit einer Bevölkerung von mehreren 100000 Menschen! Einige hundert Meter vom Peiho=Kai entfernt, aber parallel mit ihm, zieht sich eine unendlich lange, asphaltierte Prachtstraße hin, deren nördlichster Teil einst„Kaiser=Wilhelm=Straße“ hieß und die 1918 in„Woodrow=Wilson=Street“ umgetauft worden ist. Mit anderen Worten: diese internationale Straße läuft als Hauptverkehrsader durch die englische, französische und ehemalige deutsche Konzession: ihre Fassaden bilden die zahllosen Bankpaläste, die großen Hotels, die verschiedenen„Klubs", die Redaktionen der Tageszeitungen, die Waren= und Geschäftshäuser— das Ganze in seiner Art ein Gegenstück zum berühmten„Bund" in Schanghai, der aus unzähligen Bildern bekannt ist. Hier liegen die„Rathäuser“ und Verwaltungsgebäude der Konzessionsinhaber, die öffentlichen Parks, die Polizeistationen und äll jene Aemter und Behörden, die nun einmal das Wesen einer Stadtverwaltung ausmachen. Chinesische Polizisten in englischen und französischen Uniformen regeln den Verkehr, Trambahnen klingeln, Autos hupen, Rikschas surren— unter schattigen Bäumen der Strom der Fußgänger, denn jede Konzession ist eine Stadt für sich mit 100 000 und mehr chinesischen Einwohnern, unter denen die wenigen Europäer meist fast verschwinden. Befehle gingen über 11000 km Feldkabel Manöver der Heeresnachrichtentruppe vollkommen kriegsmäßig durchgeführt. Bad Wildungen, den 8. Juli. Die Lage am letzten Tage des Manövers der Heeresnachrichtentruppe hat einige neue taktische Gesichtspunkte gebracht. Der Angriff des linken Flügels der blauen Armee ist durch den Widerstand der roten Truppen zum Stehen gebracht worden, nachdem die Mainlinie erreicht wurde. Am Freitagmittag wurden, wie beabsichtigt, die Manöver abgebrochen, ohne daß sich noch wesentliche Veränderungen ergeben hätten, soweit sie die taktische Lage betreffen. Die Ausdehnung der Fernsprechverbindungen ist inzwischen noch erheblich größer geworden. Am vorletzten Tage des Manövers sind von der Nachrichtentruppe 114 Kilometer Heeresfernkabel, 260 Kilometer Felddauerleitung, 2330 Kilometer Feldfernkabel und 270 Kilometer schweres Feldkabel verlegt worden. Insgesamt sind bei der Uebung etwa 8500 Kilometer des Postnetzes von der Nachrichtentruppe benutzt worden. Verbindungen von etwa 250 Kilometer wurden in den letzten Tagen von den Nachrichtentrupps wieder eingezogen. Auf einem Nutz von mehr als 11000 Kilometer haben somit die verschiedensten Stäbe ihre Befehle erteilt. London„droht“ Moskau mit Abbruch der Verhandlungen London. den 8. Juli. Das englische Druckmanöver gegenüber den wenig erfolgreichen Moskauer Verhandlungen wird fortgesetzt, um den Preis des nun plötzlich kritisch behandelten Objektes zu drücken. Die bereits von einem führenden englischen Blatt, dem „Manchester Guardian“, geäußerte Ansicht von dem Fehlschlag der Verhandlungen mit Moskau wird auch vom„Daily Expreß“ demonstrativ unterstrichen. Sichtlich besorgt um einen entsprechenden Eindruck auf den sowjetrussischen Verhandlungspartner, schlägt das Blatt einen sehr radikalen Ton an und spricht rundweg davon, daß es„für England am besten sei, das „sowjetrussische Abenteuer abzublasen“. England sollte die Verhandlungen abbrechen und Mister Strang nach London zurückrufen. Das Blatt geht schließlich sogar so weit, unter diesem Gesichtspunkt auch die Frage der Garantie für Polen zu untersuchen und empfiehlt, daß England seine„ganze OsteuropaPolitik" im Licht dieses Ereignisses einer Ueberprüfung unterziehen" solle. Ju deei Zeilen Berlin. Reichsminister Dr. Goebbels hat den Chef des Presse= u. Propagandaamtes der Reichsjugendführung, Hauptbannführer Dr Karl Lapper, ins Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda berufen. Oldenburg. Auf der von den Reichspostdirektionen Aachen, Bremen, Dortmund= Düsseldorf, Oldenburg und Münster=Westfalen beschickten Postwissenschaftlichen Woche in Oldenburg sprach am Freitag Reichspostminister Dr. Ing. e. h. Ohnesorge. Brüssel. Generaloberst Milch ist aus Anlaß des von der belgischen Militärluftfahrt veranstalteten internationalen Fliegertreffens in Brüssel eingetroffen. Rom. Eine Abordnung deutscher Polizeioffiziere ist nach einem längeren Studienaufenthalt aus Lybien nach Rom zurückgekehrt, wo sie am Freitag vom Generalstabschef der faschistischen Miliz, General Russo und seinen engeren Mitarbeitern empfangen wurde. Athen. Im Athener Hafen Phaleron sind am Freitag der englische Flugzeugträger„Glorious", sowie drei Torpedobootszerstörer eingetroffen. Washington. Nach einer mehrmonatigen Krankheit starb am Freitag Marineminister Claude Swanson im Alter von 77 Jahren in Rapidan Camp(Virginien). Peking. Die in Peking ansässigen Japaner begingen am Freitag in ernstem Gedenken an die Gefallenen und in gläubiger Siegeszuversicht den zweiten Jahrestag des Beginnes des ChinaKrieges. Aber nicht nur an den Uniformen der chinesischen Polizisten oder den Uniformen der fremden „Besatzungssoldaten“ erkennt man sofort, ob man sich in der englischen, französischen, japanischen oder italienischen Konzession befindet. Nein! Auch der Baustil der Häuser ist so typisch„westlich=lokal“ gefärbt, daß man z. B. beim Ueberschreiten der englischen Konzessionsgrenze— die man in normalen Zeiten gar nicht bemerkt— sofort weiß, daß man„zu Hause", das heißt in Deutschland, ist. Deutsche Firmennamen, deutsche Geschäfte und deutsche Aufschriften, der mächtige, mit Hakenkreuzfahnen geschmückte„Deutsche Klub“, der an die Kaiserpfalz in Posen erinnert, deutsche Konditoreien, deutsche Buchauslagen, das Haus der deutschen Tageszeitung, deutsche Laute, deutsche Villen, deutsche Gärten, deutsche Schulkinder... mit einem Wort: ein Stück Deutschland auf chinesischem Boden. Nur eben: heute unter chinesischer Oberhoheit. Das heißt genauer: 1918 hatte Deutschland diese Konzession an China zurückgeben müssen, und da Nordchina heute unter japanischer Befehlsgewalt steht, sind heute die Japaner ae kacto nicht nur Herren der deutschen, sondern auch der österreichischen, belgischen und russischen Konzession, die heute— auf dem gegenüberliegenden Peiho=Ufer — den Hauptstapelplatz für den Nachschub der japanischen Nordchina=Armee bildet. Der Patriot mag diesen Besitzwechsel bedauern, aber in Asien ist nun eben mal eine neue Welt im Werden, und die Japaner haben im Verlauf des Krieges wiederholt unmißverständlich zum Ausdruck gebracht, daß die Zeit der„Fremden Konzessionen“ in Fernost heute endgültig vorbei ist und sie verlangen, daß England und Frank(Fortsetzung auf der 1. Seite 3. Blattl NUMMER 158 „DIE HEIMAT AM MITTAC“ SAMSTAG, 8. JULI 1939 Beick in die Heimat hattingen und der Fremdenverkehr Tagtäglich sieht man jetzt vollbesetzte Sonderwagen der Straßenbahnen oder große Reiseomnibusse mit Gesellschaften, Vereinen, Gefolgschaften, auch die Reichsbahn ist erheblich an der Beförderung von Reisenden und Gesellschaften beteiligt, die nach Hattingen kommen und sehr häufig von hier aus Wanderungen in die nähere oder weitere Umgebung unserer herrlichen Ruhrtalwälder unternehmen. Ermäßigte Sonderpreise der Reichsbahn, die neuen Einheitspreise der„Bochum=Gelsenkirchener“ für Gruppenfahrten mit Sonderwagen, ihre sogenannten Ausflugs=Einzelfahrscheine am Mittwoch und Sonnabend=Sonntag tragen zweifellos mit zur Hebung des Ausflug= und Fremdenverkehrs nach Hattingen und seiner schönen Umgebung bei. hattinger Polizeibericht für den Monat Juni 1939. Im Juni sind bei der hiesigen Ortspolizeibehörde folgende Anzeigen eingegangen: 2 wegen Fahrraddiebstahls, 5 wegen einfachen Diebstahls, je 1 wegen Unterschlagung und Sachbeschädigung, je 2 wegen Sittlichkeitsverbrechens und Betruges. 3 Personen wurden festgenommen, davon 1 wegen Verdacht des Sittlichkeitsverbrechens, 1 auf Ersuchen des Arbeitsamtes und 1 zur Verbüßung einer Haftstrafe. 9 Personen wurden wegen Trunkenheit in polizeiliche Verwahrung genommen. Ein Selbstmord durch Erhängen wurde registriert. 27 polizeiliche Strafverfügungen wurden erlassen, und zwar 3 wegen Berufsschulversäumnis, 1 wegen Fernhaltens eines Berufsschülers von Berufsschulunterricht, 12 wegen ruhestörenden Lärms und groben Unfugs, 4 wegen Uebertretung der Reichsmeldeordnung, 2 wegen Uebertretung der Marktordnung, je 1 wegen Uebertretung des Feld= und Forstpolizeigesetzes, des Maß- und Gewichtgesetzes, der Baupolizeiverordnung, der Polizeistunde und 1 wegen Freilassen eines bösartigen Hundes. Außerdem wurden 3 Verwarnungen erteilt, davon 1 wegen Uebertretung des Arbeitszeitsgesetzes, zwei wegen Uebertretung des Milchgesetzes. Ferner wurden 4 polizeiliche Verfügungen erlassen. Es handelt sich in 2 Fällen um die Beseitigung polizeiwidriger Verhältnisse in Wohnhäusern, 1 wegen verbotswidriger Lagerung von Knochen. Einem Gewerbetreibenden wurde die Ausbildung des Gewerbes untersagt. In der Stadt ereigneten sich 2 Verkehrsunfälle. Wegen Uebertretung der Straßenverkehrsverord, nung kamen 46 Personen zur Anzeige. 98 Personen wurden gebührenpflichtig verwarnt. 38 gewerbliche Unfälle wurden gemeldet und 6 wegen der zu erwartenden nachteiligen Folgen untersucht. Im Monat Juni sind in der Stadt Hattingen 124 Personen zugezogen, darunter 4 Ausländer, und 178 Personen, darunter 2 Ausländer, verzogen Nach dem Stande vom 30, Juni 193° betrug die Einwohnerzahl 17912. — Der Einheitsanstrich der Fahrzeuge im Güter=Fernverkehr. Der Reichsverkehrsminister hat die Frist für die Anbringung des Einheitsanstrichs an den Fahrzeugen des Güterfernverkehrs bis zum 31. Dezember 1939 verlängert.— Gleichzeitig ist bestimmt, daß die Fahrzeuge mit gewissen Angaben beschriftet sein müssen. So reisten die Hottinger 1912 in Urlaub herbede in grauer Vorzeit Geschichtliche Erkenntnisse über Jahrtausende hinweg Im Bereich der Gemeinde Herbede war bisher ein vorgeschichtlicher Fund bekannt, ein Bronzemesser, welches am Hardenstein gefunden wurde und sich im Märkischen Museum in Witten befindet. Wendet man die inzwischen gemachten Funde, sowie weitere Kenntnisse auf unser Gebiet an, so ist es doch möglich, einiges über die Vorgeschichte der Gemeinde zusammenzutragen. Die älteste schriftliche Urkunde, die von der Gemeinde Herbede berichtet, stammt aus dem Jahre 851. Wenn also Herbede in 12 Jahren sein 1100jähriges Jubiläum feiern kann, so blickt es dann schon auf ein Alter zurück, das nicht von vielen Orten der Nachbarschaft erreicht wird. Nach der Sage soll die Burg Hardenstein um 800 von Kaiser Karl dem Wittekind geschenkt worden sein. Fest steht, daß sie sehr alt sein muß. Was vor dieser Zeit liegt, ist durch irgendwelche geschichtliche Quellen kaum mehr zu erschließen. Seit der Eiszeit leben Menschen. Da aber die geologischen Bedingungen damals andere waren als heute, ist nicht ohne weiteres zu sagen, daß dort, wo heute Menschen leben, auch damals Menschen leben konnten. Bei uns hat es drei Eiszeiten gegeben. Die zweite hat in unserer Gegend die Ruhr erreicht und ist im Bereiche Herbedes wahrscheinlich vorgestoßen. Ich besitze einen kleinen Findling, der in der Nähe der Berglust gefunden wurde. Von einem größeren, der im Muttental gelegen haben soll, wurde erzählt, doch ist er wahrscheinlich verschüttet und nicht mehr aufzufinden. Während dieser Zeit dürften kaum Menschen hier gewohnt haben, da das Klima dies nicht zuließ. In den Jahrtausenden, die verflossen sind, wurde das Ruhrtal ausgetieft und dann wieder 8—10 Meter hoch mit Geröll angefüllt und wurde das übrige Gebiet stark abgetragen, so daß es ein besonderer Glücksfall wäre, wenn noch einmal etwas zu Tage träte, was an die Menschen der damaligen Zeit erinnert. Die ersten sicheren Spuren menschlichen Lebens sind aus der Jungsteinzeit vorhanden, welche etwa bis 3000 v. d. Ztr. reicht. In dieser Zeit verstanden die Menschen es schon, ihre Steinwaffen und geräte zu schleifen, so daß man daran erkennen kann, aus welcher Zeit sie stammen. Aus dieser Zeit sind in Durchholz und Vormholz nun einige Sachen gefunden worden. In Durchholz fand man vier Steinbeile. Davon ist eins, ein kleines, zierliches, schwarzes Beil deutlich dem westischen Kulturkreis zuzuweisen. Zwei Beile dürften bandkeramisch sein, also dem Kulturkreis zugehören, der sich an der Donau entlang bis zum Rhein herauf erstreckte und also vielleicht auch unser Gebiet erreichte. Ein Beil ist nordisch. Es wäre nun falsch, sagen zu wollen, daß wir hier Menschen verschiedener Kulturkreise als bodenständig annehmen müssen. Die Menschen der damaligen Zeit sind anscheinend viel gewandert oder haben sonst Berührungen miteinander gehabt, so daß es möglich ist, daß Waffen und Gehattinger Stadtspiegel — Hattinger Hausfrau! Der durch den gewal=— Laudarbeitslehrlinge werden losgesprochen. tigen wirtschaftlichen Wiederaufstieg unseres Volkes bedingte Mangel an Arbeitskräften erfordert den Einsatz und das Verständnis aller! Der sogenannte„Dienst am Kunden“ darf nicht dazu führen, die Ausbildungs= und Arbeitszeit von Lehrling und Verkäuferin dadurch zu vergeuden, daß sie als Laufboten verwendet werden. Sie sollen vielmehr ihre Lehrzeit dazu benutzen, auch in ihrem Beruf durch Leistungsertüchtigung wertvolle Glieder der Gemeinschaft zu werden.— Es widerspricht den Bestimmungen des Jugendschutzgesetzes und der damit erstrebten Erhaltung der Gesundheit und Arbeitskraft unserer Jugendlichen, wenn ihnen durch solche Botengänge ihre Freizeit unnötig verkürzt wird!— Laß dir nicht jede Kleinigkeit ins Haus bringen! Trage deine Einkäufe selbst nach Hause! Erledige die Einkäufe nach Möglichkeit nicht ausschließlich in den Abendstunden!— Dies schadet dir nichts(ältere Volksgenossen, Kranke und Kriegsbeschädigte sind selbstverständlich ausgenommen)— du nutzt dem Lehrling und der Verkäuferin und erweist der deutschen Volkswirtschaft einen großen Dienst— Diesen Text läßt die Deutsche Arbeitsfront(Jugendamt) als Plakat augenblicklich überall, auch bei uns, verteilen. Wir erwarten, daß alle Hausfrauen in Hattingen Stadt und Land die Mahnung beherzigen! — Spielantomaten in Gaststätten. Es ist wiederholt festgestellt worden, daß in Wirtschaften als Unterhaltungsspiel aufgestellte, mechanisch betriebene Spielgeräte verbotswidrig benutzt werden. Die Geräte können den Spielern nur zur Ausspielung von Getränken usw. unter sich zur Verfügung gestellt werden. Dagegen ist es nicht gestattet, daß der Wirt dem Spieler bei Erreichung einer bestimmten Zahl unentgeltlich Ge tränke oder ähnliches verabfolgt. Bei verbotswidriger Benutzung machen sich der Wirt und der Aufsteller strafbar, und die Geräte werden ein gezogen.* (Archivbild) Der Kreis=Presse= und Werbeleiter der Kreisbauernschaft Ennepe=Ruhr teilt mit: Die Landjugend der Kreisbauernschaft Ennepe=Ruhr begeht Samstag, den 15. Juli 1939, im Hagener Parkhaus ihr Sommerfest, das dadurch eine besondere Note erhalten wird, daß die Sieger der Gruppe Nährstand im Berufswettkampf Auszeichnungen erhalten und die Landarbeitslehrlinge losgesprochen werden, die im letzten Jahr ihre Lehrzeit durch die mit Erfolg abgelegte Landarbeitsprüsung beendet haben. — Ist das Kameradschaft? Es wird Klage darüber geführt, daß gerade in letzter Zeit an den von den Berufsschülern in der Heggerfeldschule untergestellten Fahrrädern mehrfach Zubehörteile entwendet wurden; so sind Fahrradpumpen verschwunden, Teile der Beleuchtungsanlage entwendet worden— ja, in einem Falle wurde sogar ein verschlossen gewesenes Fahrrad gestohlen und weggeschafft. Solche und ähnliche Fälle sind durchaus keine Ausnahmen, und es ist an der Zeit, den Schülern untereinander klar zu machen, daß derartiger Unfung aushören muß, denn teilweise geschieht dieser Schabernack aus den eigenen Reihen der Berufsschüler. — Mostrich auf Stottern. Sozusagen am Rande des Tages ereignen sich zuweilen kleine Humoristika, von vielen unbemerkt, von manchen anderen mit einem behaglichen Schmunzeln verzeichnet. Ein solch kleines Erlebnis ist die gestrige, an sich belanglose Begebenheit. Ein Lieferwagen fuhr Freitag vormittag die Fernverkehrsstraße 51 entlang; er schien allerlei Kolonialwaren geladen zu haben. Auch eine Portion Mostrich befand sich darunter. Irgendwie muß das Gefäß sich geöffnet haben. Bei jedem Motorruck flog ein Kleckschen Mostrich auf die Straße. Immer ein Klecks nach dem andern. Eine fast endlos lange Spur wurde daraus, eine förmliche Mostrichstraße. Bis hinaus vor die Stadt erstreckte sich die gelbe Spur. Und wer sie nicht gleich wahrnehmen konnte, der merkte es am Geruch, daß hier etwas nicht ganz in Ordnung war.— Eins muß man dem Fahrer des Mostrichautos als eine besondere Anerkennung in sein Leistungsbuch schreiben: Er versteht Spur zu halten, denn die Mostrichpunktierung zog sich schnurgerade über das Straßenpflaster dahin, ein Punkt genau hinter dem andern, wie am Lineal hingesetzt. Nur ein Bedauern müssen wir zu der Angelegenheit aussprechen: Es ist schade, daß zu jedem Mostrichklecks nicht auch ein Würstchen verloren wurde. Dann bekäme die Sensgeschichte erst ihre Pointe! — Wochenend' und Regen. Hofften wir, daß der Wochenendregen mit Beginn des Sommers eine Ausnahme sein werde, so müssen wir jetzt leider feststellen, daß die verregneten Sonntage Gewohnheit zu werden scheinen. Auch heute wieder hängt fahles Grau am Himmel, und die Wünsche für ein sonnenscheindurchflutetes Wochenendwetter werden möglicherweise abermals„zu Wasser“. — Ehrentafel der Alten. Ein bekannter Hattinger, Eisenbahnwerkstattschlosser i. R. Wilh. Führer, Straße der SA. 15, hat heute sein 70. Lebensjahr vollenden können. In den Kreis der Gratulanten reiht sich die„HZ.“ ein und wünscht das Beste für das nächste Jahrzehnt. — Reichsbank=Umsätze enorm gestiegen. Im Bezirk der Reichsbankstelle Bochum, zu der auch die Nebenstellen Hattingen, Herne, WanneEickel und Langendreer gehören, stiegen die Gesamtumsätze von 2,94 Milliarden RM. im Jahre 1933 auf 8,15 Milliarden RM. im Jahre 1938. räte von einem Kulturkreis in einen anderen kamen. Es sind aber in Durchholz und auch Vormholz viele Geräte gefunden worden, die auf Ackerbau hindenten, so daß wir in der Jungsteinzeit doch eine ansässige Bevölkerung vermuten dürfen. In der Nähe der Kellerstraße, an einem auch sonst interessanten Orte, fanden meine Schulkinder bei einer Suche ein Ackergerät, das aus dem bandkeramischen Kreis bekannt ist. Von diesem Orte, der exst vor etwa 25—30 Jahren gerodet wurde, ist noch etwas Interessantes zu berichten. Beim Roden fielen den damit beschäftigten Leuten große Steine auf, die in etwa Pflugtiese lagen und später beim Pflügen hinderten, so daß man sie entfernte. Der Vorfall war immerhin so bedeutend, daß er später öfter erzählt wurde. Leider erfuhr ich erst vor kurzer Zeit davon und stellte folgendes fest: Es handelt sich um etwa 50—60 Steine verschiedener Größe, von denen nicht mehr angegeben werden kann, in welcher Form sie im Boden lagen, ob etwa in Form eines Kreises oder in anderer Weise. Die größten Steine wurden zum Bau des Ehrenmales in Bommerholz verwendet und sie wogen manchmal bis etwa 60 Zentner. Sie bestanden aus Konglomeratgestein und waren scharfkantig. Viele davon befinden sich in Bommerholz in der Mauer eines Bauernhofes. An einer Stelle befanden sich zwei Steine übereinander. Da sich in der Nähe die Konglomeratbank unter Flös Finefrau herzieht, könnte vermutet werden, daß die Steine von dort herabgerollt sind. Dem widerspricht aber, daß sie scharfkantig sind. Es besteht die Vermutung, daß es sich hier um ein altes Grab gehandelt hat oder um eine alte Kultstätte. Zu letzterer Annahme würde die Lage des Ortes vortrefflich passen. Ein bedeutender Kenner der Vorgeschichte, den ich an den Ort führte, stellte fest, daß die Verhältnisse etwa so liegen wie bei einem Steinkreis in der Nähe von Siegburg. Vielleicht hilft hier der Zufall einmal weiter. Aus der jüngeren Steinzeit besitze ich dann noch eine wundervolle Speerspitze von einem neugerodeten Stück auf Berghausen. Dort fanden sich auch mehrere Stücke Feuerstein, so daß dort vielleicht noch mehr vermutet werden kann. Aus der Bronzezeit ist, wie gesagt, nur ein Messer bekannt, so daß über diese Zeit nichts gesagt werden kann. Die Bronzezeit endete um 1800 v. d. Ztr. Das Klima in Deutschland wurde nun schlechter und die Germanen, die bisher den Raum an Öst= und Nordsee bewohnt hatten, wurden gezwungen, weitere Wohnräume zu suchen. Sie stoßen nach Süden, Osten und Westen vor, erscheinen um 1000 v. d. Ztr. bei Minden, überschreiten um 750 v. d. Ztr. den Rhein bei Mörs=Diersfordt und dürften um diese Zeit auch bei uns angekommen sein. Ein genauer Zeitpunkt läßt sich natürlich nicht angeben. Dagegen läßt sich vermuten, daß seit dieser Zeit Herbede dauern besiedelt worden ist. Ein Stützpunkt für diese Annahme findet sich in der Flureinteilung. Wenn man eine alte Karte der Fluren betrachtet, dann fällt einem auf, daß die einzelnen Flurstücke im alten Herbeder Feld anders eingeteilt sind als z. B. in den Teilen der Gemeinde, die aus den alten Marken herausgeschnitten waren. Die Fluren sind dort länger, schmaler. Solche Fluren nennt man Eschflur(von gotisch: atisk= Saatfeld, Ackerland). In unserer Gegend erinnern an diesen Namen noch Esborn, Asbeck. Solche Eschfluren reichen nach Ansicht der Siedlungsforscher bis in die Vorzeit zurück. Besteht meine Annahme zu recht, dann geht daraus weiter hervor, daß die Besiedlung der heutigen Gemeinde von der Ruhr aus erfolgt ist. Bei einer so alten Gemeinde, wie es Herbede ist, kann man vermuten, daß schon der Name auf irgend eine alte Beziehung hinweist. Das ist auch hier der Fall. Herbede ist uns in ältester Form überliefert als Heribeddiu oder Heerbette. Das bedeutet im heutigen Deutsch so viel wie Heerlager. Nun wissen wir wohl, daß im Dreißigjährigen Kriege auf dem Lothringer Berg ein Heer gelagert hat, aber das kann natürlich nicht maßgebend sein für einen Namen, der Jahrhunderte früher schon vorhanden ist. Der Name sagt uns aber vielleicht etwas, wenn wir ihn mit einem Namen in Beziehung setzen, der bisher ohne Inhalt geblieben ist. Gehen wir von Herbede nach Blankenstein, so finden wir links am Wege bei dem Steinbruch eine Wirtschaft:„Zur alten Burg." Man wird aber dort vergeblich nach den Mauerüberresten einer Burg suchen. Der Name„Alte Burg“ haftet noch an solchen Stellen, an denen sich in vorgeschichtlicher Zeit eine Wallburg befand. Aus unserer Gegend ist eine solche bei Winz bekannt, die auch den Namen„alte Burg“ führt, wie mir erzählt wurde.(Der Verfasser denkt dabei vermutlich an das Waus Wallbaum. D. Schriftltg.) Diese„alten Burgen“ sind früher vielfach Kultstätten gewesen, aber sicher auch sonst Versammlungsstätten eines Stammes. Betrachten wir den Heute Eröffnung unseres neuen Hauses Steele, Dreiringstraße 18 Möbelhaus Temming K.-G. Namen Herbebe aus dieser Sicht, dann wird wahrscheinlich, daß Herbede in früherer Zeit ein Versammlungsort für Kriegsaufgebote war. Die alte Terassenfläche am Bahnhof Blankenstein, an der dieser Name haftet, eignet sich für solche und die andern angeführten Zwecke vorzüglich. Dazu kommt, daß in der Nähe ein Bauernhof liegt, der zu den ältesten von Herbede gehört und von den andern ziemlich abseits gelegen ist. Es ist der Hof Rüsberg, das heutige Bochumer Kinderheim. Man weiß aber, daß in der Nähe alter Kult= und Versammlungsstätten ein Bauernhof zu liegen pflegte. Ich halte meine Deutung danach für genügend gesichert. Eine spätere Suche soll ergeben, ob irgendwelche weiteren Anhaltspunkte vorhanden sind. Bleiben wir zunächst bei den Namen der anderen Ortsteile.— Bommerholz soll ausgeschlossen bleiben, da es zweifelsohne in diesem Zusammenhang zu Bommern gehört. Die Namen Vormholz und Durchholz sind ohne weiteres zu deuten als Teile der Gemeinde, die„vor dem Holz“ lagen oder erreicht wurden, wenn man„durch das Holz“ ging. Das Holz ist die ehemalige Mark, der gemeinsame Wald, an dem heute noch Herbeder Bürger Anteil haben. Schwieriger ist der Name„Kcämpen“. Man versteht darunter leicht einen eingefriedigten Raum, der zur Viehweide benutzt wird. In unserer Gegend hatte der Name in alter Zeit aber eine andere Bedeutung. Man muß wissen, daß ursprünglich der gesamte Besitz auch das Feld, gemeinsamer Besitz war. Das stellte sich aber als unzweckmäßig heraus und so blieben später nur Wald, Wiese, Wasser im gemeinsamen Besitz. Der Einzelbesitz, der dann später auch den Wald umfaßte, führt nun den Namen„Kamp“, von dänisch„Feldstein“. Die Flurkarte zeigt nun wieder, daß am Kämpen die Fluren deutlich nach Art der Kampensiedlung geteilt sind. Der Kämpen ist also der von Herbede aus mit Einzelsiedlungen besetzte Teil. Diese Besiedlung wird übrigens kaum in vorgeschichtliche Zeit zurückreichen. Die Kampensiedlung ist jüngeren Datums. Noch ein anderer Name weist auf eine frühere Kultstätte hin. Es ist die Hexentreppe. Wie sich alte Leute erinnern können, soll es hier früher gespukt haben. Man vermied es, nachts um 12 Uhr hier vorbeizukommen. Daß sind Anzeichen, die auf uralte heilige Stätten deuten. Näheres läßt sich natürlich nicht sagen. Wie übrigens solch alte Beziehungen umgedeutet wurden, weil man sie nicht mehr verstand, dafür bietet die „Hexentreppe“ ein Beispiel. Man sagte später, daß bei nassem schlüpfrigem Wetter die Steine, auf denen man die Hexentreppe, ein früher schlecht gangbarer Weg, passieren mußte, so schlüpfrig seien und man so leicht darauf ausgleiten konnte, als wenn es„verhext“ sei. Der erste bekannte germanische Stamm, der unser Gebiet besiedelte, waren die Chattuarier. Ihnen folgten die Sachsen. Die Chattuarier oder Hattuarier sind noch aus einigen Namen erkennbar. Im Ortsteil Vormholz liegt die Kattenjagd, die vielfach in Katzenjagd umgedeutet wird, mit diesem nützlichen Haustier aber nichts zu tun hat. In Herbede gibt es den Kattenpoot, der dort liegt, wo heute die Bude von Wösthoff steht. In der Nähe deutet der Kattenstein bei Blankenstein noch auf diesen Volksstamm hin, der ja auch die Ursache zu dem Namen Hattingen war. Da auch der Hardenstein früher Hattenstein hieß, so liegt wahrscheinlich auch hier eine Beziehung zu den Chattu ariern oder Hattuariern vor, womit das Alter des Hardensteins erwiesen wäre. Es wird jedem Besucher des Hardensteins auf fallen, daß an dieser Stelle, die heute gar keine Bedeutung mehr hat, eine Burg steht. Das ist in der Tat nur zu verstehen, wenn man annimmt daß hier in alter Zeit Verhältnisse bestanden, die eine solche Anlage sinngemäß machten. Wahrscheinlich führt ein uralter Weg hier vorbei. Oberhalb des Hardensteins befinden sich alte Hohlwege. Aus dem Mittelalter ist bekannt, daß hier in einem Frühjahr ein Zigennerfuhrwerk mit einigen Leichen gefunden wurde, welches im Winter im Schnee stecken blieb. Auch in geißiger Beziehung können wir eine Verbindung mit der Vorzeit deutlich feststellen. Mindestens seit der Bronzezeit, wahrscheinlich schon früher, sind uns von unseren Vorfahren sinnbildliche Darstellungen überliefert, die das Weltbild unserer Vorfahren darstellen. In einem Falle ist ein solches Sinnbild durch die Jahrtausende hindurch bis in unsere Tage in seiner Bedeutug erhalten geblieben. Das ist das Herz. Ein anderes Sinnbild ist heute wieder zu seiner Bedeutung erweckt worden. Das ist das Hakenkreuz. Solche innbilder finden sich auf Geräten, Waffen, Schmuckstücken und auch im Gebälk der Häuser. Im Bereiche von Herbede findet sich in den Giebeln der alten Bauernhäuser zumeist ein schachbrettartiges Muster, wie es besonders schön am Bauernhaus Schulte=Saldenberg zu sehen ist. Dieses Zeichen ist das Sinnbild der Mutter Erde und will den Wunsch ausdrücken, daß diesem Hause Fruchtbarkeit beschieden sein soll. Weiter kommt in den Giebeln die„Man“= Rune vor, das Sinnbild des aufsteigenden Lebens. Auch hier ist der Wunsch nach neuem Leben, also nach Fruchtbarkeit, ausgedrückt. Weiter zeigen das Gebälk unserer Bauernhäuser das Malkreuz und den Weltenbaum, beides Sinnbilder des Weltalls. Sie sind schön am Bauernhaus Meesmann zu sehen. Wenn auch der Boden unserer Heimat Herbede keine so glänzenden Zeugen der Vorzeit ans Tageslicht gebracht hat, wie das an anderen Stellen der Fall ist, so zeigt uns doch das, was wir aus der Vorzeit erschließen konnten, die Verbindung des heutigen Menschen mit den Menschen der Vorzeit und zeigt uns weiter unsere kleine Heimat im Lichte großer Zusammenhänge des ganzes Volkes. Das ist heute der Sinn aller heimatlichen trachtung. Paul Jung. Neues aus den Aemtern Blankenstein — Silberhochzeit. Heute feiern die Eheleute Heinr. Michalsky und Frau geb. Scherer, Sprockhöveler Straße, das Fest der Silberhochzeit. Die„HZ.“ schließt sich den vielen Gratulanten glückwünschend an. Sprockhövel — Wichtig für Sänger. Für die Durchführung der Wertungssingen im Oktober sind im Bezirk 3 des Sängerkreises Hagen=Ennepe=Ruhr Gruppen gebildet worden, die die einzelnen Gebiete umfassen. Für den hiesigen Bezirk ist die Gruppe XII Sprockhövel maßgebend, der außer den Sprockhöveler auch die Vereine in Niederstüter und Oberstüter angehören. Es seien die Vereinsführer darauf aufmerksam gemacht, daß Chöre und Lieder bis 10. Juli anzumelden sind. verbreitern, Bürgersteige in Ordnung zu setzen. Die seit einiger Zeit in Gang befindlichen Arbeiten an der unteren Hauptstraße und dem Eingange zum Loh gehen ihrer Vollendung entgegen. Weitere Arbeiten sind für die Kohlenstraße vorgesehen. — Ausflug zum Baldeneysee. Wer des öfteren Fahrten in die Ferne unternahm, wird immer wieder feststellen, daß gerade unsere engere Heimat mit ihrer Berg=, Tal= und Flußlandschaft nicht zu unterschätzende Reize bietet. Ausflüge in die nähere Umgegend haben neben der Schulung von Auge, Herz und Gemüt für die Eigenarten der Heimat den Vorteil der Billigkeit.— Kinder der hiesigen Burgschule unternahmen am gestrigen Tage eine Fahrt auf dem Baldeneysee. Nach einem Fußmarsch durch Byfang und Kupferdreh fand die Rundreise auf einem Motorboot an Heisingen, Baldeney, Haus Scheppen, Hügel, Werden vorbei viel Anklang. Ein Spiel auf grünem Anger bildete den Abschluß des Ausmarsches. — Im Silberkranz. Am 11. dieses Monats können die Eheleute Ewald Keßler und Frau Helene geb. Scheer, West=Herbede, Renocken 16a, auf einen 25jährigen gemeinsamen Lebensweg zurückblicken. Die„HZ.“ gratuliert zu diesem Tage herzlichst. Altendorf-Ruhr — Straßenarbeiten. Zur Zeit ist man hier damit beschäftigt, eine Reihe zum Teil schadhafter Straßenteile auszubessern oder Fahrbahnen zu Siäwen Feaulue teccken int Greine Bi dä Räubers op’m Isenbiarg— Acht Köppkes Koffi Watt iähr in dä Platte gestiägen war, eck wäit et nich. Ow dat häite Wiär dran schuld war wäit de Döiwel watt. Kuott un lang. Düese Dage kräigen Hetti Kicher, Lina Flott, Mariechen Lachmol, Emma Lotsusen, Adele Strammbuost, Hedwig Neihnotel un Hanna Kuotten dän Infall, mol äinen Utflug te maken. Nu mout eck seggen, datt sä jo dat ganze Johr nich rutkommt, un dorüm es iähr so'n Utflug ouk to günnen. Dä Mannslüe bruken ouk käine Angst te hämm'n, datt sä in dä Ruhr värsöipen. Dänn se schiämt sick alletomohl, an dä Ruhr iähre dicken Bäine to wiesen. Am Friedag trocken sä los. Awgeküert war, sick üm äin Uhr to driäpen. Lina Flott war üm veerelvöräin all do. Dat es ümmer so iewrig. Dorüm es ät ouk so dick as'n Pruokeliesen. Ungedüllig hüppen et van äin Bäin op't annere. Dä annern warn noch am Kommen. Aein Uhr kam Emma. Et hadde sick etwas lange biem Middagiätten opgeholl'n. Hetti un Hedwig kamen fief Minuten läter. Mariechen mog ähr däm Käl nohm Kuohlbiärg helpen. Hanna hadde noch met dä Keihe äin Gedöinze. Un so warn sä glücklich üm halw twäi tosam'n. Järst wor jo wuohl düchtig geschannt. Ower, as sä dann alle so tosam'n worn, do värdruogen sä sick wier. Dä Grammophonplatten worn opgedräget, un dann gong et ohne Fahne flottwäg noh dä Ruhr tan. „Nä, nu kiek es," sag Hedwig,„so dulle Fraulüe. Goht do värraftig in't Water.“ Dobie wiesen ät met dä Hand noh dä Ruhr, wo so'n paar Miäken am Baden wörn.„Datt sick dä nicks antreckt — nä, so'ne Lüe!" „Ach, komm, lott us trecken, eck häw Koffiduost," sag Mariechen un trock dä annern an dä Schlippe. Sä schuockeln noh Hattingen un sochen sick äin Café. Bolle saaten sä biem Köppken Koffi. „Vandage wätt geliäwet," sag Hetti un hoer nich ähr op, bis ät drei Köppkes van dän schwatten Koffi runner hadde. Dann trocken sä widder. Hattingen wor sick noh allen Regeln där Kunst angekieken. Sä nüörgeln üöwer dä schäiwen Wänne un frei'n sick Adeesse ünbekantet Aus dem Leben einer Privatsekretärin(Lichtburg Hattingen) Das Thema der Privatsekretärin wird hier einmal von einer ganz anderen Seite beleuchtet. Sie wird hier zwischen zwei Männer gestellt, die als Vertreter der älteren und der jungen Generation heftigste geschäftliche Gegner sind und bei ihren Millionenprojekten alle Möglichkeiten der Verwirklichung der eigenen Ideen und Wünsche ihrer Kapitalgruppen ausnutzen. Dem Jüngeren dieser Finanzgewaltigen gehört das Herz der kleinen Privatsekretärin, dem Aelteren ihre Arbeit und ihre Sympathie. Die Probleme, die dieser Film veranschaulichen soll, könnten(wenn auch nur in verengtem Maßstab) Wirklichkeitsgeschehen sein, so natürlich und unkompliziert werden sie aufgeworfen und gelöst. Friedl Czepa mit ihrem Wiener Scharm ist die Privatsekretärin zwischen den beiden Männern. Für die Rolle des Aelteren gewann man Ernst Dumcke, den man jetzt lange nicht sah und der eine häufigere Verpflichtung für bestimmte Rollen mit Sentiment=Einschlag durchaus verdient hätte. Ein neues Gesicht ist der jüngere Gegenspieler, der Wiener Hans Schott=Schöbinger, der den zwar ohne eigene Schuld unermeßlich reichen, aber trotzdem für den Lebenskampf brauchbaren Multimillionärssohn abgibt. Um diese drei gruppieren sich Hertha Feiler, die die Tochter des englischen Millionenlords spielt und dabei eine glaubhafte Linie zu halten weiß und Tibor von Halmy, der waschecht den verkalkten, vertrot telten und reichlich degenerierten Lordsohn hinstellt. Seine Patzer, durch die er unbedingt sicher alle Situationen durcheinanderwirft, wecken echte Heiterkeit, während der noch als Staffage eingefügte Sekretär des jungen Bonktrust=Leiters zu stark„veramerikanisiert" ist und unglaubhaft wirkt(Karl Skraup). Schöne Landschaftsaufnahmen vom Mittelmeergestade, ebensolche aus dem Prag von heute und von den Pariser Boulevards erweitern den Wert des Films, der als leichte, unterhaltsame Kost für den Sommer in jeder Form anspricht und Interesse finden wird. Shirlei auf Welle 303 Zentral-Theater Hattingen Da wird, wie bei allen mit der kleinen Shirley Temple georehten Filmen, dies Küken in den Mittelpunkt einer um es herum aufzubauenden Handlung gestellt. Es ist die Trägerin der Filmhandlung und wird in ihr und durch sie zum „Star“.— Dieser Vorgang entspricht dem Geschmack der Amerikaner in jeder Form und stellt Konzessionen an sie dar, die den Begriff des „Wunderkindes“ ja auch mehr vom Superlativen aus sehen und mit seinen geschäftlichen Ausnutzungsmöglichkeiten verquicken. Darüber hinaus aber fügt man nun eine Menge menschlicher Gefühle und sympathisch wirkender Züge in diese „Star“=Handlung ein, und so kommt dann ein Film zustande, der trotz seiner„Wunderkind"ypothesen gefallig wirkt und auch wirklich gefällt. Nicht vergessen dabei darf man nämlich, daß die Amerikaner noch eine andere Einfügung vornehmen, um auch den Lachlustigen auf seine Kosten kommen zu lassen: sie streuen urkomische Situationen ein, Knallpointen an Lachern, wie sie ausgesprochene Lustspiele nicht gestaltungskräftiger aufweisen könnten. Das alles zusammen ergibt also„Shirley auf Welle 308“. Schnippisch weiß sie den vorlauten und geistig ein wenig angeknockten Onkel abzufertigen, der aus ihren Talenten Kapital zu schlagen sucht, altklug wird sie mit der Stieftante Miranda fertig, die ein steinhartes Herz hat und so leicht nicht zu erweichen ist. Alle Register ihres Scharms weiß das kleine Wundermädel zu ziehen, wenn es gilt, die Rundfunkgewaltigen für sich einzunehmen, und so macht sie sich zum Liebüöwer dä Kläier un dä Schauh. Ower vüör dä Hälfte van dä Fraulüe wor'n käine Schauh dobie. Dä woll'n ümmer welke häwen, wä van inwennig veertig un van buten säßundiättig worn. Uem väier Uhr kamen sä am Isenbiärg an. Dä Schwäit stond iähr vüör dä Stäne. Dann gong et dän Biärg rop. Aeine schow dä annere. „Hier häwet fröiher dä ollen Räubers gehuset," sag Lina, wat so'n biättken in dä Grschichte Beschäid wußte.„Hier dän Biärg sind sä ümmer rop un runner geklumm'n.“ „Hu,“ sag Hanna,„maak mi nich bange. Mie es ät so grüggelich."„Mie ouk," sag Mariechen. „Lot us leiwer üm gohn,“ sag Hedwig.„Quaterkunterie," sag Hetti un trat stramm an. Uem halw fief worn dä Kuselanten buom'n. Elfmol häwet se Pouse gemakt un sick van dä Räubers wat värtallt. Nohiär worn sä nich mähr grueselig. Van dä Höchte käiken sä sick dann dat Ruhrdahl an. Unn'n gongen Lüe vüörbie.„Diän mög eck gärne op dän Kopp spiggen,“ sag Ma riechen un värsochte et onk. Do spugge ät sick selwer op dän Schlips.„Nä, man wätt olt," sagg ät, un wiesche sick dä Schnute aw. Langsam trocken dä siäwen üöwer dän Kopp vam Jesenbiärg. Dä Vüöggels worn stille. Sä kamen doch nich to Wort. Dä siäwen hadden dat Ganze. Sä värtallten sick düett un datt. Van Nohbers Minna, van Lüese an dä Groutebouhn, van Hochtied, Värlobung un Kinndoupe un etwas van dä Mannslüe. Ower lott se män küern Us könnt sä nicks Gueddes nohseggen. As sä sick dä Mule bolle in Brand geküert un an dä äine Siete vam Jesenbiära sick acht Köppkes Koffi wäggeprümt hadden, dachden sä so langsam an dä Häime. „Ea mout dä Hippe fohrn," sagg Adele. Jo hanna mog dä Kauh melken. Emma vüör Martin äin halw Liter halen, un so widder. Dä siäwen suusen noh dä Strootenbahn, stäigen in un dann gong ät im Susa noh dä leiwen Mannslüe, wä sä schon lange värmißt hadden. Watt giett alöiwen könnt Inkem Willm. ling aller, die im Film mitspielen und damit auch zum Liebling derer, die sich diesen Film anschauen. Die Synchronisierung ist eine technisch gute Leistung der Ateliers, Carmen Lahrmann, wie wir sie mit ihren entzückenden Kinderliedchen vom Funk her kennen, sprach den verdeutschten Text. Der Film, der auf Gefühl und Lachreiz in gleicher Weise spekuliert, erfüllt durchaus, was man sich von ihm erhofft: er weiß zu unterhalten und läßt einen den Abend nicht gereuen. * In den neuesten Tonwochenschauen beider Theater erlebt man die Bilder von den großen Bränden im Londoner Geschäftsviertel, deren Ursache man in politischen Beweggründen sucht, Sabotageakte nämlich irischer Militaristen, und sodann eine Reihe herrlicher Bilder vom Stapellauf des neuen Kreuzers„Lützow“, einer weiteren scharfen Waffe unserer Kriegsmarine zu Schutz und Schirm der Heimat. Nebenher wieder unterhaltende und sehr lehrreiche Kulturfilme. „Die Hochzeitsreise" K. T.-Lichtspiele Nierenhof Charles de Coster, der flämische Dichter, der mit Leidenschaft seinen Roman vom Till Eulenspiegel schrieb, von dem lustigen Kauz, der ein grimmiger Kämpfer wurde, als es galt, das Vaterland von volksfremden Elementen zu befreien, schrieb auch eine entzückende und die Seelen der Menschen beleuchtende Novelle, die die Züge eines modernen Märchens trägt. Der Spielleiter der Ufa, Karl Ritter, hat es unternommen, die Atmosphäre der Novelle in die Filmfabel zu übertragen. Die volksmäßigen Bilder Altflamens, der altflämische Balladenton, die sonderbare Stimmung der Fabel und die seltsamen Charaktere der in ihr wandelnden Menschen in die Filmfabel zu übertragen ist ein kühnes Unternehmen. Und doch klingt ein Akkord dieser eigenartigen Märchenmelodie in diesem Kunstwerk des Films auf. Man erlebt, wie die geizige Wirtsfrau(Francoise Rosay), ein Egoist von krassestem Ausmaße, nahezu vernichtend getroffen wird, als die — Beachtenswerter Erfolg eines jungen Künstlers im Hattinger Land. Die Kriegerkameradschaft des ehemaligen Reserve=Infanterie=Regiments Nr. 16 hatte ein Preisausschreiben zur Errichtung eines Ehrenmals an der neuen Königsallee in Bochum zwischen Hunscheid= und Wasserstraße für Künstler und Architekten des Gaues Westfalen=Süd veranstaltet. Von den 11 eingegangenen Entwürfen und Modellen erkennt der aus Regierungsbaumeister Stommel(Bochum), Kreiskriegerführer Dr. Péan(Bochum), Stadtbaumeister Keutzer(Bochum), dem Wittener Stadtbaumeister, Kameradschaftsführer Kobold und Kaufmann Otto Fermeroth(Bochum) bestehende Preisrichterausschuß den ersten Preis Diplom=Ingenieur Architekt Theodor John(Bochum) und Bildhauer Wilhelm Wiwkelmann(Oberelfringhausen), zu. Winkelmann, von Bochum stammend, wohnt seit einigen Jahren in den Elfringhauser Bergen. Die„H. Z.“ gratuliert dem heimischen Künstler zu diesem Erfolge. — Erntehilfe ist zugleich Dienst am Volk! Jeder, der sich freimachen kann, helfe mit, die deutsche Ernte als wertvolles Volksgut zu bergen. Märkische Mannschaften treten an Zweiter Versuch in der Vereinsmeisterschaft Die Deutsche Vereinsmeisterschaft wird am sonntag fortgesetzt. Die Märkischen Vereine treffen sich in Hagen auf der Tschammer=Kampfbahnn. Es geht um den zweite Versuch, der in allen Klassen stattfindet und nun die Endplacierung zur Ausscheidung für die Entscheidungskämpfe bringen soll. Man darf in allen Wettbewerben und in allen Klassen mit ganz hervorragenden Ergebnissen rechnen. Es wird vor allem den auswärtigen Vereinen darauf ankommen, gegen die starke Hagener Front ein sich steigerndes Gegengewicht zu bilden. Die Männer der C- und D-Klasse starten schon am Morgen. Die vier ersten Mannschaften beider Klassen gelangen in den Endkampf. In der DKlasse werden 10 Mannschaften am Start erscheinen.— Am Nachmittag treten die Frauenmannschaften und vor allem die starke B-Klasse in Erscheinung. Man dürfte diesen Kämpfen große Aufmerksamkeit zuwenden. von ihr abgöttisch geliebte, elfenartige Tochter (Angela Salloker) stirbt. Ihre Freude scheint sie zu einem wahren Menschen zu verwandeln, als ein junger, unendlich geduldiger Arzt (Matthias Wiemann) das Mädchen aus dem Scheintod erweckt. Doch Neid und Haß verwandeln sie wieder, als die Tochter ihren Lebensretter heiratet, das Haus der Mutter verläßt und eine überaus glückliche Ehe führt. Mit allen Mitteln versucht die egoistische Mutter, ihr Kind in das Elternhaus zurückzuholen. Die gewesene, aber immer noch heißentflammte, leidenschaftliche Geliebte des jungen Arztes versucht mit Hilfe der geblendeten Mutter, den Geliebten zurückzuholen. Doch die fein gesponnene Intrige hat nicht zur Konsequenz, daß das verzweifelte Mädchen ins Haus der Mutter zurückkehrt, sondern daß es sich das Leben nehmen will. Im letzten Augenblick gelingt es der Mutter, ihre Tochter vor dem Tode zu retten, ihr die Wahrheit zu gestehen, das Glück ihres Kindes neu zu begründen und selbst das wahrhafte Mysterium der Mutterliebe kennenzulernen. Heinrich Kortum. Frellichtspiele Isenberg a. d. historisch. Isenberg bei Hattingen Jeden Sonntag, 16 Uhr das Helmat-Schausplel Die Schlacht bei Hattingen Eintrittapreise: Erwachsene 50 Plg., Jugendliche 40 Pfg NSG.„Kraft durch Freude“ 40 Plg., Kinder 20 Pig Son=Kündschou Riggs Nachfolger von Budge Roderich Menzel auch in der Trostrunde besiegt. Das unerwartet schnelle Vordringen der beiden jungen amerikanischen Tennisspieler Bobby Riggs und Ellwood Cooke hatte die große Spannung mit dem Wimbledon=Endkampf um die inoffizielle Tennis=Weltmeisterschaft beträchtlich gemindert. Zum„dreizehnten“ Male standen sich die beiden jungen Amerikaner gegenüber, und zum dreizehnten Male blieb Riggs siegreich. Der tüchtige Kalifornier erschien zum ersten Male in Wimbledon. Auf Anhieb gewann er die Wimbledon=Meisterschaft. Er schlug den knapp 20jährigen Cooke durch sein rasend=schnelles und flaches Spiel mit 2:6, 8:6, 3:6, 6:3, 6:2. Der Kampf brachte zeitweise ein derart schulmäßiges Grundlinienspiel, daß er zeitweilig eintönig wirkte. Nur der zweite Satz verlief dramatisch. Riggs hatte den ersten Satz mit 2:6 abgeben müssen und führte im zweiten mit 6:5, als der Kalifornier mit 8:6 doch noch siegte und damit ausgleichen konnte. In den beiden letzten Sätzen war Riggs klar besser. In der Vorschlußrunde des Trostrundenturniers mußte sich Roderich Menzel dem Amerikaner MeNeill beugen. Er begann recht vielversprechend und führte zunächst mit 3:1, 5:3, von da ab riß sich der Amerikaner zusammen, stürmte ständig ans Netz vor und placierte unseren Davispokalspieler systematisch aus. Mit 9:7, 6:1 kam MeNeill ins Endspiel. Im Frauen=Doppel erreichten die Titelverteidiger Alice Marble und Frau Fabyan wieder die Endrunde. Ihre Gegnerinnen werden hier Helen Jacobs und die Engländerin Yorke sein, die im Vorjahr mit der Französin Mathieu ebenfalls in die Schlußrunde kam. Bei den Männern stehen die Amerikaner Cooke=Riggs nach ihrem 6:4=, 3:6=, 6:2=, 6:3=Siege über die Franzosen Borotra/ Brugnon im Endspiel. Weltrekordboote gerettet Riesenfener in einer Bootswerft. Ein Riesenfeuer legte die Berliner Bootswerft Engelbrecht in Köpenick in der Nacht zum Freitag in Asche. In den drei Hallen verbrannte wertvollstes Bootsmaterial, Edelholz, Maschinen und Bootskörper. Dank dem Eingreifen einiger beherzter Männer, die dabei selbst zu Schaden kamen, konnten die deutschen Weltrekordboote Tempo von Hans Stuck und der Neubau Mathä III von v. Mayenburg gerettet werden. 56 Boote verbrannten. Meier kämpft um seinen Titel Der dritte Lauf zur Motorrad=Europameisterschaft der 500=ccm.=Klasse, der Große Motorradpreis von Frankreich am Sonntag, geht ohne die führenden Fahrer vor sich, so daß der Titelverteidiger Georg Meier durch sein Fernbleiben keine Einbuße erleidet. Dagegen wird Meier am Großen Preis von Europa, der am 16. Juli in Belgien ausgefahren wird, mit seinem Kameraden Kraus auf den Kompressormaschinen von BMW. wieder teilnehmen. Auch im Großen Preis von Schweden am 6. August in Saxtorp wird Meier nicht fehlen. Kurzes Training in Reims Zum Großen Automobil=Preis von Frankreich wurde auf der Rundstrecke von Reims am Freitagnachmittag nur wenig trainiert. Außerdem begnügten sich die Fahrer meist mit den bisher erzielten Leistungen. Nur Caracciola versuchte noch etwas an Lang und Nuvolari heranzukommen, was ihm mit 2:29,6 gleich 188,1 km/std. gelang. Müller, Lang und Stuck folgten auf den nächsten Plätzen, während Hasse und von Brauchitsch nicht mehr antraten. Von den Ausländern war Le Begue auf Talboot mit 2:46,3 Bester. In der 1500cem.=Klasse fuhr Dodson auf dem neuen Era 163,5 km/std. Bei den Motorrädern erzielte White(England) auf einer Halbliter=Norton 139,9 km/std., nicht viel langsamer war Fleischmann mit 138,4 km/std. auf der 350 er DKW., während Kluge auf der kleinen DKW. auf 132 km/std. kam. Italiens Straßenfahrer in Front Fernfahrt Mailand—München begonnen. Der Radländerkampf Italien—Deutschland anläßlich der Fernfahrt Mailand—München wurde am Freitag mit der 224 Kilometer langen Etappe Mailand—Trient begonnen. Bei drückender Hitze nahmen die 24 Amateure, die am Tage vorher gemeinsam am Ehrenmal in Mailand Kränze niederlegten, den Kampf auf. Die Strecke wies nur am Ende des Gardasees bei Torbole eine leichte Steigung auf, die von den Italienern zu einem erfolgreichen Ausreißversuch benutzt wurde. Als die deutschen Verfolger 25 Kilometer vor dem Ziel wieder an die drei führenden Italiener heran waren, stieß Covolo vor und wurde mit 45 Sekunden Vorsprung Etappensieger vor Bevilacqua und Boesch; eine gute Leistung des jungen Italieners, der unterwegs schon die Zeit von zwei Reifenschäden aufgeholt hatte. In der Länderwertung— die sechs Besten jeder Nation werden gewertet— führt Italien mit fünf Minuten und 49 Sekunden Vorsprung. Mailand—Trient 224 Kilometer: 1. Covolo (Italien) 6:30:00, 2. Bevilacqua(Italien) 6:30:45, 3. Boesch(Deutschland), 4. Roncono(Italien), 5. Brotto(Italien), 6. Meurer(Deutschland), 7. Irrgang(Deutschland), 8. Keßler(Deutschland), 9. Pedevilla(Italien), 10. Heller(Deutschland), 6:34,31, 11. Corrieri(Italien) 6:35,31, 12. Hoermann(Deutschland). Länderwertung: 1. Italien 39:11,07, 2. Deutschland 39:16,56. stadt im stehenden Anschlag mit 334 Ringen gegen Kaarto, Finnland, mit 333 Ringen und Salzmann, Schweiz, mit 329 Ringen. Der Kampf mit dem schweizerischen Militärkarabiner auf eine Entfernung von 300 Meter stellte an die Teilnehmer und das Kampfgericht die höchsten Anforderungen, war doch die Zeit für die Abgabe der einzelnen Serien nur sehr knapp bemessen. Brod lag lange mit 333 Ringen an der Spitze, als er noch im letzten Augenblick von Kaarto eingeholt wurde. Die erste Nachprüfung der Scheiben ergab, daß der Deutsche einen Ring mehr, also 334 Ringe geschossen hatte. Unsere weiteren Schützen warteten mit nachstehenden Leistungen auf: Steigelmann 317 Ringe, Gehmann 308 Ringe, Sturm 304 Ringe, Rau 302 Ringe, Pohl 275 Ringe. Westdeutschlands größte Kanuregatta Der Bertasee bei Duisburg ist am Sonntag der Austragungsort der letzten und größten kanusportlichen Veranstaltung vor den deutschen Kanumeisterschaften in Mannheim am 23. Juli. Die Gaue 9, 10 und 11 des Fachamtes Kanusport starten gemeinsam die westdeutsche Kurzstreckenregatta. Zugleich werden mit dieser Wettfahrt die Gebietsmeisterschaften der HI=Gebiete 10 und 34 in 37 Rennen am Sonntagvormittag abgewickelt. Bereits der Samstag bringt die Gaumeisterschafts=Langstreckenregatta des Gaues Niederrhein und eine Jugendregatta. Außerdem wird noch eine gauoffene Kanusegel=Regatta durchgeführt, sodaß man also an beiden Tagen eine ganze Reihe lebhafter sportlicher Kämpfe zu sehen bekommt. Das Meldeergebnis ist mit 48 Vereinen, 627 Booten und 1050 Rennleuten als ganz vorzüglich anzusprechen und stempelt die Regatta zur bedeutendsten Kanuveranstaltung nach den Deutschen Meisterschaften. Große Fortschritte im kunstspringen Die deutschen Schwimm-Meisterschaften haben begonnen Mit den Ausscheidungen im Kunst= und Turmspringen für Männer und Frauen begannen am Freitag in Hamburg die Großdeutschen Schwimmmeisterschaften. Was unsere Springer im Sommerbad von Eimsbüttel während der Vorkämpfe zeigten, war derart vielversprechend, daß selbst die Sprungrichter überrascht wurden. Die Durchführung der Meisterschaft ist in diesem Jahre neu. Im Gegensatz zu früher greifen die Titelverteidiger erst in den Entscheidungen ein. Die Vorkämpfe erstrecken sich auf fünf Pflichtund fünf Kürsprünge, also auf das gesamte Meisterschaftsprogramm. Das gilt für Männer und Frauen. Haster=Berlin, Walter=Frankfurt/Oder, Aderholt=Osnabrück, Mahraun=Berlin und ErnstIserlohn qualifizierten sich für den Endkampf der Männer mit Europameister Jonny Weiß, Dresden. Bei den Frauen setzten sich HartensteinChemnitz, Tatarek=Erkenschwick, Heinze=Berlin, Hanselmann=Stuttgart und Eckstein=Erkenschwick für den Endkampf mit der Titelverteidigerin Gerda Daumerlang, Nürnberg, durch. Nicht am Start ist die erkrankte Nürnbergerin Lilo Schloßnagel. Vorkampf,/ Männer: 1. Fritz Haster, Elektra Berlin, 150,02 Punkte; 2. Joachim Walter, Frankfurt/Oder, 147,12 P.; 3. Hans Hermann Aderholt, Osnabrück 99, 142,07 P.; 4. Winfried Mahraun, Poseidon, Berlin, 137,60 P.; 5. Walter Ernst, Iserlohn 95, 133,12 P. Vorkampf, Frauen: 1. Gudrun Hartenstein, Wicking Chemnitz, 103, 47 Punkte; 2. Paula Tatarek, Erkenschwick Neptun 101,37 P.; 3. Susanne Heinze, FSV Schöneberg, 99,90 P.; 4. Lotte Hanselmann, Schwaben Stuttgart, 94,61 P.; 5. Olga Eckstein, Neptun Erkenschwick, 93,93 P. Beispiellose deutsche Erfolge bei den Schützenweltmeisterschaften in Luzern Die offizielle Bekanntgabe des Ergebnisses vom Pistolenschießen brachte die Bestätigung des Weltmeistertitels für Deutschland bei den Kämpfen in Luzern. Erich Krempel, Suhl, hat insgesamt 547 Ringe geschossen und damit den Schweden Ullmann um einen Ring übertroffen. Die amtlichen Ergebnisse der Scheibenpistole: 1. Erich Krempel, Deutschland, 547 Ringe; 2. Torsten Ullmann, Schweden, 546 Ringe; 3. Balogh, Ungarn, 546 Ringe.— Mannschaftskampf: 1. Schweiz 82675 Ringe, 2. Schweden 2639 Ringe, 3. Deutschland 2638 Ringe. Die Uebung mit dem Kleinkalibergewehr brachte am Donnerstag den deutschen Teilnehmern schöne Erfolge. Gefreiter Steigelmann, Fürth, blieb im KK.=Schießen mit stehendem Anschlag nur um einen Ring unter dem Weltrekord des Franzosen Macoyer. Mit 379 Ringen errang Steigelmann den Weltmeistertitel, wobei sich das Ergebnis nach Ueberprüfung der Scheiben noch erhöhen kann. Mit 378 Ringen folgten der Schweizer Zimmermann und Liivik, Estland. In der Mannschaftswertung wurde die Schweiz mit der neuen Weltrekordleistung von 1854 Ringen Meister. Deutschland belegte mit nur einem Punkt bei 1853 Ringen den zweiten Platz. Bisheriger Inhaber des Weltrekords war Estland mit 1852 Ringen seit Helsinki 1937. Den zweiten Titel errang Gefreiter Steigelmann im Gesamtergebnis der drei Anschlagarten des KK.=Schießens; mit 1165 Ringen wurde der Franke Meister. Zugleich bedeutet dieses Ergebnis neuen Weltrekord, der bisher von dem Franzosen Macoyer mit 1158 Ringen seit Helsinki 1937 gehalten wurde. Steigelmanns Rekordleistungen: liegend 394, knieend 389, stehend 379 Ringe= 1165 Ringe. Alle Ergebnisse bedürfen der Nachprüfung. Die Ergebnisse des Kleinkaliberschießens mit stehendem Anschlag haben nach der Scheibenkontrolle erhebliche Aenderungen aufzuweisen. 1. Steigelmann, Deutschland, 380 Ringe(Weltrekord eingestellt); 2. Rikat, Estland, 379 Ringe; 3. Liivik, Estland, 378 Ringe.— Mannschaftskampf: 1. Finnland 1861 Ringe(neuer Weltrekord), 2. Deutschland 1859 Ringe; 3. Schweiz 1858 Ringe. Einen großartigen Kampf gab es am Freitag in Luzern im Schnellfeuerpistolenschießen auf Schattenrisse. Es blieben der deutsche Olympiasieger Cornelius van Oyen und der Schwede Torsten Ullmann übrig, die mit eisernen Nerven und bewundernswerter Ruhe um den Weltmeistertitel kämpften. Bis zur siebten Serie waren beide punktgleich. Hier hatte der Deutsche einen Nichttreffer, so daß Ullmann glücklicher Sieger wurde. Hinter van Oyen wurde Miliauskas=Estland dritter vor Hesse, Frankreich. Mannschaftskampf: 1. Ungarn 269 Treffer, 2. Litauen 268 Treffer, 3. Deutschland 267 Treffer, 4. Lettland 267 Treffer, 5. Italien 265 Treffer, 6. Schweden 263 Treffer. Die deutschen Schützen haben bei den Weltmeisterschaften in Luzern beispiellose Erfolge aufzuweisen. Bei dem erstmals durchgeführten Einzelkampf über je 40 Schuß in den drei Anschlagarten mit dem Armeegewehr siegte I. Brod, Ingoliin reunque iber den slanat-vor 30 Jalecen Blériots Großleistung vom 25. Juli 1909 Was man heute als selbstverständlich ansieht, war vor 30 Jahren eine Pioniertat im Flugwesen, die die Aufmerksamkeit der ganzen Welt erregte. Damals stellte der Kanal für jeden Flieger eine 42 Kilometer breite Wasserwüste dar; im heutigen Flugverkehr, der sich oft in 2000 m Höhe abwickelt, bedentet er wirklich kaum mehr als ein Wasserstreifen, der in wenigen Minuten überwunden werden kann. Es war deshalb von 30 Jahren ein Ereignis, als der damals 37jährige französische Flugtechniker Louis Blériot erklären ließ, er wurde sich um den Daily=Mail=Preis von 1000 Pfund bewerben, der für die erste Ueberfliegung des Kanals von dem englischen Blatt ausgesetzt worden war. Latham, der große Latham, hatte es vor ihm unternommen und war an der Aufgabe gescheitert. Und Latham hatte doch schon oft genug bewiesen, was er konnte. Die Aussichten schienen, gemessen an dem damaligen Stand der Flugtechnik, also nicht vielversprechend. Blériot stand ein verhältnismäßig kleiner, aber in seiner Konstruktion bewährter Eindecker, der sich wie alle Apparate seiner Zeit, nur aus Rohr, Holz und Segelleinen zusammensetzte, zur Verfügung. Der Motor allerdings, ein Anzani, war etwas Hervorragendes, eine Spezial-Konstruktion, die 24 PS entwickelte und sich durch ihre Leichtigkeit auszeichnete. Start im Morgengrauen. Blériot schildert selbst, wie er um 3.30 Uhr morgens an der Küste von Calais mit seinem Aeroplan einen kleinen Probeflug unternahm. Der Aviatiker selbst war körperlich nicht in bester Verfassung. Eine Benzinexplosion in den Wochen vorher hatte seinem linken Fuß arge Brandwunden zugefügt. Der Fuß war verbunden und Bkériot hinkte noch immer vor Schmerzen. Für den beabsichtigten Flug aber durfte das kein Hindernis sein. Der kleine Probeflug verlief zur Zufriedenheit. Nach der Landung wurde der Motor noch einmal durchgesehen und die Verspannung der Drähte, auf die es damals besonders ankam, genau geprüft. Der Wind war günstig, und wenn der Motor durchhielt und keine unvorhergesehenen Zwischenfälle eintraten— kurz, wenn man Glück hatte— mußte es gelingen.„Ich hatte weder etwas gegessen noch getrunken"— erzählt Blériot—„meine Gedanken waren ausschließlich auf den Flug und auf den festen Entschluß, ihn heute zu machen, gerichtet. Die Geschwindigkeit war nicht erheblich und ich bemühte mich, über die Telegraphendrähte hinwegzukommen." Blériot selbst war trotz seiner verletzten Beines, das ihn nicht störte, völlig ruhig und ohne Furcht. Der französische Torpedojäger„Escopette“ war als Begleitschiff ausersehen. Blériot hatte ihn aus der Höhe schnell entdeckt, folgte zunächst seinem Kielwasser, überholte ihn dann aber bald. Obgleich das Schiff schnell fuhr, etwa 42 km in der Stunde, war Blériots Eindecker ihm in der Geschwindigkeit doch überlegen.„Ich flog mindestens 68 km“, erzählt Blériot—„hatte den Torpedojäger, den ich in einer Höhe von 80 m überflog, bald hinter mir und vertraute meinem guten Glück. Der Augenblick war groß, aber ich war überrascht, nicht das Gefühl des Fluges zu haben. Unter mir die See, deren Oberfläche der Wind stark bewegte. Zehn Minuten gingen vorüber... Glückliche Landung nach 27 Minuten. Doch bald darauf schien Blériot plötzlich unruhig zu werden. Er blickte um sich und prüfte die Richtung— nichts. Einen Kompaß hatte er nicht bei sich, er mußte sich also auf seine Augen verlassen. Aber weder das Schiff, noch die Küsten Frankreich oder Englands wären zu entdeckten. Sollte er wirklich den Kurs verloren haben? Es war eine seltsame Lage, allein, ohne Kompaß, in der Luft. Aber jetzt tauchte der Silberstreifen vom Kielwasser des Begleitschifes wieder hinter ihm auf. Blériot änderte nichts am Lauf der Maschine. „Mir war es gleichgültig, wohin ich flog“, sagte er—„ich stieg weder, noch fiel ich. Doch 20 Minuten nachdem ich Calais verlassen hatte, sehe ich auf einmal die steile Küste von Dover, das Schloß und im Westen den Platz, auf dem ich zu landen beabsichtigte.“ Auf diesen Punkt steuerte Blériot jetzt zu. Der Gegenwind wurde stärker, der Motor hatte schwer zu kämpfen, und die Fluggeschwindigkeit ließ nach. Endlich entdeckte er eine offene Stelle an der Küste, und obgleich er noch Betriebsstoff genug hatte, um anderthalb Stunden in der Luft aushalten zu können, also bequem nach Calais zurückzufliegen, konnte er doch der Versuchung nicht widerstehen, auf dem grünen Fleck zu landen. Alles ging glatt. Der Apparat holperte etwas auf der Wiese, und einige Streben des Rädergestells brachen.— Aber dann hielt er. Der erste Flug über den Kanal war gelungen. Blériot hatte England erreicht, ohne ein Schiff benutzen zu müssen. Ein Soldat und ein Polizist laufen auf ihn zu, ebenso zwei seiner Landsleute, die ihn erwartet hatten und ihn umarmen und küssen. Es ist Sonntag und in England kümmert sich an diesem Tage niemand um unvorhergesehene Dinge. Der feierliche Empfang war erst am nächsten Tag. Alle Ehren werden Blériot dargebracht, obgleich die Engländer nicht leugnen können, daß ihr Land eigentlich von diesem Augenblick an keine richtige Insel mehr ist. Das betont auch Blériot am Schluß seines Berichtes:„Der Kanal kann sofort wieder überflogen werden— aber soll ich es tun? Ich glaube, nein. Ich habe meiner Pflicht entsprochen und glaube, daß ich außer in einem Rennen, für das ich schon verpflichtet bin, nicht mehr fliegen werde." Blériot ist natürlich auch später noch oft geflogen. Aber das Erlebnis dieses ersten Kanalfluges muß doch von so nachhaltiger Wirkung auf ihn gewesen sein, daß er die entsagenden Worte niederschrieb.— Blériot konnte es später auch nicht begreifen, weshalb er am 25. Juli 1909 sich ohne Kompaß in die Luft gewagt hatte. Er glaubte eben nicht in eine Lage kommen zu können, die jede Orientierungsmöglichkeit verwischte. War es wirklich die erste Luftreise über den Kanal? Wenn man ganz ehrlich sein will, dann muß diese Frage mit nein beantwortet werden. Bereits 124 Jahre vorher, am 12. Januar 1785, stieg ein mit Wasserstoffgas gefüllter Luftballon, geleitet von dem französischen Luftschiffer Blanchard, der sich in Begleitung des Engländers Dr. Jefferies befand, in Dover=Castle auf, um nach der französischen Küste zu fliegen. In der Gondel des Ballons befand sich ein ganzer Sack voller Briefe, die nach Frankreich bestimmt waren, verschiedene mathematische Instrumente Proviant und Branntwein nicht zu vergessen— ein Kompaß. Der Flug ging beim Nord=Nordwestwind glücklich vonstatten, und bereits nach zwei Stunden landete der Ballon an der französischen Küste im Walde von Guisnes, wo sich noch heute ein Denkmal an jenes Ereignis erhebt.„Die Meerenge zwischen England und Frankreich hat er als erster überwunden", steht auf diesem Denkstein in lateinischer Sprache— wohlgemerkt, bereits am 12. Januar 1785. den. Für Beachtung ist der Verlag dankbar. Sonntag, 9. Juli, 15.30 Uhr Deutsche AmateurBahnmeisterschaften 1939 auf der Radrennbahn, Hattinger Straße Meisterschaftskämpfe im Tandem- und Vereinsmannschaftsrennen. Stunden-Bannschaftsrennen nach Art der 6=Tage=Rennen Aüs Westdeütschland Westfalentag eröffnet Kundgebung im Dienste der Heimatarbeit Minden. Mit einer großen Kundgebung wurde am Freitagnachmittag durch die Arbeitstagung des Heimatgebietes Minden=Ravensberg der Westfalentaa 1939 in Minden eröffnet. Neben Landeshauptmann Kolbow waren einige hundert westfälische Landsleute als Vertreter der im Dienst an der Heimatarbeit stehenden Organisationen aus allen Teilen der Provinz Westfalen erschienen. Regierungspräsident Freiherr von Oeynhausen, der Heimatgebietsleiter Minden=Ravensberg, leitete die Tagung mit einer Ansprache ein. Er gab dann einen Querschnitt durch die Organisation und Erfolge der Arbeit der vergangenen Jahre, die mehr und mehr von einem Gegeneinander zu einem Füreinander führten. Oberbürgermeister Althaus betonte in seiner Begrüßungsansprache, daß es nicht oft genug gesagt werden könne, daß Minden=Ravensberg, obschon geographisch am Rande Westfalens gelegen, nach seiner Wesensart und Geschichte, Sitte, Recht und Sprache urwestfälisches Stammland sei. Kreisleiter Dr. Gräßner als Hoheitsträger begrüßte die Tagungsteilnehmer und bekundete damit das besondere Interesse der Partei für die Heimarbeit. Im Mittelpunkt der Tagung stand ein Vortrag von Archivar Dr. Krieg über„Minden und Westfalen“.— Nach einer kurzen Ansprache schloß Landrat Dr. Rüthen(Bielefeld) die Heimatgebietstagung mit dem Gruß an den Führer. Westfalens Angler in Herford Herford. In der Weddigenstadt Herford findet am Sonntag, dem 9. Juli, das diesjährige Oberbezirkswurfturnier des Oberbezirks Westfalen im Reichsverband deutscher Sportangler statt. Wie bereits in früheren Jahren in Hagen, Hamm, Dortmund und Schwerte werden die besten westfälischen Angler diesmal im Ravensberger Land ihr Können unter Beweis stellen. Stör und Seehund in der Ems Meppen. Beim Herbruner Wehr konnten in den letzten Tagen seltene Fischräuber beobachtet werden, und zwar handelte es sich um einen ausgewachsenen Seehund und einen etwa zwei Meter langen Stör. Auch das Vorkommen der Fischotter nimmt in der Ems wieder zu. Bei den Geester Fischteichen konnte mit besonderer Erlaubnis ein starkes Exemplar gefangen werden. Folgenschwerer Zusammenstoß Soziusfahrerin tödlich verunglückt Dortmund. Am Donnerstagabend kam es auf dem Westfalendamm in Dortmund zu einem folgenschweren Zusammenstoß zwischen einem Personenkraftwagen und einem Kraftrad. Ein auf dem Kraftrad mitfahrendes 16jähriges Mädchen wurde auf der Stelle getötet, während der Kraftradfahrer erhebliche Verletzungen davontrug. Vor den Augen des Bruders ertrunken Wesel. Unterhalb der Weseler Badeanstalt nahmen die Brüder Heuken aus Wesel an einer verbotswidrigen Stelle ein Bad. Plötzlich ging der 16 Jahre alte Walter Heuken unter. Obwohl sich sein Bruder sofort bemühte, ihn zu Wenn am 25. Juli der Vorhang im Bayreuther Festspielhaus aufgeht, wird wieder ein gewaltiges Stück Arbeit vollbracht sein, bevor die „Hauptarbeit“ beginnt. Von dieser Arbeit, die Proben, Prohen und noch einmal Proben heißt, erfährt allerdings der Zuschauer nur wenig. Und das ist ganz richtig so. Der Festspielgast bekommt das Fertige und Vollendete zu hören. Wie sehr jede noch so unbedeutende Einzelheit darin erarbeitet werden muß, das wissen natürlich nur die Betreffenden selber, also alle, die mit der eigentlichen künstlerischen Vorbereitung zu tun haben. Noch heute kann man an Hand von Briefen Richard und Cosima Wagners nachlesen, wie aufretten, konnte er ihn nicht mehr erreichen. Die Leiche wurde bisher noch nicht gefunden. Rudel von Wildschweinen durchwühlen die Felder Waldbröhl. Kaum, daß die Kartoffeläcker auf der Höhe ihres Wachstums sind, da machen sich auch die Wildschweine wieder bemerkbar, die besonders in den waldreichen Gebieten im südlichen Teil des Oberbergischen stark auftreten. Von der Sieg wird berichtet, daß dort Rudel von 15 bis 20 Borstentiere gesehen worden sind. Wo die Schwarzkittel in solcher Zahl auftreten, da hinterlassen sie zweifellos starke Schäden. Aus diesem Grunde erheben auch die Landwirte die Forderung nach erhöhtem Abschuß. Aufgeklärter Vatermord Der eigene Sohn legt volles Geständnis ab Dortmund. Am 13. Juli 1919 wurde der 65 Jahre alte Landwirt Karl Mathias aus Rothe im Kreise Höxter angeschossen und starb einige Tage später an den Verletzungen. Der eigene Sohn Johannes Mathias wurde seinerzeit wegen dringenden Verdachts der Täterschaft unter Anklage gestellt; das Schwurgericht sprach den Angeklagten im Jahre 1925 aber mangels Beweises frei. Im Mai 1939 tauchten jedoch erneut Verdachtsmomente auf. Die von der Kriminalpolizei aufgenommenen Ermittlungen haben jetzt zum vollen Erfolg geführt. Mathias legte ein umfassendes Geständnis ab und wurde festgenommen. reibend allein es war, bis das vollständige Ensemble zusammengestellt war. Wegen jeder einzelnen Rollenbesetzung mußten Dutzende von Briefen geschrieben, mußte alles im voraus genau festgelegt werden, bis die endgültige Zusage erfolgen konnte. Genau so sorgfältig mußte dann das Orchester zusammengestellt werden, der Chor und das Bühnenbild. Gerade das Bühnenbild erforderte höchste Sorgfalt in der Vorberei„und man weiß, wie rastlos, wie unermüdRichard Wagner war, wenn es um die szenische Ausdeutung seiner Gedanken ging. Wenn es also noch Weile hat, bis der eigentliche Zustrom der Bayreuther Festgäste beginnt: ein kleiner Schwung von Menschen ist schon eine Mai grott in Bayreuth Vorbereitungen an geweihter Stätte— Etwas Einmaliges entsteht— Die ganze Welt im Banne deutscher Kunst ganze Weile in der alten Markgrafenstadt anwesend. Dirigenten, Bühnenbildner, Sänger und Musiker, Chorsänger und Mitarbeiter aller Art sind fast zwei Monate an der Arbeit, bevor die Festspiele als eröffnet erklärt werden können. Und es vergeht eine ganze Weile, ehe im Festspielhaus selber geprobt wird. Voran geht eine unendliche Zahl von Einzelproben der vielfältigsten Art. Erst wenn jeder einzelne genau weiß, worauf es ankommt und seine Rolle, welcher Art sie auch sein mag, im„kleinen Finger“ hat, folgen Gruppen= und schließlich Ensembleproben. Jetzt regiert in der schönen alten Stadt die Arbeit. Rastlose Arbeit. Denn wer nach Bayreuth kommt, erwartet mit Recht etwas Außerordentliches. Gewiß, es gibt an manchen deutschen Opernbühnen ausgezeichnete, hervorragende Wagneraufführungen. Künstlerisch wie ausstattungsgemäß halten sie Bayreuth bisweilen die Waage. Aber sie können etwas nicht bieten, was Bayreuth hat: das Gefühl der Weihe. In Bayreuth rollt kein bunter Spielplan ab, hier wird einzig dem Werke Richard Wagners gedient. Zum „eisernen Bestand“ gehören die Werke, die für Bayreuth geschaffen worden sind, also der„Ring“ und„Parsifal“. Zu ihnen treten alle zwei Jahre Neueinstudierungen anderer Wagneropern. Bayreuth ist etwas Einmaliges und Einzigartiges. Daß weiß und fühlt man nicht nur ganz besonderes in Deutschland, das weiß man in der ganzen zivilisierten- Welt. Zahlreich sind jedes Jahr— seit einigen Jahren wird jedes Jahr gespielt und nicht wie früher mit einer einjährigen Pause zwischen zwei Festspieljahren— die Ausländer in Bayreuth vertreten, man hört neben Deutsch die Sprachen aller europäischen Kulturvölker. Und für sie alle ist die Fahrt nach Bayreuth nicht eine Reise, um irgendeine Neugier zu befriedigen, um ein außerordentliches Ereignis zu genießen, es ist eine Wallfahrt zum Genius deutscher Musik. Man weiß, welchen Aufschwung die Festspiele im Deutschland Adolf Hitlers genommen haben, nachdem sie in der Nachkriegszeit bisweilen schwer zu kämpfen hatten und von allerhand Sorgen bedräut wurden. Der Führer selber hat jede Gelegenheit wahrgenommen, um das Werk Richard Wagners zu sichern und zu ehren, er war der leidenschaftlichste und ergriffenste Zuhörer im Festspielhaus. So darf man gewiß sein, daß auch die diesjährigen Festspiele ein neues Ruhmesblatt in der großen Tradition Bayreuths sein werden. J. K. Die sosale hilfe des Reiches in men, Mähren, Memellandt ist ein begriff für die NSV.-Aebeit. a Reichssender Köln und Deutschlandse. Sonntag 9. Juli Reichssender Köln 6.00: Hafenkonzert. 8.00: Wetter, Wasserstand. 8.05: Ein besinnliches Wort. 8.15: Sonntägliche Musik. 9.00: Mit vergnügten Sinnen. 9.20: Musik am Sonntagmorgen. 11.00: Eine Viertelstunde bildende Kunst. 11.15: Oktett F=dur opus 166 von Franz Schubert. 11.30: Der lustige Rätselfunk. 12.00: Aufnahmen vom Festkonzert des Reichsenders Stuttgart: Friedrich Silcher, dem Neister des deutschen Volksliedes zum 150. Geburtstag. 13.00: Nachrichten— Glückwünsche. 13.10: Musik am Mittag. 14.00: Melodein aus Köln am Rhein. 15.00: Sport und Unterhaltung. Darin: Berichte: 1. Deutsche Leichtathletikmeisterschaften(2. Tag). 2. Großer Autopreis von Frankreich. 3. Internationale Hügel-Regatta auf dem Baldeneysee in Essen. 4. Deutsche Schwimm=Meisterschaften. 18.00: Von Bauern Art und Arbeit. 18.30: Wo bist Du, Kamerad? Rundfunkappell der Frontsoldaten. 19.00: Der Sonntag im Rundfunkbericht. Darin u. a.: Internationale Hügel-Regatta auf dem Baldeneysee in Essen. 19.20: Sportvorbericht. 19.30: Meister ihres Fachs. 20.00: Nachrichten, 20.10: Hans Bund spielt. Darin: Das Urbild des Serenissimus und andere lustige Anekdoten. 22.00: Nachrichten. 22.15: Nachrichten in englischer Sprache. 22.40: Nachtmusik und Tanz. 24.00—2.00: Nachtmusik. Deutschlandsender 6.00: Hafenkonzert. 8.00: Wetterbericht. Anschl.: Kleine Melodie. 8.20: Eine Woche unterm Pflug. 8.30: Jugend am Pflug 9.00: Kammermusik. 10.00: Von der Ordnung der Schöpfung. Morgenfeier. 10.35: Franz Schubert: Sinfonie Nr. 7. 11.15: Deutsch. Seewetterbericht. 11.30: Fantasien auf der Wurlitzer Orgel. 12.00: Musik zum Mittag. 12.55: Zeitzeichen der Deutschen Seewarte. 13.00: Glückwünsche. 13.10: Froher Klang a. Mittag. 14.00: Nette Verwandtschaft. Hörspiel für Kinder. 14.30: Musikalische Kurzweil. 15.00: Sport und Musik. 19.00: Aus deutschen Opern. 19.45: Deutschland=Sportecho. 20.00: Kernspruch— Kurznachrichten und Wetterbericht. 20.15: Traum im Park. Rundfunkfantasie über eine festliche 21.25: Bunte Platte. 21.80: Tages=, Wetter= und Sportnachrichten. 22.00: Eine kleine Nachtmusik. 22.20: Johannes Brahms: Drei Intermezzi op. 117; Rhapsodie g=moll. 22.45: Deutsch. Seewetterbericht. 23.00 bis 24.00: Und heute wird getanzt. Montag 10. Juli Reichssender Köln 6.90: Morgenlied— Wetterbericht für die Landwirtschaft. 6.05: Wiederholung der Abendnachrichten— Durchsprüche für den Bauer. 6.10: Knie—e beugt. 6.30: Freut euch des Lebens! 6.55: Morgenlied, Morgenruf. 7.00: Wetter, Nachrichten. 7.15: Frühkonzert. 8.00: Wetter— Wasserstand— Kalenderblatt. 8.10: Frauenturnen. 8.30: Die 3 Musikanten spielen. 9.30: Ratschläge für d. Küchenzettel der Woche. 9.45: Nachrichten. 10.00: Unsere Wiese. Ein kleines Spiel. 10.80: Sendepause. 11.45: Haushalt leicht gemacht. 11.55: Wetterbericht. 12.00: Schloßkonzert. 13.00: Nachrichten— Glück13.15: Fortsetzung des Schloßkonzertes. 14.00: Nachrichten. 14.10: Melodein aus Köln am Rhein. 15.00: Sendepause. 15.30: Für große und kleine Kinder. 16:00: Uebertagung aus Bad Salzuflen: Kurkonzert. 17.00: Stimmen vom Westfalentag in Minden. 17.45: Chorgesang aus unseren Gauen. 18.00: Wir suchen und sammeln. 18.10: Deutsches Land— Deutsches Volk. Bücher zur deutschen Volkskunde. 18.25: Werke von Julius Claas. 19.00: Und was meinen Sie? 19.10: Die Woche fängt gut an. 20.00: Nachrichten. 20.15: Ein froher Sommerabend in Traben=Trarbach an der Mosel. 22.00: Nachrichten. 22.15: Nachrichten in englischer Sprache. 22.40: Neues vom Film. 22.55 bis 24.00: Kurz vor Mitternacht. Deutschlandsender 6.00: Glockenspiel, Morgenruf, Nachrichten, Wetterbericht. 6.10: Kleine Melodie. 6.30: Frühkonzert. Dazwischen um 7.00: Nachrichten des Drahtlosen Dienstes. 8.00: Sendepause. 9.00: Sperrzeit. 9.40: Kleine Turnstunde. 10.00: Der starke Hans. 10.30: Sendepause. 11.00: Normalfrequenzen. 11.15: Deutsch. Seewetterbericht. 11.30: Dreißig bunte Minuten. Anschließend: Wetterbericht. 12.00: Musik zum Mittag. 12.55: Zeitzeichen der Deutsch. Seewarte. 13.00: Glückwünsche. 18.45: Neueste Nachrichten. 14.00: Allerlei— von zwei bis drei! 15.00: Wetter=, Markt= u. Börsenberichte. 15.15: Oskar Joost spielt. 15.40: Bildhauerinnen erzählen. Anschl.: Programmhinweise. 16.00: Musik am Nachmittag. 17.00—17.10: Aus dem Zeitgeschehen. 18.00: Caruso und Schaljapin in der Mailänder Scala. 18.20: Ungarische Musik. 19.00: Deutschlandecho. 19.15: Gedämpftes Spiel. 20.00: Kernspruch, Kurznachrichten u. Wetterbericht. 20.15: Ludwig van Beethoven. 21.00: Deutscher Kalender: Juli, 22.00: Tages=, Wetter= und Sportnachrichten. 22.20: Eine kleine Nachtmusik. 22.45: Deutsch. Seewetterbericht. 23.00 bis 24.00: Unterhaltungskonzert. Dienstag 11. Juli Reichssender Köln 6.00: Morgenlied— Wetterbericht für die Landwirtschaft. 6.05: Wiederholung der Abendnachrichten; Durchsprüche für den Bauer. 6.10: Knie—e beugt! 6.30: Freut euch des Lebens! 6.55: Morgenlied— Morgenruf. 7.00: Nachrichten, Wetter. 7.15: Uebertragung aus Bad Salzuflen: Brunnenkonzert. 8.00: Wetter— Wasserstand— Kalenderblatt. 8.10: Frauenturnen. 8.30: Froher Klang zur Arbeitspause. 9.30: Balkonschmuck und Blumenpflege im Sommer. 9.45: Nachrichten. 10.00: Unser täglich Brot. 10.80: Kindergarten. 11.00: Sendepause. 11.45: Der Wald als Rohstoffquelle. 11.55: Wetterbericht. 12.00: Mittagskonzert. 13.00: Nachrichten— Glückwünsche. 18.15: Fortsetzung des Mittagskonzerts. 14.00: Nachrichten. 14.10: Melodein aus Köln am Rhein. 15.00: Sendepause. 16.00: Uebertragung aus Bad Driburg: Kurkonzert. 17.00—17.10: Kleine Zwischenmusik. 18.00: Meister des Reiseberichts. 18.20: Kammermusik. 19.00: Spiegel des Lebens. 19.10: Die NSV.=Stunde. 19.45: Westdeutsche Wochenschau. 20.00: Nachrichten 20.15: Stelldichein bei Franz Lehar. 22.00: Nachrichten. 22.15: Nachrichten in englischer Sprache. 22.40 bis 24.00: Alles tanzt mit! Deutschlandsender 6.00: Glockenspiel, Morgenruf, Nachrichten, Wetterbericht. 6.10: Kleine Melodie. 6.30: Frühkonzert. 8.00: Sendepause. 9.00: Sperrzeit. 10.00: Unser täglich Brot. 10.30: Fröhlicher Kindergarten. 11.00: Normalfrequenzen. 11.15: Deutsch. Seewetterbericht. 11.30: Dreißig bunte Minuten. Anschl.: Wetterbericht. 12.00: Musik zum Mittag. 12.55: Zeitzeichen der Deutsch. Seewarte, 13.00: Glückwünsche. 13.45: Neueste Nachrichten. 14.00: Allerlei— von zwei bis drei! 15.00: Markt=, Wetter= u. Börsenberichte. 15.15: Kinderliedersingen. 15.40: Die deutsche Donau. Anschl.: Programmhinweise. 16.00: Musik am Nachmittag. 17.00 bis 17.10: Junges Schaffen in der Hitler=Jugend. 18.00: Das Lied vom Meer. 18.25: Orgelmusik. 19.00: Deutschlandecho. 19.15: Das Zauberspiel vom Prinzen Rosenrot. 20.00: Kernspruch, Kurznachrichten und Wetterbericht. 20.15: Politische Zeitungsschau. 20.30: Kammerkonzert. 21.30: Reiseland Östpreußen. 22.00: Tages=, Wetter= und Sportnachrichten. 22.20: Eine kleine Nachtmusik. 22.45: Deutsch. Seewetterbericht. 23.00 bis 24.00: Flüchtige Sekunden. Mittwoch 12. Juli Reichssender Köln 6.00: Morgenruf, Morgenlied, Wetterbericht für die Landwirtschaft. 6.05: Wiederholung der Abendnachrichten; Durchsprüche für den Bauer. 6.10: Knie—e beugt! 6.30: Frühkonzert. 7.00 bis 7.15: Wetter, Nachrichten. 8.00: Wetter— Wasserstand— Kalenderblatt. 8.10: Frauenturnen. 8.30: Uebertragung aus Bad Meinberg: Brunnenkonzert. 9.80: Vom gesunden Leben. 9.45: Nachrichten. 10.00: Deutsch' Volk ist überall hingestellt. 10.30: Sendepause. 11.45: Ein rheinischer Gutshof. 11.55: Wetterbericht, Marktberichte des Reichsnährstandes. 12.00: Musik am Mittag. 13.00: Nachrichten— Glückwünsche. 13.15: Musik am Mittag. 14.00: Nachrichten. 14.10: Melodein aus Köln am Rhein. 15.00: Wir treiben Familienforschung. 15.20: Musik von Schallplatten. 15.30: Für große und kleine Kinder. 16.00: Uebertragung aus Bad Meinberg: Kurkonzert. 17.00 bis 17.10: Kleine Zwischenmusik. 18.00: Heitere Einkehr bei einem Humoristen. 18.30: Virtuose Klaviermusik. 19.00: Politische Zeitungsschau. 19.15: Musik zum Feierabend. 19.55: Und heute? 20.00: Nachrichten. 20.10: Tanzmusik. 20.80: Zar und Zimmermann. 22.00: Nachrichten. 22.15: Nachrichten in englischer Sprache. 22.40: Zar und Zimmermann. (3. Akt) 23.05 bis 24.00: Wir spielen auf. Deutschlandsender 6.00: Glockenspiel, Morgenruf, Nachrichten, Wetterbericht. 6.10: Kleine Melodie. 6.30: Frühkonzert. 800: Sendepause. 9.00: Sperrzeit. 9.40: Kleine Turnstunde. 10.00: Deutsch' Volk ist überall hingestellt. 10.30: Fröhlicher Kindergarten. 11.00: Normalfrequenzen. 11.15: Deutsch. Seewetetrbericht. 11.30: Dreißig bunte Minuten. Anschl.: Wetterbericht. 12.00: Musik am Mittag. 12.55: Zeitzeichen der Deutschen Seewarte. 11.00: Glückwünsche. 13.15: Froher Klang am Mittag 13.45: Neueste Nachrichten. 14.00: Allerlei— von zwei bis drei! 15.00: Wetter=, Markt= u. Börsenberichte. 15.15: Hausmusik. Anschl.: Porgrammhinweise. 16.00: Musik am Nachmittag. 17.00 bis 17.10: Aus dem Zeitgeschehen. 18.00: Das Erwachen. 18.20: Deutsche Turner rüsten für die Lingiade in Stockholm. 18.35: Das deutsche Lied. 19.00: Deutschlandecho. 19.15: Die Kapelle Edmund Kötscher svielt. 20.00: Kernspruch, Kurznachrichten und Wetterbericht. 20.15: Militärkonzert. 21.00: Aus deutschen Gauen: Thüringen. 22.00: Tages=, Wetter= und Sportnachrichten. 22.20: Eine kleine Nachtmusik. 22.45: Deutsch. Seewetterbericht. 23.00 bis 28.45: Musik zur guten Nacht. Rätsel, die nicht gelöst würden TATSACHENBERICHTE UBER UNHEIMLICHE BEGEBENHEITEN/ VON ARTHUR RIHA 2. Fortsetzung. Einer blieb übrig Obwohl Last bei diesem Anblick das Goldfieber durch seine Adern rasen fühlte, war er doch im Augenblick noch mehr an dem Bergen der rettenden Lebensmittel interessiert. Viel Zeit hatte er nicht; denn das treibende Eisfeld des Goldschiffes scheuerte nur noch mit seinem letzten Ende an den Eispack des„Swordfish“ und drohte sich bald davon abzulösen. Deshalb schulterten Last und der Matrose schleunigst die beiden kostbaren Konservenpacken und rannten zu ihrem Eisfeld zurück. Das Goldschiff trieb weiter und entschwand der Sicht, bevor Last und seine Leute ein Boot über ihren Eishügel bringen und damit zum Abholen der Goldladung die trennende See übersetzen konnten. Außerdem entfernte sich der Eispack des„Swordfish“ in entgegengesetzter Richtung und kam nach einigen Tagen mit der Drift in freie See. Hier wurden die Schiffbrüchigen von einem australischen Schiff geborgen; aber nur Last erreichte lebend Melbourne, weil seine Schicksalsgenossen vorher den Nachwirkungen der ausgestandenen Entbehrung erlagen. So blieb Last der einzige Mann, der etwas von dem Goldschiff wußte. Er behielt das Geheimnis für sich, während sich alle seine Gedanken nur mit der einzigen Frage beschäftigten, wie er das lockende Gold erlangen konnte. Selbst seiner Braut schrieb er kein Wort barüber.— Das sollte später noch von Bedeutung werden, als sein Schicksal sich zu einem unlösbaren Rätsel gestaltete. Nachdem er sich erholt hatte, sah er sich nach einem Helfer zum heimliche Bergen des Schatzes um, weil ihm die Mittel zur Ausrüstug eines geeigneten Fahrzeuges fehlten. Nach vorsichtigen Herumtasten fand er den geldkräftigen Partner an dem Kleinreeder Manton, der sein eigenes Schiff als Kapitän führte. Goldjäger der See Im Grunde hätte Manton es nicht notwendig gehabt, dem Irrwisch eines im Eise treibenden Goldschiffes nachzujagen; denn er war ein sehr wohlhabender Mann. Aber seine arenzenlose Habsucht verlangte nach immer noch mehr. Da Last den Schiffsort der Begegnung mit dem Goldschiff festgestellt hatte, steuerte Mantons Schiff„Black Dog“— mit Last an Bord— nach dem bezeichneten Platz. Bevor sie jedoch gauz herankamen, übergab Manton seinem Ersten Ofsizier das Kommando des Schiffes mit dem Auftrag, hier zu kreuzen, während Manton und Last das Schiff in einem eigens mitgebrachten Walboot verließen, um die Besatzung des„Black Dog“ nicht in das Geheimnis des Goldschifses einzuweihen. Von dem„Black Dog“ hat man nie wieder etwas gehört, und es ist anzunehmen, daß er im Eis zugrunbegegangen ist. Manton und Last hatten auch kein Glück mit ihrem Voot. Sie gerieten bei der Suche nach dem Goldschiff in Packeis, und das leichte Fahrzeug wurde darin einsach zerdrückt. Immerhin kamen sie dabei mit dem nackten Leben davon, und Manton sah darin einen günstigen Schicksalswink. Und wirklich schien das Schicksal auf ihrer Seite zu stehen. Sie hatten sich auf eine treibende Eisscholle gerettet, und diese führte sie auf ein großes Elsfeld zu. Auf diesem traten beim Näherkommen drei Schiftsmasten in Sicht. Wie benommen starrte Last darauf. Das konnte doch nicht sein! Soviel Glück im Unglück gab es doch nicht! Aber es war schon richtia. Auf dem Eisfeld lag das Goldschiff genau so, wie Last es zum erstenmal gesehen hatte. In höchster Erregung konnten die beiden Goldjäger kaum den Augenblick erwarten, in dem ihre Scholle an das Eisfeld stieß. Endlich knirschten die Eiskanten aneinander vorbei. Sofort sprangen die beiden hinüber und eilten zu dem Goldschiff bin. Es war die höchste Zeit, weil sie seit dem Verlust ihres Bootes drei Lage lana keinen Bissen Nahrung genossen und sich den Magen durch Lutschen an Eisbrocken gründlich verdorben hatten. Zum Glück gab es auf dem Goldschiff noch genug Konserven und Rum, so daß für zwei Mann das Leben auf mehrere Monate gesichert war. Aber um so ungewisser war die nicht minder brängende Frage, wie die beiden Schatzsucher mit dem so glücklich erreichten Gold heimlich in die zivilisierte Welt zurückkehren konnten. Selbst eine Rückkehr war hier ein kaum lösbares Problem. Ein neckendes Schicksal hatte sie burch alle Fährlichkeiten bis zu dem ersehnten Gold geführt, um sie damit nur in eine ganz hoffnungsarme Lage zu bringen, in der das Gold ihnen gar nichts helfen konnte. Da as Schicksal spricht Auf dem Goldschiff fehlten alle Boote, weil die Besatzung in diesen das eingefrorene Schiff verlassen hatte. Außerdem war ein Rettungsversuch in normalen Schiffsbooten nicht sehr aussichtsreich, weil dabet schon die Besatzung des Goldschiffes zugrunde gegangen war. Denn anders war es nicht zu erklären, daß man nie etwas von der Eineisung des Goldschiffes gehört hatte. Das Schicksal der Besatzung war daher ein warnendes Beispiel für die beiden Abenteurer, und so standen sie ratlos vor einem Schatz, der ganz wertlos war, so lange sie ihn nicht wegbringen konnten. Das war eine Lage, die man nicht ausbenken konnte, ohne daß einem habei der Verstand stillstehen blieb! Vergeblich schmiebeten die zwei Plan über Plan,— sie mußten jeden immer wieder als unausführbar verwerfen. Suchschiff im Eis Darüber brach die lange Nacht des Polarwinters herein. In der unerträglich lastenden Dunkelheit verfielen die beiden in schweigendes Brüten, bei dem Manton an den Rand des Wahnsinns geriet. Der ständige Anblick des lockenden Goldes steigerte in seinem habsüchtigen Gemüt den verhängnisvollen Goldrausch immer stärker an. Immer weniger konnte er da begreifen, warum er mit Last teilen sollte, während doch der ganze Schätz für einen entschlossenen Mann zu haben war. Da gab es in seinem irrsinnigen Hirn nur noch eine Lösung der Besitzfrage— und sie war Lasts Tod. Das drückte ihm das Schiffsbeil in die Hand, mit dem er Last in mörderischer Wut überfiel. Es kam zu einem furchtbaren Kampf, bei dem jedoch der Angreifer unter der verzweifelen Abwehr Lasts das Leben verlor. Von Last zurückgestoßen, kippte er über die Reling des Goldschiffes und stürzte auf das Eisfeld hinunter, wo er mit zerschmettertem Kopf liegen blieb. Last hatte sich seines Gegners nur in berechtigter Notwehr entledigt, aber er kam von dem grauenhaften Erlebnis nicht mehr los. Um so weniger, als er noch ein ganzes Vierteljahr in der entsetzenerregenden Einsamkeit der düsteren Polarnacht verbringen mußte. Erst mit dem lichtbringenden Tauwetter des beginnenden Polarsommers machte er einen Versuch zum Verlassen des fluchbringenden Wracks. Aus den vorhandenen Schiffsvorräten zimmerte er ein Floß, das zur Not mit einem Hilfsmast gesegelt werden konnte. Aber da er auf seiner Fahrt ins Freie einen mehrwöchigen Proviant mitnehmen mußte, blieb bei der geringen Tragfähigkeit des Notfloßes kein Uebergewicht für das auch nur teilweise Mitnehmen des Goldschatzes. Last konnte froh sein, wenn ihm damit die Rettung des nackten Lebens gelang. So verließ er notgedrungen zum zweitenmal das äffende Goldschiff, ohne um einen Pfennig reicher zu fein. Er vertröstete sich jedoch mit der Hoffnung auf eine glücklichere Wiederkehr. Fast zwei Monate lang irrte er auf seinem schwachen Fahrzeug auf der offenen See herum. Er schwebte bereits an dem Rand des Todes, als er von dem amerikanischen Waljäger„Spray“ aufgenommen wurde. Als Lasts abenteuerliches Erlebnis veröffentlicht wurde, entstand naturgemäß sogleich die Frage, welches Schiff das Goldschiff seiner Erzählung sein konnte. Man kam zu dem Schluß, daß es sich nur um den australischen Dreimaster „Starry Crown“ handeln konnte, der auf der Fahrt von Melbourne nach London eine Ladung Goldbarren aus den australischen Goldfeldern mitgenommen hatte und damit spurlos verschollen war. Eigentümerin des Goldes war eine noch bestehende australische Golhbank, die nun ein eigenes Suchschiff aussandté. Aber die See ließ ihre Beute nicht mehr los. Das Suchschiff bestand eine wahre Odyssee am Rande des ewigen Eifes, hatte aber nicht den geringsten Erfolg. Vielleicht war indessen das treibende Eisfeld mit dem Goldschiff in wärmeres Wasser gelangt und da zerschmolzen, worauf das undichte Wrack mit seinem Schatz zum Meeresgrund versank. Ende im Irrenhaus Vielleicht aber— sagten die Zweifler— war das Ganze nur eine Ausgeburt hirnkranker Phantaste, nachdem Last bei dem Schiffbruch des „Swirdfish“ eine starke getstige Störung durch die darauffolgenden Schrecknisse und Entbehrungen erlitten hatte. Da mochte er sich das Erlebnis mit dem Goldschiff eingebildet haben, weil er früher einmal irgendwo etwas über das Verschwinden der„Starry Crown“ gelesen oder gehört hatte. In diesem Zusammenhang wies man darauf hin, daß Last zwischen seinen beiden(angeblichen) Erlebnissen mit dem Goldschiff kein Sterbenswörtchen darüber an seine Braut geschrieben hatte, obwohl er ihr sonst als sehr eifriger Briefschreiber über die geringsten Vorkommnisse getreulich zu berichten pflegte. Last konnte die Wahrheit seines Berichtes nie peweisen, weil er sein hindämmerndes Dasein in einem Irrenhause schloß. (Fortsetzung folgt.) Schriftliche Anfragen aus unserem Leserkreise werden von uns kostenlos beantwortet. Die Mitarbeit aus unserem Leserkreise ist uns jederzeit erwünscht.— Die Schriftleitung übernimmt für die Auskünfte nur die preßgesetzliche Verantwortung. J. Sch. 1.„Wo kann man einen Antrag auf Ehestandsdarlehen stellen? Wieviel Prozent bekommt eine Arbeiterin von ihren geklebten Versicherungsbeiträgen zurückbezahlt, wenn sie beiratet? Was für Urkunden und Bescheinigungen werden benötigt, um einen Ehestand zu gründen?"—— Die Voraussetzungen für das Ehestandsdarlehen sind: Die künftige Ehefrau muß in den letzten zwei Jahren vor der Antragstellung minbestens neun Monate im Inland im Arbeitsverhältnis gestanden haben. Die Beschäftigung im Haushalt oder Betrieb von Verwandten aufsteigender Linie gilt nur dann als Arbeitsverhältnis, wenn infolge der Aufgabe dieser Beschäftigung nachweislich eine fremde Arbeitskraft für dauernd eingestellt worden ist. Jum Nachweis dieser Voraussetzungen ist vom Arbeitgeber ein vorgeschriebenes Formular auszufüllen. Beide Ehegatten müssen im Besitz der bürgerlichen Ehrenrechte sowie politisch zuverlässig, deutsche Staatsangehörige und arischer Abstammung sein. Sie dürfen weder an vererblichen geistigen oder körperlichen Gebrechen, noch an Infektionskrankheiten leiden, die eine Eheschließung nicht als im Interesse der Volksgemeinschaft liegend erscheinen lassen. Auch wird das Ehestandsdarlehen nicht gewährt, wenn nach dem Vorleben oder dem Leumund eines oder beider Vertreter anzunehmen ist, daß sie ihrer Pflicht zur Rückzahlung des Ehestandsdarlehens nicht nachkommen werben. Die Gewährung des Darlehens ist nach Bestellung des Aufgebotes— vor der Eheschließung— auf einem beim Standesamt erhältlichen Vordruck zu beantragen. Der Antrag ist bei der Gemeindebehörde zu stellen, in deren Bezirk der künftige Ehemann zur Zeit der Antragstellung Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthalt hat. Die Ehefrau darf weiterarbeiten, allerdings erhöht sich dann die Tilgung des Darlehens von 1 auf 3 Proz. monatlich. Die Entscheidung über die Gewährung des Darlehens liegt beim Finanzamt des künftigen Wohnsitzes. Es kann den Antrag, da ein Rechtsanspruch auf Ehestandsdarlehen nicht besteht, ohne Angabe von Gründen ablehnen; sein Bescheid ist endgültig.„Die Auszahlung erfolgt nach der Eheschließung auf Grund einer Bescheinigung über die erfolgte Eheschließung.— Das Gesetz über den Ausbau der Rentenversicherung vom 21. Dezember 1987(RGBl. 1937 I S. 1303 ff.) will weiblichen Versicherten die Heirat durch Erstattung eines Teiles der Beiträge erleichtern Gemäß§ 1800a RVO.(§ 28 des Ges.), der am 1. Januar 1988 in Kraft getreten ist, wird einer Versicherten im Falle der Heirat auf Antrag die Hälfte der Beiträge erstattet, die für die Zeit vom 1. Januar 1924 bis zum Ende der Woche entrichtet sind, in der der Antrag gestellt ist. Voraussetung ist, daß die Anwartschaft erhalten und späteens zwei Jahre nach der Eheschließung die Bartezeit für die Invalidenrente auf Grund von nvalidität erfüllt ist. Erstattet werden nur solche eiträge, aus denen die Anwartschaft erhalten ist. Der Anspruch verfällt, wenn er nicht binnen drei Jahren nach der Eheschließung geltend gemacht wird. Die Erstattung schließt weitere Ansprüche aus den bisher entrichteten Beiträgen aus. Die Erstattung der Beiträge gemäß§ 1300a RVO. in der neuen Fassung erfolgt nur, wenn die Ehe nach dem 31. Dezember 1937 geschlossen wird. Für die Bestellung des Aufgebotes sind folgende Urkunden beizubringen: Die Geburtsurkunde, die Heiratsurkunden der Eltern und die Geburtsurkunden derselben. Die Verlobten müssen dem Standesbeamten nachweisen, daß der beabsichtigten Ehe kein gesetzliches Ehehindernis entgegensteht. Zum Nachweis der deutschen Staatsangehörigkeit genügt in der Regel eine polizeiliche oder sonstige behördliche Bescheinigung. Das Aufgebot ist in den Gemeinden bekanntzumachen, in denen die Verlobten während der letzten sechs Monate ihren Wohnsitz gehabt haben(polizeiliche Wohnsitzbescheinigung). Das Ehetauglichkeitszeugnis ist im Hinblick auf das beantragte Ehestandsdarlehen unbebingt beizubringen. G. K. Kupferdreh. Es kommt auf die Vereinbarungen an, die bei Abschluß des Mietvertrages etroffen worden sind. Diese sind, soweit sie vor nkrafttreten der Preisstopverordnung getroffen nd, auch jetzt noch unbedingt maßgebend. Bochum. Für Offiziersanwärter der Schutzpolizei gelten folgende Bedingungen: Reisezeugnis einer öffentlichen höheren Lehranstalt; Höchstalter am Tag der Einstellung 23 Jahre; Mindestgröße 1,70 Meter, bei besonderer sonstiger Eignung 1,68 Meter; beendeter zweijähriger Wehrdienst und Zuerkennung der Eignung zum Reserveoffizier=Anwärter. Die Ausbildung dauert etwa zwei Jahre. Empfehlenswert ist, bei dem nächstgelegenen Kommando der Schutzpolisei Merkblätter und Fragebogen anzufordern, die über sämtliche Einzelheiten, insbesondere über die dem Gesuch beizufügenden Unterlagen, Aufschluß geben. Daraus ergibt sich die Beantwortung Ihrer weiteren Fragen zu 8 und 4. I. P.„Ich bestellte am 5. 12. 38 zwei Wandbilder, die mir zum 12. 12. 88 geliefert werden sollten. Die Sendung traf aber nicht zu Weihnachten ein, daher bestellte ich dieselbe Anfang Januar auch ab. Trotzdem wurden mir diese Bilder Ende Januar geliefert. Ich wollte die Bilder nicht annehmen, doch der Reisende sagte, ich sollte dieselben behalten, sie würden abgeholt werden, wenn ich nicht bezahlte. Am 26. 6. 30 erhielt ich eine Karte, die Firma bat um Zahlung. Wie muß ich mich jetzt verhalten?"-— Wenn die Abnahme der Bilder infolge des Lieferungsverzuges für Sie kein Interesse mehr hat, so können Sie gemäß§ 326 BGB. ohne weiteres vom Vertrage zurücktreten. Machen Sie dies der Firma gegenüber geltend und verlangen Sie die Rücknahme der Bilder. W. B. 200. Ueber den Standort der einzelnen Regimenter geben allein die zuständigen Wehrbezkrkskommandos Auskunft. Wenden Sie sich an das Wehrbezirkskommando in Hagen, wo Sie auch ein„Merkblatt für den Eintritt als Freiwilliger in das Heer" erhalten. Erika.„Bitte den Briefkastenonkel um ein Mittel gegen lästigen Achselschweiß?"—— Für die Behandlung starker Achselschweißabsonderung hat sich bisher noch immer Formalinspiritus bewährt, der auch den lästigen Geruch wegnimmt. Nach einer solchen Einreibung empfiehlt es sich, die Achselhöhlen mit Formalinpuder einzupudern. Diese Behandlung setzt man 2—3 Tage fort, überschlägt dann 1 Tag, an dem man eine Fettereme anwendet, um das Sprödewerden der Haut zu vermeiden. Wenn es sich bei der Schweißabsonderung um ein nervöses Leiden handelt, empfiehlt es sich, den Arzt zu Rate zu ziehen. Rute.„Wieviel Quadratmeter Gartenland ist eine Ruté?"—— Eine Quadratrute ist gleich 14,4 Quadratmeter. H. N. 26,„Hat der frühere Schalke=Spieler Rosen im Jahre 1933 um die Entscheidung der Deutschen Fußhallmeisterschaft gegen Fortuna in Köln mitgespielt?"—— Rosen spielte mit. Die Aufstellung der Mannschaft bei Schalke 04 im Endspiel um die Deutsche Fußballmeisterschaft 1933 war folgende: Mellage; Wohlgemut, Zatons; Tibulski, Bornemann, Valentin; Rosen, Szepan, Nattkämper, Kuzorra, Rothardt. Ursula. Wenn Ihre Schwester durch das Verschulden ihres Bräutigams aus wichtigem Grund vom Verlöbnis zurücktritt, stehen ihr nach dem Gesetz gewisse Ansprüche zu. Der Betreffende muß ihr und den Eltern die Aufwendungen ersetzen, die sie in Erwartung der Eheschließung gemacht haben. Ihre Schwester hat darüber hinaus Anspruch, dafür entschädigt zu werden, daß sie in Erwartung der Ehe besondere, ihr Vermögen oder ihre Erwerbsstellung berührende Maßnähmen getroffen hat.— Gegenseitige Geschenke der Brautleute müssen bei der Auflösung des Verlöbnisses herausgegeben werden. Maßgebend sind hierfür die Bestimmungen des Bürgerlichen Gesetzbuches über die Herausgabe einer ungerechtfertigten Bereicherung. Wo eine Bereicherung nicht mehr vorhanden ist, ist kein Herausgabeanspruch gegeben. Auch kann der Verlobte, der ohne wichtigen Grund vom Verlöbnis zurückgetreten ist oder durch sein Verschulden einen wichtigen Grund zum Rücktritt gegeben hat, seine Geschenke nicht zurückfordern. Die Ansprüche aus dem Verlöbnis müssen innerhalb von zwei Jahren nach der Auflösung des Verlöbnisses geltend gemacht werden. Nach dieser Zeit kann sich der Ersatzpflichtige auf Verjährung berufen. O. Kl.„Ich bin sehr von Stimmungen abhängig. Kann mir jemand mitteilen, woran dies liegen kann und wie dem zu begegnen ist? Ich bin an sich beherrscht und gut gelaunt, stoße aber bei solchen Verstimmungen bei meinen Mitmenschen auf eine harte Beurteilung."—— Stimmung ist der Seelenzustand, der durch verschiedene Affekte und ihre Nachwirkungen verursacht ist. Die Stimmung des Menschen hängt oft von seinem Willen ab. Unbeherrschte Menschen lassen sich durch ihre Laune lenken und wechseln ihre Stimmung wie ein Kleid oder einen Anzug. Jedoch— und dies könnte in Ihrem Falle die Ursache sein— wird die Stimmung auch durch nicht beeinflußbare Vorgänge im menschlichen Körper bedingt, z. B. durch bestimmte krankhafte, aber auch durch gewisse normale Peränderungen im Stoffwechsel oder der Drüsenfunktion. Wenn man dies berücksichtigt, so sollte Ihre Umgebung für Ihre schwankende Stimmung und Reizbarkeit, wenn Sie sonst gut gelaunt und beherrscht sind, ein nachsichtiges, verständnisvolles Urteil finden. Dies dürfte gebildeten und fein empfindenden Menschen nicht schwer fallen. U. T. in A.„Soll die Hausfrau Sport treiben? Verschafft nicht schon die Tätigkeit im Haushalt einen genügenden Ausgleich?“—— Sport in vernünftigem Sinne ist ein unbedingtes Erfordernis für jedermann zur Erhaltung der Gesundheit, der körperlichen Beweglichkeit und zum Ausgleich der einseitigen Muskelbeanspruchung. Daraus erhellt, daß sich die Hausfrau nicht damit herausreben kann, sie brauche keinen Sport, da sie im Haushalt genügend Bewegung hätte. Das wichtige beim Sport ist, daß alle Muskelgrüppen betätigt werden. Den Nutzen der sportlichen Belätigung werden Sie selbst empfinden, wenn Sie sich dazu aufraffen. Tez. K.„Wie bekämpft man den Erdfloh?“— Wenn die Pflänzchen noch klein sind, hilft zur Bekämpfung des Erdflohs ein Ueberstreuen der Saatbeete mit Holzasche oder Kalk oder auch ein starkes Ueberbrausen mit Wasser. Sind die Pflanzen größer geworden, fertigt man sich einen Fangapparat an. Dieser besteht aus einer Konservenbüchse, in der man einen ein Meter langen Blumenstab befestigt und deren Innenwände man mit Teer oder klebfähigem Raupenleim bestreicht. Die Jagd auf den Erdfloh nimmt man am besten in der Mittagszeit vor, wenn sich der Erdfloh sonnt und zum Springen aufgelegt ist. Man hält den Fangapparat über die Gemüsepflanzen, so daß sie ganz bedeckt sind. Durch die schnell eintretende Dunkelheit erschrecken die Erdflöhe, springen hoch und bleiben an den gestrichenen Innenflächen der Büchsen kleben. Nr. 100 G. B.„Ist die während der Wehrmachtübung durch den Arbeitgeber freiwillig gewährte Unterstützung lohnsteuerpflichtig?"—— Die während der Wehrmachtübungen gewährte Arbeitgeberunterstützung unterliegt grundsätzlich der Lohnsteuer. Sie ist aber aus Billigkeitsgründen lohnsteuerfrei, wenn folgende Voraussetzungen erfüllt sind: 1. die Arbeitgeberunterstützung muß neben einer Familienunterstützung, die wegen des Vorhandenseins unterstützungsberechtigter Angehöriger gewährt wird, gezahlt werden. 2. Die Arbeitgeberunterstützung barf in keinem Falle höher sein als 195 RM. monatlich(45 RM. wöchentlich). 3. Die Arbeitgeberunterstützung darf für Zeiträume, die den bisherigen Lohnzahlungszeiträumen(Woche, Monat usw.) entsprechen, zusammen mit der Familienunterstützung(ohne Krankenhilfe und Hilfe für Schwangere und Wöchnerinnen), zuzüglich eines Betrages von 24 RM. monatlich(5,60 RM. wöchentlich, 0,80 RM. täglich) für ersparte Verpflegung den Betrag nicht übersteigen, den der Arbeitnehmer nach Abzug der Steuern und der gesetzlichen Sozialversicherungsbeiträge als Arbeitslohn des letzten Lohnzahlungszeitraumes erhalten hat(Netto=Lohn). Ist eine der unter 1 bis 2 genannten Voraussetzungen nicht erfüllt, so ist die Arbeitgeberunterung in voller Höhe steuerpflichtig. ub Dieter Wendburgs Frau een ge leuteg) 5(Nachdruck verboten.) o Und so war es denn kein Wunder, wenn die Stimmung nach und nach recht lustig wurde. Da auch zu vorgerückter Stunde Robert Valentin und seine Tochter still und zurückhaltend blieben, so festigte sich in Frau Adelheide Wendburg immer mehr die Ueberzeugung, daß die Mexikaner so vornehme Gesellschaft nicht gewöhnt und heilfroh waren, mit der Familie der Wendburg verwandt geworden zu sein. Daß sie sich das einen gehörigen Teil ihres vielen Geldes kosten ließen, war für Frau Adelheide eine Selbstverständlichkeit. Dieter Wendburg tanzte mit seiner jungen Frau. Sie tanzte schwerfällig. Er spürte sofort, daß sie keinerlei guten Unterricht gehabt hatte. Fast hatte er die alte treue Anna in Verdacht, daß sie Ly das bißchen Tanzen noch kurz vor der Hochzeit beigebracht hatte. Aber er irrte sich. Niemals hätte Helyanthe sich von der Dienerin das Tanzen beibringen lassen. Nicht etwa, weil sie Anna für diese Rolle zu gering fand, sondern aus dem einsachen Grunde, weil sie es weit von sich wies, sich irgend etwas aufzwingen zu lassen, nur aus Rücksicht auf andere Menschen. Daß sie trotzdem tanzen konnte, hatte sie ihrem feinen musikalischen Empfinden zu verdanken. Natürlich konnte sie es nicht so, wie es Dieter von den Damen seiner Bekanntschaft gewohnt war. Aber er gab sich alle Mühe, sie unauffällig noch etwas mehr in die Kunst des Gesellschaftstanzes einzuführen. Er sah in das schmale feine Gesicht und dachte: Ich will dich das Leben lehren, du scheuer, kleiner Vogel, du. 4. Kapitel. Dieter hatte seine Frau in eins der Nebenzimmer geführt. Hier sagte er ihr, daß sie in einer halben Stunde in das zu Schloß Worhöhe gehörige Jagdhaus fahren würden. Sie würden dort die ersten vier Wochen ihrer Ehe verleben. Der Chauffeur bleibe hier. Er werde den Wagen selbst steuern. Wenn sie vom Jagdhaus aus einmal einen Ausflug machen wolle, so brauche sie es ihm nur zu sagen. Einige Bücher solle sie sich mitnehmen, da er ab und zu auf die Jagd gehen werde. Jedenfalls sei es besser, zwei Menschen wären erst einmal allein miteinander um sich aneinander zu gewöhnen. Alles wurde so freundlich und bestimmt vorgebracht, daß Helyanthe nur zustimmend nickte, trotzdem sie ihm am liebsten entgegengeschrien hätte: Was soll diese Komödie? Wir zwei wissen doch, wie wir miteinander stehen! Eine wilde Angst schnürte ihr die Brust zusammen. Und der Blick ihrer Augen ruhte auf seinem schmalen rassigen Kopf mit dem dicken blonden Haar. Er mochte ahnen, was in ihr vorging, und so sagte er ganz ruhig: „In einer halben Stunde also. Es ist auch sonst gut, wenn wir von Worhöhe ein Weilchen wegkommen. Vater will alles neu herrichten lassen. Wir haben das schon miteinander durchgesprochen. Verschiedene Zimmer bleiben, aber für dich und mich werden je fünf Zimmer instand gesetzt Die Entwürfe stammen von mir. Vater freute sich darüber, und ich hoffe, daß auch du zufrieden sein wirst." Herb und abweisend kam es von ihren Lippen: „Um meine Zimmer hättest du dich nicht zu bemühen brauchen. Ich war ganz zufrieden, wie es bisher war. Ich bin keine große Dame, die fünf Zimmer für sich allein beansprucht.“ Er sah auf sie herunter. Und ihm wurde klar, daß man mit ihr vielleicht durchaus nicht so leichtes Spiel haben würde, wie ihr Vater und er bisher gedacht hatten. Nun, beklagen würde er sich bei ihrem Vater nicht über sie. Er würde schon allein mit seiner Ehe fertig werden. Seine hellen blauen Augen blitzten auf, als er sah, wie Helyanthe ihn mit innerer Angst musterte. Und harmlos sagte er: „Also, kleines Mädel, du beeilst dich ein bißchen. ja? Ich warte am Wagen. Von den Gästen weiß niemand, wohin wir fahren." Sie nickte. „Ich werde schnell fertig sein.“ Da ging er hinaus. Helyanthes Hände griffen nach der Brust, in der das Herz laut und angstvoll schlug. Wie sie sich das ausgedacht haben! Wie sie mich ganz und gar unter ihr Joch bringen wollen! Mein Vater liebt nur Dieter. Mich hat er ja niemals auch nur eine Minute lang lieb gehabt. Und das ist furchtbar. Ist wider die Natur. Ich habe niemand, zu dem ich mich flüchten könnte. Keinen Menschen habe ich. Alle lächeln sie nur über mich. Ich weiß es ja. Öh, wie genau ich das weiß. Dieter hat gesagt, er will mir ein guter Gatte sein. Wenn er mir doch lieber einen vernünftigen Pakt vorgeschlagen hätte! Doch ich muß jetzt gehen. Ich glaube, Dieter kann furchtbar böse werden, wenn man ihn reizt. Und Helyanthe Wendburg ging schnell hinaus, die breite Treppe hinauf. Vom Gartensaal her drang rauschende Musik. Helyanthe betrat ihr Zimmer. Von nebenan hörte sie Stimmen. Diese Stimmen gehörten Johann Wendburg und ihrem Vater. Und ganz deutlich hörte Helyanthe, wie der alte Wendburg sagte: „Lieber Valentin, somit wäre doch alles geregelt?" „Ja, bis auf eins! Gut Wendburg bleibt mein Besitz. Das heißt, vor der Welt gehört es Ihnen. Es bleibt auch auf Ihren Namen eingetragen. Ich zahle monatlich an Sie eine Summe von tausend Mark. Wenn auf Wendburg wieder fleißig gearbeitet wird, dann werden Sie mit Ihrer Frau Gemahlin und Ihrem Sohn Ernst und dessen jungen Frau mit diesem Zuschuß ein ganz behaaliches Leben führen können, denke ich." „Erlauben Sie, das ist ja ein elender Bettel. Das ist wider jede Abmachung!“ „Wieso? Ich habe nur gesagt, wenn Ihr Sohn meine Tochter heiratet, bleibt alles beim alten. Ich weiß nicht, weshalb Sie sich aufregen. Ich halte in jeder Beziehung mein Wort. Es ist Ihnen durch diese Regelung ja Gelegenheit geboten, sich Ihr schönes altes Gut wieder zu sichern. Freilich, ar beiten werden Sie müssen, lieber Wendburg. Ich habe mir mein Geld auch nur durch jahrzehntelange harte Arbeit erworben." „Ich bleibe dabei, es ist ein infamer Wortbruch!“ Die Stimme Johann Wendburgs klang höchst erbittert. Helyanthe hörte ihren Vater kurz und bart auflachen. Dann sagte er: „Es bleibt bei dem, was ich gesagt habe.“ „Gut! Aber es könnte auch sein, mein Sohn Dieter, der ganz andere Partien haben konnte, machte Ihnen eines Tages einen Strich durch die Rechnung," sagte Wendburg erbittert. „Da haben Sie allerdings recht. Der letzte Entschluß wird immer bei Dieter liegen. Ich glaube aber nicht, daß er mich eines Tages verläßt.“ Da schwieg der Vater Dieter Wendburgs. Und Helyanthe hörte, wie die beiden Herren das Arbeitszimmer verließen. Helyanthe kleidete sich um. Dann legte sie einige einfache Kleider in einen Koffer und einen großen Stoß Wäsche, Schuhe, Hüte, einige Sportmüten, die so einfach waren und die sie so gern trug. Dann ihre Bücher und einige notwendige Toilettengegenstände. Sie hatte ein einfaches Strickkleid an aus grauer Wolle. Dazu eine weiße Mütze. So. weiter brauchte sie nichts. Helyanthe sah sich noch einmal prüfend um, wartete noch ein Weilchen an der Tür und schlich dann schnell hinunter. Unten in der Halle gab sie Fried rich den Befehl, schnell ihr Gepäck zu holen. Dieter wartete schon. Er hatte sein Gepäck hinten im Wagen verstaut, und Friedrich, der schnell wieder mit Helyanthes Koffern da war, mußte diese daneben unterbringen. Etwas ratlos sah Helyanthe nun auf den Wagen. Ja, wo sollte sie den nun eigentlich sitzen? Da erklang auch schon die Stimme ihres Mannes: „Darf ich dich bitten, Ly?" Er zeigte auf den Platz neben dem Führersitz, legte ihr ein weiches Rückenkissen zurecht und half ihr beim Einsteigen. Dann schloß er die Tür, kam schnell um den Wagen herum und setzte sich neben Helyanthe. Er winkte dem Diener, lächelte zu seiner Frau hin: „Wir können fahren, Ly?" Sie nickte nur und drückte sich ganz an die Seite des Wagens, um die Wärme des Mannes neben sich nicht spüren zu müssen. Der Wagen fuhr davon. Helyanthe hatte keine Ahnung, wohin der Mann sie eigentlich brachte. In der Nähe würde dieses Jagdhaus wohl nicht sein. Aber was ging es sie an? Man hatte über ihren Aufenthalt Bestimmungen getroffen, und sie hatte sich stillschweigend zu fügen. Es war ja auch noch nie anders gewesen in ihrem bisherigen Leben. Wenn nun Dieter Wendburg die Rolle des Befehlshabers übernahm, änderte das nichts. Es blieb, wie es war: Sie durfte nie einen eigenen Willen haben. „Ly, wir fahren nach Schlesien. Mitten im Walde befindet sich das Jagdhaus. Als ich letzthin auf einige Tage verreiste, war ich dort. Ich habe es einrichten lassen. Die alten Leute, die sonst dort wohnen, werden gut für uns sorgen. Sie freuen sich, daß sie wieder einmal ein bißchen was zu tun bekommen. Du kannst dich also dort so recht nach Herzenslust verwöhnen lassen.“ „Ja, das werde ich," sagte sie nur, um ihn nicht zu kränken. Scheu sah sie ihn an. Sein Profil zeichnete sich gegen den Abendhimmel ab, energisch, scharf geschnitten. Der Kragen des hellen Reisemantels war hochgeschlagen und die bequeme Reisemütze saß ein wenig schief. Wälder! Schier endlose Wälder. Dann wieder einmal eine Stadt, die man durchfuhr, schlafende Dörfer, dann wieder Wald. Und jetzt dauerte die Fahrt durch den Wald unendlich lange. Da— eine Lichtung. Scharf bog der Wagen nach rechts. Und da sah Helyanthe auch schon ein Gebäude, das wie ein Schlößchen anmutete. Noch ein Stück Wald und dann hielt der Wagen. Dieter drückte dreimal hintereinander auf die Hupe. Hinter einem Fenster oben brannte trotz der späten Nachtstunde noch Licht. Und dann wurde die Tür geöffnet, die alten Leute traten heraus, der Mann mit einer Laterne. Sie begrüßten die Ankommenden, und als Dieter den großen Wagen vorsichtig in einen Holzschuppen gefahren hatte, verschloß der alte Mann die Tür des Schuppens sorgfältig. Dieter legte den Arm um seine Frau und führte sie über die Schwelle des Hauses. Und die alten Leute hinter ihnen freuten sich über das junge Glück. Sie machten Licht in den Zimmern, und Dieter bestellte noch eine kalte Platte und Tee und zwei Flaschen Sekt! Wenn alles ins Zimmer gebracht sei, könnten sie dann schlafen gehen. Und morgen früh werde er klingeln, wenn sie gebraucht würden. Er gab seine Anordnungen liebenswürdig=bestimmt, während Helyanthe still danebenstand. Die Winters verließen eiligst das Zimmer, um die Befehel des Herrn auszuführen. Dieter warf Mütze und Mantel ab und wandte sich dann seiner Frau zu. „Na, Ly, nun zieh dir mal die Jacke aus. Und die Mütze legen wir auch ab. Du wirst Hunger haben, nicht wahr? Frau Winter versicherte mir, daß sie sehr gut koche. So werden wir uns hier ganz wohl fühlen, denke ich“. Helyanthe ließ es sich gefallen, daß er ihr die Jacke abnahm, ihr auch die Mütze absetzte. Sie spürte einen leichten Zigarettenduft und ein herbes Parfüm. Wie in eisiger Abwehr wandte sie den Kopf zur Seite. Dieter ging ins Nebenzimmer, ließ die Tür offen und rief: „Komm doch, bitte, hierher, Ly! Da kannst du dich ein bißchen erfrischen; schönes kühles Wasser hier." Sie ging bis zur Tür und wankte plötzlich. Nur noch mit Mühe hielt sie sich aufrecht. Ein großes, schönes Zimmer, ein Schlafzimmer. Und ihr Mann stand vor dem großen Doppelwaschtisch und wusch sich Gesicht und Hände. Helyanthes Lippen waren ganz weiß, als sie sagte: „Ich warte, bis du fertig bist, Dieter.“ „Ach ja, richtig. Ich bin gleich fertig. Entschuldige, ich hätte dich natürlich zuerst hierher lassen müssen." Etwas verlegen kam er dann zu ihr ins Zimmer zurück. „Die Bahn ist frei, Kleine.“ Da ging Helyanthe. Aber sie schloß die Tür hinter sich. Nach einer Weile kam sie zurück, setzte sich still zu ihm an den Tisch und zermarterte sich den Kopf, wie sie ihm sagen könnte, daß sie keine Ware sei, über die andere Menschen bestimmen konnten. Daß nunmehr, da der Handelspakt zwischen ihrem Vater und den Wendburgs geschlossen sei, ihre Person ausscheide von all dem. Das mußte sie ihm doch sagen! Sie mußte es! Denn sie sah ja jetzt, wie er sich ihr gemeinsames Leben dachte. Aber als sie endlich beginnen wollte, klopfte es bescheiden, und auf den Zuruf von Dieter kamen die Winters und brachten das Bestellte. „Der Sekt steht in Brunnenwasser. Das ist kälter als Eis,“ sagte der alte Mann und stellte alles zurecht. Er war früher Kammerdiener beim Grafen Worhöhe gewesen und kannte sich aus in allem, wie es die Herrschaften liebten. Dieter überflog mit prüfendem Blick den Tisch, dann nickte er den beiden freundlichen alten Leuten dankend zu, und sie verließen grüßend das Zimmer. Helyanthe sagte leise: „Du hast Sekt bestellt? Ich trinke keinen.“ „Aber natürlich trinkst du. Das wäre ja— willst du mich kränken, Ly?" Er füllte zwei spitze Kelche mit dem perlenden Naß. „Auf unsere Ehe, Ly!“ Sie nahm den Kelch nicht. „Ich trinke keinen Sekt. Du hättest dir das— sparen können." „Dann nicht! Willst du Tee?" Er hatte beide Kelche wieder hingesetzt, aber auf seiner Stirn lag eine finstere Wolke. „Ja, bitte, Dieter. Eine Tasse Tee wird mir guttun." Er bediente sie, legte ihr einige gute Bissen vor. In ihren Augen las er feindliche Abwehr. Da trank er nach einer Weile beide Sektkelche hastig leer. Ihr Benehmen verletzte ihn tief. Warum fügte sie sich nun nicht in die Tatsachen? Wenn sie das nicht wollte, so hätte sie sich weigern müssen, ihn zu heiraten. Er verstand das nicht. Und er wußte auch ganz genau, daß sein Schwiegervater erwartete, daß sie eine gute Ehe führten. Er hätte ja selbst niemlas geglaubt, daß er sich so ohne weiteres in eine solche Ehe fügte. Aber merkwürdigerweise schien ihm alles kein Opfer mehr. Eher war es ihm wie eine Bestimmung. Dieses kleine Mädelchen war ihm nicht zuwider. Durchaus nicht. Im Gegenteil, er mochte sie ganz gern. Er hatte sich in den letzten Tagen dieser Tatsache direkt gefreut. Und nun nahm Ly diese feindliche Haltung ein! Er begriff das nicht. Wollte sie ihn lächerlich machen? Das Mahl verlief schweigend. Dieter aß und trank hastig. An seinen Bewegungen spürte Helyanthe seine Erregung. Helle Tränen liefen plötzlich über ihr Gesicht. Sie stand auf. Auch er fuhr in die Höhe, kam um den Tisch herum. „Mein Gott, du kleines, törichtes Mädel, nun weinst du! Sag mal— wie hast du— hm, weine doch nicht, Ly! Du bist muoe. Wir wollen schlafen gehen, Ly.“ „Ich bleibe hier." (Fortsetzung folgt.) Der Kornteufel Von Kuri KNAAK Es war ein offenes Geheimnis im Dorfe. Hebbelnoacks Mutter, ein greises, gebrechliches Weiblein von über siebenzig Jahren, hatte ihn eines Nachmittags beim Gänsehüten inmitten der grünen Roggenbreiten geschaut, den Kornteufel. Die Magdalena, des Hofgängers ältestes Kind, hatte ihn am anderen Tage um die Mittagsstunde längelangs am Feldraine schlafen sehen. Ja, sie hatte sogar sein Schnarchen vernommen. Zu allem Ueberfluß wollte Gottlieb Bogendrasch, seines Zeichens Holzfäller, den Schwarzen bei seiner Heimkehr, als schon die Eulen durch das Zwielicht flogen und die Fledermäuse die Junikäfer über dem blühenden Aehrenmeere haschten, sogar angesprochen haben. Nur hatte er keine Antwort von dem Flüchtigen empfangen. Er war ihm nachgelaufen und hatte zuletzt versucht, ihn beim Schlafittchen zu fassen. Es war ihm nicht gelungen, seiner habhaft zu werden. Der Kornteufel war kein Kerl, es war kein Weib, ein toller Mummenschanz schien er zu sein. und bärenstark war er noch obendrein. Risch=rasch, risch-rasch— geschwinde war der Spuk zwischen den zischelnden Halmen verschwunden. O, wie hatte es unheimlich geknurrt, wie drohend hatte der Wilde seine krüppelhaften Arme gegen Bogendrasch gereckt und ihn zurückgewiesen! Da war dem Holzhauer in der Einsamkeit der Mut zur weiteren Verfolgung vergangen. „Der Teufel wollte mich erschießen!" hatte er seiner Frau des Abends angstvoll zugeflüstert und ihr gleich bedeutet, sie solle es um himmelswillen nicht weitersagen. Aber das Weib konnte den Mund nicht halten. Die eilfertige Zunge plapperte so leicht den neugierigen Nachbarinnen alles hin, und ehe der nächste Mittag wurde, wogte der Schwall um den Kornteufel in aller Munde auf rze gab es niemanden, der nicht davon gesprochen hätte: Pst, pst, der Kornteufel geht um! „Es ist eine tolle Geschichte mit dem Korngespenst, seines Lebens ist man nicht mehr sicher!" räsonnierten die Bauern im Dorfkruge, zogen mit schmalen Lippen den Dampf aus ihren Knasterpfeifen, blähten die Backen und ließen den bläulichen Qualm zu ihren Häupten emporsteigen. Dabei schauten sie halb voller Teilnahme den Nachtwächter an, der mit verbundenem Kopfe in ihrer Mitte saß.„Dich hat es getroffen, Karl?" schüttelten sie ungläubig die Köpfe und wollten mehr von der gruseligen Geschichte hören, indessen die dickbauchige Flasche Branntwein reihum ging. „Ihn hat der Satan halbtot gekratzt!“ ereiferten sich die Weiber in der Häuslerkate und schnupperten begehrlich nach dem Herd hinüber, wo ein würziger Kaffee duftete.„Geht nicht ins Korn!“ riefen die großen Mädchen unter der Dorflinde ihren Geschwistern nach, die den schmalen Feldweg hinauf ein lustiges Haschen trieben. „Hu," fürchtete sich ein pausbäckiger Blondkopf, „hier hat der Teufel den Nachtwächter getroffen!“ und spornstreichs jagte die vielköpfige Schar in den Schutz der Wohnlichkeit zurück. Es war schön an dem Feldwege und rings umher. Rainfarn wuchs wie eine grüne Wand auf den Borden. Kornblumen und Klatschmohn leuchteten voller Abwechslung aus dem wispernden graugrünen Schwall der Getreidehalme. Heuschrecken geigten ohne Unterlaß. Grillen zirpten drunten auf dem taufeuchten Grunde, und die feinen Schatten der Blattfahnen pendelten frei vom Takte der sich wiegenden Halme. Lerchen jubilierten. Schwalben flitzten beutehaschend kreuz und quer, und in der Ferne riefen sich die Rebhähne von den Erderhebungen der Feldmark. Der Sonntag ging zur Neige. Ein herrliches Abendrot wölbte sich am Horizont. Die weißen Wolkensegel entbrannten noch einmal lichterloh. Wie kochendes Kupfer glühten die Roggenschläge auf, und die eingesprengten Grasflächen prunkten mit ihrem grüngoldigen Glast. Lange, lange guckte die reglose Gestalt, die sich mitten in dem Grannenmeer niederhockte und wie ein gestrandetes Wrack wirkte, in das Spiel des sterbenden Lichtes. Dann wandte sie den Kopf um, den ein alter Filzhut bedeckte. Mehr war von dem Wilddiebe nicht zu erkennen. Sein Gesicht schien vollkommen schwarz. Dunkel ragten die Schultern aus dem feinen Dickicht der Grannenhaare. Der übrige Teil des Körpers verschwand im Schatten der Tiefe. Geraume Zeit lauerte der Mensch schon an diesem Platz. Er war nicht zufällig hierhergekommen. Nur zu gut kannte er diesen Ort. Wie kein anderer Mensch wußte der Schwarze über das Leben der Tiere im Roggenfeld Bescheid. Einmal, wie er darin auf eine Ricke gelauert hatte, um ihr Kitz ausfindig zu machen, hatte er einen Hasen beobachten können. Meister Langohr mümmelte ganz friedlich an den Halmen herum. Einen Augenblick später schwankte die Aehre, und der durchgebissene Stengel stürzte nieder. Eine ganze Weile schnitt der Hase die Halme entzwei. Ganz planvoll tat er dies, und siehe da, schließlich entstand eine schmale Schneise mitten in dem grünen Gräsermeer. Am nächsten Tage, als der Lauerer wiederkam, führte der Hasenpaß schon ein Stückchen weiter voran, und heute zogen sich mehrere solcher„Hexensteige“ kreuz und quer durch den reifenden Plan. Auf einem von ihnen war der Dieb in diese Verschwiegenheit gelangt. Niemand hatte ihn beobachtet. Am Kreuzungspunkte der Gassen ließ er sich nieder. Von hier konnte er fünf solcher Wechsel entlangschauen. Man mußte schon ein gutes Augenmerk haben, wollte man sie gleich entbecken. Der Kerl kannte sich in ihnen aus. Er wußte, woher sie kamen und wohin sie führten. Was für ein Leben sich auf ihnen abspielte, war ihm wohl vertraut. Darum wartete er immer noch, als sich das Abendrot schon längst verkühlt hatte. Der Gesang der Felblerchen zitterte noch einmal verträumt aus einem Ackerrain. Rebhühner schnurrten vorüber und fielen irgendwo ein. Dann war es wieder still. Auf einem Passe näherte sich ein grauer Schatten, wuchs mit dem Näherkommen schnell, langte hoch zu einem Kegel auf, fiel wieder in sich zusammen und nahm zusehends Gestalt an. Es war kein Zweifel, daß es ein Hase war. Reglos wartete die Gestalt. Sie hatte das Wild kommen sehen. Lauernd beugte sie sich jetzt ein wenig vor. Innerlich war der verlumpte Bursche von der Erscheinung des Tieres gepackt. Jetzt noch viel mehr, als Meister Lampe plötzlich entsetzt zur Seite keilte und hart auf die Erde schlug.„Aehk, ähk!“ stöhnte er qualvoll und schlug wie unsinnig mit den starken Hinterläufen den Boden, daß die Halme knackten und das Erdreich dunkel wurde. Die Drahtschlinge, in die er ahnungslos hineingehoppelt war, ließ ihn aber nicht mehr los. Ein teuflisches Grinsen huschte über das entstellte Antlitz des Wilddiebes. Dann löste sich die Spannung aus dem hockenden Körper. Der Hase wurde matter in seinen Bewegungen. Der Dieb schickte sich an, seine Beute auszulösen, als ihn ein jämmerliches Quieken aus der anderen Halmengasse erschreckte. So schrie kein Hase, eher ein Kitz. Begierig schob sich der Unmensch voran. Was mochte es sein, was ihm in die Quere gelaufen war? Wieder erscholl das Quieken. Es wurde offenbar, daß sich drüben auf dem anderen„Hexensteige“ ein Frischling gefangen hatte. Dem Kerl wurde das Geschrei unangenehm. Schnell huschte er hinüber, um der mit dem Tode ringenden Kreatur das Leben zu kürzen. Da rauschte es neben ihm ganz ungebärdig aus der Halmenflut, und ehe es der herzlose Geselle versah, fuhr ihm ein borstiges Ungetüm so unsanft an, daß er längelang mit voller Wucht auf die Erde schlug. Die Mutter des Frischlings, die Bache, war ihm dichtauf und bearbeitete ihn mit ihren Gewehren nicht gerade zärtlich. Da bekamen die manchesternen Hosen arge Risse, Schenkel und Waden bluteten aus vielen Schlitzen und Schrammen, und manchen Puff knallte die schnaubend Bache dem Teufel in die Rippen. Stöhnend schleppte sich der Grobian bis an den Feldrain zurück. Weiter kam er nicht. So fanden ihn die Bauern beim Aufgange des Morgenlichtes. Sie hatten nichts eiligeres zu tun, als ihr Erlebnis allen Bewohnern des Dorfes kundzurun. Da erhob sich ein großes Hallo von Haus zu Haus; denn das Geheimnis vom Kornteufel war endlich gelüftet. Kommt„Er“- mußs er heiraten! Kleines Kapitel vom Leben der„moderner“ Römerin ) Rom, lacitta eterna, die ewige Stadt, wie die Italiener ihre Hauptstadt stolz nennen, ist für jeden aufnahmefähigen Besucher ein unvergeßliches Erlebnis, nicht nur in bezug auf seine alten herrlichen Bauten. Auch das tägliche Leben und Treiben gabt uns viele neue, bleibende Eindrücke, mit denen wir uns hier nur soweit beschäftigen als sie die Frau angehen. Die Römerinnen haben alle, gleich welchen Standes oder Alters, zunächst einmal ein uns besonders auffallendes, gemeinsames Merkmal: die Schminke. Der Deutsche, der noch viel weniger als Franzosen, Engländer oder Amerikaner, daran gewöhnt ist, daß die Frauen sich„malen“, mag vielleicht im ersten Augenblick darüber den Kopf schütteln und dies nur mit der südländischen Farbenfreudigkeit begründen, die ja auch noch teilweise in der männlichen Kleidung zum Ausdruck kommt. Bei gründlicher Beobachtung entdeckt er dann aber, daß die Italienerin auch noch einen anderen triftigen Grund hat, sich kräftig anzustreichen. Die Campagna romana und auch Rom selbst sind außergewöhnlich farblos. Die Haupttöne sind ein wenig reizvolles Rotbraun und Graugrün, aus denen sich die dunklen Pinien und Zypressen mit ihren schönen, grünen Nadeln und Blättern wirkungsvoll herausheben. Die grelle italienische Sonne rückt unbarmherzig allen zarten Farben zu Leibe und bleicht sie aus. Die Römerin muß also starke Farben nehmen, wenn sie wirken will, sowohl in der Kleidung als auch beim Schminken. Geschickt gemacht, sieht diese naturgegebene Farbfreudigkeit der südlichen Menschen dort unten garnicht schlecht aus. Auch in modischen Dingen ist man in Rom sehr auf der Höhe. Die Römerin hat sich sofort und mit Vehemenz aller diesjährigen Novitäten bemächtigt und trägt die neuen Schuhe mit Keil= und Rillenabsätzen oder mit fingerdicken Korksohlen, die verrücktesten Hüte, die jedoch meist nicht eines gewissen Schicks entbehren, und modernen Faltenrückchen ohne jegliche Rücksicht auf Figur, was sich mitunter(sogar meistens) nicht sonderlich vorteilhaft auswirkt. Denn viele Italienerinnen sind von Natur aus recht vollschlank geschaffen, und pflegen sich, wenn sie Kinder und eine Anzahl Jahre hinter sich haben, zu einem höchst ansehnlichen Format zu entwickeln. Bis es jedoch so weit ist, sehen sie meistens wirklich sehr nett und reizvoll aus. Wer aber nun vielleicht glauben mag, daß diese Toleranz in Kleidung und Aufmachung auch charakteristisch ist für das Leben der Frau in Italien, der befindet sich durchaus auf dem Holzwege. Denn alle diese Damen, die vom Kopf bis zum Zeh wie die mondänen Schönen des Berliner Kurfürstendammes aufgemacht sind, un terliegen insbesondere als Ledige unerbittli chen Sittengesetzen, die sie unbedingt einzuhalten haben, wollen sie nicht ihren guten Ruf, und damit auch die Chance, einen Mann zu bekommen, einbüßen. Dazu gehört z. B., daß keine junge Römerin aus gutem Hause abends mit einem jungen Mann/ allein ausgehen darf. Tut sie es dennoch, so zieht der Mann sofort daraus die diesbezüglichen Folgerungen. Man hat um 8 spätestens aber um 9 Uhr abends zu Hause zu sein, und wenn man verlobt ist, so kann es vorkommen, daß der Verlobte in der Zeit von 9 bis 12 Uhr nachts dreimal anruft, um sich zu vergewissern, daß seine Braut auch wirklich zu Hause ist. Ganz vornehme Familien engagieren für ihre erwachsenen Töchter eine Gesellschaftsdame, die sie als„Anstandswauwau“ ständig begleitet. Sie bringt sie z. B. vorher zu den Vorlesungen an der Universität und holt sie nachher wieder ab. Auch eine verheiratete Frau der besseren Gesellschaftsschicht geht niemals alleine aus dem Hause, nicht einmal zum Einkaufen. Sie wird immer von jemand— der Mutter, einer Schwester, der Freundin oder dem Dienstmädchen begleitet. Selbstverständlich kann sie auch nie ohne ihren Mann eine Gesellschaft besuchen, und da die Männer häufig ihre Frauen nicht mitnehmen, so sind auch die gesellschaftlichen Freuden für die Italienerin herzlich beschränkt. Die Frauen sind hier eben vornehmlich für den Haushalt und die Kinder da, die sie geraoezu vergöttern. Es ist genau so wie in Frankreich: Alles dreht sich um seine Majestät das„Bambino". Tagsüber bleibt allerdings jungen Mädchen und jungen Männern der freundschaftliche Verkehr unbenommen. Dafür darf aber das Mädchen seine männlichen Freunde nie ins Haus bringen. Denn kommt der junge Mann zu den Eltern in die Wohnung, dann ist das ungefähr gleichbe deutend mit einem— Heiratsantrag. Wünscht der junge Mann die Eltern seiner Signorina kennen zu lernen, so ist das eben eine hochoffizielle Angelegenheit, die, der Sitte nach, mit ernsten Absichten verknüpft zu sein hat. Andernfalls— ist das arme Mädchen zu bedauern, denn passiert so eine Geschichte etwa zweimal, ohne daß eine Hochzeit zustande kommt, dann kann sie sich gleich darauf gefaßt machen, daß sie keinen mehr bekommen wird! Das alles kommt uns, die wir in Deutschland gewohnt sind, als gleichberechtigte Kameradin des Mannes sein Leben zu teilen,, natürlich sehr seltsam vor, und die Italiener behaupten ja auch, wenn man mit ihnen darüber spricht, daß sich das mit dem Fortschreiten der modernen Zeit doch ändern wird. Aber wenn man bedenkt, daß diese strengen Gesetze bis auf den heuti gen Tag gehalten haben, dann möchte man bei nah annehmen, daß diese Dinge so fest im italienischen Volkstum verankert sind, daß sie wohl noch lange Zeit— wenn nicht immer— so bleiben werden. Carmen Glebsattel Von Karl Nennstiel Das Schaltenbild Frau Magdalene Stegemann, eine reizende Dame von 35 Jahren mit dem Scharm der vollen weiblichen Reife, blieb stehen. Es war an einem Abend in der abgelegenen Goethestraße. Ueber die Seitenfläche eines Hauses, das von dem anliegenden durch einen Garten getrennt war und von dessen Fenstern angeleuchtet wurde, huschten die Schatten zweier Menschen. Das Bild erinnerte Frau Magdalene an ihre Kinderjahre und belustigte sie. Denn so oft sie damals unwillig gewesen war, hatte ihr Vater, ebenso zwischen Licht und Wand wie hier zwischen Fenster und Nebenhaus, Häschen und alle möglichen Fabeltiere hervorgezaubert. Das waren schöne Stunden gewesen. Aber plötzlich erschrak Frau Magdalene. Die Schatten kamen aus dem Hause, in denen Müllers, ihre Bekannten wohnten, und verrieten sich durch ihr Profil. Frau Magdalene stockte der Atem, aber sie hoffte noch, sich getäuscht zu haben. Als sie um ein paar Schritte näher heran war, bestätigte sich jedoch das Schlimmste. Denn der Mann, der mit Frau Müller da oben so kindlich närrisch herumtollte und umhergirrte, dessen Kopf sich eben an den Kopf der Frau schmiegte, um im nächsten Augenblick zu einem Kuß herumzufahren, war Fred, ihr Gatte. Tränen in den Augen, klingelte Frau Magdalene und lief davon, ohne zu warten. Denn sie hatte nicht geläutet, um zu stören, sondern um zu verhindern, daß auch Dritte, die jederzeit vorüberkommen konnten, Zeugen des peinlichen Schattenspieles wurden. Vor ihrem eigenen Hause angekommen, traf sie den ahnungslosen Mann ihrer Bekannten, der vor verschlossener Tür gestanden hatte und ihr nun auf der Straße die Einladung zu einem geselligen Zusammensein für einen der nächsten Tage bei Müllers überbrachte. Frau Magdalene tat aufgeräumt und guter Dinge, überlegte kurz und nahm die Einladung an. „Sonderbar manchmal," sagte sie,„mein Mann wollte, wenn er Zeit hat, heute auch zu Ihnen, um Sie zu uns einzuladen, ich weiß aber nicht, ob er dort war!“ Dann verabschiedeten sich die beiden, und sowohl Frau Eva Müller als Fred Stegemann blieb unklar, wie die Sache mit der gar nicht beabsichtigt gewesenen Einladung an Müllers, über die von Herrn Müller natzürlich gesprochen worden war, zusammenhängen mochte. Irgend etwas mußte Magdalene wissen, und daher sah weder Fred noch Frau Eva dem geselligen Abend bei Müllers mit ungeteiltem Frohsinn entgegen. Der Abend verlief jedoch in vollster Harmonie und bei bester Stimmung, und als Frau Müller um Mitternacht noch ein Täßchen Kaffee kochen wollte, ging Frau Magdalene, ausgelassen wie selten, mit ihr hinaus in die Küche. Fred folgte, nichts Gutes ahnend, und sah, wie seine leicht beschwipste oder ernsthaft verstellte Frau über den Küchenbalkon hinweg Schattenbilder an das Nebenhaus warf. Er lachte zuerst und freute sich darüben, wurde aber, als er Evas Blässe sah, stutzig e und schließlich ebenfalls bleich. „Was macht ihr denn da?“, trat Herr Müller dazwischen. „Ich stelle fest, lieber Herr Müller, daß Sie Ihre Frau in Ihrer Küche nur ungesehen küssen können, wenn Sie hinter der Lampe bleiben. „Sonst sieht man's am Nebenhaus!" sagte Magdalene kichernd, obwohl sie ihre Augen nur sehr schlecht trocken halten konnte. „So oft kommt das sowieso nicht mehr vor!“ entgegnete der ungalante Herr Müller und zog die Gesellschaft wieder mit ins Zimmer. Damit hatte Frau Magdalene alles, was dar über je über ihre Lippen gekommen ist, gesagt. Denn auch daheim schwieg sie, und als ihr Geburtstag kam, schenkte ihr Fred, der seit Wochen wieder um sie geworben hatte wie 15 Jahre vorher, einen schönen Silberfuchs. „Gefällt er dir?“ fragte er verlegen, und Magdalene, die ihn sich seit Jahren gewünscht hatte, nickte und war glücklich. Den Verkehr mit Müllers stellten sie nach und nach ein. ian Eine Postkutsche im Anfang des vorigen Jahrhunderts, von Johann Adam Klein (gestorben 1875). Für die Frau: Kleines Gebäck Das zierliche Gebäck, das wir beim Konditor bewundern, und das wir mit seinem französischen Namen„Petit=fours“ nennen, können wir gut selber herstellen, so daß wir auf billige Weise dazu kommen. Natürlich muß man Zeit und Geduld haben, um eine solche„Bunte Schüssel“ zustande zu bringen. Das beste ist, einen gewöhnlichen Tortenteig als Grundstoff zu benutzen. Tortenteig. Man verquirlt 3 ganze Eier mit einer Tasse Zucker. Dann setzt man unter ständigem Rühren 1 Tasse Mehl zu, das man mit 3 Teelöffeln Backpulver gemischt hat, und zum Schluß ¼ Tasse kaltes Wasser. Man gibt den Teig in eine mit Fett ausgestrichene runde Springform und läßt ihn in mittelheißem Ofen etwa 20 Minuten backen. Vorher muß man alle anderen Zutaten bereit gestellt und vorgerichtet haben. Sobald der Kuchen ganz kalt ist, teilt man ihn in 3 bis 4 dünne Scheiben, die man dann in Dreiecke, Vierecke, Kreise oder dergleichen zerschneidet, die gefüllt und auf einander gelegt werden. Man kann seiner eigenen Phantasie freien Spielraum lassen. Man bestreicht die einzelnen Böden mit der gewählten Füllung, setzt dann die Schichten übereinander und überzieht die Kuchen alsdann mit einer beliebigen Glasur oder mit Marzipan. Füllungen. Zu einer Futtercremefüllung nimmt man Butter und Puderzucker zu gleichen Teilen,— es kann etwas weniger Zucker sein. Beides wird zusammen sahnig gerührt. Nun fügt man beliebige Geschmackszusätze hinzu, also zum Beispiel geriebene Schokolade, geriebene Nüsse oder auch etwas starken Kaffee, den man mit einem Eigelb verquirlt und auf kleiner Flamme langsam dick werden läßt. Ist die Füllcreme im ganzen zu dick, so tut man etwas geschlagenes Eiweiß hinzu. Man kann, wenn die Füllung dann aufgestrichen wird, mehrere Teigböden übereinander legen. Verschiedene Marmeladen eignen sich ebenfalls gut zur Füllung. besonders Orangen= oder Ananasmarmelade. Man kann in einem Kuchen auch verschiedene Füllun gen verwenden. Sind die Kuchen zusammengelegt, so überzieht man sie mit Glasur. Zu Glasur verrührt man ungeschlagenes Eiweiß mit Puderzucker und Rum oder mit Puderzucker und Zitronen= oder Orangensaft. Man streicht die Glasur dann auf die Kuchen, wo sie erstarrt. Am festlichen Sommerabend Modefragen zum Abendkleid— Der Mantel— Blumen und Schmuck Im Sommer wird Frau Mode ganz und gar zur Vasallin der in höchster Schönheit strahlenden Frau Sonne, die ihre„glühende" Macht entfaltend, vom frühen Morgen bis zum späten Abend regiert(d. h. regieren sollte!). Naturgemäß treten daher im Sommer, als die Jahreszeit des Lichtes, die Tageskleider stark in den Vordergrund und beherrschen das modische Bild bis in den späten Abend hinein. Dennoch ist es der berechtigte Wunsch, trotz kopfschüttelnder Ehemänner— der völlig berechtigte Wunsch jeder Frau, auch in der warmen Jahreszeit ein Festkleid zu haben. Die rechte Fröhlichkeit bei feierlichen Gelegenheiten wird nur dann aufkommen, wenn man sich hübsch und passend angezogen weiß. Ein modernes Sommer=Abendkleid ist gar nicht so sehr anspruchsvoll. Das immer reizvolle Wechselspiel der Mode im Stoff, wie beispielsweise Tüll zu Taft und in der Tönung, wie gemustert zu Uni, bietet so unendlich viele Möglichkeiten zu entzückender Gestaltung. Es muß auch keine Schleppe oder ganz großen Ausschnitt haben. Es beansprucht weder kostbaren Schmuck noch echte Spitzen. Nur der lange, weite Rock ist Bedingung, und der kann selbst in jedem leichten Waschstoff sehr elegant wirken. Die Machart braucht auch für Mutter und Tochter nicht aus großer Gegensätzlichkeit zu bestehen. Das taillenbetonte Oberteil, gekrauste Puffärmelchen, kurz oder halblang zum weiten bodenlangen Rock, sind an kein Alter gebunden. Nur wird die Mutter für ihr Töchterlein helle, leuchtende, jugendliche Farben wählen und für sich selbst das gedämpftere Muster zum dunkleren Untergrund. Das Töchterlein wird Blumen im Haar und am Kleid tragen, während die Mutter vielleicht den Federschmuck als Kopfputz für sich bevorzugt. Sehr vielseitig ist die Mode gerade auf diesem Gebiet. Sie greift wieder nach Zierkämmen, nach Reiher= und Straußfedergestecken, nach glitzernden, kunstvoll aus kleinen Federchen zusammengesetzten Schmetterlingen und Vögeln. Leuchtende Steine schim mern aus Tüll, Chiffon oder Spitzen hervor in Anklängen an die Rokokozeit.— Duftig und som merlich wirkt ein Kleid aus weichem, großblumi gen Stoff, nach Belieben mehr oder weniger aus geschnitten. Auch hauchzarter, durchschimmernder Stoff auf farbigem, schwarzen oder weißen gleich langem Unterkleid unterm weiten Rock, der beim Schreiten und Tanzen seine Trägerin wie eine Wolke umschwebt, ist sehr anzuraten. Ganz entzückend wirkt ein Hochsommer=Abendkleid und hat noch den Vorteil voraus, auch zu Festveranstaltungen im Winter weiter dienen zu können, aus zartem, weißen oder elfenbeinfarbigen Spitzenstoff oder Tüll über einem ebensolchen oder zartfarbig getönten Taftunterkleid, viereckig ausgeschnitten, mit ganz kleinem Schößchen am blusig gearbeiteten Oberteil, der weite, lange Rock ist zwei= oder dreistufig, je nach Größe der Trägerin, aus eben demselben Spitzenstoff. Dazu trägt man im Sommer einen breitrandigen, sehr schräg gesetzten Hut, der aus dem gleichen Material, wie das Kleid, sein kann, aber auch aus etwas gröberer Spitze hergestellt, dann aber ohne Unter fütterung. In diesem Fall können die langen Handschuhe aus dem gleichen Spitzenstoff angefer tigt werden. Bevorzugt man ein farbiges Unter kleid, so sieht es gut aus, die Ansteckblumen, wie den Kopfschmuck, gegebenen Falles auch Fächer und Strümpfe in der gleichen Farbe zu wählen. Daß ein Federfächer aus dem gleichen Material, wie der Kopfschmuck besteht, ist schon Selbstverständlichkeit geworden. Wird ein Abendmantel für den Sommer nötig, so ist der weite, ganz lange Mantel mit lose sitzender Kapuzé recht zweckmäßig, er schützt Kleid und Kopf vor Wind und leichtem Regen, ohne allzusehr zu wärmen. Noch schöner ist das Backwerk, wenn man es mit einer Marzipanschicht überzieht. Man bereitet diesen Marzipan, indem man 125 Gramm Mandeln anbrüht, von den Schalen befreit, gut trocknet und dann zwei= bis dreimal durch eine Mandelmühle gehen läßt. Man mischt sie nun mit 125 Gramm Puderzucker, gibt etwas ungeschlagenes Eiweiß hinzu und knetet die Masse so lange, bis man einen geschmeidigen Teig hat, den man gut ausrollen kann. Ist die Masse allzu weich, so setzt man noch etwas Puderzucker zu. Nun bestreut man das Backbrett mit Puderzucker und rollt den Teig aus. Liebt man den Geschmack, so kann man 2 Tropfen Bittermandelöl zusetzen, aber nicht mehr. Möchte man das Marzipan färben, so teilt man es in mehrere Abteilungen und färbt es mit Konditorfarbe. Dann werden die gefüllten Kuchen in diese Marzipanmasse eingehüllt. Schokoladenguß. Tafelschokolade wird mit einem kleinen Stück Kokosfett im Wasserbade geschmolzen. Wenn sie gut flüssig geworden ist, werden die Kuchen damit bestrichen. Man kann die fertigen Kuchen noch mit gehackten Pistazien bestreuen, mit Nußkernen oder halbierten Mandeln oder mit kandierten Früchten belegen, kurz, man hat unendlich viele Möglichkeiten, ein wirklich leckeres Backwerk herzustellen. Es lohnt die Mühe. aus Großmutters Zeiten Auch unsere Großmütter trieben schon Luxus. An heißen Tagen strömen die Menschen von heute in die Strandbäder. Sie suchen entlegene Seen auf, denn sie brauchen eine Abkühlung, eine große Erfrischung nach den arbeitsreichen Tagen. Sie vergessen dabei aber nicht, sich praktisch und nett anzuziehen. Ganz besonders in den Strandbädern ist eine reizende Mode vertreten. Lustige, bunte Anzüge überwiegen dort, überhaupt— von der Badetasche bis zu den Badeschuhen ist alles bunt und zueinander fröhlich abgestimmt. Man darf wohl sagen: die„Badeanzüge von heute" sino„.napp“ bemessen, so daß die Sonne keine Schwierigkeiten hat, den Körper zu bestrahlen. Zur Zeit unserer Großmütter war das freilich ein bissel anders. Trotzdem trieben einige Frauen auch einen kleinen Luxus. Der Badeanzug war bei ihnen ein Faktor, dem Aufmerksamkeit zugewandt wurde. Allzu vorteilhaft präsentierten sich unsere Mitschwestern gerade nicht im Wasser; jedoch es bestand ein gewaltiger Unterschied zwischen dem Anzug, den der Badegast im einfachen gemeinsamen Bade(z. B. Sylt) trug, und dem in Östende und Trouvilles. Wer sehr viel Sorgfalt auf seine„Badetoilette" legte, der kleidete sich in schwarze Seide mit vielen kleinen Volants, trug aus schwarzem Flanell gut sitzende Blusen mit festem Gürtel, aus denen die Badehosen— nur bis oberhalb der Kniee reichend— in Volants endend herausschauten. Wenn eine Frau stark war, trug sie ein weiches Korsett ohne Stangen, das die Figur zusammenhtelt: die Füße bedeckte sie mit Sandalen, die mit Kreuzbändern zusammengeschnürt wurden. Eine neckische Modelaune erlaubte sich die Französin. An ihrer Badekappe war vielfach eine kleidsame Haartolle angebracht, die sich in den Wellen der Nordsee keinen Schaden holte, da der Friseur sie von Tag zu Tag frisch trocknete und frisierte. Diese Haarfrisur an der Badekappe war übrigens nichts Neues; gab es doch Pariserinnen genug, die bei der damaligen Mode der dicken, tief in die Stirn fallenden„Stirnhaartollen" an ihren verschiedenen Hüten eine Tolle in ihrer Haarfarbe befestigt trugen, die genau der Form des Hutes sich anschmiegte. In den Bädern, in welchen die Badekarren nicht, wie zum Beispiel in Ostende, in die See gefahren wurden, spielte der Bademantel eine große Rolle. Im Bademantel durfte man am Strand lustig plaudern— eine Sitte, die in Amerika geschaffen und langsam ihren Weg nach Europa nahm. Der Bademantel war oft recht kleidsam: die japanische Kimonoform in hübschen großen Blumenmustern aus Baumwollstoff, mit Frottierstoff abgefüttert, war sehr beliebt. Lohdon brachte diese Kimonos zu Tansenden nach Europa! Man begegnete diesen kleidsamen Kostümen in den zartesten Farben— in Crepe de Chine und Seide— über und über kunstvoll bestickt. Die großen, schlanken Engländerinnen trugen herrliche Atlas=Kimonos als Theatermäntel. Somit wurde diese kleidsame, japanische Tracht in den Seebädern als Babemäntel Mode— allerdings in einfacher Art. Trude Glantz-Ru Die zehn Erzfeinde des Tonfilms Nur in der Stille wird der„gute" Ton geboren Im Tonfilmatelier muß während der Aufnahmen äußerste Stille herrschen, denn auch die leisesten Nebengeräusche werden vom Mikrophon aufgenommen und können den Filmstreifen unter Umständen wertlos machen. Neuaufnahmen und erhöhte Kosten sind die Folge. Zwar hat die Geräuschdämpfungstechnik in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht, aber immer noch müssen die Operateure einen verzweifelten Kampf gegen störende Geräusche führen, denen scheinbar nicht beizukommen ist. Der Hollywooder Filmregisseur Howard Hawks hat sich die Mühe gemacht, ernmal die wesentlichsten Geräusche festzulegen, die heute trotz raffiniert ausgeklügelter Geräuschdämpfungsanlagen die Aufnahmen immer wieder stören. Hawks kennt keine Rücksichtnahme, er stellt die Tonfilmfeinde an den Pranger. Filmfeind Nr. 1 ist... die Fliege. Feind Nr. 1: die Fliege. Dieses lästige Insekt hält sich mit Vorliebe in der Nähe des Mikrophons auf, und wenn es eben geht, setzt es sich sogar, als täte es dies in teuflischer Absicht, mitten darauf und... brummt. Natürlich hat man im Tonfilmatelier weder Zeit noch Muße, auch noch auf Fliegenjagd zu gehen. Auch fällt dem Mann, der in der Tonkabine sitzt, die Anwesenheit des geflügelten Saboteurs kaum auf. Aber später, wenn im Vorführraum die bearbeiteten Filmstreifen zur Kontrolle ablaufen, dann auf einmal brummt und summt die Fliege gerade in die zartesten Liebeworte hinein: die Aufnahme muß wiederholt werden. Arbeitskraft und Geld sind vergeudet. Im Kontrollraum hatte man noch nichts von der Schädlingsarbeit des filmfeindlichen Tieres gemerkt, aber die Entwicklung des Negativstreifens, die Verstärkung durch die Projektion bringen die störenden Missetaten der Fliege an den Tag. Feind Nr. 2: das Flugzeug. Gewiß, auf den Dächern der Ateliers steht mit Mammutbuchsta ben geschrieben, daß die Herren Flugzeugführer doch gefälligst mit ihren Maschinen aus der Ge gend fortbleiben möchten, aber anscheinend wird in Amerika dieser Aufforderung nicht immer Folge geleistet. Es gibt romantisch veranlagte Leute, die wollen wissen, daß manchmal amerika nische Flieger ihre Vorliebe für weibliche Filmstars in temperamentvollen Loopings und Schlei fen austoben. Wogegen sich nichts machen läßt... Ha-tschi. Feind Nr. 8: das Niesen. Dagegen ist natür lich nichts zu machen und holte man sich die gesamte Aerzteschaft der Welt zur Assistenz herbei. Schon manche sehr schwierige Szene, die nur noch ein paar Sekunden gedreht werden mußte, soll durch ein kräftiges Ha-tschi verdorben worden sein und mußte wiederholt werden. Feind Nr. 4: der Spatz. Die Gefühlsroheit der Spatzen ist allgemein bekannt. Sie reicht sogar so weit, daß sie Dämen und Herren, denen die ganze Welt zu Füßen liegt, zwingen, ihre Arbeit von vorn zu beginnen, weil ein Spatz es sich nun einmal in den Kopf gesetzt hat, auch Filmstar zu spielen und durchs Atelier zu flattern. Feind Nr. 5 und 6: Katze und Maus. Man sagt, daß es in jedem Hollywooder Atelier Ratten und Mäuse gäbe, folglich auch Katzen, Wenn auch dort hier und da abgerichtete Katzen berumlaufen, so ist es doch bisher noch niemand gelungen, einer normalen Katze, die keinen anderen Beruf hat, als Ratten und Mäusen das Leben sauer zu machen, das Miauen abzugewöhnen, wenn der Regisseur„Ruhe" gerufen hat. Es soll sogar in Hollywood Katzen geben, die nicht eher miauen, als der Spielleiter Ruhe geboten hat. Und die Mäuse. Schließlich sind Filmdiven auch Frauen. Wenn sich eine Maus unversehens in die Szene verirrt, dann kann der gramgebeugte Regisseur nur gleich seinen Kram zusammenpacken, eine Erholungspause mit viel Eau de Cologne einlegen und die Szene dann wieder von vorne drehen. Feind Nr. 7: die krachenden Schuhe. Was kann man dagegen schon machen? Das beste Mittel soll Ausziehen sein. Feind Nr. 8: der Zimmermann, Zimmerleute gibt es immer in den Tonfilmateliers, denn es wird dort wahrhaftig mehr gezimmert als gefilmt. Und da gibt es immer Zimmerleute, die im letzten Augenblick noch etwas zu zimmern haben, auch wenn der Kameramann schon angefangen hat zu drehen. Natürlich dreht er das Ge hämmere mit. Der Spielleiter ruft:„Noch einmal anfangen!" Bis dahin sind aber schon sound so viele Meter Film verdorben. Wogegen sich wohl etwas machen läßt. Feind Nr. 9: das Auto. Trotz der allerstreng sten Vorschriften, die verhindern sollen, daß auf dem Tonfilmgelände ein Hupen=Virtuose seine Tonleitern übt, kommt es wieder vor, daß sich die Stimme seines Horns in die Dialoge zwischen Clark Gable und Greta Garbo, Robert Taylor und Myrna Loy mengt. Das Ergebnis: Aerger, gestörte Stimmung, vergeudetes Material. Feind Nr. 10: der Besucher. Der ärgste Feind im Tonfilmatelier soll aber doch der Besucher sein. Gewiß fleht man ihn an, sich ruhig zu verhalten. Es wird ihm mit dem Zorn des heiligen Cinematographikus gedroht, der seinen Fluch auf sein Haupt schleudern wird, wenn er auch nur den geringsten Laut von sich gäbe. Aber ist der Besucher einmal zu den Aufnahmen zugelassen, sieht er endlich einmal— der Traum seines Lebens— eine Filmaufnahme von ganz nah bei, dann kann er in der Regel seine Begeisterung und seine Bewegung nicht zurückhalten. Der„Polizist der geräuschvollen Stille". Howard Hawks fordert für die Hollywooder Tonfilmateliers einen neuen Beamten, den „Stille Wächter“— nicht etwa einen stillen Wächter— der dafür zu sorgen hat, daß in den Ateliers keine anderen Geräusche erzeugt werden als die, die bestimmt sind, in fünf Erdteilen das Publikum zu unterhalten. Dieser Wächter ist der Polizist der geräuschvollen Stille. Ein einträglicher Spleen Er verdient an einem Heuhaufen Hungerkünstler und Baumsitzer finden heute selbst in Amerika kein zahlungsbereites Publikum mehr, weil die von ihnen veranstalteten Mätzchen alle Sensation eingebüßt haben. Dennoch finden sich in den USA. immer wieder Leute, die auf die ausgefallensten Ideen kommen, um sich durch Spekulation auf den Sensationshunger ihrer Mitbürger ein bequemes Dasein zu verschaffen. Zu diesen, nach amerikanischer Wertung„einfallsreichen" Leuten gehört auch ein gewisser Mister Moran, der sich dieser Tage ein hübsches Vermögen durch den Verkauf eines simplen Heuhaufens zusammenschnorrte. Bevor es aber so weit war, hatte er von einem eigens dazu angestellten Jungen in den Heuhaufen eine Stecknadel verstecken lassen. Diese Stecknadel, verkündete er mit Hilfe einer mit amerikanischen Ausmaßen angekurbelten und durchgeführten Reklameaktion, werde er aus dem Heu heraussuchen. Das Unternehmen fand in seinem eigenen Garten statt. Nachdem zwei Tonnnen Heu ausgebreitet worden waren, begann Moran seine Suche nach der Stecknadel. Er gebrauchte dazu, wie hinterher„amtlich“ festgestellt wurde, 82 Stunden 35 Minuten und 6 Sekunden. Hatte er schon durch die gegen Eintrittsgelder zu besichtigende Sucherei eine runde Dollarsumme vereinnahmt, so ging das Geschäft erst richtig los, als die Stecknadel endlich gefunden war. Dann nämlich wurde das Heu grammweise an Andenkenjäger verkauft, die bei der Suche zugesehen hatten. Es ergibt sich nun die Frage, wer den größeren Spleen hat: Mister Moran, der damit immerhin einen Haufen Geld verdient hat— oder die Zuschauer, die ihm dieses Geld zuschanzten? Brandstister aus verschmähter Liebe Weil sie keinen Mann finden, zünden sie ein ganzes Vorf an Das Dorf Ramygala in Nordschweden wurde in den letzten Monaten von einer ganzen Reihe von geheimnisvollen Bränden heimgesucht, die keiner der Dorfbewohner sich erklären konnte. In regelmäßigen Zeitabständen— jeden ersten Sonntag und jeden dritten Donnerstag im Monat— ging in Ramygala ein Haus oder ein Bauernhof in Flammen auf. Ohne jeden Zweifel handelte es sich um Brandstiftung, aber die eingehenden Nachforschungen der Polizei blieben ohne ein befriedigendes Ergebnis. Die Stockholmer Kriminalpolizei nahm sich der Sache an, aber auch deren Erfolge waren gleich Null. Einer nach dem anderen wurden die in der letzten Zeit entlassenen Erntearbeiter, die DorfKaleidoskop der Welt Gustav läutete an der Türe Vor einigen nabrikant Monaten wurde der ehemalige Gustav Comiant in der Strafanstalt von Valenciennes eingeliefert. Dieser Comiant schien ein recht gerissener Bursche zu sein. Er sagte schon wenige Tage nach seiner Ankunft zu seinem Zellengenossen, er werde in Kürze ausbrechen. Wenn seine Flucht aber gelinge, kehre er zurück, um einmal schnell an der Gefängnistür zu läuten. Längst hatte man die Worte Comiants vergessen, als er auf einmal wirklich verschwunden war. Ein paar Nächte vergingen. Auf einmal läutete nachts draußen die große Türglocke Sturm. Die Wärter, die den Nachtdienst hatten, schossen aus ihren Betten und stürzten an die Tür. Draußen stand— niemand. Man sah nur noch in der Ferne einen Schatten verschwinden, den Schatten des Gustav Comiant, der Wort gehalten hatte und zurückgekehrt war, um durch ein Klingelzeichen seinem Genossen von einst zu verraten, daß es ihm in der Freiheit recht gut gehe. „Die kleinsten Bücher der Welt Ein Postbeamter in Warschau mit Namen Joseph Grygories hatte es sich in den Kopf gesetzt, die kleinsten Bücher der Welt herzustellen. Im vergangenen Jahr überreichte er dem Präsidenten der polnischen Republik ein Exemplar der Verfassung des polnischen Staates auf einer Fläche von 7 Millimeter Höhe und 10 Millimeler Breite. Zu Jeinem großen Kummer mußte Grygoriew jedoch erfahren, daß bereits eine ähnliche Kleinschrift existierte, die noch zwei Millimeter winziger war als seine eigene. Doraufhin entschloß er sich, eine konkurrenzlose Schrift herzustellen. Er bot dem polnischen Marschall einen Marschallstab in Glas, der eine genaue Kopie des Originals darstellte, welches der Präsident der Republik dem Marschall überreicht hatte. Das heißt, in diesem Stab war eine historische Studie über den Marschall hinein versteckt- im Format von 5 Millimeter auf 7 Millimeter. Nicht weniger als 1487 Stunden hatte der Postheamte dazu gebraucht, um Stab und Manuskript zu beschreiben. Er konstruierte zu diesem Zweck einen ganz besonderen Apparat, der es ihm gestattete, die von ihm in normaler Größe geschriebene Schrift durch verschiedene Umätzungenisorzu verkleinern, daß die Schrift unter dem immer noch lesbar blieb. Was erfinden die Menschen heute? Wie eigentlich alle Patentämter der Erde, so meldet auch das Patentbüro von Paris ein starkes Anwachsen der Anmeldung von guten Ideen, die teils zur Patentierung reif sind, teils von den Erfindern für wichtig genug erachtet werden, um wenigstens beim Patentamt angemeldet zu werden. Allerdings stellen alle Patentämter der Erde gleichmäßig fest, daß sich immer mehr ein gewisser Zug zur ausgesprochenen Technik im Erfindungswesen bemerkbar macht. Das heißt, diesmeisten Erfindungen beziehen sich auf tech nische Gebiete, die mit dem Verkehr, mit dem Motorwesen und mit dem Straßenbau zusammen hängen. Hinzu kommen noch Radio und das Fernsehen. Damit ist aber die Kette der besonders interessanten Erfindungen auch schon zu Ende. Es hat sich also ein„Zug der Zeit" im Erfindungswesen durchgesetzt. Das kommt vermutlich daher, daß die kleinen, praktischen Einfälle, die für die Küche, für den Haushalt, für die Wohnungseinrichtung verwertbar sind, durch irgendeinen Musterschutz genügend gesichert scheinen. Man macht kein großes Aufheben mehr von einem hundertprozentigen Putzgerät für Fensterscheiben oder einem Schälmesser, das eine unerwartet große Abfallersparnis erzielt. Das ganze Erfindungswesen ist dadurch auf eine neue Bahn gedrängt worden, daß der Einzelgänger, der einzelne Erfinder, nicht mehr die Rolle spielt, die er früher einmal inne hatte. Einst war der Typ des Erfinders jener Mann, der grübelnd und experimentierend in einem ärmlichen Laboratorium arbeitete, bis eines Tages die große Erleuchtung über ihn kam. Heute kann man eine gute Idee regelrecht zur weiteren Ausführung in Auftrag geben. Man kann praktisch so ziemlich jede Aufgabe auf dem Gebiete der Technik für lösbar halten— selbst wenn die Verwirklichung mitunter noch eine gewisse Zeit auf sich warten läßt. Man erfindet heute nach dem System und nicht mehr mit Hilfe des Zufalls. Das ist der interessanteste Zug der Zeit im Erfindungswesen. Sie zahlt als r. Preis Im FEXPreisausschreiben 8 Jahre lang monatliche Erziehungsbeiträge von 50 Mark! Sie können das Geld auch in bar bekommen. Prospekte beim Kaufmann oder durch die Sunlicht Berlin. Die Preisfrage lautet: „Was sagen Sie zu FEX?“ alkalifrei nor 28Pf. taugenichtse, der Gegend ist die große SunlichtNeu. schöpfung aut dem Gebiete moderner Felnwaschmittel allerhand Landstreicher, die sich in herumtrieben, verhaftet. Kein Ergebnis. Ein paar Zigeuner und wandernde Kesselflicker und sogar ein braver Chausseewärter wurden ins Loch gesteckt. Aber auch sie mußten bald wieder freigelassen werden, weil sie nachweislich mit den Bränden nicht das geringste zu tun hatten. Brandstiftung bei hellichtem Tage So stand die Sache, als vor einigen Tagen ein besonders schönes Haus, das größte in der ganzen Gemeinde, mitsamt Scheuern und Ställen den Flammen zum Opfer fiel. Wie bei den vorher gehenden Bränden stellte man sest, daß es sich ohne Zweifel um Brandstiftung handelte; aber wieder verlor man sich in alle möglichen Vermutungen über die Urheber der verbrecherischen Anschläge. Die Verwirrung war um so größer, als auch gar niemand einen plausiblen Grund für die ganze Serie von Brandstiftungen haben konn te. Vielleicht ein Geisteskranker? Dann hätte man doch den wenigstens einmal gesehen, denn Tag und Nacht lagen die Männer von Ramygala— mit Knüppeln und Aexten bewaffnet auf der Lauer. Das am meisten Verblüffende war Das Gold des Kapitän Bidd Wer baute die raffinierte Wasserschuhanlage? Am östlichen Ausläufer von Nova=Scotia liegt ein Eiland mit dem Namen Oak-Insel, also Eichen-Insel, so genannt, weil auf dieser Insel wirklich viele Eichen stehen und noch mehr Bäume dieser Art einst gestanden haben dürften. Diese Insel weist im Gegensatz zu sonst ein recht reges Leben auf. Denn vor einem Monat traf eine sehr gut ausgerüstete amerikanische Expedition hier ein, die auch noch ein anständiges Bankguthaben im. Hintergrund hat. Mineralien sind hier nicht zu bergen. Der Fischfang ist ein Geschäft, das nicht noch mehr ausgebaut werden kann. Also kommt nur ein Ziel als Aufgabe der Expedition in Frage. Man sucht den Goldschatz der EichenInsel. Den sucht man nun schon seit mehr als 150 Jahren. Der Boden der Insel wurde kreuz und quer abgetastet und burchgraben. Man schätzt, daß mindestens 250000 Dollar bei dieser Goldjagd verschwendet worden sind. Aber man hofft bestimmt noch mehr zu finden, als diese Aufwandssumme ausmacht. Ein Ingenieur aus New Jersey, der irgendwo neue Pläne aufgetrieben hat und sich außerdem auf den Wasserbau versteht, ist zum Expeditionsleiter ernannt worden. Die Pläne und Karten, die vor einigen Wochen noch in einem New Yorker Büro auf dem Tisch lagen, sind nun in dem Zelt ausgebreitet, das die Gefährten des Ingenieurs für sich errichtet haben. Sie sind überzeugt, daß sie endlich und allein des Rätsels Lösung in der Hand haben, jedenfalls aber ganz nahe herangekommen sind. Und um welches Gold handelt es sich denn nun? Zuerst wurde in der„History of the County of Lunenburg“ erwähnt, daß der alte Pirat und Seefahrer Kapitän Kibd hier sein Gold verscharrt habe. Das schrieb man um das Jahr 1795. Im gleichen Jahr begannen junge Leute mit der Schatzsuche. Sie kamen von der nahen Küste, hängten alles an den Nagel und wollten unbe dingt über Nacht reich werden. Sie gruben lange, stießen auf Holzzwischen lagen, die von Menschenhand stammten, und kamen endlich an unterirdische Kanaleinrichtungen, die mit dem Meer in Verbindung stehen und bei jeder Flut mit Wasser voll laufen. Man nimmt nun heute an, daß ein Gehilfe des Kapitäns Kidd ein gerissener Bautechniker war, der den Zugang zum Schatzgewölbe mit Wasser sicherte. Ihm will man nun einen Streich spielen, indem man einen Querstollen gräbt und von dort aus das Wasser abzapft. Wenn alle Ueberlegungen der jetzigen Schatzsucher richtig sind, müßte man in einigen Monaten das klingende Gold des Kapitäns Kidd in Händen haben— aber nur, wenn alles stimmt. Doch haben sich die Schatzsucher nicht meist um irgend eine Kleinigkeit verrechnet? überdies noch die Tatsache, daß die Brände jedesmal bei hellichtem Tage ausbrachen. Zwei junge Mädchen... Aus Stockholm war auch ein Kriminalbeamter in Zivil nach Ramygala geschickt worden, der sich der geheimnisvollen Verbrechen annehmen sollte. Dem waren bei jedem Brande in der zuschauenden Menge zwei junge Mädchen aufgefallen, die stets mit konzentrierter Aufmerksamkeit das zerstörende Werk der Flammen verfolgten. Die beiden waren sehr gut gekleidet, machten überhaupt den denkbar besten Eindruck und gehörten zu einer der wohlhabendsten und angesehensten Gutsbesitzerfamilien des Kirchspiels. Zuerst fand der Stockholmer an der Aufmerksamkeit und an dem Eifer der beiden jungen Damen nichts Besonderes: man weiß ja, welch gewaltige Anziehungskraft das Feuer auf junge Menschen ausübt. Aber die beiden, die mit glänzenden Augen dem Brande zusahen, schienen an dem zerstörenden Schauspiel doch ein wenig zuviel Vergnügen zu finden. Der Kriminalbeamte näherte sich ihnen diskret. Als er den Mund aufmachte, um sie anzusprechen, sah er sie plötzlich erbleichen. Sie versuchten eiligst, ihm zu entfliehen. Sie gestehen... Der Polizeibeamte schöpfte Verdacht. Er nahm die beiden jungen Mädchen mit zur Polizeiwache, um sie dort genauer zu verhören. Zuerst beteuerten die beiden laut ihre Unschuld, spielten noch die Tiefbeleidigten ob der Verdächtigung, daß sie überhaupt etwas mit der Angelegenheit zu tun haben sollten. Sie wurden ins Kreuzverhör genommen und geschickt ausgefragt. Schließlich brachen sie in Tränen aus und legten ein umfassendes Geständnis ab. Von den Burschen verschmäht... Ja, sie sind es gewesen. Aber sie hatten sich nur an den anderen Dorfschönen rächen wollen, die— glücklicher als sie— alle einen Freier gefunden hatten, während sie— es sind zwei Schwestern von 16 und 18 Jahren—, sie wußten selbst kaum, warum, von den Burschen verschmäht wurden und ohne Mann blieben. Um sich zu rächen, hatten sie beschlossen, die Häuser aller ihrer glücklicheren Schwestern anzuzünden. Damit sie nicht auf frischer Tat ertappt würden, hatten sie die Frechheit, sich mit anderen Leuten zusammen in den betreffenden Familien einladen zu lassen. Wenn dann die fröhliche Gesellschaft ihre Aufmerksamkeit anderen Dingen zuwandte, hatten sie die Gelegenheit benutzt, um sich heimlich in ein Nachbarzimmer zu schleichen und dort ein Fläschchen Benzin auf den Teppich, ins Bett oder sonst irgendwohin zu schütten. Wenn dann später die Gäste sich verabschiedeten, ließen sie schnell ein rasch angeriebenes Streichhölzchen fallen und beeilten sich dann, nun auch ihrerseits Abschied zu nehmen. Er machte einen schlechten Kauf Ein Mörder nach 14 Jahren wieder gefaßt Durch seinen falschen Paß entlarvt Von Zeit zu Zeit veranstaltet die Pariser Polizei Nazzien in den Nachtlokalen des Vergnügungsviertels am Montmartre. Dabei fallen den Beamten stets zahlreiche lichtschene Gesellen in die Hände, die allerlei auf dem Kerbholz haben und in den Spelunken unterzutauchen wünschen. Dieser Tage wurde wieder eine derartige Polizeiaktion durchgeführt, bei der auch die Küchenangestellten eines berüchtigten Nachtlokgls gezwungen waren, ihre Papiere vorzuweisen. Als ein Koch seinen Militärpaß auf den Namen Uarino zeigte, kam den Polizisten die Angelegenheit verdächtig vor. Sie nahmen den Paß deshalb an sich, um ihn einer genauen Prüfung zu unterziehen. Nachdem das geschehen war, wurden abermals zwei Polizisten vom Pariser Polizeipräsidium in das Nachtlokal entsandt, um Uarino zu verhaften. Gegen ihn liege eine Anzeige wegen böswilligen Verlassens seiner Familie vor, erklärten die Beamten dem sich sträubenden Koch. Der wies nämlich darauf hin, daß es sich um einen Irrtum handeln müsse, ba er ja niemals verheiratet gewesen sei und infolgedessen auch keine Familie besitze, die er böswillig habe verlassen können. Scharf ins Verhör genommen, mußte der Verbrecher schließlich zugeben, vor vierzehn Jahren einen salschen Paß gekauft zu haben, um nach einem begangenen Mord zu verschwinden. Englands Diplomaten haben viel Zeit Was meinen Sie, wie der„Erste Diplomatische Berater der Britischen Regierung“ seine Zeit verbringt? Während sein Dienst in Tientsin von den Japanern eine Schlappe nach der anderen einsteckt, während Englands Verhandlungen mit Moskau überhaupt nicht mehr voran gehen wollen, sitzt Herr Robert Vansittard in London und schreibt... die Dialoge und die Schlager für den neuen Film„Der Dieb von Bagdad". Eins muß man ja Herrn Vansittard lassen: das Thema ist für einen englischen Diplomaten gut gewählt. Blich in die Wickschaft Eine stolze Zahlen aus dem Leistungskampf der Betriebe Im Rahmen des zweiten Leistungskampfes der Betriebe, an dem sich 164 000 Betriebe beteiligten, hat das Arbeitswissenschaftliche Institut der Deutschen Arbeitsfront bei etwa 50 000 Leistungskampf=Betrieben eine Erhebung durchgeführt, deren Ergebnisse als Anregung und Beispiel für alle deutschen Betriebsgemeinschaften wirken sollen. Dabei hat sich u. a. ergeben, daß von den Leistungskampfbetrieben 4850 Lehrwerkstätten und Lehrecken sowie 1181 Werkschulen errichtet worden sind. In über 3800 Betrieben werden fleißige und talentierte Lehrlinge durch Verkürzung der Lehrzeit begünstigt. In 14000 Betrieben wurden 70 000 Begabte und Berufswettkampfsieger besonders gefördert. Im Leistungskampf wurden 2500 Betriebsärzte neu bestellt, die laufend den Gesundheitszustand der Gefolgschaft beobachten. In 4752 Betrieben sind 600000 Schaffende von Reihenuntersuchungen erfaßt worden. Die Statistik meldet weiter 3390 neue Sanitätsräume in den Betrieben und fast 26000 neue Betriebssanitäter und Schwestern als Helfer der Betriebsärzte. 33 600 Betriebe führten Aktionen für Ordnung und Sauberkeit und zur Verhütung von Unfällen und Erkrankungen durch. 4186 Gesundheitstrupps kamen im letzten Jahre im Rahmen der Werkscharen neu zum Einsatz. Auch die mehr als 4500 neu geschaffenen Betriebssportgemeinschaften und 1250 neue Betriebssportplätze dienen der Förderung der Volksgesundheit. Zahlreiche Betriebe haben sich um die Abkürzung der langen An= und Abmarschwege ihrer Gefolgschaften bemüht. 864 Betriebe haben dabei den Weg des Arbeiteraustausches gewählt, während fast 3000 Sonderzugund Omnibusfahrten einrichteten oder Radfahrwege schufen. Die Bedeutung solcher Maßnahmen beleuchtet eine Meldung des Gaues Weser=Ems, wo einige Betriebe dadurch im Arbeitsjahr fast 300 000 Arbeitsstunden einsparten. Erweiterter Güteraustausch mit Holland vereinbart Am letzten Tag seines Hollandbesuches emp fing Reichswirtschaftsminister und Reichsbankpräsident Funk die Presse in den Räumen der deutschen Gesandtschaft. Sein Hollandbesuch zeige der Welt, erklärte er u. a., daß man in Deutschland im Gegensatz zu manchen Berichten gewisser Auslandszeitungen keineswegs in einer unruhigen Kriegsstimmung lebe, sondern die Lage ruhig be urteile und fest entschlossen sei, die friedlichen Wirtschaftsbeziehungen zum Auslande in einer Atmosphäre gegenseitigen Vertrauens erfolgreich weiter auszubauen. Die holländischen amtlichen Stellen hätten ihn überaus ehrenvoll und freund schaftlich empfangen, und es sei möglich gewesen, die Verbindungen, die anläßlich des Besuches des niederländischen Wirtschaftsministers Dr. Steenberghe in Berlin angeknüpft worden seien, im Verlauf dieser Tage zum Nutzen der Wirtschaften beider Länder noch enger zu gestalten. Es sei be kannt, daß diese beiden Länder gegenseitig ihre besten Kunden sind. Auf beiden Seiten sei weitgehend der Wunsch vorhanden, die Handelsbeziehungen auf neuer Basis aufzubauen. Die sachlichen Besprechungen in dieser Frage ließen die Hoffnung berechtigt erscheinen, daß bereits im kom menden Jahr ein erweiterter Güteraus tausch durchgeführt werden könne. Gedacht sei hierbei an einen freieren Zahlungsverkehr, der außerhalb und neben dem Verrechnungsverkehr einen erhöhten Warenaustausch gestatte. Deutsch-schweizerisches Verrechnungsabkommen unterzeichnet Von den Bevollmächtigten der Schweiz und Deutschlands wurden in Bern die Vereinbarungen unterzeichnet, durch welche das deutsch-schweizerische Verrechnungsabkommen vom 30. Juni 1937 mit gewissen Abänderungen um ein weiteres Jahr verlängert wird. Das neue Abkommen gilt rückwirkend vom 1. Juli 1939 und ist das Ergebnis langwieriger Verhandlungen, die von beiden Seiten mit dem Willen zur Verständigung geführt wurden. Das Schweizerische Volkswirtschafts=Departement erklärt hierzu in einer offiziellen Mitteilung u. a.: Die Ueberbrückungsmaßnahmen vom Dezember 1938 waren durch die schlechte Entwicklung in verschiedenen Monaten des laufenden Jahres zunichte geworden. Ein weiteres rasches Ansteigen des Clearingdefizits war nicht mehr zu vermeiden. Der eingetretene Gleichgewichtsbruch stammt aus ungenügenden Einzahlungen in der Schweiz, eine Folge der absinkenden Einfuhr deutscher Waren. Da im Gegenverrechnungsverkehr Ein= und Auszahlungen auf die Dauer im Gleichgewicht bleiben müssen, waren die unumgänglich notwendig gewordenen Anpassungsmaßnahmen zu treffen. Sie bestehen in der Bemessung der Auszahlungen nach den tatsächlichen Clearing=Eingängen und in einer Neuregelung des Auszahlungsschlüssels. Damit wird die Bildung neuer Rückstände vermieden und wird bei einer Besserung der Einfuhr aus Deutschland auch Raum für eine rasche Abtragung des Clearing=Defizits geschaffen. Es ist gelungen, die Lasten des Abbaues in angemessener Weise auf sämtliche Beteiligten zu verteilen. Neue Bestimmungen über den Kündigungsschutz Der Reichskommissar für die Preisbildung erließ im April die Kündigungsschutzverordnung, wonach der Mieter der Kündigung von Wohnund Geschäftsräumen widersprechen kann, wenn er zur Kündigung keinen Anlaß gegeben hat und diese für ihn eine nicht unerhebliche wirtschaftliche Belastung mit sich bringen würde. Hierzu hat der Reichskommissar für die Preisbildung jetzt die Durchführungsbestimmungen erlassen. Die Kündigungsschutzverordnung gilt u. a. nicht für Kundigungen, die im Rahmen der städtebaulichen Maßnahmen zur Neugestaltung deutscher Städte ausgesprochen werden und für Mietsverhältnisse mit Juden. Die Kündigung eines Mietsverhältnisses, für das der Schutz gilt, kann nur durch eingeschriebenen Brief erklärt werden. Das gleiche gilt für den Widerspruch des Mieters und die Zurückweisung durch den Vermieter. Es bedarf dieser Form nicht, wenn der Empfänger eine Empfangsbescheinigung ausstellt. Die Preisbehörde prüft zunächst, ob der Mieter Anlaß zur Kündigung gegeben hat. Ein solcher liegt vor, wenn der Mieter seine Vertragspflichten derart verletzt oder die Hausgemeinschaft derart gestört hat, daß dem Vermieter die Fortsetzung des Mietverhältnisses nicht zuzumuten ist. Ein Verhalten des Mieters, das zur fristlosen Kündigung berechtigt, gilt stets als Anlaß zur Kündigung. Hat der Mieter keinen Anlaß zur Kündigung gegeben, so ist diese für unwirksam zu erklären, wenn der Vermieter die Kündigung in der Absicht ausgesprochen hat, eine unzulässige Erhöhung des Mietzinses zu erreichen. Trifft auch dieser Fall nicht zu, so prüft die Preisbehörde, ob die Kündigung für den Mieter eine nicht unerhebliche wirtschaftliche Belastung bedeutet. Ist diese Voraussetzung nicht gegeben, so wird der Widerspruch des Mieters als unbegründet zurückgewiesen. Andernfalls hat die Preisbehörde einen Vorschlag hinsichtlich der dem Mieter zu gewährenden Entschädigung und der Dauer der Räumungspflicht zu machen. Bis zum Ablauf von zwei Wochen nach Verkündung der jetzt ergangenen Ausführungsverordnung können die Beteiligten ihre Rechte aus der Kündigungsschutzverordnung auch dann noch geltend machen, wenn sie die Formen nicht beachtet haben oder die Fristen verstrichen sind. Die Verordnung gilt nicht für die Östmark und den Reichsgau Sudetenland. 155000t Neues aus oller Welt Zeitung in Polen muß ihr Erscheinen einstellen Warschau, den 8. Juli. „Der Deutsche Weg“, das Organ des deutschen Volksverbandes, der größten deutschen Organisativn des polnischen Deutschtums, hat infolge der fortgesetzten Zwangsmaßnahmen von seiten der polnischen Behörden sein Erscheinen bis auf weiteres eingestellt. Im Laufe der letzten 7 Wochen wurden mit einer einzigen Ausnahme sämtliche Ausgaben dieses deutschen Blattes beschlagnahmt! Frau Tabouis soll im britischen Rundfunk gegen Deutschland hetzen London, den 8. Juli. Die Tätigkeit des„Amtes“ für Koordinierung der Propaganda“, das kürzlich errichtet wurde, hat sich bereits in einer bemerkenswerten Eroberung des britischen Rundfunks fühlbar gemacht, die zur Genüge beweist, welche Geisteshaltung diese„Institution der öffentlichen Meinung“ beherrscht. Wie„Preß Association“ berichtet, ist die oft genannte Lügentante Tabouis an den britischen Rundfunk verpflichtet worden, ausgerech, net um die Leitung der antideutschen Agitation zu übernehmen.(!) Drei Tote bei einem französischen Flugzeugunglück Paris, den 8. Juli. Am Freitagnachmittag streifte ein Flugzeug des Flugzeugstützpunktes Mourmelon in der Nähe von Reims über einem Wald den Wipfel eines Baumes und stürzte ab. Das Flugzeug ging in Trümmer. Von den 4 Insassen wurden 3 sofort getötet und der 4. verletzt. Italienisches Wasserflugzeug ins Meer gestürzt Rom, den 8. Juli. Ein Wasserflugzeug der italienischen Luftwaffe stürzte bei einem Nachtübungsflug in der Gegend von Cagliari(Sardinien) aus unbekannter Ursache ins Meer. Die fünf Mitglieder der Besatzung lamen ums Leben. Eine Straßenbahn stürzte um Stockholm, den 8. Juli. Im Stadtzentrum ereignete sich ein schweres Straßenbahnunglück Infolge Versagens der Bremse stürzte ein Wagen um. Dabei wurden drei Frauen getötet. Mehrere Fahrgäste wurden verletzt. Verdorbenes Fleisch vernichtet und bedroht Menschenleben Warschan, den 8. Juli. An einer Fleischvergiftung erkrankten in dem ostgalizischen Marktflecken Jawarow 20 Personen, von denen bisher sieben gestorben sind. Die übrigen Erkrankten befinden sich in Lebens gefahr. Wiederschen mit Tientsin Fortsetzung von der 2. Seite Hauptblatt) reich dieser neuen Lage durch Verzicht auf ihre bisherigen Vorrechte Rechnung tragen sollen. Tientsin ist gewissermaßen die Probe aufs Exempel: fällt Tientsin, dann wird Schanghai voraussichtlich bald folgen, und mit der Vormachtstellung Englands in Fernost ist es vorbei... Kein Wunder also, wenn England sich mit Händen und Füßen gegen den„Anbruch dieser neuen Zeit" zu sträuben und seine bisherigen Positionen mit allen Mitteln zu halten versucht. Zu diesem Zweck ist zunächst einmal das englische Konzessionsgebiet in Tientsin— in dem über 100000 Menschen wohnen— mit Stacheldraht und spanischen Reitern eingezäunt worden, und die in die Konzessionen führenden Hauptstraßen sind mit dicken eisernen Flügeltoren, die ständig militärisch bewacht sind, abgeriegelt. Englische Soldaten, bis an die Zähne bewaffnet, patrouillieren auf Lastkraftwagen die Straßen ab, alle waffenfähigen Zivilisten sind zum Hilfsdienst mobilisiert worden, und wer heute durch diese Konzessionen wandert, glaubt sich in die Zeit des Boxerkrieges zurückversetzt; auch damals verschanzten sich die Europäer im Konzessionsviertel, bis Entsatz von draußen herankam. Nur mit besonderen japanischen Pässen ist das Betreten und Verlassen der englischen Konzession erlaubt, alle Fahrzeuge und alle chinesischen Passanten werden auf das gründlichste und schärfste untersucht, und zwar in einer Form, die praktisch das gesamte Wirtschaftsleben aller Konzessionen, die in ihrer Art eben eine„europäische Einheit“ bilden, lahmgelegt hat, Denn das ist der Zweck der Uebung: offene Gewalt möchte Japan nach Möglichkeit vermeiden, weil die Engländer die Parole „force will be meet by force“ ausgegeben haben. Nach japanischer Ansicht führt auch der trockene Weg, das heißt die planmäßige„Aushungerung“ der Konzessionen zum Ziel, und man muß nun abwarten, wie London auf diese Blockade reagieren wird. Zur Stunde sieht es so aus, als ob trotz aller starken Worte, die von beiden Seiten gefallen sind, eine Kompromißlösung für beide die erwünschteste wäre, denn der lachende Dritte ist die chinesische Zentralregierung, die es von Anfang an planmäßig darauf angelegt hat, Japan in einen Konflikt mit dritten Mächten hineinzumanövrieren. Und zwar durch den Guerillakrieg und jene planmäßigen Attentate der chinesischen Na tionalisten auf alle japanfreundlichen Elemente, Attentate, die in den sakrosankten Konzessionen ausgebrütet, geleitet und durchgeführt worden sind. Nach japanischer Ansicht bilden die Konzessionen daher die Hauptwiderstandsnester der Zentralregierung, deren Existenz die Japaner bisher gehindert hat, den Krieg zu einem raschen, siegreichen Ende zu bringen. Aber in den Konzessionen liegen auch die fremden Banken, deren Geldpolitik nach japanischer Ansicht die wirtschaftliche Ausbeutung des besetzten Gebietes verhindert hat. Erst nach Beseitigung dieser Konzessionen kann nach japanischer Ansicht ein„neues Asien“ unter rein japanischer Führung aufgebaut werden, und wenn dieser Bericht in Europa vorliegt, ist die Entscheidung über das Schicksal der Konzessionen vielleicht schon gefallen. Vielleicht... denn es geht hier um größte und allergrößte Dinge. Der Ausgang des Konzessionsstreites aber wird gewisse Rückschlüsse auf die tatsächliche Stärke Englands ermöglichen, denn für England steht beinahe noch mehr auf dem Spiel als für Japan. Der dritte Bergungsversuch an der„Thetis“ gescheitert London, den 8. Juli. Die durch das Bergungsschiff„Zelo“ aufgenommenen Bergungsarbeiten an der„Thetis“ mußten am Freitag aufs neue unterbrochen werden, weil die„Zelo“ bei einem schweren Sturm beschädigt wurde, so daß sie die Stelle, wo die „Thetis“ liegt, verlassen mußte. Damit ist der dritte Bergungsversuch an der„Thetis“ gescheitert. Man hofft jedoch, daß die„Zelo“, deren Beschädi gung nur leichter Natur sein sollen, die Bergungs arbeiten aufnehmen kann, sobald wieder gutes Wetter eingetreten ist. 932 für 4939 300 00o1 Den eleganten Brautanzug den soliden AIς zur Hochzeitsreise im Herrenspezlalhaus Demmler HATTINGEN-RUHR ST. GEORGSTR. 12 Vorsorgen muß die Braut, die bald heiraten will. Emaill. und verzinkte Einkochkessel Einkochgläser- Zubindehäfen sowle Orig.Weck-Einkochgläser Heinrich Dellmann Hattingen/ Langenberg Die guten Betten u. Federn Steppdecken, Teppiche Läuferstoffe aus dem Textilhaus G. Demmler ir. HATTINGEN-RUHR Bruchstr./ St. Georgstr. 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Ruf 2247 Hattingen Eigener muß von Peter Dambly sein! Weinbau an der Mosel Lieferung alles frei Haus 600 Deutsche kehrten aus Südamerika zurück. Unser Bild berichtet von der Ankunft von 600 Reichsdeutschen— Männern, Frauen und Kindern— im Hamburger Hafen, wo sie als Rückwanderer, es sind meist Facharbeiter, aus Brasilien und Argentinien mit dem Motorschiff „Monte Olivia“ eintrafen. Nach der vorläufigen Aufnahme der Rückwanderer, die z. T. nach Jahrzehnten ihre deutsche Heimat wiedersehen, in den Heimen der Auslandsorganisation der NSDAP. folgt ihre Eingliederung in die Aufbauarbeit der deutschen Wirtschaft in allen Teilen Großdeutschlands.— Nach der Ankunft des Motorschiffes nahmen sich die Angehörigen der NS.=Frauenschaft, Abteilung Seefahrt, der Kleinkinder und der hilfsbedürftigen Erwachsenen unter den Heimkehrern fürsorglich an. Flieger-HJ-Lager eröffnet Herrliches Gelände am Hang der Eifel Essen. Am Freitagnachmittag wurde das große Zeltlager der Flieger=HJ. des Gebietes Ruhr=Niederrhein(X) in Schwerfen bei Zürpich in feierlicher Weise seiner Bestimmung übergeben. Zur Uebergabe hatten sich neben dem Gebietsführer Fritz Striewe zahlreiche Vertreter der Formationen und der örtlichen Parteiorganisationen eingefunden. Die 54 Mann starke Lagerbesatzung war auf dem Gelände des Zeltlagers, das von dem Ortsbauernführer zur Verfügung gestellt wurde, angetreten. Nach Meldung an den Gebietsführer, Worten des Führers und einem gemeinsamen Lied sprach Gebietsführer Fritz Striewe zu seinen Kameraden von der Flieger=HI. Ermelinghof heißt jetzt Bockum=Hövel Münster. Wie der Prssedienst der Reichsbahndirektion Münster mitteilt, erhält der an der Strecke Hamm—Münster gelegene Bahnhof Ermeling vom 8. Oktober ab die Bezeichnung Bokkum-Hövel. (Scherl=Bilderdienst.) Jahnarzt" mit Fahrradzange Gelinde Strafe für eine rohe Tat Haldern(Kr. Rees). Im April dieses Jahres hatte ein junger Mann auf der Reichsstraße zwischen Rees und Wesel einem neunjährigen Jungen fünf Zähne mit einer umgearbeiteten Fahrradzange ausgezogen. Die Eltern des mißhandelten Jungen stellten Strafantrag gegen den Täter, der auf Grund einer genauen Personalbeschreibung einige Tage später in Köln festgenommen werden konnte. Im Verfahren wegen Mißhandlung gegen ihn kamen auch drei medizinische Sachverständige zu Wort, die der Meinung waren, daß bei der Handlung des Angeklagten keine sexuellen Motive vorherrschten. Der Angeklagte gab an, diese Art des Zahnziehens zuerst auf einem Sportplatz gesehen zu haben. Später sei er hingegangen und habe Kinder zu überreden versucht, sich von ihm die Milchzähne ziehen zu lassen, die doch den richtigen Zähnen Platz machen müßten. In einigen Fällen hatte er auch Erfolg, manchmal liefen ihm aber die Kinder zu Beginn der Eisenbartprozedur davon. Während der Staatsanwalt zwei Monate und zehn Tage Gefängnis beantragte, verurteilte das Gericht den 23jährigen Angeklagten zu einer Geldstrafe von 250 R M. Hühnerdiebstähle am Niederrhein Organisierte Einbrecherbande am Werk Hamminkeln. Obwohl sich die Bauern mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln gegen die nächtlichen Diebereien in ihren Hühnerställen zur Wehr setzen, gelingt es der Einbrecherbande imDeutsche Kunstflugstaffel beim Militärflieger=Treffen in Brüssel. Anläßlich des 25. Jahrestages ihrer Gründung hat die belgische Luftwaffe zu einem internationalen MilitärfliegerTreffen am Wochenende nach Brüssel eingeladen, in dessen Verlauf auch eine Kunstflugstaffel der deutschen Luftwaffe im Wettbewerb mit italienischen, französischen, belgischen, englischen und Schweizer Kameraden ihr großes Können zeigen wird. In Gegenwart des Staatssekretärs der Luftfahrt und Generalinspekteurs der Luftwaffe, Generaloberst Milch, werden die deutschen Flieger in neun Maschinen des Musters Bücker=Jungmeister ein reichhaltiges Figurenprogramm vorführen. Hier sieht man die einsitzigen Kunstflug=Maschinen der deutschen Staffel bei einer abschließenden Vorführung vor ihrem Start nach Brüssel.(Scherl=Bilderd.) Jagd auf verwilderte Rinder Seltenes Großwild im Emsland endlich erlegt Vom Internationalen Fünfkampf in Wüns= dorf. Schwedens Mannschaftsführer Thofeld überreicht dem diesjährigen deutschen Wehrmachts=Fünfkampfmeister Garvs einen alten schwedischen Karabiner aus dem 17. Jahrhundert.(Schirner.) Meppen. Aus der gemeinschaftlichen Weide der Gemeinde Hemsen bei Meppen waren im Frühsommer des vergangenen Jahres unter Führung eines jungen Bullen von dreißig aufgetriebenen Rindern sieben ausgebrochen. Sie nahmen, das Leittier voran, Einstand im Wald und lebten dort von der Weide auf den Kahlschlägen. Die Besitzer der Rinder hatten sich ansangs damit getröstet, daß es wohl im Herbst, wenn die Nahrung knapper wird, möglich sein würde, die Ausbrecher wieder einzufangen. Der Versuch wurde auch wiederholt gemacht, aber die schon dem Menschen entfremdeten Tiere zeigten sich immer scheuer und suchten bei der Annäherung der Fänger sogleich Schutz in den Dikkungen. Nach allen fehlgeschlagenen Versuchen des Wiedereinfangens vertröstete man sich schließlich auf den Winter. Der verhältnismäßig günstige Winter enttäuschte aber auch. Futterstellen, die man anlegte, wurden nicht angenommen, und die hier zum Einfang bereitliegenden Stricke blieben unbenutzt. Nachdem alle Versuche, die Tiere lebend einzufangen, fehlgeschlagen waren, entschloß man sich, sie durch Abschuß zu erledigen. Das erste Stück wurde erlegt, als es sich von den anderen getrennt hatte. Es war für die beteiligten Jäger im übrigen durchaus nicht einfach, das Tier aufs Blatt zu legen. Es verließ nur in schützender Dunkelheit die Dickungen und zog frühmorgens wieder zu Holze. Erst nach wochenlangen Bemühungen gelang es einem Revierförster der Kruppschen Verwaltung und einem anderen Jagdbeamten, sechs der Tiere sachgemäß auf die Decke zu legen. Beim Aufbrechen dieses seltenen Wildes wurde festgestellt, daß die Tiere verhältnismäßig gut bei Fleisch waren. Nur eines der Tiere hat wieder zur Heimatweide zurückgefunden. Im Stall hat das Tier nach einigen Tagen der Verstörtheit sich wieder seinen Stallgenossen angepaßt und beruhigt. Dreijähriger Opfer des Verkehrs Gelsenkirchen. Auf der Urbanusstraße in Buer wurde am Donnerstagnachmittag ein dreijähriger Knabe von einem Lastkraftwagen erfaßt und überfahren. Der Kleine trug so schwere Verletzungen davon, daß er kurz nach seiner Einlieferung in das Marienhospital starb. mer noch, zu neuen Erfolgen zu kommen. Einem Landwirt an der Hamminkelner Grenze wurden in einer der letzten Nächte 35 wertvolle Junghennen aus dem verschlossenen Stall gestohlen. In der gleichen Nacht statteten die Diebe dem Hühnerstall eines Bauern an der Mehrhooger Straße ebenfalls einen Besuch ab und ließen über 30 Zuchthühner mitgehen. Da das innerhalb weniger Tage bereits der neunte Einbruch in Hühnerställen ist, hat man es ohne Zweifel mit einer organisierten Bande zu tun. Die zuständigen Polizei= und Gendarmerieposten sind verstärkt in der Ueberwachung des ganzen Gebietes tätig, und auch die Bauern selbst haben wirksame Abwehrmaßnahmen gegen die nächtlichen Diebereien getroffen. Neue Glanzleistungen eines deutschen Kleinflugzeuges. Ein von der Gothaer Waggonfabrik gebautes„Kleinflugzeug 250“ hat mit dem Flugzeugführer Dipl.=Ing. Dr. Platz. eine Höhe von 8048 m erreicht und damit den internationalen Rekord, der bisher von einem Tatra=Flugzeug gehalten wurde, um rund 580 Meter überboten.— Dipl.=Ing. Dr. Platz wird nach der Landung am Werkflugplatz von seiner Gattin begrüßt. (Presse=Bild=Zentrale) Zwei deutsche Weltmeister im Schießen in Luzern. Bei den Weltmeisterschaften im Schießen in Luzern schoß Erich Krempel aus Suhl mit der Pistole 547 Ringe und wurde somit Weltmeister. Im Ausschnitt: Der Gefreite Ludwig Steigelmann wurde in der Gesamtwertung aus den drei Anschlägen (liegend, kniend, stehend) mit 1165 Punkten Weltmeister. Seine Leistung stellt gleichzeitig einen neuen Weltrekord dar.(Schirner.) Einmal fiel Joe Lonis. Weltmeister Joe Louis konnte zwar seinen Titel im Kampf gegen den „Zwei=Tonnen=Tonv“ Galento erfolgreich verteidigen, mußte aber in der dritten Runde einmal zu Boden. Unsere Reihenbilder zeigen den Niederschlag. In der vierten Runde jedoch schlug er seinen Gegner k. v.(Associated Preß.) Training im Großen Preis von Frankreich. Am kommenden Sonntag wird der Große Preis von Frankreich ausgefahren. Gegenwärtig sind die Spitzenfahrer bereits im Training. Hier sehen wir Manfred von Brauchitsch auf Mercedes=Benz im Dorf Gueux während des Trainings.(Schirner.) Das Todestal als Kurort Amerikas gefürchtetste Wüste verliert ihre Schrecken Ein Schwarm von Geiern kreist träge im hitzeflimmernden Firmament. Die großen Vögel belauern eine Beute, die ihnen kaum noch entrinnen kann. Tief unter ihnen, durch den glühendheißen, gelben Sand einer Düne, stapft ein einsamer Wanderer mühsam dahin. Er hält sich mit seiner letzten Kraft aufrecht, stöhnt in namenloser Qual. Seine Haut ist von unerbittlichem Sonnenbrand zerfetzt, seine Kehle von Hitze und Durst ausgedörrt. Dabei hat er erst vor wenigen Minuten den letzten Schluck aus seiner Trinkflasche genommen. Seit Tagen irrt er durch diese Wüste. Von trügerischer Fata Morgana genarrt, ist er vom Wege abgekommen, und jetzt sieht er ringsum hinter den Dünen nur die steil aufsteigenden, in allen Regenbogenfarben grell leuchtenden Felswände, von denen er nicht weiß, ob sie zum Panamit Range oder zu den Funeral Mountains, dem Begräbnisgebirge, gehören. Nach Gold zu suchen, ist er hierhergekommen, aber finden soll er den Tod, wie es schon der Name dieser unheimlichen, von brütendem Höllenodem erfüllten Einöde verheißt. Als er auf der Düne Ausschau hält, bemerkt er vor sich eine weite, schneeweiße Ebene, über die sich kohlschwarze Streifen ziehen. Eine Fläche von Kali und Salz mit schwarzer, vulkanischer Asche. Und da— täuscht ihn wieder eine Fata Morgana?— in der Ferne schimmert das matte Blau eines Wassertümpels! Von neuer Hoffnung belebt, schleppt sich der Mann vorwärts. Welch schrechliche Enttäuschung! Als er endlich den Tümpel erreicht, fällt sein Blick auf eine Warnungstafel:„Vorsicht, giftiges Wasser!“ Giftiges Wasser!— Wieviele Menschen liegen an diesem Tümpel verscharrt, die hier gierig den Todestrank geschlürft haben. Was kümmert es den Verschmachtenden, ob das Wasser giftig ist oder nicht, wenn es nur erquickt! Schon will er sich zum Trinken niederbeugen, da rollt durch das Tal ein Schuß. Der Goldsucher blickt sich ungläubig um. Hier in diesem riesigen Backofen noch ein anderer Mensch?— Tatsächlich! Ein Mann auf einem Maultier reitet heran. Den Schuß hat er abgegeben, um auf sich aufmerksam zu machen. Eine halbe Stunde später liegt der Goldsucher im schützenden Schatten seines Zeltes, sein Durst ist mit gutem, frischem Wasser gestillt, seine Wunden sind verbunden und ein Imbiß verleiht ihm langsam neue Kräfte. Gerade noch im letzten Augenblick hat ihn der Maultierreiter gerettet! Eine reiche Schatzkammer Wer kann der Maultierreiter anderes sein als der vielfache Lebensretter Walter Scott, den jedes Kind in den Vereinigten Staaten unter dem Namen„Todestal=Scotty“ kennt, und von dem man sich zahllose Geschichten zu erzählen weiß! „Scotty", der einzige, dem das Todestal schon damals Glück gebracht hat, als nur wenige in die sengende Lohe dieser Einöde vorzudringen wagten und fast niemand aus ihr zurückfand! Wer vom Todestal erzählt, darf von dem Mann nicht zu berichten vergessen, der sein Leben der Erschließung des menschenmordenden Wüstenstriches gewidmet hat. Doch vorerst noch einige Worte über das Todestal selbst. Diese kochende und brodelnde Hölle ist ein Zipfel der Mohave=Wüste, hat eine Länge von 220 Kilometer, eine Breite von 6 bis 30 Kilometer und liegt bis zu 90 Meter unter dem Meeresspiegel. Damit ist das Todestal der tiefste Einschnitt der westlichen Erdhalbkugel und zugleich einer der heißesten Flecken der ganzen Erde. Obwohl man hier Kupfer, Borax, Pottasche, Asbest, Talk, Türkise, Silber und Gold in zum Teil reicher Menge findet, steht es mit der Ausbeutung dieser Schätze noch nicht gut, weil die Hitze unerträglich ist— wenigstens in den Sommermonaten, in denen es schon den Tod bedeutet, wenn man nur einige Stunden hindurch kein Wasser zu sich nehmen kann. Nur„Scotty“ hat dieser Hölle jahrzehntelang trotzen können. Welche rätselhaften Eigenschaften und Kenntnisse ihn dazu befähigten, bleibt sein Geheimnis. Jedenfalls hat er, bevor er sich auf die Goldsuche machte, das Tal nach allen Richtungen hin erkundet und mit aller Vorsicht die Lebensbedingungen für den Menschen studiert. Dann aber vermochte er sich den Erfolg zu erzwingen. Im Norden des Tales entdeckte er eine ergiebige Goldmine, die ihm rasch zu großem Reichtum verhalf. Doch er hlieb auch weiterhin in der einsamen Wüste, erbaute über seiner Mine eine Hütte und widmete sich dann vor allem dem Rettungswerk. Die Geier waren es, die es ihm anzeigten, wenn seine Hilfe gebraucht wurde. Sah er die Vögel dicht über der Erde dahinstreifen, dann wußte er, daß sie ein ermattetes Tier jagten, kreisten sie aber hoch oben, immer über der gleichen Stelle, dann befand sich ein Mensch in höchster Not. Dann sattelte„Scotty“ seine Maultiere und eilte dem Bedrängten entgegen. So kommt es, daß ihm unzählige Menschen das Leben verdanken. Auch auf anderem Gebiet wurde„Scotty" zum Wohltäter. Wer sich in wirtschaftlicher Not an ihn wendete, dem half er, ohne viel zu fragen. Im Jahre 1905, nach einem großen Bankkrach, waren es besonders viele, die von ihm Geld„geliehen“ erhielten, wie„Scotty“ sein Schenken augenzwinkernd nannte. Zur Ueberraschung des Einsiedlers im Todestal fand sich ein Jahr später ein Mann namens Albert M. Johnson wieder bei ihm ein, um 250 von ihm geliehene Dollar zurückzuzahlen. Von dieser Ehrlichkeit war„Scotty“ so angenehm überrascht, daß er sich auf der Stelle entAuf der Jagd nach Wasser Ein gefährlicher Beruf- Qualen der Wüste Unablässig wird in und unter Paris nach Wasser gebohrt. Immer weiter dehnt sich das Netz der Bohrlöcher für die Wasserversorgung der Stadt an der Seine aus. In London wurden in diesen Tagen unter der Bank von England in immerhin fast 150 Meter Tiefe Sprengungen vorgenommen, um neue Wasservorkommen zu erschließen. Das Wasser ist für uns alle ein so wichtiger, so unentbehrlicher Faktor, daß ihm nicht weniger Aufmerksamkeit gilt, als zum Beispiel zur Zeit der römischen Hochblüte, als man in gewaltigen Aquadukten das Wasser nach Rom herüberführte. In Europa kann man sich meist leicht helfen. Wenn das Wasser nicht an Ort und Stelle aufzutreiben ist, dann geht man etwas weiter und baut dann Wasserleitungen. Aber nicht überall geht es so bequem. In Afrika— vor allem in den Wüstenzonen— dort, wo hinter Biskra die wirkliche Wüste beginnt, kämpft und ringt der Mensch um das Wasser. Wenn man eine Wasserstelle tief in der Erde erschließt, dann sprießt ringsumher bald eine Oase auf. Stirbt die Wasserstelle, dann ist auch die Oase bald wieder verfallen. Um nun aber immer wenigstens an den wichtigsten Durchgangsplätzen der Wüste genügend Wasser zur Hand zu haben, sind Menschen als Wassersucher ausgebildet worden, die das Wasser freilich nicht nur wie die Rutengänger bei uns suchen und finden, sondern die dann auch die Anlagen und die Schöpfbrunnen bauen sowie die Zugänge herstellen, die die Auswertung der Wasserstelle ermöglichen. Denn sonst nützt das beste Wasser nichts— wenn es irgendwo in einer Tiefe von 30 bis 50 Meter gurgelt. Man kann wohl sagen, daß die R'Tas, wie man die Wassersucher nennt, eine der schwersten Beschäftigungen haben, die man überhaupt kennt. Diese Menschen, die schließlich unter glühend heißer Sonne leben, verkriechen sich in die Erde, tauchen in Wasser hinunter, das eisig kalt ist. Sie arbeiten in der Tiefe, ohne Tauchergeräte mit eingehaltenem Atem einige Sekunden, oft Minuten, um dann erschöpft wieder herauszukommen. Der Kollege geht dann hinunter, während der andere sich ausruht, erholt, um dann selbst wieder in die Tiefe zu gehen. Nur ein wenig Wachs, das man sich in die Ohren steckt, ist der einzige Schutz gegen den Wasserdruck, der sich aber doch früher oder später unheilvoll bei diesen Menschen auswirkt, die sich langsam ruinieren, indem sie nach alten, den Weißen nicht verratenen Gesetzen nach Wasser suchen, wo nur die trockene Wüste zu glühen scheint. Die Rothäute waren gar nicht so wild! Eine friedliche, aufbauende, keineswegs verschwindende Kasse Wenn wir ehrlich sein wollen, so betrachteten wir doch fast alle vor 30 oder 40 Jahren die Indianer, die Rothäute Amerikas, als eine gefährliche, wilde Gesellschaft, gegen die die weißen Siedler und Soldaten lange kämpfen mußten, um sie zur Raison zu bringen. Diese Raison kam um so eher, als schließlich Krankheiten und Alkohol die Rothäute durchsetzten und ihnen den Kampfeswillen nahmen, der ihnen sonst eigen gewesen war. Aber in den letzten Jahren hat man das Bild der Rothäute vollkommen revidieren können. Sie sind nicht so wild, wie man sie schilderte. Sie waren es auch nie, sofern man die Indianer im Auge hat, die in Nordamerika lebten und von denen auch hier nur die Rede sein soll. Sie liefen auch nicht Tag für Tag im Federschmuck umher, sondern waren vernünftige Menschen, die sich heute wieder soweit gefunden haben, daß es falsch wäre, sie als eine aussterbende Rasse zu bezeichnen. Die Rothäute hatten eine gewisse Zeit der Anpassung notwendig, um sich mit den englischen Sternwarten und hügel des Todes Entdeckungen im Land der Mayas Als man vor vielen Monaten bei der Freilegung der alten Mayastadt Chichen Itza auf eine hohe Ruine stieß, vernahm man von den Eingeborenen, daß an jener Stelle einst das Caracol gestanden habe. Nach und nach kam man darauf, daß Caracol nichts anderes war als ein Observatorium, eine Sternwarte, die den Mayas die nötigen Unterlagen für die Himmelsbeobachtung und die Berechnung der Jahreszeiten lieferte. Die Archäologen des Carnegie=Instituts haben zum großen Teil jenes Observatorium der Mayas wieder hergestellt. Bei der Rekonstruktion ergab sich, daß auf der Spitze des Turms ein kleines, schmales Zimmer gewesen war, das eine enge Aussicht nach Westen hatte. Diese Aussicht wurde durch einen ganz kleinen Tunnel, ein„Sehrohr“, ermöglicht, das genau auf den Horizont hinauszeigte. Mit Hilfe dieses Tunnels war es den Maya-Astronomen möglich, die verschiedenen Jahreszeiten, die Sonnenaufgänge im Frühling und die entsprechenden Daten im Herbst zu ermitteln. Wenn sich auch nach den Gesetzen des Kosmos inzwischen, d. h. im Laufe der Jahrhunderte, kleine Verschiebungen ergaben, so kann man auch noch heute durch jenen Lichtschacht zum 21. März und zum 28. September die wichtigen Sonnendaten genau ablesen. Man hat inzwischen auch die Gesetze ermittelt, mit deren Hilfe zum Beispiel die entsprechenden Sonnendurchgänge vom 22. Juni festgelegt werden konnten. So hatten also die Mayas mit einigen wenigen Linien auf dem Observatorium Caracol alles Material zur Hand, um für ihre Astronomie, Astrologie, für ihre Geometrie und ihre Religion— ja selbst für die Vorausberechnung der Maisernte haarscharfe Kalkulationen aufstellen zu können. Im Zusammenhang mit jenen jüngsten Untersuchungen ist man auch auf neue Pyramiden gestoßen, die man bisher nur im Maya=Tiefland vermutete, die man in jüngster Zeit aber auch in den Hochländern feststellen konnte. Diese Pyramiden sind übereinander geschichtet und stellen teils Gräber, teils einfache Denkmäler dar. In einem solchen Grab fand man zum Beispiel die Leiche eines schon bejahrten Mannes, einer jungen Frau und ferner die Skelette von zwei Sklaven, die anscheinend zur gleichen Zeit wie jener Mann und jene Frau in sitzender Stellung mit dem Gesicht nach Süden begraben worden waren. Bezeichnend ist, daß noch heute in der Sprache der Quiche=Indianer jene Pyramiden Kaminaljuya heißen, was soviel bedeutet wie „Hügel des Todes“. und sonstigen europäischen Kulturimporten abzufinden, um sie zu schlucken und zu verdauen. Wenn man den besten Zahlenübersichten folgt, dann war die Indianerbevölkerung damals, als Kolumbus Amerika wiederentdeckte, rund 800 000 Seelen stark. Als man im Jahre 1900 eine Zäh= lung der Indianer vornahm, gab es deren nur noch 270 000. Aber— schon damals stellten sich amerikanische Bevölkerungspolitiker auf den Standpunkt, daß die Zahlen schon zeitweilig bedeutend niedriger gewesen sein mußten. Damals— also vor 39 Jahren begann bereits der Regenerationsprozeß, der heute einen interessanten Höhepunkt erreicht hat. Man nimmt an, daß in den USA. etwa 342 000 Indianer leben, hinzukommen noch 30 000 Indianer und Eskimos oder Mischungen von Indianern und Eskimos. Zu diesen Ziffern— also zu 342 000 Indianern, ist zu sagen, daß nur 170 000 von ihnen als wirklich reinblütig zu betrachten sind. Die anderen sind alle irgendwie mit fremdem Blut in Berührung gekommen. Dabei wechseln die Grade der Beimischungen. Nicht nur Weiße, sondern auch Neger haben dazu beigetragen, das Rassenbild der Indianer noch weiter zu verwaschen. Man nimmt heute 200 verschiedene Stämme an, die in 27 Staaten der USA. leben, teils in großen, teils in kleinen und kleinsten Siedlungen. Sieht man von gewissen Absonderlichkeiten in der Rechtsprechung ab, dann kann man sagen, daß alles verschwunden ist, was an die alte Indianerregierung erinnert. Auch die religiösen Zeremonien sind nach und nach ausgestorben. Aber darauf kommt es wohl auch nicht so sehr an. Wichtiger ist, daß die Indianer den Anschluß an die neue Lebensart gefunden haben. Man schuf eine Reihe Indianer=Kommissionen, die für die noch auf dem Lande lebenden Indianer gewisse Mindestforderungen durchzusetzen wußten. Das tat man in der festen Ueberzeugung, daß in absehbarer Zeit keine Beunruhigung wegen dieser Indianer mehr notwendig sei, weil sie dann alle in den neuen Lebensgang der USA. aufgesogen worden seien. Die Indianer, die bekanntlich heute in vielen Fällen Oelgrubenbesitzer sind, als Juristen Staatsstellen einnehmen und sich immer mehr durchzusetzen versuchen, sehen die Lage ganz anders an. Sie sind überzeugt, daß sie in 50 Jahren alles weiße Blut in den USA. irgendwie erreicht oder durchgesetzt haben. Und wenn es nicht in 50 Jahren ist, dann vielleicht in 250 oder 500 Jahren. Jebenfalls aber ist man gewiß, daß die Rothaut dann das moderne Amerika erobert hat- die Weißen in sich aufnahm, die einst kamen, um den roten Mann zu vertilgen. L. S. schloß, diesen Mann zu seinem Geschäftspartner zu machen. Er hatte nämlich schon längst den Wunsch, sein Geld nicht wie ein Geizhals hier im Todestal aufzuhäufen, sondern es zum höchstmöglichen Nutzen der Allgemeinheit arbeiten zu lassen. Albert M. Johnson war der rechte Mann, die idealen Pläne Scottys zu verwirklichen. Er ging nach New York und begründete mit dem Geld aus dem Todestal eine Lebensversicherungsgesellschaft, die ihren Wirkungskreis rasch vergrößern-und immer mehr Menschen unter ihren Schutz stellen konnte. Inzwischen sind viele Jahre vergangen. Die Zivilisation hat in den letzten Jahren vor dem Todestal auch nicht haltgemacht. War es noch 1934 ein Wagnis, das Todestal aufzusuchen, so ermöglichen heute mehrere Autostraßen bequeme Spazierfahrten durch die berüchtigte Wüste. Im Schatten der Gebirge erheben sich prächtige Hotels, eine Ebene, die noch von früher her den Namen„Golfplatz des Teufels“ führt, hat sich mit Rasen überzogen und kann wirklich als Golfplatz benutzt werden. Marmorne Schwimmbäder laden zum Baden und aller erdenkliche Luxus umgibt die Erholungssuchenden. Man hat die Wüste mit umfangreichen Bewässerungsanlagen und mit der Elektrizität bezwungen. Allerdings nur für die Wintermonate zwischen Oktober und April. Im Sommer ist es im Todestal nach wie vor so heiß, daß der dauernde Aufenthalt den meisten Menschen unmöglich wird. „Scotty“ lebt noch immer hier. Er hat sich über seiner Goldmine ein wahres Märchenschloß errichten lassen, aber er kann sich an den neuzeitlichen Komfort nicht mehr gewöhnen. Zumeist wohnt er doch in seiner alten, bescheidenen Hütte, und von Zeit zu Zeit muß er auch heute noch seine Maultiere zäumen, weil wieder einmal die Geier hoch über einer Düne lauernd kreisen und auf den Tod eines Menschen warten. Albert M. Johnson hat das Gold aus dem Todestal ganz im hochherzigen Sinne„Scottys“ auch fernerhin verwaltet. Die von ihm gegründete Lebensversicherungsgesellschaft ist heute eine der größten in den Vereinigten Staaten, die schon Tausende und aber Tausende von Menschen vor den traurigen Folgen des vorzeitigen Todes des Ernährers und vor den Sorgen im Alter bewahrt hat. In den kommenden Jahren wird sich das Todestal nun noch stärker verändern. Es sollen ganz großzügige Bewässerungsanlagen geschaffen werden, mit denen man die Wüste wenigstens während der Wintermonate in ein einziges blühendes Paradies verwandeln zu können hofft. Man wird eine stattliche Reihe von Krankenhäusern und Sanatorien errichten und den Erholungsbedürftigen das Leben in der„Sommerfrische für die Wintermonate“ noch bequemer und angenehmer machen als es jetzt schon ist. Aber die düstere Erinnerung an die vielen Unglücklichen, die dieser Wüste zum Opfer gefallen und verschmachtet oder vergiftet in den glühendheißen Sand gesunken sind, läßt sich nicht auslöschen, und immer wird es wie ein Märchen anmuten, daß eines jener Unternehmen, die dem Kampf gegen die wirtschaftliche Not von Witwen, Waisen und Menschen in ihrem Alter bestimmt sind und damit segenspendend dem Leben dienen, hier im ehemals so lebensfeindlichen„Tal des Todes“ seinen Ursprung genommen hat! Ein Elch schwamm durch den Rigaer Hafen Der Elch, das reckenhafte, schon recht selten gewordene Wild, kommt im Nordosten Europas in großen zusammenhängenden und unzugänglichen Waldungen noch vor. Es ist aber eine Seltenheit, einen Elch in der Nähe von Städten zu treffen. Deshalb hat es großes Aufsehen erregt, als dieser Tage einer der scheuen Bewohner des Urwaldes das Moosdickicht durchbrach und mitten in einer Stadt auftauchte. Obgleich sich zunächst ernste Zweifel regten, haben mehrere Augenzeugen übereinstimmend ausgesagt, daß ein kapitaler Elch kürzlich durch den Rigaer Hafen geschwommen sei. Etwa eine Stunde nach Sonnenaufgang ist das Tier das erstemal gesichtet worden und gegen 6 Uhr morgens wollen verschiedene Fischer den Elch noch beobachtet haben, als er nach planlosem Hin= und Herschwimmen das Ufer zu erreichen versuchte. Die Hafenböschung vereitelte diesen Plan indessen immer wieder; wo das Tier aber schließlich geblieben ist, weiß in Riga niemand. Man befürchtet, daß es später an einer flachen Uferstelle irgendwelchen „Rettern“ in die Hände gefallen ist, die sich dieses recht beträchtlichen Stückes Fleisch bemächtigt haben könnten. Der Elch muß nach Angabe der Augenzeugen mindestens drei Stunden lang in den Rigaer Hafengewässern herumgeschwommen sein. Das ist eine recht beachtliche Leistung, wenn auch bekannt ist, daß Elche hervorragende Schwimmer sind. So kommt es nicht selten vor, daß ausgewachsene Tiere das 35 km breite Kurische Haff zwischen der Kurischen Nehrung und dem ostpreußischen Festland durchschwimmen. Das Gericht will keine nackten Beine sehen Vor einem Jugendgericht in London war eine unge Dame erschienen, die ihre schlanken und sonnengebräunten Beine ohne Strümpfe zur Schau stellte. Wahrscheinlich hat sie etwas sehr pietätlos auf die Untadeligkeit ihrer Beine hingewiesen, so daß es dem Richter zuviel wurde. Mit strengen Worten tadelte er die junge Dame, die aus allen Wolken gefallen sein soll. Dann gab er dem Saalschließer Anweisung, in Zukunft immer nachzusehen, ob die Damen auch Strümpfe an den Beinen hätten, ehe er sie hereinließe. On2E Jwei Steuerzahler gegen den Fiohus Sonderbarer Stenerstreik in einem Dort In der friedlichen Touraine, einer der reichsten Französischen Provinzen. leben in sonderbarer Zurückgezogenheit zwei alte Herren, deren Geschichte das Erzählen lohnt: MM. Bisoulier Vater=und Sohn in La Chapelle=sur=Loire. Diese beiden ehrenwerten Zeitgenossen, deren Vermögensverhältnisse übrigens alles andere als schlecht sind, leben nun schon eine ganze Weile auf dem Kriegsfuß mit dem Steuereinnehmer. Man konnte sich über die zu zahlenden Summen nicht einigen. Ein Papierkrieg auf roten, blauen und grünen Formulgren ging los. Der Fiskus drohte mit Zwangsbeitreibung. Gerichtsvollzieher und Steuereinnehmer fanden das Hoftor verbarrikadiert und dahinter mit drohend geschwungenem Jagögewehr und frisch geschliffenen Messern Vater und Sohn Visoulier. Der Steuereinnehmer in La Chapelle ist ein gutmütiger Kerl, und kam es von seiten der Vertreter des Fiskus zu keiner Gewaltanwendung. Böse Zungen behaupten sogar, die Finanzer seien mit erleichtertem Herzen wieder abgezogen. Ganz Frankreich kann uns den Buckel herunter rutschen... Aber das„brutale“ Vorgehen der Behörden hatte Vater und Sohn Bisoulier doch arg verbittert, und so beschlossen sie, ein für allemal mit der menschlichen Gesellschaft zu brechen. Sie zogen sich auf ihren Hof zurück und gaben jeden Verkehr nicht nur mit den Behörden, sondern auch mit den übrigen Dorfbewohnern vollkommen auf. Daß sie nun erst recht ihre Steuern nicht bezahlen, versteht sich von selbst. Aber auch der Dorfbäcker und der Barbier haben die beiden seit nun fast zwei Jahren nicht mehr gesehen, die geschworen haben, kein Wort mehr, mit wem es auch set, zu wechseln. Und Bärte sind ihnen gewachsen, die ihnen auf dem Bauch hängen und ihnen das Aussehen von ein paar Erzvätern geben. Ihr Pferd ist schon lange nicht mehr zum Hufschmied gekommen und hat sich die Hufe ganz durchgetreten. Aber der Zorn der beiden alten Herren beschränkt sich nicht auf diese persönlichen Angelegenheiten. Auf ihrem Kornboden verfault der Weizen zentnerweise. Mit der prachtvollen Spargelpflanzung steht's kaum besser. Aber was macht das ihnen aus? Sie sind immer noch reich genug. Seit fast zwei Jahren leben sie von Erdäpfeln und Eiern, niemals ein Krümchen Brot. Und ihre Bärte werden immer länger... Das Krokodil mag nicht den Hai Es ist nicht ratsam, irgenöwo an der Küste von Ceylon zu baden. Denn es kommt vor, daß die drohenden Gefahren so groß sind, daß man nicht mehr lebend aus dem Wasser heraussteigt. Doch die Badenarren und diejenigen, die auch im gefährlichsten Wasser wenigstens einmal gewesen sein wollen, lassen sich durch Eingeborene beraten und wagen bann doch einige Schwimmstöße. So war auch ein Amerikaner auf den Gedanken gekommen, sich von einem jungen Singhalesen eine Stelle zeigen zu lassen, wo es bestimmt keine Krokodile gebe. Der junge Mann trabte vor dem Amerikaner her und zeigte ihm eine schöne, weite Stelle in einer Flußmündung. Das war eine wundervolle, geradezu, ideale Badegelegenheit. Im Nu war er im Wasser. Als er nach einer Viertelstunde erfrischt und fröhlich an Land kam, gab er seinem Erstaunen barüber Ausdruck, daß hier nicht ein Schwimmbad eingerichtet werbe. Wo es doch gar keine Krokodile hier gebe. Der Singhalese schüttelte den Kopf:„Das würde wohl nicht gut gehen. Zwar gibt es keine Krokodile hier. Aber nur, deshalb, weil die Krokodile und die Haie sich nicht leiden mögen. Und Haie hat es genug hier!“ Der Amerikauer brauchte an den folgenden Tagen kein kaltes Bad mehr. Er dachte an die Flußmündung mit den Haien. Und schon lief es ihm eiskalt den Rücken herunter. Unser Peferle isr angekommen! Dies zeigen hocherfreuf an: Dipl.-Ing. Hans Papenhoff u. Frau Liesel geb. Vahrenholf Hafngen, den 7. Jull 1939 z. 2. Landesfrauenkink Bochunn Fast 1000 Haushaltungen werden du Ausgabe mehr erfaßt. werden durch unsere WochenendAusgabe Des bedeutet, daß Ihre Anreige in der Samstag/Sonntag-Ausgabe von weit über 13000 Familien der engeren Heimat elesen wird. Deshalb eignet sich diese vegabe auch besonders gut für kleine Gelegenheiteanzeigen, Stellengesuche und Stellenangebote. Ruten Sie in eiligen Fällen „Die Heimat am Mittag“ an unter Nr. 2941 Hattingen, Nr. 88492 Eesen, Nr. 81657 Bochum./ Sie sind dana gleich richtig verbunden. ne grofe An RadioApparate en bedentn Feten! lasen Sle ateh diese waverhiniltchet vwrfhren Nörster lieggeretr. n Oermarkt 13 Vost die Heimatzeitung! Wer fährt mit? a 9. föhr. Dame ole sentrennung Junt eind ebegleiterin. k. Unbedingte Mamen die in angenehmet wollen bitte 6c ihrr Anscheift u. 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