Dhauser Kreiszeitung Amtliches Kreisblatt für den Landkreis Ahaus.= Zentral=Organ für das nordwestliche Münsterland, verbunden mit Eper Volksblatt, Gronauer Volkszeitung, Nienborg=Heeker Zeitung, Stadtlohner Anzeiger, Vredener Volksblatt Erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn= und Feiertage.—Bezugspreis: Monatlich[[Celegramm=Adreise: Kreiszettung Ahaus l. W.— Fern= u Anzetgenprelse: Das 3omm breitem 40 000 Mk. freibleibend, ohne Bestellgeld.— Schriftleitung und Geschäftsstelle— Postschlleßfach Nr. 20.— Postscheck festem Tarif.— Reklamen: Das 80 mm breite mm 5000 mk. in Ahaus.— Druck und Verlag von B. Maßmann in Ahan Konto: Hannoper Nr. 22730.— Wöchentliche Gratisbeilage:Für Erfüllung von Platzvorschriften wird keine Gewähr, sowie für Druckfehler! in Ahaus.— Druck und Verlag von B. Maßmann in Ahaus.4 3 Haftung übernommen. Etwaiger Rabatt gilt als Kassenrabatt und kann verwelger Verantwortlich für die Redaktion: J. V.: Aug. Schmitz in wüllen. Erhölungsstunden fur das christliche Volk. werden, wenn die Zahlung nicht binnen 8 Tagen nach Erhalt der Rechnung erfolgt Nummer 178 Ahaus, Samstau, den 4. August 1923 49. Jahrgantz Was wird? Der englische Schritt nach vorwärts.— Die alte französische Bedingung.— Deutschlands Forderungen. Das englische Volk ist erstaunt... London, 3. August. Die„Times" schreibt in ihrem heutigen Leitartikel: Was wir über die politische Lage aus der englischen Regierungserklärung gehört haben, ist nicht ermutigend. Das Blatt ist der Ansicht, daß die Politik der Regierung durchaus richtig ist. Die Regierung hat gestern einen entscheidenden Schritt vorwärts getan bei der Verfolgung der von ihr eingeleiteten politischen Haltung. Man könne nicht sagen, daß die Antwort für Deutschland sehr gunstig sei und man könne behaupten, daß sie die Interessen und Empfindlichkeiten der Alliierten berücksichtigt habe. Und doch habe Frankreich diese Note nicht einmal erwähnt. Das werde das englische Volk mit Erstaunen hören. Eine Meldung von anderer Seite besagt: X London, 3. August. Die heutigen Erklärungen der Regierung haben überall tiefsten Eindruck gemacht. In den Wandelgängen des Unterhauses wurde aus der Mißstimmung über die Lage kein Hehl gemacht. Insbesondere ist man über die Art und Weise empört, in der die französische und belgische Regierung den englischen Entwurf behandelt haben. Noch kein englischer Plan. = London, 2. Aug. Die„Times" geben zu, daß England vorläufig noch keinen Plan zur Lösung der mitteleuropäischen Frage ausgearbeitet hat. Baldwin ist auf sein Landgut gefahren. Das englische Ministerium des Aeußeren ist mit Paris und Brüssel in einen anatnungäaustausch darüber eingetreten, wie viel von den interalliierten Schriftstücken veröffentlicht werden können. Vor einer neuen Note Englands an Frankreich. + London, 3. Aug. Die„Times“ erklären, daß die englische Regierung wiederum eine Antwortnote an die französische und belgische Regierung abfassen werde und daß die Minister sich schon heute wieder mit dieser Note beschäftigen. Die Regierungserklärung und das Oberhaus. V London. 2. Aug. Nachdem Lord Curzon die Regierungserklärung verlesen hatte, führte Lord Bir kenhead aus, die ganze französische Nation stehe hinter ihrer Regierung. England müsse Frankreich gewähren lassen und seine Vertreter aus dem Wiederherstellungsausschuß und seine Besatzungstruppen vom Rhein zurückziehen. Auf diese Weise werde England keine Verantwortung für die Folgen des französischen Experimentes haben. Lord Grey legte dar, die ministerielle Erklärung sei sehr enttäuschend. England befinde sich in einer schwierigen Lage. Es brauche die deutschen Reparationen. Frankreich aber sei dabei, jede Hoffnung auf Reparationszahlungen zu zerstören und die wirtschaftliche Gefundung Europas zu verzögern. Die britische Regierung sei Frankreich sehr weit entgegengekommen. Schritte, wie sie von Lord Birkenhead empfohlen würden, dürften nicht unternommen werden, solange noch Hoffnung auf Einigung besteht. England könne sich es leisten, bei Seite zu stehen, wenn nicht der Zusammenbruch Deutschlands und Europas drohe. Das müsse vermieden werden. Die Regierung müsse es Frankreich erleichtern, wieder mit England zusammenzuwirken. Die italienische Antwort in London. Zum Schluß seiner Ausführungen erklärte Curzon, daß er in diesem Augenblick die italienische Antwort erhalten habe. Staliens vermittelnde Stellungnahme. — Rom, 3. Aug.„Corriere d'Italia",„Messagero", „Tribunal" und„Idea Nationale“ äußern ihre Zustimmung zu der Zurückhaltung der italienischen Regierung. „Epoca" bezeichnet das Verhältnis zwischen England und Frankreich als ein Machtproblem und erklärt, England fürchte das stark bewaffnete Frankreich. Italien verfolge die Politik des heiligen nationalen Egoismus, indem es an den Vorschlägen Mussolinis festhalte.„Mondo justizia",„Stampa" und„Corriere della Sera“ verlangen erneut von der italienischen Regierung eine aktive Politik.„Corriere della Sera“ weist in einem Leitartikel eingehend auf die Gefahren hin, die ein Zusammenbruch Deutschlands für Europa bedeuten würde und sagt, Frankreich dürfe nicht gedemütigt, ebensowenig aber auch Deutschland vernichtet werden. Die Pariser Presse gegen die englische Regierungserklärung. X Paris, 3. Aug. Die englische Regierungserklärung wird von der hiesigen Presse im allgemeinen nicht günstig beurteilt. Im„Petit Journal“ wird erklärt, dieser britische Kabinettsbeschluß sei eine laute Verlündigung des Mißerfolges. Die Flucht in die Oeffentlichkeit würde bedeuten, daß eine Verständigung den Engländern unlieb ist. Das Blatt erklärt, die Rede des englischen Premierministers teilt uns nichts mit, was wir nicht schon wissen. Er spricht von einer unparteiischen Untersuchung der deutschen Zahlungsfähigkeit. Kurz und gut, es handelt sich hier um alte Redewendungen, denen nichts weiter als die Ausführbarreit fehlt. Jeder Plan zur wirtschaftlichen Wiederherstellung des Reiches bringt als Folgeerscheinung die Räumung des Ruhrgebietes mit sich Marcel Ray beklagt im„Petit Journal", daß die englische Erklärung nicht präziser sei. Der englische Außenminister habe erklärt, daß die Situation im Ruhrgebiet von Woche zu Woche sich verschlimmere. die interCurzon habe lalliierten nden Pertinax im„Echo de Paris" faßt die englische Regierung als eine Vermittelung zwischen Deutschland und Frankreich auf. Die Veröffentlichung der interalliierten Dokumente könnte Frankreich nicht weiter in Erregung versetzen. Wenn sämtliche Dokumente das Licht der Oeffentlichkeit erblickten, könne man feststellen, wie sehr sie im einzelnen illusorisch seien. Die Rede des englischen Premiers und des Außenministers sei evenso leer wie die Kasse der Reparations=Kommission. Sämtliche von den englischen Ministern gestern benutzten Argumente zielen darauf ab, die seit drei Monaten unternommene diplomatische Aktion Großbritanniens zu rechtsertigen. Das englische Volk sei genügend unterrichtet, um von dieser Demonstration nicht eingefangen zu werden. Die Störungen des europäischen Wirtschaftslebens seien hauptsächlich dem Kleinmut der englischen Regierung zuzuschreiben, die es nicht verstehen könne, daß ohne die Anwendung des Versailler Vertrages die Wiederherstellung geordneter Verhältnisse auf dem Kontinent ein Ding der Unmöglichkeit sei. Schließlich meint Pertinax daß die Besprechungen zwischen England und Frankreich fortgesetzt werden müßten. Die französische Antwort. Die alte Bedingung. * Paris, 3. Aug. Poincaré hat heute als Antwort auf die englische Parlamentserklärung die französische Note veröffentlicht, die am Montag dem englischen Außenminister übergeben wurde. Die französische Regierung erklärt sich darin zunächst bereit, sofort mit dem englischen Kabinett die deutschen Vorschläge vom 7. Juni zu prüfen. Doch ist man zu der Feststellung gezwungen, daß diese Vorschläge nicht die Verpflichtung enthalten, den passiven Widerstand, durch den das Reich sich sechs Monate der Ausführung des Friedensvertrages widersetzte, zu beenden. Die franösische Regierung habe nach besten Kräften auf die verchiedenen Fragen, die ihr das englische Kabinett steilte, geantwortet. Wenn dieses weitere Fragen an sie zu richten habe, so sei sie bereit, neue Antworten zu erteisen, doch erinnert die französische Regierung daran, daß Frankreich und Belgien das Ruhrgebiet nur nach Maßgabe der von dem Berliner Kabinett geleisteten Zahlungen raumen, nachdem sie vier Jahre warteten und Versuche aller Art unternahmen, Ultimaten stellten, sowie in Konferenzen einwilligten, die die britische Regierung vorschlug, deren Beschlüsse noch nicht verwirklicht wurden und schließlich Deutschland wiederholt Moratorien gewährt hatten. Was den passiven Widerstand anbelangt, so werde Frankreich, wenn Deutschland ihn unmittelbar einstelle, in der Ruhrbesetzung verschiedene Abänderungen vornehmen, die mit der Sicherheit der Truppen und der Ingenieure sowie Bewahrung des Psondes in Einklang zu bringen seien. Durch die Ruhrbesetzung wollte die franzosische Regierung in Deutschland die Bereitwilligkeit zum Zahlen herstellen. Sie habe die Ueberzeugung, daß, wenn die britische Regierung dem Reich einfach zu verstehen gebe, daß sie eine Politik nicht billige, die Deutschland ins Verderben stürzt und Europa zu ruinieren droht, die allgemeine Ordnung wieder hergestellt würde. Die französische Regierung stimmt mit dem britischen Kabinett überein, daß Deutschland seine Kredite wieder hergeben, seine Währung stabili sieren, seinen Staatshaushalt ins Gleichgewicht bringen sowie den Wiederaufbau fördern soll. Es handelt sich hier um Ratschläge, die die Verbündeten Deutschland seit 1920 erteilen. Doch wären alle diese Anstrengungen vergeblich, weil der gegenwärtige Ruin Deutschlands nicht eine Auswirkung der Ruhrbesetzung ist, sondern vom Reich selbst herbeigeführt wurde.(?) Betrefsend den britischen Vorschlag, durch die Verbündeten eine alljemeine Front zur finanziellen Leistung und deinitiven Regelung aufstellen zu lassen, wünscht die französische Regierung zu erfahren, ob die Frage der interalliierten Schulden darin einbegriffen sei. „Petit Parisien" schreibt: Die im Auszuge veröffentlichte französische Antwort auf den englischen Fragebogen lasse die Tür zu Verhandlungen offen. In französischen offiziellen Kreisen wolle man in den Worten Baldwins und Curzons den Wunsch erblicken, die Entente nicht auseinander zu reißen und man stelle mit Befriedigung fest, daß die Legitimität der französischen Aktion im Ruhrgebiet nicht angezweifelt werde. greifen. Es ist wichtig, daß England vollkommene Klarheit darüber besitzt, daß keine deutsche Regierung denkbar ist, die der Bevölkerung des Ruhrgebietes bei ihrem passiven Widerstand in den Rücken fällt. Auch das„Tageblatt“ erklärt, es könne immer nur wiederholt werden, daß für das deutsche Volk ein Verzicht auf den passiven Widerstand ohne Gewähr gleichzeitiger Garantien für eine baldige Räumung des Ruhrgebietes mit allen Konsequenzen nicht in Frage kommen kann. Hinsichtlich der Frage der Finanzrontrolle schreibt das Blatt, daß diese unter keinen Umständen mit für Deutschland unerträg lichen Einschränkungen der deutschen Souveränität verbunden sein dürfe. Alles in allem bleibt nach den Erklärungen Baldwins für uns die Tatsache bestehen, daß die englische Politik weniger mit deutlichen Mitteln aber doch mit unverändertem Druck fortgesetzt wird, und daß unsere oberste Aufgabe ist, uns mit dop pelter Energie zusammenzureißen, um nicht in einem Anfall von Schwäche die englische Aktion während ihres langsamen Ganges um den Erfolg zu bringen. *** Des Pudels Kern. Der passive Widerstand.— Garantien. Der Inhalt der beachtenswerten englischen Regierungserklärung ist im Einbruchsgebiet teilweise schon am Donnerstag nachmittag, spätestens gestern morgen bekannt geworden. Baldwins Ausführungen waren für Tausende an Ruhr und Rhein eine tiefe Tröstung. wenngleich sich auch kaum jemand verhehlt hat, daß es vorläufig auch eben wieder nur Worte, nichts als Worte waren, denen die beherzte Tat noch folgen muß. Die englische Regierungserklärung bildete sofort nach ihrem Bekanntwerden im Einbruchsgehiet den Gegenstand eingehender und ernsthaftester Erörterungen der führenden deutschen' Persönlichkeiten. Von wesentlicher Bedeutung für das Einbruchsgebiet ist in der englischen Regierungserklärung der Passus, wo vom passiven Widerstand die Rede ist. Ohne Kenntnis des englischen Gegenentwurfs und der Begleitdokumente vermag man im Ruhrgebiet nicht zu übersehen, ov ausreichende Garantien für die Rückkehr zu normalen Verhältnissen gegeben würden Dollar= 1097250—1102750. und was überhaupt unter diesem Passus zu verstehen ist. Um jedoch von vornherein keinen Zweifel auskommen zu lassen, wird von allen Seiten einmütig betont, daß nach deutscher Auffassung eine Rückkehr zu normalen Verhältnissen die Zurückziehung der Besatzung, Auflösung der Eisenbahnregie, Freilassung der Gefangenen und Rückkehr der Ausgewiesenen bedingen würde. In dieser Hinsicht kann es für die Bevölkerung des Einbruchsgebiets, so wird von allen deutsch denkenden Kreisen betont, nur klare Verhältnisse geben. Für jeden anderen Fall würde die Zurücknahme gewisser Verordnungen der Reichsregierung ein Aufhören des passiven Wiberstandes bedeuten. Dieser aus dem entschlossenen Willen der überwältigenden Mehrheit der Bevölkerung des Einbruchsgebietes herausgewachsene Widerstand kann nur mit Zustimmung der gesamten Bevöllerung beendet werden. Eine Zurücknahme einiger Verordnungen oyne sichere Gewähr für einen wirklichen Friedenszustand würde nur dahin führen, daß den besonnenen Führern des Abwehrkampfes unter Umständen von unverantwortlichen Elementen die Führung aus der Hand gerissen würde und daß friedliche und verständigungsbereite Volksteile zu Verzweiflungsakten getrieben würden. Im übrigen sind die Sätze der englischen Regierungserklärung, die die Folgen des Ruhreinmarsches zeigen, im Ruhrgebiet wohl verstanden worden. Man ist sich im Einbruchsgebiet sehr wohl darüber klar, daß noch viele und schwere Opfer gebracht werden müssen. Die Vaterlandsliebe der Ruhrbevölkerung ist trotz aller Drangsale und Entbehrungen noch lange nicht erschöpft.„Friede, Freiheit, Brot!“ das sind die großen Leitsterne für die Ruhrbevölferung., Sie im Auge, wird sie mutig ausharren bis zum Tage einer gerechten und billigen Vertändigung, sich wohl bewußt seiend, daß sich niemand in Deutschland, weder die Regierung noch der Einzelne, drücken darf vor möglicher und gerechter Wiedergutmachungsleistung. Präsident Harding tot. Calvin Coolidge, sein Nachfolger. Berliner Pressestimmen. XBerlin, 3. Aug. Die gestrige Regierungserklärung Baldwins im Unterhause wird in einem einzigen Punkte von den Berliner Blättern scharf abgelehnt, nämlich in der Frage des pafsiven Widerstandes. Der„Lokalanzeiger“ faßt den Eindruck von Baldwins Mitteilung über den englischen Antwortenentwurf in die Worte zusammen: Welche Regierung in Deutschland auch jemals ans Ruder kommen würde, sie könnte immer nur die eine Auffassung vertreten, daß der Bevölkerung des Ruhrgebiets die Aufgabe des passiven Widerstandes nicht zugemutet werden könne, wenn sie nicht die sofortige Zusicherung der umgehenden Aenderung der Besetzungsmethode erhalte und außerdem die Räumung in kürzester Frist. Außerdem müsse die Freigabe der Gefangenen und die Rückkehr der Vertriebenen sowie Beseitigung der Eisenbahnregte zugestanden werden. Die„Deutsche Alla. Ztg." schreibt: Die englische Regierung empfiehlt uns, unsere aus der Hand zu geben, ohne uns die geringste konkrete Gegenleistung zu bieten. Die Aufforderung zur Kapitulation wird man in ganz Deutschland nicht be= New York, 3. Aug.(Funkspruch.) Präsident Harding ist heute Nacht gestorben. X Berlin, 3. Aug. Wie wir von hiesiger amerikanischer Seite erfahren, liegen direkte amerikanische Telegramme vor, wonach Präsident Harding diese Nacht gestorben ist. Nachfolger im Präsidentschaftsamt ist verfassungsgemäß der bisherige Vicepräsident Coolidae. Reuter bestätigt die Todesnachricht. Auf einem Wahlfeldzug ist Präsident Harding gestorben. Schon mehrere Tage gingen ernste Krankheitsberichte durch die Zeitungen, zuletzt glaubten aber doch die Aerzte, den leitenden amerikanischen Staatsmann am Leben erhalten zu können. Sie haben es nicht vermocht Seit März 1921 saß Harding als Präsident der Vereinigten Staaten im Weißen Hause zu Washington. Er war der Nachfolger Woodrow Wilsons, der unser deutsches Vaterland in tiefstes Elend gestürzt hat und der für ewige Zeiten in der Weltgeschichte mit dem Beinamen„Pontius Pilatus" gebrandmarkt ist. Man hatte stellenweise in Deutschland auf Harding neue Hoffnungen gesetzt. So sagte Reichsaußenminister Simons einmal in einer vielbeachteten Rede:„Wir Deutsche befinden uns zurzeit auf einem Gang durch ein finsteres Tunnel. Aber am Ende des Tunnels ist Licht. und dieses Licht ist Amerika!" Harding ist uns dieses Licht nicht gewesen, im Gegenteil, Amerika entseinte sich immer weiter von den europäischen Händeln und von unseren vitalsten Interessen. Präsident Hartzing war für uns eine neue Eneinzige Waffestäuschung. 1Er steuerte die Politik der Union ganz rika hat an dem europäischen Ruin ungeheuerlich verdient. So stirbt in ihm ein Mann, der für unsere Leiden kein Herz, höchstens einige philantropische, standesgemäß= amerikanische Anwandlungen, und infolgedessen auch nicht den Willen zur Hilfe hatte. Außerdem fehlte ihm die nähere Kenntnis der europäischen Verhältnisse, die charakteristischerweise so vielen Amerikanern abgeht. Noch vor ganz kurzer Zeit konnte ein amerikanischer Schulmann in einer der angesehenster Newyorker Zeitungen behaupten, von hundert Amerikanern wüßten noch keine fünf genau, wo Palermo liegt. Auch Wilson glänzte mit einer greulichen Unkenntnis europäischer Dinge. So warf er Silesia(Schlesien) und Sizilien durcheinander, verlegte Prag nach Serbien und dergl. Harding war zudem keine überragende Persönlichkeit. 1920 aus einem siegreichen Wahlkampf der Reim alten und jegoistischen Fahrwasser.„Amerika den Amerikanern, was schert uns Europa oder gar Deutschland!" Money, Money! Geld, Geld! Und Ame4. Hans: Grerchen,was oist du so blas?— Grerchen: Ja,on somde oin ich aach immer.... Hans: Wennsre so dick und gesund werden wille ichdann trink nurden guten elch, oh mann Kakao Vertreter und Fabriklager: A. Wiethaup, Dortmund, Johannesstrasse 10½ Telefon 1460. likaner gegen die Demokraten hervorgegangen, ste er bereits 1922 sehen, wie seine Partei zusamschmolz. Schon damals, im vorigen Herbst, propheman, daß er 1924 nicht wieder als Präsiitschaftskandidat figurieren werde. Er das wohl selbst vorausgesehen, ließ erklären, er sei smüde und könne wegen der Krankheit seiner Frau Präsidentschaft nicht weiter beibehalten. Der deutsche oriker Hans F. Helmolt hat Harding richtig chaerisiert, wenn er von ihm schrieb:„Er macht keine onders gescheiten Streiche, aber auch, vielleicht noch viel wichtiger ist. keine dumn.“ In den letzten Wochen hatte er sich mit ganzer ft auf eine Propagandatournee durch die VereinigStaaten gestürzt, auf der er friedlich, im Gespräch seiner Familie, gestorben ist. * Die letzten Stunden Hardings. — Paris, 3. Aug. Im Augenblick des Todes des vikanischen Präsidenten weilten seine Frau und i Krankenwärter bei ihm. Seine Frau, die ihm las, bemerkte auf einmal, daß ein heftiges Zittern h den Körper ihres Gatten ging. Bevor sie noch n Gatten anreden konnte, war der Tod bereits eineten. Die Beerdigung wird in Marion im ate Ohio stattfinden. Vorher wird die Leiche in Wagton aufgestellt werden. »* Der Lebensgang Hardings. der verstorbene Präsident der Vereinigten Staaten eren Gamaliel Harding, ist 58 Jahre alt geworEr wurde als Sohn eines Landarztes in Marion Staate Ohio geboren und war dort zunächst ZeiPausträger, dann Setzer und Reporier an der heilichen Zeitung„Marion Star“. Er schwang sich eßlich zum Eigentümer der Zeitung auf. Damit gein er politischen Einsluß auf die Wählerschaft, beders als er die Gewinnbeteiligung seines Personals dem Blatte eiwführte, 1889 wurde er Senator des atsparlaments von Ohio, 1904 Vizegouverneur und ließ er sich als Gouverneurkandidat aufstellen, ohne gegen den demokvatischen Gegenkandidaten durchn zu können. 1914 wurde er zum Mitglied des dessenats in Washington für die Amtsdauer von bis 1921 gewählt. Im Juni 1920 nominierte ihn republikanische Nationalkonvent in Chicago als isidentschaftskandidat. Am 2. November 1920 wurde mit beispielloser Mehrheit zum Präsinten gewahlt und trat, wie üblich, am 4. März 1 sein Amt an. *** Der Nachfolger Hardings. Nachfolger Hardings wird nach der amerikanischen fassung der Vizepräsident. Dieses Amt bekleidet zur t Calvin Coolibge. Er ist ein direkter Nachme des früheren Präsidenten der Vereinigten StaaThomas Jefferson, geboren am 4. Juli 1872 Plymouth im Staate Vermonth. Er steht also im Lebensjahre. Sein Vater war Farmer. Coolidge ichte das Amhorst=College in Vermonth, studierte die hte in Northampton und unternahm dann Stuenreisen nach Deutschland, Frankreich und gland. Von 1897 an übte er in Northampton die xis als Anwalt aus, 1910 wurde er Bürgermeister Northampton, war von 1912 bis 1915 Mitglied des tatssenats, von 1914 bis 1915 Senatspräsident, schließ1916 bis 1918 Vizegouverneur von Massachusettes, 11919 bis 1920 Gouverneur dieses Staates. Von oltdge wird noch heute in Amertka ein häufig zitierWort gebraucht, das er bei seiner Ernennung zum uverneur aus Anlaß eines Streikes der Polizisten te:„Niemand hat irgendwo und irgendwann das cht, zum Schaden der öffentlichen Sicherheit zu strei!" Trotz seines energischen Eingreifens bei diesem reik hat ihm seine Haltung bei den Arbeitern nicht chadet, denn seine große Gerechtigkeitsliebe allgemein bekannt. Coolidge hat als Kandidat für die zepräsidentschaft seinerzeit die Plattform für die Reblikaner erheblich gestärkt. "** Nach der Versassung der Vereinigten Staaten geht im Falle des Ausscheidens eines Präsidenten durch Tod, Ermordung oder Unfähigkeit das Amt des Präsidenten auf den Vizepräsidenten über. Falls der Vizepräsident aus den gleichen Gründen ausscheidet, hat der Kongreß das Recht, aus dem Kabinett heraus einen Minister mit dem Präsidentschaftsamt zu bekleiden. Coortdae wird im Weißen Hause in Washington bis zum 4. März 1925 amtieren. Die Neuwahl des Präsidenten findet am ersten Tag des November 1924 statt, die Amtsübernahme am 4. März 1925. Eine bündige Voraussage über den Einfluß von Hardings Tod auf die amerikanische Politik läßt sich noch nicht geben. Die Persönlichkeit des Staatsoberhauptes, der bekanntlich Parteimann ist, hat nicht den Einfluß auf die Politik, wie man das in Europa vielfach annimmt. Eine Aenderung in der wichtigen Frage der Einstellung der Vereinigten Staaten zu Eurova könnte nur dann erfolgen, wenn große wirtschaftliche Erscheinungen in den Vordergrund träten, daß z. B. der Farmerblock nach neuen Absatzgebieten in Europa auf die Suche gehen müßte. Was geht in der Sozialdemokratie vor? Neue Absplitterungen? X Berlin, 3. Aug.(Eig. Meld.) Die soztaldemorratische Fraktion des Reichstages hat gestern ihre Besprechungen über die politische Lage begonnen und heute sortgesetzt, ist jedoch zu einem Beschluß noch nicht gelangt. Den Parteivorstand beschäftigte auch die sozialdemokratische Sonderkonferenz, die in Weimar tattgesunden hat. Der Vorstand hat die Entgegennahme der dort aufgestellten Forderungen abgelehnt, weil darin eine Anerkennung von Sonderkonferenzen liegen würde. Aber es wurde doch den Vertretern der Weimarer Sonderkonferenz gestattet, ihren Standpunkt ausführlich darzulegen. Die Weimarer Forderungen beziehen sich u. a. auf den Rücktritt des Kabinetts Cuno. die Ablehnung jeder Koalition, in der nicht die sozialdemokratische Partei die Uebermacht hat, auf eine Regierungserklärung gegen die Sabotage, auf Anbahnung direkter Verhandlungen mit den Franzosen, Anbietung einer bestimmten Reparationssumme, Maßnahmen gegen den Währungsverfall und zur Besserung der Ernährungslage, gelegentliches Zusammengehen mit den Kommunisten. Maßnahmen gegen den Faszismus und Anwendung ausch außerparlamentarischer Mittel. Dieser Meinungsstreit innerhalb der Sozialdemokratie verdient die größte Aufmerksamkeit„weil er vielleicht zu neuen Absplitterungen führen könnte. Deutsches Veranlagung und Erhebung von Besitzsteuern auf Grund einer Festmark. Wissenschaftier und Praktiker sollen die Einführung der Goldrechnung, Goldmarkbilanz und Coldmarkbuchführung erst begutachten. = Berlin, 3. Aug. Gestern fand im Reichssinanzministerium unter dem Vorsitz des Reichsfinanzministers eine Besprechung mit Sachverständigen aus Kreisen der Wissenschaft, der Praxis und der Parlamente über die Frage der Veranlagung und Erhebung der Besitzfteuern auf Grund einer Festmark und im Zusammenhang damit über die Frage der Einführung der Goldrechnung, Goldmarkbilanz und Goldmarkbuchführung statt. Die Möglichkeiten und Voraussetzungen und die Wirkungen der Einführung der Goldrechnung auf dem Gebiete der Steuern wurden eingehend erörtert. Bei der Besprechung, bei der das Für und Gegen sorgfältig abgewogen wurden, wurde schließlich von den Sachverständigen als notwendig bezeichnet, durch Gutachter der Wissenschaftler und Praktiler prüsen zu lassen, ob und in welcher Weise etwa eine Goldmarkbuchführung und Goldmarkbilanz von den Steuerpflichtigen durchgeführt werden könne. Der Reichsfinanzminister erklärte sich bereit, diese Gutachten sofort einzuholen, und behielt sich vor, nach Eingang der Parteien und Präsidenten in Amerika. MerkwürdigHusarenstücke der Wahl= Der unpolitische Amerikaner.— keiten des Wahlkampfes.— Die Rossevelts.— Harding auf kampagne. (Von unserem amerikanischen Mitarbeiter.) Der Amerikaner ist politisch wenig interessiert und er politische Dinge auch sehr schlecht unterrichtet. enn man eine amerikanische Zeitung aufschlägt, so bt man zuerst, möglichst auffällig heräusgestellt, Nachhten über Portliche Ereignisse, dann kommen Börsenrichte, sensationeller Stadtklatsch und ganz zuletzt einige schrichten über innen= und außenpolitische Vorgänge. er Amerikaner ist in der Hauptsache Geschäftsann und alles, was um ihn herum passiert, sieht er mit den Augen des Geschäftsmannes an. Die Stelng zu den politischen Dingen wird bestimmt durch rein ztschaftliche, geschäftliche Rücksichten. Parteien, die— ie bei uns— alle Dinge des politischen Lebens unter Der Wahlkampf in Amerika hat ebenfalls ein ganz anderes Aussehen als bei uns in Deutschland. Bei uns machen sich die Parteien gegenseitig schlecht, in Amerika die Kandidaten. Bei uns wählt man Leute, die auf einer Liste stehen, die man aber persönlich in den allermeisten Fällen gar nicht kennt. Der Amerikaner wählt nur einen Mann, von dem er einen persönlichen Eindruck gewonnen hat, von dem er glauben darf, daß er für die Eigentümlichkeiten des Wählers und des Wahlkreises nicht nur volles Verständnis, sondern auch Liebe hat. Die Folge davon ist, daß der amerikanische Präsidentschaftskandidat und auch der Anwärter auf einen Sitz in den Parlamenten vor den Wahlen andauernd im Lande herumreist, überall, auch in den kleinsten Dörfern, Reden hält und das jeweilige Leben vort persönlich mitmacht. So kommt es vor, daß der Kanvidat hier vor seinen staunenden Wählern eine Lokomotive lenkt, dort eine Erntemaschine bedient und wieder wo anders persönlich Garben bindet. Man entinnt sich noch, was Theodor Roosevelt in dieser Beziehung alles geleistet hat; wochenlang lebte er als Cowboy mit Lederhosen unter Cowboys, um diese rauhen Reiter für sich zu gewinnen. Ein andermal hatte er sich zum Ziel gesetzt, die in Amerika herumvagabune dierenden Handwerksburschen und Arbeitslosen für seine m Gesichtspunkte einer bestimmten Weltanschauung Sache zu gewinnen. Diese Leute haben dort die Eigenden, gwr es in America nicht. Kulturelle Angelegen= tümlichkeit, die weiten Strecken, namentlich des ameritien sind dort nicht Gegenstand der Politik. Die Kirche skanischen Westens, als blinde Passagiere der Eisenbahn n an getrennt; sie leben auf den Plattformen der Wagen zurückzulegen. Diese Romantiker des Schienenstranges, wie Erwin Rosen sie tig nie. Eine nach politischen Gesichtspunkten be=nennt, hat Rooseveldt durch eine verwegene Fahrt auf mdelte Schulfrage gibt es in Amerika nicht. Man hat dem Piloten, dem Vorderstück einer Schnellzugslokomotide, fur sich begeistert. Trotz aller dieser Husarenzugänglich sindesstücklein gelingt es den Kandidaten nicht, die Amemeri, rilaner in wirklich erheblicher Zahl zur Wahlurne zu r vielen Privatschulen bedienen. Damit ist die ameri=sbringen. Die Wahlbeteiligung ist immer noch außerforentlich gering. Bei den Präsidentschaftswahlen behat seit altersher i Amerlta eigennich anmer strägt sie durchschnittlich 50 Prozent und bei den WabLebenhandelso n in den einzelnen Staaten nur 30 Prozent. Wenn Uner die neue„Labouparty" in Amerika sich durchsetzt, wenn sikaner. die augenblichich am sie deferbe Agilität entwickest wie die soztalistischen reisen der Industrie. Sie treten für hohe Schutzzolle auch die Wahlbeteiltgung in Amerika steigert n, wahrend ihre Gegner, die Demokraten, für Zoll Jedenfalls hatte es der jetzt verstorbene Präsident eiheit eintreten, weil ihre Anhänger zumeist aus Land= Harding für nötig gehalten, seine Wahlkampagne irten und Farmern bestehen. Diese beiden Parteien schon jetzt zu beginnen. Er würde ihm nicht leicht geaben sich in regelmäßigem Turnus in der Regierung fallen fein, seine Wieberwahl durchzusetzen, denn er dzelöst. Neuerdings scheinen dieser großartigen Ein= hatte zahlreiche mächtige Feinde. In St. Louis. Canschheit Gefahren zu entstehen durch das Austreten einer sas=City und der großen Salzsee=Stadt ist Harding enen Partei, der„Su........„, die ebenso schon gewesen; auch nach Alasta ist er gefahren, wo vor zie in England, anscheinend auch in Amerika immer ihm noch kein Präsidentschaftskandidat aufgetreten ist. sehr an Einfluß gewinnt. Man scheint in den maß= In Californien, namentlich in St. Franzisko, gedachte ehenden amerikanischen Kreisen selbst der Ansicht zuser seine Wahlkampagne fortzusetzen. Da überfiel ihn in, daß im Hinblick auf das Anwachsen der„Lahour=seine tückische Krankheit, der er nun erlegen ist. arty" die im Novemver 1924 fälligen Wahlen kompli= Wie die Blätter melden, ist zu einer anfänglich leichten jerter sind als bisher und hat deshalb schon offiziell mit Unpäßlichkeit eine schwere Lungenentzündung hinzugeer Wahlkampagne begonnen. streten. Gutachten, spätestens aber in zwei Wochen die Be= gen stattsinden und weitere Zahlungen für Dienstag in sprechungen weiter fortzusetzen. Aussicht gestellt waren. Zentrum und Steuerpolitik. Sitzung der Zentrumsfraktion im Reichstage. — Berlin, 3. Aug. Gestern abend fand eine Sitzung der Zentrumsfraktion des Reichstages statt, die naturgemäß schwach besucht war. Reichsfinanzminister Dr. Hermes war erschienen und gab einen Ueberblick über die Maßnahmen der Regierung, die er verteidigte. Auf einzelne Anfragen führte er aus, welche Maßnahmen getrofsen seien— in diesem Zusammenhange wurde auch über die Steuervorlagen gesprochen— und er begründete im einzelnen, warum verschiedene Maßnahmen nicht früher getroffen seien. Im Zusammenhang mit der Erörterung über sdie außen- und innenpolitische Lage wurde auch der bekannte Artikel der„Germania" besprochen. Auch heute beschäftigte sich die Zentrumsfraktion ausführlich mit den neuen Steuerplänen der Regierung und nahm folgende Entschließung an: Nach singehender Darlagung des Reichsfinanzministers Dr. Hermes über die demnächst dem Reichstage zugehenden Steuervorlagen begrüßt die Zentrumsfraktion die Entschiedenheit, mit der die Regierung Cuno an die Verschärfung der Steuergesetze, insbesondere an die Anpassung an die Geldentwertung herangegangen ist. Die Fraktion wird das Kabinett in dieser Richtung tatkräftig unterstützen und für möglichst schnelle Erledigung der Vorlagen einschließlich des Rhein= und Ruhropfers eintreten. Sie hält eine baldige Nachprüfung des gesamten Steuersystems mit dem Ziele einer wesentlichen Vereinsachung für dringend erforderlich. Der Mangel an Geldscheinen. Infolge des Mangels an Geldscheinen werden seit ettva 8 Tagen in den Münchener Banken pro Person nicht mehr als 500000 A in bar ausgezahlt. Die Angestellten und Arbeiter erhalten daher ihre Löhne in Bankschecks. Die Württembergische Notenbank in Stuttgart ist durch das Staatsministerium beauftragt worden, zur Behebung der Zahlungsmittelnot über ihr Kontingent hinaus weitere 200 Milliarden Papiermark auszugeben. Dr. Neu sächsischer Justizminister. — Leipzig, 3. Aug. Der Leipziger Amtsgerichtspräsident Dr. Neu ist zum sächsischen Justizminister ernannt worden. Dr. Neu ist Mitglied der sozialdemokratischen Partei. Er war bis zu seiner Ernennung zum Amtsgerichtspräsidenten Rechtsanwalt in Leipzig. Die Ernennung zum sächsischen Justizminister war schon vor 6 Wochen beschlossen; sie unterblieb aber damals, weil die Kommunisten den Antrag eingebracht hatten, die Zahl der sächsischen Minister von 7 auf 6 zu vermindern, wodurch sie erreichen wollten, daß der Ministerpräsident Dr. Zeigner auch während seiner Ministerpräsidentschaft das Justizministerium beibehalten sollte. Scharfe Gegensätze im bayrischen Landtag. + München, 2. Aug. Die Session des bayrischen Landtages wurde heute geschlossen. In der letzten Vollsitzung gab der sozaldemokratische Abg. Timm namens der sozialdemokratischen Fraktion vor der Abstimmung über das Finanzgesetz eine Erklärung ab, die ein in scharfen Wendungen gehaltenes Mißtrauensvotum für die Regierung bedeutet. Die Partei weigere die Zustimmung zu dem Finanzgesetz wegen der Politik des Kabinetts Knilling. Gegenüber der Politik der Unsähigkeit und des üblen Willens gebe es nur restlosen Kampf für die Sozialdemokratie. Der Präsident rügt die Ausdrücke des Abgeordneten Timm als eine Beleidigung der Staatsregierung und erteilt dem Abgeordneten einen Ordnungsruf. Für die Bayrische Volkspartei erklärte der Abg. Held, daß sie gerade deswegen, weill sie völliges Vertrauen zur Regierung habe, für das Finanzgesetz stimmen werde. Gegen die Stimmen der Linken wurde hierauf das Finanzgesetz erledigt. Eisners Goldmillionen. Die Frage, woher eigentlich die Goldmillionen stammen, mit denen Eisner die November-Revolution in Bayern inszenieren konnte, ist kürzlich von verschiedenen bayrischen Blättern wieder aufgeworfen worden. Ein Blatt spricht von 700 Millionen Goldmark und meint, daß diese bedeutende Summe wohl nicht allein vom bayerischen Inland stamme, sondern daß dabei wahrscheinlich auch das am Zusammenbruch des deutschen Volies interessierte Ausland seine Hand im Spiele gehabt hätte. Die„Münchener Ztg.“ schreibt dazu, Landtag und Regierung hätten die Pflicht, Licht in das Dunkel zu bringen, das heute noch in der Frage der Herkunst dieser Gelder herrsche. + München, 3. Aug. Die sozialdemokratische Landtagsfraktion hat eine Interpellation eingebracht, in der sie von der Regierung darüber Aufschluß verlangt, ob die Darstellung bürgerlicher Blätter, daß Eisner zur Vorbereitung und Finanzierung der Revolution von 1918 mehrere 100 Millionen Mark erhalten habe, den Tatsachen entspricht, wer die Geldgeber gewesen seien und an wen Eisner die erhaltenen Beträge weitergegeben habe. Soziales. Die neuen Löhne und Gehälter für Reichsbeamten, Angestellten und Arbeiter. = Berlin, 3. Aug. Die gestrigen Verhandlungen im Reichsfinanzministerium mit den Spitzenorganisationen der Reichsbeamten, Angestellten und Arbeiter haben zu folgendem Ergebnis geführt: In Ortsklasse A soll der Stundenlohn ohne Ortszulage für Handwerker für die zweite Augustwoche 58600.., für den ungelernten Arbeiter 45 600 A betragen. Der Teuerungszuschlag für die Bezüge der Reichsbeamten und Angestellten wird auf 1760 Proz. festgesetzt, die Frauenzulage beträgt von diesem Zeitpunkte ab monatlich 1 Million Mork, die Besatzungszulage monatlich 650 000 M. Die neuen Bergarbeiterlöhne. Berlin, 2. Aug. Die Lohnverhandlungen im Bergbau wurden nach verschiedentlichen Unterbrechungen heute zu Ende geführt. Dabei wurde eine Erhöhung der Löhne für das besetzte Gebiet um 110 Proz., für das Ibbenbürener Gebiet um 95 Prozent und für die übrigen Gebiete um 90 Proz. vorgenommen, und zwar mit Wirkung vom 2. August ab. Aus dem Einbruchsgebiet. Der zweite Bürgermeister von Hörde, Reimann, ist am Donnerstag morgen nach einer Vernehmung auf der französischen Kommandantur von den Franzosen verhaftet und nach Witten gebracht worden. Am vorhergehenden Tage hatte in seiner Wohnung eine Haussuchung stattgefunden. Bürgermeister Reimann ist schon seit längerer Zeit erkrankt und kann seine dienstlichen Obliegenheiten nicht versehen. Ausgewiesene Eisenbahner. — Köln, 3. Aug. Gestern traf hier ein Transport mit 30 Angehörigen ausgewiesener Eisenbahnern aus Trier und Bulley zur Weiterreise in das unbesetzte Gebiet ein, Unter den Ausgewiesenen befanden sich 11 Kinder.-Aus Koblenz sind weitere 6 Eisenbahner ausgewiesen worden, Scharfe Kontrolle der Rheindampfer. — Andernach, 3. Aug. In den letzten Tagen wurden er sowie in Bonn, Godesberg und Königswinter die heindampfer einer scharfen Kontrolle unterworfen. Alle Pakete mußten geöffnet und der Inhalt mußte vorgezeigt werden. Gerichtszeitung. Todesstrafe im Prozeß Graff. XAachen, 3. Aug. Im Prozeß Graff suchte der Vertreter der Anklage, nachdem sämtliche Angeklagten die früheren Geständnisse widerrufen hatten, deren Schuld nachzuweisen. Er erklärte, die drei Männer, die in Stettin behauptet hätten, auf Graff geschossen zu haben, hätten ihre in Aachen verurteilten Kameraden retten wollen. Er behauptete, das ganze sei nichts anderes als eine Komödie. Der Vertreter der Anklage forderte zum Schluß die Todesstrafe für Reinhardt, Termoehlen, für Klein, Grabert und Riebke als Urheber des Anschlages und für Boehnland, für Kraus und Nowak als Mitschuldige dieselben Strafen, zu denen sie in erster Instanz verurteilt wurden. Zum Tode verurteilt. + Paris, 3. Aug. Vor dem Kriegsgericht in Nancy wurde der deutsche Hauptmann a. D. Kuntz, von der 19. Res. Ers. Div., heute Bürgermeister in Zittau in Sachsen, in contumaciam zum Tode verurteilt. Er war angeklagt, von dem katholischen Pfarrer Dupui von Neuville gestohlen und Bandenplünderung und Feuersbrunst verursacht zu haben. Neues aus aller Welt. Das Eisenbahnunglück in Kreiensen. Berlin, 3. Aug. Der dänische Geschäftsträger Legationsrat Helmer Petersen sprach dem Staatssekretär des Auswärtigen Amtes, Freiherrn von Maltzahn, die Teilnahme seiner Regierung anlaßlich des Eisenbahnunglücks in Kreiensen aus. Der Staatssekretär dankte namens der deutschen Regierung, die ganz besonders bedauere, daß von dem Unglück auch mehrere dänische Staatsangehörige betroffen worden seien. Sämtliche Toten erkannt. * Kassel, 3. Aug. Wie die Pressestelle der Reichsbahndirektion mitteilt, sind von den Toten des Kreienser Unglucks weiterhin 4 erkannt. Es handelt sich um eine Frau Schlanser aus Hamburg, Wilhelminenstr. 7, den Knaben Hermann Schlanser ebendaselbst, den Knaben Bela Broth aus Hamburg, Eckhofstr. 49, eine Frau Bayer, Nürnberg. Das letzte bisher nicht erkannte Opfer ist wahrscheinlich eine Frau Dill, deren Wohnort unbekannt ist. Es sind damit sämtliche Toten identisiziert. Verbot von Teurungsdemonstrationen in München. + München, 3. Aug. Die Polizeidirektion München teilt zu der heutigen Demonstration vor dem Ministerium des Aeußeren wegen der Teurung mit, daß allen künftigen ähnlichen Demonstrations=Versammlungen pflichtgemäß mit dem gebotenen Nachdruck begegnet wird. Mögen die Klagen über die Teuerung noch se berechtigt sein, Demonstration und Straßenunruhen werden ihnen nicht abhelfen. Im Gegenteil, sie werden nur dem Feindbund dienen. Ein Lebensmüder. V Berlin, 3. Aug. Gestern Abend versuchte sich der 60 Jahre alte Professor Dr. Curt Fink in seinem hiesigen Laboratorium mit Gas zu veraiften. Als infolge des intensiven Geruches vier Personen mit einer brennenden Lampe in das Haus traten, erfolgte eine Explosion und alle vier Personen wurden mehr oder minder schwer verletzt. Das Milliardenflugzeug. + Berlin, 2. Aug. Ein Flugzeug des Deutschen Aero=Lloyd ist gestern nachmittag von Berlin kommend auf dem Flugzeugplatz Fuhlsbüttel mit 200 Milliarden für die Reichsbankhauptstelle Hamburg gelandet. Vor Ablieferung der Summe an die Beamten der hiesigen Reichsbank ist die Maschine mit weiteren Milliarden für Bremen weitergeflogen. Peine, 3. August. In Peine kam es zu großen Unruhen, die schließlich zur Plündderung einiger Lebensmittelgeschäfte führten. Besonders toll ging es in einem Geschäft an der Staderdorferstraße her, wo ein amerikanisches Konsignationslager geplündert wurde. Vom Pulverturmwall her stieg die Menge in den hinteren Hof ein. Im Hintergebäude besindet sich ein Konsignationslager einer amerikanischen Firma, das Reis, Speck und Schmalz enthält. Im Reislager wurde eine unheimliche Verwüstung und Vergeudung mit dem wichtigen Lebensmittel angerichtet. Rund 14 Säcke Reis, den Sack zu 220 Pfund, wurden aufgeschnitten und fortgeschafst. In Schürzen und Mützen trugen Frauen und Kinder den Reis weg. Auf der Straße verschüttete man ihn, warf ihn anderseits aus Angst wieder weg. Einem kleinen Polizeikommando gelang es in kurzer Zeitz das Gebäude von den Eindringlichen zu befreien. Letzte Nachrichten. Amerika an Englands Seite. V Zondon, 3. Aug. Neuter meldet aus WashingGroßer Landarbeiterstreik in Brandenburg. Berlin, 3. Aug. Im Kreise Oldin ist ein großer Landarbeiterstreik ausgebrochen. Am Donnerstag, den 26. Juli begann der Streik, dem sich ein Teil der wirtschaftsfriedlichen Arbeiter anschloß. Da es sich in erster Linie um die Versorgung der Millionenstadt Berlin handelt, so muß sich der Ausfall eines landwirtschaftlich so bedeutenden Kreises wie in der Versorgung recht bald und unangenehm bemerkbar machen; gerabe jetzt in der Zeit der größten Lebensmittelnot. Um diesen Notstand zu beheben, die Ernte zu bergen, das Vieh und die Milchversorgung zu erhalten, wurde die Technische Nothilfe eingesetzt, die bereits mit ihrer Tätigkeit begann. Der Ausstand erstreckt sich auf etwa 50 Güter mit ungefähr 4000 Streikenden. Die Zahl läßt erkennen, welche Werte für die Allgemeinheit auf dem Spiele stehen. Streik auf der Berliner Hoch= und Untergrundbahn. X Berlin, 3. Auguft. Der Betrieß der Hoch= und Untergrundbahn ist durch einen wilden Streik unter brochen worden. Das Personal verlangt einen sofortigen nochmaligen Vorschuß, obwohl heute Lohnzahlunion: Die Erklärungen Baldwins und Curzons sind von den Regierungsbeamten aufmerksam geprüft worden, aber es wird vollständiges Stillschweigen über diesen Gegenstand bewahrt. Es ist kaum zweifelhaft, daß die amtlichen Stellen Curzons Besorgnisse teilen, was dem deutschen Volke im Winter bevorstehe. Die Ansicht tritt hervor, daß wenn es zu einer Wannersnot kommen sollte, die amerikanische öffentliche Meinung fordern werde, daß Maßnahmen in irgend einer Form getroffen werden sollen. Hier würde die Regierung einem neuen Problew gegenüberstehen. Vohimbin=Horwon mit Leeithin ist unter dem Namen„Organophat“ vom Patent amt geschütz: Anregend, kräftigend. Verlangen Sie nur Orga nophat l. d. Schwanen=Apathele, Dortmund, Westenhellweg 24. An die Postbezieher von Zeitungen! Erklärung. Die weiter fortschreitende und jedes Maß verlierende wozu noch die Einführung wertbeständiger Löhne in den nächsten Wochen wahrscheinlich als weiteres erschwerendes Moment hinzutritt, hat jede Preiskalkulation in der gesamten Wirtschaft, besonders aber in den Zeitungsbetrieben, gerabezu unmöglich gemacht. Die Zeitungen sind außerstande, angesichts dieser ganz außerordentlichen Verhältnisse ihren Bezugspreis für die Zukunft für einen Monat festzuhalten, und sehen sich daher gezwungen, die Bezugspreise künftighin freibleibend zu gestalten, um die Möglichkeit zu gewinnen, den enormen Preissteigerungen zu folgen und ihre Betriebe aufrecht zu erDer Gesamtvorstand des Vereins Deutscher Zeitungsverleger hat in gemeinsamen Beratungen mit den Vertretern der ihm angeschlossenen Unterorganisationen am 23. Juli in Eisenach diese Frage eingehend erörtert und ist zu dem einmütigen Beschluß gekommen, daß, wie alle anderen Industrieund Handelszweige, so auch die Zeitungen von jetzt ab grundsätzlich sowohl für die Ortsbezieher wie für die Postabonnenten ausschließlich freibleibende Bezugspreise festsetzen werden. Er hat diesen schwerwiegenden Beschluß in der Erkenntnis gefaßt, daß sonst die deutsche Presse, deren Erhaltung als politischer, wirtschaftlicher und kultureller Faktor in der Gegenwart mehr als je Lebensnotwendigkeit des deutschen Volkes ist, über die Stürme der Zeit hinweg nicht lebensfähig erhalten werden kann. Die Reichspostverwaltung hat dieser Notwendigkeit dadurch Rechnung getragen, daß sie die Postbezugspreise von nun an als freibleibend bezeichnet mit der Maßgabe, daß die Postbezieher verpflichtet sind, bei einer Erhöhung der Bezugspreise während der Bezugszeit den Mehrbetrag an den Verleger zu entrichten und im Falle der Weigerung der Verlag das Recht hat, vom 18. eines jeden Monats an die Weiterlieferung der Zeitung einzustellen. Diese Einführung der freibleibenden Bezugspreise durch die Post ist um so bedeutungsvoller, als die Eigenart des Postbetriebs es notwendig macht, daß die Verleger die Bezugspreise ihrer Zeitung bereits 4 Wochen vor Monatsansang der Post bekannt geben müssen, sodaß die Verleger sich also in Wirklichkeit bisher auf 8 Wochen mit ihren Bezugspreisen festlegen mußten, ein Zustand, der natürlich in dieser Zeit des Davonlaufens der Preise ganz unhaltbar ist. Der Verein Deutscher Zeitungsverleger ist der Ueberzeugung, daß die deutsche Zeitungsleserschaft sich der aus den außerordentlichen Zeitverhältnissen geborenen Notwendigkeit der Einführung der freibleibenden Bezugspreise nicht verschließen und den Umständen nach fällig werdenden Mehrbetrag an den Verleger abführen wird. Verein Deutscher Zeitungsverleger (Herausgeber der deutschen Tageszeitungen) E. V. Aus dem Kreise Ahaus. Ahaus, 4, Aug. = Ein Gewitter, das außer einigen schweren Donnerschlägen keinen Rogen brachte, zog in der Nacht von Donnerstag auf Freitag über unsere Stadt. Preisunterschiede zwischen Klein= und Großstadt, Wie uns mitgeteilt wind, kostet in Berlin vom 1. August ab ein Brötchen 2700 A. ein markenfreies Weißbrot 64000 M, in Münster ein Brötchen 3300 A, ein markenfreies Weißbrot 55 000 A und in Ahaus ein Brötchen 4000 A und ein markenfreies Weißbrot 100 000 M. (Bezüglich der Ahauser Preise ist aber zu bemerken, daß hier drei Sorten Weißbrot verkauft werden, die je nach Größe 50—100 000 A kosten.) — Werbewoche für Leibesübungen. Sonntag, den 5. August: Freiübungen der Turner und Sportler, Geräte turnen, Keulenschwingen, Staffelfahrt Ahaus, Wüllen, Ottenstein, Wessum, Ahaus, Fußballspiel des A. B. gegen Sportklub 1922, Pyramiden. 6½ Uhr Siegerver kündigung. Der Radfahrer=Verein„Concordia" hält heute abend 9 Uhr in der Wirtschaft Terfort eine Versammlung ab, auf die Mitglieder an dieser Stelle noch besonders hingewiesen werden.(Siehe Inserat!) + Personalien. Die Obersteuersekretäre Richter und Henneboele vom Finanzamt Ahaus sind zu Steuerinspektoren ernannt. + Silberhochzeit. Die Eheleute August Hilge mann in Ammeln feiern am heutigen Tage das Fest ihrer silbernen Hochzeit. X Warnung vor Giftbeeren. In der Ferienzeit haben die Kinder mehr als gewöhnlich Gelegenheit, durch Flur und Wiese zu streifen und in Wäldern sich aufzuhalten. Soweit es nicht schon seitens der Schule geschehen ist, müssen Eltern und sonstige Pfleger oder Aufsichtspersonen den öfter ins Freie gehenden Kindern immer wieder einschärfen, keine Früchte bezw. Beeren, die ihnen unbekannt sind, zu pflücken, in den Mund zu nehmen oder gar zu essen; denn es gibt gerade in den Ferienwochen mehrere Sorten Giftbeeren, die bald unserer Kirschfrucht, bald unserer Heidelbeere oder auch der Johannisbeere ganz ähnlich sind, deren Genuß jedoch dem Körper schädlich ist, indem sich mindestens hestige Magenschmerzen, Uebelkeit und Brechreiz einstellen, häufig sogar ein qualvoller Tod herbelgeführt wird. Die am meisten in Wäldern, auf Wiesen und Schutthaufen vorkommenden Pflanzen, deren Früchte giftige Beeren sind, sind die Tollkirsche, der schwarze Nachtschatten und das Bilsenkraut. Rechtzeitige Warnung und Belehrung werden die Kinder vor Schaden bewahren. Gronau. = Gronau, 4. Aug. Wohltätigkeitskonzert. Der Männergesangverein„Frohsinn" veranstaltete hier mit Unterstützung der„Eintracht" aus Ochtrup am Dienstag abend in der Tonhalle ein Konzert zum Besten des Kriegerdenkmals, das leider nur schwach besucht war. Der machtvolle Gesang erzielte eine glänzende Wirkung. Wessum, 3. Aug. Sport. Bei den Pokalspielen in Dömern errang der Sportverein Union Wessum den 2. Preis. Union spielte gegen die Spielvereinigung Vreden. Kurz nach Anstoß konnte Union zum 1. Mal einsenden. Vreden konnte aber kurz vor Schluß den Ausgleich herbeiführen. Um eine Entscheidung herbeizuführen, wurde das Spiel um eine halbe Stunde verlängert. Vor Halbzeit konnte Unions Rechtsaußen den Ball einsenden. Alle Bemühungen Vredens ein Tor zu erzielen, scheiterten an Unions Verteidigung. Vredens Tor wurde zuletzt von Union belagert und konnte Vreden keinen Durchbruch mehr machen. Beim Spiel um den ersten Preis mußte Union gegenüber dem Sportverein Ammeloe mit 1:0 unterliegen. Dieses dürfte wohl darauf zuruczuführen sein, daß Unions Mannschaft von dem Spiel gegen Vreden ermüdet war, wogegen Ammeloe frisch ins Spiel trat nach einer zweistündigen Ruhepause. Die jetzige Aufstellung der Mannschaft des Sportvereins Union ist gut und dürfte der Verein bald wieder zu seiner alten Blüte gelangen. Hoffentlich veranstaltet der Sportverein Union auch bald ein Pokalspiel. X Wessum, 4. Aug. Diebstahl. Während der Landwirt T. aus der Bauerschaft Averesch auf seinem Acker beschäftigt war, drangen Diebe durch die Stalltür in seine Wohnung ein und stahlen 150000 A Bargeld, 1 Schinken, 5 Pfund Speck und 2 Herrenhosen. Von den Dieben fehlt bis heute jede Spur. X Wüllen, 4. Aug. Eingebrochen wunde hier in der Nacht von Donnerstag auf Freitag bei dem Landwirt Winkelhaus in Sabstätte. Die Diebe, drei junge Burschen aus Bottrop, hatten bereits zwei junge Schweine abgeschlachtet, als sie von dem Besitzer entdeckt und festgenommen wurden. Am Freitag morgen wurden die drei Spitzbuben von einem Schupobeamten in das Amtsgerichtsgefängnis in Ahaus eingeliefert. Breden, 4. Aug. Einschränkungg der Verkaufszeit. Am Dienstag abend hatten sich die Ladeninhaber von Vreden zu einer Besprechung über die Einschränkung der Verkaufszeit im Gasthof Gewers eingefunden. In der gut besuchten Versammlung wurde folgendes beschlossen: Verkaufszeit von 8—12½ und 3½—6 Uhr, Verkauf nur gegen bar, sonst Berechnung des Tagespreises. Es wurde besonders hervorgehoben, daß der Kleinhandel seine Aufgabe der Warenverteilung für die einheimische Bevölkerung nur dann erfüllen tönne, wenn seine Lagerbestände gefüllt und nicht von Auswärtigen weggehamstert oder aber voreilig unter dem sich ständig erhöhenden Einkaufspreis ausverkauft werden. ** Aus dem Münsterlande. + Rheine, 4. Aug. Eine zerschlagene Monstranz wurde hier am Sonntag von zwei Ausflüglern gefunden. Die einzelnen Stücke haben ein Gewicht von 630 Gramm. — Seppenrade, 4. Aug. Ueberfahren wurde hier am Dienstag der Landwirt Kramis aus Neckelsum. Der Bedauernswerte geriet unter sein eigenes Gefährt und war sofort tot. Westfalen und Nachbarprovinzen. + Aplerbeck, 3. Aug. Heute vormittag wurde Herr Rektor Max Junge aus Habinghorst an der Grentze von der französischen Polizei festgenommen, nach einem längeren Verhör aber wieder freigelassen. Altenbügge, 1. Aug. Wie wir erfahren, ist es gelungen, den Einbrechern auf die Spur zu kommen, die in der Vorwoche den großen Einbruchsdiebstahl bei der Firma Gebr. Kaufmann hier ausgeführt haben. Gestern wurden zwei Männer sestgenommen, heute in der Frühe erfolgte die Fesinahme eines dritten. Es handelt sich offenbar um eine große organisierte Einbrecherbande, der auch weibliche Personen angehören und die aus der Umgebung Altenbögges stammt. Ihre Mitglieder sind zum Teil vor kurzem erst aus dem Gefängnis in Werl entlassen worden. Bochum, 3. Aug. Am Donnerstag morgen um 9 Uhr wurde von den Franzosen die Kruppsche Zeche„Hannober 3=4“ in Hordel=Günnigfeld besetzt durch vier Tanks und eine Infanterie=Abteilung. In einer sofort zusammenberufenen Belegschaftsversammlung wurde zum Zeichen des Protestes ab 12 Uhr mittags ein 48stündiger Proteststreik beschlossen. Ein anwesender französischer Ingenieur versuchte vergebens die Belegschaft zur Weiterarbeit zu bewegen. Die Posten am Eingangstor wurden später wieder eingezogen, der festgenommene Portier nach fünf Stunden wieder freigelassen. Durch dieses Vorkommnis war bereits gestern die Großstadt Bochum nebst Vororten ohne Gas. In vielen Haushaltungen war es nicht möglich, ein Essen zu bereiten. Wir können nicht wie die Hattinger zurzeit der dortigen mehrwöchigen Gassperre in den Wald gehen und Holz schlagen, denn wir haben keine Wälder. In den Krankenhäusern können keine Operationen vorgenommen werden. Manches Haus, manche Straße lag gestern abend im Dunkeln. + Essen, 3. Aug. Wie das„Ruhreche“ zu den gestrigen Vorgängen in Oberhausen meldet, sollen von den Arbeitern 3 getötet, 18 schwerverletzt und eine große Reihe verletzt worden sein. Köln, 3. Aug. Nunmehr hat die Besatzung in den Buchdruckerstreik insofern eingegriffen, als sie die Buchdrucker der Notenpressen der einzelnen Betriebe aufgefordert hat, die Arbeit zur Herstellung von 22 Milliarden Mark aufzunehmen, die bis morgen fertiggestellt werden sollen, um den Mangel an Zahlungsmitteln zu beheben. Bis nachmittags 3 Uhr hatten die Buchdrucker der Notenpressen die Arbeit noch nicht ausgenommen. Den Buchdruckern der englischen„Cologne Post“ ist ferner von der Besatzung mitgeteilt worden, daß sie die geforderten Löhne bewilligt erhalten und die Arbeit wieder aufnehmen sollen. Die„Cologne Post“ wird also heute voraussichtlich wieder erscheinen. Die Kölner Zeitungen arbeiten nicht, da die Verhandlungen vor der Regierung noch nicht abgeschlossen sind. X Mainz, 3. Aug. Infolge der Preissteigerung und Mangels an Lebensmitteln kam es gestern Vormittag im Zentrum der Stadt zu Demonstrationen von Arbeitslosen, die schließlich einen so bedrohlichen Charakter annahmen, daß die Polizei mit blanker Waffe vorgehen mußte, wobei es mehrere Verletzte gab. Nachmittags kam es auf dem Marktplatze wieder zu Zusammenrottungen von Arbeitslosen und Notstandsarbeitern, die jedoch von einem starken Polizeiaufgebot auseinandergetrieben wurden. In den ersten Nachmittagsstunden war das Geschäftsviertel zwischen Dom und Gouvernement von Saphis und Marokkanern besetzt worden, die die Menge mit blanker Waffe auseinanvertrieben. Am späten Nachmittag war die Ruhe wieder hergestellt. Auch auf dem heutigen Frühmarkt kam es zu lebhaften Auseinandersetzungen zwischen Bauern und Publikum. schen, die einen sicheren Standort bewahren in noch so chaotischen Zeiten. Vor ein paar Wochen traf ich einige Deutschbalten. Sie hatten eine hohe Stellung am Zarenhofe eingetauscht mit den schlechten Stübchen der Verbannung und der Armut. Sozusagen nichts gerettet. In einem Augenblick gestürzt von höchster Höhe in die Tiefen des Elends. Aber sie waren ungebrochen. Die Majestät der in sich unerschütterten, im Ewigen wurzelnden Seele durchleuchtete ihr ganzes Wesen. Was sie sprachen, war nicht Gejammer, sondern Kraft und Ergebung. Tempi passati... Immer wieder klingt das Motiv an im Lauf der Geschichte. Immer wieder stimmt es den Wanderer zur Wehmut, sei es vor den Riesenpalästen der alten Assyrier, die aus dem Schutt wieder auferstehen, sei es bei den Pyramiden, die ihre Mumien be wachen, sei es auch nur bei einem einsamen Gang durch die Alleen von Sanssouci... Nur wo das Christentum seine Denkmäler errichtet, wo seine Chöre sich wölben und seine Türme ins Blaue ragen, da weht freilich auch die große Wehmut der Jahrhunderte aber stärker das Rauschen großer Gegenwart, sieghaft die Verheißung der ZZukunft. Da fließen Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft zusammen in eines, das Gefühl der Ewigkeit. Nicht zerbrochene Zepter, Mumien und tote Sprüche werden da bewahrt, sondern Leben vom ewigen Leben, Unterpfand des Lebens auch der Nationen, tiofste Stromkräfte der Geschichte... Märkte. Berlinen Produktenmarkt am 3. Aug. Bei ruhigem Geschäft war die Tendenz am Produktenmarkt etwas fester. Die inländischen Warenbesitzer zeigten nach wie vor höhere Preisforderungen. Im ganzen zeigte sich etwas mehr Kaufinteresse. Im Weizen blieb das Material sehr knapp und trotz des höheren Preisangebotes konnten sich die Mühlen kaum mit Waren versorgen. Für Roggen wurde sofort zu disponierende Ware etwas höher bezahlt. Neuer Roggen wurde in bahnstehender Ware in gesunder und zeitgemäß trockener Ware angeboten. Für Gerste und Hafer erhielt sich bei mäßigem Angebot die Nachfrage. Amtliche Produktennotierungen. Berlin, 2. August(Wolff). 50 kg ab Stat. Welzen mörk. Roggen märk. Sommer-Gerste neue Hafer märk. Mais, La Plata Berl.-Hame. Weizenmehl 2) Roggenmehl 2) Weizenkleie 2) Roggenkleie 2) 3./8. 2250000—2350000 13500001400000 1750000—1800000 1650000—1750000 1700000—1800000 1800000—1850000 7200000-7000000 4700000—6100000 900009-920000 920000-250000 50 kg ab Stat. Raps Viktorla-Erbsen Kleine Erbsen Futter-Erbsen Lupinen blau gelb Seradella alt Rapskuchen Leinkuchen Trock. Schnitz. Kartoffelflocken 3./8. 2600009-2700000 3500000—4000000 2800000-3500000 725000—750000 1100000-1100000 1) 100 kg. 2) 50 kg br. einschl. Sack Raubiutter.(Nichtamtl.)(Alles pro 50 kg ab Station) Weizen- u. Roggenstroh drahtgepr. 96000-89000 Haferstroh, drahtgepr. 84000—88000 „bindfadengepr. 91000-92000 Roggenlangstroh, geb. 94000-99000 Heu, gutes, alte Ware... 69000—73000 Hen, neues... 66000-71000 „handelsübl. a. W. 61000—67000 61000-63000 neues Gottesdienst-Ordnung. (Nachdruck verboten.) Sonntag, 5. August. 11. Sonntag nach Pfingsten. Ahaus. 13stündiges Gebet. Gemeinschaftliche hl. Kommunion des Männerapostolates, des Gesellenvereins und der Knabenmittelklasse. 6 Uhr; Aussetzung. 6,30, 8 und 9 Uhr: Hl. Messe. 10 Uhr: Hochamt mit Predigt. Nachmittags 2,30 Uhr: Vesper. 12—1 Uhr: Betstunde der Mädchen. 1—2 Uhr: Betstunde der Knaben. Abends 6 Uhr: Schlußandacht. Nachmittags 4 Uhr: Vortrag von Prof. Dr. Donders im Frauenbunde im Kanisiusstift. Gronau. Gemeinschaftliche hl. Kommunion der Männer und Eilermarkschule. 6½, Uhr: Hl. Messe. 7½ und 8½ Uhr: Hl. Messen mit Predigt. 10 Uhr: Hochamt mit Predigt. Stadtlohn. Anbetung vor ausgesetztem Sakrament. 6, 7, 8 und 9 Uhr: Stille hl. Messen. In der 7 Uhr=Messe gemeinschaftliche hl. Kommunion des Männerapostolates. 10 Uhr: Hochamt mit Predigt. ¾3 Uhr: Schlußandacht mit Anbetungsfeier. Breden. Gemeinschaftliche hl. Kommunion der Manner. ½7, ½8, ½9 Uhr: Stille hl. Messen. 10 Uhr: Hochamt mit Predigt. Nachmittags ½3 Uhr: RosenkranzAndacht. Abends 6 Uhr: Abendandacht. 4 Geschäftliche Mitteilungen. Wie verbilligt man die Wäsche? Wir Und Wir In wenigen Minuten chemisch-reinigt jede Dame ihre Blusen, Florstrümpfe, seidenen Handschuhe, Spitzen usw. prachtvoll auf die schonendste Weise. Chemisch=reinige nur mit Heitmann's Reformia. Tempi passati... Von Friedrich=Muckermann. Es gab Prediger im Krieg, die also sprachen: Deutsche beten, also werden wir siegen." es gibt Gläubige heute, die nunmehr antworten: haben verloren, also hat das Beten keinen Sinn." Als einmal in einer Offiziersrunde die Rede darauf kam, und zwar mit der versteckten Absicht, die Felbgeistlichen ein wenig mehr zu Kriegspredigern zu machen, habe ich ruhig geantwortet:„Ich werde mein Christentum nie auf einen Wagen setzen, der am Ende auch einmal in den Chausseegraben gehen kann. Wir werden die Leute lehren, ihre Pflicht zu tun im Kriege wie im Frieden. Sehen Sie, ob Sieger oder Besiegte, alle werden wir fortfahren müssen zu beten, die Sieger, damit sie nicht hochmütig werden, und die Besiegten, damit sie nicht verzagen." Es wurde dann noch hinhergeredet, aber ich blieb dabei:„Die Religion ist eine Königin, sie trägt nicht das Joch irdischer Interessen, nicht das des Staates und nicht das der Partei. Indem sie aber herrscht wie eine Königin, wird sie allen dienen, dem Staat und der Partei. Aber nur als Königin dient sie, nie als Sklavin." Ihr Tun ist damit den Revolutionen dieser Erde entzogen. Ihr Ideal ist jenseits der Sphären grundstürzender Veränderungen. Durch Schlachtfelder wie handlsfrohe Märkte führen in gleicher Werse die Straßen zum Himmel. Das gesamte irdische Dasein erhält dadurch eine Relativität, die in ihrem Auf und Ab doch das Wesen der Dinge nicht berührt. Aus die= einer Verkürzung des Komens und in verx ser Haltung der Religion gegenüber bilden sich Men= jeder aufreibenden Behandlung der Wäsche. Sparmöglichkeiten gibt es genug beim Waschen, man nuuß sie allerdings zu finden wissen. Im folgenden soll ein Punkt besprochen werden, der, obschon von erheblicher Bedeutung für das Waschen, doch meist nebensächlich und gedankenlos behandelt wird: das Ein weichen der Wäsche und die Behandlung des zum Waschen benutzten Wassers. En sachgemäßes Einweichen bedeutet immer eine außerordentliche Erleichterung des nachfolgenden Reinigungsprozesses, und nicht ganz zu Unrecht heißt es: „Gutes Einweichen ist halbes Waschen!" Das Einweichen soll bewirken, daß sich der den Wäscheteilen anhaftende Schmutz lockert und der Gewebefaden aufquillt, damit die Waschwittellauge ihn schneller durchdringen kann. Gut vorgeweichte Wäsche erfordert beim Waschen bei weitem nicht eine so eindringliche und lange Bearbeitung(Kochen und Durchwaschen) wie mangelhaft oder gar nicht eingeweichte Wäsche. Bei den heutigen hohen Anschaffungskosten für neue Sachen fällt doppelt ins Gewicht, daß so mit dem guten Einweichen eine weitgehende Schonung des Gewebes erzielt wird; nichts schadet ja der Wäsche mehr, als zu langes Kochen oder die aufreibende Behandlung auf dem Waschhrett. Man läßt die Wäsche zweckmäßig über Nacht vorweichen, indem man sie abends vorher in einer schwachwarmen Bleichsodalösung eingesetzt hat. Kristall= oder Stücksoda eignet sich zur Wäschebehandlung nicht so gut, weil die Wäsche durch deren andauernde Verwendung leicht einen gelblichen Schein annimmt. Bleich=Soda ist gleichzeitig ein gutes Mittel, hartes d. h. stark kalkhaltiges Wasser für den Waschprozeß geeignet zu machen; sie hat nämlich die Fähigkeit, den übermäßigen Kaltgehalt des Wassers zu binden. Kommt nämlich Seise oder das seifenhaltige Waschmittel mit Kaltsalzen zusammen, so verbindet sich ein Teil des Seifengehaltes mit den Kalkteilchen zu sogen. Kalkseise, die damit für den Waschprozeß verloren geht und die Wäsche leicht verschmiert. 1 g Kalk ist imstande, etwa 20 g mittelguter Seife oder die entsprechende Menge an pulverisierten Waschmitteln unlöslich auszuscheiden. Hierdurch erklärt sich auch vielfach die Erscheinung mangelhafter Schaumbildung, ein Uebelstand, der sich in Gegenden mit hartem Wasser sehr oft zeigt und der Hausfrau, gerade, wenn sie ein gutes, settreiches Waschmittel gebraucht, so unbegreiflich ist. Man sieht also, ein wie hoher Nutzen in dem Enthärten des Wassers liegt und auch wie wertvoll ein richtiges Vorweichen für die Behandlung der Wäsche ist. Von wesentlicher Bedeutung für ein wirtschaftliches Waschen ist natungemäß auch die Wahl des Waschmittels. Die Vermeidung minderwertiger Ware ist hierbei ein Gebot der Klugheit. Es liegt auf der Hand, daß, wie beim Kauf der Wäsche selbst, so auch beim Kauf eines guten Waschmittels eine kleine Mehrausgabe dankbare Zinsen trägt. Am besten ist immer das Waschmittel, das durch Vereinigung des Wasch= und Bleichprozesses zu einem Vorgang, wie es z. B. bei den Sauerstoffwaschmitteln der Fall ist. seinen Zweck erfüllt. Der erzielte Nutzen liegt hier neben anderen Vorzügen in einer Verkürzung des Kochens und in der Vermeidung Handelsteil. Die Lage des Einzelhandels Es ist eine bekannte Tatsache, daß jedes neuerliche Anziehen der Preise der breiten Masse der Konsumenten Veranlassung gibt, den Einzelhandel mit Vorwürfen zu überschütten und ihn des Wuchers und ähnlicher straffälliger Delikte zu bezichtigen. Wenn der Preis der Butter sich nur mehr in Vermögenszahlen ausdrücken läßt, wenn die Kurve des Zuckerpreises und der Kolonialwaren steil bergan strebt, wenn für Textilien und Schuhwaren von Woche zu Woche höhere Beträge angelegt werden müssen,— immer ist, es der Einzelhändler, der Detailkaufmann, dem die Schuld an den betrüblichen Verhältnissen zugemessen wird und der den Kopf hinhalten muß, wenn sich die erbitterte Stimmung der Konsumenten in dieser oder jener Weise Luft macht. Daß hinter dem Einzelhändler die Grossisten, Lieferanten und Produzenten stehen, daß die städtischen und staatlichen Betriebe selbst nahezu von Woche zu Woche ihre Forderungen verdoppeln und verdreifachen, daß die allgemeinen Unkosten, die Steuern und Abgaben dauernd himmelan streben, daran denkt niemand. Demgegenüber darf man auch den Einzelhandel einmal zu Worte kommen lassen. Die Landeszentrale des badischen Einzelhandels schreibt der„Deutschen Konfektion": Die Preisgestaltung ist im Einzelhandel in allererster Linie von den Einkaufspreisen abhängig, die der Einzelhandel seinen Vordermännern, den Grossisten, Lieferanten und Produzenten bezahlen muß. Es soll hier nicht diesen großen Wirtschaftsgruppen ihre Verdienstquote nachgerechnet werden, eines aber haben sie alle dem Einzelhändler voraus: sie haben es verstanden, sich rechtzeitig so einzustellen, daß ihnen die immer weiter fortschreitende Geldentwertung bei weitem nicht jene katastrophalen Verluste an der Substanz brachte, wie dies bei dem Einzelhandel der Fall ist. Während Industrie und Großhandel schon seit langem auf der Basts der Devisen verkaufen und sich so ohne weiteres dem täglichen Marktpreis anpassen, war dem Einzelhandel diese Möglichkeit nicht gegeben. Er mußte aus rechtlichen und nationalwirtschaftlichen Gründen in Papiermark verkaufen und blieb bei den rasenden Kurssprüngen der letzten Wochen und Monate nahezu stets hinter dem Marktpreise zurück, so daß jeder neue Einkauf für ihn praktisch ein Verlust bedeutete. Diese Tatsache bleibt beim Publikum völlig unbeachtet; es steht nur die relativ hohen Beträge, die der Einzelhändler für seine Ware bekommt, hat aber kein Auge dafür, daß sich trotzdem die 1300000—1300000ager immer stärler lichten, weil es dem Einzelhändler ehen nicht möglich ist, für das vereinbarte Geld auch nur annähernd die gleiche Anzahl Warc wiederzubeschaffen, die er fortgegeven hat. Zu diesem augenfälligen Verlust kommt noch das ungeeure Risiko, das der Einzelhändler unter den heutigen Verhältnissen zu tragen hat. Die Mehrzahl der Zieferantenund Grohändlerverbände haben die Bestimmung getroffen, daß die Umrechnung der Fremdwährung nicht mehr zum Kurse am Vortage der Absendung der Zahlung erfolgt, sondern am Tage der Gutschrift ver eingetroffenen Zahlung bezw. an den darauffolgenden Börsentagen, vorausgesetzt, daß die Devisen für die Gesamtsumme in dieser Zeit zu beschaffen sind. Was eine derartige Bestimmung in der heutigen Zeit der Devisenrationierung bedeutet, tann man sich ohne weiteres klarmachen, wenn man bedenkt, daß der Einzelhändler entweder gezwungen ist, die Ware liegen zu lassen, bis der Lieferant nach wochenlangen Vemühungen um die Devisenbeschaffung endlich die Schlußabrechnung überreicht, oder aber zu verkaufen, ohne überhaupt zu wissen, was die Ware ihn selbst im Einkauf kostet. Das Reichswirtschaftsministerium hat zwar versucht, hier einen Riegel vorzuschieben, ob es aber machtvoll genug sein wird, nach dieser Richtung hin mit seiner Auffassung durchzudringen, muß ernstlich bezweifelt werden. Auf jeden Fall steht es auch heute so, daß derjenige Einzelhändler, der sich weigert, die Bedingungen der Lieferantenkartelle anzuerkennen, keine Ware mehr bekommt. Diese Gefahr besteht übrigens auch heute noch aus anderen Gründen. Verschiedene große Lieferfirmen gaben in den letzten Tagen dem Einzelhandel zur Kenntnis, daß sie nicht in der Lage seien, die von ihnen fest angenommenen Bestellungen auszuführen, da ihnen die Devisenrationierung die Möglichkeit der Beschaffung von Rohware unterbunden habe. Ob dieser Standpunkt rechtlich haltbar ist, muß die Zutunft lehren, greift er aber um sich, so wird man an maßßgebender Stelle wohl oder übel zu einer Aenderung heutiger Gepflogenheiten übergehen müssen, will man nicht aus dem Chaos den vollständigen Ruin unseres Wirtschaftslebens machen. Es darf nicht vergessen werden, daß die Bestände des Einzethandels heute derartig zusammengeschrumpft sind, daß die Bolastungsprobe einer auch nur vorübergehenden allgemeinen Lieferungsstockung katastrophal nicht nur für den Einzelhandel selbst, sondern in erster Linte auch für die Verbraucherschaft wirken müßte. Diese Lieferungsstockung aber wird zwangmäßig eintreten, wenn in der Deylsenbeschaffungsmöglichkeit nicht in allernächster Zeit eine durchgrefende Aenderung erfolgt. Und es wird dann nicht nur Mangel an Bekleidungsund sonstigen Bedarfsgegenständen geben, sondern auch an den notwendigsten Lebensmitteln. Das Gespenst der Hungersnot steht vor der Türe! So lasten auf dem Einzelhandel schwere Sorgen, die um so drückender sind, als weiteste Kreise, ja selbst Behörden, bei denen man eine eingehende Kenninis der tatfächlichen Verbältnisse erwarten könnte, der schwierigen Lage des Einzelhaudels keinerlei Verständnis entgegenbringen. Man brauchte sich nur einmal die Mühe zu geben, an wirklich sachverständiger Stelle Erkundigungen einzuziehen, Vergleiche anzustellen und ernstlich nachzurechnen, was angesichts der ganzen ungeheuren Belastungen dem Einzelhändler noch als„Verdienst“ bleibt, dann würden mit einem Schlage all die Anfeindungen, Belästigungen und Verfolgungen unterbleiben, denen der Einzelbandel wohl als der einzige Stand im deutschen Wirtschaftsund Erwerbsleben nahezu ununterbrochen ausgesetzt ist. Gerechtigkeit ist es, was der Einzelhandel fordert, und er kann diese Forderung um so mehr aufstellen, als seine Tätigkeit in der Vermittlung der Waren an die große Masse der Verbraucher mit zu den wichtigsten Funktionen im Staatswesen gehört. Wird ihm erst Gerechtigkeit, dann kehrt auch das Vertrauen wieder zurück und die Ruhe zum Arheiten, die ihm leider in den letzten Monaten und Jahren nahezu vollstündig gesehlt hat. Eine Ruhe, die notwendig ist im Interesse nicht nur des einzelnen, sondern auch der Volksgesamtheit.“ Industrie. Die neuen Kohlenpreise. Berlin, 3. Aug. Den bereits mitgeteilten Beschlüssen der Organe der Kohlenwirtschaft entsprechend stellen sich die neuen Kohlenpreise wie folgt: Rheinisch=westfäl, Fettförderkohle 5 158 600 M. mitteldeutsche u. ostelbische Braunkohlenbriketts 2 555 000 Mark, ostelbische Rohkohle 757000 M. mitteldeutsche Rohkohle 792 000 AA, niederschlesischer Gießereikoks 7 349 000 A. niederschlesischer Preßkoks 7 318 000 M. oberschlesische Stückkohle 4074 000 A. oberschlesischer Stückkoks 6502 000 A je Tonne. Preiserhöhung für Gummireifen. Die maßgebenden deutschen Gummireisenfabriken haben mit Wirkung vom 1. Aug., an einschließlich die Preise für sämtliche Reisensorten erhöht. Die vom 1. Aug. ab gültigen Preisaufschläge zu den bestehenden Standardpreisen sind die folgenden für Fahrrad=, Kraftrad= und Hilfskraftraddecken und=Schläuche 6000 Proz. statt bisher 3200 Proz., für Transportschläuche und Schlauchreisen 6000(3200) Proz., für Vollreifen 300 (3000), Autodecken und Schläuche 4000(2400), sämtliches Zubehör 350(2000). Die Notierungen für Reifenreparaturen und Werkstättengummi werden mit Wirkung vom gleichen Tage an um 65 Proz. erhöhi. Die Kosten für Vollreisenmontage in Höhe von 100000 A bleiben vorerst bestehen. Das grosse internationale Sportereignis! Ahaus. Samstag, den 4. und Sonntag, den 5. August: Der grosse Biscof Meger5 Teile Film 26 Akte 1. Teil— 6 Akte Biscot Meyer als Unglücksrabe In der Hauptrolle die so beliebten Künstler aus„Boulevard-Blut“. Niemand versäume. Im Beiprogiamm: Die Gassenkönigin e. G. m b. H. Wegen Jahresabschluß und Aufstel lung der Bilanz bleiben unser Geschäftsbstro und Bager bis zum am 12. August A. Grosse internationale Springkonkurrenz — Holland-Deutschland-Jagdspringen. Antang 2 Uhr: B. Internationale Rennen. Antang 3 Uhr: Westfälisches Halbblut-Derby. 3 Jagdrennen Westf Halbblut-Steeplechase. 2 Flachrennen. 1 intern. Trabfahren. Extra-Züge Richtung: Hünster— Coesfeld—Bentheim. Totalisator. 1. September 1923 nachmitt. geschlossen Die Mitglieder werden dringend gebeten vormittags ihre Geschäfte zu erledigen. Eve, den 3. August 1923. Der Vorstand: J. A.: Bügener. Stets vorrätig: Prima Weizenmehl Pfund 10 cent 100 Pfund 9 Gulden Kleiner Hühner=Mais Psund 5½ cent 159 Pfund 8 Gulden Kaffee 50, 60, 70, 85 cent a Pfund Rübol 50 cent a Liter I. H. Wielens, Holterhoek, Zwillbrock (Holland). Das Schicksal eines Mädels in 6 Akten. Außerdem: Buchmacher. Deutschlangs grosste Halbblutbahn Schwank in 2 Akten mit„Karl Victor Plagge“. Aenderungen vorbehalten. Die Direktion. Um allen Rauchern Gelegenheit zu geben, sich mit Rauchwaren einzudecken, findet der am Samstag, den 4. August, von 4 Uhr bis Geschäftsschluß statt. Wir ersuchen alle Raucher, sich in der angegebenen Zeit ihren Bedarf zu decken. Zigarrenhändler und Wirte Gronaus. Im neu renovierten Billardsaale des des Herrn Heinrich Gleis, Gronau, Ring. straße 27, findet ein grosser Wettstreit *) statt, wozu sämtliche Billardspieler des *) Kreises Ahaus zugelassen werden. Anfang am Sonntag, den 5. August, nachm. 3 Uhr Ende am Sonnabend, den 11. August, abends punkt 9 Uhr. 2Es gelangen 6 große und ein TrostpreisE zur Verteilung. 6 Neue Beiten nenköper, gleiche Ware wie vor dem Kriege. Ka= talog in verschiedenen5 Preislagen frei. Bei Laverbesuch Füllung im. Beisein des Käufers. Zusendung unter Nachnayme, oder gleich zum Mitnehmen tadellos verpackt. Bellledern, Halbdaunen und Daunen, in 20 verschiedenen Preislagen. Betifedern von 45 000 anfangend. Vollständ. Belten in elwa 50 verschiedenen Pretslagen, von den billiesten bis zu den besten. Vollständige Betten von N 1800 000 anfangend. Bettsedern=Großhandlung W. Büttner, Werl i. W. No. 41. Laut Beschluß der Ladenbesitzer ist die wie folgt festgesetzt AMERIK OSTASIEN Backwaren werdenbis 7 Uhr verkauft. Dortmund Kuhstraße 10 Cel. 8857 AUSTRALIEN Umtausch zu den vorteilhaftesten Bedingung., Zug um Zug in 20 ver= schiedenen Mustern nur bester Herren= und Damenstoffe, sowie la. Strickgarnen. Regelmäßlger Personen- und Frachtverkehr mit eigenen Dampfern. Anerkannt vorzügliche Unterbringung u. Verpflagung f. Reisende aller Klassen Relzegopäck-Vorsicherung Nähere Auskunftdureh Briefpapiere gut und fein Kaufe nur bei Niewerth ein NORDDEUTSCHER G.KONIGS Bekanntmachung Für Wohnungsbauten stehen Landesdarlehn aus Reicsmitteln in Höhe von 30 Millionen Mk. zur Verfügung. Anträge auf Gewährung von Baukostenzuschüsse sind bis zum 7. d. Mts. an den Magistrat. hier einzureichen. Näheres ist auf dem Sadtbauamt zu erfahren. Gronau 1. W., den 2. August 1923. Der Magistrat: Hagedorn. in Bentheim: Fr. Veltmann, in Münster: H. Coenen, Königstr. 8. in Essen: Norddeutscher Lloyd, Generalvertretung, Handelshof. in„ Dr. C. Voikening, Bahnbofstr. 106 sind doch die Besten Zuhebenin alen u. Drogerfer. entsetzliches Hautjucken beseitigt in 24 Stunden unter Garantie ohne Berufsstörung und ohne Schmierkur. Sofortiger Umtausch gegen la Stoffe und Strickgarne, bekannt beste Qualitäten. Ferner kaufe jeden Posten Schafwolle und zahle höchsten Ta gespreis. V. Heeks, Legden, Fernruf 22. Geld= und Wechselmarkt. Dollar= 1 097 250—1 102 750. Amtlicher Kurs. Die Devisenpreise waren bei ungefähr gleichen Zuteilungen zumeist unverändert gegen vorgestern festgesetzt. * Die Devisenverordnung aufgehoben. Die Veröffentlichung des Beschlusses bevorstehend. + Berlin, 3. Aug.(Eig. Meld.) Wie zuverlässig verlautet, wird die Aufhebung der von der Reichsregierung erlassenen Devisenverordnung spätestens morgen erfolgen. Der Beschluß der zuständigen Minister darüber liegt bereits im Wortlaut vor. Es fehlt aber noch die Gegenzeichnung des Reichspräidenten, der heute Abend von einer kurzen Reise zurückerwartet wird. Durch diesen Beschluß wird sowohl die Verordnung vom 22. Juli betr. den an der Berliner Börse festzusetzenden Einheitskurs für ausländische Zahlungsmittel wie insbesondere der§ 2 der Verordnung vom 3. Juli betr. den Einheitskurs der Dollarschatzanweifungen aufgehoben. Zusammenfassung der gegenwärtigen Devisenvorschriften. von Devisenbeschaffungsstelle mitgeteilt wird, wird diese in den nächsten Tagen ein Rundschreiund Interessenvertretungen von Handel und Industrie zur Versendung bringen, as die Verfüzungen zur Devisenverordnung nach dem verzeitigen Stande der Gesetzgebung zusammenfaßt. ALLEWURMSER (auch auch in veralteten Fällen werden unter Garantie geheilnasse und trockene Eitergeschwüre, Kopfschorf bei Kindern sowie sämtliche Hautkrankheiten werden unter Garantie geheilt. Behandlung sämtlicher innerer Krankheiten mitielst Homöopathie, Naturheilkunde. Zu haben in Apotheken u. Drogenhandlungen. Amsierd.=Rott. 1Fl uenos=Aires 1 Pf rüss.=Antw. 1 Fr hristiania 1 Kr kopenhagen 1 Kr. Stockholm 1 Kr. elsings. 1 finn. 4 alien 1 Lir onvon 1 Pfd. St ew Vork 1 Doll aris 1 Fr Gweiz 1 Fr panien 1Pf zien Di.=Oesterr 428925.00 431675,00 363090.00 364910.00 51870,00 52130,00 175560,00 176440.00 195510,00 196490.00 290272,60 291727.50 30423.50 39576 60 47381,00 47619,00 4987500,00 601250000 1097250.00 1102750,00 63840,00 64160,00 194512.00 195487,50 156612,50 155087.50 428925,00 431075,00 369076 00 370925,00 52867.50 53132.50 175560,00 176440,00 195510,00 195490,00 290272,50 291727,50 30423,50 30576,50 47880.00 48120.00 4987500,06 6012500.00 1097260,00 1102750,00 63840,00 64160.00 194512.50 195487.50 155610,00 166390.00 27järige Praxis. Heilinstitut für alle Hautkrankheiten Jansen, Münster, Theissingstr. 3 Tüchtiger Schreiner geselle Sprechstunden in Coesseld jeden Montag von 9 bis 12 Uhr bei Herrn Franz Voß, Kupferstraße, onen jeden Montag von 2—6 Uhr Restaurant Lilienfeld. Ahaus. Heute abend 9 Uhr Preisliste senden Fr. Tanscher, Hildesheim gesucht. Selbiger muß mit Maschinen vertraut sein. Stein, Schreinermeister, i. in der Wirtschaft Terfort Erscheinen sämtlicher Mitglieder dringend erwünscht. Vorstand. abgest. 1 Kr 15,711 15,79 15,71 15,79 rag 1 Kr 3316650 3333350 33160.50 33333,50 udapest 1 Kr 57.85 58.15 44,89 46,12 mla 1 Leva 10174,50 10225,50 9875,00 9925,00 ugoslavien 155610,00 1 56390.00 155610.00 156390,00 de Janairo 111520,00 112280,00 111520.00 112280,00 Stand der Mark in New-York: New=York, 3. Aug. Schlußkurs: 0,000 089(— 3 4674) 0000 091( 1 230 513 negen 00 090— 0,000 092 am Vortage, X Berlin, 3. Aug. Der Tod des Präsidenten Harding wirkte au Börse ziemlich überraschend. Es machte sich infolgessen eine gewisse Unsicherheit geltend. Man ist über 1 Nachfolger noch nicht unterrichtet, doch erwartet n einen für Deutschland günstiger gesinnten Präsikauft jeden Posten zu höchsten Preisen. Albert Hüttemann, Eisen u. Mejalle, Bielefeld, Sieterwall 13. Tausche Schafwolle gegen Anzug= und Kleider= stoffe, Schlaf= und Pferdedecken, Strickgarne. Ständig großes Lager. Liefete nur bekannt beste Qualitäten. Die Sachen können bei mir sofort aus gesucht und mitgenommen werden. Karl Botschen, Stadtlohn, Dufsampstraße. kann in etwa 15 Wochen geheilt werden. Sprechstunden des nach meinem Verfahren sachlich gebildeten Arztes in Münstes, Blücherstraße 16 pr. jeden Montag, von 9—1 Uhr. Dr. med. Ziegelroth, Spezialarzt für Asthma=Leiden(früher Dr. Alberts). Suche für meine 2. 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