der verletzt und verden. derheblich vorut von hier ir er auch noch le als Täter in rgehen des Bebeschäftsführung lässiger Quelle ührer der Kor nblutpferden in ne andere Protritt der bisrwests. LandWests. PferdeAls Assistent Schulze=Dieckhoff Vorsitzender der schäftsjahr 1934 ann zum Vorund der Landes Vorsitzenden bei der Indurüfungsamt für Industrie= und ezember dieses statt. Zu dieser Prüflinge einGeschwindigkeit n von 8 Prüfhwindigkeit von 7, davon 2 mit digkeit von 180 rüsung. Es ben Prädikat gut. der Minute gegut. Die Prüden bestand von hohen Geschwinlegte ein Teilhrgebietes, steht stes. Seine Gellenthalben hat. stellen. Essens diesen DezemMeer von Licht Erst im Licht auf. Die Ausn Schaufenstern geschäfte geben s Einkaufsstadt rochen werden. e alle die zu lihrer zu viele schenke handelt. it man in Essen srummels“ verndividuelle Leidarf erwarten as es verspricht seplage ungsmittel. ährlich vernichdurchgreisende erden. Im Gesich weiter und rde doch kürzlich daß allein in em Vorhandenen muß, die in 1 1.8 Millionen lch. daß die Behendrein gesähr= mehr zu einem lung wird. Die n. vom gesund durch erschwert. zur Verfügung ganz einschneites Präparates. ger Anwendung rlos ist. erzielt ten und Mäuse bezeichnet. Es Das Präparat geliefert und ist lich bei Firma straße 120. Näerliebes, ehrliches dchen unter 20 Jahren chättshausalt für Haus= u Küchenten sok. od. 1 Jan Borten 1 W. ge unt. A 675 an die Verw. der Zeno ster. khestshalber sür ehrl. kath. dchen daus u. sum Be= nges. Nur solche. chon gedient und Zeugnisse haben. n sich melden. euer Bulderner Zeitung Hiddingseler Anzeiger Nachrichten für das Amt Buldern Geschäftsstellen: Buldern: Roters, Weselerstraße Hiddingsel: Anton Krampe Erscheim täglich, auch an Sonn= u. Feiertagen Verlag: J. Horstmann'sche Buchhandlung, Dülmen l. W. Fernruf Dülmen 578NPostverlagsort: Dortmund 1. Verbieltungsgebiet des allgemeinen Inseratenteils: Westfalen und die angrenzenden Geblese Nummer 342 Montag, den 1J. Dezember 1933 Jahrgang 1933 Verschürfung des Aufstandes in Spanien. verhängung des Alarmzustandes. Madrid, 10. Dezember. Gestern wurden nur spärliche Meldungen über die sstandsbewegung der Extremisten von der Regierung zgegeben, wenigstens gaben sie kein klares Bild von Lage. Der spanische Kriegsminister empfing Samstag hmittag in Madrid die Presse und erklärte, auf Grund ephonischer Besprechungen mit den verschiedenen Dionskommandanten könne er versichern, daß sich bei den uppen bisher nichts Anormales zeige. Jedenfalls ben alle Vorkehrungen getroffen worden, um die Mu tionsdepots und Wagenparks zu sichern. Die Re erung sei vollständig Herrin der Lage. Wohl auf und dieser Auskunft hieß es dann in französischen ättern, daß der Aufstand als niedergeschlagen betrachtet liden könne. Das traf vielleicht für die größeren Städte wo zahlreiche Truppen und Polizeikräfte eingesetzt liden konnten. Dagegen dauerten während des Samsin den kleineren Orten Kataloniens, in verschie nn Dörfern der Provinz Huesca und Logrono sowie Teruel, wo überall nur schwache Polizeiposten stehen, Kämpfe den ganzen Tag über an. In der Provinz iceres stürmten zahlreiche Gruppen von Land eiterfrauen mehrere Gutshöse, auf denen sie rtörungen anrichteten und das Vieh wegtrieben. Nach her Havasmeldung aus Vittoria haben im Dorse Labastida die Extremisten die Gewalt an sich gerillen, sämtliche Waffen beschlagnahmt, das Rathaus besetzt und auf ihm die tote Fahne geyißt. Zwischen den Aufständischen und der Polizei kam es zu einem Feuergesecht. sVittoria gingen Verstärkungen zur Bekämpfung des tandes ab, worauf die Aufständischen sich in das nahe birge zurückzogen. Aus Vittoria sind ferner zwei Kallerieschwadronen nach Logrono entsandt worden. Bei ten raubten sozialistische Arbeiter auf mehreren Landtern die Olivenernte. In Saragossa konnte die Ruhe vor wenigen Stunden wiederhergestellt werden. Dort stten die Extremisten im Laufe des Tages noch ein loster angezündet. Sämtliche Gast= und Verlügungsstätten sind geschlossen. In dieser Stadt waren dei weitere Todesopfer zu verzeichnen. Von sarcelona aus wurden zwei Bataillone Infanterie ein Kavallerieregiment nach Figueras entsandt endgültigen Niederwerfung der Extremistenherrschaft. in sämtlichen Orten, wo die Extremisten den Aufind versucht hatten, sind die Licht- TelephonTelearaphenleitungen zerstört worden. In ladrid herrschte Ruhe. Die Rechtspresse forderte aber die fortige Wiedereinführung der Todesstrafe. Angesichts Ereignisse dieses angeblich ruhigen Samstags besloß die Regierung in einem außerordentlichen Misterrat, den Alarmzustand über ganz Spanien zu verhängen. Der Alarmzustand geht dem Belagetunasankand voraus und gleicht ihm in vieler hinsicht mit der einzigen Ausnahme, daß die Gewalt vorerst in den Händen der zivilen Behörden bleibt. verfassungsmäßigen Garantien sind aufgehoben, die fessezensur ist verhängt worden. irchen und Klöster in Brand gesteckt. nde fleißige shälterin gaerellen ten unter rken l. A. ie Borken rIIIl. Helmarbel Ein neuer Eisenbahnanschlag. Von Samstag auf Sonntag verschärfte sich die Lage Petordentlich. Trotz der außerordentlich umfangreichen otsichtsmaßnahmen der Regierung flammte die anarchodikalistische Aufstandsbewegung in der Nacht zum pintag mit erneuter Heftigkeit auf. In Madrid, wo er nichts vorgefallen war, explodierten 11 semben. Wie durch ein Wunder haben diese verbretischen Akte keine Menschenleben gefordert. Der Sachsen ist groß. In Barcelona dauerte die Pleßerei in den Vororten die ganze Nacht .kan. In der Stadt selbst explodierten vier senden, von denen zwei Personen getötet und nleiche verwundet wurden; außerdem traten die gaer in den Streik, so daß die Brotversorgung vom übernommen werden mußte. 13 Klm. von Valencia entfernt wurde der ExpreßValencia-Sevilla durch Sprenangeiner Brücke zum Entgleisen gedracht. Der Zug stürzte in die Tiese. Bis jetzt nenn Tote. 11 Schwerverletzte und 27 Leichtderletzte geborgen. In Granada legten die Extreaisten an sechs Kirchen und Klöstern die zum großen Teil niederbranna. Eine Oesterreicherin wurde mit schweren kandwunden aus einem der in Flamen stehenden Beichtstühle der Klosterkirche im letzten Augenblick in Sicherheit gebracht. Die Wasserleitungen sind zerstört. In Saragossa versuchten die Anarchisten das Zivilgouvernement zu stürmen, wobei es sechs Tote gab. Die Truppen wurden von den Dächern beschossen. Die Schießerei dauert im größten Teil der Stadt weiter an. In Bilbao und Sevilla, wo zunächst noch Ruhe herrscht, sind die größten Vorsichtsmaßregeln getroffen worden. Das Militär hält mit Maschinengewehren und Panzerautos die wichtigsten Plätze besetzt. Insgesamt dürften bisher 40 Tote und 200 Verwundete zu beklagen sein. Die Forderungen der Revolutionäre. Neue Nachrichten über den Aufstandsversuch besagen, daß dessen Leitung in den Händen der syndikalistischen Gewerkschaften(CNT) und der Vereinigung der Iberischen Anarchisten(FAJ) liegt, die in der vergangenen Nacht durch Flugblätter zum bewasfneten Aufstand gegen den Staat aufgerusen hätten. Der Staat sei mit Wafsengewalt zu zerschlagen. Es gebe künftig keine Autorität mehr. und das Privateigentum habe zu bestehen aufgehört. Arbeiterausschüsse hätten dafür zu sorgen, daß der Produktionsprozeß nicht unterbrochen würde. Die Arbeiterschaft solle sich in den Häusern der Reichen häuslich einrichten, während der Landbesitz sofort von den revolutionären Gemeindekomitees zu beschlagnahmen sei. Die Ausschüsse in den einzelnen Stadtvierteln hätten die Verteilung der Nahrungsmittel zu überwachen. Die Banken seien von Revolutionären zu besetzen, um dem arbeitenden Volk das Kapital sicherzustellen. Die neue Fahne sei schwarzrot, unter ihr müsse die Freiheit erkämpft werden. Der Madrider Korrespondent des Pariser„Temps“ kündigt für Anfang kommender Woche den Rücktritt der jetzigen Reaierung und die Bildung eines radikalen Minderheitskabinetts Lerroux an, in das der Demokrat Melquiades Alvarez und vielleicht auch zwei Mitglieder der katalanischen Liga eintreten könnten. Diesem Kabinett werde eine längere Lebensdauer vorausgesagt. Meuterei in einer Garnison Das Innenministerium gibt bekannt, daß ein Teil der Garnison von Villanueva de la Beserina(Provinz Badajoz) meutert. Aus Badajoz sind Truppen zur Unterdrückung der aufständischen Bewegung abgegangen. Die Zivilgarde von Villanueva hatte die Auf ständischen aufgefordert, sich zu ergeben, aber diese eröff neten das Feuer. Zwei Gendarmen wurden getötet. Der Hetzfeldzug ehemaliger deutscher Marxisten. Aufforderung zur Verschärfung des Boykotts. CNB Saarbrücken, 10. Dezember. Die„Saarbrücker Zeitung“ veröffentlicht einen ihr übermittelten Bericht, der die gegenüber Deutschland von ehemaligen Marxisten entfesselte Hetze in ihrer ganzen Niedertracht enthüllt. Es handelt sich um eine Nie1 K4 Maschinengewehrposten in Madrid. Der Reichsnührstand. Erste Verordnung über Aufbau und Aufgaben. Berlin, 9. Dezember. Der Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft R. Walter Darré hat soeben auf Grund des Reichsnährstandgesetzes vom 13. September 1933 die erste Verordnung über den vorläufigen Aufbau des Reichsnährstandes erlassen. Danach ist der Reichsnährstand die Vertretung der deutschen Bauernschaft und der deutschen Landwirtschaft einschließlich der landwirtschaftlichen Genossenschaften, des Landhandels(Groß= und Kleinhandel) und der Beorbeiter und Verarbeiter landwirtschaftlicher Erzeugnisse. Der Reichsnährstand ist eine Selbstverwaltungskörperschaft des öffentlichen Rechts. Er hat bis zur anderweitigen Regelung durch den Reichsbauernführer seinen Sitz in Berlin. Die Aufgaben. Nach der Verordnung hat der Reichsnährstand die Aufgabe, seine Angehörigen in Verantwortung für Volk und Reich zu einer lebenskräftigen Stütze für den Aufbau, die Erhaltung und die Kräftigung des deutschen Volkes zusammenzuschließen. Er hat insbesondere die Aufgabe, das deutsche Bauerntum und die Landwirtschaft, die landwirtschaftlichen Genossenschaften und den Landhandel sowie die Bearbeiter und Verarbeiter landwirtschaftlicher Erzeugnisse zu fördern, die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Angelegenheiten zwischen seinen Angehörigen zu regeln, zwischen den Bestrebungen der von ihm umschlossenen Kräfte einen dem Gemeinwohl dienenden Ausgleich herbeizuführen und die Behörden bei allen den Reichsnährstand betreffenden Fragen zu unterstützen. Der Reichsnährstand hat die Verpflichtung, über die Standesehre seiner Angehörigen zu wachen. Wer gehört zum Reichsnährstand? Der Reichsnährstand umfaßt alle, die im Deutschen Reich als Eigentümer, Eigenbesitzer, Eigenberechtigte, Nutznießer, Verpächter oder Pächter bäuerlicher oder landwirtschaftlicher Betriebe oder als Familienangehörige, Angestellte oder Beamte in der Landwirtschaft nicht nur vorübergehend tätig sind, ferner frühere Eigentümer und Nutznießer landwirtschaftlicher Grundstücke, welche an diese noch bestimmte Ansprüche haben. Ferner gehören zum Reichsnährstand die landwirtschaftlichen Genossenschaften einschließlich ihrer Zusammenschlüsse und sonstiger Einrichtungen und alle natürlichen und juristischen Personen, die im Deutschen Reich den Landhandel(Groß= und Kleinhandel) oder die Bearbeitung oder Verarbeitung landwirtschaftlicher Erzeugnisse betreiben. Die Zugehörigkeit im einzelnen regelt der Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft. Die Landwirtschaft im Sinne dieser Verordnung umfaßt nicht nur die eigentliche Landwirtschaft, sondern auch Forstwirtschaft, Gartenbau, Weinbau, Fischerei in den Binnen= und Küstengewässern, die Imkerei und die Jagd. An die Stelle des Deutschen Landwirtschaftsrats, der preußischen Hauptlandwirtschaftskammer und der öffentlich=rechtlichen landwirtschaftlichen Berufsvertretungen (Landwirtschaftskammer, Bauernkammern) tritt als deren Rechtsnachfolger der Reichsnährstand. Zur Vereinfachung des Aufbaus und der Verwaltung des Reichsnährstands können Vereine, Vereinigungen und Verbände ohne Rücksicht auf ihre Rechtsform, welche die wirtschaftspolitische, geistige Förderung sowie die Wahrung der Belange der Landwirtschaft oder der Angehörigen des Reichsnährstandes zum Zweck haben, durch Anordnung des Rei ysbauernführers in den Reichsnährstand eingegliedert werden. Ueber das Verfahren zu dieser Eingliederung trifft die Verordnung im einzelnen nähere Bestimmungen. Die Organisation. Der Reichsbauernführer ist der Führer und gesetzliche Vertreter des Reichsnährstandes.. Er wird vom Reichskanzler ernannt. Der Reichsbauernführer ordnet die innere Gliederung des Reichsnährstandes. Er kann seine Befugnisse auf nachgeordnete Stellen übertragen. Der Reichsnährstand gliedert sich örtlich in Landesbauernschaften, Kreisbauernschaften und nach Bedarf in Ortsbauernschaften. Führer der Landesbauernschaft ist der Landesbauernführer, Führer der Kreisbauernschaft der Kreisbauernführer, Führer der Ortsbauernschaft der Ortsbauernführer. Der Reichsnährstand erhebt von seinen Mitgliedern Beiträge, die der Reichsbauernführer mit Zustimmung des Reichsministers für Ernährung und Landwirtschaft festlegt. Die Beiträge werden wie öffentliche Abgaben von den Finanzämtern eingezogen und ohne Abzug an den Reichsnährstand abgeführt. Die Staatsaufsicht über den Reichsnährstand führt der Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft. derschrift über die Ausschuß=Sitzung der Ersten Internationalen Sozialistenkonferenz über deutsche Fragen in Paris vom 21. bis 24. August 1933. Das Referat erstattete in dieser a. aus: Sitzung Wels. Er führte u. „Unsere Organisation ist in Deutschland in vollem Ausbau begrifsen. Unsere leitenden Funktionäre sind alle mitneutralen Pässen versehen. Und wenn auch einige tausend einmal abgesangen werden, so steht doch fest, daß wöchentlich der„Vorwärts“ mindestens eine Auflage von ca. einer Million im Kleinformat nach Deutschland sendet. Allen Berichten zufolge werden die SPD=Schriften begeistert empfangen und weitergegeben. Demgegenüber macht sich schon jetzt unter den NSDAP=Anhängern die Unzufriedenheit breit.“ Für den Winter sei mit einer großen Teuerung und Unruhen, sowie mit einem großen Anschwellen des Arbeitslosenheeres zu rechnen. Hier müßten die Maßnahmen der Internationalen einsetzen. Hierbei müßten die Genossen im Auslande helfen.„Um die Situation in Deutschland verscharfen zu helfen, muß der Boykott ganz streng durchgeführt werden. Alle Zeitungen, die uns zur Verfügung stehen, mussen täglich Meldungen über die Greuel der Konzentrationsläger berichten. Wesentlich ist es, auf die Regierungen einzuwirten, daß man Deutschland anßenpolitisch soviel Schwierigkeiten wie möglich macht." Zusammenfassend könne gesagt werden, daß für die Nazi=Regierung sich innen- und außenpolitisch die Lage katastrophal zuspitze und der Zusammenbruch im Winter zu erwarten sei. Nächster Redner war Breitscheid. Er schloß sich den Ausführungen von Wels an und betonte, daß der Boykott viel schärfer durchgeführt werden müsse. Es müsse zur Transportsperre kommen. Höltermann äußerte, nach der Diktatur Hitlers könne nur die Diktatur der Arbeiterklasse folgen. Der Anfang sei gemacht. Formationen seien im ganzen Reich in Fünfergruppen ohne Unterschied der ehemaligen Parteizugehörigkeit unter neuen Führern, die früher nicht hervorgetreten sind, neu gebildet. Ein ernstes Kapitel sei die Frage der Bewafsnung. Die SPD müsse auch in der Lage sein, im Ernstfalle nicht nur deutsche Formationen über die Grenze zu werfen, sondern es müsse möglich sein, auch die Arbeiterschaft der Erenzländer zu bewaffnen und über die Grenze zu wersen. In der Konferenz wurden dann u. a. folgende Beschlüsse gefaßt: Die Internationale verhängt den Boykott über sämtliche deutschen Erzeugnisse Der Reichstagsbrandprozeß soll dazu benutz werden, eine umfassende Propaganda gegen Deutschland zu entfesseln. Die Transportsperre soll sofort von den Landeszentralen vorbereitet werden. Die Zweite Internationale erkennt an, daß zur Eroberung der Macht durch die Arbeiterklasse der bewaffnete Aufstand unbedinat geförder! und organtsiert werden müsse. Die Durchführung der vorbereitenden Maßnahmen wird in die Hände von Höltermann, Wels, überhaupt der deutschen Partei, gelegt. Schließlich wurde die Aufmerksamkeit darauf gelenkt, daß man sich der ausländischen Riesensender, die bis weit in Deutschland auch durch den Volksempsänger gehört werden, bedienen müsse. Es habe sich in Brüssel ein Ausschuß gebildet, der Verhandlungen mit den in Frage kommenden Regierungen und Rundfunkgesellschaften eingeleitet habe. Für die Aufgabe der Erfassung der deutschen Hörerschaft kämen allerdings nur wenige Großsender in Frage, die ihre Sendungen ganz oder teilweise in deutscher Sprache senden. Dies seien die Sender Oesterreichs, die schweizerischen Landessender, die Sendestellen Prag. Hilversum, Luxemburg und Straßburg. Außerdem sei man aber an die englischen, russischen, belaischen und polnischen Regierungen und Sendestellen mit entsprechenden Anträgen herangetreten. Bereits abgelehnt hätten Belgien und Moskau, das nur kommunistische Propaganda mache. Frankreich, England und die Schweiz lehnten es ab, offizielle Verhandlungen zu führen. Es bestehe aber noch die Möglichkeit, etwas durch Verhandlungen mit den in Frage kommen den Rundsunkgesellschaften zu erreichen. Mit den Sendeleitungen Straßburg, Hilversum, Luxemburg sei man auf gutem Wege, Verträge abzuschließen. Die österreichische Regierung habe bisher nicht geantwortet. Die polnischen und tschechischen Sender verbreiten schon heute alle ihnen auf geeignetem Wege zugestellten Nachrichten. Die„Saarbrücker Zeitung" schreibt hierzu: Wels, Breitscheid, Höltermann, das also sind die Leute, die sich ob ihres„tragischen Loses“ vom Ausland bemitleiden lassen und die von der Presse des Auslandes monatelang als die Helden gesetert wurden! Treffender als in diesem Dokument kann ihr von keinem Bedenken gehemmter Haß und die ganze Ehrlosigkeit ihrer Gesinnung nicht charakterisiert werden. Sie haben, wie der Bericht zeigt, mit allen Mitteln versucht, das Ausland zum Eingreisen aufzustacheln. Sie wollen die Parlamente mobil machen, damit sie sich gegen eine Aufrüstung Deutschlands wenden. Sie benutzen jedes Mittel, um das neue Deutschland vor der Welt zu diskreditieren und zu schädigen. Das also, die Wels, Breitscheid und Höltermann, sind die Ehrenmänner, die für das„wahre Deutschtum“ kämpfen. Um wieviel verständlicher könnten angesichts dieser Handlungsweise die kümmerlichen Fälschungen des„Petit Parisien“ erscheinen, dessen„Dokumente“ auf solche obskuren Quellen zurückgehen. Wir hegen die bestimmte Erwartung, daß sich auf Grund dieser Fälschung auch jenseits der Grenzen alle nationalgesinnten Ausländer von diesen internationalen Piraten abwenden, denn hier zeigt sich, zu welch dunklen Geschäften sie das„Asyl der Demokratie“ mißbrauchen. Es sind nicht nur von tödlichem Haß erfüllte Volksfeinde, sondern Friedensstörer, die gewissenlos genug sind, ein 6 0Millionenvolk in Unheil stürzen zu wollen, um ihren Rachedurst befriedigen zu können. Ein Schulbeispiel der Lügenhetze. TU Stockholm, 9. Dezember. Die Stockholmer Abendzeitung„Allehanda“ bringt heute abend in großer Aufmachung ein Telephongespräch mit General Ludendorfs. Kommunistische Zeitungen in Schweden hatten nämlich eine Meldung angeblich der Impreß=Agentur übernommen(diese Behauptung war übrigens von Wiener Blättern aufgestellt worden), daß General Ludendorff ins Konzentrationslager Dachau eingeliefert und sein Vermogen beschlaanahmt worden sei. Die Zeitung setzte sich von Stockholm aus telephonisch mit General Ludendorff in München in Verbindung, der die Nachricht als vollkommen aus der Luft gegrifsene Lüge bezeichnete. Er sei niemals der Freiheit beraubt gewesen, und eine Verwechslung mit einem anderen Träger des Namens Ludendorff käme gleichfalls nicht in Frage. General Ludendorff erklärte auf Befragen, daß es ihm gesundheitlich gut ginge.„Allehanda“ überschreibt die Meldung„Die internationale Lügenkampagne gegen Deutschland“ und bezeichnet die Nachricht mit Recht als ein Schulbeispiel dafür, auf welche Weise tendenziöse Lügenmeldungen in der Welt verbreitet würden. Die Gottlosenzentrale jetzt in Stroßburg. TU Basel, 10. Dezember. Vor einigen Monaten hatte sich die Internationale Kommunistische Gottlosenzentrale in Basel niedergelassen und versorgte von hier aus die Welt mit Propagandamaterial. Da ihre Tätigkeit von verschiedenen amtlichen Schweizer Stellen beanstandet wurde, hat die Organisation nunmehr ihren Sitz nach Straßburg verlegt. Neue Wirtschaftsgesinnung. Herz und Verstand. Jena, 9. Dezember. Reichswirtschaftsminister Dr. Schmitt hielt heute auf der Tagung des Reichsverbandes des Versicherungsaußendienstes eine Rede in der er zunächst seine untrennbare Verbundenheit mit dem Versicherunaswelen, dem er bis zu seiner Berufung als Reichswirtschaftsminister seine Lebensarbeit gewidmet habe, zum Ausdruck brachte. Es sei nicht die schlechteste Vorbereitung gewesen, in der praktischen Wirtschaft gestanden und dort von der Pike auf in zwei Jahrzehnten gearbeitet zu haben. Der nationalsozialistische Staat sei zu dem Leistungs= und Führerprinzip gekommen, zu dem großen Suchen nach dem deutschen Menschen. Das gelte nicht nur für die Politik, sondern ebenso für das Wirtschaftsleben. Das große Problem der nationalsozialistischen Wirtschaft sei nicht eine neue Konstruktion des Wirtschaftsgebäudes, sondern die Schaffung und Erneuerung des wirtschaftenden Menschen. Dazu wurden marartervolle Männer gebraucht, die den großen Sinn der heutigen Zeit innerlich erfaßt hätten. Weniger auf die Mitaliedskarre, sondern auf das Herz komme es an. Diese Männer müßten aber auch aus der praktischen Schule des Wirtschaftslebens zum Führer herangereift sein, denn nur die Verbindung von Herz und Verstand lasse eine glückliche Lösung wirtschaftlicher Aufgaben erwarten. Wenn das Versicherungswesen für die Sicherstellung der großen geistigen Gemeinschaft sorge und aus ihr heraus den verantwortungsfrohen und verantwortungsbewußten Menschen entwickele, werde es leicht sein, die hohe Aufgabe des deutschen Versicherungswesens im Sinne der Nation zu lösen; dann werde auch die Durchführung des berufsständischen Aufbaues keine Schwierigkeiten machen und vor allen Dingen nicht dazu benutzt werden, um lediglich einseitige materielle Gesichtspunkte in den Vordergrund zu schieben. Gegen jede Preiserhöhung. Köln, 9. Dezember. Reichswirtschaftsminister Dr. Schmitt hat sich soeben wieder in sehr bemerkenswerter Weise mit dem Problem der Preispolitik beschäftigt und dabei Preiserhöhungen abermals aufs schärfste zurückgewiesen. Der Minister führte in einem Interview, das er dem „Westdeutschen Beobachter“ gewährte, u. a. folgendes aus: Die große wirtschaftliche Aufgabe des neuen Reiches war die Wiederbeschäftigung der Arbeitslosen. Nicht nur, um diese Menschen aus ihrem materiellen Elend herauszubringen und aus ihrer seelischen Not zu helfen, sondern weil der Ausfall der Konsumkraft dieses großen Bruchteils der deutschen Bevölkerung mit die Hauptursache der Fortdauer der Wirtschaftskrise ist. Es ist dabei ganz gleichgültig, ob die Beschäftigungslosigkeit so vieler Menschen erst die Folge anderer Krisenursachen gewesen ist. Heute liegt bei ihr der Angelpunkt für die innerwirtschaftliche praktische Lösung. Durch tatkräftige Maßnahmen, vor allen Dingen großzügige Arbeitsbeschaffungspläne ist ein erster Angriff erfolgreich gewesen. Der Erfolg ist aber kein ausschlaggebender, sondern nur ein AnDie Diplomaten arbeiten mit Hochdruck. Die Londoner Besprechungen. TU Paris, 9. Dez. Die Londoner Besprechungen werden hier sehr aufmerksam verfolgt. Die Verschiebung der Rücklehr des englischen Botschafters Lord Tyrrell nach Paris, die erst 24 Stunden später als vorgesehen erfolgte, führte man hier darauf zurück, daß die englische Regierung ihre Informationen noch ergänzen mochte, ehe sie in irgend einer Form Stellung nimmt. Man unterstreicht in diesem Zusammenhang die bevorstehende Reise des Generalsekretärs des Völkerbundes nach London, der nützliche Aufklärungen über die Haltung Italiens geben soll. Man spricht ferner von einer Unterredung des französischen Botschafters in Berlin mit dem Reichsaußenminister. Der radikalsozialistische „Notre Temps“ meint in diesem Zusammenhang, daß zwischen der Auffassung des Führers, die dieser dem französischen Botschafter dargelegt habe, und der These, die Frankreich während der letzten Pariser Besprechungen vertreten habe. keine unüberbrückbaren Gegensätze bestünden. So bedeutsam die Unterschiede zwischen diesen beiden Thesen auf den ersten Blick auch erscheinen, so würden sie doch erst als unüberbrückbar bezeichnet werden können, wenn die Reichsregierung über ihre Forderungen jede Diskussion ablehne. Die nächsten Besprechungen würden deshalb darin bestehen, den Reichskanzler um Aufklärung darüber fang, und zwar deshalb, weil die Zahl der Arbeitslosen immer noch sehr groß ist, und vor allen Dingen, weil ihre Beschäftigung in weitem Ausmaße nicht aus der Wirtschaft selbst heraus, sondern auf Grund öffentlicher Aufträge zustande gekommen ist. Es wäre nichts gefährlicher, als sich über das Ausmaß eines erzielten Erfolges Illusionen hinzugeben. Wir müssen deshalb die Aufgaben des nächsten Abschnittes mit der gleichen Begeisterung und Energie anfassen. Ich sehe sie darin, daß wir die im ersten Kampfabschnitt erzeugte zusätzliche Konsumkraft benützen, um nunmehr die natürliche Belebung unseres Wirtschaftslebens zu fördern und mehr und mehr von künstlichen Aufträgen unabhängig zu machen. Dies wird uns erleichtert durch die sich noch längere Zeit auswirkenden öffentlichen Arbeitsbeschaffungspläne. Entscheidend beeinflußt wird sie von dem Glauben an die bessere Zukunft. den unser Volk politisch in unvergleichlichem Maße am 12. November gezeigt hat, und der auch wirtschaftlich immer mehr vertieft werden muß. Dabei ist es Sache des Reichowirtschaftsministeriums, alle Störungen auf das entschiedenste zu unterdrücken, insbesondere soweit sie sich gegen die Hebung der Konsumkrast richten. Daraus ergab sich für uns das Vorgehen gegen Preiserhöhungen. Ich habe wiederholt zum Ausdruck gebracht, daß Preiserhöhungen Lohnerhöhungen zur Folge haben müssen, und daß wir beides jetzt nicht brauchen können. Vor allem anderen müssen die Arbeitslosen in den Wirtschaftsgang eingeschaltet werden. Es ist dabei gleichgültig, ob die beabsichtigte Preiserhöhung an sich berechtigt war oder nicht. Es sind im Laufe der Krise, und zwar als Reinigungsprozeß, Lohn= und Preisniveau so unter Druck gekommen, daß unter der verschärften Konkurrenz heute sicherlich vielfach das Preisniveau unter den Gestehungskosten liegt, und daß eine Korrektur wünschenswert wäre. Aber das kann nicht jetzt— und nicht gleichzeitig auf der ganzen Linie sein. Die in kommenden Wirtschaftszweige müssen, nachdem sie solange mit unbefriedigenden Verhältnissen sich abfinden mußten, auch nunmehr damit zufrieden sein, schrittweise und allmählich vorwärts zu kommen, wobei die Steigerung des Konsums, weithin vermehrte Produktion, in erster Linie helfen muß, die Wirtschaftlichkeit wieder herzustellen. Auf die Frage, ob eine Bankresorm in absehbarer Zeit zu erwarten sei, antwortete der Minister zurückhaltend. Er bedauerte die Zentralisierung, deren Nachteile in jeder Beziehung er anerkannte und bemerkte, daß eine Rückentwicklung zu begrüßen sei. Jedoch müsse man das Ergebnis der Bankenenquete abwarten. Jedenfalls sei für ihn maßgebend, immer den Weg zu finden, der der Wirtschaft praktisch am meisten nütze. Zusammenfassend erklärte der Minister: Wir sind aus der resignierten Stagnation heraus. Der Markt ist in Bewegung gekommen. Die Richtung geht nach oven. Das Vertrauen wächst. Am zuversichtlichsten macht mich die Gewißheit, daß die heutige Regierung durch nichts gehindert werden kann, unbeirrt diesen Weg weiter zu gehen, und was wir seitens unseres Volkes brauchen, das ist Vertrauen und Disziplin. Wir können nicht von jedem einzelnen verlangen, daß er die Zusammenhänge der Dinge sieht und erkennt, aber wir können von jedem im heutigen Staate verlangen, daß er im Vertrauen auf die Regierung das tut, was wir von ihm erwarten, und daß er dies ganz besonders dann tut, wenn ihm irgendein Amt oder Einfluß anvertraut ist. zu bitten, ob er zu einem Kompromiß bereit sei oder seine Forderungen ultimativen Charakter trügen. Der„Temps“ ist hingegen gegensätzlicher Auffassung und erklärt, daß Frankreich bis an die äußerste Grenze der Zugeständnisse gegangen sei und auf diesem Wege keinen Schritt meyr unternehmen könne, wenn es nicht als Gegenleistung eine solidarische Bürgschaft für seine Sicherheit von allen europäischen Völkern und im Rahmen des Völkerbundes erhalte. Die Tatsache, daß sich die Londoner Regierung verpflichtet fühle, noch einmal Einzelheiten über die Forderung des Reichskanzlers zu erbitten, lasse darauf schließen, daß England möglicherweise bereit sei, diese grundsätzlich anzuerkennen. Wenn England für die Zukunft keine neuen Verpflichtungen übernehmen würde, so sei es selbstverständlich, daß Frankreich und die anderen Länder, die einem Angriff ausgesetzt seien(2!), keines der Rechte aufgeben wurden, die ihnen aus den Verträgen zustünden, und in keinem Fall und in keiner Form„einer sofortigen Aufrüstung Deutschlands zustimmen würden“. Der Generalsekretär des Völkerbundes. Avenol, erklärte nach seiner heutigen Besprechung mit Außenminister Paul=Voncour:„Die gestrigen Ausführungen Paul=Boncours schaffen eine klare Lage. Ich kann mich auf sie bei meinen Londoner Besprechungen beziehen. Ich werde zu den Gerüchten über eine Reform des Völkerbundes Stellung nehmen.“ Avenol wurde auch vom Generalsekretär des Quai d'Orsay, Léger, empfangen. Dann fuhr er nach London. Zweckoptimimus des treuesten Vasalls Frankreichs. TU Preßburg, 9. Dez. Auf seiner Reise durch die Slowakei gab Minister Dr. Benesch dem„Slovensky Dennik“ ein Interview, worin er u. a. ausführte:„Den heutigen Völkerbundspakt zu ändern, scheint mir praktisch sast unmoalich, am Ende überhaupt ganz unmöglich. Mit Rücksicht darauf, daß die Einmütigkeit aller Völkerbundsmitglieder notwendia ist, sehe ich nicht, wie eine solche Einmütigkeit über Aenderungen erzielt werden könnte. Wenn die Frage einer Aenderung ernstlich gestellt würde, so könnte das bedeuten, daß der bisherige Völkerbund verschwindet. Aber auch das ist einsach unmoglich, weil dadurch die Interessen aller Staaten berührt sind, denn die ganze Nachkriegspolitik von Europa ist so eng durch rechtliche und vertragliche Verbindlichkeiten verknüpft, die den Völkerbundspakt als Unterlage haben, daß durch Aenderungen auch alle diese in die hundert gehenden Verträge in ihren Grundlagen berührt würden. Dadurch würde die größte Anarchie im internationalen Leben hervorgerufen, die man sich überhaupt vorstellen könnte. Darum glaube Ich nicht, daß es möglich ist, an etwas derartiges zu denken, und insbesondere nicht, daß sich Aenderungen des Völkerbundspaktes verwirklichen lassen.“ Das Ansehen der Kleinen Entente sinkt. TU Budapest, 10. D.Graf Bethlen ist am Sonntag von seiner Lond Reise zurückgekehrt. Pressevertretern gegenüber er er, das Ansehen der Kleinen Entente sei im Sinke griffen; da sie jedoch auch heute noch über Mac mittel verfüge, ständen noch langwier Kämpse bevor. Jetzt müsse um die Gewinnung ranzösischen Oessentlichkeit für dre oillon gekämpft werden. Er sei bereit, die F. Apponyis als Vertreter Ungarns beim Völkerbund. übernehmen. Unterstaatssekretär Suvich nach Berlin abgereist. WTB Rom. 10. Dezember. Der Unterstaatssekretär im italienischen Außenministe rium. Suvich, ist heute abend zu dem angekündigten Besuch nach Berlin abgereist, wo er am Dienstae vormittag eintrifft. Zur Verabschiedung war der deu sche Botschafter mit den Mitgliedern der deutschen 6. sandtschaft und mehreren hohen Beamten des italienischen Auswärtigen Amtes auf dem Bahnhof erschienen. Ein Erfolg der französischen Regierung in der Kammer. Annahme der Sonderabgabe von den Beamtengehältern. () Paris, 10. Dezember. Die Kammer setzte gestern vormittag die Beratung über die Finanzsanierungsvorlage fort. Zur Debatte stand der Artikel 6 über die Sonderabgabe von den Beamtengehältern, also eine Frage, die bereits vielen voraufgegangenen Regierungen gesährlich geworden ist. Der erste Paragraph von Artikel 6, der bestimmt, daß sämtliche Festbesoldeten, darunter die Beamten, auf Gehälter von 12000 Francs ab eine Sonderabgabe zu leisten haben, wurde nach Stellung der Vertrauensfrage durch Ministerpräsident Chautemps von der Kammer mit 403 gegen 63 Stimmen angenommen. In einer Rede, die großen Eindruck machte, führte Ministerpräsident Chautemps aus, daß es sich nicht nur um Artikel 6, sondern auch um das Schicksal der Reaierung handle. Die ablehnenden und zögernden Elemente müßten sich fragen, welche Folgen für die öffentlichen Finanzen eine neue Krise haben würde. Außerdem müßten sich die Befürworter einer Regierung der nationalen Einiauna klar machen, daß sie durch ihren Angriff gegen die jetzige Regierung deren Anhänger vor den Kopf stoßen würden. Die Frage laute, ob man nicht von den Ereignissen überholt werden würde, ob sich des Landes bei einer neuen Krise nicht eine große Unruhe bemächtigen würde und ob die internationale Spekulation nicht wieder in die Erscheinung treten werde, so daß alle Maßnahmen, eine nationale Einigung zu schaffen, zu spät kommen würden, da inzwischen die Katastrophe eingetreten sein könnte. Immerhin gebe es über alle Parteistreitigkeiten und Meinungsverschieden heiten hinweg wesentliche Pflichten: die Sicherung de Ruhe im Innern und die Wahrung des sozialen Frie dens, um die auswärtige Sicherheit des Landes garantieren und die öffentlichen Finanzen zu retten. Voder Abstimmung entspann sich ein lebhaftes Rede duell zwischen Ministerpräsident Chautemps, der von Edouard Herriot unterstützt wurde, und dem Führer der Rechtsopposition André Tardieu, der der Kartellpolitik den Prozeß zu machen versuchte. Er warf dem Ministerpräsidenten vor, nicht eine Politik der nationglen Einigung, sondern eine linksorientierte Politik zu betreiben. Man treibe— so erklärte er— keine Deflationspolitik mit einer inflationistisch einaestell ten Mehrheit. Man treibe auch keine auswärtige Allianpolitik mit einer internationalistischen Mehrheit. Taidien warf dem Kabinett vor, daß es sich auf den reinen Parteistandpunkt stelle und kündigte an, daß es mit der unentwegten Opposition seiner politischen Freunde rechnen habe. Die Kammer setzte am heutigen Sonntag die Beratungen fort, nachdem sich der Finanzausschuß eingehend mit Artikel 12 besaßt und ihn in Uebereinstimmung mit der Regierung in seinen wesentlichen Punkten abge ändert hatte. Dieser Artikel sieht bekanntlich die Rückaänaiamachuna einer Reihe früher gewährter Steuererleichterungen vor. Es wurde beschlossen, von der Erhöhung der Zuckersteuer abzu sehen. Die Verkehrssteuer für Automobile wird avgeschafft und dafür eine Brennstosssteuer von 50 Centime je Liter eingeführt. Der Ausschuß beschloß ferner, die nicht in Frankreich wohnenden ausländischen Arbeiter mit 10 v. H., und die in Frankreich wohnenden mit 5 v. H. zu besteuern. Die Eingliederung des Evangelischen Jugendwerks in die HJ vor dem Abschluß. :: Berlin, 9. Dezbr. Der Reichsbischof und der Reichsjugendführer geben folgendes bekannt: Die Verhandlungen über die Eingliederung des Evangelischen Jugendwerkes in die Hitler=Jugend stehen vor dem Abschluß. Um dem Ergebnis dieser Verhandlungen nicht vorzuareisen und der hier und dort eingetretenen Beunruhigung entgegenzutreten, wird nunmehr sämtlichen unterstellten Organisationen und deren Gliederungen untersagt, irgendwelche Vereinbarungen zu schließen oder sonstige selbständige Maßnahmen zu treffen. Bedeutsame Tagung im Braunen haus in München. w München, 9. Dezember. Die Reichspressestelle der NSDAP teilt mit: Im Braunen Haus fand heute vormittag eine bedeutsame Sitzung statt, die der Stellvertreter des Führers einberufen hatte. Es waren anwesend die Reichsleiter der Partei, die Amtsleiter der PO und andere führende Männer der Bewegung. In der Debatte wurden dem Stellvertreter des Führers die schwebenden Fragen der Parteiorganisation in aller Ausführlichkeit vorgetragen, und es wurde besonders betont, daß ein enger Zusammenhang zwischen dem einzelnen Parteigenossen und der Reichsleitung gewährleistet ist. In Sonderheit wurde in den Berichten der alten Parteigenossen gedacht, die in unveränderter Treue, Hingabe und Opferbereitschaft auf ihrem Posten im Reiche stehen. Auf diesen Parteigenossen, in denen der Führer seine stärkste Stütze im deutschen Volk hat, ruht die große Organisation der NSDAP: das war das wesentlichste stimmungsmäßige Ergebnis der Tagung. Unruhiger Sonntag in Wien. tu Wien, 10. Dezember. Wien hat einen sehr unruhigen Sonntag verlebt. Abgesehen von meyreren Papierböllerexvlosionen kam es in der Nähe des Westbahnhofs und im Arbeiterbezirk Favoriten zu größeren Kundgebungen und Zusammenstößen mit der Wache, bei denen angeblich eine Person schwer verletzt wurde. Die öffentlichen Gebäude standen unter Wachschutz. Die Universität war von einer Schwadron berittener Wache umgeben, da die Studenten dort angeblich anläßlich der Freilassung von Kommilitonen aus dem Konzentrationslager Wöllersdorf eine Kundgebung planten.— Auch die Ringstraße wurde zeitweise von berittener Wache abgeriegelt. Großfeuer auf dem Rittergut Düppel. Berlin, 9. Dezember. Samstag früh gegen 3,30 Uhr brach auf dem in der Nähe von Zehlenoorf gelegenen Rittergut Düppel Großfeuer aus. Das Gut. das früher dem Prinzen Friedrich Karl gehörte, und heute dem Turnierreiter Major Bürckner als Tattersall dient, steht mit allen Gebäuden in hellen Flammen. Von der Feuerwehr wurde zehnter Alarm gegeben. Der Brand war um 6,15 Uhr eingekreist. Das Holz gebäude der Reitbahn, das eine Fläche von 1000 Quadratmetern bedeckt, ist bis auf die Grundmauern niedergebrannt. Der Dachstuhl eines Stallgebäudes steht noch in Flammen, doch ist ein weiteres Umsichgreifen des Feuers nicht mehr zu befürchten. An der Brandstelle sind neun Züge der Berliner Feuerwehr tätig. Ein Feuerwehrmann erlitt bei den Löscharbeiten durch einen Unfall eine Gehirnerschütterung und mußte ins Krankenhaus gebracht werden. Das Rittergut Düppel liegt mehrere hundert Meter südlich der Potsdamer Chaussee in Zehlendorf. Außer mehreren Stall= und Wirtschaftsgebäuden befinden sich auch Wohnhäuser auf dem rechteckigen Gehöft. In einem der Pferdeställe waren für diesen Winter etwa 100 Reitpferde untergebracht, die bei der Deutschen Reitschule zum größten Teil von ihren Besitzern in Pflege gegeben waren. Alle Pferde konnten von dem Personal des Ritterguts rechtzeitig ins Freie gebracht werden. Der Pferdestall wurde in etwa halber Ausdehnung ein Raub der Flammen. Die Reithalle wurde durch den riesigen Brand völlig dem Erdboden gleichgemacht. Englisches Landhaus in Flammen. Ein Herzog und ein Fliegerhauptmann ums Leben gekommen. 9 London, 9. Dezember. Bei einem großen Brandunglück in Whitchurch (Hampshire) kam der 23jährige Herzog de la Tremville ums Leben. Der englische Fliegerhauptmann Rodney wurde ebenfalls ein Opfer des Brandes. Das Feuer brach in den frühen Morgenstunden des Samstag im Dachgeschoß des Landhauses von James MacCormick, einem Mitglied der bekannten Chicagoer Millionärsfamilie, in Whitchurch aus, wo der Herzog de la Tremville zu Gast war. Nach kurzer Zeit stand das ganze Haus in Flammen. Dem Dienstmädchen, einer Deutschen, gelang es, einem Wasserrohr herunterzuklettern. Hauptmann Rodney und seine Frau sprangen aus einem Fenstel aus 10 Meter Höhe in die Tiefe. Der Hauptmann wurde so schwer verletzt, daß er später im Kran kenhaus starb. Seine Frau erlitt einen Wirbelsäulen=bruch und schwebt in Lebensgefahr. Die Leiche des Herzogs de la Tremville wurde nach dem Brande unter den Trümmern des Hauses gefunden. war wahrscheinlich bei dem Versuch, sich zu retten, von den Brandgasen überwältigt worden. Der Reichsbankausweisfür die erste Dezemberwoche. tu Berlin, 9. Dez. Die Rückflüsse in der ersten Dezem berwoche waren bei der Reichsbank, wie allerdings Monat Dezember nicht anders zu erwarten war, 100,5 Millionen verhältnismäßig gering. Obwohl ter besonderen Zinsbereitstellungen in der vergangen, Woche zu verzeichnen waren, ist ein Rückgang des kungsmaterials um fünf Millionen RM. eingerteneg Der Goldbestand ging um 7,6 Millionen zurück, der Bestand an deckungsfähigen Devisen um 2.6 Millio., Das Deckungsverhältnis hat gegenüber 11,5 b. auj verwa Wie das VD3Justizministerium menden Behörden Sicherungsverwahr am 1. Januar 193 gegen gefährliche dem Reichsrecht ka Sicherungsverwahr nen, der insgesam Verbrechens verurt nach dem 1. Janua der Zeit vor diesen setzung, daß er na sährlicher Ge und die öffentliche rungsverwahrung Verurteilten kann ordnen, wenn der 2 gesehenen Weise vo Unzucht und ähnlich jenigen frühere ziehen, die meh letzten Tat zurü bestimmen, daß die gungsbehörden, die sung darauf hin v 1. Januar 1934 od bezw. genommenen trägliche Anordnung Entmannung zu ste dafür, daß die in B den, trägt die Sta rles. Sie hat die aber von den beurteilung unterst insbesondere die F. genen zu treffen, de oder Februar 1934 lichen Anordnungen die Strafe nicht 1 verjährt oder e abläuft, ehe das 6 ist der Verurteilte1 ordnung zum Schutz Haft zu behalt weiteres allmonatli die Unterbringung einer Trinkerheilan oder in einem Arb Fällen die Untersag Reichsverweisung al Die Anmeli tums- und Der Präsident der Friedrich Blunck, kammer, Max Am über die Anmeldep und Reichspressekam Auf Grund von zur Durchführung 1. November 1933 stimmen wir folgent 1. Eine schriftstel Verpflichtung, der Reichspressekamt sie ständig ausge Schaffenden zu ei Anspruch nimmt. A liche und gering det keine Verpflich 2. Von den unter hören zur Reichs leiter im Sinne des unter Zifser 1 fallen schaft in der Reid ben. Sie wird er Reichsverband 3. Die Frage, w meldepflicht richten mungen der in Kü rungsverordnu 4. Wer im Zwe pflicht nach Ziffer 1 Schriftsteller besteht, sugnis zur w wenn er bis zum 15 seine Anmeldepflicht Schriftsteller richtet Reichsverband der d bis zu dem die Anm kanntgegeben. 5. Für Beamt schriftstellerisch betät der Ziffer 1 eine! Ausübung schriftstell rufsaufgaben der erste Jn Hannovel chen Fliege Jahren gestorb Erfinder geteilt diente Anerkenn otorfliege Jahr nach dem Lilienthal, im stieg am Ultimo nur eine ganz geringe Verbesserung auss erfahren. Der gesamte Zahlungsmittelumlauf bewegt jetzt mit 5,772 Millionen ungefähr auf der Höhe des 9 jahres(5488 Millionen). ersten Gege zum mot gelan dem einen einen Flug se sinkt. udapest, 10. D. in seiner Lonnasei im Sinken chüber Menbe langwie? le Gewinnung für die g. bereit, die R. im Völlerhund uvich nach st. 1, 10. Dezember. schen Außenministe, dem angekündigten er am Diensta= ing war der deut. der deutschen 6e. en des italienischen erschienen. terung Immerhin gebe es einungsverschiedendie Sicherung der des sozialen Friedes Landes izen zu retten. Vobhaftes Reoehautemps, der von „und dem Führer eu, der der Karichte. Er warf den olitik der nationaentierte Politik er— keine De. ionistisch eingestelluswärtige Allian1 Mehrheit. Tar sich auf den reinen in, daß es mit der chen Freunde zu Sonntag die Beraausschuß eingehen ereinstimmung mul Punkten aogeht bekanntlich die e früher gewährter Es wurde beschlol rsteuer abzur Automobile e Brennstofsgeführt. Der Ausnkreich wohnenden H., und die in besteuern. kreist. Das Holz je von 1000 Quabrundmauern nietallgebäudes steht Umsichgreifen des n der Brandstelle rwehr tätig. Ein beiten durch einen mußte ins Kranre hundert Meter ehlendorf. Außer den befinden sich Gehöft. In einem nter etwa 100 ei der Deutschen hren Besitzern in konnten von dem ig ins Freie de in etwa halbet 1. Die Reithalle ig dem Erdboden Flammen. lann ums Leben ewoche. Durchführung der Sicherungsverwahrung in Preußen. () Berlin, 9. Dezember. Wie das VDZ=Büro meldet, sind vom preußischen Justizministerium Anweisungen an die in betracht kommenden Behörden über die nachträgliche Anordnung der Sicherungsverwahrung oder Entmannung auf Grund des am 1. Januar 1934 in Kraft tretenden Reichsgesetzes gegen gefährliche Gewohnheitsverbrecher ergangen. Nach dem Reichsrecht kann das Gericht nachträglich die Sicherungsverwahrung gegen einen Verurteilten anordnen, der insgesamt drei Mal wegen eines schweren Verbrechens verurteilt ist und die dritte dieser Strafen nach dem 1. Januar 1934 auf Grund eines Urteils aus der Zeit vor diesem Termin verbüßt, unter der Voraussetzung, daß er nach einer Gesamtwürdigung als gesährlicher Gewohnheitsverbrecher erscheint und die öffentliche Sicherheit die Anordnung der Sicherungsverwahrung erfordert. Die Entmannung eines Perurteilten kann das Gericht nachträglich dann anordnen, wenn der Verurteilte in der im Reichsgesetz vorgesehenen Weise vorbestraft wurde wegen Schändung, Unzucht und ähnlicher Delikte. Es sind dabei aber diejenigen früheren Verurteilungen nicht in Betracht zu ziehen, die mehr als fünf Jahre hinter der letzten Tat zurückliegen. Die preußischen Anweisungen bestimmen, daß diese Reichsvorschriften den Strafversolgungsbehörden, die Pflicht auferlegen, eine Nachprüsung darauf hin vorzunehmen, bezüglich welcher der am 1. Januar 1934 oder später in Strafhaft befindlichen bezw. genommenen Gesangenen der Antrag auf nachträgliche Anordnung der Sicherungsverwahrung oder der Entmannung zu stellen sein wird. Die Verantwortung dafür, daß die in Betracht kommenden Fälle ersaßt werden, trägt die Staatsanwaltschaft des betreffenden Bezirkes. Sie hat die Akten auf solche Fälle durchzuprüfen, soll aber von den Gefangenenanstalten in der Gesamtbeurteilung unterstützt werden. Möglichst umgehend ist insbesondere die Feststellung hinsichtlich solcher Gefangenen zu treffen, deren Strafzeit im Laufe des Januar oder Februar 1934 abläuft, da die genannten nachträglichen Anordnungen nur gestellt werden können, solange die Strafe nicht verbußt, bedingt ausgesetzt, verjährt oder erlaslen ist. Wenn die Strafzeit abläuft, ehe das Gericht die Entscheidung trifft, dann ist der Verurteilte notfalls auf Grund des§ 1 der Verordnung zum Schutze von Volk und Staat vorläufig in Haft zu behalten. Der Minister wünscht bis auf weiteres allmonatlich Mitteilung, in wieviel Fällen die Unterbringung in einer Heil= oder Pflegeanstalt, in einer Trinkerheilanstalt oder einer Entziehungsanstalt oder in einem Arbeitshause erfolgte bezw. in welchen Fällen die Untersagung der Berufsausübung und die Reichsverweisung angeordnet ist. die Anmeldung zur Reichsschrifttums- und Reichspressekammer. Berlin, 9. Dezember. Der Präsident der Reichsschrifttumskammer, Dr. Hans Friedrich Blunck, und der Präsident der Reichspressekammer, Max Amann, haben folgende Anordnungen über die Anmeldepflicht zur Reichsschrifttumskammer und Reichspressekammer erlassen: Auf Grund von Paragraph 9 der ersten Verordnung zur Durchführung des Reichskulturkammergesetzes vom beung 1. November 1933(Reichsgesetzblatt Leichskulturkammergesetzes I, Seite 797) stimmen wir folgendes: 1. Eine schriftstellerische Tätigkeit begründet eine Verpflichtung, der Reichsschrifttumskämmer oder der Reichspressekammer anzugehören, dann, wenn sie ständig ausgeübt wird und die Arbeitskraft des Schaffenden zu einem wesentlichen Teile in Anspruch nimmt. Andernfalls gilt sie als gelegentliche und geringfügige Tätigkeit. Diese begründet keine Verpflichtung einer Kammerzugehörigkeit. 2. Von den unter Zisser 1 aufgeführten Personen gehören zur Reichsprellekammer nur die Schriftleiter im Sinne des Schriftleitergesetzes. Alle anderen unter Zifser 1 fallenden Personen müssen die Mitgliedschaft in der Reichsschrifttumskammer erwerben. Sie wird erworben durch den Beitritt zum Reichsverband Deutscher Schriftsteller. 3. Die Frage, wer Schriftleiter ist, und die Anmeldepflicht richten sich ausschließlich nach den Bestimmungen der in Kürze zu erwartenden Durchführungsveroronung zum Schriftleitergesetz. 4. Wer im Zweifel ist ob für ihn eine Anmeldepflicht nach Ziffer 1 und 2 im Reichsverband deutscher steller besteht, erwirbt die vorläufige Bezur weiteren Berufsausübung, wenn er bis zum 15. Dezember eine Anfraae über seine Anmeldepflicht an den Reichsverband Deutscher Schriftsteller richtet. Für die Anmeldepflicht zum Reichsverband der deutschen Presse wird ein Termin, bis zu dem die Anmeldung bewirkt sein muß, noch bekanntgegeben. 5. Für Beamte. die sich auf ihrem Berufsgebiet schriftstellerisch betätigen, besteht nach den Grundsätzen der Ziffer 1 eine Anmeldepflicht, wenn die ständige Ausübung schriftstellerischer Tätigkeit zu ihren Berufsaufgaben gehört. Karl Jatho, der erste Motorflieger der Welt 7. In Hannover ist der Altmeister der deutschen Fliegeret. Karl Jatho, im Alter von 60 Jahren gestorben. Jatho, der das Schicksal der meisten Erfinder geteilt hat, und dem erst das Jahr 1933 die verdiente Anerkennung brachte, kann mit Recht der erste Motorflieger der Welt bezeichnet werden. Ein Jahr nach dem tödlichen Absturz des Ingenieurs Otto Lilienthal, im Jahre 1897, machte Karl Jatho seinen Schriftstell sugnis Für Angehörige der Wehrmacht besteht eine meldepflicht nicht, solange sich ihre schriftstellerische Ante aTätigkeit auf militärische Angelegenheiten beschränkt. Ebensowenig besteht eine Verpflichtung, einer der Kammern anzugehören für Ausländer, die nicht etwa ihren Wohnlitz im Reichsgebiet haben. 6. Geschäftliche Unternehmungen, die sich nicht allein mit dem Vertrieb von Druckwerken befassen, sind zur Anmeldung bei der Reichsschrifttumskammer nur dann verpflichtet, wenn der Anteil des Umsatzes an den Druckwerken 20 Prozent des Gesamtumsatzes übersteigt. Aus Westdeutschland. ersten Versuch mit einer Art Doppeldecker, in dem im Gegensatz zu den bisher verwendeten Dampfmaschinen dum ersten Mal als Antrieb ein Benzinmotor eingebaut war. Nach mühevollen Versuchen gelang es Jatho im August 1903, etwa vier Monate vor dem epochemachenden Flug der Gebrüder Wright, auf einem selbstgebauten Eindecker, dessen Propeller durch einen 12 PS=Motor angetrieben wurde, einen kurzen Flug auszufüh ren. Beisetzung des ermordeten SA-Mannes Felich. )( Kamen, 10. Dezember. Hier wurde am Sonntag unter Beteiligung eines ganzen Sturmbannes der SA. und Abordnungen der SS., des Stahlhelms, der HJ. und der NSDAP. der am Mittwoch von dem Raubmörder Hans Malter meuchlings erschossene 32jährige SA.Mann Bruno Felich aus Kamen zu Grabe getragen. Alle Straßen in Kamen waren mit trauerumflorten Fahnen beflaggt. Die Bevölkerung nahm mit etwa 3000 Personen an dem Leichenzuge teil, in dem auch zahlreiche Fahnen unter Vorantritt einer Standartenkapelle mitgeführt wurden. Vertreter der Reichs=, Staats= und Kommunalbehörden nahmen an dem Leichenbegängnis teil. Stumm grüßte die Menge zu beiden Seiten der Straße den toten Freiheitskämpfer, der als Opfer seiner Pflicht im Dienst von Mörderhand fiel. Die Trauerfeier auf dem Friedhof, zu dem die SA. und die HJ. Spalier bildeten, war mit Rücksicht auf die strenge Kälte nur kurz, darum aber nicht weniger eindrucksvoll. Es sprachen am Grabe außer dem Geistlichen Pfarrer Horstmann, der Gruppenführer und Polizeipräsident Schepmann=Dortmund, der Brigadeführer Bauer und Bürgermeister Brüning=Kamen. In bewegten Worten nahmen sie Abschied von dem bis zum Tode getreuen Kameraden, der seine Pflichttreue mit dem Tode besiegelte. Er war einer der Besten und einer der Aeltesten in der NSDAP., in der er den Frontbann Nr. 70 führte. Tragischer tödlicher Unglücksfall. :: Fröndenberg, 10. Dez. Am Freitag(Maria Empfängnis) ereignete sich in der Haupteinfahrt der Firma Union, Gesellschaft für Metallindustrie zu Fröndenberg ein außerordentlich bedauerlicher tödlicher Unglückssall. Der Schüler Hans Mönig, ein 8 Jahre altes Söhnchen des auf der Union beschäftigten Arbeiters Johann Mönig, wollte fertige Heimarbeit bei der Firma mittels eines Handwagens abliefern. Während sich das Kind an der Wand des Torbogens aufhielt, kam plötzlich ein Werksfuhrwerk mit einem anhängenden Flachwagen durch die Einfahrt. Die obere Kante des Flachwagens zerquetschte dem Jungen den Kopf, sodaß das Kind tödlich verletzt umitel. Ein zweites Kind, welches sich ebenfalls an der Unglücksstelle aufhielt, kam ohne Verletzungen davon. Lediglich die Bekleidung des Kindes wurde zersetzt. Man bringt den schwergeprüften Eltern, die sechs Kinder ihr eigen nennen dürfen, allerseits herzliche Teilnahme entgegen. Auf dem Wege zu ihrem schwerkranken Sohne tödlich verunglückt. Gelsenkirchen, 10. Dezember. Die 62 Jahre alte Witwe Anna Wilhelm aus Wattenscheid, Lyrenstraße, fuhr mit der Straßenbahn nach Gelsenkirchen, um ihren dort im Knappschaftskrankenhaus liegenden schwerkranken Sohn zu besuchen. Auf der Vochumerstraße in der Nähe des Knappschaftskrankenhauses bemerkte sie, daß sie die Haltestelle überfahren hatte und stieg aus dem fahrenden Straßenbahnwagen aus. Im letzten Augenblick wollte sie ein Mann noch daran hindern, doch war es bereits zu spät. Die unglückliche Frau kam zu Fall, wurde von dem Anhänger der Straßenbahn erfaßt. einige Meter mitgeschleift und konnte nur noch als gräßlich verstümmelte Leiche, buchstäblich zermalmt. unter dem Anhänger hervorgezogen werden. Revision der Essener Kindermörderin. Essen, 10. Dezember. Die dreimal zum Tode verurteilte Kindesmörderin Margarete Konzylia, die im Essener Untersuchungsgefängnis untergebracht ist, hat jetzt vor Ablauf der gesetzlichen Frist durch ihren Verteidiger Revision beim Reichsgericht in Leipzig eingelegt. Langjährige Unregelmäßigkeiten beim Düsseldorfer Schlachtviehhof. TU. Düsseldorf, 10. Dezember. Der Pressedienst de lun zwischen verschiebene eine stillschweigende Vereinbarung getroffen war, an den Markttagen einen ansehnlichen Prozentsatz der aufgetriebenen Schweine, und zwar die besten und hochwertigsten Tiere, ohne Schlußschein zu schlachten und sie aus der Preisnotierung herauszulassen. Der Metzger kaufte vom Großhändler offiziell zum notierten Preis, während in Wirklichkeit ein ganz anderer Preis ausgehandelt war und der Landwirt nur den von der Notierungskommission festgesetzten Preis erhielt. So wurden z. B. am 25. April 1932 fast 42 v. H. des Auftriebes der Notierung glatt entzogen. Es besteht der Verdacht, daß vor der Durchgabe der Preisnotierung nach Berlin die Anzahl der auf diese Weise vorgeschlachteten Schweine beliebig in die einzelnen Schlachtwertklassen untergebracht wurden, um die Auftriebszahlen stimmend zu machen. Nach der Mitteilung des Pressedienstes der Stadt stehe unzweifelhaft schon heute fest, daß die Hauptschuld die jüdischen Großviehhändler treffe, die jahrelang ungestraft ihre Arbeit hätten verrichten können. Die weiteren Untersuchungen sind im Gange. Die Ritter vom heiligen Grabe im Kölner Dom. Gründung der deutschen Ordensprovinz. :: Köln, 10. Dezember. In Köln fand die Gründungsfeier der deutschen Ordensprovinz des„Ritterordens vom Heiligen Grabe“ statt. Dieser Ritterorden ist durch ein päpstliches Breve im Jahre 1932 neugeordnet worden und nimmt nunmehr die Bildung der noch nicht bestehenden Provinzen für die einzelnen Nationen vor. Der Orden verfolgt religiöse und caritative Ziele und hat besonders die Aufgabe der Erhaltung und Ausbreitung des Glaubens im heiligen Lande. Der Einladung des Statthalters der deutschen Provinz Fürst zu Salm=Reifferscheidt=Dyck waren u. a. auch der zweithöchste Würdenträger des Ordens, Exzellenz Mocchi aus Mailand mit Begleitung gefolgt. Die Ritter vom heiligen Grabe begaben sich in einem eindrucksvollen Zuge in ihrer Ordenstracht, in wallenden weiten Mänteln mit fünffachem roten Kreuz, zum Dome, wo Weihbischof Dr. Hammels in der Sakramentskapelle eine seierliche Messe las. Später schloß sich im Hotel Excelsior=Ernst, von dem die deutsche, die päpstliche und die italienische Fahne wehte, die Gründungsversammlung an. Die Kirche St. Andreas in Köln wird die Ordenskirche. Der Statthalter der deutschen Provinz, Fürst Salm=ReifferscheidtDyck, sowie einige andere Herren wurden mittags vom Kardinalerzbischof Schulte in Audienz empfangen. Der Nachmittag brachte eine Fahrt zum bergischen Dom, der alten Zisterzienser=Niederlassung in Altenberg. Dort sprach u. a. Dr. Valmar Cramer(Köln) über das heilige Land. amd= Warendorf, 10. Dez. Ueberfahren und getötet. Auf der Landstraße von Warendorf nach Sassenberg wurde der Schmied Wallmeier aus Hamm von einem Auto aus Hamm überfahren. W., der mit einem Fahrrade unterwegs war, kam bei der Glätte zu Fall. Er wurde eine Strecke mitgeschleift und erlitt so schwere Verletzungen, daß der Tod alsbald eintrat. omd= Leer, 10. Dez. Aus dem Konzentrationslager entwichen. Aus dem Konzentrationslager Börgermoor sind zwei Schutzhäftlinge entwichen. Ihre Verfolgung ist bereits aufgenommen. Aus dem Amtsgerichts= und Polizeigesängnis sind hier insgesamt fünf Schutzhäftlinge wieder auf freien Fuß gesetzt worden. hondelsnachrichten. Bremer Baumwolle. Bremen, 9. Dez. Januar B. 1080, G. 1078, bez. 1078; März B. 1103, G. 1102; Mai B. 1124, G. 1123, bez. 1124; Juli B. 1138, G. 1137, bez. 1137; Oktober 1157, G. 1155, bez. 1156 und 1157; Dezember B. 1070; Tendenz: stetig; Loco: 1140. Ostindische Baumwolle. Liverpool, 9. Dez. Loco Surtee F. G. 468; Broach F. G.(Good Staple) 397; M. G. Punjab=American F. G.(Good Staple) 426; Central Provinces Oomra Nr. 1 Staple Superfine 436; Bengal F. G. 348; Bengal Superfine 368; Sind F. G. 348; Sind Superfine 368. Liverpooler Baumwollkurse. * Liverpool, 9. Dez. Januar 501; Februar 501; März 502; April 503; Mai 504; Juni 505; Juli 506; August 507; September 508; Oktober 509; November 510; Dezember 501; Dezember 34 512; Januar 35 513; März 35 517; Mai 35 521; Juli 35 524; Loco 520. Tendenz: ruhig, stetig. Yorker Baumwollkurse. )( Newyork, 9. Dez. Loco 1020; Januar 999; Februar 1005; März 1012—1013; April 1019; Mai 1027; Junt 1034; Juli 1041; Oktober 1056—1058; Dezember 999; Zufuhren in Atlantischen Häfen 1; in Golf=Häfen 26; nach dem übrigen Kontinent 18; Export nach Japan und China 4. Tendenz: Gut behauptet. New Orleans Baumwolle. !! New Orleans, 9. Dez. Loco New Orleans 993: Januar 994—995; März 1010—1011; Mai 1025; Juli 1037; Oktober 1054; Dezember 993. Tendenz: gut behauptet. Preisnotierungen für Jute. + London, 9. Dez. 143; Febr.—März 13; Febr.—März 13. Jan.Geringere Marken: Dez.—Jan. Tendenz: stetig. Dez. Dez.—Jan. 14¼; Jan.—Febr. 14½; Statt jeder besonderen Anzeige. Heute morgen um 6 Uhr entschlief sanft, nach langjährigem Leiden, gestärkt durch den Empfang der heiligen Sterbesakramente, unsere liebe Schwester, Schwägerin, Tante, Großttante und Cousine, Maria Ressing im Alter von 69 Jahren. Um ein andächtiges Vater unser für unsere liebe Verstorbene bittet im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Heinrich Ressing. Rees, Königsbusch, Haag. Gladbeck, Münster, Geldern, den 9. Dezember 1933. Die Beerdigung findet statt am Dienstag, dem 12. Dezember 1933, morgene 9 Uhr, vom Sterbehause. Fallstraße 14. Darauf die feierlichen Exequien in der Pfarrkirche Borken i.W. Donnerstag, 14. Dezember 1933, Pferde=, Rindvieh= u. Schweinemarkt sowie Krammarkt. Der Magistrat. Die Westfälische Landeseisenbahn gibt zu den Markttagen Sonntagsrückfahrkarten zur Hin= und Rückfahrt nur an den Lösungstagen aus. Nat.=Soz. Kriegsopferversorgung Ortsgruppe Emmerich. Am 9. Dezember verschied unser Mitglied Herr Theodor Kock Die Beerdigung Tindet statt am Dienstag, dem 12. De zember, vormittage ½9 Uhr vom St. Willibrordus-Hospita aus. Beteiligung ist Pflicht! Holzverkauf. Am Entcheborn(Veslau) in Welte kommen am Mittwoch, dem 13. Dezember 1333, nachmittags 3,00 Uhr zum öffentlich meistbietenden Verkauf: 22,5 rm Birken-Rollen 62 rm Eichen-Stangen 23 rm Birken-Brennholz 8 Lose offenes Relsig Herzog von Croy’sche Forstverwaltung Dülmen l. Wests. Preisaussehreiben der Miva Gison-Vertenrr-Arbengemenscoft EV.) Becgungen verden rugeduc! noc Emendung von doppeltem Brielporte en Fliegerpete Posllte MIVA, Aschen, Stephenstreße 35 leder erbäll etwes. Besondere Preue undi Kotemore Ausbildung elsflugzeug, Auto., BoolsfOhrer, Freisloge. Walsen u. Schmuc eusUbersee, Freimerhen, Bôcher uie. Die beleidigende Aeuflerung, die ich über den Lehrer Wagner früher in Dülmen getan habe, bedaure ich und nehme sie zurück. Tolsemeyer. Tienounkt i8a,am ferner in den Freiberrlich von 9 Forsten des Gutes Devesbu am Mitiwoch. d. 18. Dezember. Holz=Verkäufe. In den Freiherrlich von Twickel'schen Forsten des Gutes Stovern bei Salzbergen verden am Dienstag. den 12. Dezember 1933. vorm. 10 Uhr. im Forstori Bruch, öffentlich neistbietend zum Verkauf ausgesetzt: 75.09 Im Eiche. II.—V. Stammklasse (Bretter. Halken. Sparren usw.). 366 gelp. Eichenpfähle, 5.85 Im Buche, il. u. III. Stammklasse. (Schneidhol). 49.8 rm Eichen= und Buchenbrennbolz. Treffpunkt Im Bruch. am Lichwea; Twichel'schen r a d. Rheine. vorm. 10 Ubr 31,07 Im Eiche, bis 13 m lang u. 53 em M.=Durchm. geelanet zu Schneid=, Bau= Geschirr= u. Pfahlyolg.(Einfriedlgungsplähle). 0,55 Im= 1 Buche. 4.4 m lang. 40 cm M.=Durchm.. Bretterstück. 1,46 Im Birke u. Erle, zu Holzschuben geelanet 0.66 im Tiche. Bauholz. 8.03 Im Niefer. bie 15 m lang u. 36 cm M.=Durhm. Bau= und Schneidhols, 10,00 rm Brennholg. 8 Flächen Abfallholg.(Buschen un Erdsenreiser). Fortletzung am Donnerstag, den 14. Des vormittags 10 Uhr. 20,08 Im Eiche. bis 15 m lana. 65 cn M=Durchm., Schneid=, Bau=, GeschirrPtahlholz.(50 Eintriedigungspfähle). 6.80 Im Buche. bis 10 m lang. u. 41 cm M=Durchm., Schneid= u. Brennhola. 8,96 Im Kiefer. bie 12 m lana und 28 cm M=Durchm, Schneid= u. Baubolg. 29,00 rm Eichen=, Buchen= u. Kiefernbrennholz 2 Flächen Abfallreiser. Treffounkt für beide Verkäufe in der Nähe des Pächters Schwert, Devesburg. Münster i. W., den 7. Dezember 1933. Freiheerlich von Tichelsche Hauptverwaltung. So glerig sind die Höhner nach Germa Körnertutter- und Legemehl: doppelt gerelnigt und amtIIch kontrolllert anos eigenes Fabrikat oaher Hand und sehr preiswert. aus erster Günstige Zahlungsbedingungen. Klavierhandelsgefellschaft mbH., Münster i. W., Hüfferstr 6. Fernruf 25179(am Schloßgarten). Das Festgescnenk fors leben Feldstecher Theatergläser beutsene Wertarbelt Optiker Overhage Olsseidorf Schadowstr. 14 Betten und wäsche am preiswertesten bei M. Holthaus Wio. Nünster. Ludgerivl. 5a. Booenste. oppione. Luter spottbillige ZahInngserleichterg. ezoichnaus Frich. Essen luvssenallee 68 Ford in SI: Muster. Badesalz und Mutterlauge zur Bereitung v. Bä= dern im Hause, liefert Jaline Königevorn in Unna=Kiniashorn. II Helratl Witwer. Ende 40, in ländl. Stadt. m 4 Kind. (6—14 J.) Arbeiter in sich. Stella., m. Haus u. gr. Gart. sucht Bekannt= schattm Madchen oder Wiiwe v. 37—47 J. w. Heir. Es muß kinderl.. ges. u kräft. sein. Etwas Verm erw. Verschmiea. Ehrenl. Off. m. Bild u. SB 127 a.d. Anz= Verw. der Zeno. Münster. Aus Raus. Rol und Garten Selbstversorgung mit Dünger Richtig behandelte Abfälle geben gute Gartenerde. Hauswirtschaftliches. Ein schönes Wohnzimmer. Architekt Dr. Oskar Wlach schaft, im Magen, vor allem nach Zufuhr von Wasser, stark anzuquellen. Eine zu große Ueberlastung der Verdauungsorgane kann zu Beschwerden verschiedenster Art führen, durch Empordrängung des Zwerchfells oder gar Lähmung des Darmes. Vernünftige, mäßige Mengen sauberen rohen Obstes sind dagegen durchaus zu empfehlen. Nur darf man das gesäuberte Obst nicht einfach hinunterschlingen, sondern man muß es gut durchkauen. Gekochtes Obst ist viel leichter verträglich als rohes, und zwar deshalb, weil die Quellbarkeit durch das Kochen verloren geht. Hieraus erklärt sich auch die gute Verdaulichkeit der durchgekochten Hülsenfrüchte. Die Leibschmerzen sowie das Gefühl der Spannung nach übermäßigem Genuß roher Kirschen bestehen bei gekochten Kirschen nicht mehr. Die viel erörterte Frage, ob es ungesund ist, auf Obst Wasser zu trinken, ist gerade in letzter Zeit von manchen Aerzten verneint worden. Man muß sich hüten, auf dem Gebiet der Ernährung einen allzu eifrigen Fanatismus mitzumachen. Die Moden wechseln hier auzu häufig. Der Arzt sieht gar nicht selten Fälle, in denen beim Uebergang von der gemischten zur Rohkost bald sich Störungen der Verdauungsorgane zeigen, die die Patienten nötigen, wieder zur gemischten und gekochten Kost überzugehen. Weder das Kauen noch die Magenverdauung können auf die Dauer bei allzu reichlicher Zufuhr von Pflanzennahrung das Kochen ersetzen. Die Rohkost leidet unter einer Armut an Eiweiß und Kochsalz, unter einem geringen Gehalt an Nährwerten, unter häufiger hygienischer Unzulänglichkeit, die zur Ursache verschiedenartiger Infektionskrankheiten wird, unter einer Schwerbekömmlichkeit für minderleistungsfähige Verdauungsorgane. Dies alles sind Schattenseiten, die bei einer Dauerkost unbedingt berücksichtigt werden müssen, abgesehen von dem ungünstigen Einfluß— in wirtschaftlicher Rücksicht Die Rohkost ist sehr teuer. Deutschland kann aber den Rohkostbedarf nur einige Monate mit heimischen Produkten decken, während die übrige Zeit des Jahres teures Obst eingeführt werden muß. Schon aus diesem Grunde, angesichts der Gefahr eines weiteren starken Steigens der Nahrungsmitteleinfuhr, ist es unmöglich, die Rohkost als alleinige Ernährung zu empfehlen. täglich und bejammernswert. Darum kann auch nur der so offenherzig sein, dessen Lebensführung eine hellsichtige Kritik verträgt. Und gerade davor müssen sich viele fürchten. Nicht jeder steht in voller Ehrlichkeit zu seinem Leben und Tun. Es gibt da vieles zu vertuschen. Der Schein regiert. In dem Bemühen, Tugenden herauszustellen— jeder Mensch tut das, es ist an sich harmlos — versucht man vor den Augen der Gäste sich selbst zu übertreffen. Auf den Kern der Dinge aber sieht der, In jedem Garten, auch im ganz kleinen, ergibt sich im Laufe des Jahres die Frage: Was macht man mit dem gejäteten Unkraut, mit den nicht verwendbaren Teilen des geernieten Gemüses, mit welken Blüten, die abgeschnitten werden mußten, mit alten Erdbeerpflanzen, die abgeräumt wurden, mit dem dürren Herbstlaub und mancherlei anderem, das nicht in das Bild eines gepflegten Gartens gehört? Und die kurze Antwort darauf lautet: einen Komposthaufen! Da meint nun der Anfänger im Gartenwerk vielleicht, das sei ein notwendiges Uebel, woran man nicht gern denkt. Aber damit zeigt er eben, daß er noch nicht richtig zu Hause in der Gartenwirtschaft ist. Der alte Praktiker schätzt seinen Komposthaufen hoch, er weiß, was er an ihm hat und pflegt ihn danach. Er empfindet ihn als ein notwendiges Glied in der Kette der Naturvorgänge, die sich in seinem Garten abspielen. Der Komposthaufen ist nicht nur ein Platz, wo man Ueberflüssiges, Häßliches, Unbrauchbares dem Auge entzieht, er ist zugleich eine Stätte des Werdens, ein Speicher neuen Lebens von dessen Vorräten der Garten sich besser ernährt. Der Kompost ist nämlich der billigste Dünger und wenn auch dem Stalldünger nicht gleichwertig, doch durch nichts anderes zu ersetzen bei der stetigen Verbesserung humusarmer Böden. Ein Kompost, der diese Wirkung in vollem Maße tut, entsteht freilich nur bei gehöriger Pflege der Abfallhaufen. Oft wird den Sommer über alles nur aufgehäuft, wie es gerade kommt, und im Herbst und Winter kümmert sich der Gartenbesitzer erst recht nicht darum, was daraus wird. Diese Gleichgültigkeit ist aber ebenso zu tadeln wie die verständnislose Behandlung des Düngerhaufens durch den Bauer. Was wir auf dem Komposthausen zusammentragen, das soll mit der Zeit zur Erde werden, zu Humus, wie der Gärtner sagt. Damit meint er eine besonders belebte Erde, die das Ergebnis von Fäulnis= und Zersetzungsvorgängen ist. Das Leben darin findet sich in mannigsacher Form vor, von den nur unter dem Mikroskop ertennbaren Kleinlebewesen bis zu den fetten Regenwürmern, und alle schaffen sie Gutes, indem sie Grobes zerkleinern und Festes auslösen oder löslich machen, den Bedürfnissen der Pflanzenwurzeln Rechnung tragend. Es sieht so aus, als könnten wir dabei wenig helfen. Das stimmt aber nicht. Die Bakterien, denen die erste Arbeit obliegt, brauchen zum Leben Luft, Wärme und Feuchtigkeit. Davon können wir die Wärme zwar nicht sehr beeinflussen, aber sie entsteht in dem gärenden Absallhaufen von selbst, in bezug auf die Luft und die Feuchtigkeit können wir dagegen viel dazu beitragen, daß der Kompost gedeiht. Luft bringen wir in den Komposthaufen durch Umstechen, und diese Arbeit, die in gewissen Abständen an jedem Haufen mehrmals wiederholt werden muß, bewirkt zugleich eine immer bessere Mischung der verschiedenen Bestandteile und fördert dadurch die weitere Zersetzung. Jeder kann das leicht selbst beobachten. Fährt man z. B. im Herbst einen großen Laubhaufen zusammen und läßt ihn unangerührt ein Jahr liegen, dann wird man im nächsten Herbst im Innern des Haufens das Laub noch fast unverändert finden. Schichtet man aber einen Haufen auf, indem man abwechselnd Gabeln von den Abfällen des Sommers, in denen sich alle möglichen Stoffe versammelt haben, und Gabeln voll Laub durcheinanderwirft, dann wird man schon im Frühjahr die einzelnen Bestandteile kaum noch bestimmen können. Wenn man auch, wie schon erwähnt, den Komposthaufen mehrmals im Jahre umsetzen soll, die schönste Zeit dafür ist jedenfalls der Spätherbst oder Winter, wenn kein Frost herrscht. Jetzt haben wir Ruhe zu dieser Beschäftigung, und um so sorgfältiger gehen wir dabei vor. Praktisch ist es, die Form des Haufens durch einen Rahmen aus starken Brettern vorzuziehen. Man kann sie, wenn der Haufen fertig ist, wieder wegnehmen, denn sie werden unnütz durch die Witterungseinflüsse zerstört. Allgemein üblich ist es, den Komposthaufen auf einer rechteckigen Grundfläche aufzubauen, wobei man in der Breite nicht über 1½ Meter hinausgeht. Wie schon angedeutet, kommt viel auf die gute Mischung der verschiedenen Abfälle an. Wer sehr sandigen Boden in seinem Garten hat, tut gut, den Kompost mit dünnen Schichten von Lehm zu durchsetzen. Das ist die einfachste und doch sehr wirksame Art, den Boden allmählich bindiger zu machen. Immer wird sich die Beimischung von Kalk empfehlen, und zwar als pulverisierter Aetzkalk. Man braucht den entstehenden Haufen damit nur von Zeit zu Zeit leicht zu überstäuben. Den fertigen, etwa reichlich meterhohen Haufen schließt man mit einer Erdschicht ab, er soll eine waagerechte Oberfläche haben und nach den Seiten möglichst gleichmäßig dachartig abfallen. Woher kommt nun die im Anfang für die richtige Entwicklung des Kompostes als notwendig bezeichnete Feuchtigkeit? Können wir uns da auf Regen und Schnee verlassen? Besser ist es entschieden, wir tun dies nicht, denn in vielen Gegenden genügen wenigstens im Sommer die Niederschläge keineswegs, um die Komposthaufen dauernd gut feucht zu erhalten. Hier hat man nun gute Gelegenheit, Jauche zu verwerten. Damit begießt man die Haufen alle drei bis vier Wochen gründlich. Zwischendurch kann man hier alles Aufwaschwasser verschwinden lassen. Mit jeder neuen Wachstumszeit im Garten beginnt man auch einen neuen Komposthaufen, und je nachdem, wie lange die Absälle brauchen, um vollständig zu vererden, wird man stets zwei oder drei Haufen verschiedener Reife nebeneinander haben. Den fertigen Kompost verbraucht man im Herbst oder Frühjahr zur Verbesserung des Kulturlandes und Düngung von Rasenflächen. Oft wird es sich empfehlen, ihn durch ein Erdsieb zu werfen, um gröbere Reste, die sich noch darin erhalten haben, auszusondern. Sie werden dem nächsten Haufen wieder einverleibt. Beim Umsetzen ist es wichtig, daß man senkrechte Schichten absticht, damit das Oben und Unten des bisherigen Haufens ganz und gar durcheinander kommt. Gesundheitspflege. Gedämpfte Rohkost=Leidenschaft. Die zunehmende Beliebtheit der Rohkost hat eine sehr zu begrüßende Steigerung des Obstgenusses zur Folge gehabt. Denn die Anhänger der Rohkost haben für Obst eine besondere Vorliebe. Es ist aber ein großer Unterschied, ob man das Obst, was wohl schon seit langem der Fall ist, als regelmäßige rohe Zukost zu sich nimmt, als eine Ergänzung der gemischten Nahrung, oder ob man ausschlienlich sich vom Obst ernährt. Hier muß der Arzt mitunter die Rohkostleidenschaft etwas dämpfen. Dr. v. Gordon führte kürzlich aus, wie häufig unmäßiger Obstgenuß zu gesundheitlichen Störungen führen kann. Nicht nur verdorbenes, krankes oder unreises Obst kann, wenn es auf einmal in großen Mengen einverleibt wird. zu einer Gefahr für die Gesundheit werden, sondern auch hygienisch=einwandfreies und reises Obst. Es ist nicht gleichgültig, ob man von Jugend auf gewohnt ist, reichlich Früchte zu essen, oder ob man plötzlich zur Früchtenahrung übergeht, so daß die normalen Verdauungsmittel den durch einen unmäßigen Genuß rohen Obstes plötzlich eintretenden Anforderungen nicht mehr genügen können. Viele Obstsorten haben die EigenGastfreundschaft. Gastfreundlichkeit ist eigentlich Menschenfreundlichkeit, den der verkennt das Wesen wahrer Gastlichkeit, der seine Bereitschaft, Gäste zu empfangen, in bestimmte Grenzen zwingt.„Wir haben Gäste heute?“ Das bedeutet in den meisten Fällen eine Hausfrau mit hochrotem Kopf, einige Stunden fieberhafter Vorbereitungen, eine Atmosphäre voll und Nervosität, die auch in Anwesenheit der Gäste Jeiterschwingt und den Erfolg des mühsam erkämpften Festtages sehr in Frage stellt. Man gibt sich ehrliche Mühe, dem Gast zu dienen, und doch ist diese Art so weit entfernt von wahrer Gastlichkeit. Aus der griechischen ebenso wie aus der germanischen Geschichte ließen sich unzählige Beispiele anführen für lauterste, schöne Gastfreundschaft. Wenn wir uns in die Gesänge der Odyssee vertiefen, finden wir Beweise genug, daß die Gastsreundschaft nicht nur im Hause des Edlen, sondern auch von jedem geringen Manne als hohe Tugend geübt wurde. Als Odysseus nach langen Irrfahrten in ärmlicher Kleidung sich seiner Heimat naht, nimmt ihn ein Sauhirt auf,„führt ihn hinein, hieß den folgenden Gast sich auf ein laubichtes Lager setzen und breitete drauf der buntgesprenkelten Gemse zottichtes Fell, das selber zum Schlafen ihm diente“ Und um das Mahl zu rüsten für ihn, den unbekannten ärmlichen Wanderer, „ging zu den Kofen er, worin der Ferkel Menge gesperrt war, und zwei nahm er heraus und schlachtete beide zur Mahlzeit“. Ein paar Einladungen zu dem und jenem Tage machen uns noch nicht gastfreundlich im eigentlichen Sinne. Erst wenn wir gewillt sind, den Freund an unserem täglichen Leben teilnehmen zu lassen, wenn wir vermögen, als Grundstimmung unseres Lebens die der Offenherzigkeit und Hilfsbereitschaft zu setzen, füllt sich ein Heim mit dem Geist echter, wärmender Gastlichkeit. Eine aufgepulverte, forcierte Geselligkeit vertreibt den feinfühligen Gast; er sucht das ruhige, gleichmäßige Alltagsgesicht des Hauses. Sucht er das wirklich? Sicher nicht jedes, denn mancher Menschen Alltag ist wirklich allEs ist nachgerade Mode geworden, Steine im Garten zu verwenden, um dadurch besondere Standorte für solche Pflanzen zu schaffen, die auf flachen Beeten entweder nicht recht wirken oder schlecht gedeihen würden. Es handelt sich da vor allem um Gewächse der Hochgebirge, die meist ganz freie und sonnige Plätze im Garten beanspruchen und viel Bodenfeuchtigkeit, aber keine stehende Nässe lieben. Nicht jeder, der seinen Garten recht reich mit bunten Blumen ausstatten möchte, träumt aber gleich von einem„Alpinum“, ein einfacher„Steingarten“ tut es meist auch schon. Manche Grundstücke fordern geradezu solche Anlagen, weil sie kleine Unebenheiten im Gelände aufweisen, um so weniger braucht man zu befürchten, daß etwas Unnatürliches herauskommt. Eine Bodenstufe von 20 bis 30 Zentimeter Höhe, durch eine Kante aus nicht zu kleinen der uns unvorbereitet besucht. Darum ist eine saubere Lebensführung Grundbedingung für das allezeit gastfreundliche Haus. Sie meinen, die Zeiten wären zu schlecht und würden allzu große Freigebigkeit unmöglich machen? Auch in diesem Punkte ist nur ein wenig Ehrlichkeit vonnöten, um auch hierfür eine Lösung zu finden. Siehe, Gast, wir haben wenig, aber was wir haben, das sollst du teilen önnen mit uns nimm und iß! Falsch ist auch hier, mehr scheinen zu wollen, als man ist. Der moderne Mensch hat noch kein ausgesprochenes Gefühl der Bejahung für seinen Nächsten. Zwar sucht er sich dazu zu erziehen, indem er wählerisch ein paar Auserlesene in Ehren anerkennt, sein Grundgefühl ist nur zu oft— Abwehr. Abwehr bei jeder Bitte, die ein Mensch vorträgt, Abwehr beim plötzlichen Klingelzeichen an der Wohnungstür zu unvorhergesehener Zeit, Abwehr bei jedem neuen Menschen, der in die Erscheinung tritt. Wir müssen lernen, unsere Ferkel zu braten für den Fremdling, gleich dem trefflichen Sauhirten, der den Odysseus speiste. Erst von dem Augenblick an, da wir aufhören, beim Klingeln ängstlich in die Höhe zu fahren und der Familie zuzuflüstern„Ich bin nicht zu Hause!", erst von dem Augenblick an, da wir„unser Herz auf nichts gestellt“ haben, das heißt also, es offen gemacht haben für die Welt, ohne Einschränkung und ohne engherzige Ansehung der Person und der Umstände, werden wir sprechen können von wahrhafter Gastfreundschaft. Ilse Deike. Steinen abgestützt, bietet schon allerlei natürliche Pflanzplätze für die„Steingartenpflanzen“, worunter man nicht nur Alpenbewohner versteht, sondern auch eigens für diesen Verwendungszweck gewonnene gärtnerische Züchtungen. Eine derartige Steinkante wirkt oft viel besser als eine niedrige Böschung, weil diese dem Auge nicht plastisch genug erscheint. Bei größeren Höhenunterschieden gliedert man den Abhang oder die Böschung durch senkrechte Mauern aus lose aufeinander gelegten Steinen, sogenannten Trockenmauern, in mehrere Stufen mit flacher geneigten Steinbeeten. Die Vorderfläche solcher Trockenmauern macht man nicht ganz lotrecht, damit das an ihnen herabrinnende Regenwasser in die Steinfugen zu den Wurzeln der Pflanzen geleitet wird. Die Steine werden mit Blühende Böschungen und Mauern Gebirgsblumen in Gärten der Ebene. Bist Du schon Mitglied der NS-Volkswohlfahrt? Wenn nicht, hole es sofort nach! möglichst dicken Erdfugen verlegt. Die dazu verwendete Erdmischung muß sich nach den Bedürfnissen der Pflanzen richten, die darin wachsen sollen. Den Beetflächen gibt man eine mehr oder weniger starke Neigung nach vorn. Außer dieser mehr regelmäßigen Gestaltung des Steingartens kann man aber auch kleine natürliche Felsengruppen frei zusammenstellen. Wenn das Bild mit der Natur vertraute Augen nicht beleidigen soll, dann darf man dabei allerdings gewisse Regeln nicht verletzen. Zunächst soll man in einem Garten nur eine Gesteinsart verwenden und nur in der ihr eigentümlichen Ausdrucksform. Es ist gefährlich, beim Aufbau besondere Wirkungen oder Mannigfaltigkeit zu erstreben. Von selber ergeben sich oft die besten Licht= und Schattenverhältnisse und damit malerische Eindrücke. Man hüte sich auch, ganze Gebirgszüge im Garten im kleinen darstellen zu wollen. Die besten Vorbilder in der Natur liefern kleine Steininseln, von Gewächsen fast überwuchert und dicht bemost. Wenn man sich die Steine mühsam zusammengeschleppt oder gar teuer gekauft hat, gerät man in die Versuchung, sie möglichst in ihrer ganzen Größe zeigen zu wollen, und so entstehen jene lächerlichen Gebilde, bei denen langgeformte walzenartige Steine steil frei in die Luft ragen wie die Mandeln auf dem Kuchen. Man vergesse nie, daß die Steine nicht um ihrer selbst willen da sind, sondern natürliche Standorte für Pflanzen schaffen sollen. Sie müssen den Eindruck erwecken, als lägen sie schon Jahrhunderte an ihrer Stelle und wären nur bei der Anlage des Gartens etwas mehr freigelegt worden, als wären sie nur die Kuppe eines unter der Erde steckenden Blockes, wenn auch nicht mehr von ihnen sichtbar ist als die Größe eines liegenden Hundes. Deshalb muß man es streng vermeiden, daß man von runden Formen die untere Wölbung bemerkt. Für das Aufeinandertürmen der Steine an einer Böschung mache man sich klar, daß in der Natur der rutschende Stein dadurch zur Ruhe kommt, daß sich seine längste Achse in die Richtung des Gefälles einstellt. Kommt dabei sein schwerstes Ende am tiefsten zu liegen, dann hält er andere nachrutschende Steine auf. Dabei schieben sich die Steine oft aufeinander und es entstehen treppenartige Absätze, wie man sie sich als Pflanzplätze wünscht. Auf die eine oder andere Weise kann man sich mit Hilfe von Steinen an Stelle langweiliger Rasenböschungen wahre Blumenparadiese schaffen, die vor allem im Frühjahr ihr wunderbares Leben entfalten. Man muß dann die Listen der Staudenzüchter fleißig studieren, um die richtigen Bewohner für die geschaffene Anlage kennen zu lernen. Ihre Zahl ist überraschend groß, aber die önsten und in der Kultur bequemsten bekommt man heute auch schon in kleineren Gärtnereien zu kaufen. Mit ihnen fange man an, es wird sich dann zeigen, ob die Freude an ihnen zur besonderen Steingartenliebhaberei Gehölzzucht im Garten. Wer einen oder ein paar Ligustersträucher in seinem Garten hat, kann sich leicht nach und nach Pflanzen für eine ganze Hecke heranziehen, denn vom Liguster wachsen reife Holzstecklinge leicht an. Hierzu wartet man die Ruhezeit der Laubhölzer, die mit dem Blattfall beginnt, ab. Vor Eintritt strenger Kälte muß das Holz aber geschnitten sein. Die Stecklinge werden wie die Edelreiser von Obstbäumen im Keller oder auch im Freien eingeschlagen. Die besten Stecklinge gibt das einjährige Holz, es kann aber unten auch etwas zweijähriges Holz daran bleiben. Die oft nicht ausgereisten Triebspitzen werden entfernt. Mit dem Stecken kann man etwa Ende März beginnen, wenn man offenen Boden hat. Am besten bereitet man dafür ein besonderes Beet mit nahrhafter lockerer Erde zu. Dann braucht man kein Pflanzholz, sondern drückt die Stecklinge einfach ein. Ein oder zwei Augen läßt man herausragen. Im Herbst kann man die Stecklingspflanzen dann schon an Ort und Stelle setzen, wo sie die Hecken bilden sollen. Dabei schneidet man sie kurz zurück, damit sie sich reicher verzweigen. Natürlich kann man die Stecklinge auch gleich so stecken, daß man nicht zu verpflanzen braucht. Man stecke sich dann aber außerdem einige auf ein Beet, um Lücken in der Reihe ausfüllen zu können, falls der eine oder andere Steckling nicht anwächst. Nahe verwandt mit den immergrünen Alpenrosen, den Rhodondendron, sind die laubabwerfenden Azaleen. Sie stellen die gleichen Ansprüche an den Boden, d. h. sie lieben als Moorpflanzen viel Humus. Sie schmücken den Garten nicht nur durch Blüten im Frühjahr, sondern durch prächtige Laubfarben im Herbst und bilden aufrechte stark verzweigte Sträucher, die in Kultur selten mehr als zwei Meter Höhe erreichen, gewöhnlich niedriger bleiben. Die mittelgroßen oder ziemlich kleinen Blätter fallen im Sommer wenig auf. In großer Fülle erscheinen aber die ansehnlichen, reichgetönten Blüten. Außer den wilden, aus Nordamerika, Östasien und dem Kaukasus stammenden Arten sind zahlreiche schöne Kreuzungen in Kultur. Kleintierzucht. Nutzenbringende Taubenzucht. Unter den Taubenrassen, deren Zucht als wirtschaft lich empfohlen werden kann, sind vor allem zu nennen die Luchstauben, die Koburger Lerchen, die Strasser und die Brieftauben, sowie die Kreuzungen dieser Arten untereinander oder auch mit unserer Feldtaube. Wo die Tauben beim Feldern in Gefahr kommen, abgeschossen zu werden, bevorzugt man weißbunte Arten. Die genannten Rassen zeichnen sich durch gutes und reichliches Fleisch und große Fruchtbarkeit aus. Von einem Zuchtpaare erhält man durchschnittlich 5 bis 6 Paar Jungtiere im Jahr, und die Jungen der ersten und zweiten Brut werden noch im selben Sommer zuchtfähig. Rhe Kheinla Nach dem Einmar die Bannerträger Sa Westfalen) erfolgte d Pr. Pentrup. Anschli turnwart Franz die L die Freiübung mi erhielten Sandrock(R vergebende Punktzahl schwung drehte sich der Westfalen. 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Hier erhielten Sandrock(R) und Seidler(W) die höchste zu vergebende Punktzahl 40 zugesprochen. Im Pferdschwung drehte sich aber das Blatt gewaltig zugunsten der Westfalen. Die Rheinländer hatten hier ihren besten Turner in Reinartz, der es auf 37,5 Punkte brachte. Westsalen holte hier gleich 14 Pluspunkte heraus und verschaffte sich somit einen Vorsprung von 13 Punkten. Am Barren kamen die Rheinländer wieder etwas heran. Die Höchstzahl von 40 konnte hier nur dem Vohwinkeler Sich zuerkannt werden, dagegen brachten es eine ganze Reihe Turner auf 39,5 Punkte. Im Pferdsprung drückte sich dann die große Ueberlegenheit der Rheinländer aus. Allerdings muß man berücksichtigen, daß einige westfälische Turner an diesem Gerät großes Pech datten. Mit 17 Punkten Vorsprung wurde diese Uebung beendet, sodaß das Rheinland eine Führung von 1441:1432 erzielte. Die Entscheidung sollte also am Reck sallen. Die Chancen der Westfalen lagen einige Zeit recht günstig. Als aber Klinger seine Uebung nicht in dem erwarteten Stil vollendete und mit nur 35 Punkten bewertet wurde, war die Niederlage der Westfalen besiegelt. Auch bei dieser Uebung gelang es in jeder Riege einem Turner, die Höchstpunktzahl zu erzielen, und zwar Sandrock(N) und Grüdelbach(W). Als bester Einzelturner erwies sich der Turnfesizweite Sandrock(Rheinland) mit 195 Punkten. Zweimal, in der Freiübung und am Reck wurde ihm die höchste zu erreichende Punktzahl zugesprochen. Mit 192,5 Punkten folgte der zweitbeste Turner, der Westfale Trostheim vor Chr. Stein(Rheinland) und Klinger(Westsalen), die es auf je 190 Punkte brachten. Gepückmarsch der Die Gruppe Berlin=Brandenburg der SA veranstaltete am Sonntag unter Führung ihres Sportreferenten Obersturmbannführers Glöckler einen Gepäckmarsa). Rund 1500 SA=Männer unterzogen sich der Prüfung für das allgemeine Turn= und Sportabzeichen. Die Riesenkolonne startete auf dem SCC=Platz am Eichskamp. Die eisglatten Straßen und die Belastung des Rucksackes mit 25 Pfund stellte an die Teilnehmer hohe körperliche Anforderungen. Die Ausfälle waren aber nur gering. Die beste Zeit für die 28 km betrug 3:44,05. Unter den Teilnehmern befanden sich neben dem einfachen SA=Mann auch Standarten=Führer Mende, Obersturmbannführer Glöckler und Sturmbannführer Berndt. Beginn der zweiten Serie. Um die Westfülische Meisterschaft im Handball. Dortmund. 10. Dezember. In der Gruppe Süd kam das mit Spannung erwartete Hauptspiel zwischen Schalke 04 und dem DCS Hagen nicht zum Austraa. da die Schalker um eine Verlegung des Spiels nachgesucht hatten, was von der in Frage kommenden Verbandsinstanz auch genehmigt wurde. So muß man auf eine Klärung in dieser Gruppe noch etwas warten. Die Dortmunder Polizei sollte gegen den Weidenau antreten. Die Weidenauer, die noch immer ohne einen Sieg sind, zogen es vor, zu Hause zu bleiben und verzichteten auf einen aussichtslosen Kampf. Nach der Erringung der beiden Punkte hat jetzt die Dortmunder Polizei gleiche Punktzahl mit D.S.C. Hagen. Der VfL. Hagen war in Welper. Die Platzbesitzer ließen sich durch die anfängliche Drangperiode nicht einschüchtern und kämpften von Anfang bis Ende unentwegt. Als bei Halbzeit die Seiten unentschieden 2:2 gewechselt wurden, sah es für die Jugendkraftler noch sehr gut aus. Erst nach einem gut eingeleiteten Angriff kurz vor Schluß konnten die Hagener durch ein diertes Tor den Sieg an sich reißen, nachdem die Gastjeber noch einmal bis auf 3:3 herankommen konnten. Eine gleichwertige Partie lieferte der TC WanneLickel dem Gastgeber TuS Hagen=Eilpe. Von der ersten bis zur letzten Minute war das Spiel sehr chnell und interessant. Mit 2:2 ging es in die Pause. letzte Spielhälfte brachte von beiden Seiten einen standiosen Kampf um die Punkte. Die Schlußleute waten aber derart stark, daß jeglicher Erfolg hüben und drüben vereitelt wurde. Es blieb den Mannschaften lichts anderes übrig, als sich brüderlich in die Punkte zu eilen. Die Ergebnisse waren: DIK. Welper— VfL. Hagen 3:4. TuS Hagen=Eilpe— TC Wanne 2:2. * In der Gruppe Nord fanden alle Spiele ihre ErFoigung. Eine Ueberraschung brachte der Tabellenletzte dahn=Minden zuwege, da es ihm gelang, den in oront erwarteten VfL. Münster zu schlagen. Die Minener waren gegen früher nicht wieder zu erkennen. Die annschaft zeigte keine Schwächen und es gelang ihr, on bis zur Pause mit 5:1 davonzuziehen. Die Gäste alten in der zweiten Hälfte etwas mehr vom Spiel, ennten jedoch die Niederlage von 4:8 nicht mehr abwenden. er Tabellenführer Hindenburg Minden sug die Polizisten in Münster glatt mit 14:6. Hier lautete beim Seitenwechsel der Vorsprung der Mindener schon 6:2. Arminia Bielefeld dagegen hatte es gegen Künsebeck nicht so leicht. Erst die Hergabe des ganzen Könnens der Elf sicherte ihr einen 9:7=Sieg(5:3). Ebenso hart umstritten waren die Punkte im Kampf Viktoria Recklinghausen— Preußen Paderborn. Erst im Endspurt konnten die Paderborner mit 8:5 (4:3) sich in den Besitz der Punkte setzen. Die Ergebnisse: Polizei Münster— Hindenburg Minden 6:14. Jahn Minden— VfL. Münster 8:4. Arminia Bielefeld— Künsebeck 9:7. Recklinghausen— Preußen Paderborn 5:8. Der deutsche Kraftfahrsport selbständig. Fachsäule XIII wird aufgegeben.— Verbindung bleibt bestehen. Der deutsche Kraftfahrsport wird im kommenden Jahre vor gewaltigen Aufgaben stehen. Die Industrie wird mit neuen Rennwagen und neuen Motorradtypen auf den Plan treten und wird die Farben des neuen Reiches auf in- und ausländischen Kampfplätzen zu verteidigen haben. Für diese Aufgaben bedarf er voller Selbständigkeit. Die Eingliederung in den Reichssportführerring als Fachsäule XIII. wie sie Ende Mai dieses Jahres vorgenommen wurde, ist daher durch eine Vereinbarung zwischen dem Reichssportführer, Gruppenführer von Tschammer und Osten, und dem Präsidenten der Obersten Nationalen Sportbehörde für die deutsche Kraftfahrt, Obergruppenführer Hühnlein, aufgegeben worden. Bestimmend hierfür war, daß die Arbeit des Reichssportführerringes hauptsächlich auf die eigentlichen Leibesübungen gerichtet ist. Die Verbindung des Kraftfahrsports mit der allgemeinen deutschen Sportführung wird dadurch sichergestellt, daß Obergruppenführer Hühnlein für seine Person weiter dem Reichssportführerring angehören wird, während Gruppenführer von Tschammer und Osten in die O.N.S. eintritt. Beide haben das Recht, ständige Vertreter zu bestimmen. Soweit gesetzgeberische Maßnahmen, Aufgaben der öffentlichen Verwaltung oder finanzielle Förderung durch das Reich in Betracht kommen, werden diese durch das Reichsverkehrsministerium, in dem bekanntlich im Frühjahr eine für alle Interessen der Kraftverkehrswirtschaft umfassende Abteilung geschaffen worden ist, wahrgenommen. Die O.N.S., in der nunmehr alle sportlichen Angelegenheiten zusammenlaufen, ist künftig ganz selbständig, und ihr Präsident, Obergruppenführer Hühnlein, ist der Führer des deutschen Kraftsports. UCJ.-Kongreß in Zürich. Weltmeisterschaften vom 11.-19. August in Leipzig. X Zürich, 9. Dezember. Unter dem Vorsitz des Vizepräsidenten Marzohl (Schweiz) trat am Samstag in Zürich die„Union Cycliste Internationale“ zu ihrem alljährlichen Kalender=Kongreß zusammen. Zu dieser Tagung hatten die Schweiz, Luxemburg, Frankreich, Belgien, Italien und Deutschland ihre Vertreter entsandt, für Deutschland nahm Eggerr=Berlin an der Sitzung teil. Hauptgegenstand der Beratungen war der nächstjährige Terminkalender des internationalen Straßenrennsports. Mit Rücksicht auf die Neuordnung im deutschen Straßrennsport waren von Deutschland keine Termine beantragt worden. Auch der Termin der nächstjährigen Rad=Weltmeisterschaften, die bekanntlich durch den Deutschen Radfahrer=Verband in Leipzig durchgeführt werden, wurde festgelegt. Die Titelkämpfe gehen vom 11. bis 19. August vor sich. Am Eröffnungstage finden der Kongreß und die Vorläufe zu den Fliegermeisterschaften statt, denen am nächsten Tag bereits die Endkämpfe folgen. Der 13. August ist für Mannschaftsrennen freigehalten, vom 14. bis 16. August tragen die Radballspieler ihre Titelkämpfe, am 17. August die Steher ihre Vorläufe aus, am 18. August folgen die Meisterschaftsrennen der Straßenfahrer und am 19. August wird die Weltmeisterschaftswoche mit dem Endlauf der Dauerfahrer abgeschlossen. Die Züricher Tagung behandelte außerdem noch die Amateurfrage, ohne aber zu irgendeinem Entschluß zu kommen. Berichte und Vorschläge werden der am indenden UJ= Februar in Paris stattfindenden Tagung vorgelegt SV. Höntrop spielt nur unentschieden. Die Sonne kam gestern stärker durch, als man erwartet hatte. Die Kälte war aber immerhin noch groß genug, um viele Besucher von den Spielplätzen fern zu halten. Der harte Boden stellte an die Spieler wieder große Anforderungen. In der westfälischen Gauliga kam nur ein Meisterschaftsspiel zum Austrag. Es hatte wohl jeder damit gerechnet, daß Arminia Bielefeld gegen SV Höntrop unterliegen würde. Als die Höntroper bei Halbzeit 2:0 führten, sah es auch ganz danach aus. Nach dem Wechsel holten die Arminen aber den Vorsprung auf und verwandelten ebenso wie Höntrop einen Elfmeter. Der FC Schalke 04 weilte in Osnabrück bei dem dortigen VfL. Die Schalker traten ohne Kuzorra an, waren jedoch auch so stark genug, um mit 5:1 die Oberhand zu behalten. Die SpVg Herten war einer Einladung des SV Rotthausen gefolgt und konnte hier nur zu einem mageren Unentschieden von 1:1 kommen. Es spielten: SB Höntrop- Arminia Bielefeld 3:3. X Höntrop, 10. Dezember. Bei den Höntropern fehlte der bewährte Läufer Ochs, der für einige Spiele ausgeschlossen ist. Die Mannschaft zeigte nicht die sonstigen Leistungen, was man wohl in Eishockeykampf im Berliner Sportpalast. Der Berliner Schlittschuh=Club. der sein erstes Spiel gegen AJK. Stockholm 0:3 verloren hatte, erkämpfte am zweiten Abend ein besseres Ergebnis 2:2(0:0, 0:1, 2:1). Unser Bild zeigt einen Augenblick aus dem Kampf: der Stockholmer Torwart Karlsson hat einen Angriff abgewehrt. erster Linie auf den hartgefrorenen Boden zurückführen kann. Die Bielefelder enttäuschten recht angenehm, ihr Spiel war sehr ideenreich und erfolgversprechend. Nachdem sie sich zuerst gefunden hatten, gewannen die Höntroper mehr und mehr an Boden und konnten die erste Spielhälfte mit einer 2:0=Führung abschließen. Das erste Tor der Gastgeber erzielte nach viertelstündigem Spiel der Rechtsaußen Timpert, der die gegnerische Verteidigung elegant umspielte und aus nächster Nähe unhaltbar einschoß. Nach weiterer Ueberlegenheit der Platzherren konnte der Mittelstürmer ungefähr in der 30. Minute zum zweiten Male erfolgreich sein. Nach der Pause änderte sich das Bild zu Gunsten der Gäste. Ihre energischen Angriffe schufen immer wieder brenzliche Situationen vor dem Höntroper Tor. Das erste Gegentor glückte dem vorzüglichen Bielefelder Halblinken nach ungefähr 10 Minuten. Derselbe Spieler konnte dann bald darauf durch famosen Kopfball die Partie remis stellen. In der 30. Minute ungefähr, nachdem die Arminen stark gedrängt hatten, verhängte der korrekte Schiedsrichter einen Elfmeter für Höntrop, der durch den Mittelstürmer verwandelt wurde. Kurz darauf sah sich der Leiter auf der Gegenseite zur gleichen Bestrafung gezwungen. Auch dieser Elfmeterball wurde von Bielefeld verwandelt. In den letzten 10 Minuten dominierten wieder die Höntroper, doch konnten die Gäste durch die gute Leistung ihres Torhüters das Unentschieden halten und somit einen Punkt retten. Sehr gut waren bei den Gästen der Halblinke, die Verteidigung und der Torwart. VfL Osnabrück- Schalke 04 1:5. Osnabrück, 10. Dezember. Auch ohne Kuzorra hate man von dem Westdeutschen Meister mehr erwartet. Nach 10 Minuten Spieldauer gingen die Gäste durch den Rechtsaußen in Führung. Eine Flanke des Rechtsaußen wurde kurz darauf durch den Halblinken zum zweiten Tor ausgewertet. Bei weiterer Ueberlegenheit der Schalker fiel ungefähr in der 30. Minute durch den Osnabrücker Rechtsaußen das Ehrentor, da Mellage zu weit nach vorn aufgerückt war. Nattkämper als Mittelstürmer stellte kurz vor der Pause das Halbzeitergebnis her. Auch im zweiten Akt spielten die Gäste überlegen. Ein Elfmeter wegen unfairen Spiels verwandelte Nattkämper zum vierten Tor. Die Gastgeber wußten dann eine Elfmeterchance nicht auszunutzen, der Halblinke schoß das Leder dem Schalker Torhüter direkt in die Arme. Kurz vor dem Abpfiff erzielte der Mittelstürmer den fünften Treffer. SB Rotthausen- Spielvereinig. Herten 1:1. X Rotthausen, 10. Dezember. Die Rotthausener traten mit einer völlig veränderten Mannschaft an, die sich sehr wacker gegen den Gauligisten schlug. 75 Prozent des Spiels gehörten den Platzherren. Aussichtsreiche Torgelegenheiten wurden aber von der Hertener Deckung zunichte gemacht. Die Seiten wurden torlos gewechselt. Nach Wiederanstoß gelang dem Linksaußen der Einheimischen eine gute Flanke zur Mitte, wo der Mittelstürmer in guter Position stand und unhaltbar zum Führungstreffer einsenden konnte. Gegen Schluß kamen die Besucher etwas besser auf. Eine Vorlage des rechten Läufers dirigierte der Linksaußen ins gegnerische Gehäuse. Ein knapper Sieg der Gastgeber wäre gerechter gewesen. Preußen Münster— Tus Bochum 1:1. Bei Halbzeit stand das Spiel noch 1:0. Nach Seitenwechsel holten die Gäste auf und vergaben den Sieg, indem sie einen Elfmeter=Ball auf den Torwart schossen. Mittelwestfalen. In der Gruppe Dortmund verlor Vorussia gleich im Anfang den Torwart und mußte so Westfalia Bochum einen knappen Sieg überlassen. Da Alemannia in Bo= chum gegen Preußen 0:1 unterlag, ist die Tabellenführung mit einem Spiel mehr wieder an Westsalia übergegangen. Ebenso setzte sich Arminia Marten über Tus Bochum. Borussia Dortmund— Westsalia Bochum 2:3. Arminia Marten— BV Linden 2:1. Preußen Bochum— Alemannia Dortmund 1:0. STV Werne— VfL Hörde 3:0. In der Gruppe Gelsenkirchen ist Castrop 02 zurückgefallen. Westfalia Herne führt mit 16 Punkten vor Union Gelsenkirchen mit 15 und Castrop 02 mit 14 Punkten bei j* 11 Spielen. Castrop 02— Union Gelsenkirchen 0:2. Horst=Emscher— Gelsenkirchen 07 2:1. Germania Herne— Tbd. Eickel 0:2. Falke Gelsenkirchen— Westsalia Herne 2:5. V. Bottrop— SV. Rotthausen ausgesallen. Nordwestfalen. Borussia Rheine befestigte die führende Tabellenposition durch einen 2:0=Sieg über Greven 09. Der Erfolg stellte sich aber erst nach der Pause ein, als die Grevener stark nachließen. Die Seiten wurden torlos gewechselt. Mit 4:0 holte Union Necklinghausen den höchsten Sieg heraus. Saxonia Münster konnte nur in den ersten 45 Minuten gefallen. Als die Recklinghäuser nach der Pause mächtig aufdrehten, war es um die Gäste geschehen. Der zweite Recklinghäuser Verein, Recklinghausen 13, zeigte in beiden Halbzeiten gegen Münster 08 das bessere Spiel. Der Sieg von 2:0 war durchaus verdient. Mit dem gleichen Ergebnis siegte Vorwärts Gronau über seinen Gastgeber Gronau 09. Auch hier stand das Ergebnis bei der Pause noch 0:0. Recklinghausen 13— Münster 08 2:0. Borussia Rheine— Greven 09 2:0. Gronau 09— Vorwärts Gronau 0:2. Inion Recklinghausen— Saxonia Münster 4: Ostwestfalen. Die führenden Hammer Polizisten leisteten sich durch ein sehr schwaches Spiel gegen Bielefeld 06/07 einen Punktverlust. Die Hammer fanden unerwartet harten Widerstand, und es gelang ihnen nur ein Unentschieden von 2:2. Die Bielefelder führten bei Halbzeit mit 1:0. Der VfB Bielefeld besuchte Paderborn 68 und konnte dort ebenfalls nicht zum Sieg kommen. Das Spiel war in der zweiten Hälfte sehr hart. Als der Schiedsrichter einen Spieler von Paderborn des Platzes verweisen wollte weigerte sich dieser, und so sah sich der Leiter gezwungen, 10 Minuten nach der Pause beim Stande von 2:1 für Paderborn den Kampf abzubrechen. Westfalia Brackwede empfing Unna 08 und konnte mit 3:2(1:1) den dritten Sieg erkämpfen. Teutonia Lippstadt kehrte aus Bünde mit einem 2:1=Sieg heim. VsB Bünde— Teutonia Lippstadt 1:2. Vieleseld 06/07 PSV Hamm 2:2. Westsalia Brackwede— Unna 08 3:2. Paderborn 08— VsB Bieleseld 2:1. Fußball in der Sammer Kante HSV in Hochform Das Hauptinteresse konzentrierte sich auf den Kampf gischer der heimischen Bezirksligisten HS V und Bockum=Hövel, beide in ihren run die beide in ihren Gruppen aussichtsreich an der Spitze liegen. Dieser Kräftevergleich Ost gegen West, Vorort gegen Stadtmetropole endete mit einem großen Sieg der HSVer, die schon in der ersten Halbzeit mit 2:1 den Ton angaben und nach Wechsel durch ausgezeichnete Leistungen ihres Sturmes zum 4:1=Triumph kamen. Der Dritte im Bunde der Bezirksklasse, der Polizei SV Hamm, mußte in Bielefeld froh sein, auf dem gefährlichen Gelände der Sp. Vg. 06/07 wenigstens einen Punkt mit 2:2 zu retten, nachdem es lange schien, als würden die Bielefelder Sieg und beide Punkte daheim behalten. In der Kreisklasse gab es einige„Sensatiönchen“. Der SuS 05 Hamm. der sich immer noch Hoffnungen auf Meisterschaft und Aufstieg machte, spürte den jähen Leistungsfortschritt des TuS Lohauserholz, der schon bis zum Wechsel mit 1:0 in Führung lag, aber erst nach der Halbzeit zur vollen Form auflief. Da mußten sich die Spiel=Sportler in die Defensive verziehen und sich am Ende mit 1:3 geschlagen geben. Jawohl:„Hölzken marschiert!“ Der BV Hamm 09 hat sich langsam gefunden. Der BV Heeren 09. der noch am Vorsonntag den VfK Hamm überfuhr, konnte sich zwar bis zum Wechsel mit 3:0 zur Geltung bringen doch schaffte der ungestüme Tatendrang der 09er Schritt um Schritt den Ausgleich. 3:3! Der augenblickliche Tabellenführer VfR Heeßen hatte mit dem SV Kaiserau mehr Mühe als erwartet. Halbzeit führten die übereifrigen Kaiserauer sogar mit 2:0, dann aber setzte sich die technische Reife unter des Ex=09ers Franz Edelkötters Führung siegreich durch. Im letzten Augenblick gelang sogar das S tor: 4:3! diegUeberraschend kommt schließlich noch das Unentschieden von Kamen, wo der VfL 54 sich mit einem 2:2=Unentschieden gegen den Tus 09 Bergkamen bescheiden mußte. Die Kette der Ueberraschungen schloß mit dem Sieg des VfR Soest über den BV Königsborn, der gegen die Angriffsfreudigkeit des auf eigenem Gelände sehr tüchtigen Soester Sturms wenig ankam und zum Schluß 1:0 unterlag. In der zweiten Kreisklasse fiel in Herringen die Entscheidung um die vorläufige Tabellenführung. Der SS Soest sicherte sie sich mit einem knappen, aber verdienten 3:2=Sieg über den dortigen HSV, der schon bei Halbzeit 1:2 zurücklag. Die DIK Teutonia Hamm zog daheim wieder alle Register ihres technisch reisen Könnens und fertigte den Werksportverein Hamm mit 8:4 ab. und zwar durch den ausgezeichneten ndspurt, denn bis dahin standen die Aussichten mit 5:4, noch auf pari. Handball. Hier fiel auf der HSV-Kampfbahn eine wichtige Vorentscheidung. Der SV Werries wahrte seine Spitzenstellung auch fürderhin ohne Punktverlust, denn der vorjährige Meister HSV Hamm unterlag ihm nach spannendem Spiel 2:4. Die klassenhöhere Polizei Hamm mußte bei der DIK Teutonia Hamm in ein gerechtes 7:7(5:5) willigen, während der VfR Heeken im Punktekampf mit dem TV Eintracht Hamm zu einem neuen Erfolg kam 4:2, Halbzeit 4:1. VfL Benrath. Duisburger FV 08 und Hamborn 07, siegreich, sodaß der Vorsprung der Düsseldorfer sich wieder vermindert hat. Duisburg 99 zeigte sich den Essener Schwarz=Weißen mit 3:0 überlegen, und auch der SC Borussia M.=Gladbach unterstrich seine Formverbesserung durch einen 4:2=Sieg über den Tabellenletzten SchwarzWeiß Barmen. Fortuna Düsseldorf— SV Rheydt 2:2. Südwestfalen. Auch hier verliefen die Kämpfe den Erwartungen entsprechend, jedoch hatten es die Favoriten nicht leicht. So mußte Milspe 11 in Lichtenplatz alles aus sich herausgeben, um mit 2:1 die Punkte entführen zu können. Mit dem gleichen Ergebnis holte sich Witten 92 von Hagen 72 die Punkte. In diesen beiden Spielen gab das größere Stehvermögen den Ausschlag für den Sieg. Jedesmal war der Halbzeitstand unentschieden, bei Hagen 0:0 und bei Lichtenplatz 1:1. Der Tabellenführer FC Schwelm kehrte von Siegen, wo die Sportfreunde der Gegner waren, mit 2:0 siegreich heim. Hier stand das Endergebnis schon bei der Pause fest. Hagen 1872— Witten 1892 1:2. SC Lichtenplatz— Milspe 11 1:2. Sportfreunde Siegen— FC Schwelm 0:2. Nieterrhein. Im Gau Niederrhein gab es keine besonderen Ueberraschungen. Lediglich der Deutsche Meister Fortuna Düsseldorf enttäuschte etwas und kam gegen den Rheydter Spielverein nur zu einem Unentschieden, nachdem die Gäste bei der Pause sogar mit 1:0 in Führung gelegen hatten. Dagegen blieben die Verfolger von Fortuna, Zu dem Spiel hatten sich nur 1500 Zuschauer eingefunden, die beinahe eine gewaltige Ueberraschung erlebten, denn der Deutsche Meister konnte gegen den Rheydter Spielverein, trotzdem er mit Ausnahme von Bornefeld komplett antrat, nur mit Mühe und Not ein Unentschieden erzielen. Die Fortunen hinterließen einen schwachen Eindruck, vor allem konnte Bender nicht gefallen, und auch der Angriff zeigte nur selten eine geschlossene Aktion. Das Aufbauspiel der Läuferreihe, sonst die Stärke der Düsseldorfer, ließ ebenfalls sehr zu wünschen übrig. Die Rheydter haben den Teilerfolg ihrem großen Eifer zu verdanken. Die Elf trat mit zwei Nachwuchsspielern, Hammacher und Vehling, an, die sich gut bewährten. usgezeichnet war auch die Abwehr, die dem FortunenSturm hart zusetzte und erst kurz vor Schluß den gleich zuließ. Oesterreich-Holland 1:o AusAlemannia Aachen— Duisburg 08 1:2. Duisburg 99— Schwarz=Weiß Essen 3:0. Hamborn 07— VfL Preußen=Kreseld 3:0. SC Vorussia Gladbach— Schwarz=Weiß Barmen 4:2. VfL Benrath— BV Preußen Essen 2:0. Mittelrhein. Köln=Sülz 07— Westmark Trier 1:0. Mülheimer SV— Kölner SC 99 4:2. Bonner FV— Rhenania Köln 4:1. FV Neuendorf— VsR Köln 3:4. Eintracht Trier— Fortuna Kottenheim 6:2. Nordhessen. Im Gau Nordhessen ist die Mannschaft von Borussia Fulda wieder groß in Form. Nach dem 6:1=Sieg über die neue Vereinigung Chattia Kassel haben die Borussen den Anschluß mit dem bereits führenden FC 93 Hanau hergestellt. Chattia Kassel— Borussia Fulda 1:6. Hessen Hersseld— Kurhessen Kassel 1:0. VfB Friedberg— Spielverein Kassel 3:1. Kurhessen Marburg— SC 03 Kassel 2:3. Fußball im Reich. Südwest. Der übliche Führungswechsel im Gau Südwest, der von Sonntag zu Sonntag eintritt, blieb auch diesmal nicht aus. Der Tabellenführer FSV Frankfurt mußte in einem dramatischen Kampf gegen Wormatia Worms die Punkte abgeben. Die Frankfurter lagen nach dem torlosen Seitenwechsel mit 2:0 in Front, aber in den letzten Minuten rissen die Wormser noch mit 3:2 den Sieg an sich. Die Frankfurter haben jetzt die Führung an die Offenbacher Kickers, die daheim den FK Pirmasens mit 2:0(0:0) besiegten, abtreten müssen. Die Kickers führen mit 13:5 vor Wormatia Worms mit 12:6 und FSV Frankfurt mit 12:8 Punkten die Tabelle an. Kickers Ofsenbach— FK Pirmasens 2:0. Phönig Ludwigshafen— Eintracht Franksurt 2:3. Wormatia Worms— FSV Franksurt 3:2. SV Wiesbaden— Alemannia-Olympia Worms 2:0. FV 05 Mainz— Sportfreunde Saarbrücken 2:1. Sachsen. Schwere Arbeit hatte im Gau Sachsen der VfB Leipzig, der im Lokalderby Wacker mit 1:0(1:1) das Nachsehen gab. Der VfB hat damit den führenden Dresdner SC erreicht. Wacker Leipzig— VsB Leipzig 0:1. Vogtl. FC Plauen— SuBC Plauen 4: SC Planitz— BsB Glauchau 5:2. Brandenburg. Viktoria gegen Hertha 5:0 Berlin, 10. Dezember. Im Mittelpunkt der Sonntags=Fußballkämpfe im Gau Brandenburg stand das Spiel der Spitzenmannschaften von Viktoria und Hertha vor 10 000 Zuschauern auf dem Preußen=Platz. Wohl niemand hatte erwartet, daß Hertha mit 5:0 geschlagen das Feld verlassen würde. Wohl ist der Sieg Viktorias verdient, aber zahlenmäßig viel zu hoch ausgefallen. Hertha spielte nicht schlecht, aber unproduktiv. Bezeichnend ist, daß im Angriff der alte Ruch der beste Mann war. Zeitweise war die Meisterelf sogar stark überlegen, die Verteidiger standen mitunter auf der Mittellinie, aber es wurde nicht einmal der Ehrentreffer erzielt. Der Sieg Viktorias kam zustande, da Hertha einen sehr schwachen Ersatztorhüter zur Stelle hatte. X Amsterdam, 10. Dezember. Nach den Gastspielen in England trug Oesterreiche Nationalmannschaft auf der Heimreise am Sonntag Amsterdam noch einen Fußball-Länderkampf in Holland aus. Wegen des starken Frostes waren alle Meiner. schaftsspiele in Holland abgesagt und aus diesem Grundhatte das Länderspiel in Amsterdam mit 30 000 B. suchern ein zahlreiches Publikum gefunden. Das Splgl. seld war durch Strohmatten gegen den Einflus der außerordentlichen Kälte geschutzt worden und präsentierte sich in bester Verfassung. Die Holländer lieferten den österreichischen Berufsspielern einen ausgezeichneten Kampf und waren sogar in der ersten Viertelstunde leicht überlegen. Sie ließen in den ersten 45 Mi. nuten die Gäste kaum zur richtigen Entfaltung kommen Erst nach der Pause setzte sich das technisch reifere Können der Oesterreicher durch. Es reichte aber nur zu einem Treffer, den nach schöner Vorlage des rechten Flügele der Halbrechte Bican bald nach Wiederbeginn erzielte Beim Stande von 1:0 für Oesterreich blieb es auch hie zum Schluß, da auch Holland mit gutgemeinten Angriffen gegen Spielende keinen Erfolg hatte. Oesterreich hat den knappen Sieg dank der besseren technischen Leistungen klar verdient. Bei den Holländern war der Torhüter van der Meulen, der sich mit diesem Spiel vom aktiven Fußballsport zurückzieht, der beste Mann. Kottbus=Süd— Tennis=Borussia 1:7. Minerva— VsB Pankow 2:1. Union Oberschöneweide— Spandauer SV 2:1. Berliner SV 92— Blau=Weiß 3:3. Wacker 04— BV Luckenwalde 1:1. Baden. Im Gau Baden konnte Waldhof Mannheim SC Freiburg mit 3:1 schlagen und mit 12:6 Punkten allein den Spitzenplatz der Tabelle einnehmen. Es folgen mit 11:7 Punkten VfR Mannheim, der gegen den Karlsruher F9 nur 2:2(0:1) spielte. SC Freiburg— SV Waldhof 1:3. Karlsruher FV— VfR Mannheim 2:2. Württemberg. Württemberg führte am kupfernen Sonntag Spiele für die Winterhilfe durch. Der Hauptkampf fand in Stuttgart zwischen den Städtemannschaften von Stuttgart und Karlsruhe vor 6000 Zuschauern statt. Der Sieg der Karlsruher ohne die Spieler des KFV mit 2:1(1:0) ist immerhin bemerkenswert. (Städtespiele für das Winterhilfswerk). Stuttgart— Karloruhe 1:2. Ulm— Stuttgart 3:4. Heilbronn— Pforzheim 1:2. Ludwigsburg— Heilbronn/ Böckingen 3:s. Bayern. 1860 München— SgVG Fürth 0:2. Wacker München— FV Würzburg 04 2:2. 1. FC Nürnberg— Bayern München 2:2. ASV Nürnberg— FC München 2:3. Schwaben Augoburg— Jahn Regensburg 2:1. Schweinfurth 05— 1. F. C. Bayreuth 5:3. Deutschland unterliegt im Radlaͤnderkamp Niedersachsen. Im Gau Niedersachsen behielt Arminia Hannover in einem torreichen Spiel über Hildesheim 06 mit 5:4 (2:0) die Oberhand und führt jetzt mit 15:3 Punkten vor Algermissen mit 13:5 allein die Tabelle an. Arminia Hannover— Hildesheim 06 5: Werder Bremen— Bremer SV 2:1. VsV Peine— Hannover 96 2:2. Dresden gewinnt ven Mutschmann-Pokal. S Dresden, 10. Dezember. Tagung der Deutschen Sportbehörde. Berlin, 10. Dezember. Entscheidungen von großer Bedeutung machten die Sitzung mit den an der Front stehenden Führern notwendig, und dieses ist der eigentliche Grund der Führertagung, die von Dr. Ritter von Halt geleitet wurde. Sämtliche Gauführer des Leichtathletikverbandes sowie der Führer des Deutschen Fußballbundes, Linnemann, mit seinen engsten Mitarbeitern waren vertreten. Dr. Ritter von Halt gab zunächst die Richtlinien für die Handball= und Leichtathletikordnung bekannt. Im Mittelpunkt standen die Olympiavorbereitungen auf der Tagesordnung, die für den Deutschen Leichtathletikverband als Hauptträger der olympischen Spiele von besonderer Bedeutung sind. Die gesamte Vorarbeit ist in die Hand des DSB.=Sportwarts Busch gelegt, dem der Frauensportwart der DSB., Voß, der Volksturnwart der DT. Schmid sowie die Trainer Waitzer und Brechemacher und der Zehnkampf=Meister Sievert zur Verfügung stehen. Das Hauptquartier der Olympiavorbereitung wird im Verbandsheim Ettlingen liegen, das zu einer Führerschule des Deutschen Leichtathletikverbandes ausgebaut ist. Von hier aus werden in allernächster Zeit in allen Teilen des Reiches Olympia=Vorbereitungskurse veranstaltet werden und damit die gewalige Arbeit, die der Deutsche Leichtatbletikverband in den nächsten Jahren ihren Stempel aufdrücken wird, auf der ganzen Linie in Angriff genommen werden. Der Endkampf um den vom Reichsstatthalter Mutschmann gestifteten Pokal zu Gunsten der Altershilfe in Sachsen führte am Sonntag vor 8000 Zuschauern in Dresden den Dresdener Sportklub und die Sportfreunde Dresden zusammen. Erwartungsgemäß siegte der Dresdener SC über den der Bezirsklasse angehörenden Gegner 6•1(4:1). Allerdings setzten sich die Sportfreunde recht tapfer zur Wehr und lieferten der Meisterelf einen sportgerechten, stets offenen Kampf. Ein Alleingang von Sackenheim brachte dem Dresdener SC die Führung ein, doch wenig später fiel durch Gläser der Ausgleich. Bis zum Halbzeitpfiff fielen noch drei weitere Tore für den Dresdener SC, sodaß beim Stande von 4:1 die Seiten gewechselt wurden. Nach Halbzeit reihten Hoffmann und Schlösser noch zwei weitere Treffer an. Der zusammen mit Walter Schmidt dem Spiele beiwohnende Reichsstatthalter Mutschmann überreichte nach dem Kampfe der siegreichen Mannschaft den wertvollen Wanderpreis, um den bestimmungsgemäß nun in jedem Jahr von Sachsens besten Fußballmannschaften gestritten wird. Paris, 10. Dezember. Nachdem am Vorsonntag der 1. Länderkampf gegen Frankreich in der Westfalenhalle den Deutschen einen klaren Sieg gebracht hatte, konnten heute auf der Pariser Winterbahn die Franzosen den 8. Länderkampf Frankreich—Deutschland überlegen mit 2:0 im Gesamtergebnis gewinnen. Weder unsere Flieger Engel und Richter noch die Steher Möller, Metze und Schindler vermochten sich gegen das französische Aufgebot durchzusetzen. Bei den Fliegern lautete das Gesamtergebnis 14,5:17,5, bei den Stehern 11:19. Die deutsche Kolonie war äußerst stark vertreten; unter den Zuschauern bemerkte man u. a. auch den deutschen Botschafter Köster. Der deutsche Fliegermeister Albert Richter gewann lediglich seinen Zweierlauf gegen Michard und teilte sich mit Gerardin im Zeitfahren in den Sieg, während die drei Läufe der Dauerrennen von Weltmeister Lacquehay(2) und Wambst gewonnen wurden. Der Pariser Sportpalast war ausverkauft. Zeitfahren. 250 m=Fliegerstart: 1. Richter und Geradin je 14,8 Sek., 3. Michard 15,6, 4. Engel 15,8. Fliegertreffen. 1. Lauf: 1. Michard, 2. Engel; 2. Lauf: 1. Gerardin, 2. Richter; 3. Lauf: 1. Gerardin, 2. Engel; l. Lauf: 1. Richter, 2. Michard; 5. Lauf: 1. Michard, 2. Richter, 3. Engel, 4. Gerardin. Gesamt: Frankreich 14,5 P., Deutschland 17,5 P. Dauerrennen. 1. Lauf: 1. Wambst 26:25,4, 2. Schindler 220. 3. Möller 230. 4. Paillard 430 m zurück. 2. Lauf: 1. Lacquehay 26:20, 2. Wambst 350, 3. Schindler 460, 4. Metze 630 m zur.; 3. Lauf: 1. Lacquehay 26:17,8, 2. Paillard 130, 3. Möller 680, 4. Metze 790 m zurück. Gesamt: Frankreich 11 P., Deutschland 19 P. Vorgabefaharen. 1000 m: 1. Gerardin. 2. Engel, 3. Richter, 4. Tonnellier, 5. Michard. Deutsche Rennfahrer im Ausland. Lohmann gibt ein gutes Debut. Nordmark. Im Gau Nordmark gab es am Sonntag das bedeutende Zusammentreffen zwischen dem HSV mit dem Führer Eimsbüttel. Der HSV gewann vor 10 000 Zuschauern knapp aber verdient mit 3:2(1:0) und brachte damit Eimsbüttel die erste Niederlage bei. Die HSVer lagen mit drei Toren in Front, aber erst dann konnten die Eimsbütteler zwei Tore erzielen. Recht knapp gewann auch Holstein Kiel in Kiel über Viktoria Wilhelmsburg mit 4:3(1:2). Holstein ist bei acht Spielen mit 13:3 Punkten Führer vor HSV mit neun Spielen und 13:5 Punkten, während Eimsbüttel mit nur sieben Spielen mit 12:2 Punkten gleich auf den dritten zuricgefallen ist. Hamburger SV— Eimsbüttel 3:2. Holstein Kiel— Viktoria Wilhelmsburg 4:3. In Antwerpen versuchte sich der junge Bochumer Steher Lonmann, der kürzlich in Dortmund Weltmeister Lacquehay geschlagen hatte. Lohmann hinterließ einen guten Eindruck, scheiterte aber an der Unkenntnis der Bahn und wurde mit 42,320 km nur Dritter hinter dem in allen Läufen siegreichen Franzosen BlancGarin(45 km) und Seynaeve(44,130 km). Den Fliegerkampf holte sich der belgische Exmeister Arlet vor seinem Landsmann Huybrechts und dem Italiener Martinetti. Die Brüsseler Winterbahn stand im Zeichen der letzten Vorprüfung für das Sechstagerennen. In dem Mannschaftsrennen über 144 Minuten siegten die Belgier Depauw=van Nevele mit 112,125 km und Rundenvorsprung vor A. Buysse=Deneef, denen eine weitere Kunde zurück die Franzosen Mouton=Boucheron folgten. Das deutsche Paar Hürtgen=Ippen gelangte mit drei Verlustrunden auf einen achtbaren vierten Platz. Zims=Küster gaben vorzeitig auf. Der deutsche Stehermeister Erich Metze startete in Basel. wo er trotz Gewinn eines Laufes im Gesamtergebnis mit 6 Punkten nur zweiter hinter dem französischen Weltmeister Lacquehay(5 P.) vor Gilgen (8 P.) und Wanzenried(11 P.) wurde. Das Mannschafts=Omnium holten sich die Spezialisten RichliDinkelkamp vor Bühler=Müller und Lemoine=Dayen. Neue Winterbahn in Kopenhagen. Mißglückter Rekordversuch von Lenkitsch. in Düsseldorf. Schutz der Sportanlagen. Das Reichskabinett hat in seiner Sitzung am Freitag ein Gesetz über die Beschränkung der Nachbarrechte geaenüber Betrieben, die für die Volksertüchtigung von besonderer Bedeutung sind, beschlossen. Danach wird eine Klage auf Einstellung solcher Betriebe wegen nachterliger Einwirkungen auf benachbarte Grundstücke ausgeschlossen. Auch die Klage auf Herstellung von Einrichtungen, die die nachteiligen Einwirkungen mindern, faul weg. Es handelt sich hierbei um einen besonderen für Anlagen zur Pflege aller Arten des Sports. Hondball. Gau Niederrhein. alemannia Aachen— Tgde. Benrath 81 6:3. TV Stoppenberg— Tura Barmen 5:11. Gau Mittelrhein. TV Kalk— Polizei Köln 6:4. ASV Köln— Kölner BC 6:8. irg/ Mülldorf— TV Gummersbach 6:3 abgeMülheimer SV— VsB Köln 7:5. Post SV Trier— TV Urmitz 4:4. V Koblen, Mülheim— SSV Koblenz 8:ll. Gezirksklasse M. Auch Kopenhagen soll jetzt eine Winterradrennbahn erhalten, nachdem in den letzten Jahren verschied n Großstädte anderer Nationen Winterbahnen eröf haben. Der Dänische Radfahrer=Verband hat bereitPläne bei dem deutschen Architekten Clemens Schürmann(Münster), der schon viele derartige Anlagen schaffen hat, angefordert. Die Holzbahn soll in e Länge von 180 m in das Kopenhagener Forum eingel A. werden. Das populäre Sportbad an der Kettwigerstraße in Düsseldorf wickelte am Samstag abend ein interessantes Schwimmfest ab. Im Mittelpunkt des Abends stand der offizielle Rekordversuch des jungen Aachener Schwimmers Otto Lenkitsch, der sich die Aufgabe gestellt hatte, den von Raymond Deiters=Köln über 200 m Kraul mit 2:16,1 gehaltenen deutschen Rekord zu unterbieten. Der Aachener unternahm zwei Versuche, die beidemal mit 2:20,8 Minuten mißglückten. Aachen 06 setzte den such Lenkitsch's fort und erreichte mit 7:03 Min. in det Kraulstaffel 100, 200, 200, 100 Meter in der deutschen Rangliste die erste Stelle, während der Rekord in dieset Staffel von Sparta Köln(6:56 Min.) nie in Gefaht war. Düsseldorf 09 besiegte den Ortsgegner Düsseldorf 22 im Klubkampf mit 14:0 Punkten und die Jugendmannschaft von Düsseldorf 09 feierte über gleiche Vertre tung von Aachen 06 mit 8:2 Punkten einen eindeutigen Sieg. In den stadtoffenen Damen=Jugendwettkämpfen bewies der Düsseldorfer Damen=Schwimmclub erneut seine aufstrebende Form. Die Spiele, die in naren, brachten im a ar Niederlagen. T eine sestigte dure ine Stellung, mun a an auf der Hut sein Vereine, die ihm gesäh als durch einen Sieg arts Gronau g ewartete Lokaltreffen wartungsgemäß. Da die an zweiter Stelle it einer eindeutigen zllen Eingeweihten kl er Tabelle st demnach ja es sich vielleicht wü Borussia Rheine Trotz des kalten hauer eingefunden, di russen sicher und über! russia hat die bessere! jest in die Hand. Hät eine etwas mehr käm der Sieg eindeutiger u mäßigen Ergebnis ger Minute kann Schnippe Führungstreffer erziel überlegen, die Angriffe wehr in der Hinterm ißt Ossege einige gute setzt wird und das Fel vener sehr stark, ohne nen, auch nach der Pa weise sogar etwas hart latte der Grevener kan Torwart vorbei zum das Spiel entschieden der Gäste, das Resulte Union Recklinghe Das Spiel wurde. gelegenheit des Tabell in Form befindlichen der Pause entscheidend rischen Saxonen schein Schlußlicht der Tabell Gronau 09— V Zahlreiche Zuschau kommen, dieses mit g treffen anzusehen. Ma ren, wer siegen werde wärtslern nicht so leic wohl vermuten ließe. Widerstand entgegen. taktisch und technisch Ul haben. Das an sich kr Unterlegenen ehrenvo Hälfte kann der Linksi rechts zum Führungstr vor Schluß kommt der Erfolge. SS. Recklinghausen Für Münster 08 Siege am letzten Sor schung. Die errungene unwesentlich gefährdet stets auf eigenem Gel manche Ueberraschung der Pause gerietend Nach der Pause konnt erfolgreich werden und derlage beibringen. 1. Kreisklasse M. SV. Ware Zwe Von den Ergebnis Rünster kann das Er SV. Warendorfals eine Ueberraschun dorfer, die in dieser E len, hängen mit nur belle. SV. Neubeckun der vorderen Hälfte d dem Voraufgegangene hatte Warendorf sich nen. Bereits eine Vie tendorf das erste Tor den Gästen der Ause Schluß sichert sich Wa und Punkte. VfL. Münst Beide Vereine ste len und nach dem S recht wenig nach. VfL konnte man mit Rech gespannt sein. Es we VfL. war den Gästen sen Vorteil sehr gesch Schluß stand die Part den VfL.ern das sie 1. Kreisklasse St Rheine o In der ersten Kr Vereine heute außer Burgsteinfurt am Ste die Reservemannschaft konnte ein eindrucksvo übrigen Spiele brach Ergebnisse. Rheine 09 sicheren Sieg über Pr tung bestärken. Ebens Rasensport Coesfeld gende VfL. Dülmen. achtenswert ist das U vorghorst Wilmsberg konnte. Rheine 09— 7 Obwohl Preußen Mannschaften der Kla lig im Zeichen des ause war ein sichere die beiden ersten To Halbrechte verantwor Rechtsaußen nach der konnten. Preußen Bi . Verbindung zur unverändert in VfL. Dülmen „ VfL. Dülmen stel ging wenige 9 Halbrechts kann auf 2 nem gut vorgetrage kann Epe die 6 der siegten die Dülr d 1:0 10. Dezember. rug am Sonntag in mpf in Holland n alle Meisterdiesem Grunde mit 30 000 Be, n. Das Splel, en den Einfluß Gezirksklasse Münster. Lavoriten siegen. worden und Die Holländer rn einen ausger ersten Vierteln ersten 45 Mi. saltung kommen. isch reifere Konder nur zu einem rechten Flügelrbeginn erzielte. lieb es auch bis einten Angriffen sterreich hat den schen Leistungen r der Torhüter sem Spiel vom beste Mann. ia 1:7. 2:1. ser SV 2:1. 5 8:3. e 1:1. inheim SC Freinkten allein den folgen mit 11:7 Karlsruher F8 1:3. eim 2:2. Sonntag Spiele tkampf sand in sten von Stutt1 statt. Der Sieg 5V mit 2:1(1:0) swerk). :2. :2. ngen 8:3. g 2:1. 5:3. kamp penhagen. interradrennbahn ren verschied ne bahnen eröff 4 and hat bereit= lemens Schürtige Anlagen n soll ine Forum eingel Al versuch sseldorf. ettwigerstraße in ein interessantes Abends stand der lachener Schwimibe gestellt hatte, 00 m Kraul mit unterbieten. Det ie beidemal mil 5 setzte oen Ver:03 Min. in der in der deutschen Rekord in dieser nie in Gefaht jegner Düsseldorf nd die Jugendergleiche Vertreeinen eindeutigen gendwettkämpfen immcluh erneut nlagen. ath 81 6:3. nen 5:11. 6:4. 6:8. sbach 6:3 abaeh 17:5. t 4:4. loblenz 8:0. Die Spiele, die in der Bezirksklasse Münster angesetzt ren brachten im allgemeinen die erwarteten Siege Niederlagen. Der Spitzenführer Borussia heine sestigte durch seinen Sieg über Greven 09 ine Stellung, muß aber weiterhin vor seinen Nachfolan auf der Hut sein, denn alle hinter ihm liegenden Vereine, die ihm gefährlich werden könnten, haben aberals durch einen Sieg ihre Position behauptet. Vor„Arts Gronau gewann das mit großer Spannung zwartete Lokaltreffen gegen Gronau 09 sicher und erwartungsgemäß. Daß Union Recklinghausen, de an zweiter Stelle liegen. Saxonia Münster mit einer eindeutigen Niederlage heimschicken würde, war allen Eingeweihten klar. Die Situation an der Sptze der Tabelle st demnach noch nicht so geklärt, wie Borusng es sich vielleicht wünschen möchte. Borussia Rheine— Greven 09 2:0(1:0). Trotz des kalten Wetters hatten sich etwa 500 Zuhauer eingefunden, die einen flotten und von den Borussen sicher und überlegen geführten Kampf sahen. Borussia hat die bessere Wahl und nimmt gleich das Spiel jest in die Hand. Hätte der Sturm nicht verschiedentlich eine etwas mehr kämpferische Note fehlen lassen, wäre dee Sieg eindeutiger und offensichtlicher, auch im zahlenmäßigen Ergebnis geworden. Bereits in der siebenten Minute kann Schnippe im Anschluß an die erste Ecke den Führungstreffer erzielen. Rheine bleibt auch weiterhin überlegen, die Angriffe der Gäste finden ihre sichere Abwehr in der Hintermannschaft. Auf der anderen Seite sißzt Ossege einige gute Chancen aus. Als Schnippe versetzt wird und das Feld verlassen muß. drangen die Grepener sehr stark, ohne aber zu Erfolgen kommen zu können, auch nach der Pause drängt Greven stark und zeitweise sogar etwas hart. Nach einem Schuß gegen die Torlatte der Grevener kann Ossege an dem herauslaufenden Torwart vorbei zum zweiten Treffer einsenden, womit das Spiel entschieden war, denn alle weiteren Versuche der Gäste, das Resultat zu ändern, bleiben ohne Erfolg. Union Recklinghausen— Saxonia Münster 4:0(2:o). Das Spiel wurde, wie erwartet, eine eindeutige Angelegenheit des Tabellenzweiten, der die wiederum nicht in Form befindlichen Saxonen aus Münster bereits bei der Pause entscheidend distanzieren konnte. Die münsterischen Saxonen scheinen sich auch mit ihrem Schicksal, Schlußlicht der Tabelle zu sein, abgefunden zu haben. Gronau 09— Vorwärts Gronau 0:2(0:0). Zahlreiche Zuschauer waren zum Platz der 09er gekommen, dieses mit großer Spannung erwartete Lokaltreffen anzusehen. Man war sich wohl darüber im Klaren, wer siegen werde, trotzdem ist der Sieg den Vorwärtslern nicht so leicht geworden, wie das Ergebnis es wohl vermuten ließe. Die Platzherren setzten erheblichen Widerstand entgegen, doch konnten sie auf die Dauer den taktisch und technisch überlegenen Vorwärtslern nichts anhaben. Das an sich knappe Ergebnis von 0:2 ist für die Unterlegenen ehrenvoll. Nach einer torlosen ersten Hälfte kann der Linksinnen nach einer guten Vorlage von rechts zum Führungstreffer einsenden. Eine Viertelstunde vor Schluß kommt der gleiche Spieler zu einem weiteren Erfolge. SS. Recklinghausen— SC. Münster 08 3:0(1:0). Für Münster 08 bedeutet dieses Ergebnis nach dem Siege am letzten Sonntag eine unangenehme Ueberraschung. Die errungene günstige Position ist dadurch nicht unwesentlich gefährdet. SS. Recklinghausen war aber siets auf eigenem Gelände eine schwere Mannschaft, und manche Ueberraschungen waren hier fällig Bereits bei der Pause gerieten die Münsteraner ins Hintertrefsen. Nach der Pause konnten die Recklinghauser noch zweimal erfolgreich werden und den Gästen eine empfindliche Niederlage beibringen. 1. Kreisklasse Münster. SV. Warendorf sichert sich zwei Punkte. Von den Ergebnissen der Spiele in der 1. Kreisklasse Rünster kann das Ergebnis des Spieles SV. Warendorf— SV. Neubeckum 2:1(1:0). als eine Ueberraschung angesehen werden. Die Warendorser, die in dieser Spielzeit nicht in Fluß kommen wollen, hängen mit nur zwei Gutpunkten am Ende der Tabelle. SV. Neubeckum dagegen steht nicht ungünstig in der vorderen Hälfte der Tabelle. Ein Sieg war nach all dem Voraufgegangenen nicht zu erwarten. Aber diesmal hatte Warendorf sich doch auf seine frühere Form besonnen. Bereits eine Viertelstunde nach Beginn erzielt Watendorf das erste Tor. Kurz nach der Pause erst gelingt den Gästen der Ausgleich, und wenige Minuten vor Schluß sichert sich Warendorf durch ein schönes Tor Sieg und Punkte. VfL. Münster— BC. Greven 4:3. Beide Vereine stehen sich nach ihren bisherigen Spielen und nach dem Stande in der Tabelle zu urteilen. recht wenig nach. VfL. steht etwas günstiger da. Deshalb konnte man mit Recht auf das Ergebnis dieses Kampfes gespannt sein. Es war ein schnelles und hartes Spiel. VfL. war den Gästen körperlich überlegen und nutzte dielen Vorteil sehr geschickt aus. Bis wenige Minuten vor Schluß stand die Partie noch unentschieden, da erst gelang den VfL.ern das siegbringende Tor. 1. Kreisklasse Steinfurt. Rheine 09 führt weiterhin. In der ersten Kreisklasse Steinfurt waren sämtliche Perelne heute außer Raspensport Coesfeld und Union Burgsteinfurt am Start. Rasensport Coesfeld hatte sich die Reservemannschaft der Schalker zu Gaste geladen und konnte ein eindrucksvolles Unentschieden herausholen. Die übrigen Spiele brachten im wesentlichen die erwarteten Etgebnisse. Rheine 09 konnte durch einen eingeutigen und sicheren Sieg über Preußen Borghorst seine Tabellenfühtung bestärken. Ebenso eindeutig siegte aber auch der mit Nasensport Coesfeld punktegleich an dritter Stelle liegende VfL. Dülmen. der SS. Epe abfertigen konnte. Beachtenswert ist das Unentschieden, das der Tabellenletzte, Horghorst Wilmsberg, gegen BV. Rheine herausholen tonnte. Rheine 09— Preußen Borghorst 4:0(2:0). Obwohl Preußen Borghorst nicht zu den schlechtesten Aannschaften der Klasse zählt, stand dieses Spiel eindeuAa im Zeichen des Tabellenführers. Bereits bei der Hause war ein sicherer Vorsprung herausgearbeitet. Für beiden ersten Tore zeichnen der Mittelstürmer und Zalbrechte verantwortlich, während der Halblinke und Rechtsaußen nach der Pause noch zweimal erfolgreich sein onnten. Preußen Borghorst hat durch diese Niederlage Verbindung zur Tabellenspitze etwas gelockert, liegt der unverändert in der gleichen Position. VfL. Dülmen— SS. Epe 5:1(3:1). VfL. Dülmen stellte den erwarteten Sieg. Der Halbging wenige Minuten nach Beginn in Führung. Halbrechts kann auf 2:0 erhöhen, das dritte Tor fällt nach mnem gut vorgetragenen Durchruch. Aber noch vor der ause kann Epe die Spanne verringern Nach der Pause der siegten die Dülmener überlegen, wie sie wollten. Teuto Riesenbeck— Gronau 21/24 0:3(0:1). Riesenbeck hatte einen schwarzen Tag. Es sollte diesmal nicht einmal zu einem Ehrentore langen. Sofort nach Beginn kann Gronau durch Halblinks in Führung gehen. Auch nach der Pause findet sich Riesenbeck nicht. Fast widerstandslos läßt man die Niederlage über sich ergehen. Der Halbrechte und Rechtsaußen können jeder noch einmal ersolgreich sein und den Sieg auf 0:1 stellen. Borghorst=Wilmsberg— BV. Rheine 1:1(1:0). Der Tabellenletzte lieferte dem Gaste ein durchaus gleichwertiges Spiel. Bis zur Pause lag Walmsberg sogar in Führung. Nach der Pause kann Rheine erst durch einen Elfmeter ausgleichen. Bei einigermaßen Glück hätte Wilmsberg beide Punkte heimbringen können. SV. Emsdetten— SV. Ibbenbüren 1:0(0:0). Das Spiel verlief ohne jede besondere Kampfmomente, zwei einander gleichwertige Mannschaften standen sich einander gegenüber. 30 Minuten nach der Pause kam Emsdetten zum einzigen Tor. Ibbenbürens Torwart zeigte ein sicheres Spiel, das die gesamte Mannschaft vor einer höheren Niederlage bewahrte. Gesellschaftsspiel. Rasensport Coesfeld— Schalke 04 Res. 2:2(1:1). Rasensport zeigte sich in diesem Spiele in einer bemerkenswert guten Verfassung und stellte die Zuschauer voll zufrieden. Die Schalker Mannschaft verfügte über technisch ausgezeichnet geschulte Kräfte, entsprach aber nicht ganz den Erwartungen. Nach etwa 25 Minuten gehen die Schalker durch Kopfball in Führung, Rasensport gleicht kurz vor der Pause durch eine direkt eingeschossene Ecke aus. Mitte der zweiten Haibzeit schießt Schalke sein zweites Tor. Die energischen Angriffe der Coesfelder werden kurz vor dem Abpfiff mit dem Ausgleich belohnt, der für die Platzherren zum mindesten verdient war. 2. Kreisklasse Steinfurt, Gruppe A. Der Tabellenführer geschlagen. Die zweite Kreisklasse brachte die Niederlage des Tabellenführers, Vorwärts Emsdetten mußte sich einem 3:1=Sieg der Metelener beugen, Preußen Rheine dagegen blieb im Kampfe gegen VfR. Lengerich erfolgreich und rückt dadurch punktegleich mit Vorwärts Emsdetten noch dichter zur Spitze auf. Im übrigen bringen die Spiele die erwarteten Ergebnisse. Matellia Metelen— Vorwärts Emsdetten 3:1(1:0). Der Tabellenführer hatte seinen schlechten Tag, er konnte sich gegen die in guter Form befindlichen Metelener nicht durchsetzen. Die Platzherren gingen bereits vor der Pause in Führung, nach der Pause folgte dem Ausgleich der Emsdettener wiederum die Uebernahme der Führung durch den Platzherrn. Trotz ver weiselter Anstrengungen gelang es nicht, auszugleichen, vielmehr konnte Matellia noch einmal erfolgreich bleiben und dadurch den Sieg sicher stellen. Preußen Rheine— VfR. Lengerich 2:0(1:0). Rheine blieb nach einem schnellen aber harten Kampse knapper und glücklicher Sieger. Der Sieg wurde von Rheine mit viel Glück gewonnen. Das Ergebnis wird dem Kompverlauf und der tatsächlichen Stärke der beiden Mannschaften nicht gerecht. Preußens Mittelstürmer geht bereits vor der Pause in Führung, nach der Pause stellt der Halblinke auf 2:0. SV. Mesum— Sp. Fr. Gellendorf 2:1(2:1). Mesum geht kurz nach Beginn durch den Halblinken in Führung. Die Führung bleibt aber nur wenige Minuten. Gellendorfs Mittelstürmer gleicht aus. Noch vor der Pause wird das Schlußergebnis durch den Halblinken hergestellt. VfL. Rheine— Arminia Ochtrup 1:0(0:0). Nach Vorlage von Halbrechts fällt zehn Minuten nach der Pause durch den Rechtsaußen das einzige Tor des Spieles. 2. Kreisklasse Steinfurt, Gruppe B. ABC. Ahaus führt. Der Tabellenführer greift heute nicht in den Punkteund Platzkampf ein. Hinter ihm aber ging der Kampf unentwegt weiter. Nordwalde kam kampflos zu beiden Punkten, da SV. Vreden disqualifiziert war und nicht antreten durfte. ABC Ahaus konnte durch einen schönen 3:0=Sieg Vorwärts Epe beide Punkte heimführen und hat somit die Führung weiter, ViL. Ahaus mußte sich dagegen in dem Spiel gegen Eintracht Coesfeld, die eine überraschend gute Form zeigte. mit nur einem Punkt begnügen. Eintracht Coesfeld— VfL. Ahaus 3:3(1:1). Eintracht Coesfeld erzwang gegen den Tabellendritten ein überraschendes Unentschieden, das um so bemerkenswerter ist, da die Coesfelder während 86 Minuten mit nur zehn Spielern kämpfen mußten. Dieses Unentschieden bestätigt erneut die Formverbesserung der Eintrachtler. ABC Ahaus— Vorwärts Epe 3:0(1:0). Der Halbrechte geht bereits vor der Pause in Führung. Nach der Pause treten der Halbrechte und der Halblinke jeder noch ein Tor. ABC Ahaus setzt sich durch diesen Sieg an die Spitze. Kreisklasse Dorsten=Borken. Ueberall Siege der Fovoriten. Der zweite Dezember=Sonntag sah die Favoriten der Kreisklasse Dorsten=Vorken auf der ganzen Linie siegreich. SuS. Hervest=Dorsten hatte sich allerdings der gut aufgekommenen Schermbecker zu erwehren und konnte erst nach torreichem Spiel mit einem Tore Vorsprung gewinnen. Im Stande der Tabelle hat sich nichts geändert. Rot=Weiß führt weiterhin mit einem Punkte Vorsprung vor Holsterhausen. Auf dem dritten Platze folgt HervestDorsten mit ebenfalls einem Punkte Unterschied. Rot=Weiß Dorsten— DIK. Heiden 5:0(3:0). Die Heidener hatten der sieggewohnten Kampfstaffel der Rot=Weißen nicht viel entgegenzusetzen. Die Mannschaft war wohl bis zur letzten Kampfminute mit Eifer und Tatkraft bei der Sache, scheiterte aber an der überlegenen, sowohl technisch wie taktisch besseren Kampfesweise des Tabellenführers, in dessen Sturm die rechte Seite überragte. BV. Holsterhausen— Reichsbahn Hervest=Dorsten 7:4(4:0). Holsterhausen siegte eindeutig und überlegen, ohne je in Gefahr zu sein. Die in allen Teilen gleich gut besetzte Mannschaft kam in regelmäßigen Abständen zu sieben Torerfolgen. SuS. Hervest=Dorsten— DIK. Schermbeck 5:4(2:3). Der Sieg der Hervest=Dorstener wurde mit Sicherheit erwartet. Das überraschende Torergebnis gibt aber den Scherlebeckern, die sich wesentlich verbessert haben, eine Gewinnchance. Hervest=Dorsten lag schon 2:0 in Führung, als die Schermbecker mit rasanten Durchbrüchen einsetzten, die jedesmal einen Torerfolg brachten. Die Zuschauer kamen in lebhafte Bewegung, als die Schermbecker nicht nur gleichzogen, sondern sogar die Führung übernahmen. In der zweiten Halbzeit aber lief HervestDorsten den Schermbeckern mit 5:3 davon. Noch einmal wurde der Ausgang des Spieles ungewiß, als Schermbeck auf 5:4 aufholen konnte. Aber der Sieg war den HervestDorstenern nicht mehr zu nehmen. DIK. Dorsten— DIK. Borken 4:2(2:2). Das Spiel hatte üble Begleiterscheinungen, die man auf dem Sportplatze nicht mehr zu sehen wünscht. Die Borkener waren mit den Entscheidungen des Schiri nicht immer gans zufrieden und überschritten in ihrer Kritik die Grenze des Erlaubten, so daß zwei Mann des Platzes verwiesen werden mußten. Der Spielverlauf an sich war sehr interessant, litt aber unter dem ungünstigen Eindruck. Bocholter Sportergebnisse. B. F. C. 1900— Adler Westerholt 4:5(3:0)!! Haltern— Olympia Bocholt 1:3. Sp. C. 1926 Bocholt— Marl 5:0!! Phönig Bocholt— DIK. Rhede 7:2. SuS. Rhede— Sp. V. Biemenhorst 1:2. * Von den Sandballplätzen. Bezirksklasse Münster. TV. Münster— Preuhen Münster 06 6:8. Preußen Münster, in der Tabelle an zweiter Stelle liegend. hatte gegen TV. Münster keinen allzu leichten Stand. Noch kurz vor Schluß stand die Partie 6:4 für den Turnverein.„Im Endspurt allerdings überholte Preußen den Platzherren und sicherte sich mit zwei Toren Vorsprung Sieg und Punkte. Vorwärts Gronau— Hansa Münster 5:7(5:3). Auch hier das gleiche Bild. Die erste Spielhälfte steht im Zeiechn des Unterliegenden. Nach der Pause spielte Hansa mit Wind und nutzte den Bundesgenossen gut aus. 1. Kreisklasse Steinfurt. VfL. Dülmen— TuS Coesseld 4:5. VfL. erlitt gegen TuS die erwartete Niederlage, während Coesfeld durch dieses Spiel seinen guten Tabellenstand festigt, steht die Handballels des VfL. Dülmen weiterhin am Ende der Tabelle. Reichsbahn TuS Coesfeld 2.— Eintracht Coesfeld 1. 11:1(3:0). VfL. Dülmen 2.— TuS. Coesfeld 2. 1:20. Scherlebeck— DIK. Dorsten 3:6(2:3). Die DIK.ler holten ihren ersten Sieg in der ungewohnten neuen Umgebung, der hoffen läßt, daß sich die Elf an ihre früheren Erfolge erinnert. 3. Kilian-Vopel 46 P.; 3 Rundeg-zurück 4. Nedo=Groß. 28 P.; 5. Pützfeld=Maczinsky. 24 P.; 5 Runden zurück 6. Umbenhauer=Resiger, 31 P.; 7. Clausmeyer=Sagurna, 15 P.; 8. Schenk=Korsmeyer aufgegeben. Eingeleitet wurde der Abend mit einem Aufmarsch sämtlicher Teilnehmer, die vor der Tribüne Aufstellung nahmen, wo Gerr Franzgrote im Namen aller Radsportfreunde den Gauführer Brokinkel begrüßte. Anschließend fand eine Ehrung für den bisherigen Direktor der Halle Münsterland und jetzigen Landrat des Kreises Warendorf, Oberleutnant Gerdes, statt. Man überreichte ihm ein kleines Geschenk und einen großen Blumenstrauß in Anerkennung seiner Verdienste, die er sich als Direktor der Halle Münsterland insbesondere auch für den Radsport erworben hatte. Goebel=Schön Sieger des Dreistundenrennens in Münster. Die Kölner Sechstage=Sieger gewinnen mit einer Runde Vorsprung. o= Münster, 9. Dezember. 45 Stunden nach Schluß des 6. Kölner Sechstagerennens erlebte man in der Halle Münsterland ein DreiStunden=Rennen, wie man es an dieser Stelle bisher kaum gesehen hat. Eine Jagd löste die andere ab. Die Fahrer gönnten sich kaum eine Ruhepause. Unaufhörlich wurde gekämpft. Als stärkstes Paar erwies sich wieder einmal mehr Goebel=Schön, die allerdings in Ehmer=Funda eine gefährliche Konkurrenz hatten. Die Dortmund=Wiesbadener Kombination zeigte sich in puncto Taktik, Ausdauer und Schnelligkeit etwas besser. Große Momente hatten auch Kilian=Vopel, die durch ihr unermüdliches Tempofahren die meisten Punkte erbeuteten. Bei etwas mehr Ueberlegung und Glück wäre ihnen ein zweiter Platz sicher gewesen. 3 Runden zurück belegten Nedo=Groß einen ehrenvollen 4. Platz. Die Neulinge führten sich ansprechend ein. In der zweiten Stunde gelang es ihnen sogar, die Führung an sich zu reißen. Pützfeld=Maczinsky kamen über den 5. Platz nicht hinaus. Clausmeyer=Sagurna und Korsmeier=Schent waren nicht so stark, wie man es wohl erwartet hatte. Resiger=Umbenhauer kamen zeitweilig gut in Fahrt, fielen aber zum Schluß zurück. Gleich mit dem Startschuß gebt der Tanz los, als Funda unerwartet vorschießt. Ehmer ist zur Stelle und unter dem Jubel der Zuschauer vollziehen sie den ersten Rundengewinn. Schön=Goebel, Resiger=Umbenhauer und Nedo=Groß schließen jedoch auf, ebenso die übrigen Mannschaften nach und nach bis auf Korsmeyer=Schenk. Groß=Nedo liegen nach einem Rundengewinn allein an der Spitze. Aber nicht lange. In der 145. Minute geht Goebel ab. Funda schließt sich an, später geseilt sich noch Resiger hinzu. Geschickt sich ablösend, überrunden sie das gesamte Feld. In der Spitzengruppe liegen die drei Mannschaften: Nedo=Groß, Ehmer=Funda und ResigerUmbenhauer. In der 122. Minute sichern sich wieder Redo=Groß durch Rundengewinn von Ehmer=Funda allein die Spitze. Schön=Goebel fallen 2 Runden zurück. In der 2. Stunde änder sich das Bild. SchönGoebel gehen nunmehr aus ihrer Reserve, die sie sich sichtlich auferlegten, heraus. Goebel stößt in der 90. Minute vor, Ehmer ist aber auf der Hut und führt das Feld wieder heran. Sieben Minuten später ist es Schön. Es gelingt ihm auch im Handumdrehen, eine Runde zu holen, aber nicht ohne Ehmer=Funda. Dann aber gelingt SchönGoebel ein alleiniger Rundengewinn, der sie in die 2. Gruppe bringt. Clausmeyer=Sagurna gewinnen kampflos eine ihrer 4 Verlustrunden zurück und stoßen zur 3. Gruppe mit Kilian=Vopel und Pützfeld=Maczinsky. In dieser Reihenfolge geht es in die letzte und entscheidende Stunde. Zu Beginn der 2. Wertungsserie stößt Goebel vor. Im Nu ist er 50 Meter vom Feld. Ehmer=Funda hängen sich an, und gemeinsam überrunden sie das gesamte Feld. Schön geht sofort weiter und nach Anschluß unternimmt Ehmer wieder einen Vorstoß, der ebenfalls mit Funda 1 Runde gewinnt. Beide Paare liegen mit Rundenvorsprung vor dem übrigen Feld. Aber Schön gibt sich nicht zufrieden und holt sich mit Goebel die alleinige Führung. 3 Runden zurück folgen als Dritte Nedo=Groß. die übrigen Paare liegen 3 bezw. 4 bis 6 Runden zurück. Der Kampf entwickelt sich nun zu einem Duell zwischen Schön=Goebel und Ehmer=unda. das erstere eber, wie schon erwähnt, auf Grund ihrer besseren Taktik und Fahrweise mit einer Runde Vorsprung für sich entscheiden konnten. Ergebnis: Sieger: 1. Goebel=Schön, 34 Punkte, 1 Runde zurück 2. Ehmer=Funda, 33 P.; 2 Runden zurück Aus Münster und dem Münsterland. Westfalen opfert! Das Ergebnig des Eintopfgerichts um 10 Proz. gestiegen Münster, 10. Dezember. Interessant ist die Feststellung, daß bei der Sammlung aus Anlaß des Eintopfgerichts am 3. Dezember in Westfalen=Nord auf den Kopf der Bevölkerung der Betrag von 7,38 Pfennig kommt, ein Betrag, der für das westfälische Notstandsgebiet ein gutes Zeugnis der Opserwilligkeit seiner Bevölkerung ablegt. Die Summe der Sammlung des dritten Eintopfsonntages in Höhe von 194 229,39 Rm. überschritt die des zweiten Sammeltages in Höhe von 178 813,35 Rm. um etwa 10 Prozent. Im einzelnen wurden nach den Feststellungen der NS. Volkswohlfahrt in Westfalen=Nord in den Kreisen folgende Summen gesammelt: Ahaus 4303.44 am 3. Dezember 1933(gegenüber am 5. November 2 447.75 Rm.); Beckum 5816.36(5 633,07); Bieleseld=Land 5 807.31 (4 709.45); Bielefeld=Stadt 13 685,—(12 448,45): Borken-Bocholt 4643,41(1395,74); Bottrop 4 056.64 (3 015,98); Büren 1992,45(2 662.60): Coesseld 3 396,22(3 506,20); Detmold 8 620(7 884.50): Gelsenkirchen 12 805.79(10 097.75); Gladbeck 3741,40(2 805,11): Halle 3 380.82(3731,56): Herford=Land 8 341.31 (7 614,16): Herford=Stadt 4 450,33(3 921,37); Höxter 3 593,11(3 828,94): Lemgo 7 513,65(7 334,81); Lübbecke 5 947,51(6 456,44); Lüdinghausen 4 089.24(4 379.88): Minden 11 929.23(11 359.69): Münster=Land 3 693,45 3 351.88); Münster=Stadt 14 060,32 (13 911,56): Paderborn 4713,07(4 190,40); Recklinghausen=Land 10 567.85(9499,84): Recklinghausen=Stadt 5 932,63(5 373,45); Schaumburg=Lippe 4 744.—(6 360,13): Grafschaft Schaumburg 3741.31(5 033.17): Steinsurt 5 807,62(5 389,25); Tecklenburg 5 019.12(3 696,75); Warburg 2 679.58(2935.—): Warendorf 2261.35 (2 063,53): Wiedenbrück 7 716,91(5 364,30): GelsenkirchenBuer 5 238,98(3 410,90). Zusammenfassend sei hervorgehoben, daß in Westfalen=Nord am 3. Dezember 194 229,39 Rm., am 5. November 178,813.35 Rm. und am 1. Oktober 86 061.50 Rm. gesammelt worden sind. der Oberpräsident und der Regierungspräsident sprechen zur Deutschen Woche in Borken Borken, 10. Dezember. Unter dem Vorsitz von Landrat Dr. Cremerius fand heute in Borken die Eröffnung der Deutschen Woche, einer großen Werbeveranstaltung, statt, die unter dem Motto: Denk' deutsch— Kauf' deutsch durchgeführt wird. Neben zahlreichen Veranstaltungen sind in Borken und ebenso in Bocholt Ausstellungen aufgebaut, die den deutschen Volksgenossen die Notwendigkeit nahe bringen sollen, nach Möglichkeit deutsche Qualitätsware zu kaufen und so auch in wirtschaftlicher Hinsicht deutsche Gesinnung an den Tag zu legen. Der Landesbeauftragte zur Durchführung der deutschen Wochen, Petersson, betonte die Bedeutung der Veranstaltung und wies darauf hin, daß hier in Borken schon zu früherer Zeit die Deutsche Woche in mustergültiger Art aufgezogen worden sei. Oberpräsident Freiherr von Lüninck ging in seiner Ansprache auf die notwendige Verbundenheit von Stadt und Land ein und erörterte die wesentlichen Aufgaben, die gerade der ländlichen Gegend bei dem Neubau des Reiches zufielen, und welche Pflichten diese im Hinblick auf die fundamentalen Begriffe Blut und Boden hätte, er betonte, wie notwendig es sei, wieder eine gesunde Schicht des Mittelstandes zu schaffen und den Mittelstand in jeder Hinsicht zu festigen. Als Schirmherr erklärte er sodann die Deutsche Woche für eröffnet. Zum ersten Male war auch Regierungspräsident Matthäi nach Borken gekommen. Er sei sich, so erklärte er, der Bedeutung dieses Grenzkreises bewußt. Da sei eine Arbeit nicht immer leicht, die gegenwärtige Veranstaltung hier zeige, daß gerade das Grenzgebiet seine besondere und bedeutungsvolle Aufgabe habe. Man solle die Holländer, unsere Nachbarn, nicht vergrämen und verärgern, sondern das gegenseitige Verständnis fördern. Wir wissen heute, daß das Nachbarland unsere nationalen Be lange anzuerkennen und zu achten und daß es unsere Lage wohl zu verstehen gewillt ist, fordern wir doch nur das eine, was die andern auch für sich in Anspruch nehmen: die Gleichberechtigung und die Sicherheit der eigenen Existenz. Wir müßten dem Führer helfen, denn er könne es nicht allein schaffen, wir aber würden hier wesentlich zur Verständigung dem Auslande gegenüber beitragen können. So wünsche er der Deutschen Woche in Borken, daß durch sie die Beziehungen zwischen Deutschland und Holland wesentlich gefestigt würden zum Nutzen unseres Vaterlandes. A Münster, 9. Dez. Mittel für den Wegebau in der bäuerlichen Siedlung. Wie uns mitgeteilt wird, sind nunmehr auch aus den Arbeitsbeschuffungsmitteln namhafte Beträge für den Wegebau in der bäuerlichen Siedlung auf Veranlassung des Reichsministers für Ernährung und Landwirtschaft, Walther Darrs. zur Verfügung gestellt worden. Anträge auf Bewilligung solcher Arbeitsbeschaffungsmittel müssen an die Deutsche Rentenbank=Kreditanstalt gerichtet werden und dort spätestens am 31. Dezember dieses Jahres eingegangen sein. A Münster, 10. Dez. Neuer Sparkassendirektor. Nachdem der bisherige Sparkassendirektor Hillekamps sich der Untreue, Amtsunterschlagung usw schuldig gemacht hat und verurteilt worden ist, ist der stellvertretende Trektor der Sparkasse des Landkreises Osnabrück, Richard Sudendorf. aus einer großen Zahl von Bewerbern zum Direktor der Sparkasse der Stadt Münster ernannt worden. Münster, 9. Dez. Die westdeutsche Mühlenkonvention verlängert. Wie wir von gutunterrichteter Seite erfahren, ist die westdeutsche Mühlenkonvention zu den gleichen Bedingungen bis zum 31. Dezember dieses Jahres verlängert worden. Der Schwarzbrenner-Prozeß Schulz-Gahmen. 2. Tag. Dortmund, 10. Dezember. Der erste Zeuge bei Beginn des zweiten Tages war der Brennereibesitzer Goßling aus Osnabrück. Der Zeuge bekundete, er habe Vater und Sohn Schulz=Gahmen im Februar 1931 in Lüdinghausen getroffen und ihnen erzählt, es seien im Kreise Iburg allerhand Gerüchte im Umlauf über Unregelmäßigkeiten bei der Firma Schulz=Gahmen. Auf die Frage nach dem Gewährsmann, erklärte der Zeuge den Angeklagten, es handele sich um den Vertreter einer Brennerei. Beide Angeklagte seien recht erbost gewesen über den Gerüchteamcher und ersuchten um Namensnennung. Es kam später zu einem Briefwechsel zwischen dem Zeugen und Schulz=Gahmen sen., der nach dem Namen des Gewährsmannes fragte und betonte, er wolle ihn zur Anzeige bringen, falls die Behauptungen nicht zurückgenommen würden, denn die Firma Schulz=Gahmen habe in der Iburger Gegend niemals Ware verkauft. Der Gewährsmann konnte aber nicht mehr festgestellt werden. Schulz=Gahmen sen. hatte etwa bis zum Juni 1931 gegen den Urheber der umlaufenden Gerüchte noch nichts unternommen. Eines Tages fuhr der Zeuge Goßling zusammen mit dem Brennereibesitzer Berentzen nach Berlin, der mit Schulz=Gahmen häufiger zusammenkam. Goßling unterbreitete Berentzen die ganze Geschichte und bat ihn, doch einmal mit Schulz=Gahmen darüber zu sprechen. Auch von Berentzen erhielt der Zeuge Goßling einen Brief mit der Aufforderung, den Autor der Gerüchte zu benennen, doch war Goßling dazu nicht imstande. Der Brennereibesite= Meronnen aus Haselünne in der Provinz Hannover war ein alter Bekannter des Angeklagten Schulz=Gahmen sen: Er hatte dem Angeklagten auch häufig beigebracht, in der Brennerei Schulz=Gahmen müsse etwas nicht stimmen, und zwar wegen des auffallend niedrigen Preises, zu dem die Ware angeboten wurde. Im übrigen erklärte der Zeuge, es gebe wohl kaum eine Brennerei, von der nicht gelegentlich ähnliches behauptet würde. Das sei dann allemal auf Konkurrenzneid zurückzuführen. Der Zeuge bestätigte die Aussagen des Zeugen Goßling und bekundete, er sei damals mit Schulz=Gahmen zusammengetroffen. Der Angeklagte sei über die Geschichte sehr aufgebracht gewesen und habe erklärt, dafür müsse man erst einmal die Beweise erbringen. Er habe schon darauf gedrungen, aber man habe ihm nicht dienen können. Alles sei nicht wahr, es handele sich einzig und allein um Machenschaften der Konkurrenz. Die Frage des Rechtsanwalts Wegener=Essen, ob es dem Zeugen bekannt gewesen sei, daß es dem Brennereigewerbe nach dem Kriege sehr schlecht gegangen sei, beantwortete der Zeuge mit der Erklärung, das ganze Gewerbe habe unter dem gewaltigen Steuerdruck gelitten. Der Zeuge hat nach seinen Angaben niemals Verdacht geschöpft, es könne bei SchulzGahmen Schwarzbrennerei betrieben werden. Aus den geringeren Preisen, die Schulz=Gahmen nahm, wäre der Schluß nicht zulässig gewesen. Der Zeuge Rehme, Prokurist bei der Dortmunder Firma Klöwer& Wiegmann, erklärte auf die Frage, ob ihm bekannt sei, daß bei den Brennereibesitzern schon vor der Zeit durchgesickert war, ob und wann eine Preiserhöhung für den Sprit bevorstand, ja, das sei so ziemlich den meisten Brennern längere Zeit vorher bekannt gewesen. Natürlich hätte sich dann jeder Eingeweihte mit Sprit im Voraus eingedeckt und auf Vorrat gebrannt. Gelegentlich sprach Rehme auf dem Hof von Schulz=Gahmen vor und unterhielt sich mit dem Angeklagten Karl Schulz=Gahmen über die Buchführung. Rehme erklärte dem Angeklagten, bei Klöwer& Wiegmann seien die Büer geprüft und in Ordnung befunden worden. Auf die litteilung Karl Schulz=Gahmens, daß seine Bücher nicht so genau geführt würden, forderte der Zeuge ihn auf, auch in seinen Büchern Ordnung zu schaffen. Der Zeuge hatte nämlich festgestellt, daß unter dem Konto Klöwer in den Gahmenschen Büchern Wechsel aufgeführt waren, die nicht dahin gehörten, weil die Firma Klöwer& Wiegmann keine Wechsel an Schulz=Gahmen herausgehen ließ. Bei dieser Gelegenheit hatte der Zeuge auch in Erfahrung gebracht, daß Schulz=Gahmen zwei Konten bei der Darmstädter und der Amylo=Bank hatte, die der Steuerbehörde verschwiegen waren. Der Zeuge gab dem jungen Schulz=Gahmen den Rat, er solle bei der Finanzbehörde eine Anzeige gegen sich selbst erstatten wegen Steuerhinterziehung und die hinterzogenen Steuern freiwillig nachzahlen. Schulz=Gahmen jun. befolgte aber diesen Rat nicht. Außerdem hat er dem Zeugen aufs heiligste versichert, abgesehen von der Steuerhinterziehung sei alles n Ordnung. Auf die Frage des Vorsitzenden, ob dem Zeugen bei den Branntweinbezügen von Schulz=Gahmen der Verdacht der Schwarzbrennerei gekommen wäre, erklärte der Zeuge: Niemals, meine Firma hätte sonst ihr Vertrauen zu Schulz=Gahmen nicht dadurch bewiesen, daß sie ihm einen ungesicherten Kredit von 50 000 RM. eingeräumt hat. Als dem Zeugen im Februar 1931 Gerüchte zu Ohren kamen, daß es bei Schulz=Gahmen nicht mit rechten Dingen zugehe, hat er Schulz=Gahmen sen. von diesen Gerüchten Kenntnis gegeben. Er hat ihm damals empionlen. er solle freiwillig sein Wiegegerät unter amtlichen Verschluß bringen. Schulz=Gahmen äußerte sich empört über die Gerüchte und wollte eine Revision seines Betriebes beim Zollamt beantragen. Zeuge Rehme hatte immer den Eindruck, als ob der alte Schulz=Gahmen von all den Dingen nichts gewußt habe. Er erklärte weiter, im Jahre 1930 sei der Inlandsmarkt an Kornsprit derartig übersättigt gewesen, daß große Posten ins Ausland versandt wurden. Infolgedessen sei es nicht möglich gewesen, die Preise zu halten. Die Firma Klöwer u. Wiegmann habe allein rund 80000 Liter Kornsprit unter Aufsicht der Zollbehörde unter Monopolpreis in das Ausland verkauft. Auf die Frage, wie es mit den 100 Sack Zucker, die an Schulz=Gahmen verkauft wurden, stehe, erklärte der Zeuge, niemals seien 100 Säcke Zucker auf einmal geliefert worden. In der Zeit von 1924—1932 hätte die Firma Schulz=Gahmen insgesamt 124 Säcke Zucker in kleineren Mengen bekommen. Man habe fast alle westfälischen Brenner mit Zucker beliefert, die den Zucker für die Herstellung von Likören und Fruchtsäften benötigten. Als nächster Zeuge wurde ausführlich der Brennereibesitzer Ernst Schücking aus Dülmen vernommen. Der Zeuge kennt Schulz=Gahmen sen. seit dem Jahre 1906. Damals gründeten sie beide den Verein rheinisch=westfälischer Brenner. Bei der Auflösung dieses Vereins wurde Schulz=Gahmen Vorsitzender und Schücking stellvertretender Vorsitzender des Verliner Vereins, der sich über ganz Deutschland erstreckte. Man hatte sich in dem neuen Verein verschiedene Aufgaben gestellt, besonders den Schutz des Gewerbes. Die hohen Steuersätze waren der Hauptanreiz für die Schwarzbrenner, sich zu betätigen. Man sagte sich, in erster Linie müsse die Strafe für die Schwarzbrenner so hoch bemessen werden, daß sie abschreckend wirken würde. Da man einige Schwarzbrenner mehrere Male hintereinander erwischen konnte, erstrebte man zur Sicherstellung des ganzen legalen Gewerbes die Möglichkeit, den Schwarzbrennern das Brennrecht zu entziehen. Der Zeuge war sehr befreundet mit Schulz=Gahmen, sodaß man sich gegenseitig das Herz ausschüttete. Als Schulz=Gahmen nach Uebernahme des Reichstagsmandates seinem Sohne die Leitung der Brennerei übertrug, riet Schücking ihm, er solle doch lieber eine bewährte ältere Kraft einstellen, denn der Sohn sei für einen derartigen Betrieb noch zu jung und unerfahren. Eine besondere Warnung erteilte Schücking seinem Freunde, als er von den Wechselgeschäften gehört hatte; er riet ihm, sofort nach Gahmen zu fahren und dem Sohn die Meinung zu sagen. Das tat SchulzGahmen auch. Dann kamen Schücking die Gerüchte über die Preisschleudereien zu Ohren; auch in diesem Falle erfolgte auf Anraten Schückings eine eindringliche Ermahnung Karl Schulz=Gahmens vonseiten des Vaters. Der Zeuge erzählte dann von einem Fall, in dem bei der Firma Althoff in Recklinghausen ein ganzes Schaufenster mit Erzeugnissen der Firma Schulz=Gahmen dekoriert wurde, und zwar zu Preisen, zu denen die Grossisten nicht liefern konnten. Schulz=Gahmen war derartig von seinen Geschäften als Reichstagsabgeordneter in Anspruch genommen, daß er sagte, er könne sich nicht mehr um seinen Betrieb kümmern. Schücking war der Ansicht, der junge Schulz=Gahmen sei nicht imstande richtig zu kalkulieren. Vorsitzender: Ist Ihnen denn jemals der Gedanke gekommen, daß Schwarzbrennerei betrieben würde? Zeuge: Nein, niemals, ich war wie aus allen Wolken gefallen. Auf die Frage des Vorsitzenden, was denn unter Schleuderpreisen zu verstehen sei, antwortete der Zeuge, das seien die Preise, die sich 50 oder 75 Pfennige unter den Monopolpreisen hielten. Aber auch bei so niedrigen Preisen könne nicht ohne weiteres auf Schwarzbrennerei geschlossen werden, denn auch Notverkäufe seien zu diesen Preisen dauernd vorgekommen. Eine ganz große Rolle hätte in den letzten Jahren der süddeutsche Sprit gespielt. Dieses Erzeugnis hätte dazu beigetragen, daß der Markt im Ruhrgebiet fast ruiniert worden sei. Aus zweierlei Gründen kämen Verkäufe zu sogenannten Schleuderpreisen vor: erstens aus Not, um sich Geld zu verschaffen, und zweitens habe es Leute gegeben, die anaben, aus Not zu handeln, in Wirklichkeit aber Schwarzrenner waren. R.=A. Marx: Wie oft wurden bei Ihnen die Branntweinvertriebsbücher revidiert? Zeuge: Sehr häufig. Die Kleinhandelsbestände konnten nicht nachgeprüft werden. Einmal im Jahr war Bestandsaufnahme. R.=A.: Marx: Das ist eine rein buchmäßige Feststellung. Regierungsrat Holtermann: Haben Sie die Einführung der Betriebsbücher im Jahre 1925 begrüßt? Zeuge: Jawohl. R.=A. Marx: In einer Versammlung soll ein maßebender Mann gesagt haben: Was in dem Vertriebsuch steht, ist richtig, und was nicht richtig ist, steht nicht drin. Stimmt das? Zeuge: Nein. R.=A. Wegener=Essen: Ist eine Liste von solchen Brennereien aufgestellt worden, die unter Verschluß gebracht werden sollten? Zeuge: Ja, eine namentliche Liste von Verdächtigen, aber Schulz=Gahmen war nicht darunter. Der Zeuge wendete sich noch energisch gegen die Bekundung des Zeugen Höfer, der es wieder von Hölscher und der es wieder von anderen haben wollte, daß 95 Proz. der Brenner zu den Schwarzbrennern zu zählen seien. Der Brennereibesitzer Julius Meinbera bekundete, es habe bei Schulz=Gahmen angefangen, als der Sohn die Geschäftsleitung übernahm. Karl Schulz habe versucht, das Geschäft zu vergrößern und überall ins Geschäft zu kommen, auch bei Kunden des Zeugen. Der Vater Schulz habe auf diese Vorhaltungen, die man ihm machte, gesagt: Das ist unmöglich. Der Zeuge Kaufmann Reichardt=Dortmund stand seit dem Jahre 1921 mit Schulz=Gahmen in Geschäftsverbindung. Ihm war es zu Ohren gekommen, daß die Firma zu Schleuderpreisen verkaufte. Der Zeuge hatte den Eindruck, daß der junge Schulz=Gahmen dem Betrieb nicht gewachsen war, da seine fachmännische Ausbildung nicht genügte. Im Jahre 1927 habe er Schulz=Gahmen zu sich gebeten und ihm erzählt, was ihm zu Ohren gekommen sei. Diese Gerüchte sollen den Mitangeklagten Rüters als Urheber haben, was von diesem aber abgestritten wurde. Der Prokurist Krahforst aus Wattenscheid wanderte einmal zusammen mit den Angeklagten Hasebrink und Karl Schulz=Gahmen durch den Betrieb in Gahmen. Schulz=Gahmen zeigte in den Kellern dem Zeugen die eingemauerten Spritmengen und sagte dabei:„Hier ist Sprit für Kinder und Kindeskinder.“ Dem Zeugen war bekannt, daß die Firma Schulz=Gahmen unter Ausnutzung ihres Spritbezugsrechtes in der Inflation große Mengen von der Monopolverwaltung bezogen hatte. Es sei bekannt gewesen, daß Schulz=Gahmen billiger verkaufte als andere Firmen. Niemand sei aber auf den Gedanken gekommen, daß bei Schulz=Gahmen schwarz gebrannt wurde, weil der Senior turmhoch über derartigem Verdacht gestanden habe. Im übrigen seien die Preisunterschiede auch nicht so stark gewesen. Rechtsanwalt Dr. Kießmann stellte nun den F. trag, den Angeklagten Karl Schulz=Gahmen an der Untersuchungshaft zu entlassen keinerlei Verdunkelungsgefahr oder Fluchtverdacht bestehe. Der Angeklagte habe die ungewöhnlich laZeit von 11 Monaten in der Untersuchungshaft verbracht habe Frau und Kinder und werde wie sein Vater jeder Tag zur Verhandlung erscheinen. Staatsanwalt: Ich habe keine Bedenken Der Angeklagte hätte schon früher entlassen werden kön nen, ich hatte aber den Eindruck, als ob nicht wolle, um die Untersuchungshaft auszunutzen. Auch der Vertreter des Nebenklägers hatte nichts gegen Aufhebung des Haftbefehls ein wenden. Der Chauffeur Schiffers war in den Jahren 192 bis 1928 Kraftwagenführer bei Schulz=Gahmen. Er will weder von übermäßigem Aufwand noch von Schwarbrennerei etwas gemerkt haben. Seit dem Jahre 190 habe er Gerüchte vernommen. Vorsitzender: Sie sollen sich gelegentlich unbotmäßig gegen Ihre Herrschaft benommen haben aus dem Grundweil Sie glaubten, sich das leisten zu können, weil etwas„wußten“. Zeuge: Nein. Bei meinem Ausscheiden aus der Stellung lieh mir Karl Schulz=Gahmen 1000 Mark und der Angeklagte Klaus 700 Mark zur Einrichtung einer Hauderei, die ich später nicht zurückzahlen konnte Vorsitzender: War dazu kein Grund vorhanden, waren es etwa Schweigegelder? Zeuge: Nein. Der Zeuge Kleimanns war seit dem Jahre 1912 Leiter der landwirtschaftlichen Betriebe bei Schulz=Gahmen. Aus eigener Erfahrung wußte er nichts über Schwarzbrennerei. Es wurde zwar gemunkelt, es stimme etwas nicht in der Brennerei. Der Zeuge wußte wohl daß in den Tanks Sprit vorrätig gehalten wurde, kümmerte sich aber nicht darum. Die Sitzung wurde gegen 15 Uhr nachmittags bis Montag morgen unterbrochen. Auf Gerichtsbeschluß hin wurde der Angeklagte Karl Schulz=Gahmen aus der Untersuchungshaft entlassen. Um Mißverständnissen vorzubeugen, sei hier noch einmal richtig gestellt, daß nach der Aussage des Geschäftsführers Höfer er außer seinem 450 Mark betragenden Gehalt keine weiteren Zuwendungen von seiten seiner Firma erhalten hat. Wie alle anderen Angestellten erhielt auch Höfer eine Weihnachtsgratifikation, die sich in seinem Falle auf 500 Mark belief. Helft die deutsche Saar befreien! Der Führer des Bundes der Saarvereine, Gauleiter Staatsrat Gustav Simon=Koblenz erläßt einen Aufruf. in dem es u. a. heißt: „Das kommende Jahr wird in außenpolitischer Hinsicht Bedeutung gewinnen durch den Endkampf um die Saar. Für das deutsche Volk wird dieser Kampf von zwei Seiten aus geführt, nämlich einmal vom Saargebiet selbst, wo 800 000 Deutsche mit geringen Ausnahmen für die Rückkehr zum Reich eintreten und zum anderen Male von Deutschland, wo die gesamte Nation den kämpfenden Saarländern die moralische Rückendeckung gibt. Eines davon ist so notwendig wie dasandere. Das Saarvolk— auf sich allein gestellt— würde unter Umständen trotz aller Treue zum Reich an der Rückkehr verhindert werden können. Umgekehrt würde die Anteilnahme am Schicksal der Saar wertlos sein, wenn nicht im Saarland der Wille zum Reich lebendig wäre. Nur ein gegenseitiges Einanderzustreben sichert die völkische Lösung im deutschen Sinne. Sie hat ihre Voraussetzung in der gleichsam magnetischen Kraft, mit der Saar und Reich sich anziehen. Die Allgewalt des gleichen Blutes drängt beide Teile zur Wiedervereinigung. In all diesen Jahren der Trennung hat der deutsche Gedanke an der Saar nie einen Stoß erlitten. Auch die düstersten Tage der Novemberrepublik haben die Treue nicht zum Wanken gebracht. Es war daher auch zu keiner Zeit notwendig, von außen her eine Propaganda für das Deutschtum in das Saargebiet vorzutreiben. Das zu ungezählten Malen gegebene Bekenntnis zu einem in Not und Knechtschaft gefallenen Vaterlande kam aus dem innersten Herzen der Saarbevölkerung und wurde aus freien Stücken abgelegt. Kein Stand und keine Konfession haben sich davon ausgeschlossen. Selbst die Parteien der Internationale waren durch die Haltung der Saardeutschen gezwungen, in der Frage der Rückgliederung des Saargebietes ein nationales Gesicht zur Schau zu tragen. Und seit sie das nicht mehr tun und zusammen mit landflüchtigem Emigranten=Gesindel die Parole des Verrates ausgeben, haben sie die meisten Anhänger verloren und sind zu einer hoffnungslosen Minderheit zusammengeschrumpft. Nach alledem könnte man annehmen, die Saarfrage sei so gut wie erledigt und bedürfe im Reiche keiner starken Beachtung mehr. Diese Anschauung ist— wie ein Rückblick in die Geschichte beweist— falsch. Ein besonders krasses Beispiel, dessen Wiederholung heute allerdings ausgeschlossen ist, mag hierbei als Lehre dienen. Als nämlich 1814 der erste Pariser Friede geschlossen wurde, hatte die saarländische Bevölkerung— durch die französische Gewaltpolitik Deutschland für eine kurze Zeit entrissen— sehnsüchtig heimverlangt. Aber diesem Verlangen blieb im damaligen Preußen die notwendige Anteilnahme versagt. Das Saarland verblieb bei Frankreich, und Friedrich Rückert schrieb sein Gedicht vom verlassenen„armen Saarvögelein“. Erst im zweiten Pariser Frieden war der preußische Wille zur Heimholung des Saargebiets groß genug, und die Sehnsucht der Saardeutschen fand Erfüllung. Für die Gegenwart ergibt sich daraus die Lehre: Der Heimkehrwille der Saardeutschen muß seine Ergänzung sinden im Heimholungswillen der Reichsdeutschen. Darum muß in einer Zeit, wo die gesamte Nation am politischen Geschehen mitfühlend, mitdenkend und mithandelnd teilnimmt, jeder Deutsche erfüllt sein von dem Willen: Holt heim die Saardeutschen, die Art von unserer Art und Blut von unserem Blut sind und nur ein Ziel kennen: Zurück zu Deutschland." Erbhof=Sparbücher werden ausgegeben. Die ländlichen Spar- und Darlehnskassen geben jetz Erbhof=Sparbücher auf Veranlassung der Hauptabteilung 3 der Bäuerlichen Selbstverwaltung heraus. Die Guthaben dieser Erbhof=Sparbücher werden dem bäuerlichen Berufsstande in den einzelnen Gemeinden dienstbar gemacht. Ferner soll die Ausgabe der ErbhofSparbücher den Erbhofbauer in die Lage versetzen, für die Zukunft seiner Kinder Sorge su treffen durch Ansammlung von Sparguthaben, die zur Berufsausbildung und Sicherung des späteren Lebensunterhaltes zu dienen haben: sie soll im übrigen vermeiden, daß diese Spargelder während der Dauer ihrer Ansammlung der bäuerlichen Wirtschaft entzogen werden. Geheimnisse um Liane Die Geschichte eines Kriminalfalles. Von Helmut Ketterer. 12)(Nachdruck verboten.) Der Knecht schwieg verbissen. „Und verraten würde ich dich nie! Ich will mein Schweigen sogar beschwören, wenn du es verlangst.“ Schumacher machte eine verächtliche Handbewegung. „Auf solchen Firlefanz gebe ich nichts.“ „Aber du weißt doch, daß ich was darauf gebe!“ Klaus hatte sich aufgerichtet.„Du hast doch früher in unserm Hause gedient. Kennst mich doch. Traust du mir zu, einen Eid zu brechen?“ Der Knecht schaute ihn aus tierisch klugen Augen an. „Ich glaube nicht, daß Sie einen Schwur brechen.“ Er lachte auf.„Es gibt doch immer noch solche, die was darauf geben... „Gut, Schumacher! Ich werde also schwören, dir zwanzigtausend Mark zu geben und dich nie zu verraten.“ Klaus blickte ihn fragend an. „Hat alles keinen Zweck, Herr! Machen Sie sich doch keine unnütze Mühe. Was nützte mir das Geld, wenn mir schon einige Tage später ein Dolch zwischen den Rippen sitzt... Ich diene seit fünf Jahren in diesem Hause. Sie können das natürlich nicht wissen, was ich weiß. Nur sagen will ich Ihnen, daß mich der Dolch treffen würde, wenn ich auch im Innern der Erde meine Zuflucht suchte. Nee, nee, versuchen Sie mich lieber nicht!“ Klaus wollte die Hoffnung nicht aufgeben.„Das ist ja alles Unsinn! Du bist eingeschüchtert! Wie will man dich finden, wenn du dich mit dem Gelde aus dem Staube machst? Woanders gibt es auch Menschen! Woanders kann man auch leben! Dir steht der Weg auf nach dem Süden, nach der Schweiz oder nach Italien. Da ist es nicht so unwirtlich wie hier. Da scheint die Sonne das ganze Jahr hindurch.“ Der Knecht grinste breit:„Wozu noch viele Worte, Herr! Ich verspüre nur sehr wenig Neigung, meine Rolle mit der Ihren zu vertauschen, haha!“ Und er schlug dröhnend die Tür hinter sich ins Schloß. Die Vernehmung wird unterbrochen. „Leutnant Brinkenwurf!“ schrie Hauptmann Sutterholm von der Danziger Wasserpolizei in den Apparat, „Herr Leutnant?!... Kommen Sie bitte einmal zu mir herauf.“ Er legte den Hörer mit merklich zitternder Hand in die Gabel. Las in dem Schreiben, das heute mit der Frühpost gekommen war. Es klopfte. Die Tür öffnete sich: Vor ihm stand Leutnant Brinkenwurf, ein junger, sehniger Mensch mit wetterhartem Gesicht, in dienstlicher Haltung. „Nehmen Sie Platz, Herr Kamerad! Und lesen Sie dieses hier!“ Er reichte ihm das Schreiben, das eben mit der Frühpost eingetroffen war. Schaute voller Spannung in das Gesicht des Lesers, das wie aus Marmor gemeißelt keine Empfindung verriet. Wartete lange. Fragte endlich, als der andere die Lektüre beendet:„Nun? Was sagen Sie dazu?“ „Ich bin kaum überrascht, Herr Hauptmann! Aehnliche Zusammenhänge habe ich immer vermutet. Aus diesem Verdacht heraus verfolgte ich ja auch die beiden Boote und konnte mich bis heute noch nicht entschließen, die beiden Gefangenen freizugeben.“ „Sind Sie noch hartnäckig?“ „Ja! Sie verraten sich nicht. Auch habe ich keinerlei Beweise gegen sie.“ „Das ist eine dumme Geschichte! Das kann gefährlich werden!“ „Und ich kann mich nicht entschließen, sie frei zu lassen.“ Hauptmann Sutterholm rieb sich nervös die Hände. „Uns wird wohl nichts anderes übrig bleiben. Ich wollte Ihnen vorschlagen, sie laufen zu lassen. Wir halten sie schon seit zwei Wochen fest. Das geht nicht!“ „Und doch verdichtet sich, wie ja auch der Brief beweist, der Verdacht, daß sie einer Bande angehören, die den ganzen deutschen Westen mit Kokain versorgt. Ihre Schlupfwinkel vermute ich irgendwo in den nordischen Gewässern. Sie fahren von dort nach zwei Seiten über das Skagerak bis nach England, von wo sie nach meiner Meinung dieses Teufelszeug holen nach unserer Küste, um es hier abzusetzen. Nach meiner festen Ueberzeugung müssen sie auch hier einen Schlupfwinkel haben, von dem aus die weitere Beförderung nach dem Landesinnern vor sich geht.“ „Ich widerspreche Ihren Vermutungen absolut nicht, Herr Kamerad! Aber was nützt uns das alles, wenn wir keine Beweise haben? Wir setzen uns die dicksten Läuse in den Pelz, wenn wir sie jetzt nicht freilassen. Verstehen Sie mich doch!“ Leutnant Brinkenwurf nickte finster.„Ich bitte Herrn Hauptmann, mir zu gestatten, in diesem Falle nach meinem eigenen Ermessen vorzugehen. Ich habe den Eindruck, daß einer von den Kerlen die Nerven verliert.“ „Welcher?“ „Der mit den roten Haaren.“ „Das glaubten Sie schon vor acht Tagen!“ „Mag sein Herr Hauptmann! Ich bin gewiß, daß er es nicht mehr lange aushalten wird. Ich erschüttere ihn mit den ernsten Drohungen, um ihn anderseits mit dem Versprechen völliger Straflosigkeit zu locken.“ „Wie können Sie das?“ „Ich nehme alle Verantwortung für mein Tun auf meine Schultern, Herr Hauptmann! Es geht hier nach meiner festen Ueberzeugung um mehr als um die Sühne eines kleinen Handlangers. Wir haben es vielleicht in der Hand, den Ruin von tausenden von Menschen zu verhindern. Wir müssen im Interesse dieser Tausenden hart sein, müssen etwas wagen.“ „Vielleicht... mein Lieber! Vielleicht!...“ Hauptmann Sutterholm machte ein mürrisches Gesicht. „Wenn schon...“ „Aber hier liegt die Sache doch ziemlich klar: die Burschen wissen ganz genau, daß wir ihnen nichts nachweisen können, und daß wir sie früher oder später doch wieder freigeben müssen. Diese Sorte ist mit allen Wassern gewaschen. Ohne klare Beweise ist ihnen nicht beizukommen. Und unter solchen Umständen eine Anzeige zu erstatten, ist lächerlich.“ „Auch darüber habe ich schon nachgedacht. Herr Hauptmann! Zweifellos ist der Rote mit sich uneins, ob er bekennen soll oder nicht. Das hat mich stutzig gemacht, obwohl er auch nach meiner Meinung wissen müßte, daß keine Beweise gegen ihn vorlagen. Vielleicht bewegen ihn andere Gründe.“ „Welche sollten das wohl sein?“ Brinkenwurf zuckte die Schultern.„Da könnte man vieles anführen. Vielleicht aus Rache oder aus Gewissensqual. Und meine feste Versicherung seiner Straflosigkeit hat Eindruck auf ihn gemacht. Mein Wort darauf!“ Hauptmann Sutterholm rang mit einem Entschluß: „Mich interessieren Ihre Mitteilungen. Lassen Sie uns zu den Gefangenen gehen! Von dem Eindruck, den ich bekomme, mache ich meine weiteren Entscheidungen abhängig." Leutnant Brinkenwurf nickte. Er folgte schweigend seinem Vorgesetzten durch die hohen Gänge des Dienstgebäudes bis in die Gegend, wo die Arrestzellen lagen. Der Wärter kam herbeigeeilt öffnete auf Geheiß die Tür. Er ließ den Offizieren den Vortritt in die kleine düstere Zelle, auf deren Pritsche in einer dunklen Ecke der Gefangene Brindeisen lag. „Hallo!“ rief der Leutnant ihn an. Er rüttelte an seinem Arm. „Der Kerl hat aber einen tiefen Schlaf“, meinte der Hauptmann mürrisch. „Aufstehen!“ schrie Brinkenwurf. Er rüttelte ihn noch stärker. Dann neigte er sich mißtrauisch weiter vor und schaute in das Gesicht des Gefangenen. Er stutzte: „Er schläft ja gar nicht... Was ist denn mit ihm?.. Ich glaube wahrhaftig...“ Der Leutnant erbleichte jäh. Er schaute wieder auf den Gefangenen. Richtet sich ruckhaft auf. Trat zurück. „Nanu!“ wunderte sich der Hauptmann.„Was ist denn los?“ „Er ist tot..." „Zum Teufel! Was geht hier vor?" Sutterholm stieß es aufgeregt hervor.„Wo sind wir hier? In der Höhle eines Freibeuters oder auf einer Polizeistation? ... Ist der Mann wirklich tot?“ Geheimnisse um Liane.(3 Brinkenwurf nickte. Er suchte eifrig im Zimmer umher, Schritt zu dem kleinen vergitterten Fenster.„Ah! ... entfuhr es seinen Lippen.„Wenn ich es mir nicht gedacht habe...“ „Was haben Sie da?...“ Brinkenwurf drehte vorsichtig eine kleine, halb zersplittere Ampulle in seinen Händen.„Er hat sich ver giftet, Herr Hauptmann!" „Zeigen Sie mal her!“ „Seien Sie vorsichtia!“ Der Hauptmann betrachtete prüfend die kleine Ampulle. Seine Hände bebten vor Aufregung.„Das ist stark, Brinkenwurf! Das überzeugt auch mich, daß es mit einer der gefährlichsten Schmugglerbanden zu tun haben, die unsere Geschichte überhaupt kennt. Wo hat das Ding gelegen?" „Auf der äußeren Fensterbank. Sehen Sie nur! vin Teil der Splitterchen liegt noch da!“ „Wie stellen Sie sich den Vorgang vor?“ „Das Fenster ist tief gelegen. Einer hat von außen die Scheibe rechts unten eingeschnitten und die Ampulle hereingeschoben. Ich sah die Oeffnung und schaute gleich nach." „Aber draußen befindet sich doch der Gefängnishof, der mit hohen Mauern umgeben ist... „Es wird wohl nicht so schwer sein, sie zu übe klettern. Natürlich hat der Bote die Nacht benutzt. „Woher aber konnte er wissen, in welchen Zeu sich die beiden Gefangenen befanden?...“ Der Leutnant blickte sinnend zu Boden„Das wi vorläufig noch sein Geheimnis sein. Vielleicht aber ta uns Wachtmeister Keitermann darüber Austun geben... „Sie glauben doch wohl nicht, daß er ein Verrat ist?“ schrie der Hauptmann wütend. (Fortsetzung folgt.) täglich J. Horstm Dülmen l. 9 Verbre Nummer 34 Nuntius C Der Apostolische Nu orsenigo, der! Fertreters beim Deut nalstaatssekretärs Pac gebensjahr. Seit 1930, hat er erfolgreic zehungen der katholis Unnter seinem Vorgäng seitigen Vertrauens f. Grundlage das Konkor en wurde. Nuntius Orsenigo, Iam Comer See, gebo Priester geweiht, ist lichen Diplomatie her ich länger als ein Vieelsorge in Mailand dem Gebiete der Cari zugendfürsorge in allt vierdurch sowie durch rarischen Interessen! nit dem damaligen Bibliothek, Professor? länder Erzbischof und mit dem er zusammen Vorromeo" gearbeitet dundertjahrfeier dies herausgegeben wurde. auch noch mehrere Mo Julian Apostata und der der nun schon 10 Konferenzen, genannt öffentliche Wohlfahrts Vorstand verschiedene vor allem Direktor de König von Italien du treuzes der Krone Ita Als Kardinal Achil ten Papstes Benedikt sich sehr bald des Ma rußte dessen großzüg arbeit wohl zu schätze der klugen und vorn ebenso in dem hervort gos die rechte Vorbel bahn in der päpstlichen ihn daher bereits 192 baag und zum T in Lyl kirche San Carlo in Gasparri die Bischofs sich auf seinen neuen mit großem Geschick sich rasch und vollständ len Verhältnisse der reits 1925 wurde er pest versetzt. Er äußerst kenntnisreiche die schwierige Stellun die Lage der Katholil zuschätzen verstand. Ungarn ist ein„ überwiegende Mehrhe latholischen, nur 28 nisse an. Doch ist der ge verweser, ebenso wie protestantisch, und die manche nach der kon von 1919 eingeführte sessionellen Gottesdien für immer beizubehal es, die katholischen B einheitlichen Vorgehei herstellung des einhei durchzusetzen. Dieser charaktervollen und ko zu verdanken und ha große Befriedigung he Auch auf vielen an den ungarischen Kath rater. Dadurch, da sammlungen und bei näher treten konnte, tes, für dessen Belang lässig bemüht war. des ungarischen Vol nach Berlin be seines bisherigen hauptstadt voranging, Lertrauen und die tholiken in seinem ne am 25. April ein, a Neichspräsidenten sei die Reden, die er als dei den Neujahrsemp Hindenburg sowie be eins der ausländische hohes Verständnis Staaten und Völker Verkehr der staatliche und dauernden Friet ei allen Zuhörern n eingeschränkte Zustim