n 908. Bullen ner 133. MarktEs kosteten: Zullen: 18—27: 11—15; FärSchafe 18—24; Inlandsangebot age gegenüber, sich für BrotSchiffahrtsverben sich noch durch erschwert eines Bedarfsegt ruhig. aber ne Qualitäten 12. 9. Oeld 9.97 10.17 10.31 10.4 10.60 10.75 bezahlt 9.97 1.32 10.07 10.62 10.76 rille lung. age 3 B2 zum 1. Oktoben en Hof in der von Münster 2 eute von 16 ble ten. als 4148 nechte unter A 610 Ang.=Verw der Nunster. st! t eheling d Wohnung b. gesucht. einerei s. Borahorst. rstr. 14142 ndwirtstochter. Alters. gesund listreudia die ängere Jahie sen Gutshaust. sucht Stelle oder erin n. u. Empf. an 4145 per. Jahriad= Lüdinahausen ehrl., kinderl. Adchen isher in herr= paushalt tättä t sich zu verim 1 oder 15. Gute Zeuan. n. Off unter an Dülmener Dülmen. 4139 Melker mit ugnissen sucht 4144 l. Schweizer en f. Kollenen weizerstelle ilver. Elsaßstr. 9. cht zum Ver= eb ihrer Oele. saft u. Klein4147 ter A B 248 lo. Münster. Bulderner Zeitung Erscheint täglich, auch an Sonn= u. Feiertagen Verlag: J. Horstmann'sche Buchhandlung, Dülmen l. W. Fernruf Dülmen 578 Hiddingseler Anzeiger Nachrichten für das Amt Buldern Geschäftsstellen: Buldern: Roters, Weselerstraße Hiddinasel: Anton Krampe Postverlagsort: Dortmund 1. Verbreitungsgebiet des allgemeinen Inseratenteils: Westfalen und die angrenzenden Geblete Nummer 255 Freitag, den 16. September 1933 Jahrgang 1933 Der neue Staatsrat. Heute vormittag wird in besonders feierlicher Weise in Berlin der neue Preußische Staatsrat eröffnet werden. Mit dem alten Staatsrat, der von den Provinziallandtagen gewählte Vertreter umfaßte und den preußischen Provinzen eine Einflußnahme auf die Gesetzgebung und Verwaltung des Staates sicherte, wie sie ganz ähnlich den Ländern im Reichsrat auf Gesetzgebung und Verwaltung des Reiches durch die Reichsverfassung gegeben wurde, hat der neue Staatsrat nur den Namen gemeinsam. Ihn bilden außer dem Ministerpräsidenten, der den Vorsitz führt, den Staatsministern und Staatssekretären vom Ministerpräsidenten berufene und ernannte, zur Beratung des Staatsministeriums bei der Führung der Staatsgeschäfte besonders geeignete Männer, die in zwei Gruppen zerfallen. Die eine ist rein politisch; sie umsaßt Persönlichkeiten, die hohe Parteiämter innehaben und besteht aus dem Stabschef der gesamten SA, dem Reichsführer der SS, dem Stabsleiter der Politischen Organisation, den für preußische Gebietsteile zuständigen Gauleitern der NSDAP, den eine Gruppe führenden Obergruppenführern der SA und den Gruppenführern der SS. Die andere Gruppe umfaßt die Vertreter der Kirchen, die Vertreter von Wissenschaft, Arbeit, Wirtschaft und Kunst und sonstige um Staat und Volk verdiente Männer. Die Mitglieder dieser Gruppe, unter denen sich bekanntlich auch Bischof Berning von Osnabrück befindet, gehören dem Staatsrat auf Lebenszeit an, die Mitglieder der ersten Gruppe solange, wie sie die bezeichneten Parteiämter bekleiden, die Mitglieder des Staatsministeriums und die Staatssekretäre für die Dauer ihres Amtes. Die Mitgliedschaft erlischt im übrigen, wenn der Ministerpräsident einem Staatsrat das Anerkenntnis unverletzter Ehrenhaftigkeit oder eines der Würde des Staatsrats entsprechenden Lebenswandels oder Verhaltens versagt. Die Mitglieder des Staatsrates, dessen Sitzungen nicht öffentlich sind, sind nach Staatssekretären die ersten Männer des Staates, sie gehen also auch den Oberpräsidenten im Range vor. Durch den feierlichen Staatsakt, in dem nach einer einleitenden Rede des Ministerpräsidenten die Vereidigung der Mitglieder des Staatsrates, der Preußischen Staatsräte, erfolgt, wird die hohe Bedeutung, die diesem Gremium zukommt, vor aller Welt unterstrichen. Durch den Rundfunk ist dem deutschen Volke die Teilnahme daran ermöglicht. An den öffentlichen Gebäuden des Staates, der Gemeinden usw. werden die Fahnen wehen, und der Jugend wird in Schulfeiern zum Verständnis gebracht werden, welche Bedeutung die Eröffnung des Staatsrates für Preußen hat. Aus den Anordnungen verschiedener Generalvikariate, die der Presse mitgeteilt worden sind(z. B. Köln, Aachen, Münster, Berlin) geht hervor, daß auch die preußischen Bischöfe ebenso wie die zuständigen Instanzen der evangelischen Kirche die Weisung gegeben haben, zu der Stunde der Feier die Kirchenglocken zu läuten und die kirchlichen Gebäude zu beflaggen. Flaggen an den Geschäfts= und Privathäusern werden hinzukommen. Alles das bringt zum Ausdruck, daß heute der Tag eines Ereignisses von größter politischer Wichtigkeit ist. Der Staatsrat, dieses höchste und vornehmste Gremium des preußischen Staates soll, um Worte des Staatssekretärs Grauert zu gebrauchen, die lebendige, ständige Brücke des Führers des Staates zum Volk bilden, und über diese Brücke sollen die Pläne und Auffassungen der Staatsregierung in das Volk hineingetragen und Wünsche und Nöte des Volkes an die Staatsführung herangebracht werden. Nach dem Gesetz, durch das der Staatsrat eingesetzt worden ist, äußern sich die Staatsräte, die zur Teilnahme an allen Sitzungen verpflichtet sind, zu den Gesetzesvorlagen und sonstigen Angelegenheiten, deren Beratung ein Staatsrat für erwünscht hält und die der Ministerpräsident dazu zuläßt. Abgestimmt wird nicht. Das Führerprinzip, das ja auch schon in der Ernennung der Staatsräte zum Ausdruck kommt, gilt wie überall im Dritten Reiche so auch hier. Der Staatsrat ist also kein Parlament, sondern eine Institution, die mehr mit dem Staatsrat in der alten preußischen Monarchie, durch den sich der Monarch beraten ließ, Aehnlichkeit hat. Aber er wird sich vor allem von ihm dadurch unterscheiden, daß er nicht so äußerst selten, wie es bei ihm der Fall war, zusammentritt, sondern daß er mit Eifer und Leben erfüllt wird und regen Anteil an allem staatspolitischen Werden in Preußen nimmt. Mit dem Wunsche, daß er unserm Land und Volke zum Nutzen und Segen gereichen werde, begleiten wir ihn in seine Arbeit, die am Samstag im Neuen Palais in Potsdam beginnen und danach im Sitzungssaale des Preußischen Staatsministeriums fortgesetzt werden wird. 4 Der Reichskanzler in Karlsruhe und Oeschelbronn. w Karlsruhe, 14. September. Reichskanzler Adolf Hitler traf am Donnerstag mittag um 12 Uhr auf dem hiesigen Flugplatz mit dem großen Junkersflugzeug„Immelmann“ ein. Zu seiner Begrüßung hatte sich die gesamte badische Regierung, an ihrer Spitze Reichsstatthalter Robert Wagner, sowie die Die Pariser Abrüstungsbesprechungen. Noch weitgehende Meinungsverschiedenheiten. Berlin, 14. September. Die schweren Spannungen, die infolge der französischen Propaganda gegen Deutschland über Europa liegen, werden in wenigen Tagen der Gegenstand diplomatischer Besprechungen und Verhandlungen sein, die die Abrüstungskonferenz in Genf angeblich vorbereiten sollen. Während man bisher nach allen vorliegenden Meldungen ohne weiteres annehmen mußte, daß zwischen Frankreich, England und den Vereinigten Staaten eine weitgehende Uebereinstimmung bezüglich der französischen Forderungen wegen der Wiedereinführung einer Militärkontrolle bestehe, liegen neuerdings Nachrichten vor, die zu gewissen Zweifeln daran berechtigen, ob tatsächlich schon eine so weitgehende Uebereinstimmung besteht. In London wird betont, daß nur in Genf, nicht aber in Paris bindende Beschlüsse gefaßt werden könnten. Es handle sich in Paris nur um einen Gedankenaustausch. Auch legt man Wert auf die Feststellung, daß nicht England, sondern Frankreich die Besprechungen angeregt habe. Die Schwierigkeiten für eine Verständigung mit Frankreich bestehen vor allem darin, daß die Engländer eine feste Zusage über das Maß der Abrüstung verlangen, zu der Frankreich sich als Gegenleistung zu einer regelmäßigen Abrüstunaskontrolle bereit erkläre. Hierbei finden die Engländer die volle Unterstützung der Amerikaner, die sich zwar die französische Forderung nach einer dauernden und automatischen Rüstungskontrolle vorbehaltloser als die Engländer zu eigen gemacht haben, aber als Voraussetzung feste Zahlen für eine darauf zu erfolgende Abrüstung verlangen. Zu der von den Franzosen angeregten„Probezeit“ besteht bei der amerikanischen Regierung so gut wie keine Neiguna, wahrend die enalische Regieruna einem Zeitraum von einem oder höchstens zwei Jahren zustimmen würde. Als notwendig wird die „Probezeit“ in London jedoch nicht angesehen. Nachdem jedoch nunmehr allzu deutlich geworden ist, daß die Franzosen im Grunde weiter nichts vorhaben, als von neuem jede Abrüstung zu sabotieren, ist man in London merklich kühler geworden, und man gibt zu, von einer Verständigung noch weit entfernt zu sein. Wir wissen aber aus Erfahrung, daß die früheren Kriegsgegner sich bei allen Meinungsverschiedenheiten fast in allen Fällen der Vergangenheit auf Kosten Deutschlands vor der eigentlichen Entscheidung geeinigt haben, sodaß die Vertreter Deutschlands regelmäßig sich vor vollendete Tatsachen gestellt sahen. Man darf sich im Ausland nicht darüber wundern, wenn man im deutschen Volk in Anbetracht der Kette von Enttäuschungen, die es trotz aller feierlichen Versprechungen und vertraglich verbrieften Zusagen hat erfahren müssen, nachgerade mit schärfstem Mißtrauen der weiteren Entwicklung entgegensieht. Wenn die Reichsregierung sich trotz dieser unbestreitbaren Tatsachen dennoch entschlossen hat, an den Verhandlungen in Genf teilzunehmen, so geschieht das in der Ueberzeugung, daß nichts versäumt werden darf trotz der Einstellung der maßgeblichen Länder Europas, eine Lösung der strittigen Fragen und damit eine Behebung der schweren Spannungen herbeizuführen. Man darf auch nicht übersehen, daß vielleicht trotz der übelwollenden Haltung der Mehrzahl der Verhandlungspartner in Genf immer doch noch sich Möglichkeiten zeigen, zu einer Verständigung zu kommen, die dem Standpunkt Deutschlands gerecht wird. Man darf wohl auch damit rechnen, daß Italien nicht ohne weiteres bereit sein wird, sich von Frankreich ins Schlepptau nehmen zu lassen, sondern alles versuchen wird, um zu einem Ausgleich zu kommen. Solche Möglichkeiten bestehen, vorausgesetzt allerdings, daß der gute Wille auf allen Seiten dazu vorhanden ist. deutsche Abordnung für Genf. TU. Berlin, 14. September. Das Kabinett hat den Reichsminister des Auswärtigen, Freiherrn von Neurath. mit der Führung der deutschen Abordnung für die bevorstehende Vollversammlung des Völkerbundes in Genf beauftragt. Als Delegierte werden neben den Reichsaußenminister der Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda, Dr. Goebbels, sowie der ständige deutsche Vertreter im Völkerbundsrat, Gesandter Dr. von Keller. treten. Zu Ersatzdelegierten sind Ministerialdirektor Gaus, Staatssekretär a. D. Freiherr von Rheinbaben und der deutsche Gesandte in Bern, Freiherr von Weizsäcker, bestimmt. Die Abordnung werden ferner verschiedene Beamte des Auswärtigen Amtes und anderer Ministerien begleiten. Londoner Unterredungen. w London, 14. September. Die Unterredung zwischen Norman Davis und Henderson heute vormittag über die Abrüstungsfrage dauerte anderthalb Stunden. Heute nachmittag traf Henderson mit dem Unterstaatssekretär des Aeußeren Eden zusammen. Nach seiner Unterredung mit Henderson hatte Eden eine Unterredung mit Norman Davis. Norman Davis, der am Sonntag mit MacDonald zusammenkommt, wird an den Verhandlungen in Paris teilnehmen, aber voraussichtlich erst in zwei oder drei Tagen, und zwar, wie es heißt, weil die Besprechungen mit einer Behandlung des berüchtigten französischen „osflers“ beginnen sollen, an denen Amerika als Nichtteilhaber des Vertrags von Versailles nicht unmittelbar interessiert sei. Vertreter der sonstigen Behörden eingefunden. Nach einer kurzen Begrüßung schritt der Führer die Front der Ehrenkompagnie der Schupo und eines Ehrensturmes der SA. ab. Dann begab er sich zum Staatsministerium. Im Nu hatte sich eine riesenhafte Menschenmenge eingefunden, die die Straßen umsäumte und dem Führer zujubelte. Die Karlsruher Schulen hatten frei bekommen. Die Begeisterung der Menschenmassen kannte keine Grenzen mehr. Das Auto konnte sich nur mit Mühe einen Weg durch die Straßen bahnen. Von Karlsruhe aus fuhr der Reichskanzler mit seiner Begleitung und mit der badischen Regierung sofort im Kraftwagen nach dem am Sonntag abgebrannten Dorf Oeschelbronn über Pforzheim. Die Durchfahrt in Pforzheim gestaltete sich zu einem wahren Triumphzuge. Um ¾14 Uhr traf der Führer in Oeschelbronn ein, von einer riesigen Menschenmenge begrüßt, die aus der gesamten Umgebung zu Rad, mit Autos usw. zusammengekommen war. Der Kanzler besichtigte dann mit seinem Gefolge die Brandstätte. Er unterhielt sich mit einer Reihe der von dem Brandunglück Betroffenen und sprach ihnen wie der ganzen Gemeinde sein herzliches Beileid aus. Außerdem sicherte der Reichskanzler auch die Hilfe des Reiches bei der Fürsorge und beim Wiederaufbau des niedergebrannten Ortsteiles zu. Nach fast einstündigem Aufenthalt verließ der Reichskanzler Oeschelbronn. Um 15,30 Uhr traf er auf dem Flugplatz Böblingen ein. Hilfsaktion für Kinderreiche. Der Reichsbund der Kinderreichen unter Schutz der Regierung. w Berlin, 14. September. Die bevölkerungspolitische Aufklärunasaktion des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda wird gleichzeitig zu einer Hilfsaktion für Kinderreiche gestaltet. Die mit Verbreitung der Broschüre„Mütter, kämpft für Eure Kinder!“ verbundene Arbeit und die daraus entstehenden Einnahmen sollen bevorrechtet kinderreichen Familien zugute kommen. Die Verbreitung der Broschüren geschieht nach den Richtlinien der NS=Volkswohlfahrt auf dem Wege über die Ortsgruppen der NSDAP. Es ist erwünscht, daß sich die Frauenschaften und die der Arbeitsgemeinschaft deutscher Frauenverbände eingegliederten Frauenorganisationen den örtlichen Leitern der NS=Volkswohlfahrt und den Ortsgruppenleitern der NSDAP zur Zusammenarbeit auf diesem Gebiete zur Verfügung stellen. Der im Jahre 1919 gegrundete Reichsbund der Kinderreichen hat seit der Gründung bei 21 Regierungen die Bevorrechtung der Kinderreichen zu erreichen versucht. Der Erfolg blieb aus. Schlagartig änderte sich diese Einstellung mit dem Tage der nationalen Erbung. Der Reichsbund der Kinderreichen wurde dem Reichsbund für Volksgesundheitsdienst im Reichsministerium des Innern eingegliedert. Durch diese Eingliederung und den Eintritt in eine Arbeitsgemeinschaft mit der NS=Volkswohlfahrt unterhält der Reichsbund nahe Verbindung zur Reichsregierung und zur NSDAP und genießt damit den Schutz der Regierung. Nachdem die Auflösung aller sogenannten wilden Verbände angeordnet worden ist, ist der Reichsbund der Kinderreichen die alleinige staatlich anerkannte Organisation für die kinderreichen Familien Deutschlands. Schwere Vorwürfe gegen Hirtsiefer. In der„National=Zeitung“ wird der frühere Minister Hirtsiefer bezichtigt, öffentliche Mittel in Höhe von einer Million gesetzwidrig verwandt zu haben. Dieser gegen ihn erhobene Vorwurf wird in dem Bericht des Blattes wie folgt belegt: Der Arbeiter=Spar= und Bauverein Oberhausen, der von den christlichen Gewerkschaften geschaffen und von der Bank Köster u. Co. finanziert wurde, geriet 1930 in große Schwierigkeiten. In dieser Angelegenheit spielt der Minister a. D. Hirtsiefer eine besondere Rolle. Zunächst wurde von der Regierung Sanierung durch öffentliche Mittel angefordert, die abgelehnt wurde. Es sollten nur Hauszinssteuergelder für noch nicht fertiggestellte Bauten bewilligt werden. Da eine Sanierung auf diesem Wege ausgeschlossen war, wandte man sich an Minister Hirtsiefer. Dieser genehmigte zunächst weitere Hauszinssteuergelder für schon längst fertiggestellte Bauten, was gegen die Richtlinien über die Hauszinssteuerbewilliaungen verstieß. Hirtsiefer verfügte in Essen persönlich, daß dem genannten Verein aus öffentlichen Mitteln 50 000 Mark überwiesen werden sollten; kurz darauf, am 8. November 1930, ließ er weitere 97000 Mark auszahlen, obgleich jede vorschriftsmäßige Deckung für diese Mittel sehlte. Diese Summen genügten zur Sanierung nicht, man wandte sich an den sozialdemokratischen Ministerialdirektor Meuer, der zusammen mit Hirtsiefer einen Sanierungsplan entwarf, durch den dem obigen Verein die Summe von 1 Mill. Mark zugewandt werden sollte. Hirtsiefer teilte dem Verbandspräsidenten des Siedlungsverbandes Ruhrkohlenbezirk mit, daß es ihm gelungen sei, 1 Million Mark weiterer Hauszinssteuermittel für den Bezirk zur Verfügung zu stellen, von diesem Gelde sei der an den oben genannten Verein in Oberhausen gezahlte Vorschuß von 147 000 Mark abzuziehen. Auf die Anfrage des Verbandspräsidiums in Essen, ob denn der ganze Betrag von 1 Millionen Mark für den Arbeiter=Spar- und Bauverein bestimmt sei, wurde zustimmend geantwortet. Am 4. Juli 1931 rügte Hirtsiefer, daß die 1 Million Mark noch nicht ausgezahlt sei, dabei lag eine Zahlungsanweisung noch nicht vor. Auf nochmalige Anfrage von Essen aus erteilte Hirtsiefer die Genehmigung zur Auszahlung. Inzwischen war ein Revisionsbericht der Rheinischen Wohnungs=Fürsorgegesellschaft eingelaufen des Inhalts, daß auch die dem Verein zugedachte 1 Million Mark das Unternehmen nicht retten könnte, da es verkracht sei. Dem Minister wurde nach diesem Revisionsbericht mitgeteilt, daß die bereits gegebene Anweisung zur Auszahlung des Geldes zuruckgezogen sei. Daraufhin verfügte Hirtsiefer durch mündliche Anordnung am 7. September und durch Erlaß vom 15. September, daß„trotz der geäußerten Bedenken die Anweisungen auszuführen sind", und nun wurde die 1 Million Mark erneut zur Zahlung angewiesen. Die auszahlende Kreiskasse äußerte auch ihrerseits starke Bedenken gegen die Auszahlung, und es wurde dem damaligen Finanzminister HöpkerAschoff Meldung gemacht; dieser ließ daraufhin am 13. Oktober 1931 die Auszahlung sperren. Nunmehr wurde gegen Höpker=Aschoff vorgegangen. Der Oberhausener Zentrumsabgeordnete Steeger, der sich von Anfang an der Sache angenommen hatte, begann im Preußischen Landtag eine große Attacke gegen HöpkerAschoff wegen einer 2½ prozentigen außeretatsmäßigen Kürzung der Beamtengehälter, in deren Verlauf Höpker=Aschoff zurücktreten mußte. Sein Nachfolger Klepper genehmigte sofort die Auszahlung der Gelder an den Spar= und Bauverein, wobei er noch der Kreiskasse jede Berechtigung absprach, eine materielle Prüfung von Anweisungen vorzunehmen. Der Oberhausener Spar= und Bauverein bekam die Summe, konnte aber auch durch dieses Geld nicht saniert werden. Hirtsiefer ist dieser Tage in Essen in Schutzhaft genommen worden. Deutscher Schritt gegen den„Gerichtshof“ über den Reichstagsbrand. Die„Untersuchungskommission" an der Arbeit. CNB London, 14. September. Die sogenannte internationale juristische„Untersuchungskommission" über den Reichstagsbrand hat heute ihre„Verhandlung" über den Brand im Gerichtsraum der Law Society begonnen. Große Vorsicht ist angewendet worden, damit niemand ohne Einlaßkarte den Raum betreten konnte. In der Mitte einer langen Reihe von Richtern“ saß der englische Advokat Priti, der zum Vorsitzenden der Kommission ernannt worden war. Anwesend war u. a. der englische Arbeiterführer Lansbury; natürlich fehlten auch nicht der englisch-indische Kommunistenführer Saklatvala und der sozialistische Schriftsteller Wells. Interessant war, daß der Vorsitzende Pritt die Photographen bat. keine Lichtbilder von den versammelten„Zeugen" zu machen. Der Generalanwalt der letzten Arbeiterregierung, das Unterhausmitglied Rechtsanwalt Sir Stafford Gripps, fungierte als„Berichterstatter“ und bemühte sich, die„Notwendigkeit“ des Londoner Ausschusses darzulegen, wobei er sich der gleichen Argumente bediente, mit denen die Greuelpropaganda arbeitete. Eine große Enttäuschung mußte Gripps den Befürwortern dieser seltsamen Verhandlung mit der Mitteilung bereiten, daj drei der ursprünglichen Mitglieder der Kommission es vorgezogen haben, nicht zu erscheinen. Es sind dies der frühere italienische Minister Nitti, der französische Advokat Giafferi und der Schweizer Dr. Huber. Daß die„Untersuchungskommission“ übrigens keineswegs die Absicht hat, im Lichte der Oeffentlichkeit zu arbeiten, ging aus einer Mitteilung des Sekretärs der Kommission. Lawson, hervor, der bekannt gab, daß„jeder öffentlichen Sitzung eine private Sitzung vorhergehen soll, bei der das Material. das öffentlich im Laufe jedes Tages geprüft werden soll“, behandelt werde. Ein Mißgeschick gab es dann gleich zu Beginn der„Verhandlung“, als man nämlich entdeckte, daß der Dolmetscher, der das amtliche deutsche Pressekommuniqué über den Brand auf englisch vorlesen sollte, nirgends zu finden war. Der erste„Zeuge“ war der ehemalige sozialdemokratische Reichstagsabgeordnete Dr. Hertz, der eine genaue Beschreibung des Reichstagsgebäudes geben mußte. Der nächste„Zeüge“ war der ehemalige Polizeipräsident Grzesinski. der sich stundenlang über den preußischen Pressedienst verbreitete von dem die erste amtliche Mitteilung über den Brand ausgegangen war. Zuhörer hatten den Eindruck, daß Grzesinski von den eigentlichen Vorgängen keine Ahnung hatte. Am Abend war eine sichtliche Enttäuschung bei denjenigen Zuhörern bemerk bar, die sich ein für die deutsche Regierung ungünstiges Ergebnis versprochen hatten. Objektive Beobachter äußerten sich schon dahin, daß die bisherigen„Verhandlungen" dieses„Untersuchungsausschusses" sehr für die Wahrscheinlichkeit sprächen, daß die Kommunisten tatsächlich die Brandstifter seien. Das Interesse des Publikums ist gleich Null. Die Zeitungen allerdings veröffentlichen längere Berichte. Die englische Oeffentlichkeit solle sich, so sagt„Evening Standard“. über den wahren Charakter dieses Ausschusses nicht durch eine einseitige Propaganda täuschen lassen. Man müsse dagegen Einspruch erheben, daß sich dieser Ausschuß mit dem Mäntelchen einer pseudorechtlichen Form bekleide, die in Wirklichkeit nichts weiter sei als ein Propagandafeldzug. Die Internationalisten, die sich hier in London geschäftig machten und die englische Gastfreundschaft mißbrauchten, seien keineswegs eine rechtliche Körperschaft, die ein Urteil abgeben könne. Sie seien auch nicht einmal von Sympathie für die Juden angetrieben, sondern ihre Feindseligkeit gegen Deutschland beruhe auf ganz anderen Gründen. Der amerikanische Rechtsanwalt Hays, der ebenfalls an dem Ausschuß beteiligt ist, hat anscheinend schon Zweifel an der Zweckmäßigkeit des ganzen„Verfahrens“. Pressevertretern gegenüber sprach er sich voller Vertrauen zu dem Leipziger Gerichtshof aus. Die englische Regierung wurde auf Veranlassung des Berliner Auswärtigen Amtes darauf hingewiesen, daß die Abhaltung derartiger Veranstaltungen mit Duldung der englischen Regierung auch eine gewisse Verantwortung der Regierung in sich schlösse. Gegenüber diesen von dem deutschen Geschäftsträger zur Sprache gebrachten Gesichtspunkt wies das britische Auswärtige Amt auf die Tatsache hin, daß der englischen Regierung keine Handhabe durch die Gesetzgebung dafür gegeben sei, private Veranstaltungen dieser Art zu beeinflussen oder zu unterdrücken. Es wurde die Versicherung abgegeben, daß keinerlei amtliche Beziehungen zu den Verhandlungen bestünden. Der englische Juristenbund läßt erklären, daß er mit den Verhandlungen nichts zu tun habe. Der Raum, in dem die Verhandlungen stattfänden, sei„in der üblichen Art von dem internationalen Ausschuß gemietet“ worden. Die Angeklagten. WTB. Leipzig, 14. September. Nunmehr liegen die amtlichen Terminzettel in dem Prozeß gegen die Reichstagsbrandstifter vor. Die Verhandlung ist auf Donnerstaa 21. September, 9 Uhr, im Hauptsitzungssaal des Reichsgerichtes vor dem 4. Strafsenat festgesetzt. Die Namen der fünf Angeklagten lauten: Marinus van der Lubbe, Maurer, Ernst Torgler, Georgi Dimitroff, Schriftsteller, geboren in Radomit(Bulgarien), Popoff, Student, geboren in Drjan bei Sofia, Wassil Taneff, Schuhmacher, geboren in Gevgeli(Mazedonien). Die Anklage lautet auf Hochverrat und andere Verbrechen. Im Laufe der Veweisaufnahme dürften im Berliner Abschnitt des Prozesses etwa 120 Zeugen vernom. men werden, nachdem in der Voruntersuchung über 500 Zeugen gehört worden sind. Von den Angetlagten besitzt lediglich Torgler die deutsche Staatsangehörigkeit. Der Hauptangeklagte van der Lubbe ist Holländer, während die übrigen Angeklagten bulgarische Staatsangehörige sind. Die Bekämpfung des Bettelunwesens CNB Berlin, 14. September. Für einen Erfolg des von der Reichsregierung eingeleiteten Kampfes gegen Hunger und Kälte ist die Bekämpfung des z. Zt. übermäßig starken Bettelunwesens unbedingt notwendige Voraussetzung. Wie wir von unterrichteter Seite hierzu erfahren, hat der Erlaß des preußischen Innenministers vom 1. Juli zur Bekämpfung des Bettelunwesens schon sehr segensreich gewirkt. Jedoch ist gerade auf dem flachen Lande noch sehr viel Arbeit zu leisten. Es sind hier in den meisten Fällen nicht wirklich Notleidende, sondern berufsmäßige Bettler oder sonst minderwertige Elemente. die über die ihnen zustehende Arbeitslosen=, Wohlfahrts= oder sonstigen Unterstützungen hinaus z. T. nicht unerhebliche Beträge an Geld oder Lebensmittel für sich in Anspruch nehmen. Es müssen daher die gebende Teile der Bevölkerung dazu erzogen werden, keine Geldmittel für diese Art unkontkollierbarer, meist den Falschen zukommender Liebestätigkeit aufzuwenden. Gerade die noch leistungsfähigen und auch zum Geben bereiten Volkskreise werden mit diesen Spenden für meist Unwürdige übermäßig belastet, sodaß sie nicht mehr fähig sind, beim öffentlichen Sammeln soviel zu geben, wie sie an sich gäben oder auch gern gäben. Daher Schluß mit der Bettelei! Inkrafttreten des neuen Strafvollstreckungs- und Gnadenrechtes. w Berlin, 14. September. Mit dem 15. September tritt das neue Gesetz über das preußische Strafvollstreckungsund Gnadenrecht zugleich mit den hierzu erlassenen Ausführungsbestimmungen in Krait. Mit diesen Vorschriften, die im einzelnen schon früher bekanntgegeben worden sind, ist das Strafvollstreckungs= und Gnadenwesen in Preußen auf eine neue, dem Geist des nationalsozialistischen Staates entsprechende Grundlagen gestellt worden. Auch die Verordnung über die Neuregelung der Untersuchungshaft, in der der Unterschied zwischen Strafhaft und Untersuchungshaft besonders herausgearbeitet ist, tritt mit dem 15. September in Kraft. hitlers Richter wird Oberlandesgerichtspräsident. X Berlin, 14. September. Bei der Amtseinführung des neuen Präsidenten des Münchener Oberlandesgerichts. Neithardt, hat, wie die„Vossische Zeitung“ aus München meldet. Justizminister Frank daran erinnert, daß Neithardt s. Zt. über den Führer Adolf Hitler zu Gericht gesessen habe.„Sie waren ihm ein gerechter Richter“. so sagte Dr. Frank,„in Ihrem Richteramt zeigten und gewährleisteten Sie die menschliche Höhe, obwohl Versuche ergangen sind, die Sie von der Objektivität dieses Amtes wegziehen wollten.“ Grenzverletzung durch österreichische Polizeiflugzeuge. CNB. München, 14. September. Wie die„Ladesleitung Oesterreichs“ der NSDAP erfährt. überflogen heute mittag zwei österreichische Flugzeuge Freilassing, zogen über der Ortschaft in auffallend niedriger Höhe eine Schleife und flogen dann in Richtung Traunstein weiter. Eine der beiden Maschinen trug die Nummer A 92, das ist die Nummer eines der in Salzburg stationierten Polizeizeuge. Sozialismus der Tat. Goebbels kündigt 160000 Versammlungen an. tu Berlin, 14. September. Vor den Amtswaltern des Gaues Berlin der NSDAP hielt Reichsminister Dr. Göbbels am Mittwoch abend im Berliner Sportpalast eine große Rede, in der er u. a. ausführte: Bei einer rückschauenden Ueberprüfung der vergangenen sieben Monate falle es schwer, zu sagen, welche Taten der neuen Reichsregierung die einschneidendsten und hervorragendsten sein mögen. Alles das, was wir Nationalsozialisten uns in den vergangenen Jahren erträumten an politischen Reformen, an einschneidenden Aenderungen in unserem inneren und äußeren Leben, alles das sei nahezu schon Wirklichkeit geworden. Dr. Göbbels ging dann auf die Frage ein, was denn das Bleibende, das Ueberzeikliche und das Historische an den Aktionen der letzten Monate sei und sagte, dies sei die Tatsache, daß wir jetzt in Deutschland eine einzige zentrale Leitung haben, daß nicht mehr hundert Instanzen durcheinanderpfuschen. Jetzt sei die ganze Nation eingefaßt in die eisernen Klammern der national-sozialistischen Organisation(Beifall). Diese nationalsozialistische Organisa= tion übernehme nun für alle Zukunft die Bürgschaft, daß das Reich in sich einig, ungebrochen und geschlossen bleibe. Diese Einigung sei noch bedeutungsvoller als die Bismarcksche Einigung. Denn Bismarck habe nur die Fürsten und die Länder, Hitler aber habe das Volk geeinigt, er habe nicht nur dynastische Schranken, sondern auch Klassenschranken und Weltanschauungsschranken überwunden. Er sei zu einem in der Weeltanschauung geeinten deutschen Volk gekommen, und das sei das Entscheidende, denn damit sei Deutschland wieder als Faktor in die große Weltpolitik eingeschaltet. Dr. Göbbels erinnerte dann an das Wort des Führers in Nürnberg:„Wir haben nicht die Aufgabe die Länder zu konservieren, sondern vielmehr die Aufgabe, sie zu liquidieren.“ Es sei aber immer so, daß lebende Generationen niemals ein objektives Urteil über ihre eigene Zeit abgeben könnten. Man sollte sich einmal vergegenwärtigen, wie Deutschland etwa im November v. J. aussah und damit den gegenwärtigen Zustand vergleichen. Auf der anderen Seite, sagte der Minister weiter, ist es gut, daß wir mit dem Erreichten nicht zufrieden sind. Denn Menschen, die zufrieden sind, würden niemals mehr vorstürmen, sie können gleich von der Bühne der öffentlichen Politik abtreten. Indessen ist für uns die Macht nie Selbstzweck gewesen. Wir wollten sie besitzen, um damit ein Volk frei und glücklich zu machen. Denn spätere Generationen werden unser Werk nicht danach beurteilen, ob wir genug Brot hatten, sondern ob wir historische Werte vollbracht haben. 2000 Jahre hat die deutsche Nation den Traum nach ihrer inneren Einheit gehabt. Diesen Traum haben wir aus den Wolken heruntergeholt und ihn verwirklicht. Wofür die Hohenstaufen nach Italien zogen, wofür ein Heinrich der Löwe gen Ostland ritt, wofür die Vauern in die Kriege gingen, wofür ein Luther seine Thesen an die Wittenberger Schloßkirche schlug, wofür ein Friedrich der Einzige sieben Jahre im Biwak seiner Grenadiere lag, wofür Bismarck seine drei Kriege schlug und wofür am Ende sieben Millionen Frontsoldaten vier Jahre lang draußen im Felde gestanden haben— das haben wir verwirklicht. Aber je mehr Aufgaben wir hinter uns brachten, um so größer wird die Aufgabe, die vor uns liegt. Die Männer, die heute unter Adolf Hitler das Schicksal des Reiches bestimmen, haben nur den Ehrgeiz. Taten für die Geschichte zu vollbringen. Dr. Göbbels ging dann auf die kommunistischen Putschplane ein und sagte, heute könne von einer kommunistischen Gefahr nicht mehr gesprochen werden. Schlimmer sei schon die Hetze, die außerhalb unserer Landesgrenzen betrieben werde. Wenn ich das mir vor einigen Tagen in die Hände gefallene „Vraunbuch“ durchblättere und wenn ich da haarscharf bewiesen sehe, daß in meinem Kopf der Plan zum Reichstagsbrand entstanden wäre(Heiterkeit) und daß der preußische Ministerpräsident Göring ihn praktisch durchgeführt habe, so kann ich nur sagen: Herr, vergib ihnen, den sie wissen nicht was sie tun“(Beifall). Er, Göbbels, glaube auch nicht, daß das Ausland diese Dinge ernst nehme. Das deutsche Volk streiche solche Pamphlete mit einem Achselzucken beiseite. Die arbeitenden Menschen in Deutschland messen an den Erfolgen die Richtung des Kurses. Dr. Göbbels erwähnte dann die Wirtschaftsprojekte der Reichsregierung und den Kampf gegen die Arbeitslosiakeit. Der Ansturm gegen sie sei zweifellos gelungen. Kein Land könne von sich behaupten, daß seine Arbeitslosigkeit in einem Sommer um zwei Millionen gesunken sei. Und wenn die Nörgler sagen, es gebe noch immer vier Millionen Arbeitslose, so würden auch diese nicht, wie die vergangenen Regierungen es taten, ihrem eigenen Elend preisgegeben werden. Das Winterhilfswerk sei eine Tat der Selbstverständlichkeit, an der schon monatelang gearbeitet worden sei, als im Hochsommer die Nörgler behaupteten, daß jetzt alle in Urlaub gefahren seien. Schon damals seien die Pläne ausgearbeitet worden. Immer wieder von stürmischem Beifall unterbrochen erklärte Dr. Göbbels noch einmal die Pläne des Winterhilfswerks. Dieses Hilfswerk sei ein Sozialismus der Tat, sei wahres Priestertum. Wenn den Nationalsozialisten in der Vergangenheit oft vorgeworfen wurde, sie seien Heiden, so glaube er, Göbbels, es habe in Deutschland noch niemals eine Regierung gegeben, die so christlich gehandelt habe. Dr. Göbbels teilte dann mit, daß er am Mittwoch im Auftrag des Führers für die gesamte Organisation die Anordnung herausgegeben hat, daß mit dem 1. Oktober ein großer Prapagandafeldzug der nationalsozialistischen Bewegung einsetzt. Jeder Redner ist aufgefordert, wenn er ein hohes Staatsamt bekleidet, in zwei Monaten 15 und wenn er kein Staatsamt bekleidet, in zwei Monaten 25 Termine für Versammlungen zur Verfügung zu stellen.„Wir werden in zwei Monaten 150 000 öffentliche Versammlungen avhalten. Wir werden wieder mit dem Volk die lebendige Verbindung aufnehmen. Der Führer wird wie immer bei allen Gelegenheiten so auch hier sich an die Spitze der Versammlungskampagne stellen“. (Beifall.) Die Bewegung lebt und wird leben, weil sie leben muß und weil wir bis zum letzten Atemzug dazu bestimmt sind, für sie zu arbeiten und zu kämpfen, Dr. Göbbels schloß mit den Worten:„Wir werden noch tausend und abertausend mal in unserem Leben den Ruf ausstoßen, den wir oft in der Vergangenheit ausgestoßen haben, als wir noch um die Macht kämpften:„Es lebe unser Führer, es lebe unsere Partei.“ Ein dreifaches Sieg=Heil brauste durch die weite Halle des Sportpalastes. Spenden für das Winterhilfswerk. w Berlin, 14. September. Zu den gestern bekannt gegebenen Zeichnungen für das Winterhilfswerk geben wir die heute weiter eingegangenen Beträge bekannt. Jürgens— van den Bergh(Margarine Verkauf G. m. b. H. Verlin) 50 000.n; Rheinische Metallwaren= und Maschinenfabrik A.=G. Düsseldorf 50 000 M; Schultheiß Patzenhofer Brauerei A.=G., Berlin 50 000 M: Berlinische Boden=Gesellschaft, Berlin, 10 000 M: Verein der Zeitungsverleger 50000 M: Preußische Landespfandbrief=Anstalt, Berlin 10 000 M: Gau Kurmark der NSDAP 10000 M: Märkische Adler 500 MA; Gauführung Groß=Berlin der Nationalsozialistischen Handels=, Handwerks= und Gewerbeorganisation 5000 M; Zehn Kreise derselben Organisation 10 000 A; Deutsche Linoleumwerke A.=G., Bietighein 25 000 MA: KnorrBremse A.=G., Berlin 30 000 A; Städtische Beamtenschaft Bodewisch 8 Proz. vom Oktober=Gehalt, Robert Bosch A.=G. und Dr. Robert Bosch=Stuttgart 75 000 M: Gewerkschaft Sophia Jakoba, Steinkohlenbergwerk Hüchelhoven, Kreis Erkelenz 10000 A; Degea Aktiengesellschaft Berlin 10 000 A: Direktorium der Thüringischen Staatsbank Weimar 10 000 MA; Mechanische Weberei Gustav Winkler, Berlin 10 000 MA: Allgemeine Deutsche Kreditanstalt, Berlin 10 000.4: Wäscherei Landrock, BerlinKöpenik 1000 M: C. u. A. Brenninkmeyer, Berlin 100 000 MA. Ferner stellte das Lichtspielhaus„Mercedes“ Berlin=Neukölln, Hermannstraße, die Reineinahme von Dienstaa. 18. September und außerdem wöchentlich 1000 Freikarten für Minderbemittelte zur Verfügung. Es wird gebeten, weitere Spenden auf das Postscheckkonto Berlin Nr. 77 100 NS=Volkswohlfahrt Reichsführung, Konto„Winterhilfswerk“ oder auf das gleichlautende Konto bei der Reichsbank einzuzahlen. Telefonische und telegrafische Mitteilungen über Spenden werden an den vom Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda und der NS=Volkswohlfahrt beauftragten Inspekteur Heins Jetter. Verlin=W. 9, Voßstraße 11, Telefon Jäger 0029, Stichwort „Winterhilfswerk“ erbeten. Kompf gegen hunger und Külte. Der Reichskanzler wird beim Verlassen des Propaganda=Ministeriums, wo der Kampf der Reichsregierung gegen Hunger und Kälte proklamiert wurde, von der wartenden Menge begrüßt. Der erste Spatenstich zur EideAbdämmung. w Friedrichsstadt(Schleswig=Holstein), 14. Sept. Reichsminister Darré traf heute nachmittag in Begleitung des Staatssekretärs Willikens in Friedrichsstadt ein. Oberpräsident Lohse begrüßte den Reichsminister mit einer Ansprache, in der er darauf hinwies, daß das stets hart umkämpfte Schleswig=Holstein schon jahrelang auf die Durchführung des Planes der Eider=Abdämmung warte. Es habe erst die nationalsozialistische Regierung und der Führer Adolf Hitler kommen müssen, um dieses große Werk zu vollenden. Reichsminister Darré führte u. a. aus: Die über 100 Kilometer weit ins Land hineinreichenden ständigen Ueberschwemmungen durch die Nordseefluten sollen künftig verhindert werden. Im Winter und Frühjahr wurden 176 000 Morgen fruchtbaren Landes überflutet. Heute noch macht das ganze Gebiet den Eindruck einer öden Fläche. Aber bald wird unser unbeugsamer Wille hier die Möglichkeit einer blühenden Landwirtschaft schaffen. Ein hoher Damm soll die ganze Eiderbucht gegen die Nordsee absperren, und in seinem Schutze sollen neue Bauernhöfe und Dörfer erblühen und die beiden Landesteile Schleswig=Holstein noch fester ineinander gefügt werden, Wir hoffen, daß bis zum Jahre 1936 das Werk enoaultia abgeschlossen sein wird. Die auf sechs bis sieben Millionen Reichsmark veranschlagten Kosten werden vom preußischen Staat getragen, aber auch die Beteiligten selbst werden das ihrige dazu tun, durch Entwässerungsanlagen Umbruch und Düngung ein fruchtbares Kulturland zu schaffen. Die Kosten dieser meliorationstechnischen Einrichtungen werden etwa zehn Millionen Reichsmark erfordern, Schritt für Schritt wollen wir das Meer von unserer Küste zurückdrängen und die„pontinischen Sümpfe" der deutschen Nordmark unserer Heimat retten. Reichsminister Darré vollzog dann den ersten Spatenstich. Vor neuen Inflationsmaßnahmen in den Vereinigten Staaten. TU Washington, 14. September. Der Gouverneur des Federal Reserve=Board, Eugene R. Black, und andere Finanzleute sowie Beamte erklärten nach Besprechungen mit Roosevelt, daß die amerikanische Regierung Anfang Oktober eine weitere Inflation in irgendeiner Form einleiten werde. Der demokratische Senator Harrison(Mississippi), der gleichzeitig Vorsitzer des Finanzausschusses des Senats ist, erklärte, daß es sich voraussichtlich nicht um eine direkte Währungsinflation mittels der Notenpresse handeln werde, sondern daß neben verstärkten Käufen der Bundesreservebanken am offenen Markt weitere Maßnahmen erwogen würden. In Finanzkreisen wird angenommen, daß hiermit hauptsächlich eine Kreditausweitung zur weiteren Hebung der Rohstoffpreise gemeint ist. Angesichts des immer näher rückenden Zeitpunktes der Eröffnung der Kongreßtagung übten besonders landwirtschaftliche Kongreßvertreter einen starken Druck auf Roosevelt aus, um ihn zu neuen Inflationsmaßnahmen zu bewegen. Die Finanzrekonstruktions=Gesellschaft hält eine halbe Milliarde Dollar zur Unterstützung solcher Banken bereit, die die Depositengarantie auf Grund des Glaß=SteagallGesetzes einführen werden. Ghandi kampfmüde. w Puna, 14. September. Ghandi hat sich verpflichte., bis zum 3. August nächsten Jahres seine Kampftätigkeit für den zivilen Ungehorsam aufzugeven, um sich nicht einer neuen Wiederverhaftung auszusetzen. Er erklärte, daß er noch mehrere Wochen zur Wiederherstellung seiner Gesundheit brauche und fügte hinzu, daß sein Entschluß nichts mit der Aufforderung zum individuellen Ungehorsam zu tun habe, die er an das Land nach dem Kongreß von Puna gerichtet habe. Raubmord an dem eigenen Vater. tu Berlin, 14. September. Der unter Leitung von Kriminalpolizeirat Trettin stehenden Mordkommission ist es gelungen, einen in der Nacht zum Mittwoch verubten Raubmoro an dem Markthändler Friedrich Splinter aus Berlin=Wilmersdorf aufzuklären. Der Täter ist der mehrfach vorbestrafte 23 jährige Sohn des Markthändlers, der seinen Vater auf einem einsamen Kohlenplatz aufgelauert hatte, als dieser im Begriff war, nach der Markthalle zu fahren. In der Absicht, seinem Vater die Barschaft, die dieser für den Markthandel stets bei sich trug, zu rauben, schlug er ihn von hinten mit einer Sektflasche nieder. Als der Ueberfallene dann hilferufend sich zu wehren begann, erschoß ihn der entmenschte Sohn mit einer Pistole und entfloh, ohne die Barschaft mitzunehmen. Bei einer großangelegten Razzia der Berliner Polizei konnte der Täter nun am Mittwochabend verhaftet werden. Er ist geständig und zeigt keinerlei Reue. Blutiges Gemetzel eines Amokläufers. w Amsterdam, 14. September. Auf der Insel Taliaboe wurden, wie aus Amboina (Molukken) berichtet wird, mehrere Menschen das Opfer eines Amokläufers. Vei einem Hochzeitsfeste ergriff der vom Tropenkoller befallene Brautvater plötzlich ein Messer und tötete vier Frauen aus dem Kreise der entsetzten Gäste. Drei weiteren Frauen und einem Manne brachte er schwere Verletzungen bei. Der Täter konnte im Getümmel entkommen. Neues in Kürze. Dem Wunsch des Führers Rechnung tragend, der die Arbeit der Parteidienststellen auf wirtschaftspolitischem Gebiet vereinfacht und vereinheitlicht sehen will, hat der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, die Einrichtung der„Wirtschaftsbeauftragten“ aufgehoben. Das Tragen von Braunhemden für vorübergehend im Auslande befindliche Nationalsozialisten ist ohne Genehmigung der Reichsleitung verboten. Wie der Conti=Nachrichten=Büro aus gutunterrichteten Kreisen hört, hat der Evangelische Kirchensenat in Aussicht genommen, den Führer der Glaubensbewegung Deutsche Christen in Westfalen, Pfarrer Bruno Adler aus Weslarn(Kr. Soest)„für den evangelischen Bischofssitz in Münster in Vorschlag zu bringen. Die sterblichen Aeberreste des Königs Feissal sind in Haifa eingetroffen. Die Menge durchbrach in dem Wunsch, den Sarg zu berühren, die Absperrkette. Das Getümmel war so groß, daß die Polizei die Herrschaft über die Massen vollständig verlor. Die medizinische Fakultät der Universität Berlin hat König Fuad von Aegypten den Titel eines Ehrendoktors verliehen. Der deutsche Gesandte in Kairo hat die Ehrenurkunde in feierlicher Privataudienz überreicht. Der hamburgische Senat hat die Gerhart=HauptmannSchule in Richard=Wagner=Schule umbenannt. Am Freitag, dem 15. September, wird im Propagandaministerium der Ehrenausschuß der„Stiftung für Opfer der Arbeit“ zu der ersten Arbeitssitzung zusammentreten. In dieser Sitzung werden die ersten Bewilligungen an die Hinterbliebenen tödlich verunglückter Arbeiter auf Grund der eingegangenen und nachgeprüften Gesuche(insgesamt rund 2500) erfolgen. * Vollstreckung eines Todesurteils. w Augsburg, 13. Sept. Der vom Schwurgericht wegen Mordes an seiner 17jährigen Geliebten zum Tode verurteilte 23jährige Dienstknecht Strobel wurde heute früh im Hofe des Untersuchungsgefängnisses mit dem Falibeil hingerichtet. Aufhebung der Verordnung über Arbeitskammern im Bergbau. X Berlin, 14. Sept. Die Reichsregierung hat durch Gesetz vom 13. Soptember die Verordnung vom 8. Februar 1919 über die Errichtung von Arbeitskammern im Bergbau aufgehoben. Aus Dü * Flaggen rats! Sämtlich Anlaß der feierlich rats am heutigen = Schulfrel ßischen Staatsrat sondere Schulfeier der Schulunterrich J:( Biehmar sich eines sehr gu abflauenden Prei weiteren Verlauf konnte der Mark Preise: Ferkel RM. pro Altersn 17 RM, dio. ½ Viehmarkt findet Wichtig fi Im Auftrage Nord in Münster1 Turn=, Kriegerver mitgeteilt, daß die tiemepflichtige un aung des nächstlieg Der Kreis *Grußpflic parteiamtliche Pre gegebener Veranla merksam, daß Hol bei Aufmärschen1 Erheben des rechte der heutigen Zeit verweigert, ganz heit oder Unkennti Gegners der natic lands und muß d und behandelt zu lichkeiten, denen Pe gesetzt worden sini berücksichtigt werd ihr Benehmen hei zuschreiben haben hingewiesen, daß jeden Deutschen Landes die gebühr Die Marin Die Schiffsstar haven hat den Be den Dienst in der Marinestation der Es besteht hauptsä nischer Berufsaus die eine dreijährige torenschlosser, Schl Kesselschmied, Schr chaniker und Elekt werk nachweisen. Das vorgeschriliegt zwischen dem Bei Einreichung de nicht überschritten Gesuche um Schiffsstamm stellung) in Will ausführlicher selbst * Verwendu mehl und Ma Reichsregierung h für Ernährung un zwecks Unterbringu ernte den Verwen zur Herstellung vo zu verlängern. D Bedenken konnte w Im übrigen müß regierung entsprech teressen des Bauer daß der Beimischu Reichsberufsp Die Reichsbern ihrer letzten Etapp wird in Essen im feld=Platz die Prüf Reiche stattfinden. berufsprüsung sind rufsprüfung) 557 Leistungen in diese aus dem ganzen R prüfung in Essen An der Reichs men weite Kreise esse, weil hier von leute zum zweiten wie aus tiefstem 2 Stand und. Volk rufsbildung des ju muß. Die Reichsl eine Erneuerung Kaufmannsjugend, beruflichen Leistun Gehilfenprüfung, zi schaft über das, u uneigennützig und bildungsarbeit unt Rückständige E Es ist in der den, daß Steuerpfl Reichsfinanzministe werde sich auf die zwar in der Weise, würden. Dazu w daß ein allgemeinen dar ist. Rückständ vor beigetrieben u die üblichen Verz die in Aussicht gen Tatsache nichts geauf Antrag des S Es ist Pflichte liche Entrichtung Aus Dülnen Stadtund Land den 15. September 1933. * Flaggen heraus bei Eröffnung des Staatsrats! Sämtliche Preußischen Dienstgebäude sind aus Anlaß der feierlichen Eröffnung des Preußischen Staatsrats am heutigen Freitag zu beflaggen. [= Schulfrei. Anläßlich der Eröffnung des Preußischen Staatsrats werden am heutigen Freitag besondere Schulfeiern stattfinden und wird im übrigen der Schulunterricht an diesem Tage ausfallen. :( Viehmarkt. Der gestrige Ferkelmarkt erfreute sich eines sehr guten Besuches. Der Handel war bei abflauenden Preisen im allgemeinen schleppend, im weiteren Verlauf des Marktes etwas lebhafter, jedoch konnte der Markt nicht ganz geräumt werden.— Preise: Ferkel(5-8 Wochen alt) kosteten 0,90-1.10 RM. pro Alterswoche, ¼ jährige Faselschweine 14 bis 17 RM, dio. ½2 jährige 24-28 RM.— Der nächste Viehmarkt findet am 17. Oktober statt. Wichtig für die Vereinsbühnen. Im Auftrage der Gau=Kulturab'eilung WestfalenNord in Münster wird den Vereinen(Gesellen=, Arbeiter, Turn=, Kriegervereinen) des politischen Kreises Coesfeld mitgeteilt, daß die Aufführung von Laienspielen(tantiemepflichtige und klassische Stücke) an die Genehmiaung des nächstliegenden ständigen Theaters gebunden ist. Der Kreiskulturwart: gez. Dr. Backofen. * Grußpflicht gegen Hoheitszeichen. Die parteiamtliche Pressestelle der NSDAP teilt mit: Aus gegebener Veranlassung machen wir erneut darauf aufmerksam, daß Hoheitszeichen(Standarten und Fahnen) bei Aufmärschen usw. mit dem Deutschen Gruß, durch Erheben des rechten Armes, zu grüßen sind. Wer in der heutigen Zeit noch dem Hoheitszeichen diesen Gruß verweigert, ganz gleich, sei es absichtlich oder aus Trägheit oder Unkenntnis, erweckt dadurch den Eindruck eines Gegners der nationalen Erhebung und damit Deutschlands und muß darauf gefaßt sein als solcher gewertet und behandelt zu werden. Klagen über Unannehmlichkeiten, denen Personen in diesem Zusammenhang ausgesetzt worden sind, können von dieser Stelle nicht mehr berücksichtigt werden, da die Betreffenden solche durch ihr Benehmen herausfordern und sich daher selbst zuzuschreiben haben. Im übrigen sei nochmals darauf hingewiesen, daß es die primitivste Anstandspflicht eines jeden Deutschen erfordert, den Hoheitszeichen seines Landes die gebührende Ehre zu erweisen. Die Marine stellt Freiwillige ein! Die Schiffsstammdivision der Nordsee in Wilhelmshaven hat den Bedarf an geeigneten Freiwilligen für den Dienst in der Reichsmarine für den Bereich der Marinestation der Nordsee auszusichten und einzustellen Es besteht hauptsächlich Bedarf an Bewerbern mit tech nischer Berufsausbildung. Erwünscht sind Bewerber, die eine dreijährige Lehrzeit als Maschinenschlosser, Motorenschlosser, Schlosser, Maschinenbauer, Metalldreher, Kesselschmied, Schmied, Kupferschmied, Klempner, M.chaniker und Elektriker oder in einem ähnlichen Handwerk nachweisen. Das vorgeschriebene Lebensalter für die Einstellung liegt zwischen dem vollendeten 17. und 21. Lebensjahr. Bei Einreichung des Gesuches darf das 20. Lebensjahr nicht überschritten sein. Gesuche um Einstellung sind zu richten an die Schiffsstammdivision der Nordsee(Einstellung) in Wilhelmshaven. Dem Gesuch ist ein ausführlicher selbstgeschriebener Lebenslauf beizufügen. * Verwendungszwang für Kartoffelstärkemehl und Magermilch zu Backzwecken. Die Reichsregierung hat auf Antrag von Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft, Darre, beschlossen, zwecks Unterbringung der Spitzenmengen der Kartoffelernte den Verwendungszwang für Kartoffelstärkemehl zur Herstellung von Backwaren um ein weiteres Jahr zu verlängern. Den von den Bäckern vorgebrachten Bedenken konnte weitgehend Rechnung getragen werden Im übrigen müßte, der Grundeinstellung der Reichsregierung entsprechend, die Rücksichtnahme auf die Interessen des Bauernstandes ausschlaggebend dafür sein, daß der Beimischungszwang beibehalten wird. Reichsberufsprüfung 1933 des Jung=KKV. Die Reichsberufsprüfung 1933 des Jung=KKV. geht ihrer letzten Etappe entgegen. Am 16. und 17. Sept wird in Essen im Frauenbundhaus am Hedwig=Oransfeld=Platz die Prüfung der 30 Besten aus dem ganzen Reiche stattfinden. Aus 2700 Teilnehmern der Ortsberufsprüsung sind für eine Zwischenprüfung(Gauberufsprüfung) 557 zugelassen worden. Auf Grund ihrer Leistungen in dieser Zwischenprüfung sind die 30 Besten aus dem ganzen Reiche berufen worden, an der Schlußprüfung in Essen teilzunehmen. An der Reichsberufsprüfung des Jung=KKV. nehmen weite Kreise des Kaufmannsstandes reges Interesse, weil hier von einer Gemeinschaft junger kath. Kaufleute zum zweiten Male schon anschaulich gezeigt wird, wie aus tiefstem Verantwortungsbewußtsein gegenüber Stand und. Volk an der sittlichen und fachlichen Berufsbildung des jungen Nachwuchses geschafft werden muß. Die Reichsberufsprüfung ist eine Pioniertat für eine Erneuerung des berufsständischen Geistes in der Kaufmannsjugend, ein Ansporn zur Steigerung der beruflichen Leistungsfähigkeit, eine Vorarbeit für die Gehilfenprüfung, zugleich aber auch eine ehrliche Rechenschaft über das, was der Bund in den letzten Jahren uneigennützig und freiwillig geleistet hat an Berufsbildungsarbeit unter der Kaufmannsjugend. Rückständige Steuern werden nicht geschenkt Es ist in der letzten Zeit wiederholt festgestellt worden, daß Steuerpflichtige der Meinung sind, die vom Reichsfinanzministerium angekündigte Steuerreform werde sich auf die rückständigen Steuern erstrecken, und zwar in der Weise, daß die rückständigen Steuern erlassen würden. Dazu wird von zuständiger Stelle mitgeteilt, daß ein allgemeiner Erlaß rückständiger Steuern undenkdar ist. Rückständige Steuerschulden werden nach wie vor beigetrieben und sie erhöhen sich nach wie vor um die üblichen Verzugs- oder Stundungszinsen. Durch die in Aussicht genommene Steuerreform wird an dieser Tatsache nichts geändert werden. Stundung wird nur auf Antrag des Steuerpflichtigen gewährt. Es ist Pflicht eines jeden Volksgenossen, durch pünktliche Entrichtung der laufenden Steuerzahlungen und Aus den Borkenbergen. Tagesergebnisse des 5. Westdeutschen Segelflug=Wettbewerbes. Nachdem das Wetter am Eröffnungstage des 5. Westdeutschen Segelflugwettbewerbes zuerst einen ziemlichen Strich durch die Rechnung machte, klärte es sich gegen den Spätnachmittag etwas auf, sodaß zwischen 5 und 6 Uhr ein regelrechter Flugbetrieb einsetzte. Die beste Leistung am Donnerstag erzielte die Maschine„Richthofen" der Fliegerortsgruppe Datteln mit 23 Min. 10 Sek. Wir werden uns darüber nicht wundern, wenn wir wissen, daß dies die Maschine ist, welche mit dem Jungflieger Heiderich das Blaue Band der Borkenberge besitzt.„Richthofen" erhielt damit den Tagespreis von 10.— RM. Im Windenschlepp ist ebenfalls eine Rekordmaschine Sieger des Tages geworden:„Graf Max Ferdinand"(Typ Gronau Baby) der Fliegerortsgruppe Lüdinghausen-Seppenrade die Maschine Krebbers, des vormaligen Inhabers des Borkenbergerekordes, Tagespreis 8 RM. Zeit: 1 Minute und 46 Sekund. Im Uebungswettbewerb wurde mit 1 Minute und 36 Sekunden die beste Zeit erreicht auf „Adler"(Typ Fliege III) vom Luftsportverband Herten Tagespreis 5 RM. Im Schulungswettbewerb siegte„Jäger der Lüfte"(Zögling) vom Luftsportverband Gladbeck mit 244/10 Sekunden. Tagespreis 3 RM. Der gestrige Vormittag brachte durch die Verbesserung des Wetters eine sehr lebhafte Flugtätigkeit. Auch unsere Dülmener Jungflieger waren mächtig am Schulen und führten am vormittage am Waustberge, wie wir ersahren, 24 Starts durch, bei denen die gute Zeit von 20-24 Sekunden erreicht wurde. Nachmittags zogen sie zum Steinberg. Leider ging es gestern nicht ganz ohne Bruch ab Am Vormittage streifte eine Maschine aus Oberhausen den Steinberg und überschlug sich dreimal. Der Pilot blieb aber völlig unverletzt. Am Nachmittage flog eine Maschine von Gladbeck gegen den Steinberg, wobei der Pilot leichtere Verletzungen davon trug. Es handelt sich hierbei um die Maschine„Jäger der Lüfte", die am Donnerstag den Preis im Schulungswettbewerb erhalten hatte. Der Flugbetrieb ist an allen Hängen lebhaft im Gange. Die Frau und der neue Staat. In allen Frauenkreisen, vor allem denen der berufstätigen Frauen, wird immer wieder die Frage aufgeworfen: Wie steht der neue Staat zu uns? Es ist schon mehrfach von führenden Persönlichkeiten der NSDAP. auf diese Frage geantwortet worden, aber die eigentliche programmatische Erklärung hat bisher gefehlt. Sie wird jetzt gegeben von Paula Siber von Sroote, die seinerzeit vom Reichsinnenminister Frick als Referentin für Frauenfragen ins Reichsminiterium des Innern berufen wurde.„Die Frauenrage und ihre Lösung durch den Nationalsozialismus" heißt ihre soeben im Geora Kallmeyer=Verlag, Wolfenbüttel=Berlin, erschienene Schrift. Frau Siber weiß, daß heute auch in der Bewegung selbst die Stellung zur Frauenfrage als solche in den verschiedensten Schattierungen ablehnend ist. Aber das entmutigt sie nicht, sondern sie geht den Fragen auf den Grund und stellt solch ablehnender Haltung einfach die Tatsache entgegen,„daß die Frauenfrage eine Frage ist, die zutiefst in das Volksleben eingreift, denn im Schoß der Frau ruht die Zukunft des Volkes.“ Die Grundkraft alles Volkswerdens, das Muttertum, wieder herzustellen, ihm seinen Rang und Wert innerhalb des Volksganzen und im Bewußtsein jedes einzelnen Menschen wiederzugeben, das ist die vornehmste geistig=seelisch zu leistende Arbeit der neuen Volkserziehung. Die Verfasserin rechnet scharf ab mit der liberal-demokratischen„Frauenbewegung“ die die suchenden Kräfte der Frauen in die falsche Bahn, in die Männergleichung, gelenkt habe, statt ie zur Bewußtheit ihrer volkstragenden und volksverantwortlichen Eigenart aufzuwecken. So unbedingt die neue Frauenbewegung auf den Willen zur Mutterschaft gerichtet sein wird, so weiß die Verfasserin doch auch, daß es immer ehelose Frauen geben wird, und ihnen weist sie in den Aufgaben der Volkserziehung, Volkshilfe und Volkskultur den ehrenvollen Platz neben der leiblichen Mutter zu, aus dem Wissen, daß Mütterlichkeit nicht etwa nur eine leibliche, daß sie auch eine seelische Gnade ist, die auch denen geschenkt ist, die sie nicht an und in der eigenen Familie auswirken können. Sie sagt darüber: „Das speziell frauliche Aufgabengebiet der Volkshilfe ist ein fast unbegrenztes. Hier ist gerade der unverheirateten Frau die schönste Aufgabe der seelischen Muttererfüllung gegeben, denn zu diesen Frauen, die der Nationalsozialismus zu seinen groten Volksaufgaben genau so braucht wie jeden Mann und jede Mutter, führt er sein ganzes Volk. Seine Kinder, seine Kranken, seine vom Leben Zerstörten, die Entrechteten und Verirrten, die leiblich und seelisch Verirrten, seine Schwachen und seine Gesunden, kurz alle und alles, was in der größten Volkseinheit Muttersein und Mütterlichkeit gebraucht. Hier ist das hundertfach Gegebene von Frauenberuf und Frauenberufung— hier ist tausendfältig Arbeit, in der ein Frauengeschlecht sich selbst und seiner Aufgabe im Volke lebt. In einem nationalsozialistischen Deutschland ist das Gebiet der Volksfürforge vornehmlichste Aufgabe der Frau. Denn alles, was der Fürsorge bedarf, bedarf der Pflege— wo aber Pflege notwendig ist, dahin gehört die Frau. Neben diesen Aufgaben der Volkserhaltung, Volkserziehung und Volkshilfe steht für die Frau als letztes, nicht zu unterwertendes Aufgabengebiet die Arbeit in der Volkswirtschaft. Hier ist die Frau Sachwalterin von 75 Prozent des gesamten Volkseinkommens, das allein in der Hauswirtschaft durch ihre Hand geht. Daß hier zur Erziehung, Aufklärung und auch Kontrolle der Hauswirtschaft und Gewerbewirtschaft im Sinne einer bewußten Verpflichtung von Haus, Gewerbe, Handel und Volkswirtschaft neue, auch frauliche Berufswege zu schaffen sind, ist eine Forderung des Schutzes der deutschen Landwirtschaft einerseits, wie des deutschen Handwerks und der deutschen Industrie andererseits. Volkswirtschaft ist aber auch Landwirtschaft. Die Mitarbeit der Frau in der Landwirtschaft als Bestallerin und Pflegerin der bäuerlichen Wirtschaft ist aus dem Existenzkampf und dem schweren Ringen einer pfleglichst zu bewachenden und bewahrenden bäuerlichen Veredelungs=, Vieh= und Siedlungswirtschaft heute weniger denn je hinwegzudenken. Alles das ist im Rahmen der nationalsozialistischen Volksgemeinschaft eigenwertiges Frauenaufgabenge biet, das der Nationalsozialismus der Frau nicht mehr nach Laune und Zeitvertreib überläßt, sondern ihr zu verantwortlicher Pflichtaufgabe und Berufung übertragen hat.“ durch baldige Beseitigung etwaiger Rückstände den heutigen Staat in seinem Kampfe um die Verminderung der Arbeitslosigkeit und in seiner Absicht, bald eine grundlegende Steuerreform und Steuervereinfachung durchzuühren, tatkräftig zu unterstützen. * Aerztliche Untersuchung bei LandhelfernBei der Vermittlung von Landhelfern soll von vorn. herein darauf Bedacht genommen werden, daß dem Lande nur ein gesunder Nachwuchs zugeführt wird. Trotz der schon in den Durchführungsbestimmungen erfolgten Betonung der Notwendigkeit sorgfältiger Auswahl der Kräfte sind einige Fälle bekannt geworden, in denen sich Landhelfer nach ihrer Vermittlung aus gesundheitlichen Gründen als ungeeignet erwiesen haben. Wie das VDZ=Büro meldet, hat der Präsident der Reichsanstalt in einem neuen Erlaß die Landesarbeitsamter und Arbeitsämter ersucht, dafür zu sorgen, daß die zur Vermittlung vorgesehenen Jugendlichen, bei denen der Arbeitsvermittler begründete Zweifel an der gesundheitlichen Eignung hegt, zunächst einer ärztlichen Untersuchung zugeführt werden. Rechnungen nichtarischer Aerzte werden nicht mehr erstattet. Wie das VdZ.=Büro meldet, ist am 1. September das Abkommen zwischen dem Hartmann=Bund Deutscher Aerzte und dem Verband privater Krankenversicherungen in Kraft getreten, wonach auch bei den privaten Krankenversicherungen nichtarische Aerzte ausgeschaltet werden sollen. Infolgedessen sind Rechnungen nichtarischer Aerzte für Behandlungen, die nach dem 1. September liegen, von der Erstattung durch die Krankenversicherungen ausgeschlossen Selbstverständlich gelten ebenso wie bei der Kassenpraxis auch für diese Aerzte die Ausnahmebestimmungen des Berufsbeamtengesetzes. Die für die Behandlung der Mitglieder zugelassenen Aerzte sind in Verzeichnissen zusammengefaßt, die bei den örtlichen Verwaltungsstellen vorliegen und auf Wunsch auch den Mitgliedern ausgehändigt werden. Nichtarische Personen und solche, die sich als nichtarisch bezeichnen, können natürlich nach wie vor auch nichtarische Aerzte in Anspruch nehmen, ohne daß diese Rechnungen von der Erstattung ausgeschlossen wären. Die Ausschaltung nichtarischer Aerzte aus dem Deutschen Aerztestand ist, nachdem jetzt auch das Abkommen mit den privaten Krankenversicherungen Gültigkeit erlangt hat, bis auf eine Reihe von Beschwerden, die noch laufen, aber keine aufschiebende Wirkung haben, im wesentlichen abgeschlossen. Die Zulassung zum Aerztestand ist allerdings bisher nur vorläufig geregelt worden, während eine einheitliche für das ganze Reich geltende Zulassungsordnung zum Aerztestand noch einer späteren Regelung bedarf, die aber erst nach Errichtung der Reichsärztekammer zu erwarten ist. (i) Wie spricht man das Wort„Schlageter“ aus? Ueber die Aussprache des Namens Schlageter bestehen weithin Meinungsverschiedenheiten, jedoch nur in Norddeutschland. Auch in gebildeten Kreisen kann man vielfach hören, daß die Mittelsilbe betont wird, oder tut man dies, um dem Namen durch die Betonung der Mittelsilbe einen besonderen Reiz zu verleihen? Jedenfalls sträubt sich schon das natürliche Sprachgefühl des Deutschen, der nach dem germanischen Betonungsgesetz stets des Stammsilbe hervorhebt, gegen eine Betonung des e; jeder Süddeutsche und vor allem der Badenser als Landsmann Albert Leo Schlageters muß eine solche Aussprache als affektiert empfinden. In der badischen Mundait unseres Helden ist Schlageter(mit dem Ton auf dem langen a, die beiden e werden schwach gesprochen) Ortsnamen und bedeutet „Rodung". Schlageter ist also„der Roder" oder der „Anwohner einer Rodung". Prüfe, wer sich ewig bindet... Betrübliches Kapitel: die Ehescheidungen in Preußen im Jahre 1932. Im Jahre 1932 wurden in Preußen von den Gerichten 27237 Ehescheidungen ausgesprochen. Gegenüber den vorgehenden Jahren haben die Ehescheidungen nicht unbeträchtlich zugenommen. Auf je 10000 stehende Ehen kamen im Berichtsjahre 31,4 Ehescheidungen gegenüber 30 im Jahre 1931. Ueber Zweidrittel aller Ehescheidungen entfielen auf die 35 Großstädte. In Berlin kamen auf 10000 Ehen 86 Ehescheidungen. Unter den übrigen Provinzen hatte die Rheinprovinz die höchste Scheidungsziffer, nämlich 30,4 auf 10000 Ehen. Die niedrigsten Scheidungsziffern hatte Westfalen mit 17,1, Oberschlesien mit 13, die Grenzmark Polen=Westpreußen mit 11.2 und die Hohenzollernschen Lande mit 7,9 auf 10000 Ehen. 848 geschiedene Ehen hatten 30 und mehr Jahre bestanden. Die Hauptmasse der geschiedenen Ehen setzte sich jedoch aus jüngeren Ehen zusammen, etwa die Hälfte entstammte den Jahren 1924-1932. 43 der geschiedenen Ehen waren erst im Scheidungsjahre geschlossen worden 606 hatten durchschnittlich ein Jahr gedauert. Deutschlands Helden. Melodie:„Stimmt an mit hellem, hohen Klang". Erwache, deutsches Vaterland, Du liegst so schwer darniedet Erhebe deine starke Hand, Zu schlagen Feinde nieder! von Papen nur und Hitler sind Im deutschen Reich die Führer. Es baut darauf schon jedes Kind, Und jeder freut sich ihrer. Es wallt das Blut, es blitzt der Zorn Durch Hermanns starke Glieder Er gab euch beiden einen Dorn, Zu stechen Feinde nieder Drum rufen wir euch allen zu: „Ihr Helden sollt nun leben Ihr gabt dem deutschen Reiche Ruh' Und mehr konnt' keiner geben!" „Leben Sie wohl, Frau Oberwachtmeister!“ Stadtoberhaupt schneidet Zopf ab. Zu einer zeitgemäßen Verfügung des Stuttgarter Stadtoberhauptes schreibt Wilhelm Aue in der„Hannoverschen Volkszeitung“ folgenden lesenswerten Kommentar: Der Oberbürgermeister von Stuttgart ist ganz ohne Zweifel ein mutiger Mann. Er hat nämlich jenen Mut zur Unpopularität, der hin und wieder auch sonst recht mutigen Leuten, sogar Löwenjägern, abzugehen pflegt. In einer Verfügung an alle seine Beamten wies er kürzlich darauf hin, daß es nicht angängig sei, wenn eine Ehefrau mit der Amtsbezeichnung ihres Ehegatten angesprochen werde. So etwas solle, so heißt es in dieser Verfügung, künftig unterbleiben. Der Titel und die Amts= und Rangbezeichnung komme nur dem wirklichen Inhaber des Amtes, also dem Ehemann, zu. Damit hat der Herr Oberbürgermeister an einen Brauch gerührt, der sich bei uns derart eingefressen und eingesessen hat, daß es bei seiner Beseitigung sicher viel Grimm und Zähneknirschen geben wird. Des Dankes und der Anerkennung aller geschmackvollen und bescheidenen Menschen darf der Stuttgarter Oberbürgermeister gewiß sein. Von wenigen Ausnahmen abgesehen, hört man bei uns noch immer und überall:„Guten Abend, Frau Oberwachtmeister! Guten Morgen, Frau Amtsgerichtsoberinspektor! Guten Tag Frau Kaminfegerbezirksmeister!“ So mancher ausländische Besucher unseres Vaterlandes hat sich schon an den Kopf gegriffen, wenn er derart sinnlose Anreden gehört hat. Er konnte beim besten Willen keinen weiblichen Oberwachtmeister, keinen weiblichen Amtsgerichtsoberinspektor und erst recht keinen weiblichen Kaminfegerbezirksmeister erblicken. Er sah 3 nette, ordentliche Frauen, die nur die seltsame Gewohnheit hatten, sich gegenseitig mit den Amtsbezeichnungen ihrer Männer anzureden, als ob die Frau etwas dafür und dazu kann, daß der eine ein Oberwachtmeister und der andere ein Schornsteinfeger ist. Jeder hat schon über diese Unsitte gewettert, aber jeder hat sie auch schon selbst mitgemacht. Es fällt uns anscheinend ungemein schwer, eine Dame einfach mit ihrem Familiennamen anzureden. Es hat sich da beinahe schon eine Art von Anspruch herausgebildet. So manche nette Ehefrau würde wohl bitterböse werden, wenn es der Krämer von nebenan wagte, sie einfach nur bei Namen, Frau Meier oder Frau Lehmann, zu nennen. Es wird nicht einfach sein, falls das Beispiel und das mutige Vorgehen des Stuttgarter Oberbürgermeisters Nachahmung in den anderen Teilen und Städten Deutschlands finden sollte. So ein Jahrhundert alter Zopf läßt sich nicht von heute auf morgen abschneiden. Es werden wohl Jahrzehnte ins Land gehen müssen, ehe mit dem unschönen Brauch, die Ehefrau mit dem Titel ihres Mannes anzureden, wirklich und auf der ganzen Linie gebrochen worden ist. Die Frau Oberwachtmeister, Frau Obersekretär und Frau Land(ober= und unter=)vermessungsdirektor wird wohl noch eine Reihe von Jahren herumspuken Frau Roosevelt wäre wohl baß erstaunt und wie aus allen Wolken gefallen, wenn man sie„Frau Präsident“ anredete, und die Gattin eines italienischen Präfekten würde möglicherweise eine Beleidigungsklage anstrengen, wenn man sie„Frau Präfekt“ anspräche. All diese Damen werden in der ganzen Welt mit dem Namen dieses Gatten, aber ganz ohne diesen Titel genannt. Wenn man sich beim Turf in London etwa nach einer sehr elegant gekleideten Dame erkundigt, dann heißt es nicht: das ist Frau Major Panhurst, sondern: das ist die Gattin des Majors Panhurst. Aber wie gesagt: der Stuttgarter Oberbürgermeister ist ein Mann von Mut, von großem Mut sogar. iaargan glanz- erhäit das Haar gelund Deutscher Fußball=Bund. Handball Samstag abend um 5 und 6 Uhr TV Haltern 1— VfL Dülmen 1 TV Haltern 2— VfL Dülmen 2 Am Samstag abend wird der TV Haltern mit zwei Handballmannschaften auf dem alten Sportplatz sein Können unter Beweis stellen. Mit dieser Verpflichtung haben die Dülmener Handballer einen sehr starken Gegner zur Stelle und sie werden wohl ihr äußerstes hergeben müssen, um ehrenvoll bestehen zu können Der TV Haltern spielt seit 1931 in der höchsten Klasse(Meisterklasse) der Deutschen Turnerschaft. In der letzten Spielserie belegten sie den zweiten Tabellenplatz. Die letzten Spiele vor der Sperre endigten mit einem klaren Siege des TV Haltern— TV Münster 62 4:1; Hochlarmark 9:0; Spielvereinigung Herten 7:2; Jugend Westerholt 10:1. Der zweite Vertreter um die Ruhrmeisterschaft, Schalke 04, kam erst in den letzten Minuten zu einem knappen 5:7 Sieg. Von den Spielen nach der Sperre dürften folgende Resultate interessieren: Polizei Münster wurde glatt mit 10:4 geschlagen. Der Stadtmeister von Rheine„Tus" unterlag 6:3. Im letzten Spiel errang Halterns Mannschaft gegen die ver einigten Polizeimannschaften von Buer und Gelsenkirchen einen klaren 12:6 Sieg. Haltern wird hier in Dülmen mit der stärksten Mannschaft antreten. Die Dülmener Mannschaft, die, wie die letzten Spiel ergebnisse besagen, gegen Sythen 7:1, Coesfeld 11:1, hat sich gut entwickelt und wird einen schweren Stand haben. Nur durch das Einsetzen aller Kräfte wird sie zu einem ehrenvollen Resultate führen. Auch die 2. Mannschaft hat einen schweren Stand. Spielte doch die 2. von Haltern in den Meisterschaftsspielen gegen die 1. von TV Sythen. Wer ein schönes und interessantes Handballspiel sehen will, der finde sich Samstag auf dem alten Sportplatz des VfL ein. *Banknoien als Ziegenfutter, In dem niederländischen Dörschen Oude Ade ereignete sich ein Vorfall, der viel belacht wurde. Ein Landwirt, dem die sommerliche Hitze sehr zusetzte, entschloß sich, seinen Rock auszuziehen der u. a. eine Brieftasche mit 720 Gulden enthielt. Den Rock legte er auf den Rasen. In der Nähe grasten zwei Ziegen, die den Rock des Landwirts schließlich einer eingehenden Besichtigung unterzogen. Dabei fiel die Brieftasche aus dem Rock heraus, öffnete sich und verstreute die neuen Guldennoten auf den Boden. Den beiden Ziegen schienen die bunten Papierchen ein„gefundenes Fressen" zu sein. Als der Landwirt seinen Rock wieder anziehen wollte, kam er noch gerade zurecht, als der letzte 10-Gulden-Schein in den Magen einer der beiden Ziegen wanderte. Kurz entschlossen setzte sich der Landwirt mit dem Ziegenbesitzer in Verbindung und begab sich mit den beiden Ziegen zum Schlachthof. Kurz darauf hielt er die beiden Mägen der Ziegen in der Hand, und schlitzte sie auf. In der Tat fanden sich, wenn auch in stark beschädigtem Zustande, die Banknoten vor. Karthaus. Das Fest Mariä Geburt. Am Sonntag, den 10. September, wurde auf der Karthaus das Fest Mariä Geburt nachgefeiert. Die Kirche begeht sonst nicht den Geburts=, sondern den Sterbetag ihrer Heiligen. Aber Maria war frei und unberührt von der Erbsünde geblieben, deshalb die Feier ihrer Geburt. An diesem Tage schweifen auch unsere Gedanken in eine andere Welt. Vielleicht mag es an diesem Ehrentag der Mutter Gottes so gewesen sein, daß all die Heiligen und Seligen Gottes vor Marias Thron erschienen sind und ihr als die Königin des Himmels ihre Huldigung dargebracht haben. Und da ist unser Gedanke: unter all diesen Millionen von bekannten und unbekannten Seligen befindet sich sicher auch eine aus unserer nächsten Heimat: die gottselige Anna Katharina Emmerick! Sie ist noch nicht selig gesprochen, aber an diesem Tage, dem Feste Mariä Geburt, schaute sie ganz besonders auf uns hier herab. Ihr war das Glück zuteil. daß auch sie am 8. September, dem Geburtstag Mariä, das Licht der Welt erblickte. Das war im Jahre 1774 zu Flamschen. Dann aber lebte und litt sie als Augustinerin in den Mauern Dülmens, wo wir jetzt ausund eingehen. Dort hat sie Gott auch besonders begnadet durch die Wundmale und Visionen. Deshalb ist sie jetzt am Throne Gottes oben um uns besorgt. Wir haben aber auch eine hl. Pflicht: sie anzurusen und ihr so Gelegenheit zu geben, ihre Macht zu zeigen durch Wunder und Erhörung. Anna Katharina hat viel und schwer gelitten an ihren Leidensstätten in Dülmen, sie kennt das menschliche Leid aus eigener Erfahrung Gerade deshalb hat sie ein erbarmendes Herz, namentlich für uns, ihre Landsleute. Rufen wir sie an und helfen wir mit, damit auch ihr endlich zuteil wird, was ihr gebührt, was Tausende von Herzen begehren und wozu aber in erster Linie wir in Westsalen beitragen müssen: daß ihr werde die Ehre der Altäre! Aus der Gemeinde Rorup Versammlung der Sodalen. Am Sonntag nachmittag nach der Andacht hatten sich die Sodalen zu einer Besprechung betr. Winterprogramm versammelt. Das diesjährige Winterprogramm soll zunächst mit einer Theateraufführung beginnen. Es wurde beschlossen, daß der Präses, nach Eingang der fraglichen Probehefte, zusammen mit dem Vorstand ein passendes lustiges Bühnenstück wählen soll. In der nächsten Versammlung sollen dann die Rollen verteilt werden, um schon rechtzeitig mit der Aufführung des Lustspieles aufwarten zu können. Diejenigen Mitglieder, welche mitwirken wollen, mögen daher in der nächsten Versammlung pünktlich zur Stelle sein. Als weiterer Programmpunkt stand die Nikolausfeier zur Debatte. Auf vielseitigen Wunsch will man in diesem Jahre von einer Nikolausfeier Abstand nehmen und statt dessen einen größeren Lichtbildervortrag vorführen. Der neue Lichtbilderapparat soll in Zukunft auch in den monatlichen Pflichtversammlungen öster in Tätigkeit treten Betr. Weihnachtsfeier wurde sich die Versammlung nicht schlüssig und mußte dieser Punkt bis zur nächsten Zusammenkunft vertagt werden. Der Präses will sich bemühen, zu dieser Tagung einen auswärtigen Redner, wenn möglich den Bezirkspräses Dr. Burlage zu gewinnen Letzteres wurde von den Mitgliedern sehr zustimmig aufgenommen. Nach Klärung einiger finanzieller Fragen konnte Vikar Jürgens die Versammlung schließen. Aus der Umgebung. *Borkenwirthe, 14. Sept.(Das ist wirklich noch nicht dagewesen.) Hier ereignete sich dieser Tage ein Fall, der bei der gegenwärtigen Not der Lanwirtschaft ganz unverständlich erscheint und den sich die bäuerliche Standesorganisation einmal etwas näher betrachten mußte. Der Fall steht wohl einzig da in seiner Art. Auf diese Weise wird wohl noch nie ein Landwirt Vieh eingebüßt haben, wie der Landwirt T. in Borkenwirthe, der jetzt drei Jungrinder verlor. Der Landwirt hatte 20 Jungrinder auf der Weide laufen. Drei davon suchten in den heißen Augustlagen Schutz vor der sengenden Sonne, wobei sie in der Hofscheuneine kühle Lagerstätte fanden Mit der Hasereinfuhr war die in Frage kommende Scheune gefüllt worden Die drei Ausreißer hatte der Landwirt auf der Weide nicht vermißt. Nach etwa 14 Tagen bemerkte man auf dem Hofe einen scheußlichen Gestank. Man ging dem ganz unerträglichen Verwesungsgeruch nach und fand in der Scheune die Kadaver der drei Rinder von Hafer zugepackt. Die Tiere waren durch Erstickung elendiglich verendet, was man erst jetzt durch den üblen Verwesungsgeruch bemerkte. Der von dem Verlust betroffene Landwirt soll wegen der Einbuße der Jungtiere und deren tragisches Geschick, das jeder Tierfreund mit Abscheu empfindet, weniger gerührt gewesen sein Wie bestimmt versichert wird, sei sein Ausspruch gewesen:„Wennt doch bloß de Lüh(Leute) nich gewahr wärd." * Breden, 14. Sept.(Auffindung eines Schmugglerversteckes). Im Burloer Bezirk fanden Beamte der Zollaussichtsstelle Vardingholt im Geländeabschnitt Vardingholt ein Schmuggelversteck, in dem 108 kg. Feinschnittabak und eine kleinere Menge gebrannter Kaffee vorgefunden wurden. Zu verschiedenen Tageszeiten wurden in den Geländeabschnitten Oeding, Erler Heide, Heiden und Nichtern von Beamten der Zollaufsichtsstellen Oeding, Heiden, Freudenberg und Burlo 133 kg. Feinschnittabak, 9 kg. Pfeisentabak, eine kleine Menge gebrannter Kaffee sowie 1180 Stück Eier beschlagnahmt. Gestellt wurden sieben Schmuggler, von denen einer bei dieser Gelegenheit den Beamten sein Fahrrad überlassen mußte. In Weseke fiel Zollbeamten im Zusammenwirken mit der Zollfahndungsdienststelle in Borken ein Lastkraftwagen mit 28000 Stück aus Holland geschmuggelten Hühnereiern in die Hände. Literarisches Soeben ist das 8. Heft der Wochenschrift für deutsche Kultur„Zeit und Volk" erschienen. Voran steht der beachtenswerte Leitartikel„Nach dem Parteitag der NSDAP“ von Paul Siebertz, der die Bedeutung dieser Kundgebung und die inneren Gründe für das Gelingen aufzeigt. Die Proklamation Adolf Hitlers ist dem Heft als Sonderbeilage eingefügt. Daneben erfahren die aktuellen Probleme der Zeit wiederum eine äußerst eingehende Behandlung. Dr. J. H. Krumbach schreibt zu„Katholische Presse und neuer Staat", H. M. Althaus ist mit einem ausführlichen Artikel„Zionisten und internationale Sozialisten" vertreten. Ueber die Deutsche Arbeitsfront findet sich ein Beitrag„Die NSA. in der Deutschen Arbeitsfront" von Kurt Börner. Der Berliner Studentenseelsorger Pinsk äußert sich in einem Aufsatz„Theologie und Politik" zu dem Verhältnis von Kirche und Staat. Ueber die Lage in Spanien und Rußland unterrichten die Aufsätze von E. Hauck„Katholizismus im heutigen Spanien" und von H. R. Mertel„Hungersnot über Sowjetrußland". Auch die übrigen Spalten „Zeitblick",„Buch in der Zeit",„Wirtschaftspolitik“ usw. legen einent Zeugnis ab für die Altualität jedes einzelnen Heftes der neuen Zeitschrift.— Jeden Samstag erscheint ein Heft zu 35 Pfg., vierteljährlich 3,90 RM Verlag Jos. Kösel& Friedr. Pustet, München. Verantwortlich: Dülmener Schriftleitung: Dr. Joseph Popp. Dülmen. Für den politischen und allgemeinen Teil: Dr. Georg Heider, Münster. Werg Vom Film. „Ich bei Tag und Du bei Nacht“. Die Witwe Seidelbast lebt kümmerlich von den schmalen Einkommen einer Zimmervermieterin und von der Erinnerung an eine große Vergangenheit auf den Brettern, die die Welt bedeuten. Und wenn die brave gutmütige Alte sich über Fräulein Grete geärgert hat, die morgens nicht aus dem Bett finden kann, das ihr doch nur bis ½9 Uhr zusteht, oder über Herrn Haus, den Nachtkellner der„zu früh" nach Hause kommt, denn ihm gehört Bett und Zimmer erst ab ¾9 Uhr morgens, so gedenkt sie wehmütig der stolzen Zeit als sie noch als Prinzessin Eboli auf der Bühne stand und Triumphe feierte, bis sie mit dem seligen Seidelbast an den Traualtar trat. Hans und Grete, die beiden Mieter, die sich ständig ablösen, er bei Tag und sie bei Nacht, kennen sich gegenseitig gar nicht. Im Gegenteil, sie hassen sich, ohne sich je gesehen zu haben, Hans ist ärgerlich, wenn sein schöner Sonntagsausgehstrohhut böswillig in irgendeine Ecke geworfen ist, und Grete ist wütend, wenn das gute Seidene vom Bügel heruntergerissen ist und zerknüllt in der Schrankecke liegt So geht unter dem Schutz der Witwe das Leben der beiden dahin, sie arbeitet tagsüber als begehrte Maniküre in einem eleganten Friseurgeschäft und sinkt abends todmüde in die Kissen, in denen dann während der Tagesstunden der gute Hans Kräfte sammelt zu seinem anstrengenden Beruf als Kellner in einem vornehmen Weinrestaurant.— So beginnt diese Tonfilmoperette„Ich bei Tag und Du bei Nacht", die ein entzückendes Abenteuer im Sanssouci Friedrichs des Großen und an der historischen Mühle bringt. Die Hauptrollen liegen in den bewährten Händen von Käthe von Naay und Willy Fritsch. Dieser Film wird bestimmt angenehm unterhalten. Vereins=Anzeigen (Ermäßigter Preis unter dieser Rubrik nur 30 Pfg. pro Zeile. können nur Mitteilungen veröff Ritteilungen veröffentlicht werden, die ausschließl. für die Mitglieder des Vereins und nicht für die breitere Oessentlichkeit bestimmt sind.) Dülmen: Jungfrauenkongregation. Am Sonntag ist unsere Monatskommunion in der hl. Messe ¼47 Uhr. Am Nachmittag ½23 Uhr treffen sich die Gehilfinnen in der Bültstule. 3¼ Uhr ist Andacht mit Vortrag. Kath. Jugendverein Heute(Freitag) abend 8.15 Uhr Pflichtversammlung auf dem Heim. Alle müssen pünktlich erscheinen. Weinet nicht an meinom Grabe, Gönnet mir die ow’ge Ruh, Denkt, was ich gelitten hebe. Eh' ich schloß die Augen 2u. Mittwoch abend 2040 Uhr verschied nach langer Krankheit meine innigstgeliebte Frau, meine treusorgende Mutter, meine gute Tochter, unsere liebe Schwester, Schwägerin und Tante Frau Harl Wettwer Helene geb. Rademacher nach 12jähriger überaus glücklicher Ehe, im Alter von 36 Jahren. In tiefer Trauer namens der Angehörigen Karl Wettwer Erika Wettwer Dülmen, Arnstadt, Münster, Leipzig u. Wittenberge, 15. September 1933. Die Beerdigung findet statt am Montag. den 18. Sept., nechmittags 15* Uhr vom Krankenhause. Trauerfeier % Stunde vorher. Sollte jemand aus Versehen keine besondere Anzeige erhalten haben, so bitten wir, diese als solche anzusehen. Nach Gottes heiligem Willen entschlief heute nacht 11¾ Uhr unerwartet, gestärkt durch den Empfang der heiligen Sakramente, meine liebe Tochter, unsere gute Schwester, Schwägerin und Tante In tiefer Trauer: Bäckermeister Theodor Thiele, Warburg Kaufmann Josel Roch. Dülmen Nelene Noch geb. Thiele Familie Rentmeister M. Thlele, Warburg Familie Josef Sander, Warburg Familie Bäckerm. Peter Schomberg. Kasse Familie Paul Jeuthe, Bottrop Familie Amtsinspektor M. Thlele, Lichtenau ülmen. den 13. September 1933. Die Beerdigung findet in Warburg statt. Offene Beine Ein einfach., billiges Hausmittel, ärztlich empfohlen, tägl. eingehend. Anerkennung. Auskunft kostenlos. H. Funke, Leipzig=N. 87 Theresienstraße 5 Habe mehrere 1½ jährige rotbunte bester Abstammung, abzugeben. Nehme tragende Rinder in Tausch. Bölling, Limbergen bei Buldern. Verkaufe sofort Schäferhund Rüden, zirka 2 Jahre, kocrekte Stehohren u. Säbelrute, absolut sicherer Wach=, Schutzund Begleithund, gut dressiert. Haus und Hof gewöhnt. Gebe den Hund ab zum niedrigen Preise von 35.— RM. Frau Else Krauser, Köln, Winterbergstraße 53 Wohlbehagen Gerachlen. geschmacklos, auch beim Aufstoßen kem Knoblauchgeruch. Vorbeugend gegen hohen Blutdruck, Ateriewertalkung und Rheuma. Verdauung regulierend. Packung Monat Drogerie TIMPTE Butterpapier vorrätig Buchhdlg. Horstmann Wir drucken sofort Verlobungs- und Vermählungskarten, TrauerAnzeigen, Dankkarten und alle sonstigen Familien-Drucksachen Wir können Muster in großer Auswahl vorlegen. Buchdruckerel Horstmann Heinr. 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Die fremde ihre Heimat zurü sein gewohntes G dieser Tage schließ und innigste Gliet Am selben Ta feiern der Regieru taa religiöse§ richtigen katholisch der Nation, der Seele wird nung woher er kommt wächst. Von Gott Von der„Gna Schlußversammlun Benedikt Reetz, bekannte feierlich innere Leben des immer näher und und ihrem Geist ve Natur Gottes einem Hinblick au dic einfache Fischen hatte, auf die Gna der wir auch die Zeitaufgaben Leben in den Sakr wichtigste Vorberei Zeitau-gaben, die d „Die Erneuerung! gen, ob wir uns d seren Ältären ausg wirksam das Schlu gen steigt auch die Pius XI., der das drohen, dann wäch in dem, der uns stä Kirche" Auch die Rede des Christentums", gard Holzer, an samen Beispielen von innen nach au in seine Kraft, 6 dar. Religion und haft verbunde Das Tedeum la sammelte abends A tausende auf dem P die nicht mehr Ein Oberhirtens. 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Gehilfinnen mit Vortrag. eitag) abend Heim. Alle en. Der Ausklang von Wien. Schlußbericht unseres Sonderkorrespondenten Prof. Dr. fr. Schreyvogl. sch Wien, 13. September. Der Alltag verlangt wieder sein Recht. Zug um Zug rollt mit den Gästen des Katholikentages aus den Bahnhöfen. Die fremden Kardinäle und Bischöfe kehren in ihre Heimat zurück, das Straßenbild bekommt wieder sein gewohntes Gesicht. Auch der große Gedankenkreis dieser Tage schließt sich, und es ist vielleicht das schönste und innigste Glied, das seine Rundung vollendet. Am selben Tage, der von den Türkenbefreiungsfeiern der Regierung erfüllt ist, erreicht der Katholikentag religlöse Hochstimmung. An dem großen Baum richtigen katholischen Lebens: der europäischen Völker, der Nation, der Stände, der Familie, der einzelnen Seele wird nun gleichsam Wurzel und Gipfel gezeigt, woher er kommt und gewährt wird und wohin er wächst. Von Gott und— zu Gott. Von der„Gnadenkraft der Kirche“ sprach— in der Schlußversammlung im Stadion— der Abt von Seckau, Benedikt Reetz, und der Bundespräsident Miklas bekannte feierlich die unverrückbare Richtung, die das innere Leben des Katholiken bestimmen soll, daß er immer näher und immer inniger sich mit der Kirche und ihrem Geist verbinde.„Gnade ist Teilnahme an der Natur Gottes", sagte Abt Reetz und wies mit einem Hinblick auf die Kraft Gottes in den Aposteln, dic einfache Fischer zu den höchsten Aufgaben befähigt hatte, auf die Gnade der Kirche als die Hilfe hin, mit der wir auch die übermenschlich schweren Zeitaufgaben bewältigen können. Er forderte das Leben in den Sakramenten und mit der Kirche als die wichtigste Vorbereitung für die volle Bewältigung aller Zeitau-gaben, die dem deutschen Katholiken gestellt sind. „Die Erneuerung des Abendlandes wird davon abhängen, ob wir uns dem Gnadenstrom, der von unseren Altären ausgeht, nähern oder nicht." Sehr wirksam das Schlußbild:„Mit den anschwellenden Wogen steigt auch die Arche, und in dieser Arche ist Pius XI., der das Wort gesprochen hat: Wenn sie uns drohen, dann wächst unser Mut. Alles können wir ja in dem, der uns stärkt,— durch die Gnadenkraft seiner Kirche" Auch die Rede„Deutsches Volkstum aus der Kraft des Christentums", die einer Frau, der Grazerin Hildegard Holzer, anvertraut war, legte in vielen wirksamen Beispielen diese Bewegung des Lebensstromes, von innen nach außen, von der Seele eines Volkes in seine Kraft, Geschichte zu leben und zu gestalten, dar. Religion und nationaler Wille sind also naturhaft verbundene Lebensmächte! Das Tedeum laudamus des Kardinals Innitzer sammelte abends Abertausende in der Kirche und Zehntausende auf dem Platz. Lautsprecher verkündeten allen, die nicht mehr Einlaß gefunden hatten, die Worte des Oberhirtens. Den Kern seiner Rede bildete nach einem Rückblick auf die Leistung des Katholikentags und einem Dank an alle Mitarbeiter die leidenschaftliche Bekräftigung der katholischen Solidarität; sie klang aus in einem Gedenken an die deutschen Brüder, der immer wieder gedacht wurde:„Ohne Nebengedanken und ohne etwas anderes, als den Gesichtspunkt des Katholizismus geltend zu machen! Nur die Sehnsucht," sagte Erzbischof Innitzer,„hat uns bewegt und die Erinnerung an das Gebet des Herrn vor seinem Leiden: Daß alle Eins sein mögen, so wie der Vater und Christus eins seien." Eine Prozession auf dem Graben folgte, das Schlußwort behielt die gewaltigste Schöpfung Anton Bruckners, sein unvergeßliches„Tedeum". Diese Musik sprach aus, was vielen nun am Ende aller gedanklichen Auseinandersetzung und aller religiösen Ueberlegung im Grunde nicht mehr auszusprechen möglich ist. Die Muttergottes von Mariazell, die etwa drei Bahnstunden von Wien in einer der schönsten Gegenden des Alpenvorlandes in ihrer Gnadenkirche wohnt, ist durch viele Jahrhunderte innig mit dem Leben der Wiener verbunden. Auf die schönste Art: sie begegnet ihnen immer in den entscheidenden Höhepunkten ihres Lebens. Da gibt es viele tausend Wiener, die nur in Mariazell ihre Ehe schließen, andere, die alle Gedenktage ihrer Familie nur mit der Gnadenmutter von Mariazell seiern wollen. Im Automobil, mit der Bahn gehen sie, in Volksprozessionen— hoch und nieder in einem Wanderstrom, der nie aufhört— nach dem Gnadenort. Und hunderttausenden von Wiener Knaben und Mädchen wird bei ihrer Taufe ein kleines Kettlein mit dem Medaillon der heiligen Mutter Maria von Mariazell um den Hals gelegt. So konnte dieser Katholikentag, der die Naturhaftigkeit des katholischen Lebens so glücklich zu betonen wußte, nicht besser enden als in Mariazell. Nirgends lieber neigen sich die Oesterreicher zum Schlußgebet dieser Tagung als vor„ihrer“ Muttergottes, und nicht fester läßt sich die Erinnerung dieser Tage für alle Zeit im Volke verankern, als in jenem Alpenort, den sie immer mit erfüllter Seele aufsuchen, im Glück wie im Schmerz, aber immer mit offenem Herzen vor Gott und der heiligen Frau, die milde trösten oder lächelnd Glück segnen soll. So wurde auch die Fahrt des Kardinals ein Triumphzug durch das Vorland von Mariazell, in dem alle Stationen beflaggt waren. Im Orte selbst aber, so farbig und erhaben die religiösen Feiern auch waren, hatte man den Eindruck, als seien jetzt zum Schluß alle Prunkgewänder des Katholikentages abgelegt. Dermenschliche Kern und Sinn aller Erörterungen trat hervor, der Trost, den er den Seelen schenken soll. Empfing der Wille der deutschen Katholiken in Wien aus den Sakramenten Kraft, aus den Reden Klarheit, hier vereinigten sich die Großen und die Geringen der Tagung einfach in vertrauender Kindlichkeit. So wie das Gemurmel der Prozessionen in den Sommertagen bisweilen wie ein rührender und unermüdlicher Strom alle Täler vor dem Gnadenort erfüllt: Heilige Maria, bitt' für uns! Der Katholikentag hat dort geendet, wohin sie alle, schmerzbeladen und hoffend, den Blick hinrichten und wo der Katholik seine Natur am sichersten behütet, sein Denken erleuchtet und seiner Menschlichkeit milde verziehen weiß: bei der Mutter der Christenheit. 99 Die Pest des Aus einer Schrift des neuen Bischofs von Münster. Der neue Bischof von Münster, Clemens August Graf von Galen, hat vor einiger Zeit in der Aschendorffschen Verlagsbuchhandlung, Münster, eine Schrift veröffentlicht:„Die Pest des Laizismus und ihre Erscheinungsformen“, die mit großem Freimut gewisse liberale Entartungen im eigenen katholischen Lager aufdeckte und bei ihrem Erscheinen als ein sehr ernstes Zeitdokument gewertet wurde. Nachstehend veröffentlichen wir das Vorwort zu dieser Schrift, das einerseits klar in die Absichten des damaligen Pfarrers und heutigen Bischofs einführt, und andererseits in seiner schlichten, bescheidenen Sprache ein sympathisches Licht auf den Menschen Galen wirst. Mit einem gewissen Zagen übergebe ich die nachstehenden Ausführungen der Oeffentlichkeit. Nicht das ist mein Bedenken, daß ich mich etwa scheue, meine Ansichten über unsere religiös=sittliche Lage in der Gegenwart öffentlich auszusprechen und der Kritik auszusetzen: durch Gottes Gnade Priester geworden und seit mehr als 25 Jahren mit den Aufgaben eines Seelsorgers, früher in der Reichshauptstadt Berlin, jetzt in einer katholischen Provinzstadt betraut, ist es meine Pflicht, immer wieder von der Kanzel aus nicht nur die geoffenbarte Wahrheit zu verkünden, sondern auch ihre Bedeutung und ihre Forderungen für die jetzige Zeitlage öffentlich zu besprechen, und damit auch diese meine persönlichen Schlußfolgerungen der Zustimmung oder dem Widerspruch der Oeffentlichkeit preiszugeben. Ein Grund meines Zagens ist vielmehr, daß ich in dieser Schrift den Versuch mache. Schäden und Schwächen in unserem eigenen katholischen Lager aufzudecken und damit der Oeffentlichkeit, auch den Gegnern des Christentums bekanntzugeben. Es ist schmerzlich, öffentlich von Tatsachen und Vorgängen zu sprechen, die uns selbst, die meinen eigenen katholischen Glaubensbrüdern und Kampfgeossen nicht zur Ehre gereichen, die nicht nur dem Freunde, sondern auch dem Gegner die Stellen bezeichnen, wo unsere Front zur Verteidigung und Ausbreitung der uns durch Gottes Gnade anvertrauten Heilsgüter schlecht bewacht, geschwächt, vielleicht sogar schon brüchig erscheint, wo vielleicht sogar schon der Feind und seine widerchristlichen Ideen„unter dem falschen Schein des Wahren und Guten“ in unser Lager eingedrungen sind und Fuß gefaßt haben.— Trotzdem habe ich mich zur Veröffentlichung entschlossen. Ich sehe kein anderes Mittel, um diese Gefahrenpunkte und Schwächen unserer Schlachtreihe, die nach meiner Ueberzeugung „zu baldigen Katastrophen“ führen werden, wenn nicht „radikale Umkehr in letzter Stunde Rettung“ bringt, den katholischen Kampfgenossen und Volksgenossen als Seelsorger in aller Liebe zu zeigen, mit der innigen Bitte, die Reihen zu schließen und in energischer Abwehr aller den katholischen Grundsätzen feindlichen Volksgenossen als Seelsorger in aller Liebe zu zeigen, mit frischem Mute neu zu besetzen und die Vorposten der unchristlichen Ideen, die etwa schon in unsere Reihen eingebrochen sind, in„klarer Einsicht“ der drohenden Gefahr, ohne Säumen zurückzudrängen. „In aller Liebe“ möchte ich sprechen. Und da muß ich ein zweites Bedenken unterdrücken, das mich hindern könnte die nachstehenden Ausführungen der Oeffentlichkeit zu übergeben. Es kann sein, daß katholische Freunde und Kampfgenossen den Eindruck erhalten, als wolle ich sie und ihr Tun als minderwertig und schwächlich gegenüber den Angriffen unserer gemeinsamen Gegner brandmarken, als wolle ich Vorwürfe und Anklagen gegen sie erheben wegen mangelnder Wachsamkeit und ungenügender Gegenwehr bei den Vorstößen und Einbrüchen unchristlicher Ideen. Ich bitte, mir zu glauben, daß ich niemand persönlich anareisen, anklagen oder gar verurteilen will. Der eigenen Kurzsichtigkeit und Schwäche mir wohl bewußt, glaube ich, daß, wenn und wo auf unserer Seite gefehlt wurde, begreiflicher, durch den„falschen Schein des Wahren und Guten“ herbeigeführter Irrtum und menschliche Schwäche, nicht leichfertiges oder absichtliches Uebersehen der Gefahr, oder gar bewußtes Streben nach verderblichen Zielen die Schuld tragen. Ich bitte daher herzlich alle jene deutschen Katholiken, die in den nachstehenden Ausführungen gewisse Anschauungen und Vestrebungen kritisiert finden, die sie selbst gehegt und gefördert haben, in mir nicht einen persönlichen Gegner oder Ankläger zu sehen, sondern in Ruhe aufmerksam zu prüfen, ob meine Darlegungen und Schlußfolgerungen den Tatsachen entsprechen und darum beachtlich sind. Ich kann in voller Ehrlichkeit hinzufügen, daß mir nichts Lieberes geschehen könnte, als wenn der überzeugende Gegenbeweis erbracht würde, daß die Zusammenhänge, die ich zu sehen glaube, nicht bestehen, daß die Besorgnisse, die ich wegen des Vordringens feindlicher Ideen in den Anschauungen der Katholiken hege, unbegründet sind, daß also von dieser Seite keine Gefahr einer Katastrophe droht. Katholische Freunde, die imstande sind, diesen Gegenbeweis zu führen, die also mit besserer Einsicht, wie ich sie habe, die religiös=sittliche Lage der Gegenwart übersehen und die Aussichten für die Zukunft beurteilen können, bitte ich dringend, nun ihrerseits einmal die Ursachen aufzusuchen und auszuzeigen, weshalb unsere katholische Front augenscheinlich nicht mehr Terrain erobert, sondern dauernd in die Defensive gedrängt ist, ja tatsächlich an Festigkeit und an Boden verliert. Es ist doch in unseren Reihen so viel starkes, lebendiges Christentum: seit mehr als hundert Jahren haben die Bischöfe, die fast ausnahmslos mit wissenschaftlicher Hochbildung, selbstloser Hirtensorge und unermüdlicher Wachsamkeit ein heiligmäßiges Leben verbinden. Unser Klerus hat eine beachtliche wissenschaftliche Vorbildung in Philosophie und Theologie, ist durchweg seeleneifrig, ist aszetisch so geübt, daß Priesterskandale verhältnismäßig selten sind und jedenfalls nicht geduldet, sondern beseitigt werden. Wir haben die Hilfe des Gebetes und der Arbeit zahlreicher frommer Ordensleute. Unter den Laien haben wir viele Männer und Frauen, die in ihrer Pflichttreue und Frömmigkeit sogar für uns Geistliche Vorbilder sind. Große Scharen von Gläubigen stehen in festem, ja begeistertem Anschluß an das Lehramt und das Hirtenamt der Kirche, sind eifrig in der Benutzung der Gnadenmittel, nehmen es ernst mit der Wertschätzung und Bewahrung der religiösen Heilsgüter; vielleicht ernster, als zu Zeiten, wo man sich in unangefochtenem Besitz alles dessen, was Offenbarung und Erlösung der Menschheit geschenkt haben, kaum mehr des Gnadenvorzuges bewußt war, ein Kind der katholischen Kirche zu sein. Aeußere Stürme und Verfolgungen, die auch noch im letzten Jahrhundert die Kirche in Deutschland bedrohten, haben die katholische Kampffront nicht erschüttert. Die direkten Angriffe der Staatsgewalt sind abgeschlagen, zurückgedrängt, zur Zeit fast ganz eingestellt. Und doch, trotz all dieser erfreulichen Verbesserungen unserer religiösen Lage, gelingt es uns nur in verschwindenden Ausnahmefällen, der Kirche Fernstehende zum Anschluß an sie und zum Glück des vollen Besitzes des wahren Glaubens zu führen, wie es doch einst die siegende Kraft des sich ausbreitenden Christentum vermocht hat. Trotz hingebendster Seelsorgsarbeit vieler Priester und opferbereiter Laienhelfer, trotz weitreichender organisierter und freier Liebestätigkeit unter der Leitung der Kirche, trotz vorbildlicher Pflichttreue vieler Katholiken in Familien= und Wirtschaftsleben, trotz einflußreicher Mitarbeit bekenntnistreuer Katholiken im kommunalen und politischen Leben wird doch das öffentliche Leben immer mehr entchristlicht; sogar in überwiegend katholischen Orten und Gegenden erleiden wir dauernd Verluste, indem die Lauen, die Schwachen, die Gestrauchelten(und solche hat es immer gegeben, wird es immer geben) nur zum allerkleinsten Teil zur Wärme des Glaubens, zu energisch christlichem Leben, zu beharrlich sittlichem Handeln zurückgeführt, zum größten Teil in das gegnerische Lager hinübergezogen werden. Gewiß, wir müssen Heilige sein, Heilige werden, wenn wir der Hoffnung leben wollen, in absehbarer Zeit das Ziel unserer Sehnsucht, die Wiederherstellung der Einheit des Glaubens in unserem lieben Vaterlande, zu erreichen. All das Gute, das oben angeführt wurde, muß noch mehr bewußt geübt, gepflegt, gefördert werden. Aber gibt es nicht neben ihm vielleicht doch schwache Stellen in unserer Kampffront, unbeachtete Frontabschnitte, wo, den Beteiligten auf unserer Seite unbewußt, schon ein harmlos freundschaftlicher Verkehr mit dem Gegner stattfindet, wo der Böse,„während die Menschen schliefen“, Unkrautsamen auf das uns anvertraute Saatfeld ausstreuen konnte, der jetzt unerkannt und„unter dem falschen Schein des Wahren und Guten anerkannt bereits aufgeht, seine giftigen Früchte bringt und so unsere Widerstandskraft lähmt, siegreiches Vordringen vereitelt? Die nachstehenden Ausführungen sollen dazu anregen, unsere Kampffront wieder einmal zu untersuchen, um schwache Stellen, auch unter Aufopferung liebgewordener Anschauungen und Bestrebungen zu verstärken; sie sollen den Blick schärfen für etwa bisher unbeachtetes Unkraut auf unserem Acker, für heimliches Bröckeln und Mauerfraß in unseren Bollwerken, damit„baldige Katastrophen“ vermieden werden. Wenn sie das erreichen, haben sie den Zweck erfüllt, den der Verfasser mit dieser Veröffentlichung beabsichtigt, selbst wenn die ausgesprochenen Erwägungen und Besorgnisse sich als irrig erweisen sollten. Fernschreiber Berlin--Hamburg. Die Neueinrichtung der Post. Ein wundersames Erlebnis: da steht in einem hellen Büroraum im Verwaltungsgebäude eines großen Berliner industriellen Unternehmens eine Schreibmaschine, nur wenig größer als eine normale Maschine ihrer Art; der Arbeitsplatz vor ihr ist leer, ihre Tasten ruhen und doch springt in hastiger Eile eine Type nach der anderen auf das Papier, der Wagen bewegt sich eifrig hin und her, der Vogen rückt Zeile um Zeile weiter und reihenweise ordnen sich die Buchstabenkolonnen des Textes:„fa. müller& schulze, Berlin.— bestellen laut ihrer liste vom maerz 33 no. 3345/75: 1/. 10 motoren 220 drehstrom typ rn. 4 1.— nr. 2706; 2/. 40 ersatz=kohlebuersten typ re. 4/1 1.— nur 2710.. und in dieser Art geht das weiter bis zur Unterschrift: „den haag, den 9. Juni 33 10.05 uhr. van der straaten.“ Wir beginnen zu begreifen, das ist ein Fernbrief aus dem Haag in Holland, und zwar von einer dort ansässigen Firma an das Berliner Unternehmen, ein Geschäftsbrief, in dem dem Berliner Hause eine Bestellung aufgegeben wird. Ein wundersamer Gedanke: da drückt in Holland einer auf die Tasten seiner Schreibmaschine und in Berlin springen die Typen auf das Papier! Moderne Zauberei: Fernschreiben! Wir kennen es nun seit mehreren Jahren, wir haben private Fernschreibverbindung im Zeitungswesen, für Banken, im Vörsendienst, in Industrie und Gewerbe. In Kürze aber wird zu dem Bekannten etwas ganz Neues hinzutreten. Die Deutsche Reichspost hat sich entschlossen, Anfang Oktober dieses Jahres den ersten öffentlichen Fernschreib= Verkehr einzurichten. Man wird von diesem Tage ab— zunächst auf der Verbindung Berlin—Hamburg— von seinem Fernsprechanschluß aus fernschreiben können. Mit dieser ersten öffentlichen Fernsprechverbindung ist der Grundstein zu einem allgemeinen deutschen Fernschreibnetz gelegt. Für den Industriellen, den Kaufmann, den Bankier, den Zeitungsmann und viele andere ............. ................................ .................... .............. TENDENZEN DCR AHERIKANISCHEN POLITIK OND TENDENZEN DER ANERIKANI SCHEN POLITIK UND EIMEITCND ERIA AERTE DER REICHSPRESSECHET LIMLEITEND ERMAERTE LER REICNSPRESSETET Links: Die gefunkten Nachrichten quellen, zu deutlich lesbaren Druckbuchstaben geformt, aus dem Empfangsapparat hervor. Rechts: Der Siemens=Hellschreiber druckt den drahtlosen Brief immer zweimal, damit er auf jeden Fall sicher lesbar bleibt. Zweige des Wirtschaftslebens wird diese neue Art des Nachrichtenverkehrs zweifelsohne große Bedeutung erlangen; man braucht für dringende Aufträge, Nachrichten, Anfragen, Geschäftsbriefe usw. nicht meyr das Teleson, in dem das gesprochene Wort unkontrolliert verhallt, auch der Umweg über das Telegrafenamt ist überflüssig geworden; man übersendet seine Mitteilungen durch Fernschreiber. Jedem Geschäftsmann ist in der Fernschreibmaschine ein eigenes Telegrafenamt zur Verfügung gestellt. Technisch interessant ist, daß das deutsche Fernschreibnetz vollständig nach dem Selbstanschlußsystem betrieben werden wird. Das heißt: der Fernschreibteilnehmer wählt seinen Partner über die Fernleitungen hinweg mit Hilfe einer Wählscheibe, genau so wie man im Ortstelefonverkehr seinen Partner mit der Wählscheibe anruft. Während aber für das Telefonieren der Partner anwesend sein muß, braucht er das zur Entgegennahme einer fernschriftlichen Nachricht nicht. Seine Maschine macht das vollautomatisch für ihn. Auf der Sendeseite vollzieht sich der Fernschreibe=Vorgang etwa so: Man drückt eine Taste des Zusatzgerätes, mit dem die Fernschreibmaschine an den Fernsprechanschluß angeschlossen ist. Die Maschine setzt sich in Tätigkeit. Nun wählt man anhand des Fernschreib=Teilnehmer=Verzeichnisses den gewünschten Partner und kontrolliert, ob er auch richtig gewählt ist. Hierzu wird eine sogenannte „Wer da?“=Taste gedrückt, welche die Maschine des Partners veranlaßt, ihren Namen nebst Anschrift zu nennen Auf der Sendeseite erscheinen also jetzt, von der Maschinselbsttätig aufgenommen, Namen und Anschrift des Partners. Dann beginnt das Schreiben. Man schreibt auf einer Schreibmaschinentastatur mit üblicher Geschwindigkeit und auf dem Blatt der eigenen Maschine erscheint der selbstgeschriebene Tert zur Kontrolle, während gleichzeitig die Maschine auf der Empfangsstation den gleichen Text niederschreibt. Jedes auf der Sendemaschine angeschlagene Zeichen wird also fast gleichzeitig an der oft vielHunderte von Kilometern entfernten Maschine der Gegenstation wie auch an dem Empfangsteil der eigenen Maschine als Beleg niedergeschrieben. Buchstaben und Zeichen reihen sich auf diese Weise zu zusammenhängen den Texten aneinander. Der Zeilenverschub wird gleichzeitig wie ein gewöhnliches Zeichen übertragen und se entstehen Fernbriefe in klarer Schreibmaschinenschrift, die sich nicht von einem normalen Schreibmaschinenbrie unterscheiden. Beide Maschinen können ohne weiteres im Gegenverkehr betrieben werden. Man kann alse Fragen sofort beantworten u. dgl. mehr Die Gebühren sind, wie aus den jetzt bekanntgewordenen Tarifen der Reichspost hervorgeht, außerordentlich günstig. Für ein Fernschreiben von 6 Minuten Dauer zwischen Verlin und Hamburg wird eine Gebühr von 1.80 RM. erhoben, das sind die halben Kosten eines Ferngesprächs(1,80 RM für drei Minuten). Für jede weiteren zwei Minuten beträgt die Fernschreibgebühr 0.60 RM. Zur Nachtzeit ermäßigen sich diese Sätze um ein Drittel. Wenn man berücksichtigt, daß ein Fernschreiber in 6 Minuten bis zu 35 Zeilen normaler Schreibmaschinentextes oder rund 39 Telegramme zu je 10 Worten übermitteln kann, so gewinnt man einen Begriff von der wirtschaftlichen Bedeutung dieses neuen Dienstes. Deutschland ist das erste Land der Welt, in dem ein öffentlicher Selbstanschluß=Fernschreibverkehr über eigene Vermittlungszentralen eingerichtet wird. Man beabsichtigt, ihn Anfang Oktober mit etwa 30 Teilnehmer in Betrieb nehmen zu können. Als 1881 das erste Fernsprechamt in Betrieb genommen wurde, umfaßte es ganz8 Teilnehmer! Schon ein Jahr später waren 2277 Teilnehmer angeschlossen, und heute gibt es in Deutschland über zwei Millionen Fernsprechteilnehmer. Wenngleich man auch für die Fernschreibmaschine kaum eine derartige weite Verbreitung wird erwarten dürfen, schätzt man doch die Zahl der deutschen Betriebe, in denen sich der Fernschreibdienst rentieren dürfte, auf einige Zehntausend. „Siemens=Hel!". Verlin, 14. September. Das Werner=Werk der Siemens u. Halske=AG. hatte die Vertreter der Behörden und der in- und ausländischen Presse zu einer Besichtigung im Werner=Werk eingeladen, bei der die Fortschritte auf dem Gebiet der Nachrichtentechnik im Zeichen der Zeit des Aufbaues gezeigt wurden. Direktor P. Storch. der Vorstand der Telegraphenabteilung, sprach über die Entwicklung au dem Gebiet des Telegraphenwesens und deren neuester Errungenschaften und behandelte zunächst die schon bekannten Fernschreibe=Einrichtungen(von denen der vorstehende Aufsatz handelt). Dann kam er auf die letztErrungenschaft auf dem Gebiet der Nachrichtentechnik den neuen drahtlosen Fernschreiber, System „Siemens=Hell“. Man ist bei diesem drahtlosen Fernschreiber von dem Prinzip der Fernschreibmaschine, alsdes Typendruckers, vollkommen abgegangen und wende das Prinzip der Bildtelegraphie an, das auf der Zerlegung in Bildpunkte beruht. Bei dem SiemensHell=Verfahren werden die Schriftzeichen bei der Sendung zerlegt und beim Empfang wieder zusammengesetzt Die einzelnen Bildpunkte werden in Stromimpulse durck Auslösen von Kontakten verwandelt, die über einer hohen Generator dem drahtlosen Sender über die Draht leitung zugeleitet werden. Hier werden diese Stromimpulse der hochfrequenten Trägerwelle mit einer sehschmalen Modulation, die noch im Bereich der Telegraphie liegt, aufgedrückt und gehen dann in den Aether hinaus. Zum Empfang wird ein normales drahtloses Empfangsgerät verwandt, das die hochfrequenten Ströme gleichrichtet und über einen Verstärker dem Siemens=Hell=Schreiber zuführt. Diese Impulse die ein Magnetsystem durchlaufen, haben bei jedem Impuls einen Anker. Das zwischen einer doppelgängigen Spindel und dem Anker laufende weiße Papier und Kohlepapier wird bei jedem Ankerhub gegeneinander gedrückt und an der Stelle, wo sich die Erhöhungen der Spindel befinden, erfolgt der Abdruck des Punktes. Durck die ungeheuer schnelle Umdrehungszah der Spindel und die schnellen Anhübe des Ankers, die jede nur ein fünfhundertstel Sekunde dauern, werden die Bildpunkte wieder zu Buchstaben oder Zahlen zusammengesetzt. Die Schreibgeschwindigkeit dieses drahtloser Fernschreibers beträgt 300 Buchstaben in der Minute. Weiter führte Direktor Storch aus, daß die seit Monaten gemeinsam von der Deutschen Reichspost, den WTB und der Siemens u. Halske=AG. betriebener Versuche zu dem Ergebnis geführt haben, daß zu Zeiten, wo durch atmosphärische oder lokale Störunger eine radiotelephonische Aufnahme nich mehr moglich war der Siemen=Hell=Schreiber nock eine einwandfreie Nachrichtenübermittlung gewährleistet Sämtliche Apparate wurden dann im praktischen Betrieb vorgeführt. Da zurzeit das Wolffsche Telegraphen Büro noch Reichweitenversuche mit ferngelegenen Empfangsstationen, wie Konstantinopel, Rom und Kopenbagen durchführt, konnte auch der drahtlose Siemens Hell=Schreiber in Tätigkeit gezeigt werden. Kleine Chronik. Eine französisch-italienische Gruppe beschäftigt sich jetz ernsthoft mit dem Plan einer Autostraße, die mit ten durch den Mont Blanc gehen soll. Der Durch stich würde zu ¾ auf französischem, zu ¼ auf italienischen Gebiet liegen. Die Mont=Blanc=Autostraße würde einbequemere Verkehrsverbindung zwischen Frankreich unItalien herstellen. * Infolge Ueberschwemmung und Hochwasser hat sich in der ganzen Moldau(Rumänien) eine Malariaepe demie ausgebreitet Allein in Jassy sollen mehr al10 000 Menschen erkrankt sein. Aus Westdeutschland. Die Nacht der langen Messer. pn Iserlohn, 14. September. Mittwoch trat das Schwurgericht in die Beweisaufnahme ein. In erster Linie wurden die Zeugen vernommen, die zur Zeit der Tat am Tatort waren oder die Vorfälle aus allernächster Nähe beobachtet haben. Das sind die beteiligten SA=Männer, die aus dem SA=Heim den Kommunisten entgegentraten, und die Bewohner, die die Vorgänge aus den Fenstern verfolgen konnten. Aus der Zeugenvernehmung schälte sich nachstehender Sachverhalt heraus: Am 16. Januar wurde von der SA bemerkt, daß in des Heiligen von München e. Weit über führer Hans Bernsau die SA=Heimwache verstärken, sodaß sich am Abend ungefähr 12—13 SA=Männer im Heim aufhielten. Zur Sicherung des Heims wurde ein Doppelposten ausgestellt. Gegen 11 Uhr sichtigten die Posten auf der Rahmenstraße 3—4 Personen, die sie als Kommunisten ansahen. Als diese in Höhe des Güterbahnhofs waren, fiel aus dieser Gruppe ein Schuß, der anscheinend als Alarmschuß galt; denn sofort fielen viele Schüsse von Schützen, die hinter den Bäumen standen. Gleich darauf ertönte das Kommando:„SA ran!“ und die SA stürmte aus dem Heim zum Westbahnhof, wohin die Kommunisten flüchteten. Die Kommunisten, ungefähr 14—15 Mann, setzten sich im Bahnhofsgebäude und im Wartesaal fest und schossen aus Tür und Fenster. Der Kaufmann Wilhelm Katz, der sich gerade auf dem Bahnhofsvorplatz befand, sah den Angeklagten Klostermeter auf die heranstürmende SA feuern, neben Klostermeier habe der Angeklagte Wiesner gestanden. Er sah auch, wie eine Person mit hellem Mantel bekleidet, Hans Bernsau erschoß. Der SA=Mann Fritz Schneider, der mitstürmte, sah an der Terrasse ebenfalls den Angeklagten Klostermeier, derauf ihn schoß und noch Schüsse auf seine Kameraden abgab. Er will Kl. bestimmt erkannt haben. Gin Zeuge sagte aus, daß er des Mittags gegen 1,30 Uhr, als er zum Geschäft ging, am Westerntor drei Kommunisten habe stehen sehen, darunter auch den Kommunistenführer Auth, uno er habe gehört, wie einer zu den beiden anderen sagte: Diese Nacht wird die Nacht der langen Messer. Am Freitag wird der Staatsanwalt das Wort ergreifen und die Strafanträge stellen. Das Urteil wird voraussichtlich am Dienstag kommender Woche verkündet werden. Neuer Leiter der Bestischen Kleinbahnen. Recklinghausen, 14. September. Der Aufsichtsrat der Vestischen Kleinbahnen wählte zum ersten Geschäftsführer der Gesellschaft den Regierungsbaumeister a. D. Leo Queck aus Köln, der im 44. Lebensjahre steht und zuletzt Prokurist der Firma Linke und Hofmann in Breslau war, bis das Werk 1932 stillgelegt wurde. Der neue Geschäftsführer verfügt über ausgezeichnete Fähigkeiten im technischen Eisenbahnwesen. Zweiter Geschäftsführer der Vestischen Kleinbahnen ist Gerichtsassessor Dr. Götte. Eine 28köpfige Einbrecherbande unschädlich gemacht. Kommunistische Funktionäre als Bandenführer. — Recklinghausen, 14. September. Das 8. Kriminalkommissariat in Recklinghausen-Süd hat in letzter Zeit mit den Einbrechern gründlich aufgeräumt. Wie kürzlich gemeldet, gelang es ihm, eine 18köpfige Einbecherbande festzunehmen. Die weiteren Ermittlungen haben ergeben, daß auch noch andere lichtscheue Personen an den Raubzügen dieser Diebesbande teilgenommen haben. 10 weitere Einbrecher wurden festgenommen, so daß sich die Zahl dieser Ganoven auf insgesamt 28 beläuft. Die Bande stand unter Führung der berüchtigten kommunistischen Funktionäre Kurt Rauter und Felix Skapski, genannt Skomski, aus Recklinghausen=Süd. Der Bande waren bisher insgesamt 120 Diebstähle nachgewiesen. Nunmehr hat das 5. Krimi= naltommissariat noch weitere 50 Einbrüche, die unter Führung der genannten Kommunistenhäuptlinge ausgeführt wurden, aufgeklärt. Es handelt sich in der Hauptsache um Geschäfts=, Wirtschafts= und Stalleinbrüche in Recklinghausen=Süd und auch in der Altstadt, wobei Wein, Lebensmittel und Kleinvieh in größeren Mengen gestohlenwurden. Auch von Fuhrwerken wurden systematisch Eier, Konserven und sonstige Gebrauchsgegenstände entwendet. Die Bande hat, was besonders unterstrichen werden muß, auch arme Leute nicht geschont und manchem Erwerbslosen das letzte Kaninchen aus dem Stall gestohlen. Durch die geschickte Arbeit des 5. Kriminalkommissariats ist Recklinghausen=Süd und die Umgegend von einer gefährlichen Bande befreit worden. Der Papft erwidert das Telegramm des Bischofs Bornewasser. Trier, 13. September. Bischof Dr. Bornewasser in Trier hatte am Sonntag nach der Verhüllung des Heiligen Rockes das nachstehende Telegramm an Papst Pius 11. gerichtet: Voll Dank genüber genüber dem allmächtigen Gott schloß ich heute morgen im feierlichen Pontifikalamt die Ausstellung des Rockes, nachdem Seine Eminenz Faulhaber von die letzte Stille Heilige Messe gelesen hatte. Weit über zwei Millionen Pilger aus vielen Nationen verehrten den Heiligen Rock. Die siebenwöchige Ausstellung ist zu einer Friedensmission für das breite Ausland geworden. Durch die gütige Verleihung des völligen Ablasses sind aus vielen Millionen Herzen unzählige Gebete für den Heiligen Vater zum Himmel emporgestiegen. Um den Apostolischen Segen für sich und die Diözese Trier bittet demütigst der Bischof von Trier. Aus Rom traf heute folgende Antwort ein: Hocherfreut über die großartigen Feierlichkeiten, die zu Ehren des Heiligen Rockes in Trier stattgefunden haben, spendet der Heilige Vater Dir und Deiner Herde den Apostolischen Segen und wünscht, daß diese so heilige Feier des Erlöserleidens reiche Früchte der Frömmigkeit und Gnade hervorbringe und bewahre. Kardinal Pacelli. Eine das Gefühl der Franzosen verletzende Inschrift. Saarbrücken, 13. September. In den Saarbrücker Wäldern liegt ein Ausflugslokal Forsthaus Neuhaus, an dem sich folgende Inschrift befindet, die auf eine früher an dieser Stelle befindliche Burg hinweist: Philippshorn, durch Grafen Philipp II. Erbaut Anno 1576. Durch die Franzosen verbrannt Anno 1793. Ein Franzose nahm an dieser Inschrift Anstoß und beschwerte sich beim Präsidenten der Saarregierung, daß hierdurch die Gefühle der saarländischen Franzosen aufs empfindlichste verletzt würden. Sie müßte daher entfernt werden und bald darauf teilte die Abteilung des Innern der Forstabteilung mit, daß diese Inschrift zu entfernen sci. Jedoch kann diese Anordnung deshalb noch nicht ausgeführt werden, weil diese Inschrift unter Denkmalschuß steht! Zu bemerken ist, daß derselbe Franzose vor dem Kriege deutscher Postbeamter im Rheinland gewesen sein soll! Wallfahrt zum hl. Kreuz nach Limburg. Limburg, 18. September. In Limburg begann Sonntag die Festoktav zur Verehrung der hl. Kreuzreligule, die bis zum nächsten Sonntag andauern wird. Nach mancherlei Umwegen ist das in der Limburger Domkirche aufbewahrte Kreuz nach der Domstadt gekommen. Der Rahmen, in dem sich das Kreuz befindet, ist ein fast tausendjähriges kostbares altbyzantinisches Kunstwerk, das zu den größten Kostbarkeiten der Welt zählt, um Eröffnungstäge der Festoktav waren etwa 8000 Pilger gezählt worden. Duisburg, 11. Sept. 10=Pfennigtarif der Duisburger Straßenbahn? Die Duisburger Straßenbahnen G. m. b. H. hatte bereits während der Ferienzeit eine Werbeaktion eingeleitet, indem sie für das gesamte Duisburg=Hamborner Stadtgebiet verbilligte Waldfahrscheine verausgabte. Nunmehr hat auch die KreisRuhrorter Straßenbahn eine verkehrswerbende Aktion unternommen, indem sie anläßlich der großen Beecker Kirmes auf verschiedenen Strecken den ZehnpfennigTarif einführte. Der Erfolg war derart gut, daß die Leitung der Kreis=Ruhrorter Straßenbahn nunmehr ernstlich den Plan ins Auge gefaßt hat, nördlich der Ruhr den Zehnpfennig=Tarif dauernd einzuführen wy Osnabrück, 12. Sept. Mit dem Segelflugzeug abgestürzt. Auf der Netter Heide stieg ein Flugschüler mit einem Segelflugzeug auf. Als er kurze Zeit darauf eine Rechtskurve neymen wollte, vermochte er sie nicht ganz auszufliegen und stürzte ab. Das Fl volltommen zertrümmert. letzungen kam der Pilot davon. Flugzeug wurde Mit geringen VerDie Banner senken sich zum letzten Gruß. Das Ehrenbegräbnis der SA-Männer Bochum, 14. September. In Bochum wehen wie in allen Städten Westfalens, des Ruhrgebietes und des Reiches die Fahnen halbmast. Stärker aber ist hier in ihrer Heimatstadt die Trauer um die neun SA=Männer des Reservesturmes 3 der Standarte 17 und um den Hitler=Jungen Böhm, die dem furchtbaren Unglück bei Solingen zum Opfer fielen. Schon am Vormittag sammelten sich die einzelnen Stürme und Standarten der Bochumer und der westfälischen SA mit umflorten Standarten und Bannern zum Ehrengeleit für die toten Kameraden. Auf dem Ehrenfriedhof sind im Halbkreis 10 einzelne Gräber ausgehoben, die die Toten bergen werden. Mit einem Ehrengeläut sämtlicher Bochumer Kirchenglocken wurden die Trauerfeierlichkeiten eingeleitet, zu denen zahlreiche Vertreter der Behörden, der NSDAP, SA, SS und der Stahlhelmführung eingetroffen sind. Als das feierliche Trauergeläut geendet hatte, begann in der Turnhalle des Lyzeums an der Königsallee, wo die Toten aufgebahrt sind, die Trauerfeier, an der nur die Angehörigen der Verstorbenen und die geladenen Trauergäste teilnehmen. Die Trauerfeier. Schon in den frühen Morgenstunden setzte ein Massenverkehr nach Bochum ein in einem Ausmaß, wie er nur ganz selten bis dahin zu verzeichnen war. Im Stadion sammelte sich die westsälische und die niederrheinische SA in einer Stärke von wohl 60 bis 70000 Mann. Die Fülle herrlicher Kranzspend i wurde am Kriegerehrenmal vor der Halle am Vochumer Lyzeum niedergelegt, von wo sie nach der Trauerfeier von SAMännern zur Begräbnisstätte auf dem Bochumer Ehrenfriedhof getragen wurde. Unter den Trauergästen, die an der Trauerfeier in der Turnhalle des Lyzeums teilnahmen, bemerkte man u. a. den Staatsrat Gauleiter Wagner, den Oberpräsidenten der Provinz Westfalen, Freiherrn von Lüninck, und als Vertreter der preußischen Regierung den Polizeigeneral Stieler von Heydekamp. Die Feier begann mit einem Choralvorspiel:„Wenn ich einmal soll scheiden“ von Bach, gespielt von Mitgliedern des Städtischen Orchesters unter der Leitung des Kapellmeisters Professor Reichwein. Anschließend sprach der Oberbürgermeister von Bochum, Dr. Piclum, der u. a. ausführte: „Wieder einmal hat der unerbittliche Tod in den Reihen unserer Bochumer SA=Kameraden eine Lücke gerissen, die sich wohl nie schließen wird. Seit Anbeginn unseres nationalsozialistischen Kampfes um ein freies, geeintes deutsches Volk hat die Freiheitsbewegung Adolf Hitlers gerade hier in Bochum, der Stadt im Herzen des westlichen Industriegebietes, stets in vorderster Front gestanden. Wir haben manchen wackeren treuen Kämpfer, den verführte Volschewisten mordeten, in stummer Trauer zur ewigen Ruhe gebettet. Wir haben es oft mit unserem schwachen Menschenverstand nicht fassen können, wie es möglich war, daß unsere Kameraden unter der Hand eines gottlosen Mörders ihr junges Leben aushauchten. Sie alle, die uns so grausam genommen wurden, kannten nur eine innige große Liebe im Herzen, hatten sich nur einem großen heiligen Kampf verschrieben: für die Freiheit und das tägliche Brot unseres gesamten deutschen Volkes. Und doch mußten sie ihr Leben hingeben, sie, die treuesten aller Kämpfer. Unser unerschütterlicher Glaube, daß der Opfertod dieser Kameraden nicht umsonst war und das Wort Gottes „Sei getreu bis in den Tod, so will ich Dir die Krone des Lebens geben“ haben uns damals getröstet und uns gleichzeitig neuen Mut zu unserem großen Kampf gegeben. Jetzt ist es anders gekommen. Neun Bochumer Mütter und Frauen sitzen hier in tiefer unsäglicher Trauer vor zehn schlichten Särgen, die die sterblichen Ueberreste ihrer Lieben bergen. 30 Bochumer Mütter und Frauen bangen in stiller Trauer gleichzeitig um ihre schwerverletzten Männer und Söhne. Trost muß uns sein unser christlicher Glaube an das Wiedersehen, und so lassen Sie uns unsere lieben unvergeßlichen Toten hinaustragen vor die Tore unserer Vaterstadt. Tragen Sie Ihr schweres Schicksal um Ihrer Kinder willen nach christlicher deutscher Frauenart. Im Kampfe ums Dasein werde ich Ihnen als Oberhaupt der Stadt sortab ein treuer Helser und Berarer sein. Vergessen Sie nie, daß die lieben Entschlafenen für unsere große deutsche Volkssamilie gestorben sind." Im Anschluß daran hielt für die Evangelischen Pfarrer Lic. Dr. Siebold die Trauerrede. Pfarrer Siebold sprach über das Textwort Römerbrief 14. Vers 7:„Unser keiner lebt für sich, unser keiner stirbt für sich, leben wir, so leben wir dem Herrn, sterben wir, so sterben wir dem Herrn, drum wir leben oder sterben, so sind wir des Herrn.“ Für die katholischen Mitglieder sprach Propst Peters. Er legte seiner Ansprache das Bibelwort Hebr. 9 Vers 27 zugrunde:„Es ist dem Menschen gesetzt, einmal zu sterben, und dann folgt das Gericht.“ Nach den trostreichen Worten der Geistlichen spielte das Städtische Orchester die Weise„Ave verum“ von Mozart. Sodann trugen die Kameraden die Totenschreine hinaus und setzten sie vor dem Ehrenmal nieder. Um 2 Uhr begann der große Vorbeimarsch der westfälischen und niederrheinischen SA. SS, des Stahlhelms und der Hitler=Jugend vor den Särgen. Ein unübersehbarer Leichenzug. Nach dem Vorbeimarsch der SA. SS, HJ und Stahlhelmabteilungen setzte sich in der vierten Nachmittagsstunde der gewaltige Trauerzug zum Ehrenfriedhof der Stadt Bochum in Bewegung. Von allen Kirchen erklang Ehrengeläute. Erhaben war der Anblick des Zuges mit den nach Hunderten zählenden Fahnen und Standarten. Jeder der Särge erhielt einen besonderen offenen Wagen. Große Hakenkreuzfahnen verhüllten die einzelnen Schreine. Der Sarg des verunglückten Hitler=Jungen Böhm eröffnete die lange Reihe der Totenwagen. Ihm folgte der Schrein mit dem toten noch in vorletzter Nacht verstorbenen Vater. Die im Zuge mitgehende und ergriffen die toten SA=Männer zum letzten Mal grüßende Menschenmenge zählte nach Hunderttausenden. Der gesamte Verkehr Bochums war für die Dauer der Bestattung stillgelegt worden, ebenso hielten alle Geschäfte und Büros geschlossen. Die Beisetzung erfolgte auf der oberen Terrasse des Bochumer Ehrenfriedhofs, wo die Särge in zehn im Halbrund liegende Gräbern versenkt wurden. Hinter den Gräbern leuchtete ein großes aus Tannengrün und weißen Blumen angebrachtes Kreuz. Später soll hier noch ein Denkmal die Anlage schmücken. Viele Hunderte kostbarer Kränze wurden an den Ruhestätten der Toten niedergelegt. Der Männergesangverein„Saflagel und Eisen“ eröffnete die Bestattungsfeier mit dem Liede„Wer weiß, wie nahe mir mein Ende“. Hinter den Gräbern hatten die Träger der Feldzeichen aller westfälischen und niederrheinischen SA=Brigaden und=Srandarten Aufstellung genommen. Davor aber ragten die Sturmfahnen empor, denen die in den Särgen Ruhenden so treu gefolgt waren. Vor den offenen Gräbern standen die nächsten Angehörigen der Entschlafenen. Worte des Trostes spendeten die Geistlichen beider Konfessionen. Ueberführung der Unglücksopfer von Solingen nach Bochur. 6A=Gruppenführer Polizeipräsiden Schepmann eröffnete die Reihe der Redner. Er führte u. a. aus: Mit Bochum trauert ganz Deutschland um die braven keine Kl Kameraden. Sie aber wollen deutschen Gruß sind sie in den Tod Reich soll diesen treuen SAKlage. Mit dem ., und das ännern nacheisern ganze Reich soll diesen treuen SA=Männern nacheisern Wir schwören den Schwur, als Westfalen für Deutschland den Toten die Treue zu halten. Senkt die Banner zum letzten Gruß. Leise spielte die Musikkapelle der Bochumer SA=Standarte das Lied vom guten Kameraden. Laut knallten die drei von einer Hundertschaft der Bochumer Schutzpolizei abgegebenen Ehrensalven über den Friedhof, Sodann trat Obergruppenführer Krause=München als Vertreter des Reichskanzlers Adolf Hitler und des Stabschefs Roehm an die Gruft und sprach:„Immer ist für den Soldaten das schwersté, wenn er von einem guten Kameraden Abschied nehmen muß. Ich bin stolz auf Euch SA=Männer, die Ihr zu der großen Standarte zu Schlageter und Horst Wessel eingegangen seid. Ihr bt den Lebenden ein wundervolles Beispiel gegeben.“ n Auftrage des Reichskanzlers legte der Sprecher einen herrlichen Kranz an der Gruft nieder. Gauleiter Wagner erklärte: Ihr habt zusammengestanden. Ihr seid zusammen gestorben, und wir tragen Euch zusammen zur Ruhe. Ein schmerzliches, dennoch schönes Bild, das Eurer Vereinigung. Ein Sterben ohne unsere und Eure für ein schöneres Deutschland wäre ein schweres gewesen. Wir wollen nicht rasten und ruhen, bis das ganze Deutschland als Volk im Geiste so geeint ist, wie Ihr es bis zum letzten Atemzuge waret. Im Auftrage des preußischen Ministerpräsidenten legte Polizeigeneral Stieler von Heydekamp einen Kranz nieder, für den Reichsinnenminister Dr. Frick der Präsident des Westfälischen Landesfinanzamtes. Als letzter Redner sprach der Führer der Standarte 17, Hüning=Bochum, und Kreisleiter Riemenschneider. Brigadeführer Knickmann entbot den Toten den Gruß von Hunderttausenden SA=Leuten des Gaues Niederrhein. Nur langsam leerte sich nach den Kranzniederlegungen der Friedhof. * Warum der Führer an der Beisetzungsfeier nicht teilnehmen konnte. Die Reichspressestelle der NSDAP teilt mit: „Reichskanzler Adolf Hitler, der heute dem durch Brand so schwer heimgesuchten Dorf Oeschelbronn in Baden einen Besuch abstattete, hatte die Absicht, am Nachmittag an der feierlichen Beisetzung der zehn durch Unglück ums Leben gekommenen SA-Kameraden auf dem Ehrenfriedhof in Bochum teilzunehmen. Die Kundgebungen der Bevölkerung auf dem Wege vom Flugplatz Karlsruhe bis zum Dorfe Oeschelbronn verzögerten die Fahrt des Führers solange, daß es auch mittels Flugzeuges nicht mehr möglich war, zum vorgesehenen Zeitpunkt Bochum zu erreichen. Der Reichskanzler konnte daher zu seinem größten Bedauern an den Trauerfeierlichkeiten in Bochum nicht mehr teilnehmen.“ Sitler bei den verletzten SA-Männern. Solingen, 14. September. Reichskanzler Adolf Hitler traf am Donnerstagabend, von der Brandstätte in Oeschelbronn kommend, plötzlich und unerwartet in den Städtischen Krankenanstalten in Solingen ein, um die Verletzten des furchtbaren Kraftwagenunglücks zu besuchen. Der Kanzler war tief bewegt und drückte jedem Einzelnen der verletzten SA=Leute die Hano, besprach mit ihnen den Stand ihrer Verletzungen und wünschte ihnen eine baldige Besserung. Zum Abschied versprach er einem jeden der Verletzten sein Bild mit Unterschrift. Der Aufenthalt dauerte eine halbe Stunde. Inzwischen hatte sich vor dem Krankenhaus eine große Menschenmenge angesammelt. Man versuchte, dem Führer eine große Huldigung darzubringen, die er sich aber unter dem Hinweis, vor dem Krankenhaus Ruhe zu bewahren, verbat. Salbmast auf allen Sportplätzen. Die Pressestelle der Regierung in Arnsberg teilt mit: Der Beauftragte des Reichssportführers für den Regierungsbezirk Arnsberg, Sturmbannführer Schäfer, hat an die Turn= und Sportverbände folgende Anordnung erlassen: Zum Zeichen der inneren Verbundenheit mit den auf so tragische Weise aus dem Leben gerissenen braunen Kämpfern ordne ich an: 1. Am Sonntag, dem 17. September, sind auf allen Sportplätzen die Fahnen auf halbmast zu setzen. 2. Die Spiele sind in der ersten Halbzeit nach halbstündiger Spieldauer zum stillen Gedenken für zwei Minuten zu unterbrechen. In Bad Mergentheim fand ein Realschüler, der nachsitzen mußte, den Tod. Der Lehrer hatte den Jungen in ein im dritten Stock gelegenes Klassenzimmer eingeschlossen. Der Schüler versuchte nun, vom Fenster aus auf einen neben dem Schulgebäude stehenden Ahornbaum zu springen und stürzte dabei so unglücklich, daß er tödliche Verletzungen davontrug. * Auf dem Bahnhof in Bremervörde beobachteten Beamte, wie sich ein junger Mann an einer unter Dampf stehenden Lokomotive zu schaffen machte. Der Jüngling hatte bereits die Steuerung umgelegt und die Luftdruckbremse gelöst, als er im letzten Augenblick von Eisenbahnern festgenommen werden konnte. Wetterbericht. X Essen, 14. September.(Drahtb.) Während über Mittel= und Ostdeutschland noch ve breitet Regen gemeldet wird, ist Westdeutschland unte dem Einfluß srischer Kaltluft in das Stadium langsame Wetterberuhigung gelangt. Nur vereinzelt fallen no leichte Schauerregen. Von Großbritannien und Fran reich her tritt Wetterberuhigung heran, sodaß bereit morgen in unserm Dienstbezirk heiteres bis wolkige Wetter mit kaum nennenswerten Niederschlägen zu e warten ist. Die Temperaturen werden in der kommende Nacht noch erheblich sinken und werden nahe dem Erl boden Werte um 0 Grad erreichen. Tagsüber tritt jedo langsame Erwärmung ein. Die ozeanischen Störunge werden erst später wieder Bewölkungszunahme bei Wind drehung um Westen bringen. Vorhersage für Freitag: Wolkig bis heiter bei westlichen bis nordwestliche Winden. Temperaturen am Tage wieder ansteigend, kein nennenswerten Niederschläge. Voraussichtliche Weiterentwicklung: Auffrischende südwestliche Winde und Bewölkunge zunahme. Aus Göhne der Sep Ueber 1500 Der Westfalen gebung, die Westfe schenmassen heransc 58 Sonderzüge ein werden stilgerechte verschönern helfen. und Vereine werde sein, so z. B. die Jahre 1648, die 6 Ferner die 180 Jal springe, eine Stadt Hamm. Doch dieses beispielsweise Datte 15. Jahrhundert. T ebenso alten. Die ä die des Lippstädter sein. Das Amt R Dichterin, Annette 1821—23 gestickte Se Die Bedeutung Westfalen klar werd neue Geist des jung ein Markstein in 1 sein wird. A. 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Die Spiele ndiger Spielti Minuten zu üler, der nachden Jungen in immer eingen Fenster aus enAhornbaum h. daß er tödobachteten Beunter Dampf Der Jüngling die Luftdruckck von Eisener.(Drahtb.) and noch vertschland unter um langsamer t fallen noch 1 und Franksodaß bereits bis wolkiges hlägen zu erer kommenden ihe dem Erd= er tritt jedoch n Störungen me bei Windnordwestlichen steigend, keine BewölkungsAus Münster und dem Münsterland. Göhne der Roten Erde am 16. und 17. September in Münster. Ueber 150 000 kommen zum Westfalentag. Der Westfalentag 1938 wird die gewaltigste Kundgebung, die Westfalen je gesehen hat. Um die Menschenmassen heranschaffen zu können, hat die Reichsbahn 58 Sonderzüge eingesetzt. Aus allen Teilen Westfalens werden stilgerechte Trachtengruppen den äußeren Rahmen verschönern helfen. Die ältesten Fahnen aller Städte und Vereine werden an diesem Heimattage in Münster sein, so z. B. die Friedensfahnen aus Münster aus dem Jahre 1648, die Schützenfahnen aus dem Jahre 1726. Ferner die 180 Jahre alte Schützenfahne aus Bad Lippspringe, eine Stadtfahne aus dem Jahre 1726 aus Hamm. Doch dieses sind nicht die ältesten. Es erscheinen beispielsweise Datteln mit einer Schützenfahne aus dem 15. Jahrhundert. Die Kohlenstadt Gelsenkirchen mit einer ebenso alten. Die älteste Fahne, die erscheint, dürfte wohl die des Lippstädter Schützenvereins aus dem Jahre 1332 sein. Das Amt Roxel wird eine von der westfälischen Dichterin, Annette von Droste=Hülshoff, in den Jahren 1821—23 gestickte Schützenfahne mit Abordnung entsenden. Die Bedeutung des Westfalentages dürfte wohl jedem Westfalen klar werden. Tradition, Heimattreue und der neue Geist des jungen Deutschland begehen einen Tag, der ein Markstein in der Geschichte des neuen Deutschland sein wird. A. Veranstaltung in der Halle Münsterland. Straßensperrung am Sonntag, den 1.. September, von 9 Uhr bis nach Beendigung der Veranstaltung, Albersloher Weg vom Hansaring bis einschließlich Kanalbrücke für sämtliche Fahrzeuge einschließlich Fahrräder. — Umleitung über die Straße am Mittelhafen und Hafengrenzweg. B. Kundgebung auf dem Hindenburgplatz. Straßensperrung ab 15 Uhr bis nach Beendigung der Kundgebung: Frauenstraße ab Ueberwasserkirche— Neuplatzstraße— Gerichtsstraße— Neustraße.— Verkehrsumleitung über Rosenplatz, Hollenbeckerstraße, Münzstraße, Steinfurter Straße einerseits, andererseits über Krummer Timpen, Bispinghof, Georgskommende, Aegidiistraße, Himmelreichallee. Parkvlan-— Veranstaltung in der Halle Münsterland: Auf dem Platz der Reit= und Fahrschule an der Halle Münsterland. Fayrzeuge aus der Richtung Telgte—Warendorf parken auf der Piusallee(Leitung über Bohlweg); Fahrzeuge aus der Richtung Wolbeck parken auf dem Hohenzollernring; Fahrzeuge aus der Richtung Albersloh parken auf dem Platz der Reit= und Fahrschule; Fahrzeuge aus der Richtung Hamm—Dortmund parken auf der Hammer Straße ab Geiststraße; Fahrzeuge aus der Richtung Dülmen—Haltern parken auf der Weseler Straße und Fahrzeuge aus der Richtung Greven—Altenberge parken auf der Schmale= und Wilhelmstraße. Teilnahme des Stahlhelm am Westfalentag. Mitteilung an die Ortsgruppen des Regierungsbezirks Münster. Sämtliche Kameraden im Alter von 18—36 Jahren (W.=Stahlhelm) aus dem gesamten Regierungsbezirk Münster sind zur Teilnahme am Westfalentag in Münster verpflichtet. Kleiner Dienstanzug ohne Gepäck. Verpflegung mitbringen. Die Fahrkarten zu den Ertrazügen sind bis Samstag mittag 12 Uhr zu lösen. Die Stahlhelmer treffen sich am Sonntag. 12 Uhr. bei der Halle Münsterland auf dem Hofe der Reit= und Fahrschule Erscheinen ist Pflicht. Heit Hitler! Der Beauftragte bei der 2. Brigade der SA der NSDAP. Freiherr von Wendt. * Der Magistrat der Stadt Münster an den neuen Bischof. Münster, 14. Sept. Der Magistrat der Stadt Münster sandte an den neuen Bischof nachstehendes Glückwunschtelegramm: „Der Magistrat der Provinzialhauptstadt Münster begrüßt Sie als neuen Oberhirten des Bistums Münster. Wer sind überzeugt, daß alle Hoffnungen, die sich an Ihre Ernennung knüpfen, erfüllt werden. Heil Hitler! Der Magistrat der Provinzialhauptstadt Münster.“ Anwendung des„Deutschen Grußes“. — Münster, 14. September. Der Kapitularvikar schreibt im Kirchlichen Amtsblatt: Hiermit bringen wir den Erlaß des Preußischen Ministers für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung vom 22. Juli 1933 zur Kenntnis. Dem entsprechend wollen auch die Herren Geistlichen im persönlichen amtlichen Verkehr mit den weltlichen Behörden sowie beim Besuch der Schulen den„deutschen Gruß“ anwenden und auch sonst diesen Gruß, sofern er ihnen geboten wird, in gleicher Weise erwidern. Kirchliche Ernennungen. + Münster, 14. Sept. Bernhard Seiler, Kaplan zu Salsenberg, zum Pfarrektor in Lünten, Pfarre Vreden. Emil Bleffgen, Kaplan im Gertrudenstift bei Rheine, zum Kaplan in Sassenberd. Lambert Ingenlath, Kaplan zu Rees, zum Kaplan in Duisburg St. Bonifatius. Peter Heines, Kaplan zu Duisburg=Beeck, zum Kaplan in Rees. Hermann Lauvers, Seminarpriester aus Ostbevern. zum Kooperator in Alstätte. + Münster, 14. Sept. Gauführerschule Nordkirchen. Wie wir erfahren, wurde Dienstag der Vertrag unterzeichnet, nach dem das Schloß Nordkirchen, in dem bislang das nur wenig benutzte Posterholungsheim untergebracht war, von der NSDAP. pachtweise übernommen wird. Beabsichtigt ist, dort zunächst eine Gauführerschule einzurichten, die der Schulung von Führern der Politischen Organisation des Gaues WestsalenNord der NSDAP und der entsprechenden Gliederungen der NSBO, Hago usw. zunächst dienen soll. Die Uebergabe soll wahrscheinlich am Westfalentage am kommenden Sonntag erfolgen. □ Münster, 14. Sept. Schwurgerichtsperiode. In der für den Monat September anberaumten Schwurgerichtsperiode werden folgende Sachen verhandelt: a) am Montag, den 25. September. 9,30 Uhr. Erdarbeiter Bernh. Bott in Bocholt wegen Meineides; b) am Dienstag, den 26. September, 9,30 Uhr Katharina Stienemer, Hausangestellte, Lippborg(Kreis Beckum), wegen Kindestötung; c) am Mittwoch, den 27. September, 9,30 Uhr, Leopold Weickert, Barbier in Freckenhorst, wegen Giftmordes. X Hervest=Dorsten, 14. Sept. Schulerweiterungsbauten aus dem Arbeitsbeschaffungsprogramm. Die Landgemeinden des Amtes Hervest=Dorsten haben sämtlich Schulerweiterungsbauten beschlossen, die aus den Mitteln des Arbeitsbeschaffungsprogramms durchgeführt werden. So will Rhade 29400 M aufwenden, Altschermbeck 7600 M. Erle 1000 M. Lembeck rund 35 000 M und Wulfen 17000 M. Außerdem sind noch Ausbesserungen an Brücken und Dienstwohnungen vorgesehen. Kirchliches. Exerzitien im Gertrudenstift zu Bentlage bei Rheine i. W. finden statt: 1.—5. Oktober für Lehrerinnen(Apostolatsmitglieder); 24.—28. Oktober für Frauen gebildeter Stände; 31. Oktober bis 3. Nov. für Gesellen; 12.—16. November für Jungfrauen; 17.—21. November für Frauen und Jungfrauen des 3. Ordens; 22.--26. November für Jungfrauen, die es bleiben wollen; 27. Nov. bis 1. Dezember für ältere Frauen und Witwen; 7.—10. Dezember für Gesellen; 14.—17. Dezember für Jungmänner; 27.—31. Desember für Abiturienten.— Rechtzeitige Anmeldungen erbittet die Exerzitienleitung. Stadtomnibusverbindung ab Postamt.— Einkehrtage und Kurse nach Vereinbarung.— Erholungssuchende finden das ganze Jahr hindurch Aufnahme. Das Haus hat eine herrliche Lage in waldiger Umgebung. Natursolbäder werden im Hause verabreicht. Turnen/ Spiel/ Sport. Die Handball=Meisterschaftsspiele. Auf den Hauptgottesdienst ist Rücksicht zu nehmen. Dortmund, 14. September. Amtlich teilt die Gauspielleitung mit: Nachdem inzwischen vom Spielwart der DT. Braungardt eine Abschrift eines Schreibens des Reichsinnenministeriums eingetroffen war, wonach die Deutsche Turnerschaft endgültig den Handball übernimmt, hat die inzwischen neu eingesetzte Spielleitung für Westfalen in Dortmund getagt und über die Einteilung und Zuteilung der Mannschaften verhandelt. Es sind Vorschläge gemacht worden, die bezüglich der Gauklasse noch eine Bestätigung seitens des Spielwartes der DT. bedürfen. Die Bezirksklasse wird in Zusammenarbeit mit den Bezirksspielwarten festgestellt werden. Alle Abteilungen bedürfen der Genehmigung des Gauspielwartes Ruppel, Hagen. In der Gau= und Bezirksklasse dürfen nur erste Mannschaften vertreten sein. Für die Frauenklasse ist die Bezirksklasse die höchste Leistungsstufe. Ueber den Auf- und Abstieg in jeder Klasse wird noch Genaueres bekanntgegeben. Bezüglich der Durchführung der Spielreihen ist folgendes zu sagen: Bei der Ansetzung der Spiele ist besonders darauf Rücksicht zu nehmen, daß während der Hauptgottesdienstzeit, 10 bis 11 Uhr, keine Wettspiele ausgetragen werden. Spiele für Jugendliche sollen möglichst nur Nachmittags ausgetragen werden. Jeder dritte Sonntag ist dem Volkssport vorbehalten. Falls an diesen Tagen keine besonderen Uebungen im olkssport abgehalten werden, ist es den einzelnen Bezirksspielwarten überlassen, ausnahmsweise Genehmigungen zu Freundschaftsspielen zu erteilen, damit Plätze, für die Pacht bezahlt wird, auch ausgenutzt werden können. Gespielt wird nach den Einheitsregeln, die bereits in allen Verbänden angewandt werden. Bei allen Spielen der Gau= und Bezirksklasse werden wenigstens 10 Platzordner verlangt, bei allen anderen Klassen 4 bis 5 Platzordner. Diese sind als solche durch Armbinde kenntlich gemacht und haben unbedingt für Ordnung zu sorgen. Ueber die Spielberechtigung werden noch genauere Nachrichten herauskommen. Beide Verbände gleichberechtigt unter Führung der DT. Zwischen der DSB. und der DT. fanden in Berlin Besprechungen statt, die endlich die Grundlage zur gemeinsamen Arbeit im Handballsport geschaffen haben. Es wurde vereinbart, daß die DSB. und die DT. in Zukunft gemeinsam die Meisterschaftsspiele austragen, wobei beide Verbände gleichberechtigt sind. Federführend für Einladungen usw. ist die DT. Die Verteilung der Mannschaftsgebühren erfolgt dergestalt, daß die von den DSB.=Vereinen zu leistenden Gebühren an die DSB., die von den DT=Vereinen an die DT. gelangen und daß die Gebühren der DIK. und ADT=Vereinen zu gleichen Teilen an die DSB und DT gehen. Die Klasseneinteilung soll nach dem Leistungsprinzip erfolgen und ist so schnell wie möglich vorzunehmen, damit am 24. September die Spiele beginnen können. Alle bis zu diesem Tage ausgetragenen Meisterschaftsspiele gelten als Privatspiele. jooo ooo Mitglieder.- 19000 neu. Der Bestand der Deutschen Turnerschaft. Die Deutsche Turnerschaft hat nunmehr ihre Bestandserhebung für 1933 abgeschlossen, die einen Zugang von rund 19000 Mitaliedern erkennen läßt. Insgesamt wurden 1593 160 Mitglieder gezählt, während die Bestandserhebung für 1932 1574 300 Mitglieder aufwies. Von den im Jahre 1933 gezählten DT=Mitgliedern sind 880 266 Turner, 227 224 Turnerinnen, 262 515 Knaben und 223 155 Mädchen. In 10 753 Orten des Reiches zählt die Deutsche Turnerschaft 12 879 Vereine. Es war für die DT. die letzte Bestandserhebung unter Berücksichtigung der bisherigen Kreisgebiete. An der Spitze steht wie bisher der Turnkreis 14(Freistaat Sachsen) mit 262 350 DT=Angehörigen. Es folgen der Kreis 9(Mittelrhein) mit 180 487, Kreis 12(Bayern) mit 127 807, Kreis 13(Thüringen) mit 109751, Kreis 3b (Brandenburg=Berlin) mit 104712, Kreis 8b(Rheinland) mit 103023, Kreis 11(Schwaben) mit 92 807, Kreis 8a(Westfalen=Lippe) mit 85 860, Kreis 4(Norden) mit 75 014, Kreis 10(Baden) mit 73 042, Kreis 6 (Braunschweig=Hannover) mit 66 904, Kreis 2(Schlesien) mit 61 641, Kreis 3c(Provinz Sachsen und Anhalt) mit 60 589, Kreis 5(Unterweser=Ems) mit 59 594, Kreis Pfalz(Pfälzer Turnerbund) mit 52 310. Kreis 7(Oberweser) mit 35 206, Kreis 3a(Pommern) mit 23 134 und Kreis 1(Ostpreußen) mit 18 929 Mitgliedern Weltmeisterschaften der Tennislehrer — Berlin, 14. September. Die Tennislehrer haben durch ihre großartigen Kämpfe den Erfolg ihrer Veranstaltung auch in diesem Jahre wieder gesichert. Obwohl nach dem plötzlichen Wetterumschlag die Temperaturen recht niedrig waren, wohnten am Donnerstagnachmittag auf den schönen Plätzen am Roseneck rund 5000 Zuschauer den Spielen bei. Zunächst erledigten Kozeluh und Ramillon den am Vortage wegen Dunkelheit abgebrochenen fünften Satz ihres Kampfes, der neu begonnen und von Kozeluh mit 6:1 gewonnen wurde. Der Prager steht mit dem Ergebnis von 3:6, 6:2, 6:8. 2:6, 6:1 mit Tilden, Najuch und Nüßlein unter den „ersten Vier“, während Messerschmidt, Hermann Bartelt, Barnes und Ramillon die zweite Gruppe bilden. Hervorragendes Tennis wurde im anschließenden Doppel geboten, in dem es Nüßlein=Najuch unter großem Jubel der Zuschauer gelang, die Titelverteidiger KozeluhBurke mit 6:4, 7:5, 11:9 aus dem Rennen zu werfen. Das deutsche Paar spielte in phantastischer Ueberform. Nüßlein wohl der beste Mann des Quartetts, wurde von Nasuch hervorragend unterstützt. Die Gegner wehrten sich wohl nach Kräften, aber sie vermochten den Deutschen nicht einmal einen Satz streitig zu machen. Die beiden ersten Sätze holten sich Nüßlein=Najuch ziemlich schnell. Erbittert tobte dagegen der Kampf im dritten Satz. Nach 4:4 führten die Weltmeister von 5:4 über 6:5; die Deutschen kamen erst bei 8:7 nach vorn, bei 9:8 mißlangen ihnen sogar beide Schlußbälle und erst bei 10:9 wurde Satz= und Spiel=Gewinn erzwungen. NüßleinNajuch haben damit als erstes Paar die Schlußrunde erreicht. Wie wird er laufen, wenn er gesund ist? Lovelock litt in Turin an wunden Füßen. In der Londoner„Times“— und in den englischen Sportblättern— kann man lesen, daß der in Oxford studierende Neuseeländer Lovelock leider bei seinem Lauf gegen Beccali nicht in bester Form war. Er hatte wunde Füße! Damit 3:49,8 zu laufen, ist schon allerhand, denn nur zwei Menschen in der Welt, Ladoumegue und Beccali, waren bisher schneller, als sie die Weltrekordzeit von 3:49,2 vollbrachten. Beccali und Lovelock könnten Sonnabend schon wieder den Weltrekord angreifen, und wenigstens Lovelock will das auch tun. Er glaubt wieder einmal, daß er ihn um zwei Sekunden schlagen kann. Beccali wird beim Länderkampf gegen England in Thomas keinen guten Schrittmacher haben, und schon mit 3:53 dürfte der Italiener groß gewinnen Zweimal nacheinander aufs Matterhorn. — Zermatt, 14. September. Im Skisport ist es allmählich zu einer neuen Rekordseuche geworden, daß einzelne Fahrer sich anstrengen, eine Abfahrt möglichst oft an einem Tage hinter sich zu bringen— hinauf geht's mit der Bergbahn. So gemütlich hatte es der junge Hermann Perren, ein Zeimatter Führer, nicht, als er zweimal am gleichen Tag aufs Matterhorn stieg. Er hat es bisher neunzehn Mo erklettert. Witt schlagt Tobeck nach Punkten. Berlin, 14. September. Der zweite Kampfabend des Berliner Boxringes „Neue Welt“ hatte trotz der interessanten Paarungen nur 1000 Zuschauer aufzuweisen. In den beiden Einleitungskämpfen wurde sportlich nicht viel geboten. Der Neuling Reiferschmidt schlug den ebenfalls debutierenden Schmidthaber, der in der dritten Runde aufgab. Im Schwergewichtskampf trafen der zum Berufssport übergetretene Polizist Surma und der Hamburger Kolshorn zusammen. Der Kampf wurde in der 6. Runde ohne Entscheidung avgebrochen. Im Ausscheidungskampf um die deutsche Halbschwergewichtsmeisterschaft lieferten sich der Kieler Adolf Witt(79 kg) und der Breslauer Tobeck(75,5 kg) über alle acht Runden einen Kampf auf Biegen und Brechen. Bis zur Hälfte der Distanz lagen beide Boxer gleichauf, dann holte sich Witt aufgrund seiner genaueren Schläge einen Punktvorsprung, der zum sicheren Siege ausreichte. Witt und auch Tobeck wurden für ihre guten Leistungen mit Beifall überschüttet. Das Essener Reitturnier. Essen, 13. September. Das Essener Reit= und Fahr=Turnier vom 15.—17. September wird für die Stadt ein turniersportliches Ereignis werden. Der Dressur=, Vielseitigkeits= und Springstall der Kavallerieschule Hannover ist durch ein außerordentlich starkes Kontingent erstklassiger Reiter und auf internationalen Turnieren erfolgreicher Pferde vertreten. Wir nennen: Rittm. Sahla, Oblt. Momm, Oblt. Hasse und Oblt. Lippert. Auch aus der Reihe unserer besten deutschen Zivilställe sind zahlreiche Nennungen eingegangen. Fest steht auch die Beteiligung zweier holländischer Reiter=Offiziere: Rittmeister Schummelketel und Oberlt. Greter von der holländischen Militär=Reitschule in Amersfoort werden sich an den Springen beteiligen. Die holländischen Reiter kommen vom Turnier in Köln und waren vorher in Dublin. Im Anschluß an das Essener Turnier unternehmen sie eine Turnier=Reise über Wien nach Genf. Einzigartige Schaunummern umrahmen das sportliche Programm. Die Töchter des alten Bracht Von Leontine von Winterfeld-Platen 40) „Welche Ueberraschung!“ sagt sie und streckt ihm lächelnd die Rechte entgegen.„Was gibt mir die Ehre deines unerwarteten Besuches?“ Er berührt flüchtig ihre Hand. Sein Gesicht ist abgespannt und zerfurcht. Ohne ihre Aufforderung zu erwarten, läßt er sich schwer in einen der Sessel nieder. Immer noch tönt vom Kurhaus die gellende Jazzmusik herüber. Sie schließt das Fenster. Sie tut es langsam, wie um sich zu sammeln. Denn sein Benehmen befremdet sie. Und die stolze, selbstsichere Grit beschleicht es plötzlich wie ein jähes Unbehagen. Jetzt wendet sie sich wieder in das Zimmer zurück, nimmt eine Zigarette vom Rauchtisch und entzündet sie. Dann bleibt sie mitten im Zimmer stehen, bläst die blauen Ringe über sich fort und sagt:„Nun?“ Er hat beide Arme auf die Sessellehne gelegt. Sein Gesicht ist sehr ernst. „Ich warte nur, bis du zur Ruhe gekommen bist, Grit. Willst du dich nicht setzen?“ Sie schüttelte den Kopf. „Ich stehe lieber.“ Er fährt sich mit der Hand über die Stirn.„Ich habe nämlich so ungeheuer Wichtiges mit dir zu besprechen. Das keinen Aufschub duldet. Du sollst mir Aufschluß geben über gewisse Dinge, die mich quälen.“ Bitte!“ Und wieder tanzen neue, blaue Ringe um sie her. Er sieht ihr fest in die Augen.„Als du an einem Gewitterabend mit deinem Auto durch den Friedener Buchenwald fuhrst und alsdann das Ungück mit EvaMaria passierte, warum hast du damals nicht abgeblendet, wo es doch Vorschrift ist?“ Es entging ihm nicht, wie sie sekundenlang zusammenschrak bei seinen Worten. Wie ihr Blick unsicher und verwirrt wurde und sie die Zähne zusammenbiß. Sie zuckte die Achseln. „Das soll ich alles noch heute wissen, Hubert? Das ist etwas viel verlangt, wo es schon Monate zurückliegt. Ich kann es wirklich nicht mehr sagen, ob ich damals abblendete oder nicht. So etwas können wir Autofahrer auch einmal versäumen. Aber was soll das heute hier? Hast 2........................... du deshalb die weite Reise nach Wiesbaden gemacht?“ Und sie lacht grell auf. Hubert Eschen hat sich jetzt erhoben von seinem Stuhl. Er ist sehr ruhig. „Ja, nur darum bin ich heute hergekommen, Grit. Denn diese Frage ist für mich von größter Wichtigkeit. Auf diesen schmalen Waldwegen mußtest du das Brachtsche Fuhrwerk sehen und erkennen. Hattest genügend Zeit, um abzublenden, denn ihr konntet beide nur langsam fahren. Und den Hilferuf des Mädchens, das in Lebensgefahr war, hast du auch gehört, mußt du gehört haben. Aber auch ohne diesen Hilferuf hättest du stoppen müssen, als du das durchgehende Pferd sahst.“ Er tritt einen Schritt näher vor sie hin. Seine Stimme zittert.„Warum hast du das alles nicht getan, Grit Ingelheim? Warum bist du mit vollem Bewußtsein und Willen so hart und grausam gewesen? So, wie man es nicht für möglich halten sollte von einem Menschen dem Mitmenschen gegenüber, von einer Frau gegen eine andere, die in Not war?“ Sie sieht ihn unsicher an durch die blauen Wolken ihrer Zigarette. Ihre ein wenig zusammengekniffenen Augen schillern fast grün. „Ich bin niemand Rechenschaft schuldig über das, was ich tue oder tat. Es ist ja auch weiter nichts passiert. Fräulein von Bracht ist heute wieder genau so gesund wie damals. Also was willst du eigentlich, Hubert? Komm, zieh dich schnell um, wir wollen tanzen gehen. Im Kurpark spielt eine neue Jazzbandkapelle.“ Sein Gesicht ist hart, als er jetzt langsam und schwer sagt:„Mir ist, weiß Gott, heute nicht nach Tanzen zumute. Ich bin heute nur hergekommen, um dir zu sagen, Grit Ingelheim, daß ich unsere Verlobung auflöse. Ich kann mich nicht einer Frau verbinden, von der ich weiß, daß sie bewußt ein anderes Menschenleben vernichten wollte. Unterbrich mich nicht. Es ist doch so. Und deine flackernden, ruhelosen Augen strafen alle deine Entschuldigungsgründe Lügen.“ Grit war zusammengezuckt bei seinen Worten Sekundenlang verlor sie die Fassung. Lehnte aschfahl gegen den Türpfosten, und die Zigarette entfiel ihrer eiskalten, wohlgepflegten Hand. Schweigend zertrat Hubert mit der Spitze seines Stiefels die Glut auf dem Teppich. Aber Grit hatte sich schon wieder in der Gewalt. Kerzengerade richtete sie sich jetzt auf. Ihr Blick war kalt und vernichtend. Und um ihre Mundwinkel lag es wie Spott. „Ich weiß nicht, ob die Sache so einfach ist, wie du sie dir denkst, mein lieber Hubert. Ich meine, aus pekuniären Gründen können wir gar nicht mehr auseinander. Weil du vollkommen abhängig bist von mir. Oder meinst du, nun nach dem Tode deines Vaters hätten sich deine Finanzen gebessert? Oder du brauchtest dein einmal gegebenes Wort nicht mehr einzulösen?“ Sie hat sich in einen der Sessel geworfen und wippt mit den Spitzen ihrer Seidenschuhe auf und ab. Hubert ist stehengeblieben. „Es war meine feste Absicht und mein heiliger Wille, das Wort, das ich dir einst gegeben, auch zu halten. Aber dein herzloses, unmenschliches Handeln an jenem fraglichen Gewitterabend, wo du ein Menschenleben bewußt dem Verderben preisgabst— hat mich von jedem Versprechen gelöst. Es hat jede— aber auch jede Verbindung zwischen uns zerschnitten. Das Geld, das du seinerzeit in meines Vaters Unternehmen gesteckt und womit du seine große Schuldenlast bezahlt hast, sollst du auf Heller uno Pfennig wiederbekommen. Ich habe nächtelang alles erwogen und durchgerechnet. Die Fabrik hat sich wieder erholt und kommt setzt gut vorwärts. Ich weiß, daß nur noch ein ganz geringer Teil davon mir gehört. Durch den Verkauf von Eschenhagen konnten wir auch nur Gläubiger befriedigen. Für uns war nichts mehr übrig. Nichts. Und alle die anderen, die damals noch Ansprüche an meinen Vater hatten, hast du auf dich genommen.“ „Mit hunderttausend Mark“, sagt sie trocken Er macht eine müde Handbewegung „Ich weiß, ich weiß. Dadurch war ich dir ja verfallen.“ Sie beugt sich ein wenig vor in ihrem seidengepolsterten Stuhl.„Und wie willst du dich nun loskaufen?“ Es ist ein unheimliches Flimmern in ihren Augen. Und sie starrt in das hagere, tiefgebräunte Gesicht des ernsten Mannes vor ihr. Der ihr ja doch verfallen ist, denn er hat ja keinen Pfennig. Den sie in diesem Augenblick so leidenschaftlich begehrt wie noch nie. Hubert Eschens Augen ruhen fest auf ihr. „Ich werde dir pünktlich die Zinsen bezahlen aus meinem Anteil an der Fabrik.“ Sie steht auf. „Und deine Mutter? Wird sie damit einverstanden sein? Auch sie will noch leben.“ Er läßt sich nicht beirren. „Ich habe vor drei Tagen eine neue, ausgezeichnete Stelle angeboten bekommen. Durch einen sehr begüterten Freund. Dies Gehalt ermöglicht mir, auch meine Mutter davon zu unterhalten. Und—“ er spricht jetzt sehr langsam, sehr betont,„wenn du auf diesen meinen Vorschlag nicht eingehen willst, so werde ich eine Klage einreichen gegen dich wegen deines damaligen gewissenlosen Tuns. Schonungslos werde ich dich preisgeben; es wird ein Skandal werden in Berkheim. Sie sollen es alle wissen, daß du einem anderen Menschen nach dem Leben getrachtet hast.“ Sie schnellt hoch. Es ist keine Farbe in ihrem Gesicht.„Und die Beweise? Hast du Beweise gegen mich?" Ihre Stimme ist heiser.„Du machst dich lächerlich. Denn wer kann meine Gedanken raten? Wer kann mein Tun beweisen?“ „Eva von Bracht. Sie kann es beschwören, daß sie dich erkannt hat Da knickt Grit Ingelheim zusammen. Es würgt in ihrer Kehle. Sie tastet mit den Händen über die Tischdecke, als suche sie einen Halt. Dann sagt sie tonlos:„Es ist gut. Bei jedem Schachspiel muß der eine verlieren. Diesmal bin ich es. Ich willige in alles ein, was du mir eben vorgeschlagen hast. Unter der Bedingung, daß man schweigt. Daß in Berkheim kein Skandal entsteht. Daß ich nichts mit den Gerichten zu tun bekomme. Ich liebe das nicht.“ Hubert Eschen steht auf. „Es ist gut, daß du das eingesehen hast, Grit. Ich hatte es auch nicht anders erwartet. Es wäre auch schade um den ehrlichen Namen der Ingelheims gewesen. Von deinem Gelde sollst du nichts verlieren. Es ist ja eingetragen auf die Fabrik. Ich möchte mich nun verabschieden. Gute Nacht!“ Er verneigt sich. Dann geht er an ihr vorüber aus der Tür. Ohne ihr die Hand zu reichen. Leise fällt die Tür ins Schloß. Grit Ingelheim ist wieder allein Minutenlang sitzt sie noch regungslos und lauscht. Auf seinen Schritt? Auf die verlorenen Töne der Jazzkapelle? Dann hebt sie sich langsam von ihrem Stuhl. Und ihre weißen, wohlgepflegten Hände mit den langen, polierten Nägeln ballen sich zu Fäusten. Sie schließt die Augen, und es kommt wie ein Röcheln aus ihrer Brust. Und mit schwerer, dumpfer Stimme sagt sie tonlos— stockend:„Hüte dich vor mir, Eva=Maria von Bracht!“ Oktoberstürme rütteln an Mauern und Giebeln der alten Häuser in Berkheim. Bei Job und Moni hat die gute Minna heute schon zum erstenmal heizen müssen. Nun bullert ein behagliches Feuer in dem großen, breiten Kachelofen der gemütlichen Eßstube. Job und Moni sitzen beim Frühstück, indes eine matte, gelbe Sonne etwas müde durch die Fensterscheiben blinzelt. Unter dem Teekessel zittert die blaue Flamme, und das Wasser summt leise seine uralte Melodie dazu.(Forts. folgt.) Handel und Wirtschaft. Berliner Börse. Berlin, 14. September. Die bereits an der gestrigen Börse eingetretene Berupiauna vermochte heute weitere kräftige Fortschritte zu machen. Als Zeichen des zurückkehrenden Vertrauens hatte das Publikum die vielsach noch vorhandenen Verkaufsorders in Kauflimite umgewandelt, was bei dem an verschiedenen Märkten herrschenden Materialmangel zum Teil erhebliche Kursbesserungen zur Folge hatte. Beachtlich ist das Anziehen des IG. FarbenKurses von 109 auf 113 Proz., was auch einen verstärkten Anreiz für die übrigen Papiere auslöste. Von Montanwerten waren Buderus am kräftigsten mit plus 4.5 Proz. erholt, doch konnten auch Klöckner erheblich befestigt mit plus 3.25 Proz., Mannesmann mit plus 2,25 Proz. und Hösch mit plus 2 Proz. eröffnen. Am Braunkohlenmarkt hatten Eintracht mit plus 6.5 Proz. den höchsten Eröffnungsgewinn zu verzeichnen; ihnen folgten Dollar in Berlin 2.90 EM gegen 2.93 vorber(Parttat 4,198) RM Doll arin London 4.58 Ooll. 4.57„„ 4,866) fr Niederlausitzer mit plus 5,5 und Ilse Genußscheine mit plus 3 Proz. Die feste Veranlagung der Aktienmärkte blieb nicht ohne Einfluß auf die festverzinslichen Werte, in denen das in den letzten Tagen beobachtete Angebot völlig nachgelassen hat und erstmals wieder Kaufaufträge der Kundschaft festzustellen waren. Von deutschen Renten lagen Altbesitz 0.25 Proz., Neubesitz 15 Pfg. über Vortagsschluß. Reichsschuldbuchforderungen zogen um 0,75 Proz. zirta an. Von Industrieobligationen sind Stahlbonds und Mittelstahl mit plus 1 Proz., Krupp mit plus 2 Proz. zu erwähnen. Auslandsrenten blieben zunächst noch unentwickelt. Im Verlauf hielt die ansteigende Tendenz mit Kursbesserungen von 0.5 bis 1 Proz. weiter an. Am Berliner Geldmarkt wurden unveränderte Tagesgeldsätze von 4,5 bezw. 43 Proz. genannt. Die Lage blieb ziemlich steif, Privatdiskonten waren auch weiter angeboten und wurden nur von den offiziellen Stellen aufgenommen. Das englische Pfund wurde heute, entsprechend der weiter international schwächeren Veranlagung um 4 Pfg. niedriger festgesetzt. Auch der Dollar gab erneut um 2,5 Pfg. nach. Erholt war der holl. Gulden mit 169.65. Deutsche Textilmaschinen für Aegypten. Gegenwärtig weilt der Direktor der Textilabteilung des Handels= und Wirtschaftsdezernats im ägyptischen Finanzministerium, Ministerialrat Direktor Kemal Achmed, in Chemnitz und verhandelt mit Firmen des sächsischen Textilmaschinenbaus über die Errichtung einer neuen Tuchsabrik in Kairo. Die Sächsische Textilmaschinenfabrik vorm. Hartmann AG. in Chemnitz hat bereits vor einiger Zeit eine Fezfabrik in Aegypten eingerichtet und führt auch diesmal die Verhandlungen für den Bau der Tuchsabrik. Ministerialdirektor Achmed, der als Gutachter des Komitees diesen Auftraa bearbeitet. hat die Verhandlungen für den Bau der Tuchfabrik so gut wie abgeschlossen. Beteiligt sind an dem Auftrag neben der Sächsischen Textilmaschinenfabrik vorm. Richard Hartmann die Chemnitzer Firmen: Carl Hamel AG. in Schönau bei Chemnitz. die Sächsische Webstuhlfabrik Louis Schönherr und die Firma Kettling u. Braun in Crimmitschau. Keine Opelarbeiter im Winter brotlos. Rüsselsheim, 13. September. Wie die Adam Opel AG. mitteilt, sind die Betriebe weiterhin gut beschäftigt. Insgesamt hat Opel im ersten Halbjahr 1933 auf dem deutschen Markt 70 v. H. mehr Wagen absetzen können alsimersten Halbsahr 1932. Der Absatz der Monate Juli und August ist gegenüber der entsprechenden Vorjahrszeit fast verdreifacht. Zur Vermeidung von Arbeiterentlassungen werden bereits jetzt umfangreiche Neuinvestierungen und Werkserweiterungen der Rüsselsheimer Fabrikbetriebe vorgenommen, die für Saisonrückgänge im Automobilabsatz einen Ausgleich schafsen wollen. Die Gesellschaft ist fest entschlossen, die gesamte Belegschaft den Winter über durchzuhalten. Märkte. Metalle. Berlin, 14. Sept. Elektrolytkupfer(Wirebars) 52,75 A für 100 kg netto cif Hamburg. Bremen oder Rotterdam. Aluminium 98=99 kg Bl. 160, Aluminium i. Walz. o. Dr. 164, Reinnickel 98=99 kg 340. Antimon=Regulus 39 bis 41, Silber in Barren 900t 36—39. Hamburger Schlachtviehmarkt. X Hamburg, 14. Sept. Auftrieb: Ochsen 643. Quienen 603, Bullen 218. Kühe 285, Fresser 81, Schafe 1349. Es kosteten: Ochsen: al 28—30, b) 25—27, c) 20—24, d) 14—19: Färsen: a) 29—31, b) 25—28, c) 21—24, d) 14— 20; Bullen: a) 25—26, b) 22—24, c) 19—21, d) 15—18; Kühe: a) 24—26, b) 21—23, c) 18—20, d) 10—17, voraussichtlicher Bahnversand 450; Weidemastschafe: a) 30—33, b) 29—31, c) 24—27, d) 24—27. e) 18—23, f) 8—10. Marktverlauf: sehr langsam: Schafe mittel. Osnabrücker Schlachtviehmarkt. Osnabrück, 14. Sept. Auftrieb: Großvieh 90, Bullen 28, Kälber 107, Schweine 363. Schafe 9. Es kosteten: Bullen: a)—, b) 25—27. c) 22—24, d) 18—21; Kühe: a) 25—27, b) 22—24, c) 16—21: Färsen: 21—28: Kälber: a) 43—46, b) 38—42, c) 30—37, d) 25—29; Schweine: a) 44—45, b) 43—44, c) 41—43; Sauen 38 bis 43. Marktverlauf: Großvieh sehr langsam, Kälber mittel, Schweine gut. Die vorstehenden Preise sind Marktpreise am Osnabrücker Schlachtviehmarkt und sind Amtl. Procuktennotierunnen in Gerlin am 14. September 1933 Weizen K1 K Rape Leinsaat Vikt.-Erbe KI. Speise Erbsen Futtererbe. Peluschken Ackerbohn Wicen Lupinen blaue gelbo heute 9.60—9.75 8.9—9.15 16—18 Vortas 9.60—9.75 6%—9 34 18—18 Seradella. neu Leinkuchen Basie Erdnuft Kuch 30% Mehl 30% Trocensch Sova Extr.Schr 46% ab Hambg ab Stettin Kartoffelfloden beute Vortag 16.2—16.3 15.5—15.7 15.8 9.00 13.814 14.2—14.3 12.6 13 16.2—16.3 15.5—15.7 15.8 9.00 13.8—14 14.2—14.3 12.6-13 Speisekartoffeln, weisie Speisekartoffeln, rote Odenwälder, blaue Erstlinge Andere gelbfleischige Weizenaustuhrscheine Weizenaustuhrscheine Roggenausfuhrscheine Roggenaustuhrscheine Maisbezugsscheine 0.00—1.10 0.90—1.10 0.90—1.10 1.30—1.50 1.00—1.20 Sentember 138% Oeld Oktoter 13 ½ Oeld Sent. 115½ Wert Oktober 116 Wert nicht mit Stallpreisen zu verwechseln. Nächster Markt am 21. September. Dortmunder Pferdemarkt. Dortmund, 14. Sept. Auftrieb: 540 Pferde und 19 Wagen aller Art. Der Handel war mittel. Es kosteten: Kaltblüter: beste Arbeitspferde und Stuten 650—800 M, 2. Arbeitspferde 530—630 M. 3. Arbeitspferde 300—450 N. zweijährige Pferde 400—-500 M. einjährige Pferde 300 bis 400 M: Warmblüter! beste Arbeitspferde und Stuten 600—500 M. 2. Arbeitspferde 450—550 M. 3. Arbeitspferde 300—400 M; Kreuzungen; beste Arbeitspferde und Stuten 500—700 M. 2. Arbeitspferde 400—500 M. 3. Arbeitspferde 300—400 M. Einzelne ausgesuchte Tiere wurden über Notiz bezahlt. Der nächste Markt findet am 5. Oktober statt. Dortmunder Getreidebörse. X Dortmund, 14. Sept. Westf. Weizen 75=76 kg 18,5 bis 18.75, westf. Roggen 71=72 kg 15,5, Brotgetreide geringes Angebot; pomm. Hafer alte Ernte 16.20; ostfr. Hafer neue Ernte 15,5; Wintergerste ohne Angebot: PlataMais 18,40—18,60; Cinquantino-Mais 19,40—19,60; Weizen=Bäckermehl 26—26,25; 70proz. Roggenmehl 22,75 bis 23; ostd. Roggemehl 21,5—21,75; Weizenkleie 9.5—10; Roggenkleie 8—8,5: Trockenschnitzel 8,5—8,75: Zuckerschnitzel 9,75—10. Tendenz: stetig. Handelsklassen ohne Angebot. Wegen des vom 21. bis 23. September in München stattfindenden Deutschen Getreidehandel= und Müllertages fällt die Börse und damit die Notierungen in der nächsten Woche aus. Diese Preise sind Großhandels=Verkaufspreise und verstehen sich per 100 kg waggonfrei Dortmund, in Ladungen von 15 000 kg: bei Mehl zu MühlenKonventions=Bedingungen. Bremen: Baumwolle loko (ktober Dezemben Januar Märs Mal Jull lendens stetiz Liverpool: Baumwolle lote September Oktober November Derember annar Fehrner Märs Aprul Tenden: Sietle 10.21 10.38 10.5» 10.68 14. 9. 7200 agesimport Tageslokoverkäufe Esportvetkäufe Aegvot Upper P. G. fau lokeLiverpool: Ostindische Baumwolle Loco Surtee " Broach G(G000 Staplel „MC Punjab-American F. G. " Cente Provincee Oomre Nr. " Benget 6 " Bengal Supertine " Sind P G " Sind Superfine New Orleans: Baumwolle 13. 9. 10c0 Oktober Dezember annar 14. 9. 9.28 9.33 8.53 54 9.61 15. 9. 9.79 9.91.95 10.05 New York: Baumwolle Geschätzte Totaleuluhren Baumwolleutuhe in Atlantisches Hälen Baumwolleutuhe in Goll Malen Zufuhres in Paciie lales Esport nach England Esport nam nem übrigen Kontinent Esport nach Japaa und( hine Frachi a liverpanl 1 starb gepr. Balles Fracht lur Standard Eanort a Kanada« Merite 3000 7760 8000 14000 3000 Berliner Produktenbörse. X Berlin, 14. Sept. Für prompte Ware wurden gestrige Preise bezahlt. Am Lieferungsmarkte war Weizen in den späteren Sichten zu gestrigen Börsenschlußpreisen gesucht. Weizen= und Roggen=Exportscheine liegen weiter fest. Am Mehlmarkte erfolgen nach wie vor die notwendigen Bedarfskäufe zu stetigen Preisen. Hafer wird auf erhöhtem Preisniveau vereinzelt etwas mehr zum Verkauf gestellt. Der Konsum bewilligt gestrige Preise. Landwirtschaftliches. Im August 1932 wurde eine Verordnung über Handelsklassen für Weizen, Roagen, Brau= und Futtergerste und Hafer erlassen, welche Höchstgrenzen festsetzt für den Besatz des Getreides mit Fremdkörpern, Unkraut, Auswuchs, Feuchtigkeitsgehalt usw. In einem besonderen Paragraphen ist die Forderung aufgestellt, daß Getreide, welches nach einer der Handelsklassen verkauft wird, gesund sein muß. Es wird betont, daß Getreide nicht gesund ist, wenn es Brand. Schimmel usw. aufweist.— Jeder Landwirt sollte sich einmal genau überlegen, was es heißt, wenn ein Getreide durch die verschiedenen Getreidekrankheiten versucht ist. Es bedeutet zum mindesten, daß er einen sehr viel geringeren Preis dafür löst, als er bei normalem Getreide erwarten konnte. Der Landwirt kann nicht besser sparen, als wenn er sein gesamtes Getreide beizt; selbstverständlich immer mit einer UniversalBeize, wie z. B. der Universal=Trockenbeize Ceresan, die als einzige Trockenbeize für alle Getreidearten anerkannt oder, wie Ceresan=Naßbeize, welche ebenfalls für alle Naßbeiz=Methoden von allen Naßbeismitteln die universellste Empfehlung des Deutschen Pflanzenschutzdienstes besitzt. Geschäftliches. Gehfest werden die Fußböden, wenn Sie das Edel=Bohnerwachs oder Farbwachs Gefest verwenden. Gefest ist tritt= und wasserfest, es gibt mühelos schönen, dauerhaften Hochalanz. Gefest ist besonders hygienisch, denn es klebt nicht, weil garantiert ohne Harzzusatz. Staub und Schmutz können durch nasses Aufwischen leicht beseitigt werden. Gefest stammt aus den Thompson=Werken, die Hersteller des seit über 50 Jahren bewährten Dr. Thompsan's Schwan=Pulvers sicherlich genügende Garantie für seine Güte. Als Leser unseres Blartes erhalten Sie auf Wunsch unverbindlich und vollkommen kostenlos eine Probedose von den ThompsonWerken GmbH. in Düsseldorf. 300 Saba=Geräte gespendet für die Kämpfer Dritten Reiches! 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Die Reichsmarineleitung hat der Hamburg=Südamerikanischen Dampfschiffahrts=Gesellschaft die Teilnahme des MS.„Monte Pascoal“ mit Passagieren an diesem eindrucksvollen, militärischen Schauspiel gestattet, und zwar wird das Schiff im Gefolge des Flottenflaggschiffes an der Parade teilnehmen. Diese hochinteressante Fahrt, die über den Rahmen einer Erholungsreise hinaus Gelegenheit bietet, den Nord=Ostsee=Kanal und die Kieler Förde kennen zu lernen und die dann in die Ostsee hinausführt, um mit den von den Uebungen heimkehrenden Schiffen der Kriegsflotte im Raume östlich von Rügen zusammenzutreffen, wird jedem Deutschen zu einem unvergeßlichen Erlebnis werden. Die Teilnahme an dieser interessanten Fahrt ist zum Preise von 54 Mk. einschl. Fahrt 3. Kl. D. und voller Verpflegung möglich. Auskunft und Prospekte sowie Anmeldungen beim Reisebüro M. Lückertz, Münster i. W., Drubbel 4, Fernruf 23 209. 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Der Jagdbezirk hat eine Größe von ca. 1130 Morgen. Die Verpachtung erfolgt öffentlich meinbietend auf die Dauer von sechs Jahren, beginnend mit 16. August 1933. Der Jagdbezirk ist an der Bahnstation Almsick belegen. Der Bezirk enthält Rehwild. Fasanen, Hasen und Rebhühner. Abdrucke der Pachtbedingungen können gegen Zahlung von 2.00 Rm. vom Amte Stadtlohn bezogen werden. Almsick, den 13. September 1933. Der Jagdvorsteher: gez. Levers. 6 V3. 4156 Cytroen 4türig. sehr gut erhalt., privat zu verkaufen. Füscher a Co. G.m. d.h., Münster i. W % k Kastenlieferwag. Hansa. 36 PS., kompl. u. fahrbar. geetan. für Bäcker usw. verk. billtg Aschwer. Rey=Werkst, Münster. Albert=LeoSchlageter=Straße 93 Telephon 21464. Eine schöne. geräumige Wohnung mit kleinem Garten und Vorgarten, in unmittelnarer Nähe der kath. Kirche u Schule. in einem ländl. Orte mit Bahnitation, nahe bet einer Großstadt mit höb Schulen, besond. geeignet für eine peni. 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