Bulderner Zeitung Erscheint täglich, auch an Sonn= u. Feiertagen Verlag: J. Horstmann'sche Buchhandlung, Dülmen l. W. Fernruf Dülmen 578 Hiddingseler Anzeiger Nachrichten für das Amt Buldern Geschäftsstellen: Buldern: Roters, Weselerstraße Hiddingsel: I. Mütherig. Tel. Buldern 29 Postverlagsort: Dortmund 1. Verbreitungsgebiet des allgemeinen Inseratenteils: Westfalen und die anarenzenden Gebiete Nummer 200 Jahrgang 1933 Tagesrundschau. Die„Neutralität" Die Regierungskommisder Saarregierung. son des Saargebleta hat Kundgebung die erschütternde Neuigkeit bekanntgegeben, daß das Saargebiet ein Abstimmungsgebiet ist. Sie will strikt neutral bleiben im Abstimmungskampfe.„Die Botschaft hör' ich wohl, jedoch mir fehlt der Glaube!“ Seit dem Tage seines Regierungsantrittes hat der Regierungsausschuß niemals eine neutrale Haltung, sondern eine Haltung zu Gunsten Frankreichs eingenommen. Dabei hat er nach außen, wie auch in seiner neuesten Kundgebung, die Maske der Neutralität gezeigt. Wo war der„neutrale“ Regierungsausschuß, als seiner Zeit mit allen möglichen behördlichen Schikanen die Mark als gesetzliches Zahlungsmittel im Saargebiet verdrängt wurde? Wo war der Regierungsausschuß, als man entgegen den klarsten Bestimmungen des Friedensvertrages französisches Militär ins Saargebiet legte, obschon„nur eine örtliche Gendarmerie“ zulässig war? War es wirklich neutral von diesem Regierungsausschuß, auf ihren Reisepässen die Saarländer„als Schutzbefohlene Frankreichs“ zu bezeichnen und die Vertretung der Interessen einer urdeutschen Bevölkerung im Ausland ausgerechnet den französischen Konsulaten zu überlassen? War es wirklich neutral, wenn seiner Zeit das französische Ausschußmitglied Maurice in einer geheimen Sitzung erklärte:„Wir müssen die Unterstützungsgelder der Gemeinden zentralisieren; unter Umständen können sie bei der herrschenden Not für uns von großer politischer Bedeutung sein!?" War es neutral, wenn Beamte des Regierungsausschusses durch sanften Druck und mit namentlichen Listen in der Hand die Unterschrift der deutschen Beamten für die Einführung des Franken im Saargebiet erzwangen? War es neutral, wenn derselbe Regierungsausschuß das Gesetz über den Erwerb der französischen Staatsangehörigkeit auf Kosten der Saarbevölkerung in vielen Exemplaren drucken und an die Bürgermeisterämter verteilen ließ? Kann es der Regierungsausschuß mit einer wirklichen Neutralität vereinbaren, daß der französische Staat als Besitzer der Kohlengruben des Saargebiets nicht, wie der Friedensvertrag es vorschreibt,„unter gebührender Berücksichtigung des Verhältnisses des Wertes der Gruben“ Steuern zahlt, daß seine steuerlichen Leistungen einen so geringen Betrag darstellen, der in keinem Verhältnis zu dem Wert und dem Ertrage der Gruben steht? Wie will der Regierungsausschuß des Saargebiets diese einseitige Haltung mit der Wohlfahrt der Steuer zahlenden Bevölkerung und mit dem Begriffe einer aufrichtigen Neutralität vereinbaren? Wie will es der angeblich neutrale Regierungsausschuß rechtfertigen, daß von Lothringen aus unterirdisch Saarkohlen geraubt werden? Ist es neutral, wenn seit Jahren bis in diese Zeit Bergarbeiterkinder mit ihren Eltern unter wirtschaftlichen Druck gesetzt und so die Kinder in die französischen Schulen gepreßt werden? Was hat der neutrale Regierungsausschuß trotz der vielen Bergarbeiterproteste gegen diese unbeschreibliche Unterdrückung der Freiheit der Saarbevölkerung unternommen? Nichts; er hat sich, wie auch in seiner letzten Kundgebung in den fadenscheinigen Mantel der „Neutralität“ gehüllt. Ist das vielleicht eine neutrale Maßnahme, die einer Abstimmung„frei, ohne jeden Zwang“ Gewähr leistet? Nein; denn letzten Endes ist diese Propaganda, dieser Zwang gegenüber den Arbeitnehmern des französischen Staates“ dazu bestimmt, die Abstimmung im Jahre 1935 durch Zwang in französischem Sinne zu beeinflussen. Ist es neutral, wenn der Regierungsausschuß seit Monaten gestattet, daß die sozialdemokratische und kommunistische Presse des Saargebiets gegen die Reichsregierung in einer unerhörten Sprache hetzt, während die übrige Presse bei gerechter Kritik durch den Regierungsausschuß einfach verboten wird? War es neutral, daß die Regierungskommission am 1. Pfingsttag in Neunkirchen den Kommunisten einen Umzug gestattete, den Neunkirchener Sportlern und ihren deutschen Gästen zu gleicher Zeit den beantragten Umzug ablehnte? Ist es wirklich neutral, wenn der Regierungsausschuß in seiner neuesten Kundgebung von den Saarbeamten strikte Neutralität fordert, während er genau weiß, daß die französischen Beamten des Saargebiets nachweislich nur für die Interessen Frankreichs arbeiten? Ist es wirklich neutral, wenn der Regierungsausschuß des Saargebiets fortgesetzt eine solch einseitige „Neutralität“ zu Gunsten Frankreichs ausübt? Einen Fortschritt aber enthält allem Anschein nach die nicht gerade sehr geschickte Botschaft des Regierungsausschusses. Sie sagt nämlich,„daß jede politische Betätigung im Saargebiet, die sich im Rahmen der Gesetze mit der einen oder der anderen der durch den Friedensvertrag vorgesehenen Lösungen befaßt, gleichmäßig gestattet ist und unter dem Schutze der Staatsgewalt steht". Die nahezu 100prozentig deutsche Bevölkerung des Saargebiets hat also ein Recht, das ihr bisher verweigert wurde. Sie kann laut und deutlich auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens, in Vor scharfen Maßnahmen auf dem Gebiete des Rechtslebens in Preußen. Geheimsitzung bei Ministerpräsident Göring. tu Berlin, 21. Juli. Freitag vormittag hat auf Sylt bei Ministerpräsident Göring eine Vollsitzung stattgefunden, an der der preußische Justizminister Kerrl, der Staatssekretär im preußischen Justizministerium, Freisler, der Staatssekretär im preußischen Staatsministerium. Körner, der Ministerialdirektor im preußischen Ministerium des Innern, Daluege, der Ministerialdirigent im preußischen Ministerium des Innern, Fischer, und Ministerialrat Diels vom Geheimen Staatspolizeiamt teilgenommen haben. Ministerpräsident Göring hat nach der Geheimsitzung seinen Urlaub avgebrochen und wird nach Berlin kommen. Für morgen nachmittag 14,30 Uhr ist eine außerordentliche Sitzung aller SA- und SSObergruppenführer und Gruppenführer, soweit diese nicht als Staatsbeamte bereits befohlen sind, nach Berlin einberufen worden. * Ein wichtiger Ministerrat. CNB Berlin, 21. Juli. Im Laufe des morgigen Vormittags wird nach Rückkehr des Ministerpräsidenten Göring und des Staatssekretärs Körner ein preußischer Ministerrat stattfinden, der sich mit neuartigen sehr scharfen Maßnahmen und Gesetzen auf dem Gebiete des Rechtslebens in Preußen beschäftigen wird Zu gleicher Zeit sind einberufen worden: sämtliche Polizeipräsidenten Preußens, sämtliche Generalstaatsanwälte und sämtliche Oberlandesgerichtspräsidenten, dazu die Leiter der Geheimen Staatspolizeistellen ganz Preußens, der Stabschef der SA und SS, preußischer Staatsrat Röhm, ferner sind sämtliche SA- und SS=Obergruppenführer und Gruppenführer Preußens für morgen nachmittag nach Berlin geladen. Ministerpräsident Göring wird vor diesen Gruppen seine Pläne erortern und es ist zu erwarten, daß sich an den Erlaß der neuen Gesetze und Verordnungen weitergehende Maßnahmen im Laufe des morgigen Tages knüpfen. Wie wir dazu erfahren, hat Ministerpräsidennt Göring die Entwicklung der letzten Monate bezüglich des Aufbaues des Staates in absoluter Rechtssicherheit und absolutem Rechtsfrieden beobachtet und die Feststellung gemacht, daß Maßnahmen norwendig sind, um für die Zukunft diese Rechtssicherheit und diesen Rechtsfrieden für alle Zeiten zu wahren. Der Schutz der Kämpfer der nationalen Revolution soll unter allen Umständen sichergestellt werden. Deshalb haben alle Staatsanwaltschaften und Gerichte Preußens seit Tagen eine erhöhte Tätigkeit aufzuweisen. Z. B. ist der Kommunist, der vor zwei Tagen in Düsseldorf einen Zeugen überfiel und niederschlug, schon heute abgeurteilt worden, nachdem gestern Anklage erhoben worden war Der Kommunist wurde zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt, weil die Verletzungen des Ueberfallenen verhältnismäßig gering waren; der Staatsanwalt hatte fünf Jahre Zuchthaus beantragt. In der vor drei Tagen in Rinteln an der Weser vorgekommenen Strafsache wurde bereits gestern Anklage erhoben und heute das Urteil gesprochen. Die Rechtssicherheit und der Schutz der Rechtsgüter des Staates sollen durch derartige schnelle Verhandlungen unter allen Umständen gewährleistet werden. Es sind sowohl gesetzliche als auch andere Maßnahmen geplant, denen Ministerpräsident Göring ganz besondere Bedeutung beilegt. Das geht schon daraus hervor, daß er tatsächlich sämtliche leitenden Polizeibeamten und Richter Preußens sowie sämtliche Führer der Verbände der nationalsozialistischen Revolution nach Berlin geladen hat. Durch erhöhte Schnelligkeit und auch erhöhte Aktivität insbesondere des Geheimen Staatlichen Polizeiamtes soll dafür gesorgt werden, daß auch nicht die geringste Bewegung gegen die Kämpfer der nationalsozialistischen Revolution und gegen den neuen Staat mehr möglich ist. Man geht wohl nicht fehl in der Annahme, daß künftig im vermehrten Umfange bei Sabotage der Arbeit der nationalen Regierung die Todesstrafe verbängt werden wird. Die Arbeitsmarktlage im Reich. Weiterer Rückgang der Arbeitslosenziffer. TU Berlin, 21. Juli. Der Bericht der Reichsanstalt für die Zeit vom 1. bis 15. Juli 1933 besagt: Nach der Entwicklung in den letzten Jahren stockte Ende Juni die absteigende Kurve der Arbeitslosigkeit vorübergehend. Die Aufnahmefähigkeit der Außenberufe erreichte zu dieser Zeit eine vorläufige Höchstgrenze. Zum Teil pflegten bereits im Juli wieder Arbeitskräfte freigestellt zu werden. So stieg in der zweiten Juliwoche 1932 die Zahl der Arbeitslosen bereits wieder um fast 16 500. Im Gegensatz hierzu hat sich in der ersten Julihälfte ds. Is. der Rückgang der Arbeitslosigkeit fortgesetzt. Insgesamt ist von Ende Juni bis Mitte Juli die Zahl der bei den Arbeitsämtern gemeldeten Arbeitslosen um weitere 29000 auf 4828000 gesunken. Dabei ist zu beachten, daß durch die Sonderaktion für die Angehörigen der nationalen Verbände rund 11000 Arbeitnehmer in dieser Zeit erstmals sich bei den Arbeitsämtern neu meldeten. Unter Berücksichtigung dieser neuen Zugänge aus den Kreisen der sogenannten „unsichtbaren Arbeitslosigkeit“ in den Kreis der statistisch erfaßten Arbeitslosigkeit ergibt sich, daß in der ersten Julihälfte rund 40 000 Arbeitslose wieder in die Wirtschaft eingegliedert worden sind. Ganz allgemein ist zu beachten, daß in zunehmendem Maße Arbeitslose sich jetzt bei den Arbeitsämtern melden. die bisher den Vermittlungseinrichtungen der Reichsanstalt fernstanden. Dafür spricht auch die Tatsache, daß die statistisch erfaßte Abnahme der Zahl der Arbeitslosen(= 29 000) lediglich dem Rückgang der Zahl der Hauptunterstützungsempfänger in der Arbeitslosenversicherung(um 10 000 auf 406 000) und der Krisenfürsorge(um 19000 auf 1291000) entspricht, während sicher aus dem Kreis der Wohlfahrtserwerbslosen Abgänge in größerem Umfange tatsächlich stattgefunden haben. Die Zahlen der anerkannten Wohlsahrtserwerbslosen werden bekanntlich nur für Monatsende erhoben. In den einzelnen Landesarbeitsämtern wurde im Juli ds. Is. noch folgender Bestand der bei den Arbeitsämtern gezählten Arbeitslosen festgestellt: Ostpreußen 72 000(winterlicher Höchststand 133 000), Schlesien 362 000 (482 000), Brandenburg 751000(899 000), Pommern 85 000(143 000), Nordmark 340 000(387 000), Niedersachsen 269 000(359 000), Westfalen 387 000(485 000). Rheinland 661 000(744 000), Hessen 278 000(333 000), Mitteldeutschland 385 000(518000), Sachsen 592 000 (721 000), Bayern 394 000(522 000), Südwestdeutschland 251 000(318 000). Es ergibt sich hieraus nicht nur für die vorwiegend landwirtschaftlich erfaßten Bezirke, sondern auch für die Bezirke mit mehr industriellem Charakter, wie Westfalen, Rheinland und Sachsen, eine selr beachtliche Besserung der Arbeitsmarktlage, die auf konjunkturellen Aufstieg hindeutet. der Presse und so weiter ihr Deutschtum betonen und folglich auch nicht neutrale Handlungen des Regierungsausschusses kritisieren. Auch wird man nunmehr innerdeutschen Persönlichkeiten im Rahmen dieser Kundgebung und der bestehenden Gesetze gestatten müssen, im Saargebiet öffentlich aufzutreten. Bisher hat die Regierungskommission zu Gunsten Frankreichs das in den meisten Fällen abgelehnt. Eine kleine Besserung, wenigstens nach außen hin, ist nach dem Wortlaut der Kundeebung doch anzunehmen. Nach christlichen Begriffen ist der Staat eine Organisation des Rechtes. Hoffen wir, daß die Organisation des Unrechtes im Saargebiet bald verschwindet und eine klare Rechtsordnung zum Wohle der Bevölkerung Platz greift. Die Vereinigung Reichsstatthalter Hildeheiden brandt hat die Vereinigung mechlenhen von Meclenburg=Strelitz Ulecklenburg. und Mecklenburg=Schwerin angekündigt; noch im Herbst ds. Is. sollen die ersten Maßnahmen getroffen werden. Das hätte schon im Jahre 1918 geschehen müssen. Nach dem Hamburger Vergleich vom Jahre 1701 wären nach dem Erlöschen des Mecklenburg=Strelitzer Hauses Mecklenburg=Strelitz und Mecklenburg=Schwerin zu vereinen gewesen. Am 23. Februar 1918 erfolgte der Tod des letzten Strelitzer Großherzogs Adolf Friedrich VI. Die staatsrechtlichen Folgerungen wurden aber zunächst nicht gezogen. Man wollte das wohl erst nach Kriegsschluß tun. Als dann die Revolution ausbrach, ernannte auch MecklenburgStrelitz seine Regierung und entsandte Bertreter in den Staatenausschuß. Mecklenburg=Strelitz wurde in dem Wahlgesetz zur Wahlversammlung im Verzeichnis der Behörden, die„in den einzelnen Bundesstaaten“ für die Abgrenzung der Stimmbezirke zuständig sind, aufgezählt und auch später immer als„Land“ im Sinne der Weimarer Verfassung anerkannt. Als im Jahre 1926 Mecklenburg=Strelitz sich wieder einmal mit Mecklenburg=Schwerin vor dem Staatsgerichtshof stritt, erklärte Mecklenburg=Schwerin, daß Mecklenburg=Strelitz eigentlich gar nicht mehr existiere, sondern von Rechts wegen Bestandteil von Mecklenburg=Schwerin sei. Der Staatsgerichtshof stellte sich aber auf den Standpunkt, daß er über die Reichsverfassung sich nicht hinwegsetzen dürfe. Mecklenburg=Strelitz sei ein eigenes Land„kraft“ der Reichsverfassung, selbst wenn es aus anderen Gründen vorher seine Selbständigkeit verloren haben sollte. Wenn nun also Mecklenburg=Schwerin und Mecklenburg=Strelitz vereinigt werden, dann wird das nicht nur vom verwaltungsorganisatorischen Standpunkt aus als berechtigt anerkannt werden müssen, sondern es wird auch nachträglich ein Verstoß gegen einen alten Vertrag wieder gutgemacht, der im Eifer der Revolution begangen worden war. * Roosevelts Dem kurzen Taumel an den Schuld2 amerikanischen Waren- und Atienmärkten ist an den letzten beiden Tagen ein schwerer Rückschlag gefolgt. Amerika hat man seit Wochen das gleiche Schauspiel erlebt, an das wir uns noch aus der Zeit der Inflation der deutschen Mark mit Schrecken zurückerinnern. Daß die Kurse nicht ohne Grenze steigen konnten, war eine Tatsache, die auch in Amerika bekannt war, aber als der Rückschlag einsetzte, machte sich in der Oeffentlichkeit und ganz besonders bei den interessierten Kreisen das stärkste Erstaunen bemerkbar. An der gewaltigen Börsenspekulation hat die Regierung Roosevelt einen großen Teil Schuld, denn sie ließ erklären, sie wolle den Dollar bis zu 50 Prozent entwerten, um dadurch das Preisniveau zu heben. Es wäre gegen alle Regeln der wirtschaftlichen Erfahrungen gegangen, wenn auf Grund dieser amtlichen Verlautbarungen nicht eine lebhafte Spekulation eingesetzt hätte. Der Handel glaubte, an den Erklärungen der amerikanischen Regierung einen Rückhalt zu haben, um ungestört und ungestraft zu enormen Kurssteigerungen zu gelangen. Ueber die Dauer des jetzt eingetretenen Rückschlages kann selbstverständlich diesseits des Ozeans keine bestimmte Angabe gemacht werden. Nur über die Gründe des Kurssturzes kann einiges gesagt werden. Soweit sich die Lage überblicken läßt, handelt es sich um einen wirtschaftlichen und einen wirtschaftspolitischen Grund. Man hatte geglaubt, die industrielle Nachfrage nach Rohstoffen und ein starker Rückgang der Vorräte werde sich sehr bald zeigen. Diese Hoffnung hatte jedoch getäuscht. Der Rückgang des Dollarwertes wurde durch die Hausse auf dem Warenmarkt nur zu bald ausgeglichen. Diese Preiserhöhung konnte aber wegen der noch nicht neu belebten Wirtschaft nicht getragen werden. Bei der wirtschaftspolitischen Maßnahme Roosevelts scheint es sich darum gehandelt zu haben, durch Lohnerhöhungen zu einer gesteigerten Massenkaufkraft zu kommen. Die Preise scheinen jedoch den Löhnen stark vorausgeeilt zu sein. Führende Wirtschaftspolitiker wandten sich daher gegen die spekulative Aufwärtsbewegung an der Börse und trugen auf diese Weise auch zu dem Rückschlag bei. Ob die neue Maßnahme Roosevelts zur Kontrolle der Börsen zu einer Gesundung des Banken= und Warenlebens führen wird, bleibt abzuwarten. Es gibt wirtschaftspolitische Kreise, die der Meinung sind, daß die amerikanische Wirtschaft durch die neue Maßnahme Roosevelts stark geschädigt werden könne. Im übrigen hat es aber auch den Anschein, daß bei dem Rückschlag in Amerika Umstände mitspielen, die nicht direkt mit den amerikanischen Banken zusammenhängen, denn bekanntlich ging von England eine Bewegung aus, das Pfund abzuwerten, um auf den Weltmärkten Amerika gegenüber in gesteigertem Maße konkurrenzfähig zu sein. Somit ist es nicht von der Hand zu weisen, daß auch von der Devisenseite her der Sturz auf den amerikanischen Waren= und Aktienmärkten zu erklären ist. Der Schnellzug Neapel-Foggia verunglückt. Sechs Beamte getötet. TU Rom, 21. Juli. In der späten Abendstunde des Donnerstag stieß der Schnellzug Neapel—Foggia zwischen den Stationen St. Lorenz und Solopaca mit dem Gegenzug aus Benedent zusammen, wobei fünf Eisenbahnbeamte und ein Postbeamter getötet wurden. Die Zahl der Schwerverletzten scheint 25 zu übersteigen. Von Neapel aus ging sofort ein Hilfszug ab. Das Unglück soll darauf zurückzuführen sein, daß der Eisenbahnbeamte iertümlich ein falsches Signal bediente und dadurch dem Zug aus Benevent die Einfahrt freigab. Die Strecke an der genannten Stelle ist nur eingleisig. Inzwischen hat sich der Unterstaatssekretär im Verkehrsministerium, Postiglione, zur Anglücksstelle begeben. Eine genaue Untersuchung ist eingeleitet worden, Die Münchener Henderson bei Hitler. CNB Berlin, 21. Juli. Die Mitteilungen, die gestern abend über die Münchener Besprechungen zwischen dem Reichskangler und dem Präsidenten der Abrüstungskonferenz ausgegeben wurden, sind knapp gehalten, aber nichtsdestoweniger recht aufschlußreich, indem sie das Gesamtergebnis der deutschen Verhandlungen mit Henderson feststellen. Das Ziel bleibt die Erreichung eines Abkommens auf der Abrüstungskonferenz, und Henderson wird in Verlin wie in München haben feststellen können, daß Deutschland loyal und konsequent auf dieses Ziel hinarbeitet. Die Tür für weitere Verhandlungen, bei denen Deutschland den gleichen Geist der Versöhnlichkeit zeigen wird wie bisher, bleibt offen. Henderson scheint in München nunmehr offiziell eine Zusammenkunft zwischen dem Reichskanzler und dem französischen Ministerprasidenten vorgeschlagen zu haben. Wie die deutsche Politik hierzu steht, ergibt sich klar aus dem gestrigen Communique: Eine derartige Zusammenkunft würde einer eingehenden diplomatischen Vorbereitung bedürfen. Die Unterzeichnung des Viermächte=Paktes genügt an sich nicht, um die Voraussetzungen für den Erfolg einer direkten deutsch-französischen Aussprache zu schaffen. Mit gut gemeinten Inprovisationen, wie sie Henderson offenbar im Sinne hat, sind die tiefgehenden Gegensätze zwischen Deutschland und Frankreich nicht aus der Weltzu schaffen. Außerdem ist das Abrüstungsproblem keine deutsch-französische Kontroverse, sondern eine Angelegenheit, in welcher der französische Standpunkt zu demjenigen der meisten anderen Konferenzteilnehmer, ja zur Idee der Abrüstungskonfereng im Widerspruch steht. Solange man in Paris diese Verantwortung Frankreichs leugnet und dafür Tag für Tag die Schuld für die Schwierigkeiten der Abrüstungskonferenz auf Deutschland schiebt und den zu diesem Zweck erfundenen Begriff der deutschen Aufrüstung als Vorwand für die Verweigerung der kleinsten Abrüstungsmaßnahmen nimmt, müssen die Verständigungsaussichten sowohl zwischen Frankreich und der Abrüstungskonferenz, wie auch zwischen Frankreich und dem abgerüsteten Deutschland als sehr gering erscheinen. * Abreise nach Paris. tu München, 21. Juli. Der Präsident der Abrüstungskonferenz, Henderson, reiste am Freitag nachmittag mit dem fahrplanmäßigen Jug um 17,42 Uhr von München nach Paris ab. Bei der Verabschiedung von Henderson hatte sich auf dem Bahnsteig der deutsche Reichsaußenminister Freiherr von Neurath eingefunden, der sich bis zur Abfahrt des Zuges mit dem Präsidenten der Abrüstungskonferenz unterhielt. Legationsrat Kordt begleitete den Präsidenten Henderson im Auftrage des Deutschen Auswärtigen Amtes bis an die französische Grenze. Der deutsche Reichsaußenminister wird erst am Sonnabend von München nach seinem Besitz in Württemberg abreisen. Von Paris aus will Henderson nach London fahren. Bis Ende September sollen dann die übrigen Hauptstädte Europas besucht werden und zwar Warschau, Budapest und Wien. Henderson hofft, durch diese Besprechungen soweit zu kommen, daß der Text der AbBesprechungen. rüstungskonvention in der dann vorliegenden Form von dem Hauptausschuß der Abrüstungskonferenz am 16. Oktober in der zweiten Lesung angenommen werden könnte. * Aktive Vertrauenspolitik. TU München, 21. Juli. Zu der Besprechung Hitler=Henderson in München schreibt die„Bayrische Staatszeitung" u. a.: Wenn den Bemühungen Hendersons zur Fortsetzung der Genfer Beratungen bessere Aussicht auf Erfolg beschieden zu sein scheinen, so haben zu dieser Wendung einzig und allein Berliner und Münchener Ergebnisse beigetragen und darin liege die Bedeutung der Besprechung zwischen Hitler und Henderson. Der Umstand, daß der Präsident der Abrüstungskonferenz in Berlin und München ein offenes Ohr für die Notwendigkeit einer Fortsetzung der Abrüstungsbestrebungen gefunden hat, nachdem er sich in Paris grundsätzlichen Vorbehalten der französischen Außenpolitik gegenüber gesehen hatte, liefere der aufhorchenden Welt den Beweis der politischen Redlichkeit des neuen Deutschland. Dieser weitausschauende Dienst in der Zusunft der Völker lasse sich am besten als„aktive Vertrauenspolitik" bezeichnen. Heute sieht die Welt Deutschland und seine neuen Führer mit ganz anderen Augen an. Das Ausland erkennt, daß Deutschland jetzt endlich wisse, was es will, daß hinter diesem neuen Willen die Ueberzeugung der ganzen Nation steht. Deshalb konnte Henderson vertrauensvoll zu Hitler kommen, um zu sehen, was Deutschland über das in 100 Konferenzsitzungen zerpflückte Abrüstungsideal denkt. Er brauchte nicht zu befürchten, daß er in Berlin und München widerspruchsvolles Ungewisses hören würde, denn Deutschlands neue Führung steht auf dem Voden des internationalen Rechts und der Gerechtigkeit, das mit ruhigem Gewissen und ehrlichem Herzen als künftiger Garant für Sicherheit und Schutz der Völker eintrete, wenn ihm ein gleiches Recht auf Schutz und Wehr im Rahmen einer endgültigen Sicherheitsstabilisierung Europas und der Welt gewährleistet wird. Reichskanzler Adolf Hitler bei den Bayreuther Festspielen. CNB Bayrenth, 21. Juli. Reichskanzler Adolf Hitler traf gestern abend in aller Stille in Bayreuth ein, um heute an der Eröffnung der Festspiele der Meistersinger=Vorstellung, teilzunehmen. Am heutigen Vormittag machte der Reichskanzler mit seinem Stab in der„Villa Wahnfried“ seinen Besuch. Anschließend besuchte der Reichskanzler auch Frau Eva Chamberlain. Wie das VDZ.=Büro meldet, hatte der erste große Festspieltaa am Freitag eine nach tausenden zählende Menge zum Festspielhügel geführt. Galt es doch nicht allein die Auffahrt der nach hunderten zählenden Kraftwagen zu bewundern, sondern vielmehr den Reichskanzler Adolf Hitler zu begrüßen. Zu seinem Willkommen im Festspielhause— es ist das erste Mal in der Geschichte der Bayreuther Festspiele, daß der erste Diener des Staates durch sein persönliches Erscheinen die Bedeutung Bayreuther Kunstschaffens vor aller Welt unterstreicht— wehte vom Theatergebäude die Hakenkreuzfahne. Reichskanzler Adolf Hiitler, der wenige Minuten vor 4 Uhr vor dem Festspielhause eintraf, vor dem die bayerische Landespolizei Aufstellung genommen hatte, schallten aus tausenden von Kehlen Heil=Rufe entgegen. Im Festspielhause selbst, auf ausdrücklichem Wunsche des Kanzlers, fand keinerlei Kundgebung statt, die nicht dem Werke Richard Wagners gelte. Zur Rechten des Kanzlers saß Winifred Wagners ältester Sohn. Im ungetrübten Glanze, machtvoll packend, zog dann das deutscheste Werk Wagners, seine„Meistersinger" über die Festspielbühne, schon nach dem ersten Aufzug stürmische Beifallskundgebungen weckend. Der erste Arbeitsamtsbezirk frei von Arbeitslosen. TU Königsberg, 21. Juli. Beim Oberpräsidium in Königsberg traf folgendes gemeinsames Telegramm des Arbeitsamtsvorsitzenden in Lyck und der Landräte in Lötzen und Johannisburg ein: „Kreis Lötzen und Johannisburg heute frei von Arbeitslosen. Mindestens 150 Vermittlungen. Der Arbeitsamtsbezirk Lyck wird danach am Montag, den 24., als erster deutscher Arbeitsamtsbezirk frei von Arbeitslosen sein. Darüber hinaus beschäftigt er rund 3500 jugendliche Arbeitskräfte aus dem Reich.“ Die ganze Provinz Ostpreußen ist von einer Opferwilligkeit und Begeisterung erfaßt, die sich nur mit der Erhebung des Jahres 1813 vergleichen läßt. Die Meldungen über den günstigen Fortgang des Angriffs gegen die Arbeitslosigkeit überstürzen sich. Der„Generalstab“ im Oberpräsidium muß sich fortwährend der stündlich sich ändernden Lage anpassen, damit jede Störung vermieden wird. In den nächsten Tagen werden Kreise mit besonders schwieriger Arbeitsmarktlage an Ort und Stelle in Angriff genommen. Hier will man auch die letzten Wohlfahrtserwerbslosen bis zum Eintritt des Frostes in Arbeitsstellen unterbringen. Daneben laufen die systematischen Vorbereitungen für die Winterarbeiten. Um die exakte Durchführung der Transporte von Arbeitskräften zu sichern— es handelt sich bei der Mehrzahl um ostpreußische Landsleute, die jahrelang ohne Arbeit gewesen sind und die nun planmäßig in Arbeitsstellen auf dem Lande untergebracht werden— sind Verhandlungen mit der Reichsbahndirektion eingeleitet. Die Stellung von Sonderzügen für die Beförderung von Arbeitsfreiwilligen ist vorgesehen. Rührend ist die Freude und die Begeisterung der Arbeitslosen selbst, die mit allen Kräften am Gelingen des großen Werkes mithelfen. Wie wir erfahren, werden in den drei Tagen bis Montag abend wayrscheinlich noch zehn weitere Kreise hinzukommen, die das Ende der Arbeitslosigkeit melden, falls durch örtliche Verhandlung und Behandlung nicht gar noch eine weitere Beschleunigung eintritt. Darré wird Führer der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft. CNB Berlin, 20. Juli. Nach der Revolution im Jahre 1918 hat die DLG., die bis dahin Mitglieder deutscher Fürstenhäuser jeweilig als Präsidenten und Ehrenvizeprasidenten zu haben pflegte, diese Stellen aus begreiflichen Gründen nicht mehr besetzt gehabt. Nachdem die nationale Erhebung den Bauernstand wieder den ihm gebührenden Platz eingeräumt hat, hat sich die DLG. mit freudigem Herzen entschlossen, die bisherige zwangsläufige Zurückhaltung aufzugeben. Sie hat den Bauernführer und Reichsminister R. Walther Darre gebeten, die Führungals Ehrenvizepräsident zu übernehmen. Trotz Ueberlastung mit vielen anderen Aemtern hat der Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft dieser Bitte entsprochen, zumal er mit den Max Eyth'schen Ideen gut vertraut die Tätigkeit der DLG im vollen Umfange zu würdigen weiß. Voruntersuchung gegen die Reichstagsbrandstifter abgeschlossen. Hauptverhandlung im September. TU Leipzig, 21. Juli. Von zuständiger Seite wird uns über den Stand des Verfahrens in der Reichstagsbrandsache mitgeteilt. Nachdem die gerichtliche Voruntersuchung gegen einen Teil der Angeschuldigten schon vor einigen Tagen abgeschloslen worden war, ist sie nunmehr auch gegen übrigen Angeschuldigten durch den Untersuchungsrichter des Reichsgerichts geschlossen worden. Die Voruntersuchung hat sich infolge des großen Umfanges der anzustellenden Ermittlungen länger hingezogen. Die Akten werden vom Oberreichsanwalt mit der Anklageschrift gegen die Hauptbeschuldigten in den nächsten Tagen dem vierten Strafsenat des Reichsgerichts vorgelegt werden. Mit der Hauptverhandlung in der Sache kann hiernach wohl für die erste Hälfte des September gerechnet werden. Der Leiter der Reichsfachschaft„Lehrer an Sochschulen im Re2B“. CNB Berlin, 21. Juli. Der Reichsleiter des NSLB. Staatsminister Schemm hat zum Leiter der Reichsfachschaft„Lehrer an Hochschulen“ Ministerialrat Dr. Eidl=Berlin ernannt. Zum ständigen Stellvertreter des Leiters der Reichshochschulfachschaft ist Professor Dr. med. Herwarth FischeeWürzburg bestellt worden. Der Reichsleiter des NSLB. ernannte außerdem zum Leiter der Reichsfachschaft„Lehrer an höheren Schulen“ Willi Griepentrog=Berlin. Allgemeiner Deutscher Katholikentag in Wien ohne Reichsdeutsche. w Wien, 21. Juli. Die„Reichspost“ bezeichnet die Verhinderung der Teilnahme der Katholiken aus Deutschland durch die Tausendmark=Sperre am Deutschen Katholikentag in Wien als eine betrübliche Tatsache, in deren Voraussicht allerdings schon seit Wochen die Frage erwogen worden sei, was zu geschehen habe: Entweder Absage des Katholikentages oder seine Abhaltung als einen rein österreichischen. Mit Zustimmung des Kardinals Innitzer sei jetzt die Entscheidung dahin gefallen, diesen Katholikentag als Allgemeinen Deutschen Katholikentag abzuhalten. Eine Folgerung werde aber aus der Tatsache des Fernbleibens der reichsdeutschen Katholiken gezogen: die große geistige Auseinandersetzung unter den führenden Menschen aus allen deurschen Stämmen über die Frage des religiös-kulturellen Lebens. wie sie in den Arbeitsgemeinschaften hätte stattfinden sollen, werde zuruagestellt. Das übrige Programm bleibe aber aufrecht erhalten. Das schwere Bootsunglück in Frankreich. TU Paris, 21. Juli. Ueber das schwere Bootsunglück, dem 12 Kinder und ein Geistlicher zum Opfer fielen, herrscht noch keine Klarheit. Während ein Teil Pariser Morgenblätter zu berichten weiß, daß das Boot der Ausflügler gekentert sei, weil es zu schwer beladen war, liegt ein Augenzeugenbericht vor, nach dem zuerst ein Knabe aus Unachtsamkeit ins Wasser gefallen ist und alle übrigen in dem Bestreben, ihn zu retten, sich so stark auf eine Seite des Bootes übergeneigt hätten, daß es umschlug. Das Unglück hat sich so schnell abgewickelt, daß die Fischer vom nächsten Ufer keine rechtzeitige Hilfe mehr bringen konnten. Die geretteten vier Knaben sind übrigens nicht wie es anfangs hieß, ans Ufer geschwommen, sondern haben sich an dem Boot, das kieloben liegt, festgehalten, bis Rettung kam. Die Kunde von der Katastrophe hatte sich mit Windeseile in der Umgebung verbreitet. Zwei Stunden später trafen bereits die Eltern der von dem Unglück betroffenen Knaben an dem Weiher ein. Bis zum Abend wurden die Leichen von 11 Knaben und die Leiche des Geistlichen geborgen. Die Leiche eines weiteren Kindes wird noch gesucht. Der Weiher war an der Unfallstelle vier bis fünf Meter tief. Schweres Erdbeben in Kleinasien. w Konstantinopel, 21. Juli. Ein schweres Erdbeben hat sich heute vormittag in der Gegend von Denizli bei Smyrna ereignet. Eine ganze Reihe von Häusern ist eingestürzt, wodurch die Einwohner großtenteils unter den Trümmern bearaben wurden. Im Laufe der Aufräumungsarbeiten wurden bereits 20 Leichen freigelegt. Eine Reihe von Einwohnern wird noch vermißt. Das Beben hat zwar an Stärke abgenommen, wiederholt sich aber immer noch unter immer weniger langen Abständen. Der Reichskanzler spricht zur evangelischen Kirchenwahl über alle deutschen Sender am Sonnabend, 22 Juli, von 23,30 bis 23,45 Uhr. Das Büro der Jüdischen Telegraphenagentur G. m. b. H. in Berlin=Halensee ist von der Geheimen Staatspolizei geschlossen worden. Amerikas Börsen droht Staatskontrolle. Ein„schwarzer Tag". CNB Berlin, 21. Juli. In den USA. erfolgte am Donnerstag ein Sturz der Aktienkurse und Warenpreise, der wohl eine der größten, wenn nicht die größte Baisse darstellt, die in der Geschichte der Vereinigten Staaten jemals zu verzeichnen war. Am stärksten betroffen wurden am Aktienmarkt sogenannte„Nasse Werte". d. h. die Aktien von Brauereien und Spritfabriken, die bis 18 Dollar verloren, während von Getreide am meisten Roggen gefallen war, dessen Wert am Chikagoer Terminmarkt sich gegenüber dem Montagsschluß, also innerhalb der drei letzten Tage, um mehr als 35 Prozent verminderte. Bei Mais betrug der Preissturz 23 bis 30 Prozent, bei Hafer etwa 27 Prozent und bei Weizen etwa 21 bis 22 Prozent. Baumwolle, Kaffee und die meisten übrigen Warenmärkte zeigten gleichfalls ungewöhnlich starke Preisrückgänge. * Roosevelts Aufbauprogramm in Gefahr. New=York, 21. Juli. Amerika steht völlig unter dem Eindruck der„schwarzen Tage“ an den Effekten= und Warenmärkten. Besonders nach den gestrigen neuen schweren Kurseinbrüchen in Wallstreet sind innerhalb der Regierung der Vereinigten Staaten ununterbrochen Beratungen im Gange, um die Gefahren, die die Baisse für das Wiederaufbauprogramm mit sich bringt, fernzuhalten. In unterrichteten Kreisen will man wissen, daß Präsident Roosevelt vom Schatzamt und Justizamt Vorschläge gefordert hat, wie man am besten die Börsenbewegungen, die das Erholungsprogramm zu gefährden drohen, kontrollieren könne. Man erwartet, daß diese Vorschläge bereits der heutigen Kabinettssitzung als Unterlage dienen werden, und daß sie auf eine Eindämmung unerwünschter Spekulationen hinzielen. Gleichzeitig hat Roosevelt der Zwangsverordnung zugestimmt, die bei verkürzter Arbeitswoche eine Erhöhung der Geundlöhne in allen Industrien festlegt. Durch diese Verordnung ist jede künftige Kinderarbeit verboren. Schließlich hat der Präsident in einem Aufruf an die Bevölkerung weitgehende Unterstützung des Notprogramms gefordert. In Wallstreet selbst führt man den Kurssturz an den Waren= und Aktienmärkten auf verschiedene Ursachen zurück. Man sieht vor allem darin eine Reaktion auf die spekulative Hausse, die mehr und mehr an die schlimmsten Auswüchse der Jahre 1920 erinnerte. Obwohl man schon seit Tagen einen Rückschlag erwartete, kam er in diesem Augenblick doch unerwartet, weil Roosevelts Programm einer allgemeinen Steigerung der Preise eine ständige Hausse zur Voraussetzung hat. Allerdings wollte Roosevelt Preissteigerungen nur nach vorher erzielter Erweiterung der Kaufkraft zulassen. Damit erklären sich auch die oben erwähnten Maßnahmen, die auf Neueinstellung von Arbeitskräften durch Einführung von Kurzarbeit hinzielen. Der gestrige Börsenkrach wirft ein Schlaglicht auf die Hauptschwierigkeiten des Aufbauplans, die gesamte amerikanische Wirtschaft in allen Einzelheiten zu regulieren, ohne gleichzeitig der Regierung diktatorische Vollmachten einzuräumen. Es wiederholt sich die Erfahrung von 1929, daß bei der hochkapitalistischen Entwicklung Amerikas Kreditausweitungen vor allem den Börsenmärkten zugute kommen und hier eine gewaltige Spekulation auslösen, ohne die Produktion in gleichem Maße anzukurbeln. Die Regierung der Vereinigten Staten beschäftigt sich deshalb gegenwärtig mit dem Plan, sowohl die Waren- als auch die Effektenbörsen unter Regierungsaufsicht zu stellen, um übermäßige Kursschwankungen zu verhindern. Um einem derartigen Eingriff vorzubeugen, hat die Chikagoer Weizenbörse bereits bestimmte Grenzen für die Preisbewegung festgesetzt, damit allzu starke Ausschläge des Kurspendels aufhören. Ob allerdings mit neuen Regierungsmaßnahmen zur Kontrolle der Wirtschaft das Ziel einer dauernden Prosperität erzielt werden kann, ist im Augenblick noch nicht zu übersehen. * Weitere starke Rückgänge am Newyorker Aktienmarkt. CNB Newyork, 21. Juli. Nach dem gestrigen Kurssturz war die Tendenz an der Effektenbörse heute zeitweise etwus stetiger. Da aber durch die vorübergehende Einstellung des Handels am Getreideterminmarkt in Chikago, der Börse, einer der wichtigsten Stimmungsfaktoren der letzten Zeit entzogen ist, machte sich bald wieder eine stärkere Unsicherheit geltend. In den Nachmittagsstunden kam eine erhebliche Angebotswelle an den Markt, sodaß Kursverluste bis zu 12 Dollar eintraten. In vielen Papieren war der Handel völlig ins Stocken geraten da überhaupt keine Käufer vorhanden waren. Meldungen zufolge, daß der Börsenvorstand eine vorübergehende Einstellung des Börsenverkehrs plane, wurden von zuständige Seite dementiert. Eine deutsche Fliegerüberraschung. Ein Ozeanflug nach Brasilien. Berlin, 21. Juli. Wie aus Dakar(Afrika) gemeldet wird, ist der Sportflieger und Fluglehrer der Fliegerschule Staaken, Günther Wirthschaft, gestern zu einem Flug über den Südatlantischen Ozean nach Natal in Brasilien gestartet. Der Flieger war in der Nacht zum Dienstag in Staaken aufgestiegen und erreichte noch am selben Tag in rund 17stündigem Flug Casablanca, von wo aus er dann am Mittwoch nach Dakar weiterflog. Wie von zuständiger Stelle mitgeteilt wird, war ursprünglich beabsichtigt, daß Wirthschaft von Dakar aus mit einem Dampfer nach Brasilien fahre und dort seinen Flug wieder aufnehme. Wirthschaft hat sich aber jetzt entschlossen, den Flug über den Ozean zu wagen, da das von ihm benutzte Flugzeug— eine Klemm Kl. 82, mit einem 160 PS. Siemensmotor— durch den Einbau von Ersatztanks in die Lage versetzt worden ist, den Ozean ohne Zwischenlandung zu überfliegen. Die Begleiter Wirthschafts, ein Monteur und der Besitzer der Maschine, Dr. Regendanz, der seinerzeit auch den Ozeanflug von Köhl und Hünefeld ermöglichte, werden zu Schiff nachfolgen. Der Zweck des Flugs besteht darin, die Verbindung zwischen dem neuen Deutschland und den Auslanddeutschen zu fördern. Weltflieger Post notgelandet. Der Flieger unverletzt, Flugzeug beschädigt. TU Edmonton(Kanada), 21. Juli. Der amerikanische Weltflieger Post mußte in Flat (Alaska) norlanden. Während Post unverletzt blieb, wurde seine Maschine beschädigt. Ein Hilfsflugzeug mit einem neuen Propeller, der an dem Flugzeug des Weltfliegers zu Bruch ging, befindet sich auf dem Wege zur Notlandsstelle. Post hatte gestern im Regen und Nebel die Orientierung verloren. Ueber Flat sackte das Flugzeug plötzlich mit der Spitze ab. Ben Aufschlagen auf den Erdboden wurden das Fahrgestell und der Propeller beschädigt. Post hat in Fairbanks die zur Reparatur notwendigen Ersatzteile bestellt und hofft, den Flug morgen fortsetzen zu können. Er hat dann noch immer so viel zeitlichen Vorsprung, daß er seinen letzten Rekord schlagen kann. * Post über seinen Weltflug. CNB Moskan, 20. Juli. Vor seinem Start nach Nome(Alaska) gab der amerikanische Weltflieger Wiley Post einem Vertreter der Telegraphenagentur der Sowjetunion in Chabarowsk ein Interview. Wenn ich, so erklärte Post, hier in Chabarowsk nicht auf besseres Wetter gewartet habe, sondern trotz der verhältnismäßig ungunstigen Berichte der meteorologischen Stationen schon heute starte, so tue ich das deshalb, weil ich mir zum Ziel gesetzt habe, meinen früheren Rekord um mindestens 24 Stunden zu unterbieten. Leider ist mein ursprünglicher Plan, den Weltrundflug in vier Tagen durchzufuhren, nicht gelungen. Das dürfte vor allem auch auf die außerordentlich schlechte Wetterlage während des Fluges von Berlin nach Chabarowsk zurückzuführen sein. Am Schluß des Interviews gab Post der Hoffnung Ausdruck, in 16 Stunden den Flug nach Nome durchführen au können r Umgebung verereits die Eltern n an dem Weiher n von 11 Knaben Die Leiche eines r Weiher war an . Kleinasien. el, 21. Juli. ute vormittag in a ereignet. Eine stürzt, wodurch n Trümmern er Aufräumungsn freigelegt. vermißt. 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Es sei bekannt, wie sehr er an Dülmen hänge und daß es ihm daher eine besondere Freude mache, von den alten Freunden zu hören. Vizekanzler von Papen fährt dann sort: „So Gott will, komme ich im August nach Dülmen, um meinen Ehrenbürgerbrief entgegenzunehmen". )(Beginn der Roggenernte. Nachdem die Wintergerste größtenteils eingeheimst ist, hat man gestern in Leuste mit dem Schnitt des Roggens begonnen. Kollekte. In der nächsten Woche wird mit der Abhaltung einer Hauskollekte begonnen durch die Schwestern der Familienpflege vom III. Orden des hl. Franziskus, die vom Oberpräsidenten genehmigt wurde und der Wohltätigkeit der Bevölkerung bestens empfohlen wird. Evangelische Kirchengemeinde. Da für die am 23. ds Mts. zu wählende Kirchenvertretung nur ein Wahlvorschlag eingereicht ist, wird der Wahltermin hiermit aufgehoben. Die auf dem Wahlvorschlag Benannten sind nach der Reihenfolge ihrer Benennung gewählt. Ihre Namen werden am Sonntag im Gottesdienst bekannt gegeben. Etwaige Einsprüche müssen bis zum 26. 7. 1933 abends 7 Uhr beim Pfarrer eingegangen seinWenn nicht alles trügt, beginnt jetzt endlich die Badesaison. Wochen des Hoffens auf ein günstiges Badewetter liegen hinter uns. Nicht nur die finanziell am Fremdenverkehr interessierten Kreise, nein alle, und und nicht zuletzt die Landwirtschaft, wünschte schon lange mehr Tätigkeit von Frau Sonne. Sie hat sich bisher sehr träge gezeigt denn, abgesehen vom Pfingstfest und Fronleichnam, können wir doch kaum ungetrübte Sonnen=Sommertage registrieren. Die Wetternachrichten werden günstiger, wenn auch noch nebenbei von grauen Wolken und Gewitterneigung gemeldet wird. Falls wir nun etwa eine sechswöchige ununterbrochene Schönwetterperiode haben sollten, könnte diese ja noch manches von dem bisher Versäumten nachholen. Der Badebesuch zog bereits merklich an und es herrschte am Strandbade ganz munterer Betrieb. Mancher Dülmener, der gerne ein kühles Bad nehmen möchte und an den wenigen bisherigen Tagen keine Zeit gehabt hat, ist tatsächlich fast am Ende des Sommers noch nicht einmal am Strandbad gewesen. Fahrt des Frauen= und Miittervereins zum Annaberg. Am vergangenen Dienstag unternahm der Frauenund Mütterverein einen Ausflug, verbunden mit einer Wallfahrt, nach dem Annaberg bei Haltern. Die Abhrt von Dülmen erfolgte kurz vor 1 Uhr unter zahlicher Beteiligung(149 Personen). Von der Geistlicheit waren vertreten Herr Kaplan Kockerols und Herr Dr. König. Der Weg von Haltern zum Annaberg wurde von den meisten zu Fuß unternommen, nur die älteren Frauen fuhren mit dem Auto. Die ankommenden Frauen wurden von Herrn Kaplan Kockerols auf dem Annaberg gefilmt. Nach der Ankunft gab es schönen Bohnenkafsee, wozu jeder sein Butterbrot verzehrte. Während des Kaffees hielt Herr Kaplan Kockerols zu den Frauen und Müttern eine überaus lustige Ansprache, die von allen mit herelicher Freude aufgenommen wurde. Inzwischen war es 3 Uhr geworden, wo Herr Pfarrer Grüter=Haltern mit etwa 240 Pilger von Suderwich erschien. Es fand eine kurze Predigt und Andacht zur hl. Mutter Anna statt, anschließend ein gemeinsamer Kreuzweg. Nach einer Pause von einer halben Stunde erfolgte der Rückmarsch nach Haltern, wo es in die Pfarrkirche ging. Dort wurden einige Gebete zur Verehrung des hl. Kreuzes verrichtet. Herr Pfarrer Grüter zeigte und erklärte die Reliquie vom hl. Kreuz, die vor kurzem neu gefaßt wurde. Dann nahmen die Frauen und Mütter Abschied von Haltern und kamen ¼48 Uhr wieder im heimatlichen Dülmen an. Der Bischof von Trier gibt zur Eröffnung der Wallfahrt zum heil. Rock in Trier folgenden Erlaß bekannt. „Am Sonntag, den 23. ds. Mts, wird die Wallfahrt zum Hl. Rocke unseres Herrn in der hohen Domkirche feierlich eröffnet. Dieses für das religiöse Leben der Diözese, unseres Vaterlandes und weitester katholischer Kreise so hochbedeutsame Ereignis soll in der ganzen Diözese festlich begangen und zu einem Tag der Huldigung an Christus unseren König ausgestaltet werden. Alle Gläubigen der Diözese, von denen der weitaus größte Teil bald sebst kommen wird, um unseres Herrn und Heiland heiliges Kleid zu verehren, bitte ich in der Liebe Christi, am Eröffnungstage und die ganze Wallfahrtszeit hindurch in inständigem Gebete Gott den Herrn und Christus den König anzuflehen, daß die Wallfahrt zum Hl. Rocke im Jahre 1933 eine Quelle des Segens, der Gnade und des Friedens für unsere hl. Kirche, unser geliebtes Vaterland und viele gläubige Menschen werden möge. Ich erwarte, daß alle Pilger sich auch der Heiligkeit und des Ernstes einer christlichen Wahrheit bewußt werden, daß alle im Geiste des Glaubens und der Frömmigkeit die Pilgerfahrt antreten und durch würdevolles, frommes und geistiges Benehmen, durch treue Befolgung der Anordnungen der Wallfahrtsleitung und der Behörden nach besten Kräften dazu mitwirken, daß die Wallfahrt zur Ehre des Allerhöchsten und zur Erbauung aller Zuschauer gereiche". Deutsches Turnfest und Wehrmacht. Wenn man die Geschichte der Deutschen Turnfeste vor dem Kriege verfolgt, so trifft man stets in Wort und Bild auf die Beteiligung der alten Armee. Man e.fährt von mustergültigen Vorführungen, die von So'daten der Regimenter der jeweiligen Festorte gezeigt I. Teil: 3½ Uhr Festandacht in der Kirche zu Karthaus. Anrufung des Heiligen Geistes. 1. Introitus vom Pfingstsonntag(Karthaus). Lob dem göttlichen Heiland. 2. Gloria aus der 8. Messe in Form des Volkshochamtes(Rorup). 3. Ave verum aus dem Diözesangesangbuch(Rorup). 4. Introitus vom Östersonntag(Hiddingsel). 5. Maria Magdalena et altera Maria von Jaspers (Hiddingsel). 6. Sanctus und Benedictus aus der Messe für 4 stim. Männerchor von J. Scharbach op. 20(Visbeck). 7. Aussetzung. 8. Gemeinschaftliches Lied:„Deinem Heiland". Lob der Mutter Gottes. 9. Offertorium vom Feste der Unbefleckten Empfängnis Ave Maria(Visbeck). 10. Mutter Gottes Litanei11. Alleluja a. d. Messe Maria Himmelfahrt(Buldern). 12. Benedicta es tu von Friedr. Schmidt aus Cantica sacra(Buldern). Gebet 13. Segen. Tantum ergo von E. Kraemer(Karthaus). 14. Introitus: Factus est Dominus, aus der Messe vom Sonntag während der Fronleichnamsoktav (Hausdülmen). Lob der heiligen Cäcilia. 15. Sancta Cäcilia:„Lob und Dank sei dir geweiht" von I. Sonnen(Hausdülmen). II. Teil: Gartenfest bei Wiesmann. 1. Bundeslied von Mozart(Karthaus). 2. Begrüßung durch den Bezirkspräses Pfarrer Definitor Tüshaus. 3. Massenchor:„Das ist der Tag des Herrn" von Kreutzer. 4. Festansprache. 5.„Westfalenlied" von Wesseler(Hiddingsel). 6.„Wenn das Herz voll Gram und Leid" von H. Voigt(Visbeck). 7. a)„Schon die Abendglocken klangen" v. Kreutzer, b)„Andreas Hofer" v. Rebbert(Hausdülmen). 8. a)„Abendfeier am Meer“ von Wirth. b)„Horch, was kommt von draußen rein", Volksweise,(Dülmen). 9.„Sternennacht" von H. Schulken(Buldern). 10.„Herber Adschied", Volksweise,(Karthaus). Mitwirkende Chore 1. Buldern, 27 Herren, 26 Damen,(Dirigent: Lehrer Schwarze). 2. Dülmen, 41 Herren(Kantor Bachtler), 3. Hausdülmen, 18 Herren(Chormeister Komnik). 4. Hiddingsel, 25 Herren, 20 Damen(Hauptlehrer Schaar). 5. Karthaus, 14 Herren, 12 Damen (P. Norbert). 6. Rorup, 7 Herren, Schulklassen(Chormeister Bäumer). 7. Visbeck, 19 Herren(Lehrer Holtmann). An dem Massenchor beteiligen sich die Chöre von Buldern, Dülmen, Hausdülmen, Hiddingsel und Rorup, unter Leitung von Kaplan Dümpelmann=Dülmen. Alle Freunde der Kirchenmusik aus unserm Dekanat sind freundlichst eingeladen. Betrieben zu fördern. Unter keinen Umständen dürfen Zusatzbelebungen in den Geschäften zu Mehrbelastungen des vorhandenen, im Verlaufe der Krise sehr zusammengeschrumpften Personalstandes führen; sie müssen sich vielmehr in Neueinstellungen arbeitsloser Kaufmannsgehilfen auswirken...“ Es wird weiter notwendig sein, die vielfach allzu eng gehaltenen Sortimente grundsätzlich unter dem Gesichtspunkt zu überprüfen, ob nicht Mehraufträge bei den Lieferanten möglich sind, die sowohl im Interesse der Wirtschaftsbelebung als auch der Qualitätspflege liegen, die dem mittelständischen Spezialgeschäft besonders obliegt. Der Einzelhandel wird schließlich an seinem Teil darüber wachen müssen, daß die Entwicklung der Weltmarktpreise nicht im Inlande unerwünschte Preisbewegungen der Fertigwaren hervorruft; denn nur ein für den Konsumenten tragbarer Preisstand kann eine dauerhafte Wirtschaftsbelebung auch in der Sphäre der Warenverteilung sicherstellen. Der deutsche Einzelhändler, heißt es zum Schluß, hilft der Reichsregierung, wenn er den Verbraucher immer wieder darauf hinweist, daß das Kaufen deutscher Waren Arbeit schafft, daß hingegen das Horten von Geld nicht nur sinnlos ist, sondern die Ueberwindung der Arbeitslosigkeit behindert. Weitere Gründungen des Bauernstandes im Kreise Coesfeld. Kreisbauernführer Josef Umberg ernannte auf verschiedenen Versammlungen folgende Führer des Ortsbauernstandes: Gescher: Den bisherigen 1. Vorsitzenden des landwirtschaflichen Ortsvereins, Gutsbesitzer Deitert. Besonders diese Ernennung wurde mit stürmischem Beifall von den Landwirten begrüßt. Leiter der Fachabteilung A: Landwirt Fastmann (Stellvertreter Schulze Althoff). Leiter der Fachabteilung B: Landwirt Jehling (Stellvertreter Landwirt H. Icking). Leiter der Fachabteilung C: Landwirt Debbing (Stellvertreter Landwirt Menker). Lette: Das Amt des Ortsbauernführers übernahm der Kreisbauernführer des Kreises Coesfeld, Landwirt J. Umberg persönlich. Die übrigen Führer wurden wie folgt ernannt: Abteilung A(Mensch): Leiter Willy Hörsting (Stellvertreter A. Rensmann=Böinghoff. Abteilung B(Hof): Leiter Klemens Schulze Tast Stellvertreter Anton Hellermann. Abteilung C(Ware): Leiter Gottfried Hoseke (Stellvertreter August Schulze Wellina. Osterwick: Ehrenvorsitzender: Landwirt Kl. Weuter=Midlich Führer des Ortsbauernstandes Österwick: Landwirt Heinrich Schulze Kalthoff=Horst. Leiter der Abteilung A(Mensch, politische und kulturelle Fragen): Landwirt Josef Bayer=Eynck Horst, Stellvertr. Landw. Rich. Korbeck=Höven. Leiter der Abteilung B(Hof, betriebstechnische Fragen): Landwirt Anton Frieling=Höven, Stellvertreter: Landw. Kl. Kersting=Dorfbauerschaft Leiter der Abteilung C(Ware, Geld, Genossenschaftswesen): Landwirt Paul Wasmer=Brockbauerschaft, Stellvertreter: Landwirt Heinr. LeifeldMidlich. Beerlage: Bernhard Schulze Temming. Zum Leiter der Hauptabteilung A(Mensch, politische Fragen): Auling jr.(Stellvertreter: Schulze Langenhorst). Zum Leiter der Hauptabteilung B(Hof, betriebstechnische Fragen): Josef Beckbauer jr.(Stellvertreter: Große Enking fr.): Zum Leiter der Hauptabteilung C(Geld, Ware, genossenschaftliche Fragen): Gutsbesitzer EsterHeuing gen. Schulze Esking,(Stellvertreter: Wilhelm Lohmann jr.) 44 * Grußpflicht der Freiwilligen Feuerwehren. In Anlehnung an die für die Staatspolizei geltenden Bestimmungen wird einstweilen und vorbehaltlich etwa noch ergehender weiterer Weisungen folgendes angeordnet: Bei einer Freiwilligen Feuerwehr gilt nach wie vor der militärische Gruß. Bei Teilnahme in Uniform an nationalen Veranstaltungen stehen beim Absingen des Deutschlandliedes und des Horst=WesselLiedes die Wehrführer und die Mannschaften im Freien still auf das Kommando: Stillgestanden! Die Wehrführer grüßen durch Erheben der rechten Hand zur Kopfbedeckung. In geschlossenen Räumen erheben Wehrführer und Mannschaften in Uniform die rechte Hand beim Singen der erwähnten Lieder sowie bei dem Huldigungsruf„Sieg Heil!" Das Erheben der rechten Hand ist allgemeiner Nationalgruß des deutschen Volkes geworden und soll die Eingliederung in den heutigen Staat und die Verbundenheit mit dem neuen Deutschland bekunden. Das Tragen von politischen Abzeichen und Armbinden, also auch Hakenkreuz, zur Uniform hat zu unterbleiben.(Erlaß des Herrn Ministers des Innern.) Hakenkreuzwimpel dürfen an den Wehrfahnen angebracht werden. Verbilligung der Kraftwagenversicherungen. Auf Veranlassung des Reichsverkehrsministeriums ist ein neuer Prämientarif für die Haftpflichtversicherung aufgestellt worden, der mit dem 1. Juli ds. Irs. in Kraft getreten ist. Danach ist als Jahresprämie jetzt zu zahlen: Für ein Kraftrad bis 200 Kubikzentimeter 30 RM., über 200 Kubikzentimeter 45 RM.(bisher 36 und 60 RM.). Für einen mittleren Personenwagen 120 RM(bisher 180 RM.). Auch die Sätze für die KaskoVersicherung sind herabgesetz worden. Neue Polizeiverordnung über die Reinhaltung öffentlicher Wege. Die Polizeipressestelle Recklinghausen teilt mit: Der Polizeipräsident in Recklinghausen hat eine Polizeiverordnung über die Reinigung öffentlicher Wege erlassen, die in Stück 26 des Amtsblattes der Regierung zu Münster zum Abdruck gelangt ist. Die für den Umfang des Präsidialbezirks Recklinghausen geltende Polizeiverordnung enthält ausführliche Bestimmungen über die Reinhaltung der öffentlichen Wege. Unter anderem wird bestimmt, daß die Eigentümer der Grundstücke, die an diese angrenzenden öffentlichen Wege innerhalb der geschlossenen Ortslage, die überwiegend dem inneren Verkehr der Ortschaft dienen, und zwar den Bürgersteig, die Straßenrinne und die Hälfte des Fahrdammes einschließlich der etwa vorhandenen Seitengräben, soweit die Reinigung nicht von der Gemeinde in Regiebetrieb übernommen ist, regelmäßig zu reinigen und dauernd frei von Verkehrshindernissen zu halten Ehrenbürgermeister Schulze Darup legt sein Amt nieder. Stürmische Amtsvertreter=Sitzung in Rorup. Die Amtsvertreter des Amtes Rorup fanden sich heute nachmittag in Rorup zu einer Sitzung zusammen, die wegen des starken Publikumsandranges in der Wirtschaft Jakobs abgehalten werden mußte. Da der Beigeordnete des Amtes erkrankt war, übernahm der dienstälteste Gemeindevorsteher, Herr allbrügge-Rorup die Leitung der Versammung und ertrilte sodann Herrn Ehrenbürgermeister Schulze Darup das Wort. Er erklärte, daß er gegenüber den Beschuldigungen beim Herrn Regierungspräsidenten eine Nachprufung beantragt hätte. Das Ergebnis der Prüfung ist folgende Verfügung des Regierungspräsidenten an den Landrat: „Nach Abschluß der eingehenden Nachprüfung der gegen die Amtsverwaltung Norup erhobenen Vorwürfe teile ich Ihnen mit, daß die Prüfung nichts den Ehrenbürgermeister von Rorup dienststrafrechtlich Belastendes ergeben hat. Die Verwaltung des Amtes Rorup ist im allgemeinen sogar in sehr guter Ordnung. Die Nachprüfung zeigte, daß der Ehrenbürgermeister mit großer Dienstfreude an seine Dinestaufgaben herangegangen ist. Der Regierungspräsident: J. V.: Bachem, Vizepräsident.“ Dazu führt Schulze Darup u. a. aus: Diese Entscheidung ist eine glänzende Rechtfertigung für mich. Sie stellt fest, daß weder gegen meine Person, noch gegen meine Amtsführung irgendetwas vorliegt, das mich belasten könnte und daß somit alle gegen mich vorgebrachten Anschuldigungen haltlos und unberechtigt gewesen sind. Die Entscheidung gibt mir meine Ehre und meinen guten Namen voll und ganz zurück und hätte mich in den Stand gesetzt, mein Amt weiter zu führen. Eigentlich hätte daher mit der Entscheidung des Herrn Regierungspräsidenten die Angelegenheit für mich erledigt sein können. Und trotzdem war sie es für mich nicht. Grund hierfür sind nicht so sehr die Angriffe, die man gegen mich erhoben hatte, um mich beseitigen zu können. Sie haben ja gehört, daß alle vorgebrachten Anschuldigungen haltlos gewesen sind. Insbesondere ist auch meine Dienstaufwandsentschädigung genau nachgeprüft und festegestellt, daß sie nach den gesetzlichen Bestimmungen und in gleicher Höhe wie bei anderen Ehrenbürgermeistern des Kreises auf Anweisung des Regierungspräsidenten gewährt wurde. Auch die Angriffe und sogar Generalangriffe in Zeitungen und ihre Berichte über Versammlungen in denen ich herhalten mußte, sind kein Grund, daß die Angelegenheit für mich nicht erledigt gewesen wäre. Der Hauptgrund hierfür ist der Umstand, daß so wurden. In Anerkennung der großen Bedeutung und des inneren Wertes derartiger Vorführungen wurde bereits vor dem Kriege der Plan gefaßt, bei zukünftigen Deutschen Turnfesten einen ganzen Tag für die Armee einzuführen Leider wurde durch den Weltkrieg sowie durch die Nöte der Nachkriegszeit die Durchführung dieses Planes vereitelt. Es ist daher umso erfreulicher, daß es erstmalig auf dem kommenden 15. Deutschen Turnfest in Stuttgart möglich sein wird, den lange gehegten Plan in die Wirklichkeit umzusetzen. Die Lehrgänge der Heeresschule in Wünsdorf sowie der Marineschule in Mürwik werden zusammen in Stuttgart an den Hauptfesttagen Ausschnitte der körperlichen Ausbildung und Erziehung vor breitesten Volksschichten zeigen. Nirgends kann bei turn= u sportlichen Veranstaltungen sich hierzu besser Gelegenheit bieten als bei dem größten deutschen Fest der Leibesübungen, bei einem Deutschen Turnfest. Auch an den Wettkämpfen werden sich viele Angehörige der Wehrmacht beteiligen. Denn unsere Reichswehr und unsere Marine verfügen über eine große Zahl von hervorragend veranlagten Geräteturnern sowie über gute Kräfte für die volkstümlichen Uebungen, von denen sich mancher in die Listen der ersten Sieger eintragen dürfte. Es ist daher erfreulich, daß bereits vor längerer Zeit die Führung der Deutschen Turnerschaft grundsätzlich ihr Einverständnis dazu erteilt hat daß Angehörige der Reichswehr und der Reichsmarine bei turnerischen Wettkämpfen als gleichberechtigte Teilnehmer zugelassen werden. Es darf wohl angenommen werden, manche meiner Mitbürger und besonders Berufsgenossen an mir irre und gegen mich mißtrauisch geworden sind. Wie das gekommen ist, werden Sie alle wohl wissen, weil sie die Mittel kennen, mit welchen gegen mich gearbeitet worden ist. Ich habe darum, trotzdem die Entscheidung des Herrn Regierungspräsidenten die ganze Unhaltbarkeit der gegen mich erhobenen Vorwürfe dokumentiert und mir Ehre und guten Namen wiedergegeben hat, aus meinem eigensten freien Entschluß heraus am Dienstag dem Herrn Landrat mein Amt zur Verfügung gestellt. Ich gebe mein Amt ab in einer Vermögenslage, die mindestens so günstig ist, wie bei Übernahme des Amtes. Die vorhandenen Aufwertungsschulden werden abgegolten durch die Anteile an den Vereinigten Elektrizitätswerken und laufende Schulden können aus 1932 noch rückständigen Steuerbeträgen gedeckt werden. Allen, die mit mir zusammengearbeitet haben, besonders auch den Beamten, sage ich herzlichen Dank! Ganz besonders aber danke ich allen denen, die mir ihre Treue bis zum heutigen Tage so standhaft und unerschütterlich bewahrt haben. Ihnen allen, meine Herren und dem ganzen Amte Rorup wünsche ich alles Gute und Gottes Segen! * Nach dieser Erklärung, die einige Male im Zuhörerraum verschiedene Außerungen, beistimmender und widersprechender Art hervorrief, verließ Ehrenbürgermeister Schulze Darup den Saal. Dann sprach Schulze Leppelmann zum Rück tritt des bisherigen Ehrenbürgermeisters. Auch wandte sich Herr Leppelmann gegen die Art der Angriffe, wie sie gegen Schulze Darup geführt worden seien. Herr Küsters und Herr Wiemann erhoben mehrmals Einspruch gegen die Worte und Vorwürfe des Herrn Leppelmann, sodaß dieser bat, ihn ausreden zu lassen. Herr Küsters betonte, sie hätten das System bekämpft, nicht die Person. Noch mehrmals ergriffen die Herren Küsters, Wiemann und Leppelmann zu diesem Punkt der Tagesordnung das Wort. Die zeitweise recht aufgeregte Stimmung beruhigte sich, als Herr Lanze=Lette um einiges Arbeiten im Geiste Hitlers bat und erklärte, daß das Vergangene vergangen sein müsse. Nach Erledigung weiterer Punkte der Tagesordnung stellte Herr Wiemann einen Dringlichkeitsantrag, der die Wirtschaftsführung des Amtes Rorup in den letzten 14 Jahren nicht billigt. Der Antrag wurde mit 8 gegen 3 Stimmen angenommen. daß diese Maßnahme dazu beitragen wird, das Gefühl der Verbundenheit zwischen der Deutschen Turnerschaft und der Wehrmacht noch inniger werden zu lassen. Im Winter: Einheitsessen. Kein Volksgenosse soll im nächsten Winter auch nur einen Tag hungern. Nach einem Bericht des„Deutschen Bergknappen“ soll die Regierung planen, im Winter ein großzügiges Hilfswerk in die Wege zu leiten. Um dem Gedanken der Volksgemeinschaft sinnfällig Ausdruck zu verleihen, wird voraussichtlich an jedem ersten Sonntag eines jeden Monats ein Einheitsessen durchgeführt werden, so daß vom Kanzler bis zum letzten Arbeitslosen jeder Deutsche an diesem Tage die gleiche Nahrung zu sich nimmt. Das Geld, das dabei erspart wird, soll zur Speisung der bedürftigen Volksgenossen gewandt werden. Im nächsten Winter soll kein Volksgenosse auch nur einen Tag hungern. Die Hauptgemeinschaft des Deutschen Einzelhandels zur Arbeitsbeschaffung. Die Hauptgemeinschaft des Deutschen Einzelhandels erläßt einen Aufruf, in dem der Einzelhandel aufgefordert wird, sich mit allen Mitteln in den Dienst des Gesamtwerkes der Arbeitsbeschaffung zu stellen. „Vor allem", heißt es in dem Aufruf,„muß der Einzelhändler alles tun, um Mehreinstellungen in seinen 1 haben. Den Eigentämern stehen Personen gleich, die ein Grundstück gemietet oder gepachtet haben, denen das Recht bestellt ist, ein Gebäude oder einen Teil eines Gebäudes unter Ausschluß des Eigentümers als Wohnung zu benutzen. Die Reinigung der öffentlichen Wege hat an jedem Mittwoch und Samstag oder, wenn auf diese Tage ein Feiertag fällt, dem vorhergehenden Werktage zu geschehen. Wassergebundene Schotterdecken und Bürgersteige, die mit Asche, Kies oder ähnlichem Material befestigt sind, brauchen jedoch nur Samstags gereinigt zu werden. Die Reinigung muß in den Monaten März bis einschließlich Oktober bis um 18 Uhr, in den übrigen Monaten bis 16 Uhr beendet sein. Feiertage Empfängnis. Bei Schneefall ist der Schnee und das sich bildende Eis von den Bürgersteigen, aus den Straßenrinnen und von den Straßenübergängen ohne Verwendung von Salz oder ätzenden Stoffen unverzüglich zu entfernen. Bei Frostwetter ist die auf den Bürgersteigen in der Zeit von 8—22 Uhr entstehende Glätte durch Bestreuen eines mindenstens 1 Meter breiten Streifens mit abstumpfendem Material, z. B. Asche, Sand, Sägemehl usw. zu beseitigen. Im übrigen wird auf den Wortlaut der Polizeiverordnung hingewiesen, deren Beschaffung jedem Interessenten hiermit empfohlen wird. Die Post schafft für 76 Millionen RM. zusätzliche Arbeiten. Die Handwerkskammer teilt mit: Der Verwaltungsrat der Reichspost beschloß auf seiner Vorstandssitzung am 7. 3. 33 auf Antrag, zur Beschaffung weiterer Arbeitsmöglichkeiten Mittel in Höhe von rund 76,6 Millionen Mark zur Verfügung zu stellen. Hierunter fallen für das Baugewerbe 15,5 Millionen RM. und für Gerte(Möbel usw.) 0,7 Millionen RM. Als Vertreter des Handwerks sitzen im Verwaltungsrat der Reichspost als ordentliches Mitglied Dr. Meusch, Generalsekretär des Deutschen Handwerks= und Gewerbekammertages, Hannover, als Stellvertreter Bezirksschornsteinfegermeister Katzmanen MdR. Präsident der Handwerkskammer Weimar. Im Arbeitsausschuß des Verwaltungsrates der Reichspost ist als stellvertretendes Mitglied Herr Dr. Meusch, Generalsekretär des Deutschen Handwerks= und Gewerbekammertages beteiligt. * Leichen für anatomische Zwecke. Da die Versorgung der anatomischen Universitätsinstitute mit menschlichen Leichen bei weitem nicht den im Interesse der ärztlichen Ausbildung geboten erscheinenden Bedürfnissen entspricht, weist der preußische Innenminister in einem Runderlaß nochmals darauf hin, daß Gemeinden, Gemeindeverbände, Ortspolizeibehörden, Landjägereien usw. befugt sind, die Leichen der in Hospitälern und ähnlichen Anstalten ohne Angehörige Verstorbenen und die Leichen Unbekannter nach verständigem Ermessen und unter Berücksichtigung der vorliegenden besonderen Umstände an die anatomischen Universitätsinstitute zu überweisen. Den gleichen Behörden ist ferner durch einen Runderlaß vom 4. 5. 1927 angegeben worden, daß auch in solchen Fällen, in denen Angehörige oder nahe Bekannte Verstorbener sich die Beerdigung nicht angelegen sein lassen, die Ueberweisung der Leichen an das anatomische Institut der nächsten Universität zu erfolgen hat. D. J. K.„Sportfreunde 1920“. Sport am Sonntag. Die DIK.-Sportfreunde bringen am morgigen Sonntag ein reichhaltiges Sportprogramm zur Abwicklung. Der Reinertrag aus diesen Spielen wird, wie ja schon bekannt, der Spende der Deutschen Arbeit zugeführt. Als erstes Spiel steigt um 2 Uhr ein Fußballspiel der ersten Jugendmannschaften. Es folgt dann gegen 3,30 Uhr ein Handballspiel der Kleinen, nämlich der Schülermannschaften von Coesfeld und Dülmen. Es treffen sich dann anschließend um 4,30 zum Hauptspiel die beiden Sonderklassenvertreter im Fußball Sportfr. Dülmen 1— Eintracht Coesfeld 1 Die Spielstärke dieser beiden Mannschaften ist zur Genüge bekannt, sodaß man einen recht zahlreichen Besuch erwarten darf, zumal ja die Eintrittsgelder, die nicht erhöht worden sind, zur Behebung der Arbeitslosigkeit Verwendung finden sollen Im Anschluß an das Hauptspiel spielen die Jugendmannschaften im Handball gegeneinander, so daß sich der Spielbetrieb von den frühen Mittagsstunden bis zum Abend hinzieht. & Carthaus, 22. Juli. Das Fest der silbernen Hochzeit feiert heute Herr Gutsbesitzer Wilhelm Kamphues und Frau Anna, geb. Lammert. Herzlichen Glückwunsch! Verantwortlich: Dülmener Schriftleitung: Dr. Joseph Popp, Dülmen. Für den politischen und allgemeinen Teil: Dr. Georg Heider, Münster. Verlag: J. Horstmann'sche Buchhandlung. Dülmen in Westfalen. Druck: Zeno=Münster i. W. Aus der Umgebung. * Darfeld, 21. Juli.(Lieb Heimatland ade!) In der kommenden Woche wandern von hier die beiden Familien Heinr. Vollmer Bauerschaft Höpingen und Bernhard Fliß junior, Bauerschaft Hennewig, die als Mitglieder des Siedlerverbandes Münster sich schon länger auf ihren Siedlungsplan vorbereitet hatten, nach Brandenburg, wo sie in der Nähe von Friesak mit vielen andern westfälischen Siedlern aus dem Münsterlande und Sauerlande eine kleine Westfalensiedlung bilden. Gottesdienstordnungen (Ausführliche Gottesdienstordnung im Emmerick=Kirchenblatt.) Sonntag, den 23. Juli 1933. 7. Sonntag nach Pfingsten. Pfarrkirche Dülmen: Morgens 6 Uhr erste hl. Messe, 6,45 Uhr zweite heil. Messe mit mit gemeinschaftlicher heil. Kommunion der Mütter und Frauen, 7,45 Uhr Sodalitätsmesse, 8,45 Uhr Kindermesse, 9,45 Uhr Hochamt mit Predigt, 11,15 Uhr letzte heil. Messe. Nachmittags 2,30 Uhr Andacht für die Kinder, 3,15 Uhr Versammlung des Dritten Ordens.— Abends 6 Uhr Volksandacht. Den Wochendienst hat Herr Kaplan Krasbutter, Dechanei, Münsterstraße 35, Fernruf 236. Hausdülmen: Morgens 7,30 Uhr heilige Messe mit gemeinschaftlicher heil. Kommunion der Kinder, 9.30 Uhr heil. Messe mit Predigt.— Nachmittags 2,30 Uhr Andacht. Merfeld: Morgens 6 Uhr Beichtgelegenheit, 7 Uhr erste heil. Messe, 10 Uhr heil. Messe bezw. Hochamt mit Predigt.— Nachmittags 3 Uhr Andacht. Visbeck: Morgens 6 Uhr Frühmesse, 9 Uhr zweite hl. Messe mit Predigt.— Nachmittags 2,30 Uhr Andacht — An den Wochentagen heil. Messe um 6,30 Uhr. Carthaus: Morgens 7 Uhr Frühmesse, 9,30 Uhr Amt mit Predigt.— Nachmittags 3.30 Uhr Beginn der Cäcilienchorgesänge, verbunden mit kurzer Muttergottes=Andacht. Buldern: Gemeinschaftliche heil. Kommunion des Frauen= und Müttervereins.— Morgens 7 Uhr erste hl Messe mit Volksgesang(Pastor), 8,15 Uhr stille hl. Messe, 10 Uhr Hochamt mit Predigt.—- Nachmittags 3 Uhr Andacht. Hiddingsel: Morgens 7 Uhr Frühmesse, 10 UhHochamt mit Predigt.— Nachmittags 3 Uhr Andacht Rorup: Gemeinschaftliche heil. Kommunion der Frauen und Mütter.— Morgens 7 Uhr Frühmesse, 9.30 Uhr Hochamt mit Predigt.— Wegen des BezirksCäcilientages fällt hier die Nachmittagsandacht ausFliegerlager Borkenberge. Morgens 8,15 Uhr hl. Messe. Vorher ist stets Gelegenheit zur hl. Beichte. Evangelische Kirchengemeinde Dülmen. Nachmittags 3 Uhr Gottesdienst.— Abends 7,30 Uhr Bibelstunde im Blaukreuz=Verein. Geschäftliches. Auch mit Magermilch oder halb Milch, halb Wasser schmeckt Kaba ganz ausgezeichnet. Dieses Getränk ist nach einem alten Pflanzenrezept neuzeitlicher Ernährungslehre vervollkommnet. Auch für Rekonvaleszenten und Kinder ist Kaba sehr bekömmlich. Kaba führt in schmackhaftester Form dem Körper wertvolle Aufbaustoffe zu, wirkt niemals stopfend, ist stets gebrauchsfertig. erfordert keinen Zucker und hilft sparen. Vereins=Anzeigen (Ermäßigter Preis unter dieser Rubrik nur 30 Pfg. pro Zeile. Es können nur Mitteilungen veröffentlicht werden, die ausschließl. für die Mitglieder des Vereins und nicht für die breitere Oeffentlichkeit bestimmt sind.) Dülmen: Borromäusverein. Die Vereinsgaben sind eingetroffen. Die Mitglieder werden gebeten, dieselben am Sonntag von der Bücherei abzuholen. Kath Knappenverein„St. Barbara“. Am Sonntag nachmittag 2 Uhr Glaubenswallfahrt von Haltern zum Annaberg. Abfahrt ab Dülmen mit dem Zuge 12,54 Uhr. XE unübertroffen bei Rheuma Gicht Kopfschmerzen Ischias.Hexenschuß. Erkältungskrankheiten. Stark harnsäurelösend.bakterientötendl Absolutunschadlich! Ein Versuch überzeugt! Bauplätze! Ich habe mehrere Gärten, für Bauplätze sehr geeignet, unterhändig zu verkaufen. Interessenten wollen sich gefl. bei mir melden. Dülmen. den 21. Juli 1933. Johannes Bockholt beeid. Auktionator Inserieren bringt Gewinn! KABBA bester Plantagentrank Pakete zu A Zu haben bei: Josef Wieneke Kolonialwaren und Feinkost Telefon 574 Tüchtiges Personal finden Sie erfahrungsgemäß immer durch ein kleines Inserat in der „Dülmener Zeitung“ Telefon 578. Auch unsere Landagenturen nehmen Anzeigen an. Braune Damenmit Inhalt gesunden. Näh. Expedit. 2-Zimmerund Küche von Ehepaar mit Kind(vier Jahre) zu sofort od. später gesucht. Off. unt. G. G. 8 an die Dülmener Zig. Jhie Thotoarbeiten werden schnell u.saub. entwickelt u. kopiert im Photogeschäft Karl Timpte Adolf-Hitler-Str. 51 Telefon 191 a Heinr. Zumbusch Fahrrauhandlung rienheller Rheinbrohl a./ Rhein ücht Vertreter für den Vertrieb seines vorzüglichen Mineralwassers gegen feste Rechnung. Die Verlobung meiner Tochter LISELOTTE mit Herrn Medizinalrat Dr. KARL. ANTON LEWING gebe ich bekannt. Frau Ella Aussel geb. Simon VilIIeh-Bonn. Juli 1933. Haus Adelheld Statt Karten! Meine Verlobung mit Fräuteln LISELOTTE AUSSEL, Tochter des verstorbenen Sominar-Direktors Herrn Theodor Aussel und seiner Gemahlin Frau Ella geb. Simon beehre Ich mich anzuzeigen. Dr. Karl Anton Lewing Pröm(Eifel), Juli 1933, Kriegerverein Dülmen Am Sonntag, den 23. Juli, vormittags 11 Uhr außerordentliche General=Versammlung im Vereinslokal. Der Vorstand. „Fliegerhorst" Borkenberge Aus Anlaß des großen VergleichsFliegens am Sonntag, 23. Juli, Tanz im Freien! Hierzu ladet freundlichst ein Gaststätte„Fliegerhorft“. „Nieströter“ Schützen=Verein Schützenfest am Sonntag, den 23. Juli 1933. Samstag abend 8 Uhr: Antreten am Merfelder Hof. Zapfenstreich auf der Bleiche, Abmarsch zum Festzelt. Sonntag morgen 6 Uhr: Wecken. Sonntag mittag 12,45 Uhr: Antreten auf der Bleiche zum Festzug 2,30 Uhr: Königsschießen, Damenschießen, Kinderbelustigung. 8.30 Uhr: Wander-Karten vom Münsterland, Sauerland, Beraischen Land, von Rhein und Mosel. Auto-Karten lro-, Ravenstein, BZ- und Conti-Karten der näheren und weiteren Umgebung sowie des benachbarten Auslandes. J. Horstmann'’sche Buchhandlung Festball Der Vorstand. Für gute Speisen und Getränke ist bestens gesorgt. Der Festwirt. Preisausschreiben der Miva (Missions-Verkehrs-Arbeitsgemeinschoft E.V.) Bedingungen werden zugeschickt nach Einsendung von doppeltem Briesporto en Fliegerpeler Paul Schulle MIVA, Aschen, Stephanstraße 35 Jeder erhäll etwas. Besondere Preise sind: Koslenlose Ausbildung elsFlugzeug., Auto., Boolsführer, Freisloge. Walfen u. Schmuc ausübersee, Freimarken, Bücher usw. Kochschinken im Schnitt ¼ Pfd. 0.28 3 Schwartemagen.. ¼ Pfd. 0.18 Konsum-Sülze Pfd. 0.32 Schweinekopf in Gelee Pfd. 0.50 Rotwurs. Pfd. 0.60 Gemüse-Kochwurst Pfd. 0.68 Bierwurst. bek. Qualität, Pfd. 0.72 Plockwurst. schnittfest Pfd. 0.98 lur Herstellung des bekannten„Recklinghäuser Aufgesetzten“ Athoffs Allen„Silber“ 363. Althoffs Alten„Gold“ 38° Kalbsbraten la. Pfd 0.48 Wochenendkonserven verschiedene Sorten, Dose 0.00 Oelsardinen,D. 1.75,0.50,0.35. 0.15 Hering- u. Fleischsalat ¼ Pf. 0.18 Fettheringe i. Tom., D. 0.35. 0.25 Matjesheringe. 3 Stück 0.25 Ochsenmaulsalat, brutto 1 P:. 0.50 Edellachs im Schnitt, ½ Pfa. 0.50 Molkereibutter, frisch. Pid. 1.25 Burma-Vollreis.... Pfd. 0.12 Bassein-Vollreis... Pfd. 0.16 Siam Patna-Vollreis.. Pfd. 0.18 Moulmain-Vollreis.. Pfd. 0.20 Puddingpulver. lose.-PId. 0.32 Grießschnittnudeln.. Pfd. 0.32 Rote Grüte. lose... Pfd. 0.60 Dosenmilch. Goldi.. Dose 0.40, 0.20 Bohnenkaffee Pfd. 2.60, 2.20 2.— Weizenauszugmehl 5-Pf.-B. 1.— Sultaninen, o. Stein.. Pfd. 0.32 Backpflaumen..... Pfd. 0.30 Mischobst....... Pfd. 0.35 Aprikosen....... Pfd. 0.40 Gem. Rhein. Kraut. Pfd. 0.34 Vierfrucht-Marmelade, Pfd. 0.35 Pflaumenmus..... Pfd. 0.38 Apfel-Himbeer-Gelee Pfd. 0.50 Erdbeer-Konfitüre Pfd. 0.50 Apfelmus... 2-Pfd.-Dose 0.48 Pflaumen... 2-Pfd.-Dose 0.50 Erdbeeren... 2-Pfd.-Dose 0.95 Vita-Reis...... Paket 0.10 Saure Drops... 3 Rollen 0.10 Pfefferminz-Drops. 3 Rollen 0.10 Eiswaffeln.... 3 Pakete 0.25 Bonbons, gemischt. ½ Pfd. 0.25 Kakao, stark entölt. ½ Pfd. 0.25 Handelsklasseneier vollfr., Stück O.11, 0.10, 0.09 Für die Einmachzeit: langengur Johannisbeeren, rot.. Pfd. 0.20 Johannisbeeren,schwarz Pfd. 0.20 Bananen Pfd. 0.25 Citronen.... 10 Stôck 0.28 Horneb. Kopfsalat, groß, St. 0.08 Kartoffeln. rheinische. Ctr. 2.80 Pergamentpapier Rolle O.10. 0.05 Einmachhaut..... Rolle 0.25 Einmachgewürz... Paket 0.10 Vanillestangen.. 4 Stück 0.25 Kräuteressig. ca. 1 Ltr. o. Fl. 0.25 Kristallzucker..... Pfd. 0.36 Raffinade, groo.... Pfd. 0.38 Viktoriazucker.... Pfd. 0.38 Hut- oder Plattenzucker. Pfd. 0.45 Weinessig. ca. 1 Liter o. Fl. 0.45 Opekta, trocken und flüssig, in allen Grötzen vorrätig. Schweineköpie.... Pfd. 0.25 Kalbsbrust...... Pfd. 0.58 Suppenfleisch..... Pfd. 0.58 Gehacktes, halb u. halb. Pfd. 0.58 la Schmorbraten... Pfd. 0.63 Speck, frisch, durchw.,. Pfd. 0.63 Flomen m.Speck durchgedr. P. 0.68 Frankfurter Apfelwein .......... Liter Laubenheimer... 1 Ltr. 0.75 Frankw. Stahlbühl. 1 Ltr. 0.85 Wermutwein.... 1 Ltr. 0.65 Tarragona......1 Ltr. 0.88 Liköre, sort., ¼ Fl. 2.65, ½ Fl. 1.50 Doppelkorn,38%, ca. 1Lt.o.Fl. 2.80 Ertrischungs-Getränke Theodorus-Brunnen Fl. o. Gl. 0.13 Herva a. Mate,.. Fl. o. Gl. 0.15 Jafforange Fl. o. Gl. 0.20 Apfel-Schlör 1Ltr. o. Fl. 0.95 Citronenmost.... 1 Ltr. 1.20 Himbeersaft 1 Ltr. 1.35 Kirsch- u. Erdbeersaft 1 Ltr. 1.50 RECRLINGHAUSE Beilage Samstag, den 22. Juli 1933. 200 Aus Westdeutschland. Kanalwege als Grünanlagen. Herne, 20. Juli. Die zuständigen Stellen im Ruhrgebiet sind an die Wasserbauverwaltung herangetreten mit dem Ersuchen, die Ufer des Rhein=Herne-Kanals zu bepflanzen und so dieses Gelände, das jetzt nur kümmerlich mit Gras bewachsen ist, für den Vogelschutz, die Bienenzucht und den Holzgewinn nutzbar zu machen. Bei diesen Besprechungen, die bis jetzt noch zu keinem positiven Ergebnis geführt haben, teilte die Wasserbauverwaltung mit, daß sie beabsichtige, dem Kanal entlang in seiner ganzen Länge einen großen Grünweg anzulegen, der von der erholungsuchenden Bevölkerung seit langem gefordert wird. Ein„verhungernder" Wald. Gelsenkirchen=Buer, 20. Juli. Bei Naturfreunden ist die sogenannte Löchterheide zwischen Buer und Westerholt wegen ihres prächtigen Baumbestandes bekannt und beliebt. Besonders der efayrdet erscheint. Nach dem Urteil der Forstleute at der Boden nur für die Hälfte der Bäume die dort wachsen, Nahrung. Die Bäume„verhundern“, wenn nicht rechtzeitig eingegriffen wird. Die viel zu kleinen Kronen dieser Buchen zeigen Zurückbleiben im Wachstum. Es ist also nach Ansicht der Fachleute notwendig, daß die Hälfte des Baumbestandes beseitigt wird. Für die Freunde der Löchterheide ist diese Nachricht überaus schmerzlich. Walter Münstermann zu Grabe getragen. Gelsenkirchen, 21. Juli. Fealag wunde der filhere Perleger der Heilerkirchener Zeitung“, Walter Münstermann, unter großer Anteilnahme aller Kreise und Schichten der Gelenkirchener Bevölkerung zu Grabe getragen. In der Propsteikirche wurde ein feierliches Totenamt bei zahlreicher Beteiligung von Vikar Kampschulte unter Assistenz zweier Vikare zelebriert. Im Trauerzuge sah man das gesamte Personal der Firma Münstermann sowie viele Vereinsabordnungen und zahlreiche Vertreter von Behörden und Berufsvereinigungen. Von der Stadtverwaltung Gelsenkirchen war Bürgermeister Dr. Schumacher anwesend. Vom Augustinusverein zur Pfege der katholischen Presse waren zahlreiche Vorstandsmitglieder, u. a. Vorsitzender Verleger Klagges-Bochum, Vorsitzender der Verlegervereinigung und Verleger Robert BachemKöln, Generalsekretär Franz Weber sowie viele Mitglieder von Nah und Fern erschienen. Ebenso brachte der Rheinisch=Westfälische Zeitungsverlegerverein, der u. a. durch seinen 2. Vorsitzenden Verleger Lambert Lensing=Dortmund und seinen 3. Vorsitzenden Dr. Bertenburg vertreten war, seine Anteilnahme zum Ausdruck. Unter den Freunden des Dahingeschiedenen erblickte man manchen alten Gelsenkirchener, dem mit dem Toten liebe Erinnerungen dahingingen. Auch die Fülle der Kränze brachte die Liebe und Verehrung zum usdruck, der sich Walter Münstermann überall erfreute. Ein ergreifender Augenblick war es als vor dem Geschäftshaus der Zug eine Weile anhielt. Die Straßen waren von dichten Menschenreihen umsäumt. Am Grabe nahm. Vikar Dr. Heuel die feierliche Einsegnung vor. 1376 leerstehende Wohnungen in Duisburg. Duisburg, 21. Juli. Die Volks=, Berufs= und Betriebszählung hat ergeben, daß im Stadtgebiet Duisburg=Hamborn 1376 Wohnungen leerstehen. Davon sind 359 Dreizimmerwohnungen, 353 Vierzimmerwohnungen, 251 Zweizimmerwohnungen, 134 Fünfzimmerwohnungen, 94 Sechszimmerwohnungen, 72 Einzimmerwohnungen, 54 Siebenzimmerwohnungen, 25 Achtzimmerwohnungen, 16 Neunzimmerwohnungen. Im Schlafen überfahren und getötet. Düsseldorf, 21. Juli. Nachts wurde ein Arbeiter auf der Rheinwiese beim Abtransport eines Lastwagens überfahren. Er hatte sich zum Schlafen unter einen Packwagen gelegt. Beim Abtransport des Packwagens wurde er überfahren, wobei ihm der Brustkorb eingedrückt wurde. Der hinzugerufene Arzt konnte nur noch den Tod feststellen. Ein„Museum Großes Sauptquartier.“ TU Bad Kreuznach, 21. Juli. Eine Gedenkstätte besonderer Art eröffnet am kommenden Montag ihre Pforten. Zur Erinnerung an die Tage, während der sich im Weltkriege die Oberste Heeresleitung in Bad Kreuznach befand, hat man in eifriger und mühevoller Kleinarbeit eine sehenswerte Sammlung zusammengetragen, die besonders der verdienstvollen Tätigkeit des Generalfeldmarschalls von Hindenburg und seines Stabes gewidmet ist. Die Oberste Heeresleitung war vom 17. Feburar 1917 bis 7. März 1918 in Kreuznach im Hauptgebäude des sogenannten Oranienhofes untergebracht. In einem Nebengebäude wird jetzt das „Museum Großes Hauptquartier“ eröffnet. Das Material, das man hier zusammengetragen hat, ist sorgfältig auf die 13 Monate beschränkt, in denen die Oberste Heeresleitung die verschiedenen Operationen des deutschen Heeres von Deutschland aus lenkte. Zahlungseinstellung im Sannoverschen Zeitungsgewerbe. )( Hannover, 21. Juli. Die Dr. Walther=Jänecke=Kommanditgesellschaft, Hannover, hat, wie die K. Z. schreibt, am 20. Juli die Zahlungen eingestellt, um im Wege des freien Vergleichsverfahrens eine Einigung mit den Gläuigern zu erzielen. Die Firma will in kürzester Frist einen Vergleichsvorschlag unterbreiten, die insbesondere die Interessen der kleinen Gläubiger berücksichtigt. Die Verlagsgeschäfte des„Hannoverschen Kuriers“, der früher im Verlag der D. Walther=Jänecke==Kommanditgesellschaft erschien, sind bereits seit Mitte vorigen Monats von der Hannoverschen Kurier=Verlags=GmbH. übernommen worden und werden weitergeführt. Essen, 22. Juli. Ministerbesuch auf der Ausstellung. Am Sonntag wird Reichsminister Dr. Frick mit Reichsstatthalter Franz Ritter von Epp in Begleitung offizieller Vertreter der Regierung Italiens die Ausstellung besuchen. Vormittags wie Nachmtitags finden von der SA=Kapelle Wintziger die so beliebt gewordenen Konzerte im Freien statt. Das Ausstellungskino ist an jedem Tage von 15 bis 19 Uhr bei unentgeltlichem Eintritt offen und bringt neben für die Fachwelt bestimmten Filmen auch sehr schöne Unterhaltungs= und Lehrfilme. Krefeld, 21. Juli. Anstößiges Plakat. Die Polizeipressestelle berichtet: Neuerdings ist an Krefelder Plakatsäulen eine Reklamedarstellung für„Leokreme“ erschienen, die bei den weitesten Kreisen der Bevölkerung wegen ihrer Anstößigkeit berechtigte Ablehnung gefunden hat. Es ist seitens der Polizei dafür gesorgt worden, daß diese Plakate alsbald unschädlich gemacht werden Inzwischen liegt folgende Meldung aus Köln vor: Der Oberprälident der Rheinprovinz hat telegrafisch die Entfernung des Reklameplakates der Leowerke in Dresden von den hiesigen Anschlagsäulen angeordpet. Es handelt sich um das Plakat, das ein liegendes Mädchen im Badeanzug, Kopf nach unten und Beine nach oben ausgestreckt, darstellt. Verdoppelung der kaufmännischen Lehrstellenvermittlung. VDZ. Berlin, 20. Juli. In den letzten Jahren hatten die Schwierigkeiten der Lehrstellenvermittlung sich bereits zu einem ernsten Problem der Berufsausbildung zugespitzt. Der geringe Personalbedarf und die Unsicherheit der geschäftlichen Entwicklung schränkten den Lehrlingsbedarf sehr erheblich ein. Auch hierin ist jetzt ein merklicher Aufschwung festzustellen. Wie das VDZ=Büro meldet, hat beispielsweise die Stellenvermittlung des Deutschen Handlungsgehilfenverbandes in der Zeit vom Juli 1932 bis einschließlich Juni 1933 3795 Lehrstellen vermittelt gegen nur 1974 im Vorjahr, das bedeutet eine Zunahme um 92 Prozent. Das Ergebnis muß als sehr gut bezeichnet werden, zumal auch 122 Prozent mehr Besetzungsaufträge durch Arbeitgeber erteilt worden sind. Allerdings ist auch die Zahl der Lehrstellenbewerber gegenüber dem Vorjahre um 46 Prozent gestiegen. Wie Graf Mirbach ermordet wurde. Das Buch des englischen Diplomaten Lockhart „Vom Wirbel erfaßt“, das soeben erscheint, ist insofern von besonderer Aktualität, als es den Bericht eines Augenzeugen über die großen Umwälzungen in Rußland vom Jahre 1917 bis zum Abschluß der Revolution darstellt. Lockhart war auch unmittelbarer Zeuge der Ermordung des deutschen Botschafters, des Grafen Mirbach, der bekanntlich gleich nach dem Frieden von Brest=Litowsk sein dornenreiches Amt in Rußland antrat. Der Engländer schildert die dramatischen Begleitumstände unter anderem folgendermaßen: Es tobte der Kampf zwischen den linken Sozialrevolutionären und den Bolschewiken über die Frage der Deutschlandpolitik. Die Sozialrevolutionären nannten die Bolschewiken, die unter dem Zwang der Verhältnisse für den Frieden von Brest=Litowsk waren, die„MirbachLakaien“. Auf dem Kongreß in der Moskauer Oper prallten die Gegensätze aufeinander. Nach Lenin sprach Kamkow.„Aus der Diktatur des Proletariats,“ schreit er in die Diplomatenloge hinein,„ist eine Diktatur MirWegen Bilanzverschleierung verurteilt. Wuppertal, 20. Juli. Am 11. Juli begann vor der großen Strafkammer in Wuppertal ein Prozeß gegen den früheren Generaldirektor des insolventen Siegen=Solinger=Gußstahl=Aktienvereins, Dr. Erich Theusner und den früheren Direktor der Gesellschaft, Becker. Die Anklage warf dem jetzt 55jährigen Generaldirektor Bilanzfälschung und=verscheierung vor. Direktor Becker soll das rechtswidrige Verhalten des Generaldirektors aktiv unterstützt haben. Dr. Theusner wies die gegen ihn erhobenen Anschuldigungen urück. Durch seine Tätigkeit sei das bereits bei Beginn einer Tätigkeit kurz vor Kriegsausbruch finanziell sehr chlecht gestellte Unternehmen in einen leistungsfähigen Zustand versetzt worden. Noch 1932 sei nach seiner Auffassung bei ausreichendem Entgegenkommen der Banken eine Sanierung möglich gewesen. Als Beweis dafür, daß er nie eigennützig gehandelt habe, sei die Tatsache zu werten, daß er der einzige Gehaltsgläubiger der Gesellschaft geblieben sei, trotzdem ihm sicher Geldbeschaffungsmöglichkeiten zur Verfügung gestanden hätten. Auch das ihm vorgeworfene unkorrekte Verhalten bei der Verwendung von 3.3 Millionen Reichsmark Vorratsaktien sei im Einvernehmen mit dem Aufsichtsrat erfolgt. Mittwoch abend wurde vor der großen Strafkammer das Urteil gefallt. Theusner wurde wegen fortgesetzter Verstöße gegen Paragraph 314 HGB. zu 5000 Mark Geldstrafe oder zu je einem Tag Gefängnis für je 50 Mark Geldstrafe verurteilt. Der Angeklagte Becker wurde freigesprochen. Das Gericht ist damit über den Antrag des Staatsanwalts hinausgegangen, der gegen Dr. Theusner eine Strafe von 3000 Mark und gegen Direktor Dr. Becker 200 Mark Geldstrafe beantragt hatte. In der Begründung des Urteils machte der Vorsitzende der Großen Strafkammer geltend, das HeymannGeschäft sei als ein Scheingeschäft zu betrachten und die Verbuchung des aus diesem Geschäft erzielten Buchgewinns von 367 000 Mark unter Debitoren sei eine Bilanzfälschung. Eine glatte Bilanzfälschung sei auch in der Art der Verbuchung des Gewinnes aus dem Verkauf einiger Akten zu erblicken, die aus dem Schaffgott=Geschäft stammen. Daß die Verluste in den Bilanzen von 1926, 1928 und 1929 nicht eindeutig und klar angewiesen worden seien, bedeute eine Bilanzverschleierung. Theusner müsse genau gewußt haben, was geschehen sei. Er habe auch die Rückverbuchung des Erlöses aus dem Schaffgott=Geschäft aus dem Jahre 1927 in das Jahr 1926 veranlaßt. In den übrigen Punkten der Anklage hat das Gericht keine strafbaren Handlungen gesehen. Das Vergehen Theusners wird als fortgesetzte Handlung betrachtet, für die er voll verantwortlich sei. Da er aver nicht aus ehrenrührigen Beweggründen gehandelt habe, genüge eine Geldstrafe. Die Freisprechung des Angeklagten Dr. Becker begründet das Gericht damit, daß er erst 1926 in den Betrieb gekommen sei, das Heymann=Geschäft nicht genau habe kennen können und die angefochtenen Bilanzbuchungen auf Anordnung des Chefs sowie des Aufsichtsrats vorgenommen habe. Wegen der Mitwirkung bei der Verbuchung des Schaffgott=Geschäfts sei das Verfahren gegen Becker erst Anfang 1933 eingeleitet worden und deshalb die strafbare Handlung verjährt. bachs geworden.“ Die Sozialrevolutionären und recken die Fäuste gegen Mirbach und segen auf Begleiter. Der Saal dröhnt vor Rusen„NiedeMutschen bach!"„Die deutschen Schlächter hinaus!"„We MirHenkerstrick von Brest!“ Der Kongreß war auf dem Am Samstag nachmittag um 3,45 Uhr fuhr da Auto mit zwei Insassen vor der deutschen Botschaf Eine Abteilung bolschewistischer Truppen bewachtGebäude, aber die beiden Männer erhielten auf ihrer Passierscheine, die von Alepandrowitsch selbst untel zeichnet waren, ohne weiteres Einlaß. Ein gewisser Bljumkin spielte die Hauptrolle in der Tragödie. Da er selber Beamter der Tscheka war, ließ ihn der Botschaftsrat Riezler sofort vor. Er erklärte, es sei ein Attentat auf den deutschen Botschafter geplant. Bljumkins Stellung und der Ernst der Mitteilung veranlaßten Dr. Riezler, ihn zu Mirbach zu führen. Auf die Frage des Grafen, wie das Attentat vor sich gehen solle, zog Bljumkin seinen Browning aus der Tasche, rief„So!“ und entlud die Waffe auf sein Opfer. Dann sprang er durch ein offenes Fenster, warf eine Handgranate hinter sich und entkam... Vorübergehend hatten die Sozialrevolutionären die Macht zu dieser Zeit an sich gerissen, wurden aber schnell von den Bolschewiken unter Lenins Führung zusammengeschlagen. So schnell der Putsch aufgeflackert war, so schnell war er auch beendet. Aber als Opfer hatte er das Leben des Grafen Mirbach gefordert. Das Ende eines krootischen Bonditen. Agram, 18. Juli. Vor einigen Tagen wurde in erbittertem Feuerkampf und nach verzweifelter Gegenwehr des Verfolgten, der gefürchtete Bandit Josip Schirman am Donau=Ufer von Gendarmen erschossen. Mit diesem Mann ist einer der verwegensten Schwerverbrecher Jugoslawiens der rächenden Justiz zum Opfer gefallen, und die kroatische Vevölkerung in der Gegend der Gemeinden Dugovac und Kovin an der Donau, deren Schrecken er seit längerer Zeit war, kann erleichtert aufatmen. Mit diesem Manne endet die Banditen=Laufbahn eines Verbrechers, der noch vor einigen Wochen durch unerhörte Rücksichtslosigkeit und Kühnheit bewies, daß er vor nichts zurückschreckte. Zweimal ist Schirman gewaltsam aus dem Gefängnis ausgebrochen. Zuletzt befand er sich in dem kroatischen Ort Pozarevac in Haft; auch hier gelang es ihm, am 6. des Monats mit Hilfe einiger anderer gefangener Verbrecher zu fliehen. Mit drei Komplizen überfiel Schirman den Gefängnisaufseher und einige Beamte, machte sie unschädlich und entkam in die Wälder, nachdem man die Uniformen und die Waffen der Beamten an sich genommen hatte. Nun setzte eine energische Verfolgung ein, da der Bandit bei einem früheren Aushruchsversuch bereits das Leben eines Gendarmen auf dem Gewissen hatte. Höchst dramatisch gestaltete sich der Endkampf zwischen den Verfolgern und den Banditen; auch die Bevölkerung beteiligte sich daran, die Spuren der Bande ausfindig zu machen. Und so gelang es dem Fährmann der DonauFähre bei Dugovac in dem Mann, der am vergangenen Sonntag mit beispielloser Frechheit die Fähre benutzte, den gefürchteten Führer der Bande, Josip Schirmann, wieder zu erkennen und die Gendarmerie zu benachrichtigen. Die vier Gendarmen, die sofort die Verfolgung aufnahmen, hatten einen harten Stand, da die Verbrecher sich aus ihren Schlupfwinkeln in den Wäldern kaltblütig und rücksichtslos wehrten. In dem Feuergefecht, das sich schließlich entwickelte, wurde einer der Gendarmen schwer verwundet; nachdem die übrigen drei Beamten etwa 40 Schuß abgegeben hatten, brach Schirman endlich getroffen zusammen. Noch aber war seine Energie nicht gebrochen. Mit eiserner Zähigkeit schleppte er sich bis zum DonauUfer und sprang in den Fluß, um seinen Angreifern schwimmend zu entkommen. Hier aber verließen ihn die Kräfte und er ging unter. Die Gendarmen konnten später nur noch seine Leiche bergen, die nach Neusatz gebracht wurde. Wie sich herausstellte, hatte Schirman von den 30 Patronen, die man bei ihm vorfand, die Spitzen abgefeilt und auf diese Weise seine Munition in Dum=DumGeschosse verwandelt... Das ist das Ende einer höchst romantischen und abenteuerlichen Banditen=Laufbahn; in einer Zeit, da das Verbrechertum sich mehr und mehr die Errungenschaften der Zivilisation zu eigen macht und in der Maske des Gentleman auf Raub geht, mutet das Leben und Wirken Josip Schirmans wie eine höchst altmodische Räubergeschichte an.... Vier Insassen eines griechischen Klosters ermordet aufgefunden. :: Athen, 18. Juli. Man fand im Kloster von Dourachanis in der Nähe von Janina vier Insassen des Klosters ermordet auf. Man vermutet, daß sich Diebe in das Kloster eingeschlichen hatten, überrascht wurden und von ihren Schußwaffen Gebrauch machten. Wilhelm Schöllhammer Roman von Maria Renée Daumas Copyright by Karl Köhler& Co. Berlin-Zehlendort 24)(Nachdruck verboten.) „Lieben Sie Blumen, Karoline?“ „Wie sollte ich nicht,“ fragte sie und versuchte zu lächeln,„ich war von je eine große Blumenfreundin.“ Sie redete, um den Moment hinauszuzögern, wo sie vor Hermann stehen würde. Ihr Verlobter sagte nur„So soll es Ihnen nie daran (ehlen; jetzt aber bringe ich Ihnen meinen Sohn,“... und wandte sich an Hermann, der bis jetzt mit dem Ludewigschen Ehepaar gesprochen hatte, um dem Vater zunächst eine Begrüßung mit Karoline zu ermöglichen. „Willst du nicht Fräulein Ludewig begrüßen, Hermann?“ Nun standen sie voreinander. Sie reichten sich nicht die Hand, aber Wilhelm Schöllhammer sah auf seinen Sohn, und da entdeckte er, daß dessen Gesicht genau so weiß war wie das des Mädchens, daß beide einander mit einem raschen und gar seltsamen Blicke ansahen und dann wie auf Befehl voneinander fortschauten. Gesprochen hatte keines ein Wort. Schöllhammer gab sich einen Ruck, blitzartig war eine Vermutung in ihm aufgestiegen; er runzelte die Stirn. „Ich glaubte, Ihr kennt einander,“ sagte er, und seine Stimme klang rauh und belegt. „Allerdings, wir sahen uns bereits flüchtig,“ sagte Hermann und suchte Kaorline damit zu Hilfe zu kommen, die aussah, als wollte sie jeden Augenblick ohnmächtig werden. Aber sie biß tapfer die Zähne zusammen. Nur jetzt niemanden in ihr Inneres schauen lassen! „Gewiß wir kennen uns. Herr Schöllhammer war ja schon bei uns im Kontor,“ und sie reichte Hermann eine eiskalte Hand die dieser flüchtig faßte und rasch wieder loslies. Wilhelm Schöllhammer hatte das alles schweigend beobachtet, und als Frau Ludewig jetzt die Herren bat, am Tische Platz zu nehmen, ergriff er plötzlich mit herrischer Gebärde, so als nähme er erneut Besitz von ihr, Karolines Hand und zog sie fest durch seinen Arm. „Kommen Sie, Herr Schöllhammer!“ sagte Frau Ludewig zu Hermann, der den beiden nachstarrte, und zog ihn an den Tisch. Wilhelm Schöllhammer aber drehte sich plötzlich um und sah den verlorenen Blick des Sohnes. Er nickte ein paar Mal mit dem Kopfe, glaubte seine Vermutung von vorhin irgendwie bestätigt, ließ es sich aber nicht anmerken. Im Gegenteil, als er jetzt mit den anderen am Tische saß, ging er mehr aus sich heraus, als es seine strenge, verschlossene Art sonst zuließ. Er war gesprächig, wie ihn Hermann selten gesehen hatte. Er lächelte sogar wieder ein paarmal, wenn er mit seiner Braut sprach. Auch Hermann suchte er ins Gespräch zu ziehen, aber der junge Mann blieb schweigsam und in sich gekehrt. Mochten ihn die Ludewigs und auch Karoline für dumm halten.... er würde dieses gastliche Haus hier so wenig wie möglich betreten. Zu einem ständigen Verkehr konnte ihn der Vater schließlich nicht zwingen. Nachdem man eine Weile zusammen gesessen hatte, sagte Schöllhammer, daß er noch ein paar geschäftliche Worte mit Herrn Baumeister reden wolle. Er habe die Belege, die er ihm gesandt hatte, geprüft und wolle ihm dann in den nächsten Tagen seine Vorschläge unterbreiten. Für heute habe er nur einige Dringlichkeiten. „Oh, dann ist's wohl das Beste, die Herren bleiben hier,“ sagte Frau Ludewig,„und wir anderen gehen solange in den Wintergarten.“ Der Wintergarten war nämlich Frau Ludewigs Steckenpferd. Sie erhob sich, und die beiden jungen Leute folgten nur zögernd ihrem Beispiel. „Vielleicht werde ich bei den geschäftlichen Besprechungen gebraucht, da ich ja von allem Bescheid weiß,“ sagte Karoline. Ein bittender Blick traf den Vater. Sie suchte wie die Ertrinkende nach dem Strohhalm, sich zu retten. Nur jetzt nicht mit Hermann allein sein! Wilhelm Schöllhammer betrachtete sie aufmerksam, dann sagte er: „Nein, danke, Karoline! Ich möchte das mit Ihrem Vater allein abmachen. Mein Sohn wird sich ein Vergnügen daraus machen, Ihnen Gesellschaft zu leisten. Da Sie sich bis jetzt so wenig kannten, ist es gut, wenn Sie näher miteinander bekannt werden, zumal Sie ja künftig Hausgenossen sein sollen.“ Wie immer, fügten sich alle dem Wunsche Schöllhammers, und Frau Ludewig sagte:„Ja, das ist auch ganz meine Ansicht.“ Während nun die beiden älteren Herren über Daten und Zahlen sprachen, über Verkäufe und Liegenschaften, traten die drei anderen in den Wintergarten. Karoline und Hermann waren zunächst schweigsam, desto mehr sprach Frau Ludewig. Sie machte Hermann auf allerlei Seltenheiten unter den Blattgewächsen und Palmen aufmerksam und suchte sein Interesse für sie zu erregen. Er gab sich Mühe, ihr zu folgen, aber er blieb trotzdem recht einsilbig, denn er fühlte beständig die Nähe des geliebten Mädchens und mußte alle Kraft und Energie anwenden, nicht zu ihr hinzusehen und sich mit seinen Blicken vor der redseligen Frau hier zu verraten. Plötzlich entdeckte Frau Ludewig zu ihrem Entsetzen, daß die eine ihrer Zimmerlinoen vollständig trocken war, und eins der großen Blätter ziemlich schlaff nach unten hing und gelb zu werden begann. „Wie konnte das geschehen?“ fragte sie erschrocken. „Wo ist die Gießkanne... oh, da hat Rosa sie wieder in der Küche stehen lassen.“ Sie wandte sich zum Gehen. Karoline wollte ihr zuvorkommen:„Laß, Mama, ich werde sie holen!“ Doch Frau Ludewig wehrte ab. „Nein, nein, ich gehe selbst, ich habe sowieso noch einen Auftrag für Rosa.“ Rasch verließ sie den Wintergarten. Karoline und Hermann waren allein. Er wandte sich zu ihr hin, aller Stolz und alle guten Vorsätze waren vergessen. Er eilte auf sie zu, faßte ihre Hände und bedeckte sie mit Küssen. Sie ließ es einen Augenblick geschehen, dann entzog sie sich ihm sacht. „Lassen Sie das einen Abschied sein, Hermann,“ sagte sie leise. „Warum, Karoline?— Warum? So weit kann auch der Opfermut und die Opferwilligkeit einer Tochter nicht gehen. Sie schüttelte leicht den Kopf. „Ich habe mich in das Unabänderliche gefügt tun Sie es auch...“ Wieder faßte er stürmisch nach ihrer Hand.„Haben Sie denn gar kein Mitleid mit mir,— mit sich selbst?“ Sie ließ ihm ihre Rechte und richtete sich auf. „Verlangen Sie nichts Uebermenschliches von mir, Hermann, wenn... wenn Sie es gut mit mir meinen. Ich muß nun einmal für Sie gestorben sein... denn unklare Verhältnisse würden meine Lage noch mehr verschlimmern. Ich kann nicht in Lüge und Verstellung leben... ich werde Ihrem Vater eine treue Frau sein.“ Er ließ ihre Hand fallen. „Diese Worte machen Ihrem Herzen alle Ehre,“ sagte er bitter.„Für mich war immer nur das Verzichten ... wie ich es ertragen werde, weiß ich noch nicht...“ Ein Geräusch an der Tür ließ beide zusammenfahren. Wilhelm Schöllhammer betrat den Wintergarten. Er schien nichts von der Verlegenheit des Sohnes und der zitternden Erregung des Mädchens zu bemerken. „Unsere Besprechung ist zu Ende,“ sagte er.„Wir werden in diesen Tagen eine Konferenz mit mehreren Herren Ihrer Gläubiger haben,“ wandte er sich dann an Karoline.„Ihr Herr Vater wird alles Nötige dazu veranlassen... dann denke ich, wird bald alles geordnet sein... Wo ist Ihre Mutter?“ Da kam Frau Ludewig schon zurück. „Wir werden uns für heute verabschieden, Madame Ludewig,“ sagte er.„Hoffentlich wird Ihr Gatte bald soweit hergestellt sein, daß er seine Tätigkeit wieder aufnehmen kann. Dann wird sich auch sein Allgemeinbefinden bessern.“ Hermann sah seinen Vater mit einem erstaunten Seitenblick an. Seit wann kümmerte sich Wilhelm Schöllhammer um das Allgemeinbefinden anderer Leute. Sonderbar... höchst sonderbar! Man war wieder in das Zimmer zurückgekehrt, in dem der Baumeister saß und verabschiedete sich allerseits. Schöllhammer trat zu dem Mädchen. „Wir werden uns jetzt öfters sehen, bis wir unsere Verlobung öffentlich bekanntgeben, Karoline. Ich gedenke jetzt— zunächst in der Stadt zu bleiben, und hoffe, es ist Ihnen angenehm.“ „Gewiß, Herr Schöllhammer.“ Sie wurde wiederum rot. Da legte er den Arm um sie und küßte sie auf die Stirn. Er sah den Sohn nicht an, der ein wenig abseits von ihnen stand, aber fühlte seine Blicke.— Auf dem Nachhausewege waren die beiden Schöllhammers recht schweigsam. Der Sohn war versunken in seinen Herzenskummer, der sich noch vermehrt hatte, seit er das Mädchen, das er liebte. in seiner ganzen Schönheit und Anmut wiedergesehen hatte, umschattet von leiser Trauer... und der Vater war noch völlig verblüfft von der Entdeckung, die er da im Hause der Ludewigs gemacht hatte. Er sah den Sohn unauffällig von der Seite an. Ein schöner und stattlicher Mensch war er, das mußte er immer wieder feststellen! Wohl geeignet, die Augen eines Mädchens auf sich zu ziehen, ihr Herz rascher schlagen zu lassen. Und warum hatte er eigentlich nicht früher daran gedacht, daß auch Hermann dem weiblichen Geschlecht ein seinen Jahren angemessenes Interesse ent gegenbringen könnte.(Forts. folgt.) und Wirtschaft. Berliner Börse. X Berlin, 21. Juli. Vor der zweitägigen Börsenunterbrechung war das Geschäft zu Beginn des heutigen Verkehrs klein. Es fehlte an besonderen Anregungen; hinzu kam, daß der neue Kurssturz an den amerikanischen Effekten- und Warenmärkten doch eine psychologische Wirkung ausübte und das Publikum von Neuengagements zurückhielt. Die Realisationen der Spekulation hatten im allgemeinen aber doch erhebliche Kursrückgänge zur Folge. Lediglich einige Spezialpapiere wie Dessauer Gas und Schles.=Gas, Berliner Maschinen, Holzmann, Niederlausitzer Kohle, Hösch und Konti Gummi waren bis zu 2,5 bis 3 Proz. abgeschwächt. Bei letzteren spielten natürlich die rückläufigen Rostoffpreise eine gewisse Rolle. Die Altbesitzanleihe konnten 0,25 Proz. gewinnen, während die Neubesitzanleihe anfangs 30 Pfg niedriger notierte, später jedoch einen Teil dieses Verlustes wieder einholte. Im Zusammenhang mit der Anerkennung des Vorbehaltes für die Stahlvereinscoupons zogen die Bonds dieses Unternehmens um 0,75 Proz. an Die übrigen Industrieobligationen tendierten uneinheitlich. Von Auslandsrenten lagen Mexikaner im Zusammenhang mit dem Silberrückgang schwächer, auch Macedonier und Anatolier verloren bis zu 40 Pfg. Auch später war die Stimmung weiter freundlich, wobei Spezialbewegungen in Reichsbank, Siemens und einigen Montanwerten der Allgemeintendenz eine Stütze boten. Am Geldmarkt war die Situation heute wieder eher etwas leichter. Tagesgeld war mit 4,25 Proz. an der unteren Grenze zu haben. Auch in Privatdiskonten besteht nach wie vor einiges Angebot, das nicht immer voll Aufnahme findet. Vollar in Berlin 2,97 AN gegen 2,97 vorner(Paritat 4,198) an Dollar in London 4,64 Doll.„ 4,74„„ 4,866) Wr 2 Einschränkende Maßnahmen an den Getreidemärkten. X Chicago, 21. Juli. Der Handel mit Getreide in prompter Ware wurde durch Börsenbeschluß für heute untersagt. Auch der Handel auf Basis wöchentlicher Termingeschäfte wurde aufgehoben; die für heute abgeschlossenen derartigen Transaktionen sind für null und nichtig erklärt worden. Die übrigen amerikanischen Produktenbörsen werden voraussichtlich ähnliche Maßnahmen treffen. Belebte Möbel=Industrie. Nach den Feststellungen des Instituts für Konjunkturforschung sind die Möbelumsätze seit dem Tiefstand im Januar stärker als saisonüblich gestiegen. Die Beschäftigung der Möbelindustrie war im Mai dieses Jahres erstmalig wieder höher als im Vorjahr. Die Möbelpreise sind im April und Mai zum ersten Mal seit 1929 leicht gestiegen; im Juni blieben sie wieder unverändert. Mit Wirkung vom 15. Juli hat die Deutsche Kleinmöbelkonvention eine Preiserhöhung von 5 Proz. beschlossen. Unter den einzelnen Zweigen hat sich die Industrie der Zusammenbruch der amerikanischen Ueberspekulation. Kurssturz an den Waren- und Effektenbörsen.- Roosevelt droht mit einem politischen Feldzug gegen die Börse. Auf den Getreidemärkten Amerikas kam es am Mittwoch und Donnerstag zu starken Preiseinbrüchen. Der Weizen notkerte Ende des Jahres 1932 in Chikago mit 43 Cent, das war der niedrigste Stand seit einem Jahrhundert. Infolge der allgemeinen Haussestimmung ging der Getreidepreis seit dem Frühjahr rapid in die Höhe. Am 17. Juli 1933 notierte der Weizen 116 Cent, am 18 Juli waren es 114 Cent und am 19. Juli aber nur mehr 115 Cent. Von Dienstag auf Mittwoch fiel der Mais um 4 Cent, der Hafer um 2 Cent, Roggen um 12 Cent. Insgesamt betrug bei Mais der Preissturz 23—30 Proz., bei Hafer etwa 27 Proz. und bei Weizen etwa 21—22 Proz. Baumwolle, Kaffee und die meisten übrigen Warenmärkte zeigten gleichfalls ungewöhnlich starke Preisrückgänge. Dieser Rückschlag ist einzigartig, er übt eine verheerende psychologische Wirkung in den Vereinigten Staaten aus. Nachdem Roosevelt sein Programm verkündet hatte, gewöhnte man sich daran, Preissteigerungen als selbstverständlich hinzunehmen. Deshalb kann man sich in der amerikanischen Oeffentlichkeit nicht die Gründe klarmachen, die diesen Preissturz bewirkten. In den Börsenberichten heißt es, daß der große Unterschied zwischen den Inland= und Weltmarktpreisen zu außerordentlich starken Abgaben veranlaßte, ebenso hatten sich die Zufuhren sehr vermehrt. Offenbar genügt das nicht. Das Absinken der Preise ist nur im Zusammenhang mit der Gesamtentwicklung des Preisniveaus durch die Abwertung des Dollars zu verstehen. Der Dollar hat sich um ein Drittel entwertet, aber der Weizenpreis hat sich um ein Vielfaches dessen gesteigert, was die Dollarentwertung eigentlich ausmachen könnte. Die Preise sind in den letzten Tagen an den amerikanischen Märkten schneller gestiegen als der Dollar fiel. Dieses Auseinanderklaffen von Geldwert und Warenwert mußte schließlich den Preiseinsturz herbeiführen. Roosevelt ist empört über die Durchkreuzung seiner Politik, die bekanntlich darauf hinausläuft, das Preisnineau der Hochkonjunktur in den Jahren 1924-26 zu ereichen und zu stabilisieren. In der Erregung hat Senator Thomas, der allgemein als einer der einflußreichsten Berater Roosevelts und als eifriger Verfechter inflatorischer Maßnahmen gilt, an die Börsenvorstände der Effektenbörse in New York und der Getreidebörse in Chikago Telegramme gerichtet, in denen er mit der Durchführung eines politischen Feldzuges droht, falls man nicht eine Regelung treffe, die die börsenmäßigen Verluste in irgendwelchen Produkten für jeden Zeitraum ausschließe. Werde das nicht geschehen, so sei er gewillt, den angekündigten Propagandafeldzug durchzuführen, der zum Ziele habe, die Börsen entweder völlig zu schließen oder sie mindestens unter staatlicher Aufsicht zu stellen. Dieses Telegramm hat in den interessierten Kreisen größtes Aufsehen erregt. Obwohl es nur die persönliche Auffassung des Senators Thomas wiedergibt, mißt man ihm doch größere Bedeutung bei, und zwar wegen der erwähnten engen Beziehungen Roosevelts zu Thomas. Unter dem Einfluß des Weizenpreissturzes und der Baisse auf den übrigen Warenmärkten kam es zu einem allgemeinen Kurseinbruch auf der Effektenbörse in New York. Wie aus New York berichtet wird, stiegen die Umsätze so stark an, daß die Kursticker um nahezu eine halbe Stunde in Rückstand gerieten. Die Alkoholaktien(die sogenannten„nassen Werte“) wiesen Kursverluste bis zu 25 Dollar auf. Industrieaktien verloren durchschnittlich 2-5 Dollar. Für die Makler wurden die Deckungssätze ihrer Kredite erhöht. Die Deckungssätze betragen jetzt durchschnittlich 10 Proz. mehr, bei den nassen Werten sogar 25 Proz. mehr als vor drei Tagen. Natürlich muß auch die Kundschaft ihren Einschuß erhöhen. Man darf den schwarzen Tag in New York aber nicht allzu ernst nehmen, denn es handelt sich nicht um organische Aenderungen der Kurse, die sich aus einer veränderten Wirtschaftsstruktur ergeben, es ist nur die Reartion auf eine Ueberspekulation. Es gab Alkoholaktien, z. B. die National Distillers, die im April noch 25 notierten, in den letzten Tagen jedoch einen Kurs von 119 erreichten. Die Spekulation hatte sich die Geldentwertung zunutze gemacht und die Preise und Kurse wahllos hinaufgetrieben. Roosevelt liest anscheinend den Wohlstand seines Landes an den Preisen ab. Diese Politik mußte sich deshalb rächen, weil nur die Preise sich halten können, die sich aus der natürlichen Entwicklung der Wirtschaft ergeben. Kurse, die auf einer hitzigen Ueberspekulation basieren, müssen eines Tages zusammenbrechen. Das ist die Lehre des Rückschlages auf den amerikanischen Märkten. weißen Möbel am günstigsten entwickelt; hier überstieg die Beschäftigung bereits im Mai den saisonmäßigen Höhepunkt des Vorjahres(Oktober) um 9.6 Proz. Die Erzeugung von Stühlen bewegt sich seit Beginn des Jahres auf einem höheren Stand als im Vorjahr. Das gleiche gilt für die Beschäftigung der besonders konjunkturempfindlichen Büromöbelindustrie; hier nahm der Beschäftigungsgrad im Juni stark zu. Die Ausfuhr von Möbeln, die nach dem Höhepunkt im Jahr 1930 sich auch 1931 noch verhältnismäßig gut halten konnte, ging vom März 1932 ab stark zurück; im Durchschnitt der zwölf Monate von April 1932 bis März 1933 erreichte sie nur noch 47 Proz. des Vorjahresumfangs. Im Januar begann ein Aufstieg, der etwas über den saisonbedingten Umfang hinausging; die Möbelausfuhr war im laufenden Jahr im Mai um 79 Proz. höher als im Januar gegenüber nur 66 Proz. im Jahr 1931. Mürkte. Metalle. Berlin, 21. Juli. Elektrolytkupser(Wirebars) 60,— A für 10 kg netto cif Hamburg, Bremen oder Rotterdam. Molkereierzeugnisse. Berlin, 21. Juli. Butter(Preise im Verkehr zwischen Erzeuger und Großhandel): 1a Markenbutter 1,13 2a 1.06 M und abfallende Ware 0,99 M. Marktlage fest, Markenbutter auch höher, Preise unverändert. Hamburger Schweinemarkt. C Hamburg, 21. Juli. -Auftrieb 2070 Schweine. Es kosteten: a) 38—38,5, b) 37—38.c) 36—38, d) 34—86, e) 32 bis 34. f) 24—30, g) 26—34. Marktverlauf: mittel. Durch Einführung des Schlußscheinzwanges ist diesseits höhere ieri Notierung bedingt. Berliner Schlachtviehmarkt. X Berlin, 21. Juli. Auftrieb: Rinder 1878, Ochsen 266. Bullen 554, Kühe 1058, Kälber 1300, Schafe 3562, Schweine 6713. Es kosteten: Ochsen: a)—, b) 35—37, c) 30—34, d) 25—28; Bullen: a) 32—33, b) 30—32, c) 27— 28, d) 22—26; Kühe: a) 26—28, b) 23—26, c) 19—22, d) 14—18; Färsen: a)—, b) 81—33, c) 27—30, d) 22—26; resser 20—23; Kälber: a)—, b) 88—43, c) 33—38, d) 25—32. e) 18—23; Schafe: a) 37—38, b) 35—36, c) 32—34, d) 28—31, e) 27—28, f) 25—27, g) 20—24; Schweine: a) 40, b) 39—40, c) 38—40 d) 86—37, e) 33—35, f)—, a) 36—38. Marktverlauf: Rinder und Schweine glatt. Kälber mittelmäßig, gute Kälber knapp: Schafe ziemlich glatt. Berliner Produktenbericht. Berlin, 21. Juli Obwohl hinsichtlich des Inkrafttretens der neuen Reglerungsmaßnahmen nunmehr eine gewisse Klarheit besteht, war die Unternehmungslust am Getreidemarkte auch heute noch gering. Die Käufer disponieren angesichts der günstigen Witterungsverhältnisse sehr vorsichtig: Inlandsangebot lag zu Amtliche Devisenkurse. Berlin, den 21 Juli 1933 gestrigen Preisen in ausreichendem Umfange vor, jedoch lauteten die Gebote zumeist 1 A niedriger. Der Mehlabsatz bleibt schleppend, und auch die Exportmöglichkeiten haben sich durch den Preiseinbruch an den nordamerikanischen Terminmärkten verschlechtert. Am Lieferungsmarkt waren die Julisichten stärker gedrückt als Septemberlieferung, wobei allerdings zu berücksichtigen ist, daß in neuer Ernte wieder Stützungskäufe erfolgten. Weizenund Roggenmehle haben kleines Bedarfsgeschäft. Hafer ist auch in guten Qualitäten kaum gehalten. Wintergerste bei reichlichem Angebot matt. Amdl. Produktennotierungen in Berlin am 21. Juli 1933. (Getreide und Oeisaaten per 1000 kg. conet por 100 kg.) Welzen märk neue Ernte Jul September Tendens Roggen märk neue Ernte Jul September Tenden: Gersto Braugerste Euttergerste Wintergerste Tendens Hafer märk. Jull September Tendens: Mais Waggon frei ab Hamburg Tendens: 21. 7. 199-90 189½—8 matter 153—155 165 159 ruhle 148—55 schwäch 134—140 ruhig 2. 7. 0 stetig 153—155 165—½ 160 stetis 151—57 matter 135—141 stil Welzenmehl Tendens Roggenmehl Tendens Weizenklele Tendens: Roggenklele endens: Rape Tendens Leinsaat Teodens: Viktoriaerbs kl.Speiseerbe Futtererbeen Peluschken Ackerbohnen Wicken Lupinen blau gelbe Seradella alt neu Rapskuchen Leinkuchen Trockenschn. Soyabohnen ab Hamb. Soyabohnen ab Stettin Kartoffelslock. 21. 7. 22.6-26¾ ruhle 21—23¼ ruhls 9.3—9.4 ruhlg 9.8—9.4 ruhie PI. 20—22 13½—15 14½—16¼ 14—15½ 141—16 12½—14 16—17½ 14.5—7 6.6—8.7 13.7—14 14.30 1 20. 7. 22½—26.0 ruhlg 21—23.4 ruhlg 9.3-9.4 ruhis V.8-9.4 ruhlg 24—29½ 20—22 19—15 14%—16¼ 14—16½ 14½—16 12½—14 16—17½ 14.5—4 6.6—8.7 Weizenausfuhrscheine Weizenausfuhrscheine Roggenausfuhrscheine Gerstebesugsscheine Eosinweizenscheine Maisbezugsscheine 13.7—13.813.7—13. nene Ang. 120 Brief neue Ang. 100 Brlef 20½ Brief 100 Brlef Bremen: Baumwolle loko Iull Oktober Dezember Januar Märs Mal Tendenst stetig Liverpool: Baumwolle bezahlt 12.67 12.75 13.00 loko Jull Augnat September Oktober November Dezember Jannar Februar Tendenst stetiz Tagesimport...» Tageslokoverkäufe.. Exportverkäufe... Aegypt. Upper F. G. fair loko 21. 7. 20. 7. Liverpool: Östindische Baumwolle Loce Surtee " Broach " M. G. " Centr. " Bengal F. G. F. G.(Good Staple) Punjab/American F. G. Provinces Oomra Nr. F. G " Bengal Superfine " Sind F. G. „ Sind Superfine New Orleans: Baumwolle loco Juli Oktober Dezember oco Jall Auguet September Oktober November Dezember Tendens 21. 7. 10.40 10.58 10.69 llan 20. 7. 10.97 11.12 11.25 Jannar Februar Märs April Mai Jun T 21. 7. 10.86-60 10.62 10.66- 68 10.73 10.60 endens: flan 20. 7. 11.03 11.08 11.00-12 11.20 11.30 Geschätzte Totalzufuhren Baumwolltufuhr in Atlantischen Häfen Baumwollzufuhr in Golf-Hafen Zufubren in Pacific-Häfen Export nach England Export nach dem übrigen Kontinent Export nach Japan und China Fracht n. Liverpool f. stark gepr. Ballen Fracht für Standard Export n. Kanada u. Mexiko 1000 21000 2000 19000 2000 Technikum Le I. L. A Teonn... Meschinen-, Auto- Brückenbeu- Eiektrotecha.-Betriebstocha. Hochbeu- Tlefbau- Eisenbetonben Kampibündler des gewerblichen Mittelstandes finden gemütlichen Aufenthalt in der Ritterschänke Münster I. W., Alter Flschmarkt Inhaber Leo Stracke.(3364 Mitglied des Kamplbundes. Achtung! Landwirte! 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Darfeld. einen kath. mmecht Landwirtschaft. Münsters. bei Anschl. Off. erb. 49 an Ann.=Exo. Münster.(3367 I s Mädchen. in ind Küche verf.. um 15. 9. oder 3366 susbalterrn Off. unt. B Halterner daltern t. 8 e. erstkl. Putz= rrin sucht soer später llung ter H R 43 an chäftsst. d. BulZeitung. BulW. 13373 Beilage Samstan, den 22. Juli 1933. Nr. 200 Ein Deutscher entdeckt das Reich der Königin von Saba. Stüdte, von denen niemand wußte. (Nachdruck, auch auszugsweise, verboten.) 24. Juli trifft der deutsche Forscher Hans Helfritz wieder in Deutschland ein. Helfritz hat in Arabien sensationelle Entdeckungen gemacht, die in ihren Auswirkungen für die Wissenschaft der Welt als eine Großtat deutscher sprechen sind. Forschung anzuerst wird bekannt, daß der seinerzeit in aller Berechnungen gefunden hat,— so hat sich auch Helfritz nicht getäuscht. Zahlreiche Photos und Filme werden berichten von völlig unbekannten Volksstämmen, unbekannten Großstädten Arabiens. Helfritz, der die Welt schon vor einem Jahre mit seinen Mitteilungen über das Vorhandensein verhältnismäßig großer Wolkenkratzerstädte in Südarabien, in dem Gebiete des Wadri Hadramaut, östlich vom Lande Yemen und von Aden— in Ueberraschung versetzte, brach im Februar dieses Jahres, ohne viel von seinen umstürzenden Plänen zu erzählen, zu einer neuen Expedition in benachbarte Gebiete des Landes Hadramaut auf. Er landete in der Hafenstadt Makalla in Südarabien, ging von hier aus über das bis zu einer durchschnittlichen Höhe von 2000 Metern ansteigenden Hadramautgebiet— vorbei an dem 2440 Meter hohen Dschebel Tsahura— auf die etwa 300 Klm. von der Küste des Golfs von Aden beginnende Sandwüste al Ahkåf zu. Von Terim und Schibam aus, Wolkenkratzerstädten, die er schon vor zwei Jahren aufgesucht hat, wandte sich Helfritz nun weiter hinein in die Hochlandswüste und besuchte neue Städte und Dörfer. Am Rande der Sandwüste entlang zog er in das Land Yemen hinüber, auf die Hauptstadt Sania zu, wo er auf Einladung des Iman von Yemen kurze Zeit dessen Gast war. Städte, wo man Wüstensand vermutete. In den von Helfritz besuchten— bis jetzt vollkommen unbekannt gewesenen!— Gebieten erschlossen sich ihm neue Geheimnisse Arabiens, er sah Städte dort, wo man allgemein Wüstensand und sonst nichts vermutete! Und was er sah, das ist— dassagenhafte Land der Königin von Saba! Und die Kultur, die er hier in den Wüstenstädten fand, ist unmittelbar die uralte Kultur aus der in fernen Jahrtausenden versunkenen Zeit der Königin von Saba. Griechische und römische Schriftsteller haben über den sagenhaften Reichtum und die kostbaren Produkte des Volkes der„Sabäer“ berichtet, auch die Bibel beschäftigt sich mit dem märchenhaften Lande. Jahrhunderte lang hat man geraten, wo das„Fabelreich“ Saba liegen solle, bis man im vorigen Jahrhundert endlich im Lande Yemen und den angrenzenden Gebieten jenes alte Land zu erkennen glaubte. Trotzdem wußte man von seinen phantastischen Bauwerken, von seiner Kunst und seinen Lebensformen bis heute recht wenig. Die Zeitgenossin König Salomos. Wie ein Schliemann aufstand und Troja ausgrub, machte sich Hans Helfritz daran, ganz ernsthaft nach dem inde und den alten Wundern des suchen. die üb Ein einmal gegebenes Wort ist ihnen heilig, weil den Wortbrüchigen die ewige Ausstoßung aus dem Stammesverbande bedroht. Irgend etwas Negroides haben diese Araber trotz ihrer dunklen Hautfarbe nicht an sich. Die Nachkommen der Königin von Saba. Die Forschungen von Helfritz stellen die Wissenschaft vor ganz neue Aufgaben und revolutionieren die Auffassungen über Altertum und Mittelalter. Die von Helfritz hier in Südarabien entdeckten Bauten gleichen denen im Hohen Atlas— am Rande der Sahara— stehenden Hochhäusern sehr. Beide Formen haben große Aehnlichkeit mit alten assyrischen Bauten. Die Menschen in den südarabischen Wüstenstädten entsprechen ganz den Anschauungen, die man sich von den „Mohren im Reiche der Königin von Saba“ gemacht hat: schwarzhäutige Araber, reinrassig, ohne jede Blutmischung mit Negern.. Helfritz hat große Erfolge zu verzeichnen.— Das alte Troja ist tot, während das Land Saba beinahe lebendig vor uns steht! H. H. Trost für die Daheimgebliebenen. Ich kann dieses Jahr nicht verreisen! wie oft hört man diesen Stoßseufzer. Ist es wirklich so schlimm, seine Ferien zu Hause zu verbringen? Ich kann nicht daran glauben, denn ich habe sie nur selten woanders verbracht und immer ein solches Maß von Erholung, Glück und Freuden hineingetragen, daß mir der Gedanke eines Verzichtes gar nicht kam. Was kann man nur alles anfangen mit diesen herrlichen Tagen! Man kann das Oberste zu unterst kehren, man kann sein Telefon abstellen, man kann sogar die Post nicht liefern lassen und den Vermerk eintragen lassen,„für so und solange unbekannt verreist“. Man kann Ausflüge machen, einerlei, ob man auf dem Lande, in der Klein= oder Großstadt wohnt. Man glaube nur nicht, daß man bereits alles entdeckt hätte! Es gibt noch genug Wunder, die darauf warten, von uns gesehen zu werden. Man kann Menschen kennen lernen. Man kann in andere Stadtgegenden gehen und eine neue Welt erschließt sich. Man kann eine Brunnenkur im Hause machen, daran die notwendige Liegepause anschließen, man kann eine Diätkur machen, wenn man glaubt, daß ein Sanatorium das Rechte wäre, man kann schwimmen und Sport treiben und man kann alles lesen, wozu man Lust hat. Man kann Briefe beantworten, man kann Sonne und und Mondschein und früheste Frühstunklein wenig Phantasie ist das Leben daheim genau so reich wie draußen. Wir haben wirklich keinen Grund, traurig zu sein. Die Erde steht noch lange und wir haben noch viel Zeit, sie kennen zu lernen, obwohl ich weiß, daß sie viel von ihrem geheimnisvollen Reiz verliert und entzaubert wird, wenn wir ihr gar zu nahe kommen. Turnen/ Spiel/ Sport. Deutsche Jugendkraft. Dortmund, 22. Juli. Nationale D3K.-Wettkämpfe am 3. September. Die erste Meldung ist da! Wie wir soeben erfahren, ist die erste Meldung für das „Nationale"der Arminia bereits abgegeben. Die D. I. K. Abteilung„Westen“, Berlin=Schönebera, wird mit Reichsmeister Vogelsang und der 4 mal 400m=Reichsmeisterstasfel am Start erscheinen. Auch die bestens bekannte und kampfstarke„Mark“, Paderborn, hat bereits zugesagt, mit ihrer gesamten Leichtathletenmannschaft teilzuneymen. Lande und den alten Wundern des Reiches der Zeitgenossin des Königs Salomo zu suchen. Gestützt auf wissenschaftliche Kleinarbeit und die übertrieben erscheinenden Erzählungen von arabischen Reisenden ging er seinen ganz besonderen Weg— und hat sich nicht getäuscht! Was er fand, sind— diedirekten Nachkommenjener alten Sabäer, die in vorchristlichen Zeiten ganz Südarabien unter ihrer Herrschaft vereinten. Und die gigantischen Bauwerke sind schon vor Jahrtausenden errichtet worden. Städte aus„Tausend und einer Nacht“... Natürlich wurde im Laufe der Zeit immer wieder an ihnen ausgebessert, alte Hochhäuser wurden auch abgerissen und neue an deren Stelle gesetzt. Im Kern hat sich das Wesen dieser Städte aus„Tausend und einer Nacht“ aber viele tausend Jahre lang nicht verändert, und die Menschen sind fast die gleichen geblieben! Reisende haben schon im vorigen Jahrhundert von seltsam großen Burgen und Schlössern im Lande Yemen berichtet, jedoch hat man ihren Ansichten und Mitteilungen keinen Glauben geschenkt. Helfritz war es, der erst den Beweis des Vorhandenseins einer nicht von der Welt geahnten Kultur, nicht für möglich gehaltener gigantischer Hochbauten in seinen Photos brachte. Eines Tages wird die Welt genau so, wie sie die Pyramiden und Troja in ihre Ferienreise hineinnimmt, auch das Land der Königin von Saba und seine Wunderwerke, seine himmelanragenden Häuser besuchen. Man kann es kaum glauben, daß die Araber das Wissen um die Wunderstädte am Wüstenrande geheimgehalten hatten vor Europa, aber doch muß es so sein, denn die Bevölkerung jener Wolkenkratzeransammlungen unterhält heute noch, wie in grauer Vorzeit, lebhaften Handel mit ganz Arabien. Viele Geheimnisse birgt das Land Seine Bevölkerung ist a man dort in einem großen nichtarabische Sprache, das Mahra. Ihr Ursprung soll bis in die Zeiten der Minäer zurückreichen,— ist also nichts anderes als die Sprache der Königin von Saba selbst. Unter unsagbaren Schwierigkeiten, auf tausendjährigen Karawanenstraßen gelangte Helfritz vorwärts. Merkwürdige Menschen hat er kennen gelernt auf seinen Wegen, Beduinen, die behaupteten, von den Soldaten Mohammeds direkt abzustammen. Sie sind von vollkommen schwarzer Hautfarbe, aber von schönem Aeußeren. Sie halten sehr auf ihre uralten Bräuche und Stammesgesetze. Dus Endspiel um den Hitler-Pokal. Berlin, 21. Juli. Der zugunsten der„Spende für die Opfer der Arbeit“ vom Deutschen Fußball=Bund ausgetragene Adolf Hitler=Pokal=Wettbewerb der 16 deutschen Gaumannschaften steht vor seinem Abschluß. Für das Endspiel, das am Sonntag im Deutschen Stadion in Berlin stattfindet, haben sich Brandenburg und Bayern durch glatte 6:2 Stege in der Vorschlußrunde über SachsenThüringen und Nordhessen qualifiziert. Für Berlin sollte die Begegnung von besonderer Bedeutung sein, denn nach dem schnellen Ausscheiden von Hertha BSC. im Endspielbetrieb haben die Reichshauptstädter keinen Kampf in ihren Mauern gehabt, der die Massen wie an sonstigen Sportgroßtagen anlockt. Brandeburg und Bayern blieben von 16 Anwärtern übrig. In überlegener Manier behaupteten sich diese beiden Gaue, die auch am Sonntag einen interessanten Kampf versprechen. Es geht nicht nur um den Pokal, sondern auch um die Ehre, siegreich aus dem„ersten“ Adolf=Hitler=Pokalkampf hervorgehen zu dürfen. Schon deshalb wird es ein heißes Ringen werden, für das die Gaue ihre spielstärksten Vertretungen namhaft machten So darf man das Bayernteam ohne weiteres als „Deutsche Nationalelf“ bezeichnen, denn fast alle Spieler waren bereits international tätig. Nicht minder aber die Berliner Mannschaft. Namen wie Emmerich, Brunke, Geiger, Appel, Ruch, Sobek und Kirsey sind auch in Länderkämpfen des öfteren aufgetaucht. Alle sind bekannt und erfreuen sich vor allem in der Heimat besonderer Sympathien. Den Bayern wird es also nicht gerade leicht gemacht. Wenn auch die Gäste in spielerischer Hinsicht über ihren Gegner zu stellen sind, so besagt dies alles nichts, wenn die Reichshauptstädter in Spiellaune sind. Dies hat gerade die Hertha=Elf in zahlreichen DFB spielen dem Publikum gezeigt. Nicht nur Technik, sondern auch Kampfgeist und Energie könen zur Ueberlegenheit und selbst zum Siege führen. Die Süddeutschen werden also auf der Hut sein müssen, wenn sie nicht eine Enttäuschung erleben wollen. Die beiden Mannschaften wurden wie folgt aufgestellt: Berlin: Riehl(Spandauer SV.), Emmerich, Brunke(beide Ten.Bor.); Geiger(Viktoria), Normann (Viktoria), Appel(RSV 92); Ruch, Sobek(Hertha=BSC.), Katzer 1(Ten.=Bor.), Kirsey(Hertha=BSC.) und Pahlke (Ten.=Bor.). Bayern: Jacob(Jahn Regensburg); Haringer (Bayern M.), Wendl(München 60); Breindl, Goldbrunner(Bayern=M.), Oehm(1. FCN.); Bergmaier, Krumm, Rohr(alle Bayern M.), Lachner(München 60), Frank (Fürth). Um den Davis=Pokal. Deutschland gegen Irland 2:0. Dublin, 21. Juli Im ersten Spiel zwischen Nourney(D.) und MoGuire gab es den erwarteten Sieg des Deutschen. Der Spielverlauf brachte eine recht große Enttäuschung, da vor allem der Ire ein sehr schwaches Spiel zeigte. Nourney siegte 6:1, 1:6, 6:4, 6:3. Weit besseres Tennis wurde im zweiten Spiel des Tages zwischen dem Wimbledon=Sieger G. von Cramm und dem langen Iren Rogers geboten. Der Deutsche bestätigte erneut sein großes Können und gab nicht nur keinen Satz ab, sondern war auch während des ganzen Spiels tonangebend. Ergebnis: 6:1, 6:4, 6:4. Dadurch führt Deutschland mit 2:0. England führt gegen Amerika 2:0 Austin=England besiegt Vines=ASA. Paris, 21. Juli. Das Davis=Pokaltreffen zwischen den Zonensiegern von Europa und Amerika, England und USA., nahm am Freitag in Paris einen überraschenden Anfang. Bei ausgezeichnetem Wetter und vor fast gefüllten Tribünen im Roland Garros=Tennisstadion standen sich im ersten Spiel Bunny Austin und Elsworth Vines gegenüber. Westdeutsche Meisterschaften in Hamm. 20000 Sportler marschieren auf! Hamm, 21. Juli. arabisch. Und dennoch spricht Teil des Landes eine eigene Der Westdeutsche Spiel=Verband wird seine diesjährigen Leichtathletik=Meisterschaften am 22. und 23. Juli in Hamm(Westf.) zu einer machtvollen Kundgebung für den deutschen Sportgedanken ausgestalten. Nicht nur die Vereine des WSV. in ganz Westfalen und darüber hinaus, sondern auch die Turnvereine wie überhaupt alle Sportvereine werden sich in Reih und Glied stellen, um nach außen hin zu bekunden, daß sie an einem Strang ziehen wollen. Darüber hinaus wird mit den Turn= und Sportvereinen die gesamte nationale Bewegung aufmarschieren. Am Samstag findet ein Begrüßungsabend statt, auf dem der Führer des WSV., Dr. Klein(Düsseldorf) sprechen wird. Der Werbemarsch beginnt am Sonntag um Das Passionsspiel-Theater in Erl niedergebrannt. Das Erler Passionsspiel, das sich durch eine unverfälschte, bäuerliche Urwüchsigkeit auszeichnet, ist älter als das Oberammergauer. Im Jahre 1613 fand in Erl die erste Aufführung der Passion statt. 13 Uhr und führt in drei Säulen vom Westen der Stadt zur Jahnkampfbahn in Bad Hamm. 20000 Turner, Sportler, SA=, SS=Leute, Stahlhelmer usw. werden marschieren! Die Meisterschaften werden alle bisherigen Titelkämpfe in den Schatten stellen. 639 Meldungen wurden zu den leichtathletischen Wettkämpfen und zu den Wehrsportübungen abgegeben. Am Start sind u. a. der deutsche Meister und Rekordmann Jonath=Bochum, der vorjährige westdeutsche 200 m=Meister Hendrix=Krefeld, der DT.=Meister Vent=Bochum, der Sprintermeister Eldracher=Gießen, der deutsche Rekordhalter über 400 m Hürden Nottbrock=Köln, die westdeutschen Langstreckenmeister Kramer=Remscheid. Neu=Duisburg und Kelm=Unna, der deutsche Marathonmeister Gerhards=Siegen, der deutsche Meister im Hammerwerfen Grimm=Paderborn, der westdeutsche Meister im Stein= und Kugelstoßen Debus=Köln, der Speer=Rekordmann Grosspitz=Hünxe, der vorjährige WSV.Speerwurfmeister Voegelin=Münster, der mehrfache westdeutsche Stabhochsprungmeister Baltes=Dortmund, der erfolgreiche Zehnkämpfer Stechemesser=Münster, der langjährige Diskusmeister und Rekordmann Hoffmeister=Münster usw. Ein besonderes Ereignis wird die Sprinterstaffel zwischen Tus Bochum(Vent, ButhePieper, Borchmeyer, Jonath) und dem frischgebackenen englischen Meister Preußen Krefeld(Küsters, Heithoff, Hoffmanns, Hendrix) werden. Saronia 09 Münster bei den Westdeutschen Meisterschaften. Mit einer starken und hoffnungsvollen Erpedition starten die münsterischen Saxonen zu dem großen Treffen aller westdeutschen Leichtathleten in Hamm. In den Einzelwettkämpfen werden die beiden Reichsmeister Herbel und Weinkötz in die Entscheidung eingreifen. Herbel startet über 100 und 200 m. Weinkötz hat für den Hoch= und Weitsprung. wie auch über 110 m Hürden gemeldet. Waltenrath versucht sich in den Mittelstrecken. In der 4X1500=m=Staffel haben die münsterischen Rothosen mit Waltenrath, Genter. Kammann und P. Wieck gute Platzaussichten. Ueber 4X100 m starten Rülander. Rutkowski, Herbel und Weinkötz. Dazu haben die Saronen beim Gepäckmarsch in Schreckenberg ein gutes Eisen im Feuer. Die Hammer Kämpfe werden für die DIK.=Leichtathleten eine gute Feuerprobe sein. Der Engländer siegte in drei Sätzen mit dem sensationellen Ergebnis von 6:1, 6:1, 6:4 und sicherte seinen Farben den ersten Punkt. Nach dem recht minderwertigen Spiel von Bines war auch das zweite Spiel nicht gerade erhebend. Auch Allispielte weit unter seiner sonstigen Form. Perry zeigte zwar auch keine Glanzleistungen, aber sein Sieg wadurchaus verdient. Gute Leistungen der Amerikaner in Stockholm. Stockholm, 21. Juli. Tag der Hellas=Spiele hatten sich bei 12 000 Zuschauer eingefunden. Die behe Am zweiten schönem Wetter Leistung des Tages bot der amerikanische Mittelstreckenläufer Cunningham, der die 800 m in 1:50,6 Minuten zurücklegte, eine Zeit, die dem in Los Angeles aufgestellten Weltrekord des Engländers Hampson nur wenig nachsteht. Ny=Schweden, der Zweiter wurde, kam in neuer Landesrekordzeit ein. Metcalfe siegte über 200 m unangefochten in 21,2 Sekunden vor seinem Landsmann Fuqua in 21,9 Sekunden. Im Diskuswerfen mußte sich der amerikanische Olympiasieger John Andersson überraschend mit dem dritten Platz begnügen. Den Sieg holte sich sein junger Landsmann Laborde mit 48,38 m. Recht gut war auch die Hochsprung=Leistung von Spitz (USA) mit 1,96 m. Amateurboxländerkampf Deutschland gegen Italien in Essen. Essen, 22. Juli. Schneller als erwartet kam eine Revanche zwischen den Amateurboxverbänden von Deutschland und Italien zustande, die die besten Vertreter beider Nationen schon nach nur zwei Monaten wieder zusammenbringt. Die Veranstaltung, die nach langen Bemühungen für Essen gewonnen worden ist, steigt als Freiluft=Großkampftag auf dem Schwarz=Weiß=Platz am Stadtwaldrand. Sie soll aber nicht nur ein Boxländerkampf sein, sondern zu einem wahren Volksereignis werden, wofür die Anwesenheit namhafter Regierungsvertreter beider Länder spricht. So werden Minister Frick, Statthalter von Epp und vor allem der Reichssportführer von Tschammerund Osten bestimmt erscheinen. Die Ausrichter haben alle Vorbereitungen bis ins kleinste getroffen. Zum Abschluß wird noch ein Riesenfeuerwerk gezeigt, wie man es bisher noch nicht gesehen hat. Die sportliche Seite des Länderkampfes verspricht ebenfalls nur Glanzleistungen. Die Mannschaften wurden vor allem auf Seiten der Italiener äußerst sorgfältig aufgestellt. In mehreren Ausscheidungen mußten sich die Boxer der letzten Nationalstaffel dem Nachwuchs stellen. Dabei blieben verschiedene auf der Strecke, sodaß die italienische Staffel in einigen Punkten anders besetzt ist als seinerzeit in Ferrara. Deutschland wird ebenfalls nicht in der damaligen Besetzung antreten. Einige Verbesserungen sowie die Verletzung Kuglers, für den KartzOberhausen boxen wird, waren dafür ausschlaggebend. Die beiden Mannschaften treten sich nunmehr wie folgt gegenüber: Deutschland; Spannagel, Beck, Kästner, Schmedes, Kartz, Blum, Kyfuß, Voosen. Italien: Urbinati, Sergo, Faccin, Gandola, Binazzi, Strozzi, Bassi, Medici. Der Kampf wird wieder äußerst erbittert werden. Vielleicht bleiben die Punkte diesmal im Lande. Sport in Kürze Reichssportkommissar von TschammerOsten wurde vom Reichsinnenminister zum Reichssportführer ernannt. * Der bekannte Kraulschwimmer und Olympiasieger Crabbe ist an den Folgen einer Blutstockung gestorben ist. * Anläßlich der rheinisch-akademischen leichtathletischen Wettkämpfe in Köln lief der Deutsche Meister Nottbrock über 400 Meter die bisher beste Zeit dieser Saison heraus. In 49,4 Sekunden verwies er Dielefeld und Nöller 1 auf die Plätze. In den Sprinterstrecken war Vent überlegen, der die 100 und 200 min 11 bezw. 22,5 Sek. gewann. * In Herzogenrath werden am Samstag, 29. Juli, wieder Radrennen abgewickelt. Für das AchtstundenMannschaftsrennen steht bisher die Teilnahme von Funda—Maidorn, Kilian— Pützfeld, Esser—Ebeling, Dumm—Ippen und Nickel—Korsmeier fest. Borotra hat jetzt die Erklärung abgegeben, daß er bereit sei, für die Davispokalspiele auch als Einzelspieler einzuspringen. Der französische Tennisverband will bekanntlich mit Henri Cochet und Boussus antreten, doch sind die französischen Tenniskreise mit dieser Wahl nicht einverstanden, nachdem Borotra in Wimbledon eine so glänzende Form gezeigt hat. * Franz Sedlazek. der auch in Deutschland bestens bekannte österreichische Internationale, ist im Alter von nur 41 Jahren plötzlich einem Herzschlag erlegen. Sedlazek war in letzter Zeit als Trainer beim Wiener Sportklub tätig. * Primo Carnera ist ein armer Mann. Das mag zwar verwunderlich klingen, ändert aber nichts an der Tatsache, daß man jetzt gegen ihn das Konkursverfahren eröffnen mußte. Vor Gericht stellte man fest, daß der Riese lediglich ein Auto und zwei Bankkonten mit 565 und 66 Dollar besitzt. Die Manager scheinen Carnera demnach gründlich ausgenutzt zu haben. Wetterbericht. :: Essen, 21. Juli(Eig. Drahtb.) Die Kaltfront des gestern noch über Frankreich liegen den Wirbels hat in den heutigen Mittagsstunden Westdeutschlands überquert. Dabei kam es zu starken Gewittern, die erhebliche Regenmengen brachten. Die Temeraturen gingen infolge des Kaltlufteinbruchs zurück. Fährend vor der Störungsfront noch Temperaturen bis 1 32 Grad gemessen wurden, melden die Stationen auf ihrer Rückseite nur noch 20 Grad. Der Kern des Wirbels liegt in den Abendstunden über dem westdeutschen Flachland. Er wird sich langsam weiter nach Osten bewegen. Dabei werden die Winde auf westliche Richtungen drehen. Vorhersage für Samstag: Bei schwachen westlichen Winden wechselnd wolkig und heiter, Temperaturen etwas sinkend, sonst aber immer noch sehr warm.— Wahrscheinliche Weiterentwicklung: Tagsüber wechselnd stärkere Bewölkung, ein wenig kühler, auf Wost schwankende Winde. Aus Münster und dem Münsterland. Aufruf an alle Mittelständler. mo. Münster, 21. Juli. Am Sonntag, den 23. Juli, sindet in unserer Provinzialhauptstadt Münster der große Tag des Kampfbundes des gewerblichen Mittelstandes der NSDAP. statt. Dieser Tag wird ein machtvolles Bekenntnis des Mittelstandes zum neuen Staate werden. Kein Mittelständler des Münsterlandes darf es versäumen, an dieser großen Kundgebung teilzunehmen, die unserem großen Führer zeigen soll, daß auch das mittelständische Gewerbe in seiner Gesamtheit hinter ihm steht. Münsterländer Mittelständler! Zeige, daß auch Du an dem Aufbau unseres neuen herrlichen Dritten Reiches entschlossen teilnehmen willst! Kampfbund des gewerblichen der NSDAP., Kreisleitung Münster=Land. Mittelstandes Errichtung des Kreisbauernstandes Münsterland. A Münster, 21. Juli. Auf Einladung des Agrarpolitischen Apparates der NSDAP. wurde am Donnerstag in der Halle Münsterland eine gemeinsame Versammlung des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Münster und des Kreisbauernvereins Münster abgehalten. Zunächst erklärte sich der „alte Kreisverein“ für aufgelöst, und dann wurde bekannt gegeben, daß Rittergutspächter Fritz Kajüter(Nevinghof) vom Agrarpolitischen Apparat der NSDAP. zum Kreisfachberater für den Landkreis Münster ernannt worden ist. Der neue Kreisfachberater Kafüter übernahm die Versammlung mit herzlichen Dankesworten für das ihm durch die Ernennung bewiesene Vertrauen und brachte nach einer kurzen Ansprache ein dreifaches„Sieg=Heil“ auf unseren Bauernkanzler aus. Dann erteilte er das Wort dem k. Landwirtschaftsschuldirektor Dr. Schuckenberg zu einem Vortrag über den berufsständischen Aufbau der Landwirtschaft. Im Anschluß daran vollzog Kreisfachberater Kajüter die Benennung des Kreisbauernführers und seiner Vertreter. Zum Kreisbauernführer wurde vorgeschlagen SchulzeHobeling(Westbevern), als Vertreter für die Abteilung„erufsstand" Wannigmann(Albersloh) und Max Kajüter(Nottuln), für die Abteilung „Technik“ Spital(Hohenholte) und SchulzeWesterath(Nottuln), für die Abteilung„Genossenschaftswesen“ Schulze=Frenking(Appelhülsen) und Greiwing(Kinderhaus). Als Geschäftsführer wurde Dr. Schuckenverg vorgeschlagen. Die Versammlung erklärte sich einhellig mit diesen Vorschläge" einverstanden, und die Gewählten gaben sämtlic zu dieser Wahl ihre Zustimmung. Kreisfachberater Kafüter machte die Neugewählten auf ihre Pflichten gegen die Allgemeinheit und das Vaterland aufmerksam und verpflichtete sie durch Handschlag daß sie ihr übernommenes Amt ganz in dem nationalsozialistischen Geiste Adolf Hitlers verwalten wollen. Auf Vorschlag des Kreisfachberaters wurden dann aus dem Vereinsvermögen 300 Mk. für die Spende „Opfer der Arbeit“ bereitgestellt und mit dem Horst=Wessel=Liede dieser Teil der Versammlung geschlossen. Der neue Kreisbauernführer Schulze=Hobeling (Westbevern) übernahm dann die Leitung der Versammlung und versprach in seiner Antrittsrede, sein Amt voll und ganz im Sinne der nationalen Regierung zum Besten des Kreises verwalten zu wollen. Er machte dann den Vorschlag, den um das landwirtschaftliche Vereinswesen des Kreises Münster hochverdienten langjährigen Vorsitzenden des Kreisvereins, Oekonomierat BrüningSudhoff, zum Ehrenmitaliede des neu gegründeten Kreisbauernstandes zu ernennen. Die Versammlung gab mit großem Beifall dazu ihre Zustimmung. Oekonomierat Brüning wurde hiervon telegraphisch Mitteilung gemacht. Des weiteren wurden Telegramme gesandt an den Reichsbauernführer Darré in Berlin, in dem der neu gegründete Kreisbauernstand Münster seinem Führer unverbrüchliche Treue gelobt, und an den Reichslandbundpräsidenten Meinberg(Berlin), dem als verdienstvollem Führer der Dank des Kreisbauernstandes ausgesprochen wurde. Zwei große Massenkundgebungen der Bestdeutschen Kriegsopfer. A Münster, 21. Juli. Am Sonntag, den 30. Juli, veranstaltet die Landesmnspektion West der Nationalsozialistischen Kriegsopferversorgung ihren ersten Westdeutschen Kriegsopfertag, der in zwei Massenkundgebungen in Dortmund und Köln zerfällt. Auf der Kundgebung in Dortmund sprechen der Reichsstatthalter beider Lippe und Gauleiter der NSDAP. Westfalen=Nord Dr. Alfred Meyer (Münster). der Landeshauptmann der Provinz Westfalen, Kolbow(Münster). Reichsarbeitsminister Franz Seldte und der Reichsleiter der Nationalsozialistischen Kriegsopferversorgung. Hanns Oberlindober, M. d. R.— Die Kölner Kundgebung hat außer den beiden letztgenannten Rednern noch Gauleiter des Gaues Köln=Aachen, Grohé. M. d. L., und Landeshauptmann der Rheinprovinz. Haake, M. d. L.— Die Kriegsbeschädigten und Hinterbliebenen aus allen Orten Rheinlands. Westfalens und Lippes werden durch Sonderzüge der Reichsbahn und durch Personenwagen des NSKK. zu den Kundgebungsorten gebracht. Kaufmännische Ehrengerichte. + Münster, 21. Juli. Die Industrie= und Handelskammer Münster hält die baldige Einrichtung kaufmännischer Ehrengerichte für eine besonders dringliche Angelegenheit, damit das Ansehen des Kaufmannsstandes sich wieder hebt und die deutsche Volkswirtschaft schneller gesundet. Wir fordern deshalb dringend die baldige Schaffung einer gesetzlichen Grundlage für die Einrichtung kaufmännischer Ehrengerichte. Nur so können sie auch wirklich einwandfrei und mit genügender Autorität entscheiden. Träger der Einrichtung werden zweckmäßiger Weise die Industrie= und Handelskammern sein. Die Industrie= und Handelskammer Münster macht aber darauf aufmerksam, daß, wenn sie auch zur Zeit mangels gesetzlicher Grundlagen ein amtliches kaufmännisches Ehrengericht in ihrem Bezirk noch nicht einrichten will, sie sich dennoch auch jetzt schon als die von Gesetzeswegen eingesetzte Wahrerin guter kaufmännischer Sitten betrachtet und als solche verpflichtet fühlt. Sie wird deshalb in allen Fällen von Verstößen gegen die guten kaufmännischen Sitten, die ihr zu Ohren kommen, das Recht für sich in Anspruch nehmen, alle Schädlinge des kaufmännischen Ansehens vor sich zu laden und sie in der ihr geeignet erscheinenden Form zur Verantwortung zu ziehen. In diesem Zusammenhang möchten wir allen Kaufleuten in Erinnerung zurückrufen, daß für alle Fälle unlauteren Wettbewerbs schon heute die Möglichkeit der Schiedsgerichtsbarkeit vor dem bei der Kammer eingerichteten Einigungsamt für Wettbewerbsstreitigkeiten besteht. + Münster, 21. Juli. Die Provinziallebensversicherungsanstalt von Westfalen hatte vom 1. Januar 1933 bis zum 30. Juni 1933 einen Antragszugang von 4 577 248 Rm. Der Antragszugang der im Verbande öffentlicher Lebensversicherungsanstalten zusammengeschlossenen Anstalten betrug vom 1. Januar bis 30. Juni 1933 über 82,2 Millionen Rm. amd= Münster, 21. Juli. Wegen fahrlässiger Tötung bestraft. An einem frühen Morgen des vergangenen Monats ereignete sich in der Nähe von Appelhülsen ein schwerer Verkehrsunfall. Ein mit 22 Personen besetzter Autobus aus Riesenbeck, der von einer Tour ins Rheinland zurückkehrte und von dem Kraftwagenführer Karl N. aus Riesenbeck gesteuert wurde, fuhr zwei Radfahrer, die in der Richtung Münster fuhren, an. Einer von ihnen wurde so gefährlich verletzt, daß er an den Folgen der Verletzung starb. Der andere erlitt unerhebliche Verletzungen. N. wurde deshalb unter Anklage gestellt, weil er nach Auffassung der Staatsanwaltschaft die Radfahrer nicht in dem Augenblick hätte überholen dürfen, in dem ihm ein Milchwagen entgegenkam. Das Gericht war gleich der Anklagebehörde derselben Auffassung und erkannte gegen den Angeklagten wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung auf drei Monate Gefängnis. □ Emsdetten. 21. Juli. Tödlicher Unglücksfall. Auf der Kanalbrücke bei Ibbenbüren ereignete sich am Freitag morgen ein schwerer Unglücksfall, bei dem ein Motorradfahrer sein Leben einbüßte. Ein Milchlieferwagen der Firma Heemann aus Brochterbeck mußte, da ein Fuhrwerk gerade über die Brücke kam, kurz vor der Brücke halten. Ein Motorradfahrer wollte das Milchfuhrwerk überholen und fuhr dabei mit großer Geschwindigkeit gegen den Lieferwagen. Der Fahrer war sofort tot. emd= Rheine, 21. Juli. Für eine Beamtenstelle ungeeignet. Nachdem der Hilfsvollziehungsbeamte Friedrich B. d. W. längere Zeit nach seinem Ausscheiden aus dem Militärdienst arbeitslos gewesen war, fand er eine Stelle bei der Stadt Rheine, wo er als Hilfsvollziehungsbeamter beschäftigt wurde. Er war aber noch keine 14 Tage im Dienst, als er sich Unterschlagungen zuschulden kommen ließ. Innerhalb weniger Tage kassierte er rund 180 Mk. ein, die er nicht an die zuständige Stelle abführte. Im ganzen unterschlug er in 13 Fällen Geldbeträge. Bei einer Abrechnung, die sein direkter Vorgesetzter machte, kamen diese Unterschlagungen ans Tageslicht. Zur Rede gestellt, gab er dies zu. Entsprechend dem Antrage des Staatsanwalts verurteilte ihn das Gericht zu einer Gefängnisstrafe von acht Monaten. emd= Rheine, 21. Juli. Heilkundiger, der sich seine Arbeit gut bezahlen läßt. 30 Jahre, so behauptete der frühere Müller E. R. aus Soltau in Hannover, habe ich die Heilkunde mit gutem Erfolge ausgeübt. Noch nie hat man mich wegen Betruges angeklagt. Diesmal aber hatte man ihn anscheinend doch überführen können. Er „arbeitete“ in Rheine und ließ sich hier für die Verabfolgung eines Rezeptes, das einen Wert von 30 Pfg. hatte, den eminent hohen Betrag von 10,90 Mk. zahlen; selbstverständlich, daß die Arznei, welche gegen Asthma und Nervenkrankheit mit Erfolg angewandt werden sollte, vollkommen zwecklos war. Sein Wissen entnahm der Heilkundige, welcher vor dem münsterischen Schöffengericht wegen Betruges angeklagt war, einem Büchlein, das sich„Der Volksarzt“ betitelte und eine Anleitung der Selbstbehandlung nach Grundsätzen der Homöopathie enthielt. Der gerichtliche Sachverständige stellte in seinem Gutachten fest, daß der geforderte Preis von 10,90 Mark in gar keinem Verhältnis zu der Leistung stand. Das Gericht verurteilte den Angeklagten zu einer Gefängnisstrafe von einem Monat und 50 Mark Geldstrafe. + Gronau, 21. Juli. Schmuggelbekämpfung im Hauptzollamtsbezirk Gronau. In der Zeit vom 16. Juni bis 15. Juli wurden im Bezirk des Hauptzollamts Gronau Westfalen beschlagnahmt: 158,30 Klg. feingeschnittener Rauchtabak, 35,95 Klg. gebrannter Kafsee, 8.5 Klg. Rohkassee. 22.25 Klg. Mais. 66 Klg. Weizenmehl. 13.5 Klg. Fett und 700 Stück Hühnereier. Ferner verfielen 17 Fahrräder und eine Aktentasche als Transportmittel von Schmuggelgut der Beschlagnahme. Es wurden gegen 55 Täter Strafverfahren eingeleitet. 4Ahlen, 21. Juli. Tödlicher Unglücksfall. In einem hiesigen Fabrikbetriebe ereignete sich während der Arbeit ein tödlicher Unglücksfall. Ein 30 Jahre alter Arbeiter aus Hamm wollte aus dem Maschinenraum Oel holen und ging in Abwesenheit des Maschinenmeisters hinter das Schutzgitter der Maschinen. Hierbei kam er dem Riemenverbinder zu nahe, wurde von diesem erfaßt und schwer verletzt. Bald nach seiner Einlieferung in das Krankenhaus starb er. 4 Uhlen, 21. Juli. Tödlicher Unglücksfall. In einem dem benachbarten Dolberg wurde von der Polizei wegen politischer Vergehen festgenommen und dem Konzentrationslager in Bergkamen zugeführt. D. ist bekannt aus einer ganzen Reihe von früheren Strafverfahren vor dem hiesigen Amtsgericht. + Hervest=Dorsten, 21. Juli. Der Landrat in der Amtsvertretung. Die Amtsvertretung des Amtes HervestDorsten beschäftigte sich in ihrer heutigen Sitzung in Wulfen mit einer umfangreichen Tagesordnung, die aber durchweg ohne Aussprache abgewickelt wurde. Nach der Bekanntgabe des vorläufigen Ergebnisses des Untersuchungsausschulles, der seine Tätigkeit abgeschlossen hat, teilte die NSDAP mit, daß in dem Verhältnis zu den früheren anderen Parteien vorläufig keine Aenderung eintrete. Zum Verbindungsmann zwischen der früheren Zentrumspartei und der NADAP sei der Amtsverordnete Duwe ernannt worden. Die Amtsvertretung genehmigte dann die Geschäftsordnung des Finanzausschusses, die Finanzordnung und nahm Kenntnis von der Einrichtung eines Rechnungsprüfungsausschusses. Auch die Ortssatzung über die Einrichtung einer hauptamtlichen Bürgermeisterstelle wurde einstimmig angenommen. Fragen nach der Besetzung der Bürgermeisterstelle konnten noch nicht beantwortet werden. Der für ein Jahr mit der Stadt Dorsten abzuschließende Gymnasialvertrag sieht vor, daß das Amt Hervest=Dorsten für das Jahr 1933 18 576.—4 zahlt. Schließlich wurde noch die Aufnahme eines Kassenkredits bis zu 10 000 A bei dem Wulfener Sparund Darlehnskassenverein beschlossen. Inzwischen war Landrat Dr. Rieth erschienen, den Beigeordneter Rose herzlich begrüßte. Er wies auf die besonderen Beziehungen hin, die den Landrat aus seiner Tätigkeit im Amte Haltern mit der Herrlichkeit Lembeck verbänden und empfahl die besondere Not des Amtsbezirkes der Fürsorge des Landrates. Sie selbst würden dafür sorgen, daß die Idee des Führers bis in den letzten Winkel dringe. Landrat Dr. Rieth betonte in seiner Erwiderung, daß die Beseitigung der Arbeitslosigkeit höchstes Gebot sei. Gerade im Amtsbezirk Hervest=Dorsten seien Möglichkeiten für Bodenkulturarbeiten größten Umfangs vorhanden, die demnächst durch den Arbeitsdienst durchgeführt würden. Mit einigen Hinweisen auf die Führerqualitäten Adolf Hitlers, dem unser ganzes Vertrauen und unser Kämpfertum gehören, schloß der Landrat seine in ein Sieg Heil ausklingende Westfülischer Blumentag für Blinde. Der am Sonntag, dem 23. Juli ds. Irs., in allen Städten und Gemeinden der Provinz Westfalen stattfindende„Westsälische Blumentag für Blinde" lenkt das Interesse der Oeffentlichkeit in weitem Maße auf den Westfälischen Blindenverein und seine Arbeit. In einer Zeit tiefster vaterländischer und wirtschaftlicher Not, kurz nach dem Kriege gegründet, hat sich der Westfälische Blindenverein mit seinen nunmehr 31 Ortsgruppen und rund 1500 erwachsenen blinden Mitgliedern zu einem wichtigen Faktor der westfälischen Blindenfürsorge entwickelt. Die dem Verein satzungsgemäß gestellte und so kurz formulierte Aufgabe:„die wirtschaftlichen, sozialen und geistigen Interessen der Blinden zu fördern und seine in Not geratenen und arbeitsunfähigen Mitglieder zu unterstützen", umschließt eine Fülle wertvoller und segensreicher Arbeit, die gerade heute notwendiger ist denn je. Blindsein in dieser wirtschaftlich schweren Zeit ist ein besonders hartes Schicksal. Den Kern der Fürsorgearbeit des Vereins bildet die produktive Arbeitsfürsorge, d. h. die Versorgung der Blinden mit Arbeit. Daneben gilt es, dringende Notstände arbeitsunfähiger Blinder zu lindern, Rundfunkgeräte und Führhunde zu beschaffen, geeignete berufliche Ausbildung zu vermitteln, kurz überall dort helfend einzugreifen, wo die Not mit harter Faust an die Tür des Blinden pocht. Das Blinden=Alters= und Erholungsheim in Meschede bietet altersschwachen Blinden eine Stätte ruhigen Aufenthalts, und alljährlich finden hier zahlreiche in ihrer Gesundheit geschwächte blinde Männer und Frauen neue Lebenskraft und frischen Lebensmut. Die Gesamtarbeit des Vereins geschieht unter Aufsicht und tätiger Mitwirkung der Provinzialbehörde wie der beiden westfälischen Blindenanstalten in Paderborn und Soest. Leider konnte der Westfälische Blindenverein in den letzten Jahren den gesteigerten Anforderungen seiner Mitglieder nicht mehr in vollem Umfange nachkommen, möge deshalb der am kommenden Sonntag stattfindende Blumentag neue Mittel schaffen für die Durchführung der vielfachen Fürsorgeaufgaben des Vereins. Möge jedermann den Sammlern und Sammlerinnen, die sich bereitwilligst in den Dienst der Sache stellen, freundlich entgegenkommen und sein Scherflein beisteuern zur Linderung der Not unserer blinden Volksgenossen. Stadt und Eine gewisse seelische Trennung von Stadt und Land wird es immer geben. Sie ist nicht zu überwinden, weil auf natürlichen Voraussetzungen beruhend, und wenn man es erreichte, daß der Städter und der Landbewohner einander auch in ihrer Wesensgestalt gleichmäßig und gleichgeartet gegenüberstehen, so hätte man keinem gedient. Denn der Städter ware ein verkappter Bauer, und der Landbewohner doch nur ein schlechter Städter. Allzu groß sind die Verschiedenheiten in Lebensform und Lebensinhalt, als daß sich hier auf natürliche Weise eine Angleichung erreichen ließe, die von jeden von Vorteil wäre. Und doch wird man es bedauern, daß zwischen diesen beiden Lebensformen nicht jenes gerechte Verständnis besteht, daß beiden Teilen dienlich ware. Es ist schon an sich nicht gut, wenn irgendein Volksteil einem anderen innerlich entfremdet ist. Um so weniger ist es zu begrüßen, wenn jede Daseinsform in ihrer Art wichtig ist für das Volksganze. Und man wird nicht leugnen, daß Stadt und Land ihre Berechtigung und ihren Wert für das Volsganze besitzen. Jeder ist auf seinem Gebiet wichrig, wenn er seiner eigentlichen Aufgabe treu dient und dem Wesentlichen dieser Aufgabe treu bleibt. Das schließt nicht aus, daß einer den andern besser kennen zu lernen versucht, ja diese bessere Kenntnis von der Arbeit und der Lebensform des andern ist eigentlich die Voraussetzung für richtige Volksgemeinschaft. Wie wenige Städter kennen wirklich das Leben auf dem Lande, kennen die anderen Sorgen und Mühen, aber auch die kleinen, innerlichen Freuden, die gerade auf dem Lande erwachsen, von denen aber keiner spricht. Aber auch das Land macht sich häufig von der Stadt ein falsches Bild, sieht Vorteile, die eher Nachteile sind, vermag sich anderseits aber auch nicht einzufühlen in die andersgearteten Aufgaben, die doch erfüllt sein müssen, wenn das Ganze gedeihen soll. Auf diese Weise kommen Voreingenommenheit und Fehlurteile zustande, die das Gegenteil von dem begründen, was man unter dem Begriff Volksgemeinschaft zu verstehen hat, die wir doch erstreben und erstreben müssen. Auch in dieser Hinsicht liegen noch bedeutsame Aufgaben vor dem deutschen Volk, die allerdings um so leichter zu erfüllen sind, als sich durch die wirtschaftliche Lage und durch die Umstände auf dem Arbeitsmarkt diese Verbindungen von Stadt und Land ungezwungen und doch zwangsläufig ergaben. Schüleraustausch zwischen Berlin und Rheinland-Westfalen. In einem Erlaß des Preußischen Ministers für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung vom 7. Juni heißt es:„Ein besonders wertvolles Mittel die Landschaften Deutschlands zu erschließen und persönliche Verbindungen unter der Iugend der verschiedenen Gaue, vor allem auch der grenzdeutschen Gebiete, aufzunehmen, ist der Schüleraustausch innerhalb des deutschen Sprachgebiets, der bisher leider nicht die Pflege erfahren hat, die ihm aus nationalerzieherischen Gründen zukommt. Ich habe das Zentralinstitut für Erziehung und Unterricht in Berlin W 86, Potsdamer Str. 120, beauftragt, diesen Austausch in den Bereich seiner Arbeit zu ziehen. Das Zentralinstitut wird eine besondere Mittelstelle für den Schüleraustausch innerhalb des deutschen Sprachgebiets einrichten, dessen Richtlinien demnächst veröffentlicht werden.“ Um diesen Austausch wenigstens teilweise fürdieses Jahr noch in Gana zn bringen, benötigt die (Brandenburger) Schülern und Schülerinnen von zuverlässigem Charakter und arischer Abstammung, die geneigt sind, einen Schüler oder eine Schülerin aus dem Rheinland oder aus Westfalen im August aufzunehmen und als Gegenleistung dafür in den Herbstferien und im Anschluß daran die Gastfreundschaft für ihren Sohn oder Tochter bei den Eltern des rheinischen oder westfälischen Schülers in Anspruch zu nehmen Später soll der Austausch auf alle Provinzen ausgedehnt werden. Kostenbeispiel: Berlin=Köln ca. 25 RM. Hin= und Rückfahrt bei 50 Proz. Ermäßigungs=Gruppenrt. Dazu kommt noch eine Summe für Besichtigungen usw., sodaß mit etwa 40 RM. für den 3 bis 4 Wochen berechneten Aufenthalt zu rechnen ist. Die Meldungen, denen Rückporto beizulegen ist. müssen enthalten: 1. Alter (nur über 14 Jahre), 2. Geschlecht, 3. Beruf des Vaters, 4. Konfession, 5. Wünsche und Sonstiges. Sie sind zu richten an die Mittelstelle für den Schüleraustausch innerhalb des deutschen Sprachgebietes beim Zentralinstitut für Erziehung und Unterricht, Berlin W 35, Potsdamer Str. 120(Tel. B. 1— Kurfürst 9321). Kommunistenschießerei in Rinteln. tu Rinteln, 21. Juli. Die Polizei Hannover teilt zu der Abfassung der kommunistischen Autos in Rinteln mit: Der Polizeiverwaltung Rinteln war bekannt geworden. daß kommunistische Kuriere wöchentlich Nachrichten nach dort überbrachten. Bei einer daraufhin in der Nacht zum 19. Juli veranlaßten nächtlichen Streife wurde ein abgeblendeter Kraftwagen festgestellt, der am Ausgang des Hüttenviertels hielt. In der Nähe des Wagens standen mehrere Personen, unter denen sich neben den vermutlichen Wageninsassen auch Rintelner Kommunisten befanden. Die Beamten wurden bei ihrem Herankommen von dieser Gruppe beschossen. Ein Polizeiwachtmeister erhielt einen Bauch- und einen Rückenschuß. Die Beamten erwiderten das Feuer und ein auswärtiger Kommunist wurde durch Oberschenkelschuß verwundet und nach verauch der berwundele Kommanist stammt. Der Wagen. in dem nur eine leere Aktentasche gefunden wurde, ist sichergestellt und der aus Minden herbeigerufene Besitzer festgenommen. Nach dem Zusammenstoß wurde das Hüttenviertel durch Polizei, SA und SS umstellt und systematisch durchsucht. 25 bis 30 Festnahmen erfolgten. Die Untersuchungen sind noch im Gange. Der Kommunist Walter Görnert ist in der Nacht zum Freitag aus dem Landeskrankenhaus in Rinteln entwichen. Er war bei seiner Flucht nur mit einem Hemd bekleidet. Es wird angenommen, daß der Helfershelfer ihn jetzt vrborgen hält. Görnert erhielt einen Oberschenkelschuß. Windischgrätz vor dem Offenbarungseid. Der große Frankenfälscher Prinz Ludwig Windischgrätz, der durch die Budapester Skandalaffäre umfangreicher Banknotenfälschungen im Jahre 1926 zu einer besonderen Art von Weltruhm kam, wird wieder einmal von den Budapester Gerichtsbehörden gesucht. Seine Schulden sollen ein unerhörtes Maß erreicht haben, und die Gläubiger wollen sich nicht länger vertrösten lassen. Da der Prinz einer Reihe von gerichtlichen Einladungen keine Folge leistete, wurde schließlich seine zwangsweise Vorführung angeordnet, die aber auch erfolglos blieb, da er, wie jetzt bekannt wurde, schon seit einiger Zeit in Berlin lebt. Prinz Ludwig Windischgrätz ist der Sproß eines der vornehmsten europäischen Adelsgeschlechter, einer Familie von ungeheurem Reichtum. Von frühester Jugend an regte sich bei ihm ein unbezähmbarer Abenteuerdrang, der ihn in tausend Gefahren und Verstrickungen brachte und der im Letzten auch die Ursache seiner riesigen Schuldenlast und des Verfalls seines einstmals großen Vermögens sein dürfte. Er beteiligte sich sowohl am russisch-japanischen wie am Weltkrieg aktiv. Seine Erlebnisse und Taten in beiden Kriegen allein wären es wert, daß man sie in spannenden Erzählungen schilderte. Politisch trat er als der unbestrittene Vertrauensmann des letzten österreichischen Kaisers, Karl I., hervor, bei dem er bis zum letzten Augenblick, als er abdanken mußte, aushielt. Von seiner damaligen Treue zu den Habsburgern zeugt auch sein Versuch, bald nach der Revolution eine schwere Kiste, gefullt mit Gold und Juwelen, über die Schweizer Grenze zu bringen, in den Besitz der Kaiserfamilie, die dort damals ein Asyl gefunden hatte. In der ungarischen Politik trat er als Mitglied der ersten Nationalversammlung und als Gegner des Grafen Michael Karolyi hervor. Jedoch vertrat er keine feste Weltanschauung, bald war er im Lager der Legitimisten, bald bei den Liberalen, und dann wieder bei den Rassenschützlern, also auf der äußersten Rechten, zu finden. Zur Zeit der Frankenfälscheraffäre wurden seine Schulden auf mehr als 250 000 Dollar geschätzt. Allem Anschein nach sind sie in der Zwischenzeit nicht geringer geworden. Einem Budapester Berichterstatter, der ihn in Berlin aufsuchte, erklärte der jetzt fünfzigjährige Prinz, er fühle sich in Berlin sehr wohl und er sei eigentlich auch deutscher Staatsangehöriger, nämlich kraft seiner angestammten Würde als Fürst des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation... Er sei zur Zeit an mancherlei Geschäften interessiert, arbeite angestrengt, verhandle viel, sei viel auf Reisen, und diesem Umstand sei es zuzuschreiben, daß er noch nicht vor dem Budapester Gericht erschienen sei. Die ganze Sache mit Budapest sei ihm übrigens nicht wichtig, und die Angriffe auf seine Person interessierten ihn durchaus nicht. Er werde, wenn man ihm nur Zeit lasse, seine Schulden schon bezahlen. Kirchliches. Wallfahrt zum heiligen Rock. Dreitägige Fahrplankonferenz für die 900 Sonderzüge. Mittelstelle noch Anse von solchen Berliner Am Dienstag voriger Woche kamen in Trier die Fahrplandezernenten der Reichsbahndirektionen zu einer dreitägigen Konferenz zusammen, um die letzten großen Vorarbeiten für die geordnete und pünktliche Beförderung der zahlreichen Pilgerzüge aus allen Teilen des Reiches zu leisten. Dabei wurde festgestellt, daß bis jetzt schon nahezu 900 Sonderzüge nach Trier auf Tag und Stunde festgelegt sind, und daß dieser Verkehr spielend bewältigt werden kann. Täglich kommen neue Züge hinzu. Mit weiteren besonders starken Massenanmeivann., rechnet man kurz vor der Ausstellung und gleich nach deren Eröffnung. Schon heute liegen für die Montage und Donnerstage Anmeldungen von durchschnittlich 25 Zügen mit 20 000 Pilgern vor. Besonders stark belegt sind: Sonntag, 30. Juli, mit 30 000 Pilgern in 40 Zügen, und Montag. 81. August, mit 25 000 Wallfahrern in 30 Zügen. Man darf überzeugt sein, daß die Reichsbahn in der Lage ist, noch Hunderte von weiteren Sonderzügen glatt und pünktlich durchzuführen. Die schnellfahrenden billigen Pilgersonderzüge der Reichsbahn sind besonders beliebt, weil sie der Eigenart der Wallfahrt am besten entsprechen und die Teilnehmer während des vorgesehenen Aufenthaltes in Trier geschlossen zum hl. Rock wallfahren und pünktlich wieder zurückkehren können. Aus dem Bezirk der Reichsbahndirektion Münster sind bis jetzt folgende Sonderzüge fest angemeldet: Von Münster über Dülmen nach Trier am 6. August und zurück am 8. August, Leitung Pfarrer Schmäing und Huskamp in Münster; ferner von Coesfeld über Hervest=Dorsten nach Trier am 26. August und zurück am 28. August. Leitung Pfarrer Prällage in Coesfeld, und von Rheine über Emsdetten—Greven nach Trier am 2. September und zurück am 4. September, Leitung Pfarrer Tappe in Rheine. Wer sich einem dieser Pilgersonderzüge anschließen will, wende sich zweckmäßig an den in Frage kommenden Leiter. Der Paul A verbrachte die in Düsseldorf Ihrem Erleb die wesensbe Existenz zu v fälischen Feld bald, im Ma wundet. Spi und Kunstges wärtig als Paul Alverde —„Reinhold (beide bei Al Vor wenigen ter von großem? den darf, als M mission das Inne öffentlichen Einri sehr gastfreundlich sich auch einige C einer ehemaligen nach dieser benai gene, Männer un die wegen Umtrie für kürzere oder, längere Zeit hin Türen leben muß Fürsten G., den dalen KavallerieGefängnisbeamte der Hauptstadt a Frauenjäger beri schonungslose Hät reiche Geschichten Menge überaus Machte schon übrigen Gefang dieses Mannes a unvergleichlichen wenige Wochen der Exekutionsal wissen Zusammer stehen, so merkw Berichten des sch Der Fürst sa Zelle unbewegt einem Schemel u Fenster vor ihm deren Zellen, und denen allerle bauer, Malgerät sehen verliehen jerne Pritsche m kleiner Tisch, ein durft bildeten diFensternische stan beulter Emaille Henkel der Löffe der Gesandtschaft jede Vergünstigu botene Erlaubni „Es sind," sa Gefangene den schien und fort „es sind Mitglie die Sie zu sprech Die Welti frühzeitiger Vei hatte selbstverst tima, die nati ist immer besser sehen wurden, e der ins Lot zu höhero Wesen geber wußten& er mit noch so v müssen, sollen langt, bei Laun durchaus irdisch Umweg über M heraus hatten ferenzteiln der Verhandlun verteilt zwecks tränke,— je no Geschmack. 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Ihrem Erlebnis und demjenigen des Krieges glaubt er die wesensbestimmenden Erfahrungen seiner geistigen Existenz zu verdanken. Als Freiwilliger bei einem westfälischen Feldartillerieregiment eingetreten, wurde er sehr bald, im Mal 1915, durch einen Kehlkopfschuß schwer verwundet. Später studierte er Jura in Jena, Germanistik und Kunstgeschichte in München. Dort lebt er gegenwärtig als freier Schriftsteller. Wichtige Bücher von Paul Alverdes:„Die Pfeiferstube"(Rütten und Loening) —„Reinhold oder die Verwandelten" und„Kleine Reise“ (beide bei Albert Langen/Georg Müller). Vor wenigen Jahren bereiste ein schwedischer Gelehrter von großem Ruf, dessen Name hier verschwiegen werden darf, als Mitglied einer internationalen Hilfskommission das Innere der russischen Räterepublik. Unter den öffentlichen Einrichtungen, die den Fremden von einer sehr gastfreundlichen Regierung gezeigt wurden, befanden sich auch einige Gefängnisse. In einem derselben, unweit einer ehemaligen Gardereiter=Kaserne zu Moskau und nach dieser benannt, verwahrte man auch Staatsgefangene, Männer und Frauen aller Stände und Lebensalter, die wegen Umtriebe gegen die bestehende Verfassung hier für kürzere oder, wie in der Mehrzahl der Fälle, auch für längere Zeit hinter vergitterten Fenstern und eisernen Türen leben mußten. Dort sah der Gelehrte auch den Fürsten G., den ehemaligen Kommandeur einer hochfeudalen Kavallerie=Brigade. Wie einer der begleitenden Gefängnisbeamten erzählte, war er vor dem Umsturz in der Hauptstadt als ein leidenschaftlicher Spieler und Frauenjäger berühmt gewesen, auch waren über seine schonungslose Härte seinen Untergebenen gegenüber zahlreiche Geschichten im Umlauf, gleichwohl war er bei der Menge überaus beliebt. Machte schon die Erscheinung und das von dem der übrigen Gefangenen gänzlich abweichende Verhalten dieses Mannes auf die Mitglieder der Kommission einen unvergleichlichen Eindruck, so sind die Umstände, die schon wenige Wochen später zu seinem Tode vor den Gewehren der Exekutionsabteilung führten und die in einem gewissen Zusammenhang mit dem Besuch jener Kommission stehen, so merkwürdig, daß sie hier nach den mündlichen Berichten des schwedischen Reisenden erzählt werden sollen. Der Fürst saß beim Eintritt der Fremden in seiner Zelle unbewegt mit dem Rücken zur Tür rittlings auf einem Schemel und schien die Wand mit dem vergitterten Fenster vor ihm anzustarren. Im Gegensatz zu den anderen Zellen, in die man die Gesandtschaft geführt hatte und denen allerlei Bilder, Bücher, Handwerkszeug, Vogelbauer, Malgerät und ähnliches ein wohnlicheres Aussehen verliehen hatten, war diese völlig kahl. Eine höljerne Pritsche mit einer schäbigen Felddecke darauf, ein kleiner Tisch, ein Schemel und der Eimer für die Notdurft bildeten die Einrichtungsgegenstände. In der tiefen Fensternische standen der Wasserkrug, der Eßnapf von zerbeulter Emaille und ein blecherner Trinkbecher, in dessen Henkel der Löffel stak. Auf die Frage eines Mitgliedes der Gesandtschaft erwiderte der Beamte, daß der Fürst jede Vergünstigung abgelehnt habe; sogar auf die angebotene Erlaubnis zu rauchen habe er verzichtet. „Es sind," sagte er dann mit lauter Stimme, da der Gefangene den Eintritt der Gäste nicht wahrzunehmen schien und fortgewandten Gesichtes unbewegt stille saß, „es sind Mitglieder einer ausländischen Gesandtschaft da, die Sie zu sprechen wünschen.“ Hierauf schüttelte der Gefangene mehrere Male langsam und wie unwillig den Kopf mit den langen weißen Haaren, die ihm bis über die Schultern herabfielen, erhob sich dann aber doch, wenngleich zögernd genug, und wandte sich herum. Er war ungewöhnlich hochgewachsen, schmalen, hakennasigen Gesichtes, das der bis an den Gürtel reichende Vollbart noch schmäler erscheinen ließ, doch verriet die sehr genau sitzende und peinlich sauber gehaltene Offizierslitewka, daß er von jeher äußerst hagerer Leibesbeschaffenheit gewesen sein mußte. Als sich einige der Fremden nun mit verlegener Förmlichkeit verbeugten, senkte er, nachdem er sie all ernsthaft gemustert hatte, ebenfalls kurz den Kopf und sagte dann, auf seine Hände blickend, in französischer Sprache: er bedauere außerordentlich, die Herren nicht empfangen zu können; es liege ihm gar nichts daran, sich mitzuteilen, und zu helfen sei ihm nicht, er wünsche es nicht einmal. Darauf verbeugte er sich abermals gemessen, drehte den Fremden den Rücken und saß wieder auf seinem Schemel wie zuvor. Man habe, erklärte der Beamte den teils verblüfften, teils erschütterten Mitgliedern der Kommission draußen im Korridor, mit einem verlegenen Lächeln, man habe mit diesem Gefangenen Schwierigkeiten ungewöhnlicher Art. Sein Vergehen sei geringfügig gewesen, fünf von den sieben Jahren, zu denen er habe verurteilt werden müssen, habe er schon abgesessen, und seine Führung sei ausgezeichnet bis auf den Umstand, daß er, wie gesagt, auch die allergeringste Vergünstigung mit Verbissenheit ablehne. Es sei das seiner vorgesetzten Behörde aus gewissen politischen Erwägungen heraus sehr unangenehm. Die Kommission verließ darauf das Gefängnis, doch gelang es dem Schweden, der eine besondere Person und ein besonderes Schicksal erkannt zu haben glaubte, dank des ungemeinen Ansehens, das er bei der Räteregierung genoß, nach einigen Tagen noch einmal allein mit dem Fürsten zu sprechen. Dieser zeigte sich auf die Erklärung des Gelehrten, daß er diesmal als Gast und nicht als Studienreisender komme, zugänglicher, auch nahm er die angebotenen Zigaretten an, die er mit mühsam verhehlter Gier sogleich zu rauchen begann. Nein, sagte er mit einer waagerechten Bewegung seiner langen Hand vor dem Gesicht, als sein Besucher von den politischen Zuständen in der übrigen Welt berichten wollte, nein, Politik interessiere ihn gar nicht, weder das Draußen, noch das Drinnen, habe ihn auch niemals im Leben interessiert.„Diese Schufte haben das Spiel gewonnen,“ fuhr er fort,„und das muß mir genügen.“ Das Gespräch drehte sich dann um Pferde, Hunde, Waffen und um die Jagd; er gab ohne Wehmut allerlei merkwürdige Erlebnisse von der Pirsch auf Bären und Elche zum besten, die er vor allem geliebt hatte, und der weitgereiste Gelehrte entgegnete mit ähnlichen von seinen Expeditionen in das Innere Afrikas und Südamerikas. Endlich, als die von der Behörde gesetzte Frist sich ihrem Ende näherte, fragte er den Fürsten, ob er irgendwelche Beschwerden vorzubringen habe, auf deren Abstellung er vielleicht hinwirken könne. „Ja,“ sagte der Gefangene mit einem liebenswürdigen Lächeln,„sie behandeln mich zu gut. Das ist es, was mich zuweilen rasend macht. Aber Sie werden das schwerlich verstehen, mein Herr.“ In einiger Verlegenheit erwiderte der Gelehrte, daß er zu verstehen glaube. Uebrigens habe er Hoffnung, daß die Leidenszeit des Fürsten nun bald vorüber sei, er könne ihm dank seiner Beziehungen einige Aussichten auf eine Abkürzung seiner Strafzeit durch die Regierung machen.„Unterlassen Sie das,“ sagte der Fürst und erhob sich plötzlich,„ich muß doch bitten, sich nicht in meine Angelegenheiten zu mischen.“ Als sich hierauf der Besucher ebenfalls erhob und, ohne seine Betroffenheit und sein Gekränktsein ganz verbergen zu können, der Türe zuwandte, legte ihm der Gefangene die Hand auf die Schulter und sagte mit veränderter Stimme: „Verzeihen Sie mir, wenn ich mich vergaß, und gestatten Sie noch ein Wort.“ Damit ließ er sich dem Besucher, der sich wieder gesetzt hatte, gegenüber auf der Pritsche nieder, zündete sich an der niedergebrannten eine frische Zigarette an blickte eine Weile vor sich hin und sagte dann, indem er die Hand durch seinen Bart zog:„Sehen Sie, mein Herr. Umlernen, das ist, wenn Sie den Ausdruck gestatten, die Sache der Hosenmätze. Ich habe nun fünfundsechzig Jahre so gerecht gelebt, wie diese Halunken sich jetzt nennen. Was soll mir jetzt noch zweierlei Gerichtigkeit? Oder soll ich hinter mich spucken? Ich habe mich ganz einfach verspätet. Die anderen sind alle eingestiegen, als die Kutsche abfuhr. Nun sind sie schon weit fort. Aber genug davon, genug, seien Sie bedankt und vergessen Sie mich.“ Damit stand er auf, verbeugte sich und wandte sich ab; der Posten mit der Uhr in der Hand betrat den Raum und geleitete den Besucher hinaus. Der Gelehrte erfuhr dann, als er einige Wochen später über Moskau in seine Heimat zurückreiste, zufällig von der kurz zuvor erfolgten standrechtlichen Erschießung des Fürsten. Diesem war in der Tat auf seine Verwendung hin der Rest seiner Strafe gnadenhalber erlassen worden. Als ihm davon in seiner Zelle Mitteilung gemacht wurde, hatte er den Beamten, der, wie stets, ohne Begleitung bei dem als äußerst ruhig bekannten Gefangenen eingetreten war, mit dem Schemel niedergeschlagen. Der Beamte verschied nach wenigen Minuten in den Armen der herbeigeeilten Wachmannschaften. Der Fürst wurde hierauf in Eisen geschlossen und schon wenige Tage danach von einem Standgedicht wegen Aufruhrs zum Tode verurteilt. Die Erschießung fand bei Morgengrauen in der Reitbahn jener Kaserne statt, doch vermochte der Gelehrte über die näheren Umstände nichts in Erfahrung zu bringen; auch blieben seine Nachforschungen nach etwa noch lebenden Nachkommen oder Verwandten des Hingerichteten ohne Ergebnis, so daß wirklich sein Geschlecht mit ihm für immer erloschen scheint. Die Weltwirtschaftskonferenz, die infolge frühzeitiger Vergreisung eines so frühen Todes starb, hatte selbstverständlich auch ihre rein menschlichen Intima, die natürlich nicht ausposaunt wurden; denn es ist immer besser, wenn die Welt die Männer, die ausersehen wurden, eine völlig verfahrene Weltwirtschaft wieder ins Lot zu bringen, tunlichst nur als abstrakte und höhere Wesen betrachtet. Indessen, die englischen Gastgeber wußten Bescheid: Mensch bleibt Mensch, und wenn er mit noch so viel Prominenz beladen ist. Menschen aber müssen, sollen sie das leisten, was man von ihnen verlangt. bei Laune erhalten werden. Und das geschieht auf durchaus irdische und materielle Weise, sozusagen auf dem Umweg über Mund und Magen. Aus dieser Erkenntnis heraus hatten die mit der Bewirtung der Konferenzteilnehmer betrauten Stellen vor Beginn der Verhandlungen Fragebogen unter den Delegationen verteilt zwecks Feststellung der jeweiligen Lieblingsgetränke,— je nach Landesbrauch, Sitte und individuellem Geschmack. Es wird sicher nicht ganz einfach gewesen sein, all die Wünsche, die geäußert wurden, zu erfüllen, und— wenn es gelang— dann ist das ein Zeichen für die Bedeutung der Weltstadt London. Denn der von den Chinesen geforderte Wein Chiaotsou sowie der Kornschnaps mit Namen Kaoliang sind in Europa immerhin seltene Getränke. Die Japaner verlangten kategorisch ein Edelgesöff namens Saké, die Türken einen Schnaps, der auf den Namen Raki getauft wurde, während Perser und Aegypter sich auf höchst banale Art durch Arrak anzufeuern wünschten. Die Polen erklärten sich ganz schlicht und einfach für Lemberger Kümmel und die Schweden— der Leser vermutet es ganz richtig- behaupteten, daß der Punsch mit dem Namen ihres Landes das einzig menschenwürdige flüssige Genußmittel sei.... Wollte man also boshaft sein, so könnte man für den allzuraschen Tod der Konferenz den Teufel Alkohol verantwortlich machen,— was hier aber beileibe nicht geschehen soll. Immerhin kann man der Regierung von Panama, die mit beneidenswertem Freimut die Teilnahme an der Konferenz als für ihr Land zu kostspielig ablehnte, in doppelter Hinsicht Hochachtung zollen, da schließlich der freiwillige Verzicht auf solche Genüsse ein hohes Maß von Sittlichkeit voraussetzt.... * Aber. um wieder ernst zu werden, es ist ja kein Geheimnis, daß Amerika vielleicht auch nicht ganz unschuldig daran ist, wenn manche Hoffnungen auf ein glückliches Gedeihen der Londoner Verhandlungen geknickt wurden, und zahlreiche Teilnehmer der WWK werden infolgedessen ein gut Teil der Schuld am negativen Ausgang der Konferenz auch den Herren jenseits des Atlantik in die Schuhe schieben. Denen drüben scheint dies jedoch gänzlich schnuppe zu sein; einstweilen sackt der Dollar fröhlich weiter ab, schon hat er mutwillig und rücksichtslos die Talergrenze unterschritten und kein Mensch weiß, in welche Tiefen er noch tauchen wird. Ungeachtet dessen aber lebt der Hankee unbekümmert seinen Stil weiter, schreitet gelassen auf dem Wege kindlich-harmloser, materiell=derber Lebensführung fort, ein Prozeß, den man mit einem Wort als Amerikanismus bezeichnet. Ein naives Völkchen, ein wenig roh, ein wenig salbungsvollfromm, ein bißchen sentimental und auf diese und jene Weise etwas kitschig in seinen Freuden, aber auf der anderen Seite voll trockenen Humors und— was die Hauptsache ist— von jungenhafter Vitalität.... So ist in ASA auch die Kriminalität echt amerikanisch, wildwestmäßig; daß Entführungen immer noch beliebt und an der Tagesordnung sind, beweist die Sache mit dem Bankpräsidenten Ottley. Während man in NewOrleans noch emsig nach John Factor aus Chicago sucht, der ebenfalls auf rätselhafte Weise verschwunden war, wird die Polizei schon wieder alarmiert, um den obengenannten Herrn Ottley zu suchen. Mit einer Frechheit sondergleichen hatten die Banditen diesen einflußreichen Bankmann hop genommen und 30 Meilen von Atlanta in dichten Wäldern gefangen gehalten. Es spricht aber andererseits auch für die Fixigkeit des Geraubten, daß es ihm gelang, seinen Häschern zu entfliehen. Aber Witz haben die Leute da drüben, das muß man ihnen lassen. In Chicago. wo jetzt die große Weltausstellung tagt, wo aber gleichzeitig das Verbrechertum eine Bedeutung hat, wie in keiner anderen Großstadt der Welt, hat sich die Polizei entschlossen, wenigstens die gefährlichsten Bandenführer in Schutzhaft zu nedmen. Man will durch diese Vorsichtsmaßnahme, die an sich schon humoristisch wirkt, wenigstens für die Dauer der Ausstellung einen größeren Schutz des Publikums und der ausländischen Besucher gewährleisten. Daraufhin hat ein Magistratsherr der Stadt den noch witzigeren Antrag gestellt, man solle die Dauer der Ausstellung um einige Monate verlängern.... * Von Mutterwitz und Pfiffigkeit typisch amerikanischer Prägung zeugt auch eine kleine Begebenheit aus dem geschäftlichen Leben; die Stadt Yukon hatte bei einer Baugesellschaft, der Oklahoma-Company, den Bau einer Brücke in Auftrag gegeben. Die Arbeiten wurden in monatlichen Raten abgezahlt. Leider zeigte es sich sehr bald, daß die Stadt Yukon nicht zahlen konnte, so daß die Brücke über den Fluß in halbfertigem Zustand da lag. Die Maßnahme, zu der darauf die Oklahoma=Company griff, ist ebenso naiv wie zweckmäßig: während im überalteten Europa angesichts solcher Sitution zweifellos zunächst ein fruchtloser Federkrieg und anschließend ein jahrelanger Prozeß entbrannt wäre, ließ die amerikanische Baugesellschaft in der Mitte der Brücke ein großes Loch reißen und stellte einen Wächter daneben. Die Stadt Yukon benutzt infolgedessen die alte Flußfähre und wird dies solange tun, bis der Stadtsäckel sich wieder etwas angefüllt hat. Ein einfacher und unkomplizierter Vorgang, der niemanden über Gebühr ärgert oder aufregt, im Gegenteil, den Schuldner auf höchst drastische Weise zwingt, ständig über seine Versäumnis nachzudenken.... Alles in allem sind es fixe Kerle, diese Amerikaner; auch Charlie Chaplin beweist diese Tatsache, wenn er jetzt in seinem stummen Film zugleich als Hauptdarsteller und Regisseur fungieren will, nachdem er aber auch das Drehbuch geschrieben und die Musik komponiert hat. Wir Europäer können— wenn auch beileibe nicht alles immerhin einiges von drüben lernen, wenn's auch nur ein wenig unbekümmerte Primitivität ist.... * Man mag sagen, daß die Rekordsucht unsinnig, wertlos für den praktischen Fortschritt sei, daß sie den Charakter verderbe usw.,— und zum großen Teil mag diese Ansicht berechtigt sein. Aber hie und da- so abgestumpft man gegen die Sensationen einer zum Teil recht öden Rekorddrescherei sein mag— imponiert uns doch die außergewöhnliche Tat. Und eine solche bewundernde Anteilnahme verdient zweifellos auch der bisher unbekannte Amerikaner Wiley Post. Taucht da plötzlich ein amerikanischer Flieger in Berlin auf, fällt sozusagen aus den Wolken, landet unangemeldet auf dem Tempelhofer Feld, bringt Grüße und Photos von Balbo, hat wenig Zeit, will sofort weiter nach Sibirien; macht gar kein Aufhebens, ist ein einfacher, anspruchsloser Mann, nicht mal Flieger von Profession; war seines Zeichens Oelbohrer in Oklahoma, verlor durch einen Unglücksfall ein Auge, wird halbtaub; das alles stört ihn gar nicht, er wird Berufsflieger,— alles so nebenbei, ohne viel Tam=Tam. Wiley Post ist, wie gesagt, plötzlich da, hat einen einfachen Straßenanzug auf dem Leibe, hat ein paar Orangen und Tomaten als Verpflegung mit, trinkt haftig ein paar Gläser Eiswasser, schläft ein paar Stunden und ist wieder frisch. Ist ein lustiger Kerl und ein bescheidener Mensch. Solche Leute imponieren, weil sie mit dem Leben fertig werden, weil sie hart sind und dennoch gute, freundliche Menschen... * Andere Völker, andere Sitten... In Spanien blüht bekanntlich entgegen allen Bestrebungen und modernen Errungenschaften auf dem Gebiete des Tierschutzes das uralte Volksvergnügen des Stierkampfes. Um nun diese altehrwürdige Sitte mit dem erreichten Fortschritt der Technik gleichzuschalten, ist man kürzlich dazu übergegangen, zunächst versuchsweise das Pferd des Toreros durch das Motorrad zu ersetzen. Schon hat man in Madrid auf diese motorisierte Art Stierkämpfe aufführen lassen; es bleibt abzuwarten, ob sich diese technifizierte Methode der Tierquälerei in Zukunft behaupten wird, oder ob man wieder auf die Hilfe der unglücklichen Schindmähren zurückgreifen wird. Was übrigens die Herren Toreros selbst anbetrifft, so halten sie streng auf die Verteidigung ihrer Berufsehre; als kürzlich eine temperamentvolle Dame aus Madrid, die sich anscheinend aus angeborener Tierliebe zum Stierkämpfer hatte ausbilden lassen, den Antrag stellte, öffentlich als Torero auftreten zu dürfen, wehrten sich ihre männlichen Kollegen mit einstimmiger Empörung und drohten solidarisch mit Streik; worauf die kampflustige Dame mit ihrem Gesuch abgewiesen wurde.... * Enaland war von jeher das Land der Marotten; nicht umsonst spricht man vom verrückten Engländer. Daß solche— sagen wir„Originale“ auch heute noch leben und wirken, dafür bietet ein nordenglischer Gutsbesitzer von beträchtlichem Wohlstande ein hübsches Beispiel. Dieser sonderbare Mann überraschte kürzlich seine Landsleute durch ein merkwürdiges Angebot, das er dem Dichter Bernard Shaw machte. Er bot nämlich sage und schreibe 5000 Pfund Sterling für den Kopf des Dichters! Um nicht mißverstanden zu werden, sei sofort hinzugefügt, daß die angebotene Summe zwar sofort zahlbar, das Kaufobjekt, Shaws Kopf, jedoch erst nach Ableben des Dichters fällig sein soll. Grund zu diesem merkwürdigen Angebot ist die große Verehrung, die der Gutsbesitzer für seinen berühmten Landsmann hegt; er glaubt ihr dadurch am besten dienen zu können, indem er durch seinen merkwürdigen Kauf in die Lage versetzt wird, das Dichterhaupt einbalsamieren und ausstellen lassen zu können. Bernard Shaw, der bekanntlich ein ungeheuer witziger Mann ist, ist diesmal nicht übermäßig schlagfertig gewesen; wahrscheinlich, weil ihm so etwas noch nicht passiert war. Er hat lediglich mit bemerkenswerter Bescheidenheit abgewinkt, denn er wisse nicht, was an seinem Kopf soviel wert sei.... Welt der Frau. Stille Frauen. Die Oeffentlichkeit kennt sie nicht. Das heißt, man kennt sie in ihrer Gemeinde, ihrer Stadt oder ihrem Stadtbezirk, wie man eben so das Gros seiner Mitbürger kennt. Man weiß nichts von ihrer Art. man kennt nur die Person, nicht die Persönlichkeit. Das sind die Frauen, die nichts„aus sich zu machen“ verstehen. Und doch geht gerade von ihnen oft unmeßbarer Segen aus. Im Treppenhaus eines Kleinstadtgebäudes war ich einmal Zuhörer bei folgender Begebenheit: Ein alter Mann— ungepflegt, krankhaft aussehend— kommt mit einem leeren Kohleneimer die Stiege herunter. Ein altes Frauchen— adrett, aber ärmlich— steht scheinbar unschlüssig im Hausflur. Der Mann kennt die Frau.„Wollt Ihr zu der oben? Da könnt Ihr ruhig hingehen. Das ist eine Gute.“ Das Frauchen geht herauf. Und ich, die ich die„Gute“ kenne, weiß, daß sein Gang, welcher Art er auch ist, nicht unbefriedigend verläuft. Was tun denn diese stillen Frauen? Das ist nicht so rasch gesagt. Die„Gute“ zum Beispiel weiß wohl gar nicht, daß sie etwas tut, so selbstverständlich ist ihr das. Da kommt zweimal in der Woche in ihr Haus der alte Jakob, der Kohlenträger von eben. Er lebt allein, reichlich verwahrlost, gesundheitlich abgewirtschaftet, mit einer nicht ausreichenden Rente. Almosen nimmt er nicht. Die „Gute“ beschäftigt ihn. Was er so tun kann: Kohlentragen, Straßekehren, Holz aufsetzen———. Seine Leistungen sind nicht von Belang, aber er ist eben beschäftigt. und selbst hat er die befriedigende Vorstellung, sich sein Essen und seine Groschen zu verdienen. Manchmal findet sich Zeit und Gelegenheit, ihn sich ausreden, auch ausschimpfen zu lassen, unmerklich ihn zurechtzustutzen und ihm zu helfen. Die stille Frau hat kein Talent zum Wirken in der Oeffentlichkeit. Aber ihr gütiges Wesen wirkt in ihrem Kreise. Eine derartige Hausfrau ist eine wahre Hausmutter. Dieser Ehrentitel charakterisiert ihr Verhältnis zu ihren Hausgenossen. Wie oft sind wohl Dienstboten nur bezahlte Arbeitskräfte, nichts anderes als lebendige Maschinen! Wer weiß von den Menschen in Ihnen? Die stille Frau gewiß. Sie sieht in jedem Wesen einen lebendigen Menschen mit guten Eigenschaften und Mängeln, sie hat Interesse an ihrem Mädchen beispielsweise, beobachtet es, hört es an, wenn es erzählen oder fragen will. So lernt sie es kennen und seine Art verstehen. Sie erwartet nicht, daß alles ihr angenehm ist, aber sie hilft beseitigen, was stört oder gefährlich ist. Wie sie sich kümmert um Ordnung im äußeren Leben des Mädchens, nimmt sie teil an seiner inneren Entwicklung, leitet, fördert und hemmt. Sie weiß, wo es seine freie Zeit verbringt, vermittelt ihm einen guten Verkehr, erregt sein Interesse für einen guten Verein, sorgt für Lektüre usw Immer natürlich unter Berücksichtigung seiner Wünsche und oyne Zwang. Enttäuschungen? Gewiß, die wird die stille Frau haben, denn— das muß zugestanden werden— unsere Mädels sind oft sehr selbstherrlich: vielfach kommen sie verbildet und jedem Einfluß unzugänglich, oder sie fallen immer wieder zurück in eine Lebensform, die nicht geduldet werden kann. Aber auch Enttäuschungen werden das eigenste Wesen der stillen Frau nicht umbiegen. Da ist im Städtchen ein armer, einsamer Mensch gestorben. Hinter dem Sarg geht die stille Frau. Eine engere Verbindung zu der Toten hatte sie nicht. Aber sie begleitet die Arme zum Friedhof, schenkt ihr ihre Zeit, ihre Gedanken und ihr Gebet. Stille Frauen! Sie haben keinen Namen und keine öffentliche Geltung, aber sie bereichern die Welt. L. K. St. Troum und Wachen. Das Kind schläft. Es liegt in seinem kleinen, weißen Gitterbett, ein zartes, schönes Menschenwunder,— ganz verloren der Ausdruck in dem vom Schlase leise geröteten Gesichtchen, ein Händchen dicht an der Schläfe, das Däumchen fest in die kleine Ohrmuschel gepreßt, wie um jedes schlafstörende Geräusch fernzuhalten. Das andere Händchen liegt wie ein verlorenes junges Rosenblatt auf der blauen Decke, halb geöffnet, als hätte es noch irgendeinem geliebten Wesen oder Ding eine zarte Liebkosung schenken wollen und sei aus dieser Bewegung heraus eingeschlafen —— der Mund, eine hellrote, sorgsame Linie in dem schmalen Gesichtchen— der schöne warme Mund eines kleinen Mädchens— ist ein wenig geöffnet und aus ihm kommt ein leises, ganz feines Atmen, dieses Wahrzeichen eines starken kleinen Lebens. Man hatte die kleine Susanne am Nachmittag mitgenommen auf den großen, freien Platz. dicht vor der Stadt, den sogenannten Festplatz, der den Stolz der Bürger bildete und auf dem an gewöhnlichen Sonntagen die Sportjugend ihre gewichtigen Kämpfe austrug, während in den bedeutsamen Tagen des Schützenfestes hier von den Honorationen der Stadt mit ihren Gattinnen und Töchtern feierlich und gemessen die Polonaise geschritten wurde. Von den Aelteren geduldet, jubelnd begrüßt von der sensationslustigen Jugend, hatte hier vor einigen Tagen ein Wanderzirkus seine großen, grauen, an einigen Stellen schon etwas schadhaften Zelte aufgeschlagen. Eine geheimnisvolle Betriebsamkeit nahm Besitz von den grünen Rasenflächen des weiten Platzes, mißtrauisch bewunderte Gestalten, die das Abenteuerliche ihres Berufes über dem Einerlei eines sinnlos wechselnden Lebens vergessen zu haben schienen, arbeiteten wortkarg und eifrig, klopften und hämmerten, rammten Pfähle in den lockeren Erdboden und stellten phantastische Gerüste auf. Am Morgen aber hatte die kleine, graue Zeltstadt vollständig fertig dagestanden und gegen Mittag ging wie ein Lauffeuer die Nachricht durch die Stadt, daß in einem riesigen, mit schauerlichen Bildern bemalten Wagen die wilden Tiere angekommen seien: eine magere, fast verhungerte Löwin und ein kleiner brauner Bär mit traurig verschmutztem Pelz. Susanne, deren zärtliche Liebe zu Tieren keine Grenzen kannte, die an keinem Hund auf der Straße vorbeigehen konnte, ohne ihn zu streicheln, und die schon einmal ein armes, kleines, totkrankes und vor Schmutz starrendes Kätzchen heimlich mit in ihr sauberes Bett genommen hatte war seit dieser Nachricht nicht meyr zu halten. Sie lief cavon, noch ehe man es bemerkte, und als die etwas 18. sakkleider und lange Blusen Wechselspiel der Mode nimmt es nicht wunder. fl man die Kasakform als Neuestes darbietet, da bisherigen Verlauf des Sommers die kleine, am &k zu tragende Bluse ebenso erfolgreich war wie knappe, kaum hüftlange Jace. Man wird also Herbst viel Kasakkleider sehen, die in ihrer lana schlanken Linie die Figur vorteilhaft strecken. ängstliche Mutter schließlich auf dem Platze ankam, sah sie die kleine Gestalt schon vor dem riesigen Eisenkäfig stehen, hinter dessen Gitter man die beiden armen Tiere gesperrt hatte. Das Kind stand wie vezaubert, ein Händchen an die Schläfe gepreßt, das andere leicht geöffnet, mit ein wenig gesenktem Köpschen und glänzenden Augen — ohne Neugier, ganz vertrauend und still, wie eines großen, erfüllten Wunsches froh und ruhig. Sie vergaß vollkommen, wo sie war, keine Bewegung der mageren Löwin und des kleinen, traurigen Bären entging ihren Blicken. Die Löwin lief unruhig und in irgend einer maßlosen Erregung in ihrem engen Käfig hin und her, den gelben Leib an den Gitterstäben streifend, während der Bär phlegmatisch auf den Hinterbeinen hockte und völlig unempfindlich und abwesend schien. Plötzlich hielt die Löwin in ihrem sinnlosen Laufen inne und öffnete den riesigen roten Rachen zu einem so schaurigen Gebrüll, daß die kleine Schar der kräftigen und satten Landbewohner, die den Käfig umstanden, zurückfuhr. Nur die kleine Susanne, die im ersten plötzlichen Schreck die Hand der Mutter faßte, blieb ruhig stehen und sagte in die Stille hinein mit klarem Stimmchen:„Mutti. der große Hund hat Hunger———“ Nun schläft das Kind schon eine lange Zeit seinen tiefen, verlorenen Schlaf. Und nur ganz langsam und Stück Brot in dem riesigen dunklen Rachen verschwinden ließ— um dann unter kleinen, erleichterten Seufzern, mit ein wenig gesenktem Köpschen, über den großen Platz an den schlafenden grauen Zelten vorbei nach Hause zu gehen. Maria Heinemann. Mütterschulung. „Mütterschulung“ ist ein jetzt viel gebrauchtes Wort. Fast kann man schon von einem Schlagwort sprechen. Die, welche es gebrauchen, sind sich vielfach über seinen tieferen Sinn und seinen eigentlichen Inhalt nicht klar. Sie haben nur unbestimmte Vorstellungen von einem Etwas, das an Müttern herangebracht werden soll, sei es eine caritative Arbeit, die an unbemittelten Frauen geschieht, damit sie ihrer hauswirtschaftlichen und hausmütterlichen Aufgabe besser gerecht werden können, als sie es ohne die Schulung vermöchten,— oder eine an Müttern vollzogene Bildungsarbeit, die sie in den Stand setzen soll, die Erziehung der Kinder mit sicherem Geschick und mit Liebe durchzuführen. Mütterschulung begreift all das in sich, aber sie ist noch mehr. Die Mutter soll in ihrer Gesamtpersönlichkeit erfaßt, auf ihr Muttersein und ihre Mutteraufgabe hingelenkt und für ihre Erfüllung in körperlicher, geistiger und seelischer Hinsicht von einem tiefen Grund her fähig gemacht werden. allen Verbänden, die sich mit der Frau befassen, hat diese Aufgabe in irgendeiner Form einen Platz geFür die junge 1eim uno Des Blatt der ketholischen Housteeu Probenumme. lest.nlesw: Sebeldus- Vorleo G. m. b. M. Nôrnberg 2 Schalttmustor unter Angobe der(odollnummer und Gröbe gegen 50 Pig. In Briefmorken durch den Schnlttmusterdienst„Heim und Kleid“, Nürnberg 2. Schliebtoch 247. 491. Kleld fUrjvage Freven aus dunkelblauem Borkenkrepp. Der seitliche Schluß der Bluse geht in eine tiefe Falte in den leicht glockig fallenden Rock über. Der Gurtel schopft die Bluse und wird aufgeknöpft Oen breiten Schulterkragen und die Stulpe des schlanken Armels, der mit zwei Knopten schließt, zieren drei weiße Seidenblenden, die durch Wickelhohlnam verbunden sind Beim Erweitern des Kleides wird der seitliche Schluß in die Mitte verlegt Stoffverbrauch fur Große II 4 m bel 100 cm Breite, für den Besatz% m bei 100 cm Breita 492 Kleid 10r Jvage Freuen aus einfarbigem Wollstoft. Das Kleid ist im ganzen geschnitten Oie durchgehende, leicht zu erweiternde Vorderbahn ist durch eine tiefgelegte Falte gebildet, die unten als Kellerfalte aufspringt Der Gurtel wird an emner Seite dem Faltentell angenäht und an der anderen Seite mit Oruckknopten geschlossen Oer kurze Puffärmel hat einen schlanken Unterärmel, der mit drei Knöpfen schließt. Die Kragengarnitur aus gestreifter Seide schließt mit einer Schleife Stoffverbrauch fur Grôße II 3 m bei 130 cm Breite, für den Besatz 40 cm bei 80 cm Breite 493 Klo1d 10r jsage Fracen aus einfarbiger Seide Das im ganzen geschnittene Kleid zeigt in der vorderen Mitto eine tiefgelegte Kellerfalte, die beim Erweitern des Kleides aufgelassen wird Die Bluse wird durch den gebundenen Gürtel leicht geschopft Den tiefen Ausschnitt ziert ein glockig fallender Reyerskragen und ein heller Westeneinsatz Der kurze Puft-Armel hat schlanke Unterärmel Stoffverbrauch für Größe III 6 m bei 100 cm Breite, für den Besatz 40 cm bei 60 cm Breita 694 Kle1d 10r junge Fraven aus leichtem Wollstoff in Prinzeßform Die Vorder- und Rückenbahn fällt unten als Falte auf. Die Vorderbahn zeigt in der Mitte noch eine tiefgelegte Faite, die Übereinander geknöpft wird. Um das Kleid leichter erweitern zu können, schließt man das Kleid mit Druckknöpfen und setzt die Knöpfe nur zur Garnitur auf. Die weiten Bündchenärmel haben einen kleinen Oberärmel. Ein weißer Batistkragen zert den Ausschnitt Stoffverbrauch für Große III 3 m bei 130 cm Brette, für den Besatz 30 em bei 60 cm Breita allmählich greift durch die dünne Schicht dieses Schlafes als Traum das Erlebnis des Tages. Die zart gewölbten Lider beginnen zu zittern— die kleine offene Hand auf der blauen Decke wird unruhig und das leise Atmen hört plötzlich auf—— die kleine Susanne fängt an zu weinen. daß das ganze Haus es hört, sie weint und weint, ein ganz verzweifeltes, fassungsloses Weinen, das durch nichts zu beruhigen ist. Bis schließlich die Mutter nach langem, unermüdlichen Zureden und sanftem Streicheln der kleinen, erregten Hände den großen Schmerz erfährt, die traurige, selbstbeschuldigende Klage: daß der arme, gelbe, große Hund in seinem Eisenkäfig auf dem Festplatz Hunger hat und daß man ihm zu essen bringen müsse, jetzt gleich, er könne es nicht mehr ertragen vor Hunger und werde sonst sterben———. So kam es, daß bei dem ersten Morgengrauen eine kleine winzige Gestalt mit eiligen Füßchen über den großen Platz vor der Stadt lief, die Mutter weit hinter sich zurücklassend. Ohne zu zögern ging Susanne dicht an den Käfig heran, hinter dessen engen Stäben das gelbe Fell der Löwin leuchtete, zog aus der kleinen Tasche ihres Mantels ein Stück Brot und schob es mit sicherem Händchen zwischen zwei Stäben hindurch, dicht vor den gewaltigen Kopf der ruhenden Löwin. Ein Weilchen blieb sie noch stehen und sah voll Entzücken wie die Löwin mit einer trägen Wendung des Hauptes das kleine weiße habt. Heute wird diese Arbeit zusammengefaßt, alle Bestrebungen, die in einem weitesten Sinn auf dieses Ziel gerichtet waren, zueinandergeführt. In den Mütterferien hat die planvolle Mütterschulungsarbeit einen wichtigen Ansatzpunkt gefunden. Immer aber muß bedacht werden, daß die hohe Ehrfurcht, die vor der Mutter sein soll und die dem Worte nach heute in besonders ausgeprägter Art da ist, sie nicht einer schulmäßigen Bildungsarbeit unterwirft, die im letzten geeignet ist, an eine Unselbständigkeit und Hilflosigkeit in ihr anzuknüpfen und sie vielleicht noch zu verstärken. Der Katholische Deutsche Frauenbund hat in vielfältigen Bemühungen auf dem Gebiet der Mütterbildung gearbeitet. Zeugnis davon legt ab eine Broschüre„Mütterschulung im KDF“. die von Anna Heidermanns zusammengestellt wurde. Das Bändchen enthält zunächst eine Begriffsbestimmung, stellt Ziel und Inhalt der Arbeit heraus. In einer Reihe von Berichten sind praktische Erfahrungen niedergelegt. Die Mütterschulungsarbeit im Frauenbundshaus in Essen fand ihren Niederschlag in einem Führerinnenlehrgang. einem Wirtschaftsberaterinnenkursus. einer Freizeit für Mütter. der Mütterbildungsarbeit, die im Kinderhaus dort vor sich geht. Ein besonderer Bericht ist der Schulung in Gesundheits= und Krankenpflegekursen gewidmet. Ueber die hauswirtschaftliche ErDer kleine Störenfried tüchtigung im Kochen und Nähen spricht Trier. Hier wuchsen aus der praktischen Zusammenarbeit von Frauen verschiedener Schichten wertvolle Ausspracheabende über Fragen der Kindererziehung. Aehnlich berichten die Zweigvereine Worbis, Berlin=Neukölln, Saarbrücken. In Jormditt(Ostpreußen) wurde die Schulung der Mütter von Erstkommunikanten mit besonderer Liebe gepflegt. In Freiburg i. Br. trat ein Kreis junger Mütter und Frauenzu einer lebendig gewachsenen Arbeitsgemeinschaft zusammen. In den verschiedensten Gemeinschaften der Mütterferien wurde wertvolle Bildungsarbeit geleistet. Als Forderungen für die Mütterschulung werden in der Broschüre folgende genannt: 1. Die Mütterschulung muß in freier Bildungsarbeit geschehen. 2. Sie vollzieht sich am besten in kleinen Teilnehmergruppen aus möglichst gleichartigen Verhältnissen. 3. Sie muß eingeordnet sein in die Bildungs= und soziale Arbeit der großen Frauenverbände. 4. Sie muß durchdrungen sein von einheitlicher religiöser Weltanschauung. Im KOF hat sich ein besonderer Arbeitskreis zur Bearbeitung von Fragen der Mütterschulung gebildet. Frauen aus verschiedenen Bildungsschichten, von verschiedener sozialer Herkunft, jüngere und ältere. Fachkräfte aller Art wirken hier gemeinsam, um das Mütterschulungswerk des Bundes sinnvoll zu gestalten und planmäßig auszubauen. Augenblicklich finden in Berlin Besprechungen statt, die unsere Zusammenarbeit mit deren Frauenkreisen auf dem Gebiete anbahnen anEin Kind spielt. Ein Kind sitzt auf der Treppe und spielt. Ein Bub. Die Hosen sind arg geflickt, die Beine nackt und bestaubt. Er hält ein kleines, blankes Blechkästchen in der Hand, mit dessen Glanz er das Sonnenlicht fängt und über Mauer und Pflaster tanzen läßt. Der Vorübergehenden achtet er nicht, vertieft in sein Spiel. Wenn die flinken, hellen Lichtflecken seiner Bewegungen gehorsam hin und herhuschen, strahlt sein Gesicht auf, selbst lauter Licht, und wird wieder tief nachdenklich in Forscherernst, wenn er mit neuer Wendung des Kästchens neue Wege für das Licht sucht. Väter klagen, daß sie ihren Kindern keines der schönen, teuren Spielzeuge mehr kaufen können, Mütter meinen, daß ihre Lieblinge deswegen um den Glanz der Kindheit betrogen seien. Unnütze Sorge— ein Kind weiß immer zu spielen, läßt man es nur gewähren. Was den Erwachsenen von Wert ist, muß wägbar, greifbar, schätzbar sein, eindeutiges Eigentum. Das Kind freut sich am bunten Schein, es fragt nicht, ob dies sich aufstapeln, vermehren, verwerten lasse— und siehe— ihm gehört alles, es besitzt den Zauber, der Unscheinbares in das Begehrte wandelt. Ein ärmliches Kind spielt auf der Treppe an der Straße mit einem wertlosen Kästchen aus Blech, und niemand geringeres als die königliche Sonne, die Lebenspenderin, ist sein Spielgefährte. Gertrud Busch. Humor. Der Mann mit der Glatze. „Haarschneiden, bitte! Soll ich den Kragen abnehmen?“ „Nicht nötig, mein Herr, Sie können sogar den Hut aufbehalten!“ Ein Festtag. Gast(zum Kellner):„Was ist denn bei den Studenten im Nebenzimmer los: die feiern wohl Geburtstag?“ Kellner:„Gott bewahre; die sind so lustig, weil unser neues Dienstmädchen heute morgen beim Aufräumen die Tafel abgewaschen hat und jetzt keiner mehr weiß, was er zu bezahlen hat!“ Merkwürdig. Er:„Es wurde schon zweimal geläutet— hörst du denn nichts?“ Sie:„Ich habe nichts gehört!“ Er:„Na, da hört sich aber alles auf. Du, eine kerngesunde Person, hörst so etwas nicht; ich, der ich dalieg' mit meinem kranken Fuß, ich hör's!“ Zur See. „Nun, Frau Bergstrom, wie geht es Ihrem Sohn Knut, der ist doch Seemann geworden!“ „Ja, Frau Stromberg, ich weiß nicht recht, was ich dazu sagen soll. In seinem letzten Brief schrieb er:„Wir sind jetzt im Mittelmeer. Ich sitze on Deck und habe Zypern im Rücken.“ Aber ich hoffe doch, daß er bald wieder gesund werden wird.“ Die neue Stenotypistin. „Verzeihen Sie, Herr Mehlhorn,“ fragte die neue Kraft den Chef, der ihr Briefe diktiert hatte,„was sagten Sie doch gleich zwischen Sehr geehrte Herren und Hochachtungsvoll?“ Diagnose. Vater und Mutter stehen am Bett des kleinen Georg. Der Arzt fragt:„Der Junge hat etwas gegessen, was er nicht sollte?“—„Ja“. sagt die Mutter.—„Und dann hat ihm der Kopf weh getan?“—„Ja“. sagt der Vater. —„Weil er sich den Magen verdorben hatte!“— Da richtet der kleine Georg sich auf:„Ne, weil mich Papa eine runtergehauen hatte!“ Ul Vom 21. der sich zu befindet, in Das ist deutsches K sten Kolonie unserer Rei hafter Käm gedenken, deutsche Vol lonie. die Fernen Oste Ein kleines Zi Das Telephon Kapitän nimmt d „Wie bitte?— 31. Juli in Tsingt Langsam lande gabel, gedankenvol eine Liebkosung kl „Tsingtau. Ein Marine=O nach seinem Boot, er die beneidensn hat.. 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Juli macht der Kreuzer„Köln“, der sich zu Ausbildungszwecken auf einer Weltreise befindet, in Tsingtau Station. Das ist das erste Mal nach dem Kriege, daß ein deutsches Kriegsschiff in unserer ehemaligen östlichsten Kolonie die deutsche Flagge zeigt! Die Jungen unserer Reichsmarine werden an der Stätte heldenhafter Kämpfe der mutigen Verteidiger Tsingtaus gedenken,— und mit ihnen wird sich das ganze tsche Volk erinnern an Blüte und Fall der Kolonie. die„Deutschlands Stolz und Liebling im Fernen Osten“ war. Ein kleines Zimmer im Reichswehrministerium... Das Telephon schrillt in die Unterhaltung hinein. Der Kapitän nimmt den Hörer auf: „Wie bitte?— Ja.— So?— die„Köln“ vom 21. bis 31. Juli in Tsingtau?! Danke!" Langsam landet der Hörer wieder auf der Apparatgabel, gedankenvoll sieht der Kapitän in die Luft, und wie eine Liebkosung klingt das Wort: „Tsingtau...." Ein Marine=Offizier sehnt sich immer nach dem Wasser, nach seinem Boot, träumt von der„Front“— auch wenn er die beneidenswerteste Stellung auf dem Lande inne hat. Aber diese Nachricht, die da eben in dieses kleine Zimmer hineingerufen wurde, weckt noch weitere, nach andere Gedanken. Es ist ein Ereignis, eine neue Erstmaligkeit, die an den Tiefen der Erinnerung reißt, Bilder und Gedanken einer heroischen Zeit wieder heraufbeschwört... „Das ist das erste Mal nach dem Weltkrieg“, sagt der Kapitän,„das erste Mal nach dem Fall und Verlust von Tsingtau, daß ein deutsches Kriegsschiff wieder in Tsingtau vor Anker geht,— das erste Mal, daß dort, sie bis wo sie bis zum letzten Schuß so heldenhaft verteidigt wurde, die deutsche Kriegsflagge wieder gezeigt wird! Wieder werden in diesen Tagen deutsche Marine=Offiziere und deutsche Matrosen den Boden unserer ehemaligen Kolonie Kiautschau betreten, die im Fernen Osten nicht mit Unrecht der Stolz und Liebling des deutschen Volkes war. In diesen Tagen wird junges Blut der kleinen deutschen Marine, das mit der„Köln“ auf Ausbildungsfahrt rund um die Welt unterwegs ist, dort Station machen,— der Taten derer gedenken, in deren Geist sie weiterleben und wirken Und wie sie dort fern von uns,— wird sich in den gleichen Stunden auch die Heimat erinnern an das, was in der Neige des ersten Kriegsjahres dort geschah, was wir damals kaum erfuhren und gerade deswegen heute uns in die Erinnerung einhämmern müssen: Das Hohelied heldischer Pflichterfüllung, heroischen Kampfes bester Deutscher um die deutsche Festung Tsingtau! ... „Krieg!" Juli 1914. Glühend heiß liegt die Hochsommersonne über China, dörrt das Land aus, läßt es fast in Staub ersticken. Ein internationales Badepublikum in Tsingtau war vor der größten Hitze in die deutsche Hafenstadt geflohen, vertrieb sich die Zeit mit Scherzen und sorglosem Lachen Da loderte im alten Europa der Weltbrand auf! Spärlich waren die Nachrichten, die man oft mit großer Verspätung erhielt, und nur im Gouvernement war man frühzeitig schon ernst und sorgenschwer, betrachtete mit wachsamen Augen die Entwicklung.— Würde es so weit kommen? Würde nicht auch diesmal die Spannung sich in letzter Minute lösen? Und Rußland? Wußte hier nicht jeder Mensch, daß es mit seiner Aufrüstung erst 1916 fertig sei? Aber was der Draht herüberspielte, wurde unheilsschwangerer, klang immer düsterer. Vei den deutschen Konsulaten zog man die letzten Nachrichten ein, hörte in den Büros der Reedereien herum, studierte die Stimmungen in den Ländern des Ostens. Und dann— am 30. Juli kam das Telegramm: „Spannung zwischen Dreibund und Dreiverband. Englands Haltung zweifelhaft. Bereiten Sie alles vor!“ Das war der Krieg! Doch der Gouverneur, Kapitän z. S. Meyer=Waldeck, war nicht müßig gewesen, schon zwei Tage vorher hatte er den Befehl gegeben, die Truppen des ostasiatischen Marine=Detachements, die zum Schutz der deutschen Interessen in Peking und Tientsin verteilt waren, zum Teil auch in Peitaiho im Sommerlager waren, zurückzuziehen. Aber wie? Schon hatte der Feind ein wachsames Auge. Und wie würde sich China verhalten?— Oberstleutnant Kuhlo stand vor einer schweren Aufgabe! „Baurat“ Dorpmüllers Handstreich. „Wenn es“, schrieb einer der Kämpfer von Tsingtau später,„dem Detachement dennoch gelang, sich durchzuwinden, so ist das in erster Linie dem opferwilligen Enrgegenkommen des deutschen technischen Direktors des nördlichen Teiles der Tientsin=Pukou=Bahn, des Baurats Dorpmüller, zu danken...“ Der heutige Generaldirektor der Deutschen Reichsbahn, die einen a einfü Bauzwecke benutzten Gleise im weiten Bogen um Tientsin herum den Anschluß an die Hauptstrecke suchen sollte und auch fand. Deutsches Personal half mit, und Dorpmüller selbst begleitete die Expedition. Am 31. Juli brach man abends 7 Uhr heimlich in kleinen Trupps auf, um Mitternacht waren Truppen, Bagage. Munition, etwas Artillerie und Maschinengewehre verladen, ohne daß der Feind etwas merkte— und wohlbehalten langte man 24 Stunden später in Tsingtau an. Der erste Erfolg war errungen! Der letzte Mann trifft ein— ein Fremdenlegionär! Und dann kamen aus allen Ecken und Enden des Landes Deutsche, alte und junge, gleich ob einberufen oder nicht, aus China, Japan, Siam, den Philippinen, den Sunda=Inseln, Reserven, Ersatz=Reserven, Landwehr, Freiwillige! 1400 Mann Verstärkung erhielt die kleine Garnison auf diese Weise und hatte doch kaum gewacht, mit 500 zu rechnen! Wer und wie sie kamen, das zeigt ein einziges Beispiel. Der damalige Kapitän z. S. Vollerthun, Vorstand der Zentralabteilung des Schutzgebietes Kiautschau im Reichsmarineamt der in Tsingtau vom Kriege überrascht wurde und die Belagerung als Leiter der Nachrichtenabteilung mitmachte, berichtet diesen „Di- verwegenste Reise aber hat wohl ein Deutscher aus der Fremdenlegion in Tonking gemacht. Er desertierte bereits am 22. Juli, als man dort schon ganz offen von einem Krieg gegen Deutschland sprach und floh nach Yünanfu. Von dem dortigen Konsulat mit Geld ausgerüstet, wanderte er mitten durch das Herz Chinas und langte nach 31 Tagen in Suefu am Quellgebiet des Hangtse an. Von hier ging es dann nach Chungking und Hangtse abwärts über Itschang nach Hangkou, dann mit der Bahn weiter über Peking nach Tsinanfu. Hier traf er Mitte September ein, als die Japaner die Festung bereits nach Land zu abgeschlossen hatten. Der brave Mann— der spätere Matrosen=Artillerist Brauer— ließ sich nicht abschrecken, fuhr mit der Schantungbahn bis nach Kaumi, auf der Bahnlinie etwa 120 Kilometer von Tsingtau entfernt, wo die Japaner die Bahn unterbrochen hatten. Dann wanderte er zu Fuß oder lief vielmehr von Kaumi— um 8 Uhr abends am 15. September aufbrechend— landeinwärts auf die Kiautschou=Bucht zu, deren rechtes Ufer er am nächsten Tage nachmittags bereits erreichte. Dort aber schien ihn sein Schicksal zu ereilen. Er wurde von einem japanischen Trupp abgefaßt, als er gerade einem deutschen Polizeiboot, das in der Nähe des Ufers lag, zuwinkte. Doch die Besatzung des Bootes ließ Brauer nicht im Stich! Es wurde hin- und hergeschossen, bis die Waffenruhmes der Väter, den Platz bis zum Aeußersten zu halten. Jeder in zähem Widerstande errungene neue Tag kann die unberechenbarsten, günstigsten Folgen tigen! Zu stolzer Freude gereicht es uns, daß nunmehr auch wir für Kaiser und Reich fechten dürfen, daß wir nicht dazu verurteilt sind, tatenlos beiseite zu stehen, während unsere Brüder in der Heimat in schwerem Kampfe stehen. Festungsbesatzung von Tsingtau! Ich erinnere Euch an die glorreichen Verteidigungen Kolbergs, Graudenz und der schlesischen Festungen vor etwas mehr als hundert Jahren. Nehmt Euch diese Helden zum Beispiel! Ich erwarte von Euch, daß ein jeder sein Bestes hergeben wird, um mit den Kameraden in der Heimat an Tapferkeit und jeglicher soldatischer Tugend zu wetteifern. Wohl sind wir zur Verteidigung bestimmt, haltet Euch aber vor Augen, daß die Verteidigung nur dann richtig geführt wird, wenn sie vom Geiste des Angriffs erfüllt ist. Am 18. August habe ich Seiner Majestät drahtlich versichert, daß ich einstehe für Pflichterfüllung bis aufs Aeußerste. Am 19. August habe ich den Allerhöchsten Befehl Seiner Majestät erhalten, Tsingtau bis aufs Aeußerste zu verteidigen! Wir werden Seiner Majestät, unserem Allergnädigsten Kriegsherrn, durch die Tat beweisen, daß wir des in uns gesetzten Allerhöchsten Vertrauens würdig sind. Es lebe Seine Majestät, der Kaiser! Der Festungsgouverneur gez. Meyer=Waldeck. Das neue und das alte Saalebett. Durch den Abrutsch der Kalkberge unweit Bernburgs wurde, wie erinnerlich, die Saale gesperrt, und war gezwungen, sich ein neues Bett zu suchen. Die Technische Nothilfe schuf in ununterbrochener Tagund Nachtarbeit ein neues Flußbett; die Saale ist in der neuen Bahn bereits wieder schiffbar. Japaner unter Zurücklassung des Deutschen die Flucht ergriffen. Brauer langte am Abend des 16. glücklich in Tsingtau an. Er hat uns“— fügte Vollerthun hinzu— „während der Belagerung auf schwierigem Posten bei der Batterie Trendel gute Dienste geleistet. Für ihr war das kühne Unternehmen nicht nur eine patriotische Tat, sondern auch eine Ehrenrettung. Und ich meine— sie ist ihm gelungen!“— Doch als Brauer kam, war die Belagerung schon in vollem Gange „War, ask paßport!“ Oesterreich marschierte, Deutschland kämpfte gegen Frankreich und Rußland... Wie würde sich England, wie würde sich Japan verhalten,— das war die große Frage in Tsingtau! Am 5. August in der Mittagsstunde hielt der Gouverneur in seinem Arbeitszimmer eine Besprechung der Lage mit seinen höheren Offizieren ab,— da kam eilenden Schrittes und mit tiefernstem Gesicht der englische Konsul an, legte schweigend eine Depesche auf den Schreibtisch des Gouverneurs, die in lakonischer Kürze nur die drei Worte enthielt:„War, ask paßport!“(„Krieg. Verlangen Sie Ihre Pässe!"). Und Japan? Auch diese Frage sollte sich in den nächsten Tagen entscheiden. Eine Depesche nach der anderen landete auf dem Arbeitstisch des Gouverneurs. „Angriff Japans auf Tsingtau täglich zu erwarten. Rex.“— Graf Rex war der deutsche Botschafter in Japan. Und später. „Angriff Japans, Englands auf Tsingtau in den nächsten Tagen bestimmt zu erwarten! Rex. Und schließlich: „Japan stellt Altimatum an Deutschland, alle Feindseligkeiten in ostasiatischen Gewässern zu unterlassen, Kreuzergeschwader zurückzuziehen, Tsingtau bis 15. September zu räumen und bedingungslos an Japan zu übergeben. Antwort bis 23. August. Rex.“ Das war am 15. August! Eine Antwort auf diplomatischem Wege wurde nicht gegeben. Die aber, die man gab, war deutlich genug. Die Kämpfer von Tsingtau wußten, daß sie den Weltkrieg nicht zu entscheiden hatten, noch nicht einmal das Schicksal der Festung und der Kolonie.— Aber sie wollten — das sichere Ende vor Augen!— kämpfen bis zum letzten Blutstropfen, Leben und Land so teuer verkaufen, wie nur möglich! Acht Tage kostbarer Zeit waren gegeben. Die Verteidigung wurde vorbereitet, die Infanterie=Vorwerke verstärkt, das Land im Umkreis und das Meer um den Hafen mit Minen verseucht... Der Gouverneur an seine Leute. Am 23. August, dem Tage, an dem das Ultimatum Japans ablief, erließ der Gouverneur zwei Aufrufe, einen an die Festungsbesatzung, einen an die Bürger. Und weil sie— schlicht und heroisch zugleich— den Geist dieser Tage und dieser Männer wiederspiegeln, sei wenigstens der erste im Wortlaut wiedergegeben: An die Festungsbesatzung von Tsingtau! Tsingtau, den 23. August 1914. Am 15. August hat Japan Deutschland ein Ultimatum gestellt, in dem die sofortige Zurückziehung oder Entwaffnung aller deutschen Schiffe des Kreuzergeschwaders, sowie die bedingungslose Uebergabe bis zum 19. September gefordert wurde. Frist zur Beantwortung der 23. August mittags. Diese unerhörte Zumutung ist nach Form und Inhalt gleicherweise beleidigend. Niemals werden wir freiwillig auch nur das kleinste Stück Erde hergeben, über dem die hehre Reichskriegsflagge weht. Von dieser Stätte, die wir mit Liebe und Erfolg seit 17 Jahren zu einem kleinen Deutschland über See auszugestalten bemüht waren, wollen wir nicht weichen! Will der Gegner Tfingtau haben, so mag er kommen. es sich zu holen. Er wird uns auf unserem Posten finden! Der Angriff auf Tsingtau steht bevor. Gut ausgebildet und wohl vorbereitet können wir den Gegner mit Ruhe erwarten. Ich weiß, daß die Besatzung von Tfingtau fest entschlossen ist, treu ihrem Fahneneide und eingedenk des Die eiserne Umklammerung beginnt. Und langsam wälzte sich die eiserne Zange heran, gemächlich Stückchen für Stüchen abschneidend, vordringend, dem Gegner den Raum, den Boden, die Luft abschneidend... Am 27. August frühmorgens war das fapanische Geschwader da, und der Vizeadmiral Kato Sadakichi funkte von seinem Flaggschiff„Suwo“ die Blokadeerklärung in die Funkstation ver Festung! Die tember Kriegsschiffen den sie vor nung, daß die alten Festungsgeschütze sie nicht erreichen lonnten, feuerten die feindlichen Kriegsschiffe von Seeseite, die feindliche schwere Artillerie landeinwärts von den Höhen hinter ihren Linien auf die Stadt... Vierzehn Tage rang man erbittert um das Vorgelände— Tag und Nacht! Nachts flammten die Scheinwerfer auf und beleuchteten die Szene. Aber die Japaner, klein, zäh und gelenkig und in ihren erdfarbenen Uniformen kaum zu erkennen, sahen im Dunkel viel besser als unsere Leute und krochen— Stroh unter die Schuhe gebunden— lautlos in dem hügeligen Gelände vorwärts. So war die Festung Ende September eingeschlossen. Schwere Verluste hatten die Japaner bereits zu beklagen, während die Unseren erst 50 Mann an Toten und Verwundeten verloren hatten. Ein wichtiger Helfer— Oberleutnant z. S. Plüschow. Nun war man ganz eingeschlossen, kaum daß einmal eine funkentelegraphische Nachricht aufgefangen wurde. Der einzige Mann, der noch Nachrichten vom Feind brachte— außer einigen chinesischen Spionen— der unentwegt den Stand schwerer Geschütze auskundschaftete, den Anmarsch des Feindes studierte und meldete,— war der Oberleutnant z. S. Günther Plüschow, der mit seiner kleinen Rumplertaube Tag für Tag von dem kleinen, unzulänglichen, unter stetigem feindlichem Feuer liegenden Eine mondscheinhelle Nacht dämmerte auf. Aber die wundervolle Natur zerrissen die grellen Feuersäulen berstender Granaten und das höllische Konzert des Kampfes. Sieben Tage und sieben Nächte ohne Unterbrechung sitzt nun schon der Kommandeur der Landfront über seinem nervenzerrüttenden Werk. Und ebenso lange im Zimmer des Stabschefs die Gouvernementsleitung! Die letzten Reserven werden eingesetzt, die Docks unbrauchbar gemacht, die Schiffe versenkt, die Kanonen zerstört, zu denen die Munition bereits ausgegangen ist!— Flugplatz aufstieg, von feindlichen Flugzeugen unentwegt verfolgt und beschossen, doch immer wieder heil zurückkehrte. Seine Taten sind so sehr in aller Gedächtnis, daß man sie nicht noch einmal ausführlich zu schildern braucht! Den ganzen Monat Oktober ging der Kampf weiter, — noch immer war die Festung nicht sturmreif, der Mut der Verteidiger nicht gebrochen! Aber bedenklich leerten sich die Munitionskammern— und man machte sich auf das Ende gefaßt. Und Plüschow meldete, daß der Feind seine schwerste Artillerie in neue Stellungen brachte. Der letzte Schlag wurde vorbereitet! Auch die Heimat schien das zu ahnen. Am 27. Oktober traf ein Telegramm des Kaisers ein: „Mit mir blickt das gesamte deutsche Vaterland mit Stolz auf die Helden von Tsingtau, die, getreu dem Wort des Gouverneurs, ihre Pflichterfüllen. Seien Sie alle meines Dankes gewiß. Wilhelm I. R.“ Die Hölle bricht los. Ein unaufhörliches Gekrache, bald in nächster Nähe, bald aus größerer Entfernung, weckte am 31. Oktober mit Tagesgrauen Soldaten und Bürger aus dem Schlafe: das waren des Feindes dickste Visitenkarten... Der letzte Artilleriekampf nahm seinen Anfang! Am 6. November morgens, als jeder wußte, daß das Ende mit Händen zu greifen nahe war, erhob sich unter heftigem feindlichen Feuer Plüschow mit seiner Taube zum letzten Flug. Der Verteidigung konnte er nichts mehr nutzen. So sollte er als Einziger wenigstens auf neutrales Gebiet zu entkommen suchen,— um der Heimat Kunde zu bringen von den letzten Tagen Tsingtaus. Mit Briefen und dienstlichen Nachrichten reich beladen, erhob er zum letzten Male über die sterbende Stadt, sahen ihm die Freunde und Mitstreiter mit Wehmut im Herzen zum letzten Male nach. Wie er sich mit tausend Mühen und Gefahren, unzähligen Listen dann durchschlug bis in die Heimat, hat er selbst erzählt... Stunden können es nur noch sein, bald nur noch Minuten... 1 Uhr nachts. Die Meldung kommt:„Die Japaner sind in den Kasernenhof eingedrungen. Besatzung in der Kaserne eingeschlossen. Feind versucht die Tore einzurennen!“ Das ist die Entscheidung! Um 2 Uhr ist Infanteriewerk II in japanischen Händen! Die anderen folgen in den nächsten Stunden... 6 Uhr. Auf der Paßkuppe zerschlagen sie ihre Gewehre, weil auch die Infanteriemunition alle ist, stimmen noch einmal drei Hurras auf den Kaiser an, singen: Deutschland, Deutschland über alles... Das Ende. Um 6,20 Uhr sinkt auf dem Observatorium die Kriegsißt. Die estung kapituliert! flagge, wird die weiße Fahne der Uebergabe gehißt. Schweren Herzens hat der Gouverneur das letzte Aktenstück auf seinem Schreibtisch unterzeichnet, das ein Major, begleitet von einem Fahnenträger, einem Trommler und einem Pferdehalter mitten durch das Feuer beider Parteien trägt. Es lautet: An Seine Exzellenz, Herrn Generalleutnant Kamio, Oberkommandierenden der Belagerungsarmee. Tsingtau, 7. November 1914. Euer Exzellenz! Da meine Verteidigungsmittel erschöpft sind, bin ich bereit, in Uebergabeverhandlungen der nunmehr offenen Stadt einzutreten. Wenn Eure Exzellenz diesem Vorschlage zustimmen, bitte ich, Bevollmächtigte zu den zu führenden Verhandlungen zu ernennen, sowie Zeit und Ort bestimmen zu wollen zum Zusammentritt der beiderseitigen Bevollmächtigten. Als ersten Bevollmächtigten werde ich von meiner Seite den Chef des Stabes, Kapitän z. S. Saxer, ernennen. Der Kaiserliche Festungsgouverneur gez. Meyer=Waldeck. Um 7,30 Uhr fällt der letzte Schuß! Blutrot ist die Sonne am wolkenlosen Himmel aufgegangen. Tod und Zerstörung ringsum, zu Hunderten liegen Tote und Verwundete, Freund und Feind, nebeneinander. Da schreitet der Gouverneur zu seiner letzten Amtshandlung. Er schickt noch ein Telegramm an den Kaiser. Es lautet: „Festung nach Erschöpfung Verteidigungsmittel durch Sturm und Durchbrechung in der Mitte gefallen. Befestigung und Stadt vorher durch ununterbrochenes neuntägiges Bombardement von Land mit schwerstem Geschütz bis 28 cm Steilfeuer, verbunden mit starker Beschießung von See, schwer erschüttert, artilleristische Feuerkraft am Schluß völlig gebrochen, Verlust nicht genau übersehbar aber trotz schwerstem anhaltendem Feuer wie durch Wun der viel geringer, als zu erwarten. gez. Meyer=Waldeck.“ Und es war wie durch ein Wunder: Rund 200 Tote und rund 500 Verwundete hatten wir zu beklagen,— 12 000 Tote und Verwundete die Japaner. Der letzte Abschied. Am Nachmittag des 9. November 1914 standen die deutschen Truppen und die gesamte Zivilbevölkerung noch einmal zu einer schlichten Feier vor den offenen Gräbern der Gefallenen zusammen. Es war der Abschied von den Kameraden, der Abschied von der blutgetränkten Erde Tsingtaus, der Abschied von der Freiheit Als die zum letzten Gebet gesenkten Köpfe sich wieder hoben, begann der Ausmarsch aus der Stadt, der Marsch in die Kriegsgefangenschaft. Das war das Ende von Tsingtau ... Aus neunundneunzig Jahren wurden nur siebzehn. Das Schicksal hat es anders gewollt. Aber diese 17 Jahre bewiesen dem Fernen Osten, was deutsche Kulturpioniere leisten— und die letzten zehn Wochen zeigten ihm und der ganzen Welt, wie sie zu kämpfen und zu sterben wissen! Eine unerschöpfliche Armee mit allen technischen Belagerungsmitteln, zahllosen Flugzeugen und fast 60 Kriegsschiffen brauchte zweieinhalb Monate, um eine veraltete Festung mit einem Kanonenboot, einem Torpedoboot, einem Großen Kreuzer im Hafen und einem einzigen Flugzeug zu bezwingen, und erreichte auch das erst,— als die Belagerten alle Munition verschossen hatten! Fast zwei Jahrzehnte sind verflossen, ehe Blaue Jungs unserer Reichsmarine wieder die mit deutschem Blut getränkte Erde betreten. Sie werden an den Gräbern ihrer Vorbilder und Vorgänger stehen, und wir werden wissen: Der alte Geist der Helden von Tsingtau lebt auch im neuen Geschlecht! Der reichste Mann Englands. In Dieppe ist soeben Sir John Ellerman gestorben, der als der reichste Mann Großbritanniens galt. In den verschiedenen Abschnitten seines Lebens besaß oder kontrollierte er die größten privaten Schiffsinteressen der Welt und nannte einen riesigen Grundbesitz der wertvollsten Immobilien in den besten Teilen Londons sein eigen. Daneben besaß er im ausgedehnten Maß Anteile an Brauereien. Zeitungsverlagen und großen Industrieunternehmungen. Sir John Reeves Ellerman war im Jahr 1862 bei Hull boren. Sein Vater war im Jahr 1850 von Hamburg nach England ausgewandert, hatte dort ein Getreidegeschäft gegründet und war später zum Hannoverschen Konsul in Hull ernannt worden. Er hinterließ dem Sohn ein bescheidenes Vermogen, das dieser aber zu nutzen verstand. Schon in den zwanziger Jahren seines Lebens galt er als reicher Mann. Als er vollends im Jahr 1916 die Ellerman und Wilson=Dampfschiff=Linien zu einem Trust verschmolzen hatte, bekannte sich Sir John selbst als den reichsten Mann Großbritanniens. Nach seiner eigenen Erklärung betrug sein Vermögen damals 55 Millionen Pfund Sterlina. Bei seinem Tod schätzte man sein Jahreseinkommen auf 1 Million Pfund Sterling und sein gesamtes Vermögen auf rund 30 Millionen Pfund Sterling. Sein Tod bedeutet für das britische Schatzamt den Anfall von 15 Millionen Pfund Sterling an Erbschaftssteuer. Der Verstorbene hinterläßt als Erben einen vierundzwanzigjährigen Sohn, auf den auch der Baronstitel des Vaters übergeht. Erst vor kurzem entschloß sich Sir John, einen Teil seines Besitzes zu liquidieren. Außer dem Sohn hinterläßt er eine Tochter Winifred, die sich auf einer Fahrt durch die Vereinigten Staaten in den Sportschriftsteller Robert L. Mc Almon verliebte, den sie nach 14 Tagen heiratete. Erst vor ein paar Monaten hatte der Vater der Tochter Grundbesitz in der City von London im Wert von etwa 500 000 Pfund Sterling überwiesen. Gleichbleibende Tageseintellung: (außer Sonn- und Feiertags) Westdeutscher Rundfunk 6.40 Uhr: Wiederholung der Abendmeldungen. 6,45 Uhr: Leibesübungen(Hans Jacob Reinarz). 7,00 Uhr: Weitervorhersage und Zettangabe. 8,00 Uhr: Wiederholung der Wettervorhersage, Zeitangabe und Wasserstandsmeldungen. 9,45 Uhr: Gymnastik für Frauen(Hilde Bremus). 10,00 Uhr: Ersie Meldungen, Zeitangabe und Wasserstandsmeldungen. 12,50 Uhr: Wetterbericht, Zeitangabe und Mittagsmeldungen 1. 14,00 Uhr: Mittagsmeldungen 11. 15,30 Uhr: Wirtschaftsmeldungen und Zeitangabe 18,45 Uhr: Wetterbericht, Zeitangabe, Wirtschaftsmeldungen und Sportvorbericht. 20,00 Uhr: Erste Abendmeldungen. Deutschlandsender 5,45 Uhr: Wetterbericht. 6,00 Uyr: Gymnasuik. 6,15 Uhr: Landwirtschaft. Anschl.: Wiederholung der Abendnachrichten 6,20 Uhr: Tagesspruch, Morgenchoral, Frühkonzert bis 8 Uhr. 8,35 Uhr: Gymnastik fur die Frau, 10,00 Uhr: Nachrichten. 11,15 Uhr: Seewetterbericht. 12,55 Uhr: Zeitzeichen. 13,45 Uhr: Nachrichten. 14,00 Uhr: Schallplatten. 15,30 Uhr: Wetter und Börse. 18,00 Uhr: Das Gericht 18,50 Ubr: Wetter. Anschl.: Kurzbericht 19,00 Uhr: Stunde der Nation, 22,45 Uhr: Seewetterbericht, 23.1n Sonntag Westdeutscher Rundfunk(635 kHz, 472.4 m. 60 kW. 70%) 6,15 Uhr: Bremer Freihasenkonzert. Das große Geläute vom Bremer Dom. Choral: Was Gott tut, das ist wohlgetan. 1. Unter dem Siegesbanner, Marsch— Blon. 2. Teutschlands Erwachen, vaterlandische Festouvertüre — Wiagert. 3. Im Walzerrausch, Walzer— Lincke. 4. Aus Franz Schuberts Werken— Demt. 5. Paraphrase über Radeks Lied„Aus der Jugendzeit"— Leonhardt. 6. Alexander Marsch(Armeemarsch Nr. 161) Friedemann. 7. Plaudereien aus der Kinderstube, Potpourri— Mannfred. 8. Verbotener Gesang— Ga staldon. 9. Die Wachtparade kommt— Eilenberg. 10. Viribus unitis, Wiener Lieder-Potpourri— Richter. 11. Regimentskinder, Marsch— Schwittmann. 12. Ben Aliba, orient, Intermezzo— Siede. 13. Am Lagerfeuer, Tongemälde— Urbach. 14, Adlon Marsch— Heincke. 8,15 Uhr: Wiederholung der Abendmeldungen und Landwirtschaftliche Rundschau. 8.30 Uhr: Fansaren des Dritten Reiches. Der ewige Aufbruch. Richard Euringer. 9.,30 Uhr: 2000 km-Fahrt durch Deutschland. Hörbericht von der Nachtfahrt durch Westdeutschland, 10 Uhr: Aus der Trinitanskirche Köln: Evangelische Morgenscier Teutscher Christen. Fesigottesdienst anläßlich der Anwesenheit von Wehrkreispfarrer Müller, des Präsidenten des evangelischen Kirchenbundesamtes. Mitwirkende: Wehrkreispfarrer Müller; Kampschor„Deutsche Christen", Leitung: Erich Dörlemann; an der Orgel: Albert Menn. 1. Orgelgruß. 2. Kampschor:„Wohlauf, ihr deutschen Christen". 3. Liturgie: Gebet. 4. Gemeinde:„Graßer Gott, wir loben dich". 5. Lituraie: Schriftworte. 1. Kampschor:„Ich weiß, woran ich glaube", Choral. 7. Ansprache. 8, Kampschor und Gemeinde im Wechselgesang:„Ein' feste Burg ist unser Gott". 9. Liturgie: Gebet Vater unser. 10, Gemeinde:„Du wirft dein herrlich Werk vollenden". 11. Orgelausklang. 11 Uhr: Joseph Haydn. 1. Militär=Sinsonte Nr. 100 G=dur. Großes Sinsonie=Orchester, Leitung: Hans Knappert busch.— Tichter des ganzen Volkes. Werner Beumelburg: Mont Noval. Eine Geschichte von der Mosel.— 2. Sinsonie Nr. 13 Gdur. 12 Uhr: Uebertragung vom großen Burghof der Altenaer Burg. Grenzlandkundgebung. Mitwirkende: Stadiverband Altenaer Männerchöre Altena(Westfalen). 1. Adler von Lille— Blankenburg. 2. Massenchöre: a) Westsälischer Sängerspruch. b) Alles schweige, jeder neige— Walier Rein. c) Flamme empor— Kickstat. 3. Sprechor: Was wir verloren haben„darf nicht verloren sein. 4. Massenchöre: a) Saar=Hymne, Saarländer Heimatlied— Schwartz. b) Annaberg, Schles. Heimatlied— Stahr. c) Ostpreußen, mein Heimatland, Ostpreuß, Heimatlied — Iwan. 5 Sprechchor: Volk will zu Volk, Blut will zu Blut. 6. Deutschland, dir mein Vaterland(Massenchor) — Heinrichs. 7, Hitlermarsch— Empor zum Licht— Baukien. 13 Uhr: Mittagskonzert. Solist: Josef Schömmer(Tenor). „Deutsche Oper“. 1. Ouvertüre zur Oper„Der Großadmiral“— Lortzing. 2. Szene des Mathias aus der Oper„Der Evangelimann“— Kienzl.— 13.25 Uhr: 2M km=Fahrt durch Deutschland. Am Ziel in BadenBaden.— 3. Fantasie aus der Oper„Hänsel und Gretel“ — Humperdinck. 4 Einleitung zum 3. Akt aus„Der Bärenhäuter“— S. Wagner. 5. Wittichs Sonnengegesang aus„Banadietrich“— S. Wagner. 6. Tonbilder aus der Oper„Walküre“— Wagner. 14,30 Uhr: Mein schwerster Tag. Ein 23. Juli. 15.10 Uhr: Woher stammen Europas Nationalhymnen? 15,30 Uhr: Dr. Gärtner: Zunftwesen im Mittelalter, 16 Uhr: 15. Deutsches Turnfest Stuttgart 1933. Uebertragung aus der Hauptkampfbahn: Einzug der Festzüge— Einweihung der Hauptkampfbahn. 16,45 Uhr: Vesperkonzert der Stadt. Kurkapelle Wiesbaden 1. Romeo und Julia, Fantasie— Svendsen. 2. Drei deutsche Tänze— Becthoven. 3. Fantasie aus der Oper „Der Freischütz“— Weber. 4. Ouvertüre zur Oper „Sieben Raben“— Reinberger. 5. Szenen aus der Oper„Der Evangelimann“— Kienzl. 17,45 Uhr: Ein Ruf an den Tommy, der meinen Dornstrauß sand. Abschied eines deutschen Kriegsfliegers von der Sinai=Wüste. 18 Uhr: Ernst und heiter— und so weiter, 18.45 Uhr: Uebertragung aus Hamm. Westdeutsche Leichtathletikmeisterschaften. Sprecher: Dr. Maus. 19 Uhr: Von Breslau: Junge Mannschaft, Arbeitsdienst macht uns frei. Manuskript: Hannes Paesler, Kurt Flemming, Joachim Steindamm. Musik von Karl Sczuka. Musikalische Leitung: Franz Marscalck. 20 Uhr: Sportvorbericht. 20,15 Uhr: Anno Ueberbrettl. Kleinkunft aus alter Zeit, Leituna: Kurt Treumer. 21 Uhr: Unterhaltungskonzert:„Die fröhlichen Fünf“, 22 Uhr: Letzte Meldungen, Bericht über das kulturelle Leben, Sporibericht 22.25 Uhr: Aus Elberfeld: Deutsche Stehermeisterschaft. Hörbericht vom Endlauf. Sprecher: Probst, 22,45 Uhr: Von Berlin: Tanzmusik. Deutschlandsender(183.5 kHz. 1634,9 m. 60 kW. 70%) 6.15 Uhr: Wiederholung der Abendnachrichten. Tagesspruch, Morgenchoral. Anschl. Freibafenkonzert, 8 Uhr: Stunde der Scholle. 8.55 Uhr: Von Berlin: Morgenfcier. 9.30 Uhr: Hörbericht von der Durchfahrt durch Köln— Hörbericht von der Fahrt über den Nürburgring. 11 Uhr: Heinrich Anacker liest eigene Gedichte. 11.15 Uhr: Secwerterbericht. 11.30 Uhr: Zur Unterbaliung: Im Dorfkrua. 12 Uhr: Vom Westd. Rundfunk: Grenzlandkundgebung. 13.05 Uhr: Mirtagskenzert. 14 Uhr: Mit 400 P3. zu den Tarahumare=Indianern, 14.20 Uhr: Schabplatten für Kinder. 15 Uhr: Der deutsche Feldsoldat. Gedanken und Erinnerungen. 15.25 Uhr: Neuere Klaviermusik. 16 Uhr: Hans Brandenburg liest aus seinem Buch„Schöpfungen nah um uns“. 16.30 Uhr: Unterbaltungskonzert Uhr: Ein Kind— Kein Kind! 18.25 Uhr: Altdeutsche Liebeslieder 19 Uhr: Junge Mannschaft Arbeitsdienst macht uns freil. 20 Uhr: Gesamtergebnisse der 2000 km=Fahrt. 20,15 Uhr: Volkstümlsches Potpourri. 21,50 Uhr: Tanzmusik 22.25 Uhr: Nachrichten. 23 Uhr: Fortsetzung der Tanzmusik. 23,20 Uhr; Hörbericht vom Endspiel um den Hitler=Pokal, 24 Jul Montag Westdentscher Rundfunk(635 k112. 472,4 m. 60 kW. 70%) 6 Uhr: Morgenruf. 1, Choral: Du heilige Brunst, süßer Trost — Bach. 2. Spruch des Tages. 6,05 Uhr: Morgenkonzert(1. Teil). 7,03 Uhr: Wiederholung des Morgenrufs. Anschl.: Morgenkonzert(2. Teil). 8,03—8,15 Uhr: Kläre Meichsner, Hauswirtschaftsmeisterin und Wirtschaftsberaterin der NS=Frauenschaft: Was kochen wir diese Woche. 10,05 Uhr: Mensch und Welt, Gemeinschaftsempfang für Arbeitslose. 11 Uhr: Funkwerbung mit Schallplatten. 11,20 Uhr: Schulfunk für Schüler vom 12. bis 17. Lebensjahre: Das Jungvolk erobert die Freusburg, 12 Uhr: Unterhaltungskonzert des städt, Kurorchesters BadenBaden, Leitung: Karl Aßmus. 13 Uhr: Mittagskonzert des Westsälischen Rundsunkorchesters, Leitung: Wolf. Solist: Erich Hammacher(Klavier). 1. Ouverture zur Oper„Der Waffenschmied von Worms“— Lortzing. 2, Klaviersonate: Sonate A=dur— Schubert. 3. Aus der Tanz=Sutte— Mannfred. 4, Melodien aus der Oper„La Boheme“— Puccini. 5. Auf stillem Waldespfad— Strauß. 6, Aufforderung zum Tanz— Weber. 7, a) Gedenken, b) Koboldtanz— Tvorak. 8. Melodien aus der Oper„Oberon“— Weber. 14,30 Uhr: Schlachtviehmarktberichte. 15 Uhr: Dichter des ganzen Volkes. Gustav Frenßen: Predigt über das Bücherlesen. 15,20 Uhr: Sprich deutsch— aber wie! 15.50 Uhr: Jugendfunk: Husarenstreiche. 16,30 Uhr: Vesperkonzert. Die fröhlichen Fünf. 17,50 Uhr: Frauenstunde. Pauline Wild: Frauen im Dienste der Caritas 18,10 Uhr: Volksmusik. Auf dem Tanzplatz: Das Schifferklavier und singende Bauern. Leitung: Kneip. 1. WindmüllerTanz(Bauerntanz). 2. Mönchsguter Fischertanz. 3. Karussell=Lied. 4, Kirmeß=Tanz. 5. Hopsassa, mein Mann ist ein Schneider. 6. Seppenser Sprungtanz. 7. Schottisch Quadrille. 8. Alte Polka. 9. Norddeutscher Walzer (Bauerntanz). 10. Abendgesang. 18,30 Uhr: An das Handwerk. Worte von Albert Korn, Musik von Ottmar Gerster, 19 Uhr: Stunde der Nation. Preußengeist. Drama von Paul Ernst, Spielleitung: Josef Krahe. 20,05 Uhr: Stimme der Zeit. 20,15 Uhr: Abschiedskonzert für Hans Wocke. Das Orchester des Westdeutschen Rundsunks, Leitung: Otto Julius Kühn. 1 Teil: 1. Marsch aus„Die Schatzkammer des Inka“— Lortzing. 2. Arie aus der Oper„Der Wildschütz“— Lortzing. 3. Einleitung zum 3. Akt„Tannhäuser“— Wagner. 4, Lied an den Abendstern aus„Tannhäuser" Wagner. 5. Ballettmusik aus„Wilhelm Ten“— Rossini, 6. Arie des Figaro aus der Oper„Der Barbier von Sevilla“— Rossini. 7, Vorspiel aus der Oper „Ernant"— Verdi. 8. Arie des Germont aus„Traviata"— Verdi, 2. Teil: 1. Erinnerung an BadenBaden, Walzer— Komzak. 2. Deutsche Volkslieder für Streichorchester— Käßmeyer.— Intermezzo.— 3. Märkische Suite— Kaun. 4 Ouverture zur Operette„Das Moden"— Suppé. 5. Potpourri aus der Operette„Der Bettelsiudent“— Millöcker. 6. Blütenkranz Joh. Straußscher Walzer— E. Strauß. 7, a) Hitler=Marsch— Fröhling: b) SA marschiert, Marsch— Schedel, 22 Uhr: Letzte Meldungen, Bericht über das kulturelle Leben, Sportbericht. 22,30—23,30 Uhr: Alte Musik auf Oriainal=Instrumenten. Kölner Violen=Vereintgung. 1. Musik aus dem Trauerspiel „Abdelazer(1695), für vier Violen— Ouverture und vier Arien— Purcell. 2. Aus der Suite„Lust=Musik"(1698), für vier Violen und Leute— Pezel. 3. Canzona in d=moll. für vier Violen(1712)— Bach. 4. Sonate für Cembalo und Gitarre— Henkel. 5. Tanzsutte in a=moll, für vier Violen und Cembalo— Telemann, 23,30—24 Uhr: Operette und Tanz(Schallplatten). Deutschlandsender(188,5 kH2, 1634,9 m. 60 k W. 70%) 9 Uhr: Fröhlicher Kindergarten. 11.30 Uhr: Zur südamerikanischen Doppelseter am 24. Juli. 12 Uhr: Landwirtschaft, Anschl.: Schallplatten, Anschl.: Wetter. 15 Uhr: Pflege der Zimmer und Balkonpflanzen, 15,45 Uhr: Bücherstunde. 16 Uhr: Unterhaltungskonzert. 17.25 Uhr: Zeitsunk. 17,35 Uhr: Musik unserer Zeit. 18,25 Uhr: Leichtathletik oder Geländesport? 20 Uhr: Kernspruch. Anschl.: Orchesterkonzert. 21,05 Uhr: Tageszeiten der Liebe. 22,05 Uhr: Nachrichten. 22.30 Hörbericht von den deutschen Polizeiturnmeisterschaften. 23—24 Uhr: Nachtmusik. 28. n Dienstag Westdentscher Rundfunk(635 kHz, 472.4 m. 60 kW, 70% 6 Uhr: Morgenruf. 1, Choral. 2. Spruch des Tages. 6,05 Uhr: Morgenkonzert(1. Teil). 7,03 Uhr: Wiederholung des Morgenrufs. Anschl.: Morgenkonzert(2. Teil). 9.30 Uhr: Kindergarten. 10,05 Uhr: Mensch und Welt. Gemeinschaftsempfang für Arbeitslose. 11 Uhr: Dr. Dr. Paul Rintelen: Nahrungserzeugung und Nahrungsverbrauch 11,15 Uhr: Schulfunk für Schüler vom 7. bis 10, Lebensjahre. 11.30 Uhr: Funkwerbung. 12 Uhr: Unterhaltungskonzert. 1. Ouverture zu„Das eherne Pferd“— Auber. 2. Lyrische Episoden für Streichquartet — Homann=Webau. 3. Ballettszenen aus„Hamlet“— Thomas, 4. Sommerabend an der Nordsee, Walzer— Töring. 5. Norwegische Rhapsodie— Svendsen, 6. Süßes Erinnern— Schumann. 7. Szene aus„Das Nachtlager in Granada“— Kreutzer. 8. Italienische Straßensänger — Niemann 13 Uhr: Mittagskonzert, Das städt. Orchefter Witten, Leitung: Musikdirektor Hugo Flicaner. 1. Festjubel, Marsch— Blankenburg. 2. Ouverture zur Oper„Undine“— Lortzing, 3. Paraphrase über das Lied„Verlassen bin 1“ — Reindel. 4 Melodien aus der Oper„Martha“— Flotow. 5, wenn die Rosen blühn, Intermezzo— Siede. 6. Rhapsodie in h=moll— Hartung. 7. Seid umschlungen, Millionen, Walzer— Strauß. 8. Ein Opernalbum, Potpourri— Schreiner. 15 Uhr: Kinderstunde: Lerchenklang und Vogelsang. 15.50 Uhr: Stimme der Bewegung. 16.10 Uhr: Völkische Erziehung. 16,30 Uhr: Schöne Stimmen auf Schallplatten. 16,50 Uhr: Mit dem Spaten in die deutsche Vergangenheit, 17,15 Uhr: Ungedruckte Dichter, Ließ Böhle: Das Wunder um die Lene Markdorf. Eine Bauerngeschichte. 17,30 Uhr: Fcierabendkonzert. Das Grotze Orchester des Westd. Rundfunks, Leitung: Kühn. 19 Uhr: Stunde der Nation:„Heidelberg“. Ein Hörwerk von Curt Elwenspock und A. G. Richter. 20,05 Uhr: Verliebt, Verlobt, Verbeiratet. Eine lustige Stunde, 21 Uhr: Leichte Trio=Musik. Mitwirkende: Egbert Grape(Klavier), Rudi Rhein(Geige), Rob. Grote(Cello). 1. Trio Gedur op. 1 Nr. 2— Becthoven. 2. Passacaalia für Violine und Cello— Halvorsen. 3. Noveletten op. 29 — Gade. 22 Uhr: Letzte Meldungen, Bericht über das kulturelle Leben, Sportbericht, 22,20 Uhr: Westdeutsche Wochenschau, — Funkstille.— Deutschlandsender(188.5 kHz. 1634.9 m. 60k W. 70%) 11,30 Uhr: Unter deutschen Palmen in Afrika u. in der Südsee. 11.45 Uhr: Zeitfunk 12 Uhr: Landwirtschaft. Anschl.: Militärmärsche(Schallpl.), Anschl.: Wetterbericht. 15 Uhr: Jugendstunde: Wir bauen uns ein Boot 16 Uhr: Konzert 17 Uhr: Für die Frau. 17.25 Uhr: Zeitfunk. 17.35 Uhr: Liederstunde 18,05 Uhr: Werke für Harmonien und Klavier von K. Kämpf. 18,30 Uhr: Politische Zeitungsschau des Drahtlosen Dienstes. 20 Uhr: Kernspruch. Anschl.: Tanzmusik, 22 Uhr: Nachrichten. 23—24 Uhr: Spätkonzert. 20. jun Mittwoch Westdentscher Rundfunk(635 k11z. 472.4 m. 60 k W, 70%) 6 Uhr: Morgenruf. 1. Choral. 2. Spruch des Tages. 6,05 Uhr: Morgenkonzert(1. Teil). 7,03 Uhr: Wiederholung des Morgenrufs. Anschl.: Morgenkonzert(2. Teil). 8,05 Uhr: Kindersorgen im Sommer. Ein Gespräch. 9,30 Uhr: Funkwerbung. Werbevortrag. 10,05 Uhr: Mensch und Welt. Gemeinschaftsempfang für Ar beitslose. 11 Uhr: Funkwerbung. 11,30 Uhr: Schulfunk für Schüler vom 12. Lebensjahre an. 12 Uhr: Unterhaltungskonzert des Westsälischen Rundfunkorchesters Münster, Leitung: Wolf. 1. Suite der Freude — Scheinflug. 2. Blumen aus Spanien, Walzer— Ailbout. 3. Alte deutsche Treue, Potpourri— Frantzen, 4. Stolzenfels am Rhein, Lied— Meißler. 5. Potpourri aus der Operette„Die drei Wünsche“— Ziehrer. 13 Uhr: Mittagskonzert des Westdeutschen Kammerorchesters, Leitung: Breuer. Solisten: Kläre Hansen(Sopran), Erdmuthe Fiebiger=Guermanova(Alt), Wilh. Strienz (Baß). 1. Ouverture zur Oper„Die lustigen Weiber von Windsor“— Nicolai. 2. Liebeslieder=Walzer, Suite— Brahms. 3. Duette: a) Wechselgesang— Zilcher; b) Botschaft— Schumann: c) Die Schwestern— Brahms. 4. Norwegische Rhapsodie— Svendsen. 5. Balikaren, Lied aus der Operette„Der Fürst der Berge“— Lehar. 6. Sonnenkinder, Walzer— Kroth. 7. a) Dunkelrote Rosen, b) Schwarze Ninetta aus der Operette„Gasparone"— Millöcker. 8. Melodien aus der Operette„Schön ist die Welt"— Lehar. 15 Uhr: Mia Düssel: Bastelstunde für die Kleinen, 15.50 Uhr: Jugendfunk: Max Jungnickel erzählt. 16,30 Uhr: Der Gute Montag in Münster oder Nachtarbeit macht Weltgeschichte. 16,50 Uhr: Lerne deine Ahnen kennen. Ein Aufruf vom Intendanten Dr. Glasmeier. 17,10 Uhr: Universitätslektor Dr. Max Weller: Deutsche Sprecherziehung. Technik des Sprechens. 17,30 Uhr: Feierabendkonzert. Die fröhlichen Fünf. Solist: Karl Delseit(Klavier). 19. Uhr: Stunde der Nation: Sinsoniekonzert. Das verstärkte Orchester des Deutschlandsenders, Leitung: Dr. Wilhelm Buschkötter. 1. Vierte Sinsonie op. 44— Strässer. 2. Variationen und Fuge über ein Thema von Mozart op. 132— Reger. 20 Uhr: Aufruf für die Spende zur Förderung der nationalen Arbeit. 20,15 Uhr:„Das Reich rettet Wien“. Hörspiel von Alph, von Ccibulka, Leitung: Alois Johannes Lippl. 21,35 Uhr: Heitere Musik für Klavier. Solist: Hans Haas. 1. Deutsche Tänze— Schubert. 2. Moment musical— Schubert. 3. Szenen aus„Karneval“— Schumann. 4. Valse Impromptu— Liszt. 5. Cake walk aus„Kinderszenen"— Debussy. 6. Wiener Moment— Häuser. 7. Wein, Weib und Gesang, Walzer— Strauß. 22 Uhr: Letzte Meldungen, Bericht über das kulturelle Leben, Sportbericht. 22,15 Uhr: 15. Deutsches Turnfest Stuttgart 1933. Im Hof des neuen Schlosses: Feierliche Eröffnung des Turnfestes und Uebergabe des Bundesbanners an die Feststadt. 23 Uhr: Tanzmusik, Kapelle Prasch. Deutschlandsender(183,5 kHz, 1634,9 m. 60 k W. 70%) 9 Uhr: Fröhlicher Kindergarten, 9,30 Uhr: Kindergymnastik. 9,45 Uhr: Theodor Fontane: Unterm Birnbaum, 1,30 Uhr: Zeitfunk. 11,50 Uhr: Fichte und die deutsche Freiheitsbewegung 12 Uhr: Landwirtschaft. Anschl.: Joh. Strauß(Schallplatten). Anschl.: Wetterbericht. 15 Uhr: Auf Bergsahrt. 15,45 Uhr: Hans Lienert: Siebenbürgische Geschichten, 16 Uhr: Blaskonzert. 17 Uhr: Hitler=Jugend auf großer Fahrt. 17,30 Uhr: Klavierwerke von Mozart. 18,05 Uhr: Was uns bewegt. 18,35 Uhr: Funktechnik. 20 Uhr: Aufruf für die Förderung der nationalen Arbeit, Anschl.: Die deutsche Mutter und das deutsche Volk. 20,15 Uhr:„Das Reich rettet Wien“. Hörspiel. 21,35 Uhr: Original=Schrammel=Quartett. 22.15 Uhr: Eröffnung des Turnfestes Stuttgart. 22,25 Uhr: Nachrichten. 2. Jun Donnerstag Westdentscher Rundfunk(635 kHz, 472,4 m. 60 kW. 70%) 6 Uhr: Morgenruf. 1. Choral:„Harre meine Seele“, 2. Spruch des Tages. 6,05 Uhr: Morgenkonzert(1. Teil). 7,03 Uhr: Wiederholung des Morgenrufs. Anschl.: Morgenkonzert(2. Teil). 9.30 Uhr: Kindergarten. 10,05 Uhr: Schulfunk für Schüler vom 12. bis 16. Lebensjahr. 10,30 Uhr: Mensch und Welt. Gemeinschaftsempfang für Arbeitslose. 11,15 Uhr: Schulfunk für Schüler vom 7, bis 10, Lebensjahre. 11,30 Uhr: Funkwerbung. 12 Uhr: Unterhaltungskonzert des Rundfunkorchester. Stuttgart, Leitung: Gustav Görlich. 1. Ouverture zur Operette„Zehn Mädchen und kein Mann“— Suppé. 2. Walzer„1001 Nacht“— Strauß. 3. Potpourri aus der Operette„Das Land des Lächelns“— Lehar. 13 Uhr: Mittagskonzert des Westfälischen Rundfunkorchesters, Leitung: Wolf. 15 Uhr: Kinderstunde: Hurrab, die Ferten sind da! 15,50 Uhr: Tipl.=Ing. Pantenburg: Die Aussichten der deutschen Ausfuhr. 16,10 Uhr: Ferien, falsch und richtig ausgenutzt.(Ein Gespräch.) 16,30 Uhr: Dr. Helmut Bauer: Wehrausbildung an ausländischen Hochschulen. 16.55 Uhr: Lebendiges Recht. Plaudereien aus dem Recht des Alltags von Rechtsanwalt Dr. Heinrichs und Dr. Max Weller 17.15 Uhr: Deutsch für Deutsche 17.30 Uhr: Feierabendkonzert. Die fröhlichen Fünf. Der Kammerchor des Westdeutschen Rundfunks, Leitung: Breuer, 1. Ballett der Düfte— Popy. 2. Flirtation— Steck. 3. a) Mein eigen soll sie sein, schwäbische Volksweise; b) Wohin mit der Freud'— Silcher; c) Aennchen von Tharan— Silcher. 4 Murmelndes Lüstchen— Jensen, 5. Berceuse— Godard. 6, a) Das stille Tal, Volkslied: b) Hans und Liesel, Volkslied; c) Wanderschaft— Zöllner. 7. Serenade— Tofti. 8. Slawischer Tanz Nr. 6 — Tvorak 19 Uhr: Stunde der Nation:„Das große Wandern“. Ein Hörspiel vom Aubruch der Jugend in der Nation von Kurt Eagers, Leitung: Rudolf Mirbt. 20,05 Uhr: Die bunte Stunde. 21,15 Uhr: Reitermärsche und Reitertaten. Internationales Aachener Reitturnier. Hörbericht vom Kampf der Nationen. Sprecher: Probst. 22 Uhr: Letzte Meldungen, Bericht über das kulturelle Leben, Sportbericht. 22.30 Uhr: Sie hören die Berliner Staatsoper(Schallplatten). 23—24 Uhr: Wir tanzen. Das Große Orchester des Westdeutschen Rundfunks, Leitung, Kühn; Solist: Walter Schneiderhan(Violine). Deutschlendsender(183.5 kHz. 1634,9 m. 60kW. 70%) 9 Uhr: Fröblicher Kindergarten. 9.45 Uhr: Menschen, die auch dich beschenken möchten 11,30 Uhr: Kriegsgesangenschaft und Volksgemeinschaft. 11.45 Uhr: Zeitfunk. 12 Uhr: Landwirtsch. Anschl.: Aus Lortzings Opern(Schallpl.). Anschl.: Wetterbericht 15 Uhr: Kinderstunde 15,45 Uhr: Die Geschichte der Grete Mareligbs. 16 Uhr: Unterhaltungskonzert. 17 Uhr: Was ist denn eigentlich biologisches Erbe? 17,35 Uhr: Musik unserer Zeit. 18,05 Uhr: Volkslieder von Brabms. 18,30 Uhr: Deutschlands Pferdezucht. 20 Uhr: Kernspruch. 20.10 Uhr:„Die beiden Schützen“. Oper in 3 Akten v. Lortzing 22.25 Uhr: Nachrichten. 23—24 Uhr: Konzertübertragung. 28. n Freitag Westdeutscher Rundfunk(635 kHz, 472,4 m, 60 kW, 70%) 6 Uhr: Morgenruf. 1. Choral: Nun danket alle Gott— Crüger. 2 Spruch des Tages. 6,05 Uhr: Morgenkonzert(1. Teil). 7,03 Uhr: Wiederholung des Morgenrufs. Anschl.: Morgenkonzert(2. Teil). 9,30 Uhr: Kindergarten. 10,05 Uhr: Mensch und Welt. Gemeinschaftsempfang für Arbeitslose. 11 Uhr: Funkwerbung. 11,30 Uhr: Schulfunk für die Oberstuse höherer Lehranstalten. Französische Unterhaltung. 13,15—14,30 Uhr: Mittagskonzert. Westfälisches Rundfunkorchester, Leitung, Wolf. 1. Ouverture zur Operette„Der Opernball“— Heuberger. 2. a) Serenade— Albeniz: b) Kleiner Tanz— Debussy. 3. Klänge aus Rumänien, Potpourri— Dauber. 4. Rhapsodie h=moll— Hartung. 5. Seid umschlungen, Millionen, Walzer— Strauß. 6. Hochzeitstag auf Troldhaugen— Grieg. 7, Melodien aus der Oper„Zar und Zimmermann"— Lortzing. 15 Uhr: Dr. Wendenburg: Umwandlung von Unterstützung in Lohn(1). 15,15 Uhr: Arbeit, Herzschlag der Zeit. Gedichte von Fritz Woike. 15,50 Uhr: Jugendsunk: Geländespiele.— In der Pause: Stimme der Zeit. 16.30 Uhr: Das Volk will ein Volkstheater. Karl Glänzer, 16.50 Uhr: Wir stöbern in unserer Klangkiste.(Plauderet um Schallplatten). 17,10 Uhr: Mein schwerster Tag. Die Schreckensnacht von Rosegg.(Aus dem Tagebuch eines Kärntners.) 17,30 Uhr: Feierabendkonzert. Elly Tillmanns(Sopran), Begleitung: Karl Delseit, Ilse Mühlen— Marielouise Hütten Klavier), Isabella Schmitz(Violine). 1. Sonate c-moll op. 11— Brandt. 2. Deutsche Volkslieder: a) Das Ringlein, b) Die rechte Stimmung— Reimann. 3 Suite op. 10— Sinding. 4. Vier englische Kanzonetten: Der Meerjungfer Lied, Schäferlied, Treue, Verliebte Pein — Havdn. 5. Duettino concertante— Mozart=Busoni. 18.30 Uhr: Dr. Fritz Lenz: Rassehygienische Steuerreform. 19 Uhr: Stunde der Nation:„Die Nibelungenstraße". Ein Hörbild von der deutschen Donau von Alphons Czibulka. Leitung: Wilfrid Feldhütter. 20 Uhr: 15. Deutsches Turnfest Stuttgart 1933. Vom Marktplatz: Die deutsche Saar. Kundgebung der deutschen Turnerschaft. 20,20 Uhr: Erste Abendmeldungen. 20,30 Uhr:„Datterich". Posse in sechs Bildern von Ernst Elias Niebergall. Spielleitung:e Rieth. 22 Uhr: Letzte Meldungen, Bericht über das kulturelle Leben, Sportbericht. 22,20 Uhr: Nachtmusik. Die fröhlichen Fünf. 23—23.50 Uhr: Das junge Deutschland grüßt Italien. Deutschlandsender(183,5 kH2, 1634,9 m. 60 kW. 70% 9 Uhr: Fröhlicher Kindergarten. 9,30 Uhr: Kindergymnastik. 9.45 Uhr: Detlev v. Liliencron: Der Haidegänger. 11,80 Uhr: Stunde der Nordd. Gesellschaft, Lübeck. 12 Uhr: Landwirtschaft. Anschl: Schallplatten, Anschl.: Wetterbericht. 15 Uhr: Jungmädchenstunde: Meine Freizeit. 15,45 Uhr: J. P. Hedel: Aus dem Schatzkästlein. 16 Uhr: Konzert. 17 Uhr: Die nationalpädagogische Aufgabe der deutschen Volrsbücherel. 17.30 Uhr: Kammermusik von Brahms, 18,05 Uhr: Familiensinn und Wappenkunde. 18,25 Uhr: Zur Unterhaltung: Dämmerschoppen mit Erwin Eckersberg. 18.30 Uhr: Rassenhygienische Steuerreform. 20 Uhr: Kernspruch. Anschl.: Die deutsche Saar. 20,20 Uhr: Der Hörer hat das Wort. 20.50 Uhr: Neue deutsche Tanzmusik. 22 Uhr: Nachrichten. 23 Uhr: Zum Tanze erklingen die Geigen. 23,50—0,30 Uhr: Fortsetzung der Tanzmusik. 29. Mun Sonnabend Westdentscher Rundfunk(635 kHz, 472,4 m. 60 kW. 70% 6 Uhr: Morgenruf. 1. Choral. 2. Spruch des Tages. 6,05 Uhr: Morgenkonzert(1. Teil). 7,03 Uhr: Wiederholung des Morgenrufs. Anschl.: Morgenkonzert(2. Teil). Ausgeführt von dem Kurorchester Bad Oeynhausen, Leitung: Musikdirektor Gustav Ladewig; Solist: Adolf Bähr(Trompete). 1. Ouverture zur Oper„Das Nachtlager von Granada“— Kreutzer. 2. Potpourri aus der Operette„Die lustige Witwe“ Lehar. 3, a) Gavotte graztoso— Gossec; b) RokokoIntermezzo— Aletter. 4. Mondnacht auf der Alster, Walzer— Fetras. 5. Mattinata— Leoncavallo. 6. An der Weser, für Trompete— Kessel. 7, Radetzky=Marsch — Strauß. 8 Uhr: 15. Deutsches Turnfest Stuttgart 1933. Im Hofe des neuen Schlosses: Morgenfeier der deutschen Turnerjugend. 10,05 Uhr: Mensch und Welt. Gemeinschaftsempfang für Arbeitslose. 11 Uhr: Funkwerbung. 11,30 Uhr: Schulfunkfeierstunde für Schüler vom 12. Lebensjahre an. 12—13,15 Uhr: Unterhaltungskonzert des Westfälischen Rundsunkorchesters Münster, Leitung: Wolf. 13,15—14,30 Uhr: Mittagskonzert des Orchesters des Westdeutschen Rundfunks, Leitung: Kühn; Solist: Hans Roolf (Tenor). 1. Ouverture zur Oper„Wenn ich König wär“ — Adam. 2. Arie des Rhadames aus„Aida“— Verdi, 3. Intermezzo aus„Der Schmuck der Madonna“— Wolff=Ferrari. 4. Kleine romantische Sutte— Rieth. 5. Arie aus der Oper„Tosca“— Puccini. 6. Ballettmusik aus der Operette„Die Fledermaus“— Strauß. 7, Walzer aus dem Ballett„Dornröschen“— Tschaikowsty. 14,50 Uhr: Wochenendkonzert. 15,50 Uhr: Käthe Beul: Ein Tag aus dem Leben einer Blumenbinderin. 16,10 Uhr: Wanderungen in Rheinland und Westfalen. Heinz Dramsch: Mit offenen Augen durch das Ahrtal, 16.30 Uhr: Vesperkonzert. Die fröhlichen Fünf. 1. Liebesmoment— Eysoldt. 2. Csardas— Monti. 3. Rote Rosen— Gemünd. 4. Ballctt=Suite— Popy. 5. Hobo moko— Reeves. 6. Legende d'Amour— Becce. 7. Tanz der Derwische— Bendix. 8. Mein Juwel, Walzer— Lincke. 17,50 Uhr: Theo L. Goerlitz: Gedichte. 18 Uhr: Es war einmal. Wir erzählen eine alte rheinische Sage. 18,15 Uhr: Mussolini zu seinem 50, Geburtstag. Wilhelm Heikhaus. 19 Uhr: Stunde der Nation:„Volk ans Gewehr“. Ein Bild der Bewegung in Liedern. 20,05 Uhr: Aus Schloß Horst, Horst=Emscher. Heiterer Abend des Westdeutschen Rundfunks. Leitung: Kurt Georg Treumer. 21,30 Uhr: 10. Deutsches Turnfest Stuttgart 1933. Von der Festwiese: Nationale Fcierstunde. 22,45 Uhr: Letzte Meldungen, Bericht über das kulturelle Leben. Sportbericht 23—24 Uhr: Allerhand Musik aus einer kleinen Stadt. Deutschlandsender(1885 kH2, 1634,9 m. 60k W. 70%) 11.30 Uhr: Wirtschaftliche Wochenschau, 11.45 Uhr: Zeitfunk 12 Uhr: Wetterbericht. Anschl.: Schallplatten. Anschl.: Wetterbericht 15 Uhr: Kinderbastelstunde. 15,45 Uhr: Friedrich Kayßler: Märchen. 16,40 Uhr: Bordkonzert vom. Schnelldampfer„Europa“, 1 7Uhr: Sportwochenschau. Anschl.: Endkampf der Handballwettspiele 17.30 Uhr: Heimat und Meer. 18,05 Uhr: Fröbliches Schallgeplätscher. 18.30 Uhr: Hitler=Mädels plaudern über Fahrterlebnisse. 20 Uhr: Herbert Ernst Grob singt. 20.30 Uhr:„Naten Sie mal!“ Lustiges Kopfzerbrechen an Wochenende. 21.30 Uhr: Nationale Feierstunde. 22 Uhr: Nachrichten. 23—24 Uhr: Nachtmusik, Erscheint tä J. Hors Dülmen Verbi Nummer Die Sich Vonunse Bei dem gro Stuhl und der R Rom in feierlicher sen Veröffentlichun ren Stunde als die Prinzipien de gewahrt, die in gegenseitige Vert schränkungen, d überhaupt hinsich kommen pflegen. des Reichskonkor man berücksichtig eine große Rolle tragsabschluß zw regierung nicht n derem Werte ist, diplomatische Ste Ländern wert Die diplomat dem Konkordat e rück hinter der B kommt in seiner reibungslose und zwischen der lichen Macht. drückt dem Vertr ter auf. Ganz un Bekenntniss übung der kat der katholischen Angelegenheiten Kirche sind also Fesseln ang die ihr zustehende Artikel 1 spricht, werk hindurch. zu vermeiden, de sphären vorkomn die in Bayern senen Länderkor außer Kraft zu. Es wird aus kordate bestehe daß ein nord! wird. Die bisheri wobei selbstverstä vorgenomen wer Zu der Freih selbst ordnen zu stimmung, daß Aemter im al der weltlichen Be lichen in der A Tätigkeit den staatlichen Beamt und das Orde geschützt wie die1 angenommen, da bot der polit lichkeit enthal findet sich jedoch den aber noch B der Geistlichen zu einbarung wurde Stuhl Bestimr lichen und Orden Parteien und die schließt. Von lassenden Bestim undin welch lichen Körperscha bot einer allger teresse dürfte vor Denn erst dieser dent Görinad schen Staatsr das Wort eines neuen Reich geh nehmen, daß auch mungen einer sol indernisse Die Schulf Regelung gefund lichen Bevölkerun spricht. Die ist garantiet schaffen darüber meinden, in den berechtigte es be schulen errichtet,