reitag, den 7. Mai 1929. gen mit einer Geschwinmeter fuhr. Der Kraftn drückte den Radiahier Rade zwischen die Räder nd etwa 300 Meter ugenzeuge berichtet, daß gegeben habe, vermutl 1 einem Auto vorfahren h durch das Gerassel des das Unglück aufmerkn nachfolgenden Lieferdie gräßlich zugerichten n hervorgeholt werder sofort zur Stelle un Gesang. 1. Orchesterschule Merkerl. s Merkertschen Instituns s Gesicht, als die der anr berrscht die Geige vor nschüler hatte Merkert zu jezogen, welches mit der brächtige Klangwirkungen noch etwas Podiumfieber rschte, gabs hie und da nspiel, doch das legte n von Brahms offendam eurigen Schmiß, hielt sich veränderungen nach den korrekt. ten Solosachen für die sie die Gruppe der Komsich um die franzosiche e zwar guten Uebrigsnichtssagend sind. ckhaus, der technisch mit Empfindung spielte, von Seitz, ganz in Sinauch mit einem inhaltjefunden. Die Danckla= arx spielte, konnten sich gleichfalls bören lassen. Leile aus Violinkonzerte lche schon eine gereifte Ansäve für das Virtuoiel des Herrn Thies= z kamen einzelne Teile datte Herr Klein ein agung gehabt, wäre die ihn zu schweren Werkes e wiegte bei dem SpieAufforderung zum Tan eber besser unterblieben bäetzt. und die Zuhöret 1, wie der jodesmalige benies. O. M. eWrsel Wäsche! robes, ausleses in unVorfd Baha daß ler Vische 1 te Sunlicht ohneto im 40 P CHT lannelm-Rheinau enötgen Ir eire eihe von Bocum e Zahl lächte rlichst gebot abe. 275. Gescheint werktäglich vormittags.— Bezugspreis für zwei Wochen Mard. Geschaf slelie und Schriftleitung Vochum Mühlenstr. 12. Chefredak eur Jos. M. Hasler. Be antwortlch:ur olittk. Soztales Handel und Feutdeion: Jos. M. Ha ler, für Kunst und Wissen und den allgemeinen Teil Dr. E Brinkschulte; für Lokales und Spor dermann Lohre, sur den Anzeigen eil J. Elum, samtlich in Bochum Sprechnunden der Schriftleitung vormittags von 11—12 Uh Gerliner Vertreiung: Chefredaktens J. B. Krauß, Verlin=Schöneberg Westfälische mm Breite im Unzeigenür 1 mm Höbe und Unlesaenprelfe: Für 1 mm Höh. und 27 10 Gordpig., Finanzanzeigen 18 Goldpig— für . eme oude amien d. Goldol Zu derechnen nach dem amtlichen De liner Vollar=Briefture des Rorig es. Jede Nochlaßbewilligung wird hinfällig dei zwangsweiler Beitreidung durch Rlage oder in Aienahmen an deiti um en Tagen und Plätzen wird e stut en echluß der Hntelgenannabme nach titage 4 Ubr Drnd a 5 Gerlag Schurmann à Klagges, Bochum, Mudlenstratze 18. Postscheckkonto: Dortmund Nr. 6146 Fernspr.=Anschl. Nr. 4745, 4746. 4747, Volks=Zeilung -R aM Bochumer Volkszeitung Nummer 107 fortes in une! Zentralorgan für den ryeinisch-westfälischen Industriebezirk Bochum, Samttag—Sonnlan, den 8. u. 9. Mai 1926(Mich. Ersch.— Bitkroche) Wattenscheider Volkszeitung 59. Jahrgang Bayern fordert Verfassungsänderung! Hindenburg droht mil dem Rücktritt. (Drahtbericht unseres Berliner Vertreters.) Berlin. 8. Mai. Die politische Lage hat im Verlauf des Freitags eine Aenderung nicht erfahren. Die Kabinettsmitglieder haben sich mit dem Reichskanzler einmütia solidarisch erklärt, nachdem der Wortlaut des sozialdemokratischen Miß trauensantrags bekannt wurde. Diese Erklärung war zu erwarten. Die Kabinettsmitglieder woll ten damit zum Ausdruck bringen, daß sie dieselben Folgerungen ziehen werden, die der Reichskanzler im Falle der Annahme des sozialdemokratischen Antrages ziehen wird. Ferner verlautet in parlamentarischen Kreisen, daß der Reichspräsident erklärt haben soll, er würde in diesem Falle zurücktreten. Man würde, wenn dieses Gerücht den Tatsachen entsprechen sollte, es bedauern, daß der Reichspräsident auch dieses Mal wieder in die politische Arena hineingezogen werden soll. Wir sind der Meinung, daß es dem Einfluß des Reichskanzlers und des Kabinette wohl unschwer gelingen müßte, den Reichsprasideiten von einem solchen Schritte zurückzuhalten. Nan vermutet in parlamentarichen Kreisen, den der Reichskanzler einen derartigen Entschluf des Reichspräsidenten schon deshalb begünstgen würde, weil er auf diese Weise einen Druck auf die Parteien ausüben zu können glaubt. Wir konnen in diesem Zusammenhang nur nochmals betonen, daß es wenig zweckmäßg erscheint, bei jeder kritischen Situation im Fintergrunde immer die Drohung der Präsideitentrise in Erscheinung treten zu lassen. Im sibrigen scheint es uns völlig unnötig, sich jetztschon den Kopf darüber zu zerbrechen, was isk Falle einer Annahme des Mißtrauensantrage geschehen wird. Die Wahrscheinlichkeit, daß diser Fall eintritt, ist bisher nicht allzu groß. Für den Antrag werden vermut lich außer der Antragstellern die Kommunisten und Völkischenstimmen. Die Demokraten erklären, daß sie# ihrem Entschluß, für den Antrag zu stimmen, fsthalten werden. Ob das das letzte Wort de Demokraten ist, wird abzuwarten sein. Die Antahme, daß die Deutschnatio ralen für da sozialdemokratischen Antrag stimnen werden, escheint zunächst durch nichts begründet, zumal de Antrag der Sozialdemokraten die Flaggenverarnung mißbilligt und erst im Nach san dem Reitskanzler das Mißtrauen ausspricht Die Deutschutinnalen werden sich höchstens der Stimme entalten. So wäre dann allerdings mit der Mölichkeit einer Annahme des Mißtrauenoantras zu rechnen. Bei den übrigen Partrien ist werger oder mehr keine Neigung varhanden, e wegen der Flaggenfrage zu einer Kabinettskrif kommen zu lassen. Dies ist besonders auch fü das Zentrum der Fall. Wenn man sich be den Sozialdemokraten große Hoffnungen auf Annahme ihres Antrages macht und mit dem Miktritt der Regierung Luther rechnet, so wird mansich gleichzeitig auch darüber klar sein můssen, daň ie suzialdemokratische Fraktion, wenn sie die Regirung zu Fall bringt, ihrerseits die Verantwrtung dafür übernehmen muß, daß unter iner Mitwirkung die neue Regierung zustandekomrt. Das gleiche gilt für die Demokruten. Fürdie Weimarer Koalition dürften die Aussichten un vornherein sehr gering sein. Ob die Aussichta der großen Koalition besser sind, möchter wir bezweifeln. Wir glauben nicht, daß die Deusche Volkspartei bereit ist, mit der Sazialdemotatie gemeinsam eine Regierung zu bilden, doch lann man im Augenblick davon zu nachst absehn. Die Hauptsache wäre jedenfalls, daß die Spialdemokraten endlich bereit wären, ihre politisa Enthaltsamkeit aufzugeben und auch aktiv die Prantwortung zu übernehmen. Wie wir aus sozialdemokratischen Fraktionskreisen hören, soll ort Neigung vorhanden sein, sich erforderlichenalls an der Regierungsbildung zu beteiligen. Venn in der demokratischen Presse für die Fordering nach einer Reichstagsauflösungnt der Parole„schwarz rot gold“ Stim mung gemeht wird, so halten wir das für völlig verfehlt. In der Verfassung sind die Reichsfarben festgelegt. Auch glauben wir nicht, daß unter dieser Paroleeine wesentlich andere Zusammensetzung des Reichenges erfolgen würde. Es würde nur der durch die neue Verordnung entstandene Miß vergrößer werden. Am geirigen Nachmittag fand wiederum im Reichstag eine interfraktionelle Besprechung von Vertretern der Regierungsparteien mit dem Reichsminister 2e Külz statt, in welcher die Flaggenfräge von Neuem durchgesprochen wurde. Die Besprechung ührte jedoch, wie V. D. 3. hört, zu keinem irgenswie gkarteten positiven Ergebnis. Jn der Besprechung hat, wie wir hören, auch der Gedanke eine Rolle gespielt, nach der Seite der Renublik in der Weise einen Ausgleich zur Flaggenpeordnung zu schaffen, daß die öffentlichen Gebäude nach französischem Muster an allen Sonnund Feicttagen die schwarz=rot=goldene Flagge hissen sollen. Eine neue Denkschrift. Bayern fühlt sich benachteiligt. München, 8. Mai. Die bayerische Staatsregierung veröffentlicht eine Denkschrift, die es als ihre Aufgabe bezeichnet, auf Grund der Entwicklung der letzten Jahre zu zeigen, wie das Reich in der Gesetzgebung und der Verwaltung die nach der Weimarer Verfassung den Bundesstaaten verbliebenen Rechte zum Teil unter Durchbrechung der Verfassung mehr und mehr verkürzt und damit die Eigenstaatlichkeit der Länder in fortschreitendem Maße aushöhlt. Die Denkschrift zerfällt in drei Hauptteile. Der erste allgemeine Teil, der sich mit der Verfassungsfrage überhaupt befaßt, hält die Forderungen der bayerischen Denkschrift vom Januar 1924 aufrecht. Es wird darin Bayern das Recht, im Rahmen des Deutschen Reiches als Staat zu leben, betont. Die Reichseinheit mache kein Einheitsreich erforderlich. Der stärkste Aut der Reichseinheit sei vielmehr eine bundesstaatliche Verfassung. Der zweite besondere Teil der Denkschrift bringt II Der uni= taristischen Entwicklungstendenz hervorgehe. In der Grundgesetzgebung, die dem Reiche nach der Reichsverfassung nur zur Aufstellung allgemeiner Richtlinien für die Ländergesetzgebung zustehe, sei das Reich, die Verfassung durchbrechend, dazu übergegangen, die gesetzliche Regelung oft bis in die kleinsten Einzelheiten zu treffen. Von seinem Recht zur sonstigen Gesetzgebung mache das Reich vornehmlich aus verfassungspolitischen Gründen Gebrauch, um die Aufgaben und Zuständigkeiten der Länder an sich zu ziehen. Der Standpunkt der Sparsamkeit durch die Abdrosselung der Gesetzgebungsmaschine, insbesondere die Initiativgesetzgebungslust des Reichstags, zeigten die Neigung, wieder fortgesetzt mit neuen Reichsgesetzen, die vielfach verfassungswidrig zustande kämen. zu überschütten. Auch bei Staatsverträgen in der Verwaltung, bei den allgemeinen Verwaltungsverordnungen, bei der Ausführung der Reichsgesetze und bei Beamtenfragen werden Beispiele dafür angeführt, daß das Reich entaegen der Regelung in der Reichsverfassung die gesamte Gewalt im Staatsganzen an sich zu ziehen suche. Bei den allgemeinen Verwaltungsordnungen werde der Reichsrat insbesondere auf dem Zuständigkeitsgebiete des Reichsarbeitsministeriums mehr und mehr ausgeschaltet. Die Ausführung der Reichsgesetze werde entgegen Artikel 14 der Reichsverfassung auf einzelnen Gebieten an die Reichsbehörden übertragen. Was die Fondsverwaltungen betrifft, so errichte das Reich im Reichshaushalt zahlreiche Fonds für Aufgaben, deren Behandlung verfassungsmäßig Landesangelegenheit sei, was dadurch ermoglicht werde, daß das Reich fast alle Steuerquellen an sich gezogen habe. Für die Wohlfahrtspflege und Pflege der kulturellen Aufgaben, die Sache Der Vorstand der demokratischen Partei hat eine Entschließung gefaßt, in der scharf Stellung genommen wird gegen die Flaggenverordnung, die als Vergewaltigung der Staatstreue und Republikaner bezeichnet wird. Wilos mit der polnischen Kabinettsbildung beauftragt. Warschau, 8. Mai. Der Führer der Bauernpartei Piast Witos hat vom Präsidenten der Republik den amtlichen Auftrag erhalten, das Kabinett zu bilden. In Seimkreisen wird das Gelingen seiner Mimion optimistisch beurteilt. Generals reik und Ruhrkohlenberabau Lebhafte Nachfrage. Wie die„Rbeinisch=Westfälische Zeitung“ erfährt, sind die Verhandlungen zwischen Vertretern des Rheinisch=Westfälischen Kohlensyndikats und der Regierung hinsichtlich Unterstützungsmaßnahmen für den deutschen Berabau infolge der bekannten Ereignisse in England(Generalstreik) vertagt worden, wie das vorauszusehen war. Die danebenher laufenden Verhandlungen, die sich um das Eindringen der Genossenschaften in das Kohlenhandelsgeschäft zu ungunsten des fachlichen Kohlenhandels drehten, hatten das Ergebenis, daß es bei dem bereits mitgeteilten Kompromiß des Reichskohlenhandels verbleibt, wonach nur die Zentralgenossenschaften kaufen können und diese auch nicht nur eine Sorte, sondern mehrere Sorten zusammen beziehen müssen. Der Widerstand des Koh lenhandels gegen diese Verstähdigungsbasis konnte beseitigt werden. Vertreter des Handels haben an den Besprechungen teilgenommen. Sie sind zu der Ueberzeugung gelangt, daß etwas Besseres nicht herausgeholt werden könnte. Gans allgemein sah man das Kompromiß als eine praktische Lösung an, so daß sich gesetzgeherische Aktionen erübrigen. der Länder sei, wurden im Reichshaushalt reichliche Fonds errichtet. Das Reich gewähre unter Ausschaltung der Länder und ihrer Behörden an private Organisationen und Reichsspitzenverbände finanzielle Leistungen. Die finanziell bedachten Kreise würden so den Ländern und ihren Behörden entfremdet und der Einfluß der Länder auf die Verwaltung dieser Aufgaben ausgehöhlt. Auch das kulturelle Gebiet bleibe von dieser Entwicklung nicht verschont. Hinsichtlich des Finanzwesens wird in der Denkschrift ausgeführt, daß dem Reiche die Ausgestaltung aller Verwaltungszweige des Reiches und die fortschreitende Aushungerung der Länder hier Signatur sei. Artikel 8 der Reichsverfassung, der dem Reich die Verpflichtung auferlege, die Erhaltung der Lebensfähigkeit der Länder zu berücksichtigen, wird als verletzt bezeichnet. Auf wirtschaftlichem Gebiet, insbesondere auf dem Gebiet Geld, Kredit und Beschaffungswesen, sei eine weitgehende Zentralisation festzustellen. Die öffentlichen Gelder der Finanzverwaltung und Reichspost würden mehr und mehr bei der Reichsbank zentralisiert und es herrsche das Bestreben, womöglich für jeden Wirtschaftszweig eine zentrale Kreditorganisation in Berlin zu errichten wie die Rentenbankkreditanstalt und Wohnungsstättenhypothekenbank A. G Bayern befürchtet von diesen Zentralisierungsversuchen eine Begünstigung der Entwicklung, die es in der fortschreitenden Vernichtung des bäuerlichen und gewerblichen Mittelstandes sieht. Auf dem Gebiete des Eisenbahnwesens seien die Rechte Bayerns fast auf ein Nichts zusammengeschrumpft. Es habe bis heute vergeblich eine Vertretung i Arbeitsausschuß des Verwaltungsrats der Reichsbahngesellschaft beansprucht. Der landsmannschaftliche Charakter des Reichsbahnpersonals, garantiert durch den Staatsvertrag, sei mehrmals durchbrochen worden. Verschiedene ebenso gaantierte Eisenbahnbauten seien bis heute nicht vollendet worden. Was die Wasserstraßen betrifft, so beabsichtige das Reich, heute im Zeichen der Vereinfachung der öffentlichen Verwaltung eine eigene kostspielige Reichswasserstraßenverwaltung zu errichten. Der dritte Teil der Denkschrift enthält einen konkreten Vorschlag für die Aenderung der Reichsverfassung. Bayern fordert einen Verfassungsfrieden statt den Verfassungskampf, Umwandlung der stabilen Grundlage der Weimarer Verfassung in eine stabile, klare Ordnung in der Verteilung der Zuständigkeit zwischen dem Reich und den Ländern und zu diesem Zwecke eine stärkere verfassungsrechtliche Sicherung der Länderrechte. Verfassungsänderungen, die eine Verkürzung der Länderrechte bedeuten, sollen nur mit Zustimmung des Reichsrats beschlossen werden können und als abgelehnt gelten, wenn sich mehr als ein Viertel der Stimmenzahl des Reichsrats dagegen ausspricht. Die Rückwirkung des englischen Streiks auf den Ruhrkohlenbergbau wird von unterrichteten Kreisen dahin beurteilt, daß wohl eine lebhafte Nachfrage 10 verzeichnen ist, indessen von Angstkäufen keine Rede sein kann. Die Abrufe auf laufende Verträge erfolgen etwas rascher, als sie sonst zu erwarten gewesen wären. Auch darüber hinaus erfolgen Einzelverkäufe. Langfristige Abschlüsse, die man im Ruhrkohlenbergbau aus begreiflichen Gründen mehr schätzt, weil sie die Grundlage für eine Besserung der Lage auf lange Sicht bedeuten, bleiben indessen noch aus. Von einer Preisbesserung auf der ganzen Linie kann ebenfalls nicht gesprochen werden. Es wird auch hierauf nicht das ausschlaggebende Gewicht gelegt. Aus dem Markt selbst möchte man den Eindruck gewinnen, daß allgemein nicht mit einer langen Dauer des englischen Kohlenstreiks gerechnet wird. Die Gewerkschaften zur Verständigung bereil? London, 8. Mai.(Eig. Drahtb.) Eine in dem Blatt„Tho Britisch Workes“ veröffentlichte Erklärung stellt nachdrücklich in Abrede, daß einzelne Arbeitervertreter oder der Generalrat zwecks Verhandlungen an die Regierung herangetreten seien, betont jedoch, daß der Generalrat bereit sei, jeden Augenblick in präliminarische Erörterungen bezüglich der Zurückziehung der Aussperrungsankündigungen und bezüglich der Beendigung des Generalstreiks einzutreten, wenn die Wiederaufnahme der Verhandlungen eine ernsthafte Regelung des Bergarbeiterstreiks sichere. Aus dem Büro der Bergarbeiterinternationale traf gestern beim Alten Bergarbeiterverband in Bochum folgende telegraphische Meldung über die Lage des englischen Riesenausstandes ein:„Lage unverändert. Drei Millionen Arbeitergewerkschaft ler Arbeit eingestellt, um Bergarbeiter zu unterstützen. Alle Industrie still. Keine Verhandlungen. Alles ruhig. Neues in Kürze. Der Reichspräsident soll die Absicht haben. im Falle der Annahme des sozialdemokratischen Mißtrauensvotums von seinem Amt zurückzutreten. Das kommunistische Mißtranensvotum ist gestern im Reichstag gegen die Antragsteller und die Völkischen und bei Stimmenthaltung der Sozialdemokraten und Deutschnationalen abgelebn: worden. Die bayerische Regierung veröffentlicht eine neue Denkschrift. in der sie weitgehende Verfassungsänderung zugunsten der Länder fordert. Die deutsche Ratskommission ist gestern abend nach Genf abgereist. Mit der Bildung des neuen volnischen Kabinetts ist der nationalistische und überaus deutschfeindliche Führer der volnischen Agrarpartei, Witos, beauftragt worden. Umschau— Ausschau. J. H. Der politische Himmel Deutschlands ist wieder zum Bersten gefüllt mit Sprengstoff. Ernste Krisen werfen bereits ihre Schatten voraus, Krisen um die Abfindung der Fürsten, um die Flaggenfrage usw. Wenn nicht alles trügt, gehen wir ganz ernsten Verwicklungen entgegen; man braucht nur an den Volksentscheid zu denken, der jetzt nach Ablehnung des Enteignungsgesetzes in den nächsten Wochen kommen muß, oder an die neue Aufpeitschung der politischen Leidenschaften als Folge des unbedachten Schrittes der Reichsregierung in der Flaggenfrage. Und da ist wohl die Frage angebracht: war denn niemand da, der diese Honflikte hätte bannen können? Wo blieb der politische Führer? Es ist die alte Frage, die wir seit Jahren immer stellen müssen: wo bleibt die Führung? Wir haben eine Reichsregierung, die unstreitig einige bedeutsame Erfolge erzielt bat,— wer wollte das abstreiten? Aber hat sie geführt? Wo war sie, als die ersten Schatten des Abfindungskonfliktes heraufzogen? Warum hat sie nicht eingegriffen, von sich aus die Initiative ergriffen, noch ehe es zu den ersten Zusammenstößen im Parlament kam. Warum hat sie nicht die Initiative ergriffen, als die Länderregierungen unter dem Druck der maßlosen, unerhörten Forderungen der ehemaligen Fürsten sie um ein Reichsgesetz bestürmten? Kein Zweifel. in der Abfindungsfrage hat die Reichsregierung sträflich versagt! Und in der Flaggenfrage? Mit etwas mehr Vorsicht und etwas mehr Ueberlegung hätte sie vielleicht den seit Jahren dauernden Konflikt überhaupt lösen können, statt dessen wirft sie selbst mit eigener Hand neuen Zündstoff ins Volk! War das notwendig? Keine Regierung wäre vielleicht geeigneter gewesen, die Flaggenfrage grundsätzlich zu bebandeln und ein Kompromiß vorzubereiten, als diese mit ihrem angeblich parteipolitisch neutralen Kanzler an der Spitze, aber statt dessen platzt sie plötzlich mit Ueberraschungen an die unvorbereitete Oeffentlichkeit, die alles in Erregung setzen mußte! Und nun, nachdem das Unheil angerichtet ist, verschanzt sie sich auch noch binter den Reichspräsidenten, um ibm die Verantwortung aufzuladen, statt sie entschlossen selber auf sich zu nehmen! Mit Führermut und Führerentschlossenbeit hat eine solche Haltung wahrhaftig recht wenig zu tun! Wenn eine Regierung einsiebt, daß sie einen Fehler begangen hat, sollte sie wenigstens auch selbst die Konsequenzen auf sich nebmen. Das deutsche Volk kann es einfach nicht verstehen, daß sie sich statt dessen hinter den Reichspräsidenten versteckt und in der amtlichen Bekanntgabe der neuen Verordnung und dem Exposé dazu Hindenburg als den Verantwortlichen binstellt. Der Reichspräsident hat mit der ganzen Geschichte überbaupt nichts zu tun und darf in sie nicht bineingezogen werden! Verantwortlich sind ganz allein der Reichskanzler und der Reichsaußenminister. Stresemann war der Vater des Gedankens. er bat die ganze Frage ins Rollen gebracht, angeblich am Drängen deutscher Kreise im Ausland. Lutber hat ihn aufgegriffen, ihn im Kabinett vertreten und verteidigt und den Reichspräsidenten zur Unterschriftsleistung veranlaßt. Wenn nun versucht wird, in Hindenburg einen Blitzableiter zu suchen für die Folgen des unüberlegten und übereilten Schrittes, so mutz im Interesse des Reichspräsidenten dagegen Einspruch erhoben werden. Den rechten Führer zeichnet ein politischer Weitblick und ein feines Fingerspitzengefühl aus, beides hat der Reichskanzler, der bier ätte der Führer sein sollen, vermössen lassen. Wäre er ein Führer gewesen, dann hätte er sich IU Seite 2— Nr. 107 Bestfälische Volkszeitung Samstag, den 8. Mai 192r sagen müssen, daß die Flaggenfrage nicht von heute auf morgen und nicht ohne Fühlungnahme mit den politischen Parteien und auch nicht ohne vorsichtige Vorbereitung der Oeffentlichkeit aufgerollt werden dürfte. Dann hätte er zunächst nach einem Boden suchen müssen, auf dem ein Kompromin— denn nur durch ein Kompromiß ist diese Frage zu lösen— möglich ist. Nun sind wir andererseits aber auch der Meinung, daß man in diesem Konflikt auch übertreiben kann. Und das hat die Linke u. A. nach bereits getan. Wenn man von der Flaggenfrage überhaupt nicht reden darf, ohne sofort reaktionäre Umtriebe zu argwöhnen, dann kommen wir doch überhaupt zu keinem Ziel, ja, nicht einmal zu einem Anfang! Und dazu müssen wir doch kommen! Uns liegt selbstverständlich nichts ferner, als Bestrebungen auf Beseitigung der Reichsflagge, zu der man den ersten Schritt vielleicht in der Flaggenverordnung sehen kann, zu unterstützen. Wie wir zu der Frage schwarz=rot=gold oder schwarzweiß=rot stehen, haben wir bereits in unserem gestrigen Artikel zum Ausdruck gebracht, aber unsere Pflicht ist es auch, die Dinge mit möglichster Rube und Objektivität zu seben! Ohne ruhige, objektive Bebandlung und Beurteilung kommen wir zu keiner Verständigung und keinem Versteben. Es ist falsch, in diesem Konflikt die Frage so formulieren zu wollen: was bat die Regierung mit ihrer Verordnung bezweckt?! Sie muß u. A. nach vielmehr so lauten: Was hat die Regierung zu ihrer Verordnung veranlaßt?! Es ist schon darauf bingewiesen worden, daß Stresemann auf Drängen der Auslandsdeutschen den Anstoß zu ihr gegeben hat. Ohne zunächst danach zu fragen, ob es richtig war, diesem Drängen nachzugeben, müssen wir uns zuerst vorurteilsfrei darüber Rechenschaft geben, wie die Einstellung unserer Auslandsdeutschen ist! Daß es unter ihnen viele gibt, die das neue Deutschland, das republikanische, nicht verstehen wollen, die demonstrativ den monarchistischen Gedanken pflegen, ist kein Geheimnis, und daß es um die Frage Republik oder Monarchie zu schärfsten Auseinandersetzungen und Feindschaften unter ihnen gekommen ist, dürfte auch bekannt sein. Die Anhänger des republikanischen schwarz=rot-goldenen Deutschland halten im Auslande engste Verbindung mit den amtlichen Vertretungen ihres Heimatlandes und finden bei den überzeugten oder wenigstens peinlich korrekten Inhabern dieser Stellen Rat, Hilfe, Unterstützung, während die Anhänger des monarchistischen oder schwarz=weiß=roten Deutschland sich ihnen gegenüber zurückbalten, keinen Kontakt mit ihnen pflegen. Bei Kundgebungen ist der amtliche Vertreter des Reiches gehalten, die verfassungsmäßige schwarz=rot=goldene Flagge zu bissen und seinem Beispiele folgen die republikanisch eingestellten Elemente, die monarchistisch Gesinnten flaggen dafür entweder in den alten Farben oder überkaupt nicht. Stresemann spricht in seiner Erklärung über die Flaggenverordnung von ernsten Konflikten, die durch diese zwiespältige Haltung unserer Auslandsdeutschen hervorgerufen worden sind. Hinzu kommt noch, daß die neue Reichsflagge im Auslande noch immer nicht so bekannt ist, wie das wünschenswert und notwendig ist— hier müßte die Schuldfrage einmal nüchtern festzustellen versucht werden,— vielfach wird die neue Reichsflagge auch mit der belaischen, die bekanntlich schwarz=gold=rot ist, verwechselt, sodaß es deswegen schon zu unliebsamen Zwischenfällen gekommen ist. Unsere Seefahrer haben ihre Forderung nach Zulassung der alten schwarz=weißroten Flagge als Handelsflagge— wie noch erinnerlich sein dürfte— in der Hauptsache auch dem Reichspräsidenten Ebert gegenüber damit begründet, daß die neue Flagge unbekannt und ihr Hissen wegen der Aehnlichkeit mit der belgischen leicht zu unliebsamen Zwischenfällen führen lönnte. Das sind in der Hauptsache die Beweggründe, die für die neue Flaggenverordnung ins Feld geführt werden. Zu überlegen bleibt nur, ob sie stichhaltig genug sind, den nunmehr amtlich dokumentierten Dualismus auch zu begründen! Daß die Regierung bemüht ist, Konfliktsstoff bei den Auslandsdeutschen aus dem Wege zu räumen, ja, daß es geradezu ihre Pflicht sein muß, dafür zu sorgen, daß die Auslandsdeutschen in Frieden und Eintracht zusammenleben, da nur dann ihre wichtigste Aufgabe, Kulturträger des deutschen Gedankens im Auslande zu sein, möglich ist, leuchtet ohne weiteres ein. Wir finden also wahrhaftig nichts darin, daß sie auch nach Mitteln und Wegen suchte, über den Flaggenstreit eine Einigung unter ihnen herbeizuführen. Aber— und darauf kommt es an— gab es keinen anderen Weg. als den der Verewigung des Dualismus?— Mußte von heute auf morgen die Lösung gesucht werden, war es nicht viel mehr notwendiger, sich erst einmal Rechenschaft darüber abzulegen, ob nicht eine viel bessere und zweckmäßigere und mit den Parteien und mit dem ganzen deutschen Volke gefunden werden konnte? Und war es notwendig, das Reich bei dieser Gelegenheit vor dem Auslande zu blamieren? Darüber hätte sich doch auch die Regierung klar sein müssen, daß sie dem Auslande keine Achtung vor ihrer Flagge abzwingt, wenn sie in einer geschraubten Verordnung gleich zwei ihm hinhällt und es ihm großmütig freistellt, welcher von beiden es seine Achtung und seine Reverenz zu erweisen geneigt ist! Und noch ein anderes: Glaubt die Regierung denn allen Ernstes, einfach mit einem Federstrich tiefgehende po litische Gegensätze unter unseren Auslandsdeutschen ausräumen zu können? Wir halten sie wirklich nicht für so naiv! Der Flaggenstreit ist durch diese Verordnung nicht nur nicht um einen Schritt seiner Lösung nähergerückt oder gar etwa beseitigt worden, er wird vielmehr jetzt erst— und das ist das Bedauerlichste— in neuer Heftigkeit aufflammen! Nicht nur unter unseren Auslandsdeutschen, für die jetzt die Flagge, zu der sie sich jeweils bekennen, erst recht ein Zeichen sein wird, in dem man sich bekampft, sondern auch für die 60 Millionen in Deutschland, die bisher unter dem Konflikt viel schwerer gelitten haven! Und war das notwendig? Die Berechtigung, nach einer Lösung des Flaggenstreites zu suchen, wird der Reichsregierung niemand abstreiten wollen, aber die Art. wie sie diese gesucht hat, wird man verurteilen müssen. Wäre sie vor das Volk getreten und hätte sie mit seiner politischen Vertretung nach einer Möglichkeit gestrebt, so würde man sie zweifellos unterstützt haben, denn nichts kann dem Volke und den Parteien angenehmer sein als die Ausräumung des Konfliktes, unter dem es am meisten zu leiden hat. Das aber hat die Regierung nicht verstanden, sie hat es statt dessen einfach überrumpelt, hat es vor eine vollendete Tatsache gestellt, ohne zu fragen, ob es sich mit ihr auch abfinden kann und hat schließlich, nachdem sie bemerkt, daß sie eine Torheit begangen hat, sich hinter dem Reichspräsidenten zu verstecken gesucht. Solche Handlungsweise wird kaum verstanden werden können. Aber — sollen wir bei aller hier berechtigten Kritik— die Dinge nun tragischer nehmen, als sie schließlich liegen? Wäre es nicht viel vernünftiger, nach einem Ausweg, nach einer Verständigung zu suchen? Die Flaggenverordnung hat den Flaggenstreit aufgerollt, fassen wir die Gelegenheit doch beim Schopfe und versuchen einmal jetzt die Lösung! Vielleicht ist die Gelegenheit dazu noch niemals so günstig gewesen wie jetzt! Ehe wir uns in neuen Zank und Streit verlieren, ehe wir zu Demonstrationen aufrufen und neue Trennungsstriche zieben zwischen dem schwarz=rot=goldenen und dem schwarz=weiß=roten Deutschland, sollten wir wenigstens einen Versuch dazu unternehmen. Die schwarz=weiß=rote Flagge wie die schwarz=rot=goldene Flagge sind durch ein Kompromiß Reichsflaggen geworden, warum sollte es nicht möglich sein, durch ein Kompromiß endlich den leidigen Flaggenstreit aus der Welt zu schaffen? Wir verhehlen uns zwar nicht, daß das außerordentlich schwierig sein würde, aber schließlich sind doch Schwierigkeiten dazu da, aufgenommen und überwunden zu werden! Und wenn ihre Ueberwindung den hohen Preis der Einigung und Verständigung des ganzen deutschen Volkes einbrächte, sollte man wahrhaftig nicht vor ihnen zurückschrecken! Stresemann über die Flaggenverordnung. Berlin, 7. Mai. Ein Mitarbeiter des Wolffbüros befragte den Reichsaußenminister über die Beweggründe, die in Sonderheit vom Standpunkt des Außenministers bei dem Erlaß der Flaggenverordnung in Betracht kamen. Dr. Stresemann führte in seiner Antwort u. a. aus: Die Flaggenfrage, die in Deutschland so bedauernswerte Kämpfe herbeiführte, wuchs sich seit Jahren bei den ausländischen Reichsvertretungen zu schweren Konflikten zwischen diesen und den Angehörigen der deutschen Kolonien aus, die das Ansehen des Reiches empfindlich schädigten. Man muß bedenken, daß im Auslande die Vorgange nicht so mitempfunden werden konnten wie bei denjenigen, die in der Heimat selbst den Krieg und seine Folgeerscheinungen, sowie die inzwischen vor sich gegangene Konsolidierung der deutschen Verhältnisse auf dem Boden der republikanischen Staatsform erlebt haben. Namentlich die Deutschen in Uebersee hängen mit Liebe an der alten Reichsflagge, die für sie ein Symbol der großen Vergangenheit des Reiches bedeutete. Die deutschen Behörden haben selbstverständlich den Auftrag, die amtliche Reichsflagge schwarz=rot=gold schwarz=weiß=rot eingestellt sind und den deutschen lonien, die noch bis heute zu neun Zehntel völlig schwarz=weiß=rot einggestellt sind und den deutschen Vertretern hat zu unliebsamen Vorkommnissen geführt. Es gibt kein Beispiel in der Geschichte der deutschen Auslandsvertretungen, das so beschämend für die deutsche Würde ist, wie das Bild das wir hier dem Auslande bieten. In verschiedenen Län dern sind überhaupt nur verfassungsmäßige Flag gen anderer Länder gestattet. Infolgedessen haber Deutsche in diesen Ländern die Flagge ihres Gast landes statt der deutschen Flagge gezogen, so das es eine Bekundung des Deutschtums an solcher Flaggentagen überhaupt nicht gab. Es besteh Gefahr, daß, solange dieser Kampf nicht ausge tragen ist, die deutsche Flagge in vielen Länder überhaupt nicht gezeigt wird. Infolge dieser Vor kommnisse haben schon zu Lebzeiten des Reichs präsidenten Ebert die Gesandten solcher Lände darum ersucht, mindestens im Auslande eine Ver ständigung zwischen Deutschland und deutscher Vertretern herbeizuführen. In der Rede desReichs kanzlers Dr. Luther bei der Trauerfeier fü Ebert ist die Mitteilung enthalten über ein Ver ständnis und die prinzipielle Zustimung, die auch Ebert speziell der Regelung dieser Flaggenfrag entgegenbrachte. Die Erwägungen wegen eine Beilegung des Flaggenstreites im Auslande be wegten sich auf der Basis, daß von beiden Seiter nachgegeben werden mußte u. daß die verfassungs mäßige Handelsflagge unserer Schiffe neven de Reichsflagge von unseren Missionen geführt würde daß anderseits die Deutschen im Auslande dies verfassungsmäßige Flagge anerkennten. Auf die Frage: Ist hiermit in erster Linie di Flagge als Handelssymbol gemeint, erwiderte de Minister: Gewiß ist sie das. Darüber hinauaber noch mehr. Einmal deckt die Flagge die Ware die Deutschland ausführt. Sie ist das Symbol de deutschen Welthandels. Gerade, weil der deutsch Die Kulturgeschichte der Woche. 9. bis 15. Mai. 9. Mai. 1688 starb in Potsdam der Große Kurfürst Friedrich Wilhelm im Alter von 68 Jahren. — 1805 starb in Weimar Friedrich von Schiller.— 1837 wurde in Rüsselheim der Schlossermeister Adam Opel geboren, der sich durch rastlose Arbeit bis zum Fahrradfabrikanten hinaufarbeitete, und Begründer der bekannten Automobilfirma Opel geworden ist.— 1850 verschied in Paris der große Chemiker und Physiker Louis Joseph Gay=Lussac, dem die physikalische Wissenschaft die Aufstellung einer ganzen Reihe elementarer Grundsätze verdankt. Besonders die Gesetze des Luftdrucks, der Warmekapazitäten und spezifischen Gewichte haben zum größten Teil ihren Ursprung in seiner Forschungsarbeit.— Im osterreichisch=preußischen Krieg gegen Dänemark schlug die österreichische Flotte 1864 die dänische bei Helgoland, wo der damalige Kapitän zur See Wilhelm Tegethoff. der nachmalige Sieger von Lissa (1866), sich besonders auszeichnete.— 1870 wurde der bekannte Zeichner und Graphiker Hans Baluschek geboren.— Am gleichen Tage erblickte der Dichter Ernst Hardt das Licht der Welt.— 1879 wurde in der Wiener Medizinischen Gesellschaft zum erstenmal der von Max Mitze konstruierte Apparat für elektrische Körperkohlenbeleuchtung vorgeführt, dem die moderne medizinische Wissenschaft einen großen Teil ihres heutigen Fortschrittes verdankt.— 1925 wurde im Blauen Nil bei Assuan der größte Staudamm der Erde fertiggestellt und in Betrieb genommen. 10. Mai 1521 starb in Basel der Dichter Sebastian Brant, einer der genialsten Köpfe, die die deutsche Literatur der anbrechenden Neuzeit hervorgebracht hat. Bekannt ist seine satirische Dichtung„Das Narrenschiff“.— 1752 wurde in Marly bei Paris der erste Blitzableiter aufgestellt, was für die damalige Welt eine ungeheure Sensation bedeutete.— 1760 wurde in Basel der Dichter Johann Peter Hebel als Sohn eines Webers geboren. In der theologischen Laufbahn brachte er es bis zum evangelischen Prälaten. Am 22. September dieses Jahres jährt sich zum 100. Male sein Todestag. Für die deutsche Volksdichtung hat er in seinem„Schatzkastlein des rheinischen Hausfreundes“ und seinen„Alemanischen Gedichten" Vorzügliches geleistet.— 1706 siegte Napoleon Bonaparte bei Lodi.— 1816 wurde der seinerzeit ungeheuer beliebte, aber auch heute noch von der Jugend gern gelesene Reiseschriftsteller Friedrich Gerstäcker in Hamburg geboren. Er war der erste, der den Reise= und Abenteuerroman vom Niveau der Kolportage auf eine achtbare Höhe brachte.— 1825 wurde der spätere Admiral und bekannte Marineschriftsteller Reinhold von Werner in Wefferlingen geboren.— 1871 wurde als Krönung des siegreichen Krieges gegen Frankreich der Friede von Frankfurt am Main geschlossen.— 1885 starb in Köln der Komponist Ferdinand von Hiller.— Am gleichen Tage wurde in Coblenz der Dichter Fritz von Unruh geboren.— 1904 verschied in London der berühmte Afrikareisende Henri Morton Stanley.— 1815 starb der liberale deutsche Geschichtsprofessor Karl Lamprecht in Leipzig.— 1876, vor 50 Jahren, nahm der Physiker Alexander Graham Bell vor einem großen Publikum in Boston die erste telephonische Uebertragung eines Konzertes der amerikanischen Akademie für Kunst und Wissenschaften vor.— 1906 verschied in Pforzheim der Juwelier Heinrich Witzemann der darauf ausgegangen war, hohle, elastische Armbänder anzufertigen, und der dabei den heute geradezu unentbehrlichen Metallschlauch für Gas=, Dampf usw erfand. 11. Mai. 1409 vollzog sich die bekannte Auswanderung der deutschen Studenten aus Prag, die für die Entwicklung wissenschaftlicher Betätigung in vielen deutschen Städten von großer Bedeutung geworden ist.— 1775 entdeckte der englische Forscher John Hunter die elektrischen Organe des Zitterrochens, was zur damaligen Zeit, da man die Elektrigität so gut wie noch gar nicht kannte, nicht geringes Aufsehen erregte.— 1778 starb in Hayes der große englische Staatsmann William Pitt der Aeltere— 1825 wurde in Spandau der Schwankdichter Gustav von Moser, einer der meist aufgeführtesten deutschen Lustspieldichter, geboren.— 1848 erfand Charles Hanrock in Brompton einen wichtigen Bestandteil unserer Bekleidung— die Gummisohlen.— 1849 starb in Berlin der Komponist Otro Nikolai, der Schöpfer der Oper„Die lustigen Weiber von Windsor“.— 1858 wurde in Salzbrunn der Dichter Karl Hauptmann, ein älterer Bruder Gerhart Hauptmanns, geboren. Der 1921 verstorbene Dichter, ein feinfühliger. zarter Lyriker, vermochte es im Gegensatz zu seinem Bruder nicht, sich auf der deutschen Bühne durchzusetzen, obwohl ihn zahlreiche Literaturkenner für den bedeutenderen von beiden halten. 1723 erfand der Artillerteleutnant Krover aus Hildburghausen den ersten Feuerlöschapparat. Er bestand aus einer Bombe, die mit gasentwickelnden Chemikalien angefüllt war. Obwohl die Erfindung durch die Stadt Eisfeld angekauft wurde, geriet sie abermals in Vergessenheit, um noch ein Jahrhundert lang durch die primitiven Wasserkübel ersetzt zu werden. mit denen man Feuerbrünsten begegnete.— 1803 wurde in Darmstadt der Chemiker J. von Liebig geboren.— 1845 verschied in Bonn der Sprachforscher und Dichter A. W. von Schlegel. 1866 erblickte auf Schloß Scharfeneck der Reisende Ab von Götzen das Licht der Welt.— 1807 erbaute der Wiener Uhrmacher Jakob Degen eine Verdunsnhe Luit llo und Schwingenilieger. Ueber Versuche mit diesem Flugapparat weiß die Chronik jedoch nichts zu berichten.— 1837 erfand der Techniker Edward Austin luftdichte gummierte Ledersäcke, die an gesunkenen Schiffen unter Wasser befestigt und mit Luft aufgepumpt wurden. um die Schiffe an die Wasseroberfläche zu bringen. Verfahren ist jedoch erst in neuerer Zeit prak tisch angewandt worden.— 1864 erblickte in Stuttgart der schwähische Dichter Casar Flaischlen das Licht der Welt.— 1884 starb in Prag der be deutende tschechische Komponist Friedrich Sme tana. der Schöpfer der Oper„Die verkaufte Braut“. 13. Mai. 1717 wurde in Wien die große österreichische Kaiserin Maria Theresia geboren.— 1785 erblickte der Geschichtsforscher Friedrich Christopb Dahlmann das Licht der Welt.— 1826 wurde in München der deutsche Afrikareisende Her mann von Schlagintweit geboren.— 1840 erblickte in Nimes der berühmte französische Schrift steller und Autor der köstlichen Zeitsatyre„Tartarin aus Tarascon“, Alpbonse Daudet, das Licht der Welt.— 1864 wurde in Jechtingen der Dichter Emil Gött geboren.— 1854 wurde den Erfindern Barsanti und Matteucci in England die erste atmosphärische Gasmaschine patentiert.— 1871 starb in Paris der französische Komponist Francois Esprit Auber, der Schöpfer der„Stummen von Portici" und des„Fra Diavolo“ und noch an 60 anderen, meist komischen Opern. 14. Mai. 1190 schlug Kaiser Barbarossa die Sar zenen bei Jconium.— 1377 errang der schwäbise Welthandel unter der alten Reichsflagge geführt wurde, können sich die Auslandsdeutschen nicht von der alten Flagge trennen. Irre ich nicht, so war gerade von demokratischer Seite dieser Gesichtspunkt bei der Schaffung der deutschen Handelsflagge maßgebend. Noch vor wenigen Jahren stimmte die demotratische Reichstagsfrattion geschlossen für die Beibehaltung der Geltung der alten schwarz=weiß=roten Flagge zur See. Die deutsche Handelsflagge zur See war der erste von Deutschland bejubelte Gruß des neuen Deutschland an die Deutschen in Uebersee. Ein großer Teil unserer Auslandsvertretungen befindet sich gerade in den Hafenstädten. Wenn man sich jetzt darüber aufregt, daß zwei Flaggen über deutschen Gesandtschaften wehen sollen, so stelle man sich doch einmal die Diskrepanz vor, daß die deutsche, am Hafen liegende Auslandsvertretung eine andere Flagge zeigt als die draußen liegenden deutschen Schiffe Die neue Flaggenverordnung schließt lediglich eine Entwicklung ab, die von dem Tage datiert, da die Weimarer Nationalversammlung auf demokratischen Antrag den§ 3, Satz 2 der Flaggenverordnung annahm, die Entwicklung zum Zweiflaggensystem, der Heimatflagge und der Auslands. flagge. Auf die weitere Frage, ob bei der Verordnung politische Momente eine Rolle gespielt hätten, antwortete Stresemann, innerpolitische Momente kamen überhaupt nicht fur die Reichsregierung in Betracht. Insbesondere war in keiner Weise vor einer Verbeugung vor Tendenzen die Rede, die mit der Verfassung nicht im Einklang stehen. Dafür bürgt doch zunächst die Einstimmigkeit des Kabinetts. Die Auffassung, als wenn es sich dabei um innerpolitische Tendenzen handle, kann überhaupt nur auf einem Mißverständnis beruhen. Die sozialdemokratische Interpellation gegen die Flaggenverordnung fragt u. a. die Reichsregierung, ob sie sich nicht klar über die Bedenklichkeit wäre die alte kaiserliche Flagge im Auslande zu hissen. Es ist mir nicht bekannt, daß zu den kaiserlichen Zeiten die Handelsflagge die schwarz=rot=goldene GHösch geführt hätte, vielmehr weiß doch jeder, daß die Nationalversammlungg in Weimar diese Flagge geschaffen hat. Stresemann wies dann darauf hin, daß bei dem Empfang des Reichspräsidenten in Hamburg zum ersten Male in großerem Umfange auch die Handelsflagge mit dem schwarz=rotgoldenen Gösch auf den Werften und größeren Handelshäusern gehißt war. Dies beweise, da der Gösch in der Handelsflagge früher gerade von der Handelswelt heftig bekämpft worden sei, wie stark das heutige Deutschland sich auch in solchen Kreisen konsolidiert bat, die ihm früher gänzlich ablebnend gegenüber standen. Der Minister schloß, im letzten Grunde, abgesehen davon, daß diese Verordnung ihren Urprung schon in der Verfassung selbst findet, wird sie kein anderes Ergebnis haben als senes, durch das der verstorbene Reichspräsident das Deutschlandlied zur Nationalhymne erklärte, nämlich: einseitig parteipolitisch monopolisierte und damit mißbrauchte Gefühlswerte für den beutschen Gegenwartsstaat zu retten und ihm dadurch neue Anhänger zuzuführen. Das Deutschlandlied drohte einst zum antirepublikanischen Kampflied zu werden, jetzt ist es das Nationallied der deutschen Nation geworden. Wir treten jetzt in eine Anzahl von neuen Handelsverträgen. Unsere Handelsflotte ist wieder stark geworden und trägt als Symbol des Deutschtums die verfassungsmäßige Handelsflagge, die unsere Vertretungen im Auslande neben der Reichsflagge in Zukunft auch führen sollen. Darin einen Verstoß gegen die Verfassung sehen zu wollen, ist ein Gedankengang, den ich überhaupt nicht verstehen kann. Eine Verletzung der Verfassung wäre im übrigen einem Manne wie dem Reichsprasidenten von Windenburg völlig unmöglich, genau so unmöglich wie es ihm aber auch ist, die ihm durch die Verfassung zustehenden Rechte aufzugeben. Vor der Unterzeichnung des deulschspanischen Handelsontrages. Berlin, 8. Mai. Wie die Blätter von unterrichteter Seite erfahren, wird der deutsch=spanische Handelsvertrag in der allernächsten Zeit, vielleicht schon heute, unterzeichnet werden. Städtebund einen entscheidenden Sieg über den Grafen Ulrich von Württemberg.— 1008 wurde im aufgebobenen Kloster Auhausen bei Nördlingen die protestantische Union geschlossen, die es u. a. auf den Erwerb geistlicher Territorien abgesehen hatte. — 1668 wurde in Danzig der Pöysiker Gabriel Daniel Fahrenbeit geboren, der u. a. die bekannte Einteilung der Thermometerskala in 180 Grade vornahm, die auch heute noch in England gebräuchlich ist.— 1725 wurde zu Dröschkau in Sachsen Friedrim Anton von Heynitz geboren. Er gründete 1765 als sächsischer Bergrat die Beraakademie zu Freiburg i. S. und brachte„philosophischen und wissenschaftlichen Geist“ in den deutschen Bergbau. 1776 wurde er preußischer Minister und erwarb sich unter Friedrich II. bedeutende Verdienste um den Ruhrbergbau.— 1912 verschied in Stockholm der größte schwedische Dramatiker Aug. Strindberg, dessen Werke in ganz Europa große Beachtung sanden. 15. Ma 1525 siegten die Fürsten von Sachsen, Braunschweig und Hessen über die unter Führung Thomas Münzers stehenden Bauern in der blutigen Schlacht bei Frankenhausen.— 1859 wurde in Paris der berühmte Physiker Pierre Cury geboren, der in gemeinsamer Arbeit mit seiner Gettin das Radium in dem Erz der Pechblende auffand und damit Anstoß zu einer gänzlich neuen Auffassung der chemischen Grundelemente gab.— 1862 erblickte in Wien der Dichter und Arzt Arthur Schnitzler das Licht der Welt.— 1900 gelang es dem italienischen Ingenieur Marconi zum erstenmal, eine drahilose Verbindung auf die Entfernung von 25 Kilometer herzustellen und zwar wurden die Versuche zwischen dem Feuerschiff bei Borkum„Riff“ und dem Leuchtturm Vorkum vorgenommen.— 1918 starn in Hannover der Ingenieur und Professor an Technischen Hochschule Wirhelm Lannhardt. der einer der bedeutendsten Straßenbahn= und Eisen bahnbauer gewesen ist. 1875 hatte er trotz dieser seiner technischen Qualifikation eine mangelnde Fähigkeit in der Einschätzung technischer Möglichkeit bewiesen, als er seine Hörer vor den stets vergeblich sein werdenden Versuchen zur Konstruktion eines Automobils warnte.— 1847 wurde die erste Eisenbahn im Ruhrgebiet auf der Strecke Duisburg—Dortmund eroisnet. A Samstag, den 8. Mai 1926 Tas preußische Kulturprogramm Etatsrede des Kultusministers. Preußischer Landtag Vor Eintritt in die Tagesordnung verlangt Abg. Pieck(Kom.) die Vorwegbehandlung eines kommunistischen Antrages, der das Staatsministerium ersucht, sofort für die Zurückziehung der vom Reichsinnenministerium dem Reichsrat unterbreiteten Novelle zum Vereinsgesetz einzutreten. Der kommunistische Antrag scheitert am Widerspruch der Rechten.(Großer Lärm links.) Der Landtag erledigt dann eine Anzahl kleiner Vorlagen. Dabei findet ein Antrag des Handelsausschusses Annahme, der das Staatsministerium auffordert, schleunigst Maßnahmen zur Behebung der sich taglich mehr steigenden wirtschaftlichen Not des Handwerks und Gewerbes einzuleiten und zu diesem Zweck die bisber gewährten Kredite wesentlich zu erböhen, sowie eine weitere Herab setzung des Zinsfußes berbeizuführen. Das Haus setzt dann die 2. Beratung des Kultushaushalte mit der weiteren allgemeinen Besprechung beim 1. Abschnitt(allgemeine Verwaltung, Lehrerbil dung und Volksschulwesen, Kirchen) fort. Kultusminister Dr. Becker beschäftigt sich zunächst mit den Abstrichen, die auch beim Kultusetat sich notwendig gemacht haben. Auf dem Untergrund der schwierigen Finanzlage sei auch die Frage der Schulgelderböhung zu beurteilen. Hätte man die Erhöhung nicht eingeführt, so wären noch weitere Millionen von Abstrichen beim Kultusetat nötig gewesen. Die Unterrichtsverwaltung sei bemüht. Härten bei besonderer Notlage durch Schulgeldermäßigungen zu mildern. Wir haben eine gewaltige Entbürokratisierung des Schulwesens und einen geistigen Aufstieg der Lebrerschaft erlebt. Dadurch ist eine solche Verbesserung im Schulwesen herbeigeführt, daß sich kaum ein deutschnationaler Lehrer fände, der eine Wiederberstellung der vorkriegszeitlichen Schulverhältnisse seinerseits befürwortete.(Sehr gut links und in der Mitte.) Ich stelle meine Politik nicht nach taktischen Gesichtspunkten ein. Bei allen meinen Entscheidungen leitet mich ein einbeitlicher Gedanke und zwar entnehme ich diesen Gedanken der Verfassung. Dort heißt es, daß der Unterricht erteilt werden soll im Geiste des deutschen Volkstums und der Völkerversöhnung. Was die Völkerversöhnung betrifft, so haben wir da besonders nach zwei Seiten zu arbeiten. einmal gegenstber unseren Minderheiten. Wir geben allein 200 000 Mark für die Ausbildung von Lehrern für die polnische Minderheit aus. Das ist mehr. als Polen in dieser Beziehung tul. Wir sind durchaus gewillt, eine liberale Minderbeitspolitik zu treiben und sind über unsere Verpflichtungen z. B. in Schleswig, freiwillig binausgegangen. Zweitens treiben wir Politik für die Völkerversöhnung in bezug auf die internationalen Beziehungen. Für eine allgemeine Annäherung der Völker wollen wir wirken. Zur Voraussetzung bat die Politik der Völkerversöhnung natürlich die Pflege des Geistes des deutschen Volkstums. Der frübere Staat hat Vorzügliches geleistet in der Erziebung zum Staat, damals zur Monarchie, der beutige Staat muß, wenn auch nicht mit denselben Mitteln, aber mit der gleichen Begeisterung zum heutigen Staat erziehen. Was das Verhältnis zwischen Volk und Gesellschaft angeht. so muß es eine große versöhnende Aufgabe sein, die bestehende Kluft zu überbrücken. Auf das energischste aber muß ich eingreifen, wo ich einer Umgebung oder einer Sabotierung der Grundschule auf die Svur komme. Bei uns ist auch die Aufbauschule als Brücke über den sozialen Abgrund erst durch den neuen Staat geschlagen worden. Ich komme nun zur neuen Lebrerbildung. Bei der Einweihung der pädagogischen Akademien in Elbing und Kiel haben ich und meine Mitarbeiter die Ueberzeugung gewonnen, daß mit den Akademien nicht nur innerlich, sondern auch äußerlich mit Hilfe des Landtages etwas geschaffen morden ist. das uns auch aus der gegenwärtigen Bildungskrise berausführen wird. Wenn wir uns wieder zurückbesinnen wollen zu dem deutschen Menschen, der auf der Landschule gepflegt wird. so ist das nur durch die Volksschule möglich. Abn. Koch=Oeynkausen(Dn.) stimmt dem Minister dahin bei, daß das Ziel die Erziebung zum deutschen Volkstum sei. Einverstanden sind wir mit den Ausführungen des Zentrumsredners Dr. Linneborn, der das Christentum als nentbehrlich bezeichnete. Die Weiterberatung wird dann durch Abstimmungen zur 2. Beratung des Bergetats unterbrochen. Dabei wird der Etat nach den Ausschußbeschüssen bewilligt. Annahme finden zahreiche Anträge, die die Sicherheit der Bergarbeiter fördern wollen. In der fortgesetzten Kultusdebatte beht Abg. Dr. Schmering(Str.) hervor, daß von allen Parteien Klage über die fortschreitende Verweichlichung der Kulturpolitik erhoben worden sei. Auch wenn der Kultusminister wie jetzt in Preußen Demokrat sei, müsse er die Foderativ=Bestrebungen des Staates unterstützen, denn der kulturelle Unitarismus würde nur unmittelbarer Verbote des politischen sein. Wie aber wollte man den Gedanken eines Großdentschlands in die Tat umsetzen, wenn der Föderalismus beseitigt sei? Der Redner wendet sich dann ausführlich gegen die Politisierung der Schule. Die Republik wird sich von selbst durchsetzen, dazu ist sie stark genug, und solange das Zentrum auf dem Boden der Verfassung steht, schützt es die Republik. Wohin aber die Politisierung der Schule führt, das hat man im alten Staat erlebt. Ich brauche nur an das Wort ohenzollernlegende“ erinnern. Die Republik kat eine solche Tendenzpolitik in der Schule nicht nötig, wohl aber muß die Schulsugend mit dem demokratischen und dem großdeutschen Gedanken vertraut gemacht werden. Von Regierungsseite wird auf die Anfrage erwidert, daß es nach Ansicht des Ministers unter keinen Umständen dazu kommen dürfe, daß etwa in Zukunft nur noch Lehrer mit der neuen Lehrerbildung angestellt und die setzt darbenden ehrer um ihre Aussicht auf Anstellung gebracht würden. Schon in kurzer Zeit würden 8500 hie l000 Junglehrer angestellt werden. Das kommunistische Mißlrauensvotum abgelehnt. Gegen die Antragsteller und die Völkischen.— Sozialdemokratie und Demokraien künden ihre Opposik on an. Reichstag. 196 Sitzung am 7. Mai, 2 Uhr nachmittags. Die zweite Beratung des von den Sozialdemolraten eingebrachten Gesetzentwurfs zur Milderung der Strafbestimmungen für die Abtreibung der Leibesfrucht wird fortgesetzt Abg. Frau Plum(Komm.) führt Beschwerde über mangelhafte Unterstützung der schwangeren Frauen. Abg. Dr. Pfleger(Bayr. Vpt.) erkennt an, daß die schwere wirtschaftliche Not und die großen Uebelstände im Wohnungswesen für weite Volkskreise die Geburt von Kindern zu einem schweren Opfer machen. Das könne aber nicht zur Verleugnung des Gebotes führen: Du sollst nicht töten.(Lärm bei den Kommunisten). Der sozialdemokratische Antrag sei unannehmbar. Ause zur Annahme des Ausschußantrages bestehe kein Anlaß. in besonderen Fallen müsse von der Begnadigung Gebrauch gemacht werden. Abg. von Bamin(Völk.) verlangt eine aktivistische Bevölkerungspolitik. Abg. Dr. Moses(Soz.). Der§ 218 ist ein Ausnahmegesetz gegen die armen Frauen. Abg. Ulitzka(Renrt.) betonk, die Verurteilung jeder Abtreibung durch das kanonische Recht entspreche auch den natürlichen und ethischen Gesetzen. Eingriffe in dis keimende Leben hätten immer die schlimmsten Folgen für das körperliche und seelische Befinden der Mutter. Darum sollte man die Frauen davor bewahren. Den Frauen muß geholfen werden, das empfangene Leben auch zu erhalten. Damit schließt die Aussprache. Zur Abstimmung steht nur noch der Ausschußantrag, da die Sozialdemokraten und Kommunisten ihre weitergehenden Anträge nicht aufrechterhalten haben. In namentlicher Abstimmung wird mit 214 gegen 173 Stimmen der Antrag des Rechtsausschuffangenommen, der dem§ 218 folgende Fanung gilt Eine Frau, die ihre Frucht im Mutterleibe oder durch Abtreibung tötet oder die Tötung durch einen anderen zuläßt, wird mit Gefängnis bestraft. Ebenso wird ein anderer bestraft, der eine Frucht im Mutterleibe oder durch Abtreibung tötet. Der Versuch ist strafbar. Wer die im Absatz 2 Bezeichnete Tat ohne Einwilligung der Schwangeren oder gewerbsmäßig begeht, wird mit Zuchthaus bestraft. Ebenso wird bestraft, wer einer Schwangeren ein Mittel oder Werkzeug zur Abtreibung der Frucht gewerbsmäßig verschafft. Sind mildernde Umstände vorhanden, so tritt Gefängnisstrafe nicht unter drei Monaten ein. Darauf wird die Vorlage auch in der Schlußabstimmung der Lesung angenommen. Es folgt nun die Abstimmung über das von den Komm. bei der Geratung der Fürstenabfindungsanträge gegen die Reichsregierung eingebrachte Mißtrauensvotum. das nicht motiviert ist. Vor der Abstimmung erklärt Abg. Graf Westarp(Deuschn.). Das komm. Mißtrauensvotum sei zwar nicht motiviert, aber es sei bei der Frage der Fürstenabfindung gestellt, wo die Reichsregierung eine Haltung eingenommen habe, die der deutschnationalen entspreche. Darum würden die Deutschnationalen den Mißtrauensantrag ablehnen. An ihrer Opposition gegen das jetzige Kabinett werde dadurch nichts geändert. Abg. Müller=Franken(Sog.) betont gleichfalls, daß das nicht motivierte komm. Mißtrauensvotum sich auf die Fürstenabfindung beziehe. In dieser Frage habe aber jetzt das Volk das Wort. Zu der Flaggenordnung werde die Sozialdemokratie demnächst ihre Stellung zur Regierung klax bekunden. Jett aber werde sie sich der Stimme enthalten.(Unruhe und Gelächter bei den Komm.). Aba. von Graefe(Volk.) erklärt, seine Freunde würden für das Mißtrauensvotum stimmen, weil sie in schärfster Opposition zu dieser Regierung ständen, der ein Herr Dr. Stresemann angehöre. Es sei unlogisch, ein unmotiviertes Mißtrauensvotum eine Begründung hineinzudeuten. lbg. Stöcker(Komm.) bezeichnet das Verhalten der Sozialdemokraten als Komödie. Abg. v. Richthofen(Dem.) erklärt mit ähnlicher Begründung wie Abg. Müller, daß die Demokraten bei anderer Gelegenheit ihre Stellung zur Regierung bekunden und jetzt den komm. Mißtrauensantrag ablehnen würden. Der kommunistische Mißtrauensantrag wird hierauf gegen die Kommunisten und Bölkischen abgelehnt. Ohne Debatte wird darauf in 2. und 8. Beratung mit der für Verfassungsänderungen erfolgreichen Mehrheit ein Gesetzentwurf angenommen, wonach für das Reichstagspräsidium und die Mitglieder des Auswärtigen Ausschusses und des Ueberwachungsauschusses die Immunität auch für die Zeit zwischen zwei Sitzungen oder Wahlperioden des Reichstages bestehen bleibt. Aba. Sommer(Ztr.) erstattet dann den Bericht des Volkswirtschaftsausschusses über den Antrag auf Herabsetzung der Zinssätze. Der Ausschuß hat den Antrag durch Vorlage ener entsprechenden Entschließzung erledigt. Die Ausschußentschließung wird angenommen. Um 5,30 Uhr vertagt sich das Haus auf Sonnabend 1 Uhr. Auf der Tagesordnung steht das Gemeindebestimmungsrecht. Luther und Schacht an die Landwirkschaft. Darmstadt, 7. Mai. Auf der Tagung des Deutschen Landwirtschaftsrats hielt der Reichskanzler Dr. Luther eine Rede, in der er u. a. ausführte: Was zunächst die Lage der Landwirtschaft selbst anbetrifft, so ist das Gesamtbild, das sich jetzt zeigt, hinsichtlich des Ablaufs des vergangenen Jahres ohne Zweifel überaus trübe. Auf der einen Seite die Tatsache, daß das zähe Streben der deutschen Landwirte um größtmöglichste Erträgnisse des Bodens zu Höchstzahlen in der Düngemittelverwendung und einer weitgehenden Deckung des inländischen Brotgetreidebedarfs durch inländische Brotgetreideerzeugung geführt hat. Auf der anderen Seite als wirtschaftliches Endergebnis die bittere Feststellung, daß die landwirtschaftlichen Betriebe im allgemeinen aus der guten Ernte nicht gefestigt, sondern eher geschwächt und be droht hervorgegangen sind. Gerade angesichts dieser Sachlage und gerade in diesem Zeitpunkt schwerer landwirtschaftlicher Bedrängnis möchte ich als deutscher Reichskanzler vor den Ohren der ganzen Landwirtschaft mit besonderem Nachdruck von den großen Kräften der Selbstbehauptung sprechen, die die deutsche Landwirtschaft in sich birgt. Das ist die ungeheure Tatsache des Lebens auf eigener Scholle. Die eigentliche Bedeutung der eigenen Scholle ist die Verbundenheit mit der Erde, die dem Landwirt ein Gefühl der Lebenssicherheit gibt, wie der Städter es nicht kennt. Wir besitzen in unseren Bauernsöhnen einen Nachwuchs zur Pflege des deutschen Bodens, den ich zu den wertvollsten Aktivposten des deutschen Volkes rechne. All unsere Siedlungsgedanken wären ja nichts als blasse Theorie, wenn wir nicht die Menschen hätten, die mit Können und Wollen auf den neuen Höfen anzusetzen sind. In der überaus wichtigen Aufgabe der Ausbildung der jungen Landwirte müssen die landwirtschaftlichen Berufskräfte und die Staatsgewalt in engster Vertrautheit zusammenarbeiten. Allgemein— und damit komme ich auf den zweiten großen Gesichtspunkt— liegt für uns ein besonders fruchtbarer Ausgangspunkt deutscher Landwirtschaft in all den geistigen Arbeiten unserer Wissenschaftler und auch vieler praktischer Landwirte zur Intensivierung mitsamt der nachfolgenden Umsätze in die Tat. Nun ist freilich klar, daß alle großen schaffenden Kräfte sich nur dann entfalten können, wenn die privatwirtschaftlichen Grundlagen gegeben sind, und diese wirtschaftlichen Grundlagen heißen nach Wirtschaftsgesetzen, die die Kraft von Naturgesetzen haben, 1. das Bestehen solcher Kreise, wenigstens im Durchschnitt des landwirtschaftlichen Betriebes, daß der Betrieb sich lohne, und 2. das Zurverfügunghalten von Krediten, nicht um leichtherzige Schulden machen zu können, sondern um die zur intensiven Bewirtschaftung notwendigen Betriebsmittel zu besitzen. Nach den beiden Richtungen hat die Regierung alles getan, was möglich war. Hinsichtlich der Preise landwirtschaftlicher Erzeugnisse möchte ich kurz darauf hinweisen, daß hier selbstverständlich ein Zusammenhang mit den Unkosten besteht, die der Landwirt bat. Die Reichsregierung wird aus allen Gebieten alles tun, was in ihrer Kraft liegt, um der Landwirtschaft zu helfen. Ob in Ost oder West, ob am Rhein oder Weichsel, ob in der Nordmark oder im Süden des Vaterlandes, an der Mauer der Alpen, ob— lassen Sie mich dieses Wort als Ausklang sagen—, in Land oder Stadt, uns alle verbindet das eine, das größer ist als unsere besonderen Sorgen, die Liebe zum Vaterlande! Reichsbankpräsident Dr. Schacht bielt gleichfalls eine Rede, in der er u. a. ausführte: Heute müssen Landwirtschaft und Reichsbank zusammenarbeiten. Die Reichsbank ist leider nur in der Lage, in der Form des Wechselkredites zu arbeiten, einer Form, die an sich der Landwirtschaft nicht adäquat ist. Desbalb hat die Reichsbank von ieber darauf gesehen; den Realkredit wieder aufzubauen. Die öffentlichen Geldquellen sind veranlaßt worden, einen großen Teil ihrer Mittel in Pfandbriefen anzulegen. Außerdem war man bestrebt, eine Herabsetzung des Zinsfußes zu erzielen. Leider war es erst in diesem Jahre möglich. eine Diskontermäßigung vorzunehmen. Dann erfolgte die Golddiskontbankaktion, deren Umfang und Tempo von mir getadelt wurde. Die Reichsbank ist vollkommen schuldlos an diesen Dingen. Das Tempo wurde wesentlich gehemmt durch das sogenannte Kontinentierungssustem. Dieses ganze System ist ein Zeichen unserer Zeit. Erst müssen die Länder berücksichtigt werden, dann die größten Klassen des Besitzes, und schließlich darf auch nicht die Parteizugehörigkeit außeracht gelassen werden. Das sind Fehler, die in Erinnerung an absolutistische Zeiten heute noch immer im Volke spuken. Man muß darauf dringen, daß die Sparkassen für die kleinen Hypotheten reserviert bleiben. Der Reichskanzler hat bereits angedeutet, daß Erwägungen im Gange sino, um für die neue Ernte vorzusorgen. Daß sämtliche Kredite der Landwirtschaft, die etwa im Monat Dezember herum fällig sind, zurückgezahlt werden münten, davon ist garkeine Rede. Wirklich gezahlt werden müssen nur die 290 Millionen der Rentenbankkredite. Die Reichsbank ist bereit, für die neue Ernte eine Reihe von Hilfsleistungen zu geben. Ich bin durchaus bereit— ich spreche hier auf Grund einer Entschließung des Reichsbankdirektoriums— die Angelegenheit des Gemeindelombardin Erwägung zu ziehen. In welcher Form das gescheben soll, darüber schweben augenblicklich noch Verhandlungen. Die Reichsbank wird sie so beschleunigen, daß rechtzeitig Berubigung in die Landwirtschaft hineingetragen wird und daß die Landwirtschaft nicht wie im vorgen Jahre gezwungen wird, unter dem Drucke der Kreditfälligkeiten ihr Getreide vorzeitig zu verschleudern. Ein sehr ernstes Wort möchte ich noch anschließen, ich bedauere ein Wort des Herrn Präsidenten ganz besonders, der Landwirt müsse sich überlegen, nicht, wie er produziere, sondern daß er sich seinen Besitz ervalte. Ich halte das für ein außerordentlich gefährliches Wort und bedauere, wenn es etwa so aufgefaßt werden sollte, als ob die Landwirtschaft nicht in erster Linie auf die gesteigerte Produktivität hinarbeiten sollte. (Lebhafter Widerspruch und Zwischenrafe.) Die Reichsbank wird sich die Herren Kreditnehmer ganz genau darauf ansehen, ob sie den Kredit lediglich zur Erhaltung ihres Besitzes zu haben wünschen. (Zwischenrufe: Diktatur des Kapitals.) Ich betone Nr. 107— Seite 8 meinerseits, wenn hier von Diktatur gesprochen worden ist, daß wir von einer Diktatur weit entfernt sind. Die Reichsbank hat sich lediglich volkswirtschaftlichen Gesichtspunkten untergeordnet. Ich darf die Versicherung hier aussprechen, daß. wenn die Landwirtschaft bereit ist, auf einem volkswirtschaftlich gesunden Wege mit der Reichsbank zusammen zu arbeiten, wir die ersten sein werden, die alles tun werden, um die Landwirtschaft zu fördern. Neue Zusammen löße und Plünderun en. London, 7. Mai. Ein Zusammenstoß ereignete sich spät abends auf der Oldkentroad, südöstlich von London. Eine größere Anzahl berittener Polizisten und mehrere hunderte zu Fuß zerstreuten die dichte Menschenmenge. Mehrere Personen wurden dabei verletzt. Ein Privatauto wurde in Brand gesteckt, der Brand jedoch von zwei Feuerwehrspritzen gelöscht. Im Osten von Glasgow kam es zu ernsten Unruhen, bei denen insgesamt 66 Personen verhaftet und mehrere Personen, darunter ein Polizeisergeant, verletzt wurden. In einigen Wirtshäusern und Läden wurde geplündert. Hierbei wurde ein junger Mann durch eine Fensterscheibe gestoßen und sehr schwer verletzt. Am unruhigsten ging es in der Nähe des Straßenbahndepots zu. Es batte sich das Gerüicht verbreitet, daß dort Studenten als freiwillige Nothelfer die Nacht verbrächten. Donnerstag früh morgens zogen daraufhin etwa 50 Bergleute aus der Umgebung zu dem Depot und versuchten, es zu stürmen. Polizeiverstärkungen zerstreuten mit Gummiknüppeln die Angreifer. Kleinere Gruppen begaben sich in die Seitenstraßen und begannen zu plündern. Hierbei wurden 11 Männer verhaftet. Dann trat für mehrere Stunden Ruhe ein, aber bei Anbruch der Racht gestaltete sich die Lage sehr schwierig. Große Menschenmassen zogen vor das Depot und unternahmen mehrere Angriffe. Dabei wurde eine Anzahl meist junger Burschen verhaftet. Nach 11 Uhr abends trat Rube ein. Die Stellungnahme des deutschen. Gewerkschaftsbundes. Berlin, 8. Mai. Der deutsche Gewerkschaftsbund spricht in einer Kundgebung den englischen Bergarbeitern in ihrem Kampf für die Erhaltung der bisherigen Arbeitszeit und Löhne seine Sympathie aus. Er stellt sich auf den Boden der Erklärungen der deutschen Bergarbeitergewerkschaften. Der deutsche Gewerkschaftsbund hält angesichts des Kampfes der englischen Berarbeiter eine internationale Regelung der Kohlenfrage auf der Grundlage völliger Gleichberechtigung der einzelnen Länder für dringend erforderlich. Lustverkehrsabkommen mil Frankreich und Belgien. Berlin, 8. Mai. Gleichzeitig mit den Verhandlungen zwischen der deutschen Regierung und der Botschafterkonferenz über die deutsche Luftfahrt sind von den Vertretern der deutschen mit den Vertretern der französischen sowie der belaischen Regierung Verhandlungen über den Abschluß von Luftverkehrsabkommen zwischen den betreffenden Ländern geführt worden. Diese Abkommen sind gestern abend paraphiert worden. Gründung der Vereini ten Stah werhe A.=G Essen, 8. Mai. Die Vereinigten Stahlwerke Aktiengesellschaft haben in ihrer gestrigen außerordentlichen Generalversammlung ihr Aktienkapital von 60000 Reichsmark auf 800 Millionen Reichsmark erhöht und die Betriebe der Gründerwerke in dem bereits bekannten Umfange mit Rückwirkung vom 1, April ds. Is. übernommen. Generaldirektor Dr. Vögler ist aus dem Aufsichtsrat der Vereinigten Stahlwerke Aktiengesellschaft ausgeschieden. An seine Stelle ist der Vorsitzende der Gelsenkirchener Bergwerks=AktienGesellschaft, Dr. W. Wuver, in den Aufsichtsrat gewählt worden. Generaldirektor Dr. Vögler übernimmt den Vorsitz im Vorstande der Vereinigten Stahlwerke Aktiengesellschaft. Was die Frühpost noch brachte Legationsrat von Bülow dritter Delegierter für Genf. Neben den beiden Delegierten für die Studienkommission, Botschafter von Hoesch und Ministerialdirektor Dr. Gauß, die gestern abend nach Genf abreisten, wird sich der Referent für Völkerbundsangelegenheiten im Auswärtigen Amt, Legationsrat von Bülow, gleichfalls nach Genf begeben, allerdings erst am Mittwoch da er gegenwärtig noch mit den Vorarbeiten für die Abrüstungskonferenz beschäftigt ist. Wie aus Genf verlautet, wird Mello Franco, der ständige Vertreter Brafiliens im Völterbundsrat, der seit mehreren Jahren in Genf ansässig ist und auch gegenwärtig in Genf weilt, den Arbeiten des Völkerbundsausschusses für die Zusammensetzung des Rates fern bleiben. An seiner Stelle nimmt der ebenfalls dauernd in Genf levende Botschaftsrat Monterroyos an den Sitzungen teil. Gerüchtweise verlautet, daß auch Italien und Urugnay nicht beabsichtigen, ihre ständigen Ratsvertreter Szialoga und Guani zu entsenden. Als feststehend gilt, daß für die Tschecho=Slowakei nicht der Minister des Auswärtigen Benesch, sondern der Gesandte Veveska an den Sitzungen teilnimmt. Politische Zusammenstöße. In Karlsborst ist es gestern abend zu Zusammenstößen zwischen Reichsbannerleuten und Angehörigen rechtsstehender Verbände gekommen. Ein Mitglied der Otympia trun dabei zwei heftig blutende Kopfwunden davon. Die polizeilichen Ermittlungen dauern noch an.— Im Norden Berlins wurde ein Schutzpolizist, der einen kommunistischen Demonstrationszug durchqueren wollte, um zwei auf der falschen Seite fahrende Radler festzustellen, von den Demonstranten angegriffen und mit Faustschlägen bearbeitet. Herbeieilende Polizeiverstärkung nahm zwei der kommunistischen Angreifer fest. Drei Kinder in einer Kiesgrube verschüttet. Nach einer Blättermeldung aus Augeburg wurden in Lauterbrunn in Schwaben drei Kinder, die in einer Kiesgrube spielten, von plönzlich herabstürzenden Erdmassen begraben. Wahrend ein Kind schwer verletzt wurde, konnten die beiden anderen, ein fünf= und ein siebenjähriger Knabe. nurals Leiche gevorgen werden. Begenle Herren-Anzüge prime Stoff-Qualitölen, In Chevlol und Oebardine, gute Robheer-Vererbeltung 4500,39007 32.00 00 Vornehme Herren-Anzüge la. Stoffe, neueste Formen, hell und dunkelgemustert, aus Goboroine u KammgSloffen, ersikl. Verorbettung 75.00, 62.00AO 5500. 48. .00 Hochfeine Herren-Anzüge aus allerfeinsten Maßstoffen gefertigt, ebenburtig. feinster Maßerbelt 105.,9500. 79 85.00, "00 MODELL-ANZUGE Dorunter Fabrikate der Firme Herm. Hofsmann, Berlin. HerrenGabard.-Mäntel In Schweden- und RoglanFormen. hochwertige Quellälen 7600. 680047 56.00, 00 HerrenGabard. 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Tel. 3968 hat doc Der Mühsal Es kennt ni Weiß nichts Der Tag ger Die Sorge Vom Schaffe Vom SonnBis ihm die Kein Stündl Es seuist, „Wenn ich Doch ach, Wenn mich Wer kleidet Wer nährt Wer bettet Wer lehrt Wer küßt Wer pflegt Zwei Kamn Und doch— Es schafft Doch Tag Muht sich Sein Ehewei Kamin und An jedem Die arme Oft bittend Muß kehren Muß waschen Muß nähen Muß stopfen Nuk kochen Den hungri Muß laben Und darf Muß fröhl Dem traur Soviel sie Und darf Muß Trost Ihr selbst Muß Rosen Der Rosen Vor der a Ein starkes (Aus der von Elise Po Noch»e Jagtwesen Gar PrimRein-Nickel herren Anker-Rem.-Uhr m' Goldrand p.SIUG NK 3 30. Desg m. la Thuma Kav.Kett M 7.95. Nachn od Voreinserd. aut u. Pos schk. Ber n 1119 Iauimann& 20.a. m.b A Ferlin Heukölln Ho erzol errplatz 9 inani M Kruse Brot macht Wangenrot. Haustreuen Haun Bongenbrel Roggenbrolbäckere H. Kruse, Bochum. önigstrabe 24 Fernruf 1801 Verkaufsstellen: ochum. Wartenscheider Straße 21 und 41. Reichsstraße 4. Linde stra e 12. Ha'den traße II. 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Rerie Als eine Dame aus gezogen. hört worden Es bedur wußtsein Schicksal Wo Jugend gefühl noch Wer we Grunde hil darüber zun gleichen kon Als Har befreit wur leichte Que dem durch war. Aber war so rei Dienstbefli Ein kle Zug aus stand wiede schwindelig „Die reise", wenn sie „Gnädi Inspektor Ihnen V d'Anglete mahl ist Samstag, den 8. Mai 1926 1. Beilage der Westfälischen Volkszeitung Nr. 107— Seite 5 Kalholiken und Zentrumswähler im Landkreis! Morgen ist Wahltag! Da darf kein Katholik zu Hause bleiben. Wer sein Wahlrecht nicht ausübt, setzt sich über seine wichtigste staatsbürgerliche Pflicht leichtsinnig hinweg. Und wer wollte das? Es ist selbstverständlich, daß der Katholik nur die Zentrumsliste wählt. Gewählt wird in sämtlichen Gemeinden des Landkreises. Das Zentrum hat für die Kreistagswahl die Nr. 2. Der Stimmzettel ist von grüner Farbe. Jeder Zentrumswähler macht auf diesem Stimmzettel sein Kreuz in den Kreis auf Nr. 2. In der neuen Großgemeinde Gerihe-Harpen—Hillrop wird außerdem noch zum Gemeinderat gewählt. Der Stimmzettel ist hier von weißer Faxbe. Die Zentrumswähler wählen die Liste 3 mit dem Kennwort„Arbeitsgemeinschaft“. sie machen also ihr Kreuz in den Kreis auf Nr. 3. In der Gemeinde Querenburg wird außer zum Kreistag auch zur Amtsversammlung gewählt. Der Stimmzettel für diese Wahl ist von rötlicher Farbe. Die ZentrumsKreuzennwort wähler zeichnen auf diesem Stimmzettel ihr chen in den Kreis auf Nr. 1 hinter dem Kei „Bürgerblock“. Zur Amtsversammlung wird ebenfalls auch in der Gemeinde Laer gewählt. Auch dort ist der Stimmzettel von röt licher Farbe. Das Zentrum wählt hier die Liste 3. Der Zentrumswähler macht also sein Kreuz in den Kreis auf Nr. 3, Kennwort „Einheitsliste“. Der Wähler muß gewissenhaft an die Prüfung der Wahlzettel, die er im Wahllokal erhält gehen und darf sein Kreuz nur in den Kreis machen, der für seine Partei bestimmt ist, also für die Kreistagswahl auf dem grünen Stimmzettel Nr. 2, für die Gemeinderatswahl in GertheHarpen=Hiltrop außerdem auf dem weißen Stimmzettel Nr. 8, für die Amtsversammlung in Querenburg außerdem auf dem rötlichen Stimmzettel Nr. 1, für die Amtsversammlung in Laer außerdem auf dem rotlichen Stimmzettel Nr. 3. Zu jedem Stimmzettel erhält der Wähler ein besonderes Kuvert. Der grüne Stimmzettel zur Kreistagswahl gehört in das grune, der weiße für die Gemeinderatswahl in das weiße, der rötliche für die Amtsversammlung in das rotliche Kuvert. Die Wahl zum Kreistag ist wichtig! Warum? Weil Ihr nur solche Abgeordnete in den Kreistag entsenden wollt, die die verkehrspolitischen und wirtschaftlichen Belange der Gemeinden und die sozialen und kulturellen Interessen der Kreiseingesessenen zu wahren wissen, ohne daß dabei die Gesamtinteressen Schaden leiden. Weil bei Aufstellung des Kreishaushaltplanes weise Sparsamkeit walten soll, so daß sich die Kreissteuern in tragfähigen Grenzen halten. Weil Ihr trotz der gebotenen Sparsamkeit das Kreiswohlfahrtswesen so erhalten wissen oder ausgebaut haben wollt, wie es die Not unserer Zeit gebietet. Weil Ihr Wege= und Straßenbauten sowie Verkehrsmittel in dem Maße wünscht, als es die Entwicklung des Verkehrs und das Fortschreiten der Industrie nötig machen. Weil Ihr das Grund= und Kapitalvermögen des Kreises gewissenhaft verwaltet haben wollt. Weil der Kreisausschuß, welcher der Mittelpunkt der kommunalen Selbstverwaltung des Kreises ist, sich so zusammensetzen soll, daß er ohne Voreingenommenheit die Kreisbeamten ernennt und beaufsichtigt und als Verwaltungsgericht erster Instanz objektiv und gerecht seine Entschlüsse faßt. Weil Ihr in den verschiedenen vom Kreistage zu wählenden Ausschüssen Männer und sehen wollt, die gewillt und befähigt sind, das Wohl aller Kreiseingesessenen zu vertreten. Weil Ihr keine einseitige Klassen= und Standespolitik wollt, sondern eine Politik auf christlicher Grundlage, die jede einseitige Rechts= oder Linkopolitik ausschließt. Weil Euch die Erfüllung dieser Wünsche am Herzen liegt, wählt Ihr die Zenfrumsliste deren Kandidaten auf Grund des mehr als 50 Jahre bewährten Zentrumsprogramms die Gewähr dafür bieten, daß Eure Forderungen zur Tat werden. Aus Bochum und Umgebung. Nachdruck unserer Originalartikel nur bei Angabe der „Westfälischen Volkszeitung“ ald Quelle gestattet. Bochum, den 8. Mai 1926. Frau und Mutter. Was hat doch ein arm, armes Weib Der Mühsal, ach, so viel! Es kennt nicht Lust und Zeitvertreib, Weiß nichts von Schers und Spiel. Der Tag genügt der Arbeit kaum, Die Sorge dringt in seinen Traum; Vom Schaffen müd', von Schweiß benetzt, Vom Sonn= und Wochentag gehetzt, Bis ihm die letzte Stunde schlägt, Kein Stündlein gibts, das Ruhe gönnt; Es seufzt, bis man zu Grab es trägt: „Wenn ich nur ruhig sterben konnt"! Doch ach, wo bleiben die Kinderlein, Wenn mich verschließt der Totenschrein? Wer kleidet die Waislain nackt und bloß? Wer nährt sie, wenn der Hunger groß? Wer bettet sie, wer betet mit ihnen? Wer lehrt sie Gott und Menschen dienen? Wer küßt die Tränen von ihrem Gesicht? Wer pflegt sie, wenn der Schmerz sie sticht?“ Zwei Kammern nur, so schmal und klein, Und doch— sie wollen gerichtet sein. Es schafft der Mann wohl stundenlang, Doch Tag und Nacht Müht sich und wacht Sein Eheweib, ruhlos, kummerbang. Kamin und Herd braucht Holz und Kohlen An jedem Morgen, Die arme Frau, sie muß sie holen Oft bittend borgen, Muß kehren und glätten, Muß waschen und plätten, Muß nähen und flicken, Muß stopfen und stricken, Muß kochen dem Gatten. Den hungrigen Kindern. Muß laben und lindern, Und darf nicht ermatten. Muß fröhlich erscheinen Dem traurigen Mann, Soviel sie kann, Und darf nicht weinen, Muß Trost zusprechen, Ihr selbst so rar, Muß Rosen brechen, Der Rosen bar.— Vor der armen Frau zieh ab den Hut; Ein starkes Weib— ein hohes Gut! Georg Michael Schuler. (Aus der prächtigen Sammlung„Dichtergrüße“ von Elise Polko, Verlag Amelang, Leipzig.) Nöchllicher Wanderer. el Es sind im menschlichen Leben der Stunden so viele, wo Not und Bedrängnis in hartem, quälendem Aufschrei das Innere erschüttern und den ganzen Mann mit seiner vollen Kraft zu zerschmettern drohen ob des grimmen, grausamen Schicksals, das kaum geahnt und nie gewollt gleich wilden Rossen hereinstürmt und alles mit stampfenden Hufen zu zerstören sucht unter der Schwere der eigenen Last. Welch schluchzendes Weinen geht tagtäglich durch die Welt in solchen Stunden, wo nur grenzenloses Gottvertrauen den Weg hinanführt aus den Wirren und den schmerzgetränkten Gefühlen zu reineren, lichten Höhen. Wie selten klingt dieses Lied von unendlichem Leid hinaus in die Ferne, innerlich brandend und wogend gleich stürmischen Wellen, die jede Hoffnung auf Rettung aus Not und Verzweiflung zu begraben drohen. Nur selten abnet der Andere vom Leide des Nächsten und doch, wie oft dringt aus der brodelnden Tiefe des Lebens hinauf dieser Ruf und dieses Verlangen nach Mitteilsamkeit, nach dem Herzen des Mitmenschen, das nur ein wenig helfen soll zu tragen, die drückende Bürde der Not. Und der Ruf und der Schrei geht unter in der freudedurchteten und lebendurchtollten Welt und verliert sich in zweifelnder Qual und zuckendem Schmerz der klagenden und aufbegehrenden Seele——— Wie leicht schwingt sich auf das Antlitz der Schicksalgeprüften die Freude und die große Dankbarkeit, die in stummem Blick die große Fülle und heilige Weihe der gebenden Seele kündet.—— Einsam strebt der nächtliche Wanderer dem Heim zu und freut sich der köstlich lockenden Ruhe. Im Vorgefühl dieser stillen, sich selbst geschenkten Stunden flieht aus befreiter Brust launige Weise hinein in den schönen Maienmorgen, der so weltenfern in dämmernden Schleiern die blasse Röte des Tages birgt und nichts ahnt von den Schwergeprüften, die Nacht für Nacht und Tag für Tag wandern, ihr Leid zu stillen, ihre Not und Bedrängnis nur einmal mitteilen zu dürfen. Durch die Stille der Nacht hallen zaghaft Schritte, aus dem Dämmerdunkel tritt eine Gestalt hervor, so bittend, so flehend, daß der eilende Fuß stockt ob des urmen, verlassenen Menschen. Es erbebt sich in stammelnden Worten die Bitte um nur ein wenig Nahrung. Da krampft sich das Herz und möcht geben ja alles, was da ist, und brüderlich teilen des Wanderers Hände den Rest der nächtlichen Kost. Und weinend umklammert die Hand des Einsamen den Arm vor Freude und Dankbarkeit ob des freundlichen Wortes, der geringen Gabe. Ein Mann, in der Vollkraft der Jahre, er weinet vor Glück und Schmerz, und aus dem Stammeln und Schluchzen bilden sich Worte, formen sich Sätze, die vom Erdenschicksal eines Heimatlosen erzählen, der von keiner schützenden Mutterhand mehr betreut, von keines Vaters Liebe mehr geleitet und ohne die Milde der geschwisterlichen Liebe einsam unter der Not der Zeiten zusammenbrach und nun tage= und nächtelang sucht und sucht nach Liebe und Verstehen, dem jeder von sich gewiesen, weil er nicht war wie die anderen, die glücklich nur sich und ihren Lebenskreis kennen. Grausiges Schicksal, das sich in wenigen Minuten vor fremden Ohren entrollt und Seele und Herz so schwer tragen läßt. Ein Mensch, der von der Wirrnis der Zeit geschlagen war und nun dasteht ohne Hab und Gut, der arbeiten möchte, um zu werden ein Mensch mit Seele und Geist, den man abweist wie ein räudiges Schaf, das in den Flitter und Prunk des Alltags nicht hineinpaßt, der schuldig vor sich selbst nur durch Leid gefühnt wurde.——— Immer heller und lichter klärt sich der Himmel. In glutigem Glanz senkt sich das aufgehende Gestirn über die schlafende Stadt und taucht die Masse der Häuser in strahlendes Feuer. Und noch wandern die beiden zusammen, fremd und nie gekannt vordem und nun verbunden im Schicksal“des Weltenlaufs, das mit unbarmherziger Faust in das Menschenleben So sieht der Stimmzettel für die Kreistagswahl ausDer Wähler inden Krels auf Nr. 2 hineingreift und ein Leben zu vernichten drohte im Kampfe um das Recht. Im Maienmorgen feiert eine junge Menschenseele Auferstehung, und aus Not und Verzweiflung gebar sich Mut und Kraft, die ungebrochen dem Sturm der Zeit entgegenharrt.— Wie leicht ward es den Menschen gegeben, einander zu helfen und aus Leid die Freude zu wecken und zu erhalten, solange der Gedanke über der Unrast der Tage steht:„Tuß nur Menschen wir sind, der Gedanke beuge das Haupt Dir, doch daß Menschen wir sind, der Gedanke hebe Dich freudig empor.“ Versuchter Raubmord an einem Greise. Im Schlafe überfallen. In der Nacht vom 4. zum 5. Mai wurde in seiner Wohnung in Wordel, Röhlinghauserstraße 32. der 76jährige Rentenempfänger Paul Nadolski von bisher unbekannten Tätern mit einem Stuhle niedergeschlagen, so daß er schwere Verletzungen am Kopf und einen Armbruch davontrug, die jedoch nicht lebensgefährlich sind. Der oder die Täter hatten es zweifellos auf seine am Dienstag empfangene Rente in Höhe von 107 M. abgesehen, fanden das Geld aber nicht oder sind dabei gestört worden. Nadolski bewohnt seit längerer Zeit ein Mansardenzimmer des Hauses Röhlinghauserstr. 32 und lebte für sich abgeschlossen als Sonderling. In der Umgegend ist er allseits bekannt und beliebt. Am Dienstag nachmittag gegen 4,30 Uhr holte er sich seine Rente ab. Vom luszahlungslokal, Wirtschaft Hollmann, WanneEickel, begab er sich in seine Wohnung, wo er noch bis 9 Uhr abends mit Bekannten zusammen war. In der Zeit von 9 Uhr abends bis gegen 9.30 Uhr morgens, wo er bewußtlos von Bekannten im Lehnstuhl sitzend aufgefunden wurde, muß die Tat verübt worden sein. Er selbst kann keinerlei Angaben machen. Die Feststellungen ergaben, daß er schlafend und im Lehnstuhl sitzend, zwei chwere Schläge mit einem Stuhl eralten haben muß, die derart wuchtig waren, daß ein Stuhlbein dabei abbrach. Das ganze Zimmer war mit Blut bespritzt und muß angenommen werden, daß der Täter sich gleichfalls mit Blut besudelt hat. Zweckdienliche Mitteilungen erbittet die Kriminaldirektion Bochum, Hattingerstraße, Zimmer 43. Anfertigung BESSERER DAMENGARDEROBE Jackenklelder, Mäntel Talllenkleider. Teleton Eranz Pütz Bahnhotstr. 35 BEIEMMALYIGES STOFFLAGER Als eine der ersten wurde die elegante junge Dame aus dem Rauchkupee zweiter Klasse hervorgezogen. Ihre Verzweiflungsrufe waren weithin gehört worden. Es bedurfte keiner großen Mühe, um sie ins Bewußtsein zurückzurufen, aber ihre Angst um das Schicksal ihres Reisegefahrten war herzerreißend. Wo Jugend und Schönheit leidet, da regt sich das Mitgefühl noch stärker als sonst. Wer weiß, ob nicht andere Passagiere, die im Grunde hilfsbedürftiger waren als diese, ihretwegen darüber zum Warten verurteilt wurden! Aber dergleichen kommt vor. Als Haus Emmerich endlich aus den Trümmern befreit wurde, stellte es sich heraus, daß er nur einige leichte Quetschungen davongetragen hatte und außerdem durch einen Stoß auf den Kopf betäubt worden war. Aber die Freude der Dame über seine Rettung war so reizend anzusehen, daß sich die Retter für ihre Dienstbeflissenheit reichlich belohnt sahen. Ein kleiner Ueberguß von kaltem Wasser— ein Zug aus der Kognakflasche— und Hans Emmerich stand wieder auf den Füßen— taumelnd, betäubt und schwindelig zwar, aber fast unverletzt. „Die arme kleine Frau! Wohl auf der Hochzeitsreise, murmelten die Befreier.„Wie entsetzlich, wenn sie den Mann verloren hatte!“ „Gnädige Frau“, beeilte sich der hinzugekommene Inspektor zu sagen,„die Eisenbahnverwaltung bietet ihnen Verpflegung und ärztliche Hilfe im Hotel dAngleterre, wenn's Ihnen recht ist. Ihr Herr Gemahl ist noch nicht in der Verfassung, seine Wünsche zu äußern. Bitte, dort halt ein Wagen. Darf ich Sie geleiten?“ „Nein, ich danke sehr“, entgegnete sie mit freundlicher Würde.„Wir fahren lieber direkt nach Hause. Bitte, wollen Sie die Güte haben, Herrn— meinen Mann etwas zu unterstützen, so können wir gleich einsteigen.“ Fünf Minuten später rollten sie durch die belebten Straßen der gegebenen Adresse zu. Und sie? Sie mußte wieder und wieder an die Bemerkung des Inspektors denken. Ganz gewiß war es ein prophetischer Ausspruch gewesen. Es war kaum zu fassen. Dies Glück, das ihr so über Nacht in den Schoß gefallen war. „Es hätte sich ja gar nicht günstiger treffen können", frohlockte sie innerlich. Wenn sie diesen Eisenbahnunfall hätte veranlassen können, genau so wie er war, sie hätte es getan— es gab ja gar nichts Besseres für ihre Zwecke! Und dann wandte sie sich wieder um und lächelte den an, der sie anlächelte und lehnte sich in die Wagenpolster zurück in einem Wohlgefühl von Glück und Seligkeit, das ihr die Zukunft wie einen Feentraum erscheinen ließ. Kapitel 3. Acht Tage lang hütete Wuns Emmerich das Bett in dem Zimmer, welches Therese Wolter in dem Logierhause, wo sie selbst wohnte, für ihn gemietet hatte. Dies Haus lag in einer wenig einladenden Straße in beträchtlicher Entfernung von dem sogenannten vornehmen Viertel. Die Wirtin zeigte hinsichtlich der verwandtschaftlichen Beziehungen des jungen Paares keine allzu große Neugierde. Der Ankommling konnte als Fräulein Wolters Bruder gelten— wie jene vorsichtig angedeutet hatte. Vielleicht war er's auch nicht. Aber einerlei, wenn die Wirtin nur gut bezahlt wurde, so ging sie das Uebrige nichts an. Der Arzt, den Therese sofort herbeigerufen, hatte konstatiert, daß der junge Mann infolge des Unfalles einen Nervenchok erlitten habe und hatte absolute Ruhe verordnet. Dann sah er sich noch ein= oder zweimal nach seinem Patienten um. erstattete jedesmal hinterher Bericht in dem kokett ausgestatteten kleinen Wohnzimmer von Fräulein Wolter und nahm dort sein Honorar in Empfang. Seine langjährigen Erfahrungen hatten ihn nämlich. gelehrt, daß die Leute, welche diese Gegend bevorzugen, meistens veränderlicher Natur waren und außerdem an einer gewissen Gedächtnisschwäche zu leiden schienen. Denn sie wechselten nicht nur beständig ihren Wohnsitz, sondern vergaßen auch gewöhnlich ihre neue Adresse anzugeben. Dies war die Veranlassung seiner gewiß nicht unzweckmäßigen Methode, sich jeden Besuch bar honorieren zu lassen. So lag nun also Haus Emmerich acht Tage lang zu Beit und fühlte sich in der neuen Umgebung seltsam wohl. Er fing an, die Eisenbahnkatastrophe als eine gütige Fügung des Schicksals zu betrachten. Wie leicht hätte sie ganz andere Folgen haben können. Die Krankheit würde bald überwunden sein und dann würde er mit gestärktem Selbstvertrauen und neuem Glauben an die Menschheit sein Leben von vorn beginnen. Seltsamerweise verschwendete Hans in der Zeit seiner Krankheit kaum einen Gedanken an die Handtasche, die ihm bei der Eisenbahnkatastrophe abhanden gekommen war. Der Verlust schmerzte ihn nicht zu tief. Er glaubte sie unter den Trümmern endgültig verloren und mit ihr auch die alten Papiere, die seines Vaters einziges Vermächtnis waren. Aber was konnten sie großes und wichtiges enthalten haben? Er konnte noch von Glück reden, daß ihm nicht mehr verloren gegangen war. Er hatte ausreichend Muße, seine Träume künftiger Herrlichkeit weiter zu träumen und verweilte mit besonderer Vorliebe bei dem Gedanken, daß manche Menschen trotz bitterer Erlebnisse doch unverdient gut behandelt werden— und noch dazu von solchen, die gar keine Verpflichtungen gegen sie haben. Zu gleicher Zeit betrachtete er mit einer Art andächtiger Wahrnehmung die lieblichen Züge des jungen Wesens, das mit so einzig sorgsamer Hand sein Kissen glättete und alles herbeitrug, was zu seiner Pflege dienen konnte. Ein wahrer Engel der Barmherzigkeit! Wie gern hätte er mit ihr gesprochen, ihr die tausend Dinge anvertraut, die sein Herz bewegten. Allein der Doktor hatte absolute Ruhe verordnet. Jedesmal, wenn er versuchte, den Mund zu öffnen, legte sich ein schneeweißer Finger an ein rosiges Lippenpaar. Ein bezauberndes Lächeln glitt über die engelgleichen Züge, und das energische Schütteln des hübschen Köpfchens stand diesem Köpfchen so reizend, daß der Patient einzig um dieses Anblicks willen immer neue Versuche zum Ungehorsam zeigte. So schwand die erste Woche seines Aufenthalts in der Großstadt dahin wie ein füßer Friedenstraum. Und er hatte sich vom ersten Augenblick an in den Kampf stürzen wollen, um die Welt zu erobern. Am neunten Tage durfte er aufstehen, um den Feldzug zu beginnen. Es war gerade der Zeitpunkt, wo Fraulein Wolter die Ausarbeitung ihrer Pläne vollendet hatte. So geschah es denn, daß Haus Emmerich, nachdem er sich mit besonderer Sorgfalt angekleidet hatte, in das zierlich ausgestattete kleine Zimmer gewankt kam, um seinem überströmenden Herzen Luft zu machen in heißem Dank gegen seine Wohltäterin. „Fräulein Wolter— liebes Fräulein Wolter!“ Er hielt plötzlich inne. Denn das hübsche Gesicht, das sie zu ihm emporrichtete, trug den Stempel eines tiefen, unauslöschlichen Schmerzes. „Fräulein Wolter, Sie haben geweint?“ Sie betupfte sich die Augen mit ihrem Taschentuch. „O, es hat nichts zu sagen", hauchte sie dann. „Ich bin so froh, daß Sie wieder wohl sind.“ „Ja, aber Ihnen fehlt etwas.“ Er kam sich plotzlich ganz als Protektor vor.„Bitte, sagen Sie, was Ihnen fehlt. Ach— was— was haben Sie denn da?“ „Das? O— das sind Pf— Pfandscheine. O weh.“ wie konnte ich die liegen lassen! Nun haben Sie sie gesehen!"(Fortsetzung folgt). * Seite 6— Nr. 107 Westfälische Volkszeitung Samstag, den 8. Mai 1926 Der Stimmzettel für die Amtswahl in Querenburg sieht so aus: = Wie wird das Wetter? Während der Luftdruck über Frankreich in der letzten Nacht gestiegen ist und das nordöstliche Hochdruckgebiet seine Lage beibehalten hat, so erstreckt sich über England, Skandinavien, Deutschland und die baltischen Länder eine Zone tiefen Drucks.— Wetteraussichten bis Sonntaa: Andauernd kühl, bewölkt, bei südwestlichen und westlichen Winden und zeitweiligen Niederschlägen in Schauern. )( Der Frühjahrsdelegiertentag der kath. Arbeiter= und Knappenvereine des Bezirks Bochum findet am 13. Mai(Christi Himmelfahrt) in Hattingen im Vereinshause statt. Die Tagung soll eingeleitet werden mit einem Festgottesdienst für die Delegierten um 10 Uhr in der Pfarrkirche in Hattingen. Daran anschließend werden die Verhandlungen beginnen. Als Tagesordnung ist vorgesehen: 1. Bericht über die Entwicklung der Arbeiter= und Knappenvereine im Bezirk. 2. Ererzitien und Einkehrtage, Referent Diözesanpräses Domvikar Marx. 3. Welche Erfolge hat unsere Arbeiterbewegung bisher aufzuweisen, Schriftleiter der Westd. Arbeiterzeitung W. Elfes. 4. Wohnungswesen. 5. Neuwahl des Kuratoriums. 6. Verschiedenes. Die Delegierten können für 1 M. ein gutes Mittagessen im Vereinshause bekommen. Es ist notwendig, daß die Zahl der Teilnehmer am Mittagessen von den einzelnen Vereinen bis zum 9. Mai dem Sekretariat Bochum, Albertstr. 30, mitgeteilt wird. = Der hochw. Herr Bischof in Weitmar=Nord. Allzu schnell vergangen sind die schönen, unvergeßlichen Stunden, in denen unser hochw. Herr Bischof in unserer Gemeinde weilte. Ein schöner Regener doch , welche die Herzen der Katholiken unserer Gemeinde bewegten, da der hochw. Herr in ihrer Mitte weilte. Die Kirche war wieder einmal zu klein, um die Gläubigen alle zu fassen, die der hl. Messe beiwohnen wollten, die Sr. Hochwürden zelebrierte. Bei der Ansprache, die der Bischof nach der hl. Messe hielt, gab er dem Wunsche Ausdruck, daß er in nicht allzu ferner Zeit zurückkehren könnte, um, wie in der Wegescheib und in Unter=Dahlhausen, so auch hier die Weihe einer neuen Kirche vorzunehmen. Des weiteren ermahnte der hochw. Herr die Gemeinde, so wie bisher auch weiter im hl. Der Stimmzettel für die Amiswahl in Laer sieht so aus: Einheitsliste Glauben zu leben und auszuharren. Dann wurde etwa 300 Pfarrkindern Der Wäh er den Kreis auf Nr. 3 die hl. Firmung gespendet. Die Katechesen hielten der hochw. Herr Pfarrvikar Cloer und der Herr Konrektor Horsch. Gegen 11 Uhr hatte die kirchliche Feier ihr Ende erreicht, und es erfolgte dann die Vorstellung der einzelnen Kirchenvorstandsmitglieder und der Vereinsvorstände in der Vikarie. Um 230 Uhr fuhr der hochw. Herr Bischof wieder zurück nach Bochum. = Im Silberkranz. Das Fest ihrer silbernen Hochzeit können am heutigen Tage die Eheleute Geometer Karl Ulrich und Gattin, hier, Feldstraße 9, begehen. Beide Eheleute sind stadtbekannte Persönlichkeiten, die insbesondere im katholischen Leben stark hervorgetreten. Auch um die Zentrumspartei, derem Vorstand der Jubilar angehört, haben sich beide große Verdienste erworben. Wir sprechen dem glücklichen Jubelpaar unsere herzlichsten Glückwünsche aus, zugleich auch im Namen des gesamten Vorstandes der Zentrumspartei. X 50 jähriges Dienstjubiläum. Herr Bureau vorsteher Weinr. Bertram. Unter den Linden 26, begeht heute sein 50 jähriges Dienstjubiläum beim Bochmer Verein. Der Jubilar gehört zur Constantia, ist Vinzenzvereins=Vorsitzender im Bezirk Josephspfarrei und früheres Kirchenvorstandsmitglied der Josephspfarrei. Zu gleicher Zeit bezieht der Jubilar 50 Jahre unsere Zeitung. Unsern herzlichen Glückwunsch! Impfungen in der Stadt Bochum. Die Impfungen der Erst= und Wiederimpflinge im erweiterten Stadtbezirk Bochum erfolgen in der Zeit vom 13. Mai bis 15. Juni. Eltern, Pflegeeltern oder Vormünder erhalten Vorladungen zur Impfung, aus denen das Impflokal und die Tage der Impfung und Nachschau ersichtlich sind. Wer keine Impfvorladung erhält, hat sich dieselbe beim Stadtgesundheisamt in Bochum, Trankgasse 7, Eingang F, Zimmer 111, und, soweit die eingemeindeten Bezirke in Frage kommen, bei den örtlichen Verwaltungsstellen ausstellen zu lassen. Die Impflinge sind bei Vermeidung von Strafen zu den angesetzten Impfterminen, die auf der Vorladung vermerkt sind, vorzustellen. Schulnachrichten. Der kommissarische Schulrat Senner in Herne ist vom 1. April bis 31. Oktober beurlaubt; Vertreter ist Stadtschulrat Kastner in Herne. Der Studienassessor Dr Georg Rothe ist endgültig zum Mittelschullehrer an der höheren Mädchenschule in Castrop ernannt worden. Die evangelischen Lehrer Benno Fitzke in Herne, Wilhelm Möller in Herne sind zu Rektocen ernannt worden. Der evang. Lehrer Paul Etterich in Bövinghausen(bisher in Wickede), Kr. Dortmund, ist zum Hauptlehrer ernannt worden. Der Lehrer August Fuhrmann in Hattingen in einstweilig angestellt worden. Endgültig angestellt wurden der Lehrer Heinrich Fischer in Königssteele. Ernst Keller in Kaiserau, Paul Lückel in Eickel, Hugo Gutzmann in Rauxel, Reinhold Krüger in Gelsenkirchen, Wilhelm Oehler in Gelsenkirchen, Adolf Hasseberg in Dortmund, Hermann Schleiter in Castrop; ferner die Lehrerinnen Hedwig Joswig in Höntrop, Elfriede Schiebeck in Gelsenkirchen, Martha Appelt in Gelsenkirchen, Margarete Krieghoff in Vormholz(Kr. Hattin gen), Elly Meier in Ende(bisher in Bommern, die kath. Lehrer Wilhelm Pepper in Riemke(bisher in Dortmund, Paul Schulz in Dortmund bisher in Bochum=Riemke), Hubert Demmer in Mengede. Auf Antrag werden aus dem öffentlichen Volksschuldienst des Bezirks entlassen der Lehrer Karl Marx in Gerthe, Lehrer Johannes Ewald in Herne, Lehrerin Frau Else Seiffert, geb. Wallrabe, in Berghofen, Lehrer Werner Flörke in Lütgendortmund, Lehrer Fritz Wirth in Bochum. In den Ruhestand versetzt wurde der Konrektor Emil Faubel in Harpen. An der Mädchenmittelschule in Langendreer ist eine neue Lehrerstelle, und zwar Konrektorstelle mit Wirkung vom 1. April ab errichtet worden. X Zu der Zuschrift„Worte und Taten“ des Reichsbundes der Kriegsbeschädigten und Kriegshinterbliebenen schreibt uns der Stadtverordnete Pöpve:„Auf Vorschlag des„Reichsbundes der Kriegsbeschädigten und Hinterbliebenen“ der Ortsgruppe Bochum bin ich seit über 5 Jahren Beisitzer am hiesigen Versorgungsgericht. Seit dieser Zeit habe ich mit allen Organisationen und deren Vertreter im besten Einvernehmen im Interesse der hilfsbedürftigen Kriegsbeschädigten und Hinterbliebenen gearbeitet. Es ist mir von Vertretern der einzelnen Organisationen des mehrfachen bestätigt worden, daß sie mit meiner Arbeit zufrieden und äußerst beruhigt seien, wenn ich als Beisitzer fungiere, weil sie dann gewiß auf eine gute Mitarbeit rechnen könnten und ihr Arbeiten bedeutend erleichtert würde. Da ich nun in den letzten Monaten durch meine Tätigkeit sehr viel auswärts zu tun habe und die Zeit meines Ausbleibens nie im voraus ermessen werden kann, faßte ich den Entschluß, zu beantragen, mich von einer Reihe von Ehrenstellen zu entbinden, da ich nicht mehr wissen konnte, ob ich sie erfüllen könnte. Nur ein Beispiel von vielen. Bei der letzten Sitzung des Versorgungsgerichtes war ich 10 Tage in Oberschlesien und Berlin. Der von mir gestellte Antrag ist dann vom Vorsitzenden des Versorgungsamtes Herrn Regierungsdirektor und Geheimen Regierungsrat Nantel unter dem 19. April 1926 genehmigt worden. Wenn dann behauptet wird, daß aumh am Dienstag die Sitzung des Versorgungsamtes durch mich verhindert worden sei, so ist das eine immerhin kühne Behauptung. Der schriftliche Beweis, den ich den Redaktionen vorlege, wird die Sache in einem andern Licht erscheinen lassen, und die Behauptungen politischer und persönlicher Gegner gegen mich als das hinstellen, was sie sind. Ein weiterer Kommentar erübrigt sich. ( Die Heilbadabteilung der städt. Schwimm und Badeanstalt war bisher für Frauen am Diens tag und Freitag jeder Woche von 3 bis 720 Uhr geöffnet. Um eine weitere Benutzungsmöglichkeit zu gewähren, wird die Heilbadabteilung an den genannten Tagen von jetzt ab bereits von 1 Uhr mittags ab geöffnet. Das städt. Licht= und Luftbad in BochumWeitmar ist vom 10. Mai ab wieder geöffnet, und zwar in den Monaten: Mai von 6,0 Uhr morgens bis 800 Uhr abends; Juni und Juli von 6 Uhr morgens bis 930 Uhr abends; August von 6,30 Uhr morgens bis 8,30 Uhr abends; September von 7 Uhr morgens bis 7,30 Uhr abends; Oktober von 8 Uhr morgens bis 630 Uhr abends. Ehejubiläen. Die Eheleute Wilh. Tingelhoff, Bochum, Rottstraße 6, feiern am heutigen Tage das Fest des 40 jährigen Ebefubiläums. Die Eheleute Heinrich Erdmann, Bochum Ganghoferstraße 10 feiern am morgigen Sonntag das Fest ihrer silbernen Hochzeit und sind gleichzeitig 25 Jahre Bezieher der Westf. Volkszeitung. Morgen feiern die Eheleute Eduard Schurad, Waldring 123 das Fest der silbernen Hochzeit. Sie sind 25 Jahre Bezieher der Westf. Volkszeitung Die Eheleute Bäckermstr. und Konditor Friedr. Vohwinkel, Hernerstr. 5, können am Samstag, dem 8. Mai bei bestem Wohlbefinden die 25 jährige Wiederkehr ihres Trauungstages begehen. Sie sind für die gleiche Zeit Abonnenten unseres Blattes.— Am heutigen Tage begehen die Ehe leute Xaver Rustemeier, Emscherstr. 20, das Fest der silbernen Hochzeit.— Auch der Bergmann August Sidmann, Ganghoferstr., kann gleichfalls am heutigen Tage das Fest der silbernen Hochzeit begehen. Allen Jubelpaaren unsern herzlichsten Glückwunsch! = Städtische Berufsschulen Am Sonntag, 9. d. M., findet eine Sondervorstellung für Berufsschulen im Stadttheater statt. Die Vorstellung beginnt nachmittags um 3 Uhr. Karten werden Sonntag morgen von 11—12 Uhr in der Geschäftsstelle der Berufsschulen, Bochum, Wittener Str. 7, verkauft. Die Preise der Plätze sind folgende: 2. Rang Seite 0.20 M., 2. Rang Mitte 0,60 M., 2. Sperrsitz 1,— M., 1. Sperrsitz 1,25 M. Landaufenthalt. In der gestrigen Notiz über die Abreise von Kindern aus dem Landkreise Bochum in die Kreise Neustettin und Dramburg ist die Uhrzeit für das Sammeln der Kinder um eine Stunde zu früh angegeben. Es sammeln sich die Kinder am Montag, 10. Mai, in Bochum auf dem Vorplatz des Hauptbahnhofes um 4,30 Uhr nachm. (nicht 3,30 Uhr), in Langendreer auf dem Vorplatz des Personenbahnhofes um 5,30 Uhr nachmittags (nicht 4,30 Uhr W. Jungfrauen=Exerzitien in Bochum=Hamme. Für die Jungfrauen der Herz=Jesu=Pfarrei und der Dreifaltigkeitsgemeinde finden in den kommenden Tagen Exerzitien statt, die in der HerzJesu=Kirche gehalten werden. Die Predigten hält gleicherweise wie die vor mehreren Wochen vorDer Stimmzettel für die Gemeinderatswahl in Gerthe-Harpen-Hiltrop sieht so aus: wer richtig wählen win. macht sein x in den Kreis auf Dik. 3 aufgegangenen Exerzitien für Frauen und Männer der frühere Rettor des hiesigen Redemptoristenklosters, der hochw. Herr Pater Hulsmann. Die Vorträge sind an den Wochentagen morgens um 6 Uhr(eine halbe Stunde vorver und eine halbe Stunde nachher ist je eine heilige Messe) und abends 8 Uhr. Mittwoch abend fallt der Vortrag aus. Am Donnerstag, am Feste Christi Himmelfahrt, ist feierlicher Schluß der Exerzitien. In beiden Kirchen findet an diesem Tage morgens feierliche Generalkommunion der Jungfrauen statt. Nachmittags ist in Verbindung mit der Schlußfeier die feierliche Aufnahme der schulentlassenen Madchen und auch der anderen noch abseits stehenden Jungfrauen der beiden Gemeinden in die Jungfrauen=Kongregation. Nach der Schlußandacht in der Herz=Jesu=Kirche findet im Jugendheim Gahlenschestraße eine gemütliche Feier statt mit Theater und Reigen, zu der auch die Mütter recht herzlich eingeladen sind. An alle Jungfrauen von Hamme und der Wegescheid ergeht der Ruf zur eifrigen Teilnahme an diesen Tagen der Einkehr und der Gnade. Wallfahrt nach Stiepel. Sonntag, d. 9. Mal, findet wie alljährlich die Wallfahrt nach Stiepel statt. Um 8 Uhr zieht die Prozession vom KaiserFriedrichsplatz aus, 10 Uhr Beginn des Hochamtes mit sakramentalem Segen. Die Festandacht be ginnt um 2 Uhr. 4 Uhr Rückzug der Prozession zur Klosterkirche, wo den Pilgern der letzte sakramentale Segen erteilt wird. Alle Verehrer und Verehrerinnen der lieben Himmelsmutter sind herzlich eingeladen. X St. Franziskuspfarrei Bochum=Riemke. Am Sonntag abend 730 Uhr ist in unserer Pfarrkirche der monatliche religiös=wissenschaftliche Vortrag. Der hochw. Jesuitenpater Piever spricht über das hochbedeutsame und höchst zeitgemaße Thema:„Die geheime Offenbarung, das Trostbuch der Christenbeit.“— Die Behandlung dieses Stoffes auf der Kanzel dürfte weitesten Kreisen willkommen sein, um aus berufendstem Munde einmal Aufklärug zu erhalten über dieses geheimnisvolle Buch der hl. Schrift, das mit seinen Weissagungen in die Gegenwart hineingreift. In allen Zeiten der Not haben die Christen nach diesem Buch gegriffen und unberufene Erklärer haben einen Sinn hineingelegt, der wahrlich nicht darin steht und diesem hl. Buche seinen göttlichen als Trostbuch der Christenheit nimmt. Moderne Sekten— Neuapostoliker, Adventisten, Bibelforscher u. a. m.— haben ihre irrige Meinung dahineingelegt und trostsuchende Menschen in die Irre geführt.— Der Vortrag dürfte für weite Kreise eine willkommene Gelegenheit der Schulung sein zum Abwehren der Angriffe. Für alle wird er eine Belehrung darüber sein, wie aus diesem Buche Trost zu holen ist in unserer schweren Zeit. Die Pfarrangehörigen von Bochum=Riemte seien daher in besonderer Weise auf diesen höchst wichtigen Vortrag aufmerksam gemacht. Es darf wohl eifrigste Teilnahme erwartet werden! Balduin Grämlichs Maienbetrachtung. Lieben Freunde! Ich habe mir erlaubt, heute mal meinen Kopf— schiefe Ausdrucksweise, Verzeihung!— also meine Ueberschrift zu ändern, meine sonst so fließenden ärgerlichen Betrachtungen zum Bahnhof zum Trocknen zu bringen, weil da die Züge vorbeifahren, die immer soviel Wind machen, um heute mich mit euch des wonnigen Monats zu freuen. Ich habe dieses Mal erst recht spät gemerkt, daß der Mai im Cut steckte und so langsam eintrudelte. Vielleicht tuen das die zunehmenden Tage, man wird eben immer älter. Aber als ich in der vorigen Woche in der Nacht von Donnerstag auf Freitag nach Beendigung meiner täglichen und nächtlichen Arbeit den Kalender vornahm, um die Namenstage, Silberhochzeiten und Kindtaufen der nächsten Zeit festzustellen— das gehört alles zum Fach—, und dabei den letzten des Monats schwarz auf weiß sah, dachte ich bei mir:„Nach dem 31. April kommt wohl der 1. Mai“. Sehergabe und divinatorischer Weitblick nennen die Philosophen das, und wie schon so oft im Leben, ich bebielt mal wieder recht. Als ich darob das Fenster öffnete, um den Weitblick in der Praxis zu erproben, da ward ich besonders stolz, daß ich recht gehabt hatte. Süße Düfte von Flieder und Frühling beschlichen meine Bude, und wonnige Gefühle schwelgten, ich weiß nicht wie, in dem ach so liebearmen Herz. Und als dann die Sonne aufging, war er tatsächlich da der Lenz. Die Menschen waren auf einmal ganz anders, und sangen alte, vertraute Weisen wie„Ich hin dir so gut, für Dich all mein Gut“— einmal klein und dann groß geschrieben— oder„Für Dich“ oder von wegen„Bald wird wieder Sommer sein“. Man empfand den Wert der schönen Poesie, löste Silbenrätsel und holte die Platte mit dem Liede von der Nachtigall und dem Schwanengesang hervor, es regte sich neuer Mut, man haute sich in Wanne=Eickel mit Bierseideln drinnen und draußen, die jungen Leute schlugen aus, die Klauböcke abnten die Frühjahrssaison und den billigen Ausverkauf, die Schutzleute folgten errötend und lenzdurchtobt ihren Spuren, und die Aelteren von den Jungen versuchten es noch einmal mit einem Inserat im Anzeiger. Ich habe dann die Entwicklung der Tage und das Wachsen der Bäume sehr eingehend verfolgt und sah, wie die Winde säuselten und sie alle, wenns Abend wurde, in die Gärten und Anlagen zogen, wo Pfingstblumen, Maiglöckchen und frischgestrichene Bänke dufteten. Ich merkte dann weiter, daß der Petrus gern die Leute ärgert und vom Säuseln zum Stürmen übergeht und wie er auch mal die Sonne versteckt, um die Leute zu foppen, sie dann, wenn er merkte, daß er Erfolg hatte, wieder strahlen ließ. Das alles habe ich wohl gesehen und heute kann ich nicht anders nach dem kalten Tag von gestern, als dem Petrus die Warnung zuzurufen:„Seien Sie vorsichtigt, ich garantiere für nichts, wenn die Menschen schon mal losgelassen, — den frühlingsfreien Drang zum Ausschlagen spüren, dann aber richtig, andernfalls laufen Sie Gefahr, daß man Ihnen von der Erde aus einen Mißtrauensantrag stellt, von deren Folgen sich noch nichts ahnen läßt.“ Ich habe die Ueberzeugung, daß es auch nur durch die Maienwinde gekommen ist, daß die Flagge wieder aufgerollt ist, weswegen die deutschen Gefühle mit Recht auszubrechen drohen, aber Politik bleibt heuer draußen. Aber das macht ja nichts. Wenns Mai ist, dann ist es Mai und gar nichts anderes, wenns auch regnet und kalt ist. Wenigstens Tante und ich halten das so, weil wir das durch die Erfahrung der langen Jahre, die wir zusammen erlebt haben, bestätigt gefunden haben, auch weil wir im gleichen Alter stehen. Andererseits stehe ich gerade aus dieser Erfahrungstatsache beraus auf dem Standpunkt, daß das Wort„Mai“ eigentlich viel zu kurz ist, um die Fülle der Regungen im Menschen in einem solchen Wonnemonat zu fassen. Der Superlativ, in dem sich die Menschheit beute so gern aufbält, paßt nicht aus orthographischen Rücksichten heraus und der Komperativ würde„Mayer“ heißen, und das klingt so banal, weil man dann immer an den Alltag denken muß. Da mangelt es also in der deutschen Sprachwissenschaft. Aber wir haben uns darüber getröstet und haben der Einladung Piepenhennrichs Folge geleistet, der am 1. Mai große Gesellschaft geladen katte, um die Maibowle nicht kalt werden zu lassen. Böse Zungen behaupten, daß Erdbeeren und Wein drin gewesen wären, aber ich habe nichts drin gefunden. Vielleicht, weil ich kurzsichtig bin. Aber sie schmeckte wie süßes Bier und das„Süße" war die Hauptsache, da im Mai alles süß sein muß und wonnig und lieb und blendend und schnike uw.(S. Duden ff.) Bei der Vorstellung der Gäste ging gerade die Sonne auf, die durch den Reflex eines rötlich schimmernden Hauptes, eines von den Gästen, das ganze Zimmer in strahlende Helle tauchte. Piepenhennrich, der als Hausherr die Vorstellung— Ton auf der zweiten Silbe— zu leiten hatte, ist bekanntlich ein vornehmer Mann und hält auf Etikette— andere Leute sollen das zu unpassender Gelegenheit mit Vorliebe tuen— und da er den schreienden Widerspruch der Farbe und des Glanzes der Sonne und des roten Haares sah, rettete er bei der Vorstellung die Situation, indem er im Naturbilde blieb und den Betreffenden mit „Sei mir willkommen, du Berg mit dem rötlich strahlenden Gipfel“ begrüßte. Ich hab dann furchtbar lachen müssen, weswegen ich zum ersten Male unangenehm auffiel und von der Tante den bekannten zornfunkelnden Blick einheimste. Mein Barometer stand auf Bedenklich. Der Abend wurde eingeleitet mit dem Liede von Hildach:„Der Le—e—nz ist da!“, das eine junge Dame, der der Gesanglehrer, ihr Bräutigam, die Stimme entdeckt hatte, mit für mich wehmütigen Gefüblen, stimmungsvoll, trotzdem die tiefsten Töne im Anfarg fehlten und die hohen am Schluß, wenn der Lenz richtig da ist, das Klavier allein spielen mußte, zu Gehör brachte. Ihr Bräutigam war gerührt wie ein Buchweizenpfannkuchen und die anderen hingerissen, weggeschwemmt. Als sich dann der Beifall gelegt batte, begann die Besprechung des Vortrages. Ich fühlte, daß ich auch etwas sagen mußte, und als ich was gesagt hatte, ich weiß nicht mehr was, da stutzten die anderen erst und lachten dann. Ich hatte wahrscheinlich wieder eine Dummheit gesagt. Der Angstschweiß trat mir auf die Stirn. Tante sagte mir später, das kame von meiner wenigen Damenbekanntschaft und meiner angeborenen Schüchternheit, das wäre aber gut für mich. Um die Sache wieder einzurenken, begab ich mich zum Podium, um mit einem Frühlingsgedicht, das ich schon im porigen Winter in stillen Nächten mir abgerungen hatte, die Herzen zu erfreuen. Das ist mein Teuerstes, was ich habe. Dreißig Redaktionen haben es bereits gelesen, also sehr populär, und zwei Mark 75 Rückporto hat es mich schon gekostet. Ich öffnete also den Mund, zeigte meine Zähne, Originalausgabe noch. erste Auflage, und begann. Nach Beendigung verbarrt man in stillem Schweigen.„Stumme Ergriffenheit",„Stille Erschütterung“ nennt man das Piepenhennrich faßte sich zuerst und flüsterte mir zu, ich solle nach draußen gehen, weil ich mich io angestrengt hätte erst mit der Bowle und dann mit dem Gedicht, draußen sei die Natur noch viel schöner. Ich ging dann in stiller Ergebung hinaus, setzte mich auf die Bank„Für alte Leute“, aber nicht benutzt wird wegen der danebenstehenden Laterne und weinte„bitterlich“. Ich bin dann eingeschlafen. Lieben Freunde! Weichen wir von der Stätte der ersten Maibowle und zietet ihr alle die Lehren. Die anderen sind nach Hause gefahren und ich habe auf der Bank liegend die Sterne gezählt und den Wagen am Himmel rollen lassen. Ich bin stolz auf die astronomischen Kenntnisse der zweiten Maiennacht. Am Morgen, als die Sonne bereits festeweg liebäugelte, hat sie mich wach geäugelt, und dem süßen Gesicht konnte ich da nicht widerstehen. Ich kabe es gemacht wie all die Leute, die Leute, die von der Reichsgesundheitswoce übrig geblieben sind, und habe mich hingestellt und in die Sonne geschaut, um mit allen Verrenkungen der Beine und Arme das Sommerland zu erreichen. Die Welt steht im Zeichen der Parole:„Wie bleibe ich jung und schön", besonders am Morgen, wenn die Sonne wieder äugelt. Mensendieken nennt man das. Von meinem Kopf ging die Generalider aus und die Sonne empfing in ihren Strahlen die Spezialideen, und wenn ihr alle, liebe Leser, etwas gelernt habt von dem, was die Reichsgesundheitswoche wollte, so gebet hin und tuet desgleichen und schlaget das Quadrat der Hypothenuse über euren Kopf und laßt euch mit dem goldenen Schnitt— rechter Arm und rechtes Bein bilden eine gerade Linie— im Dreivierteltakt in den Frühling befördern. Es wird schon werden. Vordem laß ich meiner Walküre das Wort. frei nach Schubert:„Und trag am schwellenden Mieder ich duitenden Flieder, sag immer ich wieder, mein Frühling ist————— Balduin!" Samstag, den A. Mat 1920 Nr. 107— Seite 7 Kein Katholik kann anders als Zentrum waͤhlen! = Zum Muttertag werden die Mitglieder des Reichsbundes der Kinderreichen gebeten, Mütter, die sechs und mehr Kinder geboren haben, sich bis Dienstag im städtischen Verwaltungsgebäude Trankgasse, Zimmer 145, zu melden, damit diese Mütter ihren Ausweis für die Festveranstaltung im Stadttheater erhalten = Direkte Abfertigung von Personen, Reisegepäck und Erpreßgut nach Polen und Danzig. Am 15. 5. 25. tritt ein direkter Personen=, Gepäckund Erpreßguttarif zwischen Deutschland einerseits, Polen und Danzig andererseits in Kraft. Es können fortan Reisende und ihr Gepäck, sowie Erpreßgut von und nach Polen durchgehend abgefertigt werden. X Die Revision der Quittungskarten beginnt am 10. Mai in der Wiemelhauser Str. Nr. 60 bis Ende, Steinstraße, Wasserstraße und der südlich gelegenen Straßen. Quittungskarten und Aufrechnungsbescheinigungen sind zur Revision bereitzuhalten, auch muß Auskunft und Nachweis über die Arbeits= und Lohnverhaltnisse der Arbeitnehmer gegeben werden können. Auch Personen unter 16 Jahren sind versicherungspflichtig, wenn sie eine Geldentschadigung erhalten. Tod durch Ertrinken. Am 29. April gegen Mittag wurde in Stammbeim unweit Köln die Leiche des Kraftwagenführers Friedrich Mever. aus Bergen, gelandet. Meyer war 22 Jahre alt und erwerbslos. :Meisterprüfungen in Westfalen und Lippe im verflossenen Geschäftsjahr. In der Zeit vom 1. April 1925 bis 1. April 1926 wurden in West falen und Lippe 3324 Meisterprüfungen abgenommen. Auf die einzelnen Handwerkskammerbezirke verteilen sich die Prüfungen wie folgt: Handwerkskammer Arnsbera 358, Bielefeld 740, Detmold 221, Dortmund 927 und Münster 1078 Meisterprüfungen. Nicht bestanden haben die Prüfung 263 Prüflinge, die sich auf die einzelnen Kammerbezirke wie folgt verteilen: Arnsbera 16, Bielefeld 1, Detmold 5, Dortmund 91 und Münster 150. + Ein Zusammenstoß zwischen einem Straßen bahnwagen und einem Personenauto ereignete sich gestern nachmittag an der Kreuzung der Kaiserund Rottstraße. Dem aus der Rottstraße kommenden Anto wurde das linke vordere Schutzblech eingedrückt. Durch den Unfall trat eine vorübergehende Stockung des Straßenbahnverkehrs ein. Es sammelte sich eine lange Reibe von Straßenbahnwagen an. Die Polizei stellte den Tatbestand fest. () Kleine Notizen. Der häßliche Bretterzann am Neumarkt ist nunmehr verschwunden. Auf dem freien Platz neben dem Gewerkschaftshaus ist eine mehrere Ladenräume enthaltende Verkaufshalle errichtet Veranstaltungen. () Buhnenvolksbund. Mittwoch, den 19. ds. Mis., folgt als nachste Pflichtvorstellung für Serle A und B die Oper„Der fliegende Hollander“ von Richard Wagner. Der Vorverkauf beginnt Montag, den 10. Mai, morgens 8.30 Uhr, in unserer Geschaftsstelle. Friedrich=Lueg=Haus.(Eintrittspreise— die bekannten ermäßigten Opernpreise.) (*) Freikonzert des Städtischen Orchesters. Bei günftiger Witterung veranstaltet das Städtische Orchester morgen, Sonntag, im Stadtpark, vormittags von 11,30 bis 12,80 Uhr auf der unteren Terrasse ein Freikonzert.(Siehe Anzeige.) Parthauskonzert. Morgen, Sonntag, wird vom Städtischen Orchester unter Leitung von Konzertmeiiter Rudolf Loos im Stadtpark ein Gartenkonzert ausgeführt. Bei ungünstiger Witterung findet das Konzert im Saale statt. Das Konzert beginnt um 4 Uhr.(Ziehe Anzeige.) — Zirkus Blumenfeld aus Magdeburg, ein alter stets gern gesehener Gast, kommt zu uns auf Besuch. Am Mittwochabend 8 Uhr eröffnet er pünktlich sein hiesiges Gastspiel. (! Union=Palast. Auf das heute abend beginnende Gastspiel der Berliner Bühnen=Künstler weisen wir hin. Vergnügungspark Fredenbaum Dortmund. Ein Vernc dieses Etablissements am morgigen Sonntag wird wieder sehr interessant und abwechselungsreich sein. Reichhaltige Darbietungen findet man in allen Unternehmungen. Große Doppel=Konzerte, die erlesensten Attraktionen und Sehenswürdigkeiten wechseln miteinander ab. Nurz, es steht dem Besucher wieder ein genußreicher Nachmittag bevor. Alles Nahere ist aus dem heutigen Inserat ersichtlich. Lichtivielbühne, Marienstraße. Das Programm der Lichtspielbühne, Marienstraße 14, ist äußerst reichNummer 1 ist„Der Zirkuskönig“, 6 Akte tollen Humors mit Mar Linder. Jedermann heet Max Linder als den Darsteller der komischsten Nollen im Gedachtnis. In diesem Film wird sein Leben in den Kreis der Zirkuswelt verschlagen. Ferner läuft:„Die Verrufenen“, ein Film, der nach den Bildern des Proletariermalers Heinrich Zille geschaffen worden ist. Vereine. (.) Constantia. In der letzten Vereinssitzung des kath. kaufm. Vereins„Constantia“ hielt der Ehrenvorsitende des Ruhr=Emscher=Gaues, Herr Hoeves, Essen, einen sehr interessanten, beifällig aufgenommenen Vortrag über das Thema:„N. K. V.=Geist“. Der Verband kath. kaufm. Vereinigungen Deutschlands ist zusammengesetzt 1. föderalistisch, korporativ, 2. nicht gewerkschaftlich, sondern berufsständisch, paritatisch und 3. nicht interkonfessionell, sondern auf katholischer Grundlage. Diese drei Punkte, die Redner als Perlen in dem Verbandswappen bezeichnete, hob er beraus und stellte sie in den Bereich seiner wohldurchdachten und von echt kath. Ueberzeugung getragenen Erörterungen. Der Grundgedanke seiner Ausfuhrungen war die Mahnung an die Mitglieder, den kath. Gedanken scharfer zu betonen und sowohl im Verein als auch in der Öffentlichkeit sich als kath. Raufleute zu betätigen. Eine lebhafte Aussprache unterstrich noch einzelne Ausführungen besonders. Als Delegierte für den Gautag in Olpe wurden Herr Neveling und der Vorsitzende des Vereins gewählt. Die nächste Vereinsversammlung ist nicht am Mittwoch, dem 12. Mai, sondern am Freitag, dem 14. Mai. Die Maiversammlung, am 26. Mai, ist als kommunalvolitischer Diskussionsabend gedacht, worauf die Mitglieder schon jetzt hingewiesen seien. Feftversammlung der Missionsvereinigung kath. Frauen und Jungfrauen. Die glänzende, im vornehmen Stil gehaltene Tagung war ein Lichtpunkt im stillen, meist verborgenen Wirken der für die Mission tätigen Frauen der Stadt. Ein Lichtpunkt des großen Interesses wegen, das die im Großen Saal der Bürgergesellschaft so überaus zahlreich Erschienenen bekundeten. Ein Lichtpunkt der ehrenvollen Anwesenheit des hochwürdigen Herrn Bischofs wegen, der in Worten der Ermutigung der Missionstätigkeit der kath. Frau verklärte. einleitenden Begrüßungsworten an den Hochwürdigsten Herrn, Herrn Ehrendomherrn Propst Dr. royling und die Versammlung warf Herr farrer Heimhardt einen Rückblick auf die aus klenen Anfängen entstandene Missionsvereinigung in Vochum. Er ehrte das stille Wirken der Frau Luckerath und ihrer geistl. Berater, des jetzigen Herrn Bischofs und des verstorbenen Pfarrers Schaefer. Der Mittelpunkt des Nachmittags war die Ansprache des Hochw. Herrn Bischofs. Meine Damen! Meine Firmungstätigkeit in der Stadt hat einen herrlichen Rahmen gefunden. Zu Beginn nahm ich teil an der stattlichen Versammlung kath. Männer, die auf eine 50jährige Tätigkeit im Geiste des hl. Vinzenz zurückblicken konnten. Heute— fast am Ende meiner oberhirtlichen Tätigkeit in Bochum— sehe ich vor mir die große Schar kathol. Frauen, die die Liebe zur Mission zusammengeführt hat. Ihre Vereinigung hat sich weite Ziele gesteckt. Sie blicken hinaus über die Mauern ihrer Stadt, inein in die Not der Diaspora. Ihr Blick geht über die Meere nach den Heidenländern. Es ist der Blick der Liebe, des echten Firmungsgeistes. Firmungsgeist ist jene Liebe, die nicht an Zeit und Ort gebunden ist. Firmungsgeist i Dank gegen Gott, der sie rief, der sie segnet, denn„wenn der Herr das Haus nicht baut, dann bauen die Pauleute vergeblich“. Daß er sie gesegnet hat, beweisen die jährlichen Berichte ihrer Generalpräsidentin, die ich immer mit größtem Interesse lese. Es sei ihnen auch der Dank des ganzen Episkopates gesagt, im besonderen auch der meinige. Die Not ihres Bischofs ist— mehr als sie abnen— unaussprechlich groß. Die große, weite Diaspora der Diözese Paderborn ruft uns alle zu Hilfe. Die Heidenkinder mit ihrer steigenden Kulturentwicklung warten auf uns, wie der Heilige Vater uns in seiner Enzyklika mit katholischer Warme gezeigt hat. Der Mission zu dienen, ist das göttlichste der göttlichen Werke. Viele Gründe mußten uns dazu brängen, das Gebot Christi, des himmlischen Missionars, hat uns alle zur Bekehrung der Heiden verpflichtet, jeden entprechend seinen Möglichkeiten:„Gehet hin in alle Welt und lehret alle Völker!“ Gott hätte die Welt zum Glauben führen können durch große Erleuchlungen oder Wunder. Es lag im göttlichen Weltenplane, daß Menschen die Welt bekehren mit Gottes Gnaden, daß Missionen ausgehen und wir sie stark machen durch Gebet und Opfer.— Die Verbreitung der Ehre Gottes, des Königtums Jesu Christi, der Herrschaft der göttlichen Liebe über die Heiden ruft zur Mission— die Liebe zu allen Menschen, zu unsterblichen Seelen, die alle durch Christus erlöst sind, müßte in unser Leben einen großen Zug des Verzichtenkönnens auf Bequemlichkeit, auf manche nicht notwendige Anschaffung bringen.— Nicht zuletzt auf die Dankbarkeit gegenG ott, der uns mitten in den Segnungen des Christentums aufwachsen ließ, uns in die Fürsorge für Diaspora und Nächsten führen. Nachste Woche gehe ich wieder ins Diasporagebiet. Die Anhänglichkeit der Diasporakatholiken ist rührend groß aus der Sehnsucht heraus, katholischem Leben ganz nahe sein zu können. Erwachsene und Ginder gehen mit an die Bahn, füllen das Abteil mit Blumen; die Kinder laufen mit dem Zug. So dankbar empfinden sie die Anwesenheit des Nachfolgers der Apostel, sie, die sie in so großen Glaubensgefahren sind, oft sieben Stunden Weg bis zur nächsten Kirche haben. Ihnen müssen wir katholische Mittelpunkte in Kirchen, Schulen, Kommunikantenanstalten schaffen. Ihnen müssen wir helfen, ihnen unser Gebet und geldliche Unterstützung schenken und manchmal auch das eigene Kind, das Gott in die Mission oder Diaspora ruft. Urbeiten Sie in diesem Sinne. Möge Gott Ihre Arbeit segnen.“ Nach diesen zu werzen gehenden Worten erteilte der hochw. Herr Bischof seinen Segen. Der Rahmen der Versammlung reihte sich würdig der Festansprache an. Ein Prolog, Musikstücke, vorgetragen von den Schülerinnen des Hildegardisluzeums, „Ave Maria“ von Schubert, eine dramatische Szene „Die Kirche und der Engel der Heidenwelt“, ein Negerreigen fügten sich harmonisch zusammen. Mit einem gemeinschaftlichen Lerd an die Missionskönigin schloß die eindrucksvolle Versammlung. Im Weißen Saal zeigte eine reiche Paramentenausstellung von der Missionstätigkeit kath. Frauen. Gewählt wird von 8 bis 5 Uhr. g Aus den katholischen Jünglings=Sodalitäten. Am Donnerstag abend fanden sich im Meinolphus=Jugendheim die Prafekten der Jugend= und Jungmännervereine des Bezirksverbandes Bochum unter Vorsitz des Bezirkspräses, Herrn Vikar Lohoff, zu einer Besprechung zusammen. Der Bezirksprases hielt einen Vortrag, in dem er eingebend auf die Eigenschaften hinwies, die ein Jugendführer besitzen muß und zwar soll er sein glaubwürdig, vertrauenswürdig und ehrenhaft. Sodann wurde die am Himmelfahrtstag stattfindende Vorständekonferenz besprochen. Der Diözesanprases, Pfarrer Peters, Dortmund, wird das Hauptreferat halten, indem er insbesondere die Aufgaben der Vereine des Bezirkes Bochum behandeln wird. Die Konfereng findet im Antoniussaal statt. Vom 11. bis 16. Juni ds. Is. findet in Essen der Verbandstag der kath. Jugend= und Jungmännervereine Deutschlands statt. Das Grundthema dieses Verbandstages wird sein„Die soziale Aufgabe unseres Verbandes“. An den Vormittagen werden die Referate gehalten, die in den Nachmittagen in den verschiedenen Arbeitsgruppen in eingehender Aussprache behandelt werden. Der Verbandstag soll dem Verdand das vielfach noch fehlende soziale Gepräge geben, das er als Verband der werktätigen Jugendund Jungmännerwelt unbedingt haben muß. Am Sonntag, dem 18. Juni, findet um 4 Uhr auf dem Burgplatz eine große Kundgebung aller Jugendvereine aus Rheinland und Westfalen statt. Diese Kundgebung der gesamten katholischen Jungmännerwelt steht unter dem Leitgedanken„Einer ist euer Meister, Christue; Ihr alle aber seid Brüder“, dem Bekenninis zum sozialen Königstum Christi. Die Kundgebung soll eingeleitet werden durch einen Fanfarenmarsch, dem eine kurze Ansprache des Verbandeobmanns folgt. Tarauf wird das Fuldaer Bekenntnis abgelegt. Die Feier schließt dann mit dem Gesang„Großer Gott wir loben dich“. Den Teilnehmern am Verbandstag ist im Anschluß an die Tagung Gelegenheit geboten u. a. die Gesolei in Düsseldorf zu besuchen, wo auch der Verband und die Deutsche Jugendkraft eine eigene Ausstellungskose haben. :: Jünglings=Sodalität der Herz=Jesupfarre. Sonntag, den 9. ds. Mis., findet die diesjahrige Aufnahme der Schulentlassenen in den Verein statt. In der hl. Messe um 8 Uhr gehen dieselben mit den andern Mitgliedern zum Tische des Herrn. 9 Uhr versammeln sich die Aufzunehmenden im Schwesternhause, um dann in der Nachmittagsandacht feierlich aufgenommen zu werden. In der 6 Uhr beginnenden großen Versammlung im Saale des Vereinswirte Nader soll mit der Einführung des neuen hochwürdigen Herrn Prases, Vikar Mennemeier, den jüngsten Mitgliedern ein herzliches Willkommen zugerufen werden. Der St. Josepho=Verein der Dreifaltigkeits= kirche hat beschlossen, den nächsten Versammlungsabend zu einem Bildungsabend zu gestalten. Der Abend wird beherrscht von dem einheitlichen Gedanken„Das hohe Lied der Arbeit". Auch de Frauen der Mitglieder sind herzlich miteingeladen. Beginn pünktlich 8 Uhr bei Wirt Mertens, Hofstederstraße. (:) Der Lügder=Verein hielt im Vereinslokale Berendes seine Monatsversammlng ab. Es wurde beschlossen, am Himmelfahrtstage einen Familienausflug nach Wirt Stemmermann in Steinkuhl zu unternehmen. Die Vorbereitungen sind im Gange. Für Unterhaltung ist genügend Sorge getragen. Auch soll es an Ueverraschungen nicht fehlen. Der Abmarsch erfolgt um 2 Uhr vom Westfalenplatz aus mit einer Musikkapelle. Alle Lügdener Landsleute sind zu diesem Ausflug herzlichst eingeladen. Der Vorsitzende gab noch bekannt, daß der Bürgermeister von Lügde das Amt eines Ehrenvorsitzenden des Vereins Lügdener Landsleute von Bochum angenommen habe. Aus der Zentrumsparteibezirk Wiemelhausen II. umfassend Wiemelhauser= und Steinstraße bis zur Wasserstraße, Ottostraße von Nr. 66 bis 173, Friederika= und Freiheitstraße und die ganze Siedlung am Milchhof, Alle Mitglieder und Anhänger der Partei aus diesem Bezirk werden für Sonntag, Mai, vormittags nach dem Hochamt, zwecks Vorbereitung der Stadtverordnetenwahlen in das Jugendheim St. Meinolphus ebenso freundlich wie dringend eingeladen. Zentrumsfreunde von Bochum=Bergen, findet Euch am Sonntag nachm. 5 Uhr zahlreich zusammen zu einem Kaffeetrinken mit nachfolgendem gemütlichem Teil im Gemeindehause. Die yh los phischen Probleme der Richllinien des preuß. Kullu mnisteriums. In Auswirkung der Recklinghäuser Tagung der kath. Akademikervereine wurde letzthin von dem Zweckverband der Kath. Akademilervereine des rheinisch=westfälischen Industriebezirks eine Arheitsgemeinschaft für Philosophie gegründet, deren Aufgabe die systematische Auseinandersetzung mit den philosophischen Problemen der Richtlinien und die Klärung der Wesens= und Formfragen der Bildung ist. Am 5. Mai fand die erste Sitzung der Arbeitsgemeinschaft in Dortmund statt. Universitätsprofessor Dr. Ettlinger=Münster, Leiter des Deutschen Instituts für wissenschaftliche Pädagogik, sprach in einem grundlegenden Vortrage über„Personlichteitsbegriff und Persönlichkeitsidcal“. Gegenüber den Auffassungen, die den Persönlichkeitsgrund in ein Rechenergebnis auflösen und jede Seelensubstanz in Abrede stellen, betonte er die christliche Auffassung, daß der Mensch nicht eine bloße Funktion des Absoluten, sondern ein Wesen in sich und für sich, durch die Verflechtung der Seele in einen bestimmten Organismus die bestimmt ausgeprägte Persönlichkeit wird. Er hob die Ueberlegenheit des theomorphistischen Ideals über das ethische und ästhetizistische Persönlichkeite ideal heraus. Mit tief schürfenden Ausführungen legte er dar, welche Erkenntnisse aus der Entwicklung zum biologistischen Persönlichkeitoideal, zum humanistischen und personalistischen für die Aus einandersetzung gewonnen werden können. Das vollendete Ideal ist das religiöse(theomorphistische Persönlichkeitsideal. Es kann nur im Göttlichen gefunden werden: es ist metaphysisch verankert. Der Mensch versucht, diesem höchsten Persönlichkeitsideal seine Entwicklung anzugleichen, wie auch die Griechen schon von der Homoiosis Theon sprachen. Die Geschichte des Christentums, die große Zahl der heiligen Persönlichkeiten beweist, daß es nicht an Idealitätenfülle gebricht. Peosönlichkeit, Tätigkeit, Gemeinschaft, die drei großen Leitgedanken, bestimmen die Entwicklung der christ lichen Kulturwelt.— In der Aussprache wurde versucht, das Persönlichkeitsideal der Richtlinien des preußischen Kultusministeriums kritisch zu werden. Das neuhumanistische Ideal ist in ihnen allein maßgebend, die übrigen haben nur als Reminiszenzen einen untergeordneten Einfluß Die Gefahr der Relativierung, der seelischen Konflikte und der Lebensentfremdung der Schule wurde besonders von praktischen Schulmännern überzeugend geschildert.— Die nächsten Sitzungen haben als Aufgaben die weitere Erforschung des weltanschaulich=philosophischen Gehaltes der Richtlinien und die Aussprache über wesentliche Fragen der Philosophie der Weltanschauung. Aus Westdeulschland. Gelsenkirchen. Der Rheinisch=Westfälische Fleischerverband hielt Donnerstag in der Stadthalle unter Leitung des Bezirksverbandsvorsitzenden Multbaup=Essen seinen 45. Bezirkstag ab, wozu sich annähernd 1000 Teilnehmer aus gans Rheinland und Westfalen eingefunden hatten. Aus dem vom Vorsivzenden erstatteten Jahresbericht ist zu entnehmen, daß der Bezirksverband jetzt rund 7000 Mitglieder zählt. Die anhaltende und sich noch verschärfende wirtschaftliche Krise und Arbeitslosigkeit ist am Fleischergewerbe auch nicht spurlos vorübergegangen. Der Fleischverbrauch auf den Kopf der Bevölkerung beträgt 39,6 Kilogramm, gegenüber 43,13 Kilogramm im Jahre 1913. Der Haushaltsplan für das laufende Geschäftsjahr wurde auf 13 560 Mark festgesetzt. Ehrenvorsitzender LammertzKöln sprach darauf über„Die Selbsthilfe bei der Vergütung von Schäden beim Schlachten tragender Tiere. Die Forderung der Versammlung, das Schlachten hochträchtiger Tiere zu verbieten und diese selbst nicht zu verkaufen, soll auf dem nächsten Verbandstag, der in Kleve staitfinden soll, vertreten werden. Gegen die Verlegung der Montagsmärkte auf den Mittwoch wurde in einer Entschließung protestiert. Der Vorsitzende referierte dann über die Gründung einer Sterbeunterstützungskasse. Bei der Vorstandswahl wurde u. a. Hoeser=Elberfeld zum Ehrenmitglied gewählt. Gegen den Entwurf des Reichsarbeitsgerichtsgesetzes wurde nach einem Referat von Gymnich=Köln in einer Entschließung scharf Stellung genommen. Unter„Verschiedenes“ wurde noch u. a. die Frage des Bezuges von Gefrierfleisch besprochen, hierzu wurde eine Entschlietzung angenommen, wonach in Anbetracht des Fleischmangels unter der minderbemittelten Bevölkerung die Einfuhr von Gefrierfleisch in der jetzigen Höhe beizubebalten bezw. die Einfuhr bei geringem Zoll freizugeben ist. Ferner wurde noch Klage geführt über das rigorose Vorgehen der Finanzämter und die hoben Beiträge für die Berufsgenossenschaften k Gelsenkirchen.(Selbstmord oder Verbrechen?) Auf der Eisenbahnstrecke Gelsenkirchen—Essen wurde in der vorletzten Nacht ein Mann im Alter von 30 Jahren schwer verletzt, vom Zuge überfahren, aufgefunden. Man schaffte ihn sofort ins katholische Krankenhaus in Gelsenkirchen=Rotthausen, auf dem Wege dorthin ist der Mann aber bereits gestorben. Die Persönlichkeit des Toten ist noch nicht bekannt. Ebenso wenig konnte festgestellt werden, ob Unglücksfall oder Selbstmord vorliegt Herten.(Ein Opfer der wirtschaftlichen Notlage.) Der Fouragehändler und Fuhrunternehmer Loick hier, der bereits seit einiger Zeit ein bedrücktes Wesen zur Schau trug. wurde von seiner Frau nach längerem Suchen im Keller des Hauses erschossen aufgefunden. Zweifellos ist die wirtschaftliche Notlage mit eine der Ursachen zu der unseligen Tat gewesen. Der Tote hinterläßt Frau und 12 zum größten Teil noch unmündige Kinder. Horst.(Unterschlagung eines Gemeindesekretärs.) Der Amtssekretär Koch der Gemeinde Horst ist nach Unterschlagung von mehreren Tausend Mark Steuergeldern geflüchtet. Die sofort aufgenommene Verfolgung hatte die Festnahme in Wesel zur Folge. Erst vor einigen Tagen, als er in eine andere Abteilung versent wurde, kamen die Verfehlungen, die schon weit zurückliegen, ans Tageslicht. Recklinghausen.(Verurteilung des Herrn Dr. Spiro wegen Sittlichkeitsverbrechen.) Laut§ 176, Abs. 3 wurde Dr. Spiro zu 1 Jahr Gefängnis verurteilt unter Anrechnung von 3 Wochen Untersuchungshaft. Münster.(Zwei Studentenselbstmorde.) Die Selbstmorde bäufen sich in der letzten Zeit. In den letzten Tagen haben sich zwei Studenten das Leben genommen. Einer wurde in der Näbe der Stadt erschossen aufgefunden. Der andere hat sich in den Kanal gestürzt. Unglücklicher Examensausgang soll in beiden Fällen der Grund gewesen sein. Köln.(Dr. Bröchers Aufenthalt ermittelt?) Zu der Ermordung des Architekten Oberreuter durch den Arzt Dr. Bröcher verlantet, daß es der Polizei gelungen ist, den Aufenthalt Bröchers zu ermitteln. Der Mörder hat sich, wie schon mitgeteilt, in Begleitung der Frau Oberreuter ins Ausland begeben. Seine Geldmittel sind gänzlich aufgebraucht, so daß die Festnahme des verbrecherischen Paares wohl in den nächsten Tagen zu erwarten ist. Köln.(Ein beispielsloses Kirscheniabr.) Das bisherige Wetter ist für die Kirschenblüte außerordentlich günstig gewesen. Der Fruchtansatz der Früh= und Sauerkirsche ist so ünpig wie fast nie zunor. In Obstzüchterkreisen begt man die Erwartung, daß wir für dieses Jahr ein heispielloses Kirschenjahr zu erwarten haben. Nachtfröste, sollten sie sich wirklich ietzt noch einstellen. können dem jetzt bereits stark entwickelten Fruchtansan nicht mehr viel Schaden zufügen. Wie von der Bergstraße gemeldet wird, werden dort bereits die ersten Kirschen gepflückt und angeboten. Man rehnet damit, daß in etwa acht Tagen mit der allaemeinen Kirschenernte begonnen werden kann Euskirchen.(Von einer Lokomotine aelötet.) Am Eisenbahnübergang im Anel wurde ein 16lähriger Gymnasiast, Sohn des Bürovorstehers Kurth, von einer Lokomotive überfahren und aus der Stelle getötet. Ob eigene Schuld oder fremde Unachtsamkeit vorliegt, wird die Untersuchung ergeben. Samstag, den 8. zeigen wir ab heute 4 Uhr nachm in sämil. fenstern unsere mit ganz besonderer Sorglalt ausgewählten neuesten Sommer-Moden. Durc vielseliige Anresuncen hinstallia der Geschmacsrichtunfen wer den wr seibst den höchsten ansprüchen. bei mäßlgster Preissiellung einer jeden Dame rereat Fine unverbindliche besichugung unserer honlektions-Abtellungen ist anbedinet zu empichlen! Ein Rundg Ausstellun Die Abte Die erste Haupt die Gesundheit Prof. Dr. Bürge Gruppe die weltl Hugiene=Muscums, Mensch". In die ältest wissenschaften am 9 denen z. B. eine nischer Vorzeit, die chenbekämpfung in des Mittelalters lerischen Vollendun hrensaale r und Aerzte wird testen Persönlichkeit mal gesetzt. In die schen der älteren un wirkungsvolle Pano den Neaudertaler in nale und Gipsabgüf große Nachbildung hauses mit der gese Vergangenheit und lichkeitslehre Jn der vierten (Halle 82/83) werde der Ernährung des wie die Einrichtung die Ernährung, die Körpers, der Stoffn rungsstoffe, die Verl wahl der Nahrung, Die fünfte Hauptgr sundheitlichen Beund Tieren“ ist der Fülle des hier kann. In der Abtei den Ernährung, We erbung der Pflanzen krankheiten an klare Gemüse, Obst= und Kollektivausstellung wirtschaftlichen Pfla lung gewidmet. In werden die Einflüsse auf die Mehrung Schlachtvieherzeugun und Fischhaltung in ernährung dargeste Gruppen„Die Mil Munde des Konsum gewinnung und=ver Das gesamte 6 Siedlungswes 56 in größtem Umf des Brandschutzes ist von 40 Tagen ein wehrturm aus ve verband in B zement errichtet wor die Fahrzeuge und feuerwehrwache, fer wesens, einen Bespi dell der gesamten oberen Stockwerken staurationsbet form herunter leuch Land ein Leuchtfeu wird ständig prakti eine Muster=Krant vorführen. Die historische, Abteilung der Sor aung“ ist mit eine Wasserwerke, Wasse schaften Rheinlands bunden. Aufsehen Relicf=Modell liche Gebiet Europa faßt, mit einem Te Grund= und Cucll Tas stadtische Wa ein Modell des Tun gestellt. Die Firm hrikationserzeugnisse schauliche Modelle, Mäntel Kleider aus Seiden und Wollstoiten Mäntel aus kuns'seidenem Tafiet. mt reizenden RüschenGarn turen am Kragen und Aermeln........ Kleider a s la. weizem Woll-Rips. L Armel und vorn tiefeingel. Plissé-Falten. 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Scnotten-Dessins. Voll-Voile ves I5 em br, vorzagl. Schweitervare Voll-Voile II5 cm br. allerle zte Neuheiten, in Blumenellungen u. Karos.. Meter 320.— Woll-Wousseline 9 rur eleg. Neuheiten CHUM Kosten der Gas-,Wasser und Stromanschlüsse. Landesheimatspiele der Provinz Westialen aWitten an der Rahr(Perle des Runrtals) Freilichtbühne im Stadtwald Hohenstein Laut Beschluß unserer VerwaltungsJeputation vom 5. d. M. werden bis auf weiteres für die Herstellung der normalen Gas=, Wasser= und 2ttum= anschlüffe fesse Pauschalsätze berechnet. Diese betrugen für einen Gasanschluß 70.— Rm. 14— .* Kabelanschluß 90.—„ . Fretleitunasanschluß bei Zwei= Leiteranlagen 4.—„ .* Freileitungsan= 2un der Vier= Leiteranlauen 80.—„ Die vorstehenden Pauschalfätze gelten für eine Höchtlänge von 12 Meter für Gas-. Waffer= und Kabelanschlüffe und für eine solche von 40) Meter bei leitungsanschlüffen. Für jeden Meter mehr verleute Leitungslänge wird berechnet: Bei Gasanschlüsfen 6.— Am. " Wasseranschlüssen 8.—„ " Kabelanschlüssen 6.—„ Freileitungsanschlüffen für Zwei=Leiteranlagen 1.—„ für Vier=Leiteranlagen 2.—„ Die Aufstellung der Gas= und Wassermesser. sowie der Elektrigitätszähler wird befonders berechnet. Bomhum. den* Meri 1926. Die Tirektion der stüdt. Beleuchtungs= u. Wasserwerke pat und Patachon Mai— September 1926— Aufführung des Schauspiels Ein neues a oiges Abenteuer der lustien Vagibunden inAen der avediane Mapolenn 2. 1en Iratôdie eines Herrimers Aare. Iriasee isse4em. Sonnabend. 1 bie Rantac. 10. Mai. ülich abendn* Chr. sonntax nachm. 4» Ihr Jugendvorsienung„Par and Patichon“ de 4eltenbumm er 7 unti e Ak e u. s. w von Schiller. Vorstellungen jeden Mittwoch. Sonnabend u Sonntag nachm. 4—7 Uhr. l. Vorsteilung am Ptingst-onntag u. Pfingstmontag(23. u. 24 Mai 1926 nn Eintrittsprei-e von 100 RMM. an. Schulersarten bei geschlossenem Ses ich 0.50 R 4.— Vereine und Schulen werden geberen, Voranmeldungen rechtzeitig an die Gesc attsstelle der Freilichtspie e in Witten. Rathaus Zimmer 99 100 gelangen zu lassen. Eine dekinnte engusche ziema. C. M. Souff eed n Biemingham dat. wie, Darty Mail“ u o rit. im Junrs 1924, in dem lie eine piarmatige Angergenreklame durchfübete e ne Unsansteigerung vo0 35 Drosce? 1.... ge16 s. a. die koa equen 1 Fortlenung der Insertonacekame hod den Umtay die 121 1313 aa/ 99 Drosest da Ertahrung, die Spaffges mit derdarchfuhrung mner Angergenerklame machen onnte. vermahten ihn zu der Bemeekun;, dal er eine plesselle Jafertiesereklen. de die deße Kapitalsanlage dielte Der seinen Amsatz vermehren will, inseriere in dieser Zeitung! Grodes Orchester. Lessing-Schule.. ause mit Engerich. Franzosi h Satern Zochum Gaalenschestraße 136 Reichser Jandseranen Aeligtonsnnterrich: rulte Legreratte. Abendfur e. Anmel ungen für 2ezia n alle Klassentzeick von 10—12 Uhr. Der Direttor Geh. Rat Prof. Dr. Logier Herrliche Gegend. Hoch- u. Tanre wa Ponsionstaus Bolsankötte Anerkannt gute Küche. Badegelegennen Veranmeidung erbeten. Stahlmatrayzen. Kinderbetten in Vrin. Katalag 24/ fret. Samstag, den 8. Mai 1920 Nr. 107— Seite 9 2. Beilage der Westfälischen Volkszeilung. Zentrumswähler im Landkreis! Erfüllt Eure wahlpflicht! Ein Rundgang durch die Große Ausstellung Düsseldorf 1926. Die Abteilung Gesundheitepflege Die erste Hauptabteilung der Großen Ausstellung, die Gesundheitspflege,(Hauptabteilungsleiter Prof. Dr. Bürgers=Düsseldorf), zeigt in der ersten Gruppe die weltberühmte Schau des Deutschen Hugiene=Muscums, Dresden,„Der durchsichtige Mensch". In die älteste Zeit der Medizin und Naturwissenschaften am Rhein führen 14 Tioramen ein, in denen z. B. eine Krankenbeschwörung in altgermanischer Vorzeit, die Pflege der Kranken und die Seuchenbekämpfung in den Klöstern, Burgen und Städten des Mittelalters in einer bewunderswerten künstlerischen Vollendung dargestellt werden. In einem uhrensaale rheinischer Naturforscher und Aerzte wird dem Wirken von 15 der berühm teiten Persönlichkeiten auf diesem Gebiete ein Denkmal gesetzt. In die Welt des vorgeschichtlichen Menschen der älteren und jüngeren Steinzeit führen drei wirkungsvolle Panoramen ein. Daneben finden wir den Neaudertaler in Lebensgroße nachgebildet, Cria nale und Gipsabgüsse der Bodenfunde und die naturgroße Nachbildung eines jungsteinzeitlichen Pfahlhauses mit der gesamten Inneneinrichtung. In die Vergangenheit und Zukunft führt die Abteilung Erblichkeitslehre und Rassenhygiene. In der vierten Hauptgruppe„Ernährung“ (Halle 82,8) werden alle Fragen behandelt, die mit der Ernährung des Volkes in Zusammenhang siehen, wie die Einrichtungen des menschlichen Körpers für die Ernährung, die Zusammensetzung des menschlichen Körpers, der Stoffwechsel, Nahrungsmittel und Nahrungsstoffe, die Verdauung, die Zubereitung und Auswahl der Nahrung, Getränke, Genuß= und Reizmittel. Die fünfte Hauptgruppe„Der Mensch in seinen gesundheitlichen Beziehngen zu Pflanzen und Tieren“ ist so reich gegliedert, daß man aus der Fülle des hier Gebotenen nur einiges andeuten kann. In der Abteilung„Mensch und Pflanze“, werden Ernährung, Wachstum, Fortpflanzung und Vererbung der Pflanzen geschildert, werden die Pflanzenkrankheiten an klaren Schaubildern gezeigt, wird über Gemüse, Obst= und Weinbau in einer anschaulichen Kollektivausstellung berichtet, wird vor allem der landwirtschaftlichen Pflanzenzucht eine besondere Abteilung gewidmet. In der Abteilung„Mensch und Tier“ werden die Einflüsse der landwirtschaftlichen Tierzucht auf die Mehrung und Besserung der Milch= und Schlachtvieherzeugung sowie die Geflügel=, Vienenund Fischhaltung in ihrer Bedeutung für die Volkoernährung dargestellt. Besonders lehrreich sind die Gruppen„Die Milch vom Futter der Kuh bis zum Munde des Konsumenten" und„Hygiene der Fleisch gewinnung und=verarbeitung“. Das gesamte Gebiet des Wohnungs= und Siedlungswesens wird in den Hallen 51, 55, 56 in größtem Umfange behandelt. Zur Darstellung des Prandschutzes ist in der beachtenswert kurzen Zeit von 40 Tagen ein 40 Meter hoher Feuerwehrturm aus vom Westdeutschen Zementverband in Bochum gelieferten Edelportlandzement errichtet worden, der in seinem unteren Teile die Fahrzeuge und Mannschaften der Ausstellungsfeuerwehrwache, fernér eine Darstellung des Funkwesens, einen Besprechungsraum und das große Modell der gesamten Ausstellung aufnimmt. In den oberen Stockwerken liegt ein Kaffee= und Nestaurationsbetrieb. Von der höchsten Platt form herunter leuchtet weit über das niederrheinische Land ein Leuchtfeuer. Die Ausstellungsfeuerwehr wird ständig praktische Vorführungen abhalten und eine Muster=Krankentransport= und Unfallstation vorführen. Die historische, wissenschaftliche und industrielle Abteilung der Sondergruppe„Wasserversorgung“ ist mit einer besonderen Schau der stadtischen Wasserwerke, Wasserwerksgesellschaften und Genossenschaften Rheinlands und Westfalens in Halle 57 verbunden. Aufsehen erregt ein riesengroßes Relicf-Modell, das das größte wasserwirtschaftliche Gebiet Europas, Rheinland und Westfalen, umfaßt, mit einem Talsperrenpanorama, das von einer Grund= und Quellwasserversorgung umrahmt wird. Tas stadlische Wasserwerk Bochum hat u. a. ein Modell des Turbinenwerks bei Blankenstein ausgestellt. Die Firma Balcke hat verschiedene Fabrikationserzeugnisse zur Schau gestellt. Durch anschauliche Modelle, Zeichnungen und Bilder wird die geschichtliche Entwicklung des Badewesens von der altesten Zeit bis zu unseren modernen Hallenschwimmbädern gezeigt, die von verschiedenen Städten in Projekten, Lichtbildern und Modellen vorgeführt werden. In der Gruppe„Abfallstoffbeseitigung“ Halle 58) wird die Beseitigung der Abwasser und des Rehrichtes geschildert und in Werkzeugen und Modellen vorgeführt. In Halle 60 gelangen die wichtigsten Baustoffe und moderne Bauausführungen zur Tarstellung, ebenso wie die verschiedenen Straßenbaustoffe und alles Wissenswerte aus dem in unserer Zeit so mannigfaltigen Gebiete des Straßenbaues. Das Gebiet der Planung ist in Halle 61 in seinem ganzen Umfange durch zahlreiche Sondergruppen dargestellt, auf die wir nur mit einigen Stichworten hinweisen können. Die Vertreter der Bodenreform wie die Haus= und Grundbesitzerverbände kommen hier zu Wort, der Siedlungsverband Nuhrkohlenbezirk ist vertreten mit Wirtschafts=, Verkehrs= und Siedlungsplänen; Stadt= und Landesplanung, das Kleingartenwesen, werden dargestellt; bei der Schaustellung von Grüngürtelanlagen, Freiflächen und verschiedenen Gartenformen wird besonders der Nutzund Gebrauchszweck hervorgehoben. Die Entwicklung des Bauernhauses fesselt den Betrachter ebenso wie die Tarstellung der Wohnungsfürsorge, des Unterkunftswesens, der Schulen im Stadtbild und die Darstellung von Büros und Werkstätten. Die Bauten 70 75 umfassen eine Siedluna von 5 Wohnhäusern mit einer Dorfkirche, die veranschaulichen soll, wie mit den einfachsten Mitteln verschiedenartige Wohnungsansprüche und ein gefälliges Gotteshaus auf dem Lande errichtet werden önnen Eine schone Friedhofskapelle und vorbildliche Grabsteine aus deutschem Naturstein sind in Halle 79 mit anschließendem Freigelände zu sehen. In den Hallen 77 und 78 werden Gas- und lektrizität in ihrer Anwendung in Haushalt, Gewerbe und Industrie zur Schau gestellt. Damit verbunden ist eine lichttechnische Ausstellung, in der die Beleuchtung als Werkzeug zur Erreichung wirt. schaftlicher Zwecke dargestell wird. Die Sondergruppe Verkehr und Verkehrsmittel gibt in Halle 59 eine Uebersicht über die Entwicklung des Verkehrswesens, namentlich in hugienischer Beziehung. Besonders lehrreich ist der durchschnittene Originaltriebwagen der Rheinischen Bahngesellschaft zu Düsseldorf. Im Abschnitt Postwesen stellte die deutsche Reichspost u. a. ein vollständiges Musterpostamt aus. Die Sondergruppe 2ie Frau“ stellt in der Halle 62 die Frau in ihrer Berufsarbeit dar. Die Haupigruppe Kleidung und Korverpflege wird in Halle 84 a in fünf Unterabteilungen zur Darstellung gebracht. Die Hauptgruppe Krankenversorgung und Arankenbehandlung hat in Halle 103 eine besonders eingehende Behandlung erfahren. In einem eigenen Wuse„Der Arzt“ zeigen der deutsche Aerzievereinsbund und der Verband der Aerzte Deutschlands Ausschnitte aus dem Leben und Wirken des deutschen Arztes. Die Hauptgruppe„Nebertragbare Krankheiten“ wird in Halle 25 eingehend behandelt. Trotz aller Fortschritte in der privaten und öffentlichen Gesundheitspflege verursachen heute noch die Infektionskrankheiten ein Drittel aller Todesfälle in Deutschland. Dieser Umstand war Grund genug, in dieser Abteilung der Ausstellung eine Uebersicht über die wichtigiten Infektionskrankheiten zu geben, die durch die gemeinsame Arbeit aller deutschen hygienischen Institute, des Reichsgesundheitsamtes, des Deutschen Sugiene=Museums zustande gebracht worden ist. Hier sieht man die Schutzimpfung, die Heilung von Krankheiten mit chemischen Mitteln, die Abtötung von Krankheitserregern, einen Ueberblick über die einzelnen übertragbaren Krankheiten, namentlich die Tuberkulose und die Art ihrer Bekämpfung. In der Hauptgruppe„Kolonialhygiene und Krankheiten der warmen Lander“.(Halle 22 b) befindet sich ein Ehrenraum für Robert Koch, den erfolgreichen Bekämpfer der Schlafkrankheit, und eine Darstellung der Tätigkeit der Mission auf gesundheitlichem Gebiete. Hier wird ferner gezeigt, wir LettowVorbeck sich jahrelang mit den kümmerlichsten und primitivsten Mitteln gegen eine Welt von Feinden durchgeschlagen hat. Es schließt sich an eine Ausstellung der holländischen Kolonialhygiene und noch vieles andere. Unter Mitwirkung der Deutschen Gesellschaft für Gewerbehygiene in Frankfurt und des Reichsgesundheitsamtes ist in Halle 37 eine reichhaltige Schau der Arbeits- und Gewerbehygiene und der Unfallverhütung zustande gekommen, die in der Hauptsache die Erhaltung und Förderung der Gesundheit des Arbeiters im Betriebe zeigt. Die verschiedenen Arten der Eignungsprüfung für die körperliche und geistige Arbeit und die Methoden der Ermüdungsforschung werden hier gezeigt. In der Untergruppe Unfallgefahr und Unfallverhütung wird dem Beschauer ein Bild gegeben von den technischen und psychologischen Maßregeln zum Schutze des Arbeiters. Neben den Gewerbekrankheiten werden behandelt die Arbeit der Frauen, Iugendlichen, Kinder und die Heimarbeit. Heimatklänge. Ein seltenes Maiabendfest. Unsere Gegenwart, die in den Meilemtiefeln industrieller Entwicklung geht, hat viel altes Volkszut hinweggesvült. Was weiß man in den Industriestädten, deren Straßen nach dem Metermaß des Herrn Stadtbaurats schmurgerade an protzigen oder verqualmten Gebäuden vorbeiziehen, von Volkspoesie und Heimatfesten. Was wissen die Menschen, die auf der Jagd nach Erwerb durch die geregelte Bauflucht der Großstädte getrieben wer den, von der Dorflinde, unter der sich ehemals das junge Volk zu Sviel und Tanz an den Maiabenden versammelte? Spricht man davon, so lächelt die Gegenwart:„Jaja, als der Großvater die Großmutter nahm...“ Und mancher glaubt, die alte Zeit ware tot wie die Butzenscheibenlyrik des lieben Rudolf Baumbach. Aber das ist ein Irrtum, der bedauerlicherweise weiteste Verbreitung gefunden hat. Vor den Toren der Industriestädte, wo noch die Herden weidend gehn, ist glücklicherweise auch noch viel von der entschwindenden Volkspoesie vergangener Tage haften geblieben. Stößt man zufällig auf so eine alte schöne Sitte, ist man glücklich über die Maßen... Der Zufall war so freundlich, mich nach Borken zu entführen. Borken ist eine Kreisstadt im Münsterlande, nicht weit von der holländischen Grenze, an der Bahnstation Wanne—HervestDorsten—Winterswyk. Bei Hervest=Dorsten rauchen die letzten Zechenschlote. Wenn man durch das flache Heideland fährt, erwartet man nichts überraschendes Föhren und Birken stehen krummästig und träumend in dem typischen Spökenkiekerland. Holländischs Rindvieh mischt sich unter den scheckigen münsterländischen Schlag. Auch die Menschen von hüben und drüben verwischen hier die Stammesunterschiede, Das Borkener Platt ersetzt den Mynheers, die hier Geschäfte abwickeln, den Dolmetsch. Man versteht sich ausgezeichnet. Seltsam, daß in solcher Gegend die urdeutsche Volkspoesie noch in schönster Blüte steht! Borken hat ein Maiabendfest, das den ganzen Zauber urgroßväterlicher Vergangenheit in sich birgt. Sechs Wochen vor dem 1. Mai beginnen die Schulkinder in ihren Nachbarschaften für das Maiabendfest zu sammeln. Kommt dann der erste Tag des Wonnemonds, so werden um die Mittagszeit in den verschiedensten Straßen(mehrere Straßen bilden zusammen eine Nachbarschaft) die Tremsen aufgehängt. Die Tremse ist ein glockenförmiges Gebilde, aus bunten Bändern und auf Schnüre gereihten hohlen Eierschalen hergestellt. Sie wird in der Mitte der Straße an einem von Haus zu Haus geyenden Draht befestigt. Ist diese wichtige Arbeit vollbracht, so werden Tische und Stühle aus den Häusern geholt, in langer Front aneinandergereiht und für das Kinderkaffeetrinken hergerichtet. Diese Zurichtungsarbeiten liegen in den Händen der älteren Schulkinder, der sogen. Baase du bis en Baaskiärl, sagt ja der Münsterländer, d. h. ein tüchtiger Mensch). Die Mädchen haben das Verpflegungsamt und die Pflicht, den andern Kindern den Kaffee zu kochen und die Kuchenschüsseln zu füllen. Kaffee und Kuchen wird von den gesammelten Spenden beschafft. Tassen und Bestecks hat jedes Kind mitzubringen. Während des Kaffeetrinkens sind die Erwachsenen Zaungäste, sie haben das Zuschauen, aber sie kriegen nichts ab. Nach aufgehobener Tafel zieht die Kinderschar, natürlich jede Nachbarschaft für sich, zu den Wiesen und in den Wald. Es wird Grün gesammelt, und, soweit schon Blumen da sind, auch Blumen, und dann wird im Wald eine Kiefer gefällt. Mit Schloß Oels, der Hauptwohnsitz des früberen Deutschen Kronprinzen, das auf Grund des Kompromisses mit dem Reich dem preußischen Staat wieder zufällt. Grün, Blumen und Kiefer beladen, kehren die Kinder zurück. Grün und Blumen werden unter der Tremse auf den Boden gestreut, der Maibaum aber(die Kiefer) wird in ein Faß gestellt, mit Steinen befestigt und in die Straßenmitte gebracht. Nun werden Lampions an den Baum gehängt, der damit fertig ist für den abendlichen Tanz. die Maiandacht beendet und die Dunkelheit angebrochen, so werden in den Lampions die Lichter entzündet und die Jugend schließt sich zum Kreis um den Baum. Alte, schöne Volkslieder werden munter und erfreuen Herz und Ohr. Bub und Mädel halten sich fest bei den Händen und singen und tanzen mit glänzenden Augen. Ununterbrochen geht der Singsang, bis mählich die Kerzen erlöschen und die Dunkelheit zur Heimkehr mahnt. Der Maibaum wird auf die Seite gerückt, daß er den Verkehr nicht störe, und damit schließt der erste Tag. Der Tanz um den Maibaum wiederholt sich nun Abend für Abend durch alle Tage des Wonnemonds. Möglich, daß sich mit Vorliebe bei diesem abendlichen Rundgesang jene Buben und Mädel einfinden, die sich„viel zu sagen haben“. Möglich auch, daß der Maibaum schon manche Ehe gestiftet hat. Ich sah viele Burschen und Mädels im Kreise gehen, denen ein stilles Glück in den Augen lachte. Was tuts auch! Das Leben ist so kurz. Und drehen sich die schönen alten Sitten nicht letzten Endes mit all ihrer Poesie, all ihrem Zauber, all ihrer Naturseligkeit doch um das urewige Mysterium des Menschenherzens? Schön, wenn die Liebe sich diese edle Form erwählt. Ich ging befriedigt von der Maiabendfeier heim. Vor mir her ging ein Paar Hand in Hand. In mir sang der Mai und Hermann Löns schaus irgend einem Winkel: Drum, junges Mädel, laß dich lieben, laß dich durch keinen Mann betrüben, noch bist du jung, noch blüht der Mai, bald ist die schöne Zeit vorver.... Willi Lindner. UBER 250000 PAAR SALAMANDER-SCHUHE UNSERE MONATL. ARBEITSLEISTUNG Diese Zohl dokumantiert die Leisrungstöhigheil der Salamander- Schuhfabriken Salomander-Schuhe sind schon, gui und praswert schon in den Preislagen: SALAMANDER Bochum, Bongardstr. 14. zeigen wir ab heute 4 Uhr nachm In sämil. fenstern unsere mit ganz besonderer Sorglait ausgewählten neuesten Sommer-Moden. Durch vielseliige Anresunden hinstailic der Geschmacsrichtungen wer den wr selbst den höchsten ansprücien, bel mäßlöster preisstellung. elner jeden Dame ferect. Fine unverbindilche Besichugung unserer Konlektions-Abtellungen ist unbeaingt zu empiehlen! Kleider aus Selden und Wollstoffen Kleider a s la. weißem Woll-Rips, I. Armel, farbige Jarnitur und vorn tiefeingel. Plissé-Falten... Kleider 1500 aus allerbestem Gabardine, jugendl. Jumper-Form mit ringsrum tietgelegten Plissé-Faiten, helltarb. garniert, Kleider aus buntgemustertem Crepe de chine, KK0 handgelezte) Falten m. w. iB. Crepe de chine u. 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Schottenstellungen .9.75 Crepedechne 09 bedruckt, 100 cm breit, in aparten Stellungen HELLWEG 2 BOCHUM Landesheimatsplele der n W//— provinz Westialen Witten an der Ruhr(Perle des Ruhrtals) Freilichtbühne im Stadtwald Hohenstein Mai— September 1926— Aufführung des Schauspiels Wilhclm Icll Vorstel on Schler. Vorstellungen jeden Mittwoch, Sonnabend u Sonntag nachm. 4—7 Uhr. = 1. Vorstellung am Pfingstsonntag u. Pfingstmontag(23. u. 24. Mai 1926. Eintrittspreise von 1.00 R.M. an. Schülerkarten bei geschlossenem Bes ich 0.50 R M.— Vereine und Schulen werden gebeten. Voranmeldungen rechtzeitig an die Gesc äitsstelle der Freilichtspiele in Witten, Rathaus Zimmer 10 10) gelangen zu lassen. Herrliche Gegend. Hoch- u. Tannewald Pensionshaus Bolsenkötte Anerkannt gute Küche. Badegelegenhei Voranmeldung erbeten. Lessing-Schule. chule mit Englisch, Französisch Latein Bochum Gahlenschestraße 196 Reichsver bandseramen, Religionsunterricht Gerulte Lehrträtte. Abendkurse. Anmelungen für Sexta u alle Klassen täglic von 10—12 Uhr. Der Direttor: Geh. Rat Prof. Dr. Looser Kosten der Gas-,Wasserund Stromanschlüsse. Laut Beschluß unserer Verwaltungsdeputation vom 5. d. M. werden bis auf weiteres für die Herstellung der normalen Ggs=, Wasser= und Stromanschlüsse fesse Pauschalsätze berechnet Diese betragen: für einen Gasanschluß 70.— Am „„ Wasseranschluß 130,— „„ Kabelanschluß 90,— „„ Freileitungsan= schluß bei ZweiLeiteranlagen 40,—„ „„ Freileitungsanschluß bei VierLeiteranlagen 80.—„ Die vorstehenden Pauschalsätze gelten für eine Höchstlänge von 12 Meter für Gas=, Wasser= und Kabelanschlüsse und für eine solche von 40 Meter bei Freileitungsanschlüssen. Für jeden Meter mehr verlegte Leitungslänge wird berechnet: Bei Gasanschlüssen 6.— Rm. „Wasseranschlüssen 8.—„ „Kabelanschlüssen 6.—„ „Freileitungsanschlüssen für Zwei=Leiteranlagen 1.—„ für Vier=Leiteranlagen 2.— Die Aufstellung der Gas= und Wassermesser, sowie der Elektrizitätszähler wird besonders berechnet. Bochum, den 8. Mai 1926. Die Direktion der städt. Beleuchtungs= u. Wasserwerke. Nur 3 laser pat und Patadion aut der Weitre se Ein neues dolliges Abenteuer der lustigen Vagabunden in7 Akten KarlXII. der sowedisme Napolcen, 2. Tell Iragôdie eines Herrschers. Akte. 6 Akte. Iria ane Sonnabend. 8 bie Montag. 10. Mal. täglich abends 8 Uhr. Sonntag nachm. 8½ Uhr: Jugendvorsteilung:„Pat and Patachon“, die Weltenbumm er 7 lusti-e Akte, u. s. w. Großes Orchester. Nur 3 1age Metallbetten Stahlmatratzen, Kinderbetten an Priv. Katalog 2499 frei. Eisenmöbellabr. Suhl(Ihur). Eine bekannte englische Firma, E. M. Spaff ord in Birmingham. hat, wie, Daily Mail" mitteilt, im Jahre 1924, in dem sie eine planmäßige Anzeigenreklame durchführte eine Umsatzsteigerung von 35 Prozent zu vergeichnen. die konsequente Fortsetzung der Insertionereklame hob den Umsatz bie zum Juni 1923 an 93 Prozent. die Erfahrung, die Spafford mit derdurchführung seiner Anzeigenreklame machen konnte, ver= anlaßten ihn zu der Bemerkung, daß er eine planselle Jnjertlenareklam: für 6ie beste Kapitalsanlage hielte Wer seinen Umsatz vermehren will, inseriere in dieser Zeitung! Samstag, den 8. Mat 1920 2. Beilage der Westfälischen Volkszeitung. Nr. 107— Seite 9 Zentrumswähler im Landkreis! Erfüllt Eure wahlpflicht! Ein Rundgang durch die Große Ausstellung Düsseldorf 1926. Die Abteilung Gesundheitepflege Die erste Hauptabteilung der Großen Ausstellung, die Gesundheitspflege,(Hauptabteilungsleiter Prof. Dr. Burgers=Düsseldorf), zeigt in der ersten Gruppe die weltberühmte Schau des Deutschen Hugiene=Muscums, Dresden,„Der durchsichtige Mensch". In die älteste Zeit der Medizin und Naturwissenschaften am Rhein führen 14 Dioramen ein, in denen z. B. eine Krankenbeschwörung in altgermanischer Vorzeit, die Pflege der Kranken und die Seuchenbekämpfung in den Klöstern, Burgen und Städten des Mittelalters in einer bewunderswerten künstlerischen Vollendung dargestellt werden. In einem uhrensaale rheinischer Naturforscher and"arate wird dem Wirken von 15 der berühmtesten Persönlichkeiten auf diesem Gebiete ein Denkmal gesetzt. In die Welt des vorgeschichtlichen Menschen der älteren und jüngeren Steinzeit führen drei wirkungsvolle Panoramen ein. Daneben finden wir den Neaudertaler in Lebensgröße nachgebildet, Criat nale und Gipsabgüsse der Bodenfunde und die natu große Nachbildung eines jungsteinzeitlichen Pfahlhauses met der gesamten Inneneinrichtung. In die Vergangenheit und Zukunft führt die Abteilung Erblichkeitslehre und Rassenhygiene. In der vierten Hauptgruppe„Ernährung“ (Halle 82/83) werden alle Fragen behandelt, die mit der Ernahrung des Volkes in Zusammenhang stehen, wie die Einrichtungen des menschlichen Korpers für die Ernährung, die Zusammensetzung des menschlichen Körpers, der Stoffwechsel, Nahrungsmittel und Nahrungsstoffe, die Verdauung, die Zubereitung und Auswahl der Nahrung, Getränke, Genuß= und Reizmittel. Die fünfte Hauptgruppe„Der Mensch in seinen gesundheitlichen Beziehungen zu Pflanzen und Tieren“ ist so reich gegliedert, daß man aus der Fülle des hier Gebotenen nur einiges andeuten kann. In der Abteilung„Mensch und Pflanze", werden Ernährung, Wachstum, Fortpflanzung und Vererbung der Pflanzen geschildert, werden die Pflanzenkrankheiten an klaren Schaubildern gezeigt, wird über Gemüse, Obst= und Weinbau in einer anschaulichen Kollektivausstellung berichtet, wird vor allem der landwirtschaftlichen Pflanzenzucht eine besondere Abteilung gewidmet. In der Abteilung„Mensch und Tier“ werden die Einflüsse der landwirtschaftlichen Tierzucht auf die Mehrung und Besserung der Milch= und Schlachtvieherzeugung sowie die Geflügel=, Vienenund Fischhaltung in ihrer Bedeutung für die Volksernährung dargestellt. Besonders lehrreich sind die Gruppen„Die Milch vom Futter der Kuh bis zum Munde des Konsumenten“ und„Hygiene der Fleisch gewinnung und=verarbeitung“. Das gesamte Gebiet des Wohnungs= und Siedlungswesens wird in den Hallen 51, 55. 56 in größtem Umfange behandelt. Zur Darstellung des Brandschutzes ist in der beachtenswert kurzen Zeit von 40 Tagen ein 40 Meter hoher Feuerwehrturm aus vom Westdeutschen Zementverband in Bochum gelieferten Edelportlandzement errichtet worden, der in seinem unteren Teile die Fahrzeuge und Mannschaften der Ausstellungs feuerwehrwache, ferner eine Darstellung des Funkwesens, einen Besprechungsraum und das große Mo dell der gesamten Ausstellung aufuimmt. In den oberen Stockwerken liegt ein Kaffee= und Nestaurationsbetrieb. Von der höchsten Plattform herunter leuchtet weit über das niederrheinische Land ein Leuchtfeuer. Die Ausstellungsfeuerwehr wird ständig praktische Vorführungen abhalten und eine Muster=Krankentransport= und Unfallstation vorführen. Die historische, wissenschaftliche und industrielle Abteilung der Sondergruppe„Wasserversoraung“ ist mit einer besonderen Schau der stadtischen Wasserwerke, Wasserwerksgesellschaften und Genossenschaften Rheinlands und Westfalens in Halle 57 verbunden. Aufsehen erregt ein riesengroßes clief- Modell, das das großte wasserwirtschaft. liche Gebiet Europas, Rheinland und Westfalen, umfatzt, mit einem Talsperrenpanorama, das von einer Grund= und Quellwasserversorgung umrahmt wird. Tas stadtische Wasserwerk Bochum hat u. a. ein Modell des Turbinenwerks bei Blankenstein ausgestellt. Die Firma Balcke hat verschiedene Fahrikationserzeugnisse zur Schau gestellt. Durch anschauliche Modelle, Zeichnungen und Bilder wird die geschichtliche Entwicklung des Badewesens von der altesten Zeit bis zu unseren modernen Hallenschwimmbädern gezeigt, die von verschiedenen Städten in Projekten, Lichtbildern und Modellen vorgeführt werden. In der Gruppe„abfallstoffbeseitigung“ Halle 58) wird die Beseitigung der Abwasser und des dehrichtes geschildert und in Werkzeugen und Modellen vorgeführt. In Halle 60 gelangen die wichtigsten Baustoffe und moderne Bauausführungen zur Darstellung, ebenso wie die verschiedenen Straßenbaustoffe und alles Wissenswerte aus dem in unserer Zeit so mannigfaltigen Gebiete des Straßenbaues. Das Gebiet der Planung ist in Halle 61 in seinem ganzen Umfange durch zahlreiche Sondergruppen dargestellt, auf die wir nur mit einigen Stichworten hinweisen können. Die Vertreter der Bodenreform wie die Haus= und Grundbesitzerverbände kommen hier zu Wort, der Siedlungsverband Ruhrkohlenbezirk ist vertreten mit Wirtschafts=, Verkehrs= und Siedlungsplänen; Stadt= und Landesplanung, das Kleingartenwesen, werden dargestellt; bei der Schaustellung von Grüngürtelanlagen, Freiflächen und verschiedenen Gartenformen wird besonders der und Gebrauchszweck hervorgehoben. Die Entwicklung des Bauernhauses fesselt den Betrachter ebenso wie die Tarstellung der Wohnungsfürsorge, des Unterkunftswesens, der Schulen im Stadtbild und die Tarstellung von Büros und Werkstätten. Die Bauten 7075 umfassen eine Siedlung von 5 Wohnhäusern mit einer Dorfkirche, die veranschaulichen soll, wie mit den einfachsten Mitteln verschiedenartige Wohnungsansprüche und ein gefälliges Gotteshaus auf dem Lande errichtet werden önnen. Eine schone Friedhofskapelle und vorbildliche Grabsteine aus deutschem Naturstein sind in Halle 79 mit anschließendem Freigelände zu sehen. In den Hallen 77 und 78 werden Gas- und Elektrizität in ihrer Anwendung in Haushalt, Gewerbe und Industrie zur Schau gestellt. Damit verbunden ist eine lichttechnische Ausstellung, in der die Beleuchtung als Werkzeug zur Erreichung wirtschaftlicher Zwecke dargestell wird. Die Sondergruppe Verkehr und Verkehrsmittel gibt in Halle 59 eine Uebersicht über die Entwicklung des Verkehrswesens, namentlich in hygienischer Beziebung. Besonders lehrreich ist der durchschnittene Originaltriebwagen der Rheinischen Bahngesellschaft zu Düsseldorf. Im Abschnitt Poitwesen stellte die deutsche Reichspost u. a. ein vollständiges Musterpostamt aus. Die Sondergruppe„Die Frau“ stellt in der Halle 62 die Frau in ihrer Berufsarbeit dar. Die Hauptgruppe Kleidung und Körperpflege wird in Halle 84 a in fünf Unterabteilungen zur Darstellung gebracht. Die Hauptgruppe Arankenversorgung und Krantenbehandlung hat in Halle 10 eine besonders eingehende Behandlung erfahren. In einem eigenen Hame Der Arz““ zeigen der deutsche Aerzievereinsbund und der Verband der Aerzte Deutschlands Ausschnitte aus dem Leben und Wirken des deutschen Arzles. Die Hauptgruppe„Nebertragbare Krankheiten“ wird in Halle 25 eingehend behandelt. Trotz aller Fortschritte in der privaten und öffentlichen Gesundheitspflege verursachen heute noch die Infektionskrankheiten ein Drittel aller Todesfälle in Dentschland. Dieser Umstand war Grund genug, in dieser Abteilung der Ausstellung eine Uebersicht über die wichtigiten Infektionskrankheiten zu geben, die durch die gemeinsame Arbeit aller deutschen hugienischen Institute, des Reichsgesundheitsamtes, des Deutschen ugiene=Museums zustande gebracht worden ist. Hier sieht man die Schutzimpfung, die Heilung von Krankheiten mit chemischen Mitteln, die Abtötung von Krankheitserregern, einen Ueberblick über die einzelnen übertragbaren Krankheiten, namentlich die Tuberkulose und die Art ihrer Bekämpfung. In der Hauptgruppe olonialhygiene und Krankheiten der warmen Länder“.(Halle"2 b) befindet sich ein Ehrenraum für Robert Koch, den erfolgreichen Bekämpfer der Schlafkrankheit, und eine Darstellung der Tätigkeit der Mission auf gesundheitlichem Gebiete. Hier wird ferner gezeigt, wir LettowVorbeck sich jahrelang mit den kümmerlichsten und primitivsten Mitteln gegen eine Welt von Feinden durchgeschlagen hat. Es schließt sich an eine Ausstellung der holländischen Kolonialhygiene und noch vieles andere. Unter Mitwirkung der Deutschen Gesellschaft für Gewerbehngiene in Frankfurt und des Reichsgesundheitsamtes ist in Halle 87 eine reichhaltige Schau der Arbeits- und Gewerbehygiene und der Unfallverhütung zustande gekommen, die in der Hauptsache die Erhaltung und Förderung der Gesundheit des Arbeiters im Betriebe zeigt. Die verschiedenen Arten der Eignungsprüfung für die körperliche und geistige Arbeit und die Methoden der Ermüdungsforschung werden hier gezeigt. In der Untergruppe Unfallgefahr und Unfallverhütung wird dem Beschauer ein Bild gegeben von den technischen und psychologischen Maßregeln zum Schutze des Arbeiters. Neben den Gewerbekrankheiten werden behandelt die Arbeit der Frauen, Jugendlichen, Kinder und die Heimarbeit. Heimatklänge. Ein seltenes Maiabendfest. Unsere Gegenwart, die in den Meilemtiefeln industrieller Entwicklung geht, hat viel altes Volksgut hinweggespült. Was weiß man in den Industriestädten, deren Straßen nach dem Metermaß des Herrn Stadtbaurats schurgerade an protzigen oder verqualmten Gebäuden vorbeiziehen, von Volkspoesie und Heimatfesten. Was wissen die Menschen, die auf der Jagd nach Erwerb durch die geregelte Bauflucht der Großstädte getrieben wer den. von der Dorflinde, unter der sich ehemals das junge Volk zu Sviel und Tanz an den Maiabenden versammelte? Spricht man davon, so lächelt die Gegenwart:„Jaja, als der Großvater die Großmutter nahm...“ Und mancher glaubt, die alte Zeit wäre tot wie die Butzenscheibenlyrik des lieben Rudolf Baumbach. Aber das ist ein Irrtum, der bedauerlicherweise weiteste Verbreitung gefunden hat. Vor den Toren der Industriestädte, wo noch die Herden weidend gehn, ist glücklicherweise auch noch viel von der entschwindenden Volkspoesie vergangener Tage haften geblieben. Stößt man zufällig auf so eine alte schöne Sitte, ist man glücklich über die Maßen.. Der Zufall war so freundlich, mich nach Borken zu entführen. Borken ist eine Kreisstadt im Münsterlande, nicht weit von der holländischen Grenze, an der Bahnstation Wanne—HervestDorsten—Winterswyk. Bei Hervest=Dorsten rauchen die letzten Zechenschlote. Wenn man durch das flache Heideland fährt, erwartet man nichts überraschendes Föhren und Birken stehen krummästig und träumend in dem typischen Spökenkiekerland. Holländischs Rindvieh mischt sich unter den scheckigen münsterländischen Schlag. Auch die Menschen von hüben und drüben verwischen hier die Stammesunterschiede, Das Borkener Platt ersetzt den Mynheers, die hier Geschäfte abwickeln, den Dolmetsch. Man versteht sich ausgezeichnet. Seltsam, daß in solcher Gegend die urdeutsche Volkspoesie noch in schönster Blüte steht! Borken hat ein Maiabendfest, das den ganzen Zauber urgroßväterlicher Vergangenheit in sich birgt. Sechs Wochen vor dem 1. Mai beginnen die Schulkinder in ihren Nachbarschaften für das Maiabendfest zu sammeln. Kommt dann der erste Tag des Wonnemonds, so werden um die Mittagszeit in den verschiedensten Straßen(mehrere Straßen bilden zusammen eine Nachbarschaft) die Tremsen aufgehängt. Die Tremse ist ein glockenförmiges Gebilde, aus bunten Bändern und auf Schnüre gereihten hohlen Eierschalen hergestellt. Sie wird in der Mitte der Straße an einem von Haus zu Vaus geyenden Draht befestigt. Ist diese wichtige Arbeit vollbracht, so werden Tische und Stühle aus den Häusern geholt, in langer Front aneinandergereiht und für das Kinderkaffeetrinken hergerichtet. Diese Zurichtungsarbeiten liegen in den Händen der älteren Schulkinder, der sogen. Baase (du bis en Baaskiärl, sagt ja der Münsterländer, d. h. ein tüchtiger Mensch). Die Mädchen haben das Verpflegungsamt und die Pflicht, den andern Kindern den Kaffee zu kochen und die Kuchenschüsseln zu füllen. Kaffee und Kuchen wird von den gesammelten Spenden beschafft. Tassen und Bestecks hat jedes Kind mitzubringen. Während des Kaffeetrinkens sind die Erwachsenen Zaungäste, sie haben das Zuschauen, aber sie kriegen nichts ab. Nach aufgehobener Tafel zieht die Kinderschar, natürlich jede Nachbarschaft für sich, zu den Wiesen und in den Wald. Es wird Grün gesammelt, und, soweit schon Blumen da sind, auch Blumen, und dann wird im Wald eine Kiefer gefällt. Mit Schloß Oels, der Hauptwohnsitz des früheren Deutschen Kronprinzen, das auf Grund des Kompromisses mit dem Reich dem preußischen Staat wieder zufällt. Grün, Blumen und Kiefer beladen, kehren die Kinder zurück. Grün und Blumen werden unter der Tremse auf den Boden gestreut, der Maibaum aber(die Kiefer) wird in ein Faß gestellt, mit Steinen befestigt und in die Straßenmitte gebracht. Nun werden Lampions an den Baum gehängt, der damit fertig ist für den abendlichen Tanz. Ist die Maiandacht beendet und die Dunkelheit angebrochen, so werden in den Lampions die Lichter entzündet und die Jugend schließt sich zum Kreis um den Baum. Alte, schöne Volkslieder werden munter und erfreuen Herz und Ohr. Bub und Mädel halten sich fest bei den Händen und singen und tanzen mit glänzenden Augen. Ununterbrochen geht der Singsang, bis mählich die Kerzen erlöschen und die Dunkelheit zur Heimkehr mahnt. Der Maibaum wird auf die Seite gerückt, daß er den Verkehr nicht störe, und damit schließt der erste Tag. Der Tanz um den Maibaum wiederholt sich nun Abend für Abend durch alle Tage des Wonnemonds. Möglich, daß sich mit Vorliebe bei diesem abendlichen Rundgesang jene Buben und Mädel einfinden, die sich„viel zu sagen haben“. Möglich auch, daß der Maibaum schon manche Ehe gestiftet hat. Ich sah viele Burschen und Mädels im Kreise gehen, denen ein stilles Glück in den Augen lachte. Was tuts auch! Das Leben ist so kurz. Und drehen sich die schönen alten Sitten nicht letzten Endes mit all ihrer Poesie, all ihrem Zauber, all ihrer Naturseligkeit doch um das urewige Mysterium des Menschenberzens? Schön, wenn die Liebe sich diese edle Form erwählt. Ich ging befriedigt von der Maiabendfeier heim. Vor mir her ging ein Paar Hand in Hand. In mir sang der Mai und Hermann Löns scheraus irgend einem Winkel: Drum, junges Mädel, laß dich lieben, laß dich durch keinen Mann betrüben, noch bist du jung, noch blüht der Mai, bald ist die schöne Zeit vorver.... Willi Lindner. UBER 250000 PAARSALAMANDER-SCHUHE UNSERE MONATL. ARBEITSLEISTUNG Diese Zohl dokumantiert die Leistungsföhigheil der Saiamander- Schuhfabriken 42 30 Salomander- Schuhe sind schon, gut und praiswert schon in den Preislagen: 41 SALAMAN Bochum, Bongardstr. 14 Samstag, den 8. Mai 1920 Westfälische Volkszeitung Nr. 107— Sette 1 Die Gewerbesteuer 1925 und 1920. Raoliner Börse. Berlin, den 7. Mai. Aus Rücksicht auf die infolge der Flaggenverordnung entstandene innerpolitische Spannung, sowie zum Teil auch wegen des englischen Generalstreikes behielt die Börse im allgemeinen ihre Zurückhaltung bei. Bevorzugt waren Montan=, besonders Kohlenwerte, Farbenindustrie und anfangs auch Elektrizitätsaktien, die jedoch später auf Realisationen etwas nachgaben. Farbenindustrie stiegen auf Dividendenhoffnungen über 3,5 Proz. Für Kohlenwerte regten Nachrichten über Kohlenversand nach den bisher von Eng land belieferten Ländern an. Kaliaktien kam der günstige Geschäftsbericht der SalzdetfurthkonzernGesellschaften zugute. Die Papiere des SchultheißPatzenhofer=Konzerns stiegen durchweg um 2 Proz. von denen aber Schultheiß später wieder etwas verlor. Schiffahrtsaktien lagen um 1—3 Proz. niedriger. Bei einer Anzahl von Maschinenfabrikaktien und Nebenwerten waren 1 proz. Kursverluste festzustellen. Ohne Anregung lag der heimische Rentenmarkt bei geringen Kursveränderungen. Von Auslandsanleihen notierten 1914 er hosnische Eisenbahn 3 Proz. höher, auch russische Werte waren fest. Die Geldverhältnisse bleiben leicht. Am Dividendenmarkt haben die Schwankungen in den beiden Frankenwährungen aufgehört, Paris stellte sich hier um 5 und Brüssel um 39 Pfg. höher. Devisen. 7. Mal Holland Argentinten Belgien Norwegen Danemark Schweden Italien England Märkte. Produkten. Berlin, 7. Mai. Die Preise verstehen sich für Getreide je Tonne(1000 Klgr.) ab Versandstation, für Mehl je Doppelzentner(100 Klgr.) frei Berlin, für Hülsenfrüchte,(100 Klgr.) ab Abladestation Rat Lein= und Kleesaaten(1000 Klgr.) ab Versandstation, Raps= und Leinkuchen(100 Klgr.) ab Abladestation. Kleie(100 Klgr.) frei Berlin. Futtermittel(100 Klgr.) ab Abladestation, sowie Stroh je Zentner(50 Klgr.) ab märk. Station in Goldmark. Dollar gleich 4.20 Goldmark. Märk. Weizen 292—295, Märk. Roggen 173—179, Sommergerste 193—207, Wintergerste 172 bis 188, Märk. Hafer 191—201, Weizenmehl 36.75 bis 39.50, Roggenmehl 25—26.50. Weizenkleie 11 bis 11.20, Roggenkleie 11.75—12, Viktoriaerbsen 29—39, aiseerbsen 26—28, Futtererbsen 22—26, Peluschten 22—25, Ackerbohnen 22—24, Wicken 28—30, blaue Lupinen 11.75—12.75, gelbe Lupinen 14—15, Seradella neue 86—40, Rapskuchen 18.75—14, Leinkuchen 18—18.50, Trockenschnitzel 9.80—11.20, Sojaschrot 18.75—1925, Kartoffelflocken 15.40—15.90. Viehmärkte. Dortmund, 7. Mai. Zum heutigen Pferdemarkt waren aufgetrieben 425 Pferde ferner wurden 65 Wagen zum Verkauf gestellt. Der Handel war langsam. Beste Arbeitspferde und Stuten kosteten 700—900 RM., 2. Arbeitspferde 350—700 RM., 3. Arbeitspferde 200—350 RM., Zweijährige 300—500 RM., Einjährige 200—100 RM. Gute Tiere wurden über Notiz bezahlt. Allgemeine Handeisna. Ein internationaler Kreditbrief der Deutschen Girozentrale. s Auf Grund eines Beschlusses, dem der Ausschuß für das Girowesen beim Deutschen Sparkassen= und Giroverband im September vor. Jahres gefaßt hat, hat nunmehr die Deutsche Girozentrale Berlin einen Welt=Zirkular=Kreditbrief=Dienst organisiert. Die Kreditbriefe werden in der Regel auf die gesetzliche Währung des Landes ausgestellt, das der Reisende besucht. Sie sind auf den Gegenwert von 10 000 M. begrenzt und werden nicht avisiert. Zunächst sind etwa 300 Korrespondenten im Auslande vorgesehen, doch besteht die Möglichkeit, sich weiter akkreditieren zu lassen, um dann die Kreditbriefe an fast allen Bankplätzen der Welt einzulösen. Die Spesen werden neben einer Ausschreibungsgebühr von 1,50 M. mit ½ Prozent berechnet. Zinsfußermäßigung für die kommunalen Darlehen der Landesbank der Rheinprovinz. Nach der schon bekanntgegebenen Ermäßigung des thekenzinsfußes wird nunmehr die Landesbank in Würdigung der Notlage der rheinisch. Kommunen auch den Zinsfuß für die kurzfristigen Kommunalanleihen vom 10. d. M. ab erneut um 0,5 Proz. ermäßigen; damit tritt seit dem 1. Januar in sechs Etappen eine Gesamtermäßigung von 3,5 Proz. ein, wodurch bei einem Gesamtumlauf von 130 Millionen Mark an kommunalen Darlehen eine merkliche Entlastung der rheinischen kommunalen Budgets herbeigeführt wird. Dr. Bl Am 23. März 1926 ist ein Gesetz über die Regelung der Gewerbesteuer für die Rechnungsjahre 1925 und 1926 ergangen. Die geplante vollkommene Neugestaltung der Preußischen Gewerbesteuer bringt es allerdings nicht. Vielmehr wird die Gültigkeit der Verordnung über die vorläufige Neuregelung der Gemerbesteuer nam 23. November 1923 für das Rechnungsjahr 1925 und 1926 verlängert. Es werden lediglich einige abändernde Bestimmungen getroffen. A. Vorschriften für das Rechnungsjahr 1925. 1. Die Gewerbesteuer nach dem Ertrage. Der Gewerbeertragssteuer ist der Ertrag zugrunde zu legen, den ein Unternehmen im Kalenderjahr 1925 erzielt hat. Ist der Betrieb erst nach Beginn des Kalenderjahres 1925 eröffnet worden, so tritt an die Stelle des Kalenderjahres 1925 der Zeitraum von der Eröffnung des Betriebes bis zum Ablauf des Kalenderjahres der Eröffnung. Bei denienigen Unternehmungen, die ein vom Kalenderjahr abweichendes Wirtschaftsjahr haben, tritt an die Stelle des Kalenderjahres das Wirtschaftsjahr, das im Kalenderjahr 1925 endet. Zur Feststellung des Er trages muß eine Veranlagung für das Rchnungsjahr stattfinden. Der Ertrag wird grundsätzlich nach den Bestimmungen des Einkommensteuergesetzes festgestellt, jedoch deckt sich der Ertrag im Sinne der Gewerbesteuer nicht vollkommen mit dem Gewinn im Sinne der Einkommensteuer. Die Gewerbesteuer verbietet den Abzug einiger Ausgaben, nämlich die Zinsen für das dem Unternehmen dienende fremde Kapital (Zinsen für eigenes Kapital sind auch bei der Einkommensteuer nicht abzugsfähig), ferner den Abzug des Miet= und Pachtzinses für die dem Gewerbebetrieb dienenden gemieteten oder gepachteten Grundstücke, Gebäude, Betriebsmittel usw. Es dürfen weiter nicht abgezogen werden die Bezüge der Gesell schafter für die ihrer Gesellschaft geleisteten Arbeiten und Dienste bei offenen Handelsgesellschaften, Kommanditgesellschafte/ Gesellschaften mit beschränkter Haftung und der persönlich haftenden Gesellschafter bei Kommanditgesellschaften auf Aktien. Nicht ab zugsfähig ist schließlich bei Vereinigungen zu gemeinsamem Einkauf von Lebensmitteln oder hauswirtschaftlichen Gegenständen im großen und Absatz im kleinen der sogenannte Kundengewinn, soweit dieser 5 Prozent der auf die Waren geleisteten Barzahlungen übersteigt. Bei Gewerbebetrieben, die nicht in der Form der juristischen Person betrieben werden, können als Entgelt für die persönliche Arbeit des oder der Geschäftsinhaber oder Gesellschafter 900 Mark abgesetzt wer den. Von dem dann übrig bleibenden Betrage ist zunächst der Steuergrundbetrag zu ermitteln. Es beaßhoser. trägt der Steuersatz für die ersten 2400 Mark Ertrag 1 Prozent, für die weiteren Teile des Ertrages bis zu 3600 Mark 1,5 Prozent und für den darüber hinausgehenden Teil 2 Prozent. Um die tatsächliche Ge werbesteuerschuld zu ermitteln, muß man dann die sich ergebenden Steuergrundbeträge mit den für das Jahr 1925 in den einzelnen Gemeinden geltenden Hundertsätzen vervielfachen. Die geleisteten Vorauszablungen sind auf den veranlagten Betrag zu verrechnen. Uebersteigen sie die endgültige Steuerschuld, so ist der überschießende Betrag zu erstatten oder gutzuschreiben, und zwar innerhalb eines Monats nach Zustellung des Bescheides. Bleiben die geleisteten Vorauszahlungen hinter der endaültig festgestellten Steuerschuld zurück, so muß der Steuerpflichtige den Differenzbetrag innerhalb eines Monats nach Zustellung des Bescheides nachzahlen. Uebersteigt jedoch die endaültige Gewerbeertragssteuerschuld 200 Proz. der nach den bisherigen gesetzlichen Bestimmungen und Verordnungen zu leistenden Vorauszahlungen, so ist der darüber hinausgehende Betrag auf Antrag niederzuschlagen. Es sei ausdrücklich betont, daß hierfür ein besonderer Antrag erforderlich ist. Es ist daher den Steuerpflichtigen dringend zu empfehlen, den ihnen in den nächsten Wochen zugehenden Gewerbesteuerbescheid daraufhin genau zu prüfen. 2. Die Gewerbekapitalsteuer. Auch hier wird eine Veranlagung durchgeführt. Als Gewerbekapital gilt das Betriebsvermögen im Sinne des Reichsbewertungsgesetzes. Maßgebend ist also der festgestellte Einheitswert, jedoch sind diesen Einheitswerten binzuzusetzen: a) die Schulden, die bei der Feststellung des Einheitswertes in Abzug gebracht worden sind, d. b. diejenigen Schulden, die nicht zu den laufenden Verbindlichkeiten gehören. b) Der Wert der dem Unternehmen dienenden Gegenstände, die im Eigentum eines anderen stehen. c) Der Wert von Beteiligungen(Beteiligung einer Muttergesellschaft an einer Tochtergesellschaft), wenn er mehr als ein Viertel ausmacht. Der Steuergrundbetrag ist für die ersten 12 000 Mark des Gewerbekapitals 1 vom Tausend, für den darüber hinausgehenden Teil 1,5 vom Tausend. Betriebe, deren Gewerbekapital 4800 Mark nicht überschreitet, sind von der Gewerbekapitalsteuer befreit. Um die Gewerbekapitalsteuer zu berechnen, muß man die Steuergrundbeträge mit dem in den einzelnen Gemeinden geltenden Hundertsatz vervielfältigen. 3. Die Lohnsummensteuer. Bei der Lohnsummensteuer gilt als Steuergrundbetrag für die Veranlagung die im Rechnungsjahr 1925 gezahlte Lohnsumme. Der Grundbetrag beträgt Berliner Börse vom 7. Hai 1926. Die Kurse sind in Reichemark-Prozent angegeben. Anleihen D. Relchs-Anlel Schiffahrt Hanao Hanse Dampt Norddeutscher Lloyd Benken Barme Bankverein Berlin. Handelsges Commerz- u. Privatbenk Deuische Penk Diskonto Komm Dresdner Bark Relchsbenk Eraucreien Schultheib Patzenh. Pochumer Viktorle Dortm. Union Möser Schlege Scherpensee ndustrie Accumulatoren Adlerwerhe Alexanderwerk A. E. G. Anglo Gueno Aschattenburg Zellstott. Augeburg Nörnberg Bad. Anilin Balke Faschinen Bameg Meguin Baroper Walzwerl Deselt Dembere Dergmann Berlin-Guben. Hul Beriin-Anhalter Masch. Berlin-Kerlruh. Industr. Dingwerke Dochumer Guss Dösperde Welzwert Breunkohle Briket Buderus Busch Lödenscheld (herlottenburs Wesser h m. Indust. Gelsent. Ciemiache Grlethelm vor Conti Caoutchou Deimier Motoren Teutch Deutsch-Luzernburg Deutsche Erdol Peutsche Kabelwerke Deutsche Kallwerke Deutsche"aschinen Donnersmarchütte Dynamit Nobe Dorkopo Elektr. Lieferung Cssener Steinkohle Fehlberg Liet Feldmöhle Pap. Felten& Gulllaume Flender Brüchen Friedrichshall Kall Gelsenkirchener Bergw. * Gus Ges. für elektr. Untern. Goldschmidt Görlitzer Wasgon Hecethal Draht Hemmersen Hannov. Maschinen " Wasson Hense Lloyd Herp. Berg Hartmenn Sächs. Hirsch Kupfer Hoesch Elsen Höchster Farbwerke Hohenlohe Humboldt, Meschinen Ise Bergbau Junghaus Kall Aschersleben Kerlsruher Meschinen Katlowitzer Berg Klöchnerwerke Köin-Neuessen "-Rottweller Gebr. Körting Küpperebulch Lanmeyer Laurehûtte Lindes Eismalchinen Linke Hofmenn Lowe Lödenscheldt Metel Merdeburg Berg Mannesmenn Mensfeld 117.0 63.1 65.0 96.1 00.5 87.7 117.0 9.0 76.0 81.2 56 0 116.0 8.2 97.7 111.7 35.5 12.5 6.0 99.0 25.7 15 7 80.0 30.0 20.5 99.0 9.5 185 56. 115.1 39.5 890 97.5 16.6 17.6 101.0 1237 46.5 12.1 74.7 1000 83. 90.5 135.0 101.8 37.5 128.2 54.7 156.0 12 28.0 92.4 heute 180 46.7 131.0 94.0 3. 97. 74.0 101.2 55.0 78.2 15.0 77.0 60.0 78.7 69.7 151.7 135.0 24.7 93.0 95.0 173.0 61.2 27.5 78.0 70.2 162.0 128.6 — 970 117.0 97.0 1406 40.0 94., 112.0 24.0 80.7 58.5 1.2.0 290.5 119.9 17.7 127.0 142.2 86.0 50.7 191. 93.5 108. 3. 130.0 97.5 1 vom Tausend der Lohnsumme. Dieser ist zwecks Feststellung der Steuerschuld mit dem jeweilig geltenden Hundertsatz zu vervielfachen. B. Vorschriften für das Rechnungjahr 1926. 1. Die Gewerbesteuer nach dem Ertrage Für das Jahr 1926 ist das Entgelt für die persönlichen Arbeiten und Dienste des oder der Geschaftsinhaber(Gesellschafter) auf 1500 Mark erhöht worden. Bei der Veranlagung des Steuergrundbetrages ist der Ertrag zugrunde zu legen, den das Unternehmen im Kalenderjahr 1025 erzielt hat. Die Steuer ist in vierteljährlichen Raten bis zum 15. des zweiten Monats des Kalendervierteliahres zu entrichten. Bis zum Empfang des Steuerbescheides sind Vorauszahlungen nach den bisherigen Vorschriften zu leisten. 2. Gewerbekapitalstener Die Feststellung des Gewerbekapitals erfolgt in gleicher Weise wie für das Jahr 1925. Der Steuersatz für 1926 ist jedoch gesenkt worden, und zwar beträgt er für den Teil des Gewerbekapitals, der 12 000 Mark nicht übersteigt, ein Drittel vom Tausend, für die darüber hinausgebenden Teile ½ vom Tausend. Betriebe, deren Gewerbekapital 1800 Mk. nicht übersteigt, bleiben auch für das Jahr 1926 gewerbekapitalsteuerfrei. 3. Lobnsummenstener. Eine Veranlagung des Steuergrundbetrages naa, der Lohnsumme erfolgt auf Antrag des Steuerpflichtigen oder der Gemeinde nur dann, wenn ein berechtigtes Interesse an der Veranlagung nachgewiesen wird. Grundsatzlich kann der Steuerpflichtige sich den Betrag selbst errechnen. Die Lohnsummensteuer ist im allgemeinen für jeden Monat bis zum 15. des folgenden Monats zu zahlen. Zugleich ist eine Erklärung über die gezahlten Löhne und die Zahl der Arbeitnehmer abzugeben. Bis zur Beschlußfassung über die Hohe der Zuschläge, spätestens jedoch bis zum 30. Juni 1926, sind die Zahlungen auf die Lohnsummensteuer entsprechend den für das neue Rechnungsjahr 1925 beschlossenen Zuschlägen weiterzuleisten. Gemeindebeschlüsse, durch welche die Zuschläge zur Lohnsummensteuer heraufgesetzt werden, gelten nur für den Teil der Lohnsumme, für den die Vorauszahlungen nach dem Inkrafttreten des Gemeindebeschlusses zu leisten sind. 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J. vorm. 11,30 Uhr einzuberufenden ordentlichen Generalversammlung vorzuschlagen von dem Konto Beteiligungen 600000 MM. abzuschreiben, auf die Vorzugsaktien die satzungsgemäße Dividende von 6 Prozent zu verteilen und den Rest von 161000 NM. auf neue Rechmung vorzutragen. 9 Siegen=Solinger Gußstahl=Aktienverein, Solingen. Die Aufsichtsratssitzung bestatigte durch ihren Beschluß unsere frühere Meldung, wonach der kleine Reingewinn aus 1925 auf neue Rechnung vorgetragen wird. Um die Liquidität der Gesellschaft zu stärken, wird der Generalversammlung eine 30prozentige Zuzahlung auf die Stammaktien vorgeschlagen. Den Aktionären wird angeboten, ihre Stammaktien in 10prozentige Vorzugsaktien umzutauschen. Wie wir hören, ist die Geschäftslage weiterhin ungünstig. Salamanderwerke J. Siale u. Co. Der im letzten Jahre entstandene weitere Neubau der Salomanderwerke J. Sigle u. Co., Schuhfabrilen=A.=G., ist vollendet. Der Aufstieg der Salamanderwerke vom kleinsten Handwerksbetriebe zum bedeutendsten Unternehmen der Schuhbranche in ganz Europa, mutet amerikanisch an. Der jetzige Seniorchef Jakob Sigle hat als Bauernsohn in Kornwestheim zuerst handwerksmäßig die Schuhmacherei betrieben und nach und nach unter Zuhilfenahme von Maschinen seinen Betrieb ausgedehnt. Im Jahre 1891 trat der Konsul Max Levi in die Firma ein. Der Ruf der Firma verbreitete sich nun rasch in alle Welt und heute beschäftigen die Salamanderwerke ca. 4500 Arbeiter und Beamte und fabrizieren monatlich. Million Paar Schuhe. s Die Junkerswerke in Dessau erklären die Pressemeldungen, die von einer Betriebseinschränkund oder sogar Stillegung berichteten, für unzutreffend. Die Werke werden ihren Betrieb voraussichtlich nicht nur in vollem Umfange aufrecht erhalten, sondern wahrscheinlich sogar wesentlich ausbauen konnen. Denn, nachdem nunmehr zu Paris in Verfolg des Londoner Abkommens die den Flugzeugbau einschränkenden Vorschriften in Fortfall gekommen sind, wird man auch in Deutschland zum Bau von Großflugzeugen übergehen können, deren Entwurfe Professor Junkers schon seit längerer Zeit vorbereitet hat. Der Gasmotor dürfte dem Oelmotor weichen, wodurch sich der Aktionsradius der Flugzeuge erheblich vergrößert und sich dem deutschen Luftverkehr für die Zukunft recht günstige Perspeltiven eröffnen. Nr. 101— Sette 1 ug umme. Dieser ist zwecks d mit dem jeweilig gelelfachen. Rechnungjahr 1926. r nach dem Ertrage. das Entgelt für die perjenste des oder der Ger) auf 1500 Mark ereranlagung des Steuerg zugrunde zu legen, den erjahr 1925 erzielt hat. ihrlichen Raten bis zum es Kalendervierteliahres ipfang des Steuerbescheirach den bisherigen Vor= pitalsteuer. werbekapitals erfolgt in Jahr 1925. Der Steuerkt worden, und zwar beGewerbekapitals, der t, ein Drittel vom Tausgebenden Teile ½ vomn bewerbekapital 1800 Mk. h für das Jahr 1926 genensteuer. teuergrundbetrages naa. Antrag des Steuerpflichr dann, wenn ein berechranlagung nachgewiesen der Steuerpflichtige sich Die Lohnsummensteuer Monat bis zum 15. des 1. Zugleich ist eine ErLöhne und die Zahl der Bis zur Beschlußfassung se, spätestens jedoch bis Zahlungen auf die Lohnden für das neue Rech= 1 Zuschlägen weiterzu= durch welche die Zuer heraufgesetzt werden, Lohnsumme, für den die Inkrafttreten des Gend. nungen. in Essen. Der Auf= n 4. Juni d. J. vorm. ordentlichen Generalvon dem Konto Behzuschreiben, auf die jemäße Dividende von den Rest von 161000 orzutragen. stahl=Aktienverein, Sotzung bestätigte durch e Meldung, wonach der auf neue Rechnung voridität der Gesellschaft zu rsammlung eine 30pro= stammaktien vorgeschla= ingeboten, ihre Stammasaktien umzutauschen. jäftslage weiterhin un= le u. Co. Der im letere Neubau der Saloo.. Schuhfabrilen=A.=G., Salamanderwerke vom zum bedeutendsten Unin ganz Europa, mutet eniorchef Jakob Siale nwestheim zuerst handei betrieben und nach von Maschinen seinen hre 1891 trat der Konn. Der Ruf der Firma lle Welt und heute beerke ca. 4500 Arbeiter monatlich Million sau erklären die PresseBetriebseinschränkung eten, für unzutreffend. ieb voraussichtlich nicht recht erhalten, sondern ch ausbauen können. Paris in Verfolg des den Flugzeugbau ein1 Fortfall gekommen tschland zum Bau von nnen, deren Entwürfe längerer Zeit vorbedürfte dem Oelmotor tionsradius der Flugnd sich dem deutschen recht günstige PerspelSamstag, den 8. Mai 1926 Westfälische Volkszeitung Nr. 107— Seite 11 V und V. che. Untertell Esche, hochollert. Baieit 2 Mtr, komdr MN. B44. le. in besonders guter, voll MIH. B2E.ngen enerstrahe 2—3. u mund. enkirchen. Zur Einweihung der St. Michaelskirche in Unter=Dahlhausen. Wer von der Ruhr her auf seiner Wanderung zu dem altbekannten„Horkenstein“ emporsteigt oder von Linden her sich zu dem tiefergelegenen Dahlkausen bemüht, dem tut sich unvermittelt und darum um so wirkungsvoller plötzlich ein üverraschender Ausblick auf ein wuchtiges und schnell aus dem Boden gewachsenes Bauwerk auf: die neue kath. Kirche in Unter=Dahlhausen. O, wie lange haben die braven Katholiken dieser Pfarrei danach gestrebt, ein eigenes Kirchlein zu bekommen, um endlich ihrem Schöpfer eine würdige Wohnstatte bieten zu können. Nur der Eingeweihte weiß, wie man danach verlangt, wie man mit allen Mitteln endlich das Große zu schaffen versucht hat. Trutzig und doch wieder so voll reiner, tiefer Innigkeit ragt nun der neue Hirchenbau empor. Wie wohl wird jedem Katholiken ums Herz, wenn er diesen Backsteinbau so plötzlich in seinem Blickkreis auftauchen sieht. Und nicht nur, daß man eben nur eine Kirche, wie man sie auch hundertmal begrüßen kann in anderen Orten, vor sich sieht, sondern man steht hier einem eigenartigen, einem ursprünglichen, einem wahrhaften Kunstwerk gegenüber. Wohl mag die Kirche manchem, der sie zum ersten Male mit seinem Blick umfängt, nichts Besonderes erleben und erschauen lassen. Wer mit offenem, etwas eingeführtem Auge aber das Werk betrachtet, der erschaut und fühlt hier den starken Reiz des Künstlerisch=Gewachsenen. Das und nichts anderes ist die neue kath. Kirche in Unter=Dablhausen. Es hat Zeiten gegeben, da man allen Kunstwert, vor allem in der Architektur, von dem mehr oder weniger starken Vorhandensein eines längstgevorenen und überlieferten Stiles abhängig machte. Wo das fehlte, wo beispielsweise eine Kirche oder ein anderes Bauwek sich nicht ganz auf diese Linie bringen ließ, lag eben von vornherein nur ein geringer Kunstwert vor. Dieses starre Festhalten am überkommenen, hier vor allem an der Gotik oder Romantik, hat manchem Bauwerk der jüngeren und vor allem der letzten Zeit den Stempel wohl des Schätzbaren und KlassischSchönen, aber nicht des Lebensvollen, des Lebens überbaupt gegeben. Und das ist's doch letzten Endes, um was jede Kunst in ihrem Ausdruck, in ihrem Sichtbarwerden ringt. Sie will den Geist des Lebens atmen, aus dem heraus sie wächst und sich nährt. Sie will Zeit, will Anschauung, will Eigenart, will subjektives Erleben sein. Wenn man vor der neuen Kirche in UnterDahlhausen steht, da hört man eine große Predigt über das Ringen unserer Zeit, da redet jeder Stein davon, daß er nicht an seinem Platze ist, um als Wucht oder Masse zu wirken, sondern um ein Ton, ein Klang zu sein in der gewaltigen Symphonie des ganzen Werkes. Und die Steine reden weiter davon, daß man sie nicht aufeinandergesetzt, um starr in eine eigentlich lebensfremde, weil unzeitgemaße Stilform hineingebannt zu werden, sondern, um ein neues, eigenes Lied zu singen, ein Lied von der Not. von der Tatkraft, von dem Lebenswillen, von dem Kunstwillen unserer Zeit, daß sie Leben sein wollen, Leben, ganz so, wie es um sie durch die Zeit pulst und webt. Das ist das Große und Erhebende des neuen Werkes. So ist das Ganze ein fein abgestimmtes, herrliches Lied auf den Geist des Lebens unserer Zeit und auf den Geist dessen, der es fertig gebracht, dieses Leben und Weben unserer Zeit an diesem Werke sichtbar werden zu lassen. Darum umfängt einen die Kirche so lebendig und innig, weil sie eben selbst das Leven derer atmet, die zu ihr hintreten: des Menschen von heute. Darum tritt sie nicht fremd in unsern Gesichtskreis, sondern wie ein lieber Bekannter, mit dem man alltäglich den Alltag, die Leiden und Freuden desselben durchlebt. Dieses blutvolle Leben der Zeit, mit all seinem Guten und Schlechten, seinem Glück und seiner Not, seinem Aufbegehren und seiner Detadenz in eine Schöpfung, in ein Werk der Zeit hinein zu bannen: das ist die echte und die wahre Kunst, ist bildgewordenes, verklärtes Leben, ist Wahrheit und Schönheit. Das ist der erste und stärkste Eindruck, den die neue Kirche ausstrablt. Und so wenig wie das Leben auch unserer Zeit nur nackt und arm und profan und liebelos ist, so wenig ist der Bau ein Klagelied auf unsere Zeit. Im Gegenteil, weil er, trotz der innigen Verbundenheit mit dem Lebensgeiste, denselben in sich verklärt wiedergibt, zeigt sie auch gleich dem Menschen von heute, dem zweifelnden und verzweifelnden und mißtrauischen, daß das Leben auch unserer Zeit doch auch Großes und Schönes und Wahrhaftes in sich trägt und darum auch sehr wohl wert ist, gelebt zu werden. Und das ist nun wieder andererseits die Kunst des Meisters, daß er diesem seinem Werke den Stempel des Lebendigen, des Aufstrebenden, des Guten und Wahrhaften seiner Zeit gab. Dazu gehört auch, daß er diesem Gestaltungswillen Ausdruck gab nicht nur im hohen Giebel, nicht nur im Hinstreben der Wände, im Aufschweben der Decke oder dem geschmeidigen Aufflug feingegliederter Pfeiler, sondern, daß dieser Gestaltungswille herausspricht aus jeder Fläche, aus jedem Winkel, aus jedem Fenster, aus dem Chor, der Bühne, dem Gestühl, dem Licht, aus allem, daß eine Linie herrscht und gliedert und das Ganze bindet zu einer wohltuenden, lebensvollen Harmonie. Und nur, wo diese Linie ununterbrochen fortgeführt ist, keine Lücke läßt, nichts Fremdes trägt, da ist die Schöpfung etwas Ganzes. Die Klarheit und die Komposition der Linie geben dem Werke das Imponierende, die Wucht und die Wärme des Ausdrucks, Ewigkeitswert. Der Architekt, Herr Meister=Bochum, ist diesem obersten Gesetze und Prüfstein aller Kunst treu geblieben. Bis in die letzte Einzelheit hinein hat er das Abbild seiner Idee getragen: ein Werk zu schaffen aus seiner Zeit heraus. Daß er dieser Idee zunächst in sich reine und feste Gestalt gab und sie dann so lebenswarm in seinem Werke sichtbar werden ließ, das ist sein Können, seine Kunst. Ohne starres Anlehnen an die Gotik oder sie auch nur an einer Stelle stilistisch zu betonen, atmet das Werk doch ganz den Geist derselben. Die fein durchdachte Gliederung, die absichtlihe Betonung des Schlanken, das kühne Emporführen, die Strenge der Linien, die sich ins Endlose fortführen lassen, das architektonisch gewollte Aufzieben des Blickes nach oben: das alles ist wahrste Gotik. Und das ist im Ganzen betrachtet nicht nur eine natürliche sondern sogar eine notwendige Folge der Verwirklichung der schöpferischen Idee. Weil eben der Meister aus der Zeit heraus seine Idee gebar, weil er unserer Zeit und ihrem Menschen einen Spiegel hinhalten wollte, darum mußte er auch das Drängen und Ringen unserer Zeit nach besseren Formen, das ehrliche Hinstreben zu einem besseren Ziel, andererseits das Niederziehende, Ablerkende, Entartende, wie es alles im Menschen von heute, insonderheit im kauftischen Menschen, im deutschen Menschen überbaupt lebendig ist, zur Darstellung bringen. Das alles, bildgeworden, aber ist Gotbik ist Wesen und Sinn derselben. Ganz gewiß unbewußt syricht das neue Bauwerk dieses aus; ein Zeichen mehr dafur, daß bier eine künstlerische lebensmarme Idee in natürlichster Form zur Gestaltung kanSo stebt die neue Kirche vor uns, ein Bild und der Ausdruck unserer Zeit und trotzdem aufgefüllt von wahrbaitigen, reinen und großen Gedanken, die einem ewigen, sehnsuchtetuerten Ziel entgegengehen. Nichts Profancs, nichts Vieder drückendes, nichts Enttäuschendes, alles ist Wärme und Leben und Reinbeit und Erbabenbeit und Sehnen und Liebe vereint zu einer übernaturlich verstrablenden Sympbonie. Wahrli“ eine herrliche Komposition, Herr Meister! 4 Künstlerisch=techisch betrachtet muß wan sagen, daß hier mit kleinen Mitteln wirklich große Wirkungen erzielt wurden. Schon die weit ausladende Treppe mit den beiden backsteinernen Kande labern als den vordersten Wächtern des Ean zen, weckt aroße"hnungen im Besucher auf. Der wuchtige Giebel, tronia überragend, nimmt durch vier charakteristische Versprünge ausgesprochenen kirctenbaulicen Charakter an. Venn man weiß und bedenkt daß der Bauvlatz ein äußerft beschränkter war und darum nicht zu besonderen Ausweitungen des Baues Anlaß gab. muß man staunen, daß überbaupt im Innern der Kirche eine solche Raumwirkung bervorgebracht werden konnte, wie sie tatsächlich Fervorgebrac worden ist. Heine Enge, keine Gedrängtheit. Frei gebt der Wick in die Länge, in die Breite, obne sich zu stoben, überall aufgefangen und fortgeleitet durch lang oder bochstrevende Linien. Und so kommt es, daß einem die Kirche mit ihren 25 Metern Länge und 10,70 Metern Höbe viel größer vorkommt. als sie wirklich ist. Gerade die Längs= und Höhenwirkung sind mit ganz besonderer Kunst berbeigefübrt. Segar die Lichtanlage, die mit äußerst primitiven Mitteln geschaffen, sich geschmackvoll in den Rahmen des Ganzen einvaßt, ist bewußt auf diese Längenwirkung eingestellt. Die gestelzte Decke, die schlanken, kleingegliederten Fenster, die fünffach aufgeteilten Wandvfeiler leicht in die Höhe ihrend, alles das läßt den Blick auch nach oben hin freier geben. Der Höbeneindruck wird durch die Einteilung der Decke in Joche und kleine Felder noch besonders erhöht. Ein leichtgeschwungenes Gewölbe läßt das Chor unauffällig in das böbere Schiff einwünden. Der Knappheit des verfügbaren Grundstücks wegen ist dieses im Halbrund angelegt, und, um es nicht zu beengt erscheinen zu lassen, bat man das Chorgestübl als Weiterführung des Halbrunds zur Kirche hin angelegt, also ambonenartig in den Kirchenraum bineingezogen. Damit ist auch für das Chor die notwendige Tiefen= und Breitenwirkung geschaffen. Die beiden Teilrundungen, auf die das Cborgestühl sich aufbaut, werden, wie auch der Altar, mit Marmor bekleidet. Die Ausführung dieser Arbeiten ist dem Bildhauer WeberSteele übertragen. Durch die Oeffnung in diesen Rundungen führt der Aufgang von der Kommunionbank zum Chor. Rechts und links dieses Aufgangs sind in den Wänden zwei Einlassungen(die schon an sich altarähnlichen Charakter haben) für die Nebenaltäre. Vom Chor aus führt eine Tür rechts in die Sakristei. Dieselbe ist ihrerseits wieder mit dem Ankleideraum der Cborknaben verbunden und wird man an hohen Festen aus diesem Raum von der Seite her zwischen Choraufgang und Kommunionbank in die Nirche eintreten und„am Altar hinanschreiten. Neben den linken Nebenaltar kommt die Taufkavelle und rechts vom Ausgang die Kriegergedachtniskapelle. Der massige 42 m hohe Turm erhält durch die eigentümliche Anordnung kleiner Fenster ein schlankeres Aussehen und wächst damit im Anblick. Bis zur Galerie, von wo aus man eine herrliche Fernsicht besonders zu den Ruhrbergen hin hat, behält er seine Grundform bei und setzt sich oberhalb derselben in zweimaliger Verengung bis zur Spitze fort. Das Kirchendach, wie überbaupt der ganze Bau, ist trotz der allgewahrten und notwendigen Spar samkeit von äußerster Solidität. Im Zusammenhang damit dürfte es gewiß interessieren, daß der Kostenanschlag nicht nur nicht überschritten, sondern sogar noch etwas vermindert werden konnte, was wiederum für die gediegene und klare Durchführung des Bauplanes spricht. Ueber dem Eingang zur Kirche thront St. Michael, der Patron derselben, als kraftvolle Statue. Sie wurde geschaffen von dem Bildhauer Wilberscheid=Essen. Die Ausmalung der Kirche hat der Essener Kirchenmaler Joseph van Henkern übernommen. Die Gesamtleitung des Baues lag in Händen des Boch mer Architekten Meister, der auch die Pläne entwarf. Derselbe hat bereits eine erfolgreiche Vergangenheit hinter sich, baute Kirchen, Ererzitienhäuser, religiöse Denkmäler usw. und wurde im Jannar ds. Js. vom Papst Pius XI. durch besonderes Handschreiben für seine Verdienste um den Kirchenbau in Deutschland besonders ausgezeichnet. Möge die Konsekration am morgigen Tage in bester Weise verlaufen und der Kirche die Weibe und Erhabenheit geben, die schon aus ihrem Aeußeren sprechen. Dann wird der Kirchennenbau in Unter=Dahlhausen wirklich von großem Segen sein für die ganze kath. Gemeinde und darüber hinaus für die ganze kath. Welt. Querenburg. Verbandlungen über die Gültigkeit der Gemeinderalowoklen vom 1. Jonnor. Am Donnerstag befaßte sich der Kreisausschuß des Landkreises Bochum mit dem Einspruch des Bürgerblocks gegen die Un gültigkeitserklärung der Gemeindewahlen vom 1. Januar. Wie noch bekannt ist. hatten die Linksparteien in einer Gemeinderatssitzung, in der sie zum lenten Mal die Mehrheit hatten, die Wahl aus nichtssagenden Gründen für ungültig erklärt. Die Situng om Donnersteg ergab die Haltlosigkeit der Cründe, die fast alle glatt widerlegt werden konnten. Nur folgender Grund bedarf noch einer Aufklärung. Angeblich sell der Beisitzende des Wahlvorstandes Kleinschnittger von seinem Platz aus in die Wahlkelinen blicken können und so die Wähler beeinflußt haben. Der Kreisausschuß will nunmehr einen Ortstermin im Wahllokal Hahne abhalten. Ferner sollen Zeugen vernommen werden, ob die letzten Wähler durch die zoblreichen Zuschauer in der Aus übung ihres Wahlrechtes behindert worden sind. Laer. An die Zentrumsmähler in Loer! Am Sonntag von 8 Uhr vormittags bis 5 Uhr nachwittegs findet die Wahl zum Kreistage und für die Amtsversammlung statt. Bis Mittag muß jeder Zentrumswähler seine Stimme obgegeben haben. Zur reibungslosen Ab wicklung der Wahl merte man sich folgendes: Auf dem grünen Stimmacttel mache das X in den Kreis hinter Nr. 2. Zentrumspartei, und stecke den grünen Stimmzcttel in den grünen Umschlog. In den Kreis Nr. 3. Einheitsliste, des roten Stimmeettels mache das Kreuz und stecke den roten Stimmzettel in den roten Umschlag. Also beachte: Grün zu grün und rot zu rot. Abstim munasbezirke: 1. Bezirk. Wirtschaft Arens: Wittener Str. von 56—1049, Mühlenstr. von 1—5, Querstr., Tolstr., Hellweg von 1—14b, Havkenscheiderund Tappenstr., Bahnhofstr. von 1—10, Alleestraße. 2. Bezirk, Wirtschaft Schulte: Wittener Str. von 1—. Ottostr., Uemminger Str., Schulstr. von 2 bis 10, Kirchstr., Kirchhofstr., Dorfstr. von 1—5. 3. Beirk, Wirtschaft Brune: Hellweg von 17 bis Ende, Kolonie, Wiesenstr., Mühlenstr. von 6 bis Ende, Wohnstr., Friedrichstr. 4. Bezirk. Wirtschaft Pelmer: Bahnhofstr. von 11 bis Ende, Bergstraße. Erlenstr., Dorfstr. von 10 bis Ende, Markstr., Waldstr., Lönsbeide, Schützenstr., Wilhelmstr. von 1 bis 400. Das Wahlbüro der Zentrumspartei befindet sich in der Wirtschaft Arens. Namen und Wohnung von solchen Wählern, die den Weg zum Wahllokal nicht mehr zu Fuß zurücklegen können, wolle man des Morgens rechtzeitig im Wahlbüro abgeben. Und nun tue jeder seine Schuldigkeit! Ober=Dahlhausen. Totenglocke. Die kath. Schulorganisation und der Elternbeirat der Engelbertusschule schreibt uns: Donnerstag entschlief nach langem Leiden die frühere Lehrerin Frl. Kunigunde Teipel, jetzige Ehefrau Ida Weiß. Mit ihr ist eine um die Oberdahlhauser Engelbertusschule verdiente Frau aus dem Leben geschieden. Mehr als zwei Jahrzehnte hat sie hier durch Gewissenhaftigkeit und Pflichterfüllung das Vertrauen der vorgesetzten Behörde und Bürger erworben. Als sie vor einigen Jahren in den Ehestand trat, ist sie freiwillig aus dem Schuldienst ausgetreten, obschon sie nach dem Gesetze auch als Ehefrau im Schuldienst verbleiben konnte. Mit ihr ist eine ideale, edle Frau gestorben Wattenscheid=Eppendorf. Heraus zur Wahl! In der Zentrumspartei in Eppendorf stimmt es schon lange nicht und falsch wäre es, darüber zu schweigen. Was aber jetzt hier vorgeht, spottet jeder Beschreibung. Der Vorsitzende der Zentrumspartei ruft zur Stimmenthaltung bei der bevorstehenden Stadtverordnetenwahl auf und sammelt Unterschriften dafür,— weil sein Name nicht zu oberst auf der Kandidatenliste pranzt. Zu dieser Angelegenheit sei hier von unparteiischer Seite folgendes gesagt: Wer von der Wahl fern bleibt oder einer anderen als der Zentrumspartei seine Stimme gibt, übt Verrat und fällt dem Zentrum in den Rücken. Die Zentrumspartei Eppendorf hobe mit der Zentrumspartei Wattenscheid eine gemeinsame Liste aufgestellt. Von Eppendorf wurden folgende Kandidaten genannt: Echterhoff, Wollschläger, Miebach, Michels. Wenn von einem Parteibezirk Kandidaten aufgestellt worden sind, so müssen sie selbstverständlich von der Vertrauensmänner=Versammlung der Gesamtpartei bestätigt werden, da doch manchmal ein Austausch oder Ausgleich mit Rücksicht auf die einzelnen Berufe usw. vorgenommen werden muß. So geschah es auch in Wattenscheid. Bei Nennung des Namens Echterhoff wurde von Arbeitervertretern bemängelt, daß er kein Bergmann, sondern Invalide und dazu noch unorganisiert sei(die Arbeitervertreter verlangten 6 organisierte Arbeiter an sicherer Stelle). Es entspann sich darob eine Debatte, die in eine höchst peinliche Beschimpfung zwischen E. und einem Mitgliede ausartete, so daß Rufe wie„Pfui“ und „Raus!“ erschollen. Um schlimmere Folgen zu verhüten, sah sich die Parteileitung genötigt, der Forderung der Arbeiter zu entsprechen und keinen der beiden Kampfhähne aufzustellen. Der zweite Kandldat Wollschläger kam als Lehrer nicht in Frage, der dritte(Miebach) hatte sich bereits mit E. aus dem Saale entfernt, nun blieb nur noch Michels auf der Liste und rückte so naturgemäß an die 1. Stelle. Die übrigen Kandidaten mußten schnell genannt werden, wenn Eppendorf überhaupt im Stadtparlament vertreten sein wollte. So liegen in Wirklichkeit die Dinge und niemand hat Grund, sich verletzt zu fühlen oder gar ein Recht, der Parteileitung sowie anderen Führern Mangel an Objektivität oder gar Machtgelüste vorzuhalten. Wir haben also nicht den geringsten Grund zum Wahlstreik. brauchen vielmehr nötiger als sonst eine Vertretung im Parlament, in kultureller undin wirtschaftlicher Hinsicht. Da unser Kandidat an zwölfter Stelle steht, brauchen wir erst recht unsere Wählerschaft in Eppendorf. Drum, Zentrumswähler, heraus, macht Samstag in der Zentrumsversammlung um 5,30 Uhr in der Wirtschaft Wagner Stimmung für die Wahl, auch das ist Pflicht, und treift am Wahltage„Zentrum“! Wanne=Eickel. Ein neues Krankenhaus in Eickel. Die Ruhrknappschaft beabsichtigt in Wanne=Eickel, nahe der Hernerstraße, auf dem Gelände des früheren Sandfortschen Hauses, ein großes Krankenhaus zu bauen, das den beiden Städten Wanne und Herne dienen soll. Die Ruhrknappschaft hat das Gelände gekauft und wird den Bau grundsätzlich allein finanzieren. Das Haus soll mit den modernsten Einrichtungen versehen werden und Raum für 300 Betten enthalten. Neben dem Hauptgebäude werden noch Wohnhäuser für Aerzte und Angestellte, ferner eine Kapelle, ein Sezierhaus, zwei Isolierhäuser, ein großes Wirtschaftsgebäude und große Gartenanlagen errichtet. Durch diesen Bau wird wohl das Schicksal der drei anderen Krankenbäuser, die ja vornehmlich von Mitgliedern der Ruhrknappschaft belegt waren, besiegelt sein. tt Bergmannslos. Auf der Schachtanlage PlutoThies verunglückte der Hauer H. Meinbold aus dem Stadtteil Röhlinghausen, Friedrichstraße, tödlich. Man fand ihn auf der 4. Sohle im Revier 5, wo er allein arbeitete, tot vor. Durch niedergehende Gesteinsmassen ist er erschlagen worden. Herne. Entlassungen von Arbeitern. Vor dem Demobilmachungskommissar wurde gestern über die Kündigung von 300 Arbeitern der Maschinenfabrik Baum verhandelt. Der Entlassung der Arbeiter zum 24. 5. wurde zugestimmt. Dadurch wird die Belegschaft der Maschinenfabrik von 2000 Mann Friedensstärke auf 600 ermäßigt. Gerthe. Zentrumspartei. Morgen, Sonntag abend, 8 Uhr, findet im Saale des Herrn Borgmann, Gerthe, eine Versammlung der Arbeitsgemeinschaft für die Gemeinderatswahl statt(Zentrum, Deutsche Volkspartei, Deutschnationale). Redner sind zur Stelle. Die Wähler der Zentrumspartei werden hiermit nochmals herzlich und dringend eingeladen. Langendreer. Schwerer Diebstahl. Am 5. Mai. nachmittags, in der Zeit von 3 bis 9,30 Uhr, wurden hier, Kaiserstraße 110, mittels Nachschlüssels aus der Wohnung der 2. Etage in Abwesenheit der Wohnungsinhaberinnen folgende Sachen im Werte von ca. 5000 M. gestohlen. Die Korridortür, welche zur Wohnung führt und mit einem Brahmaschloß versehen ist, wurde nach dem Diebstahl wieder verschlossen. 1. eine Halskette, bestehend aus Platin mit Brillanten besetzt im Werte von 2000 M., 2. ein goldener Rina. oval mit Steinen besetzt, 3. ein goldenes Kreuz mit Haarkette, braun, 4. eine Brosche, Inschrift: Gold gab ich für Eisen, 5. eine goldene Brosche, Kleeblattform, 6. eine Silberkette mit Kollier, mit Elfenbein, Form: Röschen, 7. eine Bernsteinbrosche, schwarz umrahmt, 8 ein blaues Kleid mit Pelzbesatz. 9. ein rotes, wollenes Kleid, 10 ein Ripskleid, hellgelb, 11. ein Covercoat, mit Seide gefüttert, 12. ein gestreifter Rock, Farbe: blau mit grünen Streifen, 13. zwei seidene Unterröcke mit Spitzennbesatz, 14 ein braunes Portemonnaie mit 10 Mark Inhalt, ein brauner Lederkoffer, 5 Mettwürste und ein Schlüsselbund mit 5 Schlüsseln. Jeden Sonnabend BOCHUM Friedrichstr. 9a gegenüber der Reichsbank Das Spezialhaus für Herren-, Jünglings- u. 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Aber mitten auf diesem Gipfelpunkt vollzog sich die Tragik der deutschen Geschichte, der Untergang des staufischen Kaiserhauses. Von diesem Schlage erhob sich das deutsche Volk erst wieder um die Mitte des 15. Jahrhunderts der Glanzzeit der deutschen Städte und ihrer Dombauten. Wir stehen, um ein Wort Goethes zu verwenden, wie Zwerge vor dem, was diese beiden großen Epechen geschaffen haben. Das zeigen uns die beklagenswerten Bauschaden ihrer Dome. Wir hören, daß Worms, Speier und Köln in Gefahr sind und daß es kaum einem 60 Millionen=Volk gelingt, jene ragenden Denkmale vor dem Verfall zu bewahren, die der wunderbare Enthusiasmus einer einzigen, entstehenden Stadt gebaut hat. In diesen Tagen gebt durch die spanischen Zeitungen ein ähnlicher Alarmbericht. Die schönsten Kathedraltürme im Lande Hispania, die Türme von Burgos, drohen einzustürzen. Diese Nachricht wird auch in Deutschland ein sehr schmerzliches Echo finden, denn jene Prachttürme in Burgos sind wahre und echte Schwestern der deutschen Türme in Eßlingen, Ulm. Basel und Straßburg, sie sind das Meisterwerk eines deutschen Künstlers, dessen Name mit goldenen Lettern eingeschrieben ist in Spaniens Baugeschichte— des Meisters Johann von Köln. Wie kam unser geniale Landsmann nach Burgos? Im Jahre 1435 wurde der berühmte spanische Diplomat Don Alonso de Cartagena Bischof von Burgos. Die Ernennung erreichte ibn während des Konzils von Basel, audessen Verlauf er einen bestimmenden Einfluß ausgeubt hat. Alonso de Cartagena hat Deutschland gut kennen gelernt. Als Friedensvermittler zwischen dem Kaiser Sigismund und dem Könige Ladislaus von Polen hatte er Gelegenheit gehabt, gerade die Städte aufzusuchen, in denen Deutschland in jenen Tagen seine Riesentürme aufführte: Straßburg, Freiburg, Basel und Ulm Es sind in Deutschland vor allem die beiden Namen Ensingen und Böblinger, die der Baugeschichte dieser Zeit ihr besonderes Gepräge geben. Der Ahnherr dieses Künstlergeschlechtes, Ullrich von Ensingen(geb. 1350 in Einsingen bei Ulm) war seit 1302 Baumeister am Münster in Ulm, siedelte jedoch im Jahre 1399 nach Straßburg über und übte von dort aus die Oberbauleitung über Ulm weiter. Hier ragt er turmboch empor aus der Reihe der kleinen Baumeister und gibt durch seine geniale wie kühne Grundrißänderung und das stolze Turmprosekt der einfachen Pfarrkirche in Ulm einen Weltrubm. Wenn auch später seine Pläne nicht verwirklicht wurden und der Turm seine Vollendung nach dem Abänderungsplan des Meisters Böblinger fand, so ist doch er es gewesen, der die Baugedanken des ausgehenden Mittelalters mit Geist und Leben erfüllt hat, die dann vor allem in seinem Sohne Matthäus Ensingen, dem Baumeister von Bern, Eßlingen, Freiburg i. d. Schweiz und Ulm weiterwirkten. Im Jahre 1399 übernahm Ullrich von Ensingen in Straßburg die Fortführung des Turmbaues. Als er im Jahre 1419 starb, setzte Jobannes Hültz aus Köln sein Werk fort. Dieser Meister zog von Köln einen jungen Nachwuchs heran, aus dem Johannes von Köln hervorgegangen ist. Alonso de Cartagena, welcher auf seiner Hin= und Rückreise zum Konzil von Basel die Stadt Straßburg berührte, hat auf der Heimreise den rheinischen Künstler mitgenommen. Es gibt wenige Parallelen in der Baugeschichte, die so interessant und so unabweisbar einleuchtend sind, wie der Ausbau der Türme in Burgos und der des Meisterturmes in Straßburg. Auch in Burgos waren, nach dem starken Strebewerk der Turmgeschosse zu schließen, von vornherein Turmhelme vorgeselen. Die Arbeiten an der Kathedrale, welche in ihrer ersten Bauepoche mit erstaunlicher Schnelligkeit vorwärts gingen— am M. Juli 1221 legten König Ferdinand III. und Bischof Mauritius den Grundstein und 1230 wurde sie bereits dem Kultus übergeben— stockten im XIV. Jahrhundert und der Ausbau der Türme wartete vergeblich, wie bei den nordfranzosischen Kathedralen von Laon, Amiens. Bourges, Paris und den Schwesterkirchen in Leon, Toledo und Avila auf seine Erfüllung. Im Jahre 1440 beginnt„maestre Juan de Colonia cantero“, wie er im Archiv gewöhnlich genannt wird, Meister Hans von Köln, mit seinen Arbeiten in der Kathedrale. Sein erstes Werk ist die Kapelle der Heimsuchung Mariens, die Alonso de Cartagena als seine Grabkapelle bestimmt hatte. Sie hält sich in ihrem schlichten Aufriß noch an die Grundstimmung der Kathedrale, die ähnlich wie bei gleichzeitigen Bauwerken in Deutschland, z. B. in Naumburg, das Gemessene, Ruhige, Repräsentative des Uebergangsstiles des XIII. Jahrhunderts zur Schau trägt. Das Gewölbe allein zeigt hier zum ersten Male in der Architektur der Diözese Burgos die Form des Netzgewölbes und beweist, daß ein deutscher Meister nunmehr die Baugerüste bestiegen hat. Mehr als in Frankreich hat sich die deutsche Gotik bald und gründlich von dem einfachen Kreuzgewölbe losgesagt und ihre Befriedigung in künstlicheren Formen, den Netz= und Sterngewölben gesucht. Das höchste Ziel der Gotik, die Schönheit im Organismus der Decke, wurde damit aufgegeben und die organische Wirkung durch die malerische ersetzt. Das Sterngewölbe beginnt in Spanien mit der Ankunft des Johann von Köln und macht in Burgos unter der Führung seiner Schule eine schnelle Entwicklung durch. Die Kapelle der Heimsuchung war für den Meister der Prüfstein seines Könnens und der Auftakt seiner größten Tat. Von 1442—1458 arbeitet er an dem unsterblichen Werke seines Lebens, den weltberühmten Türmen der Kathedrale. Sie waren von Anfang an das stolze Wahrzeichen der altkastilischen Königsstadt und verbanden sich mit ihrem Namen wie die Albambra mit Granada und die Mezauita mit Cordoba. Jede Turmspitze bildet eine oktogonale Pyramide aus Kalkstein, die sich in neun Geschossen erhebt, deren reiches, individuelles Maßwerk in seinen Motiven zeigt, daß der deutsche Meister bereits den Einfluß der mudejarischen(halbmaurischen) Zierformen an sich erfahren hat. Die herrliche Wirkung der beiden„agujas“, Nadeln, wie der Burgalese sie nennt, wird noch erhöht durch die belebende Gruppierung der Flankiertürmchen. Die Turmspitzen trugen einst die Statuen der Apostelfürsten Petrus und Paulus, welche im Jahre 1749 entfernt werden mußten. Mit diesem Werk ist aber das reiche Künstlerleben des Rheinländers auf spanischer Erde nicht ausgefüllt. Es gibt in der Diözese Burgos neunzehn Kirchen, die Geist von seinem Geist, über die alle der gleiche, wundersame Hauch rheinischer Spätgotik liegt. Vieles sank in Trümmer. Die napoleonische Invasion steht in den Annalen von Nordspanien gebrandmarkt durch Hunderte von Ruinen, sie war eine noch viel schrecklichere Episode für Spanien als die des französischen Mordbrenners Mellac für die Rheinlande! Aber vor den Toren von Burgos steht noch ein Bauwerk, in der stillen, ernsten, kastilischen Landschaft, das ich noch besonders nennen und herausheben möchte, eine der edelsten, reinsten Schöpfungen des deutschen Meisters— die Cartuja, die Karthause. König Juan II. hat sie für sich und seine Familie bauen lassen, dieser leichtsinnige, wankelmütige Schöngeist auf dem Thron, an dessen Hof, wie sein Chronist berichtet, ein Fest das andere sagte, der aber auch wirklichen Künstlern, wie dem Florentiner Dello und dem Flamen Van Eyck seine Mäzenatengunst zuwandte und nobler Protektor war. Es zog mich immer wieder hinauf zur alten, vom Schwweigen der Karthäuser behüteten, stillen Grabeskirche. Die feine Gliederung, die malerische Wirkung, die lichte Raumgestaltung, diese Kerngedanken deutscher Spätgotik, welche hier wundervoll sich vereinen, die keusche Mystik der Kirche, die sich entfaltet, wenn die Spätsonne durch die flämischen Fenster der Westrose dringt und wie einen riesigen Opferbrand den prachtvollen Hochaltar aufflammen läßt, der vergoldet ist mit dem ersten Gold, das Kolumbus aus Amerika brachte, — alles dieses rief mir in dieser Karthäuser=Kirche die schönen Worte aus Wackenroders und Tiecks „Herzensergießungen eines kunstliebenden Klosterbruders“ ins Gedächtnis:„Kunstwerke sind nicht darum da, daß das Auge sie sehe, sondern darum, daß man mit entgegenkommendem Herzen in sie hineingehe, in ihnen lebe und atme.“ Würdig und groß wie dieses Werk des deutschen Meisters sind auch die historischen Erinnerungen, die in ihm leben. Isabella, die Katholische, die Tochter Juans des II. hat den Bau zu Ende führen lassen. In derselben Krypta, in der Juan II. und seine Gattin ruhen, war vorübergehend die Grabstätte Philipps des Schönen, bis ihn seine Gemahlin Johanna die Wahnsinnige nach Granada überführte und ihm jene denkwürdige Totenfeier bereitete, die Pedro de Angleria und die Meisterhand Pradillas unsterblich gemacht haben. Der Chorraum der Karthause birgt das pompöse Grabmal Juans II. und seiner Gattin Dona Isabella von Portugal, welches vor allem wegen seiner reichen kostbaren Kleinplastik verdient, den besten Skulpturen aller Zeiten an die Seite gesetzt zu werden und in seinen Gestalten schon verrät, daß sein großer Meister Gil de Siloe in Burgund unter Claus Sluter gearbeitet hat. Auf dem Heimwege von der Karthause nach Burgos kann man in Muße die Kathedraltürme der altlastilischen Königsstadt betrachten; liegt Sonnenschein darüber, dann bilden sie eine Silhuette gegen den azurblauen Himmel des Südens, die man nie vergißt. So steht die altehrwürdige Kathedrale dar als Wahrzeichen Nordspaniens. Sie ist kein Ort für flüchtige Besucher, denen würde sie nicht ihre volle Pracht und Schönheit offenbaren. Diese Königin unter Spaniens Kathedralen zeigt sich anders im Zwielicht des Morgens, im Weihrauchduft ihres prunkvollen Gottesdienstes, anders im Mittagsglanz der südlichen Sonne, anders, wenn abendliche Dämmerung um das feine Gitterwerk des Hauptschiffes und des reichen Kapellenkranzes einen zitternden Schleier breitet. Das gilt in erhöhtem Maße von der Kapelle des Condestable Don Pedro Hernandez de Velasco. Sie ist als Kapelle der Hauptapsis wirklich ein Stirnjuwel der Kathedrale geworden; es ist ein hoher, machtvoller, feingegliederter Raum, geschmückt mit kostbaren Grabmonumenten und Altären, von denen der Anna=Altar echt rheinisches Grpräge hat mit köstlichen Figuren, die fromm, bieder, deutsch und vertraut uns hier begegnen. Diese Kapelle ist des Meisters letzte Schöpfung. Mitten in dem Aufbau dieses Werkes, im Jahre 1482, starb Johannes von Köln. Sein Sohn Simon, der im Archiv der Kathedrale schon im Jahre 1477 als Dombaumeister genannt wird, führt das Werk weiter. Ihm verdankt die Kathedrale einen großen Teil ihres architektonischen Schmuckes, vor allem den Ausbau der Triforien. Unter ihm und seinem Sohne Franz nimmt die Schule der Colonia bereits eine große Wirkung in die Ferne an. Velladolid, Salamanca, Sevilla und Granada zeigen Bauten ihres Geistes. Mit dem Jahre 1509, in dem Dr. Geronimo de Colonia, einer der Söhne Simons stirbt, verschwindet der Name dieser kölnischen Künstlerfamilie aus der kastilischen und spanischen Baugeschichte. Ihr Ruhm aber dauert fort, solange die Denkmale auf kastilischem Boden ragen, die begnadete deutsche Künstlerphantasie, entzündet an den Ufern des deutschen Stromes, geschaffen hat, im fremden Lande ein ehrenvolles monumenfum Germaniael 130. Todestag des Freiherrn v. Knigge. Am 6. Mai jährte sich zum 130. Male der Todestag des in Bremen verstorbenen Schriftstellers Adolf Frhr. von Knigge, der sich durch sein viel gelesenes Buch„Ueber den Umgang mit Menschen“ berühmt gemacht hat. REKIANEPLAKATE PROSPEKTE KLISCHEES SCHURMANVA RLAGUES GOCHUM O MOALENSIR 12 KOLODZINSKI,SCHUTZ&Co. Ruf 4962 Bochum Bahnhofstr. 6 Möbeltransporte-Reisebüro-Spedision Gewissenhafte Bedienung. Deuischer Herold Bezirkedirektion Westsalen=Nord=West um. Schutenbalin 14 Hernruf 998 Verlangen Sie weitere unverbindliche Aufhldrune Westfälische Volkszeitung Samstag, den 8. Mai 1120 Mutter iebe. Von Rudolf Olbricht. Wenn Mütter sterben, werden Kinder einsam. Weit hinaus in das Leben wirf: der Tod der Treusorgenden seine Schatten, die uns nicht warm werden lassen, daß es noch in den reifen Jahren in der Seele ist ob wir im Frieren steyen. Mutter sind der Reichtum des Lebens, denn sie sind Quell der Freude im ewigen Schenten. Liebe quillt in goldenen Bachen aus ihren Herzen. Weißt du, daß diese Liebe ohne Schranken ist, daß ihr unsaglicher Glaube über Berge schreitet, daß ihr Hoffen lächelnd über dem Tode steyt!— Siegerin Liebe, die Sonne der großen und kleinen Menschen. Denn es gibt nicht Einen, den es nicht im Leid, im Glück hintriebe in den Arm der Allgutigen, auszuweinen an verstehender Brust, bis wir wie einst im Segen und Licht stehen und unsern Juvel ranken um ihre Seele, daß es ein Bluhen ist von Herz zu Herzen. Irgendwo wanderte ich sinnend über einen Frieohof, grug und las, als wenn es ein Handreichen ware den Stummen unterm Raren. Immer wieder zwang es mich zu einem Stein zuruck, so gruben sich die schlichten Worte unvergeßlich in meine Seele: Hier ruyt in Gott— Name, Geburtstag, Todesdatum—— „Doch daß der Tod mir meine Jugend stahl Und ich arm stand in meiner Kindheit Sonne Das schweigt der Stein!— Ich muß es tragen wie mit schweren Ketten Ein ganzes Leben!— Wohl allen, die der Mutter ewig=liebe Hand Durch Licht und Schatten hütend führte, Und Lachen lehrte in der Tage Jammer.—“ Grau und efeuumsponnen blickte der Stein, rissig, wie in Kummerfalten, als wenn auf ihm die Last liege, die dem Leben Haß wurde. hütete schwer das Vermachtnis einer Mutter.— Zwei freundliche Burschen jagen über Bürgersteig und Straße mit ihrem Schnellaufer. Man sieht es den zufriedenen Gesichtern an, daß sie von sorgender, lieber Mutterhand wissen. Gluhend brennen die Backen. Das Spiel ist in seiner Freiheit und seinem Jagen so unendlich schon. Tut— tut, ein Auto; es halt vor großem Hause. Wie Spitzbubchen stehen die Zwei. Ob der Chauffeur wohl auch aussteigt?— Tb er fortgeyt?— Vom Wunsch glanzen die Augen! Wirtlich, er geyt, tritt ins Haus. Und wie der Blitz sind sie heran, untersuchen und gucken. Alles blintt und glanzt prachtig! Die Hupe— einmal drucken muß die Neugierde. Und wenn der Chauffeur kommt! Der Schnellaufer ist doch flinker! Doch er kommt nicht. — Was ist das?— Am Auspuff tropft es in öliger Masse auf die Erde. Mit den Fingern hinein, an die Nase damit. Beide riechen, schauen sich mit großen Augen an. Und wie auf Verabredung streichen die Hosenmätze es an ihre Spielzeugrädchen. Nun wollen sie fort und probieren. Ihre Phantasie geht kuhne Wege. Da treten zwei Frauen herzu— die Mütter! Drohen und lachen! Und aus den Augen leuchtet des Glückes Schimmer. Wie aus einem Munde die Kleinen: geht's aber fein wir fahren auch Auto!“— Mein Auge bannt ein anderes Bild— lieb und freundlich, mütterlich. Sind das die Großstadtsungen, deren Frechheit, Grobheit und Rudigteit fast sprichwörtlich ist! Zehn Jahre scheint mir der Knabe, an dessen Gewand man leicht ertennt, daß seine Wiege nicht unterm Purpurhimmel stand. Doch, sauber Kleid und Hände und Antlitz, soweit das immerhin möglich. In seinem Arm, sorglich geborgen in geöffneter Jacke, tragt er ein weißes Kaninchen. Wie eine sunge Mutter ihr liebstes Kind, denke ich. Strahlende Augen sind Sonne über dem Tierchen, das so wohlig äugt und schnupvert. Jetzt wende ich mich ihm zu, frage, und Glück läßt mir erzählen vom Wie und Woher und Warum. Daß er keine Geschwister und auch sonst nichts habe zu Hause was er liebhaben könne. Und seine Mutter freue sich doch so, daß er nun wisse, wohin sein Sorgen gehe. Denn sicher — nur er allein würde den Liebling betreuen. Welchen Reichtum senkte eine Mutter in dieses armen Knaben Herz! Aus der Liebe zu dem 3 sowie sämtliche sonstigen FamilienDrucksachen in reicher Auswahl, preiswert. Märkische Vereinsdruckerei Schürmann 8 Klagges Tier wird ihm die große, einende Menschenliebe wachsen, sein Kinderland durchsonnen und ihn emporheben aus der Eintagsnot der Alltagswelt. Im blauen Himmelsmeer schwimmt in Weißglut die Sommersonne. Schweiß heitzt ihr Gevot! Und die armen Menschen flüchten vor ihrer Gewalt, suchen Erholung durch kuhlenden Trank im schattigen Schankgarten. Ein Betteljunge tritt ient burch das Tor. jetzt durch das Tor. Schmal und scharf die Backen, leidend und unbarmherzig wühlt sich eine Falte um den kindlich-reifen Mund. Die Augen sind wie Worte aus fürchtendem Dunkel, gebandigt durch die Not, doch voll verhaltener Wildheit. Jedes Bettelwort ist geschleuderter Speer, ein Stein, der Blut verlangt. Hande strecken sich und nehmen, gleiten ohne Dank in die Tasche. Woher kamst du, Kleiner? Wer sandte dich? Vater, Mutter, oder Geschwister die Kapital aus deiner Jugend schlagen? Gingst du schon aus eigenem Antrieb diesen Weg der Erbärmlichteit und der erbarmenden Not?— Wer lehrte dich die Kunst, die rechte Gebelaune zu erfassen? Wer dich das Wissen, daß Nichtstun auch Früchte zu tragen vermag? Einer steht an dem Tisch; Abkehr, Abwehr malt sich streng in überkorrekten Mienen. Fest und sicher schließen sich Taschen, Hände sichern sie vor gefürchteter schwarzer Kunst des Bettlers. Doch ein anderer ist Seele und Mensch, er gibt mit freundlicher Geste. Und als das„Danke“ ausbleibt, lehrt er es lächelnd durch sein Wort. „Danke!“ ruft er dem Jungen zu. Der errötet, denn er verstand den tieferen Sinn. Und schuchtern, beklommen, schuldbewußt, stößt er es von Ganen hai asienftem Ponf: Danl Dreifaltigkeitskirche. 7 hl. M. 8 hl. M. mit Pred. und gem. hl. Komm. der Jünglinge. 10 Hochamt mit Pred. 2,30 feierl. Aufnahme in die Jünglings=Sodalität mit Pred. Herz=Jesu=Kirche Bochum=Hamme. 6.30 hl. M. 7,30 hl. Komm. 8 hl. M. mit Pred., gem. bl. Komm. der Jünglinge. 10 Hochamt mit Pred. 11,15 hl. M. mit Pred. 2,80 Andacht. Liboriuskirche. Ab 6,30 Gelegenheit zur hl. Beichte. 7 Uhr 1. hl. M. 8 Austeilung der hl. Komm. 8,30 2. hl. M. In dieser Messe gemeinsame hl. Komm. sämtlicher Firmlinge. 10 Hochamt. 2,30 Andacht. Anschließend Firmunterricht. 8 Uhr Taufen Johanneskirche Wiemelhausen. 6.30 hl. M. mit gem. hl. Komm. der Jünglings=Sodalität. 7,80 Fruh10 Hocham Vereinskalender. Kath. Gesellenverein Bochum. Sonntag abend 850 Uhr Vereinsversammlung mit Vortrag. Der Vorstand tern. belkommen, schatobewayt, sioha. den Lippen bei gesenktem Kopf:„Danke!“ Dann ist er fort— dort geht er auf der Straße, sinnend und sachtsam. Wird er bewahren. was diese Minuten ihn lehrten! Wird er erkennen, daß Danken schöner ist und reicher macht denn das Nehmen?!— Und seine Mutter? Lehrte sie es nie— das Danke=Sagen? Wer weiß, durch welche Abgründe diese junge Seele schon irren mußte einer Mutter Segen zu suchen, der weitab in fernste Kindheit sich verlor! Ach, daß Mütter nie sterben müßten, sondern ewig über ihren Kindern wachen dürften!... Gottesdienst=Ordnung. Propsteikirche. 6 hl. M., Komm. des Frauen= und Müttervereins. 6,45 hl. M. und Pred., gem. bl. Kom. der Jünglingssodalität. 8 hl. M. und Pred. 9 hl. M. für Gymnasium und Oberrealschule. 10 Hochamt. 11 hl. M. und Pred. Nachm. 5 feierl. Aufnahme in die Marianische Jünglings=Sodalität. Die Nachmittagsandacht 2.80 fällt aus. Die Kinder mögen zu dieser And. um 5 kommen. Abends 8 Maiandacht. Marienkirche. 6 hl. M. 7,15 hl. M. mit Pred. und gem. hl. Komm. der Jünglinge und der Oberklassen der Marienschule. 8,80 hl. M. mit Pred. 9,30 Sakramentsprozession, danach Hochamt mit sakr. Segen. 11 hl. M. mit Pred. Nachm. 2.80 Maiandacht mit Prozession durch die Kirche und feierl. Aufnahme der Zünglinge in die Sodalität. Josephskirche. 6,80 stille hl. M. 7,80 hl. M. mit Predigt. Gem. hl. Komm. des Männer=Apostolates und der Sodalität. 8,45 hl. M. mit Pred. 10 Hochamt mit Pred. 11,15 letzte hl. M. mit Pred. 2,30 Bittandacht mit sakr. Segen. 2 Andacht mit Pred. für die Sodalität in der Waisenhaus=Kapelle. 4 Andacht mit Pred. für den Mütterverein. 8 Maiandacht mit Segen. Klosterkirche. 5, 6, 7 stille hl. M. 8 Singm. mit Pred. 9,15 Singm. mit Pred. für Lyzeum und Mittelschule. 10,30 polnische Singm. mit poln. Pred. Nachmittags 4,55 Rosenkranz. 6,15 Pred. und And. zum Troste der armen Seelen und Maiandacht. Für den Verein der hl. Familie: 7 Rosenkranz und Vereinsgebete. 7,25 Pred. und Andacht. Antoniuskirche. 6,80 hl. M. 8 hl. M. mit Pred. 9,30 Hochamt mit Pred. Vork Kirche. 11 hl. M. mit Pred. andacht. Meinolphus=Manritiuskirche M. 7,80 hl. M. mit Pred. 9 Schülergottesdienst mit Pred. 10 Hochamt mit Pred. 11,80 letzte hl. M. mit Pred. 2,30 Maiandacht. messe mit Pred. 8,45 hl. M. mit Pred. mit Pred. 2,80 Maiandacht mit Segen. 3 Uhr Taufen. Hl. Kreuzkirche. 6,15 Austeilung der hl. Komm., darauf Gelegenheit zur hl. Beichte bis 6,45. Austeilung der hl. Komm. an Männer, Frauen und Jünglinge. 7 Frühm. mit Pred., gem. hl. Komm. Kinder, der Jungfrauen und erwachsenen Firmlinge. 9,30 Hochamt mit Pred. 4 Firmung. Liebfrauenkirche Bochum=Altenbochum. 6 Beichte. 6,30 Komm. 7 Frühm. mit Pred. und Österkomm. 8 hl. M. mit Pred. und Österkomm. 9 M. mit Kinderpredigt. 10 Hochamt mit Pred. 2,30 Christenlehre und Andacht, vorher Maiandacht. 8,30 poln. Rosenkranzandacht mit sakr. Segen. 5 Versammlung des Josephsvereins. An den nächsten 3 Tagen vor Christi Himmelfahrt findet vor der 2. hl. M. die Bittprozession statt. Franziskuskirche Bochum=Riemke. 6.15 hl. M. 7,15 hl. M. mit Pred., gem. hl. Komm. der neuen Schule und der Jünglings=Sodalität. 8,30 hl. M. mit Pred. 9.80 Hochamt mit Pred. 11 hl. M. mit Pred. 2.30 Maiandacht. 8 Uhr Taufen. 7,30 ist der religwoswissenschaftliche Vortrag über das Thema:„Die geheime Offenbarung, das Trostbuch der Christenheit“. Franziskuskirche Bochum=Weitmar. 6,30 hl. M. mit Gesang. 8 hl. M. mit Pred. 9 Kinderm. mit Gesang. 10 Hochamt mit Pred. 11,15 letzte hl. M. mit Pred. Gem. bl. Komm. der Josephsschule und der jüngeren Abteilung der Jünglings=Sodalität. 2,30 Dankandacht zum hl. Geiste u. Maiand. mit Betrachtung. 8 Uhr Taufen. 4 Andacht und Pred. für die Polen. 5.30 Andacht mit Pred. für den Frauen= und Mütterverein, gehalten vom hochwürdigsten Herrn Pater Friedrich. Bochum=Weitmar=Nord. 7,15 Frühm. mit Pred. 9,30 Hochamt mit Pred. 2.30 Maiandacht zu Ehren der Mutter Gottes mit Segen. 8 Uhr hl. Taufe. Herz=Jesu=Kirche Bochum=Hordel. 6,30 Uhr 1. hl. M. 8 Frühm. mit Pred. 10 Hochamt mit Predigt. 2,80 Maiandacht. sion um die mittags 2.80 Mai6 hl. M. 6,45 hl. Bochum=Hiltrop. Sonntag, den 9. Ma., Bittsonntag und Bittwoche mit Bittprozession. 5. Aloysius=Sonntag der Erstkomm. 8. Aloysius=Sonntag der Firmlinge. Mutter=Gottes=Maien=Komm. der Jünglinge. 7,15 Austeilung der hl. Komm. 7,80 Frühm. 10 Hochamt. 2,30 Maiandacht, danach Vortrag für alle Jünglinge in der Kirche. Laer. Ab 6 Beichtgelegenheit. 7,30 Frühm. mit Pred. und gem. Komm. der Sodalen. 10 Hochamt mit Pred. 2.80 Maiandacht. 8 Uhr hl. Taufe Harpen. 7,80 Frühm. 10 Hochamt. Die Andacht fällt aus. Gegen 6 Uhr versammelt sich die Gemeinde in der Kirche zum Empfang des hochwürdigsten Herrn Bischofs. Gerthe. 6,80 hl. M. mit Pred. und gem. hl. Komm. aller Jünglinge. 8 hl. M. mit Pred. und gem. hl. Komm. der Mädchenklassen der Heuwegschule. 9,30 Hochamt mit Pred. 9 Uhr Taufen. 2,80 Christenlehre und Maiandacht. 8,15 Andacht für die polnische Rosenkranzbruderschaft. Werne. 6,45 hl. M. 8,15 hl. M. mit Pred. 10,15 Hochamt mit Pred. 2.30 Andacht. Marienkirche Langendreer. 6.30 hl. M. 8 bl. M. mit Pred. und hl. Komm. der Gesellen, Jünglinge und Neu=Komm.=Mädchen. 10,15 Hochamt mit Predigt. 2,80 Andacht und feierliche Aufnahme in die Sodalität. Marienkirche Stiepel. 7 hl. M. mit gem. hl. Kom. der Jünglinge. 9,80 Hochamt mit Aussetzung, und Segen. 8 Maiandacht und Segen. St. Josephe=Mannerverein St. Meinolphus. Zur Teilnahme an der Wallfahrt nach Stiepel versammeln sich die Mitglieder mit ihren Angehörigen Sonntag morgen um 8.15 Uhr in der Pfarrkirche. Aus diesem Anlasse fallt die Mai=Versammlung aus. Die Zahlung der Beitrage findet Donnerstag(Christi Himmelfahrt), morgens von 11—12.80 Uhr, im Jugendheim statt. Der Vorstand. Der Christliche Metallarbeiterverband veranstaltet n Sonntag, dem 9. Mai, abends 7 Uhr, im Lokale Berendes, Klosterstraße 85. einen Familienabend. Unter anderem wird die Gesangabteilung, Dirigent Herr Lehrer Winkelmann, einige Mannerchöre zum Vortrag bringen. Das Erscheinen aller Mitglieder nebst Angehörigen ist dringend erwünscht. Gleichzeitig machen wir unsere Vertrauensleute nochmals auf die am Sonntag vormittag 11.15 Uhrt stattfindende Zusammenkunft auf unserm Büro aufmerksam. Paderbörner Berein Bochum. Sonntag, den 9. Mai, nachmittags 4,30 Uhr, findet eine außerordentliche Generalversammlung im Vereinslokale Joh. Schiffmann, Metzstraße 24, statt. Da am 18. Mai auf dem Delegiertentag die Abrechnung der Verbandesterbekasse stattfindet, müssen die Verbandsbeiträge in dieser Versammlung unbedingt erledigt werden. Wer dieser Aufforderung keine Folge leistet, wird in der Verbandssterbekasse für gestrichen erklärt. Eliegen drei Verbandssterbefälle vor. Der Vorstand Turn= und Sportabteilung„Antonen“ Bochum Sonntag, 9. Mai, vormittags 11 Uhr, im Antoniussaale, ordentliche Mitglieder=Versammlung. Auch die Eliern unserer Aktiven sind herglichst eingeladen. NRadiport=Berrin„All Heil Grumme“. Der Verein unternimmt Sonntag, 9. Mai, vormittags 8 Uhr. ab Vereinslokal Bohn, Liboriusstraße 29, seine 1. Wanderfahrt. Ziel: Haltern. Rückfahrt gegen 1 Uhr mittags. Artillerie=Verein Bochum. Sonntag, den 9. Mai. nachmittags 6 Uhr, Monatsversammlung. Vereinsheim Balkenhol, Klosterstraße 83. Kartenausgabe für Mitglieder zum Stiftungsfest. Verein ehem. 131er Bochum. Sonntag, den 9. Mai, nachmittags 5 Uhr, Versammlung im Vereinslokal Hahnefelo(soch), Hermannshöbe. Anmelden der Kinder zwecks Ausflugs. Neuanmeldungen der Kameraden werden entgegengenommen. Um zahl= reiches Erscheinen bittet Der Vorstand. Berein ehem. 67er Bochum und Umgegend. Am Sonntag, dem 9. ds. Mis., findet abends 8 Uhr die Monatsversammlung in unserem Vereinslokale Hasselkuß statt. Alle 67er Kameraden von Bochum und Umgegend, die noch nicht in unseren Reihen steben, werden gebeten, sich unserem Verein anzuschließen. Um pünktliches Erscheinen bittet Der Vorstand ke Haustrau verwendel zur Farberel — Im Haushalt nur die seit über 50 Jahren bewAhten Brauns' Harb 2r Zu haben in allen Drogenhandlungen und Apothehen können unsere neuesten Hôrepparate am Dienstag. den 11 Mel von 9—4 Uhr Im Hote! Bodumer Hol in Dochum unverbindlich prdfen. Deutsche Olophone Comp G. m R., Frankiart a / Ulmenstrabe 4 77 Gegründe 1910 20 SLEIDNER A2a0 Verlobungs-Anzeigen Vermählungs=Anzeigen Hochzeits=Lieder und Zeitungen unsere berühmte Konsum-Clgarette, hat sich Tag für Tag neue Freunde erworben./ Die Nachfrage hat elnen Umfang angenommen, der unsere an sich gar nicht bescheldenen Erwartungen noch übertroffen hat. Dle Erklärung Istnicht allzu schwer.Das gestelgerte Verlangen nach unserer„Sleipner“ Ist auf die in letzter Zeit vorgenommenen erheblichen Verbesserungen Ihrer Qualität zurückzuführen. Wir glauben, sagen zu können, daß es in der 5 Pfg.-Preislage keine Clgarette gibt, die bekömmlicher Ist als unsere„Sleipner“. 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Bochum, Kaunitz, Batenhorst, Oelde, Altenbochum, Weitmar, den 5. Mai 1926. Die Beerdigung findel Monteg, den 10. Mai 19 6 nachmittags 4 Uhr. vom Sterbehause. Ha tinger Strabe 64 aus stett. Des feler icie Levstenamt lat morgens um? Uhr in der St. Meinolphuskirche. Allen, denen aus Verseben keine Nachricht zugegangen diene diese Nachruf Infolge eines Unfalles starb am 5. Mai ds. Js. unser Fut ermeister der uns über 80 Jahre treu und redlich gedient hat. Wir bedauern den Verlust eines tüchtigen Arbeiters und werden dem Versch edenen stets ein gutes Andenken bewahren. Bochum, den 6. Mai 1926. Schlegel-Scharpenseel-Brauerei Aktien-Gesellschaft Bochum Die Bedigung cres Mitgliedes Herrn ndet Montag, de 10 Mat, vormiltags 9 15 Unom Gierbehau Weitmar=Nord, Louisenra e 9 aus Hati Um eine zahlreiche Gereiligung dit et Des berstand Nach Gottes hl. Willen verschied heute morgen 7 Uhr meine innigs geliebte Gattin, unsere herzensgute Mutter, Großmutter, Schwester, Schwägerin und Tante, die Agnes geb. Cornelius nach langem, schwerem Leiden, vorher versehen mit den Heilsmitte n der rôm.-kath. Kirche, im Alter von 67 Jahren. Um stille Teilnahme bitten Die trauernden Hinterbliebenen. Bochum VII, Oblatenk'oster Alle heiligenberg. Bodelschwingn, Natingen. Rothe Kr. Höxter, Langendreer, Lintfort Kr. Mörs, am 7. Mal 1926 Die Beerdigung findet staft am Uienstag. 11. Met 1926 vorm 8. o Uur vom Sterbehause. Bochum Wiem lhausen. Bruchstr. 34 aus. Des Seelenemt lst um 7% Uhr in der 91 Johanneskirche Allen denen aus Versehen keine Einladung sugehen follte, diene diese als solche Schirme verd. tehat. u üderzog Handtaschen werd guin schnoll repar Herren=Hüte werd. wie neu auf card J. Alda, Bochem, Moutemarn? Weife, ban vel dem Ausgangspreis uno dem jeweilig erreichten Staffelpreis unter Vorlegung einer Gutschriftrechnung durch den Gelderheber in Abzug gebracht wird. Bochum, den 8. Mai 1926. Die Direktion der städtischen Beleuchtungs= und Wasserwerke. neliete. Mädchen nicht un 2 20 Jahren, welches kochen und in= nachen kann, ehrlich u fleißig in und in guten hausern gewom da jum 10. Mai gesucht. Fren Dierhiet Artermann, Geribe vorhiinerne. 3 UON Feddlerobr von 12 M an bis zu den leinsten AusMhrungen----Hindernaden. Beisehörbe. Reiselasme A. Lenger. Sanr. 10 Repareturen an Korbmöbel-Korbwaren. Speisezimmer kompleft. auch Einselelle verk. sehr billig Sihrudde. Bomum Günstige Einkaufs-Gelegenheit Madras-Garn turen 320 S-tenl, aparte Neuheiten. 4.50, S in vielen Farbenstellungen, 105 140 cm breit. 2.20. Etamin-Stores 10 mit brel en Ein-âtzen u. Spitze 2.85, 1 65, Spannstole neue Ausmusterung, RR 130 cm bren 1.60, 1.45 00 Scheiben-Gardinen brise-bise Tüll- u. 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Mis. findet die Verrechnung der seitens unserer Ab lehmer entnommenen Strommengen, beginnend mit der Aprilrechnung, bis auf weiteres anstelle der bisherigen Tarife auf Grund nachstehender Tarife statt: I. Niederspannungs=Stromabnehmer. a) Lichtstrompreise. bis 150 KWSt. monatlich 42 Pfg. über 150„„ 40 „ 800„„ 88„ „ 500„„ 87„ " 1 000„„ 85„ „ 2000„„ 33„ „ 3000„„ 31„ 4000„„ 80„ „ 5000„„ 29„ b) Kraftstrompreise. bis 800 KWSt. monatlich 23 Pfg. über 300„„ 21 „ 500„„ 20„ „ 800„„ 19„ „ 1 200„„ 18„ „ 2000„„ 17„ „ 8000„„ 16„ „ 4000„„ 10„ „ 5000„„ 14„ II. Hochspannungsstrom=Abnehmer. Hochspannungsstrompreise für und Kraftstrom zusammen, wobei von der Gesamtstromentnahme mindestens 15 Prozent nachweislich für Kraftzwecke entnommen werden müssen: bis 1000 KWSt. monatl. 14 über 1000„„ 18,4 „ 2000„„ 18 „ 8000„„ 12.7 „ 4000„„ 12,5 „ 5 000„„ 12,8 „ 6000„„ 12,1 „ 8000„„ 12 Der Abnehmer hat ein Anrecht auf die ständige Bereitstellung derjenigen Energiemenge(Kilowatts), welche der Anzahl an verbrauchten oder begahllen Kilowattstunden pro Jahr, geteilt durch 1000, entspricht(Jahreskilowattstunden/1000). Eine höhere Leistungsabgabe kann die Stadt ablehnen. Für alle Tarife gilt die Bestimmung, daß bei Ueberschreitung einer Staffel mindestens der der vorhergehenden Staffel entsprechende Gesamtbetrag zu zahlen ist. Wird die elektrische Arbeit für Niederspannungs=Kraft= und Hochspannungsstrom mit einer anderen Phasenverschiebung als cos. 0— 0,8 entnammen, dann ist die Stadt berechtigt, den gegen eine Phasenverschiebung von cos. — 0,8 sich ergebenden Differenzbetrag an Blindkilowattstunden bei geringerer Phasenverschiebung(cos. 0 größer als 0.8) mit 6 Prozent des jeweiligen Arbeitskilowattstundenpreises für die einzelne Blindkilowattstunde zu vergüten, bei größerer Phasenverschiebing of. C kleiner als 0,8) mit 12 Prozent Blindkilowattstunde berechnen. Die endgültige Verrechnung für die Niederspannungs=Stromabnehmer, soweit diese die erste Strompreistafel überschreiten, erfolgt einen Monat nach — Sell menr als 50 Jehren unsere Sjezlalll31!— Strümpfe UOS für Damen, Herren und Kinder. Von Jahr zu Jahr wurde die Abtellung Strumpfwaren erweitert, sodass eine gle ch grosse Auswahl der besten Qualitäten kaum von anderer Selte geboten werden dürfte. 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Das stadtische 2icht- und Luftbad an der Wasserstraße in Bochum-Wellmar st vom 10 5 1026 ab wieder geöffnet und war in den Monaten: Mat von 6.30 Uhr morgens bis 8 80 Uhr abende Juni und Juli von 6 Uhr morgens bis 930 Uhr abendAu ust von 630 Uhr morgens bis 8.70 Uhr abends September von 7 Uhr morgens bis 7.30 Uh abend= Oktober von 8 Uhr morgens bis 630 Uhr abendo. Bochum, den 4. Mat 1926 Der Oberbürgermeister. Nach langjäniger Ausbildunz an verchiedenen Universitäten und Klinike ane ic.i mich als Spezialarzt für Hals-, Nasen-, Ohrenleiden iedergela s n. Dr. med. H. Lüdeke Bochum, Kreuzstrabe 10 Telefon 4206 »prec atd. von 91- 12½ u. 3-3 Ur. B raune ammmammnmnunnu (Bronchitis) Ist elne gefürchtete Erkrankung. Selt Jahrzehnten wird gegen dieses Leiden Akker’o Abtel-Sirup gebraucht. denn das Prâparat wirkt mit unbedingter Prompthest schlelmlösend. hustenstillend, befrelend. Die Atmungswege werden gesund AKKER's Abtei-Sirup mmmnmmmummimmmmmm bewährt bei Husten. 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Ne Landsmann Galvain den Italiener Boiord Vandenbosch vorfinde Engel, Steffes, Rausch starten.— internationales Kriten gerahren wird.— Di kassel hat ebenfalls 1 Rennen, das über z neter geht, nehmen ver), Rosellen Parisot(Paris) teil für sich.— Die Fliege lauern Riener und Hürtgen, Mihlhoff ebenfalls eine bervor — Die Amateure de Barmer Radrennbah unter Beweis zu Olympiabahn steht Trümpfe“ mit Salde und Brunier im Mit sind noch zwei Dauer meter vorgesehen, die ebenfalls unter sich be furt=Main sind auf nale Steberrennen 1 h Bauer(Berlin), Köln) und Miquel Ausland interes Herne=Hill=Bah eutschland, als der Köln) dort an de Kölner wird über e 5 Meilen fahren.— essiert am kommender Straßenfernfahrt„M Male zum Austrag fehlt kein großer Nar deutschen Straßenfal von Belgien, Frankre gibt dem Rennen das rennen sind„ Dresden—Leipzig—4 4 sei genannt„Der gebirges". Die Berg ges findet am Sonn winter— Hövel— Es ist mit einem St nen, die sich ein spa den.— Vom 8. bis ner Antomobilwetthe Bergrennen statt, an von Opel. Freiberr Kerwer. Butenuth usw. teilnehmen.— 1 interessieren für Wettkampfe des S. teilnehmenden Verei S. C. 99. Kölner 2 f. L. Neuwied. D D. S. C. Düsseldorf allen Konkurrenzen. Syringen werden sic spielen. Dem und guter Besuch Nationale" in Güte Austrag bringt und Duisburg, Bielefeld, und Hannover teilne kraft nicht verfeblen Leckerbissen wartet hrem 2. Nationale wird kein Gerin Deutschlands Meist treffen, während di und andere hervorra einigen wird. Son Meter=Lauf wird T Können unter Be Lauf dürfte ledig ernsthafter Konkurr Hürdenlaufen sein,1 Troßbach, der hier der beste in dieser wird dieser Kampf mit auf den Plan Staffel wird den St Hubrich, Möbus un men sein, wahrend Sache der Stettiner — Köpke werden im einem Duell aufwan enden wird. Im E sich dem deutschen mermann=Breslan Auch die Damenwe nung erwartet, da Stelldichein geben. abii E TEN Intolle der Geidknappheit la lunurkrleichierund Lobserse Solas Chalzelonguer Diegrößte Ausvar die billigst. Preis Woll& Straud Iorem it Nar maschine versentdar zu verkaufen. Pochum, Dorbererhr 110 N 1. nicht unter 30 000 bei sotortiger Barauszanl., zu beden end ermabligiem Linstub. Jonas Roman Köln Hochhaus Hansaring. Infolge der Geldknappneit lahlupntErleichtornno Keiderschränke sc kommocen Nachtkonsolen Natralzen Woll& Strand rochem lothat ibe *SPIEL* KTURNEN* Sport=Vorschau. Auch am kommenden Sonntag kommt der Radund Motorsport neben dem Fußballsport am ausgiebigsten zu Wort. Die Leichtathleten und Schwimmer warten ebenfalls mit einigen wichtigen Veranstaltungen auf, während es im Hockeysport allmählich ruhig wird. Das Silberschildenspiel in Werlin scheint den Abschluß bilden zu wollen. Der Nadsport sieht wieder zahlreiche Bahn= und Straßenrennen vor.— Auf der Stadionbahn in Köln=Müngersdorf finden Nachmittags im Rahmen der Straßenfernfahrt„Rund um Köln 1926“ große Rennen, die eine glänzende Teilnahnne erfahren, statt. Wie Rund um Köln stehen auch die Bahnrennen im Zeichen Deutschland— Ausland. Das Ausland wird ganz hervorragend vertreten sein. Zum ersten Male wird der berübmteste Tempofahrer Frankreids Armand Blanchonnet(Paris) am Start erscheinen. Neben diesen wird man seinen Landsmann Galvaing, den Schweizer Abegglen, den Italiener Boiorchi, den Belgier Debunne und Vandenbosch vorfinden. Für Deutschland werden Engel, Steffes, Roßbach, Schorn und die Gebrüder Rausch starten.— Das Hauptereignis wird ein internationales Kriterium sein, das in vier Läusen gefahren wird.— Die Bahn in Dusseldorf=Oberkassel hat ebenfalls ihren großen Tag. An dem Rennen, das über zwei Läufe über je 50 Kilometer geht, nehmen Größen wie Möller(Hannover), Rosellen(Köln), Lewanow(Berlin) und Parisot(Paris) teil; die Namen allein sprechen für sich.— Die Fliegerrennen haben mit den Breslauern Riener und Knappe, sowie Schirmann, Hürtgen, Mühlhoff und den Franzosen Cugnot ebenfalls eine hervorragende Besetzung erfahren. — Die Amateure des B. D. R. finden auf der Barmer Radrennbahn Gelegenbeit, ihr Können unter Beweis zu stellen.— Auf der Berliner Olympiabahn steht das Stundenrennen„Fünf Trümpfe" mit Saldow, Wittig, Sawall. Krupkat und Brunier im Mittelpunkt der Rennen. Ferner sind noch zwei Dauerrennen über 10 und 20 Kilometer vorgesehen, die die genannten fünf Fahrer ebenfalls unter sich bestreiten werden.— In Frankfurt=Main sind auf der Stadionbabn internationale Steberrennen vorgesehen, und zwar geben sich Bauer(Berlin), Weiß(Frankfurt), Dederichs (Köln) und Miquel(Paris) ein Stelldichein.— Im Ausland interessieren die Fliegerrennen auf der Herne=Hill=Bahn in London insofern für Deutschland, als der deutsche Meister Oszmella (Köln) dort an den Start geben wird. Der Kölner wird über einer Viertel=Meile und über 5 Meilen fahren.— Bei den Straßenrennen interessiert am kommenden Sonntag in erster Linie die Straßenfernfahrt„Rund um Köln, die zum 14. Male zum Austrag gelangt. In der Meldeliste feblt kein großer Name und der Kampf der besten deutschen Straßenfahrer mit den Meisterfahrern von Belgien, Frankreich, Italien und der Schweiz gibt dem Rennen das Gepräge. Weitere Straßenrennen sind„Rund um Dortmund“ und Dresden—Leipzig—Dresden".— Im Motorsport sei genannt„Der Goldene Kranz des Siebengebirges". Die Bergmeisterschaft des Siebengebirges findet am Sonntag auf der Strecke Königswinter— Hövel— Honnef— Königswinter statt. Es ist mit einem Start von 100 Fahrern zu rechnen, die sich ein spannendes Rennen liefern werden.— Vom 8. bis 13. Mai findet der Wiesbadener Antomobilwettbewerb mit dem Hohe=WurzelBergrennen statt, an dem beste Fahrer wie Hans von Opel. Freiberr von Berckbeim, Dr. Ullrich Kerwer. Butenuth(auf Hanomag), Willy Walb usw. teilnehmen.— In der Leichtathletik interessieren für Westdeutschland die nationalen Wettkampfe des S. C. 1900 Coblenz. Von den teilnehmenden Vereinen seien genannt: Kölner 3. C. 99. Kölner B. C., Trier 05, F. V. Bingen, V. f. L. Neuwied, Duisburg 99, V. f. L. Siegburg, D. S. C. Düsseldorf und Eintracht Frankfurt. In allen Konkurrenzen, als da sind Laufen, Werfen, Springen werden sich fraglos interessante Kämpfe abspielen. Dem Veranstalter sind gutes Wetter und guter Besuch zu wünschen.— Auch das Nationale" in Gütersloh, das der D. S. C. zum Austrag bringt und an dem u. a. die Städte Essen, Duisburg, Bielefeld, Osnabrück, Düren, Münster und Hannover teilnehmen, sollte seine Anziebungskraft nicht verfeblen.— Mit einem besonderen Leckerbissen wartet die Dresdensia Dresden mit ihrem 2. Nationalen auf. Im 100 Meter=Lauf wird kein Geringerer als Corts=Stuttgart, Deutschlands Meister, auf gute Konkurrenz treffen, während die 200 Meter Schlöske=Berlin und andere hervorragende Sprinter am Start vereinigen wird. Sowohl im 400= als auch 1500Meter=Lauf wird Dr. Peltzer=Stettin sein großes Können unter Beweis stellen. Im 400 MeterLauf dürfte lediglich Schoemann=Breslau als ernsthafter Konkurrent zu bezeichnen sein. Der Clou des Nationalen dürfte fraglos das 110 MeterHürdenlaufen sein, ist es doch der deutsche Meister Troßbach, der hier Zeugnis abligen wird, daß er der beste in dieser Konkurrenz ist. Interessant wird dieser Kampf dadurch, daß Kopke=Stettin mit auf den Plan tritt. Die 4 mal 100 MeterStaffel wird den Stuttgarter„Kickers“ mit Corts, Hubrich, Möbus und Wondratscheck kaum zu nehmen sein, wahrend die 4 mal 400 Meter=Staffel Sache der Stettiner werden wird. Skorczynski und Kopke werden im Hochsprung als die besten mit einem Duell aufwarten, das äußerst spannend enden wird. Im Speer= und Diskuswerfen stellt sich dem deutschen Meister Häbnchen mit Zimmermann=Breslau ein äußerst tüchtiger Gegner. Auch die Damenwettkämpfe werden mit Spannung erwartet, da sich ebenfalls beste Kräfte ein Stelldichein geben.— An dem Laufen und Gehen „Quer durch Berlin“, das in seiner Art einzig dasteht, nehmen neben hervorragenden deutschen Sportlern wie Pürsten=Leipzig, Reichmann=Siegen usw. im Laufen und Hähnel=Erfurt, SievertNeukölln im Gehen erstklassige Leute aus Holland, Dänemark, Lettland, Tschechoslowakei, Oesterreich und der Schweiz teil. Das 3000 Meter=Mannschaftslaufen ist gleichfalls infolge der hervorragenden Teilnahme von großem Interesse.— Anläßlich des Internationalen Sportfestes in Wien auf dem Hakoah=Platz gehen die beiden Krefelder Houben und Schüller an den Start und man darf mit einiger Zuversicht hoffen, daß der Draht am kommenden Sonntag über das Internationale am 8 und 9. Mai von Siegen der beiden Deutschen zu berichten weiß. Wie bemüht man ist, diese Veranstaltung zu einer erstklassigen zu stempeln, wird dadurch bewiesen, daß man ferner den Finnen Natz verpflichtet hat. Schwimmen. In Hagen weilt der S. V. Dortmund 96, GutNaß Elberfeld, Hagen 94 und andere. Dortmund 96 hat größte Aussicht, die Große Staffel unter Dach und Fach zu bringen, wie es auch Zientz unter Umständen gelingen dürfte, im Senior=Brustschwimmen den Sieg an sich zu bringen.— Das Hauptereignis im Schwimmsport sollte aber fraglos der Klubzweikampf Magdeburg 1806— Poseidon/ V. f. B. Leipzig sein, der am Samstag die besten Schwimmer beider Vereine am Start sieht. Der Veranstalter stellt seinem Gegner folgende Leute: Stolze, Kurt Eckstein, Rudi Eckstein, Herbert Heinrich, Kurt Jentzsch, während die Magdeburger Schweitzer, Gubener, Heitmann, Görges, Semlin und Gommert in den Kampf schicken. Rademacher und Frölich, die beiden erfolgreichen Amerikafahrer, werden im Rahmen dieser großen Veranstaltung ebenfalls an den Start gehen und damit dem Veranstalter restlos das Haus füllen.— Im Bodensbort steigt als wichtigstes Ereignis nunmehr das Endspiel um den Silberschild, das in Berlin die Vertreter von Mitteldeutschland und Brandenburg zusammenführt. Es ist nicht von der Hand zu weisen, daß die Berliner in dem Endspiel die größeren Siegesaussichten haben, doch werden die Mitteldeutschen einen äußerst zähen Gegner abgeben. Das von ihnen erzielte 3:2 gegen Süddeutschland hatte auch kaum einer erwartet. Immerhin rechnen wir mit einem Siege der Brandenburger, der aber indessen nicht allzuhoch ausfallen dürfte.— Recht früh beginnt man in der Saale mit dem Wassersport. Der Hallesche Ruderverein„Böllberg“ trägt bereits am Sonntag eine Rennkajak=Regatte aus und zwar über 10 Rennen. Wie wir erfahren, nehmen neben zahlreichen deutschen Vereinen auch Prager teil. In der Reichshauptstadt gibt es Mannschaftskämpfe im Florettfechten.— Im Fußballsport ist Ruhe vor dem Sturm. Mit den Spielen um die Meisterschaften und Vertretungen ist man in den einzelnen Landesverbänden bis auf Süddeutschland. wo es zwischen dem F. V. Saarbrücken und dem F. S. V. Frankfurt das letzte Endspiel gibt, fertig. Die Franksurter, die ohne weiteres in Saarbrücken siegen werden, sichern sich damit in der Tabelle den dritten Platz. Schon ein Unentschieden würde genügen, um mit zehn Pluspunkten vor dem V. f. R. Mannheim mit 9 Punkten in die Spiele um die deutsche Meisterschaft mit einzugreifen.— In Westbeutschland bringt der kommende Sonntag zahlreiche Gesellschafts= und Pokalspiele. Ferner wird es auch einige Treffen geben, mit deren Sieg oder Niederlage der Aufstieg gesichert bezw. der Abstieg besiegelt wird.— In Norddeutschland dürfte das Repräsentativspiel zwischen Norddeutschland und Nordholland im Mittelvunkt der fußballsportlichen Veranstaltungen stehen, wahrend Mitteldeutschland sein Hauptereignis in dem Städtespiel Dresden— Leipzig, das am Samstag in Dresden zum Ausdruck gebracht wird, hat.— Im Auslands=Tennis ist lediglich das Davis=Coup=Vorrundenspiel zwischen Holland und Belgien, das in Nordwisk steigt, zu erwähnen. Der Sport im Um den Aufstieg.— Schwimmklubkampf.— Der Sport im engeren Bezirk. Reichhaltig ist das Programm des morgigen Sonntags gerade nicht, dafür entschädigt jedoch die Qualität desselben. Drei große Ereignisse stehen im Mittelpunkt des Interesses, die sicherlich der betreffenden Sportart neue Anhänger bringen werden. Wenn auch Bogoljubow. der ungekrönte Schachweltmeister nicht mit gleichwertigen Gegnern offene Spiele austrägt, so wird doch die in der letzten Zeit so stark nach vorn gekommene Schachgemeinde daraus lernen und die eigene Spielstärke heben können. Weiterhin dürften Start und Ziel der beiden Fernfahrten des MotorRad=Club 1923 Bochum gebührendes Interesse finden, wenn auch vom eigentlichen Rennen nicht viel zu sehen sein wird. Der Schwimmklubkampf der Damen von Bochum und M.=Gladbach endlich läßt bei der Klasse der Teilnehmerinnen wie üblich eine ausverkaufte Halle erwarten. Im Deuischer Fußballbund wird es mählich rubiger. Offiziell dauert die Spielzeit ja noch bis zum 15. Juni an, aber nach dem Beispiel Englands, wo man ab 1. Mai kein Fußball mehr siebt, widmet man sich auch bei uns mehr den Sommersportarten, besonders der Leichtatbletik, die am vorigen Sonntag in Bochum ihren Einzug hielt. So ist das Fußballprogramm nur sehr dürftig. Im Vordergrund steben die Pflichtaufstiegsspiele zur ersten Klasse der Abstiegskandidaten und der Tabellenzweiten der Kreisliga.„Germania 06 Bochum, die das erste Spiel ziemlich klar gewinnen konnte, trifft morgen in Wanne(Preußenplatz) auf den Tabellenzweiten des Markkreises,„Westfalia 01“ Herne, einen der altesten Fußballvereine des engeren Bezirks. Mit sehr viel Pech kam Herne durch die Meisterschaft und verlor sie eigentlich nur durch die Unfahigkeit des Schiedsrichters im Entscheidungsspiel. Naturgemäß wurde die Mannschaft hierdurch sehr deprimiert, weshalb sie in ihren letzten Spielen nicht die Kampfkraft von einst ins Feld führen konnte. Die Bochumer werden in ziemlich guter Verfassung antreten, da der Sieg in der ersten Etapve über Dortmund 08 das Selbstvertrauen nur gehoben hat. Allerdings sollte man auch das eigene Können unterschätzen, denn der Mannschaft sind die eigenen Schwächen ja nur allzugut bekannt. Der bessere Sturm der Bochumer sollte, wenn alle die Nerven aufbringen, das Spiel entscheiden.— In Dortmund treffen sich auf dem Borussiaplatze die Geschlagenen des Vorsonntags, Dortmund 08 und „Arminia“ Marten. Es wird wohl nur eine Trostrunde sein, denn wir glauben nicht, daß beide Vereine das verlorene Terrain aufholen werden. Somit wird Sieg oder Niederlage nur von geringer Bedeutung sein. Die Ausbeute im Gesellschaftsspiel ist recht spärlich.„Westfalia“ Bochum erwartet einen alten Wengenossen, den T. B. Eickel, der gegen eine komplette Bochumer Mannschaft wenig zu bestellen haben dürfte. In acr ist beim L. F. C. die Sp. Vg. Harpen zu Gast, deren Siegesaussichten evenfalls nicht besonders groß sind. Sonst ist nur noch ein Spiel von Sp. Sp. Stiepel 04 gegen einen Mülheimer Verein bekannt. Pferdesvort. Die Horster Frubjahrorennen am Sonntag weisen ein gutes Meldeergebnis und hervorragende Besetzung auf. Bezirk. engeren Mokorradfernfahri.— Bogoljubow in Bochum. Deutsche Jugendkraft. Das Hollandspiel in Amsterdam. Von jeher hat die Deutsche Jugendtraft mit ihrem Bruderverband in Holland freundschaftliche Beziehungen gepflegt. Anläßlich des ersten Reichsverbandsfestes kämpfte unser erster Reichsmeister, die D. J. K. Katernberg, gegen eine holländische Auswahlmannschuft; im folgenden Jahre fand in Holland das Rückspiel statt. Vor Jahresfrist stand zum erstenmal eine kombinierte Kreiself des „Rhein=Weser=Kreises einer Auswahlmannschaft des Diözesan Haarlemschen Voetbalbonds“ gegenüber. In Amsterdam gelangt nunmehr das Rückspiel beider Mannschaften zum Austrag. Wenn das erste Spiel mit einem„Unentschieden“ endete, so werden gewiß diesmal die Holländer alles daransetzen, den Sieg in ihren Mauern zu bebalten. Zu unserer Mannschaft kann man volles Vertrauen haben. Mag das Spiel nun mit Sieg oder Niederlage enden, die Freundschaft und Kameradschaft über die Landesgrenzen hinaus ist das schönste Ergebnis eines derartigen Kampfes. Neugrundungen im Bochumer Bezirk. Besprechungen des Bezirksvorstandes mit den betreffenden Stammvereinen hatten zur Folge, daß nunmehr auch im südlichen Teil des Bezirks neue D. J. K. Abteilungen entstanden sind, so in Blankenstein, Hattingen und Linden. Ueberall herrscht bereits reges Leben. Die inoffiziellen Gründungsfeiern finden an den nächsten Sonntagen unter Mitwirkung der Bochumer Abteilungen statt. Die D. J. K. Blankenstein begebt schon morgen nachmittag 5 Uhr im neuen Jugendbeim(Holthauser Straße) ihre Gründungsfeier. Ein einzigartiges Programm sorgt für Unterhaltung. So werden Welper,„Markania“ und die„Antonen“ Bochum außer dem Gastgeber für turnerische Darbietungen sorgen. Musik. Gesang und eine kurze Ansprache vervollständigen das Programm. Hoffentlich finden viele Bochumer Jugendkraftler den Weg zu ihren Freunden an der Ruhr. Heute fährt der A. S. C.„Jugendkraft" Weitmar mit seiner ersten Garnitur nach Witten, um gegen den dortigen F. C. 9 einen FreundschaftsRückwettkampf auszutragen. Bekanntlich siegte im vorigen Jahre der A. S. C.„Jugendkraft“ mit einem knappen Punktevorsprung. Ob es heute bei der guten Form der Wittener auch zu einem Siege langen wird, können wir nicht voraussagen, jedenfalls muß um den Sieg erbittert gekämpft werden. Schach. Am morgigen Sonntag findet im Bochumer Hof ein Simultanspiel des russischen Großmeisters Boaoljubow gegen die stärksten Boammer Schachspieler statt. Bekannt ist der Großmeister aus dem Moskauer Großmeister=Turnier, wo er vor Dr. Lasker und dem Weltmeister Capablanca den ersten Preis errang. Das Bochumer Schachleben wird durch das Propagandaspiel eine große Bereicherung erfahren. Motorsporl. Die beiden Zuverlässigkeitsfahrten des Bochumer Motorrad=Clubs 1923 liefern den Beweis, daß auch in Bochum der Motorsport eine bleibende Stätte gefunden hat. Ueber die Fahrten selbst haben wir schon eingehend geschrieben. Der Start ist vormittags um 630 Uhr an der Stadtgrenze (Wittener Straße, Ecke Ottostraße), das Ziel an der Kaiseraue. Die Fahrer der großen Klasse kann man gegen 5,30 Uhr zurückerwarten. Man rechnet mit der Teilnahme von ungefahr 50 Maschinen; da jedoch der Meldeschluß erst am heutigen Abend ist, kann sich die Zahl noch erhöhen. Im Radspori. steht die Sommertagung des Ruhrgaues im V. D. R. in Österfeld auf dem Programm. Anschluß daran will man dann die Gaumeisterschaften im 6er Kunstreigen, 2er Radballspiel und ler und 2er Kunstfahren austragen.(Die Gaumeisterschaft im 6er Kunstreigen ist u. W. bereits am 10. Januar auf dem Saalsportfest des Gaues im Bochumer Schützenhof ausgetragen und vom R. V.„Pfeil“ Bochum gewonnen worden, so daß eine nochmalige Austragung sich doch erübrigen dürfte. D. Red.) Die Veranstaltung ist dem R. V. 1894 Österfeld übertragen worden.— Die Bochumer Straßenfahrer nehmen an der Fahrt Rund um Dortmund“ teil, die nach 11 Uhr auch Bochum berührt. Die Fahrer werden die Herner=, Vierbaus=, Berg=, Jahn=, Arndt= und Wittener Straße passieren. Das Ereignis im 3 7.2 Schwimmspork ist der Klubkampf der Damenabteilung der Beretr „Wasserfreunde“ M.=Gladbach/ Rheydt gegen den S. V. Bochum. Der Kampf beschränkt sich au Staffelwettbewerbe und zwei Eimzelkonkurrenzen im Brust= und Freistilschwimmen, in der die beiden überragenden Schwimmerinnen der beteiligten Mannschaften zu Wort kommen werden. So sollten die Gäste in den Bruststaffeln über 4 mal 2 bezw. 8 mal 2 Bahnen durch die Weltrekordinhaberin Erna Hunens zum Erfolg kommen. Andererseits besitzt Bochum die Ausgleichschance in der Eröffnungslagenstaffel über 4 mal 2 und in der Freistilstaffel 4 mal 2 Bahnen. Wir glauben kaum, daß M.=Gladbach über die bekannten Bochumer Damen triumphieren wird. So wird denn der Kampf mit einem 3:3=Ergebnis enden, da eine Ueberraschung nicht eintreten wird. Die deutsche Meisterin A. Rehborn hat in ihren Wettbewerben nichts zu schlagen.— Umrahmt wird die Veranstaltung von Wettkämpfen der Bochumer Schimmerjugend, Kürspringen der bekannten Springer von Blau=Weiß“, J. Rehborn, Kreß, Künker usw. und von einem Wasserballspiel zwiischen den ersten Mannschaften von„Blau=Weiß“ und dem S. V. Gladbeck. Trotz der durch den Abgang von Block eingetretenen Schwächung siegten jüngst in Essen noch die Bochumer, so daß sie auch morgen den Kampf zu ihren Gunsten beenden sollten. Deuische Turnerschaft. Am Sonntag werden im Stadion die Kreismeisterschaften im Faust= und Schlagballspiel ausgetragen. Es treffen sich folgende Männer, Frauen= und Altersturner=Mannschaften vormittags 930 Uhr: Männer: Tkl. Herne, T. Sg. Laer, T. S. V. Ehrenfeld, Tgde. Bochum. Frauen: T. V. Hamme 83, T. S. V. Ehrenfeld, Tog.„Eintracht“ Bochum und Tgde. Bochum 1884. Altersturner: T. V. Bochum 48, T. V. Gladbeck, T. V. Hamme 83, T. V. Horst=Rubr Nachmittags 2,30 Uhr spielt im Schlagball der Tod. Herne=Vöde gegen T. S. V. Verein Ehrenfeld und„Eintracht“ Witten gegen„Harkort“ Wetter. Im Handball treffen sich erstmalig eine Bochumer Polizeimannschaft mit der 1. Mannschaft der Tog.„Eintracht“ Bochum. Das Spiel beginnt um 4 Uhr auf dem Städtischen Sportplatz an der Castroper Straße und dürfte bei dem beiderseitig guten Spielermaterial eine interessante Begegnung werden. Im Fußball hat die Tog.„Eintrach“ Bochum den Sp. Sp. Langendreer=Wilhelmshöhe zu Gast. Bochumer Radrennen am Himmelfahrtstage Der dritte Renntag in dieser Saison bringt neben dem Start des deutschen Meisters Oszmella die erste internationale Klasse an den Start. Daß man dem deutschen Meister so gute Fahrer von Ruf, wie de Bunne, van den Bosch, Boiochi, Zuchetti, Hansen und gute deutsche Klasse entgegenstellt. garantiert dafür, daß am Himmelfahrtstage sich auf dem Bochumer Zement ein Großkampftag ersten Ranges abspielen wird. Oszmella hält sich augenblicklich in England auf. In deutschen Sportkreisen sieht man dem englischen Start Öszmellas mit größtem Interesse entgegen, zumal sich der deutsche Meister in glänzender Verfassung befindet. Obwohl die englischen Bahnen keinen Vergleich mit unseren modernen Zementbahnen ausbalten, sollte der Kölner, der zweifellos der schnellste deutsche Flieger beider Kategorien ist, in England die Erfolge eines August Lehr und Willi Arend wiederholen. Der Belgier de Bunne, der Matador der Dortmunder Westfalenballe, wurde am Sonntag knapp geschlagen, konnte aber im Vorjahr bereits auf der Bochumer Bahn das Vorgabefahren als Malmann gewinnen. Sein Partner van den Bosch ist ein Tempofahrer ersten Ranges. Die Italiener Boiochi und Zuchetti sind ebenfalls noch vom Vorfahr her bekannt. Zuchetti gewann bei seinem ersten Start in Bocntm das Hauptfahren, aber ihre wahre Leistungsfähigkeit konnten die beiden damals nicht zeigen, da die übrigen Rennen dem Regen zum Opfer fielen. Boiochi war im Vorjahr der Weltmeisterschaftskandidat seines Landes und zeigte auch am Sonntag in Köln seine überragende Klasse. Auf die einzelnen Wettbewerbe des vorzüglich besetzten Renntages werden wir noch zurückkommen. am 15. April 1926: Bei der Firma W.& A. Schweers zu Bochum: Ludwig Eickmann ist aus der Gesellschaft ausgetreten, diese damit aufgelöst. Der bisherige Gesellschafter Anton Schweers führt das Handelsgeschäft als alleiniger Inhaber unter der alten Firma weiter. H. R. A. 2144. am 16. April 1926: Bei der Firma Droste& Tewes zu Bochum: Die Prokura des Otto Ottweiler ist erloschen. H. R. A. 1515. am 17. April 1926: Die Firma Erwin Goldschmidt zu Bochum und als deren Inhaber der Kaufmann Erwin Goldschmidt in Bochum. H. R. A. 2160. am 19. April 1926: Die Firma Liefschütz Nachfolger Ernst Sannemann zu Bochum und als deren Inhaber der Kaufmann Ernst Sannemann in Bochum. H. R. A. 2161. am 20. April 1926: Bei der Firma Karl Stockmeier in Bochum. Die Firma ist erloschen. H. R. A. 1697. am 21. April 1926: Die Firma Westfalia Elektromotoren= reparatur Arthur Hinz zu Bochum und als deren Inhaber der Elektrotechniker Arthur Hinz zu Bochum. H. R. A. 2162. am 22. April 1926: a) Bei der Firma Aktiengesellschaft Katholisches Vereinshaus zu Bochum: Die Vertretungsbefugnisse des Theodor Michels und Max Schürmann sind beendet. Prokurist Julius Wiemann und Kaufmann Moritz Steffen, beide in Bochum, sind zu Vorstandsmitgliedern bestellt worden. H. R. B. 28. b) Die Firma Jarchow& Comp., früher in Dahlhausen=Nuhr, jetzt in Bochum und als deren Gesellschafter Kaufmann Fritz Jarchow und Ehefrau Helene Jarchow geb. Reckling, beide in Dahlhausen=Ruhr. Offene Handelsgesellschaft seit dem 2. Januar 1921 H. R. A. 2163. am 23. April 1926: a) Bei der Firma A. Rosenthal in Bochum: Das Handelsgeschäft ist im Erbgang übergegangen auf Johinna Rosenthal und den minderjährigen Siegfried Rosenthal, beide in Bochum. Siegfried Rosenthal wird bis zu seiner Volljährigkeit— 12. Mai 1928— vertreten durch seine Mutter, Frau Ww. Sally Rosenthal, Franziska geb. Lautmann in Bochum. H. R. A. 1786. 5) Bei der Firma Otto Fangmeier in Bochum: Die Prokura des Ewald Bendmann ist erloschen. H. R. A. 477. am 16. April 1926: Die Firma Jementfonds=Verwal= tungsgesellschaft mit beschränkter Haftung. Sitz ist Bochum. Gegenstand des Unternehmens ist die Verwaltung und Verwertung des gemäß§ 13 des Gesellschaftsvertrages des Westdeutschen Zementverbandes in Bochum entstandenen oder entstehenden Sondervermögens. Das Stammkapital beträgt 14 050 Rm. Geschäftsführer ist der Direktor Dr. Josef Kampers in Bochum. Der Gesellschaftsvertrag ist am 29. Dezember 1925 festgestellt. Die Dauer des Vertrages Deutschen ist gleich der Dauer des Gesellschaftsvertrages des Westdeutschen Zementverbandes. Eine bei dieser Gesellschaft rechtswirksam werdende Kündigung gilt auch als Kündigung dieses Vertrages. Der§ 15 des Gesellschaftsvertrages des Westdeutschen Zementverbandes findet entsprechende Anwendung. Die gesetzlich vorgeschriebenen Bekanntmachungen der Gesellschaft erfolgen ausschließlich im Deutschen Reichsanzeiger. H. R. B. 593. am 24. April 1926: a) Bei der Firma Maurer& Co., G. m. b. H., Bochum: Die Gesellschaft ist aufgelöst, die Firma erloschen. H. R. B. 503. b) Bei der Firma Holz= und Metallwerke Wilhelm Bock, G. m. b. H., Eickel: schäftsführ Durch Beschluß der Gesellschafterver= Nehlingi sammlung vom 4. Februar 1926 ist die Gesellschaft aufgelöst. Kaufmann Wilhelm Bock in Eickel ist Liquidator. H. R. B 531. c) Bei der Firma Küchenhaus Delfried Berdaß, G. m. b. H., Bochum Durch Beschluß der Gesellschafterversammlung vom 15. Oktober 1925 ist die Gesellschaft aufgelöst. Der bisherige Geschaftsführer Max Berdaß ist Liquidator. H. R. B. 546. d) Bei der Firma Vereinigte Fabriken für medizinischen Bedarf F. A. Esch baum, Aktiengesellschaft, Zweignieder lassung Bochum in Bochum: Die Firma ist geändert in: F. A. Eschbaum, Aktiengesellschaft, Zweigniederlassung Bochum. H. R. B. 483. e) Bei der Firma Wilhelm Seippel, Grubensicherheitslampen und Maschinenfabrik G. m. b. H., Bochum: Das Stammkapital ist auf 250 000 Reichemark umgestellt durch Gesellschafterbeschluy vom 12. März 1926. H. R. f) Bei der Firma Weingroßhandlung und Likörfabrik Asa G. m. b. H., Bo chum: Durch Beschluß der Gesellschafterversammlung vom 16. April 1926 ist die Gesellschaft aufgelöst. Liquidator ist der Kaufmann Ernst Nöcker in BoEum. H. R. B. wird fortgeführt. am 27. April 1926: a) Bei derselben Firma: Die Vertretungsbefugnis des Johannes Stokkamp ist beendet. H. R. B. 844. b) Bei der Firma H. L. Knapostein Bochum: Die Gesellschaft ist aufgelöst. Das Handelsgeschäft ist übergegangen auf den Tiefbauunternehmer Ernst Niebur in Bochum, der es als Einzelkaufmann unter der bisherigen Firma weiterführt. H. R. A. 268. c) Bei der Firma Bekleidungshaus „Zum Peter Rosegger“ Franz Röcker in Bochum: Die Firma ist erloschen. H. R. A. 2124. am 28. Anril 1926: a) Bei der Firma Hugo Oppenhorst, G. m. b. H., Bochum: Die Liquidation ist beendet. Die Firma ist erlosche H. R. W. 220. b) Bei der Firma Brot= und Teigwarensabrik Eickel, G. m. b. H. in Eickel: Die Vertretungsbefugnis des Kleinilbeck ist beendet. Kaufmann Friedrich Brinkmann in Wanne=Eickel ist zum Geschäftsführer bestellt worden. H. M. B. 402. c) Die Firma Ernst Platt, Boch#m, Lack= u. Lackfarbenfabrik, Gesellschaft m. beschränkter Haftung. Sitz ist Bochum. Gegenstand des Unternehmens ist die Herstellung u. der Vertrieb von Lack= u. Lackfarben und verwandten Erzeugnissen, insbesondere der Fortbetrieb des zu Bochum unter der Firma Ernst Platt, Bochum, Lack= und Lackfarbenfabrik bestehenden früher von dem verstorbenen Fabrikanten Ernst Platt in Bochum und nach seinem Tode von seiner Witwe, betriebenen Fabritgeschaftes. Zur Erreichung des Zweckes ist die Gesellschaft befugt, gleichartige oder ahnliche Unternehmungen zu erwerben, sich an solchen zu beteiligen und ihre Vertretung zu übernehmen. Das Stammkapital beträgt 10000 Reichsmark. Geschäftsführer sind: Dr. phil. Max Vogel in Langenschwalbach und Dr. phil. Helmut Geller in Bochum. Der Gesellschaftsvertrag ist am 15. März 1926 festgestellt. Nicht eingetragen aber veroffentlicht wird: Frau Platt bringt das bisher unter der Firma Ernst Platt in Bochum betriebene Fabrikgeschäft nebst Zubehor mit Aktiven und Passiven nach dem Stande vom 1. März 1926 dergestalt in die Gesellschaft ein, daß das Geschäft von diesem Zeitpunkt an als auf Rechnung der Gesellschaft geführt angesehen wird. Diese Sacheinlage hat einen Wert von 5000 Reichsmark. Die Bekanntmachungen der Gesellschaft erfolgen nur durch den Deutschen Reichsanzeiger. H. R. B. 50 am 29. April 1926: a) Bei der Firma Wilhelm Jung, Fahrräder, Motorrüder, Schreibmaschinen in Bochum: Die Firma ist erloschen. H. R. A. 2003. b) Die Firma„Ehape“ Einheitspreis Handelsgesellschaft mit beschränkter Haftung in Köln, mit Zweigniederlas sung in Bochum unter der Firma Ehane Einheitspreis=Handelsgesellschaft mit beschränkter Haftung, Filiale Bochum: Gegenstand des Unternehmens ist die Herstellung von Bedarfsartikeln aller Art, der Handel mit solchen und deren Vertrieb zu Einheitspreisen bis zu drei Reichsmark je Stück. Das Stammkapital beträgt 100 000 Reichsmark. Geftsführer sind: Kaufmann Mar ehling in Elberfeld, Kaufmann Christian Rensing in Köln und Kaufmann Franz Levy in Köln. Dem Hans Cavon Solas u. Mairatz in u. außer dem Hause ul und biurg. Wiegand, Bochum Do sienerstr. 17 prr. und Kanatstr. 48 prr. Karte en g. Flugel Geschäfts-Cröffnung! chum. H. R. B. 304. g) Bei der Firma Erz= und KohleFlotation G. m. b. H., Bochum: Durch Beschluß der Gesellschafterversammlung vom 17. April 1926 ist das Stammkapital umgestellt auf 100 000 Reichsmark. H. R. B. 842. hen Leudesdorff in Köln ist Prokura erteilt derart, daß er gemeinsam mit einem Geschäftsführer oder einem Prokuristen vertretungsberechtigt ist. Der Gesellschaftsvertrag ist vom 19. Oktober 1925 und geändert am 14. April 1926. Sind mehrere Geschäftsführer bestellt, so erfolgt die Vertretung durch zwei Geschäftsführer oder durch einen Geschäftsführer gemeinsam mit einem kuristen. Der Geschäftsführer Franz Levy ist jedoch für sich allein vertretrngsbe rechtigt. Die Bekanntmachungen der Gesellschaft erfolgen durch den Deutschen Reichsanzeiger. H. R. B. 505. c) Bei der Firma A. Reichenberg Bochum: Das Handelsgeschäft ist übergegangen auf Frau Ww. Kaufmann Adolf Reichenberg, Paula geb. Lederer Kaufm. Georg Wohl u. Ehefr. Kaufm. Georg Wohl, Rosa geb. Reichenberz sämtlich in Vochum. Offene Handelsgesellschaft seit dem 1. Januar 1926. Die Prokuren der Frau Adolf Reichenberg und der Rosa Reichenberg— jetzt Ehefrau Georg Wohl— sind erloschen. H. R. A. 568. am 1. Mai 1926 a) Die Firma Photo=Versand Frau Otto Patz in Bochum und als deren Inhaber die Ehefrau Photograph Otto Patz, Agnes geb. Krabel in Bochum. H. R. A. 2164. b) Bei der Firma Georg Herrlein, Tiefbaugeschäft in Bochum: Die Firma ist erloschen. H. R. A. 1447. Beschluß. In der Konturssache der Ehefrau des verstorbenen Kaufmanns Heinrich Velten, Leny geb. Fußmann in Bochum, wird eine Gläubigerbe sammlung zwecks Steilungnahme zu einem ev. Häuservertau berufen auf den 19. Mai 1926, mittags Uh. Jor das hiesige Amtsgericht Zimmer Nr. 51. Bochum, den 4 Mai 1926. Das Amtsgericht. Zahnpraxis Julius Jatobi Aleestr. 36 Bochum Teleton 477 Spezialität lesteitzender, plattenloser Zalinersatz sowie Plomben aus la. Maia t allen Preislagen. Wolassen Sie sich verschönern? im Herren-Friseur- Geschäft Joh. Plekhardt, Bochum, Maarbrücker- u. 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