Erschetut werktäglich vormittags.— Bezugspreis für zwei Wochen 1 Mard. Geschaftsstelle und Schriftleitung Bochum Mühlenstr. 12. Chefredar eur: Jos. M. Hasler. Berantwortlich: für olitik, Soztales Handel und Feuilicion: Jos. M. Haelerz für Kunst und Wissen unt den allgemeinen Teil Dr. G Brinkschultez für Lokales und Spvr dermann Lohre; für den Anzeigen eil J. Alum, sämtlich in Bochum Sprechsinnden der Schriftleitung vormittags von 41—12 Uhr Berliner Geriretung: Shefradaktem J. D. Krantz, Berlin=Schöneberg Westfälische preise: Für 1 mm Höh. und 27 mm Breite tm teu 10 Goldpig., Finanzanzeigen 12 Goldpig.— für 1 mm höhe und 75 mm Breite(Retlameteil) 50 Goldpf. Zu berechnen nach dem amtlichen Berliner Dollar=Brieskurs des Vortaues.— Jede Nachlaßbewilligung wird hinfallig dei zwangsweiser Beitreidung durch Klage oder in Konkursfällen. Fur Aufnahmen an bestimmten Tagen und Plätzen wird keine Gewähr gegeben. Schluß der Anzeigenannahme nachmittags 4 Uhr Druck und Verlag: Schurmann A Klagges, Bochum, Mühlenstraße 12. Postscheckkonto: Dortmund Nr. 6146 Fernspr.=Anschl. Nr. 4745, 4746, 4747. Volks=Zeitung Bochumer Volkszeitung Nummer 102 Fories in fde! Zentralorgan für den rheinisch-westfälischen Industriebezirt Bochum, Montag, den 3. Mai 1926(Krenz.=Auff.) Wattenscheider Volkszeitung 55. Jahrgang Belagerungszustand über England. Der Generalstreik für Dienstag früh angekündigt. Locarno und der Berliner Vertrag. Einigungsverhandlungen aber noch im Gange. London. 2. Mai. Nachdem das englische Kabinett am Freitag um 11 Uhr abends nochmals zusammengetreten war, wurde offiziell bekanntgegeben, daß die Vergleichsverhandlungen zwischen den beiden Parteien im Kohlenbetriebe gescheitert sind und die Aussperrungsmaßnahmen der Gerbenbesitzer um Mitternacht in Kraft treten. In dem Kabinettsrat wurde beschlossen, die erforderlichen Noterlasse auszufertigen, welche in Kraft treten sollen, falls ein Generalstreik proklamiert wird. Der Konig unterzeichnete in dem abgehaltenen Geheimen Rat die notwendigen Dokumente. Diese Erlasse gründen sich auf das Reichsverteidigungsgesetz vom 25. Oktober 1920, welches der Regierung Diktaturgewalt gibt, das einem kleinen Belagerungszustand gleichkommt. Kohle und Gas wird sofort kontingentiert werden. Die Kriegsflotte ist in den Hafen konzentriert. Alle Urlaube sind aufgehoben und die Reserve einberufen worden. Die Mittelmeerflotte hat den Befehl bekommen, sofort nach Hause zu kommen. Die Matrosen werden zum Teil zum Dienst auf dem Lande benutzt werden und eventl. sollen die Kriegsschiffe gebraucht werden, um Lebensmittel über den Kanal zu bringen. Das Unerwartete ist geschehen: Der Gewerk= 1schaftskongreß hat den Generalstreil angekündigt, der beginnen soll, wenn bis Mitternacht vam Montag zum Dienstag der Streik in der Kohlenindustrie nicht beigelegt ist. Der Vorsitzende kündigt an, daß alle wichtigen Dienste einschließlich aller Transportdienste zu diesen Zeitpunkt eingestellt werden müssen. Aber er fügte hinzu, die Gewerkschaften hatten beschlossen, freiwillige Dienste aufrecht zu erhalten, um das Volk mit Lebensmitteln " versorgen, denn wir haben keinen Streik mit m Volke, sondern lediglich mit der Regierung, die uns den Krieg erklärt hat. Er forderte alle Mitglieder auf, die ihnen gegebenen Befehle ge horsam durchzuführen. Mac Donald erklärte auf dem Gewerkschaftskongreß, die Bergwerkskrise werde am Montag im Unterhause zur Sprache gebracht werden. er hoffe und glaube jedoch, daß bis dahin noch ciwas geschehen werde, das die Wiederaufnahme der Arbeit ermögliche. Der Führer der Eisenbahnarbeiter, Thomas, erklärte, das Land habe niemalseinersoernsten Krise gegenübergestanden. Selbst in dieser letzten Stunde werde man danach streben, eine Regelung zu finden, und er hoffe, daß man damit Erfolg haben werde. „Dem Beschluß, den Streik in allen lebenswich. tigen Betrieben für Dienstag zu verkünden, wenn bis dahin keine Verständigung mit den Bergleuten erfolgt ist, ging ein anderer von fast allen Gewerkschaften gefaßter Beschluß vor, dem Rat des Gewerkschaftshundes Vollmacht zu erteilen. Der Streik wird sich auf die Eisenbahnen, das Land, und Wasserverkehrswesen, die Werften, die Buchdruckereien, einschließlich der Preise. die Metallwerke und die chemische Industrie, die Bauunte nehmen mit Ausnahme derjenigen, die Wohn= und Krankenhäuser herstellen, ausdehnen. Die in den elektrischen und in den Gaswerken tätigen Gewerkschaften werden der Industrie Kraft und Elektrizität abschneiden. Die Dienstzweige, die die öffentliche Gesundheit, die Hygiene und die Volksernährung betreffen, sollen nicht unterbrochen werden. Die Gewerkschaften erbieten nen, bei der gerechten Verteilung der wichtigsten Lebensmittel durch eine freiwillige Organisation mitzuarbeiten. Die Regierung wird den Hafen behörden den Befehl geben, die Kohlenausfuhr inzustellen. Truppenabteilungen sind nach dem udlichen Wales, nach Lancashire und nach Schottland gesandt worden. 10 000 Arbeiter der Lancashire=Baumwollspin nereien werden nächste Woche infolge der Entscheidung der Arbeitgeber, die Herabsetzung der Preise zu verhindern, die Arbeit niederlegen * —s allen Bergwerksbezirken liegen Meldungen die völlige Arbeitseinstelluna in Bergwerken vor. Nur die zur Instandhaltung r Gruben notwendigen Arbeiten werden ausgerührt. Die Regierung hat Truppen nach Südales, Lancashire und Schottland gesandt, die nötigenlalls die Polizei bei der Aufrechterhaltung der Ordnung in ihrer Tätigkeit zum Schutze des Lebenund Eigentums des Bürger unterstützen sollen. Ferner sind Vorkehrungen getroffen worden, damit die vlotte nötigenfalle zu Hilfsmaßnahmen herangezogen werden kann. Bis jetzt herrscht in dem Kohlengebiet völlige ude. Der Nationalrat der unabhängigen Arbeietbartei sagte den Vergleuten volle UnterEine Rede Stresemanns im Rundfunk. Berlin. 2. Mai. Dr. Stresemann sprach gestern abend im Rundfunk über den Berliner Vertrag. Er führte u. a. folgendes aus: Der Abschluß des Berliner Vertrages zwischen dem Deutschen Reich und Rußland hat die Weltöffentlichkeit stark bewegt. An sich lag dazu keine Veranlassung vor. Es ist der Abschluß eines Vertrages zwischen zwei großen benachbarten Mächten und Völkern, aufgebaut auf der Absicht, Frieden und Freundschaft zu bewahren und sich freizuhalten von der Unterstützung dritter Mächte, welche gegen einen von ihnen angreifend vor gehen. Der Vertrag ist mehr eine Selbstverständlichkeit als eine Sensation. Zwischen Deutschland und Rußland besteht eine jahrhundertelange Freundschaft. Die beiden Staaten haben seit der Zeit Friedrichs des Großen die Waffen nicht gegeneinander gekehrt. Sie waren wirtschaftlich aufeinander angewiesen, ja, sie bildeten einen einander ergängenden Teil der europäischen Volkswirtschaft. Wir konnten früher nicht leben ohne die russischen landwirtschoftlichen Erzeugnisse, Rußland nicht ohne unsere Industrie. Die letzten Worte Kaiser Wilhelms L. auf dem Sterbebett galten der Erhaltung dieser Beziehungen zu Rußland. Der Erhaltung des Friedens und der Freundschaft mit Rußland war Bismarcks Politik gewidmet. Der Bruch dieser Ueberlieferung durch Rußland seil den Zeiten der allslawischen Einstellung wurde von uns stark ompfunden. Durch den Vertrag von Rapollo erklärten Deutschland und Rußland trotz des Weltkrieges und seiner Erschütterungen, daß sie wieder auf die alten Grundlagen guter gegenseitiger Beziehungen zueinander treten wollten. Der Grundgedanke der deutschen Politik hat sich seit jener Zeit gewiß grundlegend geändert. An die Stelle der Bündnispolitik trat die Politik der Neutralität und der Schiedsgerichte. Geblieben ist das elementare Bedürfnis nach freundschaftlichen Beziehungen zu dem großen russischen Bolk. Weshalb also die Unruhe in der öffentlichen Weltmeinung? Wendet sie sich gegen Rußland, weil die Welt Rußland anders behandeln will als andere Staaten und Völker, wendet sie sich gegen Deutschland, oder wendet sie sich gegen den Vertrag, weil sie in ihm nicht einen künftigen Frieden, sondern eine Bedrohung der Welt erblickt? Eine Frontstellung gegen Rußland dürfte bei den leitenden Staatsmännern der anderen Länder kaum vorhanden sein. Das Verhältnis der Locarnomächte zu Rußland war in Locarno Gegenstand ausführlicher Besprechungen. Die Staatsmänner der Locarnomächte haben sich enschieden dagegen gewandt, irgendwie einseitig gegen Rußland eingestellt zu sein. Vielleicht hat Rußland früher selbst zu der heutigen öffentlichen Weltmeinung beigetragen, weil es eine Zeitlang mit der ihm eigenen Agitation den Gedanken vertrat, Locarno richte sich gegen Rußland. Inzwischen aber war nach Locarno Herr Tschitscherin bei Herrn Briand. Inzwischen ist dauernd weiter über die Beleiligung europäischen Kapitals in Räterußland verhandelt worden. Alle Mächte sind interessiert am Wiederaufban der russischen Volkswirtschaft. Für uns war der Vertrag von Rapollo bedeutsam, da mit ihm Rußland aus dem Kreis der Länder ausschied, die Forderungen aus dem Weltkrieg gegen uns geltend machten. Hätte man den Berliner Vertrag ohne Bezugnahme auf den Rapollovertrag abgeschlossen, so würde man gefragt haben, was nun aus stützung der Partei zu und forderte alle Arbeiter und Bürger zu ihrer Unterstützung auf. Die Partei stellte ihren ganzen Apparat den Bergleuten und dem Gewerkschaftskongreß zur Verfügung. In einer Bekanntmachung der Partei werden im Zusammenbang mit dem Streik Vorkebrungen angekündigt. Es wird besonders auf die Nachricht verwiesen, daß die Regierung wahrscheinlich die Dienste der Radiogesellschaft für sich in Anspruch nehmen werde und auf die Möglichkeit, diese für die Presse zu sperren. Der Bericht warnt weiter alle Parteiangehörigen, die Bedeutung dieser Maßnahme nicht zu übersehen und erklärt, daß der Rat selbst alle Vorkehrungen treffen werde, um die Nachrichten an die angeschlossenen Organisationen gelangen zu lassen. * Die Aussichten auf eine Wiederaufnahme der Verbandlungen zur Beilegung der Krise im Kohlenbergbau als Ergebnis der Besprechungen mit dem Premierminister Baldwin haben für den Augenblick eine beträchtliche Entspannung der Lage herbeigeführt. Der Staatssekretär des Rapollo werden solle? Verträge sind aber wichtiger durch den Geist als durch den Wortlaut. Die deutsche Politik hat in einer bestimmten Linie das Ziel verfolgt, aus der Gewalt des Vertrages von Versailles heraus und zu einem Nebeneinanderleben mit den Mächten des Versailler Friedens zu kommen. Deshalb hat die deutsche Regierung jene Politik geführt, bie vom Einmarsch der Franzosen und Belgier in das Ruhrgebiet und der Sanktionspolitik der Londoner Konferenz, zum Dawesschen Abkommen und nach Locarno führte. Rußland hat seinerzeit die deutsche Politik mit Mißtrauen angesehen. So unberechtigt dieses Mißtrauen war, ebenso unberechtigt ist heute die Aufregung der öffentlichen Meinung verschiedener Mächte. Man stellt die Frage, ob die Leiter der heutigen deutschen Regierungspolitik das Werk von Locarno aufgeben oder zerstören wollen. Diese Frage ist töricht, unlogisch und unbegründet. Der Anstoß zur Politik von Locarno ist von Berlin ausgegangen und nicht von irgendeiner anderen Macht. Locarno und der Berliner Vertrag sind nicht Gegensätze, sondern sie gehören zusammen. Beide geben Europa die Gewähr zu friedlicher Entwicklung. Locarno war die Ersetzung der Methoden Poincares, es war der gegenseitige Verzicht auf Kampf zwischen Frankreich und Deutschland. Sein Sinn war, durch diesen Verzicht auf den Kampf den Frieden am Rhein zu schaffen. Seine zukünftige Ausgestaltung war aufgebaut nicht nur auf Verständigung, sondern auf Zusammenwirken der beteiligten Mächte, namentlich auch auf wirtschaftlichem Gebiet. Trotz Nichterfüllung und Hinauszögern mancher zugesagten Erleichterungen— beispielsweise in der Frage der Truppenverringerungen im besetzten Gebiet— haben sich die Anfänger mancher neuen Entwicklung in dem Verhältnis der beteiligten Staaten gezeigt. Wenn kürzlich behauptet wurde, daß trotz Locarno die Verhältnisse schlechter geworden seien als früher, so muß das nachdrücklich bestritten werden. Dr. Stresemann behandelte dann die Frage des Eintritts Deutschlands in den Bölkerbund und verwies zunächst darauf, daß die Aufforderung zum Eintritt Deutschlands in den Völkerbund von der Gegenseite ausgegangen sei. Wenn die Aufnahme im März nicht erfolgen konnte, so könne man dafür unmöglich Deutschland verantwortlich machen. Ebenso verfehlt ist der Vorwurf, der Berliner Vertrag stimme nicht überein mit den Satzungen des Völkerbundes und dem Vertrag von Locarno. Wir bedürfen darüber von außen her keiner Belehrung. Das freie Entscheidungsrecht darüber, ob ein Staat Angrei fer ist oder nicht, ist seit Bestehen des Bölkerbundes stets als zweifelloser Grundsatz anerkannt worden: es besteht für alle im Völkerbund vertretenen Nationen, also selbstverständlich auch für Deutschland. Jede Nation hat gewissenhaft zu prüfen, ob sie das folgenschwere Verdikt aussprechen könne, einen Staat als Angreifer zu bezeichnen und damit die Maßnahmen des Völkerbundes gegen ihn ins Werk zu setzen. Keinerlei Versprechungen irgendwelcher andern Art könnten und würden von Deutschland je irgendeinem andern Staat gegeben werden. Den viel beanstandeten Punkt 3 in der deutschen Note an Herrn Krestinski kann man höchstens als übertriebene deutsche Ehrlichkeit bezeichnen. Wenn Deutschland hinter dem Rücken anderer Mächte irgend etwas unternehmen wolle, was den Satzungen des Völkerbundes widerspricht, so hätte es seine Stellungnahme nicht so frei und offen darzulegen brauchen. Wenn Deutschland im Völkerbund sein Veto einmal im Gegensatz zu andern Mächten abgegeben wird, so tut es damit nichts anderes, als was Brasilien und Schweden auf der letzten Genfer Tagung auch Innern, Johnson Hicks, äußerte auf dem Jahresbankett der Königlichen Akademie über die Krise u. a.: Wir sehen Großbritannien gegenwärtig in einer fast ebenso schwierigen Lage wie während des Krieges. Ich darf wohl in Abwesenheit Baldwins erklären, daß das Volk vielleicht niemals alles das erfahren wird, was es Baldwins Zähigkeit, seiner Zielbewußtheit, seiner Ueberredungsgabe und seiner unendlichen Geduld während der vergangenen Wochen verdankt. Sicher wird die Uneigennützigkeit, welche im großen Kriege so viele Männer veranlaßte, alles das zu opfern, was ihnen wert war, sie beute wieder dahin bringen, noch einmal dem Rufe ihres Landes Folge zu leisten und auf beide Seiten das zu opfern, was sie als ihre Rechte ansehen, um den Frieden im Lande zu bewähren. Die Regierung Baldwin wird ihre Aufgabe, die Rube und Ordnung aufrecht zu erhalten, mit unnachgiebiger Entschlossenheit erfullen und, wie ich glaube, mit Zustimmung und Mitarbeit aller, die treu zu ihrem Lande und zu ihrem König stehen. Neues in Kürze. Die Alliierten sollen angeblich doch eine Demarche wegen des Berliner Vertrages vorbereiten. * Falls heute nicht noch eine Einigung zwischen der Regierung und den Gewerkschaften zustande kommt, wird Dienstag früh der Generalstreit in ganz Enaland ausbrechen. * Frankreich und Spanien haben ein bis 6. Mai befristetes Ultimatum an Abdel Hrim gerichtet. . In Warschau kam es während der Maifeier zu blutigen Zusammenstößen Ein japanischer Dampfer ist mit 150 Mann Besatzung untergegangen. getan haben. Deutschland wird dabei nie nach Willkür, sondern stets nach pflichtgemäßem Ermessen handeln. Lassen Sie mich die Lage kurz zusammenfassen: Die deutsche Initiative führte nach Locarne Sinnbild dieser Politik war die Sicherung des europäischen Friedens und der Verzicht auf manche seelische Empfindungen des deutschen Bolkes, die schmerzlich genug aufgegeben werden mußten. Niemals aber war es die deutsche Absicht, sich mit dem Westen zu einer Kampfgemeinschaft gegen den Osten zu verbinden. Unsere Politik war vielmehr darauf gerichtet, die friedlichen Abmachungen anf ganz Enrova zu erstrecken. Mit nahezu allen unsern Nachbarstaaten haben wir weitgehende Schiedsverträge abgeschlossen oder stehen in fortgeschrittenen Verhandlungen mit ihnen. Darüber hinans ist Deutschland kraft seiner geographischen Lage der gegebene große Mittler und die Brücke zwischen Osten und Westen. Man vergesse aber auch das eine nicht: Bei dem früheren, völlig angreiferischen Verhalten Rußlande dem Völkerbund gegenüber ist die Hinnahme der dentschen Erklärungen über die friedensichernde Tendeng des Bölkerbundes auch ein Stück politischer Evolution und kann Grundlage künftiger Entwicklung werden. Wir haben ein ganz bestimmtes Ziel europäischer Entwicklung vor Augen; wir verfolgen es geradlinig und ohne Schwanken. Wir wissen, daß wir Machtpolitik nicht treiben können, aber wir wollen in der Politik der Friedenssicherung unseren eigenen Weg gehen. Wer guten Willens dasselbe Ziel verfolgt, kann und muß uns unterstützen. Er möge Verständnis dafür aufbringen, daß dieser Weg gekennzeichnet ist durch die wohlverstandenen Lebensinteressen Deutschlands. Doch offizielle Demarche wegen des Berliner Vertrages? Warschan, 3. Mai. Das polnische Auswärtige Amt hat ein Telegramm aus Paris erhalten, in dem erklärt wird, daß in den nächsten Tagen eine Gesamtdemarche der Locarnomächte über den deutsch=russischen Vertrag in Berlin zu erwarten sei. Wie die„Liberté“ zu wissen glaubt, haben die juristischen Sachverständigen des Quai d'Orsay einen Fragebogen ausgearbeitet, der sich auf den deutsch=russischen Vertrag bezieht und der Reichsregierung zur Beantwortung vorgelegt werden soll. Das geschaftsführende Komitee des Gewerkschaftekongresses ist gestern abend kurz vor 8 Uhr zu einer Besprechung in das Büro des Premierministers neladen worden, wo mehrere Minister anwesend waren. Die Sitzung dauerte fast fünf Stunden und wurde um 1½ Uhr morgens vertagt. Der Arbeiterführer Thomas erklärte in einer offiziellen Bekanntmachung, daß der Premierminister Baldwin den Gewerkschaftsrat um weitere Darlegungen ersuchte, was auch geschehen sei. Die Verhandlungen seien aufgehoden worden mit der Hoffnung, daß sie heute fortgesetzt werden würden. Inzwischen ist vom Premierminister Baldwin folgende drahtlose Botschaft an das englische Volk verbreitet worden: Bewahrt Ruhe! Denkt daran daß der Frieden in der Welt zu denen kommt, die anten Willens sind. Wie verlautet, haben bei den Verhandlungen mit Baldwin die Gewerkschaftsvertreter mitgeteilt, daß der für Montag Mitternacht angesetzte Generalstreik ruckgängig gemacht werden könnte, wenn vor Ablauf der Zeit bis zum Streikbeginn die Wiederaufnahme der Verhandlun Seite 2— Nr. 102 Montag, den 8. Mai 109 gen in unmittelbarer Aussicht stünde. Nach einer amtlichen Mitteilung empfing Baldwin einen Brief des Generalrats der Gewerkschaften, in dem der Generalrat davon Mitteilung macht, daß er von den Bergarbeitern zur Austragung des Konfliks und zu eventuellen Verhandlungen in Verbindung damit bevollmächtigt sei. Angesichts der Tatsache, daß der Generalrat sich bereit erklärt hatte, sich für weitere Besprechungen zur Verfügung zu halten, hatte sich Baldwin entschlossen, den Generalrat zu der bereits gemelde ten Zusammenkunft einzuladen. Ult maium an Abd el Krim. Paris, 2. Mai. Wie aus Udschda gemeldet wird, arbeiten die französische und spanische Abordnung in arabischer Sprache zwei Noten aus, die Aserkan vor seiner Abreise nach dem Rifgebiet überreicht werden sollen. In der einen werden die über jede edr vier Friedensbedingungen festgestellten Meinungsverschiedenheiten mitgeteilt, in der andern Bestimmungen angeführt, die die Rifleute erfüllen müßten, damit nach Ablauf der ihnen gestellten Frist, also nach dem 6. Mai, abends, Frankreich und Spanien davon absehen, ihre Handlungsfreiheit sich wieder zu nehmen. Sollte Abd el Krim bis zum 6. Mai diese Bestimmungen nicht angenommen haben, so werde der Waffenstillstand nicht verlängert werden. Um Mitternacht wurde in Paris über die Unterbrechung der Friedensverhandlungen in Udschda folgendes Kommuniqné ausgegeben: Die spanische und die französische Delegation haben den Rifleuten bekannt gegeben, daß, wenn bis zum 6. Mai spätestens die grundsätzliche Annayme der Bedingungen nicht erfolgt sein wird, die den Gegenstand der ersten an Mohammed Merkan am 11. April gerichteten Notifizierungen abgegeben haben, und wenn außerdem nicht sämtliche im Rifgebiet zurückgehaltenen Gefangenen vor diesem Zeitpunkt zuruckgegeben sein werden, die beiden Regierungen am 7. Mai ihre volle Aktionsfreiheit wieder neymen werden. Zum Abschluß der Genfer Tagung. Genf, 3. Mai. In der öffentlichen Schlußsitzung der 1. Tagung des Vorbereitungsausschusses für die internationale Wirtschaftskonferenz wurden die von dem Vorsitzenden der Unterausschüsse vorgelegten Berichte einstimmig angenommen. Sie geben eine genau skizzierte Aufstellung der einzelnen Materien, die zunächst das Arbeitsprogramm des Vorbereitungsausschusses darstellen und aus denen in der nächsten Tagung das Arbeitsprogramm der Weltwirtschaftskonferenz hervorgehen soll. Der Vorbereitungsausschuß wird unmittelbar im Anschluß an die nächste Volkerbundsversammlung zu seiner nächsten Tagung zusammentreffen. Für die weitere Vorbereitung der Arbeiten des Unterausschusses für Fragen der industriellen Produktion sind Dr. Lammers(Deutschland). Balfour(England) und Austen Houston(Vereinigte Staaten) besondere Befugnisse überwiesen worden. Auch für die zoll= und handelspolitischen Fragen ist vorgesehen, daß die dafür besonders in Frage kommenden Ausschußmitglieder, darunter auch Staatssekretär Trendelenburg, zur ständigen Kontrolle der Vorarbeiten in engster Fühlungnahme miteinander bleiben sollen. In dem einstimmig angenommenen Arbeitsprogramm für den Vorbereitungsausschuß sehen die Sachverständigen noch nicht das Die Kulturgeschichte der Woche. Bom 2. bis 8. Mai. 2. Mai. 1519 starb in Cloux bei Amboise eine der bedentendsten Persönlichkeiten, die die Renaissancezeit hervorgebracht hat, ein Universalmensch, wie sie für diese Zeit typisch sind, der Maler, Bildhauer, Baumeister, Ingenieur, Anatom usw. Leonardo da Vinci. Von ihm stammen das berühmte„Abendmahl", die„Mona Lisa", die„Heilige Familie“, und eine ungeheure Anzahl von Zeichnungen und Skizzen jeder Art, in denen er die technische Entwicklung um Jahrhunderte vorausgeahnt hat. Er erfand Hinterladegeschütze, Flugmaschinen, die Kette, wie sie heute beim Fahrrad verwendet wird, Hebeschleusen für Schiffe, Mitrailleusen, Panzerwagen und vieles andere mehr; lauter Dinge, die in Vergessenheit gerieten und erst nach Jahrhunderten neu erfunden wurden.— 1772 erblickte in Wiederstedt der Dichter Friedrich von Hardenberg, bekannt unter dem Dichternahmen Novalis, das Licht der Welt. Für seine dichterische Laufbahn war die Bekanntschaft mit den Brüdern Schlegel bestimmend. Tiefe Rellgiösität und innige Empfindung sind die Signatur seiner Dichtungen. Novalis ist einer der ersten und echtesten romantischen Dichter. Am bekanntesten unter diesen sind die„Hymnen an die Nacht“ und die geistlichen Lieder, und das epische Fragment„Heinrich von Österdingen.— 1526 wurde in Nürnberg der Mechaniter Christian Heiden geboren, der astronomische Uhren von damals unerhörter Vollkommenheit schuf.— 1601 erblickte in Geysa bei Fulda der technische Schriftsteller und Jesuit Athanasius Kircher das Licht der Welt. In seinen Schriften finden sich die Beschreibungen von damals noch unbekannten Instrumenten, der Windharfe, dem Kaleidoskop, dem Drachen und der Laterna magica. Er schrieb auch die ersten grundlegenden Werke über die koptische Sprache. Mehr noch als durch seine Schriften hat er sich verdient gemacht durch die Anlage eines naturhistorischen und archäologischen Museums, des Museo Kircheriano, im Römischen Kolleg. * 3. Mai. 1456 wurde in Florenz der italienische Staatsmann und Historiker Macchiavelli geboren, der als Staatsform eine unbeschränkte absolute Herrschergewalt empfahl und in seinem Buche„Von den Fürsten“ auseinandersetzte, daß die Politik an die Maral nicht gebunden sei(1). Aber Friedrich handelte trotzdem ganz im Sinne Macchiavellis, für den er in spateren Jahren eine Art Verteidigung schrieb Bekannt ist auch das Buch, das Friedrich der Große Programm der später abzubaltenden Weltwirtschaftskonferens, da sich ja noch nicht erkennen läßt, welche Punkte bei dem ganz universell gespannten Rahmen der bevorstebenden statistischen und grundsätzlichen Untersuchungen schließlich der Konferenz selbst zur Veratung vorgelegt werden sollen. Die getroffenen Dispositionen zur Aufrechterhaltung und Sicherung engster Zusammenarveit der Unterausschüsse und ihrer Mitglieder mit dem Völkerbundssekretariat und den einzelnen zur Mitarbeit herangezogenen technischen internationalen Organisationen haben den Beifall des ganzen Ausschusses gefunden und gelten auch den deutschen Vertretern als eine Garantie dafür, daß ihre Mitwirkung an den Arbeiten der nächsten Monate entsprechend der Stellung Deutschlands in der Weltwirtschaft in vollem Maße gesichert bleibt. Die Anregungen der deutschen Ausschußmitglieder haben übrigens während dieser ersten Tagung jederzeit sehr weitgebende Berücksichtigung gefunden. Ihre Mitarbeit wurde im Ausschuß umsomehr gewertet, als wiederholt durch deutsche Vorschläge gewisse Gegensätzlichkeiten, z. B. auch bei Fragen, die das Gebiet des Arbeitsmarktes betreffen, überbrückt werden konnten. Von führenden Vertretern der wichtigsten Industrieländer ist am Schluß dieser ersten Tagung unverhohlen der Meinung Ausdruck gegeben worden, daß ohne die tätige Mitarbeit Deutschlandauf allen Gebieten und insbesondere hinsichtlich der Probleme der industriellen Produktion u. der Agrarfragen praktische Erfolge der Weltwirtschaft nicht möglich sind. Andererseits sind die deutschen Vertreter von der grohen Nützlichkeit solcher Zusammenkünfte überzeugt, da durch diese erste Tagung ein sicherer Boden gefunden zu sein scheint, auf dem weiter gearbeitet werden kann, eine Auffassung, die übrigens auch von den dem Ausschuß angehörenden Vertretern der Arbeiterschaft mit Entschiedenheit geteilt wird. Französische Anleihen in Amerika. Washington, 2. Mai. Der Abschluß des französischamerikanischen Schuldenabkommens eröffnet für Frankreich die Möglichkeit, in den Vereinigten Staaten Verhandlungen über die Aufnahme privater Anleihen zu führen. Wie erklärt wird, würde die Regierung bereits jetzt ihre Zustimmung zu französischen Anleihen bei amerikanischen Bankhausern geben, ohne die Ratifizierung des franzosisch-amerikanischen Schuldenabkommens durch den Senat abzuwarten. Blutige Zwischenfälle bei der Maifeier in Polen. Warschau. 2. Mai. Bei der Maiseier kam es hier zu den befürchteten blutigen Vorfällen. Schon bei der großen Massenversammlung der Sozialdemokraten, die wie alljährlich auf dem Theaterplatz abgehalten wurde, kam es zu ernsten Schlägereien mit Kommunisten, die in einer Seitenstraße aufgestellt waren. Als sich der sozialdemokratische Demonstrationszug gebildet hatte, drängten die Kommunisten ungestüm nach und verwickelten die den sozialdemokratischen Zug deckende Arbeiterwehr in einen Kampf, der zuerst mit Stöcken und Fäusten, in der Krakauer Vorstadt vor dem Mickiewicz=Denkmal aber auch mit Revolvern geführt wurde. Trotz der Anstrengungen der Polizei, die mehrfach sehr energisch eingesetzt wurde, wiederholten sich die Kämpfe zwischeen Sozialdemokraten und Kommunisten auf der „Neuen Wel““ und am Dreikreuzplatz. Hier kam es neuerlich zu einer minntenlangen Schießerei, nach deren Beendigung durch die Polizei fünf Verletzte auf dem Platze blieben. Auch an anderen gegen die Lehre Macchiavellis schrieb.— 1660 wurde im Vertrag von Olivia bei Danzig die Unabhängigkeit Preußens anerkannt.— 1819 wurde der Schriftsteller August von Kotzebne durch den Studenten Sand erdolcht. Von den zahlreichen Dramen und Lustspielen Kotzebues kennt man heute nur noch„Die beiden Klingsberg“ und„Die deutschen Kleinstädter“. Görres beleuchtete an diesem Fall die damaligen politischen Verhältnisse und Stimmungen in seinem Büchlein„Kotzebne und was ihn gemordet“.— 1770 erfand James Watt. der Erfinder der Dampfmaschine, den Dampfhammer.— 1849 erblickte in Kleinflottbeck bei Altona der bekannte deutsche Staatsmann Fürst Berhard von Bülow das Licht der Welt. Seit 1900 leitete er als Reichskanzler die Geschicke des Reiches, allerdings nicht immer glücklich. Vor dem Kriege war er deutscher Botschafter in Rom. Nach dem Friedensschluß kehrte Bülow nach Rom zurück und lebt dort m stiller Zurückgezogenheit.— 1919 wurde in München die Räterepublick gestürzt.— 1589 starb zu Wolferkintel der Herzog Julins von Braunschweig, der 1572 Geschützkugeln erfunden hatte, die aus Schlacke gegossen wurden. Sie wurden im 16. Jahuhundert allgemein benutzt.— 4. Mai. 1772 wurde in Dortmund der Begründer der bekannten Verlagsbuchhandlung Brockhaus, Friedrich Arnold Brockhaus geboren.— 1814 langte Navoleon I. auf der Insel Elba, wohin er verbannt worden war, an.— Am 4. Mai feiert der bekannte Komponist Emil Nikolaus von Reznicek seinen 65. Geburtstag. Er ist der Schöpfer zahlreicher symphonischer und Chorwerke, sowie der Opern„Judith“ und„Ritter Blaubart“.— 1638 wurde in Nürnberg der Mechaniker David Zeltner geboren, der sich mit dem Gedanken befaßte, der Stadt Venedig eine Süßwasserleitung zu geben, die in Form einer Gliederkette durch das Meer gelegt werden sollte.— 1875 wurde in Bern der Weltpostvertrag abgeschlossen.— 1915 kündigte Italien den Dreibundsvertrag.— 1922 gab der britische Generalpostmeister dem Unterhaus bekannt, daß er die Errichtung einer beschränkten Zahl von Rundfunksendestellen genehmigt habe. Das war die Geburtsstunde des europätschen Rundfunks. 5. Mai. 1762 wurde der Friede zwischen Preußen und Peter dem III. von Rußland geschlossen. — 1800 machten Carlisle und Nicholsen die Entdeckung, daß man Wasser durch den elektrischen Strom zersetzen könne.— 1811 unternahm der Wachstuchfabrikant Karl Friedrich Clandins mit Stellen entwickelten sich mehrsach Schlägereien. Zwischen 1 und 2 Uhr lösten sich die Züge ohne weitere Zwischenfälle auf. Nach den vorläufigen Feststellungen wurden in Warschau als Opfer der Ausschreitungen insgesamt vier Tote undüber 30 Verletzte gezählt. In Lodz verlief die Maiseier vollkommen ruhig und programmäßig. Dagegen kam es in Neubo (Nowo Dwor) am Zusammenfluß der Narew und der Weichsel zu Zusammenstößen, als die Kommunisten in das Rathaus eindringen wollten. Die Menge wurde von der Schutzmannschaft durch eine Salve auseinandergetrieben. Eine Person wurde hierbei getötet, 14 verletzt. Auch in Wilna kam es gelegentlich der Maiseier zu Schlägereien, in deren Verlauf eine Person ernstlich verletzt wurde. In Lemberg, Krakau und Posen verlief der Tag ruhig. Die Maifeier in Moskan Moskau, 3. Mai. An der hiesigen Maifeier nabmen über eine Million Personen teil. Der Demonstration ging eine Truppenparade voran, welche der Volkskommissar für das Kriegswesen in Gegenwart der Regierungsmitglieder und des diplomatischen Korps abnahm. Geringe Beleili ung im Ruhrrevier. Essen, 3. Mai. Auf den Zechen des Ruhrreviers war die Beteiligung an der Maiseier sehr aerina. Wie schon im vergangenen Jahre, sind auch in diesem Jahr nur auf den Zechen des östlichsten und westlichsten Reviers die Belegschaften zum Teil nicht zur Arbeit erschienen, während in den übrigen Revieren voll gearbeitet wurde. Es feierten im Bergrevier Hamm 59,40 Prozent, im Vorjahr 63,45 Prozent, im Bergrevier Duisburg 43,75(22,62), in Krefeld 21,07 (25,93), Dortmund 2 18,47(25,97), Dortmund 1 17,11(50,91), Witten 19,92(12,55) Prozent. In diese Zahlen sind die Kranken und Beurlaubten einbegriffen. In allen anderen Vergrevieren war die Fehlziffer ungefahr die gleiche wie in den anderen Tagen. An der Maifeier waren von der Gesamtbelegschaft der Morgenschicht in Höhe von 194 989 Mann 19 635 beteiligt, gleich 10,62 Prozent der Gesamtbelegschaft, gegen 13,92 Prozent im Vorjahre. Außerdem mußten 34 756 Mann, gleich 18,80 Prozent, der Gesamtbelegschaft wegen Absatzmangels feiern. Die Berliner Maifeiern vollzogen sich in dem üblichen Rahmen. Die freien Gewerkschaften veranstalteten in zahlreichen Sälen Versammlungen, zu denen sich die Teilnehmer in geschlossenen Zügen unter Mitführung von Musikkapellen und roten Fahnen begaben. Alle Verkehrsunternehmungen waren im vollen Umfange in Betrieb. Bemerkbar machte sich die Arbeitsruhe des 1. Mai nur in der Industrie, obgleich die Beteiligung an den Maifeiern durchaus nicht einheitlich war. Während in manchen Werken, wie z. B. bei der A. E. G., durchschnittlich 90 Prozent der Belegschaften feierten, wurde in anderen Betrieben in verhältnismäßig starkem Umfange die Arbeit aufrecht erhalten. So waren bei der Knorrbremse 65 Prozent der Arbeiterschaft erschienen. Die Bergmann=Werke arbeiteten mit annähernd 50 Prozent der Belegschaft. In den Werkstätten der Reichsbahn herrschte zum großen Teil Arbeitsruhe. Nach den bisher vorliegenden Meldungen ist es zu keinerlei Zwischenfällen gekommen. Kommunale V reinigung für Wohnungsweien. (Bereinigung Deutscher Wohnungbämter.) München, 8. Mai. Für die am 20. und 21. Mai dieses Jahres in Hildesheim stattfindende Hauptvereinem selbsterbauten Ballon eine Fahrt die zwischen 1868 starb in Washington der Patentanwalt Charles Grafton Page, der 1837 das Tönen eines Eisenstabes in einer stromdurchflossenen Spule entdeckte und damit die spätere Entwicklung des Telephons vorbereitete.— 1821, vor 105 Jahren, starb Napoleon auf St. Helena.— 1869 wurde der bekannte Komponist und Schöpfer der Opern „Palestrina",„Christelflein“ u. a. m., Hans Pfitzner, geboren. 6. Mai. 978 wurde Kaiser Heinrich II. geboren. Wegen seiner tiefen Frömmigkeit wurde er später heiliggesprochen. Heinrich war ein kraftvoller und erfolgreicher Herrscher; streng und unerbittlich hielt er auf Recht und Gerechtigkeit.— 1401, vor 525 Jahren, ließ der Rat der Stadt Villingen bei dem Uhrmacher Claus Gutsch eine Uhr herstellen, die ein kompliziertes Figurenwerk besaß. Die heiligen drei Könige, ihre drei Diener, die allerseligste Jungfrau Maria, das Jesukindlein und zahlreiche Englein wurde durch ein Wunderwerk der Mechanik bewegt. Leider ist das Werk nicht mehr vorhanden.— 1756 erfocht Friedrich der Große bei Prag einen Sieg über die Oesterreicher.— 1800 entdeckte Carlisle die Reagenz des Lackmuspapiers auf den elektrischen Strom.— 1823 wurde in Bibrich am Rhein der Kulturhistoriker Wilhelm Heinrich Riehl geboren.— 1836 wurde in Kirchheim am Toeck der Begründer der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft und technische Schriftsteller Ingenieur Max Eyth geboren. Seine Bücher„Hinter Pflug und Schraubstock",„Im Strom unserer Zeit“ gehörten zur meistgelesensten Literatur zur Zeit der Jahrhundertwende.— 1856 wurde in Cresson(Pennsylvanien) der bekannte Nordpolfahrer Pobert ry geboren, der auf seiner Expedikl 1905— 1908 bis in unmittelbare: Nähe des ewähnten Zieles gelangte.— 1859 starb in Berlin im Alter von 90 Jahren der große Naturforscher Alexander von Humboldt, der Bruder des Gelehrten und Staatsmannes Wilhelm, der große Reisen durch Südamerika und Asien unternommen, den Chimborasso von 5800 Meter erstiegen und als Wissenschaftler die Klimatologie, die geographische Morphologie, die Physik des Meeres und die Pflanzengeographie begründet hat.— 1871 wurde in München der Dichter Christian Morgenstern geboren, ein feinfühliger Lyriler und Verfasser der ironisch gedachten„Galgenlieder", die ihn besonders populär gemacht haben.— Vor 20 Jahren starb in München der bekannte Porträtmaler Franz von Lenbach, den besonders die Bildnisse Bismarcks berühmt machten. sammlung der Kommunalen Vereinigung für Wohnungswesen sind Vorträge über Wohnungsneubau, Wohnungsfürsorge und Wohnungsaufsicht vorgesehen Ministeriasrat Dr. Wölz aus dem Reichsarbeite. ministerium(Berlin) wird über das Problem der Finanzierung des Wohnungsneubaues, Stadtbaudirek. tor Dr. Gut(München) über die Förderung des Wohnungsneubaues nach dem Weltkriege(mit Lichtbildern) sprechen. Die Unterbringung Obdachloser und Räumungspflichtiger behandelt Beigeordneter Dr. Weiz(Duisburg), die Wohnungsfürsorge für kinderreiche Familien Stadtrat Dr. Guttmann(Hagen), die Wohnungsfürsorge für Tuberkulöse Stadtbaudirektor Dr. Strehlow(Dortmund). Magistratsassessor Dr. Liebering(Köln hält einen Vortrag über die Erhaltung der Altwohnungen, Wohnungsamtsdirektor Gaumitz (Berlin=Charlottenburg) einen solchen über Wohnungsaufsicht in der Zeit der Zwangswirtschaft. Schließlich wird noch Stadtrat Dr. Langer(Frankfurt a. M.) die Schadenersayzpflicht der Gemeinden aus Maßnahmen der Zwangswirtschaft erörtern. Mit der Tagung sind Besichtigungen von Kleinwohnungs= und Siedlungsbauten in Hildesheim und in Hannover verbunden. Eröffnung der Pädagogischen Akademie in Elbing. Elbing, 2. Mai. Die erste der neuen Lehrerbildungsanstalten für Volksschullehrer, die Pädagogische Akademie in Elbing, wurde gestern in Anwesenheit des preußischen Kultusministers Professor Dr. Becker, des Ministerialdirektors Kästner, des Geheimrats Dr. Helbing vom preußischen Finanzministerium, des Oberpräsidenten Siehr, der Regierungspräsidenten von Marienwerder und Königsberg, der Direktoren der Königsberger und Danziger Hochschulen und der Akademie in Braunsberg, einer Anzahl von Abgeordneten der Provinz und der städtischen Behörden sowie zahlreicher geladener Gaste in der neuen Akademie durch einen Festakt eröffnet. Schändung des Grabmals Schlagesers. Schönau(Wiesenthal). Das auf dem hiesigen Friedhofe befindliche Grabmal Schlageters ist in der Nacht zum Samstag von unbekannter Hand mit roter Oelfarbe bis zur Unkenntlichkeit beichmiert worden. Von den Tätern hat man bisher noch keine Spur. Der Friedhof ist polizeilich gesperrt worden Reichskangler Dr. Luther hat an den Vater Schlageters das folgende Telegramm gesandt: Mit tieser Entrüftung hörte ich von dem Bubenstück, das die Ruhestätte Ihres Sohnes geschändet hat, der als ein Opfer seiner heißen Vaterlandsliebe den Tod erlitt. Jene Verbrecher aber haben nur erreicht, daß heute alle Deutschen dankbaren Herzens erneut des Mannes ge= denken, der sein Leben für das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes einsetzte.“ Ermäßigung der Börsenumsatzsteuer. Berlin, 8. Mai. Durch Verordnung vom 29. April hat die Reichsregierung die Börsenumsatzsteuer für Anschaffungsgeschäfte über Aktien und andere Anteile mit Wirkung vom 8. Mai erhedlich ermaßigt. Es betragen die Steuern bei Geschäften in Anleihen des Reiches, der Länder usw. für Händler0,02 Prozent, für die übrigen Geschäfte 0,04 Prozent, bei Obligationen inländischer Grundkredit= und Hypothekenbanken, Siedlungsgesellschaften usw. 0,08 Prozent begw. 0.06 Prozent, bei den übrigen Schuld= und Rentenverschreibungen 0,05 bezw. 0,10 Prozent, bei Aktien, Genußscheinen und Bezugsrechten 0,075 Prozent bezw. 0,15 Prozent. Der Umsatzstempel für Aktien ermaßigt sich auf 0,0875 Prozent für Börsentermingeschäfte. Maizenaae. das Kraftmehl Gemüse 7. Mai 1628 starb auf seiner Feste Landstuhl in der Pfalz an den Folgen einer schweren Verwundung Franz von Sickingen, gefürchteter Raubritter und Revolutionär, der n. a. auch den unglücklichen Versuch machte, die Reichsverfassung zu stürzen.— 1838 erblickte in Hamburg der große Komponist Johannes Brahms. der Schöpfer vier gewaltiger Symphonien und des herrlichen deutschen Requiems das Licht der Welt.— 1840 wurde in Wodkinsk der große russische Komponist Peter Ilitsch Tschaikowsky geboren. Seine bekanntesten Werke sind die Opern„Eugen Onegin“, Pique Dane“ und die berühmte„Phantastische Symphonie“.— 1851 wurde in Dorpat der bekannte protestantische Theologe und Kirchenhistoriker Adolf von Harnack geboren.— 1856 erblickte in München der Begründer des deutschen Museums und Erbauer zahlreicher Elektrizitatswerke, Oskar von Miller. das Licht der Welt.— Am gleichen Tage wurde in Preußen das erste Gesetz erlassen, das die Revision der Dampfkesselanlagen durch staatliche Organe zur Pflicht machte.— 1918 wurde in Cotroceni der Friede zwischen Deutschland und Rumänien abgeschlossen.— 1919 wurde in Versailles der deutschen Abordnung der Friedensvertraa überreicht.— 1923 verkündete Litauen die Autonomie des Memelgebietes. 8. Mai. 1786 wurde in Malborough Thomas Hancos geboren, der 1824 das Kunstleder erfand. Spiter verbesserte er das Gummi elasticum, erfand die Gummisohlen, Gummistrumpfbänder und schließlich die Herstellung beliebig geformter Gegenstände aus elastischem Gummi.— 1878 starb in Avingnon der englische Philosoph und Nationalökonom John Stuart Mill. Er suchte die Logik aus einer reinen Erfahrungspsychologie in induktiver Methode zu begründen.— 1862 erhielt John Fowler das britische Patent auf das Dampfpflügen mit gwe Lokomobilen, die den Pflug abwechselnd hin und herziehen. Einer seiner Ingenieure war der oben= genannte Max von Eyth, der bei dieser die Anregung für sein Werk„Hinter Pflug Schraubstock" erhielt.— 1875 unternahm Henrs Bessemer, der Erfinder des nach ihm benannten Verfahrens zur Stahlerzeugung, die Probefahrt mit einem Dampfer, dessen Salon die Schwankingen des Schiffskörpers nicht mitmachte. Es i der Schiffsbantechnik der letzten Jahre vorbehalten geblieben, durch die Erfindung des Schlinger. tanks das Ziel Bessemers zu erreichen. Montag, den 8. Der Vorsitz parlament schrieben: Die einmütig g ministers Dr. Ma im Vorsitz der Zei ist von einer gan Bedeutung. Marx frühen Tode des born bis zur Fraktionssitz gefüh Amt an Fehrenbar wieder die renbachs Hand dur Die Wahl von Fortführung der 1 Fraktion. Zu keine es notwendiger, die Persönlichkeit zu die persönlichen 1 Ausführung dieses nicht nur den A tionen vollziehen k und bewährt ist in nach außen hin.( ein Fraktionsvorsit teien, den Vertreter kanzler usw. führen liches Geschick, aber Personen und eine taktischen Behandl parlamentarischerE Von Marx weiß Autorität und übe um allen diesen An und in der Zeit, tion in seinen Hän legenheit gehabt,d tionsführer haben das Ansehen der Würde der gesamte So wird die We der Zentrumsirakti im Lande freudig der Dinge war ein Zentrumsfraktion glauben sicher zu Marx als Fraktion sönliche Schwierigke lich bezüglich des klärt und beseitigt gung dieser Dinge heit und Schlagkra ganz besonders dri neben dem Frakt Jahren von ihm v. der gesamten halten, und damit rung in der Zent leistet. Die Zentrumsw wünscht Marx und dieser Wahl und he daß sie sich zum S ihrer Tätigkeit für Die Fraktion ne stellvertreten! Als solche wurden Guérard und neuen Geschäftsord Fraktion künftig ni tende Vorsitzende m Hauptvorsitzenden v stellvertretende Vor werden in den Vor Die Wahl dieser Pe Ausschuß vorbereite Dienstaa dieser Wo An Stelle von gilt als aussichtsrei Montag, den 8. Mai 1926. Westfälische Volkszeitung Nr. 102— Seite 8 g. den 8. Mal 109 Vereinigung für Wohber Wohnungsneubau, ungsaufsicht vorgesehen s dem Reichsarbeite. ber das Problem der zubaues, Stadtbaudirek. die Förderung des Weltkriege(mit Lichtingung Obdachloser und t Beigeordneter Dr. Zohnungsfürsorge für Stadtrat Dr. Guttfürsorge für Tuberr. Strehlow(Dortr. Liebering(Köln Erhaltung der Altntsdirektor Gaumitz oschen über Wohnungswangswirtschaft. Dr. Langer(Frankicht der Gemeinden aus jaft erörtern. Mit der n Kleinwohnungs= und und in Hannover ver= zischen Akademie g. der neuen Lehrer= illehrer, die Padagogie gestern in Anwesentinisters Professor Dr. rs Kästner, des Gepreußischen Finanz= n Siehr, der Regieerder und Königsberg. r und Danziger Hoch= Fraunsberg, einer Anding und der städtischen geladener Gäste in der stakt eröffnet. als Schlagelers. as auf dem hiesigen Schlageters ist in der bekannter Hand mit nntlichkeit beschmiert nan bisher noch keine ich gesperrt worden hat an den Vater ramm gesandt: Mit em Bubenstück, das die indet hat, der als ein liebe den Tod erlitt. erreicht, daß heute alle rneut des Mannes ge= Recht und die enumsatzsleuer. rdnung vom 29. April örsenumsatzsteuer für n und andere Anteile lich ermaßigt. Es beiften in Anleihen des Händler0,02 Prozent. Zrozent, bei Obligationd Hypothekenbanken. 8 Prozent begw. 0.06 und Rentenverschreil. bei Aktien, Genuß)075 Prozent bezw. l für Aktien ermaßigt entermingeschäfte. 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Der Vorsitz in der Zentrumsfraktion. parlamentarischen Kreisen wird uns geschrieben: Die einmütig getätigte Wahl des Reichsjustizministers Dr. Marx als Nachfolger Fehrenbachs im Vorsitz der Zentrumsfraktion des Reichstages ist von einer ganz außerordentlichen politischen Bedeutung. Marx hat ja schon seit dem allzufrühen Tode des bewährten Führers Trimborn bis zur Berufung als Reichskanzler den Fraktionssitz geführt, er trat aber dann dieses Amt an Fehrenbach ab. Nun übernimmt Marx wieder die Zügelführung der Fraktion, die Fehrenbachs Hand durch seinen Tod entglitten ist. Der mexikanische Kulturskandal. Dr. Marx. Die Wahl von Marx bedeutet vor allem die Fortführung der politischen Linie innerhalb der Fraktion. Zu keiner als wie zu der jetzigen war es notwendiger, die Führung der Fraktion einer Persönlichkeit zu überantworten, die nicht nur die persönlichen und sachlichen Eignungen zur Ausführung dieses Amtes in sich vereinigt, die nicht nur den Ausgleich in schwierigen Situationen vollziehen kann, sondern die auch erfahren und bewährt ist in der Vertretung der Fraktion nach außen hin. Gerade die Verhandlungen, die ein Fraktionsvorsitzender mit den anderen Parteien, den Vertretern der Regierung, dem Reichskanzler usw. führen muß, erfordern außerordentliches Geschick, aber auch eine genaue Kenntnis der Personen und eine eindringliche Erfahrung in der taktischen Behandlung kritischer politischer und parlamentarischer Situationen. Von Marx weiß man, daß er über eine reiche Autorität und über ein hohes Ansehen verfügt, um allen diesen Anforderungen gerecht zu werden, und in der Zeit, in der die Führung der Fraktion in seinen Händen lag, hat er oft genug Gelegenheit gehabt, die Eigenschaften, die ein Fraktionsführer haben muß, mit gutem Nutzen für das Ansehen der Zentrumsiraktion und für die Würde der gesamten Partei einzusetzen. So wird die Wahl von Marx als Vorsitzender der Zentrumsiraktion des Reichstags allenthalben im Lande freudig begrüßt werden. Nach Lage der Dinge war eine andere Entscheidung für die Zentrumsfraktion auch garnicht möglich. Wir glauben sicher zu sein, daß mit der Wabl von Marx als Fraktionsvorsitzender auch gewisse persönliche Schwierigkeiten, die immer noch, namentlich bezüglich des Falles Wirth, bestehen, geklärt und beseitigt werden können. Die Bereinigung dieser Dinge ist im Interesse der Geschlossenheit und Schlagkraft der Zentrumsfraktion nun ganz besonders dringlich geworden. Marx wird neben dem Fraktionssitz den schon seit langen Jahren von ihm verwalteten Posten des Chefs der gesamten Partei auch weiterhin innehalten, und damit ist die einbeitliche Linienfürrung in der Zentrumspartei erst recht gewährleistet. Die Zentrumswählerschaft im Lande beglückwünscht Marx und die Fraktion zu dem Ergebnis dieser Wahl und hofft und erwartet zuversichtlich, daß sie sich zum Segen der gesamten Partei und ihrer Tätigkeit für Volk und Vaterland auswirkt. Die Fraktion nahm auch die Neuwahl der stellvertretenden Vorsitzenden vor. Als solche wurden gewählt die Abgeordneten von Guéraro und Steaerwald. Nach der neuen Geschäftsordnung der Fraktion wird die Fraktion künftig nur noch durch zwei stellvertretende Vorsitzende mit gleichen Rechten neben dem Dr. Bell. Hauptvorsitzenden vertreten, während bisher drei stellvertretende Vorsitzende amtierten. Außerdem werden in den Vorstand sechs Beisitzer gewählt. Die Wahl dieser Persönlichkeiten wird von einem Ausschuß vorbereitet, die Entscheidung wird am Dienstag dieser Woche in der Fraktion vollzogen. An Stelle von Marx als Reichsjustizminister gilt als aussichtsreichste Persönlichkeit der AbgeMexiko und Deutschland. In diesen Wochen reist eine mexikanische Studienkommission durch Deutschland. Ueberall hat sie bei den Behörden freundliche Aufnahme gefunden. In Berlin überbot man sich in Schmeicheleien, sprach von der Kulturgemeinschaft mit Mexiko, von mexikanischer Kultur und Gesittung. Ein deutscher Minister sang auf den Präsidenten Calles folgende Lobeshymne: „Ein freundliches Geschick hal an die Spitze Mexikos einen Mann gestellt, der mit zäher Energie an der Wiederaufrichtung seines Landes arbeitet, und dessen Arbeit in den noch nicht anderthalb Jahren seiner Regierungszeit schon Erfolge gezeigt hat, die uns Achtung und Bewunderung abnötigen.“ Der Durchschnittsdeutsche, der von den wirklichen Zuständen in Mexiko keine Ahnung hat, wird diese Lobeshymne arglos hinnehmen. Denn sie paßt zu dem Bild, das wir uns von Mexiko, dem politisch befreundeten Lande und seinem Präsidenten machen, der vor reichlich Jahresfrist bei seinem Besuche in Deutschland auch eine freundliche Begrüßung von seiten unserer— leider wenig unterrichteten— katholischen Presse empfing. Die mexikanische Studienkommission kommt im direkten Auftrag von Präsident Calles zu uns. Sie sei uns willkommen. Denn wir haben keinen Grund anzunehmen, daß ihre Mitglieder an dem brutalen Kampf beteiligt sind, den Präsident Calles augenblicklich gegen die Kirche führt. Aber sie möge wissen, daß wir mit Scham und Schmerz die Vorgänge verfolgen, die sich seit anderthalb Jahren in Meriko abspielen. Sie möge wissen, daß wir deutsche Katholiken mit dem katholischen Volk Merikos durch die übernatürliche Gnadengemeinschaft des mystischen Leibes Christi verbunden, die Schläge gegen dieses katholische Volk als gegen uns gerichtet ansehen; daß wir die schmachvolle Behandlung, die man unter Bruch eingegangener Verpflichtungen dem päpstlichen Gesandten erzeigt hat, als dem Papst angetan betrachten; daß wir mittrauern mit der Kirche Mexikos, die, um mit den Worten des Hl. Vaters zu reden, durch Gesetze niedergehalten wird, „die weit entfernt sind von der Stütze durch die Vernunftordnung und von der Rücksicht auf das allgemeine Wohl, sondern im Gegenteil nicht einmal den Namen eines Gesetzes verdienen“. Wir stehen mit Mexiko in guten Handelsbeziehungen, wir haben im Kriege dort Sympathien gehabt, die wir dankbar empfanden. Das alles kann uns nicht hindern, gegen die Frevel zu protestieren, die Meriko innerhalb einer für uns Christen höheren Weltordnung begeht, als es die politische und wirtschaftliche ist. Vor mir liegt eine reiche Auswahl katholischer Pressestimmen aus den westlichen Hauptstadten der Vereinigten Staaten. Mit erfrischendem Freimut fahrt die dortige Presse seit einem Jahre fort. die Zustände in Mexiko zu geißeln. Selbst Bischöfe wie der Erzbischof Curley von Baltimore und Bischof Kelley von Oklahoma haben sich an die Spitze einer Protestbewegung gegen die Vorgänge in Mexiko gestellt. Treten wir freimütig an ihre Seite! Wir wünschen die Freundschaft mit Mexiko, aber wir erwarten Achtung der Rechte des Gewissens in diesem Lande und Unverletzlichkeit jener bürgerlichen Rechte, die als ungeschriebenes oder verbürgtes Gesetz heute in allen Staaten der Welt anerkannt werden, die wir als zivilisierte Länder bezeichnen. Tatsache ist, daß Präsident Calles eine Verfassung durchzuführen sucht, die während des schwersten Bürgerkrieges 1917 von einem Parlament beschlossen wurde, hinter dem etwa 3 Progent der Wahlberechtigten Merikos standen. Denn die übrigen 97 Progent hielten sich aus Gleichgültigkeit— die Regierung war ja nur eine Diktatur— oder wegen des schweren Wahlterrors von der Abstimmung fern. Diese Verfassung widerspricht göttlichem und menschlichem Recht. Die seinerzeit nach den Vereinigten Staaten geflüchteten mexikanischen Bischöfe haben gemeinsam dagegen protestiert, und der Hl. Vater hat jüngst in einem Schreiben an die mexikanischen BVischöfe, das im„Osservatore Romano“ vom 19. April veröffentlicht ist, diesen Protest zu seinem eigenen gemacht. Tatsache ist, daß 1918 der Kirchenverfolger Carranza, der damalige Präsident und Diktator von Mexiko, die Kulturkampfparagraphen dieser Verfassung aufzuheben suchte. Im amtlichen Anzeigenblatt erklärte er diese Gesetze als„unzeitgemäßen Fanatismus", suchte deren Urheber aus den erregten Zeitverhältnissen zu entschuldigen und gestand, daß man„unveräußerliche Rechte preisgegeben habe". Seitdem konnte die katholische Kirche, obwohl ohne rechtliche Stütze von seiten der Verfassung, einigermaßen leben und auch ihre Bildungs- und karitatiben Anstalten aufrecht erhalten, weil man von seiten der Regierung auf die Anwendung der Gesetze im allgemeinen verzichtete. Präsident Calles hat da gründlich Wandel geschaffen. Selbst ein alter Kulturkämpfer, der als Revolutionsgeneral und Gouverneur von Sonora in seinem Staate alle Priester vertrieben und die Kirchen geschlossen hatte der noch Abschluß des sechsjährigen grauenhaften Bürgerkrieges als politische Schwenkung Carranzas nicht mitmachte, soneiner der wenigen Gouverneure des Landes die kirchendern den Katholiken seines Gebietes hartnackig jeden priesterlichen Beistand verweigerte, hat er als erster Bürger der mexikanischen Republik die jedem Begriff von Freiheit hohnsprechende Verfassung von 1917 wieder in aller Schärfe zur Anwendung gebracht. Diese Verfassung entzieht das Schulwesen der Kirche, verbietet Orden, Ordensgelübde und Priesterzölibat, erklärt alles bewegliche und unbewegliche Kircheneigentum als Staatsbesitz. entzieht den Priestern alle staatsbürgerlichen Rechte auf dem Gebiete des Wahl= und Eigentumsrechtes. Sie gestattet überhaupt keine Gründung politischer Parteien, die irgendwo mit einer Konfession in Verbindung stehen. Man kann sich vorstellen, was die Kirche augenblicklich in Ausführung dieser Verfassung zu leiden hat. Dabei wird in Anwendung der Gesetze die größte Willkür angewandt. Die Art der Durchführung ist roh und eines Kulturstaates unwürdig. Priester und Ordensfrauen werden wie Sträflinge verhaftet und von der Soldateska insultiert, die Schul= und Waisenkinder nach Schließung der Anstalten einfach auf die Straße gesetzt. Gegenüber den Beschwerden amerikanischer Journalisten mußte der Staatssekretär Tejada diese Mißstände zugeben und versprach ihre Abstellung. Aber man weiß ja, daß in Mexiko solche Versprechungen nichts zu bedeuten haben. Was sollen wir Deutsche dazu sagen, wenn man die deutschen Karmeliterinnen, also Angehörige der befreundeten deutschen Nation, ausweist, obwohl die Schwestern nur der Lehr= und Karitasarbeit sich widmeten? Wo liegen die Motive dieses Kampfes? Die mexikanische Regierung behauptet, die Kirche mische sich dauernd in die Politik des Landes. Bei der Regierung herrscht die Anschauung, daß ein Staat omnipotent sei und daß Gesetze ihre im Gewissen vindende Kraft nur aus dem Willen der Regierung erhalten, mögen sie auch unseren Anschauungen über die Verpflichtung gegen das Sittengesetz und das göttliche Recht widersprechen. Wenn also die Kirche für eine Lösung des in Mexiko drängenden sozialen Problems auf rechtlich-sittlicher Grundlage eintritt, die mexikanische Regierung über diese Fragen nach den Theorien des Kommunismus lösen will, so mischt sich die Kirche in die Politik ein! Solche Beispiele könnten beliebig vervielfacht werden. Die augenblickliche merikanische Regierung ist eine solche auf kommunistischer Grundlage. Calles hat nie geleugnet, daß ein ganz radikales sozialistisches Gesellschaftsideal vertritt. Da ist ihm die christliche spanische Kultur im Wege, die bisher die Grundlage des Staates bildete, in deren Geist das Volk mit den Jahrhunderten hineinwuchs. Diese Kultur hat die wilden mexikanischen Indianer zur Gesittung geführt. Bis heute ruht fast die ganze Karitas= und Bildungstätigkeit im Lande Mexiko in den Händen katholischer Ordensfrauen und Priester. Dieselbe Regierung, die nach einem soeben eingetroffenen Telegramm im Begriffe steht, die letzten katholischen Privatschulen zu schließen, die jüngst alle Priester ausländischer Herkunft aus dem Lande verjagte, ist augenblicklich außerstande, die aus katholischen Schulen entlassenen Kinder überhaupt in Staatsschulen unterzubringen, geschweige in geeigneten Schulsystemen. Derselbe Präsident Calles, der katholische Ordensschulen mit seinem Haß verfolgt, hat die eigene Tochter Alice in der Akademie der Schwestern U. L. Frau vom Frieden zu San Diego= Kalifornien, 24 Kilometer jenseits der merikanischen Grenze! So meldet die Zeitschrift „America“! Zwei Tage vor Beginn des Kampfes gegen die katholischen Ordensschulen nahm er zwei seiner Kinder aus klösterlicher Erziehung in Mexiko heraus! Politische Freundschaft unter Völkern, die nur auf dem berechnenden Verstande beruht, hat auf die Dauer keinen Bestand, wenn sie nicht im Herzen der beteiligten Völker verankert ist. Der Freimaurer Calles, dem jüngst noch 95 Logen Mexikos ihre Unterstützung öffentlich zusagten, mag in dem einen oder anderen Logenbruder jenseits des Ozeans eine Stütze finden. Wir deutsche Katholiken wünschen sehnlichst, daß die Geschicke des großen befreundeten Landes Mexiko bald wieder von Männern geleitet werden, die das wahre Denken des auch heute noch in seiner überwältigenden Mehrheit katholisch empfindenden Volkes in Mexiko wiedergeben! ordnete Dr. Bell, dem von der Fraktion offiziell das Anerbieten gemacht worden ist, dieses Amt zu übernehmen. Die Entscheidung von Dr. Bell steht aber noch aus. Für den Fall der Annahme des Justizministeramtes durch Bell würde das Vizepräsidium des Reichstags erledigt. Für diesen Posten würde die Zentrumsfraktion den Abgeordneten Esser benennen, der sich in der Führung von parlamentarischen Verbandlungen, namentlich auch als Vorsitzender des sehr schwierigen Sozialpolitischen Ausschusses durchaus bewährt hat. Der Reichsfrauenbeirat der deutschen Zentrumspartei dessen 1. Vorsitzende Frau Ministerialrat Helene Weber. M. d. R., ist, gibt seit einiger Zeit ein Mitteilungsblatt heraus, das in erster Linie für die Landes=, Provinzial=, Bezirks= und Kreisfrauenbeiräte bestimmt ist. Die„Mitteilungen des Reichsfrauenbeirats“ sind zu beziehen durch das Generalsekretariat der Deutschen Zentrumspartei, Berlin W. 7, Französischestr. 62 Il. Preis: pro Stück 0.30 Mk. Die Zeitschrift geht von der Voraussetzung aus, daß das Interesse für politische Fragen unter den Frauen in den letzten Jahren schwächer geworden und durch die vielen Wahlkämpfe und Krisen im Parlament abgestumpft worden ist. Dieses Interesse wieder neu zu entfachen, auf Grund genauer Kenntnisse, die politische Arbeit wieder als große verantwortliche Volkssache auffassen zu lehren, ist vornehmstes Ziel der Zeitschrift. erste Heft bringt folgende bemerkenswerte Artikel aus der Feder weiblicher Abgeordneter: der volitische Kampf um die Lehrerbildung“ von E. Stoffels M. d. L.,„Stellungnahme des Zentrums zum weiblichen Einfluß in der Mädchenerziehung" von E. Giese, M. d. L.,„Hilfe Graf Apponyi 80 Jahre alt. 2 Graf Albert b. Apvonvi, der große ungarische Staatsmann, vollendete am 29. April sein 80. Lebensjahr. Apponyi, der trotz seines hohen Alters sich an parlamentarischen Kämpfen noch eifrig beteiligt, ist seit Jahrzehnten Mitglied des ungarischen Abgeordnetenhauses und war mehrmals Minister. Er hat Ungarn wiederholt im Völkerbund vertreten und genießt auch außerhalb der Grenzen seines Landes als großer Politiker und glänzender Redner ein hohes Ansehen. Graf Apponyi hat sich durch seine deutschfreundliche Haltung auch in Deutschland viele Freunde und Verehrer erworben. für Erwerbslose und Kurzarbeiter“ von C. Teusch, M. d. R. Das zweite Heft, das soeben erschienen ist, beschäftigt sich in drei Artikeln mit dem Völkerbund, wie ihn„die ganze politisch bedeutsame Welt, außer den Vereinigten Staaten Nordamerikas wollte“, wie sich in ihm der ewige Kampf zwischen Macht und Recht auswirkt, wie wir trotz pessimistischer Sicht zu der Idee des Völkerbundes stehen müssen, da sie im tiefsten verankert ist im christlichen Liebesgedanken. Weitere Aufsätze des zweiten Heftes bringen kurze orientierende Mitteilungen über die Fürstenabfindung, die Reform des§ 218 des Reichsstrafgesetzbuches, außerdem eine chronologische Uebersicht über parlamentarische Vorgänge, die besonders die Frauen interessieren. Die Neuerscheinung ist demnach zu begrüßen. Stoffauswahl und Form sprechen an. Das Mitteilungsblatt gehört nicht nur in die Hand jeder in der politischen Bewegung des Zentrums tätigen Frau, sondern verdient weit darüber hinaus Beachtung und Verbreitung. Zum Londo er Besuch Doumergues. London, 2. Mai. Der Londoner Berichterstatter des W. T. B. erfahrt, daß die hier veröffentlichte Andeutung der bevorstehende Londoner Besuch Doumergues und Briands könnte als eine Antwort auf den deutsch-russischen Vertrag gedeutet werden, in maßgebenden britischen Kreisen für vollkommen unbegründet erklärt wird. Es werde bemerkt, daß, se eingehender der Berliner Vertrag geprüft wird. sich umsomehr die von britischer Seite von Anfang an eingenommene Haltung verstärke, daß er juristisch vollkommen einwandfrei sei. Was die Frühpost noch brachte Spanien hält seinen Raisanspruch aufrecht. Paris, 3. Mai. Wie Havas aus Madrid berichtet, herrscht in diplomatischen Kreisen wegen des bevorstehenden Zusammentritts des Ausschusses, der sich mit der Reform des Völkerbundsrates beschäftigen soll, rege Tätigkeit. Man glaubt, daß mehrere Zwischenlösungen in Vorschlag gebracht werden, daß Spanien aber seinen Standpunkt in der Frage der Zusammensetzung des Völkerbundsrates fest aufrechterkalten werde, entsprechend der Politik der Kontinnität, für die die Madrider Regierung ständig eingetreten sei, und die übrigens auch mit Erfolg im Verlauf der Märzversammlung von der spanischen Delegation unterstützt worden sei. Abdankung Tsaokuns. Peking. 2. Mai. Wie offiziell verlautet, hat Tlaokun in einem Zirkulartelegramm mitgeteilt. daß er die Präsidentschaft niedergelegt habe. Eine scwere Sch'ffsna astrophe Tokio, 2. Mai. Der japanische Dampier Tschinschibu=Maru ist untergegangen. Von der Besatzung sind 99 Mann gerettet worden, es werden noch 150 Mannvermißt. Bonn.(Zusammenbruch eines Bankbauses in Bonn.) Gegen die Geschaftsführung des 1893 gegründeten Bankbauses Louis David, dessen Inhaber am Freitag plötzlich starb, ist Anzeige erstattet worden. Von der Staatsanwaltschaft Bonn wurde ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Nach hier umlaufenden Gerüchten soll es sich um einen Zusammenbruch handeln, bei dem mehrere angesehene Großkaufleute und Beamte schwere Verluste erleiden dürften. Gautagung der nordwestdeutschen Bezirksvereine der Bereins Deutscher Chemiker. Dortmund, den 2. Mai. Gestern vormittag begann im großen Saale des Rathauses die zweite Gautagung der nordwestdeutschen Chemiker=Vereine, an der sich die Delegierten der Bezirksvereine von Aachen, Niederrhein und des rheinischwestfälischen Bezirksvereins beteiligten. Man hatte Dortmund wegen der engen Beziehungen zwischen Chemie und Berabau als Tagungsort gewählt; Chemikern und Vertretern der bergbaulichen Wissenschaft sollte Gelegenheit gegeben werden, in wechselseitig ergänzenden Vorträgen ein zusammenfassendes Bild über die Chemie und Physik der Erdrinde zu bieten. Prof. Paneth-Berlin beschäftigte sich in seinem Referat zunächst mit der Materie der Weltkörper und dem Mengenverhältnis der Elemente in der Erde und in den Gestirnen. Er sprach über das Isotopenverhältnis in den einzelnen Elementen und zeigte, welche Hilfe die moderne Atemforschung bei der Erweiterung unserer Kenntnisse vom Weltall geleistet hat. Außerdem behandelte er die Bedeutung der Wärmeentwicklung der radioaktiven Elemente für die Geologie und in großen Zügen die kosmische Entwicklung der Materie. Prof. Schneiderdonn-Freiburg verengerte den Kreis der Betrachtung auf die praktisch nutzbaren Lagerstätten unserer Erdrinde. Gemäß der im ersten Vortrag entwickelten geochemischen Verteilungsgesetze fanden innerhalb der Erdrinde Konzentrationsvorgänge statt, wodurch Anhäufungen einzelner Elemente zu nutzbaren Lagerstätten entstanden. Sie kommen vor in verschiedener Ausbildung der Produkte der drei großen geologischen Vorgangsreihen: in der magmatischen, der sedimentären und metamorphen Abfolge. Prof. Weig=-Halle berichtete über die neuen geophysikalischen Untersuchungsverfahren und sprach dabei über die Gesichtspunkte, welche für eine systematische Anwendung der verschiedenen geophysikalischen Verfahren bei den Aufgaben der bergbaulichen Praxis heranzuziehen sind.— Die Tagung wurde mit einer gesellschaftlichen Zusammenkunft im Saale der Casino=Gesellschaft abgeschlossen. Restfälische Bollszeitung Montag, den 3. Mai 1926. 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Hellweg 11/ Bahnhofstr. 30 Zur Kreista In einigen Tager kreise Bochum aus 2 dung wiederum eine Anbänger der Zentru gemeindung der Stal loren hat, ergibt sich auf der Hut zu sein, heraus, daß in unsere stärktem Maße von Aufstellung von sog. Verwirrung in die tragen.— Ist die 7 Arbeit in der Geme Ueberzeugte Anbänge keit dieser Forderung verdienter Führer Tr saat:„Es geht schledh nalen Leben seinen gewissermaßen in ärmeln umberzugehei politische Grundsätze charaktervollen Persö voraussetzt, kann die bältnis zur Gemeinde in seiner Beziebung für unsere kommunali der Zentrumspartei 1 vertretenen Grundsät der Gemeindepolitik Besonderheit der ör selbstverständliche Pfl betrachten.— Die p seres Volkes macht sich großen Parlamenten Kreisparlamenten un durch Neugründung ei partei behebt man die all diesen Bestrebunge Fällen Sonderinteress Wirtschaftsgruppen, di Belange der Allgem durchsetzen wollen. gegliedertes Gemeinde solches Parlament wi teressengruppen zerfal ihre Interessen zu er schaftlichen Interessen wirte, der Gewerbetre Kanfleute stimmen du aber der Ausgleich unt Forderungen der verse schaffen werden? 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Er hatte aber keine C schiedenen Antrage, die Stefanie mehr der Form Wunsche, sie angenomm Sie küßte dann ihre eifersüchtige Zärtlichkeit. „Sind wir denn nicht Heim?“ fragte sie dam zusammenbleiben, Väter „Ja, liebes Kind, ick mal, wie grau mein Haa nicht allein in der Welt Er sah sie aufmerkse Unruhe. Sie aber legte ihm Lippen und antworteteh -Du weißt doch, Vate nicht an der Zukunft zu Dann sprach man vo dem jungen Mädchen b stumme Ergebung, dem und uneingestandene Abs Als beide eines Tage ziergange heimkehrten u Natur betrachteten, frag vermittelt: „Stefanie. denkst du d Ich meine doch, er hätte zu besuchen? Wir müsse chen erinnern?" Stefanie stand sprachl klopfen und ihre Hand Beters Montag, den 3. Mai 1926. 1. Beilage der Westfälischen Volkszeitung Nr. 102— Seite 5 Aus Bochum und Umgebung. Nachdruck unserer Originalartikel nur bei Angabe der „Westfälischen Volkszeitung“ als Quelle gestattet. Bochum, den 8. Mai 1926. Zur Kreistagswahl am 9. Mai. In einigen Tagen, am 9. Mai, findet im Landkreise Bochum aus Anlaß der erfolgten Umgemeindung wiederum eine Wahl zum Kreise statt. Für die Anbänger der Zentrumspartei, welche durch die Eingemeindung der Stadt Bochum viele Anbänger verloren hat, ergibt sich die doppelte Pflicht, besonders auf der Hut zu sein, insbesondere aus der Erwägung heraus, daß in unserem Kreise in letzter Zeit in verstärktem Maße von gewissen Standesgruppen durch Aufstellung von sog. parteilosen Listen versucht wird, Verwirrung in die Reihen der Wahler hineinzutragen.— Ist die Parteipolitik auch für die Arbeit in der Gemeinde bezw. Kreise zu fordern? Ueberzeugte Anhänger sind sich über die Notwendigkeit dieser Forderung schon seit langem einig. Unser verdienter Führer Trimborn bat schon recht, wenn er sagt:„Es geht schlechterdings nicht an, im kommunalen Leben seinen politischen Rock auszuziehen und gewissermaßen in allgemein bürgerlichen Hemdsärmeln umberzugehen. Ein Mann, der überhaupt politische Grundsätze hat, wie man es bei jeder charaktervollen Persönlichkeit als selbstverständlich voraussetzt, kann diese Grundsätze in seinem Verbältnis zur Gemeinde ebenso wenig verleugnen, wie in seiner Beziebung zum Staate.“ Die Grundlage für unsere kommunalpolitische Arbeit bilden die von der Zentrumspartei in der Reichs= und Landespolitik vertretenen Grundsätze, deren Anwendung auch in der Gemeindepolitik bei aller Rücksichtnahme auf die Besonderheit der örtlichen Verhältnisse wir als selbstverständliche Pflicht jedes Zentrumsanhängers betrachten.— Die parteipolitische Zerklüftung unseres Volkes macht sich sicherlich genau so wie in den großen Parlamenten auch in den Gemeinde, und Kreisparlamenten unangenehm bemerkbar. Aber durch Neugründung einer sog. parteilosen Wirtschaftpartei behebt man diese Schwierigkeiten nicht. Hinter all diesen Bestrebungen verbergen sich in den meisten Fällen Sonderinteressen von einseitig eingestellten Wirtschaftsgruppen, die vielfach unbekümmert um die Belange der Allgemeinheit ihre Sonderinteressen durchsetzen woulen. Wie ein solches nach Ständen gegliedertes Gemeindeparlament aber praktische Arbeit leisten soll, ist uns unverständlich, denn ein solches Parlament wird sehr bald in zahlreiche Interessengruppen zerfallen, die in egoistischer Weise ihre Interessen zu erreichen suchen, denn die wirtschaftlichen Interessen der großen und kleinen Landwirte, der Gewerbetreibenden, der Handwerker und Kaufleute stimmen durchaus nicht überein Wie soll aber der Ausgleich unter den auseinander strebenden Forderungen der verschiedenen Berufskategorien geschaffen werden? Gewiß sind manche kommunale Angelegenheiten in parteipolitischer Hinsicht neutral, aber sehr häufig haben sich kommunale Körverschaften mit Fragen wirtschaftlicher, sozialer, geistig=kultureller Art zu befassen und nur eine Partei, die nach der Grundeinstellung ihrer Wähler einheitlich zusammengesetzt ist, wird es gelingen, die auftretenden Gegensätze zu überbrücken. Wenn nicht große kul turelle bezw. politische Gesichtspunkte den Wahlkampf beherrschen, mun naturnotwendig die Bürgerschaft in kleine Wirtschaftsgruppen und grüppchen zerfallen. Die Zentrumspartei, die auf dem Boden der demokratischen Gemeindeverfassung steht, kennt in der Gemeinde keine Standes= und Besitzvorrechte und keinen Unterschied des Geschlechts bei Ausübung des Gemeindebürgerrechtes. Zielsetzung der Zentrumspolitik ist, zum Wohle der Gesamtheit einen gerechten Interessenausgleich herbeizuführen Die Wirtschaftspolitik muß auch im Kreise von christlich-sozialem Geiste vom Gemeinsinn getragen sein. Die Ueberführung von privatwirtschaftlichen Unterneb mungen in die Kommunalwirtschaft darf nur dann erfolgen, wenn sie der Gesamtheit dient, denn die Erbaltung einer großen Zahl von leistungsfähigen Eigenbetrieben ist eine volkswirtschaftliche und letzten Endes auch eine staatspolitische Notwendigkeit. Der Mittelstand in Landwirtschaft und Handwerk, Handel und Gewerbe ist deshalb zu schützen und zu kräftigen. Inbezug auf die Volkswoblfahrtspflege ist es stets vornehmste Aufgabe der Zentrumspartei gewesen, die Wohlfahrtseinrichtungen der Armen=, Waisenund Jugendfürsorge in planmäßiger Zusammenarbeit mit der freiwilligen Karitas besonders zu fördern. Auf dem Wege nach Harpen. Die Ankunft des Zuges bei Vormann. Die Fahnen werden bei Vormann untergebracht. Wir fordern Schutz der christlichen Familie, um so am wirksamsten der Erhaltung und Stärkung der Volksgesundheit in sittlicher und körperlicher Hinsicht zu dienen. Wir fordern Ausgestaltung des öffentlichen Gesundheitswesens, körperliche Ertüchtigung der Jugend, Jugendschutz und Jugendpflege. Unparteiische Abwägung und Ausgleichung der Interessengegensätze, gerechte Verteilung der öffentlichen Podten, tatkräftige Unterstützung der wirtschaftlich Schwachen, namentlich der Kriegsbeschädigten und Hinterbliebenen, der Sozial= und Kleinrentner sollen sozialpolitische Richtlinien jeder Gemeinde= und Kreisverwaltung sein. Dieser Rahmen ist zu eng, um im einzelnen alle Leitsätze im Kommunalprogramm der deutschen Zentrumspartei bier anzuführen. Wenn wir aber an Hand der vorhin skizzierten Grundsätze die Arbeit des Bochumere Kreistages kritisch würdigen, muß der unbefangene Beobachter zugeben, daß auch die Zentrumsfraktion im verflossenen Kreistag, der ja kaum ein halbes Jahr getagt hat, getreu der Ueberlieferung, an der Verwirklichung dieser Ideale mitgearbeitet hat.— Um so befremdlicher wirkt es, daß manche Mittelständler der Wirtschaft und des Handwerks glaubten, eine neue Partei gründen zu müssen. Schon seit Jahren hat die Zentrumsfraktion sich mit anderen Parteien zusammen in größter Oeffentlichkeit bemüht, überflüssig gewordene Kreisbetriebe, die in der Inflationszeit dem Kreise, insbesondere seinen Wohlfahrtseinrichtungen große finanzielle Vorteile verschafften, abzubauen zum Vorteil der bedrängten Privatwirtschaft. Auch in der Beamtenbesoldung der Kreisbeamten hat die Zentrumspartei sich stets bemüht, eine gerechte Regelung der Lohnverhältnisse der Beamten und Angestellten anzustreben und hat energisch die Auswüchse in der Besoldungsordnung der Kreisbeamten grundsätzlich bekämpft. In der Volkswohlfahrtspflege hat die Zentrumsfraktion stets die Maßnahmen und Einrichtungen der Kreisverwaltung, die sich in der Nachkriegszeit stets bemüht hat, die allgemeine soziale Not zu lindern, mit Energie unterstützt.— Nun kommt es am 9. Mai darauf an, daß diese Forderungen der Zentrumspartei gesichert werden.— Wie schon eingangs bemerkt wurde, sind durch die Umgemeindung relativ viele Zentrumsanhänger aus dem Kreise, der in Zukunft nur noch etwa 86 00 Einwohner zählen und nur 28 Kreistagsabgeordnete wählen wird, ausgeschieden. Wenn die Zentrumspartei in der wichtigsten Kommission im Kreisausschuß miederum vertreten sein soll, ist es unbedingt Pflicht eines jeden Wählers, am kommenden Sonntag die Liste des Zentrums zu wählen. Der Vorschlag der Zentrumspartei für den Landkreis Bochum enthält folgende Namen: 1. Bideau, Robert, Studienrat, Langendreer. 2. Finke, Caspar, Bergmann, Werne, 3. Haase, Nikolaus, Bauunternehmer, Gerthe, 4. Fischer, Willi, Bergmann, Laer, 5. Nußbaum, Fritz, Hauptlehrer, Somborn, 6. Sommer, Johann, Bergmann, Querenburg usw. Die Aufstellung dieser Kandidaten ist von den zuständigen Delegierten in voller Einmütigkeit vor einigen Wochen vorgenommen worden. Zentrumsfraktion. Heute abend um 8 Uhr. Wegen besonderer Wichtigkeit der auf der Tagesordnung stehenden Fragen ist vollzähliges Erscheinen unbedingt erserderlich. — Totenglocke. Im fast vollendeten 59. Lebensjahr starb der Seniorchef der angesehenen Firma Clemens, Herr Ludwia Clemens. In 40jährigem arbeitsund erfolgreichem Schaffen hat er das Unternehmen aus kleinsten Anfängen zu seiner heutigen Bedeutung gebracht. Seine vorbildlichen menschlichen Eigenschaften sichern ihm bei allen, die ihn kannten, ein ehrendes Andenken. R. i. p. (Von der Feier in den Tod. Am 1. Mai gegen 5,30 Uhr vorm. wurde am Aufgang zum Schützenhof der 23 jährige Kaufmann R. mil schweren verletzungen bewußtlos aufgefunden. Er staro auf dem Wege zum Krankenhaus. Nach den Ermittelungen der Kriminal=Polizei dürfte es sich um einen Unglücksfall handeln. R. hatte mit Angehörigen und Freunden an der Feier im Schützenhof teilgenommen und sich kurz vor 5,30 Uhr morgens von ihnen getrennt. Offenbar, um den Weg zur Castroperstraße abzukürzen, ist er an der Mauer des Grundstückes Castroperstraße 49 hinuntergegangen. Er hat sich dabei anscheinend über die Mauer gebeugt und ist dabei abgestürzt. Nach den Spuren am Unfallsort zu schließen, war noch eine Person bei ihm. Sie konnte bisher nicht ermittelt werden. Zur völligen Aufklärung des Falles ist jedoch ihre Aussage unbedingt erforderlich. Sie wird deshalb gebeten, sich bei der Kriminal=Inspektion Bochum, Hattinger Straße, Zimmer 35 zu melden m. Motorradunfall des Pfarrers Schmidt II. Der ev. Pfarrer Schmidt II erlitt bei einer Fahrt auf einem Motorrad, als er die Vödestraße passierte, einen schweren Unfall. Das Rad geriet in eine Bodenvertiefung der im schlechten Zustand befindlichen Straße, wodurch der Pfarrer stürzte und sich eine schwere Kopfwunde, Hautabschürfungen und eine Verrenkung des Daumens zuzog. Der Verunglückte wurde ins Krankenhaus transportiert, wo die Kopfwunde vernäht wurde. Gn 0W neus i Gfinbmen (Nachdruck verboten.) (40. Fortsetzung.) Er hatte aber keine Eile, sie zu verheiraten, die verschiedenen Anträge, die ihm zugegangen sind, wurden Stefanie mehr der Form wegen vorgelegt als mit dem Wunsche, sie angenommen zu sehen. Sie küßte dann ihren Vater und beruhigte seine eifersüchtige Zärtlichkeit. „Sind wir denn nicht glücklich, wir Zwei in unserm Heim?“ fragte sie dann fröhlich.„Laß uns immer zusammenbleiben, Väterchen!“ „Ja, liebes Kind, ich werde aber alt. Sieh einmal, wie grau mein Haar wird. Ich möchte dich später nicht allein in der Welt lassen ohne Schutz und Halt.“ Er sah sie aufmerksam an mit schlecht verhehlter Unruhe. Sie aber legte ihm den weißen Finger auf die rippen und antwortete halb im Ernst, halb scherzend: -Du weißt doch, Vater, daß mein Grundsatz lautet, nicht an der Zukunft zu zweifeln.“ Dann sprach man von gleichgültigen Dingen, und dem jungen Mädchen blieb die Ratlosigkeit und die stumme Ergebung, dem Vater Zweifel, Mutmaßung und uneingestandene Absichten. Als beide eines Tages von einem längeren Spaglergange heimkehrten und die Lenzesschönheiten der Natur betrachteten, fragte Herr Friedrich ganz unvermittelt: Stefanie, denkst du denn gar nicht mehr an Roll? isch meine doch, er hätte zugesagt, uns um diese Zeit zu besuchen? Wir müssen ihn wohl an sein Versprechen erinnern?“ Stefanie stand sprachlos; sie fühlte ihr Herz heftig tlopfen und ihre Hand gitterte auf dem Arm des Vaters Herr Friedrich betrachtete sie verstohlen. Es entging ihm nicht, wie sie sich Mühe geben mußte, anscheinend ruhig zu erwidern: „Das wird nicht nötig sein, er hat mich vergessen!“ „Bist du dessen sicher?“ Sie zögerte einen Augenblick, dann schüttelte sie den Kopf: „Nein, ich glaube es doch nicht!“ „Nun, dann können wir uns leicht davon überzeugen,„plauderte Herr Friedrich ungezwungen weiter ohne die Erregung seiner Tochter zu beachten;„sobald wir zu Hause sind, werde ich selbst unserm Freunde schreiben, und du kannst dein Wort hinzufügen.“ Zärtlich drückte Stefanie des Vaters Arm, während sie dankbar zu ihm aufsah. Eine Welt von Gedanken und Empfindungen durchkreuzte plötzlich ihr Gehirn und erfüllte ihr Gemüt. Sie sah auf einmal klar in den Gesinnungen des Vaters, und die Hoffnung zeigte ihr, wenn auch in nebelhafter Ferne, ein bezauberndes Bild. Roll in Villa Edelweiß! Roll von Herrn Friedrich selbst eingeladen! Welch ein Glück! So leichtfüßig und froh war sie selten nach Hause geeilt. Ein einziges Wort hatte genügt, um den ganzen Aufbau philosophischer Vernunftgründe umzustürzen: Roll stand lebendiger als je in ihrer Erinnnerung. Sie merkte nichts von dem Streit, den die väterliche Liebe, der Familienstolg und die harten Lehren der Vergangenheit im Herzen Herrn Friedrichs ausfochten. Sie erfuhr auch niemals, welch heldenhafter Entschluß ihm vonnöten war, um der namenlosen Waise, dem„Komödianten“ ein Geständnis nahezulegen, das dem Glücke seiner Tochter mangelte. Er schrieb. Stefanie fügte nur einen Satz hinzu: „Komm, Roll, ich bitte dich.“ Des folgenden Tages gegen Abend klopfte der Briefträger wiederholt an die Nummer 16 der Odeonstraße. Roll war am Lesen und hielt den Kopf gesenkt. Beim ersten Schlag, der durch die Gänge hallte, horchte er auf und zählte. Zwei... drei... vier, jetzt sprang er auf und flog die Treppe hinunter. Ja, es war ein Schreiben aus Linz; seine Ahnung bestätigte sich. In fieberhafter Hast erbrach er das Siegel und überflog die Zeilen. Dann verdunkelte sich der freudige Ausdruck seiner Miene, zehn, zwanzigmal überlas er die wenigen Worte Stefanies und warf dann das Papier auf den Tisch. „Nein,“ reif er,„nein, ich werde nicht hingehen, es ist zu spät, mein Entschluß ist einmal gefaßt.. Die verschiedensten Empfindungen, Leid, Freude, Verzagtheit und Vertrauen malten sich der Reihe nach in seinen männlichen Zügen, und in seine Augen trat ein fahler Glanz. Er glaubte Ruhe zu finden, wenn er zu Bett ging, allein der Schlaf floh ihn. Er verlor sich in Mutmaßzungen, er wollte nicht, baute Luftschlösser, die der kalte Wind der Ueberlegung rasch zum Einsturg brachte. Als er am nächsten Morgen müde und zerschlagen aufstand, antwortete er: „Geehrter Herr! „Ich bin für die freundliche Einladung, welche Sie mir zugehen ließen, aufrichtig erkenntlich. Leider kommt sie gerade im Augenblick, wo ich mich anschicke, Innsbruck zu verlassen. In einigen Tagen bin ich in Newyork. „Sie wollen gütigst einen achtungsvollen Gruß an Stefanie ausrichten und sich selbst meines Dankes versichert halten. Roll.“ Dieses Schreiben, welches Stefanie mit Ungeduld erwartete, bekam sie nicht zu sehen. Herr Friedrich nahm es in Empfang und ließ es verschwinden. „Hatte ich nicht Recht, Vater?“ fragte sie verschiedentlich.„Er kommt nicht... er will nichts mehr von mir wissen.. „Nein, nein, Kind, ich bin im Gegenteil überzeugt, daß er dich nicht vergessen hat, und daß er kommen wird. Du mußt nur ein wenig warten können", beteuerte Herr Friedrich. Sie schüttelte verwundert den Kopf über die dringende Versicherung von Rolls Treue. „Uebrigens", so mußte sie sich selbst gestehen,„bin ich ja eigentlich Schuld daran. Ich gab ihm das Beispiel. Ich habe ihn vernachlässigt, und jetzt bin ich ihm gleichgültig geworden.“ Sie hatte jetzt kein Geheimnis mehr vor dem Vater. Mit lindem Finger hatte dieser die Herzenswunde berührt, und durch einen Aufschrei hatte sie sich verraten. Wozu sollte sie jetzt ihr Leid verbergen? Er schalt sie sanft und suchte ihre Aufmerksamkeit abzulenken. Aber weder die weiten Ausflüge in die Berge und die anregenden Spazierritte, noch das Studium, die Musik und die vertraulichen Plauderstunden hatten den gewünschten Erfolg. Eine wehmutsvolle Trauer hatte sich ihrer bemächtigt und bleichte die frischen Wangen. Doch blieb sie freundlich und zuvorkommend und ging auf jeden Wunsch des Vaters ein. Eines Tages bat er sie, bei einr in der Nähe wohnenden Verwandten den Nachmittag zuzubringen, um der alten Dame eine Freude zu machen. Sie ging gerne. Als der Abend anbrach, kehrte sie, wie sie öfters zu tun pflegte, allein und zu Fuß zurück. Herr Friedrich kam winkte sie ihm freundlich zu, hing sich an seinen Arm ihr eine Strecke Weges entgegen. Schon von weitem und erzählte von den kleinen Erlebnissen bei der dem Gehölz an, welches Villa Edelweiß umsäumte Tante. Unter solch heiterem Geplauder langten sie in und bei dr alten Eiche, die Reginas Grabmal beschattete. Die goldene Abendsonne warf einen rosigen Schimmer über den weißen Marmor. „Du wirst müde sein, mein Liebling", sagte Herr Friedrich.„Der Abend ist so schön; willst du nicht ein wenig ruhen?“ „Ja, gern“, antwortete sie und setzte sich auf eine vor der Weißhorndecke angebrachte Steinbank. Fortsetzung folgt. Seite 6— Nr. 102 Bestfälische Volkszeitung Montag, den A. Mat 1928 Eine machtvolle katholische Kundgebung 4000 Bochumer Kalholiken vor ihrem Bischof bei der Görresfeier auf dem Schützenhof Ein begeistertes Treugelöbnis ef Zu einer machtvollen und eindringlichen Kundgebung batten sich gestern nachmittag auf dem Schützenhof die Katholiken Groß=Bochums eingefunden, um in Gegenwart des hochwürdigsten Herrn Bischofs, Dr. Kaspar Klein, im Gedenken an den großen Streiter für die katholische Kirche, Joseph von Görres, dessen Todestag sich in diesem Jahre zum 150. Male jährt, ein Treubekenntnis für den katholischen Glauben abzulegen. Schon lange vor Beginn strömten die Gläubigen in Scharen zum Schützenhof, der sich gegen 5 Uhr bereits dicht gefüllt hatte. Als der hochw. Herr Bischof dann den Saal betrat, scholl ihm ein freudiger Willkommensgruß der großen Menge entgegen, die stehend ihm ihre Huldigung darbrachte. Welch freudige Stimmung und hohe Regungen durchströmten die Gläubigen, als nahezu 30 Fahnenabordnungen der katholischen Vereine unter den Klängen der Mustkkapelle durch den Saal an dem hochw. Herrn Bischof vorbei zum Podium zogen, u mdort im Rundkreis Aufstellung zu nebmen. Auf dem Podium hatten die vereinigten Kirchenchöre der Pfarren St. Marien, St. Joseph, St. Meinolphus, St. Antonius, Hamme, Wiemel= hausen, Riemke, nahezu 350 Sängerinnen und Sänger, Platz gefunden, die unter Leitung des Herrn Lehrer H. Winkelmann in berrlichen Klängen und fein abgetönter Form mit dem„Jubilate Deo“ von Aiblinger die Festesstunden einleiteten. Mit tiefem Erleben und heiliger Weibe sprach darauf Herr Franz Heer, Bochum, folgenden Prolog. zum 150. Gedenktag des Todes von Josephs non Görres. Von Josephine Moos. Du Feuergeist vom Rheine, so furchtlos kübn und klar, dem Koblenz, reizumflossen, Wiege und Heimat war, du großer Wegbereiter und Herold der Nation, titanenhafter Streiter, auf hohem Geistesthron. Du„Deutschefter der Deutschen“, Führer und Patriot, von glühend heißer Liebe zum Vaterland durchloht: „Dein Name klingt noch beute durchs Land wie Glockenton, stolz nennt die Stadt am Strome dich ihren größten Sobn Voll Güte war dein Wesen, dein Wirken sonnenbell, aus deinem„Glauben—Wissen“ floß tiefster Weisbeit Quell. Dein Herz schlug Feuerbrände, ein glübender Vulkan, dein Donnerwort, o Görres, bielt eine Welt im Bann.— Hat keiner deutsche Sendung so tief wie du erkannt, und war für deutsches Volkstum so heiß wie du entbrannt. Voll edler Mannestugend, begeistert, unerschlafft, trugst du in tiefster Seele: Gott und die Wissenschaft! Und als der große Korse in stolzer Uebermacht zum Schemel seiner Füße das Land am Rhein gemacht, da flog dein„Götterbote“, der Rbeinische Merkur, wie brausend Lenzgewitter auf sturmgewalt'ger Spur hin durch die deutschen Lande, so kraftbeschwingt und schnell, rief mit Posannenklängen die Geister zum Appell. Da drang wie Feuerzungen im Flammenwiderschein Das Wehen deines Geistes tief in das deutsche Sein! Dein Wort, o grotzer Seber:„Nur Einigkeit macht stark", soll wieder Geltung finden in deutscher Landesmark. Noch geben deine Manen im Sturm der Zeiten um, erwecke deinem Volke das rechte Führertum. Gib uns von deinem Geiste so furchtlos kübn und klar, sci Schützer uns und Schirmberr in Rot und in Gefahr. Erfülle uns're Herzen mit deiner Liebe Brand, zum heil'gen Opferdienste für Gott und Vaterland! Danach hielt der Vorsitzende des Gesamtverbandes der katholischen Vereine pon Bochum, Herr S'udienrak Ratte folgende Begrüßungsansprache: hochansehnliche Festververehrten Damen und Katholiken war es itia Bischöfliche Gnaden, sammlung, meine sehr Herren! Bei uns deutschen stets gute Tradition, in ehrfürchtiger Liebe und Dankbarkeit der Männer und Frauen zu gedenken, die für Gott, Kirche und Vaterland ihre ganze Kraft einsetzten. Ein freudiges Schwingen der im Glauben geheilten Seele ging durch die Menschen, wenn Namen erklangen wie Kettler. Reichensperger, Schorlemer, Windthorst. In solch feierlichen Augenblichen verschwanden alle Unterschiede des Standes, verstummten alle Gegensätze wirtschaftlicher oder sonstiger Art, wir fühlten uns nur als Kinder der einen Kirche, des einen Vaterlandes. Nur ein Name blieb bei uns bis heute ungehört, und wenn gehört, meist unverstanden: Görres. Und doch ist auch er wert, daß wir ihm, als aus dem Ruhmesrahmen unserer Katholiken hervorgegangen, ein Standbild bauen. Der Name des Mannes, den Millionen der napoleonischen Zeit fürchteten und mehr noch liebten. darf nicht sterben. Nun jährt sich zum 150. Mal sein Geburtstag, Es ailt heute, ein altes Unrecht aut zu machen und Görres den Platz zu erobern, der ihm gebührt. Und so wollen auch wir Bochumer Aatholiken unseren Görrestag feiern im Sinne echt katholischer Einigkeit. Eine ganz besondere Freude ist es für uns, diesen Tag feiern zu können in Anwesenheit unseres hochw. Herrn Bischofs. Es hätte unhöflich erscheinen können, Euer Bischöfl. Gnaden bei der anstrengenden Tätigkeit durch die Spendung der bl. Firmung noch in unsere Versammlung zu bitten. Aber wir glaubten es wagen zu dürfen, mit Rücksicht auf die alten engen Beziehungen zwischen dem hochw. Herrn und den Bochumer Katholiken. So danke ich denn Eeuer Bischöfl. Gnaden und heiße Sie im Namen der Bochumer Katholiken auf das herzlichste willkommen.(Bravol) In gleicher Freude begrüße ich die Spitzen der geistlichen und weltlichen Behörden unserer Vaterstadt, den hochw. Herrn Ehrendomherrn Propst=Dechant Dr. Fröhling und den Vertreter des Magistrats, Herrn Stadtrat Gilsing. Ich betone ausdrücklich, daß ich keine besonderen persönlichen Einladungen habe ergehen lassen, unsere Feier sollte ein allgemeines katholisches Volksfest sein, und so begrüße ich Sie alle, die Sie hier erschienen sind, und heiße Sie auf das herzlichste willkommen. Zugleich darf ich dann allen danken, die zum Gelingen unseres Festes beigetragen haben, den Herren vom Volksverein, Herrn mektor Kampert aus Hagen und Herrn Vikar Rechmann, den Damen und Herren der vereinigten Kirchenchöre unter der Führung des Herrn Lehrer H. Winkelmann, dem Spracher des Prologs, Herrn Franz Heer, der die Liebenswürdigkeit hatte, für den verhinderten Herrn Holthuysen einzuspringen, und all den übrigen Damen und Herren der einzelnen Vereine, die sich in den Dienst der Sache gestellt haben. Herzlichen Dank sage ich auch der Redaktion und dem Verlag der Westfälischen Volkszeitung und dem katholischen Kirchenblatt, die sich alle Mühe gegeben haben, den Görresgedanken zu propagieren. Einen besonders herzlichen Gruß und Dank schulde ich schließlich dem Festredner, dem Herrn Oberstudiendirektor Dr. Maier aus Köln. In echt rheinischer Liebenswürdigkeit hat er sich sofort zur Verfügung gestellt, als wir ihn um die Uebernahme der Festrede baten. Indem ich Sie alle nochmals herzlich willkommen beiße, bitte ich nunmehr Herrn Oberstudiendirektor Dr Maier, das Wort zu ergreifen. Obersludiendirektor Dr. Maier wußte die Kraft seiner Beredtsamkeit einer Volkstümlichkeit und Leichtverständlichkeit der Darlegun gen zu leiben, mit der er sich den besonderen Dank der großen, aus allen Schichten zusammengesetzten Versammlung erworden hat. Er ging davon aus, daß Görres nicht nur ein von Gegnern verleumdeter, sondern auch von den Katholiken lange Zeit zu Unrecht Vergessener gewesen sei. Er schilderte dann den Lebensweg von Görres in den ersten Jahren; der Vater ein Rheinländer, aus einem Geschlechte, das seit Jahrbunderten dier anfässig gewesen ist, die Mutter mit italienischem Blute in den Adern, daher wohl auch das Vulkanische in der Natur des jungen Görres. Dieser junge Mensch war von eminenter Begabung; ihr entsprach, wie ihm als Dreizehnjährigen attestiert wurde, nicht immer sein Fleiß. Man könnte geneigt sein, es als eine Fortsetzung dieser Erscheinung zu betrachten, wenn die Schilderung des Lebensganges weiter sagt, daß Görres die Universität Bonn zwar formell bezogen, aber fast nie besucht hat.„Er schöpfte aus eigenem Born und aus eigener Kraft“, sagte der Redner und machte im nächsten Abschnitte seiner Ausführungen mit den geschichtlichen Erscheinungen bekannt, die den 19jährigen Görres schon zum Führer einer republikanischen Garde werden ließen. Sein Eintreten für die Republik war die Reaktion auf seine Einblicke, die er gewonnen hatte in die damalige absolute Herrschaftswirtschaft der Fürsten, die u. a. wertvolle Kräfte 0 Brausekopf glaubte an die Versprechungen der französischen Revolution. Dieser Glaube wurde wankend, als das Franzosenregiment am Rbein bald nichts mehr erkennen ließ von den Freibeiten, die von Paris gepredigt worden waren. Görres protestierte gegen französische Gewalttaten. Er gehörte 1799 zu der Deputation, die nach Paris gegangen war in dem Glauben, für die Deutschen dieselben Rechte dort erkämpfen zu können, wie die Franzosen sie angeblich hatten. Diese Reise nach Paris schilderte der Redner dann als den Wendepunkt in den Auffassungen, die Görres von den Freiheitsideen, wie sie die französische Nevolution geboren, gehabt hatte. Görres nahm 1800 Abschied von seinen Idealen, zog sich ins Privatleben zurück und widmete sich 14 Jahre lang einem Studium umfassender Art, einem Studtum, das er selbst mit dem Worte bezeichnete, er habe sechs Bibliotheken ausgequetscht. Seine Belesenbeit war entsprechend groß, sein Interesse lag besonders auf historischpolitischem Gebiete. 1806—08 führt sein Geschick ihn als Privatdozent an die Universität nach Heidelberg, dorthin, wo er in der Arbeit mitten im Kreise der Freunde der Romantik sein Deutschland wiederfand, wo es ihm gelang, in der Vergangenheit schürfend, den Stolz auf sein Vaterland und auf dessen Eigenart wiederzugewinnen, den Glauben zurück zu gewinnen, daß am deutschen Wesen man sich aufzurichten vermöchte. In plastilscher Anschaulichkeit zeichnete der Redner die Jahre 1812—15, in denen Görres aus seiner Zurückhaltung heraustrat, seine politische Arbeit wieder aufnahm und sich mit seinem Rheinischen Merkur eine Plattform schuf, die ihn nicht nur zu einer deutschen, sondern zu einer europäischen Größe und Berühmtheit machte. Noch nie zuvor war solcher Stil gehört worden, der im Kampfe um die Freibeit Deutschlands wie eine Offenbarung klang. Aber der große feurige Kämpfer für deutsche Einheit und Freiheit fiel bald dem diplomatischen und engberzigen Beamten=Ränkespiel zum Opfer. Im Januar 1816 wurde ihm durch das Verbot des Rheinischen Mer kurs die Möglichkeit genommen, im alten Sinne welterzuwirken. Er lehnte sich auf, es nützte ihm nichts. Als er sein Buch„Deutschland und die Revolution“ geschrieben hatte, drohte ihm die Verhaftung, der er sich durch Aufenthalt in Straßburg und der Schweiz entzog. Seine publizistischen Arbeiten jener Zeit stellten den Kampf dar gegen den großen Aufklärungsirrtum, daß man nur mit dem Verstande ohne Religion alle Lebensrätsel zu lösen vermöchte. Seine Forderungen gipfelten in dem Ziele der Ordnung und Freiheit zugleich. Er erkannte damals schon, was auf uns als Erkenntnis vererbt blieb, daß Deutschlands Einheit nue auf einer lebendigen Vielheit zu euhen vermochte. Es kamen dann nach der Rückkehr die Münchener Jahre. von 1827 an. Er wirkte in München als Professor der Geschichte. Damit begann die dritte Epoche seines Lebens. Die Grundelemente seines Daseins hat man in der zweiten Epoche zu suchen In der dritten fand er den Weg zur Kirche zurück. Er ging aus von der Notwendigkeit eines sittlichen Haltes für den Gewinn politischer Ideen, er verknüpfte damit die Bewunderung der Kirche in vollem Verständnis für die Auswirkung des christlichen Geistes und schließlich wurde ihm sein zurückgewonnenes katholisches Bekenntnis auch rein persönliche Ueberzeugung. Der so Gewandelte faßte, wiederum publizistisch, mit Geschick und Kraft das an, wes ihm am Herzen lag, den Katbolizismus in Deutschland aus seiner äußeren und inneren Verflachung herauszuführen und die Quellen wieder kräftig sprudeln zu lassen. Er schuf in München sein großes Werk über die Mostik, dessen Bedeutung Bischof von Ketteler anerkannt hat. Görres hat damals mit der Tiefe sei ner Gedanken den Katholiken in Deutschland und der Kirche in Deutschland wieder das Selbstbewußt sein gegeben, glenichberechtigt zu sein neben det anderen Konfession. Er stritt für die Einheil von Glaube und Wissen, er stritt auch gegen die bloße Autorität der Kirche, er wollte auch in der Kirche Freiheit haben. Freibeit zusammer mit der Autorität im Staate und in der Kirche war ihm Programm. Als der Kirche Gewalt geschah, da schleuderte er 1838 mit seiner berühmten Streitschrift „Atbanastus“ sein flammendes Wort in die Massen, das in ganz besonderem Maße das kirchlich katholische Selbstbewußtsein in Deutschland wach und auf den Plan rief. Dennoch galt ihm Polemik als solche nicht viel, erforderte auf zu dem, was auch beute soviel mehr nottut: zue Tat in Lebenswandel und Beispiel. Er warnte, nicht zu streiten um des Etreltes willen sondern um des Friedens willen! Görtes war kein Schönfärber, und als ihm einmal vorgehalten wurde. daß er bei seinen geschichtlichen Erinnerungen aus dem 14. bis 16. Jahrhundert zuviel gesagt bade, da erwiderte er, echt Görres, daß es keinen Zweck habe. zu verschweigen und zu vertuschen, er sei ein Freund der frischen, grünen Wahrheit. Der Redner zeichnete noch in kurzen Strichen die letzten Lebensjahre des großen Mannes, seine letzten Tage und Stunden und nannte ihn in Anlehnung an eine Viertellung der Menschenarten eines geist reichen Franzosen einen Mann„mit Geist und mit Charakter“, zum Unterschiede von den an deren drei Gruppen ohne Geist und ohne Charakter, ohne Geist und mit Charakter, mit Geist und ohne Charakter.„Die letzten sind sehr zahlreich vertreten.“ fügte der Redner hinzu. Nach der mit außetordentlichem Beifall aufgenom menen Festrede sangen die vereinigten Kirchenchöre „Media Vita“ von J. H. Dietrich. Mit gutem Ge lingen verstand es der Dirigent, die grohe Sänger schat, die mit Knabenstimmen durchsetzt war, unter seiner Führung zusammenzufassen. Daher zeugte der wiedergegebene kompositionell schwere Chorgesang von der fleißigen Arbeit und der Wärme, mit der man in nur einigen Proben den Stoff dezwungen hatte. Stürmisch begrüßt betrat darauf der hochwür dige Herr Bischof Dr. Kaspar Klein die Rednertribüne und nahm das Wort zu folgender Ansprache: Meine sehr verehrten Damen und Herren! Liebe Diözesanen! Es gibt Stunden im menschlichen Leben, in denen das Herz kräftiger schlägt und die Seele auffubeln möchte vor Freude, Stunden, die ihr Licht werfen in die Zukunft und Perspektiven eröffnen, die alle ideal denkenden Menschen mit frobester Zuversicht erfüllen. Zu diesen Stunden, welche eine feierliche, hobe Stimmung im Innern wachrufen, gehört unstreitig auch die gegenwärtige. Diese Görresgedenkfeier der Boammer Katholiken ist eine geist= und herzerquickende Kundgebung. Dem inneren, mächtigen Gewicht dieser Stunde entspricht auch die äußere festliche Aufmachung. Man hat Sie, vielgeliebte Diözesanen, gerufen und Sie sind gekommen in großen Scharen, getragen von heiliger Begeisterung und beseelt von dem Wunsche, auch dabei zu sein, wenn es gilt, einen großen Toten, dem Kirche und Vaterland vieles verdanken, in würdiger Weise zu feiern. Die katholischen Vereine der Großstadt Bochum haben ihre Abordnungen nach hier geschickt und diesen hat man die Banner in die Hände gegeben, die Zeichen der katholischen Einheit und Geschlossenheit. Für die heutige Feier hat sich ein besonderer Chor von Sängern und Sängerinnen gebildet, der uns durch seine wundervollen gesanglichen Leistungen erfreute. Studienrat Matte hat diese glänzende Versammlung durch eine herzliche Begrüßungsansprache eingeleitet, wie vor ihm schon der Sprecher des kraftvollen Prologs. Oberstudiendirektor Dr. Maier aus. Köln hat es meisterhaft verstanden, uns das Lebensbild des großen Görres zu entwerfen. Es war keine leichte Aufgabe, Görres in einem Vortrage auch nur in etwa genügend gerecht zu werden. Ich glaube im Sinne aller zu sprechen, wenn ich sage, der Herr Oberstudiendirektor hat es verstanden.(Bravo.) Man weiß ja wirklich nicht, als was man Görres besonders hinstellen soll, als Journalist, Publizist, Philosoph, Sprachenkenner, Künstler, Politiker. Kurz gesagt, Görres ist ein Genie, ein Weiser, ein Führer des Volkes. Görres ist, wie so vortrefflich der Herr Oberstudiendirektor seine Rede schloß, ein Geist und ein Charakter. Uns ist dieser herrliche Mann heute näher gerückt. Es sind vielleicht manche in unserer Mitte, die bisher Weniges von diesem Manne gehört haben. Wenn schon der Herr Oberstudlendirektor der Kommission dankt für die Veranstaltung dieser Feier und wenn Herr Studienrat Ratte Ihnen Allen dankt für das zahlreiche Erscheinen, dann schließe ich mich aus ganzer Seele diesem Danke an. Wenn schon der Fremde aus Köln sich glücklich fühlt beim Anschauen dieser großen Volksmenge, dann erst recht der Diözesanbischof Meine lieben Diözesanen! Wir bewundern alle Görres wegen seines souveränen Wissens und wegen seines Talents, den Reichtum seiner Gedanken in eine geradezu packende und zuweilen auch künstlerische Form zu kleiden. Wir bewundern Görres noch mehr wegen der Reinheit seiner Gesinnung, wegen seines freien Mutes, wegen seines opferfreudigen Mutes. Wir beugen heute in Ehrfurcht und Dankbarkeit unsere Häupter vor diesem Manne und wir werden seinen Geist in uns aufzunehmen suchen. Der Herr Oberstudiendirektor hatte recht, wenn er sagte, daß Görres niemals aus Selbstgefälligkeit geredet, gehandelt oder geschrieben hat. Er hat geschrieben, er hat geredet, wie der Festredner hervorhob, wenn es ihm auf den Nägeln brannte, d. b. er hat geschrieben aus reinem Verantwortungsgefühl beraus. Er hat geschrieben und geredet, getrieben von seinem Gewissen, für das Wohl des Volkes, für Kirche und Staat. Görres hat Deutschland aufgerüttelt, das ist es, Görres hat unsere deutsche Nation zum Großstaate begeistert und Görres hat, wie es nachgewiesen ist, auch die Gegner des deutschen Volkstums in Schrecken gestürzt, selbst sogar Napoleon, der bekennen mußte, daß das Wort, welches Görres batte, eine Großmacht sei. Unsere Festfeier ist daher eine berechtigte Kundgebung für diesen großen Mann. Diese Huldigung an Görres wird aber zugleich für uns ein offenes katholisches Bekenntnis. Sie haben gehört, meine lieben Diözesanen, daß Görres der Vorkämpfer der Freiheit unserer heiligen Kirche ist. Görres hat ein Denkmal gefunden in einem Domfenster zu Köln. Da kniet Görres vor der allerseligsten Jungfrau, er ist eingehüllt in einen blauen Mantel der philosophischen Fakultät und unter dem Bilde stehen die Worte:„Gorres, defensor gloriosus cetholiche veritalis.“„Görres, der ruhmvolle Verteidiger der katholischen Wahrbeit.“ Es läßt sich nicht in kurzen Worten sagen, was Görres alles für das Heil unserer katholischen Kirche getan hat Heute feiern wir das Fest des heiligen Athanasins Der Herr Oberstudienrat hat bereits hingewiesen auf eine Schrift unseres Görres. Dieser Schrift bat er den Namen Athanasius gegeben. Athanasius war ein großer Mann im grauen Altertum. Er hat gekämpft gegen alle diejenigen, die die Gottheit Christi leugneten. Er wurde mehrere Male verbannt und ist noch in Trier verbannt gewesen. Athanasius, so heißt die Streitschrift, ist eine machtvolle Schrift, die auch bis zur Stunde noch nicht an Wert verloren hat. Meine sehr verehrten Damen und Herren! Wir schulden unserem Görres viel Dank und wir können den Dank nicht besser betätigen als dadurch, daß wir Sorge tragen, den Geist des großen Görres nach Möglichkeit auch in uns aufzunehmen. Die gegenwärtigen Stunden und die wildbewegte Zeit braucht Männer und Jünglinge, Frauen und Jungfrauen, die etwas von diesem Heiste Görres besitzen. Der Geist des Görres war der Geist lebenden Glaubens. Vor Gott ein Kind, vor der Welt ein Mann. Vor Gott ein Kind in der vollen Hingabe an seinen himmlischen Vater, in der vollen Hingabe auch an seine heilige Kirche und den Stellvertreter Jesu Christi auf Erden. Wie hat es der Herr Oberstudiendirektor vorhin verstanden, uns aus dem Leben des großen Görres einiges mitzuteilen, namentlich die packende Szene, wie er auf dem Sterbebette liegt. Meine lieben Diözesanen, Görres wußte genau, dan nicht aus dem Besitz irdischer Giiter Mut. Kraft, Selbstvertrauen geschöpft werden können, sondern daß Mut, Kraft, Selbstvertrauen nur hervorgeben aus dem tiefen und reinen Quell unseres Geistes und namentlich aus dem tiefen und reinen Quell unserer heiligen Religion. Wir erkennen in der Jetztzeit mehr und mehr, was alles der Materialismus verursacht. Wir machen auch die Wahrnehmung, daß noch keine Zeit so das Verlangen durchzieht, die Sehnsucht nach den wahren, echten Gitern unserer beiligen Religion. Vor Gott also ein Kind, ein volles Kind, aber vor der Welt ein Mann, ein ganzer Mann, der da steht wie ein Fels, der auch trotz des Sausens der Stürme doch niemals wankt und schwankt, Das, meine geliebten Diözesanen, ist auch der rechte Firmungsgeist. Görres bat den Firmungsgeist in sich aufgenommen und betätigt. Wir sind setzt gerade in den Tagen der Spendung des hl. Sakramentes. Dieses Sakrament gab den Aposteln die Kraft, für deren Eifer selbst die weite Welt zu eng war. In der Kraft des heiligen Geistes sind bis zur Stunde viele Männer und Frauen zu Helden und Heldinnen geworden, die so gang im Geiste Gottes gearbeitet haben. Und wenn wir den Sieg des Christentums mit erkampfen wollen, dann müssen wir es auch tun mit dem bl. Geist und unter seiner Führung. Ich freue mich, daß ich während meiner Firmungsreise Gelegenheit habe, auch außerhalb des Gottesbauses Worte der Mahnung und Belehrung an Sie zu richten. Ziehen wir die Honsequenzen aus dem, was Görres sagt und was ich Ihnen gesagt habe, im Anschluß an die Spendung der Firmung. Seien wir Männer und Jünglinge, Frauen und Jungfrauen voll des Glaubens, voll der Liebe und Gerechtigkeit vor der Welt. Görres beugte sich nicht vor Willkür und Halbheit, er beugte sich aber wohl vor Gott und seinen Worten. Er beugte sich vor der Wahrheit Gottes, vor der Gerechtigkeit und so soll es sein. ist Görresgeist. Dieser Görresgeist will die Wahrheit bervorheben und kannte keine Verhetzung der Andersgläubigen. Es wurde aufmerksam gemacht auf das vielfach erwähnte Werk von Athanasius. Ja, wer das gelesen hat, wird auch das Vorwort geleien haben. Da heißt es in dem Vorwort: Ich will nicht verhetzen. Meine Schrift verbetzt nicht. Mein Buch erkennt die Billigkeit Andersdenkender voll und ganz an. Auch wir, meine lieben Diözesanen, hüten wir uns vor jeder konfeislonellen Verbetzung, sowares bisber, so solles auch in Zukunft bleiben. Aber wir verlangen von der anderen Soite daßlisauchuns in Rubeläßt und un: nicht belästigt und verleyt. Görresget wollen wir pflegen und dazu gebört auch der Geist der Einigkett. ich will nun auch zum Schluß kommen: Wir sind herzlich froh über diese schöne Versammlung. Möge reichter Segen von dieser Versammlung ausgehen, christlicher Glaube, christliche Liebe, christlicher Idealismus.„In hoc signo vincemus!"„In diesem Zeichen werden wir siegen! Lesbalb, meine lieben Diözesanen, haltet fest am christlichen Glauben, an der christlichen Liebe. Betätigt die Liebe, wie ihr und wo ihr nur könnet und wahret den Idealismus zu Hause, un geschrieben hat. Er et, wie der Festredner den Nägeln brannte, reinem Verantwor= t geschrieben und geeinem Gewissen, lles. für Kirche Deutschland anfGörres hat unsere ßstaate begeistert und esen ist, auch die Gegin Schrecken gestürzt, bekennen mußte, daß tte, eine Großmacht eine berechtigte KundNann. Diese Huldizugleich für uns ein nis. Sie haben geen, daß Görres der Freiheit unserer hat ein Denkmal gezu Köln. Da kniet en Jungfrau, er ist Mantel der pbilosodem Bilde stehen die r gloriosus cethoder ruhmvolle Ver= orheit.“ Es läßt sich n, was Görres alles den Kirche getan hat heiligen Athanasins. t bereits hingewiesen rres. Dieser Schrift s gegeben. Athanaim grauen Altertum. diejenigen, die die Er wurde mehrere h in Trier verbannt ißt die Streitschrift, auch bis zur Stunde hat. 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Also, christlicher Glaube, christliche Liebe und Idealismus.„sn diesem Zeichen werden wir siegen.“ Beierlicher Ernst lagerte nach diesen Worten heiliger und zündender Begeisterung über den großen Zahl der Katboliken, die in ehrfürchtiger Andacht kniend den bischöflichen Segen ihres Oberhirten emplingen. Mit warmen Worten dankte Herr Studienrat aire dem Festredner und dem hochwürdigsten Herrn Bischof. Der schönste Dank lag in der Erkenntnis, die der Vorsitzende nach den Reden aussprechen konnte, daß nun Joseph von Görres ganz der Unsrige geworden war. Noch einmal sammelten sich die Scharen zu gläubiger Andacht und inniger Freude, als Herr Vikar Rechmann, Bohum=Riemke in einem Schlußwort das Ergebnis der Festfeier in tiesempfundenem, herrlichem Treuschwur zur Kirche und zu dem von Gott gesandten Oberbirten zusammenfassen konnte. Hochwürdiger Herr Bischof! Hochansehnliche Festversammlung! Das hohe Lied der Görresseier klingt dem Ende zu und zum Schlußakkord setzen wir nun ein: Der Schlußakkord soll sein ein frohes und freudiges Bekenntnis für unseren heiligen, katholischen Glauben. Es war das Ziel der heutigen Festfeier, daß wir einmal zusammenkommen wollten zum beili= gen Bekenntnis dieses Glaubens und wir danken es unserem hochwürdigsten und hochverehrten Herrn Bischof. daß er beute in unserer Mitte weilte, daß wir ihm beweisen konnten, wir sind katholisch vom Grund unserer Scele. Solch ein Mann, wir haben es gehört, war Görres, ganz katholisch, allerdinas nach Irrfahrten, wo er aber doch das Beste wollte, als auch katholisch, sodaß selbst unser Vater im Glauben, unser hochwürdigster Herr Bischof ihn uns als Vorblld hinstellte. Er war ein ganzer Katholik und als solcher ein tief frommer Katholik. Nach dem Jahre seiner Bekehrung, wenn ich so sagen darf, besuchte ihn Klemens von Brentano, der aus dem Westkalenlande zu ihm kam und ihm erzählte von der Stigmatisierten Westfalens, Katharina Emmerich. Da war auch er begeistert und ging mit Klemens von Brentano hin nach Gommingen bei Zabern, um die Stigmatisierte zu besuchen und als er sie in ihrer Stigmatisation gesehen, da ging er ganz erschüttert beim und sagte:„Ich habe nun das Größte meines Lebens gesehen.“ So tief war er fromm, und da stürzte er sich in die Betrachtung der Heiligenlegenden. Da ging seine Seele geistige Wege. Er war ein Katholik der Tat. Und so wollen wir als Glaubensbekenntnis zum Schluhakkord des heutigen Festes unlerem Bischof geloben, wir wollen deine treuen Diener sein, wir wollen ihm geloben, daß wir Katholiken sind, die auf seine Hirtenstimme hören, wir wollen ihm geloben, daß wir ihm stets treu sind und daß wir ihm Treue entgegenbringen bis zum letzten Atemzuge. Wenn wir in diesem Sinne den heutigen Festtag schließen, wenn wir diesen Vorsatz halten, wir sind Katholiken der Tat, dann wird gangewiß der Segen Gottes mit uns bleiben und der heutige Tag wird gekrönt sein von reifstem Erfolge. Wir wollen Katholiken sein draußen auf der Straße, Katboliken auf der Arbeitsstätte, Katholiken sein im Beten und Handeln, Katholiken sein durch und durch. daß auch nichts mehr an uns sei, was nicht katholisch ist. Das sel unser Treugelöbnis und dafür wollen wir Gott im Himmel von ganzem Herzen danken, daß wir fähig sind, ein solches Gelöhnis in die Hände unseres hochverehrten Oberbirten und in sein oberbirtliches Herz hineinzulegen. Gott im Himmel sei Dank! Großer Gott, dich loben wir! Mit Begeiste:ung und ganzem katholischem Empfinden stimmte darauf die Festversammlung ein in den Ambrosianischen Lobgesang, der mächtig und kraftvoll die weite Halle durchbrauste, Zeuanis gebend von dem, was die Feier war, und noch einmal in lautem Jubel dem Ausdruck verleibend, was alle belebte und wie geheime Fäden von Mann zu Mann sich spann, dem Bewußtsein der Größe und Erhabenheit der hl. katholischen Religion, dem Stolze und der Freude, Diener Christi sein zu dürfen, Katholiken zu sein nicht nur des Wortes, nein, Katholiken der Tat. So wurde die Kundgebung der Vochumer Katholiken ein unvergeßliches Erlebnis, weihevolle Stunden, die weit hinaus in den Alltag ihre Wirkungen sicherstellen und das brennende Fanal der beiligen Lieb u. Wärme zu hellem Feuer entfacht haben, das stets brennen und lodern wird in tiefem Glauben und die innige Verbundenheit der katholischen Glaubensbrüder erneut in unzerreißbaren Banden schlagen wird, die keine Macht der Erde trennen können. Und wenn den Katholiken von Bochum in Gedenken an Joseph von Görres gerade die Erneuerung des Treugelöbnisses und des Bekenntnisses zur bl. Kirche neu erstand, dann sel fürderhin Joseph von Görres Vorbild, der Mann, der, wie der hochwürdigste Herr Bischof mit feierlichen Worten sprach, vor Gott ein Kind war, aver vor der Welt ein Mann, ein ganzer Mann, der da steht wie ein Fels, der nicht schwankt und wankt. Die Kundgebung war ein voller Erfolg in An sebung ihres Zweckes, einen der Größten zu ehren, zugleich ein Erfolg, auf den der Gesamtverband der katholischen Vereine und der Volksperein für das katholische Deutschland stolz sein dürfen. Wer sich über Görtes näher informieren will, dem empfehlen wir Schellberg, Joseph von Gürres. Eines dieser Werke ist in edr Sammlung„Führer des Valkes“ ereschienen und kostet 0.60 M., ide größere Ausgabe kostet 4 M. Beide Werke sind in der Buchhandlung Potthoff, Mühlenstraße, erhältlich. Die Konsekralion der Dreifalligkeitskirche. Am Vorabend des hochheiligen Weihnachtsfestes war es, als die neu erbaute Dreifaltigkeitslirche an der Wegescheid durch Pfarrer Arens gesegnet wurde. Der sehnliche Wunsch der Katholiken der Wegescheid, ein eigenes Gotteshaus zu besitzen, ging da in Erfüllung. Nunmehr ist das große Werk gekrönt worden durch die Konsekration, die der hochw. Herr Bischof Dr. Klein am gestrigen Sonntag vornahm. Ein hoher und freudiger Tag, der die Herzen der Wegescheider höher schlagen ließ. Den hochw. Herrn Bischof, den geliebten Oberhirten, in ihrer Mitte zu sehen, ihm zeigen zu können, was katholische Einigkeit, Glaubenstreue und Opfersinn zustande zu bringen vermögen, dies Bewußtsein machte den Sonntag zu einem unvergeßlichen Festtag. Zur Bekundung ihrer großen Freude, Liebe, Anhänglichkeit und Verehrung für ihren Oberhirten hatten die Wegescheider die Kirche, den Kirchplatz und die angrenzenden Häuser und Straßen durch zahlreiche Fahnen und Girlanden, durch Blumen und Tannengrün auf das Schönste geschmückt. Feierlicher Glockenklang vom Turm der Kirche kündete um 8 Uhr den Einzug des hohen Gastes in die Gemeinde an. In einem mit vier Pferden bespannten Wagen war er vom Propsteipfarrhaus abgeholt worden. Katholische Jungmänner fuhren auf 20 geschmückten Fahrrädern der langen Wagenreibe vorauf. In Begleitung des hochw, Herrn Bischofs befanden sich der Kirchenvorstand und die Geistlichkeit. Freundlich grüßte und segnete der Bischof nach beiden Seiten die spalierbildende Menge, die ihm ihre Huldigung darbrachte. Vor der Kirche hatten die kirchlichen Vereine mit ihren Fahnen und Engelchen Aufstellung genommen. Am Hauptportal der Kirche wurde der hochw. Herr Bischof durch Pfarrvikar Neul, den Seelsorger der Dreifaltigkeitspfarrei, herzlich empfangen. Namens der Gemeinde begrüßte er ihn auf das herzlichste. Darauf wurde der Bischof zur Anlegung der Paramente in die Kirche geleitet. Im Anschluß hieran begannen die Zeremonten der Konsekration. Die beiligen Weiben begannen vor dem verschlossenen Haupteingang der leeren Kirche. Sie vollzogen sich in drei Abschnitten. In dreimaligem Umzuge um die Kirde nahm der Bischof in Begleitung der Geistlichkeit die Weibe des Aeußeren der Kirche vor. Er besprengte die Wände mit Weihwasser und klopfte dreimal mit den Wor ten des Psalmisten an die Tür:„Oeffnet eure Tore, tut euch auf ihr ewigen Pforten, damit einziehe der König der Herrlichkeit.“ Beim dritten Male öffnete sich das Portal, auf dessen Schwelle der Bischof mit dem unteren Ende des Hirtenstabes ein Kreuz zeichmete, damit andeutend, daß er im Namen des Gekreuzigten Besitz von der Kirche nebme. Sodann erfolgte die Weihe des Innenraumes, aus dem die Bänke entfernt worden waren. In einem großen, mit Asche gestreuten Andreaskreuz, das sich auf die ganze Länge und Breite der Kirche erstreckte, zeichnete der Vischof das griechische und lateinische Alphabet ein, ein Symbol für die Einheit der katholischen Kirche, die keinen Unterschied der Nationen kennt. Sodann nahm der Bischof die Weihe des Hochaltares vor. In feierlicher Prozession wurden die Heiligenreliquien zum Hochaltar gebracht und dort vom Bischof selbst eingemauert. Hierauf salbte der Bischof die Wände der Kirche mit dem beil. Chrisam auf den zwölf ausgemalten Kreuzen. Um 11 Uhr begann das feierliche Hochamt, das Pfarrvikar Reul zelebrierte unter Astistenz von Studienrat Frenz und Vikar Echterlina, in Anwesenheit des hochw. Herrn Bischofs, des Ehrendomherrn Propstdechant Dr. Fröhling als Presbyterassistent, der Ehrendiakone Rektor Peters vom Elisabeth=Hospital und des Vikars Dr. Reinold von der Propsteipfarrei, sowie von Pfarrer Arens von der Herz=JesuPfarrei in Hamme und Vikar Joch von St. Joseph. In großen Scharen waren die Pfarrangehörigen, auch aus anderen Pfarreien herbeigeeilt, um er erhebenden Feie beizuwohnen. Die Festpredigt hatte der hochw. Herr Bischof selbst übernommen. Eine sichtbare Bewegung ging durch die Andächtigen, las der hochwürdigste Herr zur Kanzel schritt, um oberhirtliche Worte an die Gemeinde zu richten. Er gab einleitend seiner Freude Ausdruck, daß es ihm vergönnt sei, diesem Gotteshause die kirchl. Weibe zu geben. Die Wegescheider sähen sich jetzt am Ziele ihrer jahrzehntelangen Sehnsucht, eine eigene Kirche zu besitzen. Schon vor mehr als 15 Jahren, als er noch in der Nachbarpfarrei St. Joseph gewirkt habe, sei der Plan eines Kirchbaues an der Wegescheid erwogen worden. Der Bischof beleuchtete die Bedeutung des Gotteshauses, das den heiligsten Ort der Gemeinde darstelle. Der Kirchturm weise hinauf zu Gott und sage uns, daß wir nicht nur für diese Erde bestimmt sind. Auf dem Altare werde das Opfer von Golgatha jeden Tag auf unblutige Weise erneuert. Im Beichtstuhl mache Gott das Wort wahr:„Nicht den Tod des Sünders will ich, sondern daß er ewig lebe.“ Im Gotteshause spende Gott durch den Priester den Menschen, die den Bund für das Leben schließen wollen, seinen Segen. Durch die Weihe sei diesem Bau nun die Seele eingehaucht worden. Der Bischof dankte sodann allen denjenigen, die zum Zustandekommen der Kirche, deren architektonisch schöne Form er lobte, beigetragen haben. In erster Linie galt sein Dank Gott, ohne den alles Schaffen vergebens sei, durch dessen Gnade aber das Gotteshaus trotz der Ungunst der Zeit in so kurzer Zeit erstehen konnte. Dies wäre auch nicht möglich gewesen, wenn nicht die ganze Gemeinde, wie überhaupt die Katholiken Bochums, in so seltener Einigkeit, Opferfreudigkeit und Gesinnungstreue zusammengestanden hätten. Darum dankte er allen in der Gesamtheit für ihre Mitwirkung und ihren Opfersinn. In reichem Maße seien die Bausteine von allen Seiten herbeigetragen worden, und er freue sich des Besitzes von Photographien, die zu erkennen geben, wie tatkräftig die Katholiken der Wegescheid nach der Erfüllung ihrer Berufsarbeit ihre freien Stunden zum Bau der Kirche geopfert haben. Das Werk wäre trotz alledem nicht gelungen, hätte nicht der Zweckverband der kathol. Pfarreien Bochum ihm weitgehendste Unterstützung zuteil werden lassen. Er werde Ehrendomherrn Propstdechant Dr. Fröhling beauftragen, dem Gesamtverband hierfür seinen oberhirtlichen Dank auszusprechen. Der Bischof würdigte sodann die Verdienste des hochw. Herrn Pfarrer Arens von der Herz=Jesu=Pfarrei, dessen Initiative und nie rastendem Eifer die Katholiken an der Wegescheid den Bau ihres Gotteshauses verdanken. Unendlich groß seien die Mühen, ein Werk wie das erstandene zu vollbringen. Der Bischof bemerkte ferner, daß er der jungen Gemeinde zwei Seelsorger gegeben habe, die beide voller Eifer zum Heil der ihnen anvertrauten Seelen arbeiten würden. Schließlich stattete er seinen Dank ab auch dem Architekten und den Handwerkern, die die Kirche erbaut haben. Ernste oberhirtliche Ermahnungen richtete im Anschluß hieran der Bischof an die Gläubigen. Er gab zu erkennen, wie sehr sein bischöfliches Herz bedrückt ist durch die große Not, die jetzt in allen Schichten der Bevölkerung, besonders aber in den Arbeiterfamilien, herrscht. Er kenne die Sorgen und Nöte der Pfarreien mit überwiegender Arbeiterbevölkerung und die Schwierigkeit der Pastoration in diesen Bezirken. Die Bedrückten möchten sich immer wieder Trost und Kraft holen in ihrem Gotteshaus. In jedes Haus, in jede Familie dringe der Gnadenstrom der göttlichen Liebe im Tabernakel. Schnell fliehen die Jahre dahin, und ehe man's bedenke, nahe der Tod. Wirke jeder zu seinem ewigen Heile, damit dereinst alle, die jetzt um ihren irdischen Oberhirten versammelt seien, dereinst die Herrlichkeit des himmlischen Oberhirten genießen können. Mit tiefer Ergriffenheit waren die Gläubigen den Worten ihres Bischofs gefolgt, und sie bekräftigten ihr Gelöbnis, allezeit treue Kinder der heiligen katholischen Kirche zu sein, mit dem Liede: „Fest soll mein Taufbund immer stehen, ich will die Kirche hören.“ Heilige Weibe lag über diesem Augenblick und manches Auge feuchtete sich. Am Schlusse der feierlichen Handlung erteilte der Bischof den Gläubigen seinen bischöflichen Segen und ließ zugleich der Gemeinde mitteilen, daß er mit dieser Feier und dem jährlichen Erinnerungstage einen Ablaß verbunden hat. Inbrünstig und mit beiliger Begeisterung erklang nach dem vom Bischof erteilten sakramentalen Segen der ambrosianische Lobgesang:„Großer Gott, wir loben dich.“ Die Feier, die durch den Vortrag einer mehrstimmigen Messe durch den Cäcilienchor unter Leitung des Lehrers Cremer noch besonders verschönt wurde, fand damit ihren Abschluß. In der Sakristei fand sodann die Vorstellung der kirchlichen Körperschaften statt. Hierauf wurde der Bischof in feierlichem Zuge zur Wohnung des Pfarrvikars Reul geleitet. Am beutigen Nachmittag 4 Uhr spendet der Bischof zum ersten Male in der neuen Kirche das bl. Sakrament der Firmung. Der feierliche Tag ist nun vorüber. Möge von dem Gotteshause reicher Segen fließen in jede Familie, möge es als leuchtendes Denkmal echten Tatchristentums der Gemeinde ein steter Ansporn zu wahrhaft christlicher Lebensführung sein. lo. Der Hochwürdigste Herr Bischof in der St Franziskuspfarrei in Bochum=Riemke. Am Samstag war für unsere Pfarrgemeinde der glückliche, langersehnte Tag, daß unser hochverehrter und geliebter Oberhirte, Seine Bischöflichen Gnaden, Herr Bischof Dr. Kaspar Klein, in unserer Mitte weilte. So feierlich und froh wie am Samstag sangen unsere Kirchenglocken selten, als sie die Ankunft unseres Vaters im Glauben uns verkündeten. Gegen 8 Uhr trafen Seine Bischöflichen Gnaden bei uns ein, freudig und ehrerbietig begrüßt durch den Berrn Pfarrer Nunnemann der im Namen der Pfarrgemeinde dem hohen Gast ein inniges, ehrfurchtvollstes Willkommen zurief. Der Hochwürdigste Herr Bischof zelebrierte dann die hl. Messe und hielt danach an seine Diözesanen von Bochum=Riemke eine herzliche Ansprache und ermahnte sie, dem hl. Geiste zu folgen nach dem Vorbilde der Gottesmutter. Diese erhabenen Bischofsworte werden der Gemeinde unvergeßlich bleiben. Es folgte dann die Firmung der Firmlinge aus Riemke, 504 an der Zahl. Nach der Firmung hielt Derr Pfarrer Nunnemann eine Katechese und Herr Rektor Köller eine Bibellektion. Im Pfarrhause war sodann die Vorstellung der Lehrkollegien der vier Schulsysteme, der sich ein Besuch im Schwesternbaus anschloß. Darauf erfolgte die kanonische Visitation. Nachmittags um 4 Uhr wurde der Hochwürdigste Herr Bischof wieder in feierlichem Zuge zur Kirche geführt, wo sodann die Firmung von 894 Firmlingen aus Bochum 5 stattfand. Noch einmal sprach dann der Hochwürdigste Herr Bischof zu seinen Diözesanen von Bochum=Riemke und wieder klangen seine hirtlichen zu Herzen gehenden Worte in die Mahnung aus:„Wir wollen uns, örtlich getrennt, im Gebete am Throne Gottes zusammenfinden“. Um 8 Uhr erfolgte die Rückfahrt des Hochwürdigsten Herrn Bischofs nach Bochum.— Unvergeßlich wird der erste Mai 1926 unserer Pfarrei bleiben; unauslöschlicher Dank gegen Gott und unseren Bischof wird in aller Herzen leben und unverwischbar wird der tiefe Eindruck dieses Bischoftages bleiben. Gott aber segne unseren Vater, den Hochwürdigsten Herrn Bischof Dr. Kaspar Klein! Steuerfälligkeit. Es wird darauf hingewiesen. daß bis zum 10. Mai die Getränkesteuer für den Monat April, bis zum 15. Mai die Gewerbeertragssteuer für April=Juni und die Lohnsummensteuer für den Monat April 1926, ferner die städtischen Schulgelder, die Abgaben vom Grundbesitz für den Monat Mai 1926 und die Hundesteuer für AprilJuni 1926 an die städtische Steuerkasse, Trankgasse 7, Eingang C, oder in den bekanntgegebenen Zahlterminen zu entrichten sind. Die Abfahrtzeit der Kinder in den Kreis Ostpriegnitz hat sich geändert. Statt um 7,30 Uhr müssen die Kinder bereits um 4 Uhr nachm. sich auf dem Bahnhofsvorplatz des Hauptbahnhofes, hier, einfinden. Der Abfahrtstag— 4 Mai— bleibt bestehen. Es sind noch einige Pflegestellen für Mädchen und Kinder im Alter von 14 bis 16 Jahren frei. Meldungen im städt. Jugendamt, Trankgasse 9a. Eingang G. Zimmer 180 :: Verwandtenkinder nach Ostnreußen! Der Kindertransvort fährt am 11. Mai. Genaueres steht auf den Fahrkarten. Dieselben müssen am Dienstag, dem 4. Mai, vormittags 9 Uhr, im evangl Vereinshause Bochum(Mühlenstraße) abgeholt werden. :: Die Maifeier ist in Bochum ruhig verlaufen. Die sozialistischen Parteien veranstalteten Umzüge und Versammlungen. Zu Zusammenstößen ist es nicht gekommen. — Straßenspertung. Wegen Kanalisation ist die Ziegelstraße von der Castroper Straße bis zur Krümmede auf die Dauer von fünf Wochen für den Automobil=, Fuhrwerks= und Radfahrerverkehr gesperrt. Die Umfahrt erfolgt durch die Langestraße. Unter ger Anklage des versuchten Morden Heute beginnt vor dem hiesigen Schwurgericht ein zweitägiger Prozeß gegen den Landwirt Beckbauer inn. aus Erckenschwick, der unter Anklage des versuchten Mordes seinem Bruder gegenüber steht. Der Angeklagte ist vor einiger Zeit bereitwegen falscher Anzeige gegenüber der Frau seines Bruders zu einer erbeblichen Gefängnisstrafe verurteilt worden. (:) Festnahme eines Schwindlers. Seit einiger Zeit hält sich hier ein 23 jähriger Mann auf. Er gab sich als Akademiker aus und sammelte Gelder für „kriegsblinde Akademiker“ oder„kriegserblindete Soldaten". Als sich die Kriminal=Polizei jetzt seiner annahm, stellte es sich heraus, daß er weder Akademiker ist noch Auftrag oder Genehmigung hat, für die angegebenen Zwecke Geld zu sammeln. Das für den guten Zweck gegebene Geld, fast 1000 Mk., hat er in hiesigen Lokalen restlos umgesetzt. Er wird sich dafür zu verantworten haben. Inzwischen ist auch festgestellt worden, daß er von mehreren auswärtigen Stellen wegen Unterschlagung gesucht wird. — Einbruchsdiebstahl. In der Nacht vom 28. zum 29. 4. wurde in den Laden des Bäckermeisters L., Overdykerstraße eingebrochen. Die Diebe entwendeten etwa 25 Pfd. Schmalz, 6 Pfd. Butter und Plockwürste. — Zweckdienliche Nachrichten erbittet die Kriminal=Inspektion Bochum, Hattingerstraße, Zimmer 46=47. — Glück im Unglück. Am Samstagabend 9 Uhr geriet in der Harmoniestraße ein Radfahrer, der die Gewalt über sein Rad verloren hatte, in ein Schaufenster des Kaufhauses Alsberg, das vollständig in Trümmer ging. Der Radfahrer kam mit dem Schrecken davon. Veranstaltungen. — Musikalische Beranstaltungen Bochum. Auf das morgen Dienstag, den 4. Mai, abends 8 Uhr, im Stadttheater stattfindende 10. Symphoniekonzert wird nochmals besonders aufmerksam gemacht. Unter Anwesenheit des Komponisten Rudolf Kattniaa wird dessen 1. Symphonie in C-dur, op. 6 unter Leitung von Professor Leopold Reichwein zum ersten Mal in Deutschland aufgeführt. Außerdem bringt das Programm zu Anfang zum Gedächtnis des 100jährigen Todestages Carl Maria von Weber die„EurantheOuverture“. Konzertmeister Curt Hofmann spielt das herrliche Violinkonzert in a-moll, op. 82 von A. Glazunow. Karten sind an der Konzertkasse im Stadttheater und in der Musikalienhandlung Wicharg. Kortumstraße 6, zu haben.(Siehe Anzeige.) — Bernard Etté im Bunten Theater. Von heute ab gastiert im Bunten Theater der Tonhalle die bekannte Tanzkapelle Vernard Ettés. 4 Uhr Tee. :: Ehrenfelder Lichtspiele. Zum letzten Mal wird heute um 4,30 Uhr und 8 Uhr der große Kulturfilm„Wunder des Meeres“ gezeigt. Dieser Film ist vom Zentralinstitut für Erziehung und Unterricht als Kunstfilm anerkannt. Die Filme „Ein Mädel vom Zirkus", fünf Akte aus dem Zirkusleben, und das Lustspiel„Brownie als Hundefeind“ werden zweifellos ebenfalls jedem Besucher gefallen. Aus der Zen'rumsparkei. Zentrumspartei Bochum=Land. Die Vorsitzenden der örtlichen Zentrumspartei vom Landkreis Bochum werden zu einer wichtigen Besprechung am Donnerstag, dem 6. Mai, abends 8 Uhr nach Hotel Mies, Langendreer, gegenüber d. Hauptbahnhof eingeladen. Thema: Kreistagswahl am 9. Mai. Seite 8— Nr. 102 Westfälische Montag, den 3. Mai 1920 Im Alter von nahezu 59 Jahren verstarb heute nacht in Dortmund unser allverehrter Senior Herr Ludwig Clemens In 40 jähriger rastloser Tätigkeit ist er bestrebt gewesen, von den kleinsten Anfängen an unser Unternehmen aufzubauen, zu entwickeln und möglichst zur Vollkommenheit in allen seinen Teilen zu bringen. Er war ein seltenes Beispiel freudigen und ernsten Schaffens, gerecht und streng sich selbst und andern gegenüber, aber zugleich milde in seinem Urteil. Alle, die ihn gekannt haben, verlieren in ihm einen edlen, wohlmeinenden Menschenfreund. Die Firma verliert ihren treuesten Berater und das schönste Vorbild eines Mannes, der seine reichen Kenntnisse in gewissenhaftester Pflichterfüllung verwertete. Indem wir dieses tiefbewegt zur Kenntnis bringen, versichern wir, daß wir das bisher Geschaffene treu verwalten und weiter auszubauen für unsere heiligste Pflicht halten zu seinem Andenken. Dortmund, Bochum, Barop, den 1. Mai 1926. L. Clemens o.H. Statt besonderer Anzeige! Franz Thiele Nach Gottes unerforschlichem Willen entschlief am Freitag, dem 30. April 1926, nachmittags 2½ Uhr, nach kurzem, schweren Leiden, wohlvorbereitet durch einen vorbildlichen Lebenswandel und den Empfang der hl. Sterbesakramente, meine liebe Gattin, meine unvergeßliche Schwester, unsere herzensgute Mutter, Schwiegertochter und Schwägerin, ist plötz ich durch einen Ungluassall in ein besseres Jenseits abge= rufen worden. Das Seelenamt Ist Dienstag früh 8 Ud Nachmitsags 8 Uhr finder von der Pfartkirche aus die Beerdigung statt. Um 2.45 Uhr verammeln nir uns zum gemeinschaftl. Gebet in der Kirche. Es ist Ehrenpflicht eines jeden Sodalen. verstordenen Mitbruder das letzee zu geben. Der Vorstand geb. Wibbe im eben vollendeten 40. Lebensjahre. Um stille Teilnahme bitten Die tieftrauernden Hinterbliebenen. Gerthe, Bochum. Augsburg, Bielefeld, Rietberg, Castrop, den 1. Mai 1926. Die Beerdigung findet statt in der Familiengruft zu Castrop am Dienstag, dem 4. Mai 1926, nachmittags 4 Uhr, vom kath. Krankenhaus Castrop aus. Das feierliche Levitenamt ist Mittwoch morgen 7.10 Uhr in der Ptarrkirche zu Gerthe. Dienstag, den 4. Mai, vormittags 71 Uhr findet in der St. Meinolphuskirche ein Seelen-Hochamt als Jahresgedächtnis für den verstorbenen Rektor Joseph Klauke statt, woza reunanche“ eingeladen wird. Piano Anake gebraucht, tonlich nervorragend, mit voller Carantle be sonders pretswert m verkaufen. Pianohaus Esser Im Keramikhana Sportwagen in großer Auswahl zu den dilliasten Preise Poss. Bochum, Wildelmestr 5 Auf Wunsch Leilzadlg. Nösier& lönre. Mar.Jünglings-Sodalilä St. Meinolohns Unser Mitglied War. Jünglingssodalitä St. Antonius, Bochu Unser Mitglied Albert Kochanowski ist gestorben. Die Beerdigung 10 Montag, den 8. Mat b.6, nachm. 2/, Uhr vom Sterdehause Maxraße 1 ans Die Vug jeder mögen sich zahlreich einfinden. um dem Verntordenen das letzte Geleite geben. Der Vorstand mülel-berein St. Meinolphus Zur Beeerdigung unseres Mitgliedes, der mina deppe Ehrenfeldstr. 78 am Montag, den 3. Mat nachmittags 2 Uhr von der Kirche und zum Beerdigungs= Leoltenami morgens 7 10 Uhr adet ein Der Vorlland. Auloverdeche für Personen= und Last. wagen, glashelle Cellu loitscheiben, Wagen= uWaggondecken, Buden. und Perdedecken liefer n dester Ausfuhrun fr. Sples, Leden- und Zelte= Fadrik Herne Bartenstr. 2e. 1el 872 Statt besonderer Anzeige. Gott dem Allmächtigen hat es in seinem unerforschlichen Ratschlusse gefallen, Freitag nachmittag 4 Uhr unseren lieben Sohn und Bruder Franz Thiele Alter von 17 Jahren, nach Empfang der hl. Sterbesakramente, infolge eines Unglückes, zu sich in die Ewigkeit zu nehmen. Um stille Teilnahme bittet Familie Heinrich Thiele, Bochum, den 2. Mai 1926 Kostritzer Schwarzbier verwendelich seit 10 Jahren mit bestem Erfolg. und zwar in der Hauptsache bei solchen Zuständen, die ein anregendes Getränk verlangen, welches keinen schädigenden Einfluß auf das Ge äß= und Nervensystem ausübt. Mit Vorliebe verordne ich Köstritzer Schwarzbier jungen Müttern während des Stillens, mageren, schwachen Personen während einer Mastkur, Neurasthenikern, um eine gewisse Suggestion auszuüben und älteren Männern und Frauen als unterstützendes Ernährungsmittel. Ich habe stets beobachtet, daß das Bier gut bekömmlich und von den Patienten wegen seines Wohlgeschmackes gern genommen wird. Dr. F. in C.(2021) Köstritzer Schwarzbier Die Beerdigung findet Dienstag nachmittag 3 Uhr von der St. Meinolphuskirche aus statt. Das Seelenamt ist morgens 8 Uhr in der! Meinolphuskirche. um Teppiche, Gardinen, od Serane Aua Prelnace nur bewthne, tohlertrete Qualliiten ernter Fabriken Unsere Preise aind fnrend: Gardinen. Llami karert uns gestrant...... P. 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Drähsg Bochnn., den 29. April 1926. Das Amtsgericht. darunter Blüthner Grotr. Steinweg, Knake, Mand und andere pianohaus I. Marks Bochum, Kaiser Wilhelmstraßen-Ecke verzinkt und roh, Mameldrant Drant euese und brant Geitemte aller Art 0 Beigbau, Landwirischaft, Bau- Industrie kompl. DrantzaunAnlagen. chutzvergitterung Diebivert. Bechom Un'er des Lades 2-1 Uber das Vermogen der Firma Man Tut in Bochum, Friedrichstr 1 wird heute, den 29. April 1926, vorm. 1090 Uhr zur Abwendung des Konkurses die Geschä au sicht angeordnet Als Aufsichtsverson wird der Syndikus der Vereinigten Kauf= mannschaft Bochum, Burohaus Blum, Dr. Franz Schmidt in Bochum bestellt. Bochum, den 29. April 1926. Das Amtogericht. Deutsche Der gestrige Tag Sportprogramm auf ersten Male wieder l Mannschaft auf! Wittener 1:0. Ruhrtal“ Witten „Westfalen“ Lang Frohnhausen In der Gauklasse hoben Sieg der Wit schlechten Herner wurde beim Stande Schiedsrichter infolg Herner Spielers ab zirksklasse gab es ma „Markania" die Pun Welper gewann zu (erthe ziemlich hoch für Welper verloren Ordnung waren. „Ruhrtal“ Witten „Markania" I.— gew.). „Wanderglück“ I. Welper II.— Ger „Kickers“, S ge T. u. S.— Preuhe Obne Zweifel Sieg wie vor Jahren falls eine hohe Niede ders aber in Südden soll den Sieg als grof nicht größeren Hoffmi nicht von einer Vereir von einer, die stärker nächsten Tage war. etwas durch einige Er Reihen hatten und d stande kam. Es sei n Ergebnis für die Gast haft ist. Es ist aber noch m die Adresse des Publi schweren Wirtschaftskr Klassenmannschaften Wenn dies trotzdem» gewagt wird, die zude fordern, die das der nicht überschreiten, so Besuch als am Sams Nach den Fehlschlägen den Veranstaltern die Defizit zu tragen. D übeln, wenn sie in Zu arotzere Spiele zu arro Ungefahr 1000 Zu hei, das bis zur Pau Minuten wurde Bocht eine Verletzung zum 2 Posten übernahm Sch nom T. u. S. trat als scher Beherrschungd „Kickers“ nicht zum niel tändelten und in insbesondere in dem dernis fanden, die im Geschick klaren konnte auch der Bochumer An nicht müßig. Hier wa Wilmes=Hoy, die mehr Vor der Pause persch Nach dem Wechseln setz Mittelstürmer war doch ließ der Ausgleit Immerhin erhohte der nutzen zweier günstige Seite herbeigeführt 3:1. Nach einmal kan gleich, aber kurz vor S sicgbringende Treffer. Sicherlich kann ma stellung der Gasteman denn die Zeiten der gültig vorbei sein, abe zufrieden, wenn auch aestellt war. So Wunderlich durch Trie folg trug er aber berzl das Spiel des linken? der Verbindung die ihm gefiel am besten und der Verteidiger war der Hüter Mülle kein schwacher Punkt, für den rechten Läufer ren Vertreter entsende Eine ganz großart der der Schiedsrichter Der Svort Germania 06 Bochum spiel gegen Die Aufstiegsspiele egegnungen des S Unternahmen die Boch Langendreer und siegt ist eine Klinpe schon sicht besteht, über weite lage von„Arminia“ 9 lein großes Können 1 piel kommen wir mo GHermania M Bocht Sp. Fr. Essen— A Von den restlichen erwähnen: S. V. Ehrenfeld— S. T. V. Werne Witten 92— Scha Venrichsbütte— A Deutsche Jugendkrast. Der gestrige Tag wies ein äußerst mageres Sportprogramm auf.„Wacker“ Werne trat zum ersten Male wieder seit langer Zeit mit einer 1 Mannschaft auf den Plan. Sie bezwang die Wittener 1:0. Ruhrtal“ Witten—„Wacker“ Werne 0:1. „Westfalen“ Langendreer—„Bewegung“ Frohnhausen II. 6:1. Schlagball. In der Gauklasse hätte man einen derartigen hoben Sieg der Wittener über die gewiß nicht schlechten Herner nicht erwartet. Das Spiel wurde beim Stande von 36:14 für Witten vom Schiedsrichter infolge unfairen Benehmens eines Herner Spielers abgebrochen. Auch in der Bezirksklasse gab es manche Ueberraschung. So gab „Markania" die Punkte kampflos an Witten II. ab. Welper gewann zwar gegen„Wanderglück“ und Gerthe ziemlich hoch, doch dürften beide Spiele für Welper verloren sein, da die Pässe nicht in Ordnung waren. „Ruhrtal“ Witten— Herne=Süd 36:11 abgebr. „Markania“ I.—„Ruhrtal“ Witten II.(Witten gew.). „Wanderglück“ I. Bochum— Welper l. 25:132. Welper II.— Gerthe 07 Il. 44:20. „Kickers“, Stultgart in Bochum geschlagen. T. u. S.— Preuhen komb. siegen mit 4:3(0:0). Ohne Zweifel macht sich Bochum durch diesen Sieg wie vor Jahren, als Phonix Karlsrube eben falls eine hohe Niederlage erlitt, im Reiche, besonders aber in Süddeutschland, einen Namen. Man soll den Sieg als große Leistung würdigen, sich aber nicht größeren Hoffnungen bingeben, denn er war nicht von einer Vereinsmannschaft errungen, sondern von einer, die stärker als die Bochumer Stadtelf am nächsten Tage war. Abgeschwächt wird der Sieg etwas durch einige Ersatzleute, die die Gäste in ihren Reihen hatten und die Art und Weise, wie er zu stande kam. Es sei nämlich vorausgeschickt, daß das Ergebnis für die Gastgeber doch etwas schmeichel haft ist. Es ist aber noch mehr zu sagen, und das geht an die Adresse des Publikums. In der augenblicklichen schweren Wirtschaftskrise ist es gewiß nicht leicht, Klassenmannschaften nach Bochum zu verplichten. Wenn dies trotzdem von einigen beherzten Vereinen gewagt wird, die zudem ganz geringe Eintrittspreise fordern, die das der kleinen und kleinsten Spiele nicht überschreiten, so sollte man mit einem besseren Besuch als am Samstag dies zu würdigen wissen. Nach den Fehlschlägen im Vorjahr vergeht schließlich den Veranstaltern die Lust, immer das Risiko und Defizit zu tragen. Man kann es ihnen nicht verübeln, wenn sie in Zukunft Abstand danon nebmen, großere Spiele zu arrangieren. Ungefahr 1000 Zuschauer wohnten dem Treffen hei, das bis zur Pause noch torlos stand. Nach 10 Minnten wurde Bochums Mittelstürmer Rau durch eine Verletzung zum Ausscheiden gezwungen. Seinen Posten übernahm Scheidemantel II und Heinemann nom T. u. S. trat als Ersatzmann ein. Trotz techni scher Beherrschung des Lederballes kamen die „Kickers“ nicht zum Erfolg, da sie vor dem Tor zuniel tandelten und in dem Bochumer Schlußdreieck, insbesondere in dem Torwart Dormagen, ein Hindernis fanden, die immer zur rechten Zeit mit viel Geschick klaren konnten. Auf der Gegenseite blieb auch der Bochumer Angriff, der nicht lange fackelte. nicht müßig. Hier war es besonders die linke Seite Wilmes=Hoy, die mehr als einmal gefährlich wurde. Vor der Pause verschoß Schnellenberg einen Elfer. Nach dem Wechseln setzte dann der Torreigen ein. Der Mittelstürmer war nach acht Minuten erfolgreich, doch ließ der Ausgleich nicht lange auf sich warten. Immerhin erhohte der junge Heinemann durch Aus nutzen zweier günstiger Gelegenheiten, die die linke Seite herbeigeführt hatte, das Torverhältnis auf Nach einmal kamen die Süddeutschen zum Ausgleich, aber kurz vor Schluß fiel durch Heinemann der sicabringende Treffer. Sicherlich kann man sich nicht ganz mit der Aufstellung der Gastemannschaft einverstanden erklären, denn die Zeiten der Reisemannschaften sollten endzültig vorbei sein, aber mit dem Gebotenen war man zufrieden, wenn auch alles zu wenig auf Erfolg einacstellt war. So brillierte der Internationale Wunderlich durch Tricks und Flankenläufe, zum Erfolg trug er aber berzlich wenig bei. Eber schon gina das Spiel des linken Flügels an, in der Maneval in der Verbindung die treibende Kraft war. Neben ihm gefiel am besten der Mittelläufer Niederbacher und der Verteidiger Kilp. Nicht gerade sehr sicher war der Hüter Müller. In der Bochumer Elf war kein schwacher Punkt, höchstens, daß man in Zukunft für den rechten Läufer(übrigens Ersatz) einen besseren Vertreter entsendet. Eine ganz großartige Leistung vollbrachte wieder der SchiedsrichterGuyens(Essen). Der Svorl im engeren Bezirk. Germania M Bochum gewinnt das erste Aufstiege spiel gegen Dortmund 08 4:1. Die Aufstiegsspiele waren wohl die wichtigsten Regegnungen des Sonntaas. Mit viel Vertrauen ternahmen die Bochumer Germanen den Weg nach Langendreer und siegten mit 4:1 sehr sicher. Damit ist eine Klinpe schon überwunden, zumal auch Aussicht besteht, über weitere zu kommen, da die Nieder lage von„Arminia“ Marten gegen die Sp. Fr. Essen lein großes Können verrät.— Auf das Germaniaspiel kommen wir morgen zurück. Germania M Bochum— Dortmund 08 4:1. Sp. Fr. Essen— Arminia Marten 3:0. Von den restlichen Begegnungen sind folgende zn erwähnen: S. V. Ehrenseld— Germania Herne 0:2. . T. V. Werne— Langendreer 01 0:0. Witten 92— Schalke M 3:1. Denrichsbütte— Wattenscheid 00 1.4. *SPIEL* Der leichtathlelische IndustriestädeWellkampf. vor Dortmund und Bochum.— Bielefeld— s. Bochum stand gestern und vorgestern im Zeichen großer Ereignisse. Das Samstagabendspiel gegen die Stuttgarter„Kickers“ und die große Veranstaltung des Rasen=Sport=Verbandes am Sonntag boten ein reichhalliges Programm Am Sonntag stand wohl der leichtatheltische Industriestadtekampi im Mittelpunkt der Ereignisse. Bochum setzte fort, was Essen im Vorjahr begonnen. Die Beteiligung der Bochumer Sportgemeinde war nicht gerade überwältigend, zeigte aber immerhin, daß man heute bereits trotz der frühen Jahreszeit der Leichtathletik schon gebührendes Interesse entgegenbringt. Sie ist auf dem besten Wege sich als Volkssport durchzusetzen, denn gestern waren keine Größen am Start, aber mit dem Besuch konnte man zufrieden sein. Wie nicht anders zu erwarten war, ging Essen wie im Vorjahr siegreich aus dem Kampf hervor. Bochum war durch Abgänge bekannter Leute und auch Ersatzeinstellungen so geschwacht, daß die heimischen für den Sieg ja nicht in Betracht kamen. Wenn aber trotzdem die Punktediffereng mit dem Zweiten, Dortmund, sehr gering war, so läßt sich sagen, daß man mit der Bochumer Mannschaft zufrieden sein kann, und daß auch die Leichtatbletik in der Gußstahlstadt marschiert. Mit drei Ausnahmen stellte die Gesamtmannschaft der T. u. S., der mit seinen jungen Kräften somit fast allein den Kampf gegen die Stadtmannschaften des Gegners aufnahm und sich tapfer schlug. Von ihr kann man im Laufe der Saison noch was erhoffen. Das Wetter war nicht besonders gut, da ein starker Wind den Ausübenden besonders zu schaffen machte, auch war die Temperatur zu gering, um Höchstleistungen erwarten zu lassen. Mit wenigen Ausnahmen waren die erzielten Zeiten und Strecken jedoch gut. In erster Linie gilt dies von dem außer Konkurreng erzielten Kugelwurf von Schröder(Dort mund 95), der 18,05 Mtr. stieß, was in der jetzigen Jahreszeit in Deutschland wohl keiner fertig bringt. Auch der Speerwurf Metzdorfs und der Weitsprung Tickels sind zu beachten. Die Ergebnisse: Der 100 Meter=Lauf wurde eine Beute des ehemaligen Bochumer Most, der in diesem Jahre bekanntlich für Essen startet. Daß er seinen Klubkameraden Dreibholz schlug, bestätigt seine gute Anfangsform. Die übrigen vier Konkurrenten hatten in dem Rennen nichts zu suchen. Der Bochumer Fröter blieb zudem am Start stehen. 1. Most, 11 Sek., 2. Dreibholz, 11.2, 8. Wiedemann Dortmund.) Recht merkwürdig kam der 400 Meter-Lauf zustande. Statt auf abgesteckter Bahn zu laufen, schickte man die sechs gemeinschaftlich auf die Reise. Der Bochumer Mans, der sicher nicht ohne Aussichten ins Rennen ging, hatte Außenbahn und wurde heim Start natürlich sofort abgedrängt. So machten die Uebrigen das Rennen unter sich aus. 1. Grimmedahl(Essen), 54,2 Sek., 2. Funnhoff(Dortmund), 8. Guddat(Essen). Ueber 80 Meter kam der junge Feldmüller als dritter ein. Horstmann ist noch nicht in Form. Es langte nur zmu fünften Platz. 1. Funnhoff(Dortmund), 2,7 Min., 2. Kette(Dortmund), 3 Mtr., 3. Feldmuller(Bochum) 8 Meter. In den 1500 Meter endlich holte Bochum den einzigen Sieg des Tages heraus. Stelges lief taktisch sehr richtig und wehrte in den letzten Geraden den Angriff des Essener Verbeck knapp ab. Für Bochum kam der junge Burkhardt auf dem vierten Platz ein. 1. Stelges(Bochum), 4,23,2 Min., 2. Verbeck(Essen), 1 Meter. Gegen die beiden ehemaligen westdeutschen Meister der Essener, Heithe und Wolf, war im 5000 MeterLauf kein Kraut gewachsen. In den ersten Runden blieben die Bochumer noch gleichauf, wahrend Dortmund aussichtslos zurückgefallen war, aber in der zweiten Halfte wurde der Vorsprung der Essener, die Hand in Hand im toten Rennen durchs Ziel gingen größer. 1. Heithe und Wolf(Essen), 18,29 Min., 2. Ueberdieck(Bochum), 3. Weiß(Bochum) mit je 100 Meter Abstand. Die viermal 100-Meter=Staffel war natürlich Essen nicht zu nehmen. Mit 3 Meter Vorsprung ging der letzte Mann durchs Ziel. Die junge Bochn mer Staffel hatte bis zum letzten Wechsel Terrain gegen Dortmund verloren. Bochums letzter Mann, Mans, holte auf und rang dem Dortmunder im Ziel wenige Zentimeter av. 1. Essen, 45 Sek., 2. Bochum, 25 Meter zurück, 3. Dortmund, Handbreite. Auch in der dreimal 100-Meter=Staffel hatte Dortmund nichts zu suchen. Nach dem ersten Wechsel schon fiel Dortmund zurück und griff auch nicht mehr in den Kampf ein. In der letzten Runde ging der Essener Verbeck an Stelges vorbei und siegte mehr als sicher, somit seine Niederlage im 1500-Meter=Lauf Preußen Königssteele— Rot=Weiß Essen 1:2. Germania Herne— Westfalia Bochum 0:2. (Samstag.) Castrop 02— Westfalia Herne 1:0. S. C. Horde— Borussia Dortmund 1:1. * Westdeutschland Duisburger Sp. V.— Schwarz=Weiß Essen 3:2 (1:1). Dortmund 85— V. f. B Gelsenkirchen 07— Solingen 25 7:1. M. B. V. Linden— Meidericher S. V. 06 2:1. Preußen Essen— Union Gelsenkirchen 1:2. Erle 08— Schalke 04 1:7(11).„Turn“ Düsseldorf— Stuttgarter Kickers 1:1. Düsseldorf 99— Buer 07 2:1. Bonner F. V.— Rheydter Sp. V. 2:l. V. f. R. Köln— Armania Bielefeld 4:1. Alemannia Aachen— Germania Düren 5:3(A.=Sp.). S. C. Fußballmannschaft 0:1 geschlagen. wettmachend. 1. Essen, 8,27,2 Min., 2. Bochum, Mir. zuruck, 3. Dortmund, 100 Mtr. zurück. In den Würfen schnitt Essen besser als erwartet ab. Bochum belegte jedesmal die beiden letzten Plätze. Speerwerfen: 1. Metzdorf(Dortmund), 53,05 Mtr., 2. Mainka(Essen), 43,23 Mtr., 3. Dreibholz 2 (Essen). Diskuswerfen: 1. Block(Essen), 34 Mtr., 2. Schröder(Dortmund), 29,90 Mtr., 3. Ackermann (Dortmund). Die Sprünge ließ sich Dortmund nicht nehmen. Erwahnung verdient Fröters zweiter Platz vor Wallrafen im Hochsprung. 1. Schmelter(Dortmund), 1,67,5 Mtr., 2. Fröter(Bochum), 1,65,5 Mtr., 3. Wallrafen(Essen), 1,57 Mtr. Weitsprung: 1. Dickel(Dortmund), 6,45 Mtr., 2. Wallrafen(Essen), 6,39 Mtr., 3. Stern(Essen), 6,00 Mtr. Die Organisation durch den R. S. V. genügt: bis auf den oben erwähnten 400=Meter=Lauf. In der Gesamtwertung siegte Essen mit 52 Punkten vor Dortmund mit 71 und Bochum mit 81 Punkten. Der sich anschließende Fußball Städtekampf gegen Bielefeld enttäuschte sehr. Ganz abgesehen davon, daß Bielefeld nur eine zweite Garnitur stellte, in der von bekannten Leuten lediglich der Mittelläufer Noe und der Torwart Meier(Arminia) spielte, so konnte sich an diesem Spiel der Bochumer Stadtelf so recht niemand erwärmen. Wenn wir in unserer Vorschau von uneinheitlicher Aufstellung sprachen, so haben wir damit nur allzu recht gehabt. In erster Linie vermißte man den Kontakt zwischen Läuferreihe und Sturm, sodaß diese beiden Mannschaftsteile als ziemliche Versager angesehen werden mußten. Die Qualität des Gegners mag nun dazu beigetragen haben, daß die Bochumer Mannschaft unter Form spielte, aber was nützen alle technischen Feinheiten, Tricks und übertriebenes Zusammenspiel, wenn sie sich nicht in Toren auswirken. Sicherlich ließ das Zuspiel keinen Wunsch offen, aber da es durchaus unproduktiv blicb, war es verfehlt. Die drei Leute hinten befriedigten durchaus, und neben ihnen noch der beste Mann der Läuferreihe, Gischler. Alle übrigen fielen mehr oder weniger ab. Der Mittelläufer beging zu Beginn große Fehler, da er seine Vorlagen immer nach links schickte, manchmal auch zu lange zögerte. Erst in der zweiten Hälfte wurde er besser, da er nun entschlossener arbeitete und nicht so viel Zeit verlor. Hack ist kein rechter Läufer, er verstand sich mit seinem Flügel garnicht. Der Sturm spielte für das Auge, aber wenn es hieß, die Erfolgsmöglichkeit auszunutzen, war er nicht zur Stelle oder leistete sich derartige Unsicherheiten, daß man fast hätte verzweifeln können. Zehnmal sicher fand irgendein freistehender Stürmer den Rahmen nicht, der Ball ging daneben, darüber oder wurde sanft in die Arme des Hüters befördert. Zehn Ecken wurden von Bochum geschossen und von Bielefeld abgewehrt, erst die nächste mit Hangen und Würgen verwandelt.— Bielefeld schlug sich schlecht und recht mit bestem Können. Auch hier war das Schußdreieck auf der Höhe. Noe trat erst in der zweiten Hälfte mehr hervor. Das Stürmerspiel war in Ermangelung technischen Könnens auf Durchbrüche zugeschnitten. Da aber auch diesen Spielern die Schußkraft fehlte, war an Torerfolge ebensowenig zu denken. Auf der günstigen Seite spielend, kam Bielefeld in der ersten Hälfte verschiedentlich gut durch, konnte Ratkowski aber nicht schlagen. Das Eckenverhältnis war bis dahin 8 2 für Bochum. Nachdem bereits zehn Ecken gegen fünf geschossen waren, nahm Scheidemantel 1 die elfte auf, köpfte, und im Kampf mit dem Hüter konnten ihn schließlich nach zweimaliger Abwehr Hack und Scheidemantel 2 schlagen. Der Schiedsrichter leitete sehr umsichtig, er befriedigte eher als beide Sturmreihen. Das vormittags ausgetragene Handballspiel Dortmund— Bochum endete unentschieden 3:8. Auch hier war der Wind nicht ohne Einfluß auf das Spiel. So gingen denn die mit Wind spielenden Dortmunder in der ersten Hälfte in Führung und legten gar drei Tore vor, denen Weber nur eins entgegensetzten konnte. Nach der Pause wurden dann die Gastgeber bedeutend besser und überlegen. Der Linksaußen Lueg schaffte mit zwei weiteren Treffern den Ausgleich, während ein viertes Tor von ihm nicht zueraknnt wurde. Der Bochumer Rasensport=Verband hatte am Abend die Teilnehmer zur Siegerverkündigung in der Bürgergesellschaft versammelt. Die Feier verlief in allen Teilen harmonisch und wird die sportlichen Beziehungen zwischen den beteiligten Städten fester geknüpft haben. Bochums Rasensport hatte einen großen Tag, möge er ein gutes Vorzeichen für den in 14 Tagen stattfindenden Staffellauf„Quer durch Bochum“ sein. M.=Gladbach— B. v. Altenessen 3:4. Sp. Vg. Herten— Bielefelder Sp. Vg. 3:2(A.=Sp.). Ar minia Bielefeld— Viktoria Hamburg(Samstag) 1:5. Union Herford— Viktoria Hamburg 2:4. Sportfreunde Siegen— C.f.R. Köln 0:1. Städtespiel: Kassel— Düsseldorf 4:4. Süddeutschland Endspiele um die süddentsche Meisterschaft. F. S. V. Frankfurt— V. f. R. Mannheim 4:1 (2:1). Sp. Vg. Fürth— Karlsruher F. V. 4:0 (2:0). Main=Bezirk— Bezirk Bavern 1:7. Bayern München— Hamburger S. V. 4:3. S. V. Mannheim=Waldhof— Wacker München 2:6. Mitteldeutschland. Entscheidungsspiel: Fortuna Leinzig Preußen Chemitz 6:0. Brandenburg Hertha B. S. 6.— Norden=Nordwest 7:0(3:0). Der Duisburger S. V. dritter Vertreter Schwarz=Weiß Essen unterliegt mit 2:s(1:1). Cherhausen, 2. Mai.(Eig. Drahtb.) Die schöne Platzanlage der Stadt Oberhausen war nahezu ausverkauft, so daß etwa 25000 Zuschauer anwesend gewesen sein mögen. Nach dem Anstoß des Ruhrbezirksvertreters sind beide Parteien ziemlich nervös und verpassen bereits in den ersten 5 Minuten sehr viel, wovon 3 Eckbälle Zeugnis ablegen. Duisburgs Mittelläufer wird nach etwa viertelstündigem Kampf verletzt, erscheint jedoch bald wieder auf der Bildfläche. In der 19. Minute flankt Essens linker Läufer Bomberg zur Mitte, wo Horn im Sprung den hohen Vall erreichen und mit Kopfstoß verwandeln kann. In den folgenden 20 Minuten ist Essen stark in Front und das Duisburger Tor kommt von einer Gefahr in die andere, und eine verpaßte Chance jagt die andere. In der 35. Minute kommt Duisburg gut vor, Henscheid wehrt nicht sauber ab, so daß nach hartem Kampf um den Ball, in den auch der Essener Hüter ver wickelt ist, Duisburgs Halbrechter den Ausgleich erzielen kann. Der Rest der ersten Spielhälfte sieht die Essener leicht überlegen. Nach dem Wechsel kämpft Duisburg mit kaum zu überbietender Energie um den Vorsprung. Nach einigen brenzlichen Sachen vor dem Essener Tor gelingt es dem rechten Duisburger Läufer in der 3. Minute, das 2. Tor einzudrücken. Die nächsten 20 Minuten stehen im Zeichen der Duisburger. Infolge der gsänzenden Abwehrleistungen Vollbrechts und einer Anzahl guter Leistungen deEssener Hüters fällt jedoch kein weiteres Tor, trotzdem ein Torschuß dem anderen folgt und das Essener Heiligtum stets in Gefahr schwebt. Erst in der 30. Minute spricht die Essener Mannschaft wieder mit. Ein gut durchgeführter Angriff endet in einem unplazierten Torschuß, den Duisburgs Hüter zwar hält, jedoch fallen läßt. Der Initiative des Essener Linksaußen Sottongs ist es zu danken, daß der Ball eingedrückt wird. Das entscheidende Ringen setzt ein! Energische An griffe beider Parteien wechseln blitzschnell, das Spiel ist vollständig ausgeglichen. In der 41. Minute naht für Essen das Verhängnis, die linke Duisburger Seite kommt durch, Vollbrecht wird überspielt, der zur Mitte gegebene Ball ruft ein Gewühl hervor, der mitstürmende Verteidiger Sackenheim I erwischt den Ball und schießt zum siegbringenden Tor ein. Das Niveau des Spieles war ziemlich mäßig, bis auf den Schluß der ersten Halbzeit und einige Kampfesphasen in der zweiten Halbzeit. Die Essener Mannschaft hat insbesondere durch den Mangel an Kampfesgeist. sowie durch den Torhüter Bell, der trotz einiger guter Abwehrleistungen die Niederlage auf dem Gewissen hat, verschenkt. Dieses Manko in der Hintermannschaft kann auch die zeitweilig außerordentlich schlechten Stürmerleistungen nicht entschuldigen. Die Duisburger Mannschaft hat das Spiel weniger durch bessere Leistungen, als durch den besseren Geist gewonnen. Bartels(Köln) leitete das Spiel mit großer Sicherheit und wußte Schärfe stets zu abnden. Hockey. Der Hockeylanderkampf Deutschland— Oesterreich. Deutschland gewinnt mit 8:1(3:1). Berlin, 2. Mai.(Eig. Drahtb.) Das zehnte Landerspiel des deutschen Hockey=Bundes, das in Berlin zum Austrag kam, wurde wieder in sicherer Manier von Deutschland gewonnen.— Daß man nach dem Kriege samtliche fünf Länderkämpfe gewann, während vor der Kriegszeit alle fünf Treffen für Deutschland verloren gingen, spricht für den Aufstieg des deutschen Hockcysports. Die Erwartungen wurden weit übertroffen; Deutschland landete den größten Erfolg und schickte Oesterreich hoch geschlagen nach Hause. Spieltechnisch waren die Wieder den Deutschen stark unterlegen und direkt von vornherein rechnete man mit einem Sieg Deutschlands. Bei Deutschland konnte am besten der Frankfurter Mittelläufer Theo Haag gefallen, der stets mit präzisen Vorlagen aufwartete. Handball. Die Zwischenrunde um die deutsche Meisterschaft Polizei S. V. Berlin— Polizei S. V. Hamburg 7:1 Berlin, 2. Mai.(Eig. Drahtb.) Im Herrenspiel war die Berliner Polizeimannschaft dem Gegner technisch überlegen. Trotzdem führten die Hamburger ein recht gutes Spiel vor, jedoch ihre Schußunsicherheit und Nervosität im Torraum ließ sie nicht zu Erfolgen kommen. . Trabrennen in Gelsenkirchen 1. Rennen: 1. Paul A., 2. Cäsar, 8. Dietrich. 50; 16, 18, 14. 2. Rennen: 1. Julia B., 2. Veilchen, 3. Herzdame. 24; 14, 24, 32. 8. Rennen: 1. Prodome, 2. Ruth L., 8. Admiral w. Wärmter. 15; 11, 03, 17. 4. Rennen: 1. Peri, 2. Tauberperle, 3. Hartstein. 132; 81, 18, 14. 5. Rennen: 1. Long Willi, 2. Baronesse Alinde, 8. Questa. 105; 21, 14, 22. 6. Rennen: 1. Mairose, 2. U. S., 3. Aurora Il. 22; 14. 32. 30 7. Rennen: 1. Anvil Ir, 2. Editha Volo, 3. Veilchen. 13; 11, 18, 12. EMOMDSO tang der Hliste st ene Sertenluge erforderlich die fre von ollen schödlichen Bestorcteilen ist und durch ihren großen fengeholtden Schmun fost ohne Jhr Zutun entfernt. Verwenden Sedo her hierfür nur Skompson? Soifenpulvor IIIIIIII Nib für Mutniferltüngg und Großstadtfrühling. ist das für ein Leuchten Das von den Wänden bricht Die Kinder spielen im Hofe Und singen eine Strophe Vom Frühling, und kennen ihn nin: Sie wissen nicht, was dranßen Im Lande sich begab, Sie greifen voll Verlangen In's Licht und wollen es fang Die Wände auf und ab. Sie baschen mit kleinen Händen Den Schein, der zu ihnen fand Als Gruß von unsäglichen Tagen, Von denen die Muhmen noch sagen, Lom Frühling, den sie noch gekannt... J. Schröngbauer=Heindal. Das Nickerchen des Rangiermeisters Humorrese von Peter Backes Der Schnlk sitzt dem rheimschen Wolke sogar mm Schlafe im Nacken. Das beweist ein heiteres Stücklein, das sich in einem der lieblichen Dörfer des Vorgebirges zugetragen hat. Die ganze Natur hatte an jenem Sommertage, der dem Herrgott geweiht war, ein fröhliches Gesicht aufgesetzt. Der weite blaue Himmel sah aus wie ein würdiger Herr, der sich gemächlich und hebavig mit seinen Ellbogen auf die Berge stützte und eine duftige blaue Haussoppe umgezogen mtte. Er paffte mit stillheiterem Gesicht den Nauch aus seiner großen Tabakspfeise, der in weißen Wolken lustig durch das Land segelte. Wie ein närrischer Gesell sprang der Wind von den Bergen berab, zupfte den Bäumen am grünen Haar, polterte über die Wiesen, so daß die Blumen und Gräserchen sich alle niederducken mußten vor seinem ungestümen Gebaren. Nur die Sonne äugte und lächelte von der Höhe hinab und warf mit jubelnden Händen iuter blankes, rollendes Gold ins Tal hinunter. Plötzlich machte sich vom Kirchturm des Dorfes, das in Baumblüten eingebettet liegt, der Sang der Glocke auf und rief einladend und mahnend zum Hause des Herrn. Da hielt der Wind seinen Atem an und der ganzen Natur wurde es still und feierlich zu Mute. Ueber die Dorfstraße mallten die Gläubigen zur Kirche und gar bald hatte sie ihre Gemeinde beisammen. Derbe Bauern mit Händen, die von harter Arbeit sprachen, knieten in den Bänken der einen Seite und an der anderen Frauen mit blankem, vollem Gesicht und flachsgelbem Haar. Vorne aber saß in zuchvoller Andacht ein Häuflein Schulkinder. Auch sah man emne Anzahl Eisenbahner dort, da das Dorf einen größeren Rangierbahnhof besaß. Der Rangiermeister Peter Quintns, der gerade aus dem Nachtdienst gekommen, ging auch dem Herrgott einen frohen Sonntag anwünschen und kniete recht andächtig zwischen den anderen Betern eingezwängt. Kämpfte auch dann und wann einmal mit dem Schlafe, der ibn immer wieder uberfallen wollte. Das Orgelspiel war berbraust; die letzten Klänge hatten sich in den Ecken und Nischen verkrochen— die heilige Handlung begann. Dann stieg der würdige Pfarrherr auf die Kanzel und sprach recht eindringlich von den Sünden der Menschen und mahnte seine Gläubigen, sich aufzuraffen zu neuem, besserem Tun und dem unter den Menschen gewandelten Gottessohne immer naher zu kommen. Rangiermeister Peter Quintus hörte zerknirscht Mi. In seinem Innern stieg der Wille auf, auch sein sündhaftes Leben zu bessern. Er besaß ja so mancherlei kleine Fehler. So schaute er des öfteren zu tief in den Bierkrug hinein, ließ auch zu gerne einen kräftigen Fluch zwischen den Lippen hinausfahren und was solche kleine Uebelmten noch weiter sind. Ueber diesem eifrigen Willen aber machte sich erneut der Schlaf auf und preßte ihm immer wieder die Angen zu. Und als der Pfarrherr bei seiner Predigt in einen rubigen Tonfall überging und in stillem Erzäblerton Beispiele aus dem Leben brachtte, war Peter Quintus sanft und friedsam eingenickt. Gleichmäßig pustete er die Atemzüge aus, der Traum gesellte sich hinzu und fübrte den Rangiermeister auf seine Arbeitsstätte. Indessen hatte der Pfarrberr seine Beispiele heendet. Mit erhobenen Worten sprach er die Nutzanwendung zu den Gläubigen. Und wie ein Sturm der Empörung scholl es von des Pfarrherrn Lippen durch die Halle der Heinen Kirche: „Wie weit glaubt ihr noch entfernt zu sein vom Himmel bei dieser Lebensweise voll Fell und Sünde!?“ Und ganz erfüllt von seiner heiligen Mission mit starker Stimme:„Wie weit noch!?“ Die Gläubigen waren erschittert.— Jah wurde Rangiermeister Peter Quintus aus Schlaf und Traum gerissen, glaubte einen Vorgesetzten zu hören und rief in die eingetretene Stille hinein: panzig Wagenlängen! Kommen lassen!“ Die ganze Kirdr erstarrte. Sogar die Heiligen auf ihren Sockeln wußten nicht, was ihnen geschab. Dann, als der Pfarrherr, selbst ein rhei nischer Sohn, das Geschehen begriff und ein verstebendes Lächeln über sein Gesicht huschte, wagte sich allenthalben eine stille, sittige Heiterkeit vor. Abendfrieden. Von J G. Hagen. Abschedmehmend glitten die letzten Sonnenstrablen über das dunkle Moos. Sie vergoldeten noch einmal die schlanken Stämme und fuhren liebkosend über die zarten Blumenkelche, die sich mehr und mehr schlossen. Leise und schmelzend sangen die Voglein ihr Abendlied und der Wind säuselte trumverloren durch die Baumkronen. Abendfrieden! Wie ein süßer Hauch ging es durch den stillen Wald. Die Strablen der scheidenden Sonne glitten langsam durch das kleine Fenster des armen Hüttleins, das am Waldesrand lag Auch dort war nach den Tageslasten der Abendfrieden eingekehrt. Der alte Mann dort in den Kissen lag ganz still mit gefalteten Händen da Er schute der sinkenden Sonne nach, die an der Wand blutrote Zeichen malte. Da, jetzt waren sie an der Kommode angelangt, jetzt mußten die Glocken den Sonntag einläuten. Mit der letzten Kraft richtete sich der alte Mann emvor und lauschte angestrengt. Da drangen auch schon die Gocken herein, ganz leise und rubig, vom Abend wind getragen, und die Bäume rauschten ernst und feierlich dazu. Der Alte legte sich ganz still in die Kissen zurück, und langsam rann Tränc um Träne über seine Wangen. Was hatten die GGlocken ihm alles zu sagen! Sein ganzes Leben trat plötzlich vor seine Seele mit all seinen Fxeuden und Leiden, mit all seinen Wünschen und Enttäuschungen. Was war er für ein wilder Bursche gewesen! Mit seiner Fiedel war er von Dorf zu Dorf, von Ort zu Ort gezogen. Wo er binkam, da war überall Freude und Lust, Lachen und Jubel gewesen! Da hatte er mit seiner Geige unter der Dorflinde gestanden und gegeigt und hatte den andern zugeschut, wie sie sich unter Lachen und Jauchzen zu seinen Klängen drehten. So war es gegangen, Jahr um Jahr, aber manchmal war die Sehnsucht gekommen nach einem glücklichen Heim, nach einem festen Standort, und diese Sehnsucht war oft ins Riesengroße ge wachsen, fast unerträglich geworden. Dann hatte er aber immer schnell sein Ränzel genommen und war weiter fortgezogen„als fahrender Sänger, von niemand gekannt“, um es dann umso stärker zu treiben. Mit den Burschen hatte er bis in die Nacht gespielt, und sämtlichen Dorfschönen hatte er die Köpfe verdreht. Einmal aber war die Sehnsucht zu groß geworden, als er das kleine Hüttlein am Waldesrand gesehen hatte, das so abseits vom Dorfe lag; und weil gerade der Glöckner gestorben war, hatte er sich die Hütte erbeten, um die Stelle des Verstorbenen einzu nehmen. Zuerst war ihm immer das Heimmeh gekommen nach dem früheren Leben; aber wenn er dann zu den Glocken emporstieg, dann klagte er ihnen sein Leid und seine Sehsucht, und die verstanden ihn am allerhesten. Wenn ihr Klang an sein Ohr scholl, dann wurde es ganz still in seinem Herzen, er setzte sich auf die Brüstung des Glockenturmes und schmte träumerisch in die perne. Dort war er einst überall gewesen, an jedem Flecken, an jedem Weiler, aber niemand kannte ihn dort mehr. Sie hatten ihn alle ver gessen, den armen Spielmann mit den fröblichen Liedern und dem sehnsuchtskranken Herzen. Hursch. busch, waren die Schalben vorbeigezogen und hatten im Fluge seine Wange berührt.„Wonach sehnst du dich denn?“ hatte der Wind ihm ins Ohr geflüstert.„Nach Liebe, Wind, sehne ich mich, nach Menschen, die mich lich haben. Ich hab' ja niemand auf der weiten Welt!“ Da hatte der Wind übermütig gelacht:„Ein fahrender Sanger, von niemand gekannt!“ und hatte sich vfeifend fortgetrollt in die weite Fernr. Aus dem fahrenden Sänger aber war ein alter Glöckner geworden, der nichts weiter auf der Welt liebte seine Glocken. So waren langsam die Jahrr vergangen, aber die Sehmsucht in seinem Herzen mar geblieben, denn die Leute im Dorf, die sahen den alten Glockenhannes nicht an. Er hatte immer so sonderbare Redensarten, meinten sie achelzuckend, sie verständen ihn garnicht. Ach nein, den alten Glockenhannes verstund niemand Der Alte schaute still durch das Fenster zum Kirchturm empor, dessen Spitze gerade aus den Tannen bervorlugte.„Ein fahrender Sänger, von niemand gekannt!“ War es nicht, als ob um den Kinbturm Engel schwehten in weißen Gewändern mit Palmen in der Hand? Dem Alten wurde plötzlich ganz leicht ums Herz Wie seine (Mocken riefen, seine geliebten alten Glocken! Ach. die Sehnsucht in seinem Herzen war gestillt, war Frieden geworden, sußer heiliger Abend frieden Anekdoten. Von der„Queen“ Als Konigin Victoria von England in böher und höchste Jahrgänge hinnufgestiegen war und nur auf den Briefmarken noch ihr jugendliches Aussehen bewahrte, stellten sich unter anderen Alterserscheinungen höchst nnerfreuliche Bart stoppeln auf ihrem Kinn ein, unter denen hei Zärtlichkeitsbeweisen die ganze Verwandtschaft sehr zu leiden hatte. Es fand sich aber niemand in der Hofgesellschaft, der gewagt hätte, die Königin darauf aufmerksam zu machen und ihr zn empfehlen, sich msieren zu lassen.(Rasieren heißt englisch: to shawe.) war aber damals ein Stnier in London eine Art Glücksritter, der in den Kreisen des Hochadels Zutritt erlangt hatte. Zu seinen Ohren kam Nachricht von der Tatsach, die den Höflingen so viel Kopizerbrechen verursachte, und er entbe sich eines Tages, wenn man ihm Zulaß bei Hofe verschaffe, wolle er wohl die Königin in zarter Weise aufmerksam machen: natürlich musse ma ihm eine größere Summe dafür bezahlen, da es vielleicht genötigt sei, Britannien zu verlassen Denn auch Frauen jenseits des gefährlichen Alter besäßen ihre Eitelkeit, selbst wenn sie eine Krone auf dem Haupte trugen.— Die Lords und Ladies, denen er diesen Vorschlag machte, wiesen ilm zuerf weit von sich, da das englisch Sancklichkeitsgefühl sich damider sträubte und man einen Hofskandel befürchtete. Als aber der edle Spanier, der ein gutes Geschäft hei der Sache witterte, wieder und wieder betenerte, er werde es in der denkbar diplomatischsten Weise und gänzlich unauffallig austellen, gab man seinem Drängen nach, führt ibn hei Hofe ein und stellte die ausbedungene Summe für ihn sicher. Mittlerweile nahte der Tag. der für die Ausfuhrung vorgesehen mar. Es fand an diesem Morgen ein großer Empfang fremder und einhei mischer Diplomaten statt, dem auch die„Verschvorer“ beiwohnten. Die Königin, in strablender Laune, richtete einige liebenswürdige Worte an jeden der Ammesenden und begrüßte auch den Spanier mit einem scherzhaften Hinwet auf sein schönes Vaterland. Scheinbar hingerissen von soviel Huld ermiderte dieser, indem er sich absichtlich radehrechend der englischen Sprach hediente, die er in Wirklichkeit sehr wohl beherrschte: (Er habe nie mehr bedauert, des Enalischen wenig mächtig zu sein. Eines aber. eine landes ubliche Huldigung an die Apnigin, habe er doch gelernt, und er freuc sich, ihr diesen Gruß zu Füßen legen zu können. Das sei—— und er stellte sich in Positur und sprach mit lauter, meithin horbarer Stimme— der Anfang der nationalen Hymne:„God shave the Queen!"(„Gott masiere die Königin!“ statt„God save*) Es wird erzahlt, daß der Spanier nach diesem schinbar unfreimilligen Lapius doch so sehr in Ungnade gefallen sei, daß er den englischen Boden habe verlassen mussen; doch sei in der Tat die Königin Victoria me wieder unmsiert hei Her erschienen. Die Wette Fox, der berühmte englische Staatsmann, kam eines Tages im heißen Sommer mit einem englischen Prinzen zusammen über eine StraßEs war von mancherlei Dingen die Rede, und vog memnte, daß die meisten Leute sich über ihr mangelndes Glück mt Unrecht beklagten, denn*“ kame nur immer auf sie selber an; weil sie's aber meistens verkehrt anstellten und unrechte Weae einschligen, so könnte es ihnen nicht glücken Dem Prinzen wollte das nicht recht einleucen Da trug ihm 3tor eine Wette an, wodurch er ihm die Richtigkeit seiner Worte sogleich beweisen wolle, und, da der Prinz einverstanden mar, so sagte er:„Nun gut, ich wette, daß ich mehr Saten auf unserm Wege sehe als Sie“ Hiermit forderte er den Prinzen auf, sich selber de ihm beliebende Seite der Straße zu wahlen Dies geschah, und als sie an das Ende der Straße gekommen waren, batte der Prinz keine einzige, For ater dreizehn Katzen gesehen. „Wie gebt das nur zu?“ fragt der Prim„Gang natürlich“, erwiderte Fox,„Sie verstanden sich bei Ihrer Wahl schlecht auf die Natur der Katzen und wählten, wie ich voraussah, die Schattenseite der Stmße. Da nun aber die Katzen die Sonne suchen, so traf ich eine Menge der Tiere an. Sie müssen gestehen, daß hier das Glück ebensomenig für mich wie gegen Sie gelaunt war, sondern daß Sie“s selber verscherzten. Der Napoleonbrief. Von Theodor Haanen. Fridolin Aspirin war ein verhältnismäßig nor= maler Bestandteil der Gattung Mensch. Er sammelte weder die Kragenknöpschen berühmter Man ner noch dressierte er Kängeruhs. Die Farbe seines Schlipses harmonierte mit der seiner Strümpfe und die Wärme lyrischer Verse ließ ihn kalt. Fast hätte man ihn, wie so manches Nor= male, langweilig finden können, wenn er nicht wegen seiner auffallenden Napoleonverehrung besondere Beachtung verdient hätte. Die Wände seiner Wohnung wimmelten von Napoleonbildern, die den ersten Franzosenkaiser in allen Stadien seines Lebens wiedergaben: als spielenden Knaben am Strande von Ajaccio, als lockenumflatterten Jüngling auf der Brücke von Lodi, als frierenden Heerführer an den Fluten der Beresina, als ausrangierten Kaiser auf St. Helena. In stillen Stunden stellte sich Fridolin Aspirin vor den Spiegel: Haarsträhne in Stirnmitte, schwarzgeschweifter Hut, linker Arm auf dem Rücken, die rechte Hand nestelnd an der Weste, zuckende Augenblitze schießend. Das waren Spitzen im romantischen Leben seiner Heldenverehrung. Da wurde er eins mit seinem Helden. Was Wunder, daß Fridolin Aspirin, der, wie schon sein Name vermuten läßt, im Dorfe eine gutgehende Apotheke besaß, allgemein„Napoleon“ genannt wurde. Sein größter Wunsch war, zur Geburtsstätte leines Helden zu wallfahren. Da sowohl der etwas zittrige frænzösische Franken als auch eine zur ratten Zeit sterbende Tante seinen Wünschen ent gegenkam, landete Fridolin Aspirin an einem schönen Vormittag in Afaccio. Uebersah Palmen, Hummern und das Volk der Blutrache, mie es in friedfertiger Weise seinen Ziegenkase an Frau und Mann zu bringen versucht und irrte durch Straßen und Gassen, in denen seltsame Gerüche zum sprichwörtlichen blauen Himmel mühsam emporkletterten und auf ihrem Wege flatternden Leinenstücken in kuriosen Farben und Formen begeaneten. Plötz lich stand er vor dem viereckigen mietskasernen ähnlichen Kasten und stellte mit deprimierendem Erstaunen fest, daß sein Held nur eine Etage bewohnt habe. Eine sehr waschungsbedürftige Frau leierte ihre Fremdenfütterung im Grammophonstil herunter. Dicker Staub schien der Unsterblich keit nahe. Eine leere Bettstelle gähnte hungrig nach Betten und Kissen. Ein Spinett erzitterte leise wimmernd unter sich biegenden Balken. Gelb braun hatte der Zahn der Zeit die Tasten genagt. Goldene Rahmen an blinden Spiegeln boten Fliegerheeren sanfte Ruhekissen und in den Ecken führten beschauliche Spinnen ihr gelehrtes Dasein. Leere Wände und tote Kronleuchter, ein vergilbter Goldkranz mit lila Schleife, gestempelte Ansichtskarten—— Fridolin Aspirin stürzte von einem Entsetzen in das andere. Rief nach Geist und Rauch, verspürte nichts als den Leierton und floh zu den Palmen, Hummern und dem Ziegen kase. Dem Stammtisch„Zum blauen Affen“ sandte er die übliche neiderweckende Ansichtskarte: „Vom unsagbar schönen Corfika, wo ich in Napoleons Stufen wandelte und seines Gefstes ernen Hauch verspürte, sendet Ench Der Stammtisch„Zum blauen Affen“ tagte an dem Abend, als die Karte ankan.. Der tatsachlich erweckte Neid trieb als komischste Blüte einen Brief, den man auf des Referendaren Wunsch und Vorschlag unter gesanckten Falschungen als von Corsika abgehend an den Apotheker sandte. So aber war sein Inhalt: Srier Detowocigeben. Herrn Apotheier Fridoien Aspirin mn Dinges. Sehr geehrter Herr Aspkrin, zu meinem größten Bedauern höre ich von meiner Haushälterin, daß Sie mich in meinem Geburtshause in Ajaccio besucht haben. Leider war ich für kurze Zeit im Gebimge zur Mouflon jagd. Ich hätte mich so gerne mit Ihnen unterhalten über das, was Sie als einer meiner aus gezeichnetsten Kenner von muir denken. Sind Sie doch so gut und teilen mir das Datum Ihrer nächsten Ankunft rechtzeitig mit. Für das große Interesse, das Sie meinen Räumen entgegengebracht haben, danke ich Ihnen verbindlichst Ich bin mit Siegergruß wohlgeneigter Napolcon der Erste.“ Fridolin Aspirin verbrannte wütend den Brief un zerstieß die Fetzen in seinem Mörser zu Pulver. Das zerstreute er in alle Winde. Am Abend saß der Apotheker am Stammtisch „Zum blauen Affen“. Um feinen Sessel zog sich eme von der letzten Kirmes übrig gebliehene Girlande. Vom Bierkrug leuchtete die Inschrift „Dem tapferen Seefahrer!“ Er erzahlte dem Kreis von dem Geist der Größe, der ihn in Ajaccin umweht habe, wie pietatvoll man die Zimmer in ihrem ursprünglichen Zustande ließ, auf dem weich klingenden Spinett habe er gespielt und auf einem Stubl sich niedergelassen, auf dem, jawohl. auf dem der große Korse gesessen habe. Da sei ein innerliches Leuchten durch seine Seele gegangen. Und erst die Wiege, in der das Napoleonchen gestrampelt habe! Die habe er mit ehrfurchtsvollem Schauder in Bewegung gesetzt. Der Stammtisch war ergriffen bei diesen und allen andern Lobes bymnen. Nur der Referendar fragte mit kindlicher Naivität am Schlusse der Reisebeschreibung: „Napolcon selbst war wohl nicht zu Hause“ Fridolin Aspirin überhörte geflissentlich die leidigung. Wie damals auf dem Napoleonstuhl ging auch jetzt ein Leuchten durch seine Seele: Der Referendar war der Urheyer des entwürdigenden Napoleonbriefes. Und als sich dieser am andern Morgen samt seinem bildhubschen Kater bilre flehend zur Avotheke begav, mischte Frido“ Aspirin in das Kopfschmerzenpulver heimlich eines jener beschleunigenden Mittel, die den Rese rendar wiederholt am Tage den beobachtenden Augen der Mitmenschen entzogen. Dann setzte Fridolin seine Napoleonverehrung in verstárktem Maße fort, ein immer neues Amüsement für den Stammtisch„Zum blauen Affen“ Bochum .Gustav Brinkmann um, nur Hochsin1i Pippnu ibn Jnh.Hanka Höring Friegrichstr. 33 .0102 A Konditorei u.Café O.FUC Frindich dr Sl Snepide0 Rartag, ben Die Baukä Mit der zun nerhältnisse wa sonders im Mo der Bautatigke heute nach dem über die Bochn 926 mie folgt Die er Es wurden genehmigungen jahr des Jahres gen erteilt wul eingetreten. In Verhaltnisse des res kann dies se Monat März, Tagestemperatu sten Baugeneh Auf den Monat auf den Monat aroßte Zahl der trifft Wohngeha Genehmigungen nachgesuchten bir erteilten Bangen haude für gewei Die neu entstan Im verflosser hemohnbar gemo zu der Zahl der um 15 Wohnbän hauser in der al den im verflosse denen Wohnhäuf nuar, 33 auf de Monat Mara. Unter den 5 Wohnhaufern be Die Jalsache der in den letzten Jah sonders fezustelle daß sich unter de 15 mit je 2 Wol Wohnhausern hei 1 ie 4 Wohnung Sie 6 Wohnunge Wohnhaus befin Gegenüber dem aana der Ei nen, denn zu die amt 66 Wohnha har. Ein Ausale hauser mit je 2 l. Vierteljahr de tigen Jahre gestic Durch Abbruch aen. Danon ent und das andere Im 1. Vierl Wohnungen hat geworden. Vorjahres. in de maren, bedeutet Wohnungen. auch bei den Wo 2 Wohnungen Vierteligor. Im Monat Marz 10 Die Drer, Vie in der Mehrheit 1 nungen hat1 7 je 3 Zimmer, 11 je 6 Zimmer, 1 hat 9 Zimmer1 Durch Ans. 1 aesamt 1 Wohnu Wohnungen enthe nung» Zimmer u (in dreifacher aulammen Cammunisten. T gestern auf dem Halenlreuzlern un suchten, den Gaker und fielen mit Stö entspann sich eine Polizei griff ein u rittene Polizei sor der Kundgebung. g Generalver Bochum und Umar Saugenossenschaft sammlung ab. T erstattetc den Jahr für das Jahr 110 fullt worden. Tro zierung von Neut gen. die im Jahre im Juli 1925 ferti am Kühneplatz ein nungen in Angrif stellt worden sind. straße in Weitmar endet. Im Juni sol straße 42 Wohnun wegen Mangel der aufgefuhrt werden Anzügo. Sp Rantag, den 8. Mai 1986 Westfälische Volkszeitung erursachte, und er entba man ihm Zulaß bei Hoi l die Königin in zarter en: natürlich musse mn ne dafür bezahlen, da ei Britannien zu verlassen 1s des gefahrlichen Alter Ibst menn sie eine Krone Die Lords und Ladies machte, wiesen ilm zuers alischr Sancklichkeitsgefüh d man einen Hofskanda er edle Spanier. der ein ache witterte, wieder unt nerde es in der denkber und gänzlich unauffallig m Drängen nach, führn stellte die ausbedungen r Tag. der für die Ausr. Es fand an diesen fann fremder und einhen ti. dem auch die„VenDie Konigin, in strabeinige liebenswürdige wesenden und begrüßte tem schrrzhaften Hinwes d. Schinbar hingerissen 1 dieser, indem er sich abenglischen Spracr be. rit sehr wohl beherrichte: ert, des Englischen so 1 Eines aber. einc landes Honigin, habe er doch1 h. ihr diesen Gruß zu Das sei— und er stellte mit lauter, meithin borAnfang der nationalen Queen!"(„Gott masiere1 save. der Spanier nach diesem Lamus doch so sehr in er den englischen Boden 1 doch sei in der Tat die der ummsiert hei Her ette. lische Staatsmann, kam ommer mit einem enge über eine StraßDingen die Rede, und ten Leute sich über ihr recht beklanten, denn e lber an; weil sie's aber n und unrechte Wege hnen nicht glücken 8 nicht recht einleuceen Wette an, wadurch er 1 Worte sogleich beweisen einerstanden mar, so tte, daß ich mehr Saten Sie“ Prinzen auf. sich selber der Straße zu wahlen. sie an das Ende ber der Prinz keine Aatzen gesehen fragt der Primerte Fox.„Sie verstanlecht auf die Natur der voraussah, die un aber die Katzen die eine Menge der Tiere daß hier das Glück egen Sie gelaunt mar, erscherzten. rmes übrig gebliehen leuchtete die Inschrift Er erzahlte dem öße, der ihn in Ajaccio I man die Zimmer in tande ließ, auf dem be er gespielt und auf ssen, auf dem, jawohl. essen habe. Da sei ein seine Seele gegangen. das Napoleonchen ger mit ehrfurchtsvollem rtzt. Der Stammtisch dallen andern Lobes dar fragte mit kindder Reisebeschreibung: ohl nicht zu Hause geflissentlich die e dem Napoleonstuhl durch seine Seele: Der des entwürdigenden sich dieser am andern hubschen Kater hilfe 1b, mischte Fridolist erzenpulver heimlich Mittel, die den Rese se den beobachtenden tzogen. Dann setzte hrung in verstärktem Amüsement für den ffen“. SCHINEN Nr. 109— Seite 11 Die Bautäligkeit im ersten Vierteljahr 1926. Mit der zunehmenden Besserung der Witterungsverhältnisse war im verflossenen Vierteljahr— he sonders im Monat März— eine stärkere Entfaltung der Bautatigkeit verbunden. Im einzelnen kann heute nach dem Vorliegen der statistischen Ergebnisse über die Bochumer Bautätigkeit im 1. Vierteljahr 1926 wie folgt berichtet werden: Die erteilten Baugenehmigungen. wurden im verflossenen Vierteljahr 61 Baugenehmigungen erteilt. Gegenüber dem 1. Vierteljahr des Jahres 1925, in dem 156 Baugenehmigun gen erteilt wurden, ist somit eine Besserung nicht eingetreten. Im Hinblick auf die weit ungünstigeren Verhaltnisse des Baumarktes zu Anfang dieses Jah res kann dies schließlich nicht Wunder nehmen. Monat März, der bekanntlich schon eine warme Tagestemperatur aufzuweisen hatte, wurden die mei sten Baugenehmigungen, nämlich 32, nachgesucht Auf den Monat Januar entfallen dagegen 1v, und auf den Monat Fehrnar 13 Baugenehmigungen. Die großte Zahl der Baugenehmigungen, nämlich 28, betrifft Wohngebäude. Es können hier noch einige Genehmigungen von den 12 für An= und Umbauten nachgesuchten binzugerechnet werden. Die übrigen 21 erteilten Baugenehmigungen erstrecken sich auf Ge haude für gewerbliche und industrielle Zwecke. Die neu entstandenen Wohnhauser und Wohnungen. 1. Wohnhäuser. Im verflossenen Vierteljahr sind 51 Wohnbäuser bemohnbar geworden. Diese Zahl steht im Vergleich zu der Zahl der Wohnhäuser im 1. Vierteljahr 1025 um 15 Wohnbäuser zurück, da im Vorjahre 66 Wohn hauser in der gleichen Zeit bewohnbar wurden. Von den im verflossenen Vierteljahr bewohnbar gewor denen Wohnhäufern entfallen 12 auf den Monat Januar, 33 auf den Monat Februar und 6 auf den Monat Marz. Unter den 51 bewohnbar gewordenen, neuen Wohnhaufern befinden sich 16 Einfamilienhauser. Die Talsache der Pflege des Kleinwohnungshaus, die in den letzten Jahren infolge seiner vielen Vorzuge besonders fezustellen war, ergibt sich auch ferner daraus, daß sich unter den noch verbleibenden Wohnhäusern 15 mit je 2 Wohnungen befinden. In den übrigen Wohnhausern befinden sich in 7 je 3 Wohnungen, in 1ie 4 Wohnungen, in 2 je„ Wohnungen und in 8 ie 6 Wohnungen, in 1 8 Wohnungen und in einem Wohnhaus befinden sich 10 und mehr Wohnungen. Gegenüber dem 1. Vierteljahr 1925 ist ein Rück gang der Einfamilienhauser zu verzeichnen, denn zu diesem Zeitpunkte wurden von insac samt 66 Wohnhäusern 49 Einfamilienbauser bewohn har. Ein Ausgleich wird allerdings durch die Wohn hauser mit je 2 Wohnungen erstrebt, die von 7 im l. Vierteljahr des Vorjahres auf 15 im gegenwär tigen Jahre gestiegen sind. Durch Abbruch sind 2 Wohnhauser verloren gegan aen. Danon enthielt ein Wohnhaus 3 Wohnungen und das andere Wohnhaus 5 Wohnungen 2. Wohnungen Im 1. Vierteljahr 1926 sind insgesamt 149 Wohnungen neu entstanden und bewohn hat geworden. Gegenüber dem 1. Vierteljahr des Vorjahres, in dem 123 Wohnungen neu entstanden maren, bedeutet dies eine Zunahme non 26 Wohnungen. Wie bei den Wohnhausern so hat auch bei den Wohnungen der Monat Februar mit 102 Wohnungen den größten Anteil am verflossenen Vierleligor. Im Monat Januar wurden 37 und im Monat März 10 Wohnungen bewohnbar. Die Dreir. Vier= und Funfzimmerwohnungen sind in der Mehrheit vertreten. Von den gesamten Woh nungen hat 1 1 Zimmer, 4 haben ie 2 Zimmer, 7 je 3 Zimmer, 46 je 4 Zimmer, 45 je 5 Zimmer, 11 je 6 Zimmer, 3 je 7 Zimmer. 7 ie 8 Zimmer, 1 hat 9 Zimmer und 4 haben je 10 Zimmer. Durch An. Um oder Aufhau sind außerdem ins gesamt 1 Wohnungen neu entstanden. Von diesen Wohnungen enthalten 2 ie 2 Zimmer, eine Woh nung 5 Jimmer und die andere Wohnung 7 Zimmer. (Ein dreifacher Lebensretter. Dem aus Bochum stammenden Stadt= Cheringenicur Michael Nickolan wurde auf Grund der Rettung dreier Menschenleben vom Tode des En trinken die filherne Rettungémedaille verliehen. a Zusammenstoß zwischen Hakenkreuzlern und Cammuniiten. Tic Nationalsozialisten veranstaltcten gestern auf dem Moltkemarkt eine Kundgebung. Dabei lam es zu einer schweren Schlägerei zwischen Hakenlreuzlern und Kommunisten. Die letzteren versuchten, den Hakenkreuzlern eine Fahne zu entreißen und fielen mit Stöcken über die Halenkreuzler her. Es entspann sich eine regelrechte Schlacht. Die alarmierte Polizei griff ein und stellte die Rube wieder her. Berittene Polizei sorgte dann für einen ruhigen Verlauf der Kundgebung. a Generalversammlung der Baugrnossenschaft Bocum und Umgegend. Sonntag vormittag hielt die Saugenossenschaft im Lokal Jausen ihre Generalversammlung ab. Der Geschaftsführer Schmieding erstattetc den Jahresbericht für 19225. Die Hoffnungen für das Jahr 115 sino zu einem erheblichen Teil erfullt worden. Trotz der Schwierigkeit bei der Finanzierung von Neubauten ist es gelungen, 27 Wohnungen, die im Mnre 1021 in Angriff genommen waren, im Juli 1925 fertig zu stellen. Im April 1925 wurde am Nuhneplatz ein weiteres Bauprojekt von 21 Wohnungen in Angriff genommen, die kürzlich fertiggestellt worden sino. Zm August wurde auf der Hattingerstraße in Weitmar ein Bau von 20 Wohnungen vollendet. Im Juni sollten an der verlängerten Friederikastraße 42 Wohnungen errichtet werden, jedoch konnten wegen Mangel der Finanzierung nur 21 Wohnungen aufgefuhrt werden. Für 1926 ist auf diesem Gelände ein Projekt von 30 Drei=, Vier= und Fünfzimmerwohnungen geplaut, die Finanzierung ist bereits sichergestellt. Auf dem Gelande an der Hattingerstraße ist ein weiteres Bauvorhaben von 30 Wohnungen vorgesehen, das je nach den verfügbaren Geldern in Bauabschnitten aufgeführt werden soll. Auf dem Gelände an der Haltingerstraße steht noch Platz für 200 Wohnungen zur Verfügung. Die Bilanz schließt auf mit 1 810 254,96 M. und die Gewinn und Verlustrechnung mit 43 735,16 M. ab. Es wurde ein Reingewinn von 6172,27 M. erzielt, von dem 4 Prozent Tividende gleich 1374,68 M. verteilt werden. Der Rest von 4797,59 M. wird dem Reservefonds zugeführt. Die Revisionskommission hat die Bücher geprüft und Entlastung des Aufsichtsrat und Vorstandes beantragt. Die Entlastung wurde einstimmig erteilt, gleichfalls wurde dem Bauprogramm für 1926 zugestimmt. Der Vorstand unterbreitete der Versammlung einen Abänderungsvorschlag bezüglich der Grundsatze für die Wohnungsvergebung und des Beschlusses des Aufsichtorates betreffend Einziehung der Geschaftsanteile von den Wohnungsinhabern. Nach diesem Vorschlag muß bis zur Beziehung der Wohnung der ganze Anteil bezahlt sein. Ausnahmen kann der Aufsichtsrat zulassen. Um diesen Vorschlag entspann sich eine stundenlange Debatte, er wurde dann mit großer Mehrheit augenommen. Der letzte Punkt der Tagesordnung betraf Ergänzungs= und Neuwahlen zum Aufsichtsrat. Es schieden aus die Mitglieder Schneider, Offhaus, Oberhagemann und Roth, ferner waren für das verzogene Mitglied Schönenberg und das verstorbene Mit glied Lutz neue Mitglieder zu wahlen. Die ausschei denden vier Mitglieder wurden wiedergewählt, neu hinzugewählt wurden Pulisch und Bürig. Lacr. Die Bürgerschaft von Laer Querenburg zur EEingemeindungsfrage. Im Saale des Wirtes Heckmann hatten sich am Sonntagabend die Mit glieder der bürgerlichen Parteien der beiden Ge meinden Laer und Querenburg eingefunden. Die Versammlung wurde von dem Lehrer Petermann eröffnet. In der heutigen Versammlung sollte nochmals die Eingemeindungsfrage aufgerollt werden. Der Redner führte aus, daß der ge wünschte Anschluß an Bochum nicht erfolgt sei. Verhandlungen, die von wichtigster Bedeutung für die Bevölkerung sind, wurden, wie der Redner ausführte, binter verschlossenen Türen ge führt. Diese Politik muß aufhören. Es muß twaurig um die Finanzlage der Gemeinden be stellt sein, wenn man sich weigert, der Oeffentlichkeit die Wahrheit zu sagen. Heute will man plotz lich sparen. Merkwürdig ist, daß nun, wo man kurz vor dem Abgrund steht, dieser Ruf erschallt. Warum hat man denn nicht eher gespart. Wir alle wollen nach Bochum und werden dieses Ziel rücksichtslos verfolgen. Der Landkreis muß auffliegen, in allen Ecken des Landkreises brodelt es. Langendreer=Werne mill eine Mittelstadt werden. Aehnliche Bestrebungen sind in der Großgemeinde Gerthe. Die eisernen Zwingen werden einmal brechen. Die Lösung des Eingemeindungsprobelms mußte bereits vor zehn Jahren erfolgen, eine weitere Verschiebung um 10 Jahre kann verbangnisvolle Folgen zeitigen. Wir wollen nach Bochum aus kulturellen, sozialen und mirtschaftlichen Gründen. Die Industric kann sich nur voll entmickeln, wenn sie an Groß Bochum Anschluß findet. In Bochum werden 600 Pro zent Gewerbestener erhoben, in Laer 10w Pro zent. Dies bedeutet eine ungebeure Blastung arch tr die Konsumenten. Bochum ist bemutt, die steuerliche Belastung abzubauen, in Laer baut man sie auf. Auch aus verwaltungstechnischen Grün. den muß ein Anschluß an Bochum versucht werden. Die Ausgaten für die Beamten des Amtes, die bieher von 2u0 Einwobnern getragen wur den. müssen jetzt von 10000 Einwohnern aufgebracht werden. Die Stadt Bochum steht in der suzialen Fürsorge führen in Westfalen. Bochum ist ein kultureller Mittelpunkt des Industriegebiets. Man denke an die Schulfrage, da vietet Bochum viel größere Möglichkeiten. Die Mittelschmle in Laer ist zusammengebrochen. Er reichen wir einen Anschhuß an Bochum, so wird die Frage der Mittelschule von Bochum gelost werden. Welchen Weg haben wir in Querenburg und Laer einzuschlagen, um nach Bochum zu lommen? Bis zum 1. April 1927 ist ein Anschluß an Bochum noch zu ermöglichen. Dieselben Kräfte, die 1925 den Beschluß an Bochum hintertrieben, sind von neuem am Werk. Jetzt hat man den Plan aufgeworfen, Querenburg und Laer dem Amte Gerthe anzugliedern. Wir stehen auf dem Standwunkt, daß der Anschluß an Bochum erreicht werden muß, und zur Erreichung dieses Zieles werden wir alle Kräfte einsetzen. Sodann nahm Baakc. Querenburg das Wort und schilderte eingehend die Verhaltnisse in Querenburg. Sommer=Querenburg ist der Ansicht, daß in erster Linie die Selbständigkeit der Gemeinden zu erhalten ist. Eine Zusammenlegung der beiden Gemeinden zu einem Gemeindewesen ist entschieden abzulehnen. Erst wenn der Beweis erbracht ist, daß die Gemeinden nicht mehr lebensfähig sind, kommt ein Anschluß an Bochum in Frage. Petermann=Laer wies darauf hin, daß das Ministerium Laer-Querenburg zum Amte Gerthe schlagen will. Diese Lösung ist abzulehnen und da gibt es nur einten Anschluß an Bocmim. Laer verblutet sich wirtschaftlich, denn die Belastung wird ungeheurer werden und nicht tragbar sein. SippelLaer ist der Ansicht, daß schnell gehandelt werden muß. Wenn wir abwarten wollen, wird man uns wieder mit fertigen Tatsachen überrumpeln. Diesem muß entgegengearbeitet werden. Eine Verbindung zwischen Querenburg und Laer mit Gerthe besteht nicht. Es muß am kommenden Sonntag dahin gewirkt werden, in der Amts= und Hreisvertretung eine bürgerliche Mehrheit zu erzielen. Zum Schluß wurde folgende Entschließung angenommen: Die heute im Lokal Heckmann in Laer versammelte Bürgerschaft der Gemeinden Laer und Querenburg spricht sich nach eingehende Erörterung des Für und Wider gegen eine Zusammenlegung beider Gemeinden aus. Sie ist vielmehr der Ansicht, daß dann, wenn eine Umoder Neuordnung der kommunalen Verhältnisse eintreten soll, nur der Anschluß nach Bochum das Gegebene und anzustreben ist. Sie erwartet von dem neu zu wählenden Eingemeindungsausschuß, daß er mit Nachdruck alle chritte unternimmt, dieses Ziel zu erreichen. Es soll ein aus 12 Personen bestehender Ausschuß gewählt werden. Eine wurdige und eindrucksvolle Gedächtnis fcier konnte die Turn= und Sportvereinigung Laer 187 e. V. am gestrigen Tage im Saale des Wirts Fritz Möller begehen. Es galt, der von dem Malermeister Dreisvogt=Laer entworsenen Gedenktafel für die im Weltkriege gefallenen Turnbrüder die Weihe zu geben. Recht zahlreich waren die Vereinsmitglieder sowie die Bewohner der Gemeinde Laer erschienen. Als Vertreter der kath. Kirchengemeinde Laer war Pfarrer Meierfrankenfeld und von der ev. Kirchengemeinde Pfarrer Kromberg anwesend. Weiter erblickte man als Vertreter der Behörde Amtmann Booß. Eingeleitet wurde die Feier durch den Tinuermarsch aus der Exoica von Beethoven. Sodann ergriff der 1. Vorsitzende des Vereins Hauptlehrer Funke das Wort zum Gedenken der gefallenen Turnbrüder. Nachdem die Gesangabteilung des Vereins das„Sanctus“ aus der deutschen Messe von Schubert zu Gehör gebracht hatte, helt Pfarrer Kromberg die Weihrede. Nicht traurig sollen wir sein, sondern stolz. Stolz auf diejenigen, die durch Hingabe ihres Lebens ihre Familie vor dem Feinde beschützten. Zwei Gedanken schob Pfarrer Kromberg in seiner Weihrede in den Vordergrund: Kameradschaftlichkeit, Vaterland. Diese beiden Leitgedanken fehlten der Gegenwart. Die auf dem Felde der Ehre gefal leuen Turnbrüder seien treu gewesen, sie hätten nicht an Rechte gedacht, sondern ihre Pflicht er füllt. Wahrend des Weiheaktes senkten sich die Fahnen und die Kapelle spielte das Lied„Ich hat' einen Kameraden“. Sodann ergriff Pfarrer Meierfrankenfeld das Wort. An einem erschreckenden Bild aus dem Kriegsjahr 1916 er innerte er die Teilnehmer an die Grausamkeit des Krieges. Schon der Gedanke msse jeden erfüllen, unseren toten Brüdern ein Denkmal zu widmen, damit sie nicht vergessen, was sie für uns hergegeben. Mit Recht galt für sie der Wahlspruch: Frisch. fromm, fröhlich, frei!“ Mit dem Liede Ich hat' einen Kameraden“ fand die Feier ihr Ende. Die Gedenktafel ist schlicht und einfach, aber ein wuchtiges und würdiges Ehrenmal für unsere gefallenen Helden. Linden=Dahlhausen Bestandene Meisterprüfungen. An der Handwerkekammer Dortmund bestanden die Meisterprüfung: Schreiner August Pauly, Linden: Schreiner Jos. Krieg, Altendorf; Schreiner Wilhelm Pieper, Dahlhausen. Gerthe Zenkrumspartel. Am Dienstag aveno 10 Uhr findet in der Wirtschaft Punge(Braux) in Hiltrop eine Versammlung der Mitglieder der Zentrums partei statt, wozu wir recht herzlich und freundlich einladen. Brand. In Gerthe=Hiltrop entstand mn der früheren Besitzung der Ww. Meinhardt— jetzt der Zeche Constantin gehörig— Feuer. Die Brandursache ist wahrscheinlich in Selbstentzündung des auf dem Loden lagernden Heus zu suchen. Der zweite Jug der Freiwilligen Feuerwehr war trotz der verhältnismäßig großen Entfernung in 10 Minuten zur Stelle. Das Feuer wurde noch im Entstehen erstickt, sodaß nur einige Dachbalken anbrannten. Weiterer Sachschaden ist nicht entstanden dank des schnellen und tatkräftigen Eingreifens des zweiten Feuerwehrzuges. Ein Erpresser— die Folge schlechter Lektüre. Vor einigen Tagen erhielt der Direktor einer in Gerthe gelegenen, größeren Fabrik einen anonymen Erpresserbrief mit der Aufforderung, an einem bestimten Orte einen Geldbetrag von 20.— Mk. niederzulegen, widrigenfalls es sein Leben kosten und die Fabrik in die Luft gesprengt werden murde. Die hinzugezogene Bochumer KriminalPolizei bewachte langere Zeit den Ort und nahm in der Nacht zum 30. 4. den erschienenen Täter fest, der tratz Anrufes und der Abgabe mehrerer Revolverschusse zu fluchten versuchte. Es handelt sich um einen 23 Jahre alten, erwerbslosen Arbeiter aus Gerthe, der noch unbestraft ist, in Not gehandelt haben und durch das Lesen von Schundromanen auf diesen Gedanken gekommen sein will. Er gibt an, niemals die Absicht gehabt zu haben, seine Drohungen wahr zu machen. Bei ihm sind weder Schußwaffen noch irgendwelche Sprengmittel gefunden worden. Er wird dem Amtsgericht zugeführt. Wanne Eickel. Ein schwerer Unfall trug sich auf der Zeche „Pluto Wilhelm“ zu. Der erst vor einigen Tagen eingestellte Maschinenführer Lolis sprang von einer fahrenden Lokomotive. Ex wurde jedoch vor der Maschine erfaßt, mitgeschleift und gegen den Stoß gedrückt. Mit schweren Verletzungen mußte er dem Bergmannsheil Bochum überführt werden. Sein Zustand gie zu Bedenken Anlaß. Langendreer. Zentrumspartei. Am Dienstag, dem 4. Mai findet bei Merkel abends 8 Uhr eine Versammlung der Vertrauenspersonen von Langendreer statt, in welcher die letzten Vorbereitungen zu der am kommenden Sonntag stattfindenden Kreistagswahl getroffen werden. Zahlreiches und pünktliches Erscheinen Ehrensache. Heimalpflege im Ruhrgebiet. Die zweite Folge der heimatkundlichen Vorträge des Westfälischen Heimatbundes in Bochum erfaßte den Industriebezirk als einen Heimatkreis mit besonderen Lebensbedingungen und Entwicklungstendenzen. Schulrat Weiß=Neuwied gab in seinem Vortrag: „Die Bedeutung der Geschichtsforschung im Industriegebiet für die Weckung und Pflege des Heimatgefühls“, über Methoden und Motive der heimatkundlichen Kleinarbeit, die den Weg au der Gelehrtenstube ins Volk sucht. Die Grenzen gegenüber der großen Geschichtsforschung sind gegeben, es handelt sich hier um Geschichtsforschung in einem bestimmten Landschaftsgebiet. Ihre Aufgabe ist, nachzuweisen, wie der große Strom der geschichtlichen Entwicklung sich in die einzelnen Landschaften hineinverzweigt han. Dazu sind viele berufen(nicht nur Historiker), die aus den Zeugnissen der Vergangenheit Erkenntnisse gewinnen können. Mit der höheren Geschichtsforschung hat solche Tätigkeit eine Forderung gemeinsam: Sie muß im Dienste der Wahrheit stehen. Die Heimatforschung hat vor allem den Wert, daß sie den Menschen mit seinem Heimatboden verbindet. Durch die Realität gemeinsamer Wohnstätte wird wertvolles Erinnerungsgut fruchtbar gemacht; Heimatgesinnung wächst auf solchem Boden, ein wahrhaft seelischer Besitz. Das Verständnis für die Lage des Volksgenossen wird erleichtert und damit die Voraussetzungen für die echte Volks= und Vaterlandsliehe geschaffen. Der Redner stellt die Frage, ob im Ruhrgebiet nach dem großen Zustrom aus allen Teilen des Reiches ein neues Heimatgefühl möglich sei. Mehr als anderswo wird hier alle Energie auf die Befriedigung der physischen Bedürfnisse verwandt. Auch fehlen äußere Wahrzeichen einer großen geschichtlichen Vergangenheit. Heimisch werden Menschen auf diesem Boden erst dann, wenn sie innere Beziehungen zur Vergangenheit der Gegend gewonnen haben. Der Redner zeigt an einer Reihe spezieller Aufgaben(Erforschung der Markgenossenschaften, der Markenweistümer, der Amtsbücher und Hofweistümer), in welchem Maße das ortsgeschichtliche Interesse gesteigert werden kann. Die Geschichte der heimischen Industrie ist ebenfalls ein dankbares Aufgabengebiet. Er schloß mit den Worten: Einseitige Betonung der Wirtschaft wird die Entwicklung der Menschen seelisch ärmer machen, wenn nicht die sichtbaren und unsichtbaren heimatlichen Volksgüter mn die Gegenmart herübergerettet werden. Univ. Prof. Dr. Wätjen=Münster spannte mit seinem Vortrag über den „Wirtschaftskampf um Sudameriko unter Berücksichtigung des Ruhrgebietes“ den Rahmen weit. Seine Ausführungen hatten alfnellen Wert, denn sie zeichneten das Bild eines der gewaltigsten Absatzgebiete für die Ruhrindustrie. Der Streifzug durch die neuere Geschichte der lateinischen Republiken Amerikas, die plastische Hervorhebung ihrer politischen und wirtschaftlichen Eigenart weckten ern tieferes Verständnis für die propagandistischen und wirtschaftspolitischen Aufgaben, die es zu lösen gilt. Unsere Qualitätsarbeit hat bereits 50 Prozent des während des Krieges verlorenen Anteils am füdamrikanischen Handel zurückerobert. Namentlich in Argentinien ist der deutsche Einfluß beträchtlich gewachsen, dank der Tüchtigkeit unserer Industrie, zumal der Ruhrindustrie. Wir müssen noch mehr als bisher die Auslandsarbeit als eine Lebensfrage ansehen. Sache der Heimatvereinigungen wäre es, die Verbindung zu den dortigen Auslandsdeutschen zu stärken, Bücher zu vermitteln etc. Auch der Vortrag über die Verkehrsprobleme des Ruhrreviers von Privatdozent Dr. Spethmann=Essen machte die gesamtdeulschen Linien des ganzen Fragenkomplexes deutlich. Der Redner kaup u. a. auf die OftWest= und Nord=Süd=Richtung der Eisenbahnlinien zu sprechen. Trotz der geringeren Bedeutung der NordSüd=Linie wäre doch mit Rücksicht auf die praktischen Bedürfnisse ein angemessener Ausbau zu empfehlen. Der Bau einer Linie Essen=Haltern, einer zweiten von Dortmund nach Lünen und einer dritten von Bochum nach Herne ist wärmstens zu befürworten. Der Redner schilderte in launiger Weise die heute notwendigen Irrfahrten zwischen diesen Stationen. Auch die Bahnhofsbauten(z. B. in Sochum) sind der Entwicklung nicht angepaßt. Der Redner sprach dann ausführlich über die Kanalverbindungen des Ruhrgebietes. Rotterdam ist Bochum 15 Kilometer näher als Emden! Beim Bau des Emskanals hat man die Bedeutung der Tradition im Handel unterschätzt, die Hamburg und Bremen ein dauerndes Uebergewicht über Emden gibt. Die Kammereikasse in Dortmund muß jedenfalls dauernd das Emdener Defizit decken. DaSammellager des Reviers ist der Rhein=Herne Kanal. Da der Bergbau nach Norden wandert, kommt die Schiffbarmachung der Ruhr nicht mehr in Frage. Dagegen hat der Lippe=Seitenkanal eine gute Zukunft. Aus nationalwirtschaftlichen Gründen muß der Bau des Hansakanals(nach Bremen und Hamburg) gefordert werden. Der im Versailler Vertrag festgelegte Bau des Kanals Rhein=Maaß wird wahrscheinlich wegen der Starkung des Antwerpener Hafens von England verhindert werden. Ohne Verkehr ist kein Zusammenschluß der Wirtschaft, keine Verschmelzung der Bevölkerung möglich, aus der sich allmählich der neue Typ des Ruhrstädters entwickeln kann. Ein großes einheitliches Gebilde ist im Werden, dessen Häfen im Westen am Ahein liegen, dessen Ausfalltor im Osten in der Gegend von Dortmund und dessen Zentrum vermutlich im Essener Revier sein wird. 815 6 Monate Kredit! gewähren wir trotz aer billigen Preise auf sämtliche Herren- und Burschen-Kleidung, Anzügo, Sportanzüge, Gosallschafts-Anzügo, Gabardino-Mäntol, Todon-Mäniel, Covorcoats, Gummi-Mäntol. Erdheim à Po Bochum Rortumstr. 10. Aus Westdeukschland. Gladbeck.(Ein Ehedrama auf offener Straße.) Der 30jährige Bergmann Färber lauerte seiner Frau, die sich auf einen Ausgang befand, auf. Als die Erwartete erschien, entstand zwischen heiden Eheleuten ein heftiger Wortwechsel. Der Ehemann zog plötzlich ein Messer und brachte seiner Frau zwei tiefe Stiche in die Brust bei, von denen einer die Lunge traf. Die Zusammenbrechende ihrem Schicksal überlassend, begab sich der Täter zum Polizeiamt und stellte sich dort, seine Frau mit voller Ueberlegung ermordet zu haben. Die Frau wurde währenddessen in das kathol. Krankenhaus übergeführt, wo sie mit schweren Verletzungen darniederliegt. Infolge gegenseitiger Eifersüchteleien war das Eheleben äußerst unglücklich. Der Ehemann hatte bereits mehrere Selbstmordversuche in letzter Zeit unternommen. Gladbeck.(Tödlicher Sturz vom Obstbaum.) Auf der Bottroper Straße fiel ein Kind aus einem Obstbaum in ein eisernes Gitter. Das Kind wurde aufgespießt, die Spitze drang in den Rücken. An den Verletzungen ist das arme Geschöpf gestorben. Wetter.(Ferngasversorgung.) Nach langen Verhandlungen hat die Stadt mit der Nachbarstadt Witten einen Vertrag auf Lieferung von Ferngas abgeschlossen. Der Preis beträgt 16¼ Pfa In Konkurrenz mit Witten stand noch Dortmund. Die Stadt Wetter war bisher ohne Gasversorgung. Dortmund.(Mord oder Selbstmord?) Im Dortmund=Ems=Kanal wurde zwischen dem Bootshaus und dem Strandbad auf der östlichen Seite eine männliche Leiche aus dem Wasser gezogen. Es handelt sich um eine, dem Arbeiterstande angehörende etwa 35jährige Person, die am Hinterkopf mehrere Messerstiche und andere Verletzungen auswies. Die Hände waren mittels eines Strickes gefesselt. Die polseilichen Ermittelungen sind eingeleitet. Die Personalien des Toten konnten noch nicht festgestellt werden. Ferner ist festgestellt worden, daß möglicherweise der Tote die Fesselung selbst vorgenommen hat. Die Wunden am Kopf können unter diesen Umständen auch durch einen Bootshaken oder einer Schiffsschraube verursacht worden sein. Dortmund.(Mosteriöser Tod einer Frau.) Die Ehefrau des Arbeiters Heinrich Kone mann wurde von ihrem Manne, als er von der Ar beit nach Hause kam, am Boden liegend mit zertrümmertem Nasenbein tot aufgefunden. Neben der Leiche sand man das Kind schlafend vor. Ob es sich um einen Unglücksfall handelt, steht noch nicht fest. Schwelm.(Keine Umgemeindung Linderhausens.) In der Stadtverordnetenversammlung teilte Bürgermeister Dr. Pultur mit, daß die Eingemeindung von Linderhausen nach Gevelsberg unterbleiben werde. Es sei anzunehmen, daß die Gemeinde Linderhausen ungeteilt im Amte Haßlinghausen verbleiben werde. Bezüglich der Eingemeindung von Teilen der Gemeinde Milspe nach Schwelm, die in letzter Zeit erörtert wurde, teilte der Bürgermeister mit, daß offizielle Verhandlungen mit der Stadt Schwelm noch nicht stattgefunden haben. Natürlich würde die Stadt Schwelm diese Gebiete aufnehmen. Im Verlaufe der Beratung wurde der Beschluß gefaßt, daß in Zukunft Magistratsmitglieder, Stadtverordnete und sonstige Inhaber von städtischen Ehrenämtern von städtischen Submissionen ausgeschlossen sein sollen. Gevelsberg.(Vernichtung eines Fisch bestandes.) Der ganze Fischbestand in der Ennepe von Stöcken bis zur Fabrik von Albers im Stadtteil Vogelsang wurde vernichtet. In großen Mengen trieben die Fische sterbend an der Oberfläche binab. Entweder ist hier ein gemeiner Frevel verübt worden, der mittels Kalks oder Chlorkalks geschah, oder aber das große Fischsterben ist durch Säure, die aus einer Fabrik dem Wasser zugeführt wurde, verursacht. Oberhausen.(Selbstmord zweier Brüder.) In einem Hause der Heidstraße erbängte sich ein 16jähriger Bäckerlehrling aus EssenBorbeck mit einem Leibriemen an einer Türklinke. Bald darauf machte ein älterer Bruder des Lehrlings gleichfalls seinem Leben durch Erbängen ein Ende. Dieser scheint aus Schwermut über die Tat seines Bruders die Tat begangen zu haben Duisburg.(Schnellbahn Duisbura— Düsseldorf.) Der Schnellverkehr Duisburg— Düsseldorf wurde durch eine Sonderfahrt für geladene Gäste, unter denen sich der Oberpräsident der Rheinprovinz, der Regierungspräsident, die Spitzen der Landes= und Kommunalbehörden, Vertreter der Presse und die an der Bauleitung und Ausführung Befindlichen befanden, eröffnet. Dülken.(2000 Mark in Gold.) Bei der hiesigen Sparkasse wurden 2000 Mark in Gold als Sparguthaben eingezahlt. Der Besitzer des Goldgeldes hatte dieses offenbar während des Krieges zurückgehalten. Düsseldorf.(Zeitungsjubiläum.) Der Zeitungsverlag W. Girardet sah am 1. Mai auf das 50jährige Bestehen seiner Hauptzeitung„Düsseldorfer Nachrichten“ zurück, die am 1. Mai 1876 als General=Anzeiger für Düsseldorf und Umgebung gegründet und am 1. Januar 1918 in„Düsseldorfer Generalanzeiger“ und„Düsseldorfer Nachrichten“ umbenannt wurde. Düsseldors.(Besuch amerikanischer Hoteliers.) Etwa 30 Mitglieder der American tels Association sind auf einer Europareise von Am sterdam kommend in Düsseldorf eingetroffen. Die Stadt, die Handelskammer, sowie die beteiligten wirtschaftlichen Verbände haben die amerikanischen Gaste abends im Kaisersaal der Tonhalle begrüßt Nach einem Besuch der Gesolei sind die Gäste nach Bremen weiter gereist. Greyenbroich.(Großsener.) In dem benach barten Wevelinghoven geriet nachts die Lederfabrik Friedrich Aretz aus unbekannter Ursache in Brand. Das Fabrikgebäude brannte bis auf die Umfassungs mauern nieder. Ohligs.(Disziplinarnersahren negen den Bürgermeister.) Die Regeirung in Dusseldorf hat gegen den Bürgermeister Sauer brey von hier wegen einer Kritik, die er an dem Verhalten der Regierung bei der Verteilung der Zuschusse für Notstandsarbeiten an die Gemeinden geübt hat, ein Disziplinarverfahren eingeleitet. Öhligs habe trotz seines Antrags keine Zuschüsse von der Regierung bekommen. Besonders wird dem Bürgermeister der von ihm gebrauchte Ausdruck „Klüngel“ zur Last gelegt. Bürgermeister Sauerbren gehört der sozialdemokratischen Partei an. Köln.(Internationale Zeitungsausstellung in Köln.) Der im vorigen Jahre angekündigte Plan einer internationalen Zeitungsausstellung in Köln soll bereits im nächsten Jahre durch geführt werden. Mit der Ausstellung, die alles um fassen wird, was irgendwie mit Zeitungs= und Zeitschriftenwesen zusammenhängt, soll eine internatio nale Pressetagung verbunden werden. Musikalische Veranstaltungen Bochum. Vormiete 10.(letztes) Konzert. Morgen, Dienstag, den 4. Mal, abends 8 Uhr im Stadttheater: Symphonie Konzert Leitung: Professor Leopold Reichwein. C. M. v. Weber: Euryanthe-Ouverture! A. Glazunow: Violinkonzert a-moll, op. 82(Solist: Konzertmeister Curt Hofmann)/ R. Kattnigg 1. Symphonie C-dur, op. 6(1. Aufführung in Deutschland unter Anwesenheit des Komponisten. Karten zu 1.—, 2.—, 3.—, 4.—, 5.— und 6.— R.-M. sind an der Konzertkasse im Stadttheater vormittags von 10—2 Uhr, eine Stunde vor Beg nn der Veranstaltung und in der Musikalienhandlung Wicharz, Kontumstr. 6 erhältlich. Für Mitglieder des Städtischen Musikvereins, des Bühnenvo ksbundes und der Freien Volksbühne findet der Vorverkauf in den bekannten Stellen statt und schließt Dienstag mittag. IIINI MNIININNII SBUNTES THEATER IM DER TONNALLE =BOCMUN, BONGARDSTRASSE 14 = Ab heute, Montag den 3. Mai und folgende Tage: Gastaniel gut u. bi ng bei Wilh. Sairndde Bochum Roonstr. 37. Was muß die Frau von ihrem Körper u. seiner Pflege wissen, um Ihren Berur als Gattin und Mutter erfüllen zu können? Wiederholung des Vortrags der Reichsgesundheitswoche am Mittwoch, den 5. Mai, um 7 ½ Uhr, im großen Saale des Evangelischen Vereinshauses. Vortragende: Frl. Dr. meu. Holland, Arztin aUs Barmen. Nur für Frauen und Mädchen über 16 Jahren. Eintritt ist freil Stadtverwaltung Bochum Kreisverwaltung Bochum Bernard Etté Die beste Tanzkapelle Europas. Nachm. 4½ Uhr: Tanz-Tee. Abends 8 Uhr: Tanz. = Dunkler Anzug nach Möglichkeit erbeten. = Eintritt nachmittags 1.— M., abends 2,—M 5 IE. Kohlensäurereiches ThermalSolbad und Inhalatorium Verelnigle Bocham-Dolsbort Menteg. 2. Met 7Mgegen 10.2 Buhnenvoltsbund Serie A und B Dohtor Klaus Dienstag, 4. Mal, 8 Uhr 10. Konzert: Symphoniekonzert Verte von Woder, Glazunow. Katiniga. Wiidbad Schlangenbad im Tannus de Wiesbaden. HausHilbeeard Ante und reichliche pflegung. Voller Penfionspreis 5—6 Gm.(se noch Lage der Zimmer Bentzer Blih. Zimmermenn Formichône. naturl. Küche rum Ausnehmeprels. Sarnode. Rorun Doonstrane 37 Nähe Perienstraße. Uaterrtütten 3io die tertrede lucvetrie! Überall erhältlich. Preis pro Schachtel 35 Pfg. Juraupp-, Ope.-, MilaFahrräder somte Dürkopp Kaner Nänmaschinen in allen Ausführungen herabgesetzten Preisen Günftige Zahlungsvedingungen. 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