uc del. 20 Seibrapooler el. 1. geso Mel 2— Posbezung on 24 zuzugl Bestellgeld Bilderbeilage„Heimat und Welt“ 10 bezw. 20 Pfa Kostenl. Unfallunterstutzung laut Bedingungen. Verlag u. Schriftleitung Bochum, Muhlenstr. 12—14 Chefredaktenr Joseph M. Hasler. Berantwortl. für Staats=, Kommunal= u. Soztalpolitik: J. M. Hasler: zur den lokalen und allgemeinen Teil: Heinz Lubbers: Feutlleton Dr. E. Brinkschulte Handel und Sport: F. J. Landeseld: für den provinztellen Teil: H. Krieter: Anzeigenteil: J. Blum, sämtlich in Bochum.— Sprechstunden der Schriftleitung von 11—12 Uhr Berliner Vertretung Chefredakteure J. B. Krauß und Dr. Fortmann Westfälische nyretse: Für 1mm Höhe und 2 mm Breite im Anzeigen. tetl 10 Pfg., Gesamtauflage mit Rebenausgaben Hattingen, Watr scheid und Steele 15 pfg.— für 1 mm Hohe und 75 mm Brei m Reklmeteil 50 Pig. und 75 mia.— Jede Nachlaßbewilligun dirn hinfällig bei Zielüberschreitung, zwangsweiser Bettreibüng urch Klage oder in Konkursfällen. 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Die Reise des Reichskanzlers Dr. Brüning zum Reichspräsidenten, die ja nicht nur der Neubesetzung des Finanzministeriums und dem vom Reichskabinett festgelegten Finanzprogramm, sondern vor allem auch den taktischen Plänen der Reichsregterung, wie aus den Deckungsvorlagen verfassungsmäßige Gesetze werden sollen, galt, hat augenscheinlich ihren Eindruck nicht verfehlt. Die Furcht vor der Anwendung des Artikels 48 bezw. vor der Auflösung des Reichstages scheint sich wieder einmal als wirk samstes Druckmittel der Reichregierung zu erweisen. Die Parteien lenken offenkundig ein. Die Haltung der Demokraten, die in den letzten Tagen so getan haben, als würden sie unter keinen Umständen den Deckungsvorlagen der Reichsregierung ihre Zustimmung geben, vervisentlichen jetzt eine Erklärung, die unzweidentig daraufschließen läßt, daß die Demokraten es nicht wagen werden, das Risiko einer Reichs tagsauflösung auf sich zu nehmen. Parteioffiziös lassen sie erklären, daß ihre Reichstagsfraktion angesichts der politischen und finanziellen Schwierigkeiten bereit ist, alle Maßnahmen zu unterstutzen, um eine tragbare Erledigung auf parlamentarischem Wege zu erzielen. Die demokratische Reichstagsfraktion glaubt, daß damit der Wirtschaft am besten gedient sei und daß durch solche gesetzmäßige Erledigung das Wirtschaftsleben auch vor weiteren Erschütterungen bewahrt bleibe. Die sachliche Stellungnahme der Demokraten zu dem neuen Teckungs= und Finanzprogramm könne erst erfolgen, sobald die neuen Vorlagen bekannt würden. Auch die Wirtschaftspartei ist von ihrem zunachst schroff ablehnenden Standpunkt wesentlich zurückgewichen. Auch sie veröffentlicht eine Erklärung, die auf Nachgiebigkeit unzweidentig schließen läßt. Was die Haltung der Deutschen Nolkspartei anbelangt, so besteht bei dieser allerdings noch zur Zeir schroffe Ablehnung, der sie in den letzten Tagen Ausdruck gegeben hat. Aber gestern bereits konnte man in volksparteilichen Kreisen hören, daß es nicht das letzte Wort der Partei sel. Es läßt sich auch feststellen, daß die Haltung der Partei keineswegs so geschlossen und einheitlich war, wie es nach außen hin den Anschein hatte. Jedenfalls scheinen hier die letzten Möglichkeiten noch nicht erschöpft zu sein. Cs fand am Donnerstag jedenfalls lebhafte Beuchtung, daß zwischen Reichsminister Dr. Curtius und dem Vorsitzenden der Reichstagsfrakvon der Deutschen Volkspartei, dem Abgeordneten Scholz eine längere Besprechung statt sund, die den Zweck gehabt hat, die Möglichkeit einer Verstandigung mit der Deutschen Kalfanartet zu erörtern. Also auch hier sind die Brücken nicht endgültig abgebrochen. Lagegen gewinnt es mehr und mehr den Anschein, daß es durchaus im Bereiche der Möglichia sogar der Wahrscheinlichkeit liegt, daß in sehr naher Zeit neue Brücken zur Sozialdemokratie Kiwlagen werden können. Wir haben in diesen dunen bereits darauf hingewiesen, daß zwischen Grundsätzen des Deckungsprogramms der bleichsregierung und den Forderungen der Sozialdemokratie eine ziemlich weitgehende Uebereinstimmuna besteht. Aus maßgebenden sozialdemokratischen Kreisen erfahren wir zuverlässig, daß bei der Sozialdemokratie durchaus Geneigtheit besteht, die Deckungsvorlage der Reichsregierung nach voraufgegangener Verständigung über Einzelheiten zu unterstützen. Man wird daher wohl damit rechnen dürfen, daß der Reichskanzler nach seiner Rückkehr nach Berlin alsbald die Verhandlungen mit den Parteien und auch der Sozialdemokratie aufnehmen wird. Die Deckungsvorlagen sollen am Samstaa dem Reimsrat zugehen. Man hofft, daß der Reichsrat rasche Arbeit machen wird. Man hofft auch nach wie vor, daß die zur Zeit im Reichsrat noch bestehenden Schwierigkeiten sim überwinden lassen werden. Zu Beginn der nächsten Woche dürfte dann die Vorlage dem Reichstag zugehen und damit der Zeitpunkt für die Verhandlungen mit den Parteien gekommen sein. Ueber die Reise des Reichskanzlers zum Reichspräsidenten wird amtlich gemeldet: Der Herr Reichspräsident hat nach dem Vortrag des Herrn Reichskanzlers in Neudeck den Reichsminister Dietrich unter Entbindung vom Amte des Reichswirtschaftsministers zum Reicsminister der Finanzen ernannt und den Staatssekretär im Reichswirtschaftsministerium, Dr. Trendelenburg, bis auf weiteres mit der Wahrnehmung der Geschäfte des Reichswirtschaftsministers beauftragt. Curkius und Dietrich mit ihren Fraktionen verfallen? CNB Berlin, 27. Juni.(Eig. Meld.) Zwischen dem Reichsminister Dr. Curtius und der volksparteilichen Reichstagsfraktion, sowie zwischen dem präsumtiven Reichsfinanzminister Dietrich und der demokratischen Reichstagsfraktion scheint nach dem Ergebnis der Kabinettssitzung am Dienstagabend eine gewisse Spannung eingetreten zu sein.— Das kann man jedenfalls aus den Aeußerungen einzelner Blätter schließen. So spricht die„DA3.“ von einer Ueberraschung darüber, daß„völlige Einigung“ im Kabinett erreicht sei und erklärt, daß eine Einigung zumindest in unvereinbarem Widerspruch zu der Mitteilung der Deutschen Volkspartei stehe, daß sie auf ihren eigenen Vorschlägen beharre. Auch ein nichtfraktionell gebundenes Kabinett könne kaum eine„völlige Einigung“ feststellen, wenn eine Fraktion, der eines der Mitglieder angehört, etwas völlig anderes wolle.— Noch deutlicher wird der „Lokalanzeiger“, der schreibt, daß, falls Differenzen zwischen dem Kabinett und der volksparteilichen Fraktion bestehen bleiben sollten, Dr. Curtius entweder mit Partei und Fraktion brechen müßte, um als Fachminister im Kabinett Brüning zu bleiben, oder daß er binnen kurzem dem Kollegen Moldenhauer folge. Nach Ansicht der„Vossischen Zeitung“ wird die Frage Curtius endgültig wohl emt nach Rückkehr des Kanzlers aus Neudeck entschieden werden. Nach der Kabinettssitzung habe man den Eindruck gehabt, daß Dr. Curtius nicht gesonnen sei, sich ohne weiteres dem Diktat der Fraktion zu fügen, da er sich nicht als Beauftragter seiner Fraktion fühle, sondern als Mitglied des Reichskabinetts, das der Gesamtheit des Volkes gegenüber verantwortlich ist. h einer Aeußerung des„Berliner Tagetts“ über die Frage der Anwendung des tikels 48 lägen die Dinge in bezug auf den chsminister Dietrich ähnlich. Wir würden nicht begreifen können,“ so sagt das demokratische tt.„wenn der demokratische Reichswirtschafteister Dietrich unter diesen Umständen— nämlich Der Papst erkrankt. (Drahtbericht unseres Berliner Vertreters). Berlin, 27. Juni.(Eig. Drahtb.) Der Papst ist nach den neuesten römischen Meldungen in den letzten Tagen von einem bekannten franjösischen Spezialarzt, demselben, der seinerzeit Poincaré operiert kat, und von einem Papst Pius XI. deutschen, in Mailand ansässigen Spezialarzt untersucht worden. Die Aerzte, die zu der Ueberzeugung gekommen sind, daß ein operativer Eingriff im Augenblick nicht ratsam ist, haben dem Papst jedoch strengste Diät und Schonung auferlegt. Sie versuchen, ihn dazu zu bewegen, die Sommermonate nicht in Rom, sondern auf dem Lande zu verbringen. Die wieder auftretenden Krankheitssymptome sind auf Ueberanstrengung infolge des Jubeljahres, das in Wirklichkeit 18 Monate gedauert hat und am kommenden Sonntag zu Ende geht, zurückzuführen. unter Anwendung der Notmaßnahme des Artikels 48— zur Uebernahme des Reichsfinanzministeriums bereit wäre. Herr Dietrich müßte sich bewußt sein, daß er sich als Repräsentant eines Deckungsprogramms, das auf Grund des Artikels 48 durchgesetzt werden soll, in den Kreisen aller wirklichen Demokraten für die Zukunft unmöglich machen würde.“ Die Haltung der Wirlschaftsparlei. Die Reichstagsfraktion der Wirtschaftspartei hielt in ihrer gestrigen Fraktionssitzung daran fest, daß zur Behebung der Finanzkrise in erster Linie eine durchgreifende Ausgabensenkung vorgenommen werden muß. Einer Erhöhung der Beiträge zur Arbeitslosenversicherung wird die Wirtschaftspartei nur bei gleichzeitiger Senkung der Krankenversicherungsbeiträge zustimmen. Um die Durchführung der Senkung der Personalausgaben auch bei den Ländern und Gemeinden zu beschleunigen, wird von der Wirtschaftspartei verlangt, daß durch gesetzliche Bestimmungen die Angleichung der Beamtengehälter der Kommunen und Länder an die neu zu regelnde Reichsbesoldungsordnung vorgenommen wird. Bei gleichzeitiger gesetzlicher Höchstbegrenzung der Realsteuern sollen die Ueberweisungen an die Länder um zirka 200 Millionen gekürzt werden. Der dadurch entstehende Ausfall soll einerseits durch die Besteuerung der Betriebe der öffentlichen Hand, andererseits durch einen Verwaltungsbeitrag ausgeglichen werden. Die Wirtschaftspartei glaubt, daß die Besteuerung der Betriebe der öffentlichen Hand zirka 150 Millionen bringen wird, ohne daß für diese Steuerart besondere Erhebungskosten entstehen. Einer, wenn auch noch so geringfügigen Erhöhung der Einkommensteuer bei den Einkommen unter 10 000 Mk. jährlich wird die Wirtschaftspartei nur dann zustimmen, wenn durch Verwaltungsbeitrag und die Besteuerung der Betriebe der öffentlichen Hand der Kreis der an sparsamster Wirtschaft interessierten Staatsbürger entsprechend vergrößert wird. Was gibl es heute Neues? Reichskanzler Dr. Brüning hat gestern den Reichspräsidenten in Neudeck aufgesucht und ihm über die politische Lage Bericht erstattet. * Dr. Dietrich ist vom Reichspräsidenten zum Reichsfinanzminister ernannt worden, an seiner Stelle wird Staatssekretär Trendelenburg einstweilen das Reichswirtschaftsministerium leiten. * Der Papst ist infolge Ueberanstrengung durch die Verpflichtungen des Jubeljahres erkrankt. * Der Reichstag hat gestern der Verlängerung des Notetats in erster und zweiter Lesung zugestimmt. Im Auerschnitt des Tages. J. H. Der Reichskanzler hat gestern die angekündigte Aussprache mit dem Reichspräsioenten auf dessen Familiengut Neudeck in Östpreußen gehabt. Diese Aussprache hat zweifellos zu einer vollen Uebereinstimmung zwischen beiden Männern geführt. Das darf man daraus folgern, daß der Reichspräsident daraufhin die Ernennung Dietrichs zum Reichsfinanzminister vollzogen hat. Würde er nämlich Bedenken gegen die neue Regierungsvorlage haben, dann hätte er sicherlich auch die Ernennung nicht ausgesprochen. In der Aussprache wird sicherlich auch die Frage eine große Rolle gespielt haben, welche Maßnahmen der Kanzler ergreifen soll, wenn sich die Möglichkeit einer parlamentarischen Verabschiedung der Vorlagen nicht ergeben sollte. Es heißt, im Reisegepäck des Reichskanzlers habe sich auch die rote Mavve befunden, in welche der Reichspräsident ohne Zögern die Auflösungsorder gelegt habe. Der Reichskanzler wird wahrscheinlich sämtliche Vollmachten erhalten haben, die er zur Durchführung des Regierungsprogramms mit oder ohne Reichstag benötigt. Die Rückkehr von Neudeck wird im Laufe des heutigen Tages erfolgen, und nach einem neuen Kabinettsrat soll dann die Veröffentlichung der von Dietrich ausgearbeiteten Vorschläge stattfinden. Am Sonnabend werden sie dem Reichsrat zur beschleunigten Verhandlung überwiesen und im Laufe der nächsten Woche soll dann die Fühlungnahme zwischen Kanzler und Parteien erfolgen, um festzustellen, ob eine Aussicht für Verabschiedung durch den Reichstag besteht oder nicht. * Bevor die Fühlungnahme nicht stattgefunden hat, ist natürlich alles Rätselraten über die weitere Entwicklung zwecklos. In Berliner politischen Kreisen scheint man zwar schon jetzt auf eine Entspannung zu schließen, ob das wirklich der Fall ist, läßt sich natürlich nicht nachprüfen. Man folgert das aus neuen Kundgebungen der Parteien, die im Laufe des gestrigen Tages herausgekommen sind. Es ist immerhin bemerkenswert, daß wenigstens die Verlautbarungen von demokratischer und wirtschaftsparteilicher Seite nach neuen Fraktionssitzungen viel weniger schroff ablehnend klingen, als die voraufgegangenen. Beide Fraktionen haben ihre entscheidende Haltung an einige Vorbehalte geknüpft, die bereits in den Vorschlägen Dietrichs, soweit sie bekannt geworden sind, berücksichtigt zu sein scheinen. Die Annahme, daß von diesen beiden Fraktionen keine wesentlichen Schwierigkeiten mehr drohen, dürfte vielleicht nicht ganz unbegründet sein. Aber was würde es nützen, wenn diese beiden Fraktionen auch geschlossen wieder in die Regierungsfront zurückgingen? Eine Mehrheit wäre damit noch nicht geschaffen. Dazu wäre notwendig, daß auch die Deutsche Volkspartei sich eines Besseren besänne und ihre jetzt noch so scharf ablehnende Haltung änderte. * Die Volkspartei befindet sich in einem schweren Dilemna. Darin hat die Abhängigkeit von der Großindustrie sie hineingetrieben. Nicht mehr politische Ueberlegung entscheidet in ihr, sondern allein noch großindustrielle Laune. Hinter dem Sturz Moldenhauers hat der wirtschaftliche Flügel der Fraktion gestanden, die Abgeordneten, die im Hauptberuf Direktoren, Syndici und Angestellte der Großindustrie sind, und das von der Fraktion an den Reichskanzler gerichtete Ultimatum ist gleichfalls von diesem Flügel erzwungen worden. Die Abgeordneten, welche die staats politischen Belange über die Interessen der Großindustrie zu stellen bereit waren, sind in der Minderheit geblieben und haben sich fügen müssen. Daß der Ultimatumsbeschluß in der Fraktion nicht einmütig zur Annahme gelangt ist, gibt selbst die volksparteiliche Presse unumwunden zu. Wie groß der großindustrielle Einfluß ist, wird trefflich illustriert durch ein neues Ultimatum, das gestern früh an die Adresse des volksparteilichen Reichsaußenministers gerichtet worden ist. Dr. Curtius int darin zum Ausdruck gebracht worden, daß seine Fraktion von ihm die Ablehnung der Dietrichschen Vorschläge erwarte. Wenn das Reichskabinett die in dem ersten Ultimatum an den Kanzler gestellten Forderungen der Volkspartei nicht zu erfüllen bereit sei, dann habe Curtius die Konsequenzen daraus zu ziehen und seinen Austritt aus der Regierung zu vollziehen! In einer Unterredung, die der volksparteiliche Fraktionsvorsitzende, Dr. Scholz, im Laufe des gestrigen Tages mit Dr. Curtius gehabt hat, hat er diesem von dem Ultimatum persönlich Kenntnis gegeben und durchblicken lassen, daß die Fraktion auf ihrer an ihn gerichteten Forderung bestehen musse, wenn er sich weiterhin als zu ihr gehörig betrachten wolle. Welche Antwort der Reichsaußenminister seinem Fraktionsvorsitzenden erteilt hat, ist nicht bekannt geworden. Aus der Tatsache aber, daß er seinen Rücktritt nicht ausgesprochen hat, darf man wohl schließen, daß er einstweilen nicht gewillt ist, auf das Ultimatum zu reagieren und sich von seiner Fraktion seine Haltung im Reichskabinett vorschreiben zu lassen. * Vor einigen Tagen verlautete schon, es sei eine Sondierung des Kanzlers bei der Sozialdemokratie erfolgt, ob nicht die Möglichkeit einer Wiederannäherung bestehe. Die darüber verbreiteten Meldungen, die bereits von dem bevorstehenden Wiedereintrirt der Sozialdemokratie in die Regierung sprachen, sind aber sofort amtlich dementiert worden. Nun tauchen plötzlich erneut Gerüchte auf, in denen Aehnliches behauptet wird. Einstweilen sind sie auf ihre Richtigkeit allerdings noch nicht nachzuprüfen. Für gänzlich ausgeschlossen halten wir es allerdings nicht, daß wenigstens der Versuch, zu einer Verständigung mit der Sozialdemokratie zu gelangen, unternommen wird. Da der Reichskanzler um jeden Preis zunächst alle parlamentarischen Gelegenheiten ausschöpfen will, ehe besondere Maßnahmen ergriffen werden sollen, liegt es durchaus nahe, daß er sich bei dem Versuch, eine Mehrheit zu schaffen, auch an die Sozialdemokratie wendet. Das würde noch nicht bedeuten, daß ihr damit auch schon der Weg zur Regierung wieder geöffnet werden müßte, obwohl das zu erwarten wäre. Eine Verständigung mit der Sozialdemokratie scheint deswegen gar nicht so sehr ausgeschlossen, weil die neuen Regierungsvorschläge in sehr wesentlichen Punkten mit den von ihr aufgestellten Forderungen übereinstimmen. Schließlich bleibt aber auch, wenn die Volkspartei auf ihrer ablehnenden Haltung bestehen bleibt, für den Kanzler gar nicht übrig, als es wieder mit der Sozialdemokratie zu versuchen. Dem Kanzler wird es sicherlich nicht angenehm sein, diesen Versuch zu machen, aber er wird— wenn er nicht von vornherein seine Aufgabe als aussichtslos preisgeben soll— von der Volkspartei geradezu dazu gezwungen. Auflösung des englischen Parlaments im Herbst? London, 27. Juni.(Drahtb.) Wie der parlamentarische Korrespondent des„Daily Herald“ meldet, sprach Macdonald auf der gestrigen Sitzung der parlamentarischen Arbeiterpartei von der Möglichkeit einer Auflösung des Parlaments im Herbst d. J. Der Premierminister erklärte, infolge der Obstruktion der konservativen Partei sei die Regierung genötigt, verschiedene Gesetzentwürfe zurückzustellen, diese würden dann im Falle von Neuwahlen in das Programm der Partei aufgenommen werden. Die Perle deutscher Frömmigkeil. Zum 27. Juni. Von Dr. Karl Bergmann. Nicht bloß in evangelischen Kreisen meint man, die Herz=Jesu=Verehrung sei„sentimental“ und deshalb„etwas Französisches“. Der jüngst verstorbene große protestantische Theologe Adolf Harnack fügte dieser Auffassung allerdings hinzu:„Dennoch ist auch selbst im Herz=Jesu=Kultus ein Segen, wo er mit Demut und Aufblick zu Gott, der Erlöser ist, getrieben wird.“ Ob sein deutsches Empfinden ihn unbewußt spüren ließ, daß es sich bei der Herz=Jesu=Verehrung um eine der edelsten Ausdrucksformen deutscher Frömmigkeit handelte? Die berühmten Forschungen Marl Richstätters haben dargetan, was selbst die wenigsten Katholiken wissen,— daß keine Form der Gottesverehrung so kerndeutsch ist, wie diese, und daß umgekehrt die romanischen Länder in der Kenntnis und Verehrung des göttlichen Herzens bis zum 16. Jahrhundert hinter Deutschland weit zurückstehen, in Frankreich sogar so, daß ein französischer Forscher der Kartäuser für diesen Orden bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts nur 12 Namen aufführen kann und diese 12 Deutsche sind! Grund dafür, daß Deutschland sich so vor allen anderen Ländern der katholischen Welt in der Verehrung des Erlöserherzens auszeichnete, ist nicht nur die innige deutsche Frömmigkeit, sondern vielleicht auch das ihr entsprechende Wesen der deutschen Sprache, die in ganz eigenartiger Weise„Derz“ und„Liebe“ wie„Gemüt“ miteinander verbindet. Andere Völker kennen noch nicht mal ein Wort für unser„Gemüt". So finden wir schon in der ältesten deutschen Dichtung, im„Heliand“ um 830 das„Gemüt“ des Heilandes mit seinem leiblichen Herzen verbunden. Daß im deutschen„Herz“ viel mehr bedeutet, als etwa im Lateinischen, sehen wir gerade bei den Uebertragungen von einer Sprache in die andere, nämlich so, daß der Deutsche in der Uebersetzung„Herz“ da einschiebt, wo es den Sinn der lateinischen Vorlage vertieft, und umgekehrt, Nervosikäk in Polen. Vor dem Ausbruch des Bürgerkrieges? Regierungsfeindliche Kundgebung in Warschau. Warschau, 27. Juni.(Drahtb.) Im Zusammenhang mit dem Krakauer Kongreß der Zentro=Linksopvosition, der für Sonntag einberufen ist, bemächtigt sich der volnischen Oeffentlichkeit eine gewisse Erregung. So veröffentlicht die Regierungsagentur Iskra ein Rundschreiben des Warschauer Führers des „Nationalistisch=Faschistischen Lagers des Großen Polen“, in dem es heißt, daß die polnische sozialistische Partei an diesem Sonnabend 1000 Mann ihrer Stoßtruppen nach Krakan schicken werde. Von anderer Seite würden Schützen mobilisiert und von der Regierung 6000 Mann und Polizei in Krakau zusammengezogen. Die Lage drobe zu einem Bürgerkrieg zu treiben. Es sei möglich, daß sich der Kampf auch auf andere Städte, insbesondere Warschau, ausdehne. Das Rundschreiben schließt mit der Aufforderung, sich bereit zu halten, um im Falle der Not die Verfassung und das Recht verteidigen zu können. Das polnische Regierungsblatt„Gazeta Polska“ nennt den Inhalt dieses Rundschreibens unsinniges Geschwätz. Da es zu keiner Rebellion kommen werde, brauche auch die Regieruna keine Hilfe, die Unruhen niederzuhalten. Gegen Fliegen schieße man nicht mit Kanonen. In Warschau hielt gestern der Führer der Nationaldemokraten, Professor Rybarski, in einer Versammlung eine Rede, in der er feststellte, daß jeder Tag der Sanierungsregierungen den Radikalismus vermehre. Die Macht werde derjenige übernehmen, der besser organisiert sei. Es sei heute niemand gestattet, als Parteiloser abseits zu stehen. Pflicht der Partei aber sei es, nach der Macht zu greifen. Nach der Versammlung kam es zu regierungsfeindlichen Kundgebungen in einer Vorstadt, an der sich etwa 300 Personen beteiligten. Die Polizei trieb die Demonstranten mit dem Gewehrkolben auseinander. Etwa 20 Personen wurden festgenommen. Verschwendung im Auswärtigen Amt? Ein Mißtrauensantrag ohne Begründung. Dr. Curtius antwortel auf die Angriffe Freitaghs. In der Donnerstagsitzung des Reichstages wurde zunächst der Verlängerung des Notetats in erster und zweiter Beratung ohne Aussprache zugestimmt. Die dritte Beratung soll morgen stattfinden. Die zweite Beratung des Haushaltes des Auswärtigen Amtes wird dann fortgesetzt. Abg. Freiherr von Rheinbaben(D. V.) beschäftigt sich mit den Ausführungen des Abg. von Freytag Lorinahoven und nennt dessen Darstellung nicht objektiv. Die Ausgaben im deutschen Etat seien gar nicht vergleichbar mit denen von Frankreich und England, wo große Aufwendungen für den Außendienst in anderen Etats versteckt seien. Die Volkspartei wünsche natürlich auch Ersparnisse und hätte es begrüßt, wenn das Auswärtige Amt von sich aus schon früher dahingehende Vorschläge gemacht hätte. Der Redner verlangt, daß die deutschen Beamten, die vorübergehend im Völkerbunde beschäftigt werden, nach dem Abschluß dieser Tätigkeit wieder im deutschen diplomatischen Dienst Verwendung finden. In der Repräsentation werde vom Auswärtigen Amt des Guten zuviel getan. Hier könne gespart werden. Aba. Schneller(Komm.) führt aus, die deutsche Außenpolitik unterstütze noch immer die gegen SowjetRußland gerichtete Front der kapitalistischen Mächte. Der Briand'sche Paneuroplan sei nur ein Teil des Kampfplanes gegen Rußland. Die deutsche Arbeiterschaft werde die antirussischen Pläne vereiteln. Abg. Dr. Dernburg(Dem.) begrüßt die Rheinlandbefreiung. Sie sei das Ergebnis der von Rathenau eingeleiteten, von Wirth und Stresemann fortgesetzten Außenpolitik, die für Deutschland die einzige mögliche Politik gewesen sei und bleiben werde. Die Liquidation des Krieges sei ein Bedürfnis auch für die übrigen Mächte, die ebenso wie Deutschland unter der Weltwirtschaftskrise und unter ungeheuerer Arbeitslosigkeit leiden. Die bisherigen Versuche, durch internationale Zusammenarbeit die Krise zu beheben, seien deswegen stecken geblieben, weil die Völkerbundsbeschlüsse nicht schnell genug ratifiziert und die Vereinbarungen über den Abbau der Zollmauern nicht durchgeführt worden sind. Abg. Dr. Hoetzsch(Christnatl.) hät den vom Abg. ven Freytag=Loringhoven angestellten Vergleich des deutschen Etats mit den englischen und französischen Etats fürabwegig angesichts der ganz verschieden. artigen Verhältnisse in diesen Ländern. Unangebracht sei auch die Kritik an der angeblich übertriebenen Gastlichkeit unserer Auslandsmissionen Abg. Emminger(Bayer, Volksp.) bezeichnet größere Sparsamkeit in den Auslandsmissionen als möglich und wunschenswert. Obwohl der Völkerbund seine Aufgabe auf dem Gebiete der Abrüstung noch kaum in Angriff genommen hat, will nun Briand mit seinem Paneuropamemorandum eine neue Friedensorganisation schaffen. Damit steht wenig im Einklang der französische Widerstand gegen eine allgemeine Abrüstung und die Tatsache, daß Frankreichs militärische Maßnahmen darauf hinzielen, Süddeutschland und Tirol zum französischen Operationsgebiet in einnem künftigen Krieg gegen Italien zu machen. Die Weltwirtschaftskrise wird nur gelöst werden können, wenn das Ausland, vor allem Amerika, die tatsächliche Wirtschaftslage Teutschlands besser erkennt als bisher. Der Schlußbericht des Reparationsagenten Parker Gilbert ist nicht nur schulmeisterlich, sondern er enthält auch vielIrrtümer. Die auf den Rapollo=Vertrag gesetzten Hoffnungen haben sich nicht erfüllt. Die Baverische Volkspartei wünscht Auskunft darüber, ob wegen der Christenverfolgungen Vorstellungen bei der russischen Regierung stattgefunden haben und welchen Erfolg sie gehabt haben. Bisher hat der Außenminister sich nur zum Briefträger des russischen BotKein Termin für die Einbringung eines Schulgesetzes. Berlin, 27. Juni.(Eig. Meldung.) In einigen Zeitungen erschien eine Notiz über eine Besprechung von Vertretern des evangelischen Reichseiternbundes mit dem Reichsminister des Innern Dr. Wirth. in der der Minister zugesagt haben soll, daß spätestens in einigen Monaten die Vorarbeiten für ein Reichsschulgesetz in Angriff genommen würden, wenn die Voraussetzungen hierfür gegeben seien. Wie wir erfahren, hat sich die fragliche Unterhaltung folgendermaßen zugetragen: Der Minister hat auf die Fragen der Herren die Darlegung gegeben, die er bereits im Haushaltsausschuß und im Plenum des Reichstages gemacht hat. Er hat darauf hingewiesen, daß zunächst die finanziellen und politischen Voraussetzungen vorliegen müßten, und daß er erst sehen müsse, wie ein Schulgesetz parlamentarisch erledigt werden könnte, ehe er es einbringen werde. Im weiteren Verlauf der Debatte wurde er erneut gefragt, wie seine Haltung sein wurde, falls sich die Voraussetzungen änderten. Darauf antwortete der Minister, daß man an ein Reichsschulgesetz geben könnte, wenn die Voraussetzungen sich ändern sollten, Ueber einen Termin. etwa in einigen Monaten, ist eine Aeußerung des Reichsministers nicht gefallen. ist auch keinerlei Zusage über die Einbringung eines Reichsschulgesetzes gemacht worden. Der letzte französische Zug. Mainz 27. Juni.(Drahtb.) General Guillaumat und die letzten hier weilenden französchen Soldaten werden am 30. Juni, mittags 1,20 Uhr, mit einem Sonderzug die Stadt verlassen. schafters gemacht, für die Weiterleitung einer ganz unberechtigten Beschwerde gegen die Beteiligung des bayerischen Ministerpräsidenten an einer christlichen Protestversammlung gegen die Christenverfolgungen in Rußland. Der Außenminister wird die ganze bisherige Handelsvertragspolitik einer Generalmusterung unterziehen müssen. Ich möchte nicht ohne weiteres in Aussicht stellen, daß wir dem deutsch-polnischen Handelsvertrag zu stimmen werden. Wir werden im Ausschuß bestimmte Sicherungen für die Finanzwirtschaft verlangen. Abg. Graf von Reventlow(Nat.=Soz.): Wir bagatellisieren nicht die Rheinlandräumung. Die Brutalität, mit der das französische Volk, nicht bloß der französische Militarismus, unsere rheinischen Brüder zehn Jahre lang gequält hat, hat bei den Rheinländern einen Haß gegen Frankreich erzeugt, den wir als einen politischen Faktor von unschatzbarem Wert betrachten. Das Rheinland mr keine sreit, denn es ist durch internationale Abmachungen internationalisiert. Abg. Dr. Schreiber(Ztr.) erklärt, beim Etat des Auswärtigen Amtes sei eine ernste und ehrliche Sanierungsarbeit im Gange, die vor ihrem Abschluß stehe. Um so unverständlicher sei der deutschnationale Mißtrauensantrag. Der deutschnationale Abgeordnete von Freytagh gehe zu weit in dem Blick auf die englisch=französischen Vorbilder. Darüber habe er die besonderen deutschen Bedürfnisse vergessen. Er habe auch übersehen, welche großen Zusatzleistungen in Frankreich bewilligt würden, die nicht im Etat des französischen Auswärtigen Amtes stehen, aber praktisch ihn entlasten. Frankreich und England haben für ihre Auslands=Kulturpolitik auch große stille Reserven, über die Deutschland nicht verfügt. Die Außenvertretung muß noch stärker hineinwachsen in die neue Verfassung des Reiches. Unsere Botschaften müssen mehr Fühlung gewinnen mit den großen sozialen Strömungen des neuen Europas. Manche deutschen Außen vertreter zeigen immer noch eine Exklusivität, die mit dem modernen Leben unvereinbar ist. Das zeigt sich auch in der Zusammensetzung der deutschen Schulvorstände im Ausland. Die deutschen Kolonien im Ausland sind autonom, aber wenn sie die Hilfe des deutschen Botschafters anrufen, dann sollten ihre Statuten nach der sozialen Seite hin gründlich überprüft werden.(Sehr richtig!) Bei den Konznlaten könnten manche Ersparnisse er das Wort„Herz“ ausläßt, wenn er ins Lateinische übersetzt. So findet sich in einem dem hl. Franz Xaver zugeschriebenen Sonett weder in dem spanischen Original noch in der lateinischen Uebertragung das Wort verz Jesu, in die deutsche Uebertragung aber wird es hinzugefügt. Wir mögen denn in der deutschen Literatur aufschlagen, was wir wollen: die älteste deutsche Briefsammlung, die ältesten mittelhochdeutsch geschriebenen Tagebücher, die älteste deutsche Antobiographie(in der Heinrich Seuse sein Leben erzählt), wir mögen heranholen die tausende altdeutscher Handschriften der reichen religiösen Erbauungs= und Gebetbuchliteratur aus dem 14. und 15. Jahrhundert,— überall finden wir die Verehrung des Herzens Jesu, wogegen in den gleichzeitigen Hymnen, die den romanischen Ländern entstammen, vor 1500 das göttliche Herz nirgendwo genannt wird. Vom„göttlichen Herzen des heiligen Christ“ spricht gleich die älteste noch erhaltene mittelhochdeutsche Predigtsammlung des Priesters Konrad(um 1180), die bedeutendste Leistung der Kanzelberedsamkeit in deutscher Sprache vor dem großen Berthold von Regensburg. In dem ältesten deutschen Prämonstratenser Kloster, zu Steinfeld in der Eifel, entstand um 1200 das älteste Herz=Jesu=Lied: früher schrieb man es dem hl. Bernard zu, heute bezweifelt keiner mehr, daß es ein Deutscher, der selige Hermann Joseph, geschaffen hat, der um 1150 in der Nähe von St. Maria am Kapitol zu Köln das Licht der Welt erblickte. Sein Herz=Jesu=Lied ist sogar weitaus das älteste der ganzen Welt. In Deutschland ereignete sich dann auch die älteste Gebetseryoruna, die in der Geschichte der HerzJesu=Verehrung verzeichnet wird: in dem Prämonstratenserinnenkloster Füssenich bei Zülpich. Unter den Söhnen des hl. Franziskus waren es wiederum die Deutschen, die die Herz=Jesu=Verehrung zuerst am tiefsten erfaßt und in der Sprache des Volkes verbreitet haben; sie waren die ersten, die bei der Meß= und Kommunionandacht die Gläubigen zum Herzen des Gekreuzigten führten. Der Berühmteste unter ihnen war der schon genannte wortgewaltige Berthold von Regensburg. Mit ihm haben die Mystiker des Dominikanerordens die Verehrung des göttlichen Herzens noch lebendiger gefördert als die Mystikerinnen der eigentlichen Heimstätte der Herz=Jesu=Verehrung, des bei Eisleben in Sachsen einzigartig blühenden Zisterzienserinnenklosters Helfta: Mechthild von Magdeburg, Mechthild von Hackeborn und die hl. Gertrud die Große. Noch wirkungsvoller für die Vertiefung der Herz=JesuVerehrung waren die Albertus Magnus, Meister Eckehart, Johannes Tauler, Heinrich Seuse. Ein Jahrhundert später(um 1500) wurde Johannes Veghe, ein„Stern erster Größe am Himmel der deutschen Literaturgeschichte“, der„Herz=Jesu=Apostel“ von Münster, von dem Richstätter meint, kein Prediger sei wohl tiefer in den Geist der Herz=Jesu=Verehrung gedrungen und habe eindringlicher vom göttlichen Herzen gesprochen, als dieser fromme münsterische Fraterherr. Selbst ein altdeutsches HerzJesu=Fest, und zwar schon für das 15. Jahrhundert, konnte man zu Unterlinden in Colmar nachweisen. Da wundert es uns denn nicht, daß die HerzJesu=Verehrung sich auch in der altdeutschen weltlichen Dichtung so deutlich spiegelt: Walter von der Vogelweide sang in seinem stimmungsvollen Krenzlied von dem„gebrochenen“ und „von der Lanze durchstoßenen Herzen“, um, wie er ausdrücklich sagt,„das Sünderherz in Reue zu versenken“. Ebenso pries Gottfried von Straßbura, nicht eben der frömmste mittelalterliche Dichter, in herrlicher Sprache Jesus, den „minniglichen Kaiser“, der uns„in brennender Liebegsglut“ durch seinen Tod erlöste und durch sein verwundetes Herz beseligte. Ebenso begann Heinrich„frauenlob“, der„letzte Minnesänger", eines seiner tiefsten mystischen Lieder mit dem Hinweis auf das Herz des Gekreuzigen. Auch über die Reformation hinaus blieb die Verehrung des heiligen Herzens in Deutschland lebendig; wir nennen als seine Sänger nur die Zänger Martin von Kochem. Angelus Silesius. den„cherubinischen Wandersmann“ und Friedrich v. Spee. Was vielleicht überraschen dürfte: die deutschen Protestanten bilden hier durchaus keine Ausnahme! Weder der erste unter ionen. Luther, noch der nach ihm echteste Dichter des evangelischen Kirchenliedes, Paul Gerhard, der in sieben zwölfzeiligen Strophen ein stimmungsvolles Herz=Jesu=Lied schuf. Ein Brief und ein am Karfreitag 1084 verfaßtes Gedicht des großen protestantischen Gelehrten Gottfr. Wilh. Leibnitz zeichnet nach Art der deutschen Vorzeit die Güte des am Kreus durchbohrten Erlöserherzens. Und noch bevor die Herz=Jesu=Verehrung bei den deutschen Katholiken im vorigen Jahrhundert neu entfacht war, sang der protestantische Pfarrer Karl Phil Spitta in„Psalter und Harse“ von der Liebe Gottes, die im Herzen Jesu wohne. Dies Beispiel ist um so bemerkenswerter, ja nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa die Herz=Jesu=Verehrung durch den glaubenskalten Gifthauch der Aufklärung arg vernichtet worden war. Sogar durch Polizeimaßregeln hatte der deutsche Josefinismus in Oesterreich und in Bayern(nach dem üblen Beispiel der franzosischen Revolution!) die Verehrung des göttlichen Herzens vernichten wollen. Natürlich ohne Erfolg. Man kann sogar auch hier wieder feststellen: durch die heilige Maria Margarete Alacoque neubelebte und nun in neuartiger Weise mit der hl. Eucharistie verbundene HerzJesu=Verehrung blühte gerade in Deutschland wieder eher auf, als in den romanischen Ländern. Diesmal ging Düsseldorf allen Städten voran: seine Ursulinenkirche ist die älteste HerzJesu=Kirche sogar der ganzen Welt. Zur Feier des ersten Herz=Jesu=Festes stiftete schon 1712 die Reichsgräfin Anna Maria Fuager„ein musikalisch figuriertes Amt mit Trompeten und Pauken“ für die heutige Damenstiftskirche in München. Im Norden Deutschlands aber war die Herz=JesuLiebe der berühmten stigmatisierten Katharind Emmerich von größtem Einfluß auf Lülse Hensel, die uns eins der schönsten Lieder schenkte. Durch Männer dann wie Ale. menz Maria Hofbauer in Wien, Kardinal Diepenbrock in Regensburg, Franz Joseph Rudiaier in Linz und vor allem den großen Mainzer Btschof v. Ketteler. der schon vor seiner Priesterweihe über die Berehrung der göttlichen Herzens predigte, kam die alte Perle zu köstlichem Glanz. landsbeziehungen ersparen, wnen, wie die französi Fhrenlegion. Im sehungen zu Rußl feuern, wenn Rußland in Jelierung gerät. Die An gulturpropaganda können ogeleugnet werden. Unse ziehungen zu Rußland fir Selbstachtung, unserer pol be unserem berechtigtem dentschen Volkes vor Zerft Crtimismus von Dr. Cur handlungen mit Nu wlen. Dem Völkerbu Enthusiasmus gegenüber. Lölkerbundes in den Frag a Minderheitensd schen Paneuropa pl nichtern prüfen, um zu er srößeren Europa Sollte der Briandvorso und weitere Bindunge werden wir das mi weisen. Benn das Leitmotiv des unbedingte Souveränität kölker ist, dann werden in einseitig entmilitarisien bet des Zusammenschlu Leutschland mit diesem llingen kann.(Beifall.) W üben der Völker den Beg Souveränität, wir luch der europäischen T „Staat“ auch das Wort Reichsaußenmit Ich kann feststellen, de breite Front hinter die 0 als richtunggebend für u habe. Zum deutschlann ich nochmals versich werde, mich für die Deu allen Kräften einz dauere, daß der polnisch Liquidationsabkommen bi bat(Hört, hört!). Inne dren schuld, wenn Polen noch nicht erfüllt hat. Rauscher, ist von mit schleunige Ratifizierung und dann auch auf die d vertrages hinzuwirken. Numm(Religion land) habe ich dem! laß und völkerrechtlich nur der Weg einer fr auf hie russische Regi dieser Weg von uns Leutschland kann den jung auf die Erfolge sützen. Wenn Englanz. ten Deutsch=Ostafrika p britischen Gebieten ver Selbständigkeit des Mar Vorschläge der englische Durchführung von Org geprüft. Wir werden a Verwirklichung dieser Y Der Minister beschä Abg. von Freytag und sucht zahlenmäßi gleiche des deutschnati schen Voraussetz uk am Verhalten des höfener Grenzz" Freytagh gestützt an Deutschen Zeit Midung war aber un zosischen Agentur die„Deutsche Zeitung sischen Nachrichtendien niert hat.(Hört, hört tagh seinen Mißtr viert, daß im deutsche Mißwwirtschaft getriebe solche Schädigung des volitik, daß man mint dung zu einem solcher sen.— Diese Begr Beifall.) Abg. Frau Sand Freytagh von Befrei des Sozialdemokrate Rheinlandes durch sche Plan unsere A sammenarbeit nicht der deutschen Staats Die Beschlüsse der durchgeführt werden. delspolitik lehnen wi Aba. Sackenbe Gesundung der Wi jede starke Außenpol beren Außenpolitik sich jetzt auch Dr. bekannt. Die Volksp tun, um ihre früher Die deutsche Weltpol tal=europäischen Gre letzten Jahren maß politik beinflußt w immer bemüht. die gegeneinander auszi Solidarität der Arb del mache, dann so englische Arbeiterre daß England Euro Indien. Abg. von Frer hält gegenüber den ber und des Auß neno über zu verschwen Amtes fest. Das Haus ver Uhr: Fortsetzung halts. Arbeitslosem die Einbringung em Reichominster des ser der Minister zugesagt neonaen de n Reichsschulgeset rden, wenn die Vorauseien. Wie wir erfahren. rhaltung folgendermaßen ie Fragen der verren die r bereits im Haushaltsdes Reichstages gemacht ewiesen, daß zunächst die n Voraussetzungen vorerst sehen müsse, wie ein erledigt werden könnte. e. Im weiteren Verlauf eut gefragt, wie seine alls sich die Voren. Darauf antwortete ein Reichsschulgesetz geben sungen sich ändern sollten. wa in einigen Monaten, chsministers nicht gefallen. ge über die Einbringung macht worden. zösische Zug. rahtb.) General Guilhier weilenden franzön 30. Juni, mittags 1,20 g die Stadt verlassen. Weiterleitung einer ganz segen die Beteiligung des erpräsidenten an ersammlung gegen die ßland. Der Außenminister andelsvertragspolitik einer hen müssen. Ich möchte sicht stellen, daß wir dem andelsvertrag zu n im Ausschuß bestimmte zwirtschaft verlangen. ntlow(Nat.=Soz.): Wir Rheinlandräumung. Die inzösische Volk, nicht bloß nus, unsere rheinischen gequält hat, hat bei den jegen Frankreich erzeugt, Faktor von unschätzbarem einland ist keineswegs beernationale Abmachungen (Ztr.) erklärt, beim Etat i eine ernste und ehrliche e, die vor ihrem Abschluß er sei der deutschnationale utschnationale Abgeordnete u weit in dem Blick auf Jorbilder. Darüber habe tschen Bedürfnisse h übersehen, welche großen eich bewilligt würden, die schen Auswärtigen Amtes mntlasten. Frankreich und uslands=Kulturpolitik auch die Deutschland nicht ver= uß noch stärker hineinerfassung des Reiches. sen mehr Fühlung gesozialen Strömungen anche deutschen Außen noch eine Exklusivität, Leben unvereinbar ist. r Zusammensetzung der 1 Ausland. Die deutschen zutonom, aber wenn sie die ters anrufen, dann sollten sialen Seite hin gründlich chtig!) Bei den Konsursparnisse erzielt werden zwölfzeiligen Strophen Jesu=Lied schuf. itag 1084 verfaßtes Geestantischen Gelehrten nitz zeichnet nach art Güte des am Kreuz ns. Und noch bevor ei den deutschen Kathoidert neu entfacht war, Pfarrer Karl Harse“ von der Liebe su wohne. o bemerkenswerter, als nd, sondern in ehrung durch den glaulufklärung arg vernichurch Polizeimaßregeln mus in Oesterreich 1 Beispiel der französirehrung des göttlichen Natürlich ohne wieder feststellen: Die aria Margarete 1o nun in neuartiger stie verbundene Herzde in Deutschland wieromanischen Ländern. orf allen Städten de ist die älteste Herzzen Welt. Zur Feier stiftete schon 1712 die fugger„ein musikalisah eten und Pauken“ für e in München. Im war die Herz=Jesuisierten Katharina Einfluß auf Luise schönsten Herz=Jesumner dann wie Kleter in Wien, n Regensburg, Franz : und vor allem den Ketteler, der schon er die Berehrung des kam die alte Perle r zu köstlichem Kauche Spesen könnten wir bei der Pflege der Ausindsbeziehungen ersparen, wenn wir eine Einrichtung ouen, wie die französische Republik mit ihrer renlegion. Im Interesse unserer Beziehungen zu Rußland würden wir es befeuern, wenn Rußland in eine dauernde moralische Jolierung gerät. Die Ausschreitungen der russischen dulturpropaganda können nicht einfach als Märchen cbgeleugnet werden. Unser Wunsch nach guten Bezchungen zu Rußland findet seine Grenze bei der Zebstachtung, unserer politischen Unabhängigkeit und unserem berechtigtem Wunsch, die Kultur des nutschen Volkes vor Zerstörung zu bewahren. Den Trumismus von Dr. Curtius hinsichtlich der Versandlungen mit Nußland können wir nicht Völkerbund stehen wir ohne jeden Enthusiasmus gegenüber. Wir sehen das Fiasko des Lölkerhundes in den Fragen der Abrüstung und Minderheitenschutzes. Den Briandschen Paneuropa plan werden wir kühl und ern prüfen, um zu erreichen, daß die Ideedes sroßeren Europa schlackenrein bleibt. Sollte der Briandvorschlag uns ein Ostlocarno und weitere Bindungen auferlegen wollen, so werden wir das mit Entschiedenheit zurückweisen.(Beifall!) Benn das Leitmotiv des Briand=Memorandums die inbedingte Souveränität und Gleichberechtigung der kolter ist, dann werden wir darauf hinweisen, daß in einseitig entmilitarisiertes Rheinland und ein Verbet des Zusammenschlusses von Oesterreich und Leutschland mit diesem Leitmotiv nicht zusammenllingen kann.(Beifall.) Wir wünschen im Zusammenüben der Völker den Begriff der humanisierten Souveränität, wir wünschen, daß im Wörteriuch der europäischen Diplomatie neben dem Wort „Staat“ auch das Wort„Bolkstum“ steht.(Beifall.) Reichsaußenminister Dr. Curlius: Ich kann feststellen, daß sich in diesem Hause eine breite Front hinter die Grundsätze gestellt hat, die ich als richtunggebend für unsere Außenpolitik hingestellt habe. Zum deutsch-polnischen Problem lann ich nochmals versichern, daß ich nicht nachlassen werde, mich für die Deutschen jenseits der Ostgrenze mt allen Kräften einzusetzen.(Beifall.) Ich bedauere, daß der polnische Staat das deutsch=polnische Liquidatsonsabkommen bis heute noch nicht ratifiziert dat(Hört, hört!). Innerpolitische Verhältnisssse sind dron schuld, wenn Polen diese völkerrechtliche Pflicht noch nicht erfüllt hat. Unser Warschauer Gesandter, Kauscher, ist von mir angewiesen worden, auf die schleunige Ratifizierung des Liquidationsabkommens und dann auch auf die des deutsch-polnischen Handelsvertrages hinzuwirken. Zu der Interpellation Numm(Religionsverfolgung in Rußland) habe ich dem Interpellanten schon erklärt, daß und völkerrechtlich nur der Weg einer freundschaftlichen Einwirkung auf hie russische Regierung offen steht und daß dieser Weg von uns schon beschritten worden ist. Leutschland kann den Anspruch auf koloniale Betatijung auf die Erfolge seiner früheren Kolonialpolitik sützen. Wenn Englanz das Mandatsgebiet des frühe. ten Deutsch=Ostafrika praktisch mit den benachbarten britischen Gebieten vereinigt, so wäre das mit der Selbständigkeit des Mandatsgebiets unvereinbar. Die Vorschläge der englischen Regierung werden vor ihrer Durchführung von Organen des Völkerbundes nachgeprüft. Wir werden alles tun, was geeignet ist, die Verwirklichung dieser Vorschläge zu verhindern. Der Minister beschäftigte sich dann mit der Kritik des Abg. von Freytagh an der Ausgabenwirtschaft und sucht zahlenmäßig nachzuweisen, daß die Vergleiche des deutschnationalen Kritikers auf falschen Voraussetzungen beruhen. Seine Kriuik am Verhalten des Auswärtigen Amtes im Neuhöfener Grenzzwischenfall habe Abg. von Freytagh gestützt auf eine Meldung der Deutschen Zeitung" in Mexiko. Diese Midung war aber unzutreffend. Sie war der franzosischen Agentur Havas entnommen, weil die„Deutsche Zeitung" in Mexico leider den französischen Nachrichtendienst und nicht den deutschen abonmert hat.(Hört, hört!) Wenn der Abg. von Freytagh seinen Mißtrauensantrag damit moti= viert, daß im deutschen Auswärtigen Amt finanzielle Miswirtschaft getrieben werde, so liegt darin eine solche Schüdigung des Ansehens der deutschen Außenbolitik, daß man mindestens eine stichhaltige Begründung zu einem solchen Vorwurf hätte erwarten müssen.— Diese Begründung ist aber ausgeblieben. Beifall.) Abg. Frau Sander(Soz.): Während Herr von Freytagh von Befreiung redet, hat das Kabinett des Sozialdemokraten Müller die Befreiung des Rheinlandes durchgeführt. Wenn der Briandsche Plan unsere Wünsche nach europäispcher Zusammenarbeit nicht erfüllt, so muß es die Aufgabe der deutschen Staatsmänner sein, sie zu verbessern. Die Beschlüsse der Weltwirtschaftskonferenz missen durchgeführt werden. Eine Revision unserer Handelspolitik lehnen wir ab. Aba. Sackenberg(Wirtschpt.) bezeichnet eine Gesundung der Wirtschaft als die Grundlage für jede starke Außenpolitik. Im Gegensatz zu der früheren Außenpolitik der Deutschen Volkspartei habe sich jetzt auch Dr. Curtius zu diesem Grundsatz bekannt. Die Volkspartei werde jetzt hoffentlich alles tun, um ihre früheren Fehler wieder gut zu machen. Die deutsche Weltpolitik und die Politik der kontinental-europäischen Großmächte überhaupt sei in den letzten Jahren maßgebend durch die englische Weltpolitik beinflußt worden. Diese Politik habe sich immer bemüht, die einzelnen europäischen Machte gegeneinander auszuspielen. Wenn die internationale Solidarität der Arbeiterschaft die Probe aufs Erembel mache, dann solle Dr. Breitscheidt auf die englische Arbeiterregierung einwirken in dem Sinne, daß England Europa nicht ebenso behandelt wie Indien. Abg. von Freytagh-Loringhoven(Dntl.) halt gegenüber den Ausführungen des Abg. Schreider und des Außenministers an seinen Angaben über zu verschwenderische Wirtschaft des Auswärtigen Amtes fest. Das Haus vertagt sich sodann auf Freitag 10 Uhr: Fortsetzung der zweiten Beratung des Haushalts, Arbeitslosenversicherung. Schluß 10 Uhr. Die Hebung der versenkten deukschen Flokte in Scapa Flow wird fortgesetzl. i. Hebung des versenkten Kreuzers„Hindenburg“. In der Bucht von Scapa Flow, in der am 21. Juni 1919 die ganze internierte deutsche Schlachtflotte von ihrer Besatzung versenkt wurde, setzt man die Hebung der Schiffe fort. 29 Kreuzer und Linienschiffe konnten bereits geborgen werden, 15 weitere liegen noch auf dem Meeresboden. Unser Bild zeigt die Hebungsversuche des Kreuzers„Hindenburg“. Der Landtag räumi auf. Im Landtaa wurden gestern zunächst ohne Aussprache eine Anzahl von Anträgen an die Ausschüsse verwiesen, darunter ein Zentrumsantrag auf durchgreifende Senkung aller Haushaltsausgaben und ein deutschnationaler Antrag auf Vorlegung eines Planes über Fürsorgemaßnahmen für das besetzte Gebiet. Das Haus setzte dann die Aussprache über die Aufhebung der Immunität einiger kommunistischen Abgeordneten fort. Nach kunzer Debatte wurde die Genehmigung zur Durchführung eines Strafverfahrens gegen den Abg. Lademann(Komm.) wegen Vorbereitung zum Hochverrat erteilt. Auch in 11 weiteren Fällen wird Strafverfolgungsgenehmigung erteilt. Ein Urantraa der Regierungsparteien, der Deutschnationalen und der Deutschen Volkspartei über die Notlage des Erzbergbaues des Siegerländer, Lahn= und Dillgebiets wird gegen die Stimmen der Kommunisten angenommen. Die Geschäftsberichte der staatlichen Bergwerksgesellschaft Recklinghausen und„Hibernia“ werden durch Kenntnisnahme für erledigt erklärt. Das Haus vertagt sich dann auf Freitag 10 Uhr. Schluß gegen 18 Uhr. Die Aufgabe der Polizei. Tagung der staatlichen Polizeiverwalter Preuhens. Ansprache des Innenministers. Berlin, 27. Juni.(Drahtb.) Gestern vormittag begann im preußischen Ministerium des Innern die Konferens der staatlichen Polizeiverwalter Preußens. die vom Innenminister Waenting eröffnet wurde. Waenting begrüßte. laut Amtlichen Preußischen Pressedienstes die erschienenen Polizeipräsidenten und Polizeidirektoren mit einer Ansprache, in der er auf die Aufgabe der Polizei hinwies, die heute in besonderem Maße als bewaffnete Macht des Staates den Schutz der Verfassung zu gewährleisten habe. Er freue sich, daß die preußische Polizei in jeder Hinsicht zuverlässig und ihren Aufgaben gewachsen sei. Die wirtschaftliche Not. die politisch unklare Situation und die große Arbeitslosigkeit hätten eine besonders ernste Lage geschaffen. Daß diese Zustände den volitischen Radikalismus hervorrufen. sei nicht zu verwundern. Damit aber vermehre sich auch für die Polizei die Arbeit, die sie als stets bereites und williges Instrument der verfassungsmäßigen Regierung zu leisten habe. Unter den Polizeipräsidenten Preußens seien viele aus freien Berufen hervorgegangen, die besonders vertraut seien mit den Nöten und Wünschen der Bevölkerung. Diese Kenntnis befähige sie besonders, drohende Gefahren zu erkennen und mit polizeilichen Mitteln vorbeugend zu wirken. Für die Polizei dürfte es nur eine Richtlinie des Handelns geben: Schutz der Verfassung und der Gesetze zum Wohle des gesamten Volkes. Der Minister des Innern wünschte der Konferenz den besten Erfolg. Ausklang in Augsburg. Augsburg. 26. Juni.(Drahtb.) Zum Gedächtnis an die vor 400 Jahren auf dem Reichstag zu Augsburg erfolgte Uebergabe der Augsburgischen Konfession versammelten sich gestern in der ehemals katholischen Barfüßerkirche die Führer der deutschen Evangelischen Kirchen gemeinsam mit den Abgesandten des ausländischen Protestantismus zu einer Erneuerung des Bekenntnisses von Augsburg. Präsident D. Kapger entbot der Festversammlung den Gruß des Deutschen Evangelischen Kirchenbundes. Geheimrat Professor D. Dr. Rendshoff(Leipzig) hielt die Festrede. Danach traten die Vertreter protestantischer Kirchen des Auslandes vor und bekräftigten das Augsburger Bekenntnis. Die schwedische Kirche war durch Domprobst Prof. D Dr. Dugve Brilioth=Lund vertreten, die englischen Freikirchen durch Reverend Alexander Ramsay(London), der etwa 19 Millionen Christen umfassende amerikanische Kirchenbund durch Reverend Henry Leiper(Newyork), der französische Protestantismus durch Pastor Brunnarius(Paris), die evangelische Kirche des Augsburgischen Bekenntnisses in Ungarn durch Baron Albert von Radvanssky(Budapest). Im Auftrage der Gesamtkommission über reichte dann Pastor D. Litzmann(Berlin) dem Präsidenten des Deutsch=Evangelischen Kirchenausschusses die zu dem Jubiläum vorbereitete Neuausgabe der reformatorischen Bekenntnisschrift. Vizepräsident und Domprediger D. Burgbardt(Berlin) verlas zum Schluß die Hautpartikel der Augsburgischen Konfession. Der Akt wurde umrahmt von musikalischen Darbietungen. Arbeitszeit im Kohlenbergbau vor der Internationalen Arbeitskonferenz. Genf, 27. Juni.(Drahtb.) Der Konventionsentwurf über die internationale Regelung der Arbeitszeit im Kohlenbergbau ist gestern vormittag vor die Vollversammlung der internationalen Arbeitskonferenz gebracht worden. Ein Antrag der Arbeitgebergruppe, die endgültige Entscheidung über den Konventionsentwurf bis zur Arbeitskonferenz im Jahre 1931 zu vertagen, wurde nach einer teilweise sehr erregten Debatte in namentlicher Abstimmung abgelehnt. Die Konferenz trat sodann in die allgemeine Aussprache über die Konvention ein. Ernste Lage in Bolivien. Newyork, 26. Juni.(Funkspruch.) Nach einer Meldung der„Associated Preß“ aus Buenos Aires berichtet eine Sonderausgabe der Zeitung„La Critica“ zu den Vorgängen in Bolivien: Die Zusammenstöße in La Paz seien sehr ernst. Der frühere Präsident Siles habe in der amerikanischen Gesandtschaft Schutz gesucht. Zu dieser Meldung erklärt das Staatsdepartement in Washington, es besitze keine Bestätigung von der Gesandtschaft in La Paz; vielleicht sei die Uebermittlung verzögert worden. „Sa Critica gibt weiter einen Privatbericht aus La Paz wieder, wonach die Revolutionäre sich in den Besitz der Provinzen Cochabamba, Oruro, Potosi und Santa Cruz gesetzt hätten. La Paz sei isoliert, und es sei jeden Augenblick zu erwarten, daß die Hauptstadt in die Gewalt der Revolutionäre fallen werde. Der Oberbefehlshaber der bolivianischen Armee, General Kundt, habe sich an die Grenzgarnisonen um Hilfe gewandt. Zwei Regimenter haben sich angeblich geweigert, gegen die Rebellen zu kämpfen. Außenminister Medina habe in der argentinischen Gesandtschaft Zuflucht gesucht. Die Unterschlagung beim Deutschen Sängerbund. Berlin, 27. Juni.(Eig. Meldung.) In dem Prozeß gegen den früheren Bundesschatzmeister des Deutschen Sängerbundes, Gerichtschsessor a. D. Joh. Redlin. über den bereits wiederholt berichtet worden ist, wurde gestern von dem Schöffengericht Charlottenburg das Urteil gesprochen. Der Angeklagte wurde wegen fortgesetzter Untreue in teilweiser Tateinheit mit Unterschlagung zu einem Jahr, neun Monaten Gefängnis verurteilt. Die etwa siebenmonatige Unter= suchungshaft wird voll angerechnet. Der Antrag auf Bewilligung einer Bewährungsfrist wurde vom Gericht wegen der schweren VerNach dem Abbruch der Wirkschaftsverhandlungen. Eine Erklärung der Arbeitgeberverbände. Berlin, 27. Juni.(Eig. Drahtb.) Der Reichsverband der deutschen Industrie und die Vereinigung der deutschen Arbeitgeberverbände veröffentlichen zu den Besprechungen zwischen den Vertretern der Gewerkschaften und der Unternehmer eine Erklärung, in der es heißt: Die deutschen Unternehmer der Schlüsselindustrie und der verarbeitenden Industrie haben den festen Willen, gemeinsam mit den Gewerkschaften für das deutsche Volk einen Weg aus den gegenwärtigen Schwierigkeiten zu finden. Es entspricht weder dem Ernst der Lage, noch dem Geiste, in welchem bisher die Verbandlungen geführt wurden, wenn nunmehr Allgemeine deutsche Gewerkschaftsbund den Versuch unternimmt, in einzelnen, von der Wirtschaftskrise ausgelösten Vorgängen im Lande einen Grund zum Abbruch der Verhandlungen zu sehen und wenn er Mitteilungen über Einzelheiten der bisherigen Besprechungen macht, die ein schiefes Bild von dem Gang der Verhandlungen geben. Trotzdem würden sich die Unternehmer angesichts des sö tiefen Ernstes der Lage, über den sie sich völlig im klaren sind, eine Anregung der Gewerkschaften, die unmittelbaren Verhandlungen wieder aufzunehmen, nicht versagen. Die Entwicklung der Wirtschaftslage und die durch die Arbeitslosigkeit hervorgørufene Not macht es den in ihr Tätigen zur Pflicht, praktische Wege zu einer Erleichterung zu suchen. Voraussetzung für eine Gesundung ist eine Umkehr auf dem Gebiete der Finanzwirtschaft und der Sozialpolitik. Eine einheitliche und zielsichere Gestaltung der öffentlichen Finanzpolitik und eine vollständige Ordnung der öffentlichen Finanzen kann nur erreicht werden, wenn die öffentlichen Ausgaben der notleidenden Wirtschaft und der notleidenden Bevölkerung angepaßt sind. Die Senkung der Selbstkosten kann nur erzielt werden, wenn jeder einzelner ihrer Faktoren auf ein Maß zurückgeführt wird, das der inneren deutschen Finanzkraft entspricht. Es muß erstrebt werden, durch Senkung der Selbstkosten und der Preise den Konsum auf eine normale Höhe zu bringen. Die Notwendigkeit der Selbstkostensenkung erfordert eine entsprechende Anpassung der Personalausgaben. Auch in der Sozialversicherung, deren Aufrechterhaltung unbedingt notwendig ist, muß in der praktischen Handhabung der Versicherung jede mißbräuchliche Ausnutzung vermieden werden. Auch hier sind durchgreifende Aenderungen der bestehenden Gesetzgebung unbedingt notwendig. Nur durch eine entschlossene Umkehr kann eine weitere Verschlimmerung der Lage unseres Landes verhindert werden und das schwere Problem der Arbeitslosigkeit einer Lösung entgegengeführt werden. fehlungen, insbesondere in Berücksichtigung des groben Vertrauensmißbrauches und der Höhe des ange richteten Schadens. avgelehnt. Redlin hat in Laufe der Jahre sich Veruntreuungen zuschulden kommen lassen, die der Büchersachverständige auf insgesamt 916 000 RM festgestellt hat. Die Verbuchungen waren teilweise so geschickt gemacht worden, wie überhaupt die Buchführung äußerlich vollkommen ordnungsmäßig erschien, daß die nicht geschulten Rechnungsprüfer und Revisoren die Fehler nicht entdecken konnten. Explosion in einer belgischen Dynamikfabrik. Zwei Arbeiter getötet, zwei schwer verletzt. Dinant, 27. Juni.(Drahtb.) Während der Reinigung eines Apparates zur Herstellung von Dynamit in einer Fabrik in Matagne=la=Grande, das in der Nähe der französischen Grenze liegt, ereignete sich eine Explosion, durch die zwei Arbeiter getötet und zwei schwer verletzt wurden Hochofenexplosion in Bilbao. TU Madrid, 27. Juni(Drahtb.) Wie aus Bilbao gemeldet wird, ereignete sich dort eine schwere Hochofenexplosion, wobei ein Arbeiter getötet und sechs schwer verletzt wurden. Schweres Aukobusunglück in Kumänien. Bisher 3 Tote und 18 Schwerverletzte. Bukarest, 27. Juni.(Drahtb.) Auf bes Landstraße von Pitesti nach Slatina ist ein mit 30 Personen besetzter Autobus in den Straßengraben gestürzt. Der Chauffeur war auf der Stelle tot. 15 Personen wurden schwer verletzt, zwei von ihnen sind ihren Verletzungen inzwischen erlegen. heuschreckeneinfall in Niederösterreich. Der Zugverkehr wurde lahmgelegt! Militär mußle zu Hilfe eilen. Wien, 27. Juni.(Drahtb.) Bei Obereggendorf in der Nähe von Wiener=Neustandt ließ sich um Mitternacht ein großer Heuschreckenschwarm nieder. Die Feuerwehr versuchte sofort, den Schwarm durch Uebergießen mit Benzin, das sodann angezündet wurde, zu bekämpfen. Das Mittel erwies sich aber als unzureichend. Im Laufe des Vormittags forderte der Landeshauptmann militärische Hilfe an. Der Schaden ist beträchtlich. Ein Güterzug, der in den auf dem Gleise lagernden Heuschreckenschwarm geriet, blieb stecken und konnte seine Fahrt nicht fortsetzen. Wie die Blätter aus Wiener=Neustadt melden, hat der Einbruch der Heuschrecken längs der Pottendorfer Bahnlinie bei Obereagendorf große Aufreguna unter der Bevölkerung bervorgerufen. Kleinere Schwärme zeigten sich bereits vorgestern. Der Hauptschwarm von Millionen Heuschrecken ließ sich auf den Bahngleisen und den angrenzenden Feldern nieder. Die Züge konnten, selbst nachdem der Bahndamm notdürftig von den Heuschrecken befreit war, wegen der schlüpfrigen Gleise nur sehr langsam fahren, so daß der Zugverkehr große Verspätung erleidet. Außer der Freiwilligen Feuerwehr von Wiener=Neustadt hat sich die ganze Bevölkerung der Umgegend zusammen mit den Bahnangestellten in der Nacht an Ort und Stelle eingefunden, um die Heuschrecken mit Feuer zu bekämpfen. Es sind auch Beamte der zuständigen Ministerien im bedrohten Gelände eingetroffen, um die Leitung der Arbeiten zur Vernichtung der Heuschrecken zu übernehmen. Gestern vormittag sammelten sich die Heuschrecken wieder, und setzten ihren Weg in der Richtung nach Wiener=eustadt fort. Es handelt sich übrigens nicht um Wanderheuschrecken, sondern um die gewöhnliche Art der in Europa heimischen Feldheuschrecke, TüllBorten mit und ohne Volant, ..... Heter LandhausGardinen ..... Heter Spannstoffe ..... Heter DekorationsStoff-Reste AG. BOCHUM Freitag, den 27. Jun SchürzenSlamosen ESTE RESTE 130 cm brelt Heter Heter Heter Gardinen- und Piesen-Mengen Frottier-Handtücher mit kleinen Schönheltsfehlern, Stöck MusterGardinen Stod Erfinder— Vorwärtsstrebende 000 Mark Belchnung Näheres kostenlos durch Erdmann& Co., Berlin SW 11. Klosterstr Gebrauchter Küchenschrank und Anrichte billig zu verkaufen. Bochum, 2. Etage. S ommer prossen in Bochum: Stadt.=Drog., Bongardstraße Drog. F.& H. Knepper, Dorstener Straße 93 in Hattingen: Adler=Drog. O. Wemper, Hegger straße 10 in Steele: Cramer's Central=Drog., Kaiser straße 6—8 in Wattenscheld: Central=Drog. O. 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Zur weit wurden als Mitgliel führer der Vereini Marx, Kaufmann Verwaltungsoberinf Bochum=Querenbur ist der Wunsch aus im Beirat des Ver Der Beirat pflichte Vorstand wurde bea heranzutreten, dami Beirat benennen. in den eingemei Verkehrsvereinen in zu versuchen, ob n Verkehrsverein der beitsgemeinschaft 31 Verkehrsangelegenhe Diese Anregung sol werden. Der Beire zügige und planmé oas Ruhrtal me erschließen. Auch der Stadt nach den planmäßi für Bochum du leitet werden soll. teilen, daß in den1 Verkehrswerbung veranstaltung der den umliegenden C einen Lautsprechern wurde im Beiratg zerte im Stad werbung Bochums Hier wurde die mängelt und lebh gewünscht. Bespro preise der Straßen Man war allgemein stärker in den A werden müsse. Di wenn auch hier ei preise. vorgenom hafte Klagen der kerung vorgebra eine Fahrt nach entspreche dem Fal für die gleiche St auch der Direkto Straßenbahn Stel für die Verbilligu Gesellschaft Mark allein die Straßen lichen Verhältnisse Einschränkun Me Mänr Eine volle halb chend eine große F des Lagers, kauer über das veralimn nen Zelt, dessen 2 zwei Minuten lan dann sah er nach Aitwerk gezimmer tiefes Schnarchen trachtete zu erspä konnte aber, vom das Innere des O zes Loch. Er wandte sein Zelte zu, und nadh sichert hatte, enhol Vorsicht schreitend geschlossenen Vorh horchend an die geblich versucht h. nügend zu lüften können, zog er Spitze gegen die schneiden. Es e räusch, kaum gen Tas Messer wied zwischen die Knie auseinander, um wahrnehmen. Na schnitt gebracht. räusch einer ges zeitig fragte eine „Wer da? A Er erkannte zu verblüfft, um Da erscholl neut ihre Leute rufer „Toea— Pi Freitag, den 27. Juni 1930. 1. Beilage der Westfälischen Volks=Zeitung Nr. 147— Seite 5 Aus der Arbeil des Verkehrsvereins. Eine Sitzung des Beirates. Der Beirat des Verkehrsvereins trat in den Sitzung mit dem Vorstande des Verkehrsvereins zusammen. Der Vorsitzende des Verkehrsvereins, Kaufmann Winkelmann, machte Mitteilungen aus dem Fahrkartenverkauf des Verkehrsvereins. Nach diesen hat der Verkauf bzw. der Umsatz trotz der drückenden wirtschaftlichen Verhältnisse gegenüber der gleichen Zeit des Vorjahres keine wesentlichen Minderungen erfahren. Erfreulich war auch die Mitteilung des Vorsitzenden, daß sich die Schuldenlast des Verkehrsvereins gegenwärtig auf 4200 Mark herabgemindert hat. Aus Ersparnisgründen wird der Verkehrsverein mit dem 1. Oktober eine Verlegung seines Geschäftslokales vornehmen und zwar in die Geschäftsräume des Hauses Alleestraße 8. Der Stadtverband der Bürgervereine hat beim Verkehrsverein eine Zusammenfassung aller Verbände angeregt, die sich mit Verkehrsangelegenheiten der Großstadt Bochum befassen. Diese Anregung wurde in der Beiratssitzung lebhaft begrüßt. Zur weiteren Ergänzung des Beirates wurden als Mitglieder noch berufen der Geschäftsführer der Vereinigten Kaufmannschaft Bochum, Marx, Kaufmann Thierhoff=Stiepel und Verwaltungsoberinspektor a. D. StratmannBochum=Querenburg. Seitens der Gewerkschaften ist der Wunsch ausgesprochen worden, ebenfalls im Beirat des Verkehrsvereins vertreten zu sein. Der Beirat pflichtete diesem Wunsche bei. Der Vorstand wurde beauftragt, an die Gewerkschaften beranzutreten, damit diese geeignete Personen dem Beirat benennen. Es wurde angeregt, mit den in den eingemeindeten Orten bestehenden Verkehrsvereinen in Verbindung zu treten und zu versuchen, ob nicht zwischen ihnen und dem Verkehrsverein der Innenstadt Bochum eine Arbeitsgemeinschaft zur Unterstützung gegenseitiger Verkehrsangelegenheiten gebildet werden kann. Diese Anregung soll möglichst tatkräftig gefördert werden. Der Beirat war der Ansicht, eine großzügige und planmäßige Arbeit einzuleiten, um oas Ruhrtal mehr und mehr dem Verkehr zu erschließen. Auch befürwortete man, daß seitens der Stadt nach dem Beispiel anderer Städte eine planmäßige Verkehrswerbung für Bochum durch den Rundfunk eingeleitet werden soll. Der Vorsitzende konnte mitteilen, daß in den nächsten Tagen eine umfassende Verkehrswerbung für die gegenwärtige Werbeveranstaltung der Bochumer Kaufmannschaft in den umliegenden Gemeinden und Städten durch einen Lautsprecherwagen erfolgen wird. Lebhaft wurde im Beirat gewünscht, daß auch die Konzerte im Stadtpark mit in die Verkehrswerbung Bochums eingezogen werden müssen. Hier wurde die Höhe der Eintrittspreise bemängelt und lebhaft eine wesentliche Senkung gewünscht. Besprochen wurden auch die Fahrpreise der Straßenbahn und der Autobuslinien. Man war allgemein der Ansicht, daß der Autobus stärker in den Ausflugsverkehr hineingebracht werden müsse. Dies könne am besten geschehen, wenn auch hier eine Senkung der Fahrpreise. vorgenommen würde. Hier wurden lebhafte Klagen der Querenburger Bevölkerung vorgebracht. Der Autobusfahrpreis für eine Fahrt nach Querenburg mit 45 Pfennigen entspreche dem Fahrpreis 1. Klasse der Eisenbahn für die gleiche Strecke. Zu diesen Klagen nahm auch der Direktor der Bochum=Gelsenkirchener Straßenbahn Stellung, der darauf hinwies, daß für die Verbilligung des Autobusbetriebes die Gesellschaft Mark in Frage komme und nicht allein die Straßenbahngesellschaft. Die wirtschaftlichen Verhältnisse hätten auch eine wesentliche Einschränkung des Verkehrs auf den Autobuslinien gebracht, so daß man sich bereits mit der Frage beschäftige, ob die eine oder andere Autobuslinie noch weiter aufrecht erhalten werden könne. Der Beirat beschloß, alle zwei Monate laufende Sitzungen abzuhalten, um ständig die jeweiligen Verkehrsfragen besprechen und vorteilhaft verwirklichen zu können. Bei besonders aktuellen Verkehrsfragen sollen Sondersitzungen des Beirates anberaumt werden. Bei Besprechung der Straßenbahnverkehrsverhältnisse wurde lebhaft bedauert, daß auf der Straßenbahnlinie 3 Wiemelhausen die Anhänger fortgefallen sind. In der Mittags= und in der Abendzeit mache sich dies für die zahlreichen Zeitkarteninhaber, Angestellte, Beamte, Geschäftsangestellte und Arbeiter bei dem vorhandenen starken Verkehr außerordentlich ungünstig bemerkbar. Entweder möge man zu den angegebenen Zeiten die Anhänger wieder mitfahren lassen, oder besser noch, eine häufigere Waaenfolge eintreten lassen. Seitens der Direktion der Straßenbahn wurde hervorgehoben, daß eine Verdoppelung der Wagenfolge auch eine Verdoppelung des Personals zur Folge habe, was bei der wirtschaftlichen Lage der Straßenbahngesellschaft gegenwärtig nicht tragbar sei. Die Drosselung des Straßenbahnverkehrs nach Wiemelhausen sei zwangsläufig durch den Rückgang des Verkehrs bedingt. Im Beirat wurde Anregung gegeben, die Schlußzeiten der Spätwagen etwas weiter hinaus zu legen, damit die Straßenbahn in die Lage versetzt werde, den Verkehr der in Bochum einlaufenden größeren Anschlußzüge gegen Mitternacht noch aufzunehmen und zu befördern. Auch in dieser Hinsicht machte die Direktion der BochumGelsenkirchener Straßenbahnen bemerkenswerte erläuternde Mitteilungen. Vochumer Allerlei. herz Jesu. Zum Herz=Jesufest am 27. Juni. Nun ist in die kältestarrende Welt, In alle der eisigen Herzen Versteinen Hell eine leuchtende Hoffnung gestellt, Das Herz aller Herzen will brennen und scheinen. Wer kann widerstehn seiner seligen Macht? Es pochte sein Schlag in des Jahres Geschehen, Wir knieten vor ihm in der heiligen Nacht, Wir sahen den Herrn nach Golgatha gehen. Wir sahen ihn siegen am Östertag, Wir standen am Pfingstfest in Freude und Flammen, Wir jauchzten Fronleichnam durch blühenden Hag, Nun schlägt aller Jubel in eins zusammen. O Herz voller Liebe, o Sonne der Welt, Nun wecke zum Leben, was kalt und was trübe, Bis sich alles Dunkel der Sünde erhellt, Nun leuchte und siege, allmächtige Liebe! Martha Große. Primiz in der St. Meinolphuskirche Neben der Propsteikirche begeht auch die St. Meinolphuskirche am kommenden Sonntag die Feier einer Primiz. Der hochw. Pater Wilh. Duschak aus der Gesellschaft des göttlichen Wortes S. V. O. in Steyl bringt an diesem Tage sein erstes hl. Meßopfer in seiner Heimatpfarrei dar. Aus der Familie des Straßenbahnbeamten Ignatz Duschak, Oskar=Hoffmann=Str. 51, stammend, sehen seine Eltern in ihm den zweiten Sohn als Priester am Altare stehen. Vor fünf Jahren feierte der älteste der Söhne, der hochw. Pater Joseph Duschak in der St. Meinolphuskirche seine Primiz und ist hernach als Schriftleiter der„Steyler Wochenpost“ weiten Kreisen bekannt geworden. Ein weiterer Sohn der Familie legte vor wenigen Wochen seine Profeß ab und obliegt zur Zeit in dem Kloster St. Augustin bei Siegburg den höheren Studien, um sich ebenfalls auf den Priesterberuf vorzubereiten. Eine Tochter widmet sich der Krankenpflege in dem auch in unserer Stadt wirkenden Orden der Schwestern des hl. Vinzenz von Paul. Es zeugt von einem guten religiösen Sinn in vielen katholischen Familien unserer Stadt, die mehrere ihrer Kinder trotz der wirtschaftlichen Nöte unserer Zeit dem Dienste Gottes zuführen können. Bochums Katholiken sind stolz auf ihre Priester= und Ordenssöhne, die besonders in letzter Zeit in stattlicher Zahl ersten Male zum Altar Gottes hinzutreten durften. Tödlicher Unglücksfall. Auf dem Gelände der stillgelegten Ziegelei der Deutsch=Luxemburgischen Bergwerksgesellschaft an der Querenburger und Wasserstraßen=Ecke ereignete sich gestern mittag gegen 12½ Uhr ein bedauerlicher Unalücksfall, dem leider ein blühendes Menschenleben zum Opfer fiel. Eine Anzahl von Kindern spielte an dem auf dem Gelände befindlichen Wassertümpel, der bei 8 Meter Länge und 3, Meter Breite in der Mitte fast 2 Meter tief ist. Das fast vierjährige Söhnchen Karl=Heinz des Korbflechters Wilh. Kamphaus, QuerenUnser Welterbericht. Das mitteleuropäische Hochdruckgebiet ist nun ganz nach Südosten abgedrängt worden. Ueber Frankreich haben sich mehrere kleine Tiefdruckkerne ausgebildet; in ihrem Bereich herrschten gestern morgen Regenfälle in Schauern, teils in Begleitung von Gewittern. Eines dieser Teiltiefs ist in den Morgenstunden über unser Gebiet hinweggezogen. Sonst war es in Deutschland meist trocken bei stärkerer Bewölkung. Die Morgentemperaturen lagen um 15 Grad. Der Kahle Asten hatte schwachen Nordostwind, Regen und 10 Grad. Aussichten bis Samstag: Fortjesetzt veranderlich, leichte Winde von wechselnder Richtung, strichweise Regenfälle in Schauern, Temperaturen wenig geändert. burger Straße 64, rutschte beim Spielen aus und fiel in den Tümpel. Da sich in der Nähe außer den Kindern nur ein über 60 Jahre alter Invalide befand, bauerte es längere Zeit, bis Hilfe herbeigeholt werden konnte. Es gelang dann zwar, den Knaben aus dem Wasser zu bergen, aber leider blieben sofort unter der Leitung eines Arstes angestellte Wiederbelebungsversuche erfolglos. Dies ist nun schon der dritte Fall, der über Unglücke an dem gefährlichen Tümpel bekannt wird. Im ersten Fall ging die Sache glimpflich ab, während beim zweiten Male Lebensgefahr für den Verunglückten bestand. Der dritte Fall forderte dann gestern ein Todesopfer. Der Tümpel ist trotz dieser Unglücke nicht eingefriedigt, ja es ist nicht einmal eine Warnungstafel angebracht. Es ist an der Zeit, daß sich die verantwortlichen Stellen einmal um die Angelegenheit kümmern, ehe noch weiteres Unglück geschieht. * Johannisfeuer der katholischen Jugend in Stiepel. Samstag, den 28. Juni, ist wie alljährlich in Stiepel das Johannisfeuer der katholischen Jugend. Um 9 Uhr Komplet in der Wallfahrtskirche. Anschließend das Johannisfeuer. Alle Freunde werden um rege T:ilnahme gebeten. Trostloser Arbeitsmarkt im Ruhrbergbau. 28 500 arbeitsuchende Bergleute- Arbeitsamt Bochum an der Spitze Wirtschaftsentwicklung, so dürfte nach Ansicht des Landesarbeitsamtes Westfalen die Tatsache, daß im Ruhrkohlenbergbau im Juni erst eine Stilllegungsanzeige(„Graf Schwerin“) gegen 46 Stilllegungsanzeigen im Monat Mai erstattet worden ist, doch wieder etwas hoffnungsvoller stimmen. (Inzwischen hat aber die Verwaltung der Firma Krupp A.=G. bekannt gegeben, daß sie auf den Zechen„Hannover“ und„Hannibal“ im ganzen 410 Bergarbeiter zu entlassen beabsichtigt.) Von fachmännischer Seite wird darauf hingewiesen, daß infolge der großen Haldenbestände und der Zahl der Feierschichten— im Mai fast eine Million— Nach vorläufigen Ermittlungen stellt sich die Zahl der arbeitsuchenden Bergarbeiter Mitte Juni auf etwa 28500 Mann. Damit ist eine Zunahme gegen den Vormonat um annähernd 5000 Mann= 21 v. H. eingetreten. Der im Ruhrkohlenbergbau seit Ende Januar 1930 durchgeführte Belegschaftsabbau bezifferte sich auf 37300 Mann; das war die Ziffer von Mitte Mai. Rechnet man hierzu noch die Entlassungen bis Mitte Juni, so dürfte die Belegschaftsminderung mit insgesamt 45000 Mann zu veranschlagen sein. Auf Grund von Stilllegungsverhandlungen sind außerdem zum 30. Juni noch Entlassungen in Höhe von ungefähr 4000 Mann vorgesehen. Der zahlenmäßig stärkste Anteil an dem Belegschaftsabbau entfällt mit 5164 Mann auf den Bezirk des Arbeitsamtes Bochum. Es folgen sodann Essen mit 5032, Dortmund mit 3851, Herne mit 3788, Gelsenkirchen mit 3121 Mann usw. Die künftige Entwicklung im Ruhrkohlenbergbau wird im allgemeinen recht ungünstig beurteilt. Nimmt man aber den Umfang der erstatteten Stillegungsanzeigen als Gradmesser für die eine Besserung, die sich auf dem Arbeitsmarkt auswirkt, auch für den Fall einer günstigeren Absatzentwicklung, erst nach längerer Frist möglich ist. Die Absatzkrise des Ruhrkohlenmarktes wird besonders deutlich, wenn man die Absatzziffern dieses Jahres mit den Absatzziffern des Jahres 1929 vergleicht. Der Absatz des Vorjahres wurde in den Monaten März, April und Mai d. J. durchschnittlich um rund 80000 Tonnen arbeitstäglich, d. h. rund um ein Fünftel, unterschritten. Dieser Absatzrückgang bedeutet rein rechnerisch einen Ausfall an Beschäftigungsmöglichkeiten für rund 60 000 Bergarbeiter. n Mädchen und Männer im Urwald Roman von O. Binns Berechtigte Uebersetzung von Anna Orawe Abdrucksrecht durch Georg Müller. München 18. Fortsetzung.) Eine volle halbe Stunde später erreichte er kried eine große Farngruppe in unmittelbarster Nähe Lagers, kauerte sich in deren Schutz und dlickte r das verglimmende Feuer hinweg nach dem kleiZelt, dessen Vorhang geschlossen war. Ein oder Minuten lang starrte er es gedankenvoll an, n sah er nach einer rohen, von Eingeborenen aus verk gezimmerten Schlafstelle hinüber, aus der es Schnarchen ertönte. Er erhob sich etwas und hiete zu erspöhen, wie viele Männer sie barg, nte aber, vom Mondlicht geblendet, nichts sehen; Innere des Obdaches war finster wie ein schwarLoch. Er wandte seine Aufmerksamkeit nun wieder dem le zu, und nachdem er ein oder zwei Minuten geert hatte, erhob er sich ganz und mit unendlicher sicht schreitend, schlich er auf das Zelt zu. hlossenen Vorhang angelangt, preßte er das Oyr chend an die Leinwand. Dann, nachdem er verlich versucht hatte, den verschnürten Vorhang gesend zu lüften, um einen Blick hineinwerfen zu nen, zog er ein Messer heraus, preßte dessen be gegen die Zeltleinwand und begann hineinzuleiden. Es entstand ein leises, reißendes Gesch, kaum genügend, um eine Fliege aufzuwegen. * Messer wieder einsteckend, nahm er das Gewehr schen die Knie und zog die Teile des Zeltleinens einander, um hereinzuschauen. Er konnte nichts hrnehmen. Kaum hatte er die Augen an den Einmit gebracht, als er das ihm wohlbekannte Geisch einer gespannten Pistole vernahm. Gleichlig fragte eine Mädchenstimme: „Wer da? Antwort oder—— Er erkannte die Stimme und war im Augenblia verblüfft, um daran zu denken, sich zuruckzuziehen. erscholl neuerdings die Stimme des Madchens, e Leute rufend: „Toea— Purutu!" Das Schnarchen der Schwarzen sehzte sofort aus. Einer derselben stieß einen erschreckten Ruf aus. Toea, dessen Stimme er erkannte, antwortete: „Sinubada!“ Die Schwarzen waren schon auf den Beinen, Gewehre in Händen, als er, um nicht erkannt zu werden, den Abhang hinunterlief. Er hörte Toea seinem Kameraden zurufen, und als er den Schatten der Bäume erreicht hatte, begann das Paar mit den Gewehren blindlings loszufeuern. Er lachte, als die nächtliche Stille durch den Knall der Schüsse erschüttert wurde und, wohl wissend, daß er außer Sehweite war, kümmerte er sich um die Kugeln nicht, die durch die Baumkronen pfiffen. Er hörte Flora Standfasts Stimme Befehle erteilen, und als das Feuer eingestellt war, folgten Fragen und Antworten, die er vollkommen deutlich vernahm. „Wer war es, Toea? Sahst du—“ „Ein großer Teufel! Lief davon wie die Hölle. Wir schossen nack ihm. Jagten ihn in die Flucht, Sinubada!" Er lachte wieder über diese Antwort, und als er durch den Bach geplantscht war und die andere Seite der Schlucht emporklomm, blickte er zurück. Im Feuerschein konnte er die Umrisse dreier dunkler Gestalten wahrnehmen, auch den Klang der erregt beratenden Stimmen erreichte ihn. Er war nun schon zu weit entfernt, um das Gesprochene zu verstehen, aber es interessierte ihn nicht mehr. Er stand da und bemühte sich, die Anwesenheit des Mädchens in diesen wilden Bergen zu begreifen, die doch am Lontuka Strand in Sicherheit sein könnte. Eine Vermutung brachte ihn sehr nahe der Wahrheit und er flüsterte hämisch lächelnd vor sich hin: „Also! Das ist es! Aber welches Glück! Was für ein erstaunliches Glück! Hätte nicht besser kommen können! Ich erwische beides auf einen Schlag!“ Und leise lachend wandte er sich seiner Besteigung zu und schritt seinen Weg weiter, die mondbeschienenen Stellen so gut als möglich vermeidend. Kapitel VIII. Vor ihrem Zelt, im Scheine des Feuers, das ihr erregtes Antlitz beleuchtete, unterwarf Flora Standfast die beiden Eingeborenen einem scharfen Verhör. „Sahst du etwas, Toea? Sahst du etwas, Purutu? Sagt mir, was ihr gesehen habt!“ Toea, der nie in Verlegenheit war, antwortete ziemlich rasch: (Sinubada, ich sah einen Riesenteufel rennen, wie Wildschwein im Busch, als—“ „Buschmann oder weißer Mann?“ unterbrach das Mädchen scharf. „Sah ich nicht. Er rannte rasch. Aber wir schossen ihm nach.“ Sie kannte wohl die Wertlosigkeit eines solchen blinden Nachfeuerns in die Dunkelheit und wandte sich ungeduldig an den zweiten Burschen: „Und du, Purutu?“ „Sah nichts, Sinubada“, antwortete der andere wahrheitsgetreu, wie es ihm sonst nicht eigen war. „Aber ich schoß auf ihn—“ „Oh. sehr gut!“ sagte sie, die Fruchtlosigkeit weiterer Fragen erkennend.„Aufgepaßt!“ Die beiden Schwarzen horchten nicht auf. Sie schwatzten erregt untereinander, bis sie ihnen mit Püffen drohte. Da waren sie einen Augenblick ruhig. und in dieser Stille hörte das Mädchen deutlich das Schürfen eines genagelten Schuhes am Gestein. „Ich höre—“ „Sist! Narr!“ Sie hörte wieder dasselbe Geräusch. Es kam vom Abhang herauf, und vom Wunsche geleitet, zu entdecken, wer ihr nächtlicher Besucher gewesen sein konnte, beobachtete sie sorgfältig die mondbeschienenen Flächen. Einmal schien es ihr, als sähe sie eine schattenhafte Gestalt, die sich heimlich über eine Stelle schlich, wo eine Lichtung in den Büschen war, doch war sie sich dessen nicht ganz sicher; dann kam wieder sehr deutlich das Geräusch der genagelten Stiefel am Gestein. Sie zweifelte nicht daran, daß der Mann, der ihrem Lager einen Besuch abgestattet hatte, ein Weißer gewesen war; aber sie wollte sich gera vergewissern. Das verlöschende Feuer auseinanderstreuend, hob sie eines der Holzscheite, das aufflammte, auf, und zum Zelte gehend, untersuchte sie den Boden auf der Vorderseite. Der heftige Regen, der in den ersten Nachtstunden herabgeströmt war, hatte den Boden aufgeweicht und direkt an der Vonderseite des Zeites war der Abdruck eines Stiefels zu sehen, der viel größer war als ihr eigener. Nein, das von keinem Eingeborenen her. Nun erinnerte sie sich des reißenden Geräusches, das in ihren Schlummer herübergeklungen war, sich in ihre Träume gemischt, sie geweckt und gleichzeitig in ihr das Gefühl einer drohenden Gefahr wachgerufen hatte. Sie neigte sich vor und untersuchte genau die Zeltleinwand. Der verräterische Einschnitt war da— sie hatte jemand hindurchspähen gesehen und war bemüht, sich des Antlitzes zu entsinnen, das hindurchgoschaut hatte. Aber vergeblich. Sie hatte tatsächlich nichts Deutliches wahrnehmen können, bloß den schattenhaften Umriß eines an das Leinen gepreßten Kopfes, im Feuerschein unbestimmt und verschwommen Die Tatsache, daß sie sich außer diesem an nichts erinnern konnte, vergrößerte nur noch das Geheimnis, das den Eindringling umschwebte. Wer war der weiße Mann, — sie war sicher, daß es ein Weißer gewesen war, seine mit Schuhen bekleideten Füße in dieser Gegend barfuß gehender Menschen ließen keinen Zweifel darüber aufkommen.— Wer hatte sich ins Lager eingeschlichen und das Leinen ihres Zeites aufgeschlitzt, um einen Blick auf sie zu werfen? War es Freund oder Feind? Wenn es ein Freund gewesen ware, warum diese Angst vor Entdeckung? Es war unmöglich, diese Fragen zu beantworten. Sie dachte an die beiden Lager in den Bergen. War der geheimnisvolle nächtliche Besucher einem derselben zugehörig? Die größte Wahrscheinlichkeit sprach dafür, doch empfand sie beinahe gleichzeitig Bedenken. Falls der Mann ihr Vater, oder Spearmint, oder Clissold gewesen wäre, warum wäre er in den Schatten der Bäume geflohen, anstatt sich zu erkennen zu geben? Sie fand keine Antwort auf diese Frage, und in ihrer Verwirrung tauchte noch ein anderer Gedanke in ihr auf. Befand sich noch ein anderer weißer Mann in dieser Bergwildnis und im Urwald, von dessen Anwesenheit sie keine Kenntnis hatte? Plötzlich entsann sie sich des Patrouillenoffiziers, den Spearmint ihrem Vater gegenüber erwähnt hatte— den Mann, der sich für die gaunerischen Pläne wider Barry Clissold hergab. War es Rodlady, der in ihr Zelt geschaut und so eilends entflohen war? Es lag im Bereiche der Möglichkeit, war aber nicht sicher anzunehmen, und währen) die beiden Schwanzen in ihre Unterkunft zurücklehrten, setzte sie sich selbst, etwas vom Feuer entfernt, gang verwirrt und vergebens nach der Lösung des Geheimnisses suchend. Der Mond verfinsterte sich, undurchdringliche Finsternis umhüllte die zerklüftete Gegend, alles in der nächsten Nähe verbergend. Dann kam wie eine wahre Sintflut der in diesen Bergen übliche nächtliche Regen, der sie in den Schutz ihres Zeltes trieb. In der herrschenden Finsternis konnte sie nichts sehen noch hören außer dem Trommeln des strömenden Regens auf der Leinwand ihres Zeltes. Sie setzte sich und hörte noch das Tropfen in den Bäumen und Büschen, aber das eintönige Geräusch des Regens auf ihrem Zeltdach wiegte sie bald in einen tiefen und traumlosen Schlaf.(Fortsetzung folgt.) Wie steht es um den Bau der Stauseen? Werden die Stauseen bei Baldeney und Herbede noch in diesem Jahre in Angriff genommen? Von den verschiedenen Stauseevorhaben, die ker Ruhrverband plant, sind die beiden Stauseen oder Flußkläranlagen bei Baldeney und bei Herbede besonders wichtig. Die Bedeutung des Stausees bei Herbede, der vor allem die Aufgabe einer Flußkläranlage zu erfüllen hat, liegt auf abwassertechnischem Gebiete. Es ist bekannt, daß der Stausee bei Herbede in erster Linie dazu dienen soll, die mit dem Oelbach abfließenden Grubenund Kokereiabwässer zu reinigen. Diese enthalten bekanntlich große Mengen von Phenolen. Der Abbau der Phenole im Ruhrwasser ist äußerst schwierig und gelingt unter den heutigen Einrichtungen nur teilweise. Durch den Stausee bei Herbede soll die Beseitigung der Phenole vollständig werden. Der Stausee bei Baldeney ist wasserwirtschaftlich von besonderer Wichtigkeit, weil er in Zeiten großen Wassermangels den Wasservorrat für die Wasserversorgung von Groß=Essen zu vermehren bestimmt ist. Zur Beurteilung der Frage, ob diese beiden wichtigen Stauseen noch in diesem Jahre in Angriff genommen werden können, erfahren wir folgendes: Für die Finanzieruna kommen hauptsächlich drei Faktoren in Betracht, nämlich die Geldmittel, über die der Ruhrverband aus den früheren Anleihen noch verfügt, ferner die Zuschüsse der Anliegergemeinden und endlich Mittel aus der wertschaffenden Arbeitslosenfürsorge. Dabei liegen die Verhältnisse für den Stausee Baldeney insofern günstiger, als man der Erwartung Ausdruck geben darf, daß es der Stadt Essen, die als einzige Anliegerin für den Stausee Baldeney in Betracht kommt, schließlich doch gelingen dürfte, den von ihr geforderten Zuschuß aufzubringen. Für den Stausee Herbede kommen als Anlieger in Betracht die Stadt Bochum und der EnnepeRuhr=Kreio, Die Stadt Bochum wird mit der Beschaffung der Zuschüsse voraussichtlich größere Schwierigkeiten haben, und ob es dem Landkreis Ennepe=Ruhr, dessen Landrat um die Beschaffung der Zuschüsse dauernd bemüht ist, gelingen wird, die erforderlichen Gelder aufzubringen, steht noch dahin. Die Gewährung von Mitteln aus der wertschaffenden Arbeitslosenfürsorge ist bei den früheren Arbeiten des Ruhrverbandes wie auch bei den anderen öffentlichen Körperschaften mit bürokratischen Einschränkungen belastet gewesen, die man hoffentlich in Zukunft fallen läßt. Es muß hier in Zukunft nach privatwirtschaftlichen Grundsätzen gearbeitet werden. In der Vergangenheit hat es sich als eine außerordentliche Schwierigkeit herausgestellt, daß die Notstandsarbeiter, die von den Arbeitsämtern gestellt wurden, nur drei Monate lang arbeiten durften. Das bedeutete, daß die Arbeitskräfte, die innerhalb der drei Monate eine gewisse Eignung für diese Arbeiten und eine Vertrautheit mit ihnen sich erworben hatten, wieder entlassen werden mußten, damit neue Kräfte eingestellt werden konnten. Dieser Wechsel der beschäftigten Leute ist den Trägern der Unternehmungen immer teuer zu stehen gekommen. Wenn wir recht unterrichtet sind, ist gerade durch diesen Umstand der Bau des Stauses Hengstey um rund 20 000 MM. verteuert worden. Dieses System muß also geändert werden. Auch die Schwierigkeit, daß Ueberstunden von den Notstandsarbeitern, wenn es einmal aus besonderen technischen Gründen erforderlich ist, nicht gemacht werden dürfen, muß beseitigt werden. Soll es doch jüngst vorgekommen sein, daß die Regierung von Düsseldorf für solche unbedingt notwendigen Ueberstunden, die im Jahre 1925 gemacht wurden, bei der endgültigen Abrechnung eine Nachforderung von 11000 RM. stellte. Derartige Erschwerungen müssen nach Möglichkeit vermieden werden. Die sozialpolitischen Erwägungen. auf die diese Bestimmungen zurückzuführen sind, sind durchaus zu würdigen, aber sie bringen doch starke wirtschaftliche Belastungen mit sich, die in der gegenwärtigen Notzeit nicht berechtigt erscheinen.. Man könnte auch in diesem Falle ähnlich wie setzt bei den Geldern, die zur Belebung des Arbeitsmarktes der Reichspost zur Verfügung gestellt wurden, mit der Auflage sich begnügen, daß die erforderlichen Arbeitskräfte aus den Reihen der Erwerbslosen genommen werden müssen, um dadurch den Arbeitsmarkt zu entlasten. Die Erleichterung, die dadurch der Arbeitsmarkt erfahren würde, sollte den Reichsbehörden als Grund für die Hergabe der Mittel aus der wertschaffenden Arbeitslosenfürsorge genügen. Wenn es also gelingt, die Zuschußbeiträge der Anliegergemeinden aufzubringen und Darlehen aus der Erwerbslosenfürsorge ohne erschwerende Bedingungen zu erhalten, wären die Voraussetzungen geschaffen, um mit dem Bau der Stauseen sofort beginnen zu können. Man sollte meinen, daß angesichts der trostlosen Lage des Arbeitsmarktes es nicht allzu schwer halten dürfte, diese Voraussetzungen schon bald wenigstens für den Stausee Baldeney zu schaffen, so daß noch im Laufe des Sommers mit diesen Arbeiten begonnen werden könnte. Ueberdruckbriefmarken zur Befreiung des Kheinlandes. Anläßlich der in der Nacht vom 30. Juni zum 1. Juli beginnenden Befreiungsfeiern im Rheinland gibt die Reichspost eine Anzahl von Briefmarken heraus, die den schwarzen Ueberdruck „30. Juni 1930“ zeigen. * Bund für Nationalwirtschaft und Werksgemeinschaft. Jahreshauptversammlung in Bochum. Gestern nachmittag begann im Parkhotel die Jahreshauptversammlung des Bundes für Nationalwirtschaft und Werksgemeinschaft(früher Deutsche Industriellenvereinigung). In einer Vortragsreihe sprachen namhafte Redner über Probleme deutscher Wirtschaftspolitik, so Oberfinanzrat Dr. Bana über„Grundsätzliche Wirtschafts= und Sozialfragen“, Rechtsanwalt Arthur Müller, Plauen, über„Das Rechtsproblem der Werksgemeinschaft“, Professor Dr. Martin Spahn über „Die christliche soziale Bewegung und die Problematik der deutschen Wirtschafts= und Sozialpolitik“ und Oberregierungsrat von Liliental über„Steuerproblem und Sozialproblem“. Die Redner kamen in der Behandlung der verschiedenen Probleme meist zur grundsätzlichen Ablehnung der Gewerkschaften, die in ihrer Gesamtheit als marristisch gebunden bezeichnet wurden. Auch an den übrigen Verhältnissen der deutschen Wirtschaftspolitik wurde starke Kritik geübt.— Heute ist die Fortsetzung der Jahreshauptversammlung. * ::: Der Rhein wird frei! Nur noch zwei Tage trennen uns von dem Tage, da endlich der Rhein nach fast zwölfjähriger Besatzung frei wird. Freude erfüllt über dieses geschichtliche Ereignis nicht nur die Bewohner des bisher besetzten Gebietes, sondern das ganze deutsche Volk nimmt an der großen Freude der befreiten Rheinländer teil Wir im Ruhrgebiet wissen die Bedeutung des Tages ganz besonders zu schätzen, haben wir doch die Leiden der Besatzungszeit am eigenen Leibe gespürt, haben doch auch wir unter den Bedrückungen und der Willkür der französischen Besatzung stark gelitten. Noch einmal wird am Tage der Befreiung das Hochgefühl in uns wach werden, das uns erfüllte, als die letzten frømden Truppen das Ruhrgebiet räumten, als auch wir uns wieder frei fühlten. Unsere Bilderbeilage„oeimat und Welt“ widmet dem bedeutsamen Ereignis eine Sondernummer. Neben Bildern aus dem bisher besetzten Gebiet bringt sie historische Augenblicke ins Gedächtnis zurück aus der schweren Zeit der Besatzung. Auch die Ruhrbesetzung ist hierbei nicht vergessen worden. In einem besonderen Aufsatze bringt die Beilage Bilder der Männer, die sich um die Befreiung der Rheinlande besonders verdient machten, an der Spitze der verstorbene Reichsaußenminister Gustav Stresemann. Der übrige Inhalt des Heftes ist wieder sehr gut ausgestattet.„Heimat und Welt“ kann durch alle Geschaftsstellen und Boten bezogen werden und kostet nur 10 Pf. halbmonatlich. — Rheinlandbefreiungsfeier und Verfassungsfeier. Wie aus verschiedenen an das Preußische Ministerium des Innern gerichteten Anfragen hervorgeht, wird auch außerhalb des Gebiets der zweiten und dritten Besatzungszone, für die besondere Feiern vorgesehen sind, an manchen Orten der Gedanke erwogen, aus Anlaß der Befreiung des Rheinlandes öffentliche Feiern zu veranstalten. Hierzu teilt der Amtliche Preußische Pressedienst auf Grund eines Runderlasses des Ministers des Innern schon jetzt mit, daß nach Absicht der Preußischen Staatsregierung— mit Rücksicht auf die in dieser Zeit notwendige Beschränkung in der Veranstaltung von Festlichkeiten— außerhalb der beiden Zonen im gesamten übrigen Staatsgebiet Rheinlandbefreiungsfeiern gleichzeitig mit der Verfassungsfeier veranstaltet werden sollen. Die Verfassungsfeiern werden daher unter voller Aufrechterhaltung ihres Charakters in diesem Jahre Das Wirken und Wollen unserer Bühnen. Rückblick. I. Eine rückschauende Betrachtung der Arbeit, die die Vereinigten Bühnen in der verflossenen Spielzeit geleistet haben, wird sich, soweit sie das Schauspiel angeht, zunächst an die Bemühungen um das Stildrama großen Formats erinnern wollen. Außer Shakespeares„Sommernachtstraum: und „Wie es euch gefallt“ erschien als Beispiel dieser Gattung Hebbels„Agnes Bernauer“, die ihren Dichter nach längerer Unterbrechung wieder zu Wort kommen ließ. Während dies„deutsche Trauerspiel“ nur dem Bochumer Publikum zugänglich gemacht werden konnte, da die technische Voraussetzung dazu, die Drehbühne, damals für das Duisburger Haus noch nicht getroffen war, erschienen Hofmannstyals„Jedermann“ und Thomas Manns„Fiorenaa“ in beiden Instituten; das erstere dem Gedenken des im Vorjahre verstorbenen Dichters geweiht, das letztere als Ehrung für den diesjährigen Träger des Nobelpreises, der es sich nicht nehmen ließ, bei der Bochumer Erstaufführung seiner einzigen dramatischen Arbeit vor dem Publikum mit einer Einführung in seine Dichtung zu erscheinen. Neben diese Inszenierungen stellte sich als eine Schöpfung heutiger Prägung Fritz von Unruhs Diama„Bonaparte“. Die längst gehegte Absicht, ein Werk des repräsentativsten Vertreters der Dramatik des„Hungen Deutschland“, (beorg Büchners, zu bringen, wurde mit der Inszenierung von„Dantons Tod“ Wirklichkeit, die dann auch in der kommenden Spielzeit dem Duisburger Publikum dargeboten werden soll. Die inzwischen getroffene Anlage der Drehbühne im Duisburger Theater, die gerade den Schauspiel=Einrichtungen dieses Charakters außerordentlich entgegenkommt, insbesondere durch den nunmehr möglichen Austausch der Dekorationen, wurde durch den bereits erwähnten„Sommernachtstraum“ erstmalig zur Verwendung herangezogen. Mit ihr wird damit auch ein Plan durchführbar, der die Theaterleitung schon des längeren beschäftigt hat: Die Aufführung der beiden Teile von Goethes Weltdichtung, des „Faust". Während das Gesamtwerk inzwischen auf der Bochumer Bühne seine Wiederaufnahme erfahren hat, soll es nunmehr in zyklischer Wiedergabe Abschluß und zugleich Höhepunkt der Duisburger Schauspielsaison darstellen.— Zu erwähnen ist noch in diesem Rahmen eine Wiederaufnahme von Grillparzers Trauersspiel„Des Meeres und der Liebe Wellen“, sowie zweier heiterer Werke; des großen venezianischen Komödiendichters Goldoni„Lügenbeutel“ und Edmond Rostands„Cyrano von Bergerac“, wobei das letztere Werk einzig für Duisburg gebracht wurde. Wendet sich die Betrachtung von diesen Zusammenhängen der Pflege des gegenwärtigen dramatischen Schaffens zu, so werden zunächst einige Autoren der jüngsten Generation erwähnt werden müssen, die mit ihren Werken zur Aufführung gelangten. Klaus Manns Komödie„Gegenüber von China“ und Hans Rehbergs Schauspiel„Cecil Rhodes“ wurden in Gegenwart der Verfasser aus ihrer Taufe gehoben; dazu Alfred Neumanns„Haus Danieli“, das auch in Duisburg zur Darstellung gelangte.— An weiteren NNeuheiten wurden Sherriffs Drama „Die andere Seite“ gebracht, das die Bochumer Schauspiel=Saison eröffnete und seinen ungewöhnlichen Erfolg, den es in der Welt erlebte, auch auf unserer Bühne bestätigen konnte. Wedekind, der schon das Jahr zuvor mit seinem„Marquivon Neito“ dem Publikum bekannt gemacht worden war, konnte ergänzt werden durch eine ähnlich bedingte Inszenierung seines„Erdgeistes". Die von ihm geübte Gesellschaftskritik fand ihr Gegenstück in der Darbietung von Werken zweier Satiriker des angelsächsischen Lagers: Oskar Wildes, mit seinem„Idealen Gatten“ und Bernard Shaws mit seiner„Großen Katharina“, der„Reginalds Traum“ an einem Abend folgte, und dem Kaiser von Amerika“(wobei des Letzteren Werke dem Publikum beider Bühnen geboten wurden). Neuheiten für Duisburg waren außerdem Feuchtwanger=„Petroleum. inseln“ und Kaisers„Oktobertag", die, wie verschrochen, eigens für Duisburg übernommen wurden. Zu diesen Arbeiten gesellte sich als gleicherweise wesentlicher Bestandteil die Bemühung um das heitere und unterhaltsame Repertoire. An LustspielNeuheiten erschienen auf beiden Bühnen: Ben Hechts und Charles Mac Arthurs„Reporter“ und Lonsdales„Sind wir das nicht alle?“ Fodor, noch in aller Erinnerung durch seinen Erfolg„Arm wie eine Kirchenmaus“, trat mit seinem„Wiegenlied“ auf den Plan. Paul Frank errang mit seinem„Grand Torel“ auch vor unseren Zuschauern die gleichen Heiterkeitserfolge wie anderwäris; ebenso war es mit Edwin Burkes„Die Sache, die sich Liebe nennt". Alexander LernetHolenia, der österreichische Komödiendichter, erschien erstmalig mit einer seiner NNeuschopfungen, der „Attroktion", bei uns. An Lustspielen, die inwischen in den Bestand des Repertoires gehören, sind zu verzeichnen: Rößlers„Fünf Frankfurter“, die, in der vorletzten Spielzeit nur mit einer Aufführung bedacht, erst in der nunmehrigen Saison ihre Wirkung voll entfalten konnten; weiter Presbers und Steins„Selige Exzellena“: die fast schon klassisch zu nennende Posse von Gustav Raeder„Robert und Bertram“; Hermann Bahrs wohl bekannteste Arbeit„Das Konzert“ und Albert Kehms und Martin Frebsees„Als ich noch im Flügelkleide..... Noch vor Abschluß der Spielzeit soll sich diese Reibe um eine der bewährtesten Arbeiten vermehren, um die„Pension Schöller“ von Carl Laufs, die in dieser Saison jedoch nur noch für Bochum vorgesehen ist. Für Duisburg allein wurden in den Spielplan aufgenommen: Gustav Esmans Lustspiel„Vater und Sohn“ und Gustav Freytags„Journalisten“. Das Schauspiel bot somit in der Spielzeit 1929/30 insgesamt 37 Werke: 24 davon erschienen an beiden Bühnen gemeinsam; 5 nur in Duisburg; 8 in Bochum allein. Abgesehen von 5 Wiederaufnahmen in Bochum bezw. 3 in Duisburg erschienen diese Werke alle erstmalig. Aehnlich wie die Arbeit des Bochumer Schausviels nach seiner Konzentration auf die zyklischen Darbietungen der Goethe=Woche in der Spielzeit zuvor sich wiederum bewußt der Vielseitigkeit sämtlicher Spielarten des dramatischen Schaffens anzunehmen bestrebt war, so die der Duisburger Bühnenach dem Tonkünstlerfest am Ende der vorletzten Saison, das an 6 Abenden hintereinander 8 Werke aus der Taufe hob. Zum Teil wurden diese Werke in die neue Spielzeit herübergenommen, nämlich Brands „Maschinist Hopkins", Emil Peters „Troerinnen“ und Weismanns„Traumspiel“, wovon das Letztere allein für Bochum angesetzt wurde und dort als Neuheit erschien. An bedeutenden Aufgaben des musikalischen Bühnenwerkes wurden sowohl in Duisburg wie in Bochum erstmalig herausgebracht: Max von Schillings" „Mona Lisa“ und Saint=Saens„Samson und Dalila“,— Muster des nachwagnerischen Opernstils in seiner germanischen und in seiner romanischen Färbung. Für den Willen der jüngsten Komponisten=Generation wurde Ernst Krenek mit seiner Oper„Leben des Orest“ zum Zeugen ausgerufen. Neben diesen Werken ganz großen Ausmaßes erfuhr eine Gattung ihre besondere Pflege, die sich gerade heute auf der Opernbühne mehr und mehr durchzusetzen beginnt: die der Volksoper. Zur Darstellung gelangten in Duisburg Weis' „Polnischer Jude“ und Jaromir Weinbergers„Schwanda, der Dudelsackpfeifer". Besonders liebevolle und sorgfältige Beachtung wurde weiterhin dem komischen Genre der Oper geschenkt, das mit Mogarts „Schauspieldirektor", mit Suppés„SchoAus der Zentrumsparlei. die„preisgese Bezirk Altstadt I. Eine Parteiversammlung finhet houte Menh 220 1K. 1 findet heute abend 8,30 Uhr, im Lokale Winkel mann(Ecke Südhellweg=Trankgasse) statt Vilar Grebe spricht in der Versammlung über„Entstehung des modernen Geistes". Daran anschließend ist eine über die politische Lage im Reich und kommunalpolitiche Fragen Die Zentrumswähler und=wählerinnen von Altstadt I sind zu diesem zeitgemäßen Vortrag freundlichst und dringend eingeladen. gleichzeitig als Rheinlandbefreiungsfeiern auszugestalten sein. Ein Erlaß über die Veranstaltung der Verfassungsfeiern wird folgen. () Stadtleihamt Bochum. Auf die am Donnerstag, dem 3. Juli 1930, im Stadtleihamt Trankgasse 5, stattfindende Versteigerung der verfallenen Pfänder aus dem Monat November 110 wird hiermit nochmals aufmerksam gemacht. X Geschäftsjubiläum. Die Firma Gustav Gräfe G. m. b. H., Rottstraße 12, Kohlenhandlung und Vertriebsstelle der Zeche Langenbrahm, feiert am 1. Juli 1900 ihr 50jähriges Geschaftsjubiläum. :: Im Silberkranze. Die Eheleute Hermann Schmidt, Königsallee 162, feiern heute das Fest der silbernen Hochzeit. Herzlichen Glückwunscht! .:. Hohes Alter. Der Invalide Johann Stambor, Bochum=Weitmar, Am Holtkamp 14, feierte seinen 70. Geburtstag. Herzlichen Glückwunsch! () Einbrüche, Diebe brachen in der vorketzten Nacht in das Gewerkschaftshaus ein. Sie wurden anscheinend gestört, da sie ihre Beute und Einbrecherwerkzeuge nebst einer Aktentasche am Tatort zurückließen. Gestohlen wurden aus einer Kasse 50 RM.— Unbekannte Täter erbrachen einen Keller eines Hauses der Oskar=Hoffmann=Straße und entwendeten Butter. — Festgenommener Sittlichkeitsverbrecher. Am Mittwoch wurde eine Person wegen Vornahme unzüchtiger Handlungen an Kindern festgeDie täglichen Verkehrsunfälle. Eine Schülerin wurde am Mittwoch beim Ueberqueren der Essener Straße von einem Personenkraftwagen angefahren und verletzt. Das Kind befindet sich in der elterlichen Wohnung— An der Ecke Herner und Poststraße stieß am Mittwoch ein Personenkraftwagen mit einem Motorrad zusammen. Der Motorradfahrer erlitt einen Unterarmbruch und mußte dem Krankenhaus zugeführt werden. Die Schuldfrage ist in beiden Fällen noch nicht geklärt. Vereinskalender. Bereinigung für Heimatkunde. Aenderung: Statt der Wanderung Wetter—Haspe eine botanische Wanderung im Vogelsang= und Angerbachtal am Sonntag, dem 29. Juni. Führung: Lehrer Mayr. Abfahrt: Hauptbahnhof 8.18 Uhr. Sonntagskarte bis Kettwig. Wmdo PIXAVON! ner Galathee“, sowie mit zwei Werken von Adam, seinem„Tore ador“ und seinem„König für einen Tag“ vertreten war,— Werken, die all. bei dieser Gelegenheit zum ersten Mal und in einer Auffassung, die sich dem modernen Zuhörer anzugleichen suchte, dem Publikum beider Theater geboten wurden. Als nicht allzu weite Verwandte der komischen Oper wußte auch die Operette mit einigen ihrer liebenswürdigsten Beispiele den Spielplan zu bereichern. So erschienen auf beiden Buhnen: Zellers„Vogelhändler“. Heubetgers„Opernball“ und Kalmans„Csardasfürstin". Auch diese Spielzeit brachte für Duisburg wieder eine Prüfungsaufführung des Konservatoriums, die wie im Vorjahre dem Opernspielplan eingegliedert war und mit Glucks „Maienkönigin" und Suppés„Zehn Mädchen und kein Mann“ wiederum freundliche Aufnahme erfuhr. Von früher bereits zur Darstellung gelangten Werken erschienen in neuer Einstudierung und szenierung: Beethovens„gloelio“, Verdis„Ma kenball“ und Halevys„uoin“, die außer dem erstgenannten auch dem Bochumer Publikum geboten wurden. Weiterhin begegneten die Neueinstudierungen von Mozarts„Figaros Hochzeit" un Puccinis„Madame Butterfly“(in Städten) und von Waaners„Rheingold Duisburg) starker Anteilnahme. Von den bedeutenderen Werken des Repertoires wurden vom Publikum mit Beifall wieder aufgenommen Opern wie r“, Mozarts„Titus", „Julius Cäsar, Moznisp „Martha", Lortzings„Waffenschmicd „Undine", Gounode„Margarethe, „Meistersinger" und„Tristan und Jsold nmerdin„Kon Verdis„Rigoletto“ und Humperdincke kinder",— und zwar in Duisbura allein, Werke wie Mozarts„Zauberflöte" und verhi „Aida",—nur für Bochum; während sein„ Traviata" und sein„Troudaodu., wen „urmen", Wagners„Fliege Holländer",„Tannhäuse" und„Par fal". Thomas'„Mignon", „Cavalleria rusticana" mit Leoncapallos lich Lortzings„Zar und Zimmen lich Lortzings„Zar und Kimme reischütz" und Humperdinds sel und Gretel" in beiden Städten zu hör gebracht wurden. Die Tanzaruppe gab mit Ba enfee" und einer Reihe von Eingermigen deg pensee und einer Reihe von Gngermngen ee vor Schluß der Spielzeit noch in werden. eigene Veranstaltungen außerhalb ihl tätigung im Rahmen der Operndarbietungen. ver wies der Opernspielp. erflossenen Saison 49 Werke auf, abp onden Kammertängen der a ertangen 21 davon wurden erstmalig bezw. neuen Duisburg. 16 in Bochum dargeboten. (Fortsetzung Ein Streifzug dur soeben erschi Stadt Bochum ist liches Nachschlagewerk werbetreibenden und hinaus auch der n reisen= und Sor den man sich denken schlage den Teil— nis— auf. Hier 7i Alles, was er sonst f Eisenbahnabteilen, ter Wirtsstuben, in pr Museen, Galerien, T er hier in bester Aus stände und billig mark. Will er in der eng det er hier Altenb berg. Buer, Cast Geht sein Sinn weit land, Wittgenst bach, Marburg, Andernach, Boi Holland, den Od Heilvronn, Schi Bayer(n), den Fel Daneben laden ein Braunschweig, der Harz, Anhal Kassel, Erfurt Görlitz, Oldenb Auch das Auslan Belgrad, Bern, Gotthard, Kair Lemberg, Gent Palma, Paris. Schweiz. Aus dem heiligen und Bethlehem. Isaak und Jako min, Paulu Johannes, Jon David, Samson, Raphael, ferner selbst Adam ist hie Manna vorhanden Wer ländliche V vorzieht, findet alle und Baum und S1 und Alm, Weide ten und solche ohne und Frucht uno sorgt für Trunk, und andere Biere, Gärtner für Na bei Schäfer und werden, mit Ack Stallknecht un droschen werden. Um die Tierwel mancher berühmte Was kreucht und fle vielen Exemplaren. Frosch, Fuchs, Falter, Fisch, Hase, Hengst, ohne slake) Hipp Iltis, Katz und Krebs. Lamm. L Ochs, Otter, Ra Schimmel, S Storch, Taube, Wer sich in der tätigen wünscht, de mer. Hacke usw. Wessen Interessi findet allerbeste Ge Faust, Hebel, Jahn, Kleist, K Luther Löns Stadlt Nachdem nunme miete B die letzte d Vorstellungen bekon auch die Vormiete Veranstaltungen 6e einige recht unterh angesetzt ist das Lu geltleide...". gegen 22.30 Uhr sind Plätze in alle 0.75 bis 4.50 RM) mals darauf hing nachmittag anges Schüler=Zyklus, W länder", noch ei Verfügung gestellt des Samstag wur der Tanzgruppe a rigen Preisen au Bühnentanzes zug des Abends bringt teils solistische Sch tanze. Herausge delscher Musik vo Falla, von Hann mann gestaltet Avram=Galbierz Musik. Von Pre interpretiert: eine ein bizarrer M. Werner Sta mit einem Traue trumspartei. ine yr, im Lokale Winkel Trankgasse) statt. nowählet.lsin, zu diesem as. freundlichs über die Veranstaltung ro folgen. um. Auf die am e Versteigerung der vera Monat November 1920 tufmerksam gemacht. 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Von den bedeutenires wurden vom Publikum ommen Opern wie Händels zarts„Titus", Flotowa „Waffenschmied“ und Kargarethe", Wagners „Tristan und Isolde Humperdincks„König in Duisburg allein; uberflöte" und Verdis chum; während sein„La „Troubadour“, weiter Bagners„Fliegender häuser“ und„Parsiignon", Mascagni ana" mit Leoncavallos Tiefland" und schließund Zimmermann, ind Humperdinck eiden Städten zu Geab mit Bayers von Einzeltänzen, die auch noch in Bochum ingen außerhalb ihrer de= perndarbietungen Opernspielplan der erte auf, abaesenen zen der Tanzarupp. g bezw. neueinstudiert dargeboten. Fortsetzung folgt.) die„preisgesenkte“ Sommerreise. Ein Streifzug durchs Bochumer Adreßbuch. Das soeben erschienene Adreßbuch der Stadt Bochum ist nicht nur ein unentbehrliches Nachschlagewerk für alle Geschäftsleute, Gewerbetreibenden und Behörden. Es ist darüber hinaus auch der wunderbarste„Badereisen= und Sommerfrischen=Ersatz“, den man sich denken kann. Wer es nicht glaubt, schlage den Teil— das Namensverzeichnis— auf. Hier findet er alles, was er sucht. Alles, was er sonst für viel Geld, in überfüllten Eisenbahnabteilen, teuren Hotels, in qualmigen Wirtsstuben, in primitiven Dorfkneipen, in Museen, Galerien, Theatern sich verschaffte, hat er hier in bester Auswahl, bequem, ohne Umstände und billig... billig.. für ganze 16 Reichsmark. Will er in der engeren Heimat bleiben, so findet er hier Altenbochum, Bochum, Isenberg. Buer, Castrop, Haltern, Hamm. Geht sein Sinn weiter, so hat er das Sauerland, Wittgenstein, die Sieg, Hilchenbach, Marburg, Gießen, den Rhein bei Andernach, Bonn, Neuß, Rees, Goch, Holland, den Odenwald, Schwarzwald, Heilbronn, Schwaben, Franken, Ulm, Bayer(n), den Feldberg, das Elsaß, Metz. Daneben laden ein Brandenburg, Berlin, Braunschweig, Bremen, Lübeck, Kiel, der Harz, Anvalz, Wittenberg, Hessen, kassel, Erfurt. Saalfeld, Sachsen, Görlitz, Oldenburg, Halberstadt. Auch das Ausland ist reich vertreten mit: Belgrad, Bern, Chur, Florenz, Glatz, Gotthard. Kairo, Gent, Iran, Krakau, Lemberg, Gent und Lüttich, Madeira, Palma, Paris, Kuba, die Anden, die Schweiz. Aus dem heiligen Lande finden wir Jordan und Bethlehem. Wir treffen hier Abraham, Isaak uno Jakob, Joseph und Benjamin, Paulus, Lucas, Markus und Johannes, Jonas, Elias, Saul uno David, Samson, die Erzengel Michael und Raphael, ferner Thomas. Zacharias, selbst Adam ist hier. Für die Wanderung ist Manna vorhanden. Wer ländliche Verhältnisse für die Erholung vorzieht, findet alles, was er wünsct: Busch und Baum und Strauch, Feld, Wald, Hain und Alm, Weiden und Teich, Baumgarten und solche ohne Baum, alle Arten Baum und Frucht und Blume. Der Bierschenk sorgt für Trunk, Dünnbier, Sauerbier und andere Biere, Fischer, Jäger, Förster, Gärtner für Nahrung, im Schafstall kann bei Schäfer und Lämmerhirt übernachtet werden, mit Ackermann, Ochsenknecht, Stallknecht und Köhler kann Skat gedroschen werden. Um die Tierwelt, die wir finden, kann uns mancher berühmte zoologische Garten beneiden. Was kreucht und fleucht ist vorhanden, oftmals in vielen Exemplaren. Adler, Birkhahn, Bock, Frosch, Fuchs, Gans und Gänsrich, Falter, Fisch, Fliege, Geier, Greif, Hase, Hengst, Henne, Hering(mit und ohne lake) Hippe, Hirsch, Hühner, Igel, Iltis. Katz und Kater, Krabbe, Kranich, Krebs. Lamm. Lerche, Löwe, Nachtigall, Ochs, Otter, Rabe, Rehbock, Rind, Roß, Schimmel, Schwan, Spatz, Specht, Storch, Taube, Wolf, Wurm. Wer sich in der Urlaubszeit körperlich zu betätigen wünscht, der findet Axt, Beil, Hammer, Hacke usw. zur freien Verfügung. Wessen Interessen auf geistigem Gebiete liegen, findet allerbeste Gesellschaft bei Arndt, Dante, Faust, Hebel, Herder, Hegel, Keller, Jahn, Kleist, Körner, Kortum, Lessing. Luther Löns Nikisch, Opitz, Platen, Raabe, Reger, Reuter, Schiller, Speckmann, Storm, Wassermann, Wedekind, Wieland, Mann und Zahn. Der Geschichtsforscher findet Personen aus der ältesten Vergangenheit bis zur neuesten Gegenwart in beliebiger Anzahl. Die älteste Geschichte ist durch Meder und Römer, durch Achilles, Hermes, Harras, Frau Holle anwesend. Es stehen zur Verfügung Kaiser, König, Prinz, Herrscher, Herzog, Fürst, Landgraf, Graf, Baron. Junker, Herold, Held, Kämmerer, Marschall, Commandeur(e). Ritter, Burg(en) und Pagen sind genügend vorhanden. Wer geistlichen Zuspruch benötigt, findet hierfür Carbinal. Bischof. Abt, Prior, Propst, Pastor, Nonne(n) und Mönch, Pilgrim, Heilige und Engel. An sonstigen bekannten geschichtlichen Persönlichkeiten sind in Bochum noch abgestiegen: Roland, Nelson mit Lady Hamilton, Battenberg, die Geusen usw. Aus neuester Zeit sind anwesend: Ebert, Erzberger, sowie die Tagesberühmtheiten: Schmeling, Liedtke, Jannings, Pallenberg. All diese Berühmtheiten und Geistesgrößen, all die schönen Erdenfleckchen, den ganzen Reichtum der Natur findet man im Bochumer Adreßbuch. Man braucht weder Geldmacher, noch Erbe oder Reich zu sein, braucht keine Hundertmark und kein Silber zu haben. Selbst als Habenichts kann man Alles genießen, kann man Schlemmer sein, sich einen Bauch, sogar einen Schmerbauch anschaffen. Die Kasse wird nicht überlastet, man braucht sich kein Horn an den Fuß zu laufen, nicht seine Haut zu Markte zu tragen, das Haupt zu schütteln und die Faust zuballen, wenn man draußen auf der Reise vom Pech verfolgt wird. Wenn der letzte Pfennig ausgegeben, der Dalles da ist und der Kellner die Hand und das Händchen aufhält. Man braucht nicht in Furcht zu leben vor der Rechnung, nicht„au Backe“ zu rufen, wenn man sie erhält und nicht dann auf das Wunder zu warten, ob Bringewat wohl seinem Namen Ehre machen wird. E. Sch. Veranstaltungen und Vereine. Heute Konzerte im Stadtpark. Das Städtische Orchester veranstaltet heute, Freitag, den 27. Juni, bei günstiger Witterung nachmittags 4 Uhr ein Konzert im Stadtpark. Die Veranstaltung steht unter Leitung von Konzertmeister Hans Treichler. Abends 8 Uhr findet auf der Stadtpark=Terrasse ein OpernAbend statt. Unter Leitung von Konzertmeister Turt Hofmann spielt das Orchester Werke von R. Wagner, Bizet, Gounod, v. Beethoven, Gluck, Tschaikowsky. (Siehe Anzeige). Vereinigung für Heimatkunde, Bochum. Am Sonntag, dem 29. Juni, unternimmt die Vereinigung statt der ursprünglich vorgesehenen botanischen Wanderung Wetter=Haspe eine solche durch das Vogelsangbach= und Angerbachtal. Führung Lehrer Mayr. Abfahrt 8,18 Uhr vom Hauptbahnhof. Sonntagskarte bis Kettwig. Verbandstag des DHB. in Köln. Im Rahmen des Verbandstages des DHV finden eine Reihe Sondertagungen statt. Die Deutschnationale Krankenkasse hält am 26. Juni ihre 15. ordentliche Hauptversammlung ab. Am Freitag, dem 27. Juni, veranstaltet der Bund reisender Kaufleute im DHV eine Bundestagung. Im Mittelpunkt dieser Tagung wird ein Vortrag des Geschäftsführers des Bundes stehen „Das Einkommen des reisenden Kaufmanns“. Der Bund reisender Kaufleute im DHV. ist die größte Organisation angestellter Reisender, sie zählt heutüber 21000 Mitglieder. Der Allgemeine Deutsche Buchhandlungsgehilfenverband(Fachgruppe Buchhandel im DHV) hält am Sonnabend, dem 28. Juni, seine Hauptversammlung ebenfalls in Köln ab. Der Verbandstag des DHV endigt mit einer gewaltigen Kundgebung am Sonntag, dem 29. Juni. Der Montag sieht die Teilnehmer des Verbandstages nochmals am Deutschen Eck in Koblenz zu einer Kundgebung anläßlich der Befreiung der Rheinlande vereinigt. Männerverein vom Noten Kreuz. Der Kreisverein Altstadt hält heute nachmittag um 5.80 Uhr im Magistratszimmer des städtischen Verwaltungsgebäudes, Bismarckstraße 14, Eingang Scharnhorststraße, eine Mitgliederversammlung ab. Hinterher ist um 6 Uhr eine Mitgliederversammlung des Zweigvereins des ehem. Landkreises Bochum. Die genaue Tagesordnung veröffentlichten wir im Anzeigenteil der gestrigen Nummer. Der Paderbörner=Verein Bochum feiert am 18. 7. im Schützenhof sein 34. Stiftungsfest, verbunden mit dem Verbandsfeste der PaderbörnerVereine von Rheinland und Westfalen. Die Festrede hält Professor Dr. Weskamp, Dorsten. Des Nachmittags ist ein großer Festzug durch die Straßen der Stadt. Da der Verband ehrenamtlich verwaltet wird, so konnten im vorigen Jahre bei 30 Sterbefällen 8500 Mark an die Hinterbliebenen gezahlt werden bei einer Umlage von 15 Pk. pro Sterbefall. Aus der Nachbarschaft. Langfinger im Sprengstofflager. Umfangreicher Sprengstoffdiebstahl bei der Teerverwertung.— Die Diebesbeute im Roggenfelde. Castrop=Rauxel. Pr. Ein äußerst dreister Einbruch, ver nur durch einen Zufall am Mittwochnachmittag entdeckt vurde, ist in der Nacht zum Sonntag in das Sprengstoffmagazin der Gesellschaft für Teerverwertung verübt worden. In den Nachmittagsstunden des Mittwoch fanden Schüler am Rande eines Roggenfeldes in der Nähe der Teerverwertung eine Sprengkapsel. Einer der Knaben nahm dieses gefährliche „Spielzeug“ mit nach Hause und zeigte es seinem Vater, der sofort die Polizei von dem Funde in Kenntnis setzte. Eine Durchsuchung des Roggenfeldes durch Kriminalbeamte hatte das überraschende Ergebnis, daß man 10 Meter von der Straße entfernt weitere 157 Sprengkapseln und 74 Ammonit=Patronen(ein gefährlicher Sprenzstoff) fand. Durch eine Umfrage bei den verschiedenen in Betracht komemnden Zechen und Werken wurde festStadltheater Bochum. Nachdem nunmehr die Vormiete A und die Vormiete B die letzte der ihnen gugepflichteten VormieteVorstellungen bekommen haben, wird heute abend auch die Vormiete D den Kreis der ihr zustehenden Veranstaltungen beschließen, ein Abschluß, der noch einige recht unterhaltsame Stunden verspricht; denn angesetzt ist das Lustspiel„Alsich noch im Flügelkleide...“, das um 20 Uhr beginnt und bis gegen 22.30 Uhr dauert. Auch im freien Verkauf sind Plätze in allen Gruppen und Preislagen(von 0.75 bis 4.50 RM) noch gur Auswahl. Es sei nochmals darauf hingewiesen, daß für die zu morgen nachmittag angesetzte dritte Veranstaltung des Schüler=Zyklus', Wagners„Fliegenden Holländer“, noch einige Einzelkarten zu 8.25 RM zur Verfügung gestellt werden können. Für den Abend des Samstag wurde bereits die Sonderveransteltung der Tanzgruppe angekündigt, die zu besonders niedrigen Preisen außer Vormiete allen Freunden des Bühnentanzes zugänglich gemacht ist. Der erste Teil des Abends bringt eine Reihe von 18 Tanznummern, teils solistische Schöpfungen, teils Duo= und Gruppentanze. Herausgegriffen sei eine Studie nach Händelscher Musik von Eva Poelke, ein Tanz von de Falla, von Hanna Kammer getanzt; Franze Großmann gestaltet eine Gavotte von Gluck, Milena Avram=Galbienz einen Pagen nach Schumannscher Musik. Von Prokofieff werden zwei Kompositionen interpretiert: eine alla marcia durch Leni Kraly, ein bizarrer Marsch durch Eugen Poransky. Werner Stammer steht auf dem Programm mit einem Trauertang mit Musik von Grieg. Weitere Darbietungen werden gebracht von: Gerta Sangs, Lea Maffalda=Roles, Heinz Finkel, Lore Jentsch, Julian Algo, Gerda René. Eine Gong=Gruppe wird von sämtlichen Teilnehmern nach der Choreographic ven Julian Algo vorgeführt. Alle übrigen Tänze sind eigene Erfindungen der Ausführenden. Sie werden am Flügel durch Walther W. Tübben begleitet. Der zweite Teil des Abends bringt zum letzten Mal J. Bayers Ballett„Die Puppenfee“, die zwar schon in einigen wenigen Aufführungen auf unserer Bühne gezeigt wurde, aber gerade deswegen einem großen Teil des Publikums entgangen sein dürfte, so daß es sich neben den schon gewonnenen Freunden, die sich das reizende Werk gewiß gern noch einmal vortanzen lassen möchten, manchen neuen hinzugewinnen wird. Mit einer ganz besonders amusanten Arbeit wartet der Sonntag auf: zum ersten Mal erscheint die Posse„Pension Schöller". Viele werden mit diesem Namen schon den Begriff ausgelassenster Unterhaltung verbinden können. In den hauptsächlichsten Aufgaben sind beschäftigt: Adolf Schneider(Klapproth), Terka Csillag(Ulrike), Friedel Mecklenburg(Ida), Magda Reichardt (Franziska), Hans Rudolf(Alfred Klapproth), Demetrius Galbierz(Kißling), Willi Scheöder(Bernhardi), Johanna Koch=Bauer Josephine Krüger, Schriftstellerin), Horst Beilke Schöller), Margarethe Thelemann(Amalie Pfeifer), Liesel Aler(Friederike), Hausjakob Gröblinghoff(Eugen Rümpel), Harry Buckwitz(Gröber). Die Erstaufführung der„Pension Schöller“ ist außer Vormiete vorgesehen. Der Vorverkauf hat gestern begonnen. gestellt, daß der Sprengstoff aus dem Magazin der Teerverwertung stammte. Der Einbruch muß bereits in den Nachtstunden zum Sonntag ausgeführt worden sein, da an diesem Tage der Schießmeister des Werkes zum letzten Male eine Kontrolle des Magazins vorgenommen hatte. Die Festnahme der Täter. Um der Einbrecher habhaft zu werden wurden in einem dem Roggenfelde gegenüberliegenden Paldstreifen zwei Kriminalbeamte versteckt, die das Roggenfeld genau im Auge behielten. Während einer der Beamten eine verdächtige Person zu der in der Nähe gelegenen Polizeiwache brachte, lagerten sich zwei junge Burschen in unmittelbarer Näbe des enderen, den sie aber nicht wahrnahmen. Plötzlich hörte der Beamte die Worte: „Jetzt ist es Zeit, nun können wir es holen!“ Als die beiden Burschen sich anschickten, in das Noggenfeld zu gehen, um den Sprengstoff zu holen, gelang es dem Beamten, den einen von ihnen zu stellen, während der andere in der Dunkelheit entkam. Die weiteren Ermittlungen der Kriminal= und Schutzpolizei, die die ganze Nacht über fortgesetzt wurden, ergaben, daß man es bei dem Festgenommenen mit einem der Einbrecher zu tun hatte, der:nfolge seiner früheren Beschäftigung auf der Teerverwertung eine genaue Ortskenntnis besaß. Nach seinen Angaben ist er am Samstag mit einom Freunde in das ziemlich einsam gelegene Sprengstofflager des Werkes eingedrungen. Nachdem mit einem Stemmeisen die Doppeltür erbrochen worden war, entwendeten die beiden Burschen insgesamt 75 Ammonit-Patronen und 258 Sprengkapseln, von denen, wie oben erwähnt, 74 Patornen und 158 Sprengkapseln bereits wieder zur Stelle geschafft werden konnten, während nach dem Verbleib des restlichen Sprengstoffes noch gefabndet wird. Außer dem jungen Burschen wurde noch ein 60jähriger, schlecht beleumundeter Mann festgenommen, der als Anstifter zu dem Einbruch in Frage kommen soll. In seiner Wohnung wurden bei einer Haussuchung u. a. auch zwei Trommelrevoiver und eine 08=Selbstladepistole nebst Munition vorgefunden und beschlagnahmt. Zu welchem Zweck der große Sprengstoffdiebstahl in Szene gesetzt worden ist, steht noch nicht fest. Die Angabe des jungen Burschen, daß der Anstifter den Sprengstoff zum„Fischen“ benutzen wollte, dürfte nicht ganz zutreffen! Viel wahrscheinlicher ist es, daß das Ammonit für Geldschrankeinbrüche und ähnliche dunkle Zwecke Verwendung finden sollte. Von Gesteinsmassen erschlagen. Im Grubenbetriebe der Zeche„Viktor 8=4“ im Stadtteil Ickern wurde der Hauer Robert Maiberg aus Ickern durch herabfallende Gesteinsmassen verschütetet. Er konnte nur noch als Leiche geborgen werden. herne. Leiche aus dem Kanal gelandet. Am Sonntag, gegen 6 Uhr morgens, wurde in der Nähe des Bauhauses Weber in der Baukauer Straße eine unbekannte männliche Leiche im Alter von etwa 35 Jahren aus dem Kanal gezogen. Bei der Vergleichung der als vermißt gemeldeten Personen, stellte sich heraus, daß es die Leiche des seit dem 23. Juni 1930 vermißten Heizers Wilhelm W. aus Wanne=Eickel ist. Es kommt Selbstmord in Frage. W. war infolge Krankheit schwermütig. Zeugen gesucht. In der Nacht zum Mitt voch wurde der Grubenschlosser Peter Laurink in der Nähe seiner elterlichen Wohnung im Schlagenkamp in Herne von mehreren Personen überfallen und mißhandelt. L. liegt zur Zeit besinnungslos im evgl. Krankenhaus in Herne. Wie bereits berichtet, kehrte er von einer in Sodingen stattgehabten Versammlung der N. S. D. A. P. nach Hause zurück. Personen, die irgendwelche Angaben über den oder die Täter machen können, werden um Mitteilung an die Polizei gebeten. Wanne-Eickel. f. Noch immer keine Einigung. Am Montag trat der Hauptausschuß nochmals zusammen, um über den diesjährigen Etat zu beraten. Man kom in der Beratung aber noch immer nicht zu einer Einigung. Gegen die Steuererhöhungen der Verwaltung laufen bekanntlich alle Parteien Sturm. Die Befürworter des Etatsvorschlages haben einen denkbar schweren Stand. f. Zwei Altersheime in Wanne=Eickel. Bisher bestand nur das St. Josephshaus als Aufenthaltsort für alte Männer und Frauen, die hier ihren Lebensabend in Ruhe verbringen können. Im Vorjahre bereits begann die evangelische Gemeinde mit einem Anbau an das Eickeler Kinderheim, das nun vor einigen Tagen als Altersheim ebenfalls eingeweiht werden konnte. In den unteren Geschossen 92s Anbaues ist für 20 Männer und in den oberen für 20 Frauen Raum geschaffen worden, die hier ihren Lebensabend verbringen sollen. Essen. Gefährlicher Geldkassenräuber vor Gericht. Vor wenigen Monaten wurde die hiesige Bevölkerung durch mehrere verwegene Raubüberfälle in Urruhe gesetzt, die am hellichten Tage in Geschäftsläden verübt worden waren. So drangen beispieisweise am 18. Januar ywei unbekannte Männer um die Mittagsstunde in die Filiale der Wäschefirma Stein an der Rüttenscheider Straße ein und zwangen die zu Tode erschrockene Filialleiterin mit vorgehaltener Pistole, den Inhalt der Ladenkasse im Betrage von 30 Mark herauszugeben. Dann schleppten sie die Filialleiterin in ein Nebenzimmer, suchten sie zu fesseln, drohten sie zu erschießen, wenn sie einen Hilferuf ausstoßen würde, schlossen die Ladentür von außen ab und entkamen unerkannt mit ihrer Veute. Nach der gleichen Methode suchten sie ein paar Tage später das Schokoladengeschäft der Firma Neumann heim, schlugen den Geschäftsinhaber mit einem Totschläger nieder, so daß er bewußtios zusammenbrach und erbeuteten den Inhalt der Lidenkasse in Höhe von 150 Mark. Ein ähnlicher Rrubüberfall, der der Firma Kampermann zugedacht war, wurde im letzten Augenblick vereileit. Nach diesen Untaten verschwanden die Raubgesellen aus dem Ruhrgebiet und verlegten das Feld ihrer unheimlichen Tätigkeit nach Leipzig. Auch dort drangen sie am hellichten Tage in ein Geschäftslokal ein, schiugen den Geschäftsinhaber nieder und durchsuchten, während er bewußtlos am Boden lag, seine Taschen nach dem Tresorschlüssel. Sie öffneten den Geldschrank, fanden aber kein Geld vor. Auf dem Wege über Erfurt kamen die verwegenen Räuber nach Berlin. Hier verübten sie Diebstähle in verschiedenen Warenhäusern bis sie eines Tages erwischt und nach Essen ins Untersuchungsgefängnis gebracht wurden. Gestern standen sie vor dem Erweiterten Schöffengericht. Es handelte sich um den Bauarbeiter Johann Czechanowski und den Arbeiter Heinrich Randenrath, zwei vorbestrafte Menschen im Aller von 30 und 81 Jahren. Das Gericht verurteilte Czechanowski zu sechs und Randenrath zu acht Jahren Zuchthaus, beide auch zu zehn Jahren Ehrverlust und Stellung unter Polizeiaufsicht. Der Staatsanwalt hatte elf hzw. dreizehn Jahre Zuchthaus beantragt. Schwere Verkehrsunfälle. Am Mittwoch, gegen 12.30 Uhr, fuhr der Motorradfahrer Bergmann Rudolf Kasel in der Karlstraße in Altenessen gegen einen Baum. Mit einem doppelten Schädelbruch und inneren Verletzungen wurde er dem Marienhospital in Altenessen zugeführt, wo er inzwischen seinen Verletzungen erlegen ist.— Am Donnerstag morgen gegen 8.30 Uhr fuhr ein mit drei Personen besetztes Motorrad in der Weidkampstraße in Borveck gegen eine geschlossene Eisenbahnschranke, die zerstört wurde. Als der Schrankenwärter das Erkennungszeichen feststellen wollte, wurde er mit einer P:sto'e bedrobt. Hierauf fuhren die Motorraofahrer in Richtung Bottrop davon. Der Führer des Rades ist inzwischen ermittelt worden.— Ebenfulls am Donnerstag gegen 11 Uhr fuhr ein Personenkraftwagen Ecke Lindenallee und Vereinsstraße einem anderen Wagen in die Flanke. Während der auf dem Bürgersteig stehenden Ehefrau Katharine Mai ein Bein abgefahren wurde, erlitt die Ehefrau Maria Busch erhobliche Hand= und Beinverletzungen. Beide Frauen wurden dem Krankenhause zugeführt. Die Wagen wurden so stark beschädigt, daß sie abgeschiepot werden mußten. 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Ein Kind Lüdenscheid. In Mutter, die Einkäu jähriges Söhnchen Kind hatte Gelegen kommen, mit denen in Brand steckte. Brandwunden, erlegen ist. Oberbürgermei Lüdenscheid. In setzung des Oberbürg In der Stadtverorl sofortige Ausschreib beschlossen. Von holländi Meppen. And eine Deutsche vo beamten ersche Thekla Cohne wurde von dem Be dischen Gelände ert Anruf nicht stehen ten von ihrer Sch die Flüchtende töd Abstimmu In bazug auf 6 lische Parlament all angesehenen Abgeor denken der barfuß eingewickelt, zur Al Sitzungssaal eilt? 6 Uhr morgens wa der Bank ausstreckt nteil wurde jüng ordnet, daß zur Hauses die Abgeor auf keinen Fa nen dürfen. Die wurde vor einigen energische Schatzkan Finanzbill schleun die Konservati ihn daran zu hind Sitzung 22 St gen wurde man Mitglied der Repie bank ein. Die Abg ley, Tochter des Curzon, streckte aus(im englischen sondern Bänke) un dauernden Sch gegen 6 Uhr mora Duschen angebrach Plötzlich ertönte Morgenwird es Jhnen an dieser Stelle bekannt gegeben wenn Sie unsere Angebote nicht beachten Wir haben eine große Auswahl in Teppichen in neu eingerichtetem Laden auf Bühnen. Mane Schlaraffiamatratzen, Chaiselongues. Stepp- und Daunendecken u. s w. Heindletroat Bochum. Ehrenfeldstralle 4. onate Ilel ohne Autsmas Wilhelmstraße 22 Wannen-, Dampf-. Hellbäder/ Massagen „um die uns das ganze Ausland, sogar Amerika, beneidet!" 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Verdingungsnd gegen eine Gebühr von 48, erhä tlich. ote: Donnerstag, mittags 11 Uhr. ni 1930. Der Magistrat. elmstraße 22 nen. Dampf., alle Ader/ Massagen Die eigene Frau überfallen und gewürgl. Dortmund. Am Mittwochwormittag ging der Gärtner Gustav B. aus der Körnerbachstraße in Dortmund mit seiner Frau durch die Missundestraße. Plötzlich fiel er über seine Frau her und begann sie zu würgen. Der Schwager des B., der Arbeiter Paul B., der ebenfalls in der Körnerbachstraße wohnt, kam mit seinem Fahrrad kurz hinterher. Als er sah, was B. anrichten wollte, stürzte er sich mit seinem Taschenmesser auf ihn und brachte ihm zwei gefährliche Stiche bei. Er trug so schwere Verletzungen davon, daß er dem Brüderkrankenhaus zugeführt werden mußte. Ein ungetreuer Verwalter vor Gericht. 400o Mark unterschlagen, 4 Monate Gefängnis. Dortmund. Bei einer Revision der Konsumanstalt der Zeche Preußen 1 bei Lünen kam man Anfang dieses Jahres größeren Unterschlagungen auf die Spur. Eine genaue Prüfung ergab einen Fehlbetrag von etwa 10000 Mark. Daraufhin wurde der Konsumverwalter August Becker verhaftet. Er hatte sich jetzt vor dem Schöffengericht in Dortmund zu verantworten. Der Angeklagte gab zu, Ueberschüsse, die sich in seinem Betrieb ergeben hätten, in einer Höhe von etwa 3000 Mark aus der Kasse genommen und für sich verbraucht zu haben. Er bestritt aber, größere Unterschlagungen begangen zu haben. Die Verhandlung ergab, daß in der Konsumanstalt eine ganzlich ungeordnete Buchführung bestand. Der Sachverständige erklärte, daß es ihm wegen der mangelnden Unterlagen nicht möglich gewesen sei, den Kassenfehlbestand festzustellen. So konnte der Angeklagte lediglich wegen der zugegebenen Unterschlagung von 3000 Mark verurteilt werden. Er wurde zu vier Monaten Gefängnis verurteilt. Die Strafe wurde aber wegen seiner bisherigen Unbescholtenheit auf drei Jahre ausgesetzt. Konkurs über das Vermögen der Eheleule Adam. Minden. Ueber das Vermögen des wegen Spionage verhafteten Obermusikmeisters Adam von der 2. Abteilung des 6. Preuß. Artillerie=Regiments und seiner Ehefrau ist der Konkurs eröffnet worden. Zum Konkursverwalter ist Rechnungsrat Never in Minden ernannt worden. Das Ehepaar befindet sich zur Zeit noch in Minden in Untersuchungshaft. Ein Kind im Bett verbrannt, Lüdenscheid. In der Ludwigstraße ließ eine Mutter, die Einkäufe zu besorgen hatte, ihr 3½jähriges Söhnchen allein in der Wohnung. Das Kind hatte Gelegenheit, an Streichhölzer zu kommen, mit denen es spielte und dabei das Bett in Brand steckte. Das Kind erlitt schwere Brandwunden, denen es im Krankenhause erlegen ist. Oberbürgermeisterwahl in Lüdenscheid. Lüdenscheid. In Lüdenscheid ist die Neubesetzung des Oberbürgermeisterpostens vorzunehmen. In der Stadtverordnetenversammlung wurde die sofortige Ausschreibung mit 20 von 34 Stimmen beschlossen. Von holländischen Grenzbeamten erschossen. Meppen. An der holländischen Grenze wurde eine Deutsche von holländischen Grenzbeamten erschossen. Die Getötete, ein Frl. Thekla Coynen aus Altenberge bei Münster wurde von dem Beamten auf verbotenem holländischen Gelände ertappt. Als sie auf wiederholten Anruf nicht stehen blieb, machten die Grenzbeamten von ihrer Schußwaffe Gebrauch und trafen die Flüchtende tödlich. Schwere Kommunisten-Ausschreitungen in Duisburg. Duisburg. Nach Schluß einer kommunistischen Demonstration versuchten einige jugendliche Demonstranten die von der Polizei abgesperrten Straßen zu betreten und die Absperrketten zu durchbrechen. Bei diesen Versuchen wurde die Polizei mehrfach mit Steinen beworfen, so daß sie sich gezwungen sah, unter Der 68jährige Gallenmörder stellt sich der Polizei. Elberfeld. Der 68jährige Gattenmörder, der am vorigen Donnerstag, wie gemeldet, aus Eifersucht seine 62jährige Frau erschossen hat und dann flüchtig war, hat sich jetzt der Elberfelder Polizei gestellt. Von Donnerstag ab hielt er sich in den umliegenden Wäldern auf. Er benachrichtigte seine Tochter, ihn im Walde zu besuchen. Die Tochter muß ihn dann wohl veranlaßt haben, sich der Polizei zu stellen. Drei große Brände. Kleve. Innerhalb von zwei Tagen brannten drei Gehöfte im Kreise Kleve nieder. Ein Blitzschlag setzte den Hof der Gutsbesitzerin Wwe. Heinrich van de Loo in Pfalzdorf in Flammen. Infolge der großen Heumassen bildete bald der ganze Gebäudekomplex ein riesiges Feuermeer. Das Vieh befand sich glücklicherweise auf der Weide. Das Anwesen brannte völlig nieder. Auch das gesamte Inventar und Mobiliar wurden ein Raub der Flammen. Der Schaden ist zum Teil durch Versicherung gedeckt.— Ein großes Schadenfeuer legte ferner das Wohnhaus des Fischers Hanssen in Grieth in Asche. Die Feuerwehren Zuhilfenahme des Gummiknüppels eine große Säuberungsaktion vorzunehmen. Im Verlauf dessen fiel aus der Menge ein Schuß. Ob es sich um einen scharfen oder Schreckschuß handelte, konnte noch nicht festgestellt werden. Die Tumulte, die bereits um 8 Uhr begannen und bis gegen 11 Uhr dauerten, spielten sich in der Hauptsache im Stadtinneren und am Marientor ab. Soweit bisher festgestellt wurde, ist niemand verletzt worden. Einige Personen wurden zwangsgestellt, darunter auch eine Frau. konnten sich nur auf den Schutz der stark gefährdeten Nachbarhäuser beschränken, von denen eins bereits Feuer gefangen hatte.— Aus bisher noch unbekannter Ursache brach weiter auf dem alten Gutshofe Dornbusch bei Huisherden Feuer aus, das die zum Teil noch mit Stroh bedeckten Gebäulichkeiten in kurzer Zeit völlig einäscherte. Zwangsetat für Andernach? Andernach. Der Etat der Stadt Andernach, der eine wesentliche Erhöhung der Steuersätze vorsah und bereits am 30. April mit überwiegender Mehrheit abgelehnt wurde, gelangte nach einer Reihe von Kommissionssitzungen nach mancherlei Abänderungsvorschlägen nochmals in seiner früheren Fassung zur Abstimmung. Nach mehrstündiger, teilweiser sehr erregter Debatte wurde der Etat erneut abgelehnt, und zwar mit den Stimmen des Bürgerblocks, der Sozialdemokraten und der Kommunisten. Die Zentrumsfraktion stimmte mit drei Stimmen ebenfalls gegen den Etat. Die Zentrumsfraktion hatte einen Antrag gestellt, die sachlichen Ausgaben um 10 Prozent zu streichen und darüber hinaus 10 Prozent des Etats zu sperren, um eine Reserve zu schaffen. Von sozialdemokratischer Seite wurde ein Mißtrauensantrag gegen die Verwaltung gestellt, der Bürgermeister lehnte es jedoch ab, darüber abstimmen zu lassen. Zum Schluß wies der Bürgermeister auf die Folgen der nunmehrigen Ablehnung des Etats hin. Bei einem Motorradunglück verbrannk. Aldekerk. Auf der Landstraße Aldekerk=Kempen sauste in der Kurve bei Windberge ein 48jähriger Kinopächter aus Duisburg=Meiderich in voller Geschwindsiakeit mit seinem Soziusfahrer gegen einen Baum. Der Fahrer kam mit einem Bein unter das schwere Motorrad zu liegen, dessen Benzintank Feuer gefangen hatte. Das auslaufende Benzin ergoß sich über den Verunglückten, der furchtbare Brandwunden am ganzen Körper erlitt, bevor er von einem Radfahrer befreit werden konnte. Einige Stunden später starb der Unglückliche unter furchtbaren Schmerzen im Krankenhaus. Lastauko vom D-Zug überfahren. Mainz. Der D=Zug Dortmund=München überfuhr in der vergangenen Nacht bei dem gesicherten Bahnübergang bei der Brücke 25 zwischen Gau=Algesheim und Ingelheim ein mit Mehl beladenes Lastauto aus Münster in der Eifel. Zwei Insassen des Lastautos wurden mit lebensgefährlichen Verletzungen nach dem Ludwigsstift in Nieder=Ingelheim gebracht, wo sie beide gestern früh gestorben sind. Ein dritter Mitfahrer wurde nur leicht verletzt. Der Benzinbehälter des überfahrenen Autos geriet in Brand, so daß der Wagen vollkommen zerstört wurde. Die Lokomotive des D=Zuges wurde ebenfalls beschädigt und mußte ausgewechselt werden. Es entstand eine Verspätung von 69 Minuten. Das Gleis Koblenz—Mainz mußte für drei Stunden gesperrt werden. Der Schrankenwärter ist vorläufig in Haft genommen worden. Ein junger Mann vergiftet sich durch Lysol. Elberfeld. Ein junger Mann vergiftete sich in der Nähe des Krummen=Weg, nachdem er mit seiner Braut eine Aussprache gehabt hatte. In dieser Aussprache muß die Geliebte ihm wohl erklärt haben, das Verhältnis lösen zu wollen. Der junge Mann ist kurz nach der Einlieferung in das Krankenhaus an der Lysolvergiftung gestorben. Ein Kind von der Transmission erfaßt und getötet. Emmerich. Das sechsjährige Kind eines Landwirts in Herken machte sich ohne Wissen der Eltern am Antriebsriemen zu schaffen und legte diesen auf die Riemenscheibe. Als im nächsten Augenblick der Motor angesetzt wurde, geriet das Kind zwischen die Riemen und wurde mehrere Male herumgeschleudert. Das Kind erlitt so schwere Verletzungen, daß es kurz darauf starb. Kratz geisteskrank. Aachen. Der seiner Zeit wegen der Eschwweiler Ueberfälle in Untersuchungshaft genommene Karl Kratz ist nach einem ärztlichen Gutachten als geisteskrank anzusehen. Kratz ist infolgedessen vom Gericht dem Polizeipräsidenten in Aachen zwecks Unterbringung in einer Anstalt für Geisteskranke übergeben worden. Das Verfahren gegen ihn ist aus diesem Grunde eingestellt worden. Kaubmörder Axelsen noch immer nicht gefaßt. Lüneburg. Der aus dem Lüneburger Gerichtsgefängnis ausgebrochene Seemann Axelsen, dessen„Fall“ so großes Aufsehen erregte, hat noch nicht wieder ergriffen werden können. Wie bekannt wird, hat der mit Axelsen verschwundene Gefangene Rasch den Posten eines Kalfaktors bekleidet und offenbar die ihm dadurch gewährte Bewegungsfreiheit benutzt, um die Flucht vorzubereiten. Ihm dürfte es auch zu verdanken sein, daß beide Entwichenen mit Zivilkleidern versehen sind. Auch die Pfalz wieder frei! Die schönsten Punkte der Rheinpfalz. Oben: Zweibrücken und Ludwigshafen, unten: Marktplatz von Landau und Stiftskirche von Kaiserslautern. Abstimmung im Bademantel. In bazug auf Gemütlichkeit schlägt jetzt das englische Parlament alle Rekorde. Kann man sich einen angesehenen Abgeordneten des deutschen Reichstages denken der barfuß und nur in einem Bademantel tingewickelt, zur Abstimmung über den Etat in den Sitzungssaal eilt? Oder eine Abgeordnete, die um Uhr morgens während einer Nachtsitzung sich auf der Bank ausstreckt und ruhig schläft? Ganz im Geænteil wurde jüngst vom Reichstagspräsidium veryrdnet, daß zur Wahrung der Würde des hohen Hauses die Abgeordneten und die Tribünenbesucher auf keinen Fall in Hemdsarmeln erscheinen dürfen. Die Würde des englischen Parlaments wurde vor einigen Tagen erheblicher verletzt. Der energische Schatzkanzler Snowden beschloß, seine Finanzbill schleunigst im Unterhause durchzusetzen, die Konservativen waren aber fest entschlossen, ihn daran zu hindern. Die Folge war, daß die Sitzung 22 Stunden dauerte. Gegen Morgen wurde man schläfrig. Sir William Jovitt. Mitglied der Rezierung, schlief auf der Regierungsbank ein. Die Abgeordnete Ladn Cynthia Mosley, Tochter des verstorbenen Außenministers Lord Curzon, streckte sich ganz gemütlich auf der Bank aus(im englischen Unterhaus gibt es keine Sessel. sondern Bänke) und verfiel in tiefen, mehrere Stunden dauernden Schlaf. Ein Parlamentomitglied ging segen 6 Uhr morgens in den Keller des Hauses, wo Duschen angebracht sind, um sich zu erfrischen. Plötzlich ertönte die Glocke zur Abstimmung. Der ehrwürdige Herr zog hastig die Hose an, warf den Bademantel um die Schultern und eilte barfuß in den Sitzungssaal. Da sagt man noch, die Engländer seien das steifste Volk der Welt.. Oven Houng als Manager. In Newyork hat sich soeben ein Konzern gebildet, der einen Wolkenkratzer bauen will, in dem mehrere Theater, sowie eine— die erste in der Wei—, Zentralstation für Bildfunk Platz finden werden. An der Spitze der Finanzgruppe steht kein anderer als Oven Joung, der Schöpfer des Young=Planes. Oven Young ist sozusagen der Manager des ganzen Theaterkonzerns, der in einem Gebäude verschiedene Theater vereinigen will, ein Schauspielhaus, ein Opernhaus, ein Komödienvaus, ein Operettenhaus und ein evuetheater, sowie einen riesigen Konzertsaal. Der Zuschauerraum des Opernhauses soll siebeneinhalbtausend Zuschauer fassen. Die Zentralisation für Bildfunk wird die Aufführungen über das ganze Land senden. Jeder Farmer wird für billiges Geld die Leistungen dieser Bühne in seinem Heim bewundern können. Das Betriebskapital beträgt 250 Millionen Dollar. Die Finanzgruppe hat sich bereits an John Rockefeller jun. gewandt, um von ihm ein Grundstück in der 5. Avenne zu erwerben. Zu der Finanzgruppe gehört außer Poung der Ingenieur David Zarnow, ein Auswanderer aus Rußland. Heute ist der Mann, der als Funker anfing, einer der größten Industriellen der Vereinigten Staaten. Faschismus und die Frauenmode. Großes Aufsehen erregte kürzlich die vom Generalsekretär der faschistischen Partei Turati im Theater Argentinia in Rom in einer Versammlung der Frauenverbände„Junge Italienerinnen“ und „Kleine Kämpferinen“ gehaltene Rede. In seiner Ansprache betonte Turati, daß die italienischen Mädchen unter der Leitung der faschistischen Partei zu gesunden Müttern und ehrwürdigen Ehefrauen erzogen werden müssen. Diesem Ziele laute aber die heutige amoralische, unverschämte Frauenmode zuwider. Der Faschismus müsse gegen den Geist der moralischen Zerrüttung und sittlichen Verderbtheit, welcher sich in der heutigen Frauenkleidung offenbart, einen entschlossenen Kampf führen. Diese Rede des zweitgrößten Führers der faschistischen Partei wurde in ganz Italien enthusiastisch begrüßt. Von einem Massenmörder bedrohl. Die Sensation von Newyork ist ein Massenmörder, den man mit dem Düsseldorfer Mörder vergleicht. Seit sieben Tage sind drei geheimnisvolle Mowde auf sein Konto zu schreiben. Allerdings sind alle Opfer Männer. Der geheimnisvolle Verbrecher tötet sein Opfer durch einen wohlgezielten Revoiverschuß und verschwindet. Offenbar hat man es mit einem Geisteskranken zu tun. Der Verbrecher unterrichtet jedesmal die Polizei über die Verübung der Tat und zeigt die Stelle, an der die Leiche des Ermordeten liegt, genau an. Im letzten Brief erklärt der unheimliche Mensch, daß er im ganzen dreizehn Personen zu ermorden beabsichtige. Er nennt sogar die Namen der Leute, die auf seiner Todesliste stehen. Darunter den Namen Greta Garbos, der er den Tod geschworen hat. Greta Garbo ließ sich daraufhin mehrere Detektive bestellen, die sie auf Schritt und Tritt bewachen. Die Polizei meint, daß der Mörder mit einem Patienten, der vor kunzem einem Irrenhaus entsprungen ist, identisch ist. Der Wahnsinnige soll ein Hühne von Gestalt sein und über Riesenkräfte verfügen. Das Ende der„Primerose“. Der französische Varieté=Star Marie Tullier, die sich vor einigen Jahren großer Beliebtheit erfreute und unter dem Namen„Primerose“ bekannt war, wurde von der Polizei in Nizza wegen Scheckfälschung verhaftet. Es sind nur zwei Jahre her, als„Primerose“ einen riesengroßen Edeistein— den berühmten„blanen Diamant“—, den ihr ein König schenkte, für 8 Millionen Francs verkaufte. Diese große Geldsumme war schnell verbraucht. „Primerose“, die die Bühne verlassen und all= ihre Verehrer verloren hatte, sank von Stufe zu Stufe. Sie trieb sich in der letzten Zeit in verdächtigen Lokalen Nizzas herum, war als Kokaistin und Morphinistin verrufen und mußte sich siebenmal vor dem Gericht wegen Wechsel= und Scheckfälschung verantworten. Die herunterekommene Millnonärin und der gefeierte Star wird jetzt eine lange Gefängnisstrafe verbüßen mussen. Der Höhepunkt der Sporksaison: Deutsche Kampfspiele. Die prominenten Teilnehmer der heutschen Kampfsniele. Obere Reihe: Wegener(Stabhochsprung), der Sprungturm im Breslauer Schwimmstadion, dar über Plumanns(Kunstspringen), im Kreis Balk(deutscher Freistilmeister über 200 Meter), Schubert=Breslau(100=Meter=Schwimmen), Riebschläger(Kunstspringen). Untere Reihe: Geerling(100=Meter=Lauf), Handschuhmacher(1000=Meter=Schwimmen), Derichs(100=Meter=Schwimmen, Neitzel(1000=Meter=Schwimmen), Dobermann(Weitsprung). Der 2. Tag der Kampfspiele. Beginn der Kämpfe im Tennis, Schießen und Jin=Jitsu. Breslau, 26. Juni.(Eig. Drahtb.) Das schone Sommerwetter hielt auch am Donnerstag an, an dem die Tennisspieler, Jiu=Jitsukämpfer und Schützen ihre Wettbewerbe aufnahmen. Besonders eifrig zeigten sich die Kegler, die von vormittags 7 bis abends um 9 Uhr ununterbrochen auf den Bahnen der Messehalle tätig waren. Die Teilnehmer am Modernen Fünfkampf führten ihre Fechtübung durch. Oberleutnant Hax, der Sieger des Vortages, zeigte sich hier wieder als der beite, denn von 18 Gefechten verlor er nur zwei. Im Tennis=Stadion setzten die ersten Kämpfe der deutschen Junioren ein. Die Jiu=Jitsukampfe fanden vor einer großen Zuschauermenge statt. Sier siegten zumeist die Favoriten. Eine Ueberraschung war lediglich die Niederlage des deutschen Halbschwergewichtsmeisters Wurmannstetter(München) durch den Berliner Gasch. Das Ergebnis des Degenfechtens im Modernen Fünfkampf: 1. Oberlt. Hax(Wünsdorf) 14 Siege; 2. Hauptm. Rosenfeld(Wünsdorf) 13 Siege; 3. Li. Naude(Wünsdorf) 12 Siege. Der Stand des Fünfkampfes ist folgender: 1. Oberlt. Hax 2 Punkte, 2. Oberlt. Holter 9½ Punkte, 3. Polizeioberwachtmstr. Schröder 11 Punkte, 4., Lt. Kahl 13½ Punkte, 5. Lt. Naude 14 Punkte. Der Freitagvormittag aballspiele, Boxen, Fechten, Golf, Schwimmen, Kraftsport und Kanu=Regatten. während am Nachmittag die Leichtathictik und das Handballspiel dominieren. Den Beschluß des Tages macht der Eingug in die Schlesier=Kampfbahn, ein Begrüßungsabend der Verbände und ein Presseempfang in der Terrassengaststätte. Der Große Preis von Deutschland. Deutschlands und Europas größtes Motorsportliches Ereignis, der Große Preis von Deutschland für Motorräder am kommenden Sonntag auf dem Nürburgring, vereinigt wiederum 67 Fahrer aus Nationen am Start. Unter ihnen findet man die besten Namen aus dem Inselreiche und Sieger der endlischen Tourist=Trophy. Von den 67 Meldungen entfallen 7 Meldungen auf die Klasse der 250er, 15 auf die 350er, 19 auf die 500er und 16 auf die 1000er Klasse. 44 dentschen Fahrern stehen 23 ausländische Teilnehmer gegenüber und zwar aus Oesterreich, England, Belgien, Italien, Schweiz, Holland, Luxemburg uns Ungarn. England schickt wie immer seine besten Marlen und seine ersten Fahrer, darunter mehrere Nürburgringsieger, so den Sieger der Tagesbestzeit des Vorjahres Turell=Smith(Rudge), der in diesem Jahre die englische Tourist=Trophy wieder überlegen gewann. Ferner ist sein„Stallgefährte" Waller, der Sieger des Großen Preises von Europa 1927 (Nürburgring) und seine Landsleute Woods und Hunt in der 500er Klasse auf Morton am Start. Auch in den übrigen Klassen stoßen die deutschen Fahrer auf allerstärkste Besetzung des Auslandes. Auch der Bochumer Fahrer A. Jenau nimmt auf einer AJS.=Maschine an dem Rennen leil. Bei Siebenschläfer. Der gefährliche 27. Juni. Diesem Siebenschläfer sehen wir diesmal nicht mit Sorge entgegen wie in anderen Jahren. Die langanhaltende Hitze, die mit ihr verbundene Trockenheit, haben in uns die Sehnsucht nach Regen, nach Feuchtigkeit, nach Kühle, so stark wachsen lassen, daß uns selbst die Prophezeiung von sieben Wochen lang anhaltendem schlechtem Wetter nicht erschrecken kann. Es gibt eine Reihe von Tagen, sogenannte Lostage, aus deren Wetterbildung man gewisse Rückschlüsse auf die weitere Witterungslage für einen längeren Zeitraum schließen zu können glaubt. Deren wichtigster und bedeutendster ist seit vielen Jahrhunderten im Volksglauben der Siebenschläfer. Unter den übrigen Lostagen seien erwahnt: Lichtmen am 2. Februar, der soeben vorübergegangene Johannistag am 24. Juni. Michaelis am 29. September, Allerheiligen am 1. November und Martin am 4. November. Keinem dieser Tage mißt man jedoch eine so weitgehende Bedeutung zu wie dem Siebenschläfer. Selbst in gebildeten Kreisen finden sich viele, die an das Zutreffen der Wetterprognose auf Grund des an diesem Tage herrschenden Wetters glauben. Die Wissenschaftler lächeln über diesen Aberglauben; aber sie machen sich nicht über ihn lustig; denn es hat sich wie bei vielen anderen im Volksmund erhaltenen Ueberlieferungen schon oft ergeben, daß daran etwas Wahres und Richtiges ist. Der eigentliche Charakter des Sommerwetters wird gerade um den 1. Juli herum bestimmt. Wenn zu dieser der hervorragenden Besetzung des diesjährigen Grotzen Preises für Deutschland ist ein Moterraskampf zu erwarten, wie ihn Europa bisher noch nicht gesehen hat. Alle führenden Nationen und Marken vor allem England sind so zahlreich vertreten, daß man Zeit unbeständiges und schlechtes Wetter herrscht, dann ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, daß es auch in der nächsten Zeit anhält und dann entscheidende Aenderungen kaum noch eintreten. Umgekehrt kann auf Grund beständigen schönen Wetters zu dieser Zeit mit einem Anhalten dieser Witterungslage gerechnet werden. Daß als Stichoder Lostag gerade der 27. Juni gewählt wurde, kann man wohl als einen Zufall bezeichnen. Um die 7 Märtyrer, denen der 27. Juni gewidmet ist, hat der fromme Glaube mancherlei Legenden gewoben. Die ausführliche Beschreibung stammt von dem Bischof Max Jakob von Sarug in Mesopotamien aus dem Jahre 519. Nach seiner Darstellung dienten im Kaiserlichen Palaste zu Ephesus sieben edle Jünglinge: Achillides, Eugenius. Stephanus, Probatius, Sabbatius, Cyriacus und Diomedes. Als Decius im Jahre 219 aus Byzanz dorthin kam, ließ er Götzenbilder errichten und diesen Opfer darbringen; wer sich weigerte, wurde gemartert und getötet. Die sieben Jünglinge wurden als Christen angezeigt, jedoch der Kaiser gab ihnen Frist bis zu seiner Rückkehr von einer Inspektionsreise. Sie beschlossen, sich solange in einer Höhle des Berges Anchilus zu verbergen und dort um Festigkeit zu beten. Diomedes, den Jüngsten, schickten sie im Gewande eines Bettlers in die Stadt. Er meldete die Ankunft des Decius und brachte Brot und Geld mit. Sie aßen und schliefen ein.„Da ihre Augen vor Kummer schwer waren“, ließ Gott sie sterben. Der Kaiser, dem man den Aufenthalt der Jünglinge verriet, befahl, die Höhle zu vermauern. Thodorus und Rufinus, zwei seiner vertrauten Diener, die fast von einem Kampf Festland gegen Inselreich sprechen kann. Der Sonntag dürfte daher in der Geschichte des Motorradsports ein Großtag werden, den die sicherlich 80000 Zuschauer noch lange gern in ihrer Erinnerung behalten. ebenfalls heimlich Christen waren, schrieben jedoch die Begebenheit auf bleierne Tafeln, legten sie in ein Eisenkästchen vor dem Versteck nieder. Im 38. Jahre der Regierung des Theodosius II. 116) erhoben sich Ketzer in Ephesus und leugneten die Auferstehung Christi. Zu jener Zeit nun wollte ein gewisser Adolius einen Stall am Anchilusberge bauen und nahm die Steine von der Mauer dazu. Die Jünglinge erwachten, ohne zu wissen, was geschehen, und glaubten, nur eine Nacht geschlafen zu haben. Diomedes ging wieder in die Stadt, um Brot zu kaufen. Der alten Münzen wegen, die er vorwies, glaubte man, er habe einen Schatz gefeden, und nahm ihn fest. Er gab an, das Geld von seinen Eltern zu haben. Aber die kannte niemand. Der Statthalter wollte ihn ins Gefängnis werfen lassen, doch der Bischof ging mit ihm zur Höhle und fand dort das Kästchen. Die Jünglinge wurden im Triumph durch die Stadt geführt, der Kaiser eilte aus Byzanz herbei, fiel vor ihnen nieder, küßte sie, und alle priesen das sichtbare Wunder. Da gaben die sieben Schläfer ihren Geist auf. Theodosius ließ sie in goldene Särge legen, aber sie erschienen ihm im Traum und baten ihn, sie zurück in die Erde zu tun. Der Ursprung des Glaubens, daß es sieben Wochen regnen muß, wenn es am Siebenschläfer regnet, ist wohl auf den„ewigen Kalender“ zurückzuführen, den der Bamberger Abt Mauritius Knauer 1657 fertiggestellt hat. Diesen Kalender hat 1701 Christoph v. Hellwig benutzt, um aus ihm einen 100jährigen Kalender zu machen, in dem er Wetterprophezeiungen festlegte, die sich meist auf alte Bauernregeln stützten. Alba ist Derbysavorit. Die deutsche Kennsaison auf dem höhepunkl. F. J. L. Am letzten Sonntag im Juni wird auf der Bahn in Hamburg=Horn seit nunmehr 61 Jahren das„Deutsche Derby“, jene klassische Prüfung der Dreijährigen, die mi: 100000 Mark dotiert und das größte deutsche Rennen ist, gelaufen. Seitdem im Jahre 1780 dieses Rennen in England gelaufen worden ist, das seinen Namen von dem Gründer, Lord Derby, hat, dauerte es recht lange, bis die deutsche Vollblutzucht wie auch alle anderen pferdesportlich interessierten Länder ein derartiges Rennen schufen. Es führt über 2400 Meter und vereinigt die besten Dreijährigen, die schon als Jährlinge zu dem Rennen gemeldet werden müssen, am Start. In den großen Vorrennen auf der Hoppegartener Bahn bei Berlin, dem Henckel=Rennen und der Union, sind die Teilnehmer erprobt. Manch einer von den Gemeldeten wurde wegen mangelnder Klasse ausrangiert, so daß beim letzten Termin noch 18 Pferde stehen geblieben sind. Die Teilnehmerliste verzeichnet: Hauptgestüt Graditz Stromschnelle(Huguenin) Hauptgestüt Graditz Monsalvat(H. Blume) O. Blumenfeld u. R. Samsons Brutus(E. Grabsch) M. Böhms Herodias(W. Printen) Stall Halmas Putz(H. Schmidt) O. Mathiessens Adebar(A. Bleuler) Frhr. S. A. v. Oppenheims Alba(J. Munro) M. J. Oppenheimers Liberator(K. Narr) J. v. Ribbentrops Herakles(J. Rastenberger) Gestüt Röttgens Praefekt(E. Bohlke) Deutsche Siege in Wimbledon. London, 27. Juni.(Eig. Drahtb.) Am Donnerstag herrschte trotz trüben Wetters reger Betrieb auf den Tennisplätzen in Wimbledon, ebenso war der Besuch sehr gut. Da die letzten 16 des Herren=Einzelspiels schon am Vortage ermittelt waren, gab es einen Ruhetag. Die Damen erledigten die dritte Runde und stellten damit ebenfalls die letzten 16 jest. Cilly Außem qualifizierte sich durch einen 6:3=, 6:2=Sieg uber die Engländerin Bridge für die nächste Runde in der sie es gegen deren Landsmännin James schon schwerer hat. Im Falle eines Sieges trifft sie dann auf Helen Jacobs(Amerika Im Herrendoppel, das am Donnerstag begann, schlugen Prenn=Dr. Kleinschroth die Englännder Powell=Wheacroft mit 521. 3:6 8:6, 6:3 wenig überzeugend. Prenn war bedentend besser als sein Partner, der nicht in gewohnter Form ist. Kuhlmann verlor mit dem Holländer van der Heiden gegen die Enzländer David=John 6:1, 1:6, 6:2, 1:6, 3:6. Einen prächtigen Sieg trugen im Damen=Doppel Frl. Krawinkel=Frl. Peitz über das englische Paar Round=Trentham mit 6:3, 4:6, 6:3 davon. In der zweiten Runde gewannen die deutschen Damen dann auch gegen die Geschw. Johnston mit demselben Ergebnins. Schließlich siegte Cilly Außem mit Tilden als Partner im gemischten Doppel leicht v:1. über Heeley=Perry. A. u. C. v. Weinbergs Majordomus(—) A. u. C. v. Weinbergs Gregor(W. Turtle) A. u. C. v. Weinbergs Ladro(O. Schmidt). Der Favorit für das diesjährige Derby ist Freiherrn S. A. von Oppenheims, des bekannten Schlenderbaner Züchters, Alba, ein wohlgebauter Hengst von edler Abstammung, ist doch sein Vater Wallenstein zu Beginn dieses Tezenniums unser bestes Pferd gewesen. Alba gewann das Henckel=Rennen als zweiter Vertreter seines Stalles ziemlich leicht gegen den Weinberger Ladro, ein mächtiges Pferd, das man auf Grund der Leistungen als Zweijähriger und der Abstammung zum Favoriten gemacht hatte. Auch im Union=Rennen einige Wochen später besaß Ladro allgemeines Vertrauen, aber Alba bewies mit zwei Langen noch deutlicher als im Henckel=Rennen seine Ueberlegen heit. Der Rest des Derbyjahrganges scheint um mindestens eine Klasse unter Ladro zu stehen, denn zwischen ihn und dem nächsten lagen immer Längen. Die Stute des preußischen Hauptgestüts Graditz. Stromschnelle, scheint besser geraten zu sein als all die übrigen Hengste, war sie doch in der Union auf dem dritten Platz; jedenfalls wird sie im eigenen Stall höher gehalten als der ursprünglichCrack Monsalvat. Westdeutschlands Farben vertrit Gestüt Röttgens Praefekt, ein Pferd mit guie zweijährigen Leistungen, das in diesem Jahre wen herauskam, am Mittwoch aber zu Ladro und desse Führpferd Majordomus im Nickel=Rennen dritter war. Adebar zeigte zu Beginn der Saison gutes Können, Putz gewann den Preis von Weitfalen, aber sie sind eher schlechter als Gregor und Majordomus. Wie hoch Alba gehalten wird, das bewei die Tatsacht, daß ihn sein Stall ohne Führpferd in das Rennen schicken wird. Und selbst für den Fall, daß sich Ladro erheblich verbessert haben sollte, der leichte Sieg Albas in den beiden vorhergehenden Prüfungen spricht für sich. Die Zeit des Henckel=Rennens, die um 8 Sekunden besser war als die des Vorjahrssiegers Graf Isolani — und das ist gewiß ein Klassepferd, wenn auch neulich im Grunewald Ladro ganz dicht bei dem Vierjährigen war— läßt sogar den Schluß zu, daß Freiherr von Oppenheim mit Alba ein außergewöhnlich gutes Pferd gezogen hat. Wenn die Stute Stromschnelle ein gutes Rennen hat, dann müßte sie den dritten Platz der Union vor Gregor Majordomus, Präfekt und dem hochgehaltenen aber ziemlich unbeschriebenen Herakles halten.— Das zweite große Ereignis auf der Horner Bahn ist das mit 15000 Mark ausgestattete Renard=Rennen über 2800 Meter, das die besten Vertreter der älteren Jahrgänge an den Start bringt. * Rennen zu Berlin=Karlshorst. 1. Rheinland=Hürdenrennen: 1. Lefelling), 2. Legende, 8. Geralca. Sieg: 19:10; Platz 11, 13, 11:10. 2. Nordsee=Jagdrennen: 1. Hadrian(Hauserl, 2. Genius, 3. Browerdiener. Sieg 22; Platz 19 3. Maral=Hürdenrennen: 1. Wend 2. Mont Dore, 3. Comptendorf. Sieg 21; 3. Pommer=Jagdrennen: 1. Gladiator Kukucs 2. Richtlinie, 8. Minnelied. Sieg 24:10. 5. Germania: 1. Oper(Hauser), 2. Simularit. 3. Menelaos. Sieg: 36; Platz: 18. 23:10. 6. Eid=Flachrennen: 1. Mumm(Anderle), 2. penvill. 8. Eiland. Sieg 49; Platz 20, 26, 18:10 7. Freilauf=Jagdrennen: 1. Paroli(Müschen), Castor. Sieg: 15; Platz: 11, 18:10. Kosenbloom Weltmeister. Jimmy Slattery über 15 Runden geschlagen. Newyork, 26. Juni(Funkspruch). Schmeling=Sharkey=Kampf wurde am Mittwochabent im Buffalostadion auch die Weltmeisterschaft im Halbschwergewicht entschieden. Maxie Rosenblodm und Jimmy Slattery lieferten sich einen spannen. den Kampf, in dem Rosenbloom schließlich nach 1. Runden verdienter Punktsieger blieb und so das Erre Tommy Loughrans antritt. Schach. Im Lokal„Haus Düppe" fand ein spiel zwischen den Schachvereinen„Fortung“ De und„Königspringer“ Bochum statt. Trotz des schönen Wetters waren beide verein stark vertreten, so daß an 18 Brettern gespielt konnte. Das Spiel endete nach hartem Kampf einem Sieg von 9½:3½ Punkten für Jwinger. Bochum Bongardstr. 30 Ruf 64569 Jahrschule für Motorroder u.Lielerwagen der lasseI Aulogen. Schveissere Rudge Whitworte Lündapp Schülloff Halchlcs Jamcs. Geldüb Reichsbar Von der Ermäß von 4½ auf 4 Proze eine neue Ankurbel Auswirkungn der schätzen, denn immer Zustand aufrecht erh an kurzfristigem Böschaft eine gewalt Am deutlichsten me markt. Auch jetzt teuer, und während baren Bankeinlagen hält, muß man für lich auch jetzt no Hypotheken bezahler aus den durchweg 1 und einem einproze daraus entsteht, d bares Geld, sonder stellen, deren Verkan trag des Nennwerte nur für erststellige müssen auch jetzt n zinsen aufgebracht nur erstklassige Gre niedriger als 9½ zu erhalten sind. Central=Bodenkredi bemüht, eine Senkt Ausgabe eines 7p setzen. Auf absehbe wohl mit einer E fußes rechnen, aber nicht solange warte gen, zu den augen aufzunehmen. Ueber die Grür anmutenden Zwies Kapitalmarkt äußer bericht die Deutsche in sehr bemerkens folgendermaßen: T Deutschlands im schaftsstockung und möglichkeiten sich v felhaft sein. Bei lagenzuwachs im 9 Prozent, im April zent hinter den e für 1929 zurück. konnte zwar währe ses Jahres mit En 1320 Mill. RM. 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Reichsbank Schlffahrt Hapag lambg.-Südam. lansa Dampfach. Kosmos Nordd. Lloyd Eisenbahn Relchabalin V.-A. elcktr. Hochbalis INDUSTRIE* HANDELSGEUERBE Geldüberfülle und Reichsbankdiskont 4 Prozent Von der Ermäßigung des Reichsbankdiskonts von 4½ auf 4 Prozent erwartet auch die Wirtschaft eine neue Ankurbelung. Trotzdem darf man die Auswirkungn der Zinsverbilligung nicht überschätzen, denn immer noch bleibt der unangenehme Zustand aufrecht erhalten, daß trotz der Ueberfülle an kurzfristigem Börsengeld in der deutschen Wirtschaft eine gewaltige Kapitalknappheit herrscht. Am deutlichsten merkt man das am Hypothekenmarkt. Auch jetzt ist Grundkredit noch enorm teuer, und während man für seine täglich abhebbaren Bankeinlagen nur 4 Prozent pro Jahr erhält, muß man für Hypothekenkredite durchschnittlich auch jetzt noch 9½ Prozent für erststellige Hypotheken bezahlen. Dieser Prozentsatz setzt sich aus den durchweg verlangten 8½ Prozent Zinsen und einem einprozentigen Zuschlag zusammen, der daraus entsteht, daß die Hypothkenbanken kein bares Geld, sondern Pfandbriefe zur Verfügung stellen, deren Verkauf einen 95—96prozentigen Betrag des Nennwertes ergibt. Das gilt aber alles nur für erststellige Hypotheken, für zweitstellige müssen auch jetzt noch 11½ Prozent an Jahreszinsen aufgebracht werden. Ausgenommen sind nur erstklassige Großstadtobjekte, für die zu etwas niedriger als 9½ Prozent erststellige Hypotheken zu erhalten sind. Allerdings ist die Preußische Central=Bodenkredit= und Pfandbriefbank A.=G. bemüht, eine Senkung des Zinsniveaus durch die Ausgabe eines 7prozentigen Zinstyps durchzusetzen. Auf absehbare Zeit kann man daher auch wohl mit einer Senkung des Hypotheken=Zinsfußes rechnen, aber die meisten Hausbesitzer werden nicht solange warten können, sondern sind gezwungen, zu den augenblicklichen hohen Sätzen Gelder aufzunehmen. Ueber die Gründe der für den Laien seltsam anmutenden Zwiespältigkeit zwischen Geld= und Kapitalmarkt äußert sich in ihrem letzten Monatsbericht die Deutsche Bank und Disconto=Gesellschaft in sehr bemerkenswerter und aufklärender Weise folgendermaßen: Daß die innere Kapitalbildung Deutschlands im Zeichen der allgemeinen Wirtschaftsstockung und der verschlechterten Verdienstmöglichkeiten sich vermindert hat, kann nicht zweifelhaft sein. Bei den Sparkassen blieb der Einlagenzuwachs im März um 36 Mill. Rwr— 49 Prozent, im April um 44 Mill. RM.= 34 Prozent hinter den entsprechenden Vergleichsziffern ür 1929 zurück. Der inländische Kapitalmarkt onnte zwar während der ersten vier Monate dieses Jahres mit Emissionen im Gesamtbetrage von 1320 Mill. RM. beansprucht werden, gegen 1233 Mill. RM. im Vorjahre, was also sogar eine Steigerung um 7 Prozent bedeutet. Davon entfielen 768 Millionen Mark auf die Begebung von Pfandbriefen gegen nur 443 Millionen im Vorjahre. Ihr Verkaufserlös konnte indessen zu einem erheblichen Teile nicht für Neuanlagen Verwendung finden, sondern hatte der Ablösung kurzfristiger Verpflichtungen zu dienen. Ueberhaupt ist die zahlenmäßig gar nicht so unbefriedigende Ergiebigkeit des Kapitalmarktes der Produktionswirtschaft unmittelbar deshalb weniger zugute gekommen, weil überall noch zu viele schwebende Verbindlichkeiten zu konsolidieren waren. Die Kapitalbeschaffung bedeutet also in zahlreichen Fällen erst die nachträglich erfolgende wirkliche Finanzierung bereits vorgenommener Investitionen. Man sieht hier zugleich, wie wenig unter den gegebenen Verhältnissen auf die Dauer mit einer Wirtschaftsbelebung erreicht werden kann, die durch künstliche Vorwegnahme von Arbeit und Aufträgen ihr Ziel erreichen will. Auf diesem Wege mögen wirkliche Erfolge in einer Volkswirtschaft möglich sein, die über große, echte Kapitalreserven verfügt, nicht aber in einem Lande wie Deutschland, das, kapitalmäßig gesehen, immer noch von der Hand in den Mund lebt. Diese Kapitalknappheit ist natürlich auch der tiefere Grund dafür, daß heute nicht wie früher der Geldmacher der Schrittmacher des Kapitalmarktes ist und daß sich die auf ersterem nun schon Monate währende außerordentliche Flüssigkeit so geringfügig auf den Zins für langfristiges Leihkapital ausgewirkt hat. Wie sich die Verhältnisse am Kreditmarkt seit Jahresfrist verschoben haben, macht ein Vergleich des letzten Reichsbankausweises vom 15. Juni mit dem vom gleichen Vorjahrstage anschaulich. Innerhalb dieses Zeitraumes ist der Wechselbestand von 2,55 auf 1,54 um genau 1 MilKapitalknappheil. Hypoihekenzinsen 9-12 Prozent. liarde RM. zurückgegangen, währnd gleichzeitig die offizielle Diskontrate von 7½ auf 4½ Prozent gesenkt wurde. Die Erhaltung des Notenumlaufs auf der gleichen Höhe von rund 4,2 Milliarden RM. war deckungsmäßig nur dadurch möglich, daß der Goldbestand von 1,8 auf 2,6 Milliarden RM. gesteigert werden konnte, eine Folge des vermehrberliner Börse. Berlin, 2. Juni. Im heutigen Vormittagsverkehr nannte man festere Kurse. Die Eröffnung des offiziellen Verkehrs mußt dann etwas enttäuschen, obwohl das Kursniveau etwa 1—2 Prozent, teilweise bis zu 3½ Prozent über dem gestrigen Schluß lag. Der heutige Liquidationstag scheint überwunden zu sein, die gestrige Newyorker Börse schloß unregelmäßig. Der Erfolg der neu aufgelegten 7½prozentigen Goldpfandbriefe der Preußischen Zentralbodenkreditbank befriedigte und am Farbenmarkt regte die Meldung von der Aufnahme der Stickstoffanlage der Zeche Mont Cenis in den IG. Farbenkonzern stärker an, man hörte vorbörslich einen Farbenkurs von 159; der Anfangskurs lag dann mit 157¾ wieder niedriger; stärker gebessert waren zu Beginn Polyphon plus 5½ Prozent, Rückgänge bis zu 1% Prozent hatten Deutsche Kabel, Bergmann, Rheinisch=Elektrische, Braubank und Bayerische Hypothekenbank zu verzeichnen. Im Verlaufe ergaben sich bei kleinem Geschäft weitere kleine Besserungen. Später wurde es schwächer, die im Verlauf erzielten Gewinne gingen wieder verloren, das Niveau senkte sich bis 1 Prozent unter Anfang, viele führende Werte lagen bis 2½ Prozent gedrückt. Bergmann, Buderus und Felten hatten kleine Sonderbewegungen nach oben. Anleihen waren gut behauptet. Pfandbriefe und Reichsschuldforderungen waren heute überwiegend fester. Devisen anziehend, Geld zum Ultimo leicht versteift, Tagesgeld 2—4½, Monatsgeld 4 ½—5¾, Warenwechsel zirka 4 Prozent, Reportgeld 4¾—5¼ Prozent. Amtliche Devisen. Geld= und Ermäßigung der Sparkassenzinsen in Rheinland=Westfalen. Der Rheinisch=Westfälische Sparkassenverband hat den Zinssatz für satzungsgemäße Spareinlagen auf 5 Proz. und für solche mit Kündigungsfrist auf 6 Prozent festgesetzt. Hypothekenzinsen sowie solche für Gemeindedarlehen und Kontokorrent=Kredite werden mit Wirkung vom 1. Juli auf 7½8 Prozent ermäßigt. Märkte Produkten. Berlin, 26. Juni. Die Preise verstehen sich für Getreide je Tonne(1000 kg) ab Versandstation, für Mehl je Doppelzentner(100 kg) frei Berlin, für Hülsenfrüchte(100 kg) ab Abladestation, für Raps, Lein= und Kleesaatei(1000 kg) ab Verladestation, für Raps= und Leinkuchen(100 kg) ab Abladestation, für Kleie(100 kg) frei Berlin, für Futtermittel(100 kg) ab Abladestation, sowie für Stroh je Zentner(50 kg) ab märk. Station in Reichsmark. Weizen 287—292, do. Juli 285—286, do. Sept. 255,50—257, do. Okt. 257—259, Roggen 172—177, do. Juli 166—169, do. Sept. 170.50—173, do. Okt. 172,75—175,50, Futtergerste 17—18, Hafer 148 bis 157, do. Juli 160,50—161,50, do. Sept. 163,50 bis 161,25, do. Okt. 167—168,50, Weizenmehl 33—41, Roggenmehl 22—24,90, Weizenkleie 7,60—8,10, Roggenkleie 7,75—8, Viktoriaerbsen 21—29, Speiseerbsen kl. 21—25, Futtererbsen 18—19, Peluschken 17—18, Ackerbohnen 15,50—17, Wicken 19—21,50, Lupinen blaue 15,75—17,25, do. gelbe 21,25—23,50, Rapskuchen 10,60—11,60, Leinkuchen 15,70—16,20, Speisekartoffeln weiße früh 1,30—1,50, do. rote ten Einströmens ausländischer Gelder bei ausgeglichener, neuerdings sogar wachsend aktiver Handelsbilanz. Jedenfalls ist das Nebeneinanderbestehen einer ausgesprochenen Geldflüssigkeit und einer andauernden Kapitalnot, die ihren sichtbaren Ausdruck in dem Hochbleiben des Kapitalzinses findet, festzustellen. Von der durch die Konjunkturlage verursachten reichlichen Versorgung des Geldmarktes zur wirklichen Entlastung des Kapitalmarktes ist ein Schritt, der letzten Endes vor allem zur Voraussetzung hat, daß sich auf breiter Front die Neubildung einer allgemeinen Vertrauensgrundlage durchsetzt. früh 1,40—1,70, do. gelbfleisch. 2,50—2,80. Tendenz: Weizen, Roggen fest, Gerste stetig, Hafer schwächer, Weizenmehl matter, Roggenmehl, Weizenkleie und Roggenkleie ruhig. Dortmunder Getreidebörse. Dortmund, 26. Juni. In Goldmark per Zentner, für Mehl per Doppelzentner waggonfrei Dortmund in Ladungen von 10 000—15000 Kilo. Roggen westfäl. 15,25—15,50, Hafer westfäl. 17,75 bis 18,25, Gerste ausländ. 20,50—20,75, Mais La Plata 22,25—22,50, Bäckermehl 43,75—44, Roggenmehl 27—27,25, Ostdeutsches Roggenmehl 25—26, Weizenlleie 6,50—8, Trockenschnitzel 9—9,50, Zuckerschnitzel 10—10,50. Fleischpreise im Großhandel. Essen, 26. Juni. Heute wurden folgende Fleischpreise je 50 Kilo in RM. festgesetzt. Ochsenfleisch 85—92, Bullenfleisch 85—95, Kuhfleisch 78—86, Färsenfleisch 86—90, Gefrierfleisch 56—64, Kalbfleisch 100—120, Hammelfleisch 95—100, Schweinefleisch 82—84. Retalle. Preienotierungen in Berlin am 26. Juni Enkläuschender Bierabsatz im Juni. Im Verbandsbericht über die wirtschaftliche Lage der rheinisch=westfälischen Brauindustrie im Juni 1930 heißt es: „Nach der katastrophalen Absatzentwicklung im Mai, die zugestandenermaßen zum Teil durch außergewöhnliche Umstände(Voreindeckungen der Kundschaft von der Biersteuererhöhung, schlechte Witterung, Boykott des Publikums aus Anlaß der Bierpreiserhöhung) veranlaßt war, hatte die Brauindustrie mit besonderer Spannung das Geschäftsergebnis im Juni, der diesmal von andauerndem vorzüglichen Wetter begünstigt war, erwartet. Die tatsächliche Absatzgestaltung hat die Hoffnungen und Erwartungen völlig enttäuscht. Im Durchschnitt wurde nicht einmal das Ergebnis des vorjährigen Vergleichsmonats, der besonders schlechte Witterung aufwies und kein Pfingstgeschäft umfaßte, erreicht. Unter Zugrundelegung gleicher Verhältnisse muß der Absatzrückgang auf 10—20 Prozent geschätzt werden. Eine Verschlechterung der im Durchschnitt heute schon bedenklichen Lage des Gastwirtegewerbes wird von der Brauindustri= als der Beginn einer verhängnisvollen Entwicklung angesehen, weil die Außenstände und Ausfälle aus dem Bier= und Darlehensgeschäft bei vielen Brauereien jetzt bereits eine Höhe erreicht haben, die zu ernsten Sorgen Anlaß gibt. Eine Erschütterung der wirtschaftlichen und finanziellen Basis der Brauindustrie, mit der man u. U. rechnen muß, wird vor allem auch das Reich als Steuergläubiger treffen; denn Steuerausfälle und Stundungen, die bisher selten waren, sind nach den Erfahrungen, die man in anderen Industriezweigen gemacht hat, die notwendigen Folgen einer solchen Entwicklung, die ihre Ursache letzten Endes in dem Irrtum hat, daß das Bier noch weiteren Steuerbelastungen zugänglich sei.“ J. G. Farben kauft Mont-CenisSlickstoffanlage. Berlin, 26. Juni.(Eig. Drahtb.) Von zuständiger Stelle wird mitgeteilt:„Die Stickstoffanlage der Zeche Mont=Cenis ist in das Interessengebiet der I. G. Farbenindustrie A. G. übergegangen. Da unter den gegenwärtigen Umständen ein wirtschaftliches Arbeiten der Anlage nicht gegeben ist, hat man zunächst ein Zusammenarbeiten mit den Chemischen Werken Lothringen G. m. b. H. in Bochum=Gerthe in Aussicht genommen. Einer Verständigung über die Erledigung des seit Jahren schwebenden Prozesses dürfte damit nichts mehr im Wege stehen. Aufgetauchte Kombinationen über die Verwendung des Besitzes an Rheinstahl=Aktien bei diesem Geschäft sind unzutreffend. Der Besitz der I. G. Farbenindustrie an Rheinstahl=Aktien bleibt unverändert.“ An ehmungen. Wicking'sche Portland=Cement= und Wasserkalkwerke A.=G., Münster. 1929 wurde ein Betriebsüberschuß von 3,49(3,42) Mill. RM erzielt. Nach Abschreibungen ion 1,45(1,40) verbleibt ein Gewinn von 2037000(2 122000) RM, der sich durch den Gewinnvortrag auf 2285 600(2283 600) RM erhöht, woraus wieder 10 Prozent Dividende verteilt werden sollen. Die ersten Monate des laufenden Jahres weisen im Gesamtabsatz gegenüber dem Vorjahr eine kleine Steigerung auf. Volksvereins=Verlag G. m. b. H., M.=Gladbach. Das Vergleichsverfahren des Volksvereins=Verlags G. m. b. H., M.=Gladhach, ist nach Zustimmung der überwiegenden Mehrheit der Gläubiger zu dem Vergleichsvorschlage durch die gerichtliche Bestätigung zum Abschluß gekommen. Nach dem Inhalt des Vergleiches werden alle nicht zum Druckereibetriebe gehörenden mobilen und immobilen Werte unter Kontrolle der Aufsichtsperson und des Gläubigerausschusses zugunsten der Gläubiger liquidiert. Der Druckereibetrieb wird von einer neu zu gründenden A.=G gepachtet mit der Verpflichtung, den Volksvereins=Verlag von seinen hypothekarischen Verpflichtungen zu entlasten und den Gläubigern Beträge in bestimmter Höhe zur Verfügung zu stellen. Außerdem werden den Gläubigern von dritter Seite größere Beträge zufließen. Matheus Müller, K.=G. a. A., Eltville a. Rh. Die H.=V. beschloß, aus dem einschl. 62218(62 880) RM Vortrag sich ergebenden Reingewinn von 132874(242 548) RM die statutarische Dividende von 6 Prozent auf die 5000 RM Vorzugsaktien auszuschütten und den Rest von 132574 RM vorzutragen. Die 3 Mill. RM Stammaktien bleiben also ohne Dividende(t. V. 6 Prozent). Nach dem Bericht trat 1929 infolge der schlechten Wirtschaftslage ein beachtlicher Rückgang des Sektabsatzes ein, der in seiner Auswirkung noch durch Schwierigkeiten eines Teiles der Abnehmer verstärkt wurde. Im laufenden Jahre seien bei der andauernden Geschäftsstille die Aussichten noch wenig hoffnungsvoll. Bayrische Motorenwerke(B. M. W.) A.=G., München. 1929 erzielte die Gesellschaft einen Bruttoüberschuß von 10,1(861) Mill. RM, nach, Abzug der Handlungskosten von 3,94(4,1) Mill. RM und Zinsen von 1.18 Mill. RM und Steuern von 1.51 Mill. RM sowie Abschreibungen von 23(1,85) Mill. RM verbleibt einschl. Vortrag ein Reinaewinn von 1,16(281) Mill. RM, aus dem 7(14) Prozent Dividende ausgeschüttet und 173901 RM vorgetragen werden sollen.— Laut Geschäftsbericht konnte der Ausbau des Werkes Eisenach und die krisenhafte Zuspitzung der Wirtschaftslage auf das Ergebnis nicht ohne Einfluß bleiben. Hinzu kommt der völlig unvorhergesehene Beschluß des Reichstages, die Etatmittel für die deutsche Luftfahrt in erhoblichem Maße zu kürzen, was für die Gesellschaft von weittragender Bedeutung war und starke Störungen im Produktionsprozeß auf sie brachte. Die Abteilung Spezialartikel in Eisenach war befriedigend beschäftigt. Trotz der anhaltenden Wirtschaftsdepression ist es der Gesellschaft im neuen Geschäftsjahr bisher möglich gewesen, eine geringe Erhöhung des Umsatzes bei gebesserten Ergebnissen zu erzielen. Eine Voraussage für den weiteren Verlauf des Jahres könne nicht gemacht werden. Man hoffe aber, befriedigende Erfolge zu erzielen. Berliner Börsenkurse vom 26. Juni 1930. Diviheute vor. Divheute vor. Di viheute vor. Divlheute vor. Diviheute vor. Anleinen D. R.-Anleihe Poch Stadtanl. 1933 Dortm. Essener„ 1919 Gelsenk.„ 1928 Danken Barmer Bankv. Berl. Hand.-Cies. Berl. Hyp.-Bank Com. u. Priv.-Bk. Darmst. u. N. Deutsche Bank Dt. Hyp.-Bank Diskonto Komm. Dresdner Bank Mitteld. Credith. Preuß. Bod.-Bk. Prß. Centr.-Bd. Prß. Hyp. A.-B. Prü. Piandbr. Bk. Reichsbank Schiffahrt Hapag Hambg.-Südam. lansa Dampfach. Kosmos Nordd. Lloyd Eisenbahn Reichsbalin V.-A. alcktr. Hochbalis Schantungbalin* Baltimore Onio Hamb. Hochb. Hannov. Strôb. Brauorelen Schulth. Patzenh ortm. Akt. Oortm. Ritter Dortm. Union Glückauf Müser Schlegel Scharp. Wicküler Kupper Bonstige Industr Papiere Accumul Fabr. Adl Portl. Zem. Adlerwerke Allg. Elektr. Ges Annener Ciußst. Augsb.-Nürnb. Balcke Maschin.* amag-Meguin arop. Walzwerk Jasalt A. G. ledb. Wollind. I. P. Berver J. Tiefb Berl. Gub. Hutf. Berl. Karlsr. Ind Berthold Messg. Bing-Werke Boch. Gußstahl Bösperde Walz. 290.0 273.5 246,0 251.0 143.5 79.00 175,0 222.0 154,0 56,00 74.75 148.0 211.5 66 25 39.00 287,0 223.5 248.5 250,2 144,0 75,50 177,0 726.5 147.0 57.50 74 75 148.0 85,75 115,0 55,75 94.25 97.50 305.0 211.0 66.12 39.25 47.50 Braunk. u. Brik. Buderus Eisen Busch Lüdensch. Byk Guldenw. Charlb. Wasser Chem. Ind. Gelsk. Cont. Caoutsch. Daimier Motor Dessauer Casg. Deutsch-Lux. Deutsch. Erdöl Dtsch. Kabelwerk Disch. Kaliwerk Dts h. Maschfbr. Dtsch. Eisenhdig. Donneram.-Hütte Dresden. Gard. Elektr. Lieferg. El. Licht u. Kraft Eschw. Berg.* Essen Steink. Excelsior Fahr. Taber Bleist. Fahlberg List I. G. Farbenind. Feldmülble Pap. Felten& Guill. Flender Brückb. Flöther Masch. Frkit. Gas „Masch. P.& W Friedrichhütte Gaga. Eisen Cielsenk. Berg. Gußstahl Germania Zem. Ges. f. elekt. Unt. T Goldschmidt Görl. Waggon Cothaer Wagg. Gruschw. Text Gutmann. M. Nackethal Draht Hallesch. Masch. Hammersen F. Hannov. Masch. lansa Lloyd W. Harpener Bergb. Heckmann. C. leld& Franke lilpert Masch. Hirsch. Kupfer ösch Eis. St. Ho.zmann Phil. orchwerke Tumboldima. Hutschenr C. M. lutschenr. Lor. Ilse Bergbau Industriebau Judel à Co. Mahla Por. Kahlbaum C. A. F. Kall Aschersleb. Karstadt Rud. Klöckner W k. Köin-Lindenth. M. Köin-Neuese. B. 64,25 26.00 90.25 85.25 121.5 32.75 121,0 90.00 128,2 95.25 97,00 51.25 58,50 85.50 238.5 44.75 116.0 42.50 10 201.5 12 107,0 7100.0 0 93.75 64,00 26.50 99.25 84,0 122.0 32.12 87.00 128.2 94.75 89.0 50, 59,00 84,75 238. 45.5 117.5 47.50 201,5 108.8 1000 Köin Gas u. El. Körting, Gebr. Kromschröd. G. Küppersbasch Lahmeyer& Co. Laurahütte Lindes Eism. Lindström. Car. Linke-Hotm.-L. Loewe& Co. Lüdensch. Met. lagdeb. Bergw. Magirus C. D. Mannesm.-Mul. Mannesm.-Röhr. Mannsleld. Bergb. Masch. u. Kranb. Masch. Baum Mech. Web.-Lind. Met.-Bk. u. Metall Meyer H. à Co. Mimosa Minimax Mix& Genest. Motoren Deutz Müllheim. Bergb. Vational-Aut. Na ronzellstoff Veckarsulm Fhr. Veckarwerke Vordd. Kabel Wollk. Nordw. Kraftw. Oberschl. Eb. Bd " Koks Ohles Erben 51,05 50.25 116.2 115.5 158,5 49,12 156.5 566,0 94.00 67,00 128.0 68.00 99.50 14.75 90,00 128.2 145,0 79.50 150.5 62.75 101 51.50 50.25 116,5 118.7 158,5 38.25 159,0 565.0 94.87 67.90 134,0 222,0 128.0 66.50 100.0 123.0 145,0 79,50 150.5 63,00 102.0 Orenst.& K. Osnabr. Kupfer Ottenser Eisen Passage-Bau Peters Union Phoenix Bergbau Phoenix Braunk. Plauen. Gard. Spitzen Tüll u. Gard. Polyphonwerke Prestowerke Reish. Papierl. Rhein. Braunk. " Elektrizität " Möbelst W. " Spiegelglas ".W. Elektr. „:W. Kalkw. "-W. Sprgst. e n. s'anw "-W. Zement Rhenania chem. Rheydt Elektr.* Riebeck Montan Riedel J. D. Roddergruben Rombach. Hütte Rütgerswerke Sachsenwerk Sächs. Carton. " Th. Portl.-Z. Salzdetf. Kali Sarotti Saxonia Portl.-Z. Schering chem. 68,00 67,50 89.50 214,1 142,0 56.75 116.0 167,0 96,75 109.7 98.00 102,0 369,0 113.5 176,0 330.0 87.50 63.00 80.12 221.7 143.5 59,00 116.5 168.0 96.75 108.7 99.25 660,0 60,75 98.00 101.0 365.0 110,0 176,0 330.0 Schomburg Schönebeck Met. Schubert-Salz Schuckert& Co. Schwelm. Eisen Segall Strumptw. Siemens Glas Siemens Halske Stettin, Vulkan Stoewer, Nähm. Stollberg. Zinkh. Stollwerck Tecklenbg. Sch.* Töerl’s V. Oelf. Tietz, Leonhard Tittel& Krüger Tiiton-Werke Ver. D. Nickelw. " Glanzst. Elb. " Jute-Sp., B. B. " Stahlwerke Viktoriawerke Voigt& Haeltn. Wanderer Warstein, Gr. Wasserw. Gels. Wessel Porz. Westerregeln Alk. Westf. Dinnend Wicking. Prfi.-z. Wittener Gußst. Leitzer Masch. Zellstoff Waldhot Dtsch.-Ostafrika Neu-Guinca Otavi 210,0 163,0 130.0 118.7 213,0 191.2 145,0 110,7 86.75 54.00 150,0 46,00 119,0 132,0 205,5 105.1 45.00 101.7 154.0 85.00 314.0 45.75 210,0 162,3 130,0 119,0 213.2 80,50 158,0 104,0 140,0 114,0 87.37 54,00 150,0 46.50 119,0 132,0 205,0 105,1 45,00 191,2 154,0 2090 3009 45,50 Groß=Bochumer Allerlei. Bochum-Hiltrop. kü. Die diesjährige Fronleichnamsprozession der katholischen Pfarrgemeinde B.=Hiltrop=Bergen findet am kommenden Sonntag statt. Sie nimmt traditionsgemäß denselben Wea wie in den früheten Jahren. Nach Möglichkeit schmücke man diese Wege besonders prächtig. Die Hiltrop=Bergener Pfarrgemeinde hat den bescheidenen Wunsch geäußert, daß. sich eine große Anzahl Pfarrangshörigen der Mutterpfarrei Gerthe, besonders die Fahnendeputationen zur Ehre des eucharistischen Königs an der Prozession beteiligt. Bochum-Langendreer. Lo. Versammlung der Zentrumspartei. Am Mitnpochabend fand im Lokale Merkel eine gut besuchte Versammlung der Zentrumspartei Langendreer statt. Der Partewvorsitzende, Herr Studienrat Bideau, begrüßte die erschienenen Gäste, vor allem die beiden Redner des Abends, Parteisekretär Engel=Bochum und Stadtverordneter SchmidtBochum. Von der Geistlichkeit waren die beiden Vikare Butterwegge und Schäfers erschienen. Studienrat Bideau streifte in kurzen Zügen das augenblickliche Parteibild in Reichs= und Kommunalpolitik. Anschließend sprach Stadtverordneter Schmidt über die wirtschaftliche Lage der Groß=Bochumer Zentrumspartei und deren Kassenverhäitnisse. Redner forderte mehr Aktivität von allen Vertrauensleuten. Bei der augenblicklichen schlechten wirtschaftlichen Lage mit den vielen Feierschichten und Entlassungen sei es gewiß nicht leicht, Erfolge wie früher zu erzielen. Bei gutem Willen sei aber immer noch etwas zu erreichen. Im übrigen schilderte der Redner die Kassenlage der Partei als wenig rosig. Studienrat Bidean streifte sodann kurz den Fall Nientimp. Gefordert wird vorläufig eine ehrliche Kritik, solange nicht ein umfassendes klares Bild über den Fall bestände. Anschließend ergriff Parteisekretär Engel das Wort zu einem Vortrag über wichtige reichspolitische Fragen der Partei. Vor allem erläuterte er die parlamentarische Regierungsform im demokratischen Sinne. Daß unsere Regierungsform noch keinen festen Fuß gefaßt habe, bewiesen die seit 1918 erlebten 16 Regierungskrisen. Viele schwere Stunden habe die Partei in den vielen Krisen erleben und oft genug habe sie in die Bresche springen müssen. Auch jetzt wieder sähe es bei der Regierung krisenhaft aus, und schicksalsschwer seien die zu treffenden Entscheidungen. Würde jetzt keine Einigung bei den Parteien über das Finanzierungsprogramm erreicht, so bliebe als letzter Weg zur Rettung nur noch die Auflösung des Reichstages oder die Anwendung des Artikeis 48 Das Arb= der Reichsverfassung. Arbeitsprogramm des Kabinetts Brüning, Sanierung der Finanzen, Ueberwindung der Arbeitslosigkeit, Schutz des Mittelstandes und Forderung der Kapitalbildung habe trotz aller Kämpfe und der Ungunst der Zeit schon Erfolgc gezeitigt, und es sei zu hoffen, daß der volle Erfolg bei Erhöhung der Steuern und gleichzeitiger Senkung der Ausgaben für Reich, Staat und Kommunen dem Kabinett beschieden sein wird. Als die Notopferbestimmungen besprochen wurden, setzte ein lebhaftes Interesse, besonders in der folgenden Diskussion ein. Die fast einstündigen Ausführungen des Redners gaben allen Zuhörern einen wertvollen Aufschluß über wichtige politische Fragen. Lebhafter Beifall wurde dem Redner zuteil. Zum Schluß der Versammlung kamen noch einige kommunalpolitische Punkte zur Besprechung. Recht lebhaft wurden einige die Alt= und Vorstädte Bochums betreffenden Bauund Steuerfragen besprochen. Wegen vorgerückter Stunde wurden aber die Besprechungen nach kurzer Zeit abgebrochen. In drei Wochen soll eine weitere Versammlung stattfinden, in der diese Fragen näher besprochen werden sollen. Mit einem Hoch auf die Partei wurde die Versammlung vom Vorsitzenden geschlossen. Ld. Tödlicher Grubenunfall. Im Grubenbetrieb der Zeche Mansfeld geriet der Bergmann August Vaupel aus der Industriestraße unter hereinbrechende Kohlenmassen und wurde verschüttet. Trotz der sofort angestellten Rettungsarbeiten konnte V. nur als Leiche geborgen werden. Der Tod war bereits durch Ersticken eingetreten. Der Verunglückte hinterläßt Frau und drei unmündige Kinder. Frühere Rentenauszahlung. Die Auszahlung Militärrenten für Kriegsbeschädigte und Kriegerhinterbliebene erfolgt bereits am Samstag, de bei der Hauptpost. Bochum-Werne. Leichtsinniges Hantieren mit der Schußwafse Montag, gegen 3 Uhr, hantierte ein Erwer B.=Werne in der elterlichen Wohnung mi 9.Millimeter=Pistole herum. Hierbei losie sich Schuß. Die Kugel drang durch den Fußboden und o Decke in die Wohnung eines anderen Mieter blieb dort im Fußboden stecken. Personen nicht verletzt. Bochum-Linden-Dahlhausen. = Goldene Hochzeit. Die Eheieute Bonk, B.=Dahlhausen, Keilstraße 2, begehen am heutigen Tage das schöne Fest der Goldenen Hochzeit. Wir sprechen dem Goldenen Paare H. Wie sprechen dem Gowenen Paare 02 ralichsten Glückwünsche aus zu der schönen Feier, die es im Kreise seiner Kinder, 5 Mädchen und 2 Jungen sämtlich verheiratet, verbringt. Beide sind noch ziemlich rüstig. Familienstreit auf der Straßie. Am Mittwochehend entstand auf der unteren Hattinger Straße ein Familienstreit, der von den Parteien sogar auf die Straße hinausgetragen wurde. Aus uns noch unbelannten Gründen kam dort der Arbeiter K. mit seinem Sehne und seiner Schwiegertochter in einen heftigen Wortwechsel, der in Tätlichkeiten ausartete. Die Polizei mußte eingreifen und die Streitenden treunen. Die glückliche Geburt eines prächtigen Mädels zeigen hocherfreut an Felix Kolkmann und Frau Else geb. Vieth Bochum, den 25. Juni 1930 Kirchstraße 4 z. Zt. Landesfrauenklinik CAFE INDUSTRIE BOCHUM Sonnabend, den 28. Junl 1930, nachmittags Fünf-Uhr-Tee. Abends Vaterländischer Abend aus Anlaß der Rheinlandräumung mit KONZERTUndTANZ der bellebten Hauskapelle IWILLY IFFLAND Samstag, den 28. Juni, morgens 8 Uhr, findet in der Propsteikirche Seelenamt als 1. Jahresgedächtnis für den verstorbenen Hermann Kaiser statt, wozu freundlichst eingeladen wird. Der hl. Franz von Assisi und Wir Ein prächtiges Werkchen für alle von Vikar Rechmann Mk. 2.— Restaurant Hugo Schulze Fernruf 686 38 Hellweg 36-38 Früher Bahnhofstraße 2-4 Zu beziehen durch jede Buchhandlung und den Verlag Märkische Vereinsdruckerei Schürmann& Klagges, Bochum Mühlenstraße 19—14, S Nr. 64746 Postscheckkonto Dortmund 6146 Rechts= u. Immobilienbüro handelsgerichtl. eingetragen) umstandehalber verkausen zu verraufen. Große Verdienst Mönkediek, Dortmund, Königswall 80 Danksagung. Für die vielen Beweise aufrichtiger Teilnahme, beim Hinscheiden meines lieben Gatten spreche ich allen meinen tiefgefühlten Dank aus. Am Samstag, dem W. Juni 1930, vormitt. 11 Uhr, werde ich in Bochum folgende Gegenstände öffentlich meistbietend gegen bar versteigern: Frau Wwe. Gerhard Elbracht Elisabeth geb. Lange. Bochum, den 27. Juni 1930. Fahnen heraus! Rheinisch-Westfälischer Marinetag verbunden mit 25jähriger Gründungsfeier ZwangsVersleigerung. des Verbandes der Marine-Vereine von Rheinland und Westfalen in Bochum am 28. und 29. Juni 1930 Samstag, 28. Juni, nachm. Empfang der Vertreter : 16 Uhr Sitzung im Parkhaus. 18 Uhr Abmarsch der 6 MarineVereine v. Groß-Bochum vom Vereinsheim Westfalenhaus, Brückstraße 44, zur Kranzniederlegung am Krieger-Denkmal und am Ehrenmal. 20 Uhr: Kundgebung am Bismarckturm Im Zeichen„Seefahrt ist not“. Anschließend Marine-Kommers im Parkhaus. Sonntag, 29. Juni 1930, 6 Uhr: Wecken wärtigen Marine-Vereine. 15 Uhr: Fahnenweln. am Ehrenmal an der Königsallee Gefallenen-Ehrung Festrug zum Schitzenhof Konzert 8 Uhr F.st.b.nd mit Bal Im Schützenhof. Der Festausschuß. 1 Schreibtisch, Diplomat 1 Sofa, bunter Plüsch 1 Ausziehtisch 4 Stühle m. Ledersitz 1 Büfettschrank Kordselset 1 Aktenschrank mit Rollade 1 Schreibtisch, Tiplomat 1 Deckenbeleuchtung 4 fl. Bronze 3 9 Frisiertoiletten n Marmor 4. 1 Ladenregal Sofa, 1 großes Bild 1 Tisch m. 4 Stühlen 65 1 Bücherschrank 7. 1 Ladentheke *. 1 Mille Zigarren 1 Mille Zigarren Nr. 300, Coronas 1 Mille Zigarren Schwadrons Kamerad 9 2 Mille Zigarren Kosmos 1 Mille Zigarren Nr. 150 10 1 Motorrad D. K. W Motor Nr. 153 758,8 135 Sammelpunkt f. Käufer Wirtschaft Hahnefeld, hier, Hermannshöhe 2 Bochum, 26. Juni 11 Heckmann Ober=Gerichtsvollzieher in Bochum Kronenstraße 46. Empfehle mein neuzeitlich eingerichtetes Vereins-Zimmer zu Versammlungen oder ge meinschattlichen Essen. 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Aus man ziemlich über immer noch mit daß die Reichsregi parteilichen Forder werde, so daß n Kreise ein Komp volksparte und den glauben aber nachdem sie am Sitzung die Deck schiedet hat, sich ihrer Vorlage ver der Deutschen Vo zeichnend für die fortgesetzt macht, den Curtius z verlantet icdo lebnt hat, diese entsprechen. Er gierung Brünin nett sei und nicht als Ve Parteien in ten seien. Vor ein so wicht wärtige Amt nicht nach keitserwan umbes Die Deutsche Bo nend damit, daß wird. Darum ri TI