15 December 38½8 9osr deren Raum zufgenommen, müssen 15. Decemnder. aber höherer Bestimmung zufolge, gleichzeitig dem hiesigen königl. Intelligenz-Comtoir zur Inserzion eingesandt werden. Dieirs Blai Exscrn pE, usarnne ns. genommen, Abonnements-Preis Jalbjährig 2 Thl. 10 Sgr. fßr Munster und 3 Thl. 5 Sgr. portofrei für auswärts(bei Beginn der zweiten Hölste jeden Semesters auch vierteljährig). Alle löbliche Postanstalten neumen Bestellungen an. Münster, Sonnabeno, Inlano. Die beiden Novizinnen des Elisabethiner=Klosters zu Breslau, Maria Victoria und Gabriele, welche am 20. November v. J. nach erhaltener hoher landesherrlicher Erlaubniß das Ordenskleid empfangen hatten, haben am 26. November nach Vorschrift der Ordensregel die feierlichen Ordensgelübde in der Klosterkirche abgelegt. Der zu dier ser feierlichen Handlung ernannte fürstbischöfliche Commissarius, der hochwürdige Domkapitular Elsler, hielt um 8 Uhr ein solennes Hochamt und reichte während desselben den Novizinnen das heil. Abendmahl. Berlin, 10. Oecember. Vorgestern Abend fand eine Probefahrt bei Erleuchtung, auf der Eisenbahn, im Beiseyn einer höhern Orts dazu verordneten Commission, statt. Die Fahrt dauerte von Potsdam bis Berlin 1 Stunde und 28 Minuten. Es erwiesen sich die von der Eisenbahngesellschaft getroffenen Einrichtungen überall dem Zwecke angemessen. 8 panien. Die neuesten Berichte aus Madrid sind vom 4. d. An diesem Tage hatte der General Alair das Kriegsportefeuille übernommen. Hinsichtlich seiner Collegen war noch nichts entschieden; mehrere Ministerlisten waren in Umlauf, schienen aber keinen sonderlichen Glauben zu verdienen. In der Cortessitzung vom 3. beschäftigte man sich mit Erörterung des Zusatz=Paragraphen zur Adresse des Hrn. Lopez, der bekanntlich gegen das letzte Ministerium gerichtet ist. Das Resultat war bei Abgang der Post noch nicht bekannt. Nach langer Unterbrechung bringt die Madrider## Gaceta wieder einmal einen officiellen Kriegsbericht, nämlich nachstehenden, unterm 25. November durch den Grafen von Luchana an den Kriegsminister gerichtet:„Excellenz! Der Brigadier Castaneda schreibt mir unterm 23. Folgendes: In der gestrigen Nacht nahm Merino mit dem Rest seiner Division seine Richtung nach dieser Linie, um in die baskischen Provinzen einzudringen; allein ich hatte diese Linie gedeckt. Ich dachte, der rebellische Pfarrer würde, um der Hauptmacht unserer Streitkräfte auszuweichen, den Uebergang zwischen Encinillas und Villalain versuchen. Ich begab mich daher mit fünf Compagnien des Provinzial=Regiments von Logrono nach Encinillas hin. Der Feind, welcher sich um zwei Uhr des Morgens den Vorposten genaht hatte, wurde durch Musketenfeuer zum Rückzuge gezwungen, als die Dämmerung begann. Ich ließ die Gebüsche, wo sich die Infanterie von Merino aufgestellt hatte, umzingeln, und diese wurde gefangen genommen. Unter den Gefangenen zählt man einen General, 6 Officiere, einen Kaplan und 70 Mann. Der größte Theil ist zu Villarcayo in Sicherheit.— Als Merino seine Infanterie gefährdet sah, machte er mit der aus Pfarrern und Mönchen bestehenden Cavallerie einen Umweg und rückte über die Flüsse Trueba und Nela in das Thal von Soba ein, indem er auf Orduna marschirte. Erwägt man, daß die ganze Linie über 8 Stunden beträgt, so sieht man leicht ein, daß man, um sich dem Einrücken der Expeditionen der Rebellen in die baskischen Provinzen und ihrem Ausrücken aus denselben widersetzen zu können, den Punkt errathen mußte.“— Castaneda meldet sodann, daß er 30 Gefangene mehr gemacht habe. Ven der ganzen Infanterie Merinos entkam nur ein Officier und drei Mann. Einige Trümmer von Merinos Schäar zeigten sich zu Soria. Portugal Lissavoner Nachrichten vom 27. November zufolge hatte die Regierung mit der„Confianga=Assecuranz=Compagnie“ eine neue Anleihe von 830 Contos(190,000 Pfd.) gegen Verpfändung aller Staatseinkünfte abgeschlossen. Die Anleihe sollte in 6 Serien, in Zwischenräumen von 14 Tagen, zu drei Vierteln in baarem Gelde und einem Viertel in Regierungsbons bezahlt werden. Sie trägt keine Zinsen, da aber die Bons zu 85 pCt. stehen und die volle Summe baar zurückzuzahlen ist, so hatten die Darleiher doch reichlichen Prosit. In dem Decrete, welches zu der Anleihe ermächtigt, ist das betrübendste Geständniß von der traurigen Finanzlage der Regierung ausgesprochen. — Von Kämpfen mit den Miguelisten=Banden hatte man in der letzten Zeit nicht gehört. rossbrittanien. London, 7. December.(Nachtrag.) Die Naval and Military Gazeite nimmt nun auch das Wort, um den vielbesprochenen Zustand unserer Marine zu constatiren. Zunächst zieht sie eine Parallele mit der vielgerühmten französischen Seemacht. Die letztere besteht im Ganzen aus 328 Schiffen, worunter 51 Linienschiffe und 60 Fregatten. Von den Linienschiffen sind nur 11 in Commission, 11 in gewöhnlichem Dienste und 29 im Bau begriffen. Von den 60 Fregatten sind 16 in Commission, 20 im gewöhnlichen Dienste und 24 im Bau begriffen. Dagegen besitzt England 21 Linienschiffe und 26 Fregatten in Commission, 13 Linienschiffe und 6 Fregatten bereit, in Commission zu treten, 20 Linienschiffe und 37 Fregatten in diensttüchtiger Beschaffenheit, 17 Linienschiffe und 16 Fregatten ausbesserungsbedürftig, 3 Linienschiffe und 10 Fregatten in der Ausbesserung begriffen, 11 Linienschiffe und 9 Fregatten im Bau begriffen, 4 Linienschiffe und 5 Fregatten, deren Bau bereits befohlen ist,— zusammen 89 Linienschiffe und 109 Fregatten. Von den im Bau begriffenen Linienschiffen sind einige schon fertig, um vom Stapel gelassen zu worden, was namentlich rücksichtlich des Royal Frederic von 120 Kanonen, Indus von 80, Nile von 92 Kanonen im nächsten April der Fall seyn wird.— Die Morning-Chronicle macht die traurigste Schilderung von dem Zustande des Landes hinsichtlich der vorfindlichen Nahrungsmittel. Obgleich ein bedeutender Handel jetzt in Getreide getrieben wird, so daß kürzlich zu Odessa 100,000 Quarter aufgekauft worden sind, so würde doch nach der Behauptung dieses Blattes die Zufuhr selbst von 4,000,000 oder gar 7,000,000 Quartern den jetzigen hohen Preis nicht sehr drücken. Was daher das Loos der armen Gegenden in diesem Jahre seyn wird, läßt sich nicht voraus bestimmen, doch werden wohl die schottischen Hochlande, wo jetzt schon kein Getreide mehr zu finden sehn soll, nur an das Mitleid Englands verwiesen seyn. London, 8. December. Lord Durham scheint sich eben nicht zu beeilen, nach London zu kommen. Er befindet sich jetzt auf seinen Gütern zu Clevelandrow.— Verschiedene in Irland garnisontrende Regimenter werden sich erster Tage wieder nach Canada einschiffen.— Inzwischen sind mit dem Great-Western, der New=York am 23. v. M. verließ, neuere officielle Depeschen aus Canada eingegangen. Es bestätigt sich, daß die Nachrichten der amerikanischen Blätter übertrieben und verfälscht sind. Die Affaire bei Prescott war nur ein Scharmützel, wobei die Rebellen getödtet oder gefangen wurden. Major Young, der geblieben seyn sollte, ist ganz wohl. Sir John Colborne hoffte die Ruhe sehr bald herzustellen. Der Präsident der Vereinigten Staaten hat eine Proclamation erlassen, woraus man sieht, daß ein Bruch zwischen England und den Vereinigten Staaten nicht zu besorgen ist. In Montreal ist ein Kriegsgericht zur Verurtheilung der Rebellen eingesetzt worden. Die meisten Gefangenen sind amerikanisches Gesindel; von Canadiern sind nur einige dazu gestoßen.— Die Morning- Post läßt sich von einem Engländer aus Mexico schreiben, daß er nicht an einen Erfolg der französischen Flotte glaube. Die Saison werde keine Operationen zur See zulassen, und zu Lande fürchte man gar nichts, da sich alle Parteien bei der ersten Feindseligkeit gegen die Franzosen vereinigen würden. Frankreied. Paris, 10. December. Die Journale, namentlich die ministeriellen, sind größtentheils angefüllt mit langen Beschreibungen des heute stattgefundenen prachtvollen Leichenbegängnisses des Marschalls Lobau. Der lange Leichenzug setzte sich um 11 Uhr Morgens in Bewegung, in der durch das Programm vorgeschriebenen Ordnung; der Leichenwagen fuhr, auf dem Vendome=Platze angekommen, einmal um die Säule herum, während die Tambours den Feldmarsch schlugen. Eine unzählbare Zuschauermenge füllte den Platz, so wie alle Straßen, durch welche der Zug kam. Der König sah denselben nebst seiner Familie aus den Fenstern des Pavillon Marsan vorüberziehen. Erst um 2 Uhr kam der Zug auf dem Invalidenplatze an. In dem eben so geschmackvoll als reich verzierten Dome (es brannten in demselben über 5000 Lichter) fand nun die kirchliche Trauerfeier statt. Der Erzbischof von Paris ertheilte die Absolution; die königl. Prinzen wohnten dem Leichendienste bei; auch der alte Marschall Moncey, Gouverneur der Invaliden, war zugegen. Die Legionen der Nationalgarde hatten sich sehr zahlreich eingefunden; die Musik der 11. Legion spielte zu wiederholten Malen die Marseillaise. Uebrigens lief Alles trotz des unglaublichen Gedränges ohne Unordnungen ab, und die ministeriellen Blätter rühmen sehr die ruhige und andächtige Haltung der Volksmenge.— Man erwartet morgen die Ernennung des Marschalls Gerard zum Nachfolger des Marschalls Lobau im Moniteur zu finden.— Der Temps und der Constitutionnel wollten gestern wissen, Frankreich habe unwiderruflich beschlossen, Belgien seinem Schicksale zu überlässen. Hierauf sagt der Siècle:„Man muß nicht zu schnell die Sache Belgiens für verloren halten. Die Familien=Einflüsse sind sehr mächtig in den Tuilerien, und wenn man dort überzeugt seyn wird, daß die Krone Leopolds ernstliche Gefahr liefe, wenn die Entscheidung der Conferenz vouzogen wurde, dann wird man wohl neue Verlängerungsgründe zu finden wissen. Zu Windsor hat ebenfalls der König Leopold in seiner Schwester der Herzogin von Kent und in seiner Nichte der Königin Victoria zwei Advokaten, die sich hören lassen und den Beschluß suspendiren, wo nicht zurücknehmen lassen werden. Das Ministerium Melbourne ist ernsthafter, unabhängiger als das unserige; allein es ist doch nicht im Stande, direct der Meinung der Krone zu trotzen. Belgien ist ferner nicht ganz im Schlosse von politischen Freunden entblößt. Man versichert, Marschall Gerard habe lebhaft die Vertheidigung unserer Nachbarn übernommen, und gestern selbst habe er in dieser Hinsicht einen Schritt bei Hrn. Molé gethan. Die Kammer nähert sich ihrer Eröffnung, und wenn sie ein Wort sagt, so ist es möglich, daß das schon bewilligte Opfer nicht in Erfüllung geht.“ (Bereits fordert die Brüsseler Emancipation die beredtsamen und edelmüthigen Stimmen auf, sich in den französischen Kammern zu Gunsten Belgiens zu erheben. „Wenn die Adresse als Antwort auf die Thronrede ein Wort enthalten wurde, das an unsere Rechte erinnerte und welches die Majorität so wie die Regierung günstig aufnähme(sagt dieses Blatt), dann würde an der Sympathie Frankreichs für uns nicht mehr zu zweifeln seyn. Wenn aber die von der Regierung abhängigen Männer jede Phrase, die unseren Forderungen günstig seyn würde, durch ihr Votum verwerfen, dann kann man sich keine Täuschung mehr machen, und das unglückliche System wird in Erfüllung gehen.“)— Das Journal de Patis sagt:„Man zeigt an, daß der General Gourgaud auf dem Punkte steht, mit einer confidentiellen Mission bei dem Kaiser von Oestreich, dem er persönlich bekannt ist, Paris zu verlassen. Worauf sich diese Mission bezieht, können wir unmöglich sagen.“— Es sind hier Nachrichten aus Veracruz vom 27. October eingegangen. Admiral Baudin war mit 2 Kriegsschiffen von 60 Kanonen angekommen; er hatte das englische Packetboot am Einlaufen in Veracruz gehindert. Man erwartete den Prinzen von Joinville mit der Créole und eine Verstärkung von Bomben= und Dampfschiffen. Ein Officier war mit dem Ultimatum der franz. Regierung nach Mexico geschickt worden.— Renten 79, 75; 110, 05; span. activ. Sch. 16½ Beigien. Das Berliner politische Wochenblatt äußert in seinem Berichte über die neuesten Zeitereignisse:„Belgien bietet fortwährend den Anblick eines Landes, das jeden Augenblick den Ruf zur Schlacht erwartet. Der Kriegsminister fordert von den Kammern Zuschüsse, von den Lieferanten Lebensmittel, man kauft Remonten, sendet Geschütz und Munition an die Grenzen, spricht von neuen Befestigungswerken, und ruft sogar den General Daine wieder in Thätigkeit, der seit seiner Deconfiture im Jahre 1831 gleichsam verschollen war. Vielleicht sieht mehr als ein Leser mit uns in all' diesem Treiben nichts als ein ziemlich kostspieliges Schauspiel, welches die Regierung vor ihren heroischen Unterthanen aufführen läßt, damit die berühmten und mit arger Ueberspannung mißdeuteten Worte „Muth und Ausdauer“, einigen Anschein von Realität erhalten;— wenn das Unvermeidliche eintritt, kann wenigstens auf diese Rüstungen hingewiesen und mit stolzer Haltung behauptet werden, daß man lediglich dem europäischen Frieden ein Opfer gebracht habe.“ Die belgischen Blätter vom 11. d. bringen nichts Neues, denn daß sie fortwährend von mancherlei kriegerischen Anstalten sprechen, ist schon etwas Altes. Auch in Brügge soll sich ein Corpé von 10,000 Mann versammeln, um diese Seite der Grenze zu decken. Die Bewaffnungen währen in jedem Sinne fort. Der Kriegsminister wird am 27. d. zum öffentlichen Zuschlag der Lieferung 1) von 300 Cuirassier=Pferden, deutscher oder dänischer Race, 2) von 200 Guidenpferden desgl., 3) von 150 Sattelpferden für die leichte Artillerie schreiten.— An der Brüsseler und Antwerpener Börse bleiben die Geschäfte fortwährend in dem vollständigsten Stocken. Man theilte dort verschiedene Briefe von Paris mit, welche auf die bestimmteste Weise melden, daß die holländisch=belgische Frage definittv und unwiderruflich entschieden sey.„Die Personen(sagt einer dieser Briefe), welche dem Hrn. Grafen Molé am nächsten stehen, versichern, daß es sich nur noch davon handle, den schicklichen Augenblick zu finden, um diese Entscheidung, welcher der König Ludwig Philipp beigetreten seyn soll, bekannt zu machen.“ lialien. Rom, 1. December. Der General=Vikar des heiligen Vaters, Kardinal Odescalcht, welcher in voriger Woche von seiner Mission von Perugia zurückgekehrt war, hat am 27. November in einer Audienz dem Papste nicht allein seine Dimission als General=Vikar übergeben, sondern den heiligen Vater auch ersucht, seinen Kardinalshut und alle ihm verliehenen Titel und Würden zurückzunehmen, indem er sich von allen Geschäften zurückzuziehen gedenke, um in die Gesellschaft Jesu als Mitglied aufgenommen zu werden. Alle Vorstellungen dagegen konnten seinen Entschluß nicht wankend machen. Nachdem er vom Papste den apostolischen Segen empfangen und seine Angelegenheiten in Ordnung gebracht, reiste er, von einem Diener begleitet, nach Verona ab, wo er in dem dort neu errichteten Noviziathause der Jesuiten seine ihm aufgelegte Prüfungszeit abhalten wird.— Briefe aus Ancona melden, daß das Geschwader, welches die französischen Truppen von dort zurückführen soll, am 29. v. M. im Angesichte des Hafens erschienen sey.— Der General von Buchner, welcher die östreichischen Truppen befehligt, wollte am 29. mit seinem Generalstabe Bologna verlassen. Gestern sollten die letzten östreichischen Truppen den Po überschreiten und hiermit das päpstliche Gebiet verlassen. Ob die Franzosen sich gestern noch haben einschiffen können, wird uns erst die nächste Post von dort bringen.— Der russische Gesandte beim heiligen Stuhle, Geheimer Rath v. Potemkin, ist heute Nacht nach Florenz abgereist, um bei der Anwesenheit des Großfürsten Thronfolgers von Rußland seiner Function als Gesandter bei dem Hofe des Großherzogs von Toecana vorzustehen. Die Ankunft des Großfürsten hier ist noch um einige Zeit verschoben. (A. 8.) Von der italienischen Grenze, 5. December. Der Courierwechsel zwischen Rom., Wien und Berlin ist seit kurzer Zeit ganz besonders lebhaft. Der Gegenstand, welcher dabei zu Grunde liegt, kann nicht zweifelhaft seyn. Es ist die durch die Entfernung des Hrn. Erzdischofs von Köln zwischen Rom und Berlin entstandene Differenz. (K. 3.) B eulscyland. Bremen, 7. December. Die hiesigen Wöchentlichen Nachrichten enthalten nachstehende Anzeige:„Die nach einer Bekanntmachung im letzten Wochenblatte M 145 allseitig geäußerten Wünsche, zu dem Kostenersatze beizutragen, welcher dem wegen Einschlagen der Fenster des Hauses K 66 E am Walle, den 18. October, Verurtheilten solidarisch zuerkannt worden, und deshalb eine gemeinsame Gelegenheit zur Empfangnahme solcher Beiträge eröffnet zu sehen, veranlassen zu der Anzeige, daß im Hause Langenstraße 5 9 ein Bogen zu deren Unterzeichnung niedergelegt ist und daselbst Einsendungen entgegen genommen werden. Der von der allgemeinen Theilnahme zu erwartende Mehrbetrag wird zu entsprechend wohlthättgem Zwecke gewissenhaft verwandt und s. Z. nähere Rechenschaft darüber abgelegt. Den 4. December 1838.“ Frankfurt, 7. December. Wie man aus vertrauenerweckender Quelle vernimmt, bleibt es fortdauernd die ernste Absicht der Conferenz, die Hauptschwierigkeit des Vertrages von 1831, die Territorial=Frage nach den einmal festgesetzten Bestimmungen zu lösen. Aus diesem Grunde glaubt denn wohl auch die Regierung Belgiens mit der Bewaffnung des Landes fortschreiten zu müssen; glücklicherweise erregt aber das kriegerische Feuer in Belgien nirgends Besorgniß und mahnt höchstens zur Vorsicht.— Die Bundesversammlung hielt am verflossenen Dienstag Sitzung. Wie man hört, war es die letzte in diesem Jahre, und die Bundesversammlung hat nun— diesmal etwas später— ihre gewöhnlichen Herbst=Ferien angetreten. Es ist nun aber nicht unwahrscheinlich, daß im nächsten Jahre die Bundesversammlung früher, als man gewohnt ist, wieder zusammentritt. Der BundesPräsidial=Gesandte, Hr. Graf v. Münch=Bellinghausen; ist noch nicht nach Wien abgereist, dürfte aber in den ersten Tagen der nächsten Woche unsere Stadt verlassen. Frankfurt, 11. December. Unsere Freiwilligen aus den Jahren 1813 und 1815 seierten heute ihr Jubiläumsfest. Das Fest ging von statten, so wie es das Programm besagte. Eine Menge Zuschauer wohnte dem Zuge der Freiwilligen vom Römer nach der St. Katharinen= kirche bei, und eben so war die Kirche selbst sehr stark besucht. Die unserm Senat gewidmete treffliche Rede des Pfarrers D. Friedrich ist bereits heute im Drucke erschienen. Im Uebrigen bietet unsere Stadt an dem heutigen Tage kein festliches Ansehen dar, da, wie schon früher bemerkt worden, dieses Jubiläumsfest durchaus kein allgemeines hier seyn sollte. Dem heute Abend zu Ehren der Jubilarien stattfindenden Laternenzug wird aber sicher eine Masse Menschen beiwohnen. Ausgezeichnet schön ist der Saal geschmückt, in welchem die Freiwilligen heute ihr Festmahl hielten, und worin morgen Abends der Festball stattfindet.— Der Bundespräsidial=Gesandte, Herr Graf von Münch=Bellinghausen, ist noch nicht nach Wien abgereist; indessen dürften es keine politischen Gründe seyn, welche die Abreise des Herrn Grafen verzogern. ##rrmischte Nacyrichten. Ein junges Mäochen hat sich neulich durch Helbenmuth ausgezeichnet, indem es seinem Vater Schiffbrüchige von dem Dampfschiffe Fortfartshire retten half. Miß Darling ist seitdem der Gegenstand der allgemeinen Aufmerksamkeit in England geworden; eine vornehme Dame schickte ihr neulich z. B. eine Banknote von 5 Pfd. St. und erbat sich dafür eine Locke von ihr. Mehreren anderen Damen hatte sie bereits Locken gegeben, und sie muß fürchten, durch solche Geschenke zuletzt ihr Haar zu verlieren. Ein reicher Gutsbesitzer handelte vernünftiger; er schickte ihr einen werthvollen Ring und bat dafür um ihre Hand. Der bekannte Trappist Joseph von Geramb schildert den gegenwärtig regierenden Papst also:„Gregor XVI. steht im 73. Jahre, sieht aber aus wie höchstens ein Sechsziger; er erfreut sich einer kräftigen Gesundheit und kann demnach noch viele Jahre leben. Gregor XVI. gehörte vor seiner Erhebung dem Orden der Camaldulenser an und er hat noch immer einen Theil der strengen Regel desselben beibehalten.Er, dessen Haupt die dreifache Krone trägt, dessen Gewalt und Herrschaft sich über alle Völker erstreckt, schläft neben einem prachtvollen Bette auf einem ärmlichen Lager, das nur in einem Strohsacke besteht. Er lebt dabei wie ein vermögensloser Mann.“ Aus dem Erzgebirge schreibt man vom 4. Dec.:„Bei der in den letzten Tagen des Novembers schnell eingetretenen Kälte, die selbst 10 bis 12 Grad Reaumur erreichte, sind zwei gewerbtreibende Männer in verschiedenen Gegenden des Erzgebirges erfroren. Wir thun dieser zwei Fälle besenders aus dem Grunde Erwähnung, weil die beiden Verunglückten gerade dadurch, daß sie sich durch Schnapstrinken gegen die Kälte schützen wollten, um so sicherer der Erstarrung und dem Tode entgegengegangen sind.“ Die Morning-Chronicle theitt die interessante Nachricht mit, daß die Theepflanze, die man schon lange in den englischen Besitzungen in Ostindien einzuführen trachtete, kürzlich in ganzen Waldungen in dem erst neuerlich eroberten Assam Lande, uördlich des burmanischen Reiches, aufgefunden worden sey. Mit der Kultur der Theepflanze vertraute Leute wurden sogleich hingesandt, und ein Thee erzielt, der dem chinesischen Thee durchaus nicht nachstehen soll. Die Chronicle drückt daher die Hoffnung aus, daß man bald für diesen wichtigen Artikel von dem„himmlischen Reiche“ nicht mehr abhängen würde. Nach dem Morning-Herald befindet sich unter den Mönchen von Melleray, dieser religiös agricolen Versammlung in der Grafschaft Waterford, die auch O'Connell neulich besuchte, ein Ordensbruder, der einmal in der Musikwelt viel von sich sprechen machte und mit glänzendem Exfolg in der großen Oper von London gesungen hatte.„Sein„Don Juan“ war einst weltberühmt. Dieser Signor Ambrogetti ließ sich in La Trappe einkleiden, ehe dieser Orden aus Frankreich vertrieben ward, und ist jetzt Mitglied dieser in ganz Irland durch die Strenge ihrer Regel und die Härte der Arbeit, welche sich alle unterziehen, berühmten Gemeinschaft. Nach dem National hat die Stadt Paris wieder eine neue Zierde dadurch erhalten, daß die Eigenthümer der Passage Colbert in der Mitte dieses schönen Platzes eine prächtige Uhr in Gestalt einer Säule aufstellten, auf welcher eine einfache goldene Kugel ruht, die an ihren vier Seiten die Stunden weist. Dieses in so einfachem als edlem Geschmacke ausgeführte Kunstwerk überraschte die Pariser sehr angenehm, und im gedachten Blatte werden die Eigenthümer ähnlich schöner Plätze aufgemuntert, diese Neuerung nachzuahmen. Personal= Chronik Münster. Se. Majestät der König haben dem Land= und Stadtrichter Baitzer zu Horstmar den Rothen Adler=Orden 4: Klasse zu verleihen geruht. M in den. Se. Majestät der König haben dem Ober=LandgerichtsVice=Präsidenten von Goldbeck zu Paderborn den Rothen Adler=Orden zweiter Klasse mit Eichenlaub zu verleihen geruht. Bekannimachungen Als passende Weihnachts= und Neujahrs=Geschenke empfiehlt sein wohl assortirtes Pelz= und Rauh=Waaren= Lager, verbunden mit den neuesten Herren=Garderobe=Artikeln, bestehend in Cravatten, Chemisetten, Halskrägen, Manchetten, Handschuhen, Hosenträgern, Schlaf= und Hausröcken, zur geneigten Abnahme bestens F. Rüthling, Spiekerhof Né 33 Wir warnen einen Jeden vor den Tischlermeister Johannes Strubel im Kaufen und Borgen; denn keiner von uns bezahlt. Wittwe Strubel und Eva Strübel. Frische Annanas und russischen Caviar erhielt K. Geisler. Besten Braunschweiger Hopfen erhielt wieder und empsiehlt billigst J. Th. Winckelsett, Frauenstraße. Frische Cervelatwurst mit Knoblauch und mit Pfeffer, halbgeräucherte Bratwürstchen und grobkörnigten Caviar empfiehlt zum Portions=Essen im Hause, so wie im sonstigen Verkauf F. Lhm. Stahlschreibsedern neuerfundener Masse, anerkannt als die besten und preiswürdigsten, die der erfinderische Geist bis jetzt schaffte, für jede Hand und Schrift brauchbar. Eben sind davon wieder angekommen(Stück für Stück approbirt): Lords’ pens, in zwei Sorten, zum Schönschreiben, pr. Dutz. 10 Sar Ladies’ pens, zum Klein-Schönschreiben 6¼ Sgr. bis 10 Sgr. Kaiserfedern, die vollkommensten, 20 Sgr. Napoleon’s pens, Riesenfedern, prima Qual. per Karte 22½ Sgr. secunda„ 11% Sgr. 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Sommergerste 1 Thlr. 11 Sgr. — Pf. Buchweizen 1 Thlr. 15 Sgr.— Pf. Hafer 21 Sgr.— Pf. Erbsen 2 Thlr. 2 Sgr.— Pf. Rübsamen 3 Thlr. 25 Sgr.— Pf. Kartoffeln 10 Sgr.— Pf. Kleiner Samen— Thl.— Sgr.— Pf. Rüböl per Ohm à 282 Pfd. ohne Faß 35 Thlr. 22 Sgr. 6 Pf. Dito per Mai 34 Thlr. 22 Sgr. 6 Pf. Dito per December 35 Thlr.— Sgr.— Pf. Rübkuchen pr. 1000 Stück Stampf 27 Thlr. 15 Sgr.— Pf. Preß 26 Thlr.— Sgr.— Pf. Branntwein pr. Ohm 18 Gr. 13 Thlr.— Sgr.— Pf. Gereinigtes Oel 38 Thlr.— Sgr.— Pf. Heu per Ctr. à 110 Pfd. — Thlr. 28 Sgr. Stroh pr. Schock à 1200 Pfd. 5 Thlr. 10 Sgr.— Mit Weizen ist es mit anhaltend starker Zufuhr etwas flauer, mit dem übrigen Getreide wie vorhin. Rüböl mit wenig Frage. Verantwertlicher Redacteur: J. Coppenrath.— Expedition: Coppenrathsche Buch= und Kunsthandlung.