Veredig. ellen Einwohnerzahl aller r vornehmsten Städte Format 4 Zoll breit tonirt. ½ Thlr. geb al ½ Thlr.— mit ¼ Thlr. als belehrenden Inhalt erst niedliche Form un seiden kleinen Werkche, nterhaltenden und u# und Kunsthandlung i aller Zeiten 1 und des 19ten JahrGeheimnisse der ägypBauchrednerei, Telewählt schönen, belusiken aus der Physik, metik und ExperimenPetorelli, Comte und 1 Abbild. Vierte sehr rie Auflage. gr. 12. 22½ Sgr. ter. Leipziger eles Nützliche und anempfehlen ist seine Aner den chemischen Zauante Belehrungen und e 1831 Nr. 107. sagt; s man nur von wenigen alt mehr bietet, als wird in Gesellschaften elnde Unterhaltung ge. Die Nurnb. Handl. höchst anziehend und en mit Auszügen daraus 2. sagt:„Da hier eine gehörigen Kunststücken Wissenschaften so vekt und aus der Physik, , u m v i e l e E x p e r i m e n t e diese neue Auflage als Belehrung und UnterDie Abbildungen sind emde (Nölcken. Zentheim=Steinfurt a. inten. (Gerbaulet. Dienst, Sponholz a. berrecht.) Nir. erbrochene Opferfest. ter. it auswärtigen fl. 25 kr. Gerste 5 f. 34 kr. Spelz 4 fl. 2 hl 8 fl. 30 kr. spapiere und Dieses Blaut erscheimt täglich, Wontags ausgenommen. Abonnements=Preis holbjährig 2 Thl. der sweiten Fälste jeden Münster, Donnerstag, 15. December. Semesters auch vierteljährig). Alle löbliche Hostanstalten nehmen Bestellungen an. Ankündigungen jeder Art werden gegen die Bebühr von 1 Sgr. 3 Ps. für die gespaltene PetitZeils oder deren Raum zusgenommen, mussen aber höherer Bestimmung iufolge, gleichzeitig dem viesigen königl. Intelligenz- Comtoir zur Inserzion eingesandt werden. Inlan d. Berlin, 3. December. Sie können wohl denken, daß die Verlobung des Herzogs von Leuchtenberg, besonders auch durch die Art, wie die Bekanntmachung geschah, hier Anlaß zu den verschiedenartigsten Gesprächen und Urtheilen gegeben hat. Ein Courier hatte die Nachricht aus Petersburg gebracht; die Staatszeitung theilte sie nicht mit; in der Hamburger Zeiturg las man die Notiz, doch ging sie nicht in unsere Zeitung über, und erst aus der Münchener politischen Zeitung gelangte sie in die hiesige. Ein Scherz im engsten Kreise des Hofes von Petersburg soll, sagt man, den ersten Anlaß zu dieser Verbindung gegeben haben. Am Hofe von Stockholm, wo die Schwester des Herzogs von Leuchtenberg, Josephine, die Gemahlin des Kronprinzen Oskar ist, ließen sich die Einleitungen zu der Verbindung am geeignetsten treffen. Bei der Vorstellung des Herzogs als Verlobter der Großfürstin Marie, die in Gegenwart aller russischen Großen geschah, drückte der Kaiser den Wunsch aus, man moge den Herzog als seinen jüngsten Sohn betrachten. Die Kaiserin hätte, erzählt man, hierauf das Wort genommen und mit der ihr eigenen Huld und Anmuth hinzugesetzt: Sie würde eben so gern ihren Eidam unter den Fürsten des russischen Reiches gewählt haben, da ihre Tochter aus Anhänglichkeit an das Vaterland einmal fest entschlossen gewesen sey, dasselbe nie zu verlassen; allein das Herz ihres Kindes habe entschieden, und so freue sie sich, daß Rußland um einen einheimischen Fürsten reicher werde. Diese Worte brachten einen sehr lebhaften Eindruck hervor, der sich im offenen Ausbruche der Freude kund gab. Wir glauben, daß diese Verbindung, besonders mit Hinblick auf Polens Verhältnisse, sehr segensreiche Folgen haben könne; gewiß wenigstens wird der Sohn des Adoptivsohns Napoleons Alles thun, was er vermag, um die herben Conjuncturen, aus denen Polen unn einmal nicht zu befreien ist, so viel als möglich zu mildern.(L. A. 3.) Posen, 30. November. In unserm Theater hätte in diesen Tagen die Aufführung des aus dem Französischen übersetzten, ziemlich frivolen Lustspiels.„Die Mönche““, das allerdings manches für die gegenwärtige Zeit Anstößige aus dem Klosterleben enthält, leicht zu verdrießlichen Auftritten führen können. Gut ist es daher, daß die bereits angekündigte Wiederholung unterblieb. Allgemeine Mißbilligung hat es indessen gefunden, daß drei polnische Edelleute sich zu Wortführern einer Partei aufgeworfen, und der Theater=Direction die beregte Wiederholung in einem mit vieler Anmaßung abgefaßten Briefe untersagt haben. Hier mag jedoch der gute Zweck das unziemliche Mittel wohl entschuldigen.(A. Z.) S panien. Die neuesten Madrider Nachrichten, vom 1. d., bringen nichts Erhebliches. Nicht allein war das Ministerium Armendariz noch nicht gebildet, sondern die Combination, auf welcher dasselbe beruhte, schien sogar wieder aufgegeben zu seyn. Man sucht jetzt ein gemischtes Cabinet zu bilden und versicherte, Isturiz und Seoane würden darin thätig sehn. General Alaix war endlich zu Madrid angekommen; allein seine Wunde hatte sich unterweges wieder geöffnet und ihn genöthigt, sich zu Bette zu legen. In der Sitzung der Cortes vom 30. fragten Hr. Carasco und andere Deputirte die Minister, welche Maßregeln durch die Regierung gegen diejenigen angenommen worden seyen, welche am vorher gen Tage mehrere Mitglieder der Kammer beschimpft und namentlich Hrn. Martinez de la Rösa bedroht hatten. Der Minister erklärte, es seyen Maßregeln getroffen worden, um die Unverletzbarkeit der Deputirten zu handhaben. Der Conseilpräsident legte einen Gesetzentwurf folgenden Inhalts vor:„„Die Cortes genehmigen die durch die Regierung angeordnete Aushebung von 40,000 Mann.“— Am Abende des 30. fanden wieder Excesse vor dem Hotel des Hru. Martinez de la Rosa statt. Ein Haufe Gesindels, mit Fackeln versehen, sang unter seinen Fenstern ein De Profundis.— Man glaubt, der Proceß gegen die Generale Narvaez und Cordova werde auf Anstiften Esparteros mit großer Strenge betrieben werden. Der Correo-Nacional lobt die Festigkeit des Generals Cordova sehr, womit er die traurigsten Folgen abgewendet hat, indem er die 3000 Mann starke Nationalmiliz, welche die Truppen Sanjuanenas, die nur 430 Mann zählten, umgaben, zum Rückzuge zu bewegen suchte. Graf Cleonard soll durch seine Schwäche und Unvorsichtigkeit die Nationalmiliz gegen sich aufbringen, und es kann deshalb, wenn derselbe nicht zurückgerufen wird, noch eine traurige Katastrophe herbeigeführt werden. Da drei Viertel der Bevölkerung Sevillas Carlisten sind, so fürchtet man sehr einen Entschluß der Nationalgarde, die Waffen niederzulegen. In der Sentinelle vom 4. December liest man:„Der Prätendent wird Geld erhalten. Zehn Millionen Francs werden mit jedem Augenblicke in Bayonne erwartet. Es scheint, daß dies nur eine erste Abschlagzahlung von einer Anleihe sey, die bei verschiedenen Mächten unterhandelt wird. Das Memorial des Pyrénées sagt:„Es scheint, daß starke Summen Geld an Don Carlos gesandt worden sind. Man bemerkt, daß in diesen Tagen der Sold der Truppen in sardinischer Münze bezahlt worden ist.“— Nach der Sentinelle sprechen Briefe aus Logronö von der Abdankung Esparteros.— Es ist möglich, daß Muna gorri noch einmal genöthigt seyn wird, nach Frankreich zurückzukehren. Man schreibt aus Bayonne vom 4. d.: „Die Christinos an der Brücke von Behobia waren nicht geneigt, das Corps Munagorris passiren zu lassen, und ertheilten ihm nur auf die dringenden Vorstellungen des Lord Hay Erlaubniß, sich zu St. Martial festzusetzen. Die Werke dort werden von englischen Officieren geleitet, und sie schlagen wieder eine Brücke über die Bidassao, abwärts von Behobia, um sich einen Rückzugspunkt zu sichern. Die Carlisten besorgen, daß Munagorris Erscheinen, besonders wenn er fortfährt, seine Leute ordentlich zu bezahlen, Desertionen in ihren Reihen veranlassen wird. Im Allgemeinen hofft man doch nicht viel von seiner Expedition.“— Nach einem andern Schreiben soll das Eindringen Munggorris eine bedeutende Kälte zwischen dem General O'Donnell und dem englischen Obristen Colburn herbeigeführt haben. Erossbrisanien. London, 7. December. Gestern Abend wurden Depeschen aus dem Bureau der Colonial=Angelegenheiten an Sir John Colborne, Commandeur der Truppen in NiederCanada, an Sir George Artbur, Lieutenank=Gouverneur von Ober=Canada, und an Sir John Harvey, LieutenantGouverneur von Neu=Brunswick, abgesandt.— Das 42. Regiment hat Befehl erhalten, sich sogleich nach dem brittischen Nordamerika einzuschiffen.— Obgleich das Parlament bis zum 5. Februar prorogirt worden, so glaubt man doch, daß es früher einberufen werden wird.— Der Standard und der Morning-Herald wollen erfahren haben, daß es die Absicht der Minister sey, unverzüglich eine beträchtliche Verstärkung des stehenden Heeres vorzunehmen, und daß schon Befehle ergangen seyen, um die Forts und Batterien an den nördlichen und östlichen Küsten Schottlands in einen, in Kriegszeiten gebräuchlichen Vertheidigungsstand zu setzen.— Der ministerielle Globe sagt ebenfalls, die Regierung beabsichtige, die Milizen neu zu organisiren und im nächsten Frühjahre einzuberufen, um in den Waffen eingeübt zu werden. Fran uresed. Paris, 8. December. Je mehr die Eröffnung der Session(den 17. d.) heranrückt, je eifriger beschäftigen sich die Journale mit der künftigen Stellung der Parteien in der Kammer. Das Journal des Débats gibt sich das Ansehen, als fürchte die Regierung keinesweges die Coalition der linken Seite mit den Doctrinairs. Hr. Dupin (der bisherige Präsident der Kammer) hat durch sein Organ, den Temps, die Theilnahme an diese Coalition verweigert; er fürchtet, den Doctrinairen zur Stufe für ihre Erhebung zu dienen, und hält sich mit seinem Anhange neutral.— Gestern um 4 Uhr fand eine lange Conferenz zwischen HH. Molé, Thiers, Montalivet, Guizot und Barthe in Gegenwart des Königs statt. Man kennt den Zweck dieser auffallenden Vereinigung nicht, glaubt aber, der König habe eine Annäherung zwischen jenen Staatsmännern versucht.— Graf Sebastiani hatte einen Urlaub erlangt, weil man glaubte, die belgische Frage sey auf den 1. Februar verschoben. Er hat jetzt Gegenbefehl und eine neue Note in Bezug auf Belgien erhalten. Die Verhandlungen sollen sich immer mehr verwickeln.— Der Moniteur theilt das ausführliche Programm der übermorgen stattfindenden Leichenfeier des Marschalls Lobau mit. Die Söhne des Königs werden derselben beiwohnen.— Renten 79, 85; 110, 20; span. act. Sch. 16½. Belgien. Ein Privatschreiben aus Brüssel vom 7. d. sagt: „In der heutigen Sitzung der Repräsentantenkammer nahm Hr. Gendebien wieder das Wort über die gestern verhandelte Frage wegen der außerordentlichen Credite, die in Folge des Gesuchs des Kriegsministers auf das Budget der Wege und Mittel gebracht wurden. Die Rede des Finanzministers, womit die gestrige Sitzung beendigt wurde, Beifall schenkend, sagte er, er gewahre darin ein Unterpfand für den Entschluß der Regierung, lieber alle Wechselfälle des Krieges zu wagen, als einen Daumen breit vom Gebiete abzutreten; er fügte hinzu, daß diese durch den Finanzminister zu erkennen gegebene Gesinnung von dessen Seite nicht gewundert habe, daß er von dessen persönlichem Entschlusse überzeugt sey, und daß er hoffe, einst ebenfalls in Betreff des Entschlusses der übrigen Minister beruhigt zu werden. Der Minister der auswärtigen Angelegenheiten, der ebenfalls der Sitzung beiwohnte, hielt während der ganzen Rede des Herrn Gendebien seinen Blick auf ein Papier gerichtet und gab keinesweges seine Absicht zu erkennen, dem Redner zu antworten. Der Finanzminister scheint durch die übrigen Minister aufgefordert worden zu seyn, in der Folge sich nicht so kategorisch als heute zu erklären.“— In der Kammer verlangte Hr. Gendebien auch, daß man statt der zusätzlichen Steuer lieber eine Anleihe auf die Grundeigenthümer machen solle, weil ohnehin die verlangte Summe zu klein sey. Das Geld könne hinreichen zur Einberufung der Mannschaft von 1837, aber nicht, sie lange zu erhalten. Der Kriegsminister meinte, für spätere Zeit könne man auch später sorgen. Ein Brüsseler Correspondent des Handelsblad schreibt unterm 9. d.:„Hr. von Praet überbringt, wie es scheint, ein durch die Londoner Conferenz erlassenes Actenstück, wodurch die Territorial=Frage negativ entschieden wird, so daß Belgien von dieser Seite die Hoffnung muß fahren lassen, die Holland gehörenden Theile von Limburg und Luxemburg zu behalten. Die Minister sind auf heute Nachmittag zu einem Conseil einberufen; der König wird präsidiren. Man scheint darin einen definitiven Entschluß fassen zu wollen, hinsichtlich der von Belgien jetzt anzunehmenden politischen Haltung; inzwischen haben die milltairischen Rüstungen und Bewegungen ihren Fortgang. Die Milizen und Soldaten der 9. Reserve=Regimenter müssen am 14. d. unter den Waffen stehen; das 15. Reserve=Regiment soll die Genter und das 44. die Antwerpener Citadelle besetzen; diese Maßregel ist deshalb genommen worden, weil die zur activen Armee gehörenden Regimenter an den Grenzen und im Großherzogthume Luremburg concentrirt werden sollen; außer den 3 Armeecorps, deren Darstellung der Kriegs=Minister befohlen hat, soll noch eine mobile Division für Luxemburg bestimmt seyn, und eine Brigade der Avantgarde speciell mit der Vertheidigung Limburgs und der Beschützung Venloos beauftragt werden. Ist dieses eine Comödie der belgischen Regierung oder will sie wirklich eine Wiederholung der Auftritte von 1831? Man versichert, daß der Kriegsminister von den Kammern einen neuen Credit, diesmal von 12 Millionen Frs., verlangen wird, während der Finanzminister ein Project zu einer gezwungenen Anleihe von gleichem Betrage vorlegt. Die belgische Regierung scheint, ehe sie mit Europa Krieg führt, vorläufig den Börsen der Steuerpflichtigen den Krieg zu erklären.“— Die belgischen Blätter bestätigen vollkommen, was oben über die fortwährenden Rüstungen gesagt wird. Namentlich meldet das Echo du Luxembourg, daß eine Truppen=Division in diese Provinz einrücken werde, für welche schon Quartiere gemacht würden; eben so müßten die Milizen des Großherzogthums gegen den 14. d. unter den Waffen stehen, und am 9. solle schon die Bürgerwache zu Arlon gemustert werden. Oestreicy. Pesth, 29. November. Es zweifelt nun Niemand mehr daran, daß der ungarische Reichstag im künftigen Frühjahr zu Preßburg und nicht, wie es hieß, in Ofen und Pesth abgehalten werden wird; aber sicheren Berichten zufolge sollen II. MM. der Kaiser und die Kaiserin gesonnen seyn, nach vollzogener Krönung der Letztern als Königin von Ungarn einen Monat in Ofen zuzubringen. Man ist daher hier auf seltene Solennitäten und Festlichkeiten gefaßt, die jenen in Italien nicht sehr nachstehen dürften. Auch verspricht man sich bei Gelegenheit der Krönung eine allgemeine Amnestie und Aufhebung der jetzt noch vor den Gerichten schwebenden Hochverraths=Processe. Beutscylan d. Vom Main. Süddeutsche Blätter melden, daß der ehemalige landständische Abgeordnete Hr. E. E. Hoffmann zu Darmstadt auf Veranlassung des Geburtsfestes Sr. Maj. des Kaisers Ferdinand Sr. Durchl. dem Staatskanzler Fürsten v. Metternich einen Beitrag zur Unterstützung der verunglückten Einwohner von Pesth übersandt habe, und daß die Sendung von einem Schreiben beglei tet gewesen sey, worin mehrerer wichtigen Vorgänge der jüngsten Zeit Erwähnung gethan werde. So habe namentlich der Briefsteller seine Anerkennung der wahrhaft kaiserlichen Großmuth ausgedrückt, die sich durch das Mailänder Amnestie=Decret kundgegeben habe. Es wird hinzugesetzt, daß Hr. E. E. Hoffmann hierauf eine sehr huldreiche Antwort erhalten habe, die ihm auf gesandtschaftlichem Wege zugestellt worden. Wir sind im Stande, dieses Schreiben des Fürsten Metternich, welches an den k. k. Geschäftsträger am großherzogl. bessischen Hofe gerichtei ist, unsern Lesern mittheilen zu können. Es lautet wie folgt:„Die letzte Frankfurter Gelegenheit hat mir das angeschlossene Schreiben des Hrn. Ernst Emil Hoffmann überbracht. Ich ersuche Sie, den anliegenden Uebernahmsschein des dem bemeldeten Schreiben beigefügten Wechsels pr. 500 fl. ihm als eine Beisteuer für die durch die Ueberschwemmung zu Pesth Verunglückten einzuhändigen. In Betreff des übrigen Inhalts des Schreibens des Hrn. Hoffmann bitte ich Sie, ihm meine Gefühle in nachstehender Weise auszudrücken. Der Kaiser hat einen Act der Gnade zu Gunsten reumüthiger und verirrter Unterthanen erlassen. Er konnte dies im vollen Gefühle seines Rechtes wie seiner Kraft, in Mitte eines durch Ordnung, Gerechtigkeit und Milde belehrten; der Monarchte treu ergebenen Volkes! Wenn der Act des 6. September die östreichische Staatsverwaltung wirklich höher in der öffentlichen Meinung stellen sollte, so würde dies wohl nur die Folge einer bedauerlichen Unkenntniß der wahren moralischen Lage des Kaiserreiches seyn,— einer Unkenniniß, von welcher wir allerdings im Falle sind häufige Beweise einzuholen, welche aber nicht minder bewährt, wie sehr in unserer Zeit das Geschichtliche, und sonach das Thalsächliche, durch schale Polemik und Kämpfe auf dem Felde der Abstractionen verkümmert, wo nicht gar verdrängt wird! Der Act vom 6. September gehört in unserm Regierungssysteme keinesweges zu den außerordentlichen, und noch viel weniger zu denen, welche auf den Effect berechnet wären. Durch die Krönung zu Mailand hat der Kaiser ein feierliches Bündniß zwischen dem Throne und dem lombardisch=venetianischen Königreiche geschlossen. Die Herzen treuer Unterthanen haben ihm entgegengeschlagen; dies war der Moment, in welchem der Monarch Gnade für strenges Recht zu Gunsten verirrter Einzelnen eintreten lassen konnte. Auch hat er dies gethan. So steht die ganze Sache, und wenn sie eine Lehre in sich enthält, so ist es die: daß das allgemeine Gute nur in geregelten Haushalten zu der gemessenen Stunde wirklich möglich ist. Böse Einwirkungen und Beispiele des Auslandes hatten auf eine kleine Zahl östreichisch=lombardischer Einwohner nachtheilig gewirkt; der Kaiser übergibt diese heute getrost ihren Landsleuten, bei denen sie nur gute Lehren einsammeln können. Sollte der Eine oder der Andere aus ihnen abermal straffällig werden, so würden sie sodann vor dem obersten Richter doppelt ahndungswerth seyn. Empfangen u.(A. Z.) Leipzig, 3. December. Die Vortheile unserer Eisenbahn, obschon sie nur bis Riesa an der Elbe fahrbar ist, treten immer deutlicher hervor. Aus Böhmen, namentlich aus Außig, werden uns für jetzt und künftig Brennmaterialien aller Art zu um so billigeren Preisen angemeldet, als jetzt die Elbe und später von Dresden aus die Eisenbahn den Transport derselben befördert. Gegenwärtig schon ist das Holz um 1 Thlr. pr. Klafter im Preise gefallen, und Steinkohlen, Torf und Braunkohlen ziemlich allgemein als Brennmaterial angenommen worden.— In politischer Hinsicht hat besonders die letzte Nachricht aus Darmstadt über die wiederholte Anregung im neu zusammengetretenen Landtage wegen der Constitution Hannovers viel Interesse gefunden. Der Antrag des Deputirten Glaubrecht scheint nicht ohne Beziehung auf die letzten Schritte der deutschen Bundesversammlung gestellt worden zu sehn.(A. 3.) Stuttgart, 5. December. Der Abschluß der Staatsrechnungen auf das Jahr 1837—38 gibt, wie wir hören, das sehr erfreuliche Resultat eines Ueberschusses von einer Million und beinahe siebenmal hunderttausend Gulden.— Unsere neue Wiedertäufer=Secte, welcher, wie wir erfahren, von den weltlichen und geistlichen Behörden in Kirche, Tause und Abendmahl bis jetzt nichts in den Weg gelegt wird, scheint sich verstärken zu wollen. Am letzten Sonntage, dem 2. Decbr., wurden auf ihrem Taufplatze am Neckar bei Berg(sonst der Badeplatz, der aber bei gegenwärtiger Witterung allerdings nicht zum Baden benutzt wird und daher ganz zu ihrer Disposition steht) zwei Frauen von Nellingen und ein junger Schuster von hier durch Untertauchen im Neckar getauft. Die Taufe geschieht bei Frauenzimmern in einem langen, sie von dem Hals bis zu den Füßen verhüllenden Gewande, und abgesondert von den Männern. Abends wurde den Neuaufgenommenen das Nachtmahl gereicht. Die Taufe versieht in Ermangelung eines ordinirten Geistlichen Hr. Instrumentenmacher Schauffler von hier. Bereits sind wieder zwei neue Täuflinge für eine weitere Taufe vorgemerkt. Einen Anstand erregte ein Schuster von Rohracker, der in früherer Zeit in der Schweiz mittelst Besprengens mit Wasser wiedergetauft wurde. Dieser darf nun nach den Grundsätzen der Secte zwar an ihren Versammlungen, nicht aber am Abendmahle Theil nehmen, da nach ihrem Ritus strenge auf der Taufe mittelst Untertauchens, so wie sie Johannes der Täufer im Jordan vorgenommen habe, festgehalten wird. Es bleibt nun demselben, um ganz der Secte einverleibt zu werden, nichts übrig als eine nochmalige, resp. dritte Taufe. (Schwäb. Merk.) Kulfel, 7. December. Ueber das Befinden Ihrer königl. Hoh. der Kurfürstin gibt der Leibarzt Dr. Bäumler unterm 6. d. Bericht. Am Schlusse desselben heißt es: „Im Ganzen darf ich sagen, daß es mit dem Befinden der hohen Patientin den Umständen angemessen gut geht und ein günstiger Ausgang zu erwarten steht.“— Am 3. d. M. wurde nach erfolgter allerhöchster und höchster Einwilligung Sr. königl. Hoh. des Kurfürsten und Sr. Hoh. des Kurprinzen und Mitregenten auf dem fürstl. HessenPhilippsthal=Barchfeldschen Schlosse Augustenau die Verlobung Ihrer hochs. Durchl. der Prinzessin Bertha, Tochter Sr. hochf. Durchl. des Landgrafen Karl zu HessenPhilippsthal=Barchfeld, mit dem Erbprinzen zu BentheimBentheim und Bentheim=Steinfurt im Kreise der hochfürstl. Familie gefeiert. Diese allein durch persönliche Zuneigung geschlossene Verbindung berechtigt zu den erfreulichsten Hoffnungen für das Glück der hohen Verlobten.(Ihre hochf. Durchl. die Prinzessin Bertha von Hessen=PhilippsthalBarchfeld ist geboren am 26. October 1818 und Se. Durchl. der Erbprinz von Bentheim=Bentheim und Bentheim=Steinfurt am 1. August 1812.) Bederkesa, 8. December. Zu Anfange dieses Jahres richteten mehrere hiesige Einwohner an den Landtag des Herzogthums Bremen und Verden das Gesuch, ihre Rechte wegen Aufrechthaltung des Staatsgrundgesetzes zu vertreten. Da dieser Landtag fast zu vier Fünfteln aus Mitgliedern der Ritterschaft besteht, bei welchen keine große Vorliebe für das Staatsgrundgesetz vorausgesetzt wird, so wollten Manche in jener Bittschrift ein sehr müßiges Unternehmen finden, und selbst unter den Theilnehmern daran hörte man vielfach nur als Zweck äußern, doch einmal auf diese Veranlassung eine bestimmte öffentliche Erklärung des Adels über das Staatsgrundgesetz zu erlangen. Es mußte daher überraschen, als die Nachricht eintraf, der Landtag habe am 30. November mit nicht weniger als 27 gegen 8 Stimmen beschlossen, jener Bittschrift gemäß sofort eine Vorstellung an Se. Majestät mit dem Gesuch zu richten, alsbald zur Herstellung eines gesetzlichen Zustandes der Dinge die geeigneten Mittel ergreifen zu wollen, indem durch die Aufhebung des Staatsgrundgesetzes, das der Landtag als zu Recht bestehend anerkennen müsse, eine verderbliche Parteiung, Zweifel und Mißtrauen in der Provinz sey zu Wege gebracht worden, was der Landtag tief beklage. Dieser Beschluß, dessen Folgen für die Sache der Verfassung unter den obwaltenden Umständen sehr groß seyn dürften, wird zunächst das Gute haben, daß die Spannung und das Mißtrauen aufhört, das bisher, sehr unerfreulich für den geselligen Verkehr, Adel und Bürger immer mehr von einander trennte. (B. Z.) Griechenland. Nach dem griechischen Blatte Sotir hat Hr. Eynard in Genf, der bekannte Wohlthäter Griechenlands, neuerdings bedeutende Summen zur Errichtung einer Disconto= Bank übersendet, mit dem Wunsche, daß dieselben an kleine Handwerker zu dem gesetzlichen Zinsfuße ausgeliehen werden möchten. Diese Geldsendung hat bereits die wohlthätige Folge gehabt, daß die Kapitalisten, die früher 24 und sogar 30 pCt. Interessen für Darlehen verlangten, jetzt froh sind, wenn sie 12 pCt. erhalten. Vermischte Nachricyten. Man meldet aus Koblenz vom 9. December:„Leider erfahren wir so eben, daß unser Mitbürger, Herr Engel, der bei dem neulich hier verüdten Morde in die Brust geschossen worden, diesen Mittag unter schweren Leiden verschieden ist. Es war nicht gelungen, die Kugel, die dem Unglücklichen tie in die Brust gedrungen war, herauszuziehen.“ Der Fürst Paskewitsch veranstaltet auf dem niedlichen Jagdschlößchen Skiernewitze, bei Lowitsch, die glänzendsten Jagden in Polen. Eine anziehende Rolle spielt bei diesen immer das muselmännische Gefolge, dessen Sperber Wunder der Jagerkünste verrichten, und leicht das Federspiel, was in Europa früher dem Pulver weichen mußte, von Neuem zu Würde und Ansehen bringen könnten. Eine andere Jagdart der Morgenländer ist noch auffallender. Diese Kinder des Ostens hegen nämlich eine Art großer, leichter, meistens weißgrauer Windhunde, welche die unsrigen noch an Smächtigkeit übertreffen. Diese Rüden nehmen sie mit sich zu Pferde, und versolgen die Spur des Wildes, wobei die Hunde im wüthendsten Jagen der Reiter sich zu halten wissen, und jagdgierig unter des Reiters Arm hervor nach der flüchtigen Beute blicken. Kommen die Jäger der letzteren nahe genug, so geben sie dem Hunde ein Zeichen, worauf dieser abspringt, in wenigen Sätzen das Wild erreicht und dem Herrn zubringt: ein Schauspiel, das weit unterhaltender ist, als alle bekantere Jagdarten. Nach einem alten Herkommen hat auch in Hannover die Mutter bei der Geburt ihres siebenten Sohnes, wenn die sechs vorangegangenen noch am Leben sind, auf die Ehre Anspruch, den König zum Pathen ihres Kindes bitten zu dürfen. Seit der Regierung Sr. Maj. Ernst Augusts, also in noch nicht anderthalb Jahren, ist dieser Fall im Königreiche achtunddreißigmal vorgekommen. Der Töpfermeister Kreutzhuber in Burghausen hat das Gelübde gethan, zu Fuß nach Jerusalem zu pilgern und das heilige Grab zu besuchen. Am 7. oder 8. December wird er diese weite und gefahrvolle Reise antreten, mit dem gewöhnlichen Pilgerkleide angethan. Er nimmt den Weg über Rom und Neapel, wo er sich nach Aegypten einschifft; mit Gottes Hülfe hofft er, im Monat Mai 1839, über Konstantinopel zurückkehrend, wieder bei seiner Familie einzutreffen. Bekannimachungen Im Hause des Herrn Küsters Hesselmann am Ueberwasser Kirchhof wird ein bestens assortirtes Lager von Nürnberger Spielwaaren und dahin einschlagenden Artikeln, auch Spiegeln 2c zum selbstkostenden Preise und auch vieles unterm Preis ausverkauft. eignen sich sämmtliche Waaren zu Weihnachtsgeschenken. (905. 3. b.) Eine Auswahl von neuen, ganz vorzüglichen Pariser Conditor=Waaren, die sich ganz besonders zu Weihnachts= und Neujahrs=Geschenken eignen, empfehle ich, unter Versicherung bistiger Preise, zur gefälligen Abnahme bestens. 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