Dieses Blatt erscheint täglich, Montags ausgenommen. Abonnements=Preis halbjährig 2 Thl. 10 Sar. für Münster und 5 Thl. 5 Sgr. portofrei für auswärts(bei Beginn der zweiten Halfte jeden Semesters auch vierteljährig). Able löbliche Postanstalten nehmen Bestellungen In. Münster, Sonntag, 16. September. Ankundigungen jeder Ars werden gegen die Erbühe von 1 Sgr. 3 Pf. für die gespaltene PetitJet#r oder deren Naum ausgenommen, müssen aber höberer Bestimmung zufolge, gleichzeitig dem hiesigen königl. Intssigen-Comtoir zur Insertion eingessndt werden. Onlan d. Berlin, 5. Sept. In einigen Tagen sieht man hier der Rückkunft des Directors im auswärtigen Departement, wirkl. geh. Legationsrath Eichhorn, entgegen, der eine Erholungsreise nach Schlesien gemacht hat. Nach seinem Wiedereintreffen dürften wohl die Conferenzen über die römisch=geistlichen Angelegenheiten unserer beiden Grenzprovinzen, in denen, wie es scheint, seit längerer Zeit keine neue Entscheidung erfolgt ist, wieder beginnen. Der Erzbischof von Köln hat wirklich, und zwar zum erstenmal seitdem er in Minden sich befindet, ein Schreiben an seinen König gerichtet, doch soll dasselbe keineswegs den versöhnlichen Character haben, von welchem kürzlich in auswärtigen Blättern berichtet worden. Noch viel weniger aber befindet sich hier ein westfälischer Edelmann, welcher der Mandatar der veränderten Gesinnungen jenes Prälaten seyn sollte.— Daß im Großherzogthum Posen, wie ebenfalls einige Blätter berichtet haben, die Truppenmacht verstärkt werde, ist ebenfalls ganz ungegründet. Ein Theil des Adels ist es zwar dort, der gemeinschaftliche Sache mit dem Clerus macht; das Volk ist jedoch über seine Interessen— dem Adel gegenüber— zu aufgeklärt, in Bezug auf die Absichten der Regierung— der katholischen Kirche gegenüber — zu beruhigt, als daß der Einfluß klerokratischer Umtriebe von Bedeutung werden könnte.— Dem Leibarzte unsers Königs, dem sehr geschätzten geh. Obermedicinal= rath v. Wiebel, ist vorgestern das Unglück begegnet, auf einer Fahrt nach Potsdam aus dem Wagen zu stürzen und sich dabet so schwer zu verletzen, daß man nicht ohne Besorgniß ist. Hr. v. Wiebel ist seit dem Tode des Staatsraths Hufeland der einzige Leibarzt unsers Monarchen.— Die hiesige Freimaurerloge Royal York hat, wie man vernimmt, die Erwägung des von Frankfurt a. M. an sie gelangten Antrages, den Statuten der englischen Mutterloge gemäß, auch solche Maurer zuzulassen, die sich zur mosaischen Religion bekennen, auf sieben Jahre hinausgeschoben, was in der Sprache unserer Juristen so viel heißt, als ad calendas graecas(A. 3.) Berlin, 8. Sept. Am 5. d. fand eine wiederholte Probefahrt auf der hiesigen Eisenbahn zwischen Zehlendorf und Potsdam statt, welcher der Verwaltungsrath und mehrere andere Personen beiwohnten. Die Locomotive„der Adler,“ von vorzüglicher Arbeit, zog sechs Wagen, jeden zu 24—30 Personen, und machte die Entfernung von zwei Meilen hin in 30, und zurück in 25 Minuten. Während der Fahrt wurde nur auf halbem Wege pfeilschuell gefahren, weil die polizeilichen Anordnungen gebieten, daß in den bewohnten Oertern, wo der Zug durchführt, für jetzt nicht schneller als Pferdetrab gefahren werden darf. Alles ging in größter Ordnung gut ab, so daß der Versuch nichts zu wünschen übrig läßt.— Die Wärter waren auf ihren Posten, und bewährten sich mit dem Signalfahren eingeübt. Da nicht zu erwarten ist, daß neue Hindernisse auf der Distanz von Berlin nach Zehlendorf eintreten, so könnte die ganze Bahn von Berlin nach Potsdam am 15. October, als am Geburtstage unsers theuern Kronprinzen feierlichst eröffnet werden. Inzwischen aber soll die obenerwähnte Bahn von Zehlendorf bis Potsdam vom 16. d. ab dem Publicum als die erste preußische Eisenbahn zur Benutzung gegeben werden. Zu bedauern ist, daß die Bahn zunächst Berlin im Vorzuge ist, indem an mehreren Stellen Terrain=Hindernisse vorgekommen sind. Auffallend ist es, daß da, wo die Oberfläche des Erdbodens nur Sand trägt, ein bis zwei Schuh tiefer der fruchtbarste Boden gefunden wird. Berlin, 12. Sept. Ihre königl. Hoheiten die Prinzen Wilhelm Adalbert und Waldemar sind nach Magdeburg von hier abgereist. Köln, 13. Sept. Das berühmte National=Dampfschiff„der Großherzog Leopold von Baden,“ das am 3. Aug. in der Nähe von Lorch durch Auffahren auf Felsgestein gesunken war, kehrt morgen, Freitag, wiederhergestellt in den hiesigen Hafen zurück, um am Sonntag, den 16. d., seine so sehr beliebte Dienstthätigkeit wieder anzutreten. Witten, 11. September. Bis heute sind noch nicht mehr als 12 Menschen, die in Folge des am 7. d. stattgehabten Unglücks(sieh F 217 d. Z.) in der Ruhr ihren Tod fanden, wieder aufgefunden worden, auch sind weiter keine Anzeigen von Vermissungen eingelaufen, weshalb man vermuthet, daß weiter Niemand ein Opfer dieses beklagenswerthen Unglücksfalles geworden ist.(Elb. Z.) Spanien. Veränderung des Ministeriums in Nach einer in Paris eingegangenen telegraphischen Depesche aus Bayonne vom 11. d. M. enthält die Madrider Gaceta vom 7. nachstehende Ernennungen: Der Herzog von Frias, erster Staatssecretair und Präsident des Ministerraths; Hr. Ruiz de la Vega, Senator, Justizminister; der Marquis von Montevirgen, Deputirter, Finanzminister, ad interim; der Marquis von Valgornera, Senator, Minister des Innern, ad interim; der General Aldama ist, ad interim, beauftragt, den Ministerien des Krieges und der Marine vorzustehen.— Das Journal des Débats bemerkt hierzu:„Seit längerer Zeit ließ sich ein Ministerwechsel in Madrid voraussehen und war unausbleiblich. Zunächst erschüttert durch die Anforderungen des Generals Espartero, hat die Administration Ofalias, außerdem durch geheime Intriguen bearbeitet, nicht dem durch die Aufhebung der Belagerung Morellas hervorgebrachten Effect widerstehen können, obwohl sie nichts vernachlässigt hatte, damit dieses große Unternehmen einen andern Ausgang habe. Hr. v. Ofalia hätte jedoch Präsident des Minister=Conseils bleiben können, wenn er sein Geschick von dem der HH. Mon und Castro getrennt hätte, welche dieser Tage die Anerbietung ihrer Dimission erneuert hatten. Er hat es jedoch besser gefunden, sich mit seinen sämmtlichen Collegen zurückzuziehen, und es ist ein ganz neues Ministerium, welches der Herzog von Frias, der zum Präsidenten des Conseils und Minister der auswärtigen Angelegenheiten ernannt ist, zu bilden beauftragt wurde.— Der Herzog hat lange in Paris den Posten eines spanischen Gesandten bekleidet, und wenn er definitiv die Leitung der Geschäfte behält, so würde das gute Vernehmen, in welchem Frankreich mit Hrn. von Ofalia stand, keine Veränderung erleiden."— Von den Bewegungen der Armee hat man keine neue Nachrichten. Frantreich Paris, 11. September. Der niederländische Gesandte beim hiesigen Hofe, Hr. v. Fagel, ist heute hier eingetroffen.— Der Herzog von Würtemberg, der fortwährend zu Neuilly wohnt, wird zu Ende dieser Woche nach Paris zurückkehren. Die Herzogin von Wärtemberg ist von den Folgen der Niederkunft gänzlich wieder hergestellt.— Im Journal du Havre liest man:„Wir vernehmen aus zuverlässiger Quelle, daß die Regierung das Benehmen des Hrn. Roger, Consuls Frankreichs zu Buenos=Ayres, unter allen den verschiedenen Umständen, die später die Blokade der Republik durch die kleine Escadre des Admirals Leblanc veranlaßten, völlig gebilligt hat.— Ein Journal will erfahren haben, der Prinz Ludwig Na poleon mystifizire bisweilen die Spione, durch welche die französische Regierung ihn beobachten läßt. So soll er vor Kurzem einem solchen Besucher, der sich mit allen Zeichen der Bewundetung und Achtung für den Reffen des Kaisers Napoleon nahte, versprochen haben, ihn an einem bestimmten Tage einer Revue über seine Garden und alle Beamten und Würdenträger seines Hofes beiwohnen zu lassen. Der Polizei=Agent fand sich pünktlich ein, und hatte das Vergnügen, einige Stunden zu gehen, um durch fünf Bediente in Livree empfangen zu werden, die das ganze Personal des Hofes Napoleon II. bitbeten. — Renten 80, 95; 109, 30. Kusslan d. St. Petersburg, 5. Sept.(Mit dem Dampfschiffe über Lübeck.) Ehegestern fiel der zwölfte Thronbesteigungstag Sr. Maj. des Kaisers ein, den gewohntermaßen alle Stände unserer Bevölkerung mit der herzlichsten Theilnahme und Liebe begingen. Die Frühstunden füllten die Kirchen aller Confesstonen mit Betenden, die zum Herrn des Herrn für das Wohlergehen des theuern Monarchen und der erlauchten Seinigen flehten. Später fanden ihm zu Ehren befreundete Mahle und Assembleen in mehreren öffentlichen und Privat=Cirkeln statt. Am Abende erstrahlte die ganze Residenz in schöner Beleuchtung.— Unsere Witterung ist höchst ungünstig, der Regen hält schon mehrere Tage ununterbrochen an, verleidet den Lustwandelnden sehr die kurzen Sommerfreuden und verursacht dem Landmann bedeutende Störungen im Einsammeln der Feldfrüchte. Der Theil unserer Bevölkerung, der den Sommer auf den nahen und fernen Landumgebuugen verbrachte, eilt darum früher denn gewöhnlich zur Stadt zurück, die seit einer Woche wieder ihre bisherige Leere durch eine größere und gewühlvollere Lebendigkeit ersetzt sieht. — Wie man uns aus der Krimm und anderen Provinzen des Südens meldet, hat der Regen dort an zehn Wochen stetig angehalten, erst vor Kurzem aufgehört und einer freundlicheren Witterung Platz gemacht. Fast aus allen Gegenden des Reichs lauten die Berichte über den Ertrag der Wiesen sehr traurig, günstiger dagegen die über das noch im Abernten begriffene Getreide. Utalien. Mailand, 3. Sept. Für den gestrigen Nachmittag war„Corso“ angesagt. Um 5 Uhr sollte der Hof die Burg verlassen, um dieser national= italienischen Belustigung beizuwohnen. Der Corso, die Spazierfahrt der Vornehmen und Wohlhabenden, an welcher die ganze Bevölkerung zu Fuß oder von den Fenstern und Balkonen Theil nimmt, findet sich bekanntlich durch ganz Italien. Gewöhnlich bewegt sich dieser heitere Zug durch die Hauptstraße, die dann auch in der Regel nach iym den Namen Corso führt. Von den südlichen Alpenabhängen bis zum Faro und im jenseitigen Sicilien trifft man fast keine Stadt, keinen Markt oder kein Städtchen, welches nicht seinen Corso hätte. Unter den großen Städten ist Rom hierin am berühmtesten. Mailand folgt zunächst, ja man kann fast annehmen, daß diese Stadt, mit Ausnahme der ganz eigenthümlichen römischen Carnevals=Freuden, sich des schönsten, glänzendsten und heitersten Corsos rühmen kann. — Seit vielen Jahren war der gestrige Corso der besuchteste, reichste und glänzendste. Die schönsten Equipagen folgten sich unablässig, vom Dome und auf den Seitengassen, durch den Corso und die Porta Orientale nach Loreto, und von dort zur Stadt zurück auf den Wällen bis nach der Porta Vercelina, unglaublich, wenn man bedenkt, daß dies die halbe Peripherie der Stadt ist. Kaum dürften die berühmten Fahrten von Longchamp eine größere Menge von Wagen und mehr Pracht und Aufwand entfalten können. Die Pferde sind meist englischer Race, auch sieht man viele Mecklenburger und in geringer Anzahl polnische und ungarische Pferde. Der Hof nahm in zwanzig sechsspännigen Wagen an dieser kolossalen Spazierfahrt Theil und wurde überall mit lautem Gruß bewillkommnet. Besondere Pracht zeigten die Wagen der Botschafter Sir Frederic Lamb, des Grafen von St. Aulaire und Hrn. von Tatitscheff. Zunächst wurden die geschmackvollen Equipagen der Gräfin Cicogna, des Grafen Taverna, des Duca Visconti, der Grafen Boromeo, der Duchessa Litta, des Mons. Palavicini und vieler Anderen bewundert. Zwischen den Wagenreihen tummelten sich zahlreiche Reiter umher, wobei einige ungarische Kavaliere ihren alten Ruhm als Meister der Reitkunst bewährten. Abends versammelte sich die elegante Welt, und wer nur Platz finden konnte, in der Scala. Als ich nach 8 Uhr in eine der Logen trat, ward ich zuerst durch den Glanz von mehreren tausend Wachskerzen geblendet, sodann durch den Anblick des Gedränges im Parterre erschreckt. Man hatte nie erlebt, daß die Scala zu klein sey, und bemerkte nun zu spät, daß in diese Menge, wenn Unfälle vorkämen, von keiner Seite Hülfe geschafft werden könne. Schon waren mehrere Personen in Ohnmacht gefallen, und mit Mühe nach dem Ende der Sitzplätze geschafft worden. Hier aber schien der Wall der Stehenden ein unüberwindliches Hinderniß. Da bot Graf Radetzky seine Parterre=Loge als Ausweg. Selbst mit Hand anlegend, gelang es dem Feldmarschall, die Ohnmächtigen aus dem Gedränge zu schaffen und in seiner Loge in Sicherheit zu bringen. Ein donnerndes Beifallsklatschen belohnte das Werk der Nächstenliebe. Um halb 9 Uhr betraten der Kaiser und die Kaiserin die Loge; jetzt erhob sich die ganze Versammlung, Alles drängte sich an die Brustwehren; der Glanz der Damentoiletten, der Ordenszeichen und Untformen der Herren in den Logen verdunkelte beinahe das Kerzenlicht. Alle Hände waren in Bewegung, unter jubelndem Zurufe nahmen die Majestäten ihre Sitze ein; der Vorhang rollte nun auf. Hier zeigte sich der Arco della Pace und eine allegorische Vorstellung begann, an welcher gegen die Convenienza teatrale„ersten“ Tänzer und Sänger der Oper Theil nahmen: Das Stück bezog sich auf die Vollendung jenes großen Kunstwerkes unter dem unmittelbaren Schutze des Kaisers und schloß mit dem„Gott erhalte.“ Die Einzelparte wurden von den besten Sängern vorgetragen nicht ohne Elnwebung italienischer Gesangskünste, die mit Haydn's erhebender Composition sich nicht wohl verschmelzen wollten. So oft aber der Chor einfiel, erkannte der gesunde Sinn des Publicums den Werth dieser einfach edlen Weise und die Bedeutsamkeit des Abends, und brach in endlosen Beifallruf aus. Stehend, war's hier auch bei solchem Anlasse gegen die gewöhnliche Sitte, begrüßten abermals Parterre und Loge ihren Kaifer, der, so wie die Kaiserin, mit sichtbarer Rührung dankte. Die heitere Aufregung blieb dem Publicum noch treu, als sich der Hof bereits entfernt hatte, und es muß als ein besonderer Act der Enthaltsamkeit und zarter Aufmerksamkeit gerühmt werden, daß die den Mailänder entzückenden Kunstleistungen einer Schoberlechner, eines Donzellt, Perrot und Cerrito ohne laute Aeußerung des Beifalls, der an diesem Abende den kaiserlichen Gästen allein vorbehalten blieb, und höchstens unter halb unterdrücktem Bravoruf vorübergingen.„ Mailand, 6. Sept. Abends. Die Krönung Kaiser Ferdinands als König der Lombardei und Venedigs hat heute mit großem Gepränge statt gefunden. B eutschlanb. München, 8. September. Ein an die Advokaten emanirter Erlaß thut denselben zu wissen, daß sie sich in allen ihren Eingaben an die Behörden der Bezeichnung Staatsministerium, Staatsdiener und Staatsbürger enthalten, vielmehr königl. Ministerium, königl. Diener und Unterthan zu gebrauchen hätten. Dies modificirt wesentsentliche Bestimmungen und Grundsätze der Constitution, und stimmt mit einem ähnlichen, bekanntlich in Hannover erlassenen Rescripte überein. Es wird hierüber wie über die hannoverschen Verhältnisse hier sehr Vieles mitgetheilt, was ich Ihnen deshalb nicht schreibe, weil es sich in der That nicht zur Oeffentlichkeit eignet; doch dürfte man danach weder in Wien noch hier eine Bethätigung gegen die Patente erwarten.— Unser Kronprinz hat eine große Reise nach Paris und London im Stillen(ohne daß in unseren Blättern darüber berichtet wurde) gemacht; es heißt, daß er ein besonderes Interesse an der Prinzessin Clementine von Okleans genommen, deren Portrait ihm durch den baierschrn Gesandten Grafen Jenison Wallworth in Paris zu Handen gekommen; indessen soll man von vielen Seiten keine solche Verbindung wünschen. Während der Reise des Kaisers waren alle in Baiern sich aufhaltenden Polen in ihre Wohnungen consignirt. München, 9. Sept. Bei der Anwesenheit des Königs in Augsburg haben Allerhöchstdieselben sich eine Unpäßlichkeit zugezogen, welche in Katerrhalfieber überging, dessen Anfälle sich hier täglich gegen Abend erneuerten, so daß einige Besorgniß rege wurde. Die von dem königt. Leibarzte, Dr. v. Wenzel, gestern und heute ausgegebenen Berichte geben jedoch die Ueberzeugung, daß ber hohe Kranke sich bereits auf der Besserung befindet. Weimar, 9. Sept. Se. Maj. der Kaiser und der Großfürst Thronfolger von Rußland haben gestern und vorgestern kleinen Jagden beigewohnt, die Schlösser Ertersburg und Tieffurt in der unmittelbaren Umgebung der hiesigen Residenz, so wie das Innere der letztern, die Großherzl. Kunstsammlungen besehen und selbst das LeseMuseum besucht. In dem letztgedachten Institute hat der Kaiser Seinen hohen Namen auf ein besonderes Blatt des Einschreibebuchs keineswegs einzeichnen wollen, sondern denselben unmittelbar unter den des letzten fremden Gastes gesetzt. Dergleichen Züge Seiner echt humanen Gesinnungen gibt es, seit wir das Glück seiner Anwesenheit besitzen, schon sehr viele; sie gehen von Mund zu Mund und erzeugen den Wunsch, Ihn zu sehen, immer von Neuem.— Sämmtliche höchste Herrschaften begeben sich morgen zum Empfang Ihrer Majestät der Kaiserin nach Jena. Die früher für Allerhöchstdieselbe angeordneten Empfangs=Feierlichkeiten sind auf den Wunsch des Kaisers abbestellt worden.— Dem Vernehmen nach, verläßt uns Se. Maj. der Kaiser am 11. d. Abends, um nach Magdeburg abzureisen.(St.=Z.) Cassel, 10. Sept. Das Lustlager der zweiten Brigade, bestehend aus dem Hanauer und Fuldaer Regimente und aus dem hier garnisonirenden Jägerbataillon, ist Sonnabend bezogen worden. Wie es heißt, wird dasselbe 14 Tage dauern. Da es sich dicht unter Withelmshöhe an der dorthin führenden Chaussee befindet, so kann man leicht einsehen, daß die militairische Lustbarkeit, die übrigens wegen Wind und Wetter mit Unbequemlichkeiten und selbst mit Strapatzen hinsichtlich der bei ungünstiger Witterung ausgeführten Manöver, verbunden seyn wird, auch eine civile ist; von früh bis spät begibt sich nämlich die Residenz in die Umgebungen des Lagers, wo auch auf mannichfache Weise für andere als militairische Gäste gesorgt worden ist. Hannover, 12. Sept. Se. königl. Hoh. der Kronprinz sind, nach Beendigung der, wie zur allgemeinen innigsten Freude verlautet, mit dem günstigsten Erfolge gebrauchten Badekur, gestern von Norderney zurück hier eingetroffen, und haben das Sommer=Palais im GeorgsGarten wieder bezogen.— Heute Morgen haben Ihre königl. Hoh. die Prinzessin Albrecht von Preußen mit Ihren, gestern Abend aus dem Haag eingetroffenen, Durchlauchtigsten Kindern die Reise nach Magdeburg fortgesetzt. Griechenland. Athen, 27. August. Am 16. d. reiste der König und die Königin nach Paros, um dort eine neu erbaute Korvette vom Stapel laufen zu sehen. Das Fahrzeug erhielt den Namen Ludovico und wird 26 Kanonen an Bord haben. Die Majestäten kehrten des andern Tages wieder, zurück, um sich auf Ihre größeren Reisen vorzubereiten.— Heute verließ, bis Korinth von dem Könige begleitet, Ihre Mai. die Königin die Hauptstadt, um sich in Lutraki auf dem griechischen Dampfschiffe einzuschiffen und von da Ihre Reise nach Ankona fortzusetzen. Nach abgehaltener Quarantaine beabsichtigten Ihre Maj. die Königin nach Bern zu gehen, um dort sich einer Zusammenkunft mit Höchstihrem Vater, dem Großherzoge von Oldenburg, zu erfreuen. Die Dauer der Abwesenheit ist auf sechs Wochen bestimmt; mittlerweile wird Se. Maj. der König die früher angezeigte Reise durch Rumelien unternehmen. Der König kehrt jedoch von Korinth vorerst noch einmal hierher zurück, und wird die beabsichtigte Tour erst am 6. September antreten.— Aus Messenien liefen unangenehme Nachrichten ein. Am 16. August Nachmittags wollten 9 Gensd'armen die Arrestation des Basilio Maniatis, Secresairs der Demarchie von Vouphras, vornehmen, wurden aber durch eine Anzahl bewaffneter Bauern angegriffen, welche genanntem Maniatis zur Flucht verhalsen, die Gensd'armen verfolgten und deren Kaserne biockirten. Der Demarch von Trikis brach nach Empfang dieser Nachricht sogleich nach Kalamaia auf, wo er gegen Mutternacht ankam und sich dort mit dem Gouperneur von Messenien vereinigte. Unterdessen theilten sich die Rebellen in zwei Corps, wovon das eine, ungefähr 600 Mann, gegen Navarin zog, wo, wie jetzt die Gefangenen aussagen, die Citadelle ihnen ausgeliefert werden sollte; das andere Corps campirte indessen beim Dorfe Loz. Der Gouverneur von Messenien richtete einen Aufruf an die Phalangiten, die Demarche und Primaten der Provinz und lud sie ein, sich zu vereinigen, um die Herstellung der öffentlichen Ruhe zu bewirken. Sie kamen auf den ersten Ruf, und der Gouverneur zog an der Spitze von 400 Mann und unter dem lebhaften Rufe: „Es lebe der König!" nach dem Schauplatze der Ereignisse. Bei deren Annäherung entflohen die bei Loi gelagerten Rebellen in größter Eile über Berg und Thal; sechs derselben wurden gefangen, und der Gouverneur zog, nachdem er sich kurze Zeit zu Loi aufgehalten, gegen das Dorf Vlachapulos, dem Mittelpunkte der Rebellion.— Was die gegen Navarin marschirten Rebellen betraf, so begegnete ihnen auf dem Wege der Oberstlieutenant Feder, der an der Spitze von 200 Mann leichter Truppen der Maina und 50 Nationalgardisten sie angriff, sie in die größte Unordnung brachte und bis an die Berge verfolgte. Die Rebellen hatten 6 Todte und 7 Gefangene. Ein einziger der königlichen Truppen wurde leicht verwundet.— Der Gouverneur von Messenien und der Oberstlieutenant Feder kamen am 18. d. auf dem Schauplatze der Rebellson an und belagerten sogleich die 4 Gemeinden, welche Theil daran genommen, nämlich Bias, Vouphras, Egaleas und Pitzassos, deren Einwohner in großer Zahl mit Weib und Kind flohen. Man schritt unverweilt zur Untersuchung der Ursachen dieser-Unruhen, so wie zur Ausfindung der Anstifter, und es fänd sich, daß manche sehr bekannte Namen dabei compromittirt seyn dürften. Die vier Demarchen jener Gemeinden wurden arretirt.Außerhalb jener vier Orte fanden die Unruhen keine weitere Verbreitung; die Rebellen wurden im Gegentheil, wo sie sich zeigten, mir Spott und Drohungen abgewiesen. Dies bewog den Gouverneur, den auf dem Weg zu Verfolgung der Rebellen befindlichen Truppen und Nationalgardisten die Weisung zu geben, ihren Marsch einzustellen, um die Einwohner vor den bei dergleichen Truppenzügen vorkommenden Plackereien zu bewahren.— Bei der ersten Nachricht von den Unruhen in Messenien hatten die Gouverneure von Mantinea, Lacedämon, Tryphilie und Gortyne die Nationalgarden aufgeboten und sie zur Verfügung des Gouverneurs nach Messenien geschickt. Die übrigen Gouverneurs des Peloponneses haben ebenfalls Maßregeln ergriffen, um im Nothfalle zur Herstellung der Ruhe pflichtgemäß beizutragen. Der Eifer, mit dem sich die Bürger erhoben, um schleunigst die Rebellion zu unterdrücken; ist nicht genug zu loben. Sie sagten: es müsse ihnen am Herzen liegen, den Flecken, der dem Ruf von Messenien durch die vier Gemeinden von Pylie beigebracht worden, wieder zu vertilgen. Der Gouverneur von Messenien hatte viele Mühe, die Leute zu überzeugen, daß die 400 Mann, die sich zuerst um ihn versammelten, hinreichten, um die Ordnung herzustellen. Alle wollten die Gelegenheit benutzen, ihre Ergebenheit für den König an den Tag zu legen, und Alle verließen ihre Arbeiten in der Zeit der Ernte der Feigen(eines der Hauptproducte der Provinz). Auch zwei Jäger=Compag= nien vom 4. Infanterie=Bataillon, die zweite Division der Lanzenreiter und eine halbe Raketen. Brigade begaben sich unter dem Commando des Generals Gordon nach Tripolizza, um von dort nach dem Schauplatze der Unruhen aufzubrechen; als sie aber die Nachricht von der Herstellung der Ordnung erhielten, kehrten sie in ihre Garnison zurück. Akrika. Algier, 1. September. Der Plan Abd=el=Kaders, Ain=Madi durch Minen zu sprengen, ist mißlungen. Ein türkischer Artillerist, welcher früher unter der Artillerie des Deys von Algier gedient hatte, wurde von einem hiesigen Agenten Abd=el=Kaders nach AinfMadi geschickt, um dort die Minen anzulegen. Sey es nun, daß ihm die nöthigen Kenntnisse oder die nöthigen Werkzeuge mangelten, genug, Abd=el=Kader hat den Plan aufgegeben und wird die Stadt durch die Länge der Belagerung zur Unterwerfung zwingen. Er berennt sie mit 5000 Mann; alle Communicationswege sind abgeschnitten und nach den Berichten des Chalifa Sidi=Mohammed kann sich dieselbe, besonders wegen Mangels an Wasser wie an Nahrungsmitteln, höchstens noch einen Monat halten. In der Stadt selbst sind nur zwei Brunnen, und das Wasser wird an die Einwohner in sehr kleinen Rationen vertheilt. Die Belagerer dagegen werden reichlich verproviantirt von den umliegenden Stämmen. Abd=el=Kader wird das Lager auf einige Zeit verlassen und sich nach Tekedemt begeben; der Chalifa Hadschi Mustapha erhält während seiner Abwesenheit das Commando über die Truppen.— Alle früheren Berichte über eine Niederlage des Emirs vor AinMadi, so wie über seine Verwundung, werden in einem gestern hier eingetroffenen Schreiben Sidi=Mohammeds, aus Medeah vom 28. August, als unwahr oder übertrieben geschildert.— Abd=el=Kader erhält durch seine Agenten regelmäßig alle Wochen die französischen Zeitungen.— Die für ihn engagirten Arbeiter, deren Pässe längst nach Medeah visirt sind, verweilen noch immer in unseren Mauern. Ein verabschiedeter französischer Commandant, der mit ihnen den Contract in Paris abgeschlossen hat, ist mit dem letzten Dampfschiffe hier angekommen, um ihre Abreise, zu der sie fortwährend keine Lust haben, zu beschleunigen. Vermischte Nachrichten. Jetzt, da die eiserne Krone auf das Haupt Sr. Maj. des Kaisers von Oestreich gesetzt wird, liest man gewiß nicht ohne Interesse die nachstehenden Details über die Entstehung und Geschichte dieser Krone. Diese Krone ist aus einem Nagel aus dem wahren Kreuze gemacht. Die Fürstin Helena ließ nach ihrer Rückkehr aus dem h. Lande im Jahre 325 jenen Nagel in einen sehr dünnen Reif bringen u. schickte ihn ihrem Sohne, dem Kaiser Constantin, der denselben an seinem Helme trug. Nach dem Tode des Kaisers wurde die Reliquie in einen mit Edelsteinen besetzten Goldreif gefaßt und in einer Kirche Konstantinopels aufbewahrt, wo sie vergessen blieb bis 349, als der h. Ambrosius in seiner Grabrede auf Theodosius dem Großen davon sprach.— Im Jahre 570 wurde die eiserne Krone von dem Kaiser Constantin Tiberius Augustus, dem Sohne des Senators Gordian, übergeben, welcher sich ganz Gott weihete. Der Sohn Gordians bestieg 590 als Gregor I. den päpstlichen Stuhl und übergab die eiserne Krone der Königin Theodolinda zur Belohnung für ihren Eifer in der Bekehrung des Herzogs Agiluph.— Theodolinda bauete in Monza einen Palast und eine Kirche, in welcher sie die eiserne Krone aufbewahren ließ. Sie diente dann Agiluph und dessen Nachfolgern bis auf den unglücklichen Desiderius, König der Lombarden, der durch seinen Schwiegersohn, Karl den Großen, entthront wurde.— Dieselbe Krone, welche die Stirn Karls des Großen geschmückt hatte, wurde im 13. Jahrhunderte von den Herzögen Della Torre, Herren von Monza, verpfändet, bis 1345 der Papst sie dem Kapitel von Monza wieder übergab.— Später, im 16. Jahrhunderte, sehen wir diese eiserne Krone auf dem Haupte Karls V. glänzen, nach dem aber eine Reihe von Jahrhunderten verging, ehe sie wieder von einem Fürsten getragen wurde. Erst Napoleon erneuerte 1805 die Kiönung in der Kathedrale von Mailand und er sprach, als er sich die Krone auf das Haupt setzte: Dio me l'ha data, guai a che me. la toccara(Gott hat sie mir gegeben, wehe dem, der sie berührt). Im Jahre 1814 erhielt bekanntlich der Kaiser Franz I. diese Krone zurück und bestimmte, daß die Souveraine des lombardisch venetianischen Reichs in Mailand feierlich mit der eisernen Krone gekrönt werden sollten. Pan hat berechnet, daß von 10 Bettlern, die sich in den Straßen von London befinden, 9 nur Betrüger sind. An der von Sandeftörd nach Laurwig(Norwegen) führenden Landstraße hat sich der reiche Engländer Sir Hyde Parker in einer romantischen, vom Lougenstrome durchrauschten Gegend ein Landgut gekauft, um insonderheit während des Sommers dem Lachsfange obliegen zu können. In dieser Gegend, zu Tjömöe, zog man neulich mit Hülfe von 30 Pferden einen in den Buchten verirrten Wallfisch ans Land, nachdem man ihn durch Abhauen des Schwanzes und dadurch bewirktes Verbluten getödtet hatte; denn eine durch den Kopf getriebene eiserne Stange vermochte das nicht zu bewirken. Bekanntmachungen Am Dienstag, den 25. Sept., Morgens 9 Uhr, sollen auf dem Neuenplatze vor dem Schrottschen Hause 2 Wagenpferde nebst Geschirre durchs Meistgebot verkauft werden. Münster, den 15. Sept. 1838. (689. 2. a.) G. Meyer, Commissionair. Am Dienstag, den 18. September, Morgens 9 Uhr und Nachmittags 3 Uhr, sollen auf der Frauenstraße N. 240 allerhand schöne Meubeln, als Tische, Stühle, Sekretärs, Kanapees mit Stühlen, ein chinesisches Billard, Oefen, ein Küchenschrank und Küchengeräthe, Prozellan, Gläser 2c. durchs Meistgebot verkauft werden. Commissionair u. Gerichtstaxator. Ein gut erhaltenes Flügel=Fortepiano von 6 Octaven, gutem Ton, vorzüglicher Stimmhaltung, modernem Aeußern und keiner Reparatur bedürfend, steht für 115 Thlr. Courant zu verkaufen. Wo, sagt Commissionair u. Gerichtstaxator. Für eine gut eingerichtete, mit allen erforderlichen Maschinen und sehr bedeutenden Wasserkräften versehene Tuchfabrik, in einer Handelsstadt in Niederhessen, deren Lage an einem schiffbaren Flusse für den Betrieb des Geschäftes nichts zu wünschen übrig läßt, wird ein Theilnehmer gesucht, welcher kaufmännische Kenntnisse besitzt und ein Kapital von eirca 12,000 Thlr. einlegen kann. Sollte jedoch ein hierzu Lusttragender es vorziehen, die Fabrik für sich allein führen zu wollen, so könnte ihm auch das Ganze, welches aus sehr großen Räumen und mehreren Gebäuden besteht, käuflich überlassen werden, wobei bemerkt wird, daß der größte Theil der Kaufgelder darauf stehen bleiben kann Nähere Auskunft hierüber ertheilt die Expedition dieses Blatts, an welche Auswärtige sich in portofreien Briefen gefälligst wenden wollen. 5 Au u# Die freiherrl. v. Herdingenschen, 1 bis 2 Stunden von Münster gelegenen Güter, bestehend aus dem Rittergute ser nebst hoher und niederer Jagd, den Gütern zu Hiltrup, einem Theile der Davert 2c., zusammen 1490 M., worunter 731 M. gut bestandene Waldungen, sind unter sehr annehmberen Bedingungen im Ganzen oder in einzelnen Theilen zu verkaufen, und werden Kauflustige ersucht, sich an den dazu vollmächtigten des Hrn. Verkäufers im Gasthofe zum Konig von England zu Münster(Zimmer N. 14) zu wenden. Sollte ein Verkauf auf der Hand nicht zu Stande kommen, so erfolgt die Versteigerung dieser Güter ebenfalls im Ganzen oder in Abtheilungen am 27. d. Morgens 9 Uhr zu Hiltrup auf dem Hause Herding. (Fortsetzung in der Beilage.) na des Herzogs inen Palast und ufbewahren ließ. in bis auf den , d e r d u r c h s e i ront wurde.— roßen geschmückt Herzögen Della 5 der Papst sie Später, im 16. auf dem Haupte son Jahrhundergetragen wurde. der Kathedrale Krone auf das he me la tocder fie berührt). Franz I. diese ine des lombarmit der eisernen , d i e s i c h i n d e n sind. orwegen) führendir Hyde Parker rauschten Gegend d des Sommers er Gegend, zu 0 Pferden einen nachdem man durch bewirktes Kopf getriebene en Uhr, sollen auf 2 Wagenpferde den mmissionair. gens 9 Uhr und ße Je. 240 allerzetärs, Kanapees in Küchenschrank urchs Meistgebot erichtstaxator. 6 Octaven, gusem Aeußern und hlr. Courant zu serichtstaxator. ederlichen Maschiheue Tuchfabrik, Lage an einem häftes nichts zu gesucht, welcher pital von eirca vorziehen, die könnte ihm auch n und mehreren , w o b e i b e m e r k t arauf stehen bleiExpedition dieses reien Briefen geis 2 Stunden von Rittergute Matern zu Hiltrup, 0 M., worunter r sehr annehmben Theilen zu veran den daz.. Bethofe zum König u wenden. Stande kommen, ufalls im Uhr zu Hiltrup der Beilage.) deltkälischer Merkur. eilage zu Nro. 222. Münster, Sonntag, den 16. September 1838. Bei günstiger Witterung heute 16. grosse Harmonie-Musik auf der Insel. von Lessing, in gelungenem Kupferstich von Honmann, vor der Schrift 3 Thlr., mit der Schrift 2 Thlr.,— ferner eine Auswahl neuer sehr gelungener Lithographien ist eingegangen in Deiters Buch= u. Papierhandlung in Münster. A Sonntag, den 16. d. Mts., Nachmittags. # Dreisschießen nach der Scheibe Harmonie=Musik vom Musik=Corps des 13. Infanterie=Regiments (687. 2. b.) auf Lütkenbeck. Dieser Tage erhielt wieder einessehr bedeutende Parthie der allerneuesten Tapeten, worunter auch eine schöne Auswahl zu sehr billigen Preisen. Jgnatz Hüger. empfiehlt zur gefälligen Abnahme Carl Meyer am Spiegelthurm. Die erwartete Zufuhr Hamburger Strickwolle ist angekommen, und wird noch zu den vorjährigen auffallend billigen Preisen verkauft bei M. Löwenstein. bei Von heute an täglich frisches Schweinefleisch und Würste W. Köchling, Lütke=Gasse. Beachtenswerthe Anzeige für Pfarrer und Kirchenvorstände. Ein neues, noch nicht aufgestelltes, von dem akademischen Künstler Hrn. Achtermann in Berlin angefertigtes Erncifix von Gyps— welches durch ein metallenes, den Einflüssen der Witterung mehr widerstehendes von demselben Meister überflüssig geworden ist— steht billig zu verkaufen. Dasselbe würde sich, wie die in gleicher Weise ausgeführten zu Milte und Nordkirchen, besonders zum Altarschmuck eignen. Näheres in der Exp. d. Blattes. (690) (691) Es wird ein meublirtes Lokal von wenigstens 3 Piegen, wovon eins gegen Norden gelegen, zur Miethe gesucht. Von wem, sagt die Exp. d. Westf. Merk. W. 176 vorn auf der Ludgeristraße steht ein freundliches Wohn= nebst Schlafzimmer zu vermiethen. Né. 335 auf der Klarissenstiege sind für zwei Familien Wohnungen zu vermiethen. Verbindungs=Anzeige. Ihre eheliche Verbindung zeigen ergebenst an Hamm und Soest, den 13. Sept. 1838. Ludwig Regenhertz, Oberlandes=Gerichtsrath. Mathilde Regenhertz, geb. Freiin von Khaynach. Entbindungs=Anzeige. Heute wurde meine liebe Frau, geb. Fanny von einem Mädchen glücklich entbunden. Warendorf, den 13. Sept 1838. Scheffer=Boichorst, Ober=Landesgerichts=Assessor. Die glückliche Entbindung seiner Frau von einem Knaben zeigt hiermit ergebenst an Mauritz, den 15. Sept. 1838. v. Lehwald. #iterärische Anzeigen J. Görres, die Triarier Leo. Dr. P. Marheineke, Dr. K. Bruno. gr. 8. geb. 22½ Sgr. wieder vorräthig in Deiters Buch= u. Papierhandlung. In der Helwingschen Buchhandlung in Hannover ist erschienen und in der Theissingschen Buchhandlung in Münster und in den übrigen Buchhandlungen zu haben: Acta romana. Ediderunt Dr. Braun et Dr. Elvenich. 1 Thlr. 20 Sgr. Meletemata theologica. Ediderunt Dr. Braun et Dr. Elvenich. 20 Sgr. Bei Kr. Regensbera in Münster ist zu haben: Schreib= u. Termin=Kalender für 1839. Berlin, Verlag von C. Kühn. In gepreßtem Leder. 22% 89. In der Coppenrathschen Buch= und Kunst=Handlund zu Münster ist vorräthig: die Leo, Dr. P. Marheineke und Dr. K. Bruno. Preis geh. 227, Sg. Bei Fr. Regensberg in Münster sind erschienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Practische Hülfs=Tabellen zum schnellen, leichten und genauen Berechneu des Geldwerths von Preußischen Scheffeln und Metzen, so wie vom Centnern, Bunden, Schocken, Tonnen, Quarten 2c. nebst Tabellen zur Berechnung der Kapitalbeträge jährlicher Nutzungen, Renten 2c. zu 4, 5 und 62%. u. s. w. für Admintstrations= und Regulirungs=Beamte, Intendanturen, Proviantämter, Gutsbesitzer, Oeconomen, Rentmeister, Verwalter, Kornhändler 2c. von F. Beermann. 6 Bogen in Groß=Quart=Format. geh. 15 Sgr. Practische Anleitung zur Aufstellung von Rentverwandlungs= resp. Ablöse=Berechnungen, nach dem Gesetze vom 13. Juli 1829 wegen Ablösung der Real=Lasten in denjenigen Landestheilen, welche vormals zum Königreiche Westfalen, zum Großherzogthum Berg oder zu den französischen Departements gehört haben. Von F. Beermann. 8. geh. 7½ Sgr. Zinsen= Tabellen oder Berechnung der Zinsen von 1 bis 30 Sgr. und von 1 bis 100 resp. 10,000 Rthlr. und zwar zu ½, 1, 1½, 2, 2½, 3, 3½, 4, 4½, 5, 5½, 6 Procent für ein Jahr. gr. 8. geh. 2½ Sgr. Neue Musikalien, zu finden in der Coppenrathschen Buch- und Kunsthandlung. Hahn, B., Messe zur feierlichen Consecration und Inthronisation des Fürstbischofs von Breslau Hrn. Leopold Grafen von Sedinitzky. Part. 2 Thlr. 20 Sgr. Adelung, Ant., Sammlung beliebter Stücke für 2 Hörner,: Kläppenflügelhorn in C, i chromatische Trompete in B alto, i detto in Es, 1 ordinaire Trompete, i Trombone. Ch. 1. 1 Thlr. —— detto, detto. Ch. 2. enthält r Marsch; 2 Pas redoublés, r Walzer,# Quodlibet und: Galopp. Thlr. 21 Sgr. Danzi, Franz; Neun lateinische Vesperpsalmen, Dixit, Confitebor, Beatus, Laudate Dominum, Laetatus, Nisi Dominus, Credidi, Magnificat; für Sopran, Alt, Tenor und Bass, 2 Violinen, Viola und Orgel, 2 Trompeten und Pauken ad libitum. 1 Thlr. 20 Sgr. —— et P. v. Winter. 2 Litaneien für Sopran, Alt, Tenor und Bass, 2 Violinen, Viola und Orgel; und: Alma Redemptoris für 4, Singstimmen und Orgel ad libit. von P. v. Winter. 25 Sgr. —— Winter. Pet. v., und Haydn, M., 6 Tantum ergo, für Sopran, Alt, Tenor und Bass, 2 Violinen, Alt, Viola und Orgel, 2 Hörner, 2 Trompeten und Pauken.##2 Sgr. Nohr, Fred., Concertante pour Flüte, Hautbois, Clarinette, Cor et Basson, avec accompagnement d’Orchestre. Oeuv. 10. 3 Thlr. —— Sechs Lieder von W. Gerhardt.#. Morgenständchen. I 2. Matrosenlied.# 3. Liebes latechismus.# 4. Rundgesang. W. 5. Herein. N. 6. Fussjäger, für 4 Männerstimmen. Op. 12. Ch. 20 Sgr. Plath, Soph., Fünfzig alte und neue deutsche Volkslieder und ihre Singweisen mit Klavier- oder Harfenbegleitung. 1 Thlr. 10 Sgr. Sintzel, M., Vier feierliche Gesänge bei öffentlichen Schulprüfungen, für 3 Singstimmen, 2 Violinen, Viola, Contrabass, 1 Flöte, 2 Clarinetten, 1 F a g o t t, 2 H ö r n e r, 1 P r i n c i p a l- T r o m p e t e u n d Pauken. Op. 13. 1 Thlr. 15 Sgr. Winter: P.v., Veni sancte Spiritus, für 4 Singstimmen, 2 Violinen, alto Viola und Orgel, 2 Flöten, 2 Clarinetten, 2 Hörner, 2 Trompeten, und Pauken, nicht obligat; et Danzi II. Regina coeli, für Sopran, Alt, Tenor, Bass, 2 Violinen, alto Viola und Orgel obligat, 2 Flöten, 2 Hörner, 2 Trompeten und Pauken nicht obligat. 25 Sgr. Zaininger, Ben., Asperges, für 4 Singstimmen mit willkürlicher Orgelbegleitung, und Vocal-Responsorien zum Hochamte, zur Frohnleichnams-Procession etc. 10 Sgr So eben sind erschienen und durch alle Buchhandlungen, in Münster durch die Friedr. Wundermannsche Buchhandlung zu haben: Duparequr, g., Die organischen Krankheiten der Gebärmutter, theoretisch und practisch dargestellt. Von der Königl. medic. Gesellschaft zu Bordeauxsgekrönte Preisarbeit. Uebersetzt von P. Kapff. gr. 8.— 1 Thlr. 7½ Sgr. Blandin, Ph. Fr., Autoplastie, oder Wiederherstellung zerstör. ter Körpertheile auf Kosten anderer mehr oder minder entfernter Theile. Aus d. Franz, übers. v. P. Kapff. gr. 8.— 22½ Sgr. Barter, Rich., Geschichten aus der Geisterwelt, als Beweise für das Dasein einer solchen, und die Wunder der unsichtbaren Welt, von Dr. Mather. Aus d. Englischen übers. von August Binder. Mit einer Vorrede von Justinus Kerner. brosch. 166 Seiten— 11 1 Sgr. Von der so beliebten wohlfeilen katholischen Bibliothek zur Unterhaltung, Belehrung und Erbauung erschienen so eben die ersten 4 Bändchen und enthalten: Verirrung und Rückkehr. Eine Geschichte aus neuerer Zeit, erzählt von Jos. v. Orsbach. 2 Bdchn. Stimme der Mahnung und Belehrung für Irrende. Ein goldenes Handbüchlein für sie selbst sowohl, als für die, denen ihre Leitung anvertraut ist. Aus dem Ital. des Abbate Salvatori. 2 Bdchn. Die übrigen noch in diesem Jahrgange erscheinenden Werke sind unter anderm auch das berühmte Werk des heil. Alphonsus von Biquori die Herrlichkeiten Mariä und des Petrus von Alcantra goldenes Büchlein vom Gebete und der Betrachtung, welches sogar die heil. Theresia, der heil. Fr. v. Sales, Ludw. v. Granada und Papst Gregor XV. für ein Meisterwerk erklärten, Der Jahrgang besteht aus 24 Bändchen, jedes durchschnittlich 100 Seiten, und kostet nur 2 Thlr. 5 Sgr. Für diesen geringen Preis erhält man so im Laufe eines Jahres nicht nur Vieles, sondern auch Gediegenes, wie es auch der bereits erschiene 1. Jahrgang dargethan hat. Es empfiehlt sich zu recht vielen Bestellungen darauf Die Coppenrathsche Buch= u. Kunsthandlung. Angekommene Fremde Im König von Enaland.(Gerbaulet.) Maste mit Familie a. Iserlohn, v. Zumm a. Crefeld, Keck u. Stößlein a. Pforzheim, Bertera a. Elberfeld, Schmidt und Sander a. Bremen, Paderstein a. Paderborn, Schnorr a. Berlin, Kaufl. Im Münsterschen Hofe.(Nölcken.) Heine u. Familie, Banquier a. Hamburg. Kock, Kaufm. a. Bremen. Bei Winckelsett.(Aegidiistraße.) Leusing, Hülfsingrossator aus Burgsteinfurt Geschwend, Kaufm. a. Köln. Kraß, Fabrikant a. Unna. Bei Edelgrim. Verspohl u. Sohn, Gastgeber a. Nottuln. Niewind, Färber a. Werne. In der Stadt Amsterdam.(Oberrecht.) Arkenoe a. Greven, Franke a. Borghorst, Kaufl. Bei Roelen. Lökener, Lehrer a. Ahaus, Boock, Kaplan a. Dorsten. Stand der Course, Staatspapiere und Geldspezien. Paris 2. M. London= Hamburg== Wien 6 W. Frifrt Amsterdam, den 13. Septbr. 1838. 56¾ 12.05 35 /16 36 Holländische Werkel. Schuld 2½% Restanten uitgest. Schuld Kansbiljetten Amort. Syndicaat 4½% Frankreich, Renten 3% Rußland. Oblig. b. Hope u. C. 5% Oestreich. Metalliques 5% Spanien Anl. bei Ardouin 5% Passive Pistolen pr. Dukaten ger. alte. Louisd'or frz. 20 Fr.=Stücke Preuß. Thlr. 9.90 à 10 5. 55= 65 9.50* 60 1.75: 80 53¾- 54 1/16 54„ 54 ·716 24 0/16 2 24 ½ 957/16; 95½ 105¾ 18½ 105⅞ Preise von Getraide etc. auf auswärtigen Märkten. Neuß, 11. Sept. Der berl. Scheffel: Weizen alt. 3 Thlt.— Sgr.— Pf. neu 2 Thlr. 17 Sgr.— Pf. Roggen alt 1 Thlr. 27 Sgr.— Pf., neu 1 Thlr. 23 Sgr.— Pf. Wintergerste 1 Thlr. 2 Sgr.— Pf. Sommergerste 1 Thlr. 2 Sgr. — Pf. Buchweizen 1 Thlr. 10 Sgr.— Pf. Hafer 20 Sgr.— Pf. Erbsen 1 Thlr. 25 Sgr.— Pf. Rübsamen 4 Thlr. 2 Sgr.— Pf. Kartoffeln 14 Sgr.— Pf. Kleiner Samen 3 Thl. 18 Sgr.— Pf. Rüböl per Ohm à 282 Pfd. ohne Faß 37 Thlr. 15 Sgr.— Pf. Dito per Mai 37 Thlr. — Sgr.— Pf. Dito per Oktober 37 Thlr. 15 Sgr.— Pf. Rübkuchen pr. 1000 Stück Stampf 26 Thlr.— Sgr.— Pf. Preß 24 Thlr.— Sgr.— Pf. Branntwein pr. Ohm 18 Gr. 11 Thlr.— Sgr.— Pf. Gereinigtes Oel 39 Thlr. 21 Sgr.— Pf. Heu per Ctr. à 110 Pfd. 1 Thlr.— Sgr. Stroh pr. Schock à 1200 Pfd. 5 Thlr.— Sgr.— Getreide bleibt bei schwacher Zufuhr begehrt. Rüböl mit wenig Umsatz. Hannover, den 12. Sept., nach Himten: Weizen 1 Thlr. 3 Gr. 4 Pf. bis 1 Thlr. 10 Gr.— Pf. Rocken 17 Gr. 4 Pf. bis— Thlr. 21 Gr. 4 Pf. Gerste 16 Gr.— Pf. bis 19 Gr.— Pf. Hafer 10 Gr.— Pf. bis 14 Gr.— Pf. Erbsen — Gr.— Pf. Linsen— Thlr.— Gr.— Pf. Bohnen— Gr.— Pf. Kartoffeln 5 Gr. 4 Pf. 1Aarktpreise zu Juunster. Den 15. September 1838. Verantwortlicher Redacteur: I. Coppenrath.— Expedition: Coppenrathsche Buch= und Kunsthandlung.