nung und Vorbedintäglich bei mir zur pril 1836. valtungs=Commissar Fravemann. Anzeige. tion sollen in ter0. April., Vorn hiesigen Auktions= kers auf der Brückkühe, 2 Koffer, 6 d ein vollständiges Keistbietenden gegen rkauft werden. Närz 1836. uktions=Commissar, Michaelis. Dortmunder Wochenblatt. Ne. 16. Sonnabend, am 16. April. 1836. Es wird auf die bestehenden Jagdgesetze aufmerksam gemacht, wonach das Umheraeben mit Jaadaewehren und woht gar mit Hunden außerhalb der Wege den nicht bersehen mit Jogogepep., Schießen und Fangen der zur Jagd gehörenden wohin Füchse, Iltise, Marder 2e. gehdren, untersagt ist., Ebenso ist das Aufsangen des jungen Wildes und Ausnehmen der Eier strenge verboten. Dortmund, den 12. April 1836. Der Magistrat. Inzeige. den 10. April: ter ohne Furcht Historisch=romantiAkten von Kotzebue. il: Das LiebhaRitter Bayard istspiel in 5 Akten, von Gerle. und die Mitglieder hierdurch an, daß e stets baar bezahe Forderung haften. g e. um mache ich hierden Spielabenden bei mir zu haben ril 1836. D. Schäffer. Den hiesigen Metzgern wird das Verbot(Amtsblatt vom Jahre 1817 p. 596), Fleisch aufzublasen, in Erinnerung gebracht, indem das Aufblasen nur Täuschung des Publikums bezweckt und der Gesundheit nachtheilig werden kann. Dortmund, den 12. April 1836. Der Herr Kreiswundarzt Weispfenn arztes Hintermann als Armenwundarzt mit Dortmund, den 14. April 1836. ing ist Statt des verstorbenen Wundhöherer Genehmigung hier angestellt. Der Magistrat. Don Juan Alvarez y Mendizabal, der jetzige spanische Premierminister, von dessen Energie und Geschick Spanien seine Rettung aus bodenloser Zerrüttung und blutigem Bürgerkriege— der Himmel weiß mit welchem Erfolge— erwartet, ist im Jahre 1790 zu Kadix geboren. Seine Eltern, Juden aus Gibraltar, hatten zu Kadir ein Tuchlager. Mendizabal fand zuerst in der Militär=Verwaltung eine Anstellung; er war Kriegs=Kommissär zu Ende des Unabhängigkeits=Krieges. Bei dem Frieden im Jahre 1814 kam er in das Geschäft des Banquiers Bertran de Lis, der ihn wegen seines Eifers und seiner Einsicht bald zum Theilnehmer(commis associé) machte. In solcher Eigenschaft erhielt er die Lieferung von Lebensmitteln für die Heeres=Abtheilung, die im Jahre 1819 sich auf der Insel Leon versammelte, um nach Amerika zu gehen. Er ist der Erfinder und wurde die Seele der Re — 122 volution von 1820. Er veranlaßte die Bewegung zu Las cabezas de San Juan, ließ aber den Bataillons=Chef Quiroga und den Hauptmann Riego die Hauptrolle spielen. Nach der Restauration von 1823 flüchtete er nach England, übernahm die Sache gewisser spanifcher Gläubiger, und gewann ihnen vor einigen Jahren einen großen Rechtsstreit, der am Gerichtshofe der königlichen Bank gegen Ferdinand VII. und den Conful Machado anhängig war. Bei der Revolution von 1830 verließ er die Handelsgeschäfte und kam nach Frankreich, um die Bewegung der ausgewanderten Spanier zu leiten.— Wir sehen ihn dann in Beziehungen, welche er mit dem von einigen Engländern gegründeten Unterstützungs=Ausschusse unterhielt, voll Hoffnung und Ausdauer, den schwankenden Muth der Seinigen beherrschen und das Vertrauen, das manchmal in ihnen erstarb, wieder neu beleben. Er gab sein ganzes Vermögen (gegen 400,000 Frk.) großmüthig zur November=Expedition her. Auf Befehl der französischen Regierung empfingen die spanischen Ausgewanderten, welche sich auf der Grenze vertheilt aufhielten, die Weisung, sich in's Innere zu begeben, und die kleine Anzahl derer, die es wagten in Spanien zu bleiben, wurden, ohne Führer, ohne Plan, ohne Leitung wie sie waren, ohne Mühe zerstreut. Getäuscht und zu Grunde gerichtet kehrte Mendizabal nach London zurück, um seine Angelegenheiten zu ordnen; aber er wurde daselbst Schulden halber in's Gefängniß gesetzt. Sein Muth, seine Ausdauer, sein unerschütterliches Vertrauen auf die Zukunft verließen ihn auch da nicht. Im Tower zu London faßte er den Gedanken zu dem Feldzuge Don Pedro's nach Portugal, und begann von da aus, ihn zu bewerkstelligen. Gegen seine Freunde äußerte er: von Portugal aus wolle er die Revolution in Spanien einrücken lassen. Vom Tower aus, wo er in Haft gehalten wurde, weil er nicht im Stande war, seine Gläubiger zu bezahlen, miethete er die zu dieser Expedition nöthigen Schiffe, sammelte und rüstete die Soldaten aus, machte Anleihen, bewerkstelligte die Vereinigung der Truppen, und der Flotte zu Belle=Isle, und endlich frei; war er bei der Besitznahme von Oporto zugegen, einer entscheidenden Handlung, die er ausgedacht. Endlich faßte er den Gedanken eines Feldzugs nach Algarbien, und bewirkte, trotz des Widerspruchs der Generale, dessen Ausführung, wodurch Lissabon in die Gewalt Don Pedro's siel, und nach diesen Ergebnissen brachte er die politischen und finanziellen Verhältnisse in Portugal in einen regelmäßigen Gang, so diesem Lande zugleich Kredit und Ruhe schenkend. Seitdem wurde Mendizabal berufen, seiner Heimath denselben Dienst zu leisten. Reich, angesehen in England, widmet er sich Spanien, und schlägt selbst den Gehalt eines ersten Ministers aus. Einfach, bescheiden, gerade und rechtschaffen, voll Hilfsquellen und unglaublicher Thätigkeit, begabt mit einer fruchtbaren Einbildungskraft, welcher das Mißgeschick noch Zuwachs, so wie die häufige Behandlung wichtiger Angelegenheiten und der Umgang mit englischen Staatsmännern Richtung gegeben hat, geschätzt von allen Parteien, vertraut mit dem Charakter und den Absichten der ausgezeichnetsten Ausgewanderten, die jetzt in Spanien von Einfluß sind, verdient er, unserer Meinung nach, daß man ihm einiges Zutrauen schenke und Hoffnung auf ihn setze. Mendizabal wird Niemand täuschen, er wird sich nie zu einem Agenten von Partei=Ränken erniedrigen, vermag er für Spanien zu thun, was er für Portugal gethan, verschafft er diesem Lande Einheit und Kredit, dann wird er seine Sendung erfüllt zu haben glauben, und gern andern die Stelle einräumen, auf die ihn weder Ehrgeiz noch Eigennutz gesetzt. Darum werden die Verhältnisse des gegenwärtigen Ministeriums n, miethete er die m Schiffe, sammelte is, machte Anleihen, jung der Truppen, Isle, und endlich ahme von Oporto n H a n d l u n g, d i e e r er den Gedanken ien, und bewirkte, enerale, dessen Auson in die Gewalt nach diesen Ergebhen und finanziellen einen regelmäßigen gleich Kredit und abal berufen, seist zu leisten. Reich, get er sich Spanien, eines ersten Miniu, gerade und rechtund unglaublicher r fruchtbaren EinMißgeschick noch Behandlung wichr Umgang mit engtung gegeben hat, vertraut mit dem der ausgezeichnetzi in Spanien von unserer Meinung Zutrauen schenke e. Mendizabal r wird sich nie zu änken erniedrigen, hun, was er für er diesem Lande bird er seine Senn, und gern anauf die ihn weder Darum werden igen Ministeriums — 123— weder so beengend, noch so feindselig für ihn sein, als man an manchen Orten wohl denkt, und die Agenten, mit denen man ihn umgiebt, werden ihn vergeblich auf andere Wege zu bringen suchen, als die sind, welche er sich vorgezeichnet. Die Zahl„7“ In dem uns zur Probe zugesandten Wochenblatte für den Kreis Recklinghausen, Nr. 13 vom 26. März, befindet sich S. 98 ein Aufsatz unter der Rubrik:„die Zahl“, welcher sich auch in Nr. 13 des Dortmunder Wochenblatts vom 26. März S. 96 befindet, nur mit dem Unterschiede, daß der Recklinghauser zu wenig abgedruckt und wohl die Geduld verloren, oder sich an das Wor„Aouquant“ gestoßen, auch in der Mitte einen ganzen Satz ausgelassen. Dem Verfasser beider Aufsätze(und es ist doch wohl nur einer) bemerken wir, daß die Zahl 7 noch lange nicht erschöpft ist, weil der Aufsatz noch nicht enthält, daß die katholische Kirche 7 Sacramente hat, die Bibel 7 Bußpsalmen zählt, das Gebet des Herrn 7 Bitten enthält, das Weib Math. 22—28 7 Männer gehabt, worüber die Frage aufgeworfen wird, welches Weib wird sie sein in der Auferstehung? Jacob sich vor Esau 7 mal zur Erde neigte, David den Herrn des Tages 7 mal lobte, die Weisheit Sprüchw. 9, 1. ihr Haus bauete und 7 Säulen hieb, 7 Weiber nach Jes. 4, 1. 1 Mann ergreifen werden, daß 7 Hornissen ein Pferd tödten, im Hördischen Revier sich 7 Tiefbauzechen und im Kreise Dortmund sich 7 Apotheken befinden, der 7te Sohn das Königliche Pathengeschenk erhält, dem Bruder 7zig mal 7 mal vergeben werden soll, 7zig Dolmetscher das Alte Test. übersetzt, nach dem gemeinen Recht 7 Zeugen bei Aufnahme eines Testaments eine vollgültige Erklärung abgeben können, im September d. J. das 5597ste Jahr der jüdischen Zeitrechnung beginnt, Mahomed in den 7ten Himmel versetzt ward, Cleve gleich Rom auf 7 Hügeln gebaut ist, die Panacaea mercurialia durch den Alchemisten 7mal sublimirt werden muß, ehe es wirken kann; daß es einen 7sprung, ein Gefängniß der 7 Thürme in Konstantinopel, eine Herrschaft 7egg in Krain, ein Bergschloß Teichen an der Elbe, ein Städtchen 7lehn im Erzgebirge, ein 7fingerkraut(trifolium mellolus cacrulea), ein 7eck, 7gezeit, 7herren, eine Gebirgskette die 7 Brüder genannt, ein 7schwanz, ein Tauge, eine 7fingerschnecke, 7 todtsünden und einen Zeitungsschreiber 7pfeiffer gibt, der aber ausgepfiffen hat; daß 7 einen Galgen voll machen, mancher mit seinen 7sachen sich heimlich davon macht, eine Hausfrau zur Anfertigung eines guten Kuchens 7 Sachen braucht, eine Leibesfrucht mit dem 7ten Monate vollkommen, ein 7 Monats Kind nach den Gesetzen für ehelich gehalten wird, das Kind mit dem 7ten Jahre den vollen Gebrauch der Vernunft und mit zweimal 7 die Vollständigkeit der Kräfte erhält und jedes 7te Jahr ein Stufenjahr ist. Der Gerechte fällt 7 mal und steht wieder auf. Der 7er ist eine Silbermünze im Oestreichischen. Der 7er heißt an manchen Orten ein Feldmesser und Grenzscheider, und zu diesem Zweck ist in Windsheim das 7amt. An andern Orten 7gerichte, deren Gerichtsbote der 7knecht heißt. Bekannt ist die Legende der 7schläfer, die 155 Jahre verschliefen; Epimenides dagegen schlief fünfzig und 7 Jahre. 7 freie Künste. 7 untergeordnete Naturkräfte. Da aus den Figuren A und H alle Flächen und Körper vollkommen abgemessen werden werden können; so hat auch die Zahl 7 die Deutung der Vollkommenheit, Beharrlichkeit, Menge und Vielfältigkeit. 7 ist im Deutschen die einzige Grundzahl, die zwei Silben hat. Im Hessenschen gibt es einen Berg, 7ahorn, der 2281 Fuß hoch ist. Wer doch Peter Schlemihls 7 Meilen Stiefeln hätte, um so mancher bösen 7 zu entlaufen, u. s.., u. s. w. H. x. Y. Z. Das wohlfeilste und schmackhafteste KaffeeSuurraggt liefert nach den neuesten Erfahrungen unstreitig der Roggen, ohne irgend eine Beimischung fremdartiger, nur zu oft der Gesundheit nachtheiliger Substanzen. Es gibt nicht nur Haushaltungen, wo dieser Roggen=Kaffe, statt des gewöhnlichen, zum täglichen Getränke dient, sondern selbst ganze Dorfschaften, auch in unserm Regierungsbezirke, wo er den ausländischen theuren Bohnen=Kaffee ganz verdrängt hat, und zwar mit sehr großem Vortheile sowohl für die Gesundheit, als für den Geldbeutel. Daher ist der Roggen=Kaffee in einigen Städten bereits zur wirklichen Handelswaare erhoben, und man frägt die Leute, die dergleichen holen, jedesmal, ob sie vom Neuen oder vom Alten, vom Theuren oder vom Wohlfeilen wünschen. Bereits zur Zeit der Fremdherrschaft und der Kontinental=Sperre hatte die Noth darauf gebracht, sich nach Surrogaten des übermäßig theuren Kaffees umzusehen, und man war dabei unter Andern auch auf den Roggen gefallen. Schon damals gab man ihm in den meisten Häusern vor allen übrigen Surrogaten den Vorzug. Man würde ihn schwerlich wieder aufgegeben haben, wenn man die zweckmäßige Zubereitung, wie sie gegenwärtig sich bewährt hat, schon damals gekannt hätte. Diese Zubereitung des Roggens zu Kaffee besteht nun hauptsächlich darin, daß man 1) einen unangenehm schmeckenden Extraktiv= Stoff. der sich auch beim Rösten nicht ganz verflüchtigt, möglichst vollständig fortschafft, und dann 2) die Körner nicht zu stark röster, und dadurch das eigenthümliche Aroma derselben, welches seinen Hauptsitz in der Schaale (Kleye) hat, zerstört. Um den ersten Zweck zu erreichen, hat sich durch zahlreiche Versuche folgendes Verfahren als das beste erwiesen. Eine beliebige Menge klaren Roggens wird entweder mit siedendem Wasser(wo möglich Regen= oder Fluß=Wasser) übergossen, so daß er ganz davon bedeckt ist, oder noch besser, man läßt den Roggen etwa 10 Minuten mit dem Wasser kochen. Darauf stellt man daß Gefäß hin und läßt es so 24 Stunden stehen, nach Ablauf welcher Zeit man die bräunliche, übel=riechende und schmeckende Lauge avgießt, den Roggen noch einmal mit reinem, kalten Wasser abspült und denselben zum Trocknen an der Sonne oder über einen mäßig warmen Ofen auf einem Tuche ausbreitet. Durch diese sehr einfache und leicht von jedermann ausführbare Prozedur ist der oben erwähnte, unangenehme Extraktiv=Stoff, unbeschadet des übrigen Aromas, hinlänglich fortzuschaffen. Wenn nun der so ausgelaugte Roggen wieder gehörig getrocknet ist, kann man zum Rösten(Brennen) desselben schreiten. Auch hierbei hat die Erfahrung folgende zwei Kautelen als zweckmäßig bestätigt. Erstens nämlich dient es sehr zur Schmackhaftigkeit des Roggen=Kaffees, wenn er, unter beständigem Umrühren, in einem offenen Gefäßegeröstet wird, damit sich die, durch die Hitze loßreißenden Dämpfe ungehindert verflüchtigen können. Zweitens darf das Rösten nicht so lange fortgesetzt werden, bis die Körner eine gesättigt braune Farbe angenommen haben, sondern man muß sie vom Feuer nehmen, sobald sie gelbbraun werden. Werden sie zu stark geröstet, so geht nicht nur das eigenthümliche, angenehme, dem Kaffee zu stark röster, und hümliche Aroma derselHauptsitz in der Schaale zu erreichen, hat sich se folgendes Verfahren e klaren Roggens wird m Wasser(wo mögWasser) übergossen, so ckt ist, oder noch besser, en etwa 10 Minukochen. Darauf stellt läßt es so 24 Stunf welcher Zeit man die sende und schmeckende Roggen noch einmal ser abspült und denselin der Sonne oder warmen Ofen auf Durch diese sehr einmann ausführbare Pronie, unangenehme Exet des übrigen Aromas, isgelaugte Roggen wie, kann man zum Röschreiten. Auch hierbei nde zwei Kautelen als rstens nämlich dient gkeit des Roggen=Kafbeständigem Umfenen Gefäßegeröie, durch die Hitze loßzehindert verflüchtigen if das Rösten nicht so bis die Körner eine angenommen haben, e vom Feuer nehelbbraun werden. stet, so geht nicht nur genehme, dem Kaffee — 125— sehr ähnliche Aroma, sondern auch ein großer Theil der, zu unauflöslicher Kohle verbrannten, nährenden Bestandtheile verloren. Bei der Zubereitung des Kaffees aus diesen gerösteten Roggen=Körnern hat man endlich wenn man das Getränk in seiner vollen Güte darstellen will, darauf zu sehen, daß dieselben nicht zu fein gemahlen werden, weil sonst der Aufguß nicht klar wird, und daß man die Flüssigkeit nicht, wie beim gewöhnlichen Kaffee hier und da geschieht, mit dem Roggenpulver kochen, sondern nur dadurch filtriren läßt, weil nach der Auflösung im Wasser die Siedhitze viel von dem Aroma verflüchtigt. Der also zubereitete Roggen=Kaffee liefert ein so schmackhaftes Getränk, daß es nur von ultra=feinen Zungen verschmäht werden kann, die gewöhnliche, mit vielen Cichorien versetzte Brühe aber bei Weitem übertrifft. Was etwa der verwöhnte Gaumen noch daran zu tadeln haben möchte, ersetzt die Wohlfeilheit desselben und seine völlige Unschädlichkeit für die Gesundheit, die man, auen Erfahrungen nach, dem gewöhnlichen Kaffee unbedingt absprechen muß. Es ist daher sehr zu wünschen, daß jener mehr im Gebrauch komme, und daß jede fernere Verbesserung in der Zubereitung, die sich in der Folge etwa noch ergeben möchte, zur öffentlichen Kunde gebracht werde. C. v. Bönninghausen. Thierheilkunde. (An Herrn C. B. in Dortmund.) Ihre Antwort auf den Aufsatz in Nr. 43 des vorjährigen Dortmunder Wochenblatts hat mich befriedigt; erlauben Sie mir jedoch, daß ich Ihnen, wenn auch etwas spät, folgendes darauf erwiedere: Etwas Wissenschaftliches über die Thierheilkunde durften Sie in dem oben angeführten Aufsatze nicht suchen. Als Laie wollte ich nur dasjenige, was mir meine langjährigen Erfahrungen gelehrt haben, nämlich: den Nutzen für den Thierarzt selbst und dann den, der für das Publikum aus der Stellung der Thierärzte hervorgeht, darthun. Das Wissenschaftliche selbst überlasse ich meiner Seits Männern von höhern Einsichten. Nach Ihrer Erwiederung sind Sie ad 1 nicht der Meinung, daß die Stellen der Thierärzte schlecht sind. Sie suchen die Ursachen davon in der Unkenntniß, Lauheit, Immoralität u. s. w. Mit Ausnahme mögen Sie Recht haben, im Allgemeinen aber nicht. Mögen es immerhin einige Thierärzte geben, welche sich gut stehen, ja sogar wohlhabend so sind dies nur seltene Fälle, und rührt das Auskommen meist anderswo her. Durchgehend sind die Stellen schlecht, ja sogar dürftig. Sehen Sie in die Nähe und in die Ferne, und Sie werden das von mir Behauptete zur Genüge bestätigt sinden. Es sind mir einige junge Thierärzte bekannt, von denen man mit Recht sagen kann, sie sind solide, thätig und kenntnißreich; der erforderliche Kredit fehlt ihnen nicht und doch sehnen sie sich nach andern Stellen, indem die jetzt von ihnen besetzten zu precär sind; sie sehen ein, daß ihnen dieselben für die Zukunft das Brod nicht geben, vielmehr ihrer Kummer und Sorgen warten. Sie, geehrter Hr.., werden dies nicht zugeben oder glauben, und doch ist es wahr.——— ad 2. Wenn die häufig erscheinenden Werke über Thierarzneikunde und den Gebrauch derselben von Laien die Existenz der Thierärzte auch nicht aufheben, dann schaden sie demselben doch sehr. Die tägliche Erfahrung lehrt dieses; und wenn auch hin und wider der eine oder der andere durch Schaden klug gemacht wird, dann führt ein solcher Fall doch zu keinem günstigen Resultate für den Thierarzt. Der große Haufe lebt doch den alten Schlendrian fort. Auch die Afterthierärzte sind der Existenz der rationellen Thierärzte sehr nachtheilig. Wenn sich Letztere auch durch gründliche Kenntnisse, zweckmäßiges Handeln und Moralität bei ihrem Publikum in Achtung gesetzt haben oder zu setzen wissen, so werden die erstern doch nicht verbannt, sie fressen vielmehr, wie ein Krebsschaden, immer weiter um sich. Am gefährlichsten ist dieses in armern Gegenden, und deshalb wäre es sehr wünschenswerth, wenn die Stellen der Thierärzte durch den Staat oder die Commünen besser als bisher unterstützt würden. Diese eben von mir ausgesprochene Nothsache bin ich überzeugt, fühlen Sie, geehrter Hr.., eben stark als ich; denn wenn ich dem mir zu Ohren gekommenen Gerede glauben soll, so fühlen Sie sich hier ganz unbehaglich und sehnen sich deshalb nach einer andern Stelle. ad 3. Auch aus folgendem Grunde ist es nothwendig, daß die Stellen der Thierärzte verbessert werden: Es ist nämlich nach alten Verordnungen dem Doctoribus bullatus erlaubt, die in seiner Praxis erforderliche Arznei selbst zu dispensiren, wahrscheinlich um die unsichere Existenz derselben in etwa zu verbessern. Sie werden nun aus dem vorstehend Gesagten hoffentlich die Ueberzeugung gewinnen, daß es sehr gut ist, wenn die Stellung des ThierArztes verbessert wird, damit derselbe rein für sich dasteht, und kein Bund zwischen ihm und dem Apotheker, seiner Existenz wegen, zu sein braucht. Wie unpassend es ist und welchen Nachtheil das Publikum durch ein solches Verhältniß haben kann, brauche ich wohl nicht zu erwähnen. Nur schließlich noch die Bemerkung, daß bei derartigen Bundesverhältnissen etwa entstehende Collissions=Fälle leicht zum größten Nachtheil des Publikums beseitigt werden können, indem Kläger, Advokat und Richter dann blind über die Brücke geleitet werden. Die bohen Staatsbehörden sind auch nicht umsonst bemüht, diese Zweige nach Möglichkeit von einander zu trennen. B. T. Vermischtes. Neues und Altes aus allen Regionen: In Australien: die Wunderblüthe der alten Welt, Missionare, Mäßigkeitsvereine, Druckereien; in Nordamerika: Brandtaxationen, Damen mit Nasenringen, Emancipa= tionsringen; in Westindien: bitterer Zuckerstreit und Haß der Runkelrüben; in Südamerika: lustiger Regierungswechsel, oder Kämmerchenvermiethen im Großen; am Nordpole: noch zwei Wallfischfangschiffe und das Recklinghauser Wochenblatt; in Griechenland: fröhlicher Königsbesuch; in Neapel: vorgeschriebener Kindtaufjubel; in Ankona: unvorgeschriebene Franzosenbesetzung; in Rußland: große Kälte; in Krakau: große Hitze; in der Schweiz: Seidenleben wegen NeuYork, grobes Garn in Liestal; in Spanien: Christina in Munnoz's Armen, Mendizabal in Englands Armen. Don Carlos in der Kirche Armen, Isabella allein in der Unschuld Armen; in Portugal: eine Königin in Liebesgedanken; in Frankreich: steife Hofetiquette und stumme Zeitungen; in England: Drittelschritte zum Kriege mit Rußland, und blutige Lehnteneinsammlung; in Deutschland überhaupt: Friede, Ruhe, Eintracht und Glück, Heil und Seegen; in......: Theater und alt Bier; in allen deutschen Städten fortdauerndes Eisenbahnfieber; unter der Erde: Ruhe für arme und reiche, für gute und böse Leute; am Himmel: Aprilblumen; im Monde allerhand Liebesseufzer; und in unserm Wochenblatte aulerhand Neuigkeiten. Nach Nachrichten aus China soll die Hauptstadt Beking durch ein Erdbeben untergegangen sein; über 100,000 Häuser sind verschlungen und ein schwarzes Meer ist an deren Stelle. Der Aetna hat sich jetzt auch wieder einigemal gerührt und inwendig tächtig raisonnirt. Auf dies Rai solches Verhältniß nicht zu erwähnen. Bemerkung, daß nissen etwa entstezum größten Nacht werden können, Richter dann blind den. n sind auch nicht ige nach MöglichF. te s. Regionen: In Auten Welt, Missionare, in Nordamerika: senringen, Emancipa= tterer Zuckerstreit und nerira: lustiger Revermiethen im Großen; fischfangschiffe und das riechenland: fröhvorgeschriebener Kindschriebene Franzosenbesälte; in Krakau: eidenleben wegen NeuSpanien: Chrikendizabal in Engder Kirche Armen, nen; in Portugal: Frankreich: steife en; in England: Rußland, und blutige land überhaupt: a, Heil und Seegen; It Bier; in allen ndes Eisenbahnfieber; rme und reiche, für el: Aprilblumen; im d in unserm Wochena soll die Hauptstadt rgegangen sein; über zn und ein schwarzes wieder einigemal genirt. Auf dies Raisonnement folgte ein so anhaltender dicker veilchenblauer Dampf, daß alle Bergspitzen umher blau anlaufen. In den Thälern setzt die Regierung ihr Were fort. In Deutschland giebt's dermalen nur Eine Art Unglücklicher, und Eine Art Glücklicher: die Nichtactieninhaber und die Actieninhaber.— In Deutschland gab's immer und giebt's auch dermalen nur zwei Arten von Witz: guten und schlechten— Zu den letzten gehört sicherlich der obige. Sieht man die Sache aber genauer an, so steht's hie und da mit der ganzen Actiengeschichte wie ein schlechter Witz aus; zu Anfang wurde die Sache mit einem außerordentlichen Enthusiasmus allenthalben und auch bei uns, aufgenommen, und jetzt hört und sieht man nichts mehr davon. Die Eisenbahnen übernehmen jetzt auch die Geschäfte der Friedensrichter. Holland, was noch vor'm Jahr, wie bekannt, ganz Belgien vor Wuth vernichten wollte, fühlt sich jetzt auf einmal gegen dasselbe ganz mild gestimmt, und all' seinen Haß aus der Brust entschwinden, bloß weil es in Gemeinschaft mit demselben— Eisenbahnen anlegen will.— Bei einer solchen Annäherung benachbarter Länder kann man sich der Verwunderung, wie mächtig der Gedanke an Gewinn ist und was derselbe vermag, nicht enthalten. So gelinde sich der vergangene Winter im allgemeinen auch aufgeführt hat, so hat er seine Lust doch in Rußland besonders stark ausgelassen. Hier hat er's grade so, wie sein berüchtigter Vorgänger von 1812 gemacht. In Warschau stieg die Kälte bis auf 34 Grad. In England ist die Noth in den untern Volksklassen grenzenlos. Neulich sind wieder zwei Arme in Kensington verhungert. Als die gerichtlie chen Leichenbeschauer in das Haus der Verhungerten traten, und eine anwesende Frau über den Vorfall vernehmen wollten, siel auch diese vor Hunger in Ohnmacht und starb. Das Gericht schrieb nieder; daß Alle durch göttliche Heimsuchung gestorben wären. Bekanntmachungen und Anzeigen. Subhastations=Patent. Das in der Stadt Dortmund sub Nro. 209 cat. auf der Kuhstraße belegene Wohnhaus des Schneiders Thomas Strunck nebst Weide= und Brunnengerechtigkeit, nach Abzug der gewöhnlichen Kosten gerichtlich zu 405 Thlr., eingetragen im pothekenbuche Band 38. Nro. 3 sub 25 soll im Wege der nothwendigen Subhastation öffentlich verkauft werden, und ist der Bietungstermin an gewöhnlicher Gerichtsstelle auf den 6. Mai, 3 Uhr Nachmittags, vor dem O. L. Gerichts=Assessor Meyer anberaumt worden. Taxe, Vorwarden und der neueste Hypothekenschein können in der Gerichts=Registratur eingesehen werden. Dortmund, den 17. Januar 1836. Königl. Land= und Stadtgericht. Wilmanns. Baltz. Bekanntmachung. Im Auftrage der Erben des Kaufhändlers Töllner hierselbst werde ich am 26. April, Nachmittags 3 Uhr, an der Behausung des Herrn Gastwirths C. Fechner dahier 1) den im Spätenfelde beim Oesterholze belegenen und 7 Morgen 122 Ruthen großen Acker, 2) den in der Oester Viehgasse am Galgenmersche belegenen und 1 Morgen 24 Ruthen großen Garten, theilungshalber zum Verkaufe bringen. Kauflustige wollen sich zur Abgabe ihrer Gebote alsdann einfinden, und liegen die Verkaufsbedingungen zur Einsicht bei mir offen. Dortmund, den 17. April 1836. Der Justiz=Commissar und Notar Brand. Publicandum. Am Mittwoch, den 20. d.., Nachmit — 128— tags präcise 1 Uhr, sollen an der Behausung des Zimmermanns Rüping zu Großenholthausen 1) ein vollständiges Bett und Bettstelle, 2) mehrere Kleidungsstücke und Leinewand, 3) verschiedene Koffer und Hausgeräthe, sowie 4) eine Uhr, 9 Bienenstöcke und eine Quantität Belegsteine, gerichtlich meistbietend gegen gleich baare Zahlung verkauft werden, wozu Kaufliebhaber einladet. Dortmund, den 12. April 1836. Vermöge gerichtlichen Auftrags, Wolff, Secretair. Korn=Verkauf. Am Mittwoch, den 20. cur., Nachmittags 3 Uhr, soll bei Herrn Wencker in der Krone das Gymnasial=Pachtkorn, bestehend in circa 65 Scheffel Roggen, 67 Scheffel Gerste und 20 Scheffel Hafer, an den Meistbietenden verkauft werden. Dortmund, den 14. April 1836. Kals, Rendant. Capital=Verleihungen. Aus der Kirchen=Casse der größeren evangelischen Gemeinde hieselbst sind 75 Thlr. gegen hypothekarische Sicherheit und übliche Zinsen sofort auszuleihen. Hörde, den 7. April 1836. Das Presbyterium. Ein der hiesigen Calands=Casse zugehöriges Capital von 47 Thlr. kann gegen pupillarische Sicherheit und übliche Zinsen sofort ausgeliehen werden. Dortmund, den 14. April 1836. Consbruch, Pfarrer an St. Reinoldi. 250 Thlr. Pr. Cour. sind gegen sichere Hypothek am 1. Mai c. auszuleihen. Das Nähere sagt die Exped. d. Blattes. Anzeige. Rigaer und Seeuwscher Leinsaamen, Bestes holländisches Lacmus, Bester Varinas Taback, dito Portorico dito, Frische Häringe, Aechte Edammer Käse, dito Leydsche oder Kantert Käse, Frische Rosinen und Korinthen, Neuer Karoliner Reis, Rosinen ohne Steine, Zeeuwsche Chocolade, sind so eben von Amsterdam in bester Qualität und zu billigstem Preise angekommen bei Carl Pottgiesser, Westenhellweg Nro. 452. Anzefg e. Ich habe vernommen, daß in hiesiger Gegend sich das boshafte und verläumderische Gerücht verbreitet hat, ich hätte im unverheiratheten Stande einen Sohn geboren, der sich im Amte Unna aufhalte. Derjenige, welcher mir den Erfinder oder Verbreiter dieses Gerüchtes zur gerichtlichen Verfolgung anzeigen kann, verspreche ich hiermit eine angemessene Belohnung. Brackel, den 9. April 1836. Verwittwete Wilhelmina Lenninghaus, geborne Bimberg zu Höing. Literarische Anzeigen. Auf vielseitige Nachfragen mache ich hiermit die ergebene Anzeige, daß ich sämmtliche Streit=Schriften, welche bis jetzt in Bezug auf die Prediger=Bibel von Ed. Hülsmann, (Pfarrer in Dahl) erschienen sind, vorräthig habe. Dortmund, den 14. April 1836. C. L. Krüger, Buchhändler. Druck und Verlag von Chr. Leonh. Krüger.