64. Jahrgang. Erscheint Montag, Mittwoch, Freitag und Samstaa. Abends. Abonnementspreis in der Expedition 1 Mark 25 Pfg., per Post bezogen 1 Mark 50 Pfg. pro Quartal. Siegener Amtliches Kreisblatt für die Kreise Siegen und Redaktion, Druck und Verlag von W. Vorländer in Siegen. Né. 1. Siegen, Samstag, 2. Januar Zum 25jährigen Regierungs=Jubiläum des deutschen Kaisers. Wenn es sich um eine Festfeier handelt, die zum Mittelpunkte die Heldengestalt Kaiser Wilhelms hat, dann feiert das ganze deutsche Volk mit, Jung und Alt, Arm und Reich, und da bedarf es wahrlich keiner künstlichen Mittel, um die Feier zu einer glänzenden und erhebenden zu machen. In der unsern Kaiser auszeichnenden Bescheidenheit hat der Monarch gewünscht, daß der Erinnerungstag seiner Besteigung des preußischen Königsthrones mehr in der Stille und Ruhe begangen werde, als in rauschenden Festlichkeiten; knüpft sich doch an den wichtigen Tag, den 2. Januar, zugleich auch die Erinnerung an den Tod des geliebten Bruders, des Königs Friedrich Wilhelm IV. Wohl trägt das deutsche Volk dem Wunsche Kaiser Wilhelms Rechnung und wohl wird mit Rücksicht auf diesen Wunsch von mancher geplanten großen und rauschenden Festlichkeit Abstand genommen; aber das läßt sich das deutsche Volk nicht nehmen, an dem Jubeltage des Monarchen ihm die Beweise seiner unentwegten Treue, seiner Liebe und Verelrung aufs Neue darzubringen. Und mag auch nach außen hin der 3. Januar weniger Gepränge und äußeren Glanz entfalten, desto inniger, tief empfundener und wahrhaftiger sind die Glückwünsche, die das ganze Deutschland dem greisen Monarchen darbringt. Fünfundzwanzig Jahre hat Kaiser Wilhelm zum Wohle Preußens und Deutschlands die Regierung geführt. Zwar haben einzelne der Vorfahren aus dem Hohenzollernhause noch länger auf dem Throne gesessen, aber keinem ist es vergönnt gewesen, in so hohem Alter noch die Zügel der Regierung ergreifend, ein Vierteljahrhundert lang das Szepter zu führen. Und nahezu mit derselben körperlichen und geistigen Frische, mit der der fast 64jährige Mann am 3. Januar 1861 an die Leitung der Regierungsgeschäfte ging, kommt auch jetzt noch Kaiser Wilhelm den Herrscherpflichten nach, jenen Pflichten, denen er, als ein ächter König und Kaiser, sich selbst und sein Leben untergeordnet hat. Ist es doch bekannt, daß unter den hohen und edlen Tugenden, die Kaiser Wilhelm auszeichnen, die Pflichttreue, die ihn nimmer verläßt, eine der edelsten ist. In der wechselreichen Laufbahn voll Sturm und Drang, aber auch voll Glück und Glanz hat Kaiser Wilhelm sich jene Treue und Charakter= festigkeit bewahrt, die ihn im Kern seines Wesens heute noch, am Ausgang des Jahrhunderts, als denselben erscheinen läßt, der er im Beginn des Jahrhunderts war. Kaiser Wilhelm bedarf in seiner schlichten Größe nicht der Schmeichler, der Charakter dieses Monarchen ist ein so hoher und edelsinniger, daß ihm selbst jede Unwahrhaftigkeit zuwider Irrende Herzen. Roman von Mathilde Wagener. (Fortsetzung.) Nach wenigen Augenblicken trat Egon in das Zimmer, aber iberrascht fuhr er zurück, als er Alice erblickte.„Wie,“ sagte r endlich erstaunt.„Du hier, Alice, und zu dieser Stunde? — hast Du mich erwartet?“ „Ja,“ entgegnete sie kalt. Sein Befremden schien zu wachsen.„Ist irgend etwas seschehen?“ fragte er unruhig.„Dein Aussehen ist so seltsam, benso seltsam wie Deine Anwesenheit hier um diese Zeit.“ „Du hast Deine Brieftasche vergessen,“ sagte sie statt der Untwort, langsam mit scharfer Betonung ihm das Etui hinzeichend. „Wie? und um mir dies mitzutheilen, bliebst Du bis en auf:— er nahm die Tasche und legte sie auf den Schreibtisch— er schien in diesem Augenblick ganz vergessen u haben, welch' gefährliches Objekt er in ihr zu verbergen pflegte.„Du hast das Konzert plötzlich vor Schluß verlassen?“ uhr er fort.„Baron Soldern, den ich im Klub traf, theilte nir das mit— aus welchem Grunde?“ „Ich wollte Deine Anwesenheit dort nicht stören!" entzegnete sie kalt. Er fuhr erschrocken empor.„Meine Anwesenheit?— wer agt Dir"— doch Alice hob abwehrend die Hand. „Du warst dort, leugne nicht, ich weiß es," unterbrach sie ihn fest;„wenn Du auch Deine Gegenwart in der Loge links von der Bühne möglichst zu verbergen suchtest.“ Seine Augen suchten verlegen den Boden.„Wein Gott!“ agte er unsicher,„man bot mir in der letzten Minute ein Billet an— es war keine Zeit mehr Dich zu benachrichtigen—“ „Aber doch immer noch Zeit genug um Signora Bianchetti nit einem Bouquet zu dem Konzert zu versehen!“ entgegnete Alice scharf. Egon war bleich geworden.„Wie“— stammelte er,„Du laubst, daß ich—“ „Ich glaube nicht, ich weiß, daß jenes Bouquet von Dir var, versuche nicht mich zu täuschen, ein solches Bemühen wäre rfolglos, ebenso wenig als es Dir gelingen dürfte, mir gegenund daß bei ihm auch am heutigen Ehrentage jede überschwängliche Lobhudelei nicht angebracht wäre. Es wäre eine Vermessenheit, wollte man in einem kurzen Zeitungsartikel die gewaltigen, ewigen Verdienste erschöpfend würdigen, die sich Kaiser Wilhelm um Preußen und das deutsche Reich erworben. Für unsere schnelllebige Zeit sind fünfundzwanzig Jahre nur eine kurze Zeir und doch drängen sich in diese letzten 25 Jahre der Regierungszeit Kaiser Wilhelms so viele und große und gewaltige Thatsachen zusammen, so erfreuliche Thatsachen für unser deutsches Vaterland, daß gerade am heutigen Tage jeder Deutsche, der das Herz auf dem rechten Flecke hat, nicht müde werden kann, die Bilder einer großen und schönen Zeit vor seinem Auge vorbeipassiren zu lassen. Und in allen diesen Bildern, die Preußens und Deutschlands Größe, Macht, Ehre und Ruhm darstellen, steht im Mittelpunkte des preußischen Königs und deutschen Kaisers Heldengestalt. Noch ist sie ja unvergessen, die gewaltige und zielbewußte Arbeit des Monarchen, vor allem wieder den preußischen Soldatengeist zu wecken, ein schlagfertiges und tüchtiges Heer aufstellen zu können und jene großartige, unter so vielen Mühen und Mißverständnissen, selbst von Seiten der Gutgesinnten, erreichte HeeresReorganisation würde allein Kaiser Wilhelm schon ein bleibendes Andenken im Buche der Geschichte sichern. Aber mit derselben Beharrlichkeit, mit der Kaiser Wilhelm die militärische Erstarkung Preußens betrieb, damit es seinen deutschen Beruf erfüllen könne, mit derselben Ruhe und Sicherheit, mit der er sich dann, wenn auch schweren Herzens, zu den Kämpfen für die Begründung des deutschen Reiches entschloß, mit derselben Beharrlichkeit, Ruhe und Sicherheit hat er seitdem an der Friedensmission des Reiches festgehalten und die Person Kaiser Wilhelms ist zum Wahr=In zeichen des Friedens Europas geworden. Als aber das große Werk der deutschen Einigung gelungen, da war Kaiser Wilhelm nicht der Mann, der auf den Lorbeeren# ausruhte, sondern nun stellte er sich die noch höhere und größere Aufgabe, das Loos jener breiten Volksschichten zu ver**. bessern, die täglich den Kampf ums Dasein kämpfen und auf des Kaisers eigenste Initiative entstanden jene sozialpolitischen Gesetze, auf die Deutschland mit Recht, Ursache hat, stolz zu sein. So ist Kaiser Wilhelm nicht nur ein Hort des Friedens nach außen, sondern auch das Wahrzeichen des inneren Friedens. Kaiser Wilhelm steht hoch über den Parteien. Wiederholt hat er es ausgesprochen, daß er sich eins fühle mit seinem Volke und daß er wohl wisse, wie der Streit der Parteien keinen Unterschied mache in der Allen gemeinsamen Liebe zu Kaiser und Reich. Und daß dem wirklich so ist, das beweist auch die heutige Festfeier, an der alle gutgesinnten Deutschen theilnehmen, gleichviel welcher Parteirichtung sie angehören. Kaiser Wilhelm, ganz durchdrungen von der Hoheit seines Berufes, sucht und findet die stärksten Wurzeln seiner Kraft in seinem Volke. Die innigste Gemeinschaft, der herzliche Verkehr mit seinem Volke ist ihm dringendstes Bedürfniß und Lebenslust. Das ist es. was ihn gesund und berufsfreudig erhäll. was ihn nach so vielen ernsten und schweren Erlebnissen die Bürde seines Alters mit solcher Heiterkeit und Frische tragen läßt. Ueberblickt man nun am heutigen Tage die thatenreichen Jahre der Regierung Kaiser Wilhelms und zieht man die Summa der kaiserlichen Thätigkeit, so kann man wohl mit Recht sagen, daß der Jubeltag des kaiserlichen Herrn ein Ehrentag für ihn und ein Freudentag für sein Volk ist. Treu und fest zu Deutschland stehend, bieder, mild und gerecht gegen Jedermann, tapfer und furchtlos in allen Lebenslagen, groß im Kriege und groß im Frieden— so steht des deutschen Kaisers Majestät vor uns. Wir Alle aber wollen heute unsere Glückwünsche aus vollem Herzen zu des Thrones Stufen" senden, wir wollen geloben, stets treu und fest zu Kaiser und Reich zu stehen und wir wollen dies Gelübde austönen lassen in dem Rufe: Hoch Kaiser Wilhelm, hoch! über Deine intimen Beziehungen zu Signora Bianchetti oder richtiger: Helene Meißner abzuleugnen!“ Er starrte sie fassungslos an.„Helene?“ kam es bebend über seine Lippen. Alice hielt ihm statt jeder Antwort das verhängnißvolle Bild entgegen— er warf einen Blick darauf und faßte, wie Halt suchend nach der Lehne eines Seffels. Kein Zweifel meyr, seine Gattin wußte Alles. „Ich begreife nicht,“ sagte er endlich mit mühsamer Fassung, „wer Dich in so taktloser Weise über Dinge aufklärte, die—“ „Die mir hätten in Deinem Interesse besser verborgen bleiben sollen, nicht wahr?“ unterbrach ihn Alice bitter.„Es wäre allerdings bequemer für Dich gewesen, wenn ich in meiner Blindheit neden Dir weiter gewandelt wäre, und unbewußt den Schimpf und die Demüthigung mit mir herumgeschleppt hätte, welche Du Dich nicht scheutest, Deiner Gattin aufzubürden.“ Egon vermochte nicht zu antworten, das Bewußtsein seiner Schuld überfiel ihn plötzlich mit erdrückender Gewalt. Seine Gattin fuhr nach einer Pause, in der sie eine Entgegnung erwartet zu haben schien, fort:„Ich bin weit entfernt, nach dem Grund Deiner unverantwortlichen Handlungsweise forschen zu wollen— ich will Dir die Beschämung ersparen, vergebens nach einem solchen zu suchen— ich will Dich nur fragen was veranlaßte Dich damals, um meine Hand zu werben, wenn Dich Bande an jenes Mädchen knüpften, die, dem Anscheine nach, unlöslich sind?— Warst Du nicht Herr Deines Willens? Wurde von irgend einer Seite ein Zwang auf Dich ausgeübt? — Und selbst wenn dies— ohne mein Wissen, ich schwöre es— geschehen sein sollte, war es da nicht Deine Pflicht, offen vor mich hinzutreten, und mir den Grund mitzutheilen, welcher Dich verhinderte, mir Deine Neigung zu schenken?— Statt dessen aber ließest Du mich glauben, eine Verbindung mit mir sei Dein sehnlichster Wunsch, ja selbst nach jenem Abend, an welchem mein Dazwischentreten mir erst Kenntniß gab von etwa existirenden Beziehungen Deinerseits zu jenem Mädchen, selbst da wußtest Du mich zu beruhigen und meine anfänglich feste Absicht, die Verlobung mit Dir aufzuheben, durch heilige Versicherungen und Schwüre wankend zu machen. Und ich, in meiner thörichten Liebe zu Dir, war schwach genug, Dir zu glauben, die in meiner Gegenwart ausgesprochene schonungslose Verurtheilung Deines Charakters aus dem Munde jenes Mädchens zu vergessen, und das Weib eines Mannes zu werden, dessen Herz ich niemals besessen, der es aber meisterhaft verstand, sich in das meine durch Lüge und Verstellung einzuschleichen!“ „Alice!" rief Egen abwehrend. Doch sie trat ihm kühn entgegen und sah ihm fest in die Augen.„Ja, durch Lüge und Verstellung" wiederholte sie— „oder hast Du vielleicht den Muth, das zu leugnen, nachdem Du Dich, ohne Rücksicht auf Deine Familie, von jenem Mädchen nach ihrer Rückkehr wieder in die alten Fesseln schlagen ließest? — O, ich war mit Blindheit behaftet, nicht den wahren Grund Deiner Veränderung zu errathen, für mich hattest Du seit dem Erscheinen dieser Helene nur Kälte, Zerstreutheit, ja oft sogar Schroffheit übrig, während Du jede wärmere Empfindung Deines Herzens zu Jener trugst! Und wenn ich Dich auch von jedem Vergehen gegen mich, wie ich nach dieser Erfahrung wohl einsehen muß, Deine Liebe nie wirklich besessen zu haben, freispreche, und nur beklage, unwissentlich der Gegenstand des Mitleids oder gar des Spottes der Oeffentlichkeit gegenüber gewesen zu sein, so kann ich Dir doch das Verbrechen, welches Du dadurch an Deinen Kindern begingst, nie verzeihen! Dafür wird mein Vater Rechenschaft von Dir fordern— zwischen uns aber ist jede Gemeinschaft aufgehoben, wir sind zu Ende, ich verlasse noch morgen Dein Haus!" „Wie, Du könntest wirklich?“— rief Egon bestürzt,„bedenke das Aufsehen—“ „Hast Du daran gedacht, als Du Deine Gattin, Deine Kinder verließest, um in den Armen einer Anderen Deine Pflichten zu vergessen?“ unterbrach sie ihn bitter.„Hättest Du es, wir stünden jetzt nicht mehr vor der unabwendbaren Nothwendigkeit einer Trennung, so aber kannst Du von mir keine Rücksichtnahme auf dergleichen Aeußerlichkeiten verlangen, wo es sich um die Zukunft meiner Kinder handelt, die ich, will ich nicht gewissenlos gegen sie sein, nicht länger der Sorge eines Mannes überlassen darf, der sich wohl ihren Vater nennt, aber sich nicht scheut, die Pflichten zu verletzen, welcher ihm dieser Name vor Gott und den Menschen auferlegt!"— Egon wollte etwas erwidern, sie aber streckte abwehrend die Hände aus und entgegnete hastig:„Spare Deine Worte — wir sind zu Ende!“ und ehe er sie noch zurückhalten konnte, hatte sie das Zimmer verlassen.—.(F. f.)„ Abonnements=Einladung. Neubestellungen auf das I. Quartal 1886 der Siegener Zeitung werden noch fortwährend in der Exjedition, durch die Boten und bei den Postämtern entgegen zenommen. Der Abonnementspreis beträgt pro Quartal#K 1.25 n der Expedition,## 1.50 bei den Postanstalten, wenn daselbst das Blatt abgeholt, und## 1.90 wenn dasselbe surch den Briefträger ins Haus gebracht wird. Inserate finden durch die„Siegener Zeitung", dem weitaus gelesensten Blatte im Kreise Siegen die zweckentsprechendste Verbreitung. Tugesgeschichtliche Nachrichten. Berlin, 31. Dez. Nach längerem Leiden starb gestern in Leipzig der Oberreichsanwalt und kaiserliche Wirkliche Geheimrath Aug. Heinrich Eduard Friedr. Frhr. Dr. v. SeckenI dorff, Excellenz, in den weitesten Kreisen besonders als öffentlicher Ankläger in den letztjährigen Hochverrathsprozessen 2 vor dem Reichsgerichte bekannt, in denen er mit ebenso viel Scharffinn als Schneidigkeit bei aller seiner Natur eigenen Milde und Herzensgüte seines schwierigen Amtes gewaltet, ein Ehrenmann in des Wortes bester Bedeutung. Geboren am 13. Februar 1807 zu Hachenburg im ehemaligen Herzogthum Nassau, hat derselbe den bei weitem größten Theil seines Lebens in den Rheinlanden zugebracht. *— Die Wahl des Geheimen Kommerzienrath Schwarn= =anff in Berlin zum Präsidenten des Centralverbands Deutscher Industrieller wird in den industriellen Kreisen lebhaften Beifall finden. Herr Schwartzkopff erfreut sich allF#seitig persönlicher Sympathie und von seiner Energie und Thatkraft wird hoffentlich ein neuer Aufschwung des Central= verbands zu erwarten sein. Berlin, 1. Jan. Am Tage der Feier des fünfundzwanzigjährigen Regierungsjubiläums Sr. Majestät wird bei der Reveille von der Kuppel der Schloßkapelle vom Trompeterkorps des 2. Garde=Ulanenregiments ein Choral geblasen werden. Demnächst findet für die hiesige Garnison um 10 Uhr in der Garnison= und der St. Michaelskirche Bottesdienst statt, an welchem sich die Truppen durch Deputationen betheiligen. Um 11¼ Uhr ist für die Generale und das Offizierkorps Paroleausgabe; gleichzeitig werden auf dem Königsplatz 101 Salutschüsse gelöst. Sodann wird um 12 Uhr in der Kapelle des königlichen Schlosses ein feierlicher Gottesdienst abgehalten, dem die in Berlin, Potsdam und Spandau anwesenden aktiven und zur Disposition stehenden Generale, die Obersten, welche sich im BrigadeKommandeur=Range befinden, und die Kommandeure der Leib=Regimenter beiwohnen. Anschließend hieran findet im Weißen Saale des königlichen Schlosses eine GratulationsDefilir=Kour statt. — Nach Allem, was bekannt wird, ist die Wiederwahl Herrn Grevy's zum Präsidenten der französischen Revublik in Berlin in der That mit hoher Befriedigung aufgenommen. Wenn Herrn Grevy's Person auch nicht die Garantie dafür zu bieten im Stande ist, daß keine Diffenzen zwischen Deutschland und Frankreich mehr vorkommen, so verbürgt sie doch soviel, daß diese nicht gar zu muthwillig vom Zaune gebrochen werden. Jules Grevy ist ein ruhiger, gemäßigter Charakter, und daß ein solches Element in dem Pariser Wirrwarr überhaupt vorhanden ist, ist schon sehr viel werth. Bei der Zusammensetzung der Deputirtenkammer läßt sich gar nicht sagen, ob und welches Ministerium dauernd regieren wird. Der Präsident ist der einzige feste Punkt in dem regellosen Parteitreiben, und eben deshalb ist es bedeutsam, daß der Präsidentenstuhl von einem Manne eingenommen wird, der den Ernst kriegerischer Konflikte nicht unterschätzt, sondern sie richtig beurtheilt. — Die für den Landtag bestimmte Kreis= und Provinzial=Ordnung für die Provinz Westfalen wird zuerst dem Herrenhause vorgelegt, so daß letzteres sofort bei Beginn der Session seine Thätigkeit entfalten und während der Budgetberathung im Abgeordnetenhause fortsetzen kann. — Das Ministerium des Innern erläßt eine Verfügung an die Oberpräsidenten der preußischen Provinzen, wonach die Standesbeamten angewiesen werden sollen, die Eintragungen anstößiger Namen in die Geburtsregister abzulehnen. Veranlassung war die an das Geheime Kabinet eingegangene Immediatvorstellung einer Frau in Neuwied den Namen„Lucifer", welchen der Vater ihres Kindes für dasselbe hatte eintragen lassen, wieder zu beseitigen. Dies war nach Sachlage unmöglich. — Das Königin Elisabeth=Regiment in Spandau wird jetzt probeweise mit den Magazin=Gewehren neuester Konstruktion und den kurzen Seitengewehren versehen. * Holland. Der niederländische Butterexport, wohl der größte Europa's, ist durch die massenhafte Kunstbutterproduktion sehr geschädigt worden und sind die Preise der holländischen Butter auf dem Weltmarkte deshalb tief gesunken. Um dem Uebel abzuhelfen, wird jetzt versucht, unter den landwirthschaftlichen Interessenten Vereinigungen zu bilden. Man will große Gesellschaften ins Leben rufen, in deren Hände der auswärtige Butterhandel gelegt werden soll, und welche durch ihre Stellung dem auswärtigen Käufer die Sicherheit untadelhaft reeller Bedienung gewähren und die holländischen Handelsmarken wieder zu Ehren bringen sollen. Die Regierung soll durch Erlaß von Gesetzen und Verordnungen das Uebrige thuen, um der Kunstbutter das Recht zu nehmen, anders, als unter ihrem wahren Namen aufzutreten. A Frankreich. Ueber Herrn Jules Grevy bringt das „Jahrbuch der früheren Sekretäre der Konferenz der Advokaten für 1884“, das gewissermaßen als ein offizielles Dokument anzusehen ist, folgende Notiz:„Stevy(Francois Judith Paul, gen. Jules), Großkreuz der Ehrenlegion, Ritter vom Goldenen Vließ, Großkreuz des schwedischen SeraphinenOrdens, des Sternes von Rumänien, des siamesischen Weißen Elephanten=, des belgischen Leopolds=, des türkischen Osmanie=, des portugiesischen Thurm= und Schwert=, des japanesischen Chrysanthemen=, des tunesischen Kischam und des persischen „Sonnen= und Löwen=Ordens 2c. rc., geboren in Mont=sousVaudrey(Jura) am 15. August 1807“. — Die Skandalsitzung der Kammern vom Montag, in welcher die Wiederwahl Jules Grevy's zum Präsidenten der Republik erfolgte, wird fortgesetzt von allen Blättern besprochen. Die Franzosen sind an tumultuarische Sitzungen in ihrer Volksvertretung gewöhnt, aber diesmal ist denn doch des Guten etwas zu viel geschehen. — Präsident Grevy hat fast von allen europäischen Höfen Gratulationen zu seiner Wiederwahl zum Präsidenten der Republik erhalten. Petersburg, 29. Dezember. Der Generaladjutant Graf Adlerverg ist als Vertreter des Kaisers bei dem bevorstehenden Regierungsjubiläum des Kaisers Wilhelm Nachmittags nach Berlin abgereist. Spanien. Für die Regierung der Königin=Regentin gestaltet sich die Lage zusehends günstiger. Bis jetzt sind alle Ränke der extremen Parteien fruchtlos geblieben; weder das Volk noch die Armee zeigt sich empfänglich für ungesetzliche Einflüsterungen irgend welcher Art. Das Heer insbesondere legt loyale Gesinnungen an den Tag. Bei der Eröffnung der Kortes benutzte Canovas die Gelegenheit, um im Hinweis auf die schwierigen politischen Verhältnisse die monarchischen Parteien zur Einigkeit zu mahnen und ihnen ans Herz zu legen, kleinliche persönliche und Sonderinteressen dem allgemeinen Wohl und dem Bürgerfrieden zum Opfer zu bringen.— Die Eidesleistung der Königin als Regentin erfolgte am 30. Dezember. Belgrad, 30. Dez. Die Reserven und das zweite Aufgebot sind nach Hause entlassen, das stehende Heer bleibt unter den Waffen. Kairo, 30. Dez. General Stephenson meldet telegraphisch aus Kosheh, er habe den Feind angegriffen und geschlagen und Morgens um 6 Uhr Ginnis besetzt. Der Feind befinde sich in vollem Rückzuge, die Kavallerie setze die Verfolgung noch fort. Der Verlust des Feindes ist sehr bedeutend, zwei Kanonen und 20 Fahnen wurden erbeutet, auf englischer Seite ist ein Lieutenant gefallen, ein Lieutenant und 20 Mann wurden verwundet. Beschimpfung der deutschen Gesandtschaft in Madrid 2c., der nun unter Vermittelung des Papstes seinen Abschluß gefunden. Alles ist friedlich verlaufen, aber Lärm hat's genug gegeben, und eine Wiederholung findet hoffentlich nicht statt. Einen Ehrenkranz müssen wir dem tapferen Pionier der Kolonialpolitik, dem Opfer seiner Pflichttreue, dem wackeren Gustav Nachtigal auf's Grab legen. Von Einzelheiten heben wir noch hervor: Wahlen fanden statt zum preußischen, sächsischen, badischen Landtage. In Dresden fand in großartiger Weise das deutsche Turnfest statt. Untergegangen mit Mann und Maus ist das deutsche Kriegsschiff„Augusta", viel besprochen wurde Polizeirath Rumpff's Ermordung, die bereits gesühnt ist. (Schluß folgt.) Nachrichten. 1885. W. Berlin, 28. Dezember. Von den Todten soll man nur Gutes sagen! Das Jahr 1885 gehört zu den Todten, aber von ihm nur Gutes reden zu wollen, ist unmöglich. Wollte man es dennoch versuchen, so müßte man einen ganz bedeutenden Theil seiner Ereignisse rundweg fortstreichen, und das ist wiederum unmöglich. Und so muß denn das Endurtheil ausgesprochen werden, daß das verflossene Jahr ein recht unruhiges und aufregendes gewesen ist, das durch seinen fortwährenden Kriegslärm auch Handel und Wandel manche Schädigung bereitet hat. Wir in Deutschland können ebenfalls ein Lied davon singen. Zu dem unaufhörlichen Spektakel in der Politik kamen dann noch wirthschaftliche Schwierigkeiten hinzu, die, wenn sie auch jetzt bereits theilweise wieder im Abzuge begriffen sind, doch Manchem den Kopf gehörig warm gemacht. Alles in Allem genommen, brauchen wir nicht zu wünschen, daß sich das Jahr 1886 seinen Vorläufer zum Exempel und Beispiel nimmt. Nicht Viele würden ihm Dank dafür wissen. Wir beginnen unsere Jahresübersicht im Speziellen mit den Ereignissen am deutschen Kaiserhofe. Unser greiser Kaiser ist uns auch in diesem Jahre erhalten geblieben und am 2. Januar begeht er sein 25jähriges Regierungsjubiläum als König von Preußen. Ein Vierteljahrhundert Geschichte hat damit seinen Abschluß erhalten, und welche Geschichte! Aus einem Bündel eifersüchtiger, getrennter Staaten ist eine Weltmacht, die erste Macht der Welt geworden, an deren Spitze Kaiser Wilhelm in erhabener Einfachheit und Bescheidenheit steht. Sorgenvoll richteten sich wiederholt die Blicke aller Deutschen nach dem Palais unter den Linden in Berlin, mehrmals war der greise Herr nicht unbedenklich erkrankt, aber immer wieder half ihm die Kraft und Rüstigkeit seines Körpers. So konnte denn der Kaiser bei der Enthüllung des Standbildes König Friedrich l. im Potsdamer Lustgarten selbst die Ansprache an die Truppen halten. Sichtlich gekräftigt wurde der Kaiser durch den Besuch von Ems und Gastein, wo er mit Kaiser Franz Joseph von Oesterreich zusammentraf und auch die Kaiserin Elisabeth begrüßte. Zum Manöver suchte der Kaiser Karlsruhe und Stuttgart auf und wurde überall mit begeistertem Jubel empfangen. Aber auch die Trauer ist neben so vieler Freude an den Kaiserthron herangetreten: Prinz Friedrich Karl von Preußen, Fürst Karl Anton von Hohenzollern, Prinz August von Württemberg sind vom Tode dahingerafft und recht nahe ging dem kaiserlichen Herrn auch das jähe Dahinscheiden des Statthalters von Elsaß=Lothringen, Freiherrn von Manteuffel. Im Uebrigen blieb das Kaiserhaus und die deutschen Fürstenhäuser von Trauerfällen verschont. Eine für einen deutschen Minister und Staatsmann noch nicht dagewesene Huldigung brachte sein 70. Geburtstag am 1. April dem Reichskanzler Fürsten Bismarck. Der Kaiser und die deutschen Fürsten, weite Volkskreise brachten dem Kanzler ihre Glückwünsche dar, der sich im Allgemeinen während des ganzen Jahres ziemlich wohl befand, trotzdem er, wovon weiter unten die Rede, namentlich durch die auswärtige Politik in ganz außerordentlichem Maße in Anspruch genommen war. Im Reichstage gab die Ablehnung für den Direktor im Auswärtigen Amt vom 15. Dezember 1884 und die Adressenbewegung, welche daraus folgte, Gelegenheit zu sehr scharfen und heftigen Debatten, bis endlich bei der dritten Etatsberathung die Summe bewilligt wurde. Eine Auflösung drohte eine Zeitlang dem Reichstage, da für die Verlängerung des Sozialistengesetzes wenig Stimmung vorhanden zu sein schien. Das Gesetz wurde aber doch noch auf ein Jahr verlängert. Von den vom Reichstag beschlossenen hervorragenden Gesetzen nennen wir das über die Dampfersubvention, die neue Börsensteuer und endlich die neuen Zollerhöhungen für Getreide, Holz 2c. Aus der im November begonnenen neuesten Session des Reichstages ist die bekannte Kaiserliche Botschaft zu den Polenausweisungen zu erwähnen, die Auseinandersetzung zwischen dem Reichskanzler und Herrn Windthorst. Die Hauptarbeit fällt in das neue Jahr, namentlich auch die Diskussion des Branntweinmonopolprojektes. Der preußische Landtag nahm das Verwendungsgesetz des Abg. von Hüne, welches die Vertheilung der auf Preußen entfallenden Summen aus den neuen Getreidezöllen 2c. regelt, an und das Lehrerpensionsgesetz. Eine ganze Reihe neuer Bahnlinien wurde bewilligt, im Kirchenstreit aber kein Fortschritt gemacht. Zu erwähnen sind hier lediglich die Neubesetzungen der Erzbisthümer Köln, Ermeland, Limburg. Aus den anderen Bundesstaaten heben wir hervor, daß nach langen Streitereien endlich die Braunschweiger Frage zum Abschlüß gelangte. Der Herzog von Cumberland wurde von der Thronfolge ausgeschlossen, Prinz Albrecht von Preußen einstimmig zum Regenten gewählt, der sein Amt mit guten Aussichten angetreten. In Baden vermählte sich der Erbgroßherzog mit der Prinzessin Hilda von Nassau, und aus Sachsen kam großer Jubel über die dortige brillante Finanzlage, die beste unter allen deutschen Bundesstaaten. Das neue Jahr bringt für die innere Politik im Reiche wieder eine Reihe von wichtigen Aufgaben. Im Vordergrunde stehen immer noch Finanz= und Sozialpolitik und manche Nuß wird da noch zu knacken sein. Seit dem Vorjahre ist Deutschland in die Reihe der Kolonial= mächte eingetreten und die Kolonialpolitik stand daher im Reichstage, wie außerhalb desselben mit im Vordergrunde. In Berlin hatten wir zu Anfang 1885 noch die Afrikanische Konferenz, aus deren Berathungen als neues Staatswesen der Kongostaat hervorging. Unsere eigenen Kolonien haben sich bedeutend ausgedehnt und es ist an der Kolonisation eifrig fortgearbeitet. Resultate kann erst die Folgezeit ergeben. Aus dem Kolonialerwerb erwuchsen uns eine Reihe von Streitigkeiten, die erfreulicherweise, wenn auch manchmal nach ziemlichem Lärm, stets zu einem friedlichen Abschluß führten. Nur in Kamerun kam es zu Weihnachten 1884 zu dem bekannten Zusammenstoß zwischen unseren Blaujacken und den deutschfeindlichen Negern. Die englische Eifersucht auf die deutsche Kolonialpolitik führte zu scharfen Auseinandersetzungen, und Fürst Bismarck sagte den Herren Gladstone und Lord Granville im Reichstage ziemlich derb die Wahrheit. Man sah in London die Thorheit, Krakehl um nichts anzufangen, ein, und die Sache verblutete sich wieder. Als Friedensbote kam der englische Thronfolger, der Prinz von Wales, zu Kaisers Geburtstag nach Berlin, nachdem vorher Graf Herbert Bismarck in London erfolgreich unterhandelt hatte. Kolonialkonflikt Nr. 2 war der Zank mit dem Sultan von Zanzibar, der sich beim Erscheinen der deutschen Flotte fügte, und Nr. 3 der Karolinenstreit mit der Deutschenhetze in Spanien, — Münster, 24. Dez.(Jubiläum.) Herr Provinzial=Schulrath Geh. Regierungsrath Dr. F. Schultz feierte gestern, so schreibt das Westf. Vbl.“, sein fünfzigjähriges Doktor=Jubiläum. Die Berliner Universität sandte ihm die Erneuerung des Doktor=Diploms; Deputationen der beiden hiesigen höheren Lehranstalten, des Gymnasiums und Realgymnasiums, überreichten ihm künstlerisch ausgestattete, von den betr. Herren Zeichenlehrern ausgeführte Adressen. Die Spitzen der Behörden, sowie zahlreiche Notabilitäten erschienen persönlich zur Gratulation, während zugleich von allen Seiten fast zahllose schriftliche Glückwünsche einliefen. — Laut Bericht der Westfälischen Prov.=Feuersocietät hat dieselbe für das Rechnungsjahr 1884—85 mit einem Verlust von 81 511 Mark 20 Pfg. abgeschlossen. Dieser ungünstige Abschluß soll hauptsächlich den vielen Bränden durch Blitzschlag zuzuschreiben sein. Ferner sollen hauptsächlich die landwirthschaftlichen Risikos vorwiegend in Mitleidenschaft gezogen sein. P Gelsenkirchen, 31. Dez.(Gestörte Hochzeitsfeier.) Am zweiten Weihnachtstage fand in dem Hause eines Bergmanns in dem benachbarten Heßler eine Hochzeitsfeier statt, als plötzlich 4 wildfremde Arbeiter in die Wohnung und auf die nichts Böses ahnenden Hochzeitsgäste eindrangen und ohne jede Veranlassung eine blutige Schlägerei begannen. Im Verlaufe derselben wurden mehrere Gäste durch Messerstiche verletzt und mit Beilen von den Unholden Hausgeräthe und dergl. zertrümmert. Die Thäter, bei denen man Irrsinn annehmen möchte, wenn nicht eben wieder der Schnaps als Ursache der That zu konstatiren wäre, sind verhaftet. P Hamm i. W., 31. Dezember.(Die Jahrmarkts=Mordgeschichten und der Munkeimann'sche Mord.) Folgende Thatsache dürfte Mancherlei zu denken geben: Am Dinstag vor Weihnachten war hier Kirmeß und auf derselben fanden sich auch jene Schauergemälde von Mordthaten vor, zu denen die Bänkelsänger ihre Lieder singen. Munkelmann hat sich stundenlang vor diesen Bildern umhergetrieben und am nächsten Morgen seine grausige That begangen! Mindestens die Möglichkeit ist doch vorhanden, daß diese Bilder auf M.'s Gemüth eingewirkt haben. Kurz und bündig möchten wir sagen: Fort mit den Mordgeschichten von den Jahrmärkten; es giebt wahrhaftig genug andere Ursachen, die der Verwilderung Vorschub leisten. — Dortmund, 30. Dezbr. Die heute in Bochum abgehaltene General=Versammlung des Vereins der bergbaulichen Interessenten nahm, wie die„Dortmunder Zeitung“ meldet, den Antrag des Vorstandes, betreffend den Abschluß einer neuen Förderkonvention vom Januar 1887, bis zum Januar 1892 an. Maßgebend hierbei wird die Förderung von 1886 sein. Auf eine Ueberschreitung ist die Strafe von 5 M pro Tonne, auf eine Minderförderung eine Prämie von ebenfalls 5# gesetzt. Einzelheiten der Konvention hat der Vorstand zu bestimmen; der Vertrag zum Abschlusse derselben ist einer außerordentlichen Versammlung vorzulegen. — Düsseldorf, 28. Dez. Die Familie unseres Ober=Bürgermeisters wurde gestern durch einen Unfall in tiefe Trauer versetzt. Der älteste Sohn, ein Sekundaner des hiesigen Gymnasiums, hatte als Weihnachts=Geschenk eine jener kleinen Lokomobilen erhalten, die als Spielzeug dienen, durch eine Spirituslampe geheizt werden und kleine Maschinen in Bewegung setzen. Der Knabe beschäftigte sich gestern damit, die Lokomobile zu heizen; dieselbe explodirte und die Stücke flogen ihm ins Gesicht. Derselbe wurde entsetzlich zugerichtet, und das Gesicht zerrissen. Man fürchtet sogar den Verlust beider Augen. — Lechenich, 29. Dez.(Zwei Knaben ertrunken.) Heute Vormittag brachen von fünf Knaben, die sich dem Verbote des Lehrers zum Tratz auf den Stadtweiher begeben hatten, drei durch die dünne Eisdecke. Einer arbeitete sich empor und erreichte das Ufer, die beiden anderen, Söhne des Schneidermeisters Weber, etwa 7 und 13 Jahre zahlend, sanken mit ihrem Handschlitten unter. Das Hülfegeschrei lockte Arbeiter aus der gegenuberliegenden Mühle, sowie viele Leute aus dem Städtchen herbei. Man versuchte, den Kindern, die hülferufend und mit ausgestreckten Armen aus dem Wasser emportauchten, Leitern und Stangen zuzuschieben, doch erwiesen sich diese zu kurz, da die Kinder am gegenüberliegenden Ufer eingesunken waren. Von der wehklagenden Menschenmenge wagte niemand sich ins Wasser, um den armen Kindern Rettung zu bringen! Als man enolich an das gegenüberliegende Ufer eilte und, nachdem die Eisdecke zerschlagen war, die Rettung versuchte, zog man zwei Leichen aus dem Wasser. Der jüngere Knabe hatte sich dem älteren an die Füße geklammert; die Gesichter waren blauschwarz. —(Opfer der Schnürbrust.) Am 20. Dezember ging, wie die „Hall. Ztg.“ meldet, ein in Zerbst in Dienst stehendes Dienstmädchen zum Tanz. Nachdem sie sich an mehreren Tänzen eifrig betheiligt hatte, fiel sie in Folge eines Herzschlages plötzlich todt zu Boden. Aerztlicherseits wurde konstatirt, daß der Tod durch zu festes Schnüren der Taille veranlaßt wurde. — Siegen, 31. Dez. Nachstehend theilen wir den Wortlaut der an Se. Majestät zu Allerhöchstdessen 25jähriges Regierungs=Jubiläum von der städtischen Vertretung heute abgegangenen Adresse mit. Allerdurchlauchtigster, Großmächtigster Kaiser und König! Allergnädigster Kaiser, König und Herr! Wenn wir uns heute, dem Tage, an welchem Ew. Majestät ein Vierteljahrhundert, den Größten unter den vielen großen Fürsten aus unserem Herrschergeschlechte gleich, das Szepter über unser engeres Vaterland geführt haben, in tiefster Ehrfurcht nahen, so bewegt uns dazu das Gefühl unbegrenzter Dankbarkeit und Verehrung. Denn Ew. Majestät verdankt das deutsche Volk alle großen Errungenschaften der letzten Jahrzehnte, die Wiederherstellung des Reiches in nie gekannter Macht und Herrlichkeit, den Gewinn der Kaiserkrone für Preußen, die Wiedererwerbung verlorener dem deutschen Volke besonders ans Herz gewachsener Gebietstheile im Norden und Westen und nach vollbrachten großen kriegerischen Thaten eine Zeit des Friedens, der Sicherheit nach Außen und der gedeihlichen inneren Entwickelung, wie die Nation eine solche noch nie gekannt hat. Wie so viele Städte aber, so hat auch die von uns vertretene Stadt unter Ew. Majestät glorreichem Regimente einen Aufschwung genommen, welcher in früheren Zeiten niemals erreicht worden ist. Doch nicht mit Worten vermögen wir die Gefühle auszudrücken, welche heute unser Herz bewegen, wir können nur aus seinem tiefsten Grunde rufen: Gott segne Ew. Majestät und das Königliche Haus, Gott schenke Ew. Majestät noch lange Jahre der Gesundheit und des Glückes im Herrscheramte! Siegen, den 2. Januar 1886. Der Magistrat. Die Stadtverordneten. (Folgen die Unterschriften.) Die Adresse ist in dem artistischen Institute von M. Spiegel in Breslau angefertigt und liegt in einem antike geschnitzten Kasten mit Kaiserkrone und in demselben in einer blauseidenen Mappe, auf deren Deckel in der Mitte das städtische Wappen en relief gravirt auf silbervergoldetem Schilde, umgeben von einem silbernen Eichen= und Lorbeerkranz, angebracht ist. Am Rande der mit Aquarellschrift hergestellten Adresse sind die beiden Haupt=Industriezweige der Stadt Siegen, die Eisen= und Leder=Industrie versinnbildlicht. Oben steht ein Hammerschmied, sich mit dem Hammer in der Hand am Ambos ausruhend. Dieser wird getragen von einem Denkmal, an welchem sich in der Mitte das Stadtwappen befindet und am Fuße verschiedene bei der Bearbeitung des Eisens nothwendige Handwerkszeuge dargestellt sind. Die LederIndustrie ist unten durch 2 Gerber, welche am Scheeren sind, sowie durch einen dritten Gerber, welcher im Wasser mit Spülen der Häute beschäftigt ist, sowie endlich durch Aushängen von Leder zum Trocknen versinnbildlicht. Die Adresse ist sehr fein gearbeitet und ein wahres Kunstblatt. Dieselbe wird unter den vielen Sr. Majestät unserem Kaiser gewidmeten Geschenken ein weiteres Stück sein, welches von treuer Liebe und Verehrung für Allerhöchstdenselben Zeugniß ablegt. § Siegen, 2. Jan. Die am 3. Januar in den Sälen der Bürgergesellschaft stattfindende Feier des 25jährigen Regierungsjubiläums Sr. Majestät des Kaisers und Königs verspricht eine sehr r Wie man der Siegen dem allgem eines von des rühml werden den Kaiser, sein und dem I außerdem: man diejen noch reden Landrath Gesänge 2c. selben die pflegung er sind. Bei wünscht, de die Lieder Aufenthalt acht Uhr. — Sieg unsere Hos Jubiläums Deputation A Sieg des Siege Zuschauerzo darunter vie Uebungen; Gewandthei wurde auf gesprochen, die Bestrebt lichen Aus älterer Tur weit es ar folgte eine brachte, da nicht bedach allgemeine( ländischer( schönen Fei — Siee Frage wirk richtet: Wi zur Anregu Behörden verkaufer Die im Zeitrau Abfälle, al alte Radges Plüsch, W sollen im T Ang Werkstattsverschlossen deren Eröff folgen wird Die Peltz hier dem Genan Elbe unter günst □ 0 Ve Am Do Jal wird auf de Verpachtung 9 A Küh mehr wor Häck Jau wag auf Kredit sind baar Am ersten Schweine v Sch (er Eisen berg: soll demnäc vergeben w erbitten wi Januar. nun unter ist friedlich iederholung t wir dem Pflichttreue, fanden statt den fand in jangen mit viel begesühnt ist. =Schulrath das Westf. Universität tionen der und Realden betr. 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Spiegel in Kasten mit auf deren auf silberid Lorbeersergestellten Siegen, die Hammerausruhend. der Mitte hearbeitung Die Ledersind, sowie der Häute Trocknen in wahres it unserem elches von iß ablegt. er Bürgersierungs= verspricht eine sehr reichhaltige und des hohen Festtages würdige zu werden. Wie man uns mittheilt, sollen während derselben musikalische Vorträge der Siegener Kapelle mit Gesängen hiesiger Männergesangvereine und dem allgemeinen Absingen patriotischer Lieder abwechseln. Der Vortrag eines von Herrn Herrmann gedichteten Prologes und die Aufführung des rühmlich bekannten Festspieles der Fräulein Balz aus Arnsberg werden den vier offiziellen Toasten vorausgehen, die unserem geliebten Kaiser, seiner hohen Gemahlin, Sr. kaiserl. Hoheit dem Kronprinzen und dem Fürsten Bismarck gewidmet sind. Ein gemischter Chor ist außerdem während des Festspiels wirksam. Der Ordnung wegen bittet man diejenigen Herren, welche nach den vier genannten Ansprachen noch reden wollen, dies vorher dem Vorsitzenden des Komitee's, Herrn Landrath Keil anzuzeigen. Um alle Störungen während der Vorträge, Gesänge 2c. ferne zu halten, sollen für die Dauer jeder einzelnen derselben die Thüren geschlossen bleiben. In Beziehung auf die Verpflegung erfahren wir, daß Bier und belegte Butterbrode zu haben sind. Bei dem voraussichtlich sehr bedeutenden Andrange ist es erwünscht, daß die Theilnehmer das Eintrittsgeld und 10 Pfennige für die Lieder(zusammen 40 Pfg.) abgezählt bereit halten, um jeden Aufenthalt an der Kasse zu vermeiden. Der Anfang ist punkt halb acht Uhr. — Siegen, 31. Dezbr. Wie in anderen Städten so werden auch unsere Hospitaliten anläßlich der Feier des 25jährigen RegierungsJubiläums Sr. Majestät des Kaisers in Folge Beschlusses der ArmenDeputation am 3. Januar ein Festessen erhalten. A Siegen, 2. Jan. Die Weihnachtsfeier der Jugendabtheilung des Siegener Turnvereins hatte gestern Nachmittag eine große Zuschauerzahl nach der städtischen Turnhalle geführt. Das Publikum, darunter viele Eltern der Turnschüler, folgte aufmerksam den turnerischen Uebungen; war es doch auch eine Lust, zu sehen, welche Kraft und Gewandtheit diese jugendlichen Gestalten entwickelten. In kurzen Worten wurde auf die Bedeutung der Feier hingewiesen und die Bitte ausgesprochen, die Eltern der Turnschüler und alle Turnfreunde möchten die Bestrebungen der Turnvereine, namentlich hinsichtlich der körperlichen Ausbildung der Jüngeren kräftig unterstützen. Eine Riege älterer Turner zeigte in der Darstellung schwierigerer Uebungen, wie weit es anhaltende turnerische Arbeit bringen kann. Dem Turnen folgte eine Bescheerung unter dem Weihnachtsbaum, die Allen eine Gabe brachte, darunter gewiß Manchem, den das Christkindlein zu Hause nicht bedacht hatte. Eine besondere Ansprache an die Zöglinge, einige allgemeine Gesänge und namentlich der Vortrag turnerischer und vaterländischer Gedichte seitens einiger Zöglinge trugen zur Erhöhung der schönen Feier bei. — Siegen, 2. Jan. Ueber den Stand unserer WasserleitungsFrage wird der Rhein.=Westf. Ztg. unterm 30. v. Mts. von hier berichtet: Wie wir erfahren, wird die derzeit von der Königl. Regierung zur Anregung gebrachte und seit länger als 2 Jahren die städtischen Behörden beschäftigende Quellwasserleitungs=Angelegenheit mit Schluß des Jahres in ein hoffentlich günstiges neues Stadium eintreten. Es läuft nämlich dann die den Gutachtern von der Königl. Regierung für Abfassung ihres vom Minister erforderten Gutachtens bewilligte Frist ab. Dasselbe soll darüber erstattet werden, ob der von der Stadt Siegen nachgesuchten Ertheilung der Enteignungsordre für die Wasserentnahme aus dem Obernauer= und Netphe=Thale in Hinsicht der Landeskultur Bedenken entgegenstehen. Wird diese Frage mit Rücksicht auf das Anerbieten der Stadt Siegen, das für die Wiesenbewässerung erforderliche Wasserquantum für trockene Jahreszeiten in Kompensationsweihern aufspeichern zu wollen, wie anzunehmen sein dürfte, verneint, so steht der Allerhöchsten Entscheidung bezüglich der Enteignungsordre nichts mehr im Wege, und kann in diesem Falle bereits im Frühjahr mit dem in jeder Beziehung vorbereiteten Baue der Wasserleitung begonnen werden. * Siegen, 2. Jan. Unter Bezugnahme auf den§ 2 des Gesetzes vom 26. Februar 1870 über die Schonzeiten des Wildes wird von der Königl. Regierung zu Arnsberg der Beginn der nächstjährigen Schonzeit für die im§ 1 sub 12 des gedachten Gesetzes aufgeführten Wildarten, also für Auer=, Birk=, Fafanen=Hennen, Haselwild und Hasen auf den 17. Januar d. J. festgesetzt, so daß vom 18. Januar d. I. ab das gedachte Wild nicht mehr erlegt werden darf. = Dahlbruch, 1. Januar. Unser Gemeindevorsteher Herr G. Langenohl hat, nachdem er sein Amt eine lange Reihe von Jahren zur allgemeinen Zufriedenheit verwaltet, dasselbe aus Gesundheitsrücksichten niedergelegt. An seine Stelle ist auf einmüthige Wahl Herr W. Wurmbach hierselbst getreten.— In den hiesigen in stetem Aufschwunge begriffenen Fabrikanlagen der Herren Gebrüder Klein ist seit einigen Tagen elektrische Beleuchtung angebracht.— Mit dankbarer Anerkennung verdient hervorgehoben zu werden, daß auch in diesem Jahre wieder nach altem Brauche die dürftigen Arbeiterfamilien unserer und der benachbarten Gemeinden als Weihnachtsbescheerung gut angefertigte Kleidungsstücke erhalten haben. Zur Hebung der Feststimmung fand in der Schule im Glanze eines schön geschmückten Weihnachtsbaumes eine erhebende Christfeier statt. Den gütigen Veranstaltern derselben sei auch an dieser Stelle aufs wärmste gedankt. Personenstand der Stadt Siegen. Geborene. Dez. 21. Otto Heinr., S. d. Bergmanns Joh. Hundt hier, kath. „ 21. Hedwig Louise Friederike, T. d. Weichenstellers Heinr. Kraus zu Hammerhütte, ev. „ 19. Ein S. d. Schneiders Johs. Schweisfurth hier, kath. „ 24. Anna Sophie Elise, T. d. Gerbers Ph. Kämpfer u. Hain, kath. „ 23. Bertram Ferd., S. d. Schuhmachermsts. F. Feindler hier, kath. „ 25. Josef Theodor und Karl Martin, Zwillinge des Hüttenverwalters Josef Schneider hier, kath. „ 18. Oskar, S. d. Schuhmachermeisters Otto Haas hier, ev. Dez. 22. " 24. " 23. " 19. " 26. „ 28. „ 25. „ 25. " 24. " 29. " 29. „ 30. 23. 24. 26. 28. 27. 28. . 29. 30. 24. 28. 31. Ein S. d. Maschinenwärters Eberh. Steffe unt. Hain, ev. Eine T. d. Fabrikarbeiters August Hof, Hammerh., ev. Wilh. Herm. Albert, S. d. Fuhrm. J. Gissel, Hammerh., ev. Adolphine Lina, T. d. Hüttenarb. Mart. Montanus hier, ev. Maria, T. d. Bergmanns Jakob Rüth hier, kath. Adolf August, S. d. Zuschneiders Adolf Bensch hier, ev. Franz Karl, S. d. Lokomotivheizers Joh. Heinisch, Siegh., kath. Hermine Margarethe, T. d. Fabrikarb. H. Hofheinz hier, ev. Wilhelmine, T. d. Eisenbahn=Stationsgehülfen Aug. Haas unt. Hain, ev. Helene Theresia Maria, T. d. Eisenbahnarb. M. Jung hier, kath. Verehelichte. Tagel. Ernst Schmidt, mit Emma Wiedersprecher hier, ev. Eisenbahnarbeiter Ludwig Friedr. Wilh. Sauer, ev., mit Karoline Schneider hier, dissid. Gestorbene. Marie Elisabeth Büdenbender hier, 40 J. alt, kath. Eisenbahn=Packmeister Herm. Heinr. Phil. Möhring, Hammerh.. 48 J. alt, ev. Marianne Bell hier, 62 J. alt, en Maria, T. d. Bergm. Jakob Rüth hier, 2 T. alt, kath. Maria Minna Christine, T. d. Schneidermeisters Heinr. Hermanns hier, 7 M. 7 T. alt, kath. Ehefrau Gerber Herm. Theis, Louise geb. Stremmel hier, 44 J. alt, ev. Gerbermeister Joh. Daniel Eb. Schmidt hier, 66 J. alt, ev. Antoinette Wiebe hier, 72 J. alt, ev. Bergm. Ludwig Schneider zu Niederdielfen, 48 J. alt, kath. Aufgebotene. Schlosser Daniel Elemens zu Kirchen, mit Lina Flick hier. Kesselwärter Chr. Hummel, mit Karoline Dietrich zu Nauholz. Schneidergeselle Bernard Pagendarm zu Beverungen, mit Wittwe Auguste Diße geb. Ermels zu Borgholz. Schwarzseidene Faille Française, Surrah, Satin merveilleux, Satin Luxor, Atlasse, Damaste, Rivse und Taffete Mk. 1.80 per Meter bis Mk. 14.65(in ca. 120 versch. Qual.) vers. in einzelnen Roben u. Stücken zollfrei in's Haus das Seidenfabrik=Dépôt C. Henneberg (K. u. K. Hoflief.) Züriott. Muster umgehend. Briefe kosten 20 Pf. Porto. Bei Husten, Heiserkeit, Katarrh sei die Aufmerksamkeit auf Lieb='s Malzextrakt u. dergl. Bonvons gelenkt. Diese echten zuverlässigen soliden Hausmittek von I. Paul Liebe=Dresden führen die Apotheken. Die noch vorräthigen Wintermäntel verkaufen wir, um damit zu räumen, zu Einkaufspreisen. D.& M. Spickermann, Markt 45. Eisenbahn=Direktionsbezirk Elberfeld. Die in den Werkstätten zu Witten, Elberfeld, Langenberg, Arnsberg und Siegen im Zeitraume vom 1. April 1886 bis Ende März 1887 sich ergebenden MaterialienAbfälle, als: Eisen= 2c. Drehspäne, Eisengußschrott, Schmiedeeisenschrott, Radreifen, alte Radgestelle; Kupfer=, Messing= und Stahlschrott, Abfälle von Zink, Leder, Gummi, Plüsch, Wagentuch, Hammerschlag, Schweißofenschlacken, Oelrückstände u. a. m., sollen im Wege des öffentlichen Meistgebotes verkauft werden. Angebote sind schriftlich, frei und mit der Aufschrift„Angebot auf Ankauf alter Werkstatts=Materialien 2c.“ versehen bis Freitag den 15. Januar 1836 verschlossen an unser maschinentechnisches Büreau hier einzureichen, woselbst deren Eröffnung Vormittags 11 Uhr in Gegenwart der erschienenen Betheiligten erfolgen wird. Die Verkaufsbedingungen nebst Massenverzeichniß sind bei dem Kanzlei=Vorsteher Peltz hierselbst einzusehen, können auch gegen Zahlung von 50 J das Stück von dem Genannten bezogen werden. Elberfeld, den 29. Dezember 1885. Montag den 18. Januar 1836, Nachmittags 2 Uhr, läßt die Frau Wittwe Ludwig Schmidt zu Seelbach im Wirthslokale des Herrn Johs. Wagener daselbst folgende Immobilien: a. Gemeinde Seelbach: Heute Mittag 1 Uhr verschied nach 6tägigem Krankenlager unser lieber, treuer Gatte, Vater, Schwieger- u. Grossvater, der Rechnungsrath Eduard Wolf, im 79. Lebensjahre. Statt jeder besonderen Mittheilung widmen diese Anzeige allen Bekannten und treuen Freunden des Verstorbenen. Siegen, den 1. Januar 1886. Die Hinterbliebenen. Die Beerdigung findet Dinstag den 5. Januar, Nachmittags 2 Uhr, vom Marienhospital aus statt. Verkauf des Guts-Inventars zu Heckerhof bei Eitorf. Am Donnerstag den 7., Freitag den 8. und Samstag den 9. Januar 1886, jedesmal Morgens 9 Uhr anfangend, wird auf dem Gute Heckerhof, 20 Minuten von der Eisenbahnstation Eitorf, wegen Verpachtung des Gutes das gesammte Inventar, nämlich: 9 Ackerpferde, 54 Stück Rindvieh, meistens holl. Rasse(darunter 1 Stier, 36 Kühe und 17 Rinder und Kälber), 23 Schweine(darunter 1 Zuchteber und mehrere tragende Mutterschweine), Federvieh u. s. w., ferner Ackergeräthe, worunter Säemaschine, Mähmaschine, Heurechen, Buttermaschine, Rübenschneider, Häckselmaschine, Viehwaage, Wannmühle, Fochmühle, Pflüge, Eggen, Walzen, Jauchepumpe, vollständige Einrichtung zur Fabrikation von holl. Käse, Erndtewagen und Karren, endlich Hausmobiliar aller Art, auf Kredit gegen Bürgschaft öffentlich meistbietend verkauft. Steigpreise sind baar zu entrichten. Alle Baarzahlungen sind von der Hälfte des Aufgeldes befreit. Am ersten Tage werden die Pferde und Ackergeräthe, am zweiten Rindvieh und Schweine verkauft. Schloß Türnich, den 24. Dezember 1885. Gräflich Hoensbroech'sche Verwaltung. (Der Eisensteintransport von Grube Grim=(Eine Dame von gesetztem Alter, welche D bera nach unserem Werk pro 1886 eine kleine Haushaltung auf einer soll demnächst an den Mindestfordernden kleinen Oekonomie selbstständig führen und vergeben werden. Diesbezügliche Offerten gute Zeugnisse aufweisen kann, wird gegen IEERIT“ EIs uns tuäteltens his zum 6. aute Vergütun erbitten wir uns spätestens bis zum 6 Januar. Hainer Hütte gute Vergütung zu Neujahr gesucht. Zu erfragen in der Exped. d. Bl. Bekanntmachung Für das Geschäftsjahr 1886 werden die Eintragungen in das Handels= und das Genossenschaftsregister a. durch den Deutschen Reichs= und Königlich Preußischen Staatsanzeiger, b. durch die Siegener Zeitung(amtliches Kreisblatt), c. durch die Kölnische Zeitung, die Eintragungen in das Zeichen= und Musterregister durch das erstgedachte Blatt allein bekannt gemacht. Die auf die Führung des Handels=, Genossenschafts=, Zeichen= und MusterRegister sich beziehenden Geschäfte bearbeitet in dem angegebenen Zeitraum für den hiesigen Amtsgerichtsbezirk der Amtsgerichtsrath Strewe unter Mitwirkung des Gerichtsschreibers Bause. Anmeldungen werden in der Regel nur Montags von 10 bis 12 Uhr Vormittags im hiesigen Gerichtslokal Geschäftszimmer Nr. 10 entgegengenommen. Siegen, den 29. Dezember 1885. Königliches Amtsgericht. aDer gegen den Korbmacher Ferdinand Hubertus, gebürtig von Höhn, zuletzt wohnhaft gewesen zu Wahlrod, unterm 3. November 1884 erlassene Steckbrief wird in Erinnerung gebracht. Hachenburg, 19. Dezember 1885. Kgl. Amtsgericht I. Abth. erder dem Herrn Major a. D. Kerlen in Arnsberg zugehörige, am Brüderweg belegene Garten hiesiger Gemeinde Flur 1 Nr. 262 und 263, groß 277 Rth. 20 Fuß ist von mir auf mehrere Jahre aus der Hand zu pachten. Siegen, den 2. Januar 1886. Bingener, Verwalter. (Der Herm. Haas will sein an der Chaussee unterhalb Kreuzthal liegendes massives Wohnhaus Mittwoch den 6. Januar 1886, Nachm. 3 Uhr, in der Wohnung der Wwe. Johs. Schneider zu Buschhütten zum Verkauf aussetzen. Dasselbe enthält 6 Zimmer, Keller und Stallung, mit großem Garten u. Baumhof. ½ des Kaufgeldes kann darauf stehen bleiben. Sierdurch warne ich Jedermann, meinem 0 Sohne Heinrich etwas zu borgen, da ich nicht dafür aufkomme. Franz Bäcker in Rudersdorf. EEin zuverlässiges Mädchen für Küche und Hausarbeit von einer kleinen Familie gesucht. Zu erfragen i. d. Exped. Konkursverfahren. Ueber das Vermögen des Kaufmanns Albert Petri zu Neunkirchen ist am 12. Dezember 1885, Nachmittags 5½ Uhr, Konkurs eröffnet. Verwalter: Gerichtstaxator Friedrich Gilbert zu Salchendorf. Offener Arrest mit Anzeigefrist bis 30. Januar 1386. Erste Gläubiger=Versammlung am 30. Dezember 1885, Vormittags 11 Uhr. Allgemeiner Prüfungstermin 19. Februar 1836, Vormittags 10 Uhr, Zimmer Nr. 11. Siegen, den 12. Dezember 1885. Königliches Amtsgericht. Steckbrief. Gegen den unten beschriebenen Kuhhirten Julius Hofheinz von Eibelshausen, welcher flüchtig ist, ist die Untersuchungshaft wegen Unzucht verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Amtsgerichtsgefängniß zu Dillenburg abzuliefern. Dillenburg, 29. Dezember 1885. Königl. Amtsgericht I. Beschreibung: Alter 34 Jahre, Größe 1 m 50 cm, Statur schlank, Haare blond, Stirn hoch, ohne Bart, Nase lang, Mund dick, Gesicht länglich, Gesichtsfarbe roth, gewöhnlich stark geröthet. Kleidung: blauer leinener Kittel, Hut und Schuhe. DDie Wittwe J. G. Otto in Nenkersdorf läßt theilungshalber Montag den 11. Januar 1886, Morgens 10 Uhr anfangend, in ihrer Wohnung das gesammte Mobiliar, bestehend in: Haus=, Fahr= und Ackergeräthschaften, 2 Wagen, 1 Kohlkarre, 1 Paar Räder mit eis. Achse, 1 Pflug, 2 Eggen, 1 Webstuhl mit Geschirr, 1 Häckselmaschine, 1 Futterlade 2c., ferner ca. 1800 Pfd. Korn, ca. 2000 Pfd. Hafer, ca. 15000 Pfd. Kartoffeln, ca. 5000 Pfd. Kohlraben und Dickwurzeln, ca. 50 Ctr. Heu, 25 Ctr. Grummet, 50 Ctr. Kornstroh, 40 Ctr. Haferstroh und 1500 Stück Schanzen, sowie 1 Fahrochs, 4 Kühe, wovon 2 im Januar frischmelk werden, 1 Rind, 1 Kalb, 3 Schafe und 3 Hühner, öffentlich meistbietend gegen Zahlungsausstand verauktioniren. Nöh, Auktionator. Es hat Gott dem Allmächtigen gefallen unsere innigst geliebte Gattin, Mutter, Schwieger= und Großmutter Elisabetha Nöll, geb. Schneider, nach kurzem aber schwerem Leiden zu sich in die Ewigkeit abzurufen. Wir widmen diese Traueranzeige allen Verwandten und Bekannten mit der Bitte um stilles Beileid. Trupbach und Betzdorf, den 1. Januar 1886. Die trauernden Hinterbliebenen. Alllen Denen, die meiner lieben Gattin das Geleit zur letzten Ruhestätte gaben, spreche ich hierdurch meinen verbindlichsten Dank aus. Herm. Theis. Danksagung. Allen Denen, die unserem lieben Sohn und Bruder Heinrich Oehm das Geleit zur letzten Ruhestätte gegeben haben, sagen wir hiermit unseren herzlichsten Dank. Die trauernden Hinterbsiebenen. Dem Siegener Krieger=Verein sage ich für die erhaltenen Geschenke meinen besten Dank. Wwe. Heinrich Karl, Austr. Vortrag im Oranienhof Sonntag Abend 8 Uhr. L. Läpple, Prediger. Siegener Pechfackeln per Stück 40 J. Parthien billiger. Theodor Link. Das bedeutende Bettsedern-Lager Harry Unna in Altona versendet zollfrei gegen Nachnahme(nicht unter 10 Pfund) gute neue Bettfedern für 60 Pfennig das Pfd., vorzüglich gute Lorte für A 1.25. Prima halbdaunen nur K 1.60, Prima Ganzdaunen un.3.50 pr. Pfd. Verpack. zum Kostenpreis. Bei Abnahme von 50 Pfd. 5 pCt. Rabatt. Umtausch gestattet. Dienstmädchen zum sofortigen Eintritt gesucht. Wo zu erfr. in der Exped. d. Bl. Eine schöne Wohnung von 4 Zimmern, S Küche(mit Wasserleitung), Keller, Speicher und Waschküche ist zu vermiethen. Bahnhofstraße 884. (Eine Wohnung von 3 bis 4 Zimmern nebst Küche, Keller und Speicherraum zu vermiethen. Die Exped. d. Bl. sagt wo. Aluf dem Wege von Achenbach nach Siegen Tt ein Notizbuch verloren. Gegen Belohnung abzugeben bei Wwe. Müller in Achenbach. Eine Wohnung zum 1. Februar zu G vermiethen. Wo sagt die Exped. d. Bl. 2 in Lei Geheit dorff öffentlö * vor de Scharf Milde ein E #in 13 thum seines Deuts lebha seitig Thatkt verbat zwanze bei de Trom“ gebla um 1 ottes putatit und 1 auf di um 1. feierli dam stehen Komn Leib=9 Weiße Defili Herrn Repu aufger Garan nzen so ver vom gemäß Parise viel n läßt ernd Punkt es bei eingen nicht Pror wird bei B der 2 fügun wona Eintr abzu! einge den dasse! war Preußische Renten=Versicherungs=Anstalt in Berlin Die Renten=Koupons pro 1885 können vom 2. Januar 1886 ab bei mir eingelöst werden. Siegen. Karl Schmidt. Mit dem 1. Januar 1886 wird die Wilnsdorfer Spar= u. Darlehnskasse, gegründet zu Niederdielfen, zum Einund Auslegen der Gelder eröffnet. Niederdielfen, 31. Dezember 1885. Der Vorstand. Zuschneide=Kursus. Im Laufe d. M. eröffne ich in Ernsdorf bei Kreuzthal im Hause des Herrn Peter Ernst einen Kursus im Zuschneiden und Anfertigen von Damenkleidern nach neuester Methode. Damen, welche an demselben theilzunehmen wünschen, belieben sich gefl. bei Frau Peter Ernst, welche nähere Auskunft ertheilt, anzumelden. Ernsdorf. Henriette Rosenbaum aus Dortmund. Freudenberg, Kreis Siegen. Hôtel Gerbes bietet dem reisenden Publikum herzlichen Glückwunsch zum neuen Jahr und empfiehlt sich bestens. Die Eisengiesserei von Julius Wurmbach in Boctenheim liefert Füllreguliröfen mit patent. Universalregulirrost in bekannt dauerhafter und schöner Ausführung zu billigsten Preisen. Alleinverkauf und Musterlager für Siegen und Umgegend bei & E. Reißlandt, Siegen, Sandstraße. Am Jubiläumstage Sr. Majestät unseres Kaisers und Königs, Sonntag den 3. Januar 1836: Grosser Festball. Entree 50 d. Anfang Abends 6 Uhr. Feinstes Dortmunder Bier per Glas 20 Pfg. Karl Geffert, Gasthof zum Kronprinzen, Löhrstraße Eiserne Karren, Wagen= und Schmiedestücke liefert billigst die Fabrik von Karl Weiss, Siegen. Zur Feier des 25jährigen Regierungs-Jubiläums Sr. Kaiserlichen Majestät unseres Königs wird durch den Orts=Verein Kreuzthal am 3. Januar bei Herrn Eoban Becker in Ernsdorf, Abends 7½ Uhr eine Festlichkeit stattfinden mit nachfolgendem BALL,“ Eintrittsgeld für Mitglieder 10 6, für Nichtmitglieder 20 c., wozu ergebenst einladet..] Der Vorstand. Tonangebend reichhaltig unterhalteno m nützlich ist die reich illustrirke Damenzeitung Der Bazar Preis vierteljährlich 2½ Mark. Alle 8 Cage eine Aummer im Umfange von 1—3 Bogen. Alle Postanstalten und Buchhandlungen nehmen jederzeik Bestellungen entgegen. Rummern zur Ansicht versendet die Administration des„Bazar“ in Berlin W. Der„Bazar“ bringt Mode und Handarbeiten Schnittmuster Unterhaltung Geldschränke, Feuerwehr. Antreten am Spritzenhause Sonntag den 3. Januar, Nachmittags 4½ Uhr, zur Empfangnahme der Fackeln. H. Hubert, Feuerwehr=Chef. feuer= und diebessicher, vorzüglichst bewährte Fabrikate aus der renommirten Fabrik von Sommermeyer& Co., Magdeburg, gegr. 1848, empfiehlt in streng reeller und gediegener Ausführung der Vertreter Heinr. Schleifenbaum in Meinhardt bei Haardt an der Sieg. 11000 Schränke bis jetzt geliefert! Siegener Turnverein. Die Vereinsgenossen wollen sich zur Empfangnahme der Fackeln zum Fackelzuge, welcher zur Feier des 25jährigen Regierungs=Jubiläums Sr. Majestät des Königs veranstaltet wird, am Sonntag den 3. Januar, Nachm. 4 Uhr, im Vereinslokale recht zahlreich einfinden. Nach Beendigung des Fackelzuges: Gesellige Zusammenkunft im Vereinslokale. Siegen, 31. Dezbr. 1885. Der Vorstand. s Bitte, setzen Sie Sich, 3 S 3 5 5 falls Sie ein Freund einer guten# Tasse Kaffee sind, in Verbindung mit 2 Herrn J. Berlet in Siegen oder## mit Herrn H. Richstein in Eiserfeld. Verlangen Sie Ia. gebrt. 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Im neuen Jahre finden die allgemeinen Turnstunden an den Diustag und Freitag Abenden, die Vorturnerstunden an den Mittwoch Abenden statt. Siegen, 30. Dezember 1885. Der Turnrath. Evang. Gesellen=Verein. Sonntag den 3. Januar 1836, Nachm. 4 Antreten am Vereinslokal zur Empfangnahme der vom Verein gestellten Fackeln. Der Vorstand. Zuckerkrankheit Silberne Medaille Amsterdam 1883 Antwerpen 1885. S. von Gimborn Emmerich a Rh. u. s’Heerenberg(Holland): Apothekenbitter 1.20 u. 70 c (Schutzmarke Nr. 99.) Bitter-Liqneur 1.20 u. 70 c. bei Franz Jacob, Burbach. Westf. Bratgänse, koscher, ca. 9—12 Pfd. schwer, a Pfd. 55—60 c, empfiehlt und versendet geg. Nachn. Oapt. wird nach neuer eigener Methode dauernd Karkossern beseitigt. Ausw. briefl. und staubfreies Kaff stets zu haben bei Meu.=Rath D1. Müller, Berlin SW. 48. Seiur. Hietigshausen, Wer Schlagfluß fürchtet Ein leichtes Arbeits= oder bereits davon betroffen wurde, oder pferd steht zu verkaufen an Kongestionen, Schwindel, Lähmungen, bei J. H. Kurth, Schlaflosigkeit resp. an krankhaften Nervenin Kreuzthal. zuständen leidet, wolle die Broschüre„Ueber Ein 2jähriger Dercht: Schlagfluß=Vorbeugung u. Heilung“ 3. Aufl. er Iucht“ vom Verfasser, ehem. Landw.=Bataillonsarzt treu wie Rom. Weißmann in Vilshofen, Baiern, eainepn; steht zu ver= konenlos und franko, beziehen. Astrachan-Kaviar, Ural-Perl-Kaviar bei Joh. Kreuz. Verziehungshalber ein Tafelklavier billig zu verkaufen bei Eisern. Chr. Kühn. Hoch neues Schaufenster billig zu D# verkaufen. Sieghütte 126. Das Resultat der in der Zeit vom 10. Dezember bis 30. Dezember 1885 in hiesiger Stadt vorgenommenen Milchkontrolle wird mit dem Bemerken zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß das spezifische Gewicht normaler Milch in folgenden Grenzen liegen muß: 1,029—1,034° bei ganzer Milch, 1,031—1,036° bei halbabgerahmter Milch, 1,032—1,040" bei abgerahmter Milch. Der Fettgehalt darf bei ganzer Milch nicht unter 3%, bei halbabgerahmter Milch nicht unter 1½% betragen. Leit= Spezif. gehalt. Gewicht. 1. Martin Still, Klafeld 6,00% 1,0320 2. Derselbe 5,50% 1,0320 3. G. Hermann, Rödgen 6,00% 1,031° 4. Derselbe 5,00% 1,0310 5. Remmel, Rödgen 6,00% 1,0300 6. Derselbe 5,00% 1,030° 7. Fr. Irle, Marienborn 5,00% 1.032° 8. Derselbe 5,00% 1,0320 9. Müller, Achenbach 5,50% 1,031° 10. Derselbe 4,50% 1,0320 11. R. Wickel, Trupbach 5,00% 1,030° 12. Derselbe 4,00% 1,0310 13. Ed. Münker, Krombach 5,00% 1,0320 14. Derselbe. 4,50% 1,031° 15. W. Nickel, Langenholding= hausen 5,00% 1,0320 16. Derselbe 4,50% 1,0310 17. Zimmermann, Dreisbach 5,00% 1,0320 18. Derselbe 4,50% 1,0310 19. Karl Heinrich, Hhütte 4,25% 1,0310 20. Derselbe 4,25% 1,031° Siegen, den 2. Januar 1886. Die Polizei=Verwaltung. I. A. Meyer, Polizei=Kommissar. Im Wege der Zwangsvollstreckung sollen am Montag den 4. d. Mts., Vorm. 10 Uhr, bei Herrn Witth Thielmann in Eiserfeld 1 zweith. Kleiderschrank, 1 Küchenschrank, 1 Wanduhr, 1 Lehnbank, 4 Stühle, 2 Tische, 8 Porträts, 1 Federdecke, 2 Federkissen, 1 Kaff=Unterbett öffentlich meistbietend gegen gleich baare Zahlung versteigert werden. Siegen, den 2. Januar 1886. Thielicke, Ger.=Vollzieher. Bekanntmachung Im Wege der Zwangsvollstreckung sollen am Dinstag den 5. Januar d. J., Vorm. 10 Uhr 1. bei Herrn Wirth Ludwig Schneck auf'm Pfuhl 1 zweithüriger Kleiderschrank, 1 Regulateuruhr, 2. an demselben Tage, Vorm. 11 Uhr, bei Herrn Wirth Born zu Sieghütte 1 zweithüriger Kleiderschrank öffentlich meistbietend gegen gleich baare Zahlung versteigert werden. Siegen, den 2. Januar 1886. Thielicke, Ger.=Vollzieher. Feuerwehr auf den Kütten. Sonntag den 3. Jan. 1836, Abends 8 Uhr; Feier des 25jähr. Regierungs=Jubiläums Sr. Majestät des Kaisers im Vereinslokale. Der Vorstand. Bekanntmachung Moutag den 4. Januar d. J., Nachm. 4 Uhr, werde ich in Haarhausen ca. 25 Ctr. Heu u. Grummet, 12 Ctr. Korn= und 12 Ctr. Hafer=Stroh und 3000 Pfd. Kartoffeln öffentlich meistbietend gegen baar veräußern. Zusammenkunft bei Herrn Wirth Münker. Hilchenbach, den 2. Januar 1886. Löffler, Gerichtsvollzieher. Ein möblirtes Zimmer nebst FrühE stück gesucht. Angebote beliebe man in der Expedition d. Bl. zu machen. .. Reiche Heiratsvorschläge erhalten eirat Sie sofort im verschlossenen Cou#### p e r t( d i s c r e t). P o r t o 2 0 P f.„ G e neral=Anzeiger“, Berlin 8W. 61. F. Damen frei. Kriegerverein Erusdorf-Kreuzthal. Zur Jubiläumsfeier Sr. Majestät unsers Kaisers am Sonntag den 3. Januar Abends kameradschaftl. Zusammenkunft im Vereinslokal. Der Vorstand. Abhanden gekommen. Eine gute Talmikette und ein Medaillon in Form eines Eisernen Kreuzes, mit einem Schächtelchen; gegen Belohnung in der Expedition abzugeben. Ein weißes Taschentuch gefunden. Marburgerthor 759. Täglich frische Milch zu haben bei H. Fuckert, Neumarkt. EEinen Stellmachergesellen sucht Heinr. Müller in Wilnsdorf. Einen tüchtigen Müller suchen die MühE leninteressenten in Wilgersdorf. □ Z. d. S e. B. Sonntag, 3. Jan., Vorm 1.72 Uhr: Fest 5—. Evangelischer Gottesdienst in Siegen. Sonntag nach Neujahr, 3. Jan. 7¾ Uhr Morg. Pfr. Vorlaender. 9½ Uhr Morg. Pfr. Winterhager. 2 Uhr Nachm. Hilfsprediger Becker.