Herner Sodinger Zeitung Zeitung Gerther Zeitung Anzeigenpreis: 1 mm Höhe, 22 mm Breite 4 Rpf. Textmillimeterpreis: 1 mm Höhe, 75 mm Breite 25 Rpf. Vereinskalender(im Textteil) 1 mm Höhe 75 mm Breite 10 Rpf. Zur Zeit ist die Preisliste 3 gültig. Nachlaßstafsel A.— Für die Aufnahme von Anzeigen an bestimmten Tagen und Plätzen auch für die durch den Fernsprecher aufgegebenen und abbestellten sowie undeutlich geschriebenen Aufträge wird keine Gewähr über. nommen. Annahmeschluß: Tags zuvor 16 Uhr. Erfüllungsort und Gerichtsstand: Herne in Westfalen Kreisblatt für den Stadtkreis Herne Hauptgeschäftsstelle: Herne, Von=der Heydt=Straße 9. Fernsprech=Anschlüsse: Sammelnummer 511 41.— Drahtanschrift Kartenberg Herne Postscheckkonto Nr. 6542 Amt Dortmund.— Geschäftsstelle in Sodingen: Mont=Cenis=Straße 286(Fernruf Nr. 525 33); in Gerthe: Castroper Hellweg 506.— Sprechstunden der Schriftleitung: 16—17 Uhr(außer Freitags. 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Erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn= und Feiertage.— Regelmäßig mit: Sport vom Sonntaa Unterhaltungsblatt Humor Geistiges Reich(mit Literarischer Rundschau) Für die Frau Hitler=Jugend Die H. 8. erzählt Technik, Wehr und Volk Herner Filmzeitung. Bei Betriebsstörung oder sonstigen Ereignissen hervorgerufen durch höhere Gewalt. können Ersatzansprüche nicht berücksichtigt werden Rummer 130 Mittwoch, den 7. Juni 1939 68. Jahrgang „Spanien=Kämpfer unter Klängen des Legionär=Marsches am Führer vorbei Stolze Parade des Sieges in der Reichshauptstadt Der Führer dankt den kampferprobten Freiwilligen □ Berlin, 7. Juni. Dienstag war nun der große Tag der deutschen Freiwilligen der Legion Condor, der Tag ihres stolzen Einzuges in die Reichshauptstadt und der Bergüßung durch den Führer. Der feierliche Einzug der Spanienkämpfer war mit einem Vorbeimarsch an dem Führer und Oberbefehlshaber der Wehrmacht auf der Paradestraße verbunden. Die Reichshauptstadt hatte am Ehrentag der Legion Condor ein festliches Kleid angelegt. In der Nähe der Technischen Hochschule herrscht zwei Stunden vor Beginn des Vorbeimarsches ganz großer Betrieb. Die Berliner Jugend, die schulfrei hat, marschiert zur Einzugsstraße. Die Spitze der einmarschierenden Legion steht in der Nähe der Tribünen. Die Varade wird von dem letzten Befehlshaber der Legion Condor, Generalmajor Freiherr von Wichthofen, einem Vetter des berühmten Kampffliegers, geführt. Um 10 Uhr fährt der Führer vor den Tribünen vor, begrüßt von den Begeisterungsrufen der Zuschauer. Einige Zeit vorher sah man die spanischen Generale kommen, die als Gäste des Führers an der Parade teilnehmen. Seinen ersten Gruß entbietet der Führer den Hinterblievenen der in Spanien gefallenen deutschen Soldaten. Dann betritt er seinen Platz auf der Führertribüne. Der Vorbeimarsch beginnt. Neben dem Führer stehen die ehemaligen Kommandeure der Legion Condor. Vom Westen her klingt Marsch= musik auf. Freudig werden die Legionäre begrüßt. Hinter dem Musikchor, das den Marsch der Legion spielt, wird die von General Franco verliehene Ehrenstandarte geführt. In den braungebrannten Gesichtern der Legionäre, die in Zwölferreihe in strammem Paradeschritt vorübermarschieren, leuchtet Freude. Die meisten von ihnen tragen zwei oder gar drei Orden, die ihnen von General Franco an die Brust geheftet wurden. Daneben sieht man auch zahlreiche Ehrenkreuze in Gold und Silber, die der Führer den Spanienkämpfern verliehen hat. Nachdem die Spitze vorübermarschiert ist, schwenkt das verstärkte Musikkorps einer Berliner Luftwaffenformation ein und nimmt vor der Führertribüne Aufstellung.= Zuerst marschieren dann die Aktiven und hinterher die ehemaligen Mitglieder der Fliegerverbände der Legion, darauf die Matrosen vom Panzerschiff Admiral Scheer und zuletzt die Verbände und Abordnungen der Torpedoboote Leo pard. Lux, Seeadler und Albatros und ganz zum Schluß die Mannschaften der beiden U-Boote 33 und 34 am Führer vorbei. Nach der Parade legte Generalfeldmarschall Göring im Ehrenmal des Reichsluftfahrtministeriums im Gedenken der Gefallenen einen Kranz nieder. * Nach dem Einzug durch das Brandenburger Tor D#arschieren die Kolonnen die Prachtstraße Unter den Linden entlang. Vor dem Ehrenmal schwenkt der letzte Kommandeur der Spanienkämpfer, Generalmajor Freiherr von Richthofen, ab und grüßte noch einmal seine Offiziere und Männer. Ein Jubel ohnegleichen schlägt den Männern, die im Gleichschritt am Ehrenmal vorüberziehen und im Lustgarten Aufstellung nehmen, entgegen. Festakt im Lustgarten Mit dem feierlichen Staatsakt im Lustgarten in den Mittagsstunden des Dienstag erreichten die festlichen Veranstaltungen nach dem siegreichen Abschluß des Kampfes auf spanischem Boden und der Rückkehr der deutschen Freiwilligen in die Heimat ihre Krönung. Vor dem Staatsakt hatte der Führer im Ehrenmal einen Kranz für die Toten der Legion Condor niedergelegt, während die wethevolle Gefallenenehrung im Lustgarten durch Generalfeldmarschall Göring erfolgte. Paradeautstellung im Lustgarten Die hohen Tribünen im Lustgarten sind lange vor Beginn des Staatsaktes ebenfalls bis auf den letzten Platz besetzt. Vor dem Alten Museum wehen von schlanken weißen Masten zu beiden Seiten des mit einem Baldachin überdeckten Rednerpodiums die Reichskriegsflagge, das rotgoldrote Banner Spaniens und die italienische Trikolore. Eine erwartungsvolle Stimmung liegt über dem weiten Platz, den Kopf an Kopf in schier unübersehbarer Tiefe die Berliner umsäumen. Der Uhrzeiger hat die 12. Stunde überschritten. Am linken Flügel nimmt das Musikkorps der Luftwaffe die Instrumente auf. Unmittelbar vor dem Ehrenmal stehen jetzt, durch diesen Platz besonders ausgezeichnet, Einheiten der Luftwaffe, Flieger, Flak und Panzertruppen, die besonders aktiv in dem Kampf gegen den Bolschewismus eingegriffen hatten. Zu ihrer Rechten hat das Musikkorvs des Infanterieregiments„Großdeutschland“ Aufstellung genommen. 12.15 Uhr ist die Parabeaufstellung beendet. Kurze Zeit darauf erscheint umiubelt Generalfeldmarschall Göring, dem der letzte Kommandeur der Legion Condor, Generalmajor Freiherr von Richthofen, die Truppe meldet. Gleich darauf erscheint, um brandet vom Jubel der Massen, der Führer. Die Begeisterung der Berliner kennt keine Grenzen. Mit einem Male setzt der Jubel aus und vollkommene Stille liegt über dem weiten Platz, als der Führer langsam dem Ehrenmal zuschreitet und das Innere des Ehrenmals betritt. Zu seiner Linken geht sein Generalfeldmarschall, während die anderen kurz darauf folgen. Zwei Offiziere der Luftwaffe haben einen riesigen Lorbeerkranz vorangetragen, den nunmehr der Führer im Ehrenmal niederlegt, während das Musikkorps des Infanterieregiments„Großzdeutschland“ das Lied vom guten Kameraden anstimmt. Die roten Schleifen tragen die Aufschrift„Adolf Hitler“ und sind mit dem Hoheitszeichen und der Standarte des Führers geziert. Als der Führer draußen wieder sichtbar wird. schallen ihm erneut jubelnde Heilrufe entgegen, die sich auf seinem Weg bei der Frontabschreitung nach dem Lustaarten zu fortsetzen. Kurz nach 12 Uhr erscheint von Heilrufen emp fangen der spanische Botschafter an der Seite des Reichsaußenministers der italienische Botschafter Attolico und die spanische Offiziersabordnung, an der Spitze General Aranda. Fortsetzung 2. Seite Vor der Unterzeichnung der Pakte Die Außenminister Estlands und Lettlands Gäste der Reichsregierung Munters mehrere Tage in Berlin □ Berlin, 7. Juni. Gegen 10.30 Uhr am Mittwoch findet die feierliche Unterzeichnung der beiden Nichtanbegrüßt, der mit dem Vortragenden Legationsrat Grundherr und Dr. Kleist von der Dienststelle Ribbentrop erschienen war. Zur Begrüßung hatte sich ferner der Gesandte Estlands in Berlin, Tofer mit den Herren der Gesandtschaft eingefunden. In der Begleitung des estnischen Außenministers beDeutschland und Estland und Deutschland und Lettland statt. Während der estnische Außenminister Selters am Donnerstag morgen Berlin im Flugzeug wieder verläßt, wird Außenminister Munters noch einige Tage in der Reichshauptstadt verweilen. lbr. Die heutige feierliche Unterzeichnung der Verträge mit Riga und Reval ist die endgültige Notifizierung einer niemals angezweifelten Neutralität und Loyalität und somit auch die vertragliche Anerkennung der jetzigen Grenzen. Hier im europäischen Nordosten stoßen sich alle Schwierigkeiten des englisch=russischen Kuppelgeschäftes. Der Führer hat in seiner Abrechnung mit Roosevelts Verdächtigungen erklärt, daß die deutsche Reichsregierung bereit ist, mit jedem der nordischen Staaten, wenn er es wünschen sollte und sich selbst an Deutschland mit einem entsprechenden Vorschlag wendet, um eine Zusicherung der von Roosevelt gewünschten Art zu erhalten, diese Zusicherung unter der Voraussetzung der unbedingten Gegenseitigkeit auch gegeben werde. Diesen Standpunkt hat das nationalsozialistische Deutschland stets vertreten und danach gehandelt. Deutschland stand mit den nordischen Staaten stets in besten Beziehungen. Allein der deutsche Handelsanteil ist ein wichtiger Grund zu friedlicher Einstellung. Wir verweisen an dieser Stelle auf die deutsch=lettischen Wirtschaftsvereinbarungen im Dezember vergangenen Jahres. Auch die deutsch=estnischen Handelsbeziehungen haben sich im letzten Jahr zufriedenstellend entwickelt. Der heutige Vertragsabschluß mit diesen zwei Ländern ist somit, wie auch der Nichtangriffspakt mit Dänemark ein neuer klarer Beweis des friedlichen Weges Deutschlands. Und gerade deshalb wird dieser neue bewiesene Friedenswille ein empfindlicher Schlag gegen die fieberhaften Bemübungen der Westmächte sein. Außenminister Selters in Berlin Am Dienstag gegen 17 Uhr traf der estnische Minister des Aeußeren Selters im fahrplanmäßigen Flugzeug von Reval kommend auf dem Flughafen Tempelhof ein. Im Namen des Reichsaußenmininers von Ribbentrov wurde der estnische Gast von Unterstaatssekretär Woermann Außenminister Selters zum Hotel Esplanade, wo der estnische Außenminister für die Dauer seines Aufenthaltes wohnt. Munters nach Berlin abgereist Am Dienstag nachmittag reiste der lettische Außenminister Munters mit dem fahrplanmäßigen Zuge nach Berlin, um am Mittwoch dort die Unterzeichnung des deutsch=lettischen Nichtangriffspaktes vorzunehmen. Die bevorstehende Unterzeichnung wird von der gesamten Presse Lettlands in großer Aufmachung mit großen Schlagzeilen an führender Stelle gebracht. Der rote Pariner Vonunseremeigenen Mitarbeiten abe Moskau, Anfang Juni. Als der neue sowjetrussische Außenkommissar olotow nach dem Sturz Litwinows sein Amt übernahm, schwebten ihm als Richtlinie die Worte vor, die Stalin auf dem letzten Parteikongreß über seine Außenpolitik gesprochen hatte. Seine Ausführungen über die internationale Lage liefen auf folgende Mahnung hinaus:„Vorsicht beobachten! und den Kriegsprovokateuren, die gewöhnt sind, sich von anderen die Kastanien aus dem Feuer holen zu lassen, nicht die Möglichkeit geben, unser Land in Konflikte hineinzuziehen!“ Wer diese Kriegsprovokateure sein könnten, hat Stalin in seiner Rede an mehreren Stellen klipp und klar zum Ausdruck gebracht. Nach Ansicht Stalins verfolgen die demokratisch=kapitalistischen Staaten hauptsächlich das Ziel, einen Konflikt zwischen Deutschland und der Sowjetunion zu provozieren. Nach seiner Meinung sind sie bestrebt, Deutschland und die Sowjetunion „tief in den Morast des Krieges versinken zu lassen“, damit sie einander schwächen und erschöpfen. Sie verbänden damit die Hoffnung, im richtigen Zeitpunkt mit frischen Kräften auf dem Schauplatz zu erscheinen und den geschwächten Kriegsteilnehmern ihre Bedingungen zu diktieren. Diese Darstellung des roten Diktators ließ Molotow nicht außer Acht, als er an Stelle Litwinows den abgerissenen Gesprächsfaden wieder anknüpfte. Andererseits wollte die Sowjetunion die Gelegenheit nicht vorübergehen lassen, ohne den gewaltigen Prestigeverlust des letzten Jahres wieder aufzuholen und sich erneut in die europäische Politik einzumischen. Man kann sich vorstellen, mit welchem Behagen der Machthaber im Kreml Paris und London auf den Knien rutschen sah und welche Genugtuung es ihm bereitet haben mag, den Preis für die gütige Mitwirkung der Sowjetunion immer höher emporzuschrauben. Kam es ihm schon nicht darauf an, seinen Außenkommissar mitten in den schönsten Verhandlungen purzein zu lassen, so ließ er auch im weiteren Verlauf der Gespräche deutlich sühlen, wie wenig ihm an dem plötzlichen Liebeswerben der westlichen Staatsmänner lag. Ein knappes, nüchternes Communiqué aus Moskau zerstörte den englischen Blütentraum just in dem Augenblick, wo man in London glaubte, man hätte sein Ziel schon erreicht. Es folgte die Bloßstellung des englischen Verhandlungspartners in der„Istwestija“ durch einen Artikel. dem man ansah, daß er zumindest aus der Obersten Parteiführung kam Abgesehen von diesen beiden reichlich reservierten Aeußerungen erschien in der Sowjetpresse über das ganze Verhandlungsthema kein Wort. Es wäre gewiß verfrüht zu sagen, ob der Preis. den England bereit ist zu zahlen, die Sowjetunion nicht schließlich doch noch verlockt. Aber soviel ist sicher, das Mißtrauen, welches Stalin in seiner Rede zum Ausdruck brachte, und das auch Molotows Verhalten— wie dies seine Rede zeigte— bestimmt, läßt sich durch irgendwelche Abmachungen und Zusicherungen nicht verringern. Von diesem Mißtrauen ist nicht nur der rote Diktator beseelt, sondern auch seine ganze kommunistische Anhängerschaft, die ja die Rede Stalins noch immer liest und diskutiert. Selbst der Stellvertreter Molotows, Potemkin, hat es vermieden, mit den englischen und französischen Staatsmännern in Genf zusammenzutreffen. Das erscheint nur logisch, da Moskau sich mehr für seine starke Position in den Verhandlungen als für das eigentliche Ziel der Verhandlungen interessiert. Warschauer Bahnhof durch Feuervernichtet Millionenschaden- Zugverkehr lahmgelegt Ein Toter. 20 Verletzte □ Warschau, 7. Juni. Auf dem Gelände des im Neuaufbau begrifsenen Hauptbahnhofes brach Dienstag in den Morgenstunden ein rienges Schadenfener aus. Das in mehr als zehnjähriger Arbeit errichtete Gebäude des neuen Hauptbahnhofes, das jetzt im Rohbau annähernd fertigestellt ist, ist sast vollkommen vernichtet worden. Der Verkehr über den Warschguer Hauptbahnhof ist völlig lahmgelegt worden. Die Eisenbahnverbindungen zwischen der polnischen Hauptstadt und den umliegenden Ortschaften werden über die Vorortbahnhöfe geleitet. Bei den Löscharbeiten ist ein Feuerwehrmann, der mit dem Dach der Mittelhalle aus einer Höhe von über 30 Metern in die Tiefe stürzte, ums Leben gekommen. Den Ursorung des Feuers erklärt man sich neefeu Ais hoim Schmeihen auf leimt Arann: bares Isoliermaterial übersprangen. Nach wenigen Stunden stürzte die acht Stock hohe Zentralanlage ein und durchschlug die unterste Decke des Bahnhofes mit Bahnsteigen und Bahngleisen. Nach den bisherigen Feststellungen sind insgesamt 20 Personen verletzt worden. Es ist nicht ausgeschlossen, daß sich unter den Trümmern des Bahnhofes noch einige Opfer der Katastrophe befinden. Die Nichtratifizierung des schwedisch=englischen Flottenvertrages □ London, 7. Juni. Wie der divlomatische Reuter=Korrespondent meldet, hat die schwedische Regierung der britischen Regierung mitgeteilt, daß der schwedische Reichstag das englisch=schwedische durch Funken, die beim Schweißen auf leicht brenn= Flottenabkommen nicht ratifiziert habe. Spanienkämpfer vor dem Führer Fortsetzung von der I. Seite Der erste Block der Spanienkämpfer steht vom Ehrenmal bis zur Schloßbrücke mit dem Musikkorps der Legion, der zweite von der Schloßbrücke bis zum Lustgarten mit dem Musikkorps der Reichskriegsmarine, während der dritte Block den Platz zwischen den Tribünen füllt. Unmittelbar vor der Rednertribüne steht die Fahne der Legion, deren Gold in der strahlenden Junisonne funkelt. us dem Inneren des Museums marschieren un ter feierlichen Marschklängen Hitlerjungen, die auf mit goldenem Lorbeer umrandeten Taseln die Namen der im spanischen Freiheitskampf gefallenen deutschen Freiwilligen tragen und die nun in feierlichem Zuge auf der großen Freitreppe auf beiden Seiten der Rednertribüne und zwischen den hohen Säulen des Alten Museums Aufstellung nehmen. Nachdem der Führer das Ehrenmal verlassen hat. setzt er das Abschreiten der Front unter tosenden Heilrufen fort. Die im Lustgarten stehenden Formationen haben inzwischen Front zum Mittelweg gemacht und präsentieren. Die Marinekapelle fällt mit den Nationalhymnen ein. Die Heilrufe schwellen zum Orkan. Langsam schreitet der Führer, begleitet von Generalfeldmarschall Göring, Großadmiral Raeder, Generaloberst von Brauchitsch, Generaloberst Keitel, Generaloberst Milch, sowie den Befehlshabern der spanischen Freiwilligen, General der Flieger Sperrle, General der Flieger Volkmann sowie Generalmajor von Richthofen die Front ab. Dann schreitet er, während die Führerstandarte am Mast emvorsteigt, die Freitreppe empor, tritt an den Rand der Rednertribüne und grüßt die Legion:„Heil Legion Condor!“„Heil, mein Führer!“ braust ihm vielstimmig die Antwort entgegen. Ansprache des Generalteldmarschalls Der Generalfeldmarschall wendet sich nun an die Legionäre mit einer Ansprache, in der er hervorhob: Legion Condor! Seit wenigen Tagen ein Name, leuchtend im ganzen deutschen Volk. Legion Condor! Der Name birgt eine ungeheure Fülle von Einsatz, Tapferkeit, Mut, Kampf und Sieg. Wo immer während des dreijährigen schweren Ringens um die Freiheit Spaniens der Kampf am stärksten tobte, immer und überall stand die Legion Condor in vorderster Linie und kämpfte mit heldenmütiger Tavferkeit und unter letztem Einsatz für den Sieg. Historische Namen großer Schlachten wie Madrid, Bilbao, Santander, Brunette, Teruel. Ebro. Katalonien, Barcelona, Valencia sind auf das engste mit den Taten und den Siegen der Legion Condor verbunden. Seit dem Weltkriege sind nun wiederum deutsche Soldaten in der Heimat eingezogen. Aber diesmal durften sie die Fahnen siegreich nach Hause bringen. Auch damals war es nicht die Schuld der Soldaten, nur durch eine feige politische Führung wurde der Soldat um seine Tapferkeit, um seinen Ruhm und um sein Opfer betrogen. Heute steht an der Spitze wieder ein großer Soldat und so ist die politische Führung soldatisch, d. h. mutig, tapfer und entschlossen. Ihr könnt nun neben dem Bewußtsein Eurer eigenen Ruhmestaten bei der Heimkehr die stolze Gewißheit in Euch tragen, Großzdeutschlands Soldaten zu sein. enn jetzt in uns allen das Gefühl des Glückes und der Stolzes über Sieg und Ruhm emvorsteigt, dann wollen wir in dieser Stunde aber auch derer gedenken, die im Geiste heute in Euren Reihen mitmarschieren. Gefallenenehrung durch den Generalteldmarschall Es ist ein erhebender Anblick, als unter den Klängen des alten Soldatenliedes vom guten Kameraden die Legionäre präsentieren und die Fahne der Legion sich senkt, während alles sich von den Plätzen erhebt und mit erhobener Rechten der toten Helden gedenkt, die auf den spanischen Schlachtfeldern ihren Einsatz für Führer, Volk und Reich mit dem Tode besiegelten. Der Feldmarschall fährt fort: Kameraden, vor Euch stehen die Schilder mit den Namen unserer gefallenen Helden. In diesem Augenblick nimmt das ganze deutsche Bolk teil an dieser Ehrung seiner großen Gefallenen. Meine Kameraden! Ihr, die Ihr beim Appell des Sieges hier vor Eurem Führer stehen dürft, empfindet in diesem Augenblick ein unermeßliches Dankgefühl. Aber nicht nur Ihr allein und alle, die wir wieder das Ehrenkleid des Soldaten tragen, bewegt ein Gefühl unermeßlichen Dankes dafür, daß wir wieder Soldaten sein dürfen, eines unermeßlichen Dankes, daß nun wieder eine starke deutsche Wehrmacht erstanden ist zu Lande, zu Wasser und vor allem auch in der Luft, eines unermeßlichen Dankes dafür, daß wir wieder stolz das Haupt tragen dürfen als deutsche Soldaten, daß die Opfer, die einst unsere Kameraden gebracht haben, nun doch nicht umsonst gewesen sind und der gewaltige Einsatz an Gut und Blut jetzt eine wunderbare Belohnung gefunden hat. Grenzenlos Ist unser Dank gegenüber dem Manne, der unser Vaterland aus schmachvollster Ohnmacht und Zerrissenheit emporgeführt, zu einem Reich der Kraft und Stärke gestaltet und die Nation wieder festgefügt hat. In dieser Stunde wollen wir dem Führer versichern, daß die ganze deutsche Wehrmacht stets bemüht sein wird, seine großen und unerhört kühnen Entschlüsse auch mit Tapferkeit und Kühnheit auszuführen. Und daß wir dies unter Beweis stellen können, dafür setd Ihr, Legionäre. Zeugen geworden. Denn Ihr habt gezeigt, daß Ihr tapfer und unerschrocken den Auftrag erfüllt habt, den die Kühnheit des Führers Euch stellte. Ihr seid ausgezogen mit sei nem Besehl zu kämpfen, Ihr seid heimgekehrt in der stolzen Gewißheit. Sieger geblieben zu sein! Der Führer spricht Adolf Hitler führte vor der Legion Condor folgendes aus: Meine Kameraden! Endlich kann ich Euch nun mehr selbst begrüßen. Ich bin so glücklich, Euch hier vor mir zu sehen, und ich bin vor allem stolz auf Euch! Und so wie ich empfindet in dieser Stunde das ganze deutsche Volk. Alle die Millio nen, die am Lautsprecher und im Geiste Euren Einzug und diesen Empfang miterleben, schließen Euch „Waldhornruf“ und„Fürstengruß“. Goebbels spricht in Danzig □ Danzia, 7. Juni. Keine Kommentare in Londoner und Pariser Presse zum Staatsbesuch Das Prinzregentenpaar als Gast Hermann Görings □ Dresden. 7. Juni. Prinzregent Paul von Jugoslawien und Prinzessin Olga, die Montag abend die Reichshauptstadt verlassen hatten, trafen bald darauf im Sonderzug in Dreoden zu einem privaten Besuch ein. Die hohen Gäste, die im Hotel Bellerne Wohnung genommen hatten, empfingen am Vormittag des Dienstag zunächst Reichsstatthalter Gauleiter Mutschmann, der ihnen seinen Besuch abstattete, und besichtigten dann die Gemäldegalerie im Zwinger. Anschließend begab sich das jugoslawische Prinzregentenpaar in das Schloß von Pillnitz. Anläßlich des Abschlusses des Staatsbesuches des iugoslawischen Prinzregentenpaares veröffentlichen die Londoner Blätter zum Teil ausführliche Berichte über den letzten Tag des Besuches sowie die Abreise der jugoslawischen Gäste. Kein Blatt nimmt jedoch in irgend einer Weise Stellung. Auch das Abschlußkommuniqué wird von den Blättern kommentarlos verzeichnet In der Pariser Presse rückt der lange Besuch des Prinzregenten Paul von Jugoslawien beim Führer in den Vordergrund der außenvolitischen Betrachtungen. Die Blätter heben schon in den Ueberschriften und der äußeren Aufmachung die Bedeutung hervor, die man in Paris augenscheinlich— wenn auch ungern— der festen Entschlossenheit beider Regierungen zumißt, ihre Beziehungen auf allen Gebieten in enger Uebereinstimmung mit Italien zu vertiefen. Ihre Königlichen Hoheiten Prinzregent Paul und Prinzessin Olga trafen gegen abend zu einem kurzen privaten Aufenthalt in Karinhall ein. Nach fünf ereignisreichen und festlichen Tagen in der Reichshauptstadt, wo die Repräsentanten der jugoslawischen Nation mit immer erneuten Kundgebungen der Sympathie und der Freundschaft des deutschen Volkes begrüßt worden waren, begaben sie sich jetzt in das herrliche Revier der Schorfheide. Kurz von Ankunft des Sonderzuges trafen, begeistert begrüßt, Generalfeldmarschall Göring und Frau Göring aus dem Bahnhof in Eberswalde ein. Als der Generalfeldmarschall mit seinen hohen Gästen auf dem Bahnhofsvorplatz erschien, wurden sie von einem stürmischen Chor subelnder Begeisterung begrüßt. Durch ein jubelndes Svalier ging die Fahrt über den idullischen Finowkanal durch die herrlichen Wälder, durch die Dörfer. in denen immer wieder begeisterte Menschen grüßten, in die Schorfheide. Unter den Klängen des„Fürstengrußes“, den die Jäger der Schorfheide als Willkommensgruß bliesen, zogen die hohen Gäste in Karinhall ein. Eine natürliche und herzliche Atmosphäre □ Belgrad, 7. Juni. Die Sonderberichterstatter der Belgrader Blätter betonen in ihren Schilderungen vom Verlauf der letzten Berliner Tage des Staatsbesuches von Prinzregent Paul immer wieder die natürliche und herzliche Atmosipyäre in welcher der ganze Besuch bisher verlaufen sei. Sie halten auch nicht mit ihrer Bewunderung für die zu Ehren der hohen jugoslawischen Gäste veranstalteten Feste und Besichtigungen zurück. Der Berliner Vertreter der„Politika“ schreibt, wer die spontanen Kundgebungen und die herzliche Begrüßung des Prinzregentenwaares durch die Volksmassen miterlebte, sei davon überzeugt, daß das deutsche Volk aufrichtige Freundschaft mit Jugoslawien wünsche und besondere Sympathie gegenüber der jugoslawischen Nation und ihren hohen Vertretern empfindet. Der Schlußbericht der„Vreme“ bemerkt, außerordentliche Ehren seien den königlichen Gästen vom Führer bis zum einfachsten Mann auf der Straße erwiesen worden, die damit zugleich das stolze und heldenhafte jugoslawische Volk gegrüßt hätten. Italiens Freiwillige vor Viktor Emanuel Teilnahme spanischer Truppenabteilungen an der großen Parade in Rom Stürmische Ovationen □ Neavel, 7. Juni. Den Höhepunkt der Kundgebung bei der Ankunft der italienischen Spanienlegionäre bildete die große Parade vor dem König und Kaiser auf der Piazza Plebiscito. Um 11.15 Uhr kündete begeisterter Jubel einer unübersehbaren Menschenmenge die Ankunft des italienischen Herrschers, der sich sofort auf die Haupttribüne, gegenüber dem Schloß begab, um hier zusammen mit dem spanischen Innenminister Suner, dem spanischen Botschafter in Rom und dem italientschen Botschafter in Madrid sowie fünf spanischen Armeekommandanten und Admiral Moreno sowie Außenminister Graf Ciano, Parteisekretär Minister Starace, den Staatssekretären der Wehrministerien#und zahlreichen Generalen der Wehrmacht den Vorbeimarsch abzunehmen. Unbeschreiblicher Jubel und nicht endenwollende Begeisterungsstürme der Bevölkerung begrüßten die tapferen italienischen Freiwilligen und ihre spanischen Kameraden, die an der Parade teilnahmen. Der. spanische Innenminister in Rom Der spanische Innenminister Suner traf mit seiner Gemahlin und in Begleitung des italienischen Außenministers Grafen Ciano und des spanischen Botschafters beim Qutrinal am Dienstag um 19.40 Uhr ein. Beim Verlassen des Bahnhofs wurden dem spanischen Minister von Seiten einer nach Zehntausenden zählenden Menge stürmische Ovationen dargebracht, die Suner auch auf seiner Fahrt in die Villa Madama, wo er während seines römischen Aufenthaltes wohnen wird, ebenso wie der spanischen Abordnung auf dem Wege ins Hotel von der Spalier bildenden Bevölkerung zuteil wurden. in ihr Herz, dankersüllt und freudig bewegt darüber, daß Ihr wieder bei uns in der Heimat seid. Im Sommer 1936 schien Spanien verloren zu sein. Internationale Kräfte schürten dort das Feuer einer Revolution, die bestimmt war, nicht nur Spanien, sondern Europa in Schutt und Asche zu legen. Auch die christlichen Demokratien ließen es sich nicht nehmen, zu dem Zweck Waffen, Brennstoff und sogenannte Freiwillige zu liefern. Ein furchtbar drohendes Schicksal erhob sich über unserem Kontinent. Die ältesten Kulturländer Europas schienen gefährdet. Aus Spanien selbst mußten Zeyntausende Deutsche fliehen. Ihr Hab und Gut fiel der Zerstörung anheim. Viele wurden ermordet. Was sich die Deutschen dort in einem mühsamen langen redlichen Lebenskampf als Grundlage ihrer Existenz aufgebaut hatten, wurde in wenigen Wochen zerstört und vernichtet. Deutsche Krieasschiffe, die ich auf die Hilferufe unserer Volksgenossen sofort nach Spanien sandte, versuchten zu helfen, indem ste wenigstens— so gut es ging— den Schutz von Leib und Leben übernahmen und den Abtransport unserer Volksgenossen nach der Heimat ermöglichten. Da erhob sich immer klarer in diesem Lande ein Mann, der berufen zu sein schien, nach dem Befehl des eigenen Gewissens für sein Volk zu handeln. Franco begann sein Ringen um die Rettung Spaniens. Ihm trat gegenüber eine aus aller Welt gespeiste Verschwörung. Im Juli 1936 hatte ich mich nun kurz entschlossen, die Bitte um Hilfe, die dieser Mann an mich richtete, zu erfüllen, und ihm in eben dem Ausmaße und so lange zu helfen, als die übrige Welt den inneren Feinden Spaniens ihre Unterstützung geben würde. Damit begann das nationalsozialistische Deutschland am Kampf für die Wiederaufrichtung dieses Mannes aktiv teilzunehmen. Ich habe dies befohlen in der Erkenntnis, damit nicht nur Europa, sondern auch unser eigenes Vaterland vor einer späteren ähnlichen Katastrophe bewahren zu können. Ich tat dies aber auch aus tiefem Mitgefühl für das Leiden eines Landes, das uns einst im Weltkriege trotz aller erpresserischen Versuche von Seiten Englands neutral befreundet geblieben war. Ich habe damit den Dank der deutschen Nation abgestattet. Dies geschah weiter in voller Uebereinstimmung mit Italien. Denn Mussolini hatte, von denselben idealen Erwägungen inspiriert, ebenfalls den Entschluß gesaßt, dem Retter Spaniens in seinem Kampf gegen die international organisierte Vernichtung seines Landes die italienische Hilfe zukommen zu lassen. Es ergab sich damit zum ersten Mal eine gemeinsame praktische Demonstration der weltanschaulichen Verbundenheit unserer beiden Länder. Diese idealen Motive hat man in den internationalen Plutokratien weder begreifen können noch zugeben wollen. Jahrelang logen brittsche und französische Zeitungen ihren Lesern vor, daß Deutschland und Italien die Absicht hätten, Spanien zu erobern, es aufzuteilen und ihm vor allem seine Kolonien zu rauben. Gedankengänge, die allerdings bei den Vertretern dieser Länder weniger unnatürlich erscheinen als bei uns, da der Raub fremder Kolonien ja von jeher schon zu den erlaubten und erprobten Methoden dieser Demokratien gehörte. Intame Behauptungen So erinnern wir uns alle noch der infamen Behauptungen, die eines Tages verbreitet wurden, Deutschland habe 20000 Mann in Marokko gelandet, um es zu besetzen und damit Spanien wegzunehmen. Mit diesen Verleumdungen haben die Politiker und Journalisten der Demokratien in ihren Völkern agitiert und immer wieder versucht, von Spanien jene Katastrophe ihren Ausgang nehmen zu lassen, die diese Einkreisungspolitiker, Kriegshetzer und Kriegsgewinnler am sehnlichsten erhoffen— den neuen großen europäischen Völkerkrieg. Nun seid Ihr, meine Kameraden, aus Spanien zurückgekehrt. Der heutige Tag des festlichen Empfanges in der Reichshauptstadt ist zugleich der Ab schluß und die Erledigung all dieser verlogenen demokratischen Schwindeleten. Denn ich habe Euch einst ausgeschickt, um einem unglücklichen Lande zu helfen, einen heroischen Mann zu unterstützen, der als glühender Patriot sein Volk vor der Vernichtung retten wollte und es auch glorreich gerettet hat. Ihr seid nun zurückgekehrt als die fapieren Vollstrecker meines Auftrages! Ich möchte es in diesem Augenblick der ganzen deutschen Nation mitteilen, wieviel Grund sie hat, Euch dankbar zu sein. Zu jedem Dienst, der Euch bestimmt war, seid Ihr angetreten als ehr= und pflichtbewußte deutsche Soldaten, mutig und treu und vor allem bescheiden. Das hohe Lob, das Euch der spanische Freiheitsheld ausgesprochen hat, kann das deutsche Volk aber nur besonders stolz auf Euch machen. Es war für uns alle schmerzlich, durch Jahre hindurch über Euren Kampf schweigen zu müssen. Ich habe aber damals den Gedanken gefaßt, Euch nach Beendigung dieses Krieges in der Heimat den Empfang zu geben, den tapfere siegreiche Soldaten verdienen. Heute ist für Euch und für mich diese meine Absicht verwirklicht. Das ganze deutsche Volk grüßt Euch in stolzer Kreude und herzlicher Verbundenheit. Es dankt aber auch denen, die als Soldaten Leib. Leben und Gesundheit im Dienste dieses Auftrages hingeben mußten, und es dankt endlich den HinterAnläßlich der Danziger Gau=Kulturwoche, die vom 13. bis 18. Inni stattfindet, wird, wie im vorigen Jahre, auch dieses Mal der Protektor der Gau=Kulturwoche, Reichominister Dr. Goebbels, nach Danzig kommen. Reichsminister Dr. Goebbels wird am Sonnabend, 17. Juni, in Danzig eintrefsen und am Sonntag, 18. Juni, auf der Kulturkundgebung im Staatstheater das Wort ergreisen. Am Sonntag nachmittag findet auf dem Langen Markt eine Feierstunde der Hitlerjugend statt, bei der Reichsminister Dr. Goebbels zur Danziger Jugend sprechen wird. bliebenen, die ihre so tapferen Männer und Söhne heute als Opfer beklagen. Sie sind gefallen, aber ihr Tod und ihr Leid wird unzähligen anderen Deutschen in der Zukunft das Leben schenken. Niemand hat dafür mehr Verständnis als das nationalsozialistische Deutschland, das, aus dem Ringen des Weltkrieges kommend, selbst so viele Opfer für die deutsche Wiederauferstehung vor dem gleichen Feinde auf sich nehmen mußte. Ich danke Euch Soldaten der Legion sowie den Soldaten der Kriegsmarine, für Eure Einsatzbereitschaft, für Euren Opfermut, für Eure Treue, Euren Gehor sam. Eure Disziplin, und vor allem für Eure schweigende Pflichterfüllung! Euer Beispiel, meine Kameraden, wird aber vor allem das Vertrauen des deutschen Volkes zu sich selbst nur noch höhen, das Band der Kameradschaft zu unser# Freunden stärken und der Welt keinen Zweist darüber lassen, daß— wenn die internationalen Kriegshetzer jemals ihre Absichten, das Deutsche Reich anzugreifen— verwirklichen wollten, dieser ihr Versuch vom deutschen Volk und von der deutschen Wehrmacht eine Abwehr erfahren wird, von der sich die Propagandisten der Einkreisung heute noch nicht die richtige Vorstellung zu machen scheinen. Auch in diesem Sinne, meine Kameraden, war Euer Kampf in Spanien als Lehre für unsere Gegner ein Kampf für Deutschland. Daß Ihr selber aber nunmehr als harte Soldaten zurückgekehrt seid, hat nicht nur Euren eigenen Blick geschärft für die Leistungen der deutschen Soldaten im Weltkrieg, sondern Euch auch in einem hohen Ausmaß befähigt, selbst Vorbild und Lehrer zu sein der jungen Soldaten unserer neuen Wehrmacht. So habt Ihr mitgeholfen, das Vertrauen in die neue deutsche Wehrmacht und in die Güte unserer neuen Wassen zu stärken. In diesem Augenblick wollen wir aber auch derer gedenken, an deren Seite Ihr gekämpft habt. Wir gedenken der italienischen Kameraden, die tapfer und treu ihr Blut und Leben einsetzten für diesen Kampf der Zivilisation gegen die Zerstörung und wir gedenken vor allem des Landes selbst, aus dem Ihr soeben gekommen seid. Spanien hat ein entsetzliches Schicksal ertragen müssen. Ihr habt, Soldaten der Legion, mit eigenen Augen die Zerstörung gesehen. Ihr habt weiter die Grausamkeit dieses Kampfes erlebt. Ihr habt aber auch kennen gelernt ein stolzes Volk, das kühn und heroisch zur Rettung seiner Freiheit, seiner Unabhängigkeit und damit seiner nationalen Existenz fast drei Jahre lang entschlossen gekämpft hat. Ihr hattet vor allem das Glück, dort unter dem Befehl eines Feldherrn zu stehen, der aus eigener Entschlußkraft, unbeirrbar an den Sieg glaubend, zum Retter seines Volkes wurde. Wir haben in diesem Augenblick nur den aufrichtigen herzlichen Wunsch, daß es nunmehr dem edlen spanischen Volke vergönnt sein möge, unter der genialen Führung dieses Mannes einen neuen stolzen Aufstieg zu vollziehen. Legionäre und Soldaten! Es lebe das spanische Volk und sein Führer Frauco! Es lebe das italienische Volk und sein Duce Mussolini! Und es lebe unser Volk und unser Großdeutsches Reich! Deutsches Volk, es lebe unsere deutsche Legion! Siegheil! Begeistert fallen die Legionäre und die Teilnebmer in das Siegheil des Führers ein. Legionäre präsentieren erneut, als der Generalfeldmarschall den Führergruß ausbringt und die Hunderttausende mit erhobenen Händen und aus übervollem Herzen die Lieder der Nation anstimmen. G„" bernder. Ventschlande Spanienfreiwillige sind nun endgültig in die Hei mat zurückgekehrt, die ihnen einen ihres heldenmütigen Einsatzes würdigen Empfang bereitet hat. Die deutsche Nation ist mit dem Führer stolz auf ihre Söhne. Zwei serbische Geschütze werden zurückgegeben □ Berlin, 7. Juni. Führer und Oberste Besehlshaber der ##### macht hat auf Vorschlag des Generalfeldmarschalls Göring angeordnet, daß zwei bisher im Seerssmuleum, in Wien besindliche alte serbische per freundlichen #rbundenheit an das Königreich Jugoslawien und zurückgegeben werden. Die Ge„4###en gu, 1.#umt in feierlicher Form vom deutschen Militar= und Luftwaffenattaché in Belgrad Seiner Majestät König Peter II. über# beu werden. Bei den Geschützen, handelt es sich um eine Hauum ein Feldgeschütz, die Fürst Karadjorje, der Begründer der königlich=serbischen Dynastie, auf dem Rückzug vor der türkischen Uebermacht An ang des 19. Jahrhunderts. den österreichischen Militärbehörden übergab, um sie nicht in die Hände des Feindes fallen zu lassen. Beide Geschütze sind historische Erinnerungsstücke an die damaligen Befreiungskämpfe der serbischen Nation für das Königreich und sein Heer von großem nationalen Wert. Zugoslawisch=bulgarischer Kulturaustausch „O. Belgrad, 7. Juni. In Belgrad wird vom 18. bis 24. Juni eine bulgarische Buchausstellung und zur gleichen Zeit in Sofia eine jugoslawische Buchausstellung stattfinden. Die soziale Neuordnung Spaniens □ Burgos, 7. Juni. Der Nationalrat der Falange setzte am Dienstag seine Arbeiten fort. Er beriet einen Gesetzentwurf über die Schaffung vertikaler Syndikate. Nummer 130, 2. Blatt Berner Zeitung Mittwoch, 7. Juni 1939 Litzners Kartenhaus stürzt ein Der Angeklagte schwer belaftet— Bedentliche Widersprüche in den Aussagen des Ehemannes— 70 Zeugen werden vernommen— Geheimnisvolles Verschwinden des Kostgängers— Ortslermin in der Auguststraße Der Angeklagte schweigt O Herne. 7. Juni. Die Verhandlung gegen den des Totschlages an seiner Frau angeklagten Schachtmeister Litzner beleuchtet schlagartig die Situation im Jahre 1923, also zu jener Zeit, da fremde Eindringlinge überall ihre Hände im Spiele hatten und die Arbeit der Verwaltungsstellen hemmten. Vielleicht wäre es schon damals zur restlosen Aufklärung der grausigen Mordtat in der Auguststraße gekommen, wenn die Polizei die Möglichkeit gehabt hätte, mit aller den Fall erfordernder Intensität die Untersuchung durchzuführen. Aber es stellten sich Schwierigkeiten entgegen, die die Besatzungsbehörde machte. Immerhin darf man anehmen, daß auch jetzt, nach 16 Jahren, die Möglichkeit besteht, den Täter zu finden, als der, wie es aus den Aussagen sämtlicher Zeugen in der gestrigen zweiten Verhandlung vor dem Schwurgericht in Bochum hervorging, der Ehemann Litzner angesehen wurde. Hatte schon der erste Verhandlungstag den Angeklagten nicht in das beste Licht gerückt, so fallen jetzt tiefe, dunkle Schatten auf ihn. Das Verhalten seiner Frau gegenüber und die nahezu bestialische Art, wie er sie verschiedentlich behandelte, müssen den Verdacht aufkommen lassen, daß Litzner es gewesen ist, der mit kaltem Zynismus seine Frau würate und ihr vier Dolchstiche beibrachte, die den Kopf vom Leibe trennten und noch die Wirbelsäule verletzten. Hatte der Angeklagte am ersten Verhandlungstage versucht, die gegen ihn erhobenen Beschuldigungen abzuschwächen und sie in milderem Lichte zu zeigen, so kam er in der gestrigen Verhandlung, die immer trostlosere und tief unglückliche Bilder vom Martyrium einer als fleißig und pflichtbewußt geschil derten Frau entrollte, mit der Erklärung, daß er des öfteren„einen über den Durst getrunken“ habe. Zu Beginn der Verhandlung beschäftigte sich das Gericht noch einmal mit dem verdachtreichen Moment, daß Litzner bei seinem Eintritt in die Wohnung und beim Anblick seiner ermordeten Frau nichts anderes zu tun wußte, als das Haus zu verlassen. Der Vorsitzende macht ihn darauf aufmerksam, daß er doch wenigstens die Flurnachbarn von seiner schrecklichen Entdeckung hätte unterrichten müssen, aber da kommt Litzner wieder mit dem Einwand, daß er Selbstmord seiner Frau angenommen habe. Auch der Fall mit den 2000 Mark, womit Litzner nach der Anklage für einen anderen das Motiv zur Tat schaffen wollte, ist noch einmal Verhandlungsgegenstand. Hatte Litzner bei seiner Verhaftung im Jahre 1923 ausgesagt, keine Geldmittel zu besitzen, so sprach er nun bei seiner Vernehmung in der Untersuchungshaft von gesparten 2000 Mark, deren Aufbewahrungsort dem Kostgänger Bruno Joseph bekannt gewesen sei. Wann verlleß Litzner das Haus! Nach dem Befund der Kriminalpolizei und der ärztlichen Sachverständigen ist der Tod der Frau zwischen 14 und 15.30 Uhr eingetreten. Mehrere Zeugen haben Litzner am Mordtage nach 15 Uhr gesehen, wie er das auf der Straße bereitstehende Rad in exregtem Zustand bestieg und fortfuhr. Litzner ist bei diesen Erklärungen aufgebracht, mit lauter Stimme wiederholt er die Aussage des Vortages, früher das Haus verlassen zu haben. und gibt genaue Einzelheiten, wo er sich zu jener Zeit aufgehalten habe.„Erregung wäre ihrer toten Frau gegenüber natürlich gewesen“, sagt der Vorsitzende zu dem Angeklagten, der durch diese Aussagen der Zeugen stark belastet wird. Im allgemeinen spielt Litzner, von dem man mehr und mehr den Eindruck eines robusten, kühlen, egoistischen Charakters erhält, den Nichtwissenden; er spricht von langen 16 Jahren, da„einem viel durchgehe“, und dann weiß er von Dingen bis in die letzten Einzelheiten zu berichten. Wahrlich, ein komisches Verhalten, das die Erregung im vollbesetzten Zuschauerraum verständlich macht. Ist Litzner der Täter? Noch hat der Angeklagte sich zu keiner Schuld bekannt. Aber wer einer Frau kaltblütig das Leben nimmt, der ist auch hart und kalt genug, die Stimme des Gewissens nicht zu hören und sich allen sittlichen Gesetzen entgegenzustemmen. Wo blieb Bruno Josephl Bekanntlich ist seit dem Mordtage auch der Kostgänger Joseph verschwunden. Er hat am Vormittag des 5. November das Haus verlassen, wobei er zu Hausbewohnern gesagt haben soll. er bekomme wieder Arbeit und müsse sich vorstellen. Joseph wurde am Nachmittag auf der Cranger Straße angetroffen, ist aber seitdem nicht mehr gesehen worden.„Zwischen Crange und Herne gibt es manche alten Schächte, wenn da einer hineingeworfen wird, kräht kein Hahn und kein Huhn mehr danach“, so soll Litzner nach einer heftigen Auseinandersetzungen mit seiner Frau einmal gesprochen haben. Diese Worte waren dem Untersuchungsrichter Veranlassung, sämtliche Wetterschächte und Kanalisationen auf Herner Gebiet einer eingehenden Untersuchung unterziehen zu lassen. Hätte man dabei das Skelett des Kostgängers gefunden, wäre Litzner sicher überführt worden. Die Möglichkeit, daß Litzner den Kostgänger in einen der Zechenschächte geworfen hat, besteht jedoch kaum. denn es ist anzunehmen, daß sich dann der Leichengeruch durch sämtliche Grubengänge gezogen hätte. Einige Zeit nach der Tat wurde ein großer Koffer in die Wohnung Litzners geschafft. Die Kriminalpolizei erhielt davon Kenntnis und ließ den Keller ausgraben. Aber auch jetzt keine Spur von dem auf so geheimnisvolle Weise verschwundenen Joseph. Ausschreibungen im Kriminalblatt blieben erfolglos, und auch ein im Jahre 1930 in einer Kiefernschonung bei Erle aufgefundenes Skelett konnte nicht mit Joseph in Beziehung gebracht werden. Litzner hatte verschiedentlich erklärt, daß auch Selbstmord seiner Frau angenommen werden könnte. Dagegen sprachen die Aussagen eines Kriminalsekretärs aus Herne, der im Jahre 1923 an der Mordstelle war und die Untersuchungen mit durchführte. Es führte eine Blutspur von der Leiche bis zum Spülstein, weiter lag das Messer unter der Ermordeten, so daß angenommen werden mußte, daß die Leiche umgedreht wurde. Dies wird auch dadurch erhärtet, daß der rechte hochstehende Fuß an der Ferse Blutspuren aufwies. Der ärztliche Sachverständige hält einen Selbstmord für vollkommen ausgeschlossen, denn niemals könne sich ein Selbstmörder vier Schnittwunden von solcher Größe beibringen. Auch ein Notzuchtverbrechen ist an der Ermordeten nicht vorgenommen worden, wie die Entblößung des Unterkörpers vortäuschen sollte. Wer lud solche Schuld auf sich! Die Zeugen sagen aus. Fünf Personen sind es, die die Familie Litzner kannten und zum Teil im Laufe der Jahre persönliche Beziehungen mit ihr unterhielten. Was ausgesagt wird, belastet den Angeklagten schwer. Zu groß und zu schwer sind die Verfehlungen seiner Frau gegenüber gewesen, als daß sie nicht tief in Herz und Seele eines jeden gebrannt worden wären. Der Angeklagte schweigt; sein Haus, das er am ersten Verhandlungstage so mühselig aufrichtete, bricht zusammen. Sechzehn Jahre liegen zwischen der Mordtat und dem Tag, da nach dem Recht gesucht wird; auch heute noch wiederholen sämtliche Zeugen fast Wort für Wort ihre früher gemachten Aussagen, die Litzner als bestialischen, jeden menschlichen Gefühls baren Charakter kennzeichnen. „Ich bin zu allem fähig und schmeiße jetzt beide in den Kanal“, so äußerte sich Litzner auf der Arbeitsstelle einem Bauführer gegenüber, der ihm wegen des harten Verhaltens seiner Frau gegenüber Vorhaltungen machte.„Lassen Sie nur langsam gehen, es gibt mehr Ketten als schlimme Hunde“, waren die Worte des Bauführers. Sollen sie sich an Litzner erfüllen?—— Bezeichnend für seine rohe Gesinnung folgender Fall, den eine Zeugin mitteilt: Während einer zweimonatigen Abwesenheit seiner Frau. die mit ihren Eltern zu ihren Kindern nach Thüringen gefahren war, lernte Litzner die damals 24jährige Helene Schlösser— seine jetzige Frau— aus Recklinghausen=Süd kennen. Als die Ermordete ihm nach der Rückkehr von der Reise Vorhaltungen machte, hatte er nichts anderes zu erwidern, als seine Frau zu Boden zu schlagen. Unsagbare Schmerzen, unsagbares Leid und Elend, das war das Los einer Frau, die unter der Last ihres Kummers zusammenbrach und weinend der Nachbarin gestand:„Ich spüre, alles nimmt kein gutes Ende.“ Die Frau hatte keine Feindin, sie war eine brave, ordentliche Frau— so sagen die Zeugen. Eines Tages kam sie mit schmerzverzerrtem Gesicht und Bißwunden am Arm wieder zu einer Nachbarin. In ihrer Not schreibt sie, verzweifelt am Leben, einen Abschiedsbrief, den der Kostgänger findet. Er redet ihr zu, hält sie von ihrem Vorsatz ab:„Bleiben Sie hier bei den Kindern. Sie sind schuldlos, Ihr Mann taugt nichts.“ Der Mordtag in der Auguststraße Frau Litzner versucht immer wieder, mit ihrem Mann in Frieden zu leben. Im August des Jahres 1928 besuchte sie mit ihrem Mann und einigen Bekannten die Kirmes in Crange. Wie die Zeugen aussagen, macht der Angeklagte auf dem Nachhausewege einer Mitgehenden einen Antrag und als ihm Widerstand geleistet wird, stürzt er sich wutentbrannt auf seine Frau, die den Bahndamm hinauf läuft und sich vor den Zug werfen will. Immer mehr verschärft sich das Eheverhältnis, es kommt zu einer schärferen Szene, und eines Tages findet Frau Litzner im Bett ein Brotmesser. Auch da schweigt die Frau, deren Hals Würgemale gezeigt haben soll. Wann hat Litzner das Haus verlassen? Hier werden von einer Zeugin ganz bestimmte Angaben gemacht. Nachmittags um drei Uhr. also kurz vor der Tat, soll Frau Litzner noch aus dem Fenster heraus ein Staubtuch ausgeklopft haben, gegen 3.30 Uhr hat Litzner allein das Haus verlassen. Die Zeugin glaubt, diese Angaben so genau machen zu können, weil sie um drei Uhr ihren Mann von der Arbeit erwartete. Immer wieder weist der Vorsitzende die Zeugin auf die Wichtigkeit dieser Aussage hin, aber sie bleibt bei ihrer Erklärung. Litzner dagegen sagt jetzt, daß er das Haus bereits um 2 Uhr verlassen habe; bei einer früheren Vernehmung hatte er den Zeitpunkt in die Morgenstunden verlegt. Der Tod trat zwischen 2 und 3.30 Uhr ein, folglich müßte Litzner während des Sterbens seiner Frau im Hause gewesen sein. Daß Litzner das Haus gegen 3 Uhr verließ, soll in der heutigen Verhandlung eine weitere Zeugin bekunden. Insgesamt werden in der Hauptverhandlung, die drei Wochen ansteht, etwa 70 Zeugen gehört, die aus den verschiedensten Landesteilen geladen sind. Den Vorsitz des Prozesses hat Landgerichtsdirektor Schneider: die Anklage wird durch Staatsanwalt Küper vertreten: die Verteidigung des Angeklagten übernimmt Rechtsanwalt Dr. Blum. Einen breiten Raum in der Verhandlung am 9. Juni wird die Vernehmung des Alibi=Zeugen Walter Schlösser, des Schwagers des Angeklagten, und eines Zeugen, der belastende Wahrnehmungen über die Vorgänge am 5. November 1923 in der Wohnung Litzners bekunden will, einnehmen. Drei Autobahnen durchs Ruhrgebiet Im Herbst durchgehender Verkehr bis in die Reichshauptstadt Weitere Vergünstigungen? O Herne, 7. Juni. Ueber das Thema„Verkehrsfragen der Reichsautobahnen im rheinisch=westfälischen Industriegebiet" referierte in der diesjährigen Hauptversammlung der Bezirksgruppe Bochum des Verbandes„Industriebezirk" der Geschaftsführer des Verbandes, Syndikus Reichsbahnrat Dr. Schaefer, Essen. Er ging davon aus. daß es nunmehr genau drei Jahre her sei, nachdem die erste Reichsautobahn im Westen Köln—Düsseldorf eröffnet worden sei. Inzwischen seien weitere Reichsautobahnstrecken fertiggestellt, so daß vielleicht im Herbst dieses Jahres ein durchgehender Verkehr von Berlin nach Duisburg als dem nordwestlichen Grenzpunkt im Industriegebiet und von Duisburg nach Frankfurt— Mannheim—Stuttgart möglich sein werde. Im Gebiet des Industriebezirkes wird neben der sogenannten Nordlinie Hamm—Duisburg eine weitere Mittellinie von Kaiserswerth—Kupferdreh—Hattingen—Dortmund errichtet werden, während die Südlinie Leverkusen— Burscheid—Wuppertal—Kamen sich bereits im Bau befindet und auf der Strecke Leverkusen—Burscheid auch schon in Betrieb ist. Das Industriegebiet wird mit diesen drei Autobahnen mit zu den Gebieten des Reiches gehören, die am stärksten von Autobahnen durchzogen sind. Angesichts des gewaltigen Kraftfahrzeugverkehrs im Ruhrgebiet entspricht diese Tatsache nur einem dringenden Bedürfnis. Wie der Österverkehr des Jahres 1939 zeigte, hält das Blaue Band der Westen mit der Reichsautobahnstrecke Düsseldorf—Köln, auf der 20 500 Fahrzeuge an einem Tag gezählt wurden. Das Referat beschäftigt sich dann weitergehend mit den Planungen der Reichsautobahnen im Anschluß an die Strecken im Industriegebiet. Soweit die Reichsautobahnen nicht mit eigenen Fahrzeugen oder im Ausflugsverkehr mit Omnibussen befahren werden, ist für den normalen Verkehrsteilnehmer ein Befahren nur mit den Kraftfahromnibus= linien der Deutschen Reichsbahn möglich. Von diesen Linien bestehen zurzeit zwei Verbindungen zwischen Essen und Köln und Düsseldorf und Köln sowie im Großer Märchen-Festumzug In München In München wurde ein großer Huldigungszug für das deutsche Märchen durchgeführt. Bild zeigt die Gruppe des Rotkäppchens im Märchenwald. Unser Scher Kern des Ruhrgebiets zwischen Dortmund und Recklinghausen. Eine weitere Verbindungslinie von Duisburg—Gladbeck nach Recklinghausen mußte zeitweilig eingestellt werden, da die Reichsbahn ihre Omnibusse für den Verkehr im Sudetenland abstellen mußte. Für den Verkehr der Reichsbahn auf den Reichsautobahnen besteht Beförderungspflicht, d. b. jeder Verkehrsteilnehmer hat einen Anspruch auf Beförderung, soweit Mitfahrt auf den planmäßigen Omnibussen möglich ist. Dagegen ist eine Beförderung zwischen den Haltestellen einzelner Städte ausgeschlossen. Die Benutzung der Omnibusse ist heute möglich mit den verschiedensten Fahrtausweisen, zu denen u. a. die Fahrkarten und Urlaubskarten 3. Klasse gehören. Außerdem kann im Ruhrgebiet die Reichsautobahn mit 20 v. H. ermäßigte Rückfahrkarten und Zehnerfahrscheinheften benutzt werden, während diese Ermäßigung zwischen Essen und Köln noch nicht gilt. Es ist anzunehmen, daß neben den örtlichen Verkehren auch vom Westen aus große Durchgangsverkehre eingeführt werden. Es kommt hierbei auf die Erfahrungen an, die man mit dem„Auto=D=Zug“ auf der Reichsautobahn München—Berlin macht. Der Vortragende ging nun auf die Frage des eigentlichen Kraftfahrzeugverkehrsrechtes auf den Reichsautobahnen ein und erläuterte kurz die maßgeblichen Bestimmungen der Autobahnverkehrs= und Betriebsordnung. Grundsätzlich ist davon auszugehen, daß auf den Reichsautobahnen ein besonderes Kraftfahrzeugverkehrsrecht nicht entwickelt werden soll, da die Reichsautobahnen wie die übrigen Landstraßen zum Straßennetz des Reiches gehören. Trotzdem hat die Erfahrung gezeigt, daß bestimmte Fragen des Verkehrs auf den Reichsautobahnen eine andere Behandlung erfahren müssen als beim normalen Straßenverkehr. Hierzu gehört vor allem die Frage des Parkens auf den Kraftfahrbahnen. Die verschiedentlich in den Zeitungen behandelten Unfälle durch Parken der Lastwagen haben die Notwendigkeit klar erkennen lassen, daß die Autobahn von jedem parkenden Fahrzeug grundsätzlich freigehalten werden muß. Zum Parken stehen besondere Park= und Rastplätze zur Verfügung, von denen auf der Strecke Duisburg—Dortmund gerade in der letzten Zeit noch verschiedene neu angelegt werden. Es gilt deshalb der Grundsatz, daß jedes unberechtigte Parken auf den Autobahnen als Uebertretung der Autobahnverkehrs= und Betriebsordnung strafbar ist. Der Kraftfahrer muß seinen Wagen vor Antritt einer längeren Fahrt auf der Reichsautobahn dahingehend übervrüfen, ob nicht betriebliche Mängel(nicht ausreichender Benzinvorrat, fehlerhafte Wagendecken usw.) ihn zu einem unfreiwilligen Halt zwingen werden. Noch nicht geklärt ist die Frage, ob man beim Ueberholungsvorgang nachfolgenden Fahrzeugen die Absicht des Ueberholens anzeigen muß. Heute 1. Kartoffelkäsersuchtag in Herne Es wird nochmals darauf hingewiesen, daß heute, Mittwoch, in Herne der erste Kartoffelkäfersuchtag ist. Die für die Suche dieses gefährlichen Schädlings bestimmten Personen werden mit peinlichster Sorgfalt jedes Stückchen Erde„unter die Lupe“ nehmen und auch das letzte Versteck dieses Längsgestreiften, soweit er sich noch in Herne aufhält, entdecken. Heilpflanzensammlungen in Herne verboten (!) Auf Grund des Runderlasses des Reichsforstmeisters als Oberste Naturschutzbehörde vom 12. Juli 1938 und im Nachgange einer Rundverfügung des Verbandspräsidenten des Siedlungsverbandes Ruhrkohlenbezirks als höhere Naturschutzbehörde vom 27. Februar 1939 sind die Stadtkreise des Industriegebietes als Sperrgebiete für die Durchführung der Heilpflanzensammlungen erklärt worden. Danach ist auch innerhalb unseres Stadtkreises das Sammeln von Heilpflanzen verboten. Ebenfalls werden Erlaubnisscheine für Heilpflanzensammlungen für unseren Stadtkreis nicht ausgestellt. Hausgeräte, Stuhl und Tisch, alles wird mit G frisch! # fäubert alles schneller- Cöpfe, Platten, Flaschen, Teller! Die heutige Ausgabe umsaßt 10 Seiten Heute VUT 268 Jahren: Der geistliche Liederdichter Paul Gerhardt in Lübben gest.(geb. 1607).— 1813: Der Geschichtsforscher Karl v. Hegel in Nürnberg geb.(gest. 1901). 1826: Der Phusiker Joseph v. Fraunhofer in München gest.(geb. 1787).— 1840: König Friedrich Wilbelm III. von Preußen gest.(geb. 1770).— Thronbesteigung Friedrich Wilhelms IV.— 1843: Der Dichter Friedrich Hölderlin in Tübingen gest.(geb. 1770).— 1857: Der österreichische Afrikaforscher Slatin Pascha in Wien geb. (gest. 1932).— 1879: Der dänische Nordvolforscher Knud Rasmussen in Jakobshavn in Grönland geb.(gestorben 1933).— 1919: Der Admiral Henning v. Holtzendorff in Prenzlau gest.(geb. 1853). Die Einzelkurse der 9AF. in Herne Nach Mitteilung der Deutschen Arbeitsfront führt das Berufserziehungswerk der DAF. in der Handelsschule an der Breddestraße am Donnerstag, a. 8. Juni, einen Lehrgang in Buchfübrung für Fortgeschrittene durch. Nicht nur die bisherigen Teilnehmer an dem Einführungslehrgang können sich beteiligen, sondern jeder kann mitmachen, der sich bereits früher mit den Grundlagen der doppelten Buchführung vertraut gemacht hat. Nach einer zusammenfassenden Wiederholung wird in diesem Kursus ein großer Geschäftsgang der Uebertragungsbuchfübrung verbucht, bei dem auch schwierige Geschäftsvorfälle erledigt werden. Zu dem bereits angekündigten Lehrgang in Buchführung für Anfänger sowie in Maschinenschreiben für Anfänger können noch einige Anmeldungen entgegengenommen werden. Anmeldungen zu den einzelnen Lehrgängen müssen umgebend erfolgen bei der Kreiswaltung der DAF., verne, Schulstraße 28, spätestens aber bei Beginn des Unterrichtes in der Handelsschule. Kurzfahrten mit Roß ab Herne Da die vorgesehene Rheinfahrt am 16. Juli 1939 bereits ausverkauft ist, wird diese nochmals am 30. Juli 1939 durchgeführt. Die wayrt geht nach Linz am Rhein, und kostet einschließlich Mittagessen 5,30 Reichsmark. Des weiteren fährt die RSc. „Kraft durch Freude" am 18. Juni 1939 nach Plet tenberg(Sauerland), Fahrpreis 2,15 RM., und am 2. Juli 1939 nach Detmold ins Lipperland, Fahrpreis 3,70 RM. Anmeldungen für vorstehende Fahrten nimmt die Verkaufsstelle der NSG.„Kraft durch Freude“, Herne, Bahnhofstraße 45, entgegen. Hernes RéFK in voller Diszivlin Bullenhitze— vorbildliche Haltung— gute Stim mung: das waren drei der wesentlichsten Merk male, die dem Wehrmannschaftskampf der Gruppe 10(Westfalen) des RS=Fliegerkorps in Reckling= hausen den Stempel aufdrückten. Fünf Mannschaften traten an. Der hiesige Sturm 4/57 stellte allein eine komplette Mannschaft mit einem Führer. Im Mittelpunkt des Tages stand der 20=km=Gepäckmarsch, der gerade keine kleinen Anforderungen an die Teilnehmer stellte. Aber alle Schwierigkeiten, die Hitze und Anstrengungen, konnten den Män nern nichts anhaben. In voller Diszivlin, mit einem frohen Lied auf den Lippen, kam der Sturm 4/57 geschlossen am Ziel an. Wenn schon von Schwierigkeiten die Rede ist, kann auch erwähnt werden, daß zunächst auf etwa halbem Wege und kurz vor dem Ziel verschiedene Hindernisse zu neh men waren. Nach einem„Sprung auf. marsch marsch!“ hieß es dann, Proben der Schießtüchtigkeit abzulegen. Erst dann winkte das Ziel.— Die durchweg guten Leistungen sanden Anerkennung. der hiesige Sturm, dem die Vertretung der Standarte oblag, konnte sogar in der Gesamtwertung den 2. Platz belegen. Warnung vor einem falschen Svortarzt (!) Mitte Mai 1939 bestellte sich ein angeblicher Sportarzt telephonisch bei einem Bochumer Geschäftsführer junge Mädchen zur sportärztlichen Untersuchung. Den erschienenen jungen Mädchen erklärte er, daß sie für die Teilnahme an einem demnächst stattfindenden KdF=Sportfest ärztlich untersucht werden müßten. Die Angaben sind falsch. Vor dem angeblichen Sportarzt wird daher gewarnt. Messerstecher festgenommen (!) Ein Mann aus der von=Burgsdorff=Straße, der einem anderen Mann Messerstiche beigebracht hatte, wurde festgenommen.— Weiter wurde ein landwirtschaftlicher Arbeiter, der keinen festen Wohnsitz hat, festgenommen. Er hat sich der Unterschlagung und der Urkundenfälschung schuldig gemacht. Eine schmucke Mauer wird hochgezogen (!) Nachdem man schon vor langer Zeit die eiserne Umzäunung am Kirchplatz der evangelischen Kirche an der Bismarckstraße niedergerissen hatte, wird jetzt der Platz mit einer halbhohen Mauer eingefriedigt. Gleisarbeiten (1) Auf der Bahnstrecke Wanne—Recklinghausen, unweit der Rottstraße ist man jetzt mit umfang reichen Gleisarbeiten beschäftigt. Die stetig zu nehmende Fahrgeschwindigkeit der Züge macht einen stärkeren Gleisunterbau erforderlich. Gleichzeitig werden hier die Schwellen aus gewechselt und die Gleise neu gerichtet. Die Arbeiten dürften noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Mit dem Fahrrad gestürzt (!) Der Arbeiter E. von der Bochumer Straße, der sich gestern vormittag mit seinem Fahrrad auf dem Wege zur Arbeitsstelle befand, geriet auf der Mont=Cenis=Straße mit dem Vorderrad in die Straßenbahngleise und stürzte. Hierbei erlitt er Verletzungen, die ärztliche Hilfe erforderlich machten. Verkehr im Wanne=Herner Hasen am 5. Juni (!) Umschlag im Westhafen 7619 Tonnen Brennstoff, 2470 Tonnen sonstige Güter, Kleinbahnförderung 10087 Tonnen. Aus der Bewegung Ortsgruppe Herne=Mitte, 2. Bereitschaft. Donnerstag, den 8. Juli, abends 8.30 Uhr, findet im Lokal Dorlöchter, Vinckestraße 1. der Bereitschaftsappell statt. Erscheinen eines jeden Politischen Leiters ist Pflicht. herner Krieger in Castrop-Kauxel Auf dem Kreiskriegerverbandsappell Bochum, Herne, Castrop=Raurel am 11. Juni Auf der Städtischen Kampfbahn an der Ludwigstraße □ Herne, 7. Juni. Die Kreiskriegerverbände Bochum, Herne und Castrop=Rauxel halten am nächsten Sonntag, dem 11. Juni 1939, 15.30 Uhr, in der Städtischen Kampfbahn an der Ludwigstraße ihren diesjährigen Kreiskriegerverbandsappell ab. Samstaa. 10. Juni, 20 Uhr, findet im Festzelt an der evangelischen Kirche in Habinghorst ein Kameradschaftsabend der Kriegerkamerad= schaft„Germania", verbunden mit Jubilarehrung, statt. Der Kreiskriegerverbandsappell, der einzige Tag des Jahres, an dem alle Kameraden des Kreiskriegerverbandes zusammenkommen, ist gewissermaßen die„Besichtigung" des Verbandes, der Tag. an dem Kreiskriegerverband und Kameradschaften sich so vorteilhaft, also auch so stark wie möglich, ihrem Gaukriegerführer vorzustellen haben, ist als militärische Veranstaltung aufzufassen. Der Aufmarsch vollzieht sich in zwei Kolonnen. Die südliche Kolonne ist zusammengesetzt aus der Bergkapelle Erin, dem Fahnenblock, dem Kreiskriegerverband Bochum, einem Teil des Kreiskriegerverbandes Herne und dem Kreiskriegerverband Castrop=Rauxel(Süd). Die nördliche Kolonne setzt sich zusammen aus der Regimentsmusik Flak 4, Dortmund, dem Fahnenblock, der Krieger=Kameradschaft mania“, der Kapelle Dreier, dem anderen Teil des Kreiskriegerverbandes Herne und dem Kreiskriegerverband Castrop=Rauxel(Nord). Als örtlicher Fuhrer wird dem Kreiskriegerverband Bochum Kamerad Auvreville(zugleich Führer des Fahnenblocks Süd), dem im Süden an tretenden Teil des Kreiskriegerverbandes Herne Kamerad Deventer, dem nördlichen Teil des Kreiskriegerverbandes Herne Kamerad Tappe zugeteilt. Nach dem Aufmarsch werden die sieben zu weihenden Fahnen mit den dazugehörenden Kameradschaftsführern vor die Front gezogen. Die Paradeaufstellung wird die gute Disziplin der alten und jungen Kameraden erweisen. Der den Appell beendende Vorbeimarsch wird im straffem Paradeschritt ausgeführt. Traditionsfahnen werden nicht mitgeführt, nur die Jubelkameradschaft darf ihre Traditionsfahne mitführen. An dem Appell nehmen auch im Gehen behinderte Kameraden teil, die von ihrer Kameradschaft betreut werden. Es spricht der Gaukriegerführer West, Generalleutnant z. V. Koch. Dem Appell schließen sich ein Marsch durch Castrop=Rauxel 2 und 3 und ein Vorbeimarsch am Kronprinzenplatz an. An schließend wird man im Festzelt kameradschaftlich beisammen sein. Am Montag, dem 12. Juni, 20 Uhr, findet im Festzelt der Kriegerkameradschaft„Germania“ ein Konzert mit Ball statt. Weitere Mechanisierung des Kohleabbaus Die Bedeutung der Elektrifizierung im Bergbau unter Tage Ein aufschlußreicher Vortrag D Herne, 7. Juni. Im Haus der Technik, Essen, hielt Dr.=Ing. H. Bohnhoff, Siemens=Schuckertwerke, Berlin, einen Vortrag über„Die Bedeutung der Elektrifizierung für den modernen Maschinenbetrieb im Bergbau unter Tage". Der Vortragende führte u. a. aus: Es sind zurzeit stärkste Bemühungen von seiten des Ruhrbergbaues im Gange, den Mangel an verfügbaren Arbeitskräften und an ausreichendem Nachwuchs durch starteren Ma schineneinsatz auszugleichen. Hierfür kommt im Untertagebetrieb in erster Linie der Einsatz von leistungsfähigen Maschinen für die Gewinnungsund Ladearbeit in Betracht. Die dadurch bedingte Steigerung der eingebauten Maschinenleistung wird auch einen erhöhten Energieaufwand er fordern. In diesem Zusammenhang verdient die Frage des stärkeren Einsatzes des elektrischen An triebes gerade in diesem Zeitpunkt größere Beachtung, zumal die für den heute im Ruhrbergbau noch vorherrschenden Druckluftantriebe eingebauten kompressoren=Leistungen sehr bald nicht mehr ausreichen dürften. Infolge des außerordent lich hohen Wirkungsgrades des elektrischen Antriebes wird gegenüber dem Druckluftbetrieb bekanntlich nur etwa ein Siebentel des Energieaufwandes im Kesselhaus benötigt. Der Grund, weshalb trotz dieser wirtschaftlichen Ueberlegenheit die Elektrifizierung des Untertage=Betriebes gerade des Ruhrbergbaues erst in den letzten Jahren größere Fortschritte gemacht hat, ist darin zu sehen, daß die Druckluft bisher für die große Anzahl der Bohr= und Abbauhämmer ohnehin benötigt wurde, da eine technisch gleichwertige Art elektrischer Schlagwerkzeuge nicht zur Verfügung standen. Die Tatsache, daß der Einsatz von Gewinnungs= und Lademaschinen im Laufe der nächsten Jahre einen Rückgang des Abbauhammer= Betriebes mit sich bringen wird, schafft für die stärkere Verwendung des elektrischen Antriebes, der für alle anderen Arbeits= und Gewinnungsmaschinen, wie beispielsweise Blindschachthäspel, Streckenhäspel, Schrämmaschinen, Förder= und Kratzbänder sowie Luttenventilatoren und Drehbohrmaschinen hervorragend geeignet ist, günstigere Voraussetzutzugen als bisher. Gerade die elektrische Drehbohrmaschine, die in Verbindung mit dem Schräm=Betrieb zweifellos ähnlich wie im englischen und oberschlesischen Bergbau stärksten Eingang finden wird, bietet durch die wirtschaftliche Herstellungsmöglichkeit von Bohrlöchern größeren Durchmessers bis zu 100 mm in der Kohle eine Reihe von neuen Möglichkeiten für die Mechanisierung der Gewinnungs= und Lade arbeit. Einmal wird hierdurch die Voraussetzung für die Anwendung der hydraulischen Sprengpumpe zum Hereintreiben des Kohlenstoßes in Verbindung mit der Schräm= und Schlitzarbeit gegeben, zum anderen lassen sich neue Verfahren für den Ausbau in den Abbaubetrieben anwenden insofern, als der Kohlenstoß vorübergehend selbst als müßt sie n Widerlager für die Schaleisen benutzt wird, so daß die Schräm= bzw. Gewinnungsmaschinen ohne Be hinderung durch Stoßstempel bis zum Pickenwechsel durchführen können. Die bereits erwähnten wirtschaftlichen Vorteile des elektrischen Antriebes gegenüber dem Druckluftantrieb werden mit zunehmendem Mechanisierungsgrad sowie auch dem steigenden Ausnutzungsgrad des Maschinenbe triebes immer stärker in Erscheinung treten. Die Ersparnismöglichkeiten je Tonne Kohle für grubeuflache Lagerung dürsten selbst unter Beibehaltung des teilweisen Druckluftbetriebes für die Schlagwerkzeuge etwa zwischen RM. 0.40 und 0.45 liegen. Der durchschnittliche Luftverbrauch je Ton=, ne Förderung kann im Ruhrgebiet heute bei rei nem Druckluftbetrieb zu etwa 250 chm angesaugter Luft geschätzt werden. Es gibt auch Anlagen, die bereits einen Verbrauch bis zu 330 chm angesaug ter Luft je Tonne Förderung benötigen. Der Anteil des Energieverbrauches für die Druckluft erzeugung an dem gesamten Eigenenergiebedarf der Ruhrkohlenzechen schwankt zwischen 30 und 40 v. H. Die durch die Elektrifizierung gegebenen Einsparungsmöglichkeiten an Brennstoffauswand in den Kesselhäusern unserer Zechen ist für die Deckung des außerordentlich gestiegenen Strombe darfes für die Zechenbetriebe selbst sowie auch für die mit ihr im Zusammenhang stehenden Rohstoff Fabriken des Vierjahresplanes eine willkommene Reserve. Druckluft= und elektrische Antriebe werden zweifellos noch lange dem Ruhrbergbau gemeinsam ihre Dienste leisten und der edle Wettstreit beider Energieübertragungsmittel wird für den untertägigen Maschinenbetrieb noch manche Ver besserungen bringen. Es ist aber vorauszusehen, daß die weilere Mechanisierung des Abbaues aus technischen Gründen die Möglichkeit und aus energiewirtschaftlichen Gründen die Notwendig keit bietet, die Elektrizität in Zukunft noch stärker für den untertägigen Maschinen betrieb einzuschalten als bisher. Neue Dienstgliederung beim Herner 93. Kreisleiter Nieper sprach auf einer Führertagung des Jungbannes 250 Janfarenzug aufgestellt an Herne, 7. Juni. Am Wochenende hatte sich in Castrov die gesamte Führerschaft des Jungbannes Emschertal (259) zu einem Appell versammelt, um ihre Ausrichtung und die Arbeitsrichtlinien für die kommende Sommerarbeit zu erhalten. Eine besondere Note erhielt dieses Fübrerthing durch die Anwesenheit des Hoheitsträgers, Kreisleiter Niever, der nach einem Appell und einer Besichti gung der gesamten Führerschaft im HJ.=Heim in Castrov das Wort vor den Fähnleinführern und Jungzugführern ergriff. Jungbannführer Adalbert Pittroff begrüßte den Kreisleiter im Namen der DJ.=Führerschaft auf das berzlichste. Kreisleiter Nieper zeichnete in seiner Ansprache in großen Linien ein Bild der politischen Situation unserer Tage und ging in seiner lebhaften, durch das versönliche Erleben besonders interessanten Darstellung noch näber auf wichtige Probleme gerade unseres Bezirkes in der jüngsten Vergangenbeit ein. Die Einkreisungsarie Chamberlain:"„Wenn die Panke so eigenwillig spielt wird sie unser ganzes schönes Konzert immer wieder aus dem Takt bringen" (Zeichnung Bethin— Scherl) Seine abschließenden Worte verpflichteten die verantwortliche Führerschaft des Jungvolks zu weiteren restlosen Einsatz in ihrer Arbeit und gaben seiner Ueberzeugung Ausdruck, daß der Marsch der nationalsozialistischen Jugendbewegung auch in werne dem richtigen Ziele zuführt. Herzlicher, anhaltender Beifall dankte dem Kreisleiter für seine Ausführungen und auch be sonders für die kameradschaftliche Verbundenheit mit der Herner Jugend, die der Kreisleiter durch seine An wesenheit auf dieser Führertagung des Deutschen Jungvolks zum Ausdruck gebracht hatte. Noch einmal klang der Beifall der Jungvolkführer auf, als der Jungbannführer dem Kreisleiter im Namen seiner Mannschaft noch einmal seinen herzlichsten Dank für die tatkräftige Unterstützung bei der Beschaffung des neuen Jungbannfansarenzuges aussprach, den aufzu stellen nur durch die Initiative des Kreisleiters möglich wurde. Nach dieser Tagung marschierten die versammelten 500 Jungvolkführer ins Gelände, um dort noch einige frohe Stunden zu verleben. Den Abschluß des Führer treffens bildete eine Singestunde, in deren Rahmen endgültige Anweisungen für die Arbeit des Jungvolks in den nächsten Monaten gegeben wurden. So teilte der Jungbannführer mit, daß der Jungbann Emschertal in der Zeit vom 26. Juli bis 16. August auf der Wasserburg Schloß Raesfeld im Kreise Borken sein Ge#rlager aufbauen wird. 650 Unterführer und Pimpfe werden hier in zwei Lagerabschnit ten ihre Ausbildung erhalten und schöne Tage deutscher Jungengemeinschaft erleben. Weiter wurde mitgeteilt, daß von Montag, dem 12. Juni, an eine neue Dienstgliederung für die Einheiten des Jungbannes Emschertal durchgeführt wird. Diese Neugliederung legt den Dienst für die Mannschaften des gesamten Jungbannes nach einheitlichem Gesichtspunkte fest, so daß jeder Vater und jede Mutter in Zukunft genau wissen, an welchen Tagen und welche Stunde ihr Junge zum Dienst kommen muß. So ist der allgemeine Mannschaftsdienst für Samstagnachmittags 15.30—18.30 Uhr festge# legt worden. Diese Neuregelung ist eine Angleichung des Biennes im Jungbann 259 an schon länger bestehende Verfügungen der Reichsjugendführung. Das Führertreffen des Jungvolks wurde nach einem rurzen Propagandamarsch mit einer abschließenden kur zen Kundgebung auf dem Marktplatz in Castrop abgeschlossen. WANNE-EICKEL Handtasche mit 90 Mk. Inhalt gestohlen w Einer Frau wurde auf dem Wochenmarkt(Auf der Wenge) eine schwarze Handtasche, Größe 20X30 cm, mit 90 Mack Inhalt gestohlen. Die Frau hatte die Tasche für einen Augenblick auf den Verkaufsstand gelegt. Die Tat ist um so verwerflicher, da es sich bei der Geschädigten um eine Minderbemittelte handelt, die das Geld als Rente erst vor kurzem empfangen hatte und damit einen Monat ihren Lebensunterhalt bestreiten muß. Sie steht jetzt vollständig mittellos da. Personen, die den Vor fall gesehen haben werden gebeten, ihre Beobach tungen der Kriminalpolizei in der Gelsenkirchenet Straße 25 zu melden. Nummer 130, 3. Blatt Gerner Zeitung Mittwoch, 7. Juni 1939 Keine Chancen für Drückeberger Veraussetzung für Befreiung vom 83-Dienst- Erziehung zur Lebenstauglichkeit Ein Wort zur Jugenddienstpflicht gk Herne, 7. Juni. Unter 1000 Menschen gibt es bestimmt zwei oder drei Waschlavven. Das ist schon immer der Kummer aller wirklichen Männer gewesen. Auf den Stuben der Kompanien oder in kleinem Kreis der Zeltgemeinschaft der Pimpfe machen sich solche„kleinen Mädchen in Männerhosen“, die Feigen und Zimperlichen, rasch bemerkbar, und ihre besten Heilkuren besteben in kalten Abreibungen. So gibt es unter hundert Jungen immer einen, der aus der Rolle fällt, bei dem aber in frühester Jugend eingesetzte Erziebungsversuche und die Gewöhnung an die Gemeinschaft der Gleichaltrigen mit ihren Gesetzen von Ehre und Kameradschaft zu einer Stärkung der gesunden Cbarakteranlagen und zur Beseitigung von Fehlern führen kann. Die Hitlerjugend ist in ihrer großen freiwilligen Organisation bisher mit diesen Zierpflänzchen nicht in Berübrung gekommen, denn der winzige Prozentsatz der Abseitsstebenden bestand ja aus solchen Jungen, die niemals Männer zu werden, und aus solchen Mädels, die niemals tapfere deutsche Frauen zu werden versprechen. Nun aber wächst ihr die Aufgabe zu, in frübester Jugeno auch solche Jungen zu ordentlichen Kerlen und guten Kameraden zu erziehen. Und wir dürfen gewiß sein, daß mancher, der frühzeitig gehorchen und sich einzusetzen lernt, Schwächen überwindet, die ihn bei Ausbleiben einer solchen Erziehung sein ganzes Leben hindurch belasten würden. So sorgt die 5J. rechtzeitig für die Lebenstauglichkeit der heranwachsenden Generation. In ihrer Erziehungsschule hilft sie mit, einen neuen Typ zu formen und mancher mag vielleicht in seinem späteren Leben dankbar an diese Erziehung zurückdenken, wenn er einmal vor Aufgaben und persönliche Bewährungsprobe sich gestellt stebt, die er nicht meistern würde, obne einst in seiner Jugend zur Härte und Männlichkeit erzogen worden zu sein. Wie leicht fällt unseren Hitlerjungen beispielsweise ihr Dienst in der Wehrmacht oder im Reichsarbeitsdienst, und wie zaghaft und von Bangen erfüllt benehmen sich jene menschlichen Mimosen, die ihre Jugendzeit nicht mit den Kameraden in der HJ. auf Fahrt oder beim Sport, sondern auf Mutters Sosa verbrachten. Wir wollen durch eine Erfassung dieser kleinen Außenseiter jedem von ihnen den Lebensweg leichter und glücklicher machen. Wer so die Jugendienst= pflicht verstebt, wird den Sinn der gesetzlichen Erfassung jenes scheinbar nicht der Mühe Wert erscheinenden Prozentsatzes begreifen. Daß der Jugendführer draußen vor seiner Einheit nicht durch Verachtung dieser Elemente, sondern durch eine sorgsame Gewöhnung an Pflichten und Gebote gewinnen soll, das ist die erhöhte Verantwortung, die ihm mit dem jüngsten Auftrag zugewachsen ist. Ganz selbstverständlich muß es die Möglichkeit einer Dienstbetrelung in der HI. geben. Sie soll aber nur in begründeten Fällen vorgenommen werden. In den Durchführungsbestimmungen zum HJ.=Gesetz sind neben der vom HJ.=Arzt festzustellenden Untauglichkeit oder bedingten Tauglichkeit vor allem zwei Voraussetzungen genannt, bei deren Vorliegen Anträgen des gesetzlichen Vertreters der Jugendlichen oder des zuständigen 93.= Führers für die Dienstbefreiung bzw. Zurückstellung bis zur Dauer eines Jahres stattgegeben werden kann. Eine solche Zurückstellung kann 1. für Jugendliche gelten, die in ihrer körverlichen Entwicklung erbeblich zurückgeblieben sind. Diese gesetzliche Regelung entspricht einer bisber schon in der Hitlerjugend gültigen Gepflogenheit, die auch in den Gesundheitsdienstvorschriften für die Pimpfenaufnahme bereits enthalten war. Der andere Fall einer Zurückstellung oder Befreiung kann dann gegeben sein, wenn nach dem Urteil des Schulleiters ohne die Befreiung die Anforderungen der Schule nicht erfüllt werden können. Diese Bestimmung könnte von gewissen Drückebergern ausgenutzt werden, um mit Hilfe eines Absinkens der Schulleistungen, was man ja durch konstante Faulheit leicht erreichen kann, Vater und Mutter zu bewegen, durch das Urteil des Schulleiters zur notwendigen Auffüllung der besorgniserregenden Lücken in den Schulkenntnissen vom HJ.=Dienst befreit zu werden. Es ist daber gut, daß es sich hier um eine Kannvorschrift bandelt, die in das pflichtmäßige Ermessen der Beauftragten des Jugendführers des Deutschen Reichs gestellt ist. Gerade die Jugenddienstpflicht veranschaulicht noch einmal, daß es sich bei Hitlerjugend und Schule um zwei gleichberechtigte nebeneinander bestebende Erziebungseinrichtungen bandelt, wovon nicht etwa der einen Erziebungseinrichtung freigestellt ist, wenn es im Sinne ihrer Anforderungen an den Jugendlichen nötig erscheint, seine Befreiung von der anderen Dienstverpflichtung zu erwirken. Solche Befreiungen vom HI.=Dienst wird man vor allen Dingen dann nicht aussprechen können, wenn die Nichterfüllung der Anforderungen der Schule auf mangeindem Arbeitselter dessen Ursache nicht allein immer nur beim Jugendlichen zu suchen ist, berubt. Eine Befreiung kommt auch dann gewiß nicht in Frage, wenn beisvielsweise von einem geistig nicht überdurchschnittlich befähigten Jugendlichen ein humanistisches Gymnasium besucht wird, obschon dieser seinen ganzen Anlagen nach ein ausgezeichneter Schlosser werden könnte. Wenn ein solcher Jugendlicher nur laufend in der Schule mit Ach und Krach mitgeschleppt wird, dann kann seine verfehlte Schullaufbahn nicht dazu führen, daß durch Befreiung von der etwa auch seine übrige Dienstpflicht in Mitleidenschaft gerät. Daß man in begründeten Fällen natürlich von dieser Befreiungsmöglichkeit Gebrauch machen wird, ist ganz selbstverständlich. Z. B. ist es denkbar, daß ein Junge mit durchschnittlichen Leistungen durch eine Operation mehrere Wochen lang sowohl der Hitlerjugend wie der Schule gezwungen ist, fernzubleiben. Ist er nun wiederhergestellt, so kann es etwa vor den Versetzungen zu Ostern im allgemeinen Interesse liegen, wenn ihm durch Befreiung vom HJ.=Dienst in erböbtem Maße Gelegenbeit gegeben wird, den versäumten Wissensstoff durch zusätzliche Arbeit nachzuholen und damit das Klassenziel am Jahresschluß zu erreichen. Einzelbeiten über solche Befreiungsmöglichkeiten können zurzeit nicht ausgesagt werden, da die vorgesehenen Anordnungen des Jugendführers des Deutschen Reichs auf Grund der letzten Verordnungen des Fübrers noch nicht erlassen wurden. Abschließend ist zum Thema der Dienstabgrenzung von HI. und Schule zu sagen, daß nach der Aeußerung des Reichsjugendführers vor der Presse am 5. April die langerUnglaubliche Gefühlsroheit p Mettmann, 7. Juni. Vor kurzem starb in der Nähe Nürnbergs ein junger aus Mettmann, stammender Wehrmachtsangehöriger unter eigenartigen Umständen. Die sofort vorgenommenen Untersuchungen ergaben, daß der Tod auf Vergiftung zurückzuführen ist. Es wurde festgestellt, daß der seiner Pflicht dem Vaterland gegenüber genügende Rheinländer kurze Zeit vor seinem Tode ein Paket aus der Heimät erhalten hatte, in dem sich auch ein Pfefferkuchen befand, von dem der Soldat ein Stück verzehrte. Kurze Zeit später starb er. ie Untersuchung des Kuchens führte zu der furchtbaren Entdeckung, daß diesem Cvankali beigemischt worden war. Da der Absender des Paketes nicht angegeben war, vermutete die Nürnberger Kriminalpolizei sogleich einen verbrecherischen Anschlag auf das Leben des Getöteten. Die Düsseldorfer Kriminalpolizei nahm nun weitere Ermittlungen vor, die sich zunächst sehr schwierig gestalteten, stand doch unter den obwaltenden Umständen ein größerer Kreis Personen in dem Verdacht, dem Mettmanner jungen Mann nach dem Leben getrachtet zu haben. Erst durch die Ermittlung der Poststelle, bei der das Paket aufgegeben worden war, richtete sich schließlich der Verdacht gegen den in den 50er Jahren stehenden Vater des Ermordeten, der in Haft genommen wurde und inzwischen die grauenvolle Tat eingestand. Der Verhaftete hat das Gift in einem großen Mettmanner Betrieb gestohlen. Durch das entschlossene Handeln der Düsseldorfer Kriminalvolizei wurde von einer Reihe von Mettmannern der furchtbare Druck des Tatverdachts genommen. Zu der amtlichen volizeilichen Meldung werden noch weitere Einzelheiten bekannt, die die Gefühlsroheit dieses unmenschlichen Vaters, der die Tat nach den volizeilichen Ermittlungen nur begangen haben will, weil zwischen ihm und seinem Sohn Spannungen bestanden, in einem bezeichnenden Licht erscheinen lassen. Am offenen Grabe des von seiner Hand gefallenen und in Mettmann beerdigten Sohnes ließ sich der Mann das Beileid der Trauergäste ausdrücken, um dann seelenruhig nach Hause zu gehen. Wie entsetzlich die Folgen dieses schurkischen Verbrechens ehnte Abgrenzung der Arbeitsbereiche erreicht wurde. Die Schule soll sich danach auf den Unterricht beschränken, und die Jugend soll während der Schulzeit ihre Verpflichtungen der Schule gegenüber erfüllen. Nach der 1. Durchführungsverordnung des Führers ist die Hitlerjugend ausschließlich für die Erziehung der deutschen Jugend außerhalb von Elternhaus und Schule verantwortlich. so daß ihr auch für erzieherische Aufgaben die außerhalb des täglichen Schulunterrichts liegende Zeit sowie die bisberigen Einrichtungen zur Verfügung steben, deren Charakter über den Unterricht hinausgeht bzw. als außerhalb der Schulzeit liegend anzusprechen ist. Die Abgrenzung der Arbeitsbereiche soll nicht die verantwortlichen Erzieher scheiden, sondern sie für eine einheitliche erzieherische Aufgabe zusammenführen und im Ergebnis eine Unterstützung der schulischen Arbeiten durch die Hitlerjugend und eine Anteilnahme der Lehrerschaft an den Aufgaben der nationalsozialistischen Jugendbewegung herbeiführen. Auch hier wie bei so vielen Bestimmungen der letzten gesetzlichen Regelung über die Jugenddienstpflicht bat der Gesetzgeber vielfach nur bestätigt, was sich im täglichen Leben schon als praktisch und nützlich erwiesen hat. hätten werden können, gebt aus einer weiteren Nachricht bervor. Danach batte der Getötete nach altem Soldatenbrauch elf seiner Kameraden Stücke des vergifteten Kuchens angeboten, die diese jedoch glücklicherweise nicht annahmen. Kraftwagen stießen zusammen p Auf der Reichsstraße Dülmen— Haltern ereignete sich ein folgenschweres Verkehrsunglück. Als ein Lieferwagen die Reichsstraße überqueren wollte, ohne die Geschwindigkeit zu vermindern, fuhr er mit voller Wucht auf einen aus Dülmen kommenden Personenkraftwagen auf. Beide Wagen kippten um. Der Fahrer des Lieferwagens kam mit leichten Verletzungen davon, während drei Insassen schwerer verletzt wurden. Die Schuld an dem Unfall hat der Fahrer des Lieferwagens, weil er das Vorfahrtsrecht nicht beachtet hatte. 17jährige zum Meineid angestiftet p Düsseldorf, 7. Juni. In einem Ehescheidungsprozeß hatte die damals erst 17 Jahre alte Maria Bolten aus Neuß im November vor dem Landgericht in Düsseldorf unter Eid bekundet, sie habe zu dem in Ehescheidung liegenden 27jährigen Mathias Tschoepe aus Neuß niemals ehewidrige Beziehungen unterhalten. Diese eidliche Aussage war falsch und das Mädchen erschien deshalb wegen Meineids vor dem Schwurgericht. Die Angeklagte gab zu, einen Meineid geschworen zu haben. Wegen Anstiftung zu dem von dem Mädchen geleisteten Eid erschien der oben genannte Tschoepe ebenfalls vor dem Schwurgericht, wo er in letzter Stunde zugab, das Mädchen angestiftet und auch versucht zu haben, einen Mann und ein anderes Mädchen zur Leistung eines falschen Eides zu verleiten. Da sich das Mädchen bei Bekundung der Wahrheit selbst seiner strafbaren Handlung bezichtigt haben würde, es auch bei Leistung des falschen Eides noch minderjährig war und auch geistig minderwertig im Sinne des§ 51 Abs. 2 StGB. ist, konnte für die Angeklagte die Strafe auf nur drei Monate bemessen werden. Der Angeklagte Tschoepe wurde wegen der von ihm zugegebenen Straftaten zu zwei Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverlust verurteilt; außerdem wurde er für dauernd eidesunfähig erklärt. Wegen Mordversuchs verhaftet p M.=wladbach. 7. Juni. Wegen Mordversuchs verhaftete die Kriminalpolizei den 23jährigen Ferdinand Mertens aus M.=Gladbach=Rheindahlen. Er hatte ein Mädchen, das ein Kind von ihm erwartete, angeblich zu einem gemeinsamen Selbstmord zu überreden versucht. Als das Mädchen seine Vorschläge aber mehrmals mit Entschiedenheit ablehnte, beging Mertens eine schurkische Tat, um sich ihrer zu entledigen. Auf einem Spaziergang stieß er das Mädchen beim Herannahen eines Kraftwagens plötzlich auf die Fahrbahn. Nur die Umsicht und das Geschick des Kraftwagenführers verhinderte ein schweres Unglück; immerhin aber trug das Mädchen einige Verletzungen davon, so daß es ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Französischer Bischof tödlich verunglückt □ Paris, 7. Juni. Am Montag abend sind der Bischof von Langres, Lamy, und seine Mutter bei einem Autounfall in der Nähe von Ortville ums Leben gekommen. Der Kraftwagen, in dem der Bischof und seine Mutter Platz genommen hatten, geriet auf der Landstraße plötzlich von der Fahrbahn und zerschellte an einem Baum. Der Lenker des Wagens ud die zwei Insassen wurden schwer verletzt aus den Trümmern hervorgezogen und einem Krankenhaus zugeführt, wo der Bischof und seine Mutter nach kurzer Zeit starben Folgen der Sochwasserkatastrophe in Kroatien □ Belgrad, 7. Juni. In den kroatischen Hochwassergebieten macht sich eine starke Lebensmittelknappheit bemerkbar. Außerdem sind die Futtermittel größtenteils aufgebraucht, so daß zahlreiche Bauern zu Notschlachtungen schritten. Die Zufuhr ist weitgehend unterbunden, da die Wege entweder noch ganz unter Wasser stehen oder so vermurrt und verschlammt sind, daß sie nur mit leichten Fuhrwerken passierbar sind. 700 Meter hohe Feuergarben □ New York, 7. Juni. Nach einer Mitteilung der Küstenwache von Seattle im Staate Washington ist der seit der mehreren Wochen tätige Alaskavulkan Veniasminof erneut mit noch nicht dagewesener Heftigkeit ausgebrochen. Augenzeugen berichten, daß eine aus dem Vulkau schießende Feuergarbe eine Höhe von 700 Metern erreicht hat. Der Wind trägt einen riesigen Aschenregen über das Gebiet der Umgebung des Vulkaus, das ständig von schweren Erdbeben, die lautes, unterirdisches Rollen begleitet, erschüttert wird. Deutsche Mannschaften erringen den Pokal des Dure Der mit dem ersten Weltkongreß ders Luftfahrtpresse verbundene Sternflug nach Rom endete mit einem großen Erfolg der deutschen Teilnehmer. Die von Wellershausen gesteuerte Siebel (Dr. Keller, Zeitungsdienst Graf Reischach) trug mit über 8400 km und 42000 Punkten einen ganz überlegenen Sieg davon und sicherte sich damit den Pokal des Duce. Generalfeldmarschall Göring und Grohadmiral Raeder zeichneten die Spanien-Helden in Döberltz aus Am Montag vormittag besuchten Generalfeldmarschall Göring und Großadmiral Raeder das Lager der Legion Condor in Döberitz. Bild links zeigt Großadmiral Raeder bei der Ordensübergabe. Das rechte Bild zeigt Generalfeldmarschall Göring, als er einem verwundeten Fliegeroffizier seine Auszeichnung überreichte. Cyankali im Pfefferkuchen Giftmord am eigenen Sohn- Der Vater stahl das Gift aus einer Fabrik fauchtauf. ROMAN voN WILHELM 24· SCHEIDER 16 (Nachdruck verboten) „Ein beredtes Schweigen“, sagte der Hofrat,„aber lassen wir das augenblicklich. Das Licht ging aus nach den Schüssen. Sie standen im dunklen Gang, wie Sie behaupten— noch vor der Biegung. Was geschah dann?“ „Das Licht flammte wieder auf. Es waren nur wenige Sekunden vergangen. vielleicht nur eine einzige.“ „Und sie stürzten vorwärts?“ „Ja, mit wenigen Schritten war ich jetzt erst an der Biegung. Ich sah Dewanger und die Jannien— und Törrek, der am Boden lag.“ „Und noch etwas. Herr Haal.“ „Wie meinen Sie, Herr Hofrat?“ „Sie sahen doch die Waffe. Falls es sich so abspielte, wie Sie sagen.“ „Die Waffe? Doch, die sah ich auch.“ „Bückten Sie sich nicht nach dieser Waffe?" Haal schrak etwas zusammen. „Ist es Ihnen unangenehm, daß man es sah?“ fragte der Hofrat lauernd. „Warum unangenehm?“ „Sie bückten sich also, das geben Sie zu. Warum bückten Sie sich?“ „Das weiß ich selber nicht mehr. Ich sah das Ding— und beugte mich etwas vor „Nein, das stimmt nicht ganz. Sie bückten sich so tief, daß es so aussah, als ob Sie die Waffe eben auf den Boden gelegt hätten.“ „Wer sagt das?" brauste Haal boch. „Nur Ruhe, mein Lieber. Wer es sagte— darüber bin ich Ihnen keine Rechenschaft schuldig. Jedenfalls bückten Sie sich tief hinunter. Nehmen wir an. Sie betrachteten die Waffe nur— was für einen Grund hatten Sie, das zu tun? Können Sie es mir erklären?“ „Nein.“ „Glaubten Sie, die Wasse schon einmal gesehen zu haben?" „Nein.“ „Sie bleiben mir also die Antwort schuldig, Herr Haal. Das belastet Sie.“ „Ich handelte wie im Traum.“ „Ich leugne nicht, sagte Hofrat Baudisch,„daß es solche Zustände gibt. Trotzdem muß man in derartigen Fällen von einer Offenbarung des Willens reden. Im Unterbewußtsein löst sich eine Idee ab und befiehlt etwas. Es ist natürlich kein präziser Gedanke, der sich auswirkt, sondern eine instinktive Regung, die sich bemerkbar macht und die sich in eine Handlung umsetzt.“ Haal zuckte die Achseln. „Sie bleiben also dabei, das Bücken nach der Waffe nicht motivieren zu können?“ Haal schwieg. Der Hofrat wandte sich jetzt an seine Beamten: „Haben Sie noch Fragen zu stellen, meine Herren?“ Kommissar Arnulf, ein breiter, robuster Mann mit sehr hellen Augen, trat auf Haal zu: „Hören Sie, mir ist etwas besonders unklar. Törrek hätte meiner Meinung nach entwischen müssen. Er hatte doch einen ziemlichen Vorsprung. Er lief den Gang hinunter und hatte sicher schon die Biegung erreicht, als die Verfolger auftauchten. Hätte er Tür B einfach geöffnet, so wäre er doch in Sicherheit gewesen. Er muß irgendwo gezögert haben. Wo stand er, als Sie schossen?“ „Ich habe nicht geschossen. Ueber das andere kann ich Ihnen natürlich keine Auskunft geben.“ „Schließen wir die Vernehmung vorläufig ab“, sagte Hofrat Baudisch,„wir können sie später fortsetzen. Ich muß Ihnen gestehen, Herr Haal, Ihre Aussichten, sich herauszuwinden, sind nicht sehr günstig. Schauen Sie: Dewanger oder die Sängerin — die beiden können einfach nicht auf Törrek geschossen haben. Es ist unmöglich.“ „Warum unmöglich?“ „Beide standen, als die Beamten eindrangen, dicht vor dem Toten. Die Schüsse sind aber aus mindestens acht Meter Entfernung abgefeuert worden, wie mir der Arzt versichert. Das ist die Entfernung, in der Sie standen, Haal, als man Sie überraschte.“ „Das ist keinerlei Beweis, Herr Hofrat. Einer von beiden— die Jannien oder Dewanger— warf die Waffe nach den Schüssen hin, dann stürmten sie vorwärts. Dadurch standen sie dicht vor dem Toten als die Beamten eintraten.“ „Hm, leugnen Sie auch Ihren Haß? Sie haßten Törrek doch. Wollen Sie das wirklich bestreiten?" „Ich verachtete ihn. Er handelte schlimmer als ein böses Tier— aber Haß? Nein, Haß war es nicht.“ Hofrat Baudisch begann mit seinem Bleistift zu spielen. Dann sagte er leise:„Abführen!" 10. Nun wurde die Jannien vernommen. Sie trat rasch ein. Hofrat Baudisch ließ sie im gleichen Sessel Platz nehmen, aus dem Haal eben aufgestanden war. Er bot ihr Zigaretten an und sie rauchte. Sie war sehr erregt. Mit den Händen fuhr sie sich durch das rote Haar, ihre flimmernden Blicke schweiften herum und sie wagte es nicht, dem Hofrat ins Gesicht zu sehen, der sie aufmerksam musterte. Aber dann begann er seine Brille zu putzen. Gleichzeitig klang sein weiches Organ auf. „Sie sind schon verhört worden“, sagte er,„halten Sie an Ihren Angaben fest?" „Ich weiß nicht genau, was ich gesagt habe“, flüsterte die Jannien,„ich war so— so—.“ „Schon gut, ich verstehe. Aber jetzt haben Sie sich schon beruhigt, ja?“ „Es geht.“ „Wir wollen es versuchen. Ihre Personalien kennen wir und wir wissen auch schon allerlei über die Schwere Ihres Lebens. Hatten Sie die Absicht, Fräulein Jannien, den Törrek zu erschießen?“ „Auf keinen Fall, Herr Hofrat. Ich wollte ihn nur zur Rede stellen.“ „Sie liefen aber hinter ihm her. Und in Ihrer Handtasche fanden wir diese Waffe.“ Baudisch öffnete die Tischlade und legte einen kleinen Revolver auf die Platte. Die Jannien nahm einen tiefen Zug aus ihrer Zigarette, vermied es aber, die Waffe anzusehen. „Eine hübsche, kleine Sache.“ sagte der Hofrat. „wie lange haben Sie das Ding schon?“ „Oh, schon lange.“ „Etwas präziser, Fräulein Jannien. Ich denke mir, der Revolver muß noch aus Ihrer guten Zeit stammen.“ „Ist es wichtig mit der Waffe, Herr Hofrat? Ich hab doch nicht damit geschossen.“ „Das weiß ich. Trotzdem ist es aus einem ganz besonderen Grunde wichtig, wenn Sie mir saten. seit wann Sie das Ding da besitzen.“ „Seit ungefähr drei Jahren.“ „Danke.“— Dann zeigte er auf den Schaft der Waffe:„Was bedeutet das Zeichen?“ „Spielerei, Herr Hofrat. Ich hab damals an nichts anderes zu denken gehabt als an solche Dinge. Mein ganzes Silber war so gezeichnet.“ „Aba— statt eines Monogramms, nicht wahr? Da ist ein Löwe oder Tiger und darüber ein fliegender Vogel. Es sind die uralten Wappentiere. Wer gravierte es Ihnen?", „Mein Juwelier.“ „Der Name, bitte?“ Zögernd nannte die Jannien den Namen. Hofrat Baudisch notierte ihn und als er wieder aufschaute, sah er den Blick der Jannien zum ersten Male auf sich gerichtet, voll bebender Unruhe. Er lächelte gütig und setzte das Verhör fort: „Sie hatten damals noch eine zweite, ganz gleiche Waffe, Fräulein Jannien?“ Jetzt war sie bestürzt:„Ja— woher wissen Sie denn das?“ „Sie werden es gleich erfahren. Stimmt es, daß Sie damals eine zweite gleiche Waffe besaßen? Mit demselben Zeichen?“ Die Jannien schwieg. „Sie können es unmöglich leugnen“, sagte Hofrat Baudisch und öffnete abermals die Lade des Schreibtisches. Er legte einen zweiten Revolver neben den ersten. Die Jannien preßte die Hand gegen den Mund: „Jessesmaria!“ „Der Revolver trägt das gleiche Zeichen", sagte Hofrat Baudisch. „Hat der Dewanger ihn bei sich gehabt?“ stieß die Jannien in ungeheurer Erregung bervor. Baudisch blickte auf den Tisch herunter, um seine Ueberraschung zu verbergen. Dann fragte er leise:„Sie haben ihm die Waffe seinerzeit geschenkt?“ „Geschenkt hab ich sie ihm nicht. Er muß sie mir genommen haben, heimlich. Ich hab's damals gleich gewußt. Aber er hat's immer geleugnet.“ „So, geleugnet hat er es? War es zu der Zeit, als der Törrek schon zu Ihnen kam?“ „Törrek? Herr Hofrat wissen—“ „Ich kenne diese traurige Affäre, Fräulein Jannien. Bitte, beantworten Sie mir meine Frage: verkehrte Törrek damals schon in Ihrem Hause, als Ihnen die Waffe gestohlen wurde?“ „Nein— das war viel früher. Ein Jahr vorher, das weiß ich genau.“ „Danke. Sonderbar, daß die Waffe nicht bei Dewanger, sondern bei dem ermordeten Törrek gefunden wurde. Mehr als sonderbar—“ Die Jannien war abermals entsetzt. Sie begreife es nicht, stammelte sie, sie könne es nicht fassen. Der Hofrat fiel ihr ins Wort:„Sie haben sich also einen zweiten Revolver angeschafft, als man Ihnen den ersten gestohlen hatte? Dies hier auf dem Tisch ist Nummer eins und Nummer zwei?“ „Nummer eins und Nummer drei“, sagte die Jannien leise. „Aha— ich verstehe— Nummer zwei nahm Ihnen die Behörde ab, als Sie sich damals selber—“ Der Hofrat kritzelte etwas vor sich hin. Dabei sagte er:„Immerhin merkwürdig, daß diese Waffe, die Dewanger vor vier Jahren an sich brachte, nun plötzlich in der Tasche des toten Törrek auftaucht. Sie können es sich nicht erklären, Fräulein Jannien?" „Nein.“ „Dann wird Herr Dewanger es uns verraten müssen. Bitte schildern Sie mir jetzt, auf welche Art Sie in den Gang kamen und was für Beobachtungen Sie dort machten. Nehmen Sie ruhig noch eine Zigarette!". Die Jannien bediente sich, dabei sprach sie schon. Sie habe dem Herrn Kommissar schon alles gesagt und könne dem nichts mehr hinzusetzen. Sie habe weiter keine Absicht gehabt, als Törrek zur Rede zu stellen, deshalb sei sie ihm gefolgt. Baudisch hob die Hand.„Ihre Absichten“, sagte er,„interessieren mich augenblicklich weniger als Ihre Beobachtungen. Sie folgten Törrek. Hatte er nicht einen großen Vorsprung vor Ihnen?“ „Ich holte ihn trotzdem ein. Anscheinend war ihm unterwegs schlecht geworden. Er lehnte sich gegen die Wand, er atmete so rasch— und er wan# so merkwürdig grau im Gesicht.“ „War er herzleidend?" „Früher schon, Herr Hofrat.“ „Im— er lehnte also an der Wand. Wo war das?„ Er zeigte ihr den Plan und sie wies auf Tür B. „Da ungefähr, Herr Hofrat.“ „Und wo standen Sie?“ „Ganz dicht vor ihm. Aber dann ging alles sehr schnell. Dewanger war plötzlich neben mir und schrie dem Törrek etwas ins Gesicht.„Lump“, glaub' ich, schrie er. Und dann fielen hinter uns die Schüsse. Herr Hofrat— es war entsetzlich— ich verlor völlig den Kopf. Ich sah Törrek fallen, er streckte die Arme aus und fiel nach vorn. Ich glaub', ich schrie, als ich es sah. Und gleich darauf war es finster.“ „Halt! Stand Dewanger nicht binter Ihnen, als die Schüsse fielen?" „Aber nein! Neben mir stand er, dicht neben mir. Ich kann's beschwören.“ „Er hat also bestimmt nicht geschossen?" „Ausgeschlossen, Herr Hofrat. Der Mensch, der da hinten stand— Haal heißt er ja wohl— der hat geschossen.“ „Das will ich von Ihnen noch nicht wissen, Fräulein Jannien. Können Sie mir sagen, warum Dewanger Ihnen folgte?“ „Er wollte dabei sein, wenn ich den Schuft zur Rede stellte.“ „Wie lange war es dunkel?“ „Ganz kurz, Sekunden.“ „Und was sahen Sie, als es wieder hell wurde?“ „Ich sah den Menschen, den Haal.“ „Wo stand er?“ „In der Nähe der Tür, die zur Bühne führt.“ Sie beugte sich über den Plan und zeigte auf Tür C. „Und wie stand er dort?“ fragte Bäudisch,„was für eine Haltung nahm er ein?“ „Er bückte sich gerade.“ „Wonach?“ „Ich hatte den Eindruck. als ob er während der Dunkelheit die Waffe—“ Sie brach den Satz ab. „Sprechen Sie doch weiter“, sagte Hofrat Baudisch hastig. Fortsetzung folgt Copyright by Verlag Knorr& Hirth. K.=G. München. Die Fluckt vor dem Slück Von Karl-Heinz Wenzel „Gott sei Dank“, sagte der Anwalt Henri Beaumont zu seinem Sekretär, als er sich in der Halle des Hotels de l'Eurove in Euren=Loire den Schweiß von der Stirn wischte,„jetzt haben wir die kleine Blanche endlich!“ Der Sekretär nickte:„Na, die wird Augen machen!“ Dann kam Madame angerauscht, die Besitzerin des Hotels. Sie musterte die beiden von oben bis unten: „Sie wünschen Mademoiselle Blanche Beaupretre zu sprechen?“ „Wenn es möglich wäre, Madame!“ verbeugte sich der Anwalt. „Nein, im Augenblick gebt es leider nicht. Blanche bat heute ihren freien Tag.“ „Dann kommen wir morgen früb noch einmal. Die Angelegenheit ist sehr wichtig", warf der Sekretär ein. „Oder kann ich vielleicht etwas ausrichten?" fragte Nadame, die nun doch ein wenig neugierig geworden war. „Bedaure außerordentlich. Madame—. es handelt sich um eine persönliche Angelegenheit!" Der Anwalt verbeugte sich wiederum entschuldigend. „Dann tut es mir leid!“ und Madame entfernte sich enttäuscht. Die beiden Herren verließen das Haus. * Nach einer halben Stunde kam Blanche zurück. „Es waren zwei Herren da, Blanche, die Sie sprechen wollten“, sagte Madame. „Zwei Herren— mich?“ „Ja, es sah so aus, als ob— als ob sie— von der Polizei wären.“ Die kleine Blanche erblaßte. „Nicht wahr. Sie machen mir keine Dummbeiten, nein? Mit der Polizei haben wir nicht gerne etwas zu tun.“ „Nein, nein— gewiß nicht, Madame, ganz gewiß nicht", stotterte Blanche verwirrt. „Sie sehen nicht gut aus", drobte Madame lächelnd. „Gehen Sie schlafen!" Blanche ging auf ihr Zimmer. Sicherlich war alles entdeckt. Natürlich waren die Leute von der Polizei. Nun konnte sie auf keinen Fall länger bleiben. Eilig packte sie ihre Sachen und hockte dann stundenlang auf einem Stuhl. Sie mußte warren. bis der Nachtvortier schlafen gegangen war. Die Uhr schlug Mitternacht, die Uhr schlug eine— endlich war es die zweite Stunde am Tage. Jetzt wagte sie sich henaus. Die Straten waren still. Rtemand begegnete ihr. Sie eilte zum Babnhof. Mit dem ersten Frübzug mußte sie fort.——— Zur gewohnten Stunde klovfte der Nachtvortier an die Tür zu Blanches Zimmer, doch diesmal ließ sich nicht die weiche, verschlafene Stimme vernehmen.— Der Nachtvortier klovfte stärker:„Blanche! Los, steh' auf! Hast wohl wieder zu sehr gefeiert, was?“ Noch immer nichts. Da stieß der Portier die Tür auf. Das Bett war unbenutzt. Nur ein Brief lag auf dem Tisch. Für Madame. Der Portier eilte mit dem Brief zur Chefin. „Ja— was ist denn, Charles?“ fragte die Chefin aus dem Schlafzimmer. „Die Blanche, Madame, die kleine Blanche———.“ „Um Himmels willen!" Madame ahnte Schlimmes. Die beiden Herren von der Polizei gestern, das krankhafte Aussehen von Blanche. Und nun? In der Tür nahm sie hastig den Brief entgegen und las: „Madame, ich habe 6000 Franken aus der Kasse genommen, um einem leichtsinnigen Mann, den ich liebte, aus einer schlimmen Situation zu helfen. Ich hätte sie bestimmt zurückgezahlt. Nun, da man die Polizei auf mich hetzt, muß ich fliehen! Blanche Beaupretre". Madame schüttelte den Kopf. Nun, man hatte wenigstens eine Aufklärung für die Rätsel. Schade um das Kind. Aber die Liebe macht blind. Madame war auch einmal jünger gewesen. Aus Schaden wird man klug! Doch, wober wußte die Polizei schon von der Sache, wenn sie noch nicht einmal das Fehlen des Geldes bemerkt batte? Im Laufe des Vormittags kamen die beiden Herren wieder. Madame empfing sie im Privatkontor:„Ich weiß alles, meine Herren!" „Sie wissen...?“, erhob sich erstaunt der Anwalt. „Ja, Blanche hat gestanden. Aber— sie ist gefloben, das arme Kind.“ „Gestanden? Gefloben? Aber, ich bitte Gie, Madame— da muß es sich um einen Irrtum handeln—“ „Ein Irrtum? Sie kommen doch von der Polizei wegen der Unterschlagung?“ „Aber nein, wir kommen weder von der Polizei noch wissen wir etwas von einer Unterschlagung.“ Der Anwalt stellte sich vor. Nun erstaunte Madame von neuem. Was war das alles?— Sie erhielt eine zufriedenstellende Erklärung.— Blanche war auf der Flucht. Eintönig klang das Geratter des Zuges. Draußen flog die herrliche südfranzösische Landschaft an ihr vorbei, in den schönsten knospenden Frühling gesaucht. Blanche sab es nicht. Sie dachte nur an Pierre, den leichtsinnigen,— nein, wenn sie ganz ehrlich sein sollte: sie liebte ihn immer noch. Er hatte sie zwar in eine sehr mißliche Lage gebracht. Aber daß die Sache so schnell berausgekommen war! Sie hätte die 6000 Franken von ihrem Lohn zurückgezahlt, natürlich,— aber wer hätte denn gedacht, daß die Sache schon am nächsten Nachmittag in den Händen der Polizei lag? Und wie Madame sie angeseben hatte! Furchtbar. Blanche floh also. Sie wußte selbst noch nicht, wohin. Die Polizei war hinter ihr her. Das hatte sie in diesen Tagen gemerkt. Sie mußte weiter.„Blanche Beaupretre?" bieß es überall, warten Sie mal. Da war doch etwas für Sie, ein Anruf, glaub ich oder...“ und schon wußte Blanche, daß die Polizei hinter ihr her war. Sie mußte abreisen, weiter. Daß man wegen dieser 6000 Franken keine Rube mehr haben sollte! Und das Geld ging doch auch zur Neige! Was war zu tun? Nein in Nizza war ihres Bleibens nicht. Dort war die Polizei allzu wachsam. Zunächst ging sie an die Grenze.— Ventimiglia,— dort wollte sie absteigen, im Grand=Hotel würde man sie nicht vermuten. Sicher würde es sehr teuer werden, aber man könnte die Sache ja abarbeiten, man war ja schon seit zwei Jahren in Hotels tätig gewesen. „Bitte wollen Sie sich eintragen?“ sagte der Portier. Blanche schrieb zitternd ihren Namen ins Fremdenbuch. Kaum hatte der Portier den Namen gelesen, als er auch schon fragte:„Madame Beaupretre?— Einen Augenblick— ich habe doch— habe doch den Namen gelesen,— warten Sie einmal...“ „Was ist denn?" erschrak Blanche. Die Polizei arbeitete gut! Hier wußte man auch bereits von ihr! Inzwischen hatte der Portier ihr eine Zeitung vorgelegt, es war die„Gazetta de Nizza“ von gestern. „Hier lesen Sie doch, lesen Sie“, sagte der Mann aufgeregt. Und Blanche las: „Mademoiselle Blanche Beaupretre wird in ihrem eigensten Interesse dringend aufgefordert, sich bei der nächsten Polizeistation zu melden, da sie eine Million Franken von ihrer Tante geerbt hat.“ Blanche bewahrte ihre Rube.„Danke“, sagte sie scheinbar kühl und schob die Zeitung wieder zurück.„Eine Verwechslung, mein Herr, ich bin leider nicht die Glückliche. Man hat mich schon verschiedentlich als die lachende Erbin angesehen. Aber— ich bedaure sehr Endlich saß sie in ihrem Zimmer. Also, auch bier durfte sie nicht bleiben. Die Sache mit der Erbschaft war natürlich eine Finte. Sie war nicht umsonst im Hotel tätig gewesen, wo sie sich viel Menschenkenntnis gesammelt hatte, ob nein— sie aina der Polizei nicht auf den Leim! „Mademoiselle Beaupretre aus Telephon, bitte!" klopfte ein Page plötzlich an die Tür. Blanche erschrak. „Für mich?“ „Ja, Ihre Frau Tante möchte Sie sprechen.“— Nun also, dachte Blanche. Tante lebt natürlich auch. Aber vielleicht bilft sie mir. Ich werde ihr alles erzählen, alles will ich ihr sagen. Ich halte diese Angst nicht länger aus! „Hier ist Blanche!“ „Sehr gut". ertönte am anderen Ende plötzlich eine Männerstimme,„und hier ist Anwalt Beaumont, meine Gute. Wollen Sie nun endlich so gut sein und sich ihre Erbschaft abbolen? Ich babe keine Lust mehr, Ihnen noch länger nachzulaufen!" „Mein lieber Herr Kommissar“. antwortete Blanche bitter,„mich fangen Sie nicht so leicht. Ich weiß, daß Sie mich wegen der Unterschlagung suchen.“ „Das ist ja lächerlich! Ihre Chefin verzichtet auf eine Verfolgung! Wenn Sie nicht allzufrüh ausgerückt wären, hätten Sie von mir die Erbschaft wenige Stunden sväter sogleich in Empfang nehmen können. Hier ist kein Kommissar,— hier spricht der Anwalt Beau mont. Und wenn Sie nicht bald kommen, dann muß ich Ihnen schon derart viel Gebühren berechnen, daß Ihnen nur noch die Hälfte der Erbschaft verbleibt!“ „Also geben Sie sich keine Mühe. Ich erwarte keine# Erbschaft. Ich lasse mir von Ihnen keine Falle stellen! Schluß!“ Blanche hing den Hörer ein. Sie würde nun wieder weiter müssen. Sie lächelte wehmütig. Eine Erbschaft von einer Million Franken— ja, das wäre schön. Aber Tante hatte nie ein solch märchenhaftes Vermögen besessen. Verängstigt und gehetzt reiste sie sofort wieder weiter.— Man hat nie wieder etwas von Blanche gehört. Wahrscheinlich ging sie über die Grenze. Sie wird jetzt irgendwo in Italien Teller waschen oder mit dem Staubsauger die Zimmer reinigen. Sie entlief ihrem großen Glück. Es waren in der Tat eine Million Franken hinter ihr ber. In diesen Tagen hat der französtsche Staat die schöne Erbschaft zugunsten der Staatskasse für verfallen erklärt, nachdem die Erbin in der gesetzlich vorgeschriebenen Zeit nicht aufgefunden werden konnte Arme, kleine Blanche! Wenn das der leichtsinnige Pierre wüßte! Wird er wenigstens wiedergutmachen, was er dem Mädel schulOer? Denn eine Million Franken ist immerhin eine recht ansehnliche Summe, um die mancher die kleine Blanche bätte benetden — Die Wiener Theaterfestspielwoche Gastspiel der Hamburger Staatsoper in Händels„Julius Cäsar“ Von unserem elgenen Den glanzvollen Auftakt zu der Woche deutscher ebeaterkunst, die jetzt in Wien abläuft, bildete Händels hier seit einem Menschenalter nicht gebörter„Julius Cäsar“. Unvergleichince Inerpreten des Werkes waren die Künstler der Hamburger Staatsover unter der Regie Rudolf Zindlers mit Schmidt=Jesserstedt am Dirigentenpult, und die Beweisführung, daß die BarockOper auch heute noch Werte in sich birgt, die ihre Wiedererweckung als künstlerische Großtat rechtfertigen, ist ihnen in überzeugender Weise geglückt. Hamburg kann seine verpflichtende Händel=Tradition aus der Tatsache ableiten, daß der Komponist dort als junger Musiker die ersten Anregungen zu seinem späteren Schaffen erhielt.„Julius Cäsar“— die Hamburger Fassung, 1935 bei der in der Hansestadt veranstalteten Reichstheaterfestwoche zum erstenmal erprobt, geht auf eine Neubearbeitung durch Oskar Hagen zurück— gehört zu den Vertreter In Wien Gipfelwerke; des Meisters, der damit seinen eigenen Stil zur bö## ten Vollendung formte. Die Verbindung von symphonischen und rein liedmäßigen Tonfolgen mit dem das dramatische Geschehen rasch vertreibenden Rezitativ— die meisterhafte Cembalo=Begleitung durch Günther Haertel muß besonders vermerkt werden— steigert sich zu einer musikalischen Geschlossenheit, die auch nicht ein einziges Mal eine Unterbrechung erfährt. Bemerkenswert übrigens, wie zeitnab auch der politische Inhalt des Cäsar=Problems zur Wirkung kommt, wenn am Schluß die Macht des römischen Imperiums szenisch und orchestral ihren starken Ausdruck findet. Die Over stellt an alle Mitwirkenden außerordentliche Anforderungen, und nur der restlose Einsatz der eigenen künstlerischen Kraft, getragen von dem Geist vorbildlicher Zusammenarbeit, kann zu diesem glanzvollen Ergebnis führen, das die Wiedergabe durch die Hamburger Gäste offenbarte. Hans Hotter als strahlender Titelbeld, Siegmund Roths scharf akzentuierter Ptolomäus, die prachtvollen Stimmen Josef Dealers und Carl Bissutis, Stefan Schwer, dem die durchaus auf Melodie eingestellte Tenorpartie des jungen Sextus Pompeius anvertraut war. und vor allem die Verkörperung der beiden weiblichen Rollen durch Gertrud Rünger und Gusta Hammer ergaben ein Ensemble von nicht mehr zu steigernder Größe. Es wurde durch den wunderbar singenden Opernchor und durch die rbuthmischen Höchstleistungen des Balletts ergänzt und in einen zauberhaft schönen Rahmen gestellt, den der Bühnenbildner Wilhelm Reinking geschafsen hat. Ein Sonderlob gebührt schließlich den Wiener Philbarmonikern, die die strablende Pracht der Händelschen Musik zum Siege führten. Der stürmische Beifall des festlich gestimmten Hauses, der schon vorher wiederholt auf offener Szene den Künstlern gedankt hatte, rief zuletzt alle Mitwirkenden mehr als ein Dutzend Mal vor den Vorhang. Richard Wilhelm Polifka. Hermann Stehr: Der Himmelsschlüssel Paul-List-Verlag, Lelpzig. Der Bildschnitzer Schiedeck haut aus Holz eine Figur, die größte Lebensnähe besitzt. Sein Künstlertum strebt nach Höherem, nach der Schaffung eines lebendigen Wesens. Dieser alte faustische Traum wird ihm erfüllt. Schiedeck gelangt in das verklärte Lichtreich des Lebens; die Frühlingsblume, das Himmelsschlüsselchen, soll seiner Hand dazu dienen, auch anderen Menschen die Augen für das Ueberirdische zu öffnen. Aber der erste Versuch schon mißlingt an der Unzulänglichkeit der Menschen. Die Frische der Fabulierkunst Hermann Stehrs, der heitere Ton seiner Sprache und die versonnene Betrachtung der Welt machen das Buch zu einem literarischen Kleinod. Rösy von Känel: Im Namen der Liebe Rusen Reutsch, Verlag. Erienbach-Zürich und Leipzix. Dieser neue Roman zeichnet das bewegte Schicksal einer jungen, ledigen, berufstätigen Frau. Diese Dichterin hat den Menschen ins Herz gesehen, weiß um der Menschen heiße Sehnsucht und geheime Not, um ihren Kampf und ihre Schuld. Sie entwirft keine Phantasiegebilde, sie steht mitten im drängenden und zuckenden Leben und trägt mit an den Lasten, mit denen Suchende und Irrende, Lebenshungrige und Lebenssichere sich abmühen und zu schaffen bekommen. Vertraut vor allem mit den sittlichen Fragen der Gegenwart, schöpft sie aus tiefer Menschenkenntnis und reicher Erfahrung. MariIn Raschke: Die ungleichen Schwestern Paul-List-Verlag. Leipzig. Dresden, die Kunststadt Mitteldeutschlands, mit seinen Türmen, Palästen und Brücken über den Elbstrom gibt dem Geschehen dieses Romans einen malerischen lebendigen Hintergrund. Ein junger Mann gerät bei der Wohnungssuche an einen Häusermakler, der ihn in sein Heim führt und ihm dort ein Zimmer vermietet. Franke, so heißt die tragende Gestalt des vorliegenden Romanes, gerät in den seelischen Bereich zweier Schwestern— der Töchter des Wohnungsinhabers—, um aber schließlich nach langen inneren Wirren und Kämpfen zurückzufinden zu den wahren Lebensgesetzen, die jeden heißen„zwischen gut und bös tapfer voranzuschreiten.“ Der neue Roman Raschres will sorgfältig gelesen werden, wenn die ausgewogene Reife der evischen Kunst des jungen Dichters völlig aufgenommen werden soll. Dr. Karl Lapper. Auf nächtlichen Wegen Ein Held, den man stets gerne sah, Versprach:„Ich bin sleich wieder da!“ Und gine beschwwingt von hinnen. Doch es kommt anden, als man denkt, Wenn man den Schritt zum Glase lenkt# Weil sich da Fäden spinnen! Paul Klinger, unser Mann beim Sekt, Hat jäh sein wahres Selbst entdeckt Und um Geduld gebeten. Er ging als Junggeselle aus Und kam mit einer Frau nach Haue Ein Crund, sich zu verspäten! aimmmmmmmmmmmmmmmmmmmnn BOCHUM 17 Mädel fahren nach Norwegen bo Die eifrige Arbeit der Mädel der Sing= und Spielschar des Untergaues 67, Bochum, hat eine Belohnung gefunden, die keines dieser Mädel erwartet hätte. An der Norwegenfahrt. die Dr. Ley der Bochumer Bann=Sing= und Spielschar gestiftet hat, können auch 17 Mädel der Unteraau=Singund Spielschar und Lauten=Blockflötenspielschar teilnehmen. Und wenn auch nicht alle Mädel diese Norwegenfahrt mitmachen können, so können aber doch auch die Zurückbleibenden stolz auf diese Fahrt sein; denn sie haben ja durch ihre Mitarbeit dazu beigetragen, daß der Bochumer Sina= und Spielschar auf Grund ihrer Leistungen diese Auszeichnung zuteil wurde. Reichstheater-Festwoche In Wien In Wien wurde am Sonntag abend die Reichstheater=Woche mit der Festaufführung des„Julius Caesar“ in der Wiener Oper feierlich eröffnet. Unser Bild zeigt Reichsminister Dr. Goebbels im Gespräch mit dem italienischen Kultusminister Alfieri(links), der als Ehrengast an der Festwoche teilnahm, und mit dem Generalintendanten Staatsrat Gustav Gründgens auf dem Kahlnberg. Scherl K. Wasser, Wald und Sonne Annaberg Haltern beliebtes Ausflugslokal, mitten im Walde gelegen. Auerkannt gute Küche. Spes.: Bauernschnittchen. Gepflegte Getränke. Großer Saal. Fernruf 210 Stadtmühle Haltern Inh. Ph. Sebbel. Mit seinem herrlichen Garten, direkt am See gelegen. Täglich Konzert und Tans. Fernruf 428 Helenenhöhe Ausflugsgaststätte am Fuße der Hohen Mark Inhaber B. Rentzel— Ruf 878 Flughafen-Gaststätte Borkenberge Herrliche Aussicht auf das Fluggelände, täglich Segelflugbetrieb Bispinghoff Dülmen bietet als allgemein empfohlenes Ausflugslokal bekannt gute Küche. Spes.: Westfälische Schinkenschnittchen. Gepflegte Getränke Großer Saal. Fernruf 428 Strandbad-Restaurant Mollbeck Recklinghausen Modernes Familienbad. Das sohöne Terrassen-Hestaurant bietet aus Küche und Keller das Beste. Zum Besuch ladet freundlichst ein. P. Gamke. Fernruf 2305 Ausflugslokal und Gasthof nh. Herm. Kuhlmann. Hullern a. d. Stever Fernrut 431. Kegelbahn. Fremdenpension Schöne Anlagen Geeignet für kleinere und größere Gefolgschaften. Geh auch mal aus. Freude tut net! Was du verzehrst albt andern Brot! Das Münsterland Das Münsterland ist die Landschaft der Weiträumigkeit und der Einsamkeit. Das will aber nicht besagen, daß diese Landschaft trostlos und öde sei; sie ist im Gegenteil bunt und lebendig, von einer gedämpften und zurückhaltenden Heiterkeit— und voll der wundersamsten Ueberraschungen. Die Farben des Landes sind grün, rot und weiß. Grün ist das Land, sind seine Wälder, Wiesen und Felder; rot sind die Häuser, die darinnen stehen mit ihren Backsteinmauern und Ziegeldächern— und weiß sind die Wolkenberge, die sich hoch und fern über dem Lande türmen. Die Ausmaße des Landes sind ohne Grenzen— jedenfalls will es so scheinen. Denn überallhin verliert sich die Landschaft am Horizont. Keine fernen, blauen Höhenzüge, keine breiten Strombänder begrenzen sie. Diese Weite vermittelt das Gefühl der Freiheit, der Unbeschränktheit. aber das Gefühl der Verlorenheit läßt sie nie und nirgends aufkommen. Denn der weite Raum der Landschaft ist auf eine beschauliche Art aufgelockert durch die Kulissen der Wälder, die Silhouetten der Alleen und Wallhecken, durch Bauernhöfe und Bauerngärten. Und hierin liegt eine der beiteren und liebenswürdigen Ueberraschungen des Münsterlandes: trotzdem die ganze große Landschaft ein einheitliches Gepräge trägt, offenbart sie in jedem ihrer Ausschnitte ein anderes Gesicht. Zwischen den ruhigen und starktönigen Feldern steht verstreut der Wald, liegt der Halterner See. Und zwischen dem See, den Wäldern und Hecken, Alleen und Bächen wogen die Felder. Wo sieht man sie je in solcher Fülle auf engem Raum nebeneinander! Den schweren, goldgelben Weizen neben dem keinrispigen Hafer, den kräftigen, hoben Roggen neben dem krautigen Kartoffelfeld, die zitronengelben Lupinenfelder neben dem roten Klee, den dünnen Raps neben den fleischigen Rüben. Und die ganze Geschäftigkeit dieser fruchtbaren Landschaft flutet in vollen, jahreszeitlichen Akkorden über das Land. Aus den Bauten dieses Landes spricht seine alte Kultur und seine wechselvolle Geschichte. Denn mit Stolz können die Westfalen verzeichnen, daß auf ihrem Boden, daß auf der Grenze des Landes ihres Stammes den fremden, römischen Eindringlingen Einhalt geboten wurde. Der Mensch dieser Landschaft ist zurückhaltend und wortkarg; das Land hat ihn geformt und schweigsam gemacht: er wohnt allein auf seinem Hofe; zwischen ihm und dem Nachbarn liegen seine Felder und Wiesen: man sieht und spricht sich oft tagelang nicht: darum geht man den eigenen Gedanken nach, die sich zwischen den großen Geheimnissen der Natur bewegen, zwischen Werden und Vergeben... um Haltern! Der„Sechol mitrin S..b.4 Hotel, Garagen— Bootshäuser für über 800 Paddelboote- Parkplätze für 400 Autos— In der Saison 1938 im Seebad 118000 Badegäste Im„Seehof“ u.„Seeterrassen“ etwa 60 Belegschaftsfelern v. 50-1280 Mann Sommer und Winter geöffnet— Auskunft: Walter Ridder. Rut 229 Haltern An der Reichsautobahn Köln-Hannover. Auffahrt Recklinghausen Kurhaus und Strandbad Heimingshof Hallern Inhaber Th. Niehnes. Fernspr 209. Für Gelolgschaften bis zu 350 Personen. Gr Anlagen für 750 Personen. Samstags und Sonntags Konzert und Tanz. Herrlich im Walde gelegen! Der singang zur Haard! Das beliebte Ausflugslokal! Auch für Werkgemeinschaften sehr geeignet! Halter Pforte Sinsen, Inh.: Frau Strassen Haus Niemen(Alter Garten) Der ideale Platz für Gefolgschaftsteiern und Ausflüge aller Art. Straadbad Schleßstand. Spielwiesen. Motorboot- und Kahnfahrten Inh G. Bohmer Haltern a. See Fernsprecher 2°1 Zweiter deutscher Sieg durch Umbenhauer Fünfte Stappe der Großdeutschlandfahrt- Von Reichenberg nach Chemnitz Sonnenschlacht über 210 km Die fünfte Etappe der Großdeutschlandfahrt führte am Dienstag von Reichenberg nach Chemnitz über 210.7 Kilometer und brachte den Deutschen den zweiten Sieg ein. Georg Umbenhauer gewann die schwere Fahrt in Sonnenbrand und Staub und errang gleichzeitig das gelbe Trikot. Nach dem Rasttag in Reichenberg nahmen die Fahrer am Dienstag den schweren Kampf wieder auf. Vorbei ging es an Gräben und Felder sowie ehemaligen Befestigungen des jetzt befreiten Sudetenlandes zurück ins Altreich. Bei 28 Grad im Schatten war es eine reine Sonnenschlacht, die sich die Fahrer lieferten. Der bisherige Träger des gelben Trikots, der Schweizer Zimmermann, wurde von seinen Landsleuten nur wenig unterstützt und hatte in Dresden bereits über fünf Minuten Zeit eingebüßt. Der Rückstand betrug dann später über neun Minuten. Der Holländer Gerrit Schulte war auf dieser Etappe vom Pech verfolgt. Er hatte einen Defekt an der Ganaschaltung und hatte schließlich eine halbe Stunde verloren, ehe der Ersatzteilwagen eingetroffen war. Die Spitze strebte unterdessen unentwegt dem Ziele zu. Die Entscheidung fiel in den dicht besetzten Straßen von Chemnitz. Umbenhauer, Gryisolle und Chocque(Frankreich) trafen mit einer halben Minute Vorsprung am Etappenziel ein. Im Spurt auf der Chemnitzer Kampfbahn gewann der Nürnberger Georg Umbenhauer vor dem Belaier Gryjsolle und dem Franzosen Chocaue. Ergebnisse 1. Umbenhauer=Nürnberg(Phänomen) 6:02:35 Std., 2. Gryjsolle=Belgien(Victoria), 3. ChocqueFrankreich(Dürkopp) gleiche Zeit, 4. DiederichsDortmund(Phänomen) 6:03:05 Std., 5. ThierbachRöbschütz, 6. Wengler=Bielefeld, 7. Kiiewski=Dortmund, 11. Oberbeck=Hagen(alle dichtauf). Länderkampf Deutschland- Ungarn Zwischen Deutschland und Ungarn wurde ein Amateur=Länderkampf im Bahnfahren vereinbart, der am kommenden Sonntag, 11. Juni, auf der Milleniumsbahn in Budapest ausgetragen wird. Im Malfahren hat jeder der vier Teilnehmer ge gen jeden Fahrer des Gegners anzutreten. Außerdem werden ein 1000=Meter=Zeitfahren. ein Mann schaftsverfolgungsrennen über vier Kilometer und ein Zweisitzerrennen über 2000 Meter durchgeführt. Von deutscher Seite werden Schorn(Köln). Purann (Berlin), Walther(Ludwigshafen) und Hasselberg (Bochum) starten, Ungarn trifft seine Auswahl im Laufe der Woche. Altliga des FE Schalke 04 heute in Herne! Die Jubiläumswoche des Sportklubs Westfalia 04 Nlebenbei bemerlet 4:1-Sieg Admiras über HSV. In Frankfurt am Main setzte sich in der Vorschlußrunde Admira Wien mit dem HSV. auseinander. Die Wiener zeigten sich in einem 4:1= Sieg weit überlegen. Hier wirft sich Platzer (Wien) mit einem glänzenden Sprung nach dem Ball, der jedoch über die Latten geht. Scherl nabrück zu Gast, der bekanntlich in seinem Gau den Deutschen Meister Hannover 96 enttbronte. Rapid Wien, der deutsche Pokalsieger, spielt am 17. Juni in Leipzig gegen Tura. Tura hat außerdem für den 25 JJuni die spielstarke Elf von Hungaria Budapest verpflichtet. Lazio Rom mit Mittelstürmer Piola spielt am 17. Juni in Karlsruhe gegen Phönix und am 18. Juni in Ludwigshafen gegen die TSG. 61. Nordostdentscher Kundflug Grohveranstaltung am 10. und 11. Juni Umstrittene Schiedsrichterentscheidungen Im Fußballkampf Schalke 04—Dresdner S C. im Olympia=Stadion am Sonntag kamen die Dresdner auf Grund schiedsrichterlicher Entscheidungen zu zwei Toren, die im Publikum ein gellendes Pseifkonzert auslösten und von einem großen Teil der Presse angezweifelt wurden. Die „Nat.=Ztg.“ Essen, ließ sich über den Vorgang berichten: Bei einem der Dresdener Angriffe kam es zu einem Zusammenprall zwischen dem Linksaußen Kapitän und dem Torhüter Klodt, wobei Klodt, schon im sicheren Besitz des Balles, dem Angreifer sein Bein vielleicht über Gebühr hoch und weit entgegenstreckte. Auf den Pfiff des Schiedsrichters hin rannte Kapitän sofort mit dem Ball zum Elfmeterpunkt, und in der Tat, Herr Pfitzner aus Karlsbad verhängte diese nach unserer Meinung zu harte Strafe." Die„Magd. Ztg.“ meint ziemlich deutlich:„In der 13. Minute gibt es eine Lage, der der Schiedsrichter offenbar nicht gewachsen war. Ein Schuß auf das Schalker Tor wird von Klodt im Hochsprung herausgeangelt, und bei diesem Sprung wird ein Dresdener Spieler(Kugler) hart angegangen. Unverständlicherweise verhängt der Schiedsrichter einen Elfmeter, obwohl hier Klodt nur in Ausübung seiner Pflichten als Torwart gehandelt hatte.“ Durch die Verwandlung des Elfmeters war Dresden zum zweiten Tor gekommen. Eine weitere schiedsrichterliche Entscheidung bescherte Dresden den dritten Erfolg. Die. „B. Z.“ faßt beide Vorgänge in die Worte zusam men:„Den Elfmeter wegen eines angeblichen Fouls des hochspringenden Klodt gegen den anstürmenden Kapitän empfand man allgemein als Fehlbeurteilung eines harmlosen Vorganges. Selbst ein Dresdener Spieler gab zu, daß wohl kaum böse Absicht vorlag. Beim dritten Treffer der Schalker soll— nach Aussagen vieler Augenzeugen — der Ball die Linie nicht einmal erreicht haben. Das Leder prallte vom Pfosten, nicht von der inneren Netzstange ab.“— Weniger verständlich erscheint uns die Schlußfolgerung, die„zwei Tore seien nicht unverdient gewesen. Wenn die Schiedsrichter nach solchen Gesichtspunkten entscheiden dürften, dann könnten wir im Fußballsport etwas erleben. Auch im Spiel HSV. gegen Admira Wien wurden zwei klare Elfmeter für HSV. nicht gegeben. Wie man in Berlin die schiedsrichterliche Leistung in beiden Spielen beurteilt,#### dahingestellt, sie beweist jedenfalls, wis# notwendig es ist, einen wirklich guten richter=Nachwuchs zu schaffen. Für die ligten Mannschaften gilt indes unsere alte Mahnung, stets ein Tor mehr zu treten, als der Gegner tritt! en wir ringend SchiedsbenachteiHeute großes Militärkonzert v Herne, 7. Juni. Im Rahmen der Jubiläums=Sportwoche des Sportklubs Westfalia 04 fand gestern ein Jugend=Fußballspiel statt. Westfalias A. 1. Jugend konnte gegen die gleiche Elf des VfL. Habinghorst nach spannendem Spiel einen knappen 4:3=Sieg erringen. Heute wird die Jubiläumswoche mit einem besonderen Programm fortgesetzt, über das wir nachstehend berichten. SC. Westtalla Altliga— SC. Schalke 04 Allliga Heute stehen sich im Westfalia=Stadion diese beiden Altligamannschaften im Freundschaftsspiel gegenüber. Es wird bestimmt zu einem spannenden Kampf kommen, zumal die Schalker mit ihrer Altmeistermannschaft am Schloß Strünkede erscheinen. So bekannte Spieler wie Sabottka, Valentin, Neumann, Rothardt, Jatzek und Seppel Fricke stehen in den Reihen der Königsblauen. Aber auch Westfalia hat diesmal eine äußerst starke Mannschaft aufgeboten. In der Besetzung Kremer, Clases, Heitkamp, Niklas, Grau, Ruhe, Rennkamp, Reuther, Frauenkron, Niederdräing und Dr. Gerbsch werden die Strünkeder ihrem großen Gegner erbitterten Widerstand entgegensetzen. In Reserve stehen noch Enkemann und Bourscheidt, während der Mannschaftskapitän Willy Krein durch die gegen Essen 99 erlittene Verletzung wohl kaum mit von der Partie sein kann. Wir trauen den Königsblauen vom Schalker Markt in diesem Jubiläumsspiel einen Sieg zu. In der Pause dieses Kampfes wird im West falia=Stadion am Ehrenmal die Ehrung der im Weltkrieg gefallenen Westfaliamitglieder durch den Vereinsführer Oberstudienrat Kracht vorgenommen werden. Es wird erwartet, daß sich zahreiche Mitglieder des Vereins zu dieser Gedenkstunde ein finden werden. Abends werden sich alle Westfalen im Stadtgar findet. Die bekannte Kapelle des 1. Bat. des Ins.Regts. 64 Hamm wurde hierzu vom Jubelverein verpflichtet. Morgen„Duer durch herne“ 10 Stafteln am Start Gestern abend fand im Hotel Sassenhoff eine Versammlung der Ortsgruppe Herne des NSReichsbundes für Leibesübungen statt. Der Leichtathletik=Fachwart Emil Hülsmann traf hier die letzten Vorbereitungen und es kann berichtet werden, daß der traditionelle Staffellauf„Quer durch Herne“ morgen bestimmt gelaufen wird. Das Meldeergebnis kann als befriedigend bezeichnet werden, da in der Seniorenklasse sieben und in der Jugendklasse drei Staffeln am Start erscheinen werden. Es besteht jedoch die Möglichkeit, daß der Sportklub Westfalia und der Herner Turn=Club noch je eine weitere Staffel auf die Beine bringen werden.(Ausführliches über die Streckeneinteilung in der nächsten Ausgabe). Osnabrück bei Hamborn 07 Der Hamborner Spielverein hat am kommenden Samstag den Niedersachsen=Gaumeister VfL. Os= Wien, 7. Juni. Als erster Lauf zur Deutschen Bergmeisterschaft 1939 wird am Sonntag auf der tadellos ausgebauten Straße auf den Kahlenberg das 2. Wiener HöDas RS.=Fliegerkorps veranstaltet am 10. und 11. Juni als Großveranstaltung den Nordostdent= schen Rundflug, der vom Flughasen Rangsdorf am ersten Tage nach Stettin, Stavenhagen, Wismar, Schweriner See und Brandenburg führt. In Brandeuburg werden die beteiligten Mannschaften übernachten, um am 11. Juni von hier nach Cottbus Neuhausen zu starten und über Landeskrone bei Görlitz, Reichsschule für Segelflug Grunau bei Hirschberg, Hirschberg, Schneekoppe, Schweidnitz und Bischwitz bei Breslau nach Breslau zu fliegen. Breslau ist der Endpunkt des Wettbewerbs. Der Nordostdeutsche Rundflug des NS.=Fliegerkorps ist für eine Gesamtzahl von 60 Flugzeugen offen. Er umfaßt eine Reihe von Aufgaben, darunter eine Hindernislandung, einen Zielabwurf auf dem Schweriner See, gewisse Pünktlichkeitswettbewerbe und Orteraufgaben. Als Preise sind für die Besatzung des ersten Siegerflugzeuges die Goldene Hermann=Göring=Plakette des NS.=Fliegerkorps und für die Besatzungen des zweiten und dritten Flugzeuges die Silbernen HermannGöring=Plaketten des NS.=Fliegerkorps vorgesehen. Alle anderen Besatzungen erhalten, sofern sie die gesamte Flugstrecke durchflogen und den Zielflughafen Breslau erreicht haben, eine Erinnerungsplakette. henstraßenrennen durchgeführt. Der Meisterschaftskampf gilt nur für die Renuwagen, bei denen Hans Stuck auf Auto=Union Titelverteidiger ist. 170 Meldungen, 120 Krafträder und 50 Wagen, sind für die verschiedenen Wettbewerbe gemeldet. In der Motorradklasse wird paarweise gefahren, so daß es in Wien nicht nur den für Bergrennen typischen Kampf gegen die Zeit allein gibt, sondern man auch noch die Fahrer im Zweikampf sehen und ihre verschiedenen Techniken beurteilen kann. In allen Klassen müssen die Fahrer zweimal die Strecke zurücklegen, die Wertung wird nach der Gesamtzeit vorgenommen. Die Strecke ist 4.225 Kilometer lang und weist neun Haarnadelkurven sowie lange, zügige Beton kurven auf, die bei der hervorragenden Beschaffen heit der nach modernsten Gesichtspunkten erbauten Höhenstraße außerorentlich hohe Geschwindigkeiten zulassen. So rechnet man bei den Rennwagen mit einem Durchschnitt von 120 bis 130 km=std., bei den Motorrädern mit etwa 110 km=std. Ganz interessant dürfte das Training sein. Die Strecke ist neu und unbekannt. Deshalb müssen erst einmal die verschiedenen Uebersetzungen ausprobiert werden, um sie für diesen Kurs geeignet zu finden. Martens sprang 1.95 Meter hoch Gute Leistungen brachten die Leichtathletik-Kreismeisterschaften in Schleswig. Der für die Kriegsmarine startende Martens(HAC Hamburg) erreichte im Hochsprung 1,95 Meter. Elfriede Kaun (Kieler TV.) kam im gleichen Wettbewerb der Frauen auf 1,60 Meter. Beachtenswert ist weiter die Zeit von Liebermann(KTV. Kiel) mit 10,7 Sekunden für die 100 Meter. Der Kieler holte sich auch den Weitsprung mit 6.76 Meter und die 400 i in 53.9 Sekunden. SK. Jugoslawia Belgrad gibt am 17. Juni bei Eintracht Brannschweig, am 18. Juni bei Hannover 96 und am 25. Juni bei Werder Bremen ein Gastspiel. ten einfinden, wo ein großes Militär=Konzert statt Drei Minuten vor Schluß das Siegestor verhindert Trotz Verlängerung trennten sich am Sonntag im ausverkauften Olympiastadion Schalke 04 und Dresdner Sport=Club mit einem Unentschieden von 3:3, so daß am kommenden Sonn tag auf dem gleichen Platz ein neues Treffen stattfinden muß. Diese Szene spielte sich drei Minuten vor Schluß ab. Das Siegestor wurde wieder verhindert. Kapitän(Dresden) war hier in der Schalker Zange: unter ihm liegt Torwart Klodt, ferner sieht man links Bornemann und Tibulskt. Scher Vor dem 2. Wiener höhenstraßenrennen Erster Lauf zur Deutschen Bergmeisterschaft 120 Krafträder und 50 Rennwagen * Nicht unerwähnt wollen wir lassen, daß besonders in Westdeutschland die Uebertragung im Rundfunk mit größter Spannung erwartet und verfolgt wurde. Und welch gewaltige Enttäuschung und Entrüstung ersaßte alle Hörer, als der Sprecher nach Ablauf der regulären Spielzeit verkündete: „Wir fahren in unserem Rundfunkvrogramm fort.“ Bei nur wenig Verständnis für die Fußballbegeisterung hätte auch der Rundfunk der unvorhergesehenen Situation Rechnung tragen und sofort die Verlängerung des Spiels, auf die nun alles wartete, übertragen müssen. Vom Herner Keglersport Viktoria weiter in Front Die Sonntag ausgetragenen Kämpfe um die Klubmeisterschaft der Herner Sportkealer brachten den erwarteten Verlauf. Heiß war der Kampf Unter uns 2. gegen Klub Viktoria auf der Bahn Trösken, und mit viel Glück konnte Viktoria mit ganzen 6 Holz Vorsprung auch diesen Kampf gewinnen und damit weiterhin ungeschlagen bleiben. Erfolgreichster Kegler in diesem Kampf war O. Riek(Viktoria) mit 419 Holz. Ebenfalls auf der Bahn Trösken empfing Unter Uns 1. den Klub Concordia und mußte dieser eine derbe Abfuhr in Kauf nehmen. Es scheint, als hätte auch Unter Uns 1. sich endlich auf seiner Klubbahn zurechtgefunden. Hier wurde B. Storch(Unter Uns) mit 482 Holz Tagesbester. Sportfreunde 1. hielten knapp aber sicher ihre Klubkameraden Sportfreunde 2. nieder. W. Stemver mit 491 Holz sorgte hiermit für das Nötige zum Siege. Eintracht 1. erlaubte sich gegen ihre Klubkameraden ersatzgeschwächt anzutreten und beinahe wäre es schief gegangen. Nur die gute Leistung von K. Sziben von 494 Holz verhalf der 1. Mannschaft zum Sieg. Die Ergebnisse: Unter Uns 2.— Viktoria 1193:1199 Holz Unter Uns 1.— Concordia 1339:1057 Holz Sportfr. 1— Sportfr. 2. 1417:1344 Holz Eintracht 1.— Eintracht 2. 1396:1380 Holz. Stand der Tabelle nach dem 4. Juni 1939 Rennen zu Enghien 1. Rennen: 1. Ardita(Galaurchi), 2. Star of India. 3. Maori.— Sieg 109, Pl. 22, 29. 13:10. 2. Rennen: 1. Miroso(Guiho), 2. Calabraise, 3. Tout Atout.— Sieg 24, Pl. 12, 12:10.— 3. Rennen: 1. Beato(Robin), 2. Roi d'Oc, 3. Fiquier de Barbarie.— Sieg 51, Pl. 21, 25. 18:10. 4. Rennen: 1. Jezquibel(Rochet), 2. Doll, 3. Meprise.— Sieg 78, Pl. 34, 25, 40:10.— 5. Rennen: 1. Roi du Porto(Duveau), 2. Ariel II, 3. Berniquet.— Sieg 30, Pl. 24, 28:10. 6. Rennen: 1. Smaragda(Gigant), 2. Lucullus, 3. Gloire de Maizet. Sieg 30, Pl. 14, 18, 18:10. Unsere Voraussagen für Mittwoch Le Tremblan: 1. Centuria— La Poire, 2. Faithful— Tigre, 3. Aurone— Slave Girl, 4. Savoir— Toupet Bleu, 5. Coppatias— Gutgnols Pride, 6. Hycinthe Rigand— Lampros. Unterdrückung des Deutschtums in Polen Deutsche Einrichtungen rücksichtslos enteignet Graczynski am Pranger □ Kattowitz. 7. Juni. Durch Verfügung des polnischen Woiwoden in Kattowitz, Dr. Graczyuski, vom 25. Mai wurde der Vorstand und Aussichtsrat der Deutschen Bauund Heimstättengenossenschaft in Karwin aufgelöst. Gleichzeitig wurde ein kommissarischer Vorstand und Aufsichtsrat eingesetzt. Zu Mitgliedern dieser beiden Organe hat Dr. Graczuuski ausschließlich Nationalpolen ernannt, die niemals Mitglieder dieser Genossenschaft waren. Der Zweck dieser Maßnahme, die ohne Angabe von Gründen erfolgte, trat bald darauf in der ersten Amtshandlung des neuen volnischen Vorstandes am 31. Mai zu Tage. An diesem Tage ergriff der polnische Vorstand Besitz von dem Deutschen Haus in Karwin und taufte es sofort in Polnisches Haus um. Dieses Gebäude, das zu den schönsten in Karwin gehört, war in der letzten Zeit wiederholt das Angriffsziel polnischer Horden, die in ihm dreimal hintereinander groß. Verwüstungen anrichteten. Der deutsche Hausverwalter, der 50jährige Georg Harmrosy, hat vor etwa 14 Tagen nach dem letzten Ueberfall Selbstmord verübt, da seine Nerven den ständigen Drohungen des polnischen Pöbels nicht mehr gewachsen waren. Die Ent eignung des Deutschen Hauses in Karwin gibt zu den schlimmsten Befürchtungen Anlaß, da die Deut sche Genossenschaft im Olsa=Gebiet mehrere wertvolle Grundstücke und Gebäude besitzt, die mit den Spargroschen des Ola=Deutschtums erworben und erbaut wurden. Eine weitere Enteignung ordnete der polnische Wotwode in Kattowitz in Oderbera an. Die Genossenschaft Deutsches Schülerheim worde ausgefordert, ihren Besitz, wie er steht und liegt, dem Staat zu übergeben. Die Enteignung erfolgte auf Grund des polnischen Parzellierungsgesetzes vom 9. November 1938, wonach Grundstücke mit den auf ihnen errichteten Gebäuden, die auf Grund des tschechischen Parzellierungsgesetzes erworhen wur den, in den Besitz des polnischen Staates übergehen können. In der Verfügung des Woiwoden heißt es, daß die Entschädigung nach der Uebergabe des Besitzes durch den Staat festgesetzt würde. Das Haus stellt einen Wert von 100 000 Zloty dar. Das Feilschen mit den Sowjets geht weiter Der korrigierte Plan wird revidiert in Moskau wieder übermittelt Doch noch Bittgang nach Moskau? □ Paris, 7. Juni. Wie in sonst gut unterrichteten Kreisen im Zusammenhang mit dem Ministerrat verlautet, verbreitete sich Außenminister Bonnet in seinen außenpolitischen Erklärungen zum Stande der internationalen Verhandlungen vor allem über die Schwierigkeiten mit Moskau. In diesem Zusammenhang verlautet, daß nicht beabsichtigt sei mit neuen Vorschlägen oder einem neuen Plan an die sowjetrussische Regierung heranzutretn, sondern lediglich den ursprünglich von London und Paris ausgearbeiteten und von Moskau korrigierten Plan noch einmal zu revidieren und darin gewisse Abänderungsvorschläge anzubringen. Auf alle Fälle soll dieser abgeänderte Plan erst nach gemeinsamen französisch=englischen Verhandlungen, das heißt also erst in einigen Tagen, nach Moskau übermittelt werden.— Die englische Stellungnahme zur Sowjetantwort soll auf der Mittwochsitzung des Rabinetts festgelegt werden. Die Londoner Blätter stellen übereinstimmend die Lage so dar. als ob nun praktisch alle Schwierigkeiten bereinigt seien, geben jedoch gleichzeitig zu, daß eine Frage nach wie vor größtes Kopfzerbrechen bereite, nämlich die Angelegenheit der sowjetrussischen Forderung nach Garantierung der drei baltischen Staaten. Je nach Einstellung halten die Blätter diese Schwierigkeit für mehr oder weniger ernst, doch betonen sie alle, daß man englischerseits noch immer hoffe, daß die Meinungsverschiedenheiten überbrückt werden könnenu. Der diplomatische Korrespondent der„Times“ glaubt, daß alle Schwierigkeiten überwunden werden können, entweder auf diplomatischem Wege oder durch unmittelbare Aussprache. Letzteres scheint ein deutlicher Hinweis darauf zu sein, daß man englischerseits trotz aller Dementis an eine direkte Aussprache mit sowietrussischen Staatsmännern denkt. Nicht umsonst schreibt Vernon Bartlett in der„News Chronicle“, immer mehr finde der Gedanke Anklang, daß ein britischer Minister nach Moskau fahren solle, damit die ewigen Zeitverluste in den Verhandlnugen vermieden würden. Es sei sehr gut möglich, daß die britischen Minister bereits am Mittwoch einen diesbezüglichen Beschluß fassen würden. Pariser Presse drängt auf Abschluß □ Paris, 7. Juni. Das Problem der Dreierpakt=Verhandlungen zwischen den beiden westlichen Demokratien und der Sowjetunion: um das schon so viel Tinte geflossen ist, bleibt nach wie vor das Schmerzenskind der Pariser Presse. Besonders die Schwierigkeiten einer etwaigen Garantierung der Anliegerstaaten der Ostsee, die Sowietrußland sozusagen zu einer„condicio sine qua non“ für den Anschluß des Dreierbündnisses gemacht hat, bereiten erhebliches Kopfzerbrechen, um so mehr, als Deutschland am Mittwoch die beiden Außenminister Lettlands und Estlands in der Reichshauptstadt empfangen und Nichtangriffspakte mit diesen beiden baltischen Staaten unterzeichnen wird. Der Londoner Berichterstatter des„Figaro“ eint, die französische und die englische Regierung sen der Ansicht, daß die sowjetrussische Antwort eine„grundsätzliche Annahme“ der kürzlichen französisch=britischen Vorschläge darstelle und daß die von den Sowjets vorgeschlagenen Abänderungen mit Ausnahme der schwierigen baltischen Frage nur eine redaktionelle Schufierigkeit bedeuten, die zu überwinden möglich sein werde. Der rechtssteheno:„0 bur“ warnt entschiedener denn je vor der gefährlichen Automatik eines etwaigen Dreierbündnisses der Demokratien mit Moskan Das„Oeuvre“ erklärt ziemlich unbekümmert, daß Sowjetrußzland darauf zu bestehen scheine, die baltischen Staaten gegen ihren Willen zu schützen. Da die letzteren sich absolut weigerten, garantiert zu werden, müßten Frankreich und Enaland eine Formel finden, die Sowjetrußland Genugtuung gebe, ohne daß die baltischen Länder genannt würden. Gamelin in London □ London, 7. Juni. Der französische General= stabschef Gamelin traf Dienstag nachmittag in Loudon ein. Er wurde auf dem Victoria=Bahnho Ehren empfangen und von den der drei britischen Wehrmachtsmit militärischen Generalstabschefs teile begrüßt. Schwerer Zwischenfall in Shanghai □ Shanghai, 7. Juni. Hier kam es zu einem englisch=japanischen Zwischenfall, der von den japanischen Behörden als sehr ernst angesehen wird. Eine Abteilung japanischer Soldaten hatte bei Streikunruhen in einer von Engländern geleiteten Baumwollspinnerei eingreifen müssen. Als einige der Rädelsführer abgeführt werden sollten, gab ein englischer Angestellter der Spinnerei auf einen japanischen Seesoldaten einen Pistolenschuß ab. Die Japaner nahmen den Engländer fest und entwaffneten ihn. Bei einem Schlichtungsversuch wurde auch ein italienischer. Offizier von dem Engländer mit der Pistole bedroht. Der japanische Generalkonsul hat beim englischen Generalkonsul in Shanghai schärfste Verwahrung gegen das Verhalten des Engländers eingelegt Attentatsversuch auf die Herzogin von Kent □ London, 7. Juni. Als die Herzogin von Kent, die Schwester der Prinzessin Olaa von Jugoslawien, am Montag ihr Haus in London verließ, um sich in ihren Kraftwagen zu begeben, fiel ein Schuß, der allerdings nicht einmal den Wagen traf. Der diensttuende Polizeibeamte stürzte sich sofort auf einen Mann, der unweit des Wagens stand und verhaftete ihn. In seiner Nähe fand man einen Revolver. Es ist bisher noch nicht bekannt, wer der vermutliche Attentäter ist, doch soll es sich um einen Engländer handeln. Die H cagt dazu: 35mal tägliche Hinrichtung Auf der Weltausstellung in New York werden die Vorzüge der Hinrichtung auf dem elektrischen Stuhl täglich 35mal für Schaulustige Besucher demonstriert. Berechnet man diese Tagesleistung auf 12 Besuchsstunden, so werden— natürlich nur als Schaustück— allstündlich drei Hinrichtungsszenen produziert. Auf Lebensechtheit ist großer Wert gelegt. Der Zuschauer sieht also, wie der Hinrichtungskandidat in den Hinrichtungsraum geschleppt wird; wie er dort auf dem elektrischen Stuhl festgeschnallt wird: wie die Kupferleitungen des Todeshelms an seinen Kopf und Kupferplatten— die Kleider zeigen entsprechende Ausschnitte— an seinen Schenkeln angebracht werden; wie schließlich die Einstellung eines Druckknopfes genügt, um den Verbrecher aus dem Diesseits in das Jenseits zu befördern. Die Geldmacherei des Amerikaners findet in diesen aufregendem Nervengekitzel ihr Gegenstück. Man kann den Zuschauern nur wünschen, daß sie nachher bei einem Imbiß in den zahlreichen Ausstellungsrestaurant guten Appetites sind. In Nürnberg hat es schon wieder begonnen of. Nürnberg, Anfang Juni.(Von unserem Mitarbeiter.] In diesen Tagen trafen die ersten sechs Bauabteilungen des Arbeitsdienstes in normaler Stärke von 200 Mann für die Vorbereitung des Reichsparteitages in Nürnberg ein. Diese sechs Bauabteilungen nehmen die Bodenbearbeitung(Planieren, Entwässern, Ausbessern usw.), sowie das Pflock=Rammen vor. Stehen die ersten Zelte, dann rücken drei weitere Bauabteilungen ins Lagergelände ein und beziehen in diesen Zeltbauten Quartier. Steht die ganze Zeltstadt des SA==Lagers Langwasser, dann kommt die Aufbereitung der Schulen, städtischen Gebäude und Hallen an die Reihe, die zu Massenquartieren für Politische Leiter usw. ausgestaltet werden müssen, Allein 180000 eiserne Betten sind dabei in die oft fünfstöckig hohen Schulgebäude zu tragen, eine enorme Leistung unserer jungen Arbeitsmänner. Ist auch diese Arbeit getan, dann ist der Zeitpunkt gekommen, an dem das große Treffen des deutschen Volkes seinen Anfang nimmt. Die Bauabteilungen aus der Zeltstadt verlegen ihr Quartier dann in die städtischen Massen=Unterkünfte, damit für die Formationen des RAD., die des Vorbeimarsches teilhaftig werden dürfen, ausreichend Platz geschaffen ist. So greift eines ins andere. Eine gründliche und uhrwerksmäßig eingeteilte Organisation ist beim RAD. erforderlich, damit sowohl die vielen für die Massen zu leistenden Vorbereitungsarbeiten pünktlich und solide erstellt, als auch die eigenen Aufgaben gelöst werden. Abschiedsparade der vortugiesischen Freiwilligen □ Salamanca, 7. Juni. Im Rahmen der Abschiedsfeier der vortugiesischen Freiwilligen in Spanien sand in Salamanca eine große Parade vor dem Kriegsminister und den Botschaftern beider Länder statt. Nach der Parade erfolgte die Verleihung von Ordensauszeichnungen. Unter dem brausenden Beifall einer unabsehbaren Menschenmenge hielt General Millan Astrav als Gründer der spanisch=portugiestschen Legion eine Ansprache, in der er hervorhob, daß Spanier und Portugiesen Brüder des Blutes und der Seele seien. Ihre gemeinsame große Geschichte weise Höhen und Tiefen auf. Gemeinsam sei jetzt auch der Angriff der Juden und Bolschewisten gegen beide Staaten erfolgt. Aber so wie in Portugal sei auch in Spanten ein Retter erstanden. Ehrenempfang beim Führer Spanische und Italienische Oftiziere In der Reichskanzlel Engländer von Juden und Araberbekämpft Züdische Bombe gab das Startzeichen zu verschärften Terroraktionen Blutigere Unruhen als je zuvor □ Jerusalem, 7. Juni. Ganz Jerusalem ist immer noch in äußerster Erregung über den jüngsten jüdischen Terrorakt, bei dem in der Nähe des Ferusalemer Jaffa=Tors fünf Menschen getotet und 19 verletzt wurden. Augenzeugen berichten, daß durch die Gewalt der Zeitmine einige der Getöteten 20 Meter hoch und ihre Glieder zum Teil 200 Meter weit bis vor die Läden der Jaffastraße geschleudert wurden. Trotz der unüberbrückbaren Gegensätze zwischen Arabern und Juden wird heute in beiden Lagern das Abtreten der Engländer gefordert. Beide Parteien werfen ihnen vor, daß sie, die überall ihre neuen Versprechungen anböten, seit 20 Jahren ihr Doppelversprechen hinsichtlich Palästinas nicht lösen und seit über drei Jahren mit der Aufstandsbewegung nicht fertig werden konnten, weder die ersten zwei Jahre unter der Zivilverwaltung, noch im dritten Jahr unter der Militärberrschaft. Die Araber rufen: Ihr werdet niemals mit unserer arabischen Bewegung fertig werden! Die Juden rufen: Ihr habt uns betrogen und wir werden Euch zeigen, daß Ihr mit uns noch weniger fertig werdet als mit den Arabern! Die Revisionisten des radikalen Judenflügels, die zur Fortsetzung des Terrors entschlossen sind, behaupten, bessere Ingenieure und Spezialisten für Sabotageakte zu haben, als die Engländer in Palästina zur Abwehr hätten. Auch unter den neutralen Ausländern Palästinas herrscht der peinliche Eindruck vor, daß die britische Verwaltung längst nicht mehr Herr der Lage, sondern unsabia ist. Friede und Ordnung herzustellen und den Schutz aller Einwohner einschließlich der Ausländer zu gewahrleisten. Seit der Veröffentlichung des Weißbuches ist Palästina in blutigere Unrunen gestürzt als je zuvor, dazu nunmehr seitens zweier Bevölkerungsteile, die untereinander und beide gegen die britische Verwaltung kämpfen. Wenn England. so wird gefordert, seine gepriefene Völkerbundsliebe ernst nimmt, soll es nach so viel Mitzerfolgen seinen Mandatsauftrag zurückgeben. Neue Notverordnungen Daladiers □ Paris, 7. Juni. Die französischen Minister sind Mittwoch vormittag unter dem Vorsitz des Staatspräsidenten zu einem Ministerrat zusamIm Anschluß an den □ Berlin, 7. Juni. Staatsakt im Lustgarten „ u ß empfing der Führer in den Räumen der Neuen mengetreten. Ministerpräsident Daladier unterbreitete dem Staatspräsident eine ganze Reihe von neuen Notverordnungen, die sich auf die verschiedensten Gebiete des Staatslebens beziehen. Eine dieser Verordnungen betrifft die Beförderungen zu den höchsten militärischen Graden. eine andere bezieht sich auf die Verteilung und vor allem die Bezahlung von Gasmasken. Diese Bezahlung, für die ursprünglich ein Zeitraum von 14 Tagen gelassen worden war, kann nunmehr in Raten innerhalb von drei Monaten erfolgen. Reichskanzlei die spanischen und italieni schen Offiziere, die aus Anlaß der Rückkehr der Legion Condor in Berlin weilen sowie von den deutschen Spanienkämpfern die Träger des Spanienkreuzes in Gold mit Brillanten und des Spanierkreuzes in Gold, ferner die Kommandeure der Truppenteile und die Kommandanten der Schifse, die am spanischen Freiheitskampf teilgenommen haben. Der Führer schritt in der Marmoraalerie die Front der angetretenen Offiziere und Unteroffiziere ab und unterhielt sich anschließend in seinem Arbeitszimmer längere Zeit mit den hohen spanischen Offizieren und den anwesenden deutschen Generalen. Darauf nahm der Führer mit den Generalen und den ausländischen Offizieren an dem gemeinsamen Frühstück der Offiziere und Unteroffiziere im Mosaiksaal und im Speisesaal der Neuen Reichskanzlei teil. Bei dem Empfang waren u. a. zugegen die Oberbefehlshaber der Wehrmachtteile Generalfeldmarschall Göring, Großadmiral Dr. h. c. Raeder und Generaloberst von Brauchitsch, der Chef des Oberkommandos der Wehrmacht Generaloberst Keitel der Generalinspekteur der Luftwaffe Generaloberst Milch, ferner die Befehlshaber der Legion Condor General der Flieger Sverrle, General der Flieger Volkmann und Generalmajor von Richthofen, sowie Vizeadmiral von Itschel und Oberst Barlimont. Der letzte Besehlshaber der Legion Condor ehrt Manfred von Richthosen □ Berlin, 7. Juni. Der letzte Befehlshaber der Legion Condor, Generalmator Dr. Freiherr von Richthofen, hat Montag nachmittag um 6 Uhr am Grabe des Rittmeisters Manfred Freiherr von Richthofen auf dem Invalidenfriedhof einen Kranz niedergelegt. Der Comodore des Jagdgeschwaders von Richthofen. Oberstleutnant von Massow, wohnte der Kranzniederlegung bei. Ein Erinnerungsband für drei Verbände der Luftwasse □ Berlin, 7. Juni. Zur Erinnerung an die Teilnahme deutscher Freiwilliger an dem Freiheitskampf in Spanien hat der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht drei Verbänden der Luftwaffe ein Erinnerungsband„Legion Condor“ verliehen. In der Verleihungsurkunde vom 31. Mai 1939 heißt es u. a.: „Au den Kämpfen um die Befreiung des nationalen Spaniens haben deutsche Freiwillige, die die Legion Condor bildeten, hervorragenden Anteil gehabt. Damit das deutsche Volk stets daran erinnert wird, wie tapfer seine Söhne für die Freiheit einer edlen Nation mitgekämpft haben, befehle ich: Kampfgeschwader 53, Flakregiment 9, Luftnachrichtenregiment 3 tragen am rechten Aermelaufschlag des Waffenrocks ein Erinnerungsband mit der Ausschrift„Legion Condor“.“ Zwei tapfere Rot=Kreuz=Schwestern □ Berlin, 7. Juni. Mit den Freiwilligen der Legion Condor kehrten auch zwei Schwestern des Deutschen Roten Kreuzes aus Spanien zurück. Diese beiden tapferen deutschen Frauen. Schwester Alexandra Weyer und Schwester Sophie Nienstedt, versahen in Spanien Dienst bei der Truppe. Bei Teruel und Madrid, bei Léon und am Ebrobogen setzten sie in den deutschen Feldlazaretten der Legion ihre Kenntnisse ein. Beide Schwestern wurden mit der Medaille des Deutschen Roten Kreuzes ausgezeichnet. Schwester Sophie trägt außerdem die spanische„Medalla de la Campana“ am gold=rot=goldenen Band. Italien zur Führer=Ansprache □ Rom, 7. Juni. Die triumphalen Ehren, die den deutschen Spanien=Freiwilligen in der Reichshauptstadt zuteil wurden, finden in der römischen Abendpresse einen überaus lebhaften Widerhall und werden in ausführlichen Kommentaren eingehend gewürdigt. Außerordentlich starke Beachtung findet die von allen italienischen Sendern im Wortlaut übertragene Ansprache des Führers, dessen hohe Anerkennung für die„italienischen Kameraden“ mit freudiger Genugtuung unterstrichen wird. Im Geiste der gegenseitigen Freundschaft Reichsminister Frick bei Reichsverweser von Horthy Trinksprüche in Belgrad □ Budavest, 7. Juni. Reichsminister Dr. Frick wurde am Dienstag um 13 Uhr von Reichsverweser von Horthu in einer etwa 25 Minuten dauernden Privatandienz empfangen. Anschließend gab der Reichsverweser zu Ehren des deutschen Gastes ein Frühstück im kleinen Kreise, an dem auch der Staatssekretär Pfundtner sowie der Budapester deutsche Gesandte und der ungarischen Außenminister Graf Csaky teilnahmen. Vorher hatte Dr. Frick dem Ministerpräsidenten Graf Teleki einen Besuch abgestattet. Am Abend gab Innenminister Dr. Kersztes Fischer ein Essen, an dem außer dem Reichsinnenminister, seiner Gemahlin und seiner Beglei tung von ungarischer Seite sämtliche Minister unter Führung des Ministerpräsidenten teilnahmen. Innenminister Keresztes=Fischer richtete Begrüßungsworte an den deutschen Gast, wobei er betonte: Ich begrüße in En. Erzellenz den Vertreter des befreundeten und benachbarten Großzdeutschen Reiches, den hervorragenden und getreuen Mitarbeiter seines Führers, den deutschen Staatsmann, der seine aufrichtige Freundschaft für Ungarn so oft bewiesen hat und dessen Wirken mit der kameradschaftlichen Zusammenarbeit unserer beiden Verwaltungen so eng verbunden ist. In diesem Sinne wurden auch die Grundlagen zur gemeinsamen Abwehr der kommunistischen Wühlarbeit niedergelegt. Reichsminister Dr. Frick hob in seiner Erwiderung hervor: Ich bin überzeugt, daß auch der Meinungsaustausch Eurer Exzellenz als dem Haupt der inneren Verwaltung des vergrößerten Ungarn zur weiteren Vertiefung der verständnisvollen Zusammenarbeit unserer beiden Verwaltungen beitragen wird. Damit dienen wir der hohen Aufgabe, die herkömmlichen engen Freundschaftsbeziehungen zwischen unseren beiden Ländern zu fördern und auszubauen. Nach dem Abendessen fand ein großer diploma tischer Empfang in den Festräumen des Innenministeriums statt. Letzte Nachrichten Schirach nach Bukarest eingeladen Berlin, 7. Juni. Der Reichsjugendführer Baldur von Schirach wird aus Einladung des rumänischen Königs Carol an dem Staatsseiertag des 8. Juni, der Wiederkehr der Thronbesteigung, in Bukarest teilnehmen. Schaffner und Putzer aus dem jahrenden Zug gestürzt p Hamm, 7. Juni. Auf der Kleinbahnstrecke der Ruhr=Lipper Eisenbahnen ereignete sich ein eigenartiger Unfall. In dem Packwagen des Zuges befanden sich außer dem Zugführer auch ein Schaffner und ein Putzer der Kleinbahn. Kurz nach der Abfahrt des Zuges aus Uentrov in Richtung Hamm stürzten der Schaffner und der Putzer, die an der seitlichen Tür des Packwagens gestanden hatten, aus dem fahrenden Zuge. Der Putzer trug einen Oberschenkelbruch und der Schaffner Fuß= und Kopfverletzungen davon. Beide wurden in das Städtische Krankenhaus in Hamm eingeliefert. Den Hergang des Unfalls muß die eingeleitete Untersuchung ergeben, da beide Verletzten angeben, daß die Tür ordnungsmäßig verschlossen war. Wieder ein Großfeuer bei Siegen p Siegen, 7. Juni. Das vierte Großfeuer innerhalb von sechs Tagen im Siegener Bezirk brach am Wochenende in dem Dorfe Hünsborn aus, wobei eine Sägemühle und zwei Doppelwohnhäuser, die vier Familien Wohnungen boten, völlig in Schutt und Asche gelegt wurden. Der Brand war in dem Sägewerk Köhler ausgebrochen und griff dann auf die Wohnhäuser über. Neben vielen Hausgeräten und Einrichtungsgegenständen sind auch zwei Schweine mitverbrannt. Von allen Gebäuden sind nur die Grundmauern stehengeblieben. Der Schaden ist sehr groß. Vier Personen aus dem Kraftwagen geschleudert p Siegbura.7. Juni. Zu einem folgenschweren Verkehrsunglück kam es in der Nähe von Rott hitze. Aus Richtung Asbach fuhr ein mit Kipp wagen beladener Lastkraftwagen in Richtung Honnef. Auf einem der Kippwagen befanden sich vier Personen, die beim Abladen behilflich sein sollten. Als dem Fahrzeug ein Lastzug entgegenkam, bog es stark nach rechts, streifte dabei mit einem überstehenden Kippwagen einen Baum und geriet ins Schleudern. Dabei wurden die vier Mann aus dem Kippwagen herausgeschleudert und aufs Straßenpflaster geworfen. Ein Mann wurde sofort getötet, zwei andere wurden schwer und der vierte leicht verletzt. Nach den volizeilichen Ermittlungen wird die Ursache des furchtbaren Unglücks auf das nicht ordnungsmäßige Verladen der Kippwagen zurückgeführt, die zu beiden Seiten über die Lastwagenbretter hinausragten. Der Kraftfahrer, der verantwortliche Kraftfahrzeughalter und der Betriebsführer wurden in Haft genommen. wird immer größer, wenn Sie ein schlechtsitzendes Bruchband tragen. Es kann auch Brucheinklemmung entstehen Fragen Sie Ihren Arzt. Hat Ihnen dieser ein Bruchband empfohlen, dann kommen Sie zu mir Sie werden überrascht sein, wie leicht und bequem sich Ihr Bruch zurückhalten länt, ohne starren Eisenbügel und wie viele Leidensgenossen sich mit Hilfe meiner Spezialausführungen sogar geheilt haben U. a. schreibi Herr Friedel:„Telle Ihnen mit daß mein doppelseitiger Leistenbruch durch das Tragen Ihrer Spezialbandage innerhalb 2 Jahren vollkommen geheilt ist. Was mein Arzt festgestellt hat. 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Die Volksgenossen werden darauf aufmerksam gemacht, daß der Oberbürgermeister bei goldenen und diamantenen Hochzeiten und Geburtstagen vom 90. Lebensjahre ab Ehrengaben in Form von kleinen Geldgeschenken überreicht. Um dieses Ehrengeschenk anläßlich des Jubeltages mit einem Glückwunsch der Stadtverwaltung übermitteln zu können, ist es erforderlich, daß alle goldenen und diamantenen Hochzeiten und alle hohen Geburtstage rechtzeitig— etwa 14 Tage vor dem Jubeltage— im Rathaus(Zimmer 203) gemeldet werden. Die Meldung kann durch Verwandte und Bekannte unter Vorlage von Urkunden oder Familienbüchern erfolgen. Postgebühren fur Zeitungsnachsendungen jetzt billiger Für unsere Leser, die auch im Urlaub auf ihre Heimatzeitung nicht verzichten möchten, ist die ab 1. Mai eingeführte Ermäßigung der Portosätze eine erfreuliche Erleichterung. Die Portokosten für die tägliche Streifbandsendung betragen jetzt je Woche nur noch 21 Rof. 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Juni 6.00: Morgenlied— Wetterbericht für die Landwirtschaft. 6.05: Wiederholung d. Abendnachrichten. Durchsprüche für den Bauer. 6.10: Knie=e= beugt!(G. Weinkötz). 6.30: Frühkonzert. Es spielt Leo Eyssoldt mit seinem Orchester. Darin: 7.00—7.15 Wetter, Nachrichten. 8.00: Wetter, Wasserstand— Kalenderblatt. 8.10: Frauenturnen(Ellen Derenbach). 8.30: Morgenmusik. (Industrie=Schallvlatten). 9.30: Vom gesunden Leben. (Dr. Ludwig Hüsch). 9.45: Nachrichten. 10.00: Von Leipzig:„Wartburg". Szenen aus der Geschichte einer Burg von H. Maruschak. 10.30: Sendepause. 11.45: Arbeitsmaiden helfen der Bäuerin. 11.55: Wetterbericht. Marktberichte des Reichsnährstandes. 12.00: Werkpause des Reichssenders Köln bei der Schuhfabrik Ferd. Rinne. HessischOldendorf. 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Juni 6.00: Morgenlied— Wetterbericht für die Landwirtschaft. 6.10: Freut euch des Lebens! (Industrie=Schallplatten). 6.55: Morgenlied— Morgenruf. 7.00: Nachrichten, Wetter. 7.15: Aus Bad Oeynhausen: Brunnenkonzert. Es spielt das Kurorchester(Städt. Orchester Osnabrück). Leitung: Dr. Paul Brück. 8.00: Wetter, Wasserstand. 8.05: Ein besinnliches Wort. Erich Brautlacht: Gleichnis von der Zeit. 8.10: Orgelmusik.(Aufnahmen des Deutschen Rundfunks). 8.30: Von Königsberg: Ohne Sorgen jeder Morgen. 9.30: Ein Rundgang durch die 5. Reichsnährstandsausstellung in Leipzig. 9.45: Nachrichten. 10.00: Von Hamburg: 10.30: Musik für Violine und Klavier. Ausf.: M. Klatt Violine), P. Traut(Klavier). 11.00: Wunder Natur. W. von Scholz: Erlebnisse mit Tieren. 11.15: Meister ihres Fachs. (Industrie=Schallvlatten). 11.50: Heute gibt's Pudding. Eine Plauderei von O. Ernst. 12.00: Von München: Mittagskonzert des Kleinen Rundfunkorchesters, Leitung: Fr. Mihalovic. Mitw.: J. Preißler mit seinen Solisten. 13.00: Nachrichten— Glückwünsche. 13.15: Von München: Fortsetzung des Mittagskonzerts 14.00: Nachrichten. 14.10: Melodein aus Köln am Rhein. 15.00: Sendepause. 10.00: Vom Deutschlandsender: Musik am Nachmittag. Es spielt das Orchester Otto Dobrindt. Darin: 17.00—17.10: Der Erzahler. H. F.. Blunck: Sein guter Tag. 18.00: Kamerad und Kameradin. Eine Sendung mit R. Kienau. 18.20: Musik von Schallplatten. 18.30: Chorgesang aus unseren Gauen! Es singt: der Cäcilienverein 882 St. Marien Köln=Kalk unter Leitung von Theodor van Noon. Heute Kindertest mit Kasperle-Theater Fronleichnam Haustrauen-Nachmittag in Simons Garten-Restaurant Kaffee Kuchen Bauernstuten. □ Sodbrennen? Dr. Hähle's Heilkrafterde Sandfrei Retormhaus Daniels Bahnhofstraße 60 SCHLOSS BERGE inmitten herrlicher Parkanlagen GELSENKIRCHEN-BUER O Ruf 30260 Morgen, Donnerstag, den 8. Juni 1939 Große Abend-Veranstaltung MILITAR-KONZERT im Schloßgarten. Es spielt das Trompeterkorps des Reiter- Regiments 13 Paderborn unter Leitung von Stebsmusikmeister H. Gerlach e Auserwähltes Konzertprogramm Beginn 19 Uhr Qute Küche Eigene Konditorei Heute „Kanonengarten“ Josef Brune Haustrauen-Nachmittag Kinderspielplatz. Ab 20 Uhr Tanz. Eintritt frei. Tüchtiger Anstreicher in Dauerstellung sofort gesucht.(Monatsgehalt.) Selbiger muß Elfenbein=Anstriche sowie Ausbesserungen jeder Art vornehmen können. Beizen erwünscht. Angebote mit Angabe der bisherigen Tätigkeit unter K 89 an die Herner Zeitung. Gesunde, arbeitswillige Frauen u. Mädchen über 18 Jahren für vorübergehende Beschäftigung in der Fischindustrie(an der Nordsee) sofort gesucht. Meldungen jeden Vormittag von 8—12 Uhr im Arbeitsamt Herne. Hermann=Göring=Straße 2, Zimmer 46. in der Nebenstelle Wanne=Eickel, Hindenburgstraße 164, Zimmer 9. in der Nebenstelle Castrov=Rauxel, Schulstraße 5, Zimmer 1. 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