nzeigenpeeis: 1 mm Höhe 22 mm Breite 4 Roi extmillimeterpreis: i mm Höhe 75 mm Breite 25 Rp ereinskalender(im Lextteil) 1 mm Höhe 75 mm Breite Rpi Zur Zeit ist oie Preioliste 3 gültig Nach aßstatte: 4.— Für die Aufnahme von Anzeigen an be immten Tagen und Plätzen, auch für die durch den ernsprecher aufgegebenen und abbestellten sowie undeut ich geschriebenen Aufträge wird keine Gewähr über oommen. Annahmeschluß: Tage zuvor 18 Uhr Er Ullungsort und Gerichtsstand: Herne in Westtalen Kreisblatt für den Stadtkreis Herne Hauptgeschlsiestelle: Herne Von=der=Heydt=Straße. Fernsprech-Anschlüsse: Sammelnummer 511 41.— Drahtanschrift: Kartenberg Herne. Postscheckkonto Nr 6542 Amt Dortmund— Geschäftsstelle in Sodingen Mont=Cenis=Straße 286(Fernrut Nr. 525 33); in Gerthe Castroper Hellweg 506, Sprechstunden der Schriftleitung: 16 17 Uhr(außer Freitags Samstags und Sonntags) Hauptschriftleiter: Erich Wagner(verreist); Stellvertreter Willi Franke; Politik. i. V. Ludwig Britsch; Leitung des Herner Teiles u Kunst(i. V.): Willi Franke; Politischer Schlußdienst, Wirtschaft u. Sport: Ludwig Britsch: Unter haltung. Ruhrgebiet und Westdeutschland: Helmut Drechsler; Unpolitisches: Otto Pohle(Wanne=Eickel); Bilder: Ressortletter. Anzeigen und Geschäftliches: Adolf Fraich— D. A III. 1939: Ueder 5700" Berliner Berrreter: Gustav Wittig Eigene Mitarbeiter in Rom London, Parie New Vort und zwanzig anderen Weltstädten Für unverlangte Einsendungen übernimmt die Schriftlettung keine Haftung Zurücksendung erfolgt nur wenn Rückvorto beiliegt Rotationsbruck und Verlag von C. Ch. Kartenberg. Inh. C. Holtmann. Herne. Bezugspreis: Monatlich RM. 2.15. halbmonatlich RM 108 Selbstabholer RM 1 84 ode: RM 0.92 im voraus zahlbar Einzelprets 10 Rpi Erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn und Feiectage. Regelmäßig mit: Sport vom Sonntag Unterhaltungsblatt Humor Geistiges Reich(mit Literorischer Rundschau) Für die Frau Hitler=Jugend Die H 8 erzähl: Technik Wehr und Volk Herner Filmzeitung Bei Betriebsstörung oder sonstigen Ereignissen hervorgerufen durch höhere Gewalt können Ersatzansprüch= nicht berücksichtigt werden. Rummer 92 Geburtstags-Ausgabe zum 20. April 1930 68. Jahrgang * Adolf Hitler begeht heute seinen 50. Geburtstag Volk und Reich, ein einziges Zeugnis von des Führers Werk L. B. Im Großdeutschen Reich grüßen Volksgenossen aller Berufe und jeden Alters in diesem ahr den Führer Adolf Hitler besonders herzlich, da er den bedeutsamen Abschnitt des 50. Lebensjahres vollendet. Wenn 1938 erstmalig die Ostmärrer mit dem Altreich zusammen Adolf Hitlers Geburtstag feiern konnten, so ist er in diesem Jahre ein besonderer Festtag gerade für die Sudetendeutschen, die Deutschen Böhmens und Mährens und teten. Ein Reich ohne überragende einigende Idee. Und trotzdem die politische Führung unzureichend war, herrschte bei Ausbruch des Weltkrieges vaterländische Hochstimmung, zeigte sich überall im Volke Opferbereitschaft, denn ein einzig stabiler Faktor war noch vorhanden: die Wehrmacht. Ihre Größe schlug die Brücke zur Wiedergeburt Deutschlands, zum Fundament des neuen Reiches. RO RO die Memeldeutschen— denn nun ist Adolf Hitler 1914, das Jahr in der Mitte des bisherigen Lebens auch ihr Führer und Staats oberhaupt, die deutsche Wehrmacht ihre Wehrmacht und die deutsche Volksgemeinschaft ihre Volksgemeinschaft. Wer den Versuch macht, die Summe der Taten Adolf Hitlers bis zu seinem fünfzigsten Geburtstag zu ziehen, der wagt kaum, an die Summe der Taten des vollendeten ersten Jahrzehntes seiner Führerschaft in Großdeutschland zu denken, kann es nicht wagen, weil schon bisher selbst die kühnsten Hoffnungen und Erwartungen noch immer von der Wirklichkeit weit überboten wurden. Nicht das Werk eines durchgeistigten oder vergeistigten Berufsdiplomaten ist des Führers Tat für Deutschland und Europa. Versailles. Genf, Rotspanien und andere politische Wirrnisse der jüngsten Zeit waren Ergebnisse der Berufsdiplomaten und jener dieser beherrschenden oder beeinflus senden jüdischen und anderer überstaatlichen Mächte. Des Führers Außenpolitik? Kein Rachegedanke für Versailles! Kein Haß=Züchten in seinem Volk! Von innen her Befreiung von Versailles, Herstellung eigener Staatsmacht und Volkskraft. Zweimal 25 Jahre Was vor 50 Jahren zur Zeit Bismarcks den Menschen un denkbar erschien, was vor 20 Jahren Millionen für immer verloren hielten, ein einigen des, kraftvolles und gefürchte tes Großdeutsches Reich, er stand in den letzten Wochen und Monaten zu vollem Glan ze. Die Jahre 1889— 1914— 1939 sind die wirkungsvollsten einprägsamsten Einschnitt deutscher Geschichte des letzten Jahrhunderts. Mit dem er sten Jahr„Wilhelminischen“ Zeitalters, 1889, begann die Machtentfaltung des Kaiser reiches: Sprunghaft steigende Wirtschaftszahlen, Erschließung kolonialer Räume. Deutschland wird die zweitgrößte Wirtschaftsmacht hinter den Engländern. Doch mit dem äußeren Ausstieg konnte die innere Festigung nicht standhalten. Klassenprobleme neben Konfes sionsstreitigkeiten waren besonders bedauerliche Erscheinungen der Kaiserzeit. Die Hochblüte der Wirtschaft brachte gleichzeitig Höchstentwicklung des liberalen Parlamentarismus, des Parteiwesens. 1914 waren die Verfallserscheinungen im politischen System sichtbar, dessen beide Hauptkräfte, die Krone und die Parteien, im Kampf gegeneinander arbeiAdolf Hitlers, der 25jährig damals als Freiwilliger unter die Fahne zog. Das Fronterlebnis war maßgebend für Willen und Leistung des Führers. Im Lazarett in Pasewalk beschloß der unbekannte Soldat des Weltkrieges, Politiker zu werden. Das deutsche Volk zerfleischte sich in inneren Kämpfen, der Gruß der geballten Faust herrschte auf den Straßen. Die Auslieferung der Waffen, der Verlust der Kolonien, die Abtretung der Provinzen Westpreußen und Posen, des Reichslandes ElsaßLothringen, all das trat in den Hintergrund vor dem Streit um die Reichsverfassung, die neue Reichsflagge, die Wahl des Reichspräsidenten. Nur wenige deutsche Menschen litten innerlich in jenen furchtbaren Apriltagen so stark wie Adolf Hitler. Und heute, im Jahre 1939? Vor dem Reiche, das Adolf Hitler nach sechs Jahren nationalsozialistischer Regierung den Deutschen schmiedete. verstummt die Sprache. In der Schöpfung dieses Reiches vereinigt sich alles, was den Führer mit seinem Volke unlösbar verbindet. All die Verführungskünste und Bestechungsversuche einer ehrvergessenen Diktatur regierung, die sich ihre Macht mit schamlosem Verrat erschlichen hatte, wurden an dem starken Glauben zuschanden, den Adolf Hitler auch in die Herzen der Ostmärker gepflanzt hatte. Die Tscheka=Methoden eines Benesch mußten wirkungslos werden an der durch nichts zu erschütternden Volkstumstreue der Sudetendeutschen. Es war ein Feldzeichen, das in diesem Ringen nicht unterging, und ein Mann, der den Nacken auch des einsamsten Kämpfers steifte, es war ein Ziel: Das Hakenkreuz, Adolf Hitler und das Reich. Wenn man heute im Ausland das deutsche System vielfach mit kleinlichen Argumenten bekrittelt und benörgelt, so ist das nicht nur Ablehnung, sondern vielfach auch Scham und Neid. Um so mehr haben wir heute Veranlassung, dar über beglückt zu sein, daß wir an der Spitze des Volkes einen Mann wissen, der eine Führerpersönlichkeit in des Wortes wahrster Bedeutung ist, den das Volk liebt und dem die Nation. so oft er es will, ihr ganzes uneingeschränktes Vertrauen zum Ausdruck bringt. Der Führer selbst hat einmal den Vergleich gebraucht, ein Volk sei wie eine Stube voll Kinder. So viel Sorge und Mühe Eltern mit ihren Kindern hätten, so viel Sorge und Mühe müsse auch die Führung an ein Volk wenden, denn immer gelte es zu mahnen und zu lehren. Aber so viel Liebe und Glück zwischen Kindern und Eltern blühe, so viel Glück gebe es auch, wo Volk und Führer sich verständen und aneinanderhingen in unerschütterlicher Treue und Hingabe. Damit ist ausgesprochen, was Adolf Hitler ins Deutschen ist: Nicht ein Reichskanzler wie andere, sondern unser Führer. Der Deutsche liebt in Adolf Hitler den Vater des Volkes. Darum ist für uns der Geburtstag des Führers ein Familienfest, ein Feiertag in der großen deutschen Familie. Und Liebe und Dankbarkeit sind es, die wir dem Führer an seinem Geburtstag wieder als unsere besten Gaben brin gen. Es ist für uns heute alles andere als eine Formsache, wenn wir uns alle in unserem Groß deutschen Reich vereinen in der Bitte an den All mächtigen, dem Führer für viele Jahre noch Ge sundheit, Kraft und eine gesegnete Hand verleihen zu wollen. Das ist der tiefste und heiligste Wunsch aller Deutschen am heutigen Festtaa! Erster Gratulant: Die Bewegung Das Geschenk der Partei: 50 Briefe Friedrich des Großen □ Berlin. 20. April. Am Vorabend des 50. Geburtstages des Führers, des Schöpfers des Großdeutschen Reiches, sprach als erster Gratulant das Führerkorps der Partei durch den Mund des Stellvertreters des Führers dem Führer seine Glückwünsche aus. Rudolf Heß überreichte dabei dem Führer als Geburtstagsgabe der Bewegung 50 Briefe des großen Preußzenkönigs Friedrich II. Während durch die festlich geschmückten und farbenübersäten Straßen der Reichshauptstadt unübersehbare Menschenscharen zur Feststraße, der Ost—West=Achse, strömen, hat sich im Mosaiksaal der neuen Reichskanzlei unter Führung des Stellvertreters des Führers Rudolf Heß das Führerkorps der Bewegung versammelt, um als erste seinem Führer die Glückwünsche der Partei zu übermitteln. In sechs, die ganze Tiefe des Saales füllenden Gliedern ist das Führerkorps der Partei mit dem Stellvertreter des Führers Rudolf Heß an der Spitze angetreten. Es ist ein stattliches Korps von etwa 1600 Männern, das die größte politische Bewegung der Welt hier vertritt. Ihnen allen die Freude darüber von den Gesichtern zu lesen, daß sie wie in der Zeit des Kampfes auch in dieser festlichen Stunde die Ersten sind, die sich um den Führer scharen. Als Adolf Hitler im Portal sichtbar wird, fliegen die Arme zum deutschen Gruß empor, die Angen der 1600 Männer sind auf ihren Führer gerichtet, und aus Ihnen leuchtet ihm die ganze Liebe und Verehrung entgegen, die diese Männer in so vielen Jahren des Kampfes und der unermüdlichen Arbeit für Führer, Volk und Reich bewiesen haben. Der donnernde Widerhall, den der Gruß des Führers findet, kst der Ausdruck für das Empfinden, das ihre Herzen beseelt, und dem nun Rudolf Heß Worte verleiht. Rudolf Heh spricht Im Namen des Führerkorps der NSDAP. Bei der Gratulation des Führerkorps der NSDAP. richtete der Stellvertreter des Führers Rudolf Heß eine Ansprache an den Führer, in der er betonte: Im Namen Ihrer politischen Führerschaft und somit im Namen des ganzen deutschen Volkes darf ich Ihnen aus tiefem Herzen Glück wünschen zu Ihrem 50. Geburtstage— zu dem Tage, der eines der schönsten Feste der Nation ist. Ueber allen anderen Empfindungen beseelt uns heute die erneute Bitte an den Höchsten, daß er Sie uns Deutschen weiterhin gesund erhalte und daß er Ihnen noch lange die Kraft gebe zur Ausübung Ihres so schweren Amtes. Durch Sie, mein Führer, ist Deutschland freigeworden. Durch Sie ist es stark geworden. Dank Ihrer steht es wieder gleichberechtigt neben den anderen großen Nationen. Und selbst, wenn die Hetzer in der Welt es zum äußersten treiben sollten, so haben wir den unerschütterlichen Glauben, daß sich ihr Beginnen letztlich doch gegen sie selbst richten wird, so wie es bisher immer wieder geschehen. So wie es geschehen ist im innerpolitischen Kampf, so wie es geschehen ist im außenpolitischen Kampf. Diesen Glauben gibt uns, mein Führer, Ihre in langen Jahren bewiesene sichene und entschlossene Führung. Es gibt uns diesen Glauben aber auch die durch Sie geschaffene militärische Stärke des Reiches vereint mit der allein durch Sie geweckten seelischen Kraft der Deutschen Nation, die aus den Augen der Menschen unseres geeinten Volkes Ihnen entgegenstrahlt. Sie haben die deutsche Geschichte unserer Tage wieder verknüpft mit dem Geist und dem Wollen der großen Deutschen einer vergangenen Zeit— und der Geist dieser Großen ist mit Ihnen. Dessen eingedenk darf ich im Namen der Bewegung vergilbte Blätter Ihnen übergeben, die einst die Hand eines der bedeudentsten Gestalter deutschen Schicksals berührt, die seine Schriftzüge tragen, die von seinem Geist uns übermitteln. 50 Briefe Friedrich des Großen gibt die Bewegung in Ihren Besitz und damit in den Besitz der deutschen Nation! Das deutsche Volk und Sie, mein Führer, sind eine Gemeinschaft, die nichts auf dieser Erde trennen oder beugen kann Eine Gemeinschaft, zu der auch die Millionen Deutsche im Auslande gehören, die mit uns heute aus tief dankbarem Herzen Ihrer inbrünstiger noch als sonst gedenken; die Deutschen im Ausland, die den Haß, der vielfach Ihnen entgegenschlägt, leichter ertragen, weil sie ihm entgegenstellen können den Stolz auf das neue Deutschland und auf seinen Führer. Den schönsten Lohn Ihres rastlosen Schaffens haben Sie, mein Führer, sich selbst gegeben: Die Gewißheit, daß Sie nicht allein ein größeres, stärkeres, schöneres und kulturell reicheres Deutschland geschaffen haben, sondern darüber hinaus die Ueberzeugung, daß die Toten des Weltkrieges und die Toten des Ringens der nationalsozialistischen Bewegung ihr Leben nicht umsonst gelassen haben, sondern durch Sie und mit Ihnen einen Sieg errangen, der seine Früchte trägt für die Lebenden und seine Früchte tragen wird für die endlose Folge derer, die nach uns geboren werden. Wir aber, die Angehörigen Ihrer Führerschaft, denen es vergönnt ist, unter Ihnen, mein Führer, im Volke zu wirken, wir legen all unser Wünschen, all unser Hoffen, all unsere Liebe für Sie in den alten Kampfrus: Adolf Hitler— Siegheil! Dankesworte des Führers Mit sichtlicher Freude nimmt der Führer das kostbare Geschenk der Partei, 50 Briefe des großen Festliche Vorfreude in Stadt und Land Alle Deutschen vereinen sich heute zu jubelnder Huldigung „Der Name Hitler-politisches Programm“ Ein Feiertag der Nation □ Berlin. 20. April. Das deutsche Volk begeht heute den 50. Geburtstag des Führers mit Ehrsurcht und Freude. Großdeutschland hat sich in ein farbenfrohes und leuchtendes Gewand gehüllt. Städte und Dörfer prangen im Fahnenschmuck. Häuser werden mit Girlanden geschmückt, auf breiten Schriftbändern, die sich über die Straßen spannen, entbietet die Bevölkerung Adolf Hitler ihren Geburtstagsgruß. In großen Lettern stehen die Dank= und Treuegelöbnisse:„Adolf Hitler, dem Hüter des Friedens unsere besten Glückwünsche" oder„Treue um Treue— Wir danken unserm Führer.“ In den Schaufenstern der Läden stehen inmitten von herrlichem Blumenschmuck Bilder oder Büsten Adolf Hilers. Reichsminister Dr. Goebbels hielt am 19. April 1939 zum 50. Geburtstag des Führers eine Rundfunkrede, in der er hervorhob: In einer bewegten und unruhigen Welt begeht Preußenkönig Friedrich II., entgegen, um dann Deutschland ein nationales Fest in des Wortes Preußenkönig Friedrich II., entgegen, um dann mkr Redeutung. Und diesen Tag mit allen selbst das Wort an sein Führerkorps zu richten. Mit überaus herzlichen Worten dankte der Führer der Parteiführerschaft für ihre Glückwünsche. Er gedachte dabei der Treue und Anhänglichkeit der Parteigenossen und erinnerte mit bewegten Worten an die langen Jahre der Kampfverbundenheit und des Ringens um das deutsche Volk und seine Wiederauferstehung. Der Führet gab seiner beglückenden Gewißheit Ausdruck, daß die Partei ihm genau wie damals, so auch in aller Zukunft auf seinem Wege folgen werde. Die eiserne Geschlossenheit dieser Bewegung sei das Vermächtnis unserer Zeit für alle Zukunft der deutschen Nation. Der Führer schloß seine die versammelte Parteiführerschaft tief ergreifende Ansprache, indem er der Ueberzeugung Ausdruck gab, daß das Glück unseres Volkes dereinst der Dank für ihrer aller Wirken sein werde. * Bei der Sammlung von 50 Briefen Friedrichs des Großen handelt es sich um eine Auswahl solcher Briefe, in denen Friedrich der Große seine Gedanken, Pläne und Sorgen unmittelbar zum Ausdruck bringt. Sämtliche Briefe sind in deutscher Sprache geschrieben. Die Ueberreichung dieser einzigartigen Sammlung erfolgte in einem kunstvoll gearbeiteten Bande. Auf dem ersten Blatt stehen als Widmung die Worte:„Dem Führer zum 50. Geburtstag— 20. April 1939 im Namen seiner Bewegung— Rudolf Heß.“ Die ältesten Kampfgenossen beglückwünschen ihren Führer □ Berlin. 20. April. Um 20 Uhr versammelten sich die Männer des„Stoßtrupps Adolf Hitler“ und die in Berlin ansässigen Blutordensträger in der Marmorgalerie der neuen Reichskanzlei, um ihrem Führer in alter Treue ihre Glückwünsche zu entbieten. Der Führer begrüßte jeden einzelnen seiner Kameraden aus den ersten Jahren des Kampfes mit Handschlag und herzlichen Worten. In einer kurzen Ansprache gab er sodann seiner Freude Ausdruck, auch an diesem Tage wieder seine ältesten Kampfgenossen um sich versammelt zu sehen. wahrster Bedeutung. Und diesen Tag mit allen Freuden zu begrüßen, ist dem deutschen Volke in seiner Gesamtheit nur eine Sache des Herzens und nicht des Verstandes. Der Führer vollendet sein 50. Lebensjahr. An dem Stolz, der bei diesem festlichen Ereignis das ganze deutsche Volk erfüllt, nehmen alle uns befreundeten Völker innigsten und herzlichsten Anteil. Selbst die, die uns noch reserviert oder gar ablehnend gegenüberstehen, können sich dem starken Eindruck dieses Vorganges nicht entziehen. Der Name Adolf Hitler ist heute für die ganze Welt ein politisches Programm. Er wandert fast schon wie eine Legende um den Erdball. An diesem Namen scheiden sich die Geister. Es gibt niemanden auf dem weiten Erdenrund, der diesem Namen gegenüber gleichgültig bleiben könnte. Für die einen bedeutet er Hoffnung, Glaube und Zukunft, für die anderen ist er vielfach noch ein Abbild verzerrten Hasses, niedriger Lüge und feiger Verleumdung. Adolf Hitler hat der geschichtlichen Entwicklung nicht nur seines Landes, sondern man kann es ohne Uebertreibung behaupten, der geschichtlichen Entwicklung Europas eine neue Richtung gewiesen, ja, er ist gewissermaßen der hervorstechendste Garant der neuen Ordnung in Europa. Unser Erdteil sähe heute anders aus, als er aussieht, wenn er nicht gekommen wäre, von unserem eigenen Volke und unserem eigenen Lande ganz zu schweigen; denn der deutschen Nation in ihrer Gesamtheit hat er durch einen revolutionären inneren Umbruch ein gänzlich neues Gesicht gegeben. Ein Volk ist zu jedem Opfer fähig, wenn es weiß, wofür das Opfer gebracht wird und daß es im Rahmen einer großen Aufgabe notwendig ist. Das ist heute bei Deutschland der Fall. Keine von den vielen politischen Parolen, die seit 1918 durch die breiten Massen unseres Volkes gingen, hat eine so tiefe und nachhaltige Wirkung in der ganzen Nation ausgeübt, wie das Wort„Ein Volk— Ein Reich— Ein Führer!" Das Großdeutsche Reich ist im weiten Sinne des Wortes verwirklicht worden. Mehr noch, der Führer hat Mitteleuropa seinen Frieden zurückgegeben. Es ist klar, daß das den Neidern des nationalsozialistischen Reiches in den demokratischen Weststaaten nicht ins Konzept paßt. Sie hatten ja durch den Versailler Vertrag rings um Berliner Ost-West-Achse feierlich eröffnet Triumphfahrt des Führers über die neue Prachtstraße Stürmischer Geburtstagsgruß □ Berlin, 20. April. Millionen Berliner jubelten am Mittwochabend dem Führer zu, als er am Vorabend seines 50. Geburtstages der neuen Prachtstraße der Reichshauptstadt, der Ostwest=Achse, die Weihe gab. Auf einer triumphalen Fahrt über die in einem märchenhaften Lichtzauber erstrahlende Feststraße entbot die Hauptstadt des Großdeutschen Reiches ihren stürmischen Geburtstagsgruß. Mit der Eröffnung des ersten großen Abschnittes der Ostwest=Achse dokumentierte sich die Neugetaltung der Reichshauptstadt in großartiger Weise. Diese neue repräsentative Verkehrsstraße Berlins vom Adolf=Hitler=Platz bis zum Brandenburger Tor läßt ahnen, wie der grandiose Plan des Führers Berlin einst zur wirklichen und wahren Hauptstadt des Großdeutschen Reiches machen wird. So beschenkt und beglückt der Baumeister der Nation, Adolf Hitler, die Reichshauptstadt gerade zu seinem 50. Geburtstag mit der Uebergabe dieses seines Werkes, das wie ein Symbol für den gewaltigen Aufbau in Großdeutschland aufleuchtet. Die sieben Kilometer lange Ost—West=Achse flankiert zu beiden Seiten ein eherner lebendiger Wall: Es ist das Millionenspalier der Berliner Bevölkerung. Millionen Augen sind auf den Hindenburgplatz ausgerichtet, von wo Adolf Hitler seine Triumphfahrt antreten wird. 21.03 Uhr: Ein Jubelschrei der Freude erfüllt den Hindenburgplatz. Der Führer fährt aufrecht in seinem Wagen stehend durch das Brandenburger Tor. An der Einmündung der Ost—West=Achse hält der Wa gen des Führers. Hier wird Adolf Hitler von dem Generalbauinspektor Speer, Oberbürgermeister Livvert und vielen leitenden Persönlichkeiten der am Bau der Ostwest=Achse beteiligten Stellen erwartet. Als der Führer seinen Wagen Deutschland Brandherde angelegt, die sie je nach Bedarf ansachen wollten, um das Reich ständig in Schwierigkeiten zu halten. Nun kommt ganz wider Abrede und Programm ein Mann, der aus den breiten Massen des deutschen Volkes emporgestiegen ist und tritt mit harten Tritten diese Brandherde aus. Die Demokratie sieht ihre Felle wegschwimmen. Daher ihre Wut und ihre moralische Entrüstung. Aber ihre heuchlerischen Gebete kommen zu spät. Die Feinde des Reiches sind am Ende ihres Lateins. Sie spotten ihrer selbst und wissen nicht wie. Wir straften ihr hysterisches Geschrei mit sonveräner Verachtung und diese sonveräne Verachtung wird vom ganzen deutschen Volk geteilt. Das deutsche Volk fühlt sich durch den Führer wieder in die ihm gebührende Weltstellung hineingehoben. Das Reich steht im Schatten des deutschen Schwertes. In der nationalen Sicherheit, die durch die deutsche Wehrmacht garantiert wird, blühen Wirtschaft, Kultur und Volksleben. Das Land, ehedem in tiefster Ohnmacht versunken, ist zu neuer Größe emporgestiegen. Das alles steht uns heute vor Augen, wenn wir als festliche Nation beginnen, den 50. Geburtstag des Mannes zu feiern, dem wir unseres Reiches verläßt, meldet ihm der Generalbauinspektor für die Reichshauptstadt, Prof. Speer, die Fertigstellung des zu eröffnenden Teiles der OstwestAchse. Dann nimmt Stadtpräsident Oberbürgermeister Lippert die Ostwest=Achse in seine Obhut. Der Führer dankt seinem Generalbauinspekteur, dem Oberbürgermeister und allen Mitarbeitern, daß sie es fertigbrachten, in kürzester Zeit den ersten Teil dieser großen Verbindungsstraße zwischen Ost und West fertigzustellen und erklärt dann die Straße für eröffnet. Der Wagen des Führers zerreißt nun das Band, das über die Prachtstraße gespannt war und gibt damit diesem repräsentativen Straßenzug der Reichshauptstadt seine Weihe. Unbeschreiblich ist der Jubel, der ihm jetzt aus Millionen Kehlen auf seiner Triumphfahrt über die Ost—West=Achse entgegenhallt. Es ist ein Chor der Freude und Dankbarkeit, es ist der inbrünstige Glückwunsch der Reichshauptstadt zum 50. Geburtstage Adolf Hitlers. Der Große Zapenstreich auf dem Wilhelmplatz □ Berlin. 20 April. Das großartige Schauspiel des Großen Zapsenstreiches vor dem Oberbefehlshaber der Wehrmacht Adolf Hitler am Vorabend seines 50. Geburtstages beginnt. Major Frotscher vom Wachregiment Großdeutschland meldet dem Führer„Großer Zapfenstreich angetreten!“ Wie von fern erklingen dann die Trompeten zur Kavallerie=Retraite und finden ihr Echo auf dem weiten Platz. Es ertönt das Kommando„Helm ab zum Gebet!“. Andächtig und entblößten Hauptes hört die Menge den Choral„Ich bete an die Macht der Liebe.“ Da ertänen machtvoll wie ein Schwur und ein Treuebekenntnis zun. Führer die nationa len Lieder, die den Großen Zapfenstreich beenden Ehre, unseres Landes Macht und unseres Volkes Größe zu verdanken haben. Es gibt keinen Deutschen in unseren Grenzen selbst und in der weiten Welt, der an diesem Tage nicht innigsten und herzlichsten Anteil nehme. Er ist ein Feiertag der Nation, und wir wollen ihn auch als solchen begehen. So richten wir denn in dieser festlichen Stunde, da wir damit beginnen, den 50. Geburtstag des Führers als große nationale Gemeinschaft zu feiern, unsere heiße Bitte an den allmächtigen Gott, ihn auch für die Zukunft in seinem Leben und in seinem Wirken in seinen gnädigen Schutz nehmen zu wollen. Er erfülle dem deutschen Votte seine innigste Bitte und erhalte ihm den Führer in Kraft und Gesundheit noch auf viele Jahre und Jahrzehnte. Dann braucht uns um die Zukunft unseres Reiches nicht bauge zu sein. Dann liegt das? Schicksal der deutschen Nation wohlbehütet in festenund sicherer Hand. Wir aber, die wir des Führers älteste Gefolgsleute und Mitkämpfer sind, schließen uns in dieser festlichen Stunde zusammen in dem herzlichen Wunsch, mit dem wir seit jeher die Geburtstage dieses Mannes begingen. Möge er uns bleiben, was er uns ist und was er uns immer war: Unser Hitler! Die ausländischen Ehrengäste des Führers Zahlreiche Persönlichkeiten des Auslandes bei der Geburtstagsfeier Feierliche Kranzniederlegung □ Berlin, 20. April. Die im Namen des Führers vom Reichsminister des Auswärtigen von Ribbentrop zur Parade am 20. April eingeladenen ausländischen Ehrengäste sind am Mittwoc vollzählig in der Reichshauptstadt eingetroffen. Sie haben im Laufe des Vormittags in den ihnen zur Verfügung stehenden Kraftwagen die Stadt besichtigt und ihre Sehenswürdigkeiten kennengelernt. Die ausländischen Ehrengäste des Führers legten am Mittwochnachmittag am Ehrenmal Unter den Linden Kranze nieder. Bei ihrer Ankunft am Marmordenkmal wurden sie durch den Stadtkommandanten von Berlin, Generalleutnant Seifert, begrüßt. Nach dem Vorbeimarsch einer Ehrenkompanie des Berliner Wachregimentes fand die feierliche Kranzniederlegung im Ehrenmal statt. An der Feier nahmen u. a. folgende Ehrengäste teil: Aus Italien der Staatssekretär im königlich=italienischen Kriegsministerium General Pariani, der Chef des Generalstabes der faszistischen Miliz, General Russo, aus Japan der kaiserlich=japanische Botschafter Shiratori; aus Spanien der Verteidiger des Alcazar, General Moscardo, Unterstaatssekretär für Marine Admiral Estrada; aus Ungarn der Präsident des Abgeordnetenhauses, von Daranyi, Ministerpräsident a. D. von Imredy; aus Belgien der Kommandant des Armeekorps Generalleutnant Deffontaine; aus Bolivien die Generale Quintanilla und Bilbao; aus Brasilien der Sohn des Staatspräsidenten Dr. Vargas; aus Bulgarien der Präsident der Sobranje, Moschanoff; aus Dänemark der Befehlshaber des Heeres, Kommandeur der Luftwaffe, Generalleutnant With, der Chef der Marine, Vizeadmiral Rechnitzer; aus Estland General Reek; aus Finnland Minister Hynninen; aus Griechenland der königlich=griechische Justizminister Tambakopoulos; aus roßoritannien Lord Brocket und Generalmajor a. D. Vuller; aus Jugoslawien der Kommandant der Luftstreitkräfte, Generalleutnant Jankovic; aus Lettland der Chef des Armeestabes, General Hartmainis; aus Litauen General Rastykis; aus den Niederlanden das Mitglied der Regierung von Niederländisch=Indien Dr. Visman; aus Norwegen General Laake; aus Portugal der stellv. Direktor im Staatlichen Provagandasekretariat. Antonio d’Eca de Queiroz; aus Rumänien Ministerpräsident a. D. Vaida=Voivod; aus Schweden Generalleutnant de Champs, der Oberbefehlshaber der Wehrmacht, Generalleutnant Thörnall; der Oberbefehlshaber der schwedischen Flotte, Vizeadmiral von Tann; aus Siam Prinz Chintana Kunyara; aus der Slowakei Ministerpräsident Dr Tiso und aus der Türkei der Minister für öffentliche Arbeiten General Ali Fuad Cebesoy sowie der stellv. Generalstabschef Generaloberst Asim Gündüz. Staatspräsident Hacha in Berlin eingetrosfen □ Berlin, 20. April. Mittwoch abend traf auf dem Anhalter Bahnhof der Staatspräsident Dr. Hacha in Begleitung seines Kabinettschefs Minister Havelka ein. Der Staatspräsident wurde beim Eintreffen im Auftrage des Führers durch den Staatsminister und Chef der Präsidialkanzlei des Führers und Reichskanzlers Dr. Meißner, ebenso vom Reichsprotektor Freiherrn von Neurath, begrüßt. Das Programm für die Ehrengäste Am 20. Aprll: 17,25 Uhr: Die Ehrengäste treffen in der neuen Reichskanzlei ein und werden dort von Staatsminister Dr. Meißner und dem Chef des Protokolls begrüßt und dem Führer und dem Reichsaußenminister vorgestellt. 20,20 Uhr: Anfahrt zum Deutschen Opernhaus. Festaufführung„Die lustige Witwe“. Um 23 Uhr werden die Gäste vom Reistsaußenminister— nach dem zweiten Akt— im Auftrage des Führers begrüßt. 24 Uhr: Abendessen im Terrassensaal des Hotels „Adlon“. Am 21. Aprll: 11 Uhr: Der Reichssportführer begrüßt die Gäste im Haus des Deutschen Sports. Anschließend Besichtigung des Reichssportfeldes und der Dietrich= Eckart=Bühne. Um 13 Uhr gibt der Reichssportführer ein Frühstück. 16 Uhr: Eintreffen der Ehrengäste vor dem Neuen Palais zur Besichtigung dieses und der Gärten unter Führung des Direktors der Staatlichen Schlösser. 20,30 Uhr: Abendtafel, zu der der Reichsminister 4 des Auswärtigen die Ehrengäste eingeladen hat. Riesendampfer„Paris“ gesunken Vor Ausfahrt nach USA.- Für 25 Millionen Kunstgegenstände an Bord Ein Sabotageakt? □ Paris, 20. April. Der 36198 Tonnen große französische Dampfer „ Furis“, der vor der Indienststellung des Dampfers„Normandie" das Flaggschiff der frauzösischen Transatlantik=Gesellschaft gewesen ist, ist Dienstag abend gegen 11 Uhr deutscher Zeit in Le Havre in Brand geraten und in den Morgenstunden des Mittwoch gesunken. Das Feuer breitete sich schnell aus. Das Schiff lag im Becken„Johannes“. Es sollte am Mittwoch nach den Vereinigten Staaten auslaufen. Gestern wurden Kunstschätze im Werte von 25 Millionen Francs an Bord gebracht, die nach New York verfrachtet werden sollten. Der neue Brand auf dem französischen Dampfer ist natürlich meyr als verdächtlg. Man hatte den Zutritt zu dem Dampfer jeder außenstehenden Persönlichkeit und allen Besuchern untersagt. Es waren besonders scharfe Vorkehrungen getrossen,„am Sabotage zu verhindern“. Die Sicherheitsmaßnahmen waren verdoppelt. Ein italienischer Hafenarbeiter, der an dem Becken zu tun hatte, wurde sogar in Haft genommen. Das Feuer brach in der Bäckerei des Schifses aus und griff von dort um sich, zunächst in Richtung der Friseursalons und dann nach dem großen Festraum des Dampfers. Drei französische Feuerwehrleute wurden vom Feuer eingeschlossen, sie konnten sich aber mit einer Strickleiter über die Außenwand des Schiffes retallerdings in schwer vergiftetem Zustand. ein Todesopfer zu verzeichnen. Um 12.30 Uhr Mitternacht wurde mitgeteilt, daß das Feuer bereits ein drittes Deck des Aufbaues erhabe. Ueber die Ursache des Brandes wird wahrscheinlich eine große Untersuchung eingeleitet werden.####. es kaum noch glaublich, daß wieder einmal bei der Gelegenheit von übelwollenden wreche#urtanders oder des Auslandes geprochen werden kann, denn ganz ungewöhnsche Schusmaßnaomen waren, wie man ugtbi, getroffen worden, um jeden Fremden „Die Besatzung war allein an Bord und traf alle Vorbereitungen zur Reise. erfähr., sollen die für New York neummmten Kunstgegenstände rechtzeitig in Sicher“ heit gebracht worden sein.„Journal“ spricht da Viertens: Schon bevor der Tabak zur hermentation gelangt, vermag der Fachmann an einem leichten Glanz auf der Oberstäche der Blätter das Vorhandensein wertvoller Aromasoffe zu erkennen. Der Glanz kommt von einer Wachsschicht her(Kutikula genannt), mit der sich die hocharomalischen Pflanzen gegen die Sonnenbestrahlung schützen. Nummer 92, 2. Blatt Berner Zeitung Donnerstag. 20. Aprll 1939 Zwei Wunderwagen besuchten Herne Herner RöKK. Männer empfingen die RF.=Wagen an der Stadtgrenze Da staunten Fachmann und Laie (9) Herne, 20. April. Es war nur zu verständlich, daß der Besuch des Volkswagens in Herne großes Interesse auslösen würde. Nun traf gestern morgen Punkt 10 Uhr das Team ein und wurde an der Stadtarenze feierlichst eingeholt vom NSKK.=Sturm 23 M. 69 unter Führung von Sturmführer Künne. Schon vor der festgesetzten Stunde hatte sich eine stattliche Menge von Volksgenossen auf dem Adolf=Hitler= Platz eingefunden. In der Wagenkolonne waren die beiden Wunderwagen in den Ausführungen als Limousine und Cabriolimousine. Es gab nur eine einzige Stimme der Bewunderung für diesen unerhört klar und sein durchdachten Wagen, für die geniale Reumans Die Flottmänner inspizieren den Wunderwagen Flottmann nutzung durch die Anordnung des mit dem baulich so günstigen Boxermotor ausgestatteten Antriebsaggregates. Restlose Anerkennung fanden auch die bequeme Gestaltung der Sitze, die gute und klare Ausgestaltung des Instrumentenbrettes und die Bequemlichkeit des KdF.=Wagens überhaupt, der an Bug und Heck und von allen Seiten aufgeklappt und bis in seine kleinsten Winkel besichtigt wurde. Die die Wagen begleitenden Stuttgarter ½-Männer hatten mehr als ausreichend zu tun, um die Tausende von Fragen zu beantworten, die unaufhörlich gestellt wurden. Kreiswagenwart Pg. Brehm betonte, daß dem Befehl des Führers zum Bau des Volkswagens die nationalsozialistische Tat unverzüglich gefolgt sei und stellte beraus, daß nunmehr, im Dritten Reich, im Gegensatz zu früher nicht nur einzelne an den Errungenschaften der Technik teilhaben sollte, sondern die ganze Volksgemeinschaft. Gauwagenwart Pg. Köhler, Bochum, stellte den Volkswagen als das modernste und neueste Verkehrsmittel unter allen Verkehrsmitteln heraus. Der Führer habe den Bau von Volkswagen befohlen und dieser Befehl sei zur Tat geworden. Es müßte möglich gemacht werden, daß die Zahl der Volkswagenbesitzer im Gau Westfalen=Süd auf über 1000 gebracht würde. Kreisobmann der DAF., Pg. Krumbholz, übermittelte die Grüße und Wünsche des Kreisleiters Niever und des Oberbürgermeisters Pg. Meister, die zur Zeit in Berlin weilen. Er begrüßte weiter die Wagenwarte und wünschte allen Fahrern viel Glück zu der Provagandafahrt. Er gab der Erwartung Ausdruck, daß die ganze Herner Bevölkerung ihr Interesse an der Fahrt und an den Volkswagen bekunden möchte und so dazu beitrüge, daß der Volkswagengedanke immer mehr Gemeingut des deutschen Volkes würde. Es sei sein Wunsch, daß jeder deutsche Volksgenosse einmal in den Besitz eines solchen Wagens kommen möge. Kaum war die Besichtigung der Wagen durch die Ehrengäste vorüber, da setzte ein wahrer Ansturm der Volksgenossen ein. Die gute Absperrung und Ordnung durch das NSKK., das die Absverrungsmannschaften für den ganzen Tag stellte, sorgte für reibungslose Abwicklung dieses Riesenverkehrs. Im übrigen machte es den Führern und Männern die freudige Erwartung. mit der sich kleine und erwachsene Volksgenossen, Männer Frauen Mädchen und Burschen den KdF.=Wagen näberten, die an sich große Mühe leicht, unermüdlich und Stunde um Stunde immer wieder herumzuführen und Aufklärung bis in die kleinsten Einzelheiten zu geben. Nach der Besichtigung der Wagen setzte sich die Wagenkolonne wieder in Bewegung, um zum Röhrenwerk Kuntze zu fahren. In der Nähe des Werkes kündigte der Lautsprecherwagen der DAF. das Kommen an, und als die Wagen auf dem großen Fabrikhof ankamen, strömte die Gefolgschaft aus allen Werkstätten heran, um das Wunderteam zu besichtigen. Betriebsleitung, Gefolgschaftsführung und die Gefolgschaft bis zum letzten Lehrling bekundeten großes Interesse für die Wagen, deren technische Einzelheiten von fachkundiger Seite erklärt wurden. Von Kuntze ging es nach Dorn, Halstrick, Flottmann, zur Hauptverwaltung Hibernia, der Zeche Shamrock 1=2 und zur Zeche„Friedrich der Große". Nachmittags ging die Fahrt ins Stadtgebiet Castrop=Rauxel. Die Rückfahrt erfolgte über den Stadtteil Sodingen, und um 19 Uhr trafen alle Wagen wieder auf dem Adolf=Hitler=Platz ein, wo sie noch eine Stunde lang zur Besichtigung für die Bevölkerung bereitgestellt wurden. Friedenstrompete für den Führer Das Geburtslagsgeschenk des Gaues Westtalen-Süd (!) Die Gauleitung Westfalen=Süd überreicht dem Führer des Großdeutschen Reiches, Adolf Hitler, zu seinem 50. Geburtstag die Stabstromvete, deren Signal am 7. November 1918 dem da maligen Feind auf dem Schlachtfeld in Frankreich die Ankunft der deutschen Waffenstillstands=Kommission meldete. Die Trompete hat der heute im Gau Westfalen=Süd ansässige damalige DragonerVizewachtmeister Zebrowski vom Ulanen=Regiment Nr. 2, der der deutschen Kommission zur Festsetzung der Waffenstillstandsbedingungen zugeteilt war, am 7. November 1918, nachmittags, im Abschnitt der 11. Inf.=Division über der Kampflinie von La Capelle auf der Fahrt in den Wald von Compiégne geblasen. Die Trompete übergab Zebrowski nach Kriegsende dem Mendener Heimat= und Museumsverein, der sie nunmehr auf Anregung des Stellvertretenden Gauleiters Veiter als Geburtstagsgabe dem Ehrenbürger der Stadt Menden, dem Führer Adolf Hitler, überlassen hat. nsg Sonnenfinsternis nicht gefragt (!) Es gibt Leute, die mondsüchtig sind, andere, die nur gewissermaßen„in den Mond gucken“, wieder andere, die Mondgesichter haben und Männer, die schon ein wenig unter„Mondaufgang“ leiden, wenn nämlich schattenhaft eine Glatze sich auf dem Haupte abzuzeichnen beginnt. Wie vielfältig sind doch die Beziehungen der Menschen zu dem milden lächelnden Gestirn am nächtlichen Himmel. Wie vielfältig sind aber erst die Beziehungen zu dem anderen, strahlenden Gestirn, zur Frau Sonne. Von ihr ist jetzt etwas zu erzählen, denn letzten Endes hatten wir gestern keine Mond=, sondern eine Sonnenfinsternis. Wir wollen den Leuten, die sich auf solche Dinge verstehen, nicht bestreiten, daß der auf 18 Uhr 28,1 Minuten angekündigte Vorgang sich etwa nicht abgewickelt hätte, aber es kann uns andererseits auch keiner erzählen, daß er in Herne bis 19 Uhr 16 Minuten etwas gesehen hätte von dieser Himmelsgeschichte. Weil die Sonne schon um 19 Uhr 81 Minuten unterging, sollte man das Ende der Finsternis sowieso nicht beobachten können, aber wir haben auch vom Anfang nichts mitgekriegt. Wir haben nicht gesehen, daß sich der Mond vor die Sonne schob und sie verdeckte. Und warum? Weil diskrete Wolken sich verdunkelnd vor die beiden Himmelsscheiben schoben. Aber warten wir ab. 1941 glaub' ich, wiederholt sich etwas Aehnliches, vielleicht machen uns dann die Wolken keinen Strich durch die Rechnung. Beförderungen Herner SS=Männer (!) Der Reichsführer 4 beförderte im Abschnitt 25 zum 20. April 1939: zum=Hauptsturmführer den ½Obersturmführer Otto Mückenheim, 30.(=Standarte(4 Res. 30., Herne); zum=Obersturmführer den =Untersturmführer aurr Wuller. Stab l/30, Herne: zum ½=Untersturmführer Walter Kemna, 30.=Standarte, 3/30. werne: Josef Rösler, 30. 1=Standarte, 3/30. Herne. Standesamt heute geschlossen (!) Entgegen der gestrigen Noeiz wird mitgeteilt, daß auch das Standesamt am heutigen Feiertag geschlossen ist. Nach dem Personenstandsgesetz müssen Sterbefälle am folgenden Werktag angezeigt werden. Tormantiert Kreisobmann der DAF., Pa. Krumbholz wünscht dem Kdf.-Wagen gute#... Drechsler K. ADOLF HITLER ALS STILGEBER Von Professor Dr. Dr. h. c. Paul Schulfz-Naumburg Es gibt für ein Volk kaum irgendwelche Urkunden, die überzeugender und dauerhafter von seinem Sehnen, Können und Wirken Zeugnis ablegen als seine Bauten. Der deutsche Bauwille war lange Zeit lahmgelegt. Während des Krieges mußte er nahezu ganz ruhen. Was aber in der Zeit der Republik geschaffen wurde, kann man nicht als ein Zeichen des Bauwillens des deutschen Volkes ansehen. Mit wenigen Ausnahmen beweisen diese Bauten, wie man die natürliche Ausdrucksform abbiegen kann, wenn planmäßig alle leitenden Stellen durch artfremde oder Entartete besetzt werden. Diese fast völlig durchgeführte Judenherrschaft mußte sich allmählich auch in den Bauten in der grauenhaftesten Weise auswirken. In demselben Grade wie die Juden aus den leitenden Stellen verschwanden, änderte sich auch wieder das Bild des Bauwesens in Deutschland. Diese Großtat des Führers. die Säuberung des deutschen Volkskörpers von fremdem Blute, gab uns erst die Voraussetzung zurück, unter der eine Gesundung des allgemeinen Kulturwillens überhaupt möglich war. Aber der Führer begnügte sich nicht damit, diesen Weg zu öffnen, sondern sein leidenschaftlicher Bauwille griff selbst in die Gestaltung ein, indem er eine große Reihe von Aufgaben stellte, für deren Lösung in einer ganz bestimmten Richtung er selbst die Form angab. Durch diese übergeordnete Bauleitung wird etwas ermöglicht, was sonst nur in Zeiten einer sehr gefestigten Ueberlieferung möglich war: eine gemeinsame Haltung, die alle Bauten aus der Aufbauzeit des Dritten Reiches zusammengehören und aus einer Wurzel stammen läßt. In einem früheren Aufsatz über die„Bauten des Dritten Reiches“ habe ich versucht, die Haltung auf rassische Bedingtheit und Weltanschauung, die Konstruktionsform aber auf den zumeist gewählten Werksteinbau zurückzuführen. Dieser Steinbau folgt seinerseits handwerklich wieder bestimmten Bedingtheiten des Baustoffes und deren Behandlungsweise. Diese Linie des Steinbaues tritt nun in den neu gezeigten Arbeiten klar und eindeutig hervor. Man kann diese Arbeiten nach ihrer Zweckbestimmung und dem Orte in folgende Gruppen einteilen: Als zeitlich früheste Aufgabe die Bauten des Parteitages in Nürnberg, die sich allmählich zu einer Größe ausgewachsen haben, daß sie das gesamte Feld des Parteitages nahezu im Flächenausmaß der Stadt Nürnberg bedecken. Denn es ist ja fast eine neue Stadt, die hier mit eigenen Autostraßen und Bahnhöfen entsteht. Hiervon wird zwar auf der Münchener Ausstellung nichts gezeigt, dafür um so mehr von der geplanten Umbildung der beiden Städte Berlin und München. Von München sieht man zum ersten Male einen Gesamtplan der Gestaltung der Hofgartenpartien, in einem ganz großen Modell, welches das Gebiet von Feldherrnhalle bis zum neuen Gesamtministerium und von der Brienner Straße bis östlich zum Künstlerhause umfaßt. Wir sehen, daß das PrinzMax=Palais stehen bleibt, daß aber sehr verbreiterte Straßenzüge an Stelle der jetzigen Straßen die notwendige großzügige Verbindung von der Prinzregentenstraße nach Westen herstellen. Weit in den alten Hofgarten hinein springt der Neubau des Odeons, das sich an der Festsaalseite der Resi denz etwa gegenüber den Hofgartenzimmern vorlagert. Wir sehen ferner die Modelle für das riesen hafte neue Opernhaus an der neuen Feststraße, welche die Verbindung zwischen dem neuen Bahnhof und der alten Stadt herstellen wird. Dieses Opernhaus wird an Ausmaßen alle bisherigen Theaterbauten weit hinter sich lassen. Die beiden flankierenden Gebäude bringen die Mächtigkeit der Gesamtanlage deutlich zum Ausdruck. Die Gruppe der Parteibauten am Königsplatz er fährt eine Abrundung durch den Neubau eines der Alten Pinakothek südlich vorgelagerten Kanzleigebäudes. Die Alte Pinakothek selbst bekommt durch je zwei Flügelbauten nach Norden und nach Süden eine gewaltige Erweiterung und bessere räumliche Gestaltung. Von Berlin werden uns die beiden Brennpunkte der neuen Gestaltung gezeigt: die Reichskanzlei vom Wilhelmsplatz bis zur Boßstraße und die riesenhaften Bauten, die sich um den großen Rundplatz gruppieren sollen, der an dem Schnittpunkt der neuen Nord=Süd=Achse und der Potsdamer Straße entsteht. Besonders die neue Reichskanzlei in ihren strengen klassischen Formen und mit den großzügigen Räumen wird durch die Modelle derart deutlich, daß man fast den Eindruck mitnimmt, die Säle selbst besucht zu haben. Außer den Geschäftsbauten am Rundplatz fallen die Kreisschen Entwürfe für das Wehrministerium besonders auf, die in hochgesteigerter monumentaler Weise den Bauwillen fast ins Sakrale erheben. Das Wehrministerium leitet zu den zahllosen Bauten für Heer, Marine und Luftwaffe über. Hier ist eine völlig neue Baugesinnung eingezogen. Der Fiskus betrachtete diese Bauten fast immer nur als Nutzbauten, bei denen es auf Schönheitswerte nicht ankam. Heute gilt der Grundsatz, daß diese Bauten an guter Durchbildung in Form und Baustoff nicht hinter anderen öffentlichen Bauten zurückstehen dürfen. Auch die Soldaten sollen in wohlproportionierten, hellen und sauberen Räumen ihren Dienst tun, in denen sie sich wohlfühlen, und die sie liebgewinnen. Das ist um so erfreulicher, als durch diese Werte kaum eine Erhöhung der Kosten eintritt, sondern nur eine höhere Anforderung an die zu leistende Gehirnarbeit nötig wird So steigen überall Kasernen und andere militärische Bauten aus dem Boden, die den Vergleich mit den übrigen architektonischen Leistungen nicht zu scheuen brauchen. Neben diesen riesenhaften Aufgaben in den Städten steht nun eine Reihe von Bauvorhaben in der Landschaft. die kaum geringere Ausmaße haben. Sie gehören meist zur Gattung der Schulungsburgen. Hitler=Jugend=Schulen und Jugendherbergen. Ein Bauwerk von wohl noch nicht gesehenen Maßen Rasthäusern. Ganz besonders bei ihnen erkennt man die völlige Wandlung der Baugesinnung. Denn als Ziel wird nun nicht mehr allein die Funktion des technischen Vorganges angesehen, sondern mit nicht geringerer Eindringlichkeit das Sichtbarmachen dieser Funktion und die Versöhnung des ingenteurmäßigen Eingriffes in die Natur. Was hier an herrlichen Brücken, den Lehren des Vierjahresplans gemäß oft in Steinbau ausgeführt, entstanden ist und noch entsteht, gehört zu den erfreulichsten Früchten ästhetischer Rodungsarbeit. Naturgemäß können all diese unzähligen Bauaufgaben und Pläne nicht im Handumdrehen in die Wirklichkeit umgesetzt werden. Obwohl wir es Die Straßen des Führers für Jahrtausende gebaut muß die„Hohe Schule am Chiemsee"(nach Entwürfen Gießlers) werden, deren Mittelsaalbau allein eine Höhe von 100 Meter erreichen soll, während die ausgedehnten Hörsäle, Sport= und Wohngebäude, Häfen und Sportplätze eine Stadt für sich bilden. Aber auch all die vielen kleinen und kleinsten Herbergen und Schulen mit ihrer liebevollen Anlehnung an den Landschaftscharakter und die bodenständigen Baustoffe geben Beweise für die allgemeine Gesundung unseres Bauens. Ein Kapitel für sich bilden die Bauten der Reichsautobahnen mit ihren Brücken, Tankstellen und erlebt haben, daß manche Bauten in kürzerer als früher entstanden sind, ohne daß ihre liebevolle Durchbildung gelitten hätte— zB. die neue Reichskanzlei in etwa dreiviertel Jahren—, so wird doch die Einteilung der Baustoffe, der Arbeitskräfte und der Geldmittel es mit sich bringen, daß sich solch riesenhafte Bauvorhaben noch auf Jahrzehnte verteilen. Das Wertvolle, was uns aber eine solche Vorschau bringt, besteht in der Erkenntnis, daß überall großzügige Gesamtplanungen vorliegen, in die sich das Einzelne nach und nach organisch einfügen kann. Soldatischer Führer der Nation Die Wehrmacht eine Säule des neuen Deutschlands Dankbar gedenkt die Wehrmacht des Führers an seinem fünfzigsten Geburtstag. Daß sie wiedererstehen und sich zu ihrer gegenwärtigen Achtung gebietenden Stärke entwickeln konnte, ist sein Werk. Selbst ein die Belange des Deutschen Reiches richtig beurteilender Staatsmann hätte in den anderthalb Jahrzehnten nach dem Weltkriege das Reich nicht wehrhaft machen, insbesondere nicht die Allgemeine Wehrpflicht einführen können, weil er befürchten mußte, daß die in viele, sich bitter be fehdenden Parteien zersplitterten Deutschen mit ihren eigenen Waffen sich selbst zerfleischten. Zuvor war die Einigung des deutschen Volkes auf breitester Grundlage nötig. Als Soldat des Weltkrieges wurde der Führer Zeuge, wie die Abkehr vom nationalen Gedanken den deutschen Volkskörper zerfraß und das Reich unfähig zur siegreichen Durchführung des Krieges machte. Frühzeitig erkannte er, daß ein starkes Reich nicht nur die Hirne, sondern auch die Fäuste aller schaffenden Deutschen benötigte. In dem durch den Pazisismus angekränkelten Volk mußte der Wille zur Wehr= und Einsatzbereitschaft für das Vaterland dort, wo er schwach geworden war, gefördert und, wo er erloschen war, wieder geweckt werden. Der Deutsche sollte die Dienstpflicht nicht mehr als lästige Störung der Berufstätigkeit empfinden, sondern als eine Ehre. Diesen Gesinnungswandel in jahrelanger, unermüdlicher Arbeit herbeigeführt zu haben, ist ebenfalls das geschichtliche Verdienst des Führers. Nach dieser gewaltigen Vorarbeit, die zu einer Wandlung der Einstellung und Denkweise der breiten Masse führte, unternahm er es als Führer der geeinten Nation dem Reich durch Wehrhaftmachung wieder Ansehen und Macht zu verschaffen. Er wußte, was die Wehrmacht für das Zweite Reich bedeutete. Er nennt sie in„Mein Kampf“:„die hohe Schule der deutschen Nation“,„den größten Wertfaktor in der beginnenden Zersetzung des deutschen Volkskörpers“. Versailles dem Deutschen Reich auferlegt hatte, für untunlich hielten, bemühten sie sich, in mehrjährigen Verhandlungen um eine angemessene Lösung der Rüstungsfrage. Die von Deutschland gestellten, bescheidenen Forderungen, die nicht nur von Italien, sondern sogar von E glend als berechtigt anerkannt Modernste Waffenausrüstung Als er zur Macht gelangte, schwebten die Ab rüstungsverhandlungen. Da alle Staaten eine vollständige Abrüstung, wie sie das Diktat von wege Mächtige Penzer mit geweltigen Kanonen schützen Deutschlands Küsten und Seewurden, stießen in Frankreich auf eine starre Ablehnung. Den Franzosen genügten nicht die für ste günstigen Völkerbundssatzungen, der Locarnovertrag, der Kelloggpakt, die— nach ihrer Ansicht— unüberwindliche Maginotlinie und ihre Militärbündnisse. Frankreich wollte die dauernde Entmachtung Deutschlands. Geduldig beteiligte sich der Führer an den Verhandlungen. Als er aber sah, daß sie zu nichts anderem als zu einer Fortsetzung der Machtloserhaltung des Deutschen Reiches führten, trat er kurz entschlossen aus der Abrüstungskonferenz aus. Am 16. März 1935 setzte er dann selbst die ihm angemessen erscheinende Stärke für das Heer. die Luftmacht und die Marine fest. Gleichzeitig führte er### die Allgemeine Wehrpflicht wieder ein. Die Tat des Führers löschte das Kernstück des Versailler Diktats aus dem Leben des deutschen Volkes und erhob Deutschland wieder zu einer wirklichen Großmacht. Wie einst das alte Heer, so wurde jetzt die neue Wehrmacht die soldatische Schule der Nation und der Hüter und Wächter des Reiches. Durch eine Reihe von Einrichtungen sorgte der Führer dafür, daß der Rekrut heute weit bessere Voraussetzungen für den Dienst beim Eintritt in die Wehrmacht mitbringt als in der Vorkriegszeit. Unbedingt wehrwillig, schon in der Schulzeit körverlich ertüchtigt und durch vormilitärische Ausbildung und Arbeitsdienst vorbereitet, betritt er die Kaserne. Im Laufe der Jahre fand. gefördert durch die Vergrößerung des Reiches und die gewaltigen, schier wahnwitzigen Rüstungen der großen kratien, eine angemessene Verstärkung der Wehrmacht statt. Ob und wann solche Maßnahmen zu treffen sind, entscheidet der Führer. Heute wird nicht mehr in einem verständnislosen Reichstag um jedes Bataillon und jedes Kriegsschiff gefeilscht. Der Führer steht als Oberster Befehlshaber der auf ihn vereidigten Wehrmacht in engster Beziehung zu ihr. Seine soldatische Veranlagung, die ihn veranlaßte, im Weltkrieg als Freiwilliger in die beste Armee der Welt einzutreten, läßt ihn gern den Uebungen der verschiedenen Wehrmachtsteile beiwohnen. Er interessiert sich lebhaft für alle Wehrfragen. Die Befestigung an der Westgrenze entstand auf sein Geheiß. Gestützt auf die von ihm geschaffene Wehrmacht hat er, ohne daß ein anderer Staat sich dem entgegenzustellen wagte, unsere deutschen Brüder aus der Ostmark, dem Sudeten= und dem Memellande heimgeholt ins Reich, und Böhmen und Mähren wieder in den deutschen Machtbereich einbezogen. Mögen die großen Demokratien Milliarden=Beträge für die materielle Verstärkung ihrer Rüstungen ausgeben, ausschlaggebend für den Erfolg bleibt der Geist, der die Wehrmacht beseelt. Auch unsere Ueberlegenheit in dieser Beziehung ist das Werk des Führers. Sie gestattet uns, im Verein mit den anderen uns durch des Führers Politik befreundeten autorttären Staaten beruhigt der Zu kunft entgegenzusehen. Die Wehrmacht des nationalsozialistischen Staates ist nationalsozialtstisch. Sie ist die eine Säule des neuen Deutschlands und arbeitet zusammen mit der anderen, der Partei. Der Führer ist darauf bedacht, daß sie nicht abseits steht, sondern eng verbunden mit der Partei und dem Gesamtvolk bleibt. Bei den Parteitagen und allen Feierlichkeiten erscheint daher neben dem Kämpfer der Bewegung der Träger der Waffe, der Soldat. Gemeinsam werden sie dem Wunsch, daß der erfolgreiche Führer dem von ihm geschaffenen Großdeutschland auch lange erhalten bleiben möge, am Tage seines fünfzigsten Geburtstages Ausdruck geben mit dem Ruf: Heil Hitler! Scherl K. S• hrigen Schneischter. Es ist ein wegwerfender ungefähr sagt:„Geh' doch weiter, mein besonderes Leben und wünsche ungestört zu sein!“ Wie sie dieses oder ähnliches denkt, fährt sie gerade mit dem Puppenwagen vor dem Schaufenster des väterlichen Geschäftes hin und her. Hin und her. Ein Schaufenster gleich drei Meter, drei Meter gleich— eine Welt! Mancher denkt: die Straße ist die Straße. Falsch. Die Straße ist eine Welt für sich, eine große, bedeutungsvolle Welt! Man geht an allen auf ihr sich abwickelnden Geschehnissen vorüber, hastet hierhin, dorthin, ohne daran zu denken, daß diese Geschehnisse eine Welt für sich bilden, daß das, was wir im Vorübergehen erhaschen, für die, die es besonders angeht und von denen es ausgeht, wiederum eine Welt bedeutet! An einem Hochbahnhof stehen Kraftwagen. Der Fahrer des dritten Wagens ist eine Frau in mittleren Jahren. Dieser„Fahrer“ wikkelt gerade die letzten Fäden Garn zum Knäuel für Winterstrümpfe. Ein paar Tage später, um die gleiche Zeit, klingt beim Vorübergehen an derselben Stelle ein seines Geräusch an mein Ohr. Ein Blick nach links: Der„Fahrer“ ist wieder da und— strickt. Die Ecke, um die ich morgens immer in besonderer Eile herumflitze, ist wieder um ein junges Menschenkind reicher geworden. Dort ist der Stand eines Zeitungsverkäufers. Vor ein paar Jahren sing er an. Erst allein, dann mit seiner jungen Frau. Ein Jahr später stand ein Kinderwagen bei ihnen. Nun läuft der Junge schon, und ein Brüderchen liegt im Wagen. Beider Leben begann auf der Straße, beiden ist die Straße die Welt. Hierher trägt ihnen die Mutter das Essen, von hier werden sie, manchmal schon schlasend, nach Hause geschafft.— Vor zehn Jahren begann eine ältere Blumenverkäuferin ihr Leben auf der Straße. Jetzt ist sie eine Berühmtheit geworden. Sie hat nicht nur ihren festen Kundenstamm, sondern der Kreis erweitert sich von Jahr zu Man weiß, daß sie immer frische Blumen hat und läßt sich gern von ihr berater in der Behandlung von Blumen. Man sieht es auf ihrem Gesicht stehen, liest es aus den lachenden Augen: Sie ist mit ihrer Ware verwachsen. Um 4 Uhr morgens steht sie auf, geht in die Halle einkaufen und steht dann Tag für Tag, bei allem Wetter, von 8 Uhr morgens bis 7 Uhr abends auf der Straße! In der Nähe des Anhalter Bahnhofes. mitten im bunten Menschengewühl, sitzt ein altes Mütterchen mit hellblauen, munteren Augen. Sie hat einen kleinen Zeitungsstand, aber er muß wohl einen guten Ruf haben, denn sie hat stets zu tun. „Ich sitze hier nun schon vierzig Jahre“. erzählt sie.„Mein Mann ist mir früh gestorben, und da habe ich den Stand aufgemacht. Früher war ich viele Jahre ganz allein hier. Das war noch ein gutes Geschäft! Sehen Sie, der dort drüben, das ist mein Sohn. Der ist nun auch schon in den Vierzigern. Früher hat er mir immer geholfen, und wir haben uns ein schönes Geld gespart. Aber ich darf gar nicht daran denken und nicht darüber sprechen, sonst schimpft mein Sohn. Mutter, hat er mir immer gesagt, Mutter, leg' das Geld an und kauf' dir was dafür. Aber ich habe gedacht, ich laß es liegen, es ist mir ja sicher. Dann kam die Inflation, und dann war's weg. Und was dann kam, wissen Sie ja. Nun fang' ich wieder von vorn an, aber an sparen ist nicht meyr zu denken. Ich bin ja schon an die Siebzig, und in meinen Händen sitzt die Gicht.“ Ein kleiner Ausschnitt aus der großen, bunten Welt der Straße. Wem sie sich einmal erschlossen hat, der geht mit offenen Augen seinen Weg, mit einem wachen Herzen auch für alles Leben in ihr. Not und Mühe begleiten den Kampf dieses Straßenlebens. Darüber aber schwebt ein seines Verstehen für alles, was Leben heißt. Die Welt der Straße hat tausend Augen, und sie ist im tiefsten Grunde die Welt eines jeden Menschen. Denn auf einer Straße spielt sich unser aller Leben ab, und nur wenn wir sie recht durchschreiten, kommen wir zum Ziel. Die Glocke von Wiewaldliagen! Von Bert Brennecke Genug für heute!— Udo Gebhardt, langjähriger Leiter einer größeren Einkaufsgesellschaft, schob die Unterschriftsmappe zurück. Er fühlte sich müde und abgespannt. Er zog die obere Schublade des Schreibtisches auf und holte die Postkarte hervor, die er vor einigen Tagen von einem Schulfreund, der auch in die Fremde verschlagen worden war, erhalten hatte. Außer Gruß und Namen enthielt sie nur noch die rätselhaften Worte:„Vergiß das Beste nicht!“ Dunkel erinnerte er sich an den Kameraden von einst. Er besann sich, wie sie inmal, an einem Sommertag war es gewesen, die alte, mitten in Heimatwald gelegene Klosterburg besuchten. Niewaldhagen!— Den Namen hatten sie, weil er ihnen so poetisch klang, selbst erfunden. Auf dem Rückmarsch waren sie vom Wege abgekommen. Es dunkelte bereits, als sie einen Waldarbeiter trafen, der die beiden verängstigten Knaben dann sicher zum Waldrand geleitete. Wie froh sie waren, als sie die Lichter der kleinen Stadt wieder vor sich sahen! Udo Gebhardt spürte plötzlich, wie seine Hand zitterte. Natürlich war es das Herz! — Sein Schlaf war in der letzten Zeit auch sehr unruhig gewesen. Höchste Eisenbahn also. einmal auszuspannen und den inneren Menschen in Ordnung zu bringen!— Lotte Wülfing, seine Sekretärin, staunte nicht schlecht, als er ihr seinen Entschluß mitteilte, ein oder zwei Wochen in Urlaub zu fahren.„Und was wird aus der Besprechung, die für übermorgen angesetzt ist? Sie wollen selbst——.“ Er winkte ab.„Kann Herr Lamprecht machen,— es wird mal ohne mich gehen!“ Sie merkte eine gewisse Gereiztheit in seiner Stimme. Sanft entgegnete sie daher: „Schön, Herr Gebhardt, ich werde es ausrichten!“—— In der Tür wandte sie sich noch einmal um:„Ich wünsche Ihnen gute Erholung!“ Sekundenlang begegneten sich ihre Blicke. „Danke!“ sagte der Mann, den Blick von der anmutigen Gestalt abwendend. Spätnachmittags war es, als Udo Gebhardt in seiner Heimat anlangte. Er bog in eine schmale Gasse ein. Dort hatte früher der alte, freundliche Buchhändler gewohnt, bei dem er neben anderem Schulbedarf heimlich immer jene grellbunten Indianerschmöker erhandelte. Lange stand er vor dem Hause, in dem seine Eltern wohnten. Auf dem Klingelbrett standen fremde Namen. Nur die Treppenstufen waren noch genau so abgewetzt wie damals. Etwas bedrückter schon, wie es den Anschein hatte, wandte er sich ab und durchquerte das Gassengewirr, einst vom Lärm froher Knabenspiele durchtobt. Auf dem Firmenschild einer Kohlenhandlung las er den Namen eines Schulfreundes. Natürlich, Karl Behrens, mit dem er Sonnabend immer in die Schwemme reiten durfte. Kurz entschlossen betrat er den Hof. Ein breitschultriger Mann hob das Gesicht von den Lieferscheinen, die er gerade ausfüllte.„Womit kann ich dienen, mein Herr?“ Er war es, Karl Behrens, deutlich an seiner Stirn war noch die Narbe zu erkennen, die er sich einstmals bei einem Sprung vom Heuboden zugezogen hatte.—„Guten Tag, Karl, du kennst mich wohl nicht mehr?“ Der Mann musterte ihn von oben bis unten.„Bedaure“, sagte er dann,„ich weiß wirklich nicht, wen ich vor mir habe!“ „Ich bin Udo Gebhardt, dein alter Schulfreund!“ Endlich dämmerte es. Der Kohlenhändler streckte ihm die Hand entgegen.„Selbstverständlich, Udo Gebhardt, jetzt erkenne ich dich wieder, das ist schön, daß du mal vorsprichst; aber du mußt entschuldigen, ich habe augenblicklich wenig Zeit,— du kennst ja den Betrieb!— Wenn es dir recht ist, treffen wir uns im Ratskeller!“ Die darauffolgende Nacht verbrachte Udo Gebhardt schlaflos. Er zählte die Stundenschläge, die vom Turm der nahen Stadtkirche herüberklangen. Ein lähmendes Gefühl, als läge er, lebendig begraben, in einem Sarge, überkroch ihn. Gegen Morgen, es dämmerte schwach, verließ er das Hotel und schlug den Weg nach dem entfernt liegenden Walde ein. Im stillen verwünschte er den Gedanken, der ihn ohne Frühstück und ausreichenden Wetterschutz in diese Wildnis geführt hatte. Er wußte überhaupt nicht mehr, an welcher Stelle der ziemlich ausgedehnten Waldungen er sich befand. Ja, wie ein Schuljunge hatte er sich benommen, blindlings einem Phantom nachjagend, denn in diesem Augenblick, die ersten Tropfen prasselten bereits hernieder, fiel es wie Schuppen von seinen Augen: Die Jugend, die er suchte, war tot, abgrundtief entsunken, und niemals wieder würde ihm die Glocke erklingen. Und da geschah es: Ein heller, silberner Klang löste sich aus der Ferne, schwang näher, und während der ungehemmt einsetzende Gewitterregen sich über ihn ergoß, hörte er den Morgenruf einer Glocke. Sie war es, die Glocke von Niewaldhagen, jener Klosterburg, die er vor vier Jahrzehnten mit seinem Schulkameraden besucht hatte! Heranwachsende Stimmen. Singend marschierte ein Trupp Arbeitsdienstmänner aus dem Tor. Später saß er im Schatten einer breitästigen Linde und schrieb an Fräulein Lotte Wülfing einen Brief, der mit den Worten schloß: „—— und somit habe ich Niewaldhagen, das Land der Jugend wiedergefunden. Sie würden mir einen großen Gefallen tun, wenn Sie schleunigst Ihren Koffer packen und mit dem nächsten Zug hierherkommen. Am Tor steht allerdings ein Wachtposten, er wird aber beim Vorzeigen dieses Briefes einem Menschenkinde, das mit mir zusammen ein neues Leben beainnen will, den Eintritt nicht verwehren. Die Jugend ist tot, es lebe die Jugend! Einstweilen noch Ihr' glücklicher—— Udo Gebhardt.“ Pralctische Winke Zigarenkistenholz ist ein guter Schutz gegen Motten. Man reibe ein Brett auf der Reibe zu Pulver, fülle es in Mullbeutel und hänge diese in die Schränke zwischen die Kleidungsstücke. Rosinen sinken im Kuchenteig nicht nach unten, wenn sie vorher in angefeuchtetem Zustande in Mehl gewälzt wurden. Fliegen beschmutzen mit Vorliebe Bilderrahmen. Wer die Rahmen leicht mit einer frischen, durchschnittenen Zwiebel einreibt, hält die Insekten von den Rahmen fern. Fett spritzt nicht beim Backen, wenn man das dazu bestimmte Mehl vorher durchsiebt. Tintenflecke in Schulanzügen. Man weicht zunächst die Stellen in gutem gereinigten Glyzerin auf, das man mehrere Stunden einwirken läßt. Dann wäscht man mit warmem Seifenwasser(nicht heiß) nach, spült gut und bügelt den Stoff halbfeucht. Wenn es sich um hartnäckige Flecken handelt, muß man die Behandlung wiederholen. Seet Ne. 43 Reiner Zeitung- Jodinger Zeitung- Gerther Zeitung 1939 Raswitleg und die Geenct-Büben von E#e Jung-Lindemann 16. Forts. und Schluß.(Nachdruck verboten) Klaus zupfte an des Vaters Rock. „Und ich schreibe ihr, daß sie gleich wieder zu uns kommen soll— gleich mit dem nächsten Schiff.“ „Ja, Männlein, schreibe du das nur— aber sie wird nicht kommen. Tante Roswitha muß in Landunga bleiben, bei ihren Schwarzen, muß Kaffee, Tabak, Mais und Sisal bauen.“ So bitter klangen diese Worte, daß Ekkehart verwundert den Kopf hob. Da sagte Klaus:„Wenn sie nicht kommen will. dann werden wir sie einfach holen!“ Holen? Herrgott— holen? Friedrich Gernot stand so heftig vom Stuhl auf, daß Klaus von seinen Knien rutschte. „Na— du! Jetzt war' ich beinahe heruntergepurzelt.“ Der Kleine lachte mit einem Male aus vollem Herzen, es war, als befreite er sich mit diesem Lachen von unbegreiflichem Druck, als berauschte er sich selbst an diesem Klang, der das Zimmer anfüllte und es leer machte von allen Schatten. Ekkehart und Bernt blickten erschreckt. Da sahen sie, daß des Vaters Gesicht hell wurde, daß um seinen Mund ein Lächeln zuckte, tastend, als hätte es sich dieses Gesichts lange entwöhnt, und als kehrte es nun endlich zurück, um wieder Heimat darin zu haben. Gott sei Dank, seufzte Bernt erlöst und konnte nun auch wieder freier atmen. Am gleichen Abend noch schrieb Gernot an Roswitha. Alles schrieb er ihr, auch das letzte Gespräch mit Agnes. Es wurde ein langer Brief. und sein ganzes Herz ging darin unter. * In den Gernot=Werken wurde gearbeitet. der Werke stand an der Spitze, war unermüdlich, war überall. Ehe die Versuche über den Nährwert der auf synthetischem Wege gewonnenen Fette nicht einwandfrei abgeschlossen waren, ließ Gernot die synthetische Fettsäure in der Seifenfabrik verarbeiten. Schon dieser Zufluß eines synthetischen Rohstoffes in ein Fabrikationsverfahren, das die zur Herstellung von Seife notwendigen Fette bisher dem an sich schon knappen Bestand an Fetten entziehen mußte, bedeutete für die Wirtschaft einen nicht zu unterschätzenden Fortschritt, einen Zustrom an natürlichen Fetten für die menschliche Ernährung. Gernot konnte also mit dem bisher Erreichten zufrieden sein, um so mehr, als sein syntbetisches Verfahren sich durch die Praxis sogar noch um ein Weniges billiger zeigte als der Preis für Walfischtran und Palmkernöl. Niemeyer, der nach Frau Gernots Tod schwer besorgt um seinen Chef gewesen war, der wohl mit einer verbissenen Wut arbeitete, aber hastig und fahrig im Werk von einer Station zur anderen hetzte und doch nichts wirklich Planvolles vor sich brachte, konnte eines Tages seine Aengste und Besorgnisse wieder fallen lassen. Gernot hatte sich herausgerissen aus der unrastigen und verkrampften Betriebsamkeit der letzten Wochen. die ihm nur Nervenpeitsche, nur Betäubung gewesen war. Er saß wieder in seinem Büro, war wie ein Fels, ein Mittelpunkt, von dem aus alles begann, alles endete. Seine hohe Stirn mit den Ecken weißer Schläfenhaare leuchtete, seine blauen Augen waren von einer Helle, die durchdringend war. Mund und Kinn waren wieder fest und entschlossen. Niemeyer hätte beruhigt sein können, aber ihn ängstigte das System, mit dem Gernot arbeitete. Es sah aus, als bereite er etwas auf lange Sicht vor. Er weihte Niemeyer in manches ein, was er früher allein erledigt hatte, er gab Anweisungen, die dem getreuen Mitarbeiter gewisse Vollmachten übertrugen, und endlich brachte er ihm Pläne für die Weiterführung des Werkes, die für wenigstens ein Vierteljahr den Gang der Geschäfte, soweit sie vom Werk aus bestimmt werden konnten, festlegten. Niemeyer hatte ein ratloses Gesicht. „Was soll das alles. Herr Doktor?“ Gernot stand an seinem Schreibtisch und wühlte in Papieren. „Lieber Niemeyer, es kann sein, daß ich ganz plötzlich eine sehr weite Reise antreten muß; da will ich alles im voraus geordnet wissen. Das klingt Ihren Ohren gewiß sehr geheimnisvoll, wie?“ Niemeyers Miene drückte Verlegenheit aus. „Sie werden schon Ihre Gründe haben, Herr Doktor.“ „Gut so. Niemeyer. Sie sind eine treue und verläßliche Haut, Sie fragen nicht und finden sich ab. Solche Leute sind Goldes wert.“ Gernot wurde fast fröhlich. „Wenn es soweit ist, dann übernehmen Sie im Werk meine Vertretung.“ Niemeners schmale Schultern ruckten zusammen, als spürten sie schon die Last der Verantwortung, die Furchen in seinem Gesicht vertieften sich. „Ich werde mich dieses Vertrauens würdig zeigen, Herr Doktor.“ Gernot schnippte mit den Fingern. „Ich weiß es, lieber Niemeyer.“ Danach ging er wieder zur Tagesordnung über. Die Gernot=Werke arbeiteten. Viele Köpfe. viele Hände folgten der zielbewußten Leitung eines einzigen Kopfes, sie hatten Arbeit und Brot. Sicherheit ihrer Existenz auf viele Jahre hinaus. Der Kopf aber, der alles lenkte, hatte auch noch andere Gedanken. Das Herz, das zugleich das Herz der Werke war, gehörte einem einsamen Menschen, das sich nach einem anderen Herzen sehnte und vergeblich wartete. * Von Roswitha kam keine Antwort. Der Brief, den Gernot geschrieben hatte, der längst sein Ziel erreicht haben mußte, blieb ohne Widerhall. Warum das? Warum kam kein Wort, das mitfühlte, das mitlitt und Hoffnung gab? Ueber der Stadt wirbelten die ersten Schneeflocken. schüchterne, kurzlebige Boten des nahenden Winters, die von der Mittagssonne rasch verschluckt wurden. Dann wieder fielen Nebel in die Straßen, hingen sich in grauen Fetzen um die entlaubten Bäume und verwandelten sich in sprühenden Regen. Es wurde Weihnachten. Festtage ohne Schnee, ohne Glanz und Freude in diesem traurigen Jahre. Gottlob, daß wenigstens die Buben da waren, Fleisch und Blut, das zu einem gehörte. Von Roswitha nichts, keine Zeile. Dann aber, kurz nach Neujahr, an einem Tage, der ganz durchstrahlt war von Winterkälte und hellem Schneelicht, rief Ekkehart den Vater im Werk an: „Tante Roswitha hat geschrieben!“ Gernot warf sich ans Steuer seines Wagens und raste nach Hause. Die Buben warteten schon auf ihn mit gespannten Gesichtern. Er schickte sie aus dem Zimmer, so schwer es ihm auch wurde, sie zu enttäuschen. „Ich rufe euch, laßt mich nur erst in Ruhe lesen.“ Sie hatte geschrieben— endlich! Es war Erlösung und Angst zugleich, ließ die Hände ungeschickt nach dem Brieföffner greifen, ließ die Augen langsam, jedes Wort durchfühlend, über die Zeilen gleiten. Weihnachtsgrüße und Wünsche für das neue Jahr zuvor— dann endlich Agnes— Worte zarten Trostes, liebevollen Gedenkens der Heimgegangenen. Fragen: Wie trägst du es? Wie tragen es die Buben? Gernots Augen suchten, suchten hinter jedem Wort das andere, das er erwartet hatte: den Ruf des Herzens. Sehnsucht, Verlangen, Heimweh, wie es in ihm brannte. War es nicht darin oder konnte er es nur nicht hören? Liebste Frau, warum quälst du mich? Warum versteckt sich dein Herz hinter Schilderungen deiner Arbeit und Aufgaben? Der Tote hat dir deinen Platz angewiesen, hat dir ein Erbe hinterlassen? Irrtum— Roswithal Dein Platz in an der Seite der Lebenden. Die Toten haben ihre Mission erfüllt, wir aber leben. Warum zerquälst du dich? Warum zergrübelt dein Sinn dieses einfache Gesetz? Du Warme, Gütige— bist du das noch? Dann aber stand am Schluß ein Satz, der Gernot herausriß aus der Bitterkeit dieser Fragen: Nogert ist dein Bruder Harry. Er hat sich mir anvertraut, und es ist erschütternd. was er gelitten hat. Er hat eine unerklärliche Scheu vor dir, die fast an Furcht grenzt. Du bist der Große, Starke, Unerschütterte, er aber nennt sich einen Schwankenden. Gescheiterten und will nicht glauben, daß er dennoch ein Ganzer ist, ein Sieger, der mit seiner Schwachheit fertig wurde. Er ist mir unersetzlich. Friedrich; er arbeitet unermüdlich und umsichtig, als wäre es eigener Besitz. um den er sich müht. Auch seine Kunst hat er nicht vernachlässigt. In freien Stunden übt er mit der gleichen Zähigkeit, mit der er in der Pflanzung schafft, und neulich hat er mir eigene kleine Komvositionen vorgespielt, die mich überraschten. Es war eine reine, kristallklare Musik.— Du mußt ihm sehr zart begegnen, Friedrich, wenn du ihm schreibst, denn ich habe lange bitten müssen, bis er mir erlaubte, dir dieses alles mitzuteilen. Sage jetzt nicht, es wäre an ihm, gutzumachen, daß er euch so viele Jahre im Ungewissen über sein Schicksal ließ. Er hatte es sich in den Kopf gesetzt, erst etwas zu werden, ehe er euch schreiben wollte. Der törichte Junge will nicht einsehen, daß er aschon längst etwas geworden ist, daß er sich einen Platz erkämpfte. Er glaubt wohl, ein Gernot müsse, um etwäs bei den Seinen zu gelten, es auch zu materiellem Besitzstand gebracht haben. Aber ich kann nicht glauben, daß du so denkst. Und dann stand am Ende, dicht vor ihrem Gruß und Namen ein kleines Wort.„Lieber“ stand da— allein— in einem leeren Raum, mit dünnem, zartzärtlichen Federstrich hingesetzt, ein Hauch nur— Es war wie das leise Anschlagen einer Glocke, die rusen wollte und gleich wieder verstummte. Aber ihr Ton drang in Gernots Herz, weckte Echo, entfesselte Sturm.— Dieses eine Wort übertönte alles, dieses eine, kleine Wort grub sich in ihn ein und läutete fort. Noch eine, noch zwei Sekunden zögerte Gernot, ehe er die Buben zu sich rief. Sie standen vor ihm mit erwartungsvollen Augen, waren aufmerksame Zuhörer und hofften, genau wie der Vater gehofft hatte, doch nur das eine zu hören, ob Tante Roswitha bald wiederkäme. Doch davon stand nichts in ihrem Brief. Dann aber kam die große Ueberraschung, die in Bernts Antlitz eine lohende Röte goß. „Onkel Harry lebt— und er ist bei Tante Roswitha? Wie ist er denn nur nach Landunga gekommen, Vater?" „Ich weiß noch nichts Näheres, Kinder, aber das werden wir ja nun wohl bald erfahren. Klaus hat mal gesagt, wir müßten Tante Roswitha holen, wenn sie nicht von allein zu uns zurückkäme. Ich habe mir das überlegt, Buben! Was meint ihr— soll ich nach Landunga fahren und Tante Roswitha und Onkel Harry holen?“ „Ja— tu's Vater!“ rief Bernt begeistert. „Mit'm großen Schiff, Vati!“ bedrängte Klaus den Vater und schmeichelte sich auf seine Knie. „Und was sagst du. Ekkehart?“ fragte Gernot seinen Aeltesten. „Ich glaube, Tante Roswitha wird nicht kommen. Erst müßte sie doch Landunga verkaufen, und ich weiß, wie sehr sie daran hängt. Aber vielleicht könnte Onkel Harry als Verwalter in Landunga bleiben?“ Gernot schoß bei diesen Worten ein Gedanke in seinem Hirn auf. Harry als Verwalter?— Nein, Harry mußte Besitzer von Landunga werden, wenn Roswitha mit einem Verkauf einverstanden war. Harrys Geschäftsanteil konnte ohne Schwierigkeiten aus den Gernot=Werken herausgezogen werden. Vielleicht lockte es den Bruder, Farmer zu bleiben, eigenen Besitz zu haben? Das war die Lösung aus allen Schwierigkeiten, sie würde auch Harry das erschütterte Seibstbewußtsein zurückgeben. Und Roswitha? Sie war dann frei— frei für ihn und die Kinder, und es blieb noch eins: sie zu fragen vor sie hinzutreten und alle ihre Zweifel und Bedenken zu zerstören. Gernot sah Ekkehart an und legte seine Hand auf des Jungen Schulter. „Du hast mich auf einen guten Gedanken gebracht, Ekkehart, ich bin sehr stolz, daß du trotz deiner Jugend schon so selbständig und vernünftig denkst. Du wirst einmal ein richtiger Gernot werden Ekkehart stand stramm und mit leuchtenden Augen vor dem Vater. Ein Lob aus seinem Munde aber war ein besonderes: es sog ihn hinein in die Reihe der Gernots, die in Ehre und Tüchtigkeit gelebt und geschafft hatten, es sagte ihm: Du bist Art von meiner Art, du bist einmal mein Erbe. Zehntes Kapitel Die Regenzeit hatte ihre Herrschaft angetreten. Sie löste die drückende Hitze ab und überspannte das Land monatelang mit grauen Wolken, überströmte es mit dicken Wasserschnüren, die senkrecht vom Himmel stürzten, schauerartigen Güssen. immer wechselnd zwischen laut und leise, zwischen Knattern, Brausen, Rauschen und lauem, monotonem Fließen. Stillere Zeit war auf Landunga eingekehrt, aber sie war doch nicht so still, daß man die Hände in den Schoß legen durfte. Arbeit gab es immer noch genug, die Pflanzung erforderte auch in dieser nassen Zeit Aufsicht und Pflege. Wenn Harry jetzt zu den Mahlzeiten ins Haus trat, war er durchnäßt bis auf die Haut, doch er war das gewöhnt, hatte lange genug in Afrika gelebt. Er lachte glücklich, wenn Roswitha ihm die durchwärmten Kleider reichte, ihn mahnte, sich umzuzieben. Das Leben mit ihr, das Schaffen für sie machten ihn froh, und schön war es, wenn sie am Abend im Wohnzimmer beisammensaßzen, miteinander, lasen oder sich unterhielten, während draußen der Regen seine wilde Musik auf Dach und Bäume trommelte. Sie sprachen nun auch oft von Deutschland, der junge Mensch wollte soviel von diesem neuen Deutschland hören. Es erregte und beglückte ihn, daß er so wenig Teil daran hatte, daß er nicht mitschaffen konnte am großen Werk der Heimat. Dann sagte Roswitha wohl, daß ja auch sie hier im fernen Land miteingeschlossen wären in die große Gemeinschaft ihres Volkes, daß sie gleichsam auf Vorposten stünden und unter kritischen, nicht immer wohlmeinenden Augen ein Beispiel geben müßten für Wesen und Art, für Wille und Tatkraft des eigenen Stammes. Harry hörte ihr gern zu. Er bewunderte Roswithas Klugheit, die Klarheit und Einfachheit ihres Denkens, und zusehends verlor er unter dem Einfluß ihrer warmen, fraulichen Güte manche Bitterkeit, manche Härte seines Wesens und wurde freier und selbstbewußter. Daß Harry Gernot bei ihr war, empfand Roswitha fast wie ein unverdientes Geschenk des Schicksals. Ihre Zuneigung zu ihm wuchs, je länger sie mit ihm zusammenlebte, je enger sie der Tageslauf der veränderten Jahreszeit aneinanderband. Oft übermannte ste Verwirrung, wenn sie eine Bewegung, einen Zug in seinem Gesicht entdeckte, der sie an Friedrich Gernot erinnerte, und sie konnte dann plötzlich mitten im Gespräch innehalten, wie erschreckt von einem Gefühl, das sich stark und übermächtig in ihr regte. Der Tag, an dem sie die Nachricht von Agnes Gernots Tod erhielt, hatte sie aus dem Gleichmaß geworfen, das sie sich mühsam errungen hatte. Das wie aus unterbewußten Gründen ausspringende Gefühl: Nun ist Friedrich frei, hatte sie so entsetzt, daß sie tagelang wie verstört herumlief. Harry konnte sich diese Verwandlung nicht erklären, zu fragen wagte er nicht. War Agnes ihr so nahe gestanden, daß ihr Tod sie fast mehr erschütterte als der Verlust des eigenen Gatten? Der junge Mensch kannte sich hier nicht mehr aus. Er spürte Unbegreifliches, Unergründliches. Frauen sind anders, ganz anders. dachte er, und dunkel zog es ihn zu diesem anderen, das die Frau in ihrem ganzen, so unbegreiflichen Wesen verkörperte. Roswitha fühlte das, fühlte es mit einem seinen und sicheren Instinkt. Leise wehrte sie ab, behutsam, ohne zu verletzen. Aber die Gewalt, die Harry Gernot zu Roswitha trieb, war stärker. Ehe jedoch ein Wort, ein Mißklang die Harmonie ihres Zusammenlebens stören konnte, tat die junge Frau das einzige, was sie in dieser Lage tun konte: sie sprach mit Harry über seinen Bruder und über seine Ehe mit Agnes. Sie erzählte ihm, wie Friedrich und ste sich kennengelernt haben und wie sie sich immer nähergekommen waren. Sie sagte ihm nicht mit lauten Worten, wie sehr sie sich liebten, wie sie verzichtet hatten, weil Pflicht und Bindung sie zu diesem Verzicht zwangen, aber sie ließ ion fühlen, gleichsam zwischen den Worten, daß diese Liebe noch nicht bezwungen war——— Harry Gernot verstand sie. Er brauchte Zeit, um mit sich fertig zu werden, dann aber fragte er:„Mein Bruder schrieb Ihnen, haben Sie ihm schon geantwortet?“ „Nein— ich konnte es nicht, wie oft ich es auch versuchte. Es stehen Schatten zwischen ihm und mir, Harry, ich kann sie nicht überwinden. Sie haben von ihm Besitz genommen und von mir— wir gehören ihnen zu, auch wenn sie nicht mehr sind.“ Harry Gernot zog die Stirn zusammen, und wieder erschrak Roswitha. So tat es Friedrich, wenn er nachdachte. „Leben darf sich nicht am Schatten binden. Frau Roswitha. Haben Sie selbst es mich nicht gelehrt, daß das Schicksal niemals Fehler macht, daß nur wir Menschen es sind, die irren und Fehlschläge ernten, weil wir nicht vom Mittelpunkt aus dachten und haudelten? Mittelpunkt aber ist Leben und des Lebens Forderungen. Sie sehen Schatten und haben mir doch einmal in einer entscheidenden Stunde gesagt, daß man klar und licht denken müßte, damit Dinge und Schicksal sich ins Helle, Gute und Fördernde wandeln und sinnvoll werden könnten. Das Sinnvolle aber ist, sich dem Leben zuzuwenden.“ Harry Gernot lächelte. Jung war dieses Lächeln um seinen Mund und gütig. „Muß ich Ihnen jetzt helfen, Roswitha, wie Sie mir geholfen haben?“ „Ja, Harry." „Dann schreiben Sie meinem Bruder.“ Roswitha nickte, und Harry Gernot ließ sie allein. Aber es war wohl noch zu früh. Sie schrieb, und schrieb doch nicht so, wie sie es gewollt hatte. Nur ein einziges, kleines Wort rief über Schatten hinweg nach dem Lebenden: „Lieber!“ * Es war März gekommen, als das Schiff, mit dem Friedrich Gernot gekommen war, am Pier von Lobito festmachte. Palmen grüßten ihn, ein weißer, flacher Badestrand, Häuser, die auf Pfählen standen und schnurgerade auf der schmalen, parallel zur Küste laufenden Landzunge, nebeneinander aufgereiyt waren. Diese Landzunge bildete einen natürlichen Hafen, in den die Schiffe bis nahezu an den Strand einfahren konnten. Nicht ohne Mühe trieb Gernot in der Stadt einen etwas mitgenommenen Fordwagen auf, der ihn am nächsten Morgen nach Landunga bringen sollte. Die Nacht über blieb er im Hotel, schlug sich einige Stunden mit den Wanzen herum und verbrachte den Rest der Nacht auf einem etwas wackligen Stuhl. In diesen Stunden bewegte ihn nur ein Gedanke: Roswitha. Was würde sie wohl sagen, wie würde sie ihn aufnehmen? Er hatte ihr geschrieben, aber er hatte verschwiegen, daß er sich ihr selbst bringen würde. Roswitha hatte geantwortet, endlich frei und erlöst, bereit für das Leben und seine Forderung. Doch diesen Brief hatte Gernut nicht mehr erhalten, er erreichte Deutschland, als Friedrich Gernot afrikanischen Boden betrat. Und nun war er Roswitha nahe, nur Kilometer trennten sie noch, und während der Fahrt flog sein Herz dem klappernden und holpernden Vihekel voran. Noch hatte sich die Via Lobito von den monatelangen Regengüssen nicht erholt. Aus den Schlaglöchern spritzte das Wasser, und Gernot bewunderte die Fahrkunst des Portugiesen, der ihn angefährdet ans Ziel brachte. Landunga! Nun sah er es mit eigenen Augen. Die fremde Landschaft entfaltete sich vor ihm dunkelgrün und fruchtbar, und er stand am Eingang zur Farm, zögernd, mit einem stürmisch klopfenden Herzen. Auf dem Hügel sah er das Haus, Roswithas kleine Burg— wie oft hatte sie es so genannt,— und ihm fiel Ekkeharts Zeichnung ein, die über des Jungen Bett hing. Er hatte sie nach einem Feto gemacht. * 1 52— Gernot ging durch die Cuiavenallee, langsam, als müßte er jeden Schritt auskosten, den er auf diesem Boden machte, der Roswitha gehörte. Auf der Veranda des Hauses bewegte sich eine Gestalt, ein dunkler Kopf über weißem Anzug. Jetzt schien sie den Ankömmling zu sehen, lief ins Haus. kam wieder und eilte die Verandastufen herab ihm entgegen. Ihm folgte eine zweite Gestalt, ein Mann in weißem Hemd und breitrandigem Hut. Einen Augenblick schien er zu stutzen, im Lauf innezuhalten. Ja, es schien sogar, als wollte er sich umwenden— fliehen. Da hatte Gernot den Bruder erkannt, rief ihn an und lief ihm entgegen. „Harry— mein Junge!“ Kalumba, der sich die Koffer des Gastes aufgeladen hatte, staunte. Er faßte es nicht, warum sich die beiden Männer plötzlich in Armen lagen. Verlegen grinsend schob er sich an ihnen vorbei. Sonderbare weiße Männer! Man verstand sie nicht immer. Mußten sich wohl kennen und sich gut sein? „Wir reden später über alles, Harry, jetzt will ich ern zu Roswitha. Ist sie im Hause?“ Der Bruder nickte. „Laß mich vorangehen und sie vorbereiten — ich glaube, es wird besser sein.“ Aber Kalumba hatte der Herrin schon erzählt, daß Besuch gekommen war, hatte Friedrich Gernot beschrieben: Große Herr, gutes Gesicht, feine Anzug— hat Senjor Harry umarmt! Roswitha fühlte, wie ihr ein Blutstrom zum Herzen schoß und wieder zurückebbte. Mein Gott— das war doch nicht möglich? Sie lauschte hinaus, hörte Schritte die Verandatreppe heraufkommen und über die Dielen gehen. Dann verdunkelte ein Schatten die helle Oeffnung der Tür. „Harry— Sie?— Ich dachte—“ „Wissen Sie es denn schon, Roswitha?“ „Ja— wo ist er?“ „Ich rufe ihn, aber Sie müssen erst ganz ruhig sein.“ „Ich bin ruhig, Harry.“ Nun der Bruder kam, nun der Augenblick nahe war, der Entscheidung brachte, füblte Harry Gernot Trauer. Aber es war kein Neid in ihm, keine Eisersucht. Jetzt liebte er Roswitha wie eine Schwester und bangte vor der Stunde, die sie ihm nahm. Roswitha hörte ihn über die Veranda gehen, hörte, wie seine Schritte sich entsernten, und dann näherten sich andere Schritte, schnell, von Freude und Erwartung gedrängt. Roswitha erhob sich, über ihr Gesicht perlten Tränen, und Friedrich Gernot sing sie auf mit seinen Lippen. Er umfaßte ihre Hüften und zog die geliebte Frau an an Herz. Gesicht stand gegen Gesicht. Roswitha fühlte Taumel, der ihren Mund zu dem seinen zwang, aufbrach und sich der Flut seiner Zärtlichkeit hingab. Worte waren nichts, Worte wurden arm, wo Leben selbst sprach und an sich riß, was sein war. Worte wurden zum Stammeln, wo Liebe, die lange zurückgedrängt war, sich ausströmte von Mund zu Mund, und Liebende waren Gefäße, unausschöpfbar.— Doch im Sturm der Leidenschaft dieses Sichfindens, im Glück des Sichhaltens standen Seele und Seele sich zugewandt, einander zulächelnd, als grüßten sich Geschwister. „Ich komme, dich zu holen— die Kinder warten auf dich“, sagte Gernot endlich. „Die Buben— meine Buben“, antwortete Roswitha, und ihre Augen strahlten auf. „Deine Buben— sa! Sie gehören dir— wie sehr, das sollen sie dir selbst sagen. Wirst du mit mir kommen, wenn ich wieder keimfahre, Roswitha?“ Sie legte ihre Arme um seinen Nacken. „Wo sollte ich wohl jetzt noch eine Heimat haben als bei dir? Nur eins bleibt noch zu bedenken. Was wird mit der Farm. Ich weiß nicht, ob ich so schnell einen Käufer finde?“ Gernot lächelte. „Hast du gar nicht an Harry gedacht, Liebstes? Er wird Landunga kaufen, wenn es dir recht ist, natürlich. Es ist so einfach, daß da, w. ich Hindernisse n zehnjähriger darauf bringen führte mich zu dieser Lösung, U. Auf diese Weise geht alles glatt. Es gibt keine Devisenschwierigkeiten, und die Formalitäten bei den hiesigen Behörden werden ja wohl auch auf keinen Widerstand stoßen, der nicht zu überwinden wäre. Du überschreibst Harry den Besitz, und ich zahle dir in Deutschland die Kaufsumme aus.“ „Die ich bei den Gernot=Werken stehenlassen werde“, lachte Roswitha und schmiegte sich an ihn.„Doch mir scheint, wir machen die Rechnung ohne den Wirt. Was wird Harry dazu sagen?“ „Fragen wir ihn“, schlug Gernot vor. Harry war in die Pflanzung geritten, sie mußten bis zum Mittagessen auf ihn warten, und als sie ihm Arm in Arm entgegengingen, sprang er vom Pferd und reichte ihnen herzlich die Hände. „Ich sehe, daß ich mich mit euch freuen darf. Von Herzen wünsche ich euch Glück.“ Nach dem Essen, das Roswitha zu einem kleinen Festmahl gestaltet hatte, sprach Fried rich mit seinem Bruder. Er machte keine langen Umschweife, sondern setzte ihm mit knap pen, klaren Worten seinen Plan auseinander. „Du bist ein vortrefflicher Farmer, wie mir Roswitha sagte, und hast einmal geäußert, daß dir Landunga besonders ans Herz gewachsen wäre. So kaufe doch die Farm.“ Harry saß starr, wie überstürzt von etwas Ungeheurem. „Ich soll Landunga kausen— womit?“ „Lieber Junge, du scheinst vergessen zu haben, daß dein Vermögen in den GernotWerken steckt. Ich habe es gut verwaltet, obwohl ich die Hoffnung, dich jemals im Leben wiederzusehen, schon ausgegeben hatte. Nun aber bist du da, du lebst und bist ein Mann geworden, der sich seinen Platz im Leben erkämpft hat und seine Kräfte zu regen versteht. Ich bin sehr stolz auf dich, Harrn, und weiß, daß du deinen Besitz erhalten und mehren wirst." Des Bruders Gesicht rötete sich in Freude. Friedrichs Worte hoben ihn über sich selbst hinaus, gaben ihm wieder Geltung und löschten alles frühere aus. Nun war auch er wieder ein Gernot, und hier würde er stehen, auf eigenem Grund und Boden, auf weit vorgeschobenem Posten, ein Treuer und Verläßlicher, kein Ausgestoßener mehr, kein Fremder. Hier, wo er arbeiten und schaffen würde, wo er, der Deutsche, Herr war, war Deutschland, und hinter ihm stand der Schutz des wiedererstarkten Vaterlandes. In auswallender Dankbarkeit ergriff er des Bruders Hand und drückte sie fest. Dann wanderten seine Augen zu Roswitha hinüber. „Und du bist einverstanden mit Friedrichs Vorschlag, du übergibst mir deinen Besitz gern?“ „Ich wüßte keinen besseren, keinen lieberen Menschen, dem ich Landunga anvertrauen könnte, Harry.“ Der junge Gernot— wie jung, wie strahlend sah er in diesem Augenblick aus— atmete tief auf, sog die Luft ein und reckte die Arme. „Herrgott“, sagte er,„Herrgott— ich kann's noch kaum glauben.“ Er stand auf und trat an die Verandabrüstung, umfaßte das Land, das nun sein eigen werden sollte, und wurde überwältigt von einem Gefühl brausenden Glückes. „Verzeiht— aber ich muß mal eine Weile mit mir allein sein“, wandte er sich um. Friedrich nickte ihm zu.„Geh' nur— später mußt du mich dann durch die Pflanzung führen.“ * Mit Friedrich gemeinsam unternahm Roswitha nun alle notwendigen Schritte zur Uebergabe ihres Besitzes an ihren jungen Schwager. Gernot drängte, mußte mehrmals nach Lobito und zum Gouverneur, bis alles geregelt war. Er schimpfte gewaltig auf die Behörden, die ihm zu langsam arbeiteten. Er hatte auch bereits nach Hause telegrafiert und Vorkehrungen getroffen, die Roswithas Haus in der Plantanenallee wieihrem Hall Dann kam endlich der Abschied nahmen von Landunga.“ „Wird es sehr schwer, Roswith Gernot. Sie schüttelte den Kopf, nahm seinen Arm und zog ihn zu dem kleinen, von Palmen und Blumen umstandenen Platz, an dem Ernst Rühles Grab lag. „Wir wollen auch die Toten nicht vergessen“, sagte sie leise. „Nein, niemals“, antwortete er und dachte an Agnes, die ihm in ihrer Sterbestunde den Weg zu Roswitha wies. Nun durften sie beide glücklich werden, nun hatten sie beide heimgefunden, das Suchen hatte ein Ende. Harry brachte die Geschwister nach Lon#sio. In einem Jahr wollte er nach Deutschland kommen, wenn er einen zuverlässigen Vertreter sand. „Und dann wirst du dich nach einer tüchtigen Frau umschauen, mein Junge“, sagte Friedrich und legte seinen Arm um Roswitha. Harry nickte und ging auf den leichten Ton des Bruders ein, in seinem Innern aber wurde es einsam, als das Schiss sich vom Pier löste und aus dem Hafen glitt. Roswitha winkte noch lange, Harry wartete, bis der dunkle Rumpf des Schiffes kleiner wurde, drehte und das flatternde Tuch seinen Augen entzog. * „Ein Brief von Bati!“ Bernt stürmte ins Zimmer und reichte Ekkehart den Brief mit der fremden Marke, Der warf einen Blick auf die Anschrift. „An mich!“ staunte er. „Wird wohl an uns alle sein— lies vor. Nun mach' doch schon, Mensch!" Ekkehart öffnete ihn umständlich, begann zu lesen, stockte— und wurde brennend rot. „Was ist denn nun los?“ murrte Bernt. „Kommt Tante Roswitha nich?“ fragte Klaus. „Doch! Vati bringt sie mit— und er schreibt, er hätte Tante Roswitha so lieb, und sie hätte ihn auch so lieb, daß er sie gefragt hätte— ob sie seine Frau werden wolle“ Nun war auch Bernt rot geworden, Klaus aber jubelte:„Au sein— dann bleibt sie ja immerzu bei uns und geht nich mehr von uns weg.“ Die Augen der Brüder trafen sich einen Augenblick und sahen rasch aneinander vorbei. „Gib mir mal den Brief. Ekkehart.“ „Da— es steht noch mehr drin Bernt las vor: Als Mutti von uns ging und ich noch einmal mit ihr sprach, hat sie mir gesagt, daß sie es von Herzen wünschte, wenn ich Tante Roswitha heiraten würde, nenn wir miteinander glücklich würden und Ihr, meine Buben, eine gute und liebevolle Mutter bekämt. Das schreibe ich Euch, damit Ihr großen Jungen mich versteht und nicht glaubt, daß ich Mutti vergessen hätte. Klaus wird sich freuen, das weiß ich. Und Ihr? Freut Ihr Euch nicht auch ein wenig? Ich hoffe es und wünsche es mir, daß Ihr Tante Roswitha mit frohen Herzen in unser Haus und in unsere Gemeinschaft aufnehmt. In Liebe Euer Vater.“ Und dann hatte Tante Roswitha noch ein paar Zeilen hinzugefügt:„Meine Buben! Wollt Ihr mich haben, wollt Ihr mir Vertrauen schenken und mir glauben, daß ich Eure Mutti nie aus Eurem Herzen verdrängen werde? Und habt Ihr mich so lieb, wie ich Euch liebe?“ Ekkehart und Bernt sahen sich an. Jetzt lachten sie, der Druck, den sie eben noch empfunden hatten, war fort. „Was sagst du, Ekkehart?“ „Ich freue mich, es wird für uns alle gut sein, wenn sie kommt. und Batt schreibt so glücklich— das ist ja wohl die Hauptsache.“ „Hauptsache is, daß Tante Roswitha kommt und immer bei uns bleibt“, erklärte Klaus. „Und daß sie uns lieb hat; erganzte Bernt. — Ende.— EiH Oie Reden Ihrer Miinister und die Hetze ihrer Presse können nicht darüber hinwegtäuschen: So denken die Vélker! Man lehnt ab, aber man respektiert Von unserem Pariser Mitarbeiter Franz Marlaux Im Paris, 20. April. Die Meinung, die man in Frankreich über Adolf Hitler und den Nationalsozialismus bis zum 30. Januar 1933 hatte, läßt sich ungefähr mit den Gedanken vergleichen, die damals in Deutschland einen Anhänger der Sozialdemokraten binderten, die Liste 1, das Hakenkreuz, zu wählen. Wir brauchen uns damit heute nicht mehr zu beschäftigen. Von der soztalen Problematik, die in dem Anschwellen der nationalsozialistischen Wäblerzahlen zum Ausdruck kam, batte in Frankreich so gut wie niemand auch nur eine Abnung. Das wichtigste an Hitler war für den Durchschnittsfranzosen wie auch für den Parlamentarier: Was bedeuten„die Nazis“ für die franzötsche Sicherbeit? Und die Antwort war so gut wie einstimmig: sie sind eine Gefahr, da sie den Nationalsozialismus predigen und eine Vorliebe für das Militärische haben. Die Literatur, die bis Ende 1933, also noch nach dem 30. Januar 1933, in Frankreich erschien, wandelt nur dieses Thema ab, teils alarmierend. teils ironisierend, teils beschwichtigend. Im Grunde nahm niemand, ausgenommen die reinen Chauvinisten, für die Deutschland und der Satan ein und dasselbe sind. Hitler und seine Scharen ernst. Alle Welt rechnete mit einer Evisode, vergleichbar allenfalls dem Zweiten Kaiserreich Napoleons III. Zu einer ernsten Betrachtung des Nationalsozialismus ist es auch bis beute in Frankreich noch nicht gekommen. Hingegen bat die Aufmerksamkeit, mit der man die Person des Führers beobachtet, im Verlauf der auf die Jabresmitte 1934 folgenden Zeit, ganz besonders, seitdem Adolf Hitler zu dem Amt des Reichskanzlers noch das des Staatschefs übernommen hat, bedeutend zugenommen. Eine einheitliche Meinung hat sich dabei nicht gebildet, wenigstens nicht In der positiven Bewertung. So rasch sich Franzosen einig werden können, wenn es darum geht, dem Führer diese oder jene Eigenschaft abzusprechen, so schwer scheint es, daß sie einer Meinung über jene Eigenschaften sind, auf denen in Deutschland die Anhänglichkeit an die Person Adolf Hitlers beruht. Die negative Einschätzung des Führers wurde zum ersten Mal erschüttert, als nach dem 7. März 1936 die Wiederbesetzung des Rbeinlands gelungen war, und sie wendete sich in einem zunehmend weiten Teil des Bürgertums sogar in eine Bejahung, zeitweise fast Bewunoerung, als Krankreich unter dem Einfluß der Kommunisten und Gozialen in die schwere Krise bis Frühjahr 1938 geriet. Die Beschwörungen Hitlers, Europa solle sich zum Kampf gegen den Bolschewismus zusammentun, gewannen in den Jahren 1936—1938 in Frankreichs eigenen innern Verbältnissen einen so sinnfälligen Hintergrund, daß die Argumente der liberalen Demokratie an Glaubwürdigkeit verloren und, wenn nicht auf dem Land, so doch in der Stadt, Hitler eine gewisse Popularität gewann. Der Führer wurde in den Augen des antikommuniungebundenen Bürgertums als den Mann sich selbst mus zu befreien und eine nach außen wieder respektierte Nation zu werden. Man zollte dem Vaterlandsgefübl, der politischen Kühnbeit und Instinktgewißbeit Hitlers Anerkennung. obwohl man sich sagte, daß einerseits Frankreich durch seine innere Uneinigkeit den Erfolgen Hitlers Vorschub geleistet habe, und daß anderseits diese Erfolge auf Kosten Frankreichs und seiner europäischen Positionen gegangen seien. Als den Höhepunkt dieser positiven Bewertung darf man die Münchener Konferenz bezeichnen, die in Frankreich fast einstimmig als ein großer Erfolg des Führers angesehen wurde und in dem sehr berzlichen Empfang des Reichsministers von Ribbentrop im Dezember darauf gewissermaßen diskontiert worden ist. Die gegen das Dritte Reich gerichtete Provaganda hat es in Paris nie so schwer gehabt wie in den viereinhalb Monaten von Ende September 1938 bis Mitte März dieses Jahres. Mit dem Reichsprotektorat über Böhmen und Mähren ist nun aufs neue eine Krise eingetreten. Die französische Regierung, fast autoritativ beraten von dem England Chamberlains. Edens, Churchills und der Arbeitervartei, hat es für angezeigt gehalten, galität des Reichsprotektorats zu bestreiten. die LeFrankreich macht zusammen mit England den Versuch einer diplomatisch=strategischen Isolierung des Dritten Reiches. Sofern unter dem Eindruck dieser Dinge überhaupt an dem Cbarakter und den Metboden des Führers noch ein gutes Haar gelassen wird, geschiebt es nur, um in Frankreich die Meinung zu provagieren man müsse sich daran ein Beispiel nehmen. Man lehnt in der Theorie das Dritte Reich ab aber man ahmt es in der Praxis vielfach nach.„Einigkeit der Nation".„Starke Führung". „Aeußere Aufrüstung" sind Parolen geworden, für deren Verwirklichung heute gerade die rigorofesten Ideologen der Demokratie am bedenkenlosesten den Führer des Dritten Reiches nachzuahmen empfeblen. Niemand kann mit Sicherheit voraussagen, wie lange dieser unerfreuliche Zustand bleiben wird. Dauernd gute Beziebungen zwischen Frankreich und Deutschland lassen sich aber wohl kaum einrichten, wenn von den beiden Nachbarn die einen verbrennen, was bei den andern angebetet wird. Europa ist, wie Adolf Hitler neulich noch in seiner wirkungsvollen Rede von Wilhelmshaven klar zu erkennen gegeben hat, in eine von Mißverständnissen und Begriffsverwirrung zersetzte Seelenverfassung geraten, deren Auflösung in eine von Gerechtigkeit bestimmte neue Ordnung gerade im Sinne des Mannes liegen wird, der am 20. April von sich sagen kann, daß er auf seinem Weg viel Liebe kennen gelernt hat, aber auch nie gescheut hat, den Haß seiner Feinde auf sich zu nehmen. London: Immer eine Stunde früher aufgestanden Von unserem Londoner Mitarbeiter Sterling stischen, parteipolitisch das Vorbild für *.*, nötig habe, nm den FrankBolschewisvom wost London, 20. April. Wie England den Führer sieht? Wie es ihn sah? Wie es ihn sehen wird? Diese Fragen sind viel schwerer zu beantworten, als man zunächst denken sollte. Lange bevor Hitler zur Macht kam. witterte man in ihm eine Gefahr. Daher versuchte man, ihn lächerlich zu machen. Was in Deutschland die demokratisch=marxistische Presse ihren Lesern verzapfte, das ahmte man in England getreulich nach. Man glaubte in der Lage zu sein, auf diese Weise dem gebildeten Deutschen den neuen Mann, der doch nichts sei als ein überspannter Demagoge, gründlich zu verleiden. Als er dann am 30. Januar wirklich mit der Führung der Geschäfte des Deutschen Reiches betraut wurde, sah man in ihm zunächst nur einen neuen Reichskanzler, der den Weg seiner Vorgänger gehen würde. Freilich fürchtete man mehr, aber man wollte es nicht zugeben. Man führte den Kampf weiter, den die Gegner Hit lers im Reich restlos verloren hatten. Nur die„Daily Mail“ bildete eine Ausnahme. Lord Rothermere hatte eine bessere Nase als alle seine Zeitgenossen. Er sah eine neue Macht und eine unbekannte Kraft. Er hat sich durch seine entschlossene Umstellung der von ihm beherrschten Blätter das politische Verdienst erworben. die englische Nation vor der größten Blamage aller Zeiten zu bewahren. Mehr freilich hat er nicht erzielt. Die englischen Zeitungen fuhren fort, gegen den neuen Mann zu geifern und zu hetzen. Ihr Erfolg im englischen Publikum war freilich etwas überraschend Man horchte auf. Man begann sich mit der neuen Macht zu beschäftigen. Wer macht Hitlers Politik? fragte man. In den Klubs sing man an, über den„unbekannten Mann“. der jetzt Wortführer des deutschen Volkes war, zu erörtern und zu debattieren. Ist er am Ende ein Genie? Hat er das Zeug zu wirklichem Führertum in sich. Aus Widerstand wurde Bewunderung und aus der Bewunderung wiederum Ablehnung, aber wiederum wandelte sich die Ablehnung zu Erstaunen. An diesem Manne prallte ja alles ab. Die amtlichen Stellen betrieben zunächst ihre bisherige Politik hochmütiger Gleichgültigkeit. Als aber Deutschland nach wiederholter Ablehnung seiner Abrüstungsvorschläge aus dem Völkerbund auch austrat, wandelte sich die Gleichgültigkeit in verhüllte Gegnerschaft. Bei dieser Haltung blieb man und unterließ nichts, um der deutschen Regierung wirtschaftliche, politische und andere Schwierigkeiten, wo man nur konnte, zu machen. Als aber Hitler Zug um Zug und Schlag um Schlag die deutsche Gleichberechtigung durchsetzte und den Versailler Vertrag Stück für Stück zerbrach, da wandelte sich der Hochmut in Schrecken, und heute sieht man in dem deutschen Führer einen deutschen Napoleon. Dies ist jedenfalls die amtliche Bezeichnung dieses Mannes. Im englischen Volk geht der Streit um die Persönlichkeit des Führers noch weiter. Die Fahrt ins befreite Saerland Zwar ist es Chamberlain neuerdings geglückt, mit dem Schlagwort von dem neuen Navoleon in der englischen Oeffentlichkeit eine ähnliche Abneigung hervorzurufen, mit der man vor mehr als hundert Jahren den Korsen bekämpfte. Aber der Vergleich hinkt. Man möchte aus Hitler nur zu gerne einen Todfeind Englands machen, aber die in diesem Sinne betriebene Pressehetze steht auf schwachen Füßen. Der einfache Engländer bewundert diesen Mann trotz allem, was ihm von der Brunnen vergiftenden Presse an haarsträubenden Geschichten über Hitler und das deutsche Volk berichtet wird. „So einen Mann möchten wir auch haben! Gemeinheit ist, daß ihn die Deutschen haben.“ In die Bewunderung der persönlichen Leistung mischt sich die Furcht. Heute ist Hitler dem Durchschnittsengländer der gebildeteren Schicht unheimlich. Mit wachsendem Entsetzen bemerkt man, daß dieser Mann nicht nur tavfer, nicht nur in allen Sätteln gerecht ist, sondern daß er in den letzten fünf Jahren als Führer des Reiches immer eine Stunde früher aufgestanden ist als die englischen Staatsmänner. Jedes Mal, wenn ihm die Engländer eine neue Falle gestellt zu haben hoffen, entdecken sie, daß sie selbst den Hals in der Schlinge haben. Das Wutgeheul der englischen Blätter und ebenso der englischen Minister erklärt sich zu einem nicht geringen Teile aus der Sorge um die englische Gottähnlichkeit. England hat nach Ansicht seiner Bewohner bekanntlich alle großen Eigenschaften weltpolitischer Führung ebenso in Erbvacht wie Moral und Sittlichkeit. Man ist nicht nur unfehl bar, man ist auch tugendhaft und fühlt sich durchaus als der sittliche Vormund der Weltvolitik. Am schlimmsten aber ist heute für England die Erkenntnis, daß es aufgehört hat, eine Insel zu sein. Wieder steigen da Erinnerungen an Napo leon auf. Dieser Hitler bekommt am Ende fertig, was dem Korsen mißlang. Gäbe es Krieg so wird England den Folgen eines solchen nicht entgehen. Hitler hat aus dieser Insel eine Kontinentalmacht gemacht. Ja, sagen die Engländer, er ist wirklich an allem schuld. Wenn wir morgen die allgemeine Wehrpflicht einführen, so verdanken wir das Hitler. Wenn man unsere Parks ruiniert so hat das Hitler gemacht. Wenn die Steuern steigen, wenn der Tee mehr kostet, wenn das Geschäft nicht geht, immer ist es Hitler. Es gibt keinen Menschen in England und der weiten Welt, dessen Name häufiger fällt, der öfter gedruckt wird als der Name Hitler. Auf jeder Zeitungsseite ist er mehrfach zu lesen. Ein Leitartikel ohne Hitler ist undenkbar. Nun feiert dieser Mann erst seinen 50. Geburtstag. Was die Engländer dazu sagen werden, ist ziemlich klar. Man wird aus Furcht und Hoffnung etwas zusammenbrauen, das doch alles in allem auf die tiefere Erkenntnis hinausläuft: Wenn es der englischen Staatskunst nicht gelingt, mit diesem Mann eine Verständigung herbeizuführen, dann ist England verloren. Den Namen Hitler unterschlagen! Von unserem eigenen Mitarbeiter Moskau abe Moskau, im April. Die Gestolt des Führers und Reichskanzlers beschäftigt naturgemäß auch die Vorstellungskraft des Sowjetbürgers in stärkster Weise. Wenngleich die wahren Gefühle und Gedanken des russischen Volkes heute innerhalb der Rätegrenzen kaum noch ihren Ausdruck finden, so ist doch das Interesse deutlich zu spüren, das man hier dem großen Antivoden des Bolschewismus entgegenbringt. Selbstverständlich sieht in Moskau jedermann in Adolf Hitler(dessen Name im Russischen:„Gitler“ gesprochen wird) die erste Verkörverung aller antikommunistischen Bestrebungen und die Sowjetregierung selbst hat unfreiwillig viel dazu getan, um dem russischen Volk einen gewaltigen Respekt vor dem Führer des sogenannten„deutschen Faszismus“ beizubringen. Wenn das russische Volk der Sowjet=Propaganda glauben sall. es sei Adolf Hitler gelungen, den bolschewistischen Staatsapparat bis in die höchsten Spitzen hinauf„mit seinen Beauftragten zu durchsetzen“, so kann man sich denken, welche Vorstellung gerade der primitive Zeitungsleser von dem weitreichenden Einfluß des Nationalsozialismus bekommt. Jahrelang hat jetzt der Sowietbürger in seinen Zeitungen gelesen, wie viele Volkskommissare und Generäle, ja selbst Marschälle als „Agenten des Faszismus“ entlarvt worden wären. Muß er nicht an die Allmacht des Mannes glauben, dem die Sowjet=Presse und die Sowjet=Propagandisten die Verantwortung für alles aufbürden, was dem Machthaber im Kreml unerwünscht I„„ In der bolschewistischen Presse der letzten Zeit ist der Name Adolf Hitlers allerdings nicht mehr allzu häufig zu finden. Keine Redaktion in Moskau hatte den Mut aus einer der Führerreden auch nur einige wenige Sätze wiederzugeben. Gewöhnlich wird nur mit einem einzigen Satz die Tatsache erwähnt, daß der Reichskanzler vor dem Reichstag oder vor dem Parteitag eine Rede hielt. Ueber den Inhalt der Rede erfährt der Sowjetbürger nicht das Geringste. Die Radio=Uebertragungen werden regelmäßig mit so großem Aufwand durch spezielle Sender gestört, daß selbst die benachbarten Länder davon betroffen werden. Wenn in den ersten Jahren des Nationalsozialismus noch hier und da eine Schrift über Adolf Hitler erscheinen konnte, natürlich feindlichen Inhalts, so gibt es heute kein einziges Werk in russischer Sprache, das den Führer zum Gegenstand hat. Selbst die früheren Schriften gegen den Führer wurden längst aus den Bibliotheken und Buchhandlnugen wieder entfernt, die Verfasser wurden als Volksfeinde und„faszistische Agenten“ liquidiert, und zwar aus keinem anderen Grunde als deshalb, weil sie einige kurze Zitate aus Hitler=Reden in ihre Darstellungen eingeflochten hatten. Nichts zeigt deutlicher, wie sehr man sich in Moskau vor dem Wort des Führers fürchtet. MEILENSTEINE der Treihelt Saarbrücken Wien] Reichenberg] Prag! Memel Machtergreitung Am 30. Januar 1933 wurde Adolf Hitler zum Reichskanzler berufen. Am 11. Februar entwickelte er zum ersten Male im Sportpalast sein Regierungsprogramm vor dem deutschen Volke: Deutsches Volk, gib uns vier Jahre Zeit — dann richte und urteile über uns! Deutsches Volk, gib uns vier Jahre, und ich schwöre dir, so wie wir und wie ich dieses Amt antrat, so will ich dann wieder gehen— ich tat es nicht um Gehalt und Lohn, ich tat es um deiner selbst willen... Ich hege selsenfest die Ueberzeugung, daß einmal doch die Stunde kommt, in der die Millionen, die uns heute verfluchen, dann hinter uns stehen und mit uns begrüßen werden das gemeinsam geschaffene, mühsam erkämpfte und bitter erworbene neue Deutsche Reich der Größe und der Ehre und der Kraft, der Herrlichkeit und der Gerechtigkeit. Amen! Das Saarland kehrt heim Der Führer kam am 1. März 1935 nach Saarbrücken zu der großen Befreiungsfeier des heimgekehrten Saarlandes. Dabei führte er aus: „Möchten doch alle Staatsmänner aus diesem Ergebnis das Eine ersehen, daß es zwecklos ist, mit solchen Methoden Völker und Staaten zerreißen zu wollen. Am Ende ist das Blut stärker als alle papiernen Dokumente! Was Tinte schrieb, wird eines Tages sonst durch Blut wieder ausgelöscht. Diese tiefste Stimme wird am Ende alle anderen hell und klar übertönen!“ Die Ostmark kommt zum Reich Am 12. März 1938 erschien der Führer in seiner Heimatstadt Linz, am 13. März erging das Gesetz über den Anschluß, am 15. März sprach Adolf Hitler auf dem Heldenplatz in Wien. Dazwischen gab er folgendes Interview an Ward Price: „Ich versichere Ihnen in aller Aufrichtigkeit, daß ich vor vier Tagen keine Ahnung von alledem hatte, was sich heute hier ereignen sollte, oder daß Oesterreich ein deutsches Land werden sollte wie Bayern oder Sachsen. Ich habe dies getan, weil ich von Herrn Schuschnigg getäuscht wurde. und Verrat ist etwas, was ich nicht dulden werde. Wenn ich meine Hand und mein Wort an irgend eine Sache gebe, dann stehe ich dafür auch ein und ich erwarte von jedem, der mit mir eine Abmachung abschließt, daß er das Gleiche tut.“ Das Sudetenland wird frei Am 1. Oktober 1938 begann die Räumung der deutschen Gebiete durch die Tschechen. Adolf Hitler erschien bei seinen Truppen im Sudetengau. Am 2. Dezember hielt er in Reichenberg die große Rede, die den Abschluß des glanzvollen Jahres bot: „1938 ist das Jahr, das Pläne und Hoffnungen von vielen Jahrhunderten verwirklichte... Wir haben sehr maßvolle Begrenzungen unserer außenpolitischen Zielsetzung vorgenommen, aber irgendwo hören internationale Rechte auf und das nationale Eine Charakteristik des Führers „Seine Arbeitsweise ist ganz auf Klarheit eingestellt. Nichts liegt ihm ferner als nervöses Hasten und hysterische Ueberspanntheit. Er weiß besser als jeder andere, daß es hundert und mehr Probleme gibt, die gelöst werden müssen. Er aber wählt sich aus ihnen vornehmlich zwei oder drei heraus, die er als Generalprobleme erkannt hat und läßt sich nun in ihrer Lösung durch die Schwere der anderen übriggebliebenen nicht mehr beirren, weil er mit Sicherheit erkennt, daß mit den wenigen ganz großen Problemen die Probleme zweiter und dritter Ordnung sich fast wie von selbst lösen. Im Angriff auf die Probleme selbst aber beweist er einerseits die Härte, die notwendig ist in der Durchführung der Grundsätzlichkeiten, und die ela stische Biegsamkeit, die geboten erscheint im Ansatz der Methoden. Seine Ziele haben sich nie geändert. Was er heute tut, das hat er 1919 schon gewollt. Wandelbar aber waren immer entsprechend den jeweiligen Situationen die Methoden, die er zur Durchsetzung seiner Ziele in Angriff brachte Als man ihm im August 1932 die Vizekanzlerschaft anbot, lehnte er mit kurzen, dürren Worten rund weg ab. Er hatte das Gefühl, daß die Zeit noch nicht reif sei und daß der Boden, auf den man ihn stellen wolle, zu schmal erscheine, um darauf stehen zu bleiben... Dieser Mann ist sanatisch von seiner Sache be sessen. Er hat ihr Glück und Privatleben geopfert Es gibt für ihn nichts anderes als das Werk, das ihn erfüllt und dem er als getreuester Arbeiter am Reich in innerer Demut dient Ein Künstler wird zum Staatsmann, und in seinem historischen Aufbau offenbart sich wieder sein höchstes Künstlertum. Er bedarf keiner äußer lichen Ehren; ihn ehrt am bleibendsten und unver gänglichsten sein Werk selbst. Oft schon hat er in jenem kleinen Kreise seiner ältesten Mitkämpfer und engsten Vertrauten gesagt:„Furchtbar wird es einmal werden wenn der erste von uns stirbt und ein Platz leer wird, den man nicht mehr besetzen kann.“ Gebe ein gütiges Schicksal, daß sein Platz am längsten besetzt bleibt und daß noch viele Jahrzehnte hindurch die Nation unter seiner Führung den Weg zu neuer Freiheit, Größe und Macht fortsetzen kann!“ (Reichsminister Dr. Goebbels in seiner Rundfunkansprache vom 20. Avril 1935). Recht der Völker tritt in Erscheinung. Und für dieses nationale Lebensrecht sind wir eingetreten, entschlossen auch zum letzten und schwersten Einsatz. Millionen Deutscher haben diesen Sommer und Herbst nicht bei ihren Familien verleben können. Viele Monate lang standen sie in den Kasernen oder auf den Truppenübungsplätzen. Sie alle haben damit das feierliche Bekenntnis abgelegt, daß ihnen die deutsche Volksgemeinschaft mehr ist als ein bloßes Wort.... Aus dieser Entschlossenheit ist nun dieses Großdeutsche Reich entstanden!" Protektorat Böhmen und Mähren Am 16. März 1939 unterzeichnete Adolf Hitler auf der Prager Burg den Erlaß über das Protektorat Böhmen und Mähren. Darin heißt es u. a.: „Ein Jahrtausend gehören zum Lebensraum des deutschen Volkes die böhmisch=mährischen Länder. Gewalt und Unverstand haben sie aus ihrer alten historischen Umgebung willkürlich gerissen und schließlich durch ihre Einfügung in das Gebilde der Tschecho=Slowakei den Herd einer ständigen Unruhe geschaffen. Es entspricht dem Gebot der Selbsterhaltung, wenn das Deutsche Reich entschlossen ist, zur Wiederherstellung der Grundlagen einer vernünftigen und mitteleuropäischen Ordnung entscheidend einzugreifen und die sich daraus ergebenden Anordnungen zu treffen, denn es hat in seiner tausendjährigen geschichtlichen Vergangenheit bereits bewiesen, daß es dank sowohl der Größe als auch der Eigenschaft des deutschen Volkes allein berufen ist, diese Aufgabe zu lösen.“ Das Memelland kehrt zurück Am 23. März 1939 traf der Führer an Bord des Panzerschiffes„Deutschland“ in Memel ein. Vom Balkon des Stadttheaters sprach er über die Not des Grenzlandes und fügte die Mahnung hinzu: „Aus Not und Leid ist uns aber jetzt eine neue Gemeinschaft erwachsen. Daß sie niemals mehr zerbrechen soll, das sei unser Wille und unser Entschluß, und daß keine andere Macht der Welt sie jemals brechen oder beugen soll, das sei unser Schwur. Die zwanzig Jahre Elend und Leid sollen uns für alle Zukunft eine Warnung und eine Lehre sein. Was wir von der übrigen Welt zu erwarten haben, wissen wir Wir haben nicht die Absicht, ihr deshalb ein Leid zuzufügen. Allein das Leid, das sie uns zugefügt hatte, mußte ein Ende finden.“ Das Wort des Führers Ihr. meine Soldaten braucht der deutschen Armee keinen Ruhmestitel zu erwerben— den besitzt sie bereits. Ihr braucht ihn nur zu bewahren. (Reichsparteitag 1935.) Wer sein Volk liebt, beweist es einzig durch die Opfer, die er für dieses zu bringen bereit ist. (Mein Kampf.) Wer leben will, der kämpfe also, und wer nicht streiten will in dieser Welt des ewigen Ringens, verdient das Leben nicht.(Mein Kampf.) Völker befreit man nicht durch Nichtstun, sondern durch Opfer.(Mein Kampf.) „Der Führer ist die Partei, und die Partei ist der Führer. So wie ich mich nur als Teil dieser Partei fühle, fühlt sich die Partei nur als ein Teil von mir... Daß die Partei weiterleben wird, das weiß ich, und daß sie über alle Personen, über Schwache und Starke hinweg die Zukunft der Deutschen Nation erfolgreich gestalten wird, das glaube ich, und das weiß ich!“ (Parteitag 1935 Schlußkongreß.) 11 Mögen sie uns fausendmal schuldig sprechen... Rede vor dem Volksgericht München, am 24. März 1924. Die Tat des 8. November ist nicht mißlungen. Sie wäre mißlungen dann, wenn eine Mutter gekommen wäre und hätte gesagt: Herr Hitler, Sie haben auch mein Kind auf dem Gewissen. Aber das darf ich versichern, es ist keine Mutter gekommen. Im Gegenteil. Tausende anderer sind gekommen und haben sich in unsere Reihe gestellt. Von den jungen Männern die gefallen sind, wird es dereinst heißen, 8 März 1939: Befreiung des Memellandes wie es am Obelisk zu lesen ist:„Auch sie starben für des Vaterlandes Befreiung.“ Das ist das sichtbare Zeichen des Gelingens vom 8. November., daß in seiner Folge die Jugend sich wie eine Sturmflut erhebt und sich zusammenschließt. Das ist der größte Gewinn des 8. November, daß er nicht zur Depression geführt hat, sondern dazu beitrug, das Volk aufs höchste zu begeistern. Ich glaube, daß die Stunde kommen wird, da die Massen, die heute mit unserer Kreuzfahne auf der Straße stehen, sich vereinen werden mit denen, die am 9. November auf uns geschossen haben. Ich glaube daran, daß das Blut nicht ewig uns trennen wird. Die Armee, die wir herangebildet haben, die wächst von Tag zu Tag, von Stunde zu Stunde schneller. Gerade in diesen Tagen habe ich die stolze Hoffnung, daß einmal die Stunde kommt, daß diese wilden Scharen zu Bataillonen, die Bataillone zu Regimentern, die Regimenter zu Divisionen werden, daß die alte Kokarde aus dem Schmutz herausgeholt wird, daß die alten Fahnen wieder voranflattern, daß dann die Versöhnung kommt beim ewigen letzten Gottesgericht, zu dem anzutreten wir willens sind. Dann wird aus unseren Knochen und aus unseren Gräbern die Stimme des Gerichtshofes sprechen, der allein berufen ist, über uns Gericht zu sitzen. Denn nicht Sie, meine Herren, sprechen das Urteil über uns, das Urteil spricht das ewige Gericht der Geschichte, das sich aussprechen wird über die Anklage, die gegen uns erhoben ist. Ihr Urteil, das Sie fällen werden, kenne ich. Aber jenes Gericht wird uns nicht fragen: Habt Ihr Hochverrat getrieben oder nicht? Jenes Gericht wird über uns richten, den Generalquartiermeister der alten Armee, über seine Offiziere und Soldaten, die als Deutsche das Beste gewollt haben für ihr Volk und Vaterland, die kämpfen und sterben wollten. Mögen sie uns tausendmal schuldig sprechen, die Göttin des ewigen Gerichts der Geschichte wird lächelnd den Antrag des Staatsanwaltes und das Urteil des Gerichts zerreißen; denn sie spricht uns frei. DEM FUHRER! Es ragt dein Werk. so wie die Dome ragen! Gebaut für eine deutsche Ewigkeit, Wird es die Kunde dieser hohen Zeit Bis zu den Enkein uns'ter Enkel tragen. In Qual Geknechtete hast du befreit; Aus starrem Feis den klaren Quell geschlagen. Schon raunt es über Grenzen wie von sagen Und wie Legenge, ohne Raum und Zeit Uns aber. die du aus der Dumptheit pochtest, Bis Herz um Herz nach deinem Willen schwang— Uns scheint als schönster Kranz, den du dir flochtest, Daß dir des größeren Reiches Bau geang, Da du den dunklen Ungeist unterjochtest. Die deutsche Zwietracht, die noch keiner zwang! HEINRICHANACKER SAEE 1. März 1939: Der Führer auf der Prager Burg Scher! Pg. Adolf Hitler organisiert In ebenso humorvoller wie anschaulicher Weise hat der Stellvertreter des Führers, Reichsminister Rudolf Heß, einmal auf der Ordensburg Vogelsang am 19. November 1986 von der Frühzeit der Partei erzählt. Dabei schilderte er auch die Tätigkeit Adolf Hitlers in einer Weise, aus der hervorging, daß der Führer schon damals ein Mann der auf lange Sicht arbeitenden Organisation. ein Mann der großzügigen Planmäßigkeit, aber auch des beispielgebenden Selbsteinsatzes war, der nichts von anderen verlangte, was er nicht selbst bereits geleistet hatte. Rudolf Heß erzählt darüber wie folgt: „Es war im Jahre 1920. Aus dem Gefreiten Adolf Hitler war der Pg. Adolf Hitler geworden. Und dieser ging bereits damals daran. einen Mann einzusetzen, der gegen ein Gehalt gewisse Arbeiten in der Geschäftsstelle ausführen sollte. Das geschah denn auch zum Entsetzen fast der gesamten übrigen Partei, die schon damals einige Dutzend Köpfe zählte, denn man war überzeugt, daß der Parteigenosse Hitler mindestens leichtfertig, wenn nicht ein Abgesandter der Freimaurer wäre, der die kleine werdende Partei dem Ruin entgegenführen würde. Allerdings wurde der„Amtsleiter“ nicht etwa hauptamtlich eingesetzt. So„leichtfertig“ war selbst 1 Adolf Hitler nicht. Aber immerhin, der Mann### mußte jeden Tag oder auch alle paar Tage in der Geschäftsstelle erscheinen, um dort manches von dem zu erledigen, was Sie heute im Gau zu tun haben. Dort, im Sternecker=Bräu war es auch, wo ich den Führer zuerst sah. Neben der Geschäftsstelle fand der Sprechabend der Bewegung statt, und dort hielt er die erste Rede, die ich von ihm in meinem Leben hörte. Hier versammelte sich die gesamte Partei Deutschlands. Sie füllte den Raum völlig ius— aber natürlich nicht den großen Saal, sondern ein kleines Nebenzimmer Am Abend begab sich dann im allgemeinen die sesamte Partei unter Führung des Parteigenossen Hitler in die Straßen Münchens, wobei die dunkleren bevorzugt wurden, um dort Flugblätter zu verteilen und kleine Plakate anzuschlagen. Einer trug einen Leimtopf, einige standen Schmiere an einem oder am anderen Ende der Straße. Manchmal war es auch Adolf Hitler selbst, der den Leimtopf trug oder Schmiere stand.“ * Es ist noch nicht viel länger als ein halbes Jahr her, daß einer derjenigen Regierungschefs, die heute die Einkreisung gegen Deutschland vorwärtstreiben, in jenem bescheidenen kleinen Zimmer des Sternecker=Bräu in München stand. Am 1. Oktober 1938 fuhr Chamberlain dort vor, der eben in der Privatwohnung des Führers die Erklärung über die zukünftige Gestaltung der deutsch=englischen Zusammenarbeit unterzeichnet hatte. Chamberlain ließ sich alles genau erklären und überdachte wohl die riesige Spanne, die von diesem Zimmerchen zu der Reichskanzlei Großdeutschlands hinüberreichte. Der alte Brite bat nichts daraus zu lernen vermocht... von, daß ein unglücklicher Zufall ooer Unvorsichtigkeit als Ursache der Brandkatastrophe in Betracht kommen könnten. „Europa“ übernimmt die Passaglere 2b Le Havre, 20. April. Die meisten der für den französischen Ozeaudampfer Paris gebuchten Passagiere werden jetzt die Reise an Bord des deutschen Ozeandampfero„Furopa“ autreten, der zur Zeit in Le Havre ist. An Bord auch amerikanische Flugzeuge Die mit der Untersuchung über die Ursache der Brandkatastrophe beauftragte Kommission hat am Mittwochvormittag die fünf Bäcker verhört, die am Dienstag in der Bäckerei und Konditoret des Schiffes gearbeitet haben. Sie erklären, daß sie ihre Arbeit um 18 Uhr beendet und die Arbeitsräume abgeschlossen haben. Aus diesem Grunde ist es unmöglich gewesen, daß die ständig auf Kon trollgang befindlichen Wachmannschaften den Herd des Brandes sofort entdeckten. An Bord der„Paris" befanden sich übrigens auch Flugzeuge amerikauischer Herkunft, die auf Grund der bekannten Abmachungen an FrankDer„Paris Midi“ behauptet ohne Umschweife, daß die Brandkatastrophe das Verbrehen einer Organisation von Brandstiftern sei lind daß man es mit einem wohlüberlegten Plan zu tun habe. Als besonders verdächtig bezeichnet das Blatt, daß der Brand gleichzeitig an zwei Stellen ausgebrochen sei, was die Annahme eines Anschlages ohne weiteres rechtfertige. Der Beweis sei für ein Attentat erbracht.“ Schweres Eisenbahnunglück 29 Tofe In der Sowjelukralne □ Warschau, 20, April. Nach Meldungen verschiedener Warschauer Blätter wie„Expreß Poranny“ und„Czas“ ereignete sich in der Sowjetukraine eine Eisenbahnkatastrophe, bei der 29 Personen getbtet und 90 verletzt wurden. 12 Kilometer von Winnica entfernt fuhr ein Güterzug auf einen Personenzug, der sich auf dem Wege nach Brdyczowo befand. Dabei wurden außer den beiden Lokomotiven 22 Waggons zertrümmert, in denen sich neben anderen Fahrgästen auch zahlreiche Soldaten befanden, unter denen die meisten Toten und Verwundeten zu verzeichnen sind. Eine Untersuchungskommission will festgestellt haben, daß die Katastrophe das Werk eines Sabotageaktes ukrainischer Nationalisten ist. Sowjetrussische Eisenbahnfachleute hingegen behaupten, daß das Unglück durch falsche Weichenstellung auf der Station Winnica verursacht wurde. Jedenfalls hat die GPU. zunächst sieben Personen verhaftet. Gesandte aus Belgrad und Preßburg Aussprachen unterstreichen das enge Verhältnis zwischen den befreundeten Staaten Beglaubigungsschreiben überreicht □ Berlin, 20. April. Der Führer empfing am Mittwoch in der neuen Reichskanzlei in Gegenwart des Reichsministers des Auswärtigen von Ribbentrop unter dem üblichen Zeremoniell den neuernannten königlich=jugoslawischen Gesandten Dr. Ivo Audric zur Entgegennahme seines Beglaubigungsschreibeus und des Abberufungsschreibens seines Vorgängers, des jetzigen jugoslawischen Außenministers Cincar=Markovic. In den bei dieser Gelegenheit gewechselten Ansprachen wurden die auf gegenseitiger Hochachtung beruhenden herzlichen und freundschaftlichen Beziehungen beider Völker betont und darauf hingewiesen, daß der Ausbau dieser Beziehungen auch auf wirtschaftlichem und kulturellem Gebiet ebenso die Nachbarschaft Deutschlands und Jugoslawiens die besten Vorbedingungen für eine weitere Annäherung beider Länder darstellen. Kurze Zeit später empfing der Führer in gleicher Weise den slowakischen Gesandten Matus Cernak als ersten Vertreter des slowakischen Volkes und Staates in Deutschland zur Entgegennahme seines Beglaubigungsschreibens. Der Gesandte hob in seiner Ansprache die enge Verbindung hervor, die zwischen dem neugeschaffenen slowaktschen Staate und Deutschland durch den deutsch=slowakischen Vertrag vom 23. März 1939 besteht und unterstrich das von jeher zwischen dem deutschen und slowakischen Volke bestehende Freundschaftsverhältnis. Der Führer sagte in seiner Erwiderung dem jungen slowakischen Staatswesen jederzeit bereitwillig seine Unterstützung zu, ebenso die Förderung aller Bestrebungen nach einer engen wirtschaftlichen und kulturellen Zusammenarbeit. Nach den Empfängen verbrachte der Führer mit jedem der beiden Gesandten einige Zeit in freundschaftlichem Gespräch. Eine Ehrenwache des Heeres erwies den Gesandten bei der An= und Abfahrt militärische Ehrenbezeugungen. Gafeneu vom Führer empfangen □ Berlin, 20. April. Der Führer empfing Mittwoch mittag in Gegenwart des Reichsministers des Auswärtigen von Ribbentrop den königlichrumänischen Außenminister Grigore Gasenen in der neuen Reichskanzlei zu einer längeren Aussprache. Bei der An= und Abfahrt rumänischen Außenminister eine Heeres unter Führung Ehrenbezeugungen. Vol Gasenen am Ehrenmal Kranz niedergelegt. erwies dem Keine deutschen Truppen in Auch Aegypten gegen internationale Brunnenvergifter Flottenmanöver in ägyptischen Gewässern □ Kairo, 20. April. Auf eine Anfrage wegen der„Ankunft angeblicher deutscher Truppen in Libven" und der Maßnahme, welche die ägyptische Regierung hinsichtlich dieser„Eventualität“ getroffen hätte, erklärte Ministerpräsident Mohamed Mahmud in der Kammer, daß in Libyen keine deutschen Truppen stehen und daß alle diesbezüglichen Gerüchte wahrheitswidrig seien. Zeitungsmeldungen zufolge werden demnächst 50 englische und französische Kriegsschiffe in den ägyptischen Gewässern zu„Flottenmanövern“ erwartet. Befestigung des Hafens von Suez? □ Kairo, 20. April. Wie die Zeitung„Hawadis“ meldet, besteht die Absicht, den Hafen von Suez, trotzdem dieser in das neutrale Gebiet fällt, zu einem Flotten= und Militärstützppunkt auszubauen. Die Suez=Kanal=Gesellschaft, die bekanntlich fast ganz unter englischem Einfluß steht, habe sich bereit erklärt, einen Kostenanteil zu übernehmen. 10000 Araber gefallen An der Schwelle des vierten Kampfjahres □ Jerusalem, 20. April. Das Arabertum Palästinas ist am Mittwoch in das vierte Jahr seines Heldenkampfes gegen englische Willkür und jüdische Ueberfremdung getreten. Gering gerechnet sind in den vergangenen drei Kampfjahren rund 10000 Araver für die Freiheit ihrer Heimat gefallen. 16000 befinden sich noch heute in den verschiedensten Konzentrationslagern des Landes und über 50000 mußten ihre Heimat verlassen. Tausende von Waisenkindern und Witwen beklagen den Verlust ihres Ernährers. Zehntausende haben all ihr Hab und Gut verloren. Die einst blühende Wirtschaft des Landes ist ruiniert. Die arabische Bevölkerung ist völlig verarmt. Brutalste Vergewaltigung Hunderte verlassen Lydda □ Beirut, 20. April. Um den unaufhörlichen Schikanen, Durchsuchungsaktionen und anderen„Befriedungsmaßnahmen" der Engländer zu entgehen, haben im Laufe der letzten Wochen und Monate über 100 Jamilien die kleine Stadt Lyodia in Palästina verlassen. Vergrößert wird das Elend noch durch die zahlreichen Verhaftungen unter der männlichen Beolkerung. Viele Familien haben auf diese Weise schon seit langer Zeit ihren Ernährer verloren. Nach Angabe von Einwohnern befinden sich allein aus dieser Stadt mehrere hundert Männer in den verschiedenen Konzentrationslagern des Landes. In Deutsch=Südwest keine Unruhen! □ London, 20. April. Die Haltlosigkeit der Maßnahmen der südafrikanischen Regierung, militärisch ausgebildete Polizeitruppen nach DeutschSüdwest=Afrika zu schicken, wird in einem „Times"=Bericht aus Kapstadt zugegeben. Es heißt darin, die Entsendung der Polizeitruppen habe sowohl in der Union wie in dem Mandatsgebiet große Aufregung hervorgerufen. Windhuk sei erstaunt über das Vorgehen der südafrikanischen Regierung, denn hier wisse man nichts davon, daß Unruhen kurz bevorstünden. Sämtliche nach Deutsch=Südwest beorderten Polizisten seien am Maschinengewehr ausgebildete Leute. Ihnen solle ein zweiter Transport mit Panzerwagen, Maschinengewehren und Proviant für einen Monat folgen. Instizminister General Smuts gab am Dienstag im südafrikanischen Parlament die Zahl der nach Südwest entsandten Polizisten mit 311 an. Er weigerte sich aber, die Gründe für die Entsendung anzugeben. 40 Milliarden Dollar Staatsschuld Roosevelts Mihwirtschaft □ Wasbington, 20. April. Nach dem neuesten Ausweis des Schatzamtes betrugen die gesamten Regierungsausgaben der Vereinigten Staaten in der Zeit vom 1. Juli 1938 bis zum 15. April 1939 7188 gegen 5859 Millionen Dollar im Vorjahre, die Gesamteinnahmen 4523 gegenüber 4949 Millionen Dollar. Die Staatsschuld erreichte mit 40043 Millionen Dollar einen neuen Rekordstand; sie nahm gegenüber dem Vorjahre um rund 2½ Milliarden Dollar zu. Roosevelt Opfer leiten um □ New work, 20. April. Einige New Yorker Schiffahrtsgesellschaften kündigten die Umleitung ihres Frachtverkehrs von Europa nach dem Fernen Osten über das Kap der guten Hoffnung an anstelle der Fayrt durch das Mittelläudische Meer. Als Bearündung wurde„Kriegsgefahr" angegeben(!). Am Mittag gab Reichsaußenminister von Ribbentrop zu Ehren seines rumänischen Gastes ein Frübstück in kleinem Kreise in seinem Hause in Dahlem. Gäste des Führers bei Großadmiral Raeder □ Berlin, 20. April. Der Oberbefehlshaber der Kriegsmarine, Großadmiral Dr. h. c. Raeder, gab am 19. April im Hotel„Kaiserhof“ ein Frühstück für den Vizepräsidenten des Obersten Marinerates der italienischen Marine, Vizeadmiral Salza, den Unterstaatssekretär der panischen Marine, Konteradmiral Estrade, den Chef der däuischen Marineleitung, Vizeadmiral Rechnitzer, den Chef der jugolawischen Marine, Vizeadmiral Politsch, den Chef der schwedischen Marineleitung, Vizeadmiral Tamm, und den Chef der bulgarischen Kriegsmarine, Konteradmiral Warikletschkoff, die als Gäste des Führers anläßlich seines 50. Geburtstages in Berlin anwesend sind. 12 Millionen RM. Sonderaufwendungen □ Berlin, 20. April. Anläßlich des 50. Geburtstages des Führers hat das Reichsversicherungsamt einen Sonderbetrag von zwölf Millionen RM. den Trägern der sozialen Reutenversicherung zur Verwendung für Zwecke der Gesundheitsfürsorge freigegeben. Ernennungen und Beförderungen □ Berlin, 20. April. Der Führer hat folgende Ernennungen und Beförderungen ausgesprochen: Im Auswärtigen Amt: dem Ministerialdirektor Gaus wurde die Amtsbezeichnung Unterstaatssekretär verliehen: der Ministerialdirektor Prüfer wurde zum Botschafter zur besonderen Verwendung des Auswärtigen Amtes ernannt; der Generalkonsul 1. Klasse, Gesandter Kriebel, zum Ministerialdirektor; der Gesandte 1. Klasse Freiherr von Richthofen zum Gesandten 1. Klasse in Sofia; der Generalkonsul Freiherr von Killinger, der Gesandte Freiherr von Doernberg sowie die Vortragenden Legationsräte Altenbrg, Rohde und Schroeder wurden zu Gesandten 1. Klasse ernannt. Im Reichswirtschaftsministerium hat der Führer die Hauptabteilungsleiter im Reichswirtschaftsministerium Generalmajor von Hanneken und Ministerialdirektor von Jagwitz zu Unterstaatssekretären ernannt. Reichsministerium des Innern: zu Minildirigenten die Ministerialräte Dr. Fuchs r. Fabricius. Regierungsräten in Westfalen: ertz bei der Regierung in Arnsberg; Kühl Oberpräsidenten in Münster. Reichsarbeitsdienst wurden ernannt: zum generalarbeitsführer der Generalarbeitsführer #elm Buße; zu Generalarbeitsführern die berstarbeitsführer Friedrich zur Love, Hermann Kretzschmann, Wilhelm Faayz, Max Brentzel, Eduard Helff, Maximilian Blank, Hrbert Bormann, Arthur Etterich, Günther Arndt, Alfred Müller, Wilhelm Neuerburg, August Oswald, Hans=Georg Klockner, Karl Krichbaum, Hans Dortsay, Bo tho von stern. Pressenthin, Carl von WenckAdlerschild für von Ostertag durch den Führer verllehen □ Berlin, 20. April. Aus Anlaß seines Geburtstages hat der Führer dem am 24. März d. J. 75 Jahre alt gewordenen Ministerialdirektor im Ruhestand Geheimen Regierungsrat Professor Dr. Robert von Ostertag, Tübingen, als dem verdienstvollen Forscher auf dem Gebiet der tierärztlichen Wissenschaft den Adlerschild des Deutschen Reiches verliehen. Ungarn an der Seite der Achsenmächte □ Rom, 20. April. Die Unterredung, die Mussolini im Beisein des italienischen Außenministers Graf Ciano mit dem ungarischen Ministerpräsidenten Graf Teleki und dem ungarischen Außenminister Graf Csaky hatte, dauerte, einer amtlichen Verlautbarung zufolge, zwei Stunden. Herzliche Artikel der Presse Der Besuch des ungarischen Ministerpräsidenten und des ungarischen Außenministers in Rom wird von den italienischen Blättern sehr herzlich begrüßt. Die Presse bringt aus diesem Anlaß ausführliche Betrachtungen über die festen freundschaftlichen Beziehungen zwischen Italien und Ungarn. „Corriere della Sera“ nennt die Reise der ungarischen Minister ein neues Zeichen für die engen politischen und gefühlsmäßigen Bindungen zwischen den beiden Staaten. Bruderbande verknüpften das italienische mit dem ungarischen Volk. „Popolo d'Italia“ betont, die spontane Herzlichkeit bei dem Empfang der beiden Gäste beweise aufs neue die tiefe Sympathie des italienischen Volkes für das edle ungarische Volk, eine Sympathie, die sich nicht nur auf die festen Freundschaftsbande der beiden Völker gründe, sondern vor allem auf die Beziehungen der engen und festen Zusammenarbeit. Der Besuch erfolge in einem Augenblick, in dem die gegenseitige Solidarität angesichts der Einkreisungsmanöver der kriegslüsternen Demokratien eine besondere Bedeutung annehme. Ungarn stehe an der Seite der Achsenmächte. Das faszistische Italien feiert mit □ Rom, 20. April. Am Vorabend des 50. Geburtstages des Führers würdigt die römische Presse in herzlichen Worten die Bedeutung des zum Nationalfeiertag erhobenen großen Freudentages des gesamten deutschen Volkes. Für zwei Tage werden alle politischen wie wirtschaftlichen und sonstigen Ereignisse gegenüber der allgemeinen Freude und Feststimmung in den Hintergrund treten, die schon jetzt das gesamte deutsche Volk ergriffen haben. Der italienische Rundfunk überträgt die Sondersendungen„Lavoro Faszista“ unterstreicht, daß das gesamte faszistische Italien den Kundgebunden, mit denen Deutschland den Mann feiern werde, der es zu nie gekannter Größe geführt habe, mit den berufensten Vertretern seiner Wehrmacht, die zugleich auch die faszistische Revolution und die Tradition der Landesverteidigung repräsentieren, teilnehmen werde. Goethe=Medaille für Professor Rüdin □ Berlin, 20. April. Der Führer hat dem ordentlichen Professor für Psychiatrie in der Medizinischen Fakultät der Universität München, Dr. med. Ernst Rüdin in München anläßlich der Vollendung seines 65. Lebensjahres in Anerkennung seiner Verdienste um die Entwicklung der deutschen Rassenhygiene die Goethe=Medaille für Kunst und Wissenschaft verliehen. Oberst Lindbergh ins Kriegsministerium berusen 2b Washington. 20. April. Der Ozeanflieger Oberst Lindbergh ist in das Kriegsministerium der Vereinigten Staaten berufen worden; er trat seinen Dienst als Offizier im Stabe des Chefs der Luftwaffe der Vereinigten Staaten, des General= mators Arnold. an. Zunächst soll er eine Untersuchung über alle Hilfsmittel, die der Luftflotte der USA. zur Verfügung stehen, anstellen. Man nimmt an, daß er in seinem darüber zu erstattenden Bericht auch die Informationen niederlegen wird, die er während seiner Auslandsreisen über die Luftflotten anderer Staaten erhalten hat. Das englische Königspaar besucht Roosevelt □ London, 20. Avril. Vom BuckinghamPalast wurde amtlich bekanntgegeben, daß der König und die Königin den Vereinigten Staaten vom 7. bis 11. Juni einen offiziellen Besuch abstatten werden. Während dieser Zeit wird das Königspaar Gast der amerikanischen Regierung sein. Der Besuch erfolgt auf Einladung des Präsidenten Roosevelt. Murach und Graaf ausgeschieden Der zweite Tag der Europa-Boxmeisterschaften der Amateure in Dublin Nürnberg schon im Endkampf[F#bgmas EEngland) schlägt Murach(Deuria* Dublin, 20. April. Der zweite Tag bei den Europa=Boxmeisterschaften der Amateure in Dublin verlief für Deutschland nicht so erfreulich wie der Auftakt. Im Weltergewicht wurde der Schalker Titelverteidiger Michel Murach von dem Engländer Thomas nach Punkten besiegt und schied ebenso aus, wie im Federgewicht der Berliner Graaf gegen den Iren Dowdall. Europameister Nürnberg(Berlin) bestritt bereits seinen zweiten Kampf, den er gegen den Polen Kowalski nach Punkten gewann, so daß er bereits im Endkampf steht, den er gegen Kanäpi(Estland) austrägt. Federgewicht: Czortek(Polen) schlägt Käbi(Estland) in der 2. Runde k. o. Genot(Belgien) schlägt Tregers (Litauen) u. P. R. Watson(England) schlägt Frigyes(Ungarn) u. P. Dowdall(Irland) schlägt raaf(Deutschland) u. P. Leichtgewicht: Nürnberg(Deutschland) schlägt Kowalski(Polen) n. P. Kanävi(Estland) schlägt Jacob(Belgien) n. P. Weltergewicht: Kolczunski(Polen) schlägt Biron(Belgiens n. P Evenden(Irland) schlägt Rossi(Kinnland) u. B. Rennen zu Le Tremblay 1. Rennen: 1. Yno(L. Toche), 2. Aletsch, 3. Minerve. Sieg 252, Platz 58, 28, 19:10. 2. Rennen: 1. Vardar M. de Neron), 2. Castor 2, 3. Sadik Sbah. Sieg 21, Platz 12, 20, 30:10. 3. Rennen: 1. Antineus(F. Rochetti), 2. Poleden. 3. Von Neuf. Sieg 21, Platz 17, 30, 23:10. 4. Rennen: 1. Premier Baiser(G. Bridgeland), 2. Foxlight, 3. Sevov. Sieg 80, Platz 28, 23. 50. 5. Rennen: 1. Pompon Rose(F. Hervé), 2. Pettycasb, 3. Le Bosphore. Sieg 70, Platz 24, 64, 19. 6. Rennen: 1. Aglais(J. Laumain), 2. Doll, 3. Cheffrebelle. Sieg 288, Platz 62, 18. 95:10. Rennen in Krefeld 1. 1. Rennen Lommatzsch), Starnecker), Platz 12, 14. 3. Stora. Sieg 98 fänger(E. Stock), Platz 15, 32, 19. Ottokar(H. Schmidt), 1. 3. Samara. 2 Rennen: 1. 2. Seine Hoheit, 3. Armada. 3. Rennen: Menne(H. Janzen), Balzruf(A. Radium 1H. Sieg 19, 2. Ideal, Platz 23, 15, . Ombelle, 3. 22. 4. Rennen: AnPatientin. Sieg 20, Voraussagen für Donnerstag Auteuil: 1. Nader— Perreau II. 2. Quadrantal— Eu crier, 3. Charme— Stall Veil=Picard, 4. Los— Smart, 5. Le Grand Saut— Roi Chenalier. 6. Ga limafre— Lancaster. In die Gemeinschaft der 5J. aufgenommen Die Aufnahmefeiern der Zehnjährigen in das Deutsche Zungvolk und den 3M.=Bund In allen herner Orksgruppen (1) Herne, 20. April. Des Führers Geburtstag bedeutet alljährlich für hunderte Herner Jungen und Mädel den Beginn eines neuen Lebensabschnittes. Nun kommen sie in die Reihen der Jugend Adolf Hitlers und treten damit zum ersten Male in eine politische Gemeinschaft ein, in der sie zu einem voll einsatzbereiten Menschen erzogen werden. Gestern, am Vorabend des Geburtstages des Führers, fanden auch in allen Herner Ortsgruppen Aufnahmefeiern für die Zehnjährigen des Jahrgangs 1928/29 in das DJ. und den IM.=Bund statt, und zwar in Herne=Alt im Saalbau Strickmann, in Herne=Nord im Kasino Friedrichseck und in Sodingen auf dem Markt. Im Saalbau Strickmann waren die Pimpfe des Jungstammes VI/259 und die IM. der Jungmädel ringe II und III/259 zur Aufnahmefeier, die vom DJ. und den JM. selbst gestaltet wurde, angetreten. Nach dem gemeinsam gesungenen Lied„Ein junges Volk steht auf" traten zwei Sprecher hervor. Dann sprach Ortsgruppenleiter Dr. Becker. Er wies auf die Bedeutung dieser Feierstunde für die Zehnjährigen hin. In dieser Stunde würden sie Pflichten übernehmen, die sie ihr ganzes Leben nicht mehr ablegen dürften. Sie haben sich nun als Gefolgsmannen des Führers bekannt und werden nun in der Hitler=Jugend auf das Leben vorbereitet. Wir Deutschen, so fuhr Ortsgruppenleiter Dr. Becker fort, kennen kein Leben der satten Befriedigung, sondern des harten Kampfes. Wir halten es mit dem Goethewort:„Nur der verdient die Freiheit und das Leben, der täglich sie erobern muß!“ Die Eltern, führte der Redner weiter aus, gaben den Kindern alles, was sie bisher sind und haben. Die Schule vermittelte das Wissen, das. ihnen im Lebenskampf helfen soll. Nun aber gibt die HitlerJugend den Glauben an die Zukunft unseres Volkes. Die alte Generation habe die Grundmauern des deutschen Hauses errichtet, die Jugend müsse nun das Werk vollenden. Die Jungen und Mädel sollten den Dienst in der HJ. nicht gezwungen tun, sondern mit freudigem Herzen, voll tiefen Glaubens an den Führer Adolf Hitler! Dann sprach nach einem weiteren gemeinsam gesungenen Lied der Führer des Jungstammes VI/259, Robert Pfahl. Mit Freude nehmen wir auch heute, wie schon so oft in den verflossenen Jahren, am Vorabend des Geburtstages des Führers die zehnjährigen Jungen und Mädel in das DJ. und IM. auf. Damit bringen wir dem Führer das schönste Geschenk und die reichste Gabe zu seinem Geburtstage. Es sind junge, lebensfrohe Menschen, die wir ihm zu getreuen Händen überbringen, damit sie hineinwachsen in die große nationalsozialistische Volksgeminschaft. So tretet auch ihr Zehnjährigen aus Herne heute in die Gemeinschaft der Jugend des Führers ein. Ihr seid nun die Jüngsten in der Armee seiner politischen Soldaten. Ihr seid nun keine Einzelgänger mehr, sondern Mitglieder der größten Jugendorganisation der Welt. Ueber eurem Willen steht heute der Wille dieser Gemeinschaft. Das erfordert für euch Opfer. Der Lohn aber für diese kleinen Opfer sind Treue und Kameradschaft. Ihr sollt keine„Musterknäblein“ werden, sondern springlebendige Pimpfe. Allmählich sollt ihr werden, wie es in unseren Schwertworten heißt:„Jungvolkjungen sind hart, tapfer und treu, Jungvolkjungen sind Kameraden, der Jungvolkjungen Größtes ist die Ehre!“ Nun erfolgte die Verpflichtung der DI.= Anwärter und IM.=Anwärterinnen durch den Jungstammführer. Zum Schluß wurden die Auf nahmeurkunden verteilt. Mit dreifachem Siegheil und den Liedern der Nation fand die Feierstunde ihr Ende. Spielabschlüsse melden! Da inzwischen mit einigen Ausnahmen die Meisterschaftsspiele abgeschlossen sind, werden die Fußballvereine gebetn, die abgeschlossenen Freundschaftsspiele rechtzeitig zu melden. Nur die bis Donnerstags 15 Uhr gemeldeten Spiele können in unserer Sportvorschau am Sonnabend Berücksichtigung finden. Ferner bitten wir, uns stets die Anstoßzeit anzugeben. 127 Ringe waren„hoch“ (!) Der beste Schütze beim Vereinsmeisterschaftsschießen des Schützenbundes Herne=Mark war Vereinsführer Hauptmann Walter Voß, der 126 Ringe erzielte. Titelverteidiger war Jakob Malter. Zweiter wurde Leutnant Ernst Rasch mit 122 Ringen, Dritter Leutnant Otto Zenker. Brieftaubendiebstahl (!) In der Zeit vom 16. zum 17. April wwurden einem Anwohner der Hiberniastraße aus seinem Schlag 4 Brieftauben mit folgenden Nummern gestohlen: 08521—39—36, 08521—39—38, 08521—39—39, 08521—39—40. Die Nummern befinden sich in den Fußringen. Bei den Tauben handelt es sich um einen Täuber und 3 Täubinnen. Wer kann über den Verbleib der Tauben Angaben machen? Vor Ankauf wird gewarnt. LICHTBURO Wie sallen neüe Füme in Herne Gebrandmarkt Ein französischer Ingenieur baut im Auftrage seiner Pariser Firma in einem mongolischen Wüstenstrich eine Straße, er läßt später seine junge, bildschöne Frau in das asiatische Arbeitslager nachkommen, und eben aus dieser Begegnung europäischer Lebensform und Zivilisation mit der rätselvoll anmutenden, immer wieder erregenden und geheimnisumwitterten Welt Asiens entwickeln sich die hart gespannten Verwicklungen der Geschichte, die schließlich vor einem französischen Tribunal, vor dessen Richtern der Ingenieur unter der Anklage des Mordes steht, ihren überrumpelnden Ausklang findet. Man kann sich nun sehr wohl vorstellen, daß die Amerikaner einen solchen Stoff mit romantischer Verbrämung, vielleicht mit einer Prise lächelnder Ironie geformt hätten, daß ein deutscher Regisseur vornehmlich die psychologischen Hintergründe erhellt hätte— L’Herbier aber, einer der typischen Regiecharaktere in seinem Vaterland, packte das wilde, verwegene, aufregende Geschehen unmittelbar beim Schopf, und gab ihm nach Strich und Faden die harte Deutlichkeit, die eindringliche Kraft ihrer Gegensätze, die zupackende Drastik des Milieus, die unverschminkte Aktivität des spielerischen Ausdrucks, die immer wieder jene Filme kennzeichnet, die für die französische Produktion so typisch sind. Die Schauspieler, voran Lise Delamare und Victor Francen, spiegeln in ihrer Art diese gallische Lebendigkeit mit der gleichen Schlagkraft wie Sessue Hayakawa als Mongole und die inszenatorischen Impulse, die der abschließenden großen Gerichtsszene ihren unverfälschten pariseri schen Anstrich geben. Ein Film von geradezu reißerischer Explosivität. GERTHE, HILTROP, HARPEN Geburtstagfeier des Führers g Heute, Donnerstagabend um 20 Uhr, findet im Saale Kalthoff eine gemeinsame Führergeburtstagsfeier der Ortsgruppe Gerthe der NSDAP. statt. Im Anschluß an die offizielle Feier findet ein kameradschaftliches Beisammensein statt. Zur Deckung der Unkosten werden 10 Pfennig Eintritt erhoben. Uebernahme der Pimpfe in die Hitler=Jugend g Heute, Donnerstag nachmittag um 18 Uhr, findet am Ehrenmal an der Heinrichstraße die offizielle Uebernahme der Pimpfe in die HitlerJugend statt. Führergeburtstagsfeiern in Hiltrov und Harpen g Ortsgruppe Harpen, 19 Uhr, im Lokale Hoffmann: Bereidigung der Politischen Leiter, Walter und Warte der Gliederungen, Rundfunkübertragung. Danach Kameradschaftsabend.— Ortsgruppe Hiltrop=Bergen, 20 Uhr, im Lokale Hubbert: Vereidigung der Politischen Leiter, Walter und Warte sowie Feierstunde. Filmvorführung g In der Turn= und Festhalle in Bergen findet am kommenden Sonntagabend 20 Uhr eine Vorführung der Gaufilmstelle statt. Neben dem Hauptfilm„Anna Favett“ gibt es noch ein Beiprogramm mit Wochenschau. Bis zum 30. April einlösen □ Berlin, 20. April. Der Reichsbeauftragte für das Winterhilfswerk des deutschen Volkes macht darauf aufmerksam, daß die zum Jahrestag der nationalsozialistischen Revolution herausgegebenen Gutscheine von den Banken bis zum 30. April 1939 eingelöst sein müssen. Dieser Termin ist unwiderruflich. Firmen, die die rechtzeitige Einlösung der Gutscheine bei den Banken versäumt haben, können diese bis zum 28. April 1939 beim Reichsbeauftragten für das WHW. Berlin SO 36, Maybachufer 48/51 einreichen. 9 Mark erbeutet- 3 Jahre Zuchthaus p Gütersloh, 20. April. Im Januar dieses Jahres wurde der Opferstock in der katholisch Kirche in Gütersloh erbrochen. Der Küster erit nerte sich, daß ihm ein fremder Mann aufgefall. war, der auch nach Beendigung des Gottesdienst die Kirche nicht verließ, sondern sich für die Bildwerke der Kirche und besonders für die Weihnachtskrippe zu interessieren schien. Der Küster hatte zunächst keinen Argwohn geschöpft und deshalb den Mann allein gelassen. Als er ihn aber am nächsten Tage auf der Straße traf, benachrichtigte er die Polizei und teilte seinen Verdacht mit. Der Mann wurde festgenommen. Es handelte sich um den 36jährigen Ludwig Schedl aus Wien. der in seiner Heimat bereits 25mal vorbestraft ist, und zwar ausschließlich wegen Opferstockberaubung. Er gab auch die Tat in der Gütersloher Kirche zu, wo er neun Mark erbeutet hatte. Von einem zu gleigleicher Zeit in einer Kirche in Rheda ausgeführten Opferstockdiebstahl wollte er allerdings nichts wissen. Die Bielefelder Strafkammer verurteilte den üblen Burschen jetzt unter Berücksichtigung der erheblichen Vorstrafen wegen schweren Diebstahls im strafverschärfenden Rückfall zu drei Jahren Zuchthaus und drei Jahren Ehrverlust. Aus der Bewegung NSDAP. Ortsgruppe Sodingen Die noch nicht vereidigten Amtswalter der Politischen Ortsgruppe der NSV., der DAF. und der beiden Frauenschaften Sodingen und Börnig erscheinen heute abend 7.45 Uhr im Strickmannschen Saale zur Vereidigung. die Hausfrau, wenn ihr alter rissiger Holzboden plötzlich so schöne Farbe bekommen hat.Dabei ist es ganz einfach: KINESSA-Holzbalsam wird wie Bohnerwachs aufgetragen und geglänzt. Der Boden bekommt Nahrung. Hochglanz und Farbe mit KINESTA OLZBALSAN Seilenhaus POrT. Bahnhofstrabe 10 b. Eine wahre Woselal XEKCCLSTE Dae nsturgemiße Hera- und NervenToalkum: Steis zu haben bei: Drogerie u. Kräuterhaus E. Eckey Straße der SA. 6; Reform- und Kräuterhaus Daniels. Bahnhofstraße 60 Müh’ und Arbeit war Dein Leben. Ruhe hat Dir Gott gegeben. Im Dienstag, dem 18. d M., um ½5 Uhr, entschlief plötslich und ganz unerwartet, nachdem sie dem 7. Kind das Leben geschenkt hatte, meine liebe Frau, unsere herzensgute Mutter. Tochter, Schwester, Schwägerin und Tante geb. Oettel im Alter von beinahe 41 Jahren. Um eeille Teilnahme bitten: Ernst Hüller und Kinder Herne, den 19. April 1989 Von-der-Heydt-Str. Die Beerdigung findet am Freitag. dem 21. April. vom Er. Krankenhause, Wiescherstraße, aus statt. AAT SEEE Tempo-Lieferwagen 200 ccm Pritsche— neu— ab Lager lieferbar. Tempo-Vertretung Josef Heilmann Wanne-Eickel Hindenburgstr. 295 Ruf 41809 HIAI-LFILC In Herne bestimmt zu haben: Drogerie Masthoff, Wiescherstr. 35 „ Eckey, Straße der SA. 6 „„ Z u m K r e u z“ F. K l i s c h e. Stoewer-Sedina neu. 2.4 Ltr., 55 PS Limousine Dounerstag, 20. April 6.00 Morgenlied— Wetterbericht für die Landwirtschaft. 6.05 Wiederholung der Abendnachrichten: Durchsprüche für den Bauer. Gallensteine Gallengrieß, Nierensteine, Nietengrieß behindert Dr. Finkes Kräutertee Bewährtes Naturheilmittel bei allen Leber- und Gallen, Blasen- u. Nieren lelden, reinigend, anregend Alleinverkauf: Fürene Husemann v. d. Heydtstr., Ecke Poststr. 6.10 Knie=e— beugt! (Gustav Weinkötz). 6.30 Freut Euch des Lebens! (Industrie=Schallplatten und Aufnahmen des Deutschen Rundfunks). 6.55 Morgenlied— Morgenruf 7.00 Wetter— Nachrichten. 7.10 Von Leipzig: Frühkonzert Es spielt die Kavelle Otto Fricke. 8.00 Wetter— Wasserstand— Kalenderblatt. 8.10 Frauenturnen (Ellen Derenbach). 8.30 Ohne Sorgen jeder Morgen. Die Tanzkapelle des Reichssenders Königsberg, Leitung: Erich Boerschel. 9.00—10.30 Vom Reichssender Berlin: Blasmusik. 10.30—15.00 Vom Deutschlandsender Reichssendung: Unterhaltungskonzert. Es spielen die Kapellen Willi Libiszowski und Otto Dobrindt. Dazwischen Berichte von der Großen Parade der Wehrmacht vor dem Führer. 16.00 Musik am Nachmittag. Es spielt Leo Eysoldt mit seinem Orchester.— Willi Schneider (Baß=Bariton), Leo Prümper (Violine), Reinhard Fritzsche (Flöte); am Flügel: Walter Wielsch. Darin 17.00—17.10: Libussa. Eine Ballade von Lulu von Strauß und Tornan und ihre Vorgeschichte. Sprecher: Dr. Die Armee, die wir wächst von Tag zu Tag, schneller. Gerade in diesen Hoffnung, daß einmal die wilden Scharen zu Batai Regimentern, die Regime den, daß die alte Kokarde geholt wird, daß die alten tern, daß dann die Versöh Friedrich Castelle. 18.00 Wir trafen den Führer.— Pimpfe und Hitlerjungen erzählen von Begegnungen mit dem Führer. 18.20 Das neue Reich. Dichterische Bekenntnisse zum Reich der Deutschen. 18.40 Konzertstück für 4 Celli u. Klavier, von Robert Schumann., gespielt von Robert Grote, Friedr. Paul Schmidt, Albert Steinmann. Albert Arenz u. Susy Maiweg(Klavier). 19.00 Spiegel des Lebens. 19.10 Männergesang aus unseren Gauen. Es singt der Männergesangverein„Union“ in Wuppertal=Ronsdorf unt. Leitung von Heinz Keller. Es spielt ferner das Streichquartett des Reichssenders Köln: Robert Grote(Cello), Regenerus Ringnaldo(Bratsche), 1. Geige Rudi Rein. 2. Geige Jakob Braun. Heute, Donnerstag(Nationalfeiertag) Beginn der Vorstellung 2 Zum letzten Male: Geleroec Ein dramatisches und mitreißendes Filmwerk der LICHTBUR 99 Ab morgen Freitag: Die Hochzeitsreise Besuchen Sie das schöne Austlugslokal Haus Düppe-Korte Saukauerstraße 111 leden Sonntag Konzert und Tanz Bekannt guter Kaffee und Bauernstuten □ Konten-Blätter für Lose Blatt- Bücher speziell System„ATLAS“ einschließl. Mappen llefert C. Th. Kartenberg (C Holtmann. Rut 51141) Hoderne, billige Deutsche lapeten Reichslotterie vonI 6 Hüls Bahnbofstr 82 Wer 18 Los 3.— RM., ¼ Los 6.— RM. Hi Lose bei Mm Kraus Staatl. Lotterie- Einnahme Herne. Bahnhofstr. 46. Ruf 50390 dte Herner Zeita. unterrichte: Nebenst.: Lücker, Sodingen, Mont-Cenis-Str. 288 19.55 Und heute? 20.00—21.00 Vom Deutschlandsender: Vereidigung der Politischen Leiter. 21.00 Festliche Musik. Ausführende: Das Blasorchester u. der Männerchor des Reichssenders Köln. Leitung Generalmusikdirektor Rud. SchulzDornburg. 22.00 Nachrichten. 22.15 Musik von Schallplatten. 22.30—24.00 Volks- und Unterhaltungsmusik. Ausführende: Das Kleine Rundfunkorchester, Leitung Willi Butz; das Mandolinenorchester„Odeon“ unter Leitung von Heinrich Becher: Bruno Müller(Bariton), Artur Haagen(Klav.). Union-Theater Gerthe Schon ab heute Donnerstag 13 Mann und eine Kanone Ein dramatisches und mitreißendes Erlebnis Friedr. Kayssler, Alexander Golling Ludwig Schmitz, inge Schmitz u. a Jugendliche haben Zutritt Heute, Donnerstag und Sonntag. 2 Uhr Jugend-Vorstellung Seifix zum Bohnern nimmt, nimmt es immer ganz bestimmt! Oosen zU RN 40.-. 7S, 1.40 Ehrenerklärung Die Beleidigung die ich gegen die Eheleute Johann Julitz, Herne, Im Uhlenbruch Za, ausgesprochen habe, nehme ich hiermit zurück und warne vor Weiterverbreitung. Johanna Wurchert. Frau Herne. Im Uhlenbruch 3. Abgeschl. kleine 3 Zimmer zum 1. 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