Anzeigenpeeis: 1 mm Höhe 22 mm Breite 4 Rof Lextmillimeterpreis: 1 mm Höhe 75 mm Breite 25 Rpf Vereinskalender(im Lextteil) 1 um Höhe 75 mm Breite 10 Rpi Zur Zeit ist die Preisliste 8 gultig. Nach. laßstafte: 4.— Für die Aufnahme von Anzeigen an bestimmten Tagen und Plätzen auch für die durch den Fernsprecher aufgegebenen und abbestellten sowie undeutlich geschriebenen Aufträge wird keine Gewähr übernommen. Annahmeschluß: Cags zuvor 19 Uhr. Erfüllungsort und Gerichtsstand: Herne in Westialen. Kreisblatt für den Stadtkreis Herne Hauptgeschüsiostelle: Herne Von=der Heydt=Straße v. Fernsprech-Anschlüsse: Sammelnummer 511 41.— Orahtanschrift: Kartenberg Herne. Postscheckkonto Nr 6542 Amt Dortmund— Geschäftsstelle in Sodingen: Mont=Cenis=Straße 286(Fernru Nr. 525 33); in Gerthe: Castroper Hellweg 506— Sprechstunden der Schriftleitung: 13 17 Uhr(außer Freitags Samstag= und Sonntags). Hauptschrtitleiter: Grich Waaner Stellvertreter: Willi wranke Politik und Kunst: Erich Wegner Leitung des Herner Teiles: WillI Franke Politischer Schlußdienst Wirtschaft und Sport: Ludwia Beitsch Unterhaltung Ruhrgebtet und Westdeutschland: Heimuth Drecheler Unpolitisches: Otto Pohle(Wanne=Eickel) Bilder: Ressortleiter. Anzeigen und Geschäftliches: Adolf Frasch— D. A. III. 1939: Ueber 5700— Berliner Vertreter: Gustan Wittig— Eigene Mitarbeiter in Rom London, Parie. New Vort und zwanzig anderen Weltstädten Für unverlangte Einsendungen übernimmt die Schriftleitung keine Haftung Zurücksendung erfolgt nur wenn Rückporto beiliegt Rotationsdruck und Verlag von C. Ch Kartenberg, Ind. C. Holtmann. Herne. 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General Guzzoni betont darin, daß italienische Soldaten für die Mission des Friedens und der Zusammenarbeit nach Albanien gekommen seien und bereits die wichtigsten Zentren des Landes besetzt hätten. Er verlange von der albanischen Bevölkerung vollkommene Disziplin und fordere sie zur Zusammenarbeit auf in der Ueberzeugung, daß sie die Aktion Italiens unterstützen werde. Er sei ermächtigt, der Bevölkerung folgende feierliche Versprechung abzugeben: „Die öffentliche Ordnung, die Achtung des Privatbesitzes und die freie Ausübung der Glaubensbekenntnisse, die Ehre und die edle Tradition des albanischen Volkes werden garantiert. Albanien wird eine neue Aera der Arbeit und der Gerechtigkeit, des Wohlstandes und des Fortschrittes kennen lernen. Wer sich diesem Programm, das den Wünschen des albanischen Volkes entspricht, widersetzen sollte, setzt sich den schwersten Strafen aus. Diejenigen aber, die versuchen sollten seindselige Handlungen gegen die Italiener zu unternehmen, würden unerbittlich dem Standrecht unterworfen. Albaner! Der König und Kaiser und der Duce wollen Euer Bestes. Kehrt unter dem Schutze des Liktorenbündels ruhig zu Eurer Arbeit zurück! Für Albanien beginnt mit dem heutigen Tage eine große Zukuuft". Danktelegramme aus Albanien □ Rom, 11. April. Aus Tirana und anderen albanischen Städten sind Mussolini und Graf Ciano von seiten führender albanischer Persönlichkeiten weitere Dank= und Ergebenheitstelegramme zugegangen, in denen der Duce auch um die Bildung einer albanischen faszistischen Partei gebeten wird. Zwöl Italiener gefallen □ Rom, 11. April. Agenzia Stefani gibt aus Durazzo folgende erste Liste der italienischen Verluste bekannt: Bei den Zusammenstößen in Durazzo sind acht Matrosen gefallen und 34 verwun*det worden. Von den Landungstruppen sind drei gefallen und nenn verwundet worden. In Santi Quaranta ist ein Matrose gefallen und zehn Matrosen verwundet worden. Rascher italienischer Vormarsch O Rom, 11. April. Der italienische Vormarsch in den albanischen Restgebieten schreitet mit großer Schnelligkeit fort. Noch am Sonnabend besetzte Fortsetzung 2. Seite Eine Aussprache nach der anderen in London Die Kabinettssitzung am Montagnachmittag □ London, 11. April. Das englische Kabinett trat am Montag um 12.30 Uhr zu der vorgesehenen Besprechung zusammen. Die Sitzung dauerte 2¼ Stunden. Um 17 Uhr soll eine weitere Ministerbesprechung stattfinden. Ueber das Ergebnis der Vormittagsbesprechungen wurde zunächst nichts mitgeteilt. Es wurde nach einer amtlichen Mitteilung beschlossen, das Oberund das Unterhaus für Donnerstag 14.45 Uhr einzuberufen. Ministerpräsident Chamberlain wird im Unterhaus eine Erklärung über die letzten Ereignisse abgeben und Lord Halifar im Oberhaus. Man nimmt an, daß die Aussprache, die im Anschluß an die Regierungserklärung im Unterhaus beginnt, am Freitag fortgesetzt wird. Chamberlain hatte nach der Kabinettssitzung mit dem Oppositionsführer Attlee eine dreiviertelstündige Unterredung. Später traf der Sprecher des Unterhauses ein, der dann den Aufruf zur Einberufung des Parlaments für Donnerstag erließ. Um 17 Uhr tagte der außenpolitische Ausschuß des Kabinetts. Premierminister Neville Chamberlain kehrte am Ostersonntagmorgen aus Schottland nach London zurück. Er begab sich nach seiner Ankunft sofort nach Downingstreet 10 und hatte mit Außenminister Lord Halifax eine mehrstündige Aussprache, über deren Ergebnis nichts mitgeteilt wurde. Vor dieser Aussprache hatte Lord Halifax den französischen Botschafter Corbin und den griechischen Gesandten in London empfangen. Lord Halifax begab sich am Sonntagvormittag in Begleitung des Unterstaatssekretärs im Außenamt, Cadogan, in das Gebäude des Reichsverteidigungsausschusses. Dort hatte er Besprechungen mit dem Chef des britischen Generalstabs, Gort, und dem stellvertretenden Chef des Admiralstabs. Admiral Cunningham. Auch in Paris Besprechungen □ Paris, 11. April. Am Ostersonntagnachmittag trat der ständige Ausschuß für die Landesverteidigung unter dem Vorsitz des Ministerpräsidenten und Landesverteidigungsministers Daladier zusammen. Anwesend waren der Kriegsmarineminister, der Luftfahrtminister, der Generalissimus Gamelin, die Chefs der Generalstäbe des Landheeres und der Luftarmee sowie der Chef des Admiralstabes. Die Beratung dauerte etwa zwei Stunden. Eine Verlautbarung wurde nicht ausgegeben. Außenminister Bonnet hatte am Vormittag eine Unterredung mit dem Ersten Sekretär der englischen Botschaft und wurde dann vom Präsidenten Lebrun empfangen. Darauf suchte er vor der Sitzung des Militärkomitees den Ministerpräsidenten Daladier auf. Pariser Kabinettsrat auf Dienstagnachmittag vorverlegt Der ursprünglich für Mittwoch angesetzte frauzösische Kabinettsrat ist auf Dienstag nachmittag vorverlegt worden. Südafrika trifft Verteidigungsmaßnahmen Aufstellung schwerer Schiffsgeschütze auf der Robben=Insel Befestigung der Walfisch=Bai v Kapstadt, 11. April. Von unserem Mitarbeiter In einer Uebersicht über die Verteidigungsmaßnahmen Südafrikas erklärte Verteidigungsminister Pirow, daß man sich veranlaßt gesehen habe, die Robben=Insel mit schweren Schiffsgeschützen zu bestücken. Bei Duikerspunt sei ebenfalls Küstenartillerie aufgestellt worden. Die Küste werde von Walfisch=Bai bis Ost=London gegen Kreuzer und Schlachtschiffe befestigt. Bergsturz deckt Kinderheim vollständig zu Felsblöcke von Hausgröße stürzten in der Schweiz zu Tal Bisher 5 Tote. 11 Vermißte □ Flims(Kanton Graubünden), 11. April. Am Ostersonntag, um 20 Uhr, löste sich am Flimser Stein eine gewaltige Felsmasse los und verschüttete ein Kinderheim mit 28 Iusassen. Bis 16 Uhr wurden 11 Kinder lebend geborgen, fünf sind tot und 17 werden noch vermißt. In einer Breite von etwa 300 Metern ist der faule Schiefer abgestürzt und Felsblöcke von Hausgröße liegen am Fuße des Flimser Steins. Der Bergsturz hat auch das Kinderheim„Sunnehülsi“ vollständig zugedeckt und nur vereinzelte Balken und Bretter zeigen die Stelle an, wo noch vor kurzem das Haus stand. Auf telephonische Alarmrufe hin wurden in Flims die Sturmglocken geläutet, und sofort traten von allen Seiten Rettungs= und Hilfsmannschaften ein. Feuerwehr, Sanitätsmannschaften, Polizei und Militär arbeiten sieberhaft. Es werden immer noch 17 Personen, Erwachsene und Kinder, vermißt. Zum Fest waren viele Eltern zum Besuch nach dem Kinderheim gekommen. Der Berg ist auch jetzt noch nicht ruhig. Fortwährend lösen sich Felspartien und stürzen Steine zu Tal und erschweren die Bergungsarbeiten. Die Fortifikationsanlagen des Empire=Kriegsbasens Simonsstadt würden modernisiert. Das veraltete Schlachtschiff„Krebus“ werde in ein„treibendes Fort“ umgebaut. In England seien umfangreiche Bestellungen auf Flugabwehr=Artillerie vergeben worden. Als Kriegsmaßnahme sei angeordnet worden, daß jeder Arbeitgeber. Hotel= und Gasthausbesitzer, Zimmervermieter und Schiffskavitän jeden Ausländer innerhalb seines Zuständigkeitsbereiches unverzüglich polizeilich melden musse. Sämtliche Ausländer, die be reits im Lande seien, seien gehalten, sich innerhalb von 00 Tagen in eine besondere Liste einzuschreiben, wäh rend diese Frist für neu eintreffende Ausländer vierzehn Tage betrage. Die ständigen Aufenthaltsgenehmigungen würden ausnahmslos unverzüglich in befristete Aufenthaltsgenehmigungen auf einen Höchstzeitraum von 5 Jahren umgewandelt. Die Bestimmungen zur Gebeimbaltung von Staatsangelegenheiten durch Beamte seien verschärft worden. Außerdem sei mit besonderer Unterstützung der Regierung ein neuer Pressedienst ins Leben gerufen worden. Vorsorgliche Militärmaßnahmen der niederländischen Regierung m Amsterdem, 11. April.(Von unserem Mitarbeiter). Im Hinblick auf die internationale Lage hat die niederländische Regierung nach einer offiziellen Mitteilung des Regierungspressedienstes eine Urlaubssverre für die Wehrmacht verhängt und den Reservisten des Grenz= und Küstenschutzes mitgeteilt, daß mit ihrer eventuellen Einberufung zu rechnen sei. Der Grenzverkehr wurde vorsorglichen Einschränkungen unterworfen. Der Sprung aufs andere Afer Von unserem Mltarbeiter Leo Emmerich le Rom, 11. April. Schon einige Jahrhunderte vor Christi Geburt waren die beiden Adria=Ufer in der Hand der römischen Republik. Auch damals schon in einer Art Selbstverteidigung, nachdem der römischen Republik feindliche Kräfte vom Ostufer der Adria ihre Fäden nach Süditalien und nach Sizilien gespannt hatten. So weit wollen wir aber heute bei der Betrachtung der aktuellen Ereignisse in Albanien nicht zurückgreifen; es soll nur kurz angezeigt sein, wie auch heute genau wie damals die Sicherheit Italiens davon abhängig ist, daß sich an den Küsten Albaniens kein politisches Unheil gegen Italien braut. Eine Erinnerung wollen wir aber doch noch festhalten. Als im Jahre 1878 unter Bismarcks Vorsitz der Berliner Kongreß tagte, der die orientalischen Fragen ordnen sollte, und Frankreich sich hinter den Kulissen Tunis verschreiben ließ, da stand Italien vor der Frage, ob es nach Albanien gehen sollte; schon vorher hatte Bismarck in Gastein Crispi eine derartige Anspielung gemacht, aber Italien winkte damals ab. Der Generalsekretär im Ministerium des Auswärtigen, Malvano, meinte in einem Memoriale:„Selbst wenn die Besetzung nicht auf Widerstand stieße, würde das armselige Albanien ein fragwürdiger wirtschaftlicher Gewinn sein". In Wahrheit, so beurteilt man heute in Italien jenen Vorgang, wußte man in Rom nicht, was man wollte. Das Wort von der wirtschaftlichen Armseligkeit Albaniens ist zuschanden geworden. In riesigen Mengen bezieht Italien heute von dort her das kostbare Oel, das zu Schiff in die PetroleumRaffinerien von Bari, Triest und Livorno gebracht wird. Was das im Zeichen der Autarkie bedeutet, braucht kaum hervorgehoben zu werden; es ist ein ewig fließender Goldstrom, so sagen die Italiener selbst. Mussolini ist es gewesen, der klar erkannt hat, daß das adriatische Gegenufer Italiens in der Hand Roms sein müsse. Im Anfang seiner Machtergreifung schien es zwar, als wolle er den Blick von Albanien fortwenden. Die Staatsmänner vor ihm hatten, sich mit einem alten Problem abquälend, schwächlich zwischen großer und kleiner Mittelmeerpolitik hin und her geschwankt. Sollte man vorsichtig im adriatischen Meer bleiben und sich das Hinterland von Valona auf der albanischen Seite sichern oder sollte man sich ins hohe Mittelmeer hinauswagen? Mussolini entschied sich für das weite Mittelmeer. aber er ließ Albanien doch nicht aus dem Auge. Er erinnerte sich sehr wohl des Artikels des famosen Londoner Vertrages aus der Kriegszeit, in dem Italien sich verpflichtet hatte, sich nicht den Wünschen Frankreichs, Englands und Rußlands zu widersetzen, falls ein kleiner autonomer und neutraler Staat im Herzen Albaniens begründet werden sollte. Immerhin hatte man Italien auch das Recht zugesichert, die auswärtigen Beziehungen des kleinen Staates wahrzunehmen. Wir sehen also bei der Gründung des albanischen Staates drei Mächte am Werk, die Italien seitdem Der König der Albenier. Achmed Zogu Rohev Politischer Mord in Tientsin Dr. Tschenghsikeng erschossen dnb Peking, 11. April. Am Ostersonntag hat sich in der britischen Niederlassung der nordchinesischen Stadt Tientsin ein aufsehenerregender politischer Mord ereignet. Ein unbekannter Täter, der wahrscheinlich einer chinesisch=kommunistischen Geheimorganisation angehört, hat in einem Lichtspielhaus in der brittschen Niederlassung Dr. Tschenghsikeng, einen führenden Politiker der neuen Pekinger Nordchina=Regierung, erschossen. Bei seiner Flucht feuerte der Mörder blindlings in die Menge und tötete den schweizerischen Staatsangehörigen Charles User. den Chefingenieur der Elektrizitätswerke der französischen Niederlassung. Ferner wurde durch seine Schüsse der in Nordchina sehr bekannte tatarische Sportsmann Mansurow schwer verwundet. Dr. Tschenghsikeng, der als Diplomat und Finanzfachmann schon viele bedeutende Posten bekleidet hat, hatie im vergangenen Jahr die Leitung der Staatsbank der neuen Nordchina=Regierung ia Tientsin übernommen und war gerade für den Posten eines Oberzollkommissars in Tientsin ausersehen. Seine Ermordung in der Tientsiner britischen Niederlassung ist nach dem Urteil hiesiger unterrichteter Kreise dazu angetan, die schon sehr gespannten Beziehungen zwischen den britischen Behörden in Tientsin auf der einen und den japanischen und nordchinesischen Behörden auf der anderen Seite noch schwieriger zu gestalten. Der dem feigen Meuchelmord zum Opfer gefallene Politiker hat bereits im Jahre 1935 seine damalige Regierung in Nanking vor der Gefahr gewarnt, ein Werkzeug der britischen Politik gegen Japan zu werden. und heute politisch den Weg vertreten, und so ist es kein Wunder, daß Mussolini nicht geruht hat, die Konsequenzen aus dieser Herkunft des albanischen Staates im Sinne der Lebensinteressen Italiens zu zielen. Es war eine schwierige Aufgabe, weil Jugoslawien und Griechenland argwöhnisch aufpaßten, weil dahinter die BalkanEntente stand, und wieder hinter ihr Kräfte, deren Quellen nicht schwer zu erraten waren. Zu den Zeiten, als Italien und Jugoslawien noch verfeindet waren, pflegte man wohl in Belgrad zu sagen: so lange Italien nicht aus Albanien weicht, ist an eine wahre Freundschaft zwischen Rom und Belgrad nicht zu denken. Heute, im Zeitalter der Aussöhnung zwischen Jugoslawien und Italien und wo vor allem die heimlichen Kräfte des Hintergrundes so gut wie ausgeschaltet sind, hat dieses Wort nicht mehr seine schwere Bedeutung. Italien hat kulturell und wirtschaftlich Albanien entwickelt. Es zeichnet mit Erfolg verantwortlich für die Entwicklung seines Schulwesens. Der Entwicklung seiner Bodenschätze gedachten wir schon. Es hat weit über 2000 Kilometer Straßen dort gebaut und über 4000 Brücken. Es hat viel Geld in das Land gesteckt, von dem ein großer Teil freilich nicht der wirtschaftlichen Entwicklung zugute gekommen, sondern(wie das„Giornale d'Italia“ sagt) einer kleinen Gruppe von Parasiten. Wenn im Augenblick auch noch nicht bis in einzelne zu übersehen ist, wie die Dinge sich zuletzt entwickelt haben, so ist doch eins ganz klar: Hinter dem unklaren Verhalten des Königs und seiner Regierung und hinter den aufrührerischen Kräften, die mit dem Regime Zogus unzufrieden waren und sich fremdenfeindlich, d. h. antiitalienisch gebärdeten, konnte in jedem Augenblick der Finger einer fremden Macht fühlbar und sichtbar werden. Das konnte Italien in einem Zustand europäischer Hochspannung nicht dulden und deshalb hat es zugegriffen. Deshalb wird es auch mit dieser seiner Aktion bis ans Ende gehen, wie es bisher alle Aufgaben, zu denen Lebensnotwendigkeiten es zwangen, restlos gelöst hat. „Gegacker der sogenannten Demokratien“. Geteilte Aufnahme der albanischen Vorgänge in London- Zurückhaltung in Paris Interne Angelegenheit Italiens □ Rom, 11. April. Italiens schnelle Aktion in Albanien beherrscht vollkommen das Bild der Presse, die unterstreicht, daß Italiens Vorgehen der Festigung des Friedens auf dem Balkan dient. Andererseits weisen die Blätter das pharisäerhafte Gehabe und die künstliche Aufregung der demokratischen Presse als evenso unbegründet wie innlos zurück. Unter der Ueberschrift„Gegacker der Demokratien“ befaßt sich der Direktor des balbamtlichen„Giornale d'Italia“ mit den grotesken Lügen und riskanten Anmaßungen der sogenannten Demokratien, die um so weniger begründet seien, als Albanien von den britischen und gallischen Herzen Tausende von Meilen entfernt sei. Dis halbamtliche Blatt betont, daß Italien ein besonderes lebenswichtiges Interesse Großbritanniens oder Frankreichs in Albanien„nicht kennt und nicht anerkennt". Italien achte lediglich die allgemeinen und laufenden Interessen, die es nicht anzutasten gedenke. Es werde auch die Abkommen weder dem Geist noch dem Buchstaben nach irgendwie verletzen. Wenn England auf Grund seiner Berechnungen anderer Ansicht sein wolle, möge es die Konsequenzen zieben, die es für richtig halte.„Italien weiß das und wartet fest und entschlossen, ohne seinen dem Frieden und der Kultur dienenden Vormarsch in Albanien, der unbeugsam bis zum Ende durchgeführt wird, abzuändern oder aufzuhalten.“ Gegen französisch=engische Einkreisungsintrigen □ Rom, 11. April.„Giornale d'Italia" wendet sich gegen die Londoner und Pariser Hetzkampagne gegen Italien. Man habe versucht, so schreibt das Blatt, sowohl Jugoslawien wie Griechenland in das französtsch=englische Einkreisungssystem einzuspannen. Jugoslawien aber wisse, was die lovale Freundschaft und Zusammenarbeit mit Italien beute und in Zukunft wert sei. Es wisse auch, daß gerade diese Freundschaft einer der Hauptgründe für den Konflikt zwischen Italien und der persönlichen Politik Achmed Zogus war. Was Griechenland betreffe, so habe Italien nie daran gebacht, es anzutasten, auch nicht nach seinem Zusammengehen mit der englischen Politik und der Ueberlassung seiner Häfen an die britische Kriegsmarine. Griechenland könne ohne Druck von außen seinen Weg wäblen. Die Moraltanten faseln von „Verletzung des Mittelmeerabkommens“ □ London, 11. April. Die Landung italienischer Truppen in Albanien, über die die Londoner Blätter zum Teil in sensationeller Aufmachung berichten, hat in London eine gereilte Aufnahme gesunden. Während einige Zeitungen die übliche angelsächsische„Entrüstung" beucheln und die berechtigten italienischen Forderungen mit eiserner Stirn ignorieren, sind einige wenige Blätter einigermaßen sachlich in ihren Stellungnahmen und geven zu, daß es sich im Grunde um eine rein italienische Angelegenbeit handelt. Gewisse Blätter beurteilen die Besetzung Albaniens als eine Antwort der Achsenmächte auf die britischen Bemühungen um eine sogenannte„Antiangriffsfront". Der divlomatische Korrespondent der„Times“ erklärt, daß die Nachrichten von dem italienischen Einmarsch in Albanien„ernste Besorgnis“ in den Londoner Kreisen ausgelöst hätten. Der diplomatische Korrespondent des„Daily Herald“ erklärt, man könne sicher sein, daß die britischen Minister das Vorgehen Italiens als Verschwendung an Zogus Hof Unterstützungsgelder für Arme wanderten in die Tasche des Königs Das albanische Volk hungerte □ Rom, 11. April. In dem Aufruf, den der albanische Präfekt Khodeli über den Sender Bari an seine Landsleute richtete, heißt es u. a.: „Die jetzigen Ereignisse sind die Folge einer verhäugnisvollen und unaufrichtigen Politik König Zogus. Seit langem hoffte das albanische Volk, auf Grund des moralischen und materiellen Beistandes Italiens, das bis heute in Albanien große Summen angelegt hat, auf bessere Tage. Aber diese Gelder haben, anstatt für die Entwicklung des Landes Verwendung zu finden, nur die Taschen einiger Weniger gefüllt, an deren Spitze Zogu stand. Sein Leben war ein Leben des Luxus und ebenso das aller Prinzen und Prinzessinnen sowie des ganzen Hofes. Die Staatskasse und die Privatkasse Zogus wurden eins. Seine Ausgaben kannten weder Maß noch Grenzen. Es genügt, an die Millionen zu erinnern, die für Diamanten und Edelsteine der Prinzessinnen, für ihre Auslandsreisen usw. vergendet wurden, während das Volk Hunger litt. Selbst die ausländischen Unterstützungsgelder für die Armen wanderten in die Taschen des Königs.“ „Albanier“, so schloß der Appell,„Ihr werdet nun sehen, daß Mussolini als wahrer Freund des albanischen Volkes ein geeintes, unabhängiges und lebensstarkes Albanien schaffen wird. Die italienischen Truppen, die in Albanien gelandet sind, haben die Mission: die Ordnung, den Frieden und die Gerechtigkeit zu bringen, die das Regime Zoaus zerstörte.“ Zogu hat noch die Nationalbank geplündert □ Rom, 11. April. Ein nach Bari gekommener Angestellter der Albanischen Nationalbank hat erklärt, daß Erkönig Zogn aus der Staatskasse 100 000 albanische Goldfranken mitgenommen habe, die zur Deckung der Banknoten dienten. Da dieses Geld nicht Privateigentum des Königs, sondern Staatseigentum war, müsse man von einem Diebstahl sprechen. Glücklicherweise sei das im Umlauf befindliche Papiergeld in Höhe von 24 Millionen durch Metallreserven der Bank von Italien gedeckt. König Zogu auf griechischem Boden □ Athen, 11. April. König Zogu von Albanien ist mit Ministern und Gefolge in Florina eingetrossen. Bereits am Vortage war dort seine Gattin angekommen. Kläglicher Schiffbruch der englischen Einkreisungshemühungen □ London, 11. April. Mit ausgesprochenem Mißzmut nimmt die Londoner Oeffentlichkeit die Osterbilanz der„Times“ hin, aus der hervorgeht, daß die englischen Einkreisungsbemübungen in verschiedenen Ländern einen kläglichen Schiffbruch erlitten. Nach dem Leitartikel der„Times“ haben zunächst Belgien sowie Holland ausdrücklich erklärt, daß sie keinerlei Schutz Großbritanniens wünschten. Die Stelle bezieht sich auf die krampfhaften Versuche Englands, ein System einseitiger Protektion auch auf Belgien, Holland, die Schweiz und Dänemark auszudehnen. Wie durchsickert, haben sich auch die Schweiz und Dänemark ähnlich ablehnend geäußert. Auch Peru kehrt der Genfer Schatzbude den Rücken □ Lima, 11. April. Der veruanische Außenminister Concha teilte am Conntag dem Generalsekretariat der Genfer Liga mit, daß Peru beschlossen habe, aus der Genfer Institution auszuscheiden. Die deutsche Hochschulabordnung in Kom □ Rom, 11. April. Die vom Reichsstudentenführer Dr. Scheel geführte Hochschulabordnung ist, von Florenz kommend, in der italienischen Hauptstadt eingetroffen, wo sie von führenden Persönlichkeiten der faszistischen Partei begrüßt wurde. eine„Verletzung des englisch=italienischen Abkommens“ anseben würden. Der politische Korrespondent des „Dailv Expreß“ meldet in großer Aufmachung, man erwarte, daß die britische Regierung einen„formellen Protest“ gegen das einlegen werde, was man als einen„Bruch des englisch=italienischen Abkommens“ ansebe. Im übrigen schreiben die„Times“, die Operation sei nach den„üblichen totalttären strategischen Richtlinien durchgeführt worden".„Dailv Telegraph“ sowie die Linksblätter„Dailv Herald" und„News Chroniele“ sprechen natürlich von einer„Gefahr für den Balkan und für ganz Europa“ und ergehen sich in diesem Zusammenbang in ebenso törichten wie gehässi gen Kombinationen.„Daily Expreß" erdreistet sich, das Vorgeben des Duce zur Wahrung berechtigter Interessen als ein„Verbrechen“ zu bezeichnen, warnt aber seine Leser vor einer falschen Beurteilung. Man solle sich nicht alarmieren lassen. Es handele sich nicht um einen Schritt, der den allgemeinen Frieden der Welt stören könne. Es vandele sich lediglich um eine interne italienische An jelegenheit, die keinen wesentlichen Umschwung in der Lage mit sich bringe. Zumindest werde England, wie das Blatt meint, diese Ansicht vertreten. Paris schaut auf London □ Paris, 11. Avril. Die Landung italienischer Truppen in Albanien wird von der französischen Presse in großer. Aufmachung gemeldet und eingehend erörtert. Selbstverständlich findet das italienische Vorgeben zur Wahrung lebenswichtiger und alter Interessen bei den Blättern kein Verständnis, obwobl man andererseits auch in Paris zugeben muß, daß keinerlei Handbabe auf Grund von Pakten oder Verträgen vorhanden ist, um ein unmittelbares Einschreiten dritter Mächte zu rechtfertigen. Man sucht deshalb nach anderen Gesichtspunkten, wo sich eine rechtliche Handhabe zu einem„Protest“ gegen die italienische Unternehmung bietet und glaubt, diese in dem englischitalienischen Vertrag über die Beibehaltung des Status quo im Mittelmeer finden zu können. Im übrigen ist festzustellen, daß die französische Presse eine gewisse Zurückhaltung übt und offensichtlich auf einen Wink aus London diesem Ereignis gegenüber eine abwartende Haltung einnimmt. Der dem Quai d'Orsay nabestehende„Petit Parisien= spricht von einem„Neuen Gewaltstreich“ in Europa, muß aber gleichzeitig zugeben, daß keinerlei Aussicht auf eine Intervention zu Gunsten Tiranas bestehe. Der„Figaro“ meint, volitisch gesehen sei die italienische Aktion ein Gegenschlag auf den Londoner Versuch gewesen, die„Widerstandsbewegungen“ im Südosten Europas zu gruppieren. Der„Matin" unterstreicht, daß als einzige Weltgroßmacht England an der Angelegenheit interessiert sei. Frankreich sei nur indirekt betroffen infolge seiner Entente mit Großbritannien, da es in diesem Gebietsteil keine Verpflichtungen übernommen habe außer denen der kollektiven Sicherheit, die im vorliegenden Fall nicht ausreichend seien. Das radikalsoziale„Oeuvre“ schreibt, es sei „wenig wahrscheinlich“, daß England und Frankreich einen Krieg unternehmen, um die Unabhängigkeit Alba niens zu verteidigen. Völlige politische Ruhe in Belgrad □ Belgrad, 11. April. Ueber die Osterfeiertage herrschte in ganz Jugoslawien vollkommene Ruhe. Die Vorgänge in Albanien, welche in der Oeffentlichkeit noch am Sonnabend stark aber durchaus ruhig besprochen worden waren, haben jeden aufregenden Charakter verloren. Bezeichnend für die hier berrschende ruhige Beurteilung der Lage dürfte sein, daß Ministerpräsident und Innenminister Zwetkowitsch die Ostertage in der alten serbischen Stadt Nisch verlebte und auch die übrigen Mitglieder der Regierung die Feiertage in ihren Heimatorten oder auf dem Lande verbrachten. Dank des Duce an die sugoslawische Regierung □ Belgrad, 11. April. Von italienischer Seite erfährt man, daß der hiesige italienische Gesandte Indelli im Auftrag des Duce der jugoslawischen Regierung den besonderen Dank für ihre freundschaftliche Haltung in der albanischen Frage aussprach. Große Zukunft für Albanien Portsetzung von der 1. Seite eine motorisierte italienische Kolonne die Stadt Albassan, am Sonntag folgten Argirocastro und Berat. Die italienischen Truppen wurden überall von der Bevölkerung mit großer Herzlichkeit begrüßt. Italienische Truppen in Tirana einmarschiert O. Rom, 11. April. Am Sonnabend um 9.80 Uhr sind die italienischen Truppen in die albanische Hauptstadt Tirana einmarschiert. 4 lzier nus Albrecht zum Generaladmiral befördert 40jähriges Dienstlublläum □ Berlin, 11. April. Der Führer hat den Marinegruppenbesehlshaber Ost, Admiral Albrecht, zum Generaladmiral befördert. Gleichzeitig hat der Führer ihm zu seinem 40jährigen Dienstjubiläum telegraphisch seine besten Glückwünsche ausgesprochen. Conrad Albrecht wurde am 7. Oktober 1880 in Bremen geboren. Nach dem Besuch des Gymnasiums in Goslar trat er am 10. April 1899 als Seekadett in die Marine ein und wurde am 27. September 1902 zum Leutnant zur Gee befördert. Im Kriege war er einer der bekanntesten Torpedobootsführer der Marine, die anfangs mit der ersten Halbflottille, später mit der„Zerstörer=Flottille Flandern“ in zahlreichen. Gefechten in der Nordsee und im englischen Kanal am Feinde war. Am 1. April 1930, nachdem er vorher drei Jahre Chef des Stabes der Marinestation der Ostsee und anschließend Leiter der Marineoffizier=Personal= abteilung im Reichswehrministerium war, übernahm er mit der Beförderung zum Flaggoffizier die Stellung des Befehlshabers der Aufklärungs streitkräfte. Mit dem 1. Oktober 1932 wurd unter Beförderung zum Vizeadmiral zum Chef Marinestation der Ostsee ernannt. In dieser Sti lung, die er volle sechs Jahre bekleidete, führte er ab 1. Dezember 1935 den Titel„Kommandierender Admiral". Mit dem 1. Oktober 1938 übernahm Admiral Albrecht das Gruppenkommando Ost als Befehlshaber. Auf dem Flughafen von Tirana ist ein mit Flugzeugen von Tarent aus dorthin befördertes Grenadier=Regiment gelandet. In Tirana sind am Sonnabendvormittag Extraausgaben der Blätter erschienen, die die Ereignisse der letzten Tage unter folgenden Ueberschriften schildern:„Die befreundeten faszistischen Truppen unter dem Befehl des Generals Guzzoni kommen zur Herstellung einer neuen Ordnung nach Albanien“.„Zahlreiche albanische Persönlichkeiten haben bei der italienischen Gesandtschaft vorgesprochen, um Italien und seinem Duce zu huldigen und ihrer Ueberzeugung Ausdruck zu geben, daß nunmehr eine neue Aera in der Geschichte Albaniens anbreche“. Nächtliche Plünderungen in Tirana □ Rom, 11. April. Das Gewehrfeuer, das in den Abendstunden nach der Flucht des Königs, seiner Familie und der Mitglieder der ehemaligen Regierung ein besorgniserregendes Ausmaß angenommen hatte, da bewaffnete Sträflingsbanden die Stadt durchzogen, hat bis zum Morgengrauen angedauert. Der königliche Palast, die Residenz der Schwestern des Königs, ist geplündert worden. Auch die Sicherheit der italienischen Gesandtschaft schien bedroht. Zahlreiche Plünderer wurden festgenommen und die Radio=, Telegraphen= und Telephonverbindungen wieder hergestellt. Hohe Beamte und Journalisten haben sich dann mit der italienischen Gesandtschaft in Verbindung gesetzt und ihr bestätigt, daß der gesunde Teil der öffentlichen Meinung für das faszistische Italien sei, das mit seiner entschlossenen und raschen Aktion in Albanien einen Zustand wieder herstelle, der dem Lande einen raschen Fortschritt auf allen Gebieten sichere. Bewaffnete Banden, die in die Stadt zurückkehren, werden sofort entwaffnet. Auch Koritza besetzt □ Rom, 11. April. Mit einer neuerlichen Flugaktion haben die italienischen Truppen Montagvormittag Koritza(Kortscha), die Hauptstadt der südöstlichen Provinz Albaniens, an der jugoslawischen Grenze besetzt. Graf Eianos Besuch in Albanien □ Rom, 11. April. Graf Ciano wurde am Sonnabend bei seinem Eintressen auf dem Flughasen von Tirana von dem deutschen und dem spanischen Gesandten begrüßt. Anschließend empfing Graf Ciano eine überaus zahlreiche Abordnung der bedeutsamsten albanischen Staatsmänner, Politiker und Wirtschaftsführer. Graf Ciano erklärte unter allgemeiner lebhafter Begeisterung daß der Duce dem albanischen Volk im Rahmen des nationalen Lebens Ordnung, Wohlstand und Fortschritt sichern wolle. Späterhin hielt Graf Ciano seinen Einzug in die albanische Hauptstadt und nahm unter lebhaften Kundgebungen der Bevölkerung die Parade über motorisierte Maschinengewehr= und Panzerwagenabteilungen ab. Im Namen Duce hat Graf Ciano 100000 Lire für die Arm von Tirana zur Verfügung gestellt. Außenminister Graf Ciano, der am Östersonntagvormittag um 9 Uhr Tirana verlassen hatte, ist nach zweistündigem Fluge in der italienischen Hauptstadt eingetroffen und hat sich sofort zur eingehenden Berichterstattung zu Mussolini begeben. Nummer 84, 2. Blatt Dienstag, 11. Aprll 1939 Berner Zeitung Frohe Östertage allewege Das war ein Osterfest, wie wir es nicht schöner wünschen können Alles Front zur Sonne ldr. Herne, 11. April. Das war ein Osterfest! Ein schönes Früblingsfest, wie wir es uns nicht besser wünschen können. Er hat sich dieses Jahr allerdings reichlich verspätet, der Herr Frühling, auf seiner Reise vom sonnigen Süden in unsere Heimat. Aber die herrlichen Ostertage entschuldigen alles. Das war wirklich ein Früblingfest, das wir als Fest der Auferstehung in der Natur feiern konnten. Wie befreit debnte sich unsere Stadt im strablenden Licht des Früblingstages. Alles hat ein anderes Gesicht bekommen. Ein anderes Gesicht haben auch die Menschen. Ostern 1939— das hieß seit langen Zabren mal wieder Früblingsferien! Zwei Shnige Tage— ist das nicht beinabe schon wie ein Stückchen Sommerurlaub? Schon der Sonnabend sah ganz nach Festtag aus. Die Straßen der Stadt, in erster Linie natürlich die Bahnhofstraße, waren in den Abendstunden höchst belebt von festlich gestimmten Menschen. Da die Östersonne ihr Vorhandensein schon unter Beweis gestellt hatte, wollte jeder noch ein kleines Östergeschenk besorgen. Hier waren es Frühlingsblumen, dort süße Pakete oder Kartons, denen man das neue Österkleid ansah. Man kaufte noch schnell für Erna einen bunten Schal oder ein Paar Handschuhe und steckte sie in ein buntes Osterei aus Pappe. Der Osterhase versteckte es dann höchst persönlich unter dem Sofakissen... Junges Grün, gelbe Osterblumen und bunte Primeln zierten das Zimmer und lachten die ganze Sonnenfreude des Lenzglückes ins Zimmer. In wundervoller Schönheit verdrängte in der Frübe des Sonntags die Ostersonne dichte Nebelschleier, zündete ihre Strahlen an und überflutete alles in Glanz und Wonne. Als die Osterglocken über die Stadt schwangen lag flutender Sonnenschein über den Straßen, der mit den hallenden Osterglocken und dem Schimmer ersten Grüns eine echte Feierstimmung in die Herzen sandte. Das regte dann hinwiederum die Früblingsdichter an, in voetischer Leichtatbletik geistige Klimmzüge zu machen Voll Brauchtum ist auch heute noch das Osterfest. Bunte Eier aus der Werkstatt des Österbäsleins erfreuten jung und alt. Das vielgerühmte Eiersuchen unserer Kinder konnte dieses Jahr wieder ins Freie gelegt werden. So gab es wieder drollige Entdeckungsfahrten, die schnell mit einer Niederlage des versteckspielenden Osterhasen endeten und übrig blieb der Kinderiubel über die leckeren Ostergaben. Alle noch so hoch gesteckten Osterpläne gingen in Erfüllung Selbst wenn draußen noch nicht die Wärme eines Sommertages lockte, binaus zogen sie alle, die die Natur lieben. Sie trugen in die Natur, die noch wenig Bunt zeigt, die ersten frohen Farben ihrer Kleider, überall sah man wanderfrobe Gruppen. Die Reiselust ist in allen erwacht. So setzte früb schon ein Wanderstrom ein, zu Fuß, in Autos, auf Stablrossen und Motorrädern gings zur Stadt hinaus und in die Stadt hinein. Auf unserem Herner Bahnhof berrschte wieder Großbetrieb Man bummelte durch die Stratzen Am Sonntag gegen Mittag und in den Abendstunden und so zu gleicher Zeit am Montag konnte man auf der Bahnhofstraße einen regen Verkehr feststellen. Die Bahnhofstraße wurde wieder zu einer richtigen Flüstergalerje. Die meisten unserer Soldaten sind zum ersten Male auf Heimaturlaub gekommen und waren dabei, ihre schmucke Untform spazierenzutragen. Das war ein buntes Bild in den Straßen. Man siebt an solchen Feiertagen allerband Nettes, beispielsweise ein buntes Frühjahrskostüm, ein rotes, frisches Vollmondgesicht, und darüber einen kleinen Teller mit Rand und Band. Neue. ganze neue Mode wieder in den Frühjahrshütchen, länglich rund, der Rand etwas aufgebogen und natürlich mit Blümchen. Die Knospen schwellen Am Nachmittag war es ruhig in der Stadt. Man zog hinaus vor die Tore der Stadt. Der Frühling mit all seinem Zauber hat Einzug gehalten. Diese Frühlingspracht suchten die Herner an den beiden Tagen hauptsächlich im Gusenberg und im Stadtgarten auf Sie waren das Ziel Tausender frohgestimmter Spaziergänger. Im Gysenberg waren es stets Hunderte, groß und klein, die vor den Käfigen der„wilden“ Tiere standen und sich glänzend amüsierten. Ueberall an Baum und Strauch schwellen die Knospen, jeder Tag schenkt uns neues Grün und neue Blüten und wir wissen es, daß sich in den nächsten Wochen ein unfaßbar boldes Blütenwunder über die ganze Erde breiten wird. Wir haben Ostern mit offenen Augen und offenen Ohren erlebt. Allerdings man mußte, selbst wenn man mit einem geliebten Mädchen in den Frühling wanderte, nicht nur die Augen dieses Mädchens sehen, sondern von Zeit zu Zeit einmal mit ihm vor einem Strauche mit jungen Kätzchen stehen bleiben oder vor den Gärten, in denen jetzt allenthalben kleine Veilchen und Schneeglöckchen schüchtern aus dem Boden schauen. Mütter haben frobe Zeit; auf den Wegen im Stadtgarten fand in den Nachmittagsstunden sozusagen ein Kinderwagenkorso statt. auf den einzelnen Bänken saßen Mütter und sonnten ihre Kinder, und die Kleinen krähten lustig in das goldene Licht, das sie umgab... Die schon„erwachsenen“ Kleinen tummelten sich zu Hunderten auf dem bunten, frischen Rasen im Stadtgarten und waren restlos zufrieden. Auch der Ostermontag war wie sein Vortag ein sonniger, berrlicher Frühlingstag. Wer den Willen zur Österfreude batte, der konnte auf alle Fälle Ostern schön feiern. Ostern ist auch nicht, wie viele Menschen denken, eine Geldfrage. Wer sich nichts„leistete" als einen schönen Spaziergang in die neuerwachte Natur, der gar nicht weit ausflog, sondern daheim in seiner Stadt gemächlich durch den Gysenberg bummelte und sich über die ersten kleinen Blumen am Wege freute, hat vielleicht ein viel, viel reicheres Osterfest erlebt, als ein anderer, der Östern mit sehr viel Umständlichkeit„in Szene setzte"... An den Abenden waren die Gaststätten und Cafés und insbesondere die Tanzlokale sehr gut besucht. Ein mancher krönte die Festtage durch einen Theaterbesuch oder einen guten Film. Wer am Ostersonntag abend im Volkspark in Sodingen sich aufhielt, der konnte verschiedentlich Österfeuer auflodern seben. Und jetzt haben wir wieder Alltaa! Als einzige Nachklänge regen sich in uns bübsche Erinnerungen und Muskelkater— und das Erfreuliche hierbei ist, daß die Erinnerungen über kurz oder lang den Muskelkater verschlungen haben werden— während es im allgemeinen so ist, daß der Kater gern geneigt ist, etwas zu verschlingen.... In diesem Sinne: Hemdsärmel aufgekrempelt— und rin ins Vergnügen, das uns die Arbeit verspricht! 19. April KdF-Wagen-Besuch in Herne Der preiswerteste Autotyp der Welt ist bis zum Abend zu besichtigen Anfahrt in festlichem Rahmen (1) Herne, 11. April. Alle Interessenten des KdF=Wagens dürfte die Nachricht mit Spannung erfüllen, daß am 19. April eine Wagenkolonne aus Stuttgart in Herne eintreffen wird. um sich zu jedermanns Studium auszustellen, so daß jeder Gelegenheit hat, den preiswertesten Autotyv der Zelt und die Neuschöpfung der Deutschen Arbeitsfront, e mit dem Kdf=Wagen eine weitere soziale Großtat durchführt, eingehend zu besichtigen. Bekanntlich ist auch in Herne die Zahl jener groß, die bereits einen Antrag auf Lieferung des Kdf=Wagens bei den zuständigen Dienststellen der NSG„Kraft durch Freude“ gestellt haben. Hat doch jeder deutsche Volksgenosse die Möglichkeit, einen solchen Wagen auf bequeme Art zu erwerben. Auf Antrag erhält er eine Sparkarte, deren Erwerb ihn verpflichtet, wöchentlich mindestens 5 RM in Sparmarken zu entrichten. Viele sparen auch in weit höheren öffentlichen Raten, um unter den ersten zu sein, wenn die Auslieferung der Wagen im nächsten Jahr beginnt. Sie alle werden es deshalb begrüßen, wenn ihnen jetzt die Gelegenheit geboten wird, einen solchen Wagen einmal von innen und außen studieren zu können. Die Anfahrt der beiden Wagen wird in einem festlichen Rahmen vor sich gehen. Am 19. April sind die Wagen in Herne, am 20. in Wanne=Eickel und am 21. April in Wattenscheid, wo die Einwohnerschaft den ganzen Tag Gelegenheit zur Besichtigung bat. Der Kreisparteitag in glänzendem Rahmen (1 Der Kreis Herne=Castrop=Rauxel der begeht am Ende der Woche die repräsenativste politische Beranstaltung, den Kreispar= leitag. Es ist selbstverständlich, daß diese Tage nich rein äußerlich einen Rahmen finden, der hrer Bedeutung gemäß ist. Die Bahnhofstraße bU vom 14. bis 16. April in ein Fahnenmeer verwandelt werden, und hier wie auch in den übrigen Straßen, die der Fackelzug berührt, sollen sämtliche Fenster der ersten Stockwerke durch rote Lämpchen, die in gleichen Abständen aufgestellt werden, dekoriert werden. Elchenlaub für 40jährigen Wehrmachtsdlens Unser Bild zeigt die Dienstauszeichnung 1. Klasse mit dem neugestifteten Eichenlaub, die am Band getragen wird. hochweitigen Ohient-Taßoke Erstens: Richtig ausfermentierte Tabake sind hell- bis sattbraun. Esist ein Irrtum, nurhelle Tabake als leicht zu betrachten. Oft snd es ziemlich dunkle Farben, die dem Fachmann einen hochwertigen ausgereiften und besonders leichten Tabak beweisen. Der Kenner achtet darauf, daß die Tabakfäden möglichst Abstufungen von satten, warmen gelbbraunen Farbtönungen zeigen. Wir haben uns verlobt... Wann ist ein Eheversprechen gegeben? Schadensersatzansprüche gerechtfertigt Eine Reihe von Verpflichlungen (1) Herne, 11. April. Nicht erst bei der Eheschließung, sondern schon bei der Verlobung zweier Meuschen taucht eine Reihe von rechtlich interessanten Fragen auf. Von welchem Zeitpunkt ab kann man von einem Veröbnis sprechen? Ist dabei entscheidend, daß zwei Menschen„miteinander gehen“, daß sie vorläufig zusammen leben? Ist dazu notwendig, daß einem Außenstehenden dieser„Zustand“ erkennbar sein muß, etwa dadurch, daß Ringe getragen werden? All diese Tatsachen sind nicht entscheidend, um davon zu sprechen, daß ein Verlöbnis vorliegt. Erforderlich ist allein, daß ein ernstliches Eheversprechen, das gegenseitig gegeben und angenommen wird, in Erscheinung tritt. Das Verlöbnis begründet nun eine Reitze von Verpflichtungen. Die Hauptpflicht in der Verpflichtung zur Eheschließung. Dabei ist aber hervorzuheben, daß die Eheschließung nicht erzwingbar ist. Verspreche ich zum Beispiel beim Notar, einem Dritten eine bestimmte Summe zu schenken und komme ich diesem Versprechen nicht nach, dann kann mich dieser Dritte verklagen und schließlich den Betrag im Wege der Vollstreckung bei mir eintreiben. Anders beim Verlöbnis. Es würde hier dem gesunden Volksempfinden widersprechen, wollte man zwei Menschen auf Grund eines Eheversprechens zwingen, zusammenzuleben. Dagegen hat der Gesetzgeber durch andere gesetzliche Maßnahmen dafür gesorgt, daß jedermann die Folgerungen daraus zu ziehen hat, wenn er vom Verlöbnis zurücktritt. Der Gesetzgeber knüpft an den Rücktritt eine Reihe von Verpflichtungen. der Rücktritt selbst kann, ähnlich wie das Verlöbnis, ohne jede Form erfolgen. Er kann sich darin äußern, daß der Verkehr abgebrochen oder der Briefwechsel eingestellt wird und dergleichen. Ob das Verlöbnis fortbesteht, ist allein aus dem Verhalten der Verlobten zueinander zu beurteilen Gibt das Mädchen zum Beispiel ihrem Vater, um ihn zu beruhigen, eine Erklärung ab, daß es die Beziehungen zu ihrem Bräutigam abgebrochen hat. in Wirklichkeit aber das Verlöbnis ihrem Bräuti gam gegenüber noch aufrecht erhält, dann besteht das Verlöbnis nach wie vor weiter. stande gekommen ist, seine Geschenke nicht zurückverlangen kann. Das wichtigste Recht, das durch das Verlöbnis entsteht, ist das Zeugnisverweigerungsrecht bei Gericht. Während grundsätzlich jedermann, der als Zeuge vor Gericht steht, aussagen muß,„tut er es nicht, dann kann er in Haft genommen werden". hat der Verlobte in einem Streit, an dem sein Partner beteiligt ist, das Recht,„von einigen kleinen Ausnahmen abgesehen“, die Aussage zu verweigern. Appell der Herner Freikorvskämpfer (!) Die Kriegerkameradschaft der ebemaligen Freikorpskämpfer bielt Samstag abend im Lokal Fritz Möller ihren Monatsappell ab, der vom Kamradschaftsführer Heinrich Köster eröffnet wurde. Nach Abwicklung der allgemeinen Tagesordnung gab der Kameradschaftsführer einen Bericht über den Verlauf des Freikorpskämpfertreffens in Düsseldorf, an dem die Kameradschaft in ansehnlicher Stärke teilgenommen hatte, und der für alle Freikorpskämpfer zu einem Erlebnis wurde. Kamerad Köster gab weiter einen Bericht über die Kreiskriegerverbandstagung, über die Rundschreiben zum NS=Reichskriegertag in Kassel und über den Kreiskriegerverbandsappell am 11. Juni in Castrov= Rauxel. Für das Treffen in Kassel wurde ein Vertreter der Kameradschaft bestimmt. Die Teilnahme am Kreiskriegerverbandsappell wurde sämtlichen Kameraden zur Pflicht gemacht. Die Kameradschaft tritt zum Kreistag der RSDAP am 1d. o. M., abends 7 Uhr, im Kameradschaftsbeim an. Für den 30. April wurde ein Uebungsschießen auf dem Kleinkaliberstand bei Köblboff und für den 13. Mai ein außerordentlicher Apvell festgesetzt. Im belebrenden Teil ging der Kameradschaftsführer auf die Aufgaben der Freikorpskämpfer innerhalb des NS=Reichskriegerbundes und auf das Treffen der Freikorpskämpfer anläßlich des Todestages der Leutnants Fischer und Kern auf der Burg Saaleck ein. Zu diesem Treffen, wird die Kameradschaft einen Vertreter entsenden. Im kameradschaftlichen Teil wurde noch manche Erinnerung aus der Weltkriegszeit und der Zeit der Befreiungskämpfe ausgetauscht. 125 Jahre Garde=Schützen=Vataillon (!) Im Mai ds. Is. jährt sich zum 125. Male der Taa, an dem das ehemalige Garde=SchützenBataillon durch Cabinetsordre, gegeven zu Paris am 19. Mai 1841, errichtet wurde. Die Tradition des Garde=Schützen=Bataillons wird heute im 2. Bataillon Inf.=Rgt. 9 Potsdam fortgeführt. Der Traditionstruppenteil ladet gemeinsam mit dem Traditionsverband des ehem. Garde=SchützenBataillons im NS.=Reichskriegerbund die ehemaligen Angehörigen des Garde=Schützen=Batail= lons, der Garde=Maschinengewehrabteilung Nr. 2, des Garde=Reserve=Schützen=Bataillons, des 16. Reserve=Jäger=Bataillons, des Freikorps=GardeSchützen=Bataillons, des Reichswehr=Schützen=Bataillons, des Traditionstruppenteils 5. und 8. Kompanie Ins.=Rgt. 9 zur 125=Jahrfeier am 20., 21. und 22 Mai ein. Anmeldungen zur Teilnahme sind zu richten' a die Geschäftsstelle für die 125Jahrfeier des Garde=Schützen=Bataillons. Berlin 11, Dessauer Straße 38. Mit der Anmeldung ist ein Unkostenbeitrag von 2 Mark einzusenden. Wieder Uebungen zum SA-Wehrabzeichen Jeder SA.=Wehrabzeichenträger ist zur Teilnahme verpflichtet Vom 1. Mai bis 15. Juni Der vom Verlöbnis Zurücktretende hat dem anderen Verlobten den Schaden zu ersetzen, der daraus entstanden ist, daß in Erwartung der Ehe Aufwendungen gemacht worden sind. Diese Vorschrift entspricht der Billigkeit, da der Verlobte im Hinblick auf das Eheversprechen zum Beispiel Einrichtungsgegenstände gekauft hat und ähnliches mehr. Diese Kosten braucht nicht der Verlobte selbst ausgegeven zu haben, sondern sie können auch durch dessen Eltern oder durch andere Personen, die an Stelle der Eltern gehandelt vaben, erfolgt sein. Darüber hinaus kann der Verlobte, der vom Rücktritt betroffen ist, auch den Ersatz des Schadens verlangen, den er dadurch erleidet, daß er in Erwartung der Ehe seine Stellung aufgibt und dadurch nichts mehr verdient. In diesem Falle muß der zurücktretende Teil für den Schaden so lange aufkommen, bis der andere Teil wieder eine entsprechende Stellung gefunden hat. Um etwaige Zweifel zu beseitigen, ist es selbstverständlich nicht so, daß der betroffene Teil von dem zurückgetretenen die Rückerstattung des Betrages verlangen und noch die Einrichtungsgegenstände behalten kann. Der Betroffene ist nur so zu stellen, daß er durch den Bruch des Eheversprechens keinen materiellen Schaden hat. Er müßte also in diesem Falle die Einrichtungsgegenstände herausgeben und wurde dafür wieder sein Geld erhalten. Freilich findet diese Schadenersatzpflicht eine Grenze. Nehmen wir zum Beispiel an, ein Mädchen, das als kaufmännische Angestellte beschäftigt ist, kauft sich nun aus seinen Ersparnissen in Erwartung der Ehe einige Pelzmäntel, ein Dutzend Hüte und ähnliche Luxusgegenstände. Würde man nun, wenn der Mann vom Verlöbnts zurücktritt, dem Mädchen zubilligen, daß es für diese Aufwendungen Ersatz erhält? Wir müssen selbstverständlich diese Frage verneinen. Unser Rechtsempfinden sagt uns, daß nur die Aufwendungen ersetzt werden können, die angemessen sind. Was im einzelnen Fall als angemessen anzusehen ist, können wir leicht feststellen. Abschließend hierzu ist zu sagen, daß die Schadenersatzpflicht dann nicht eintritt, wenn Tatsachen vorliegen, die den zurücktretenden Verlobten von der Eingehung der Ehe abhalten. Ob ein solcher wichtiger Grund vorliegt, ist im Einzelfall nach objektiven Gesichtspunkten zu entscheiden. So kann als wichtiger Grund in Frage kommen: Bruch der Verlöbnistreue, Verzögerung der Eheschließung ohne besonderen Grund, Weigerung, sich bei Krankheitsverdacht ärztlich untersuchen zu lassen und dergleichen. Unterbielbt die Eheschließung, so kann jeder Verlobte von dem anderen die Herausgabe der Geschenke, die anläßlich der Verlobung gemacht worden sind, wie z. B. Ringe, Schmuck, Einrichtungsgegenstände und anderes mehr, verlangen. Auch hier ist es gerecht, daß der Teil, der daran schuld ist, daß das Verlöbnis nicht zu(1 Herne, 11. April. Nach dem Befehl des Führers haben die SA.=Wehrabzeichenträger ihre stete Einsatzbereitschaft und den Stand ihrer körverlichen Leistungsfähigkeit alljährlich durch die Teilnahme an den Wiederholungsübungen unter Beweis zu stellen. Die vom Stabschef der SA. berausgegebenen Richtlinien bestimmen für die Wiederholungsübungen, die vom 1. Mai bis zum 15. Juni mit Kleinkaliberschießen, Handarana= tenzielwersen und 1500=Meter=Geländelaufen beginnen, daß jeder Inhaber des SA.=Wehrabzeichens, dem das Abzeichen gemäß dem auf seinem Besitzzeugnis stehenden Datum vor dem 1. Januar 1939 verliehen wurde, zur Teilnahme verpflichtet ist. Von der Teilnahme befreit werden kann: 1. Jeder, der durch Krankheit oder aus beruflichen Gründen an einem festgesetzten Tag nicht abkommen kann. Er muß hierüber der zuständigen SA.=Dienststelle einen Beleg einbringen und erhält von dort Bescheid, ob seine Entschuldigung anerkannt wird: 2. Jeder, der sich zurzeit der Wiederbolungsübung im Wehrdienst befindet. Selbstverständlich gilt diese Befreiung nur für die Uebung, die in die Zeit fällt, in der er tatsächlich bei der Wehrmacht dient. Er muß jedoch hierüber durch Vorlage des Wehrpasses der für ihn zuständigen SA.= Dienststelle einen Nachweis beibringen. Zu den vom Stabschef angeordneten Frühjabrs=Wiederbolungsübungen bat jeder SA.=Wehrabzeichenträger dafür zu sorgen, daß die in seiner Hand befindlichen Unterlagen, wie SA.=Wehrabzeichen=Urkunde, Uebungsbuch. Leistungsbuch, Leistungskarte und Besitzzeugnis in Ordnung sind. In der SA.=Wehrabzeichenurkunde wird dem Inhaber die Teilnahme an den Wiederbolungsübungen beglaubigt. Im übrigen geben alle SA.=Dienststellen über die in dieser Beziehung auftauchenden Fragen Auskunft. Die H2 gratuliert: Hohes Alter (!) Die Witwe Sophie Kröger, Regenkamp 15, feiert heute in seltener Frische ihren 80. Geburtstag. Sie ist in Hüllhorst, Kreis Lübbecke, geboren und kam als Zwanzigjährige nach Herne. Acht Kinder wurden der glücklichen Ehe geschenkt. Elf Enkel und drei Urenkel reihen sich in den Kreis der Gratulanten ein. Auch unseren herzlichen Glückwunsch. 73 Jahre alt (1) Heute vollendet der Berginvalide Fritz Kleine, Wiescherstraße 94, sein 73. Lebensjahr. Kleine kann seinen Geburtstag bei bester Gesundheit feiern. Er wurde im Kreis Lübbecke geboren und kam als Kind mit seinen Eltern in das Industriegebiet. Seine Arbeit galt 47 Juhre lang dem Bergbau. Im Jabre 1927 tzat er von der Zeche Shamrock 1=2 in den wohlverdienten Rubestand. Zum Ehrentage gratutieren wir recht herzlich. Sturz und erlitt Gesichtsverletzungen, die die Ueberführung in das Marienhospital notwendig machten.— Der Arbeiter H. K. aus der Lützowstraße erlitt in einem hiesigen Werk Brandwunden; ihm spritzte ätzende Flüssigkeit ins Gesicht.— Am Samstag stürzte der Maurer G. R. aus der Ringstraße vom Gerüst und zog sich innere Verletzungen zu. Er wurde dem Evangelischen Krankenhaus zugeführt.— Die Witwe A. B. aus der Horsthauser Straße wollte am Samstau Voiz zerkleinern, wobei ihr ein Klotz auf den Fuß fiel. Mit Verletzungen wurde sie in das Marienhospital gebracht. Die Herner Feuerwehr rückte aus (!) Gestern nachmittag wurde die Feuerwehr nach der Schleuse 7 gerufen, wo in der Nähe eine grö ßere Fläche Trockengras in Brand geraten war Die Wehr rückte um 16.20 Uhr aus und konnte den Brand in kurzer Zeit ersticken. Der Fall gibt wieder Veranlassung, darauf hinzuweisen, daß man mit Feuer nicht leichtsinnig umgeben darf. Festnahme (!) Wegen Diebstabls wurden zwei junge Burschen aus Herne, die von einem Hofe der Altenhöfener Straße eine Bremstrommelscheibe eines Lastkraftwagen= anbängers gestohlen hatten, festgenommen. Ueber 700 000 Postsparbücher (! Seit Aufnahme des Postsparkassendienstes(2. Januar 1939) bis zum 31. März 1939 sind etwa 396 500 neue Postsparbücher mit einer Gesamteinlage von rund 52.2 Millionen RM. ausgestellt worden. Der tägliche Einlagezuwachs beträgt etwa 687000 RM. Bisher sind 10.4 Millionen RM zurückgezahlt worden, so daß das Gesamtguthaben der neuen Postsparbücher zurzeit 41.8 Millionen RM. beträgt. Auf ein Postsparbuch entfällt zurzeit ein Durchschnittsguthaben von etwa 105 RM. Einschließlich der bereits vor Ausdehnung des Postsparkassendienstes auf das Altreich in der Ostmarl ausgestellten Postsparbücher beträgt die Gesamtzahl der Postsparbücher des Postsparkassenamtes in Wien zurzeit mehr als 700000 mit einem Gesamtguthaben von rund 141.7 Millionen RM. Aus der Diebeszunst (!) In der Nacht zum 31. März wurde aus dem Hausflur einer Wirtschaft in der Bahnbofstraße das Herrenfabrrad, Marke WCK. Viktoria, Nr. 1134 349 gestohlen Ferner wurde ein vor dem Polizeiamt aufgestelltes Herrenfabrrad, Marke Göricke Westf., Nummer 1240 117, und ein Herrenfahriad, Marke Thenom Nummer unbekannt, gestohlen.— Aus einer Wirt schaft in der Von=der=Heydt=Straße wurde ein Herren mantel gestohlen.— Vom Hofe des Hauses Gräffstraße 13 wurden in den letzten Nächten zirka 40 Einfassu## zementplatten, je 1 m lang, 3 cm breit und etwa 5#ch dick, und weitere Platten 30030 cm und 5 cm dick, gestoblen. Die Einfassungszementplatten sind an der oberen Kante abgerundet. Sie sind für Wegeeinfassungen vorgesehen. Die weiteren Platten sind als Hochbelag vorgesehen. Wer kann über die Täter Auskunft geben? Hermann Häusler 1 (!) Am ersten Östertag verstarb nach kurzem and schwerem Leiden der Fördermaschinist i. R. Hermann Häusler. Im Schmiedeshof. 185, im Alter von 68 Jahren. Der Verstorbene war in allen Kreisen unserer Bevölkerung geachtet und beliebt Ich hatt' einen Kameraden (!) Am Nachmittag des Ostersamstag versammelten sich die Kriegerkameradschaft Alt=Herne und die Kameradschaft der ehemaligen Artilleristen Herne, um ihrem langjäbrigen und treuen Mitglied Wilhelm Schäfer das letzte Geleit zu geben. Beide Kameradschaften waren in sehr starker Zahl angetreten und führten unter Vorantritt einer Musikkapelle den Trauerzug an. Der Verstorbene, der in Densberg(Hessen) geboren war, hatte seine Kräfte 51 Jahre lang in den Dienst der Zeche Shamrock 1=2 gestellt und versah seit dem Jahre 1895 den Dienst des Koksmeisters. Alle, die den Verstorbenen gekannt haben, werden ihm ein ehrendes Gedenken bewahren. Betriebsunfall (!) Auf einer hiesigen Schatanlage fiel dem Bergmann Sch. aus der Schulstraße beim Verbauen seiner Arbeitsstelle ein Stein auf den Kopf: er mußte ins Krankenhaus eingeliefert werden. Das war recht kräftig zugeschlagen (!) Bei einer Schlägerei erlitt der 17 Jahre alte H. G. aus der Mittelstraße eine Gebirnerschütterung. Er mußte dem Marienbospital zugeführt werden. Wohnungsdiebstabl (!) Einer Anwohnerin der Bertastraße wurde aus ihrer Wohnung eine braune Geldbörse mit 38 Mark Inhalt gestoblen. Jahre Bochumer Bühne Zwei Jahrzehnte unter gleicher Leitung— Von Shakespeare bis Hebbel Theater als Feststätte Herner Schützen im Reichsschießen (!) Der Deutsche Schützenverband veranstaltet in diesem Jahre mit Genehmigung des Reichsministers des Innern am Sonntag, 14. Mai 1939, im gesamten Reichsgebiet mit Ausnahme von Oesterreich und Sudetenland ein gemeinsames Schießen zur Beschaffung von Mitteln zum Bau von Schießständen. An diesem Tage werden in allen Kreisverbänden des Deutschen Schützenverbandes, so auch im Schützenkreis 5, Bochum, Wattenscheid, Wanne=Eickel. Verne und Castrop=Rauxel von sämtlichen Schützenvereinen, Gilden und Gesellschaften schießsportliche Veranstaltungen durchgeführt, deren Erlös dem genannten Zweck zufließt. Dieses Schießen darf nur an dem genannten Sonntag stattfinden und kann daher nicht vor= oder nachverlegt werden. Wenn ein Schützenverein am 14. Mai aus irgendwelchen Gründen das Schießen nicht abhalten kann, so hat in diesem Verein eine Sammlung der Geldmittel trotzdem stattzufinden. An diesem Schießen sollen sich außer den Schützen möglichst viele andere Ortseingesessene beteiligen. Als Anerkenntnis seiner Leistung erhält jeder Schützenverein vom Deutschen Schützenverband eine künstlerisch ausgestaltete Urkunde. Für dieses zweckdienliche und zum ersten Male eingerichtete Schießen herrscht unter den Schützen schon jetzt eine große Opferfreudigkeit. Aus dem Gesamterlös werden den Schützenvereinen und Gilden wesentliche Beihilfen zum Bau von Schießständen gewährt.+ Herne stellt die zehn besten Schützen (1) Wie in allen Gauen des Deutschen Schützenverbandes so wird auch im Schützengau Westfalen ein Städtewettkampf mit Kleinkalibergewehr in militärischem Anschlag am nächsten Sonntag, 16. April, stattfinden. Von den einzelnen Städten stellt jede ihre zehn besten Schützen zu diesem Kampf zusammen.+ waren keine Oster=Festtage (9 Der Arbeiter W. M. aus der Hiltrover Landwehr kam in einem hiesigen Werk zwischen die Puffer zweier Wagen und erlitt einen Armbruch. Er wurde in das Evangelische Krankenhaus gebracht.— Der jugendliche E. L. aus der Schlägelstraße wollte am Samstag über einen Wasseraraben springen und erlitt beim unglücklichen Aufspringen einen Bluterguß im Knie. Er mußte dem Evangelischen Krankenhaus zugeführt werden. Auf der Schloß=Strünke=Straße kam der Motorradfahrer St. Z. aus der Bertastraße zum bo Bochum, 11. April. Wenn am 15. April die Bochumer Bühne das zweite Jahrzehnt ihres Bestehens unter der gleichen Leitung beschließt, kann sie, was dramaturgische Zielrichtung und Verpflichtung zu der Idee des Theaters als Feststätte angeht, zumindest von sich sagen, daß sie sich durch die Wirren der Nachkriegsjahre, durch das kulturpolitische Vielgeschrei der Parteien und den Hexentanz der Ismen unbeirrt ihren Weg gebahnt hat. Sie hatte ihr erstes Jahrzehnt noch nicht vollendet, als bereits Professor Saladin Schmitt 1927 alle Historien Shakespeares in zyklischer Folge gab, ein im deutschen Theaterleben bedeutsames Ereignis nach den vorherigen Versuchen Dingelstedts, denn hier konnten zum ersten Male alle Königsdramen von„König Johann“ bis„Heinrich VIII.“ gezeigt werden. Das Erstaunliche war, daß ein Regisseur die Riesenplanung dieses größten Historienwerkes der Weltliteratur durchführte, daß ein Bühnenbildner von der gleichen Idee ausgehend die bildnerische Basis schuf und daß Abend für Abend, immer in neuen Rollen, die gleichen Schauspieler auf der Bühne standen. Dieses Prin zip wurde beibehalten. Es wurde erneut angewandt in der Goethe=Woche 1928 mit allen Hauptdramen des Dichters. Es erwies seine künstlerische Kraft bei der Wiedergabe aller neun Schiller=Dramen 1934, aller Bühnenwerke Kleists 1936 und der Römerdramen 1937. Zwei Jahrzehnte Bühnengeschichte machten es in diesem Theater möglich, was andere Theater nach. fast möchte man sagen, jahrhundertealter Tradition noch nicht für sich buchen können, daß nämlich fast ausnahmslos von Shakespeare bis Hebbel das dramatische Werk der großen klassischen Dichtung und meist noch in verschiedenen Inszenterungen über diese Bühne ging, die trotzdem aber auch immer dem zeitgenössischen Drama ihre Pforten ofsen hielt. Sinnfälligster Beweis war die Woche „Dramatiker der HJ.“ 1937, in der fast in experimenteller Kühnheit der Versuch gemacht wurde, führt, schließlich unter Vorwegnahme des. Spätwerkes„Demetrius“ mit der„Nibelungen“=Trilogie in der Einrichtung für zwei Abende ihren großen Abschluß findet. Die Woche will keine äußerliche „Festwoche“ sein, sondern mehr: Sie will zeigen, was an Hebbels Werk für uns heute, nach den großen Ereignissen der beiden letzten Jahrzehnte, noch von großer Gültigkeit ist. Sie will seine völkische Kraft, seinen Mut zur Maßlosigkeit in der ganzen nordischen Eigenart aufzeigen und unserer Zeit bewußt machen. So läßt Rainer Schlösser, der Reichsdramaturg, zugleich als neuer, von Schirach berufener kultureller Betreuer der deutschen Jugend, im Rahmen der eröffnenden Kulturtagung Hebbels Wirken auf unsere Zeit deutlich werden. Das gleiche Ziel verfolgt die Ausstellung„Hebbels Leben und Werk", die von der Stadt Bochum zusammen mit der Hebbelgemeinde und dem Hebbelmuseum in Wesselburen durchgeführt wird. 2 Unfall im Duisburger Stadttheater Abbruch der Vorstellung p Duisburg. 11. April. Am Karfreitag abend ereignete sich im Duisburger Stadttheater, in dem Wagners„Lohenarin“ gegeben wurde, ein bedauerlicher Unfall, der zum Abbruch der Vorstellung führte. Während des ersten Aktes wurde ein Statist ohnmächtig. Er stürzte zu Boden und traf im Fallen mit der Lanze. die er in seinen Händen trug, die Oversängerin Hennn #### birichfalls bewußtlos wurde und zu Boden fiel. Der Unfall setzte alle auf der Bühne befindlichen Sänger und Sängerinnen in solche Aufregung, daß auch die Overnsängerin Dora Zschille einen Obnmachtsanfall erlitt, worauf sich der Spielleiter entschloß, die Vorstellung abzubrechen. Aus der Bewegung Deutsches Frauenwerk Herne=Mitte nicht am Donnerstag, derz 13.„März 1939, sondern am Mittdas Drama der jungen nationalsozialistischen Ge= Westfalenschänke sigte avends 8 Uhr, in der neration als Anfang aufzuzeigen. So steht denn Bochum nun auch vor der Hebbel= 111 Woche, die planmäßig die Rethe der zyklischen Ver anstaltungen von Lebenswerken großer Dramatiker fortsetzt. Acht Tage nach dem Geburtstage der Bühne hebt die Folge der sieben Festaufführungen an, die mit dem frühesten Jugendwerk, der„Ge noveva“, beginnt und über„Maria Magdalena“ und„Aanes Bernauer“ an„hngaas und sein Rina“ Alles ist erklältet wirklich eine schreckliche Nacht!“ sagte .5. Mutie..„Die Kinder haben um die Wette aeder Vater. (Aftenposten „Und wer bat gewonnen?“ fraate Hy vom 40 Wagen auf der Fahrt zur Sonne Geschwindigkeitsprüfung in Linas=Mouthlery. Die für Serienwagen ausgeschriebene Antolang= streckenfahrt Paris— Nizza begann in LinasMonthlery mit der Geschwindigkeitsprüfung über eine Runde auf der Ovalbahn. Die Höchstgeschwindigkeit fuhr der„serienmäßige" Talbot von Le Begue mit 190 kmstd. Unter den 40 Teilnehmern befanden sich vier Deutsche. Von Falkenhausen auf X-MW.=Sport erzielte 157 kmstd., Baumgarten auf ###ckona 133 kmstd., Voigt auf Borward 2 Lt. 113,5 von der Mühlen=Eckart auf Hannomag 3 Lt 110 kmstd. Reichenwallner(Fiat) hatte seine Meldung zurückgezogen. Am Sonntag abend wurde die 900 km lange Fahrt Paris— Nizza gestartet. 1000 km. über offene See Fritz Aufermann in Tripolis gelandet Am 1. April startete der Essener Sportflieger Fritz Aufermann zu seinem Dreierdteilflug mit dem Kleinstflugzeug im Flughafen Tempelhof in Berlin— und am 6. April setzte die„Erla 5 D“ auf dem Rollfeld von Ghadames bei Tripolis auf. Es war die schwerste Strecke des Fluges— runde 1000 km über die offene See, über das Mittelmeer in einer winzigen Maschine mit einem schwachen Motor von nicht einmal 50 PS. Mit den zwei Tagen, in denen der mutige Essener Junge von der Reichshauptstadt nach Afrika fliegen wollte, war es also nichts. Unfreiwillige Aufenthalte und„Umwege“ kosteten viel Zeit. Hannover 96 liegt den Schaltern nicht! Das lange erwartete Revanche=Spiel für die Endkampf=Niederlage wurde„nur“ ein 1:1 Fragen um Eppenhoff lu Gelsenkirchen, 10. April. (Eigener Bericht) Abseits vom Schauspiel des Geschehens, nach Schluß des Spieles auf dem Heimweg, hörte man wieder in allen Variationen das„geflügelte Wort“. von der Schalker Schönspielerei, und es waren sicherlich Tausende, die glaubten, daß die Königsblauen den Kampf gegen Hannover 96, den Deutschen Meister und Endspielgegner der Knappen 1938. mit etwa zwei Toren hätten gewinnen müssen. Die Meinung ist irrig, die Hannoveraner waren gestern einem Sieg ebenso nahe, wenn nicht noch näher, als die Schalker! Denn wer Schalke und Hannover mehrere Male spielen sah, weiß auch, daß Schalke spielkulturell gesehen wohl besser als alle Gegner— sei es, wer es sei — ist, daß aber die Leinestädter im Ausnutzen günstiger Torgelegenheiten Meister sind. Auf diesem nicht ungewöhnlichen Wege errangen sie auch den Deutschmeistertitel, und wenn man neben dieser Ueberlegung die Tatsache gelten läßt, daß die Schalker Tore im Gegensatz zu der Spielweise vieler Kontrahenten stets wie„reise Trauben“ fallen, Hackebeil zuerst in Leipzig Die erste Auswahl für die Nationalmannschaft der Straßenfahrer Berlin— Leipzig in 3:47:29 4.7 Xd Berlin, 10. April. Bei schönstem Wetter kam am Sonntag mit der 145 km langen Radfernfahrt Berlin— Leipzig das erste Auswahlrennen für die neu zu bildende Nationalmannschaft der Straße zum Austrag. In allen Gruppen kam es zu Massenankünften. Der Endspurt entschied über Sieg und die Zugehörigkeit zur Nationalmannschaft. Hackebeil(Chemnitz), schon seit Jahren ständiges Mitglied unserer Auswahlmannschaften, schlug den im Endkampf zu spät freiwerdenden Berliner Bartoskiewicz und weitere 50 Gegner, die zur Spitzengruppe gehörten. In der C=Klasse machte sich der Berliner Wohlbrück mit vier weiteren Fahrern aus einer 70köpfigen Spitzengruppe frei und war im Endkampf nicht zu schlagen. Ergebnisse: 1. Hackebeil(Chemnitz) 3:47:29, 2. Bartoskiewicz(Berlin), 3. Heller(Schweinfurt), 4. Balling(Schweinfurt), 5. E. Digulla(Berlin), 6. Irrgang(Potsdam), 7. Meier(Berlin), 8. Reichel(Chemnitz), 9. Lepke(Berlin), 10. Vennedey(Bielefeld). Diese 10 Fahrer gehören zur Nationalmannschaft der Straße. Lohmann fiegte— Burann Zweiter Auf der Mailänder Vigorelli=Bahn starteten am Montag Lohmann und Purann gegen eine ausgesuchte Gegnerschaft und schlugen sich dabei ausgezeichnet. Lohmann wurde mit 99,830 kmStd. Gesamtsieger des in zwei Läufen ausgetragenen Steherkampfes vor Severgnini(99,800), Meulemann(99,530), Lemoine und Bovet. In den Amateurwettbewerben mußte sich Purann, wie schon am Karfreitag in Herne=Hill, von dem Holländer Derksen geschlagen bekennen, ließ aber wiederum Astolfi=Italien und dessen Landsmann Bergoni hinter sich. Derksen stellte außerdem im RRundenzeitfahren mit 23 Sekunden einen Bahn#ekord auf, während Purann mit 23,4 Sekunden bermals auf den Ehrenplatz landete. Amateur-Radrennen in Buer Auf der Radrennbahn in der Löchterheide kamen vor 2000 Zuschauern am Karfreitag Radrennen zum Austrag. Im Mittelpunkt stand ein 50 kmFahren über 125 Runden, das von dem Paar Gayk Mesner(Buer) gewonnen wurde.— Die Ergebnisse: Hauptfahren: 1. Gayk, 2. Kamp(Bielefeld), Kilians 28. Sechstagesieg Die neue Raugliste der erfolgreichen Sechstagefahrer. Bei dem Sechstagerennen in Buffalo, das die beiden westfälischen Rennfahrer Kilian=Vopel wieder einmal getrennt fuhren, errang bekanntlich Kilian mit dem Amerikaner Yates den Sieg und gewann damit sein 28. Sechstagerennen. Vopel kam mit dem Amerikaner O' Brien auf den zweiten Platz. Nach den jüngsten Erfolgen von Kilian und Vopel in USA sieht die Liste der erfolgreichsten Sechstagefahrer der Welt so aus: 1. Peden(Kanada) 32 Siege, 245 Punkte; 2. Piet van Kempen(Holland) 32 Siege, 227 Pkt.; 3. Gustav Kilian(Deutschland) 28 Siege 170 Pkt.; 4. Heinz Vopel(Deutschland) 27 Siege, 163 Punkte; 5. R. Mac Namara(Australien) 17 Siege, 158 Punkte; 6. Letourneur(Frankreich) 20 Siege, 152 Pkt. Punktefahren: 1. Kerschlin=Buer, 2. Mesner=Buer. — Mannschaftsfahren 50 km: 1. Gayk=Mesner 18 P., 2. Skoda=Harazin(Gladbeck) 11 P., 3. FiedlerOekonowski(Hamm) 11 P., 4. Kamp=Bergermann (Bielefeld=Buer) 6. P., 5. Hoffmann=Meißberger (Bochum=Dortmund) 5 Pkt. Amateure fuhren in Krefeld Einen verheißungsvollen Auftakt hatte die Krefelder Radrennbahn am Ostersonntag mit ihren gut besetzten Amateurrennen, zu denen 2000 Zuschauer kamen, die sportlich vollauf befriedigt waren. Den„Großen Österpreis“ mit 15 Zweierläufen gewann der Holländer Emits vor Aeymans(Krefeld), Holzhüter(Berlin) und Kneller (Bonn), während im„Großen Frühlingspreis", ein Rennen über 50 Runden, der Holländer v. d. Baan vor Greiner(Berlin) den Sieg davontrug. Den Abschluß brachte ein Mannschaftsrennen über 50 km, das die Krefelder Nolden(Dykstra gewannen. Bielefelder und Dortmunder Erfolge Eröffnungsrennen auf der Bremer Aschenbahn Ostermontag wurden die Aschenbahnrennen in der Bremer Kampfbahn wieder ausgenommen. In den meisten Rennen gab es Erfolge der Bielefelder und Dortmunder Fahrer. Fliegenrennen: 1. Giebken=Münster, 2. Fehrke=Bremen, 3. Kurzawa Dortmund, 4. Gayk=Bremen.— Amerikanisches Punktefahren: 1. Kamp=Bielefeld 11 P., 2. Oberquelle=Bielefeld 7 P.— 100 Runden=Mannschaftsfahren: 1. Gayk=Oberquelle(Bremen=Bielefeld), 25 P., 2. Fehrke=Kurzawa(Bremen=Dortmund) 20 P., 3. Kalkus=Giebken(Bremen=Münster) 15 P. Die Mannheimer Radrennbahn eröffnete die Sommerzeit am Ostermontag mit ei ner internationalen Veranstaltung, in deren Mit telpunkt das Omnium Deutschland gegen Belgien und ein 150 Runden=Mannschaftsrennen stand. Im Länder=Omnium blieb Deutschland(Postler=Miller) knapper Sieger. Das Mannschaftsrennen en dete mit einer Ueberraschung, und zwar siegten die Stutgarter Kurz und Renz vor Hohmann=Stieber. Rundstreckenrennen der Amateure Das über nur 62 km führende Rennen„Rund um die Horst Wessel=Kampfbahn“ in Halle der Amateure wurde ein großer Triumph der Chemnitzer Fahrer. Heller=Chemnitz siegte in 1:43:38,2 vor seinem Landsmann Bronold, Bartoskiewicz=Berlin und fünf weiteren Chemnitzern. Radrennen in Dudenhofen ohne Purann Die Österradrennen in Dudenhofen bei Speyer hatten bei schönstem Wetter einen ausgezeichneten Besuch. Leider wurden die Zuschauer durch das Fehlen des Berliners Purann enttäuscht. Der Große Österpreis der Flieger wurde so von Kurt Walther=Ludwigshafen überlegen gewonnen, während im 14 Stunden=Mannschaftsrennen die Münchener Hörmann Miller mit Runden vorsprung siegten. Meurer(Köln) siegt im Straßenpreis vom Niederrhein In Viersen wurde am Östermontag der Stra ßenpreis vom Niederrhein durchgeführt. 1. W. Meurer=Köln 2:25,48(80 km), 2. F. Beckers=Köln, 8. H. Lanzberg=Köln, 4. W. Pesch=Köln. dann sieht die Rechnung schon anders aus. Das Schalker Spiel begeistert, und unzählige Fußballanhänger haben immer wieder ihre Freude daran. Leider, muß man in diesem Zusammenhang wohl sagen, zählen Tore. Aber muß Schalke stets Siegtore treten, gibt ein im großen und ganzen fair verlaufenes Freundschaftstreffen der Endspielgegner um die Deutsche Fußballmeisterschaft dem Zuschauer nicht auch den nötigen„Schuß" Begeisterung mit? Der Kampf konnte gefallen, die Spieler gaben in Anbetracht der jedem Einsichtigen bekannten Umstände ihr Bestes. Dennoch steht, schätzen wir, wieder der junge Mittelstürmer Eppenhoff im Mittelpunkt der Kritik. Dabei kann Schalke z. Zt. unter Berücksichtigung der vorhandenen Spieler gar keine bessere Wahl treffen, und zum anderen muß einmal gesagt werden, daß der Ex=Röhlinghauser— wir brauchen uns nicht mal auf Kuzorra berufen— die ihm gestellte Aufgabe durchaus erfüllt. Er soll nicht„Tank“ sein, sondern auch die Mitstürmer ins Spiel bringen. Und das tut er nach besten Kräften. Oder glaubte man, es käme von ungefähr, daß die Schwäger Ernst und Fritz jetzt wieder mehr Tore treten, als sie je in wichtigen Spielen erzielt haben? Eppenhoff machte gestern keine Fehler, er paßte sich dem Mannschaftsrahmen gut an— wer will es ihm verargen, daß er nicht auf eigene Faust durchgeht, sondern zunächst noch auf die„Befehle“ seines linken Nebenmannes reagiert? Das Selbstvertrauen wird noch kommen. Groß fing Schalke an, aber bald hatten sich die Hannoveraner auf das Spiel der Knappen eingestellt, und leiteten auch ihrerseits gefährliche Angriffe ein. In der 32. Minute fiel das erste Schalker Tor. Geschlossen war der Sturm nach vorn gekommen. Noch vor dem Strafraum paßte Gellesch nach rechts in den freien Raum, Kalwitzki spurtete heran und erzielte mit einem scharfen Schrägschuß ein herrliches Tor. Schalkes Freude währte nicht lange; denn schon fünf Minuten später hatte Hannover ausgeglichen. Nachdem der Hannoveraner Mittelstürmer Wente kurz vorher freistehend verpaßt hatte, blieb er in einem Zweikampf mit Schweißfurth siegreich, Klodt griff zu spät ein und schon sauste der Ball an ihm vorbei ins leere Tor. Auf beiden Seiten gab es im weiteren Verlauf noch reichliche Torgelegenheiten, allein unermüdlich schafften auf der einen Tibulski und auf der anderen war Hannovers Bollwerk nicht zu durchbrechen.“ Nach Wiederbeginn hatte Schalke eine große Viertelstunde, aber der Vollstrecker der vielen Angriffe fehlte. Das Spiel der Schalker blieb ohne Abschluß, was sich noch mehr zeigte, als Gellesch später zurück in den Lauf ging. Hannover kämpfte verbissen um jeden Zoll Boden hatte in seinen Aktionen aber ebenso wenig Glück wie der Gegner. Klodt mußte in einer kurzen Drangperiode der Gäste viermal eingreifen, und jedesmal vermochte er den Ball nur zur Ecke abzuwehren. Das Spiel klang aus mit guten Momenten der Schalker, die aber immer wieder an dem ausgezeichneten Deckungsspiel der Niedersachsen scheiterten. Kurze Schlußbetrachtung: Hannover deckte konsequent ab; hier lag die Stärke der Mannen in weinroten Trikots. Daneben setzten sich verständlicherweise die Jungen viel stärker ein; sie nahmen auch weniger Rücksicht als die Königsblauen. Als nach 20 Minuten der zweiten Hälfte Prinz verletzt ausschied und Sontow für ihn einsprang, ging Gellesch, der für Szepan halbrechts stürmte, in den Lauf.— Das Stadion war dicht besetzt. Fortunas Sturm enttäuschte SpFr. Dresden— Fortuna Düsseldorf 121(1:1) Nach dem großen Spiel in Chemnitz gegen den PSV wußte die Düsseldorfer Fortuna auch am Sonntag in Dresden gegen die Sportfreunde in technischer Hinsicht zu gefallen, nur der Sturm zeigte wieder die alten Mängel hinsichtlich Unentschlossenheit und Schußschwäche. Bei ziemlich eindeutiger Feldüberlegenheit des NiederrheinGaumeisters schoß Pickartz in der zehnten Minute das Führungstor. das der Dresdner Flügelstürmer Siegismund bald darauf durch einen unverhofften Weitschuß wettmachte. Dem Treffen wohnten 4000 Zuschauer bei. Unentschieden in Hamburg Hamburger SV— Admira Wien 0:0 Am Rothenbaum in Hamburg hatten sich rund 15000 Zuschauer zum Freundschaftskampf der beiden Gaumeister von der Nordmark und der Ostmark eingefunden. Der HSV spielte ohne die Gebrüder Dörfel und Amann, während Admira auf Durspekt und Hanreiter verzichten mußte. Nachdem die Norddeutschen fast stets leicht überlegen waren, hatten sie die zweite Hälfte klar für sich. Seeler bewachte Hahnemann so ausgezeichnet, daß der Nationalstürmer nicht zur Geltung kam. Torwart Platzer war bester Mann auf dem Platze und verhütete die Wiener Niederlage. Beim HSV gefiel im Angriff der Nachwuchsspieler Jessen am besten, während Höffmann recht schwach war. Bester Hamburger im übrigen Seeler, der neben Platzer bester Spieler auf dem Platze war. Warnsdorf verlor auch gegen Schweinfurt Nur ein Spiel um die Deutsche Fußballmeisterschaft zierte das Österprogramm Gorski erfolgreichster Stürmer Pac Aussig, 10. April. Der neue Bayernmeister FC 05 Schweinfurt trug am Ostermontag seinen ersten Gruppenkampf aus, den er in Aussig gegen den Warnsdorfer FK sicher 4:1(2:0) gewann.— Damit haben nun alle 18 Gaumeister in die Endspiele um den deutschen Meistertitel eingegriffen und die erste Runde in ihrer Gruppe erledigt. Im schönen Aussinger Stadion wohnten rd. 5000 Personen dem Meisterschaftsspiel bei. Die SchweinEngelmann Deutscher Eishockeymeister Im ausverkauften Berliner Sportpalast kam am Ostermontag die erste Eishockeymeisterschaft Großdeutschlands zur Entscheidung. In einem bis zur letzten Minute packenden Kampf bezwang der Verein Kunsteisbahn Engelmann den Berliner Schlittschuhklub mit 1:0(0:0, 0:0, 1:0) und sicherte sich damit den Titel Deutscher Eishockeymeister. Erst zehn Sekunden vor Schluß fiel der entscheidende Treffer durch den Wiener Schneider. — Im Kampf um den dritten Platz schlug die Düsseldorfer E G. die Zehlendorfer Wespen mit 1:0. furter lieferten die bessere Partie, waren schneller und einheitlicher und im Angriff von größerer Durchschlagskraft. Für die Warnsdorfer bildete die Läuferreihe mit den Nationalen Kuvfer und Kitzinger ein unüberwindliches Bollwerk. Nie derhausen führte seinen Sturm sehr geschickt, und die schnellen Läufe des Linksaußen Gorski waren eine ständige Gefahr für das Tor des Sudetenmeisters, dessen Mannschaft bei weitem nicht die gute Leistung wie gegen den Dresdner SC zeigte. Nur vor der Pause hatte Warnsdorf einige gute Augenblicke. Nach dem Wechsel rückte Nahlowsky zum Angriffsführer auf, ohne aber eine günstige Wendung herbeiführen zu können. Vor der Pause hatten der Halblinke Heim in der 23. und Niederhausen in der 32. Minute nach gutem Zusammenspiel des Innensturms zwei Tore vorgelegt. Im zweiten Abschnitt wurden die Bayern noch überlegener. Schon zehn Minuten nach Wiederbeginn hob Gorski über den herauslaufenden Torwart Huber den Ball ins Tor, und der gleiche Spieler erzielte nach einer Reihe von Ecken in der 58. Minute den vierten Treffer. Im Gefühl des sicheren Sieges ließ Schweinfurt etwas nach und gestattete dem Gegner ein leichtes Aufkommen. Bei einem der Vorstöße der Warnsdorfer wurde der Linksaußen Putz im Strafraum gelegt. Den Elfmeterball verwandelte Koder in der 87. Minute zum Ehrentor. Pokalmeister in Form BB Stuttgart— Rapid Wien 1:4(0:0) Der deutsche Pokalmeister Ravid Wien befindet sich gegenwärtig wieder in einer ausgezeichneten Form. Nachdem die Mannschaft schon an den Votragen schöne Erfolge davontrug, schlug sie am Montag in Stuttgart vor 10000 Zuschauern den dortigen VfB nach torloser erster Hälfte doch noch sicher mit 4:1. Bei den Wienern gefielen besonders Raftl, die gesamte Läuferreihe und Pesser und Schors im Angriff. Mittelläufer Hofstädter als aufbauender Mittelläufer beherrschte das Mittelfeld und trug viel zum Siege bei. Mißtlang im Wiener Stadion Das große Wien=Budapester Öster=Fußballtur= nier, das am Sonntag in der ungarischen Hauptstadt begann, endete bei dem letzten Spiel in Wien mit einem Mißton. Vor 25000 Zuschauern trennten sich im Wiener Stadion Hungaria und Arstria 1:1. Der zweite Kampf Ferencvaros— Wacker konnte nicht zu Ende geführt werden. Neun Minuten vor Schluß, als die Ungarn 4:2 führten, mußte der raubeinige Toldi von Ferenevaros vom Platz verwiesen werden. Sein amerad Kiß ließ sich zu Tätlichkeiten hinreißen und nun stürmten die empörten Zuschauer auf das Spielfeld. Wiener Sportklub verliert in Antwerpen Die Mannschaft des Wiener Sportklubs stellte sich am Ostersonntag einer starken Antwerpener Auswahl zum Kampf Das Spiel war ausgezeichnet besucht und sah die unter Führung des bekannten englischen Internationalen Braine stehende Antwerpener Elf fast dauernd überlegen. Der Wiener Angriff war ohne Epp sehr schwach. Braine schoß die beiden Tore, die zum 2:0=Erfolg der Belgier führten. Sparta Prag verlor einen Punkt Die Fußballmeisterschaft im Protektoratsgebiet Böhmen=Mähren wurde am Samstag und Östersonntag fortgesetzt. Die in Führung liegende Prager Sparta büßte gegen Viktoria Zizkov einen Punkt ein, da sie nur 4:4(3:2) spielte. Lausanne Schweizer Pokalsieger Im Schlußkampf um den schweizerischen Fußballpokal siegte in Bern die Mannschaft von Lausanne Sports über Nordstern Basel mit 2:0. Beide Tore wurden schon in der ersten Spielhälfte erzielt. Jennewein Schwäbischer Skimeister Im Kleinen Walsertal wurde an den Östertagen die Schwäbische Skimeisterschaft in der alpinen Kombination entschieden. Weltmeister Josef Jennewein von der Ordensburg Sonthofen wurde nicht erreicht. Er siegte im Abfahrtslauf mit 4:13,4 und holte auch im ersten Durchgang des Torlaufs mit 63,4 die schnellste Zeit heraus, doch war er im zweiten mit 65,1 nur wenig langsamer. So fiel in der Kombination der Gesämtsieg an Jennewein mit Note 647,6 vor Albert Pfeiffer=Sonthofen 654,8. Bradl siegt in Reit i/W. In Köln: Purpurrose und Janiculus Ueberraschung im Frühjahrsausgleich Scharses Rennen im Frühjahrs=Kürdenrennen Zwei Tage Rekordbesuch Das skisportliche Ereignis am Ostersonntag in Oberbayern bildete das große Skispringen in Reit i. W. Deutschlands Spitzenklasse war ziemlich vollzählig beisammen. Weltmeister Bradl sprang in sicherer und schöner Haltung jedesmal 57 m die größte Weite und holte sich damit den Sieg. Toni Eisgruber kam ihm am nächsten, dagegen waren Franz Haselberger und der Norweger Randmod Sörensen nicht ganz auf dem Posten. Rollhockey: Deutschland— England 0:2 Im Verlauf des Weltmeisterschaftsturniers im Rollhockey in Montreux traf Deutschland auf den ungeschlagenen Titelverteidiger England und unterlag ziemlich ehrenvoll mit 0:2. Everton schon Englischer Meister? Die Liverpooler liegen jetzt mit 8 Punkten vor den Wolverhampton Wanderers Unverhoffte Niederlage der„Wölse 19 e London, 10. April. In der ersten englischen Fußballiga ist aller Voraussicht nach die Entscheidung in der Meisterschaft schon gefallen. Der FC Everton Liverpool blieb am Samstag in London bei Chelsea klar mit 2:0 in Front und hat damit 54 Pluspunkte. Die Wolverhampton Wanderers, die sich Hoffnungen auf den Pokalsieg und die Meisterschaft— den„double event“— gemacht hatten, wurden in Preston zur gleichen Zeit 2•4 geschlagen und damit hat Everton einen Vorsprung von acht Punkten bei noch fünf ausstehenden Spielen. Derby County ließ in Liverpool mit 1:2 zwei Punkte, wie auch Arsenal in Birmingham mit dem gleichen Ergebnis geschlagen wurde. Eine etwas sensationelle Niederlage steckten die Blackburn Rovers als sichere Tabllenführer der zweiten Liga mit 0:4 gegen Norwich City ein. Da ihre Verfolger— Sheffield United und Chesterfield— unentschieden spielten, bleiben die „Räuber“ noch mit fünf Punkten in Front. In Schottland spielte der Meister Glasgow Rangers 1:1 gegen Queen of the South. Am Ostermontag wurden auf dem Inselreich weitere Meisterschaftsspiele durchgeführt. Da Evertou hoch 6:2 gegen Sunderland gewann, braucht die Elf der„Toffees“ aus vier noch auszutragenden Kämpfen nur einen Punkt, um Ligameister zu werden. Die Wolverhampton Wanderers gewannen diesmal 211 über Aston Villa, sie können aber bei fünf ausstehenden Kämpfen nur noch auf 58 Pluspunkte kommen und sind dadurch in der Meisterschaft nicht zu dem erwarteten Erfolg gekommen. Derby County verlor 011 gegen Portsmouth und fiel dadurch auf den sechsten Platz hinter Middlesbrough und Charlton Athletic zurück. Arsenal gewann 211 über Blackpool. In der zweiten Liga wird den Blackburn Rovers die Meisterschaft auch nicht mehr zu nehmen sein. Mit 211 wurde Fulham London geschlagen und der Elf fehlen theoretisch noch drei Punkte aus vier Spielen. Englands Fußballmannschaft für Mailand Das Auswahlkomitee der Football=Association hat die englische Nationalmannschaft aufgestellt, die am 13. Mai in Mailand gegen den Weltmeister Italien spielt und anschließend gegen Jugoslawien und Rumänien antreten wird.— Die Elf steht wie folgt: Woodlen(Chelsea); Morris(Wolverhampton Wanderers), Hapgood(Arsenal); Wil lingham(Huddersfield Town), Cullis(Wolverhampton Wanderers), Copping(Leeds United); Matthews(Stoke City), Hall(Tottenham Hotspurs), Lawtons(Everton), Stephenson(Leeds Uni ted). Maguire(Wolverhampton Wanderers). Mit drei Ausnahmen ist das die gleiche Elf, die am 15. April in Glasgow gegen Schottland spielt. Oster=Fußball Gaugruppenspiel zur Deutschen Meisterschaft in Aussig: Warnsdorfer FK— FC 05 Schweinfurt Westfalen: Alemannia Dortm.— Borussia Dortm.(So) Eintracht Siegen— TB Eickel(So) SpVg Herten— B8 Altenessen(Mo) FE Schalke 04— Hannover 96(Mo) Preußen Münster— Duisburg 48=99(Mo) Arminia Marten— Tura Bonn(Mo) Niederrhein: Schw.=Weiß Essen— Eimsbüttel(So) Duisburger SV— Bayern München(So) Alem. Aachen— Minerva 93 Berlin(So) Edelstahlw. Krefeld— Bayern Münch.(Mo) Hamborn 07— Olymp. Charleroi(So) PfB Remscheid— Jäger 07 Bückeburg(So) BfR Ohligs— Jäger 07 Bückeburg(Mo) 1:4 Schon 36 Nationen für Helfinki Beim Organisationskomitee für die 12. Olympischen Spiele 1940 in Helsinki ist jetzt auch die Neunung Polens eingegangen. Damit erhöht sich die Zahl der an den Svielen teilnehmenden Nationen anf 30. Mittelrhein: VfR Köln— Wiener Sportklub(So) 1:2 Rhen. Würselen— Sportfr. Stuttgart(Mo) 4:3 Eintr. Kreuznach— Min. 98 Berlin(Mo) 1:0 Tus Neuendorf—. VfL Benrath 1:0 Bonner FB— Düsseldorf 99 2:2 Ostpreußen: Rhen. Würselen— Slough Lauren. Oxford 6:2 Stadtelf Memel— Schwab. Augsburg(So) 1:2 Elbing 05— SC Charlottenburg(So) 0:3 VfB Königsberg—. DSC Kibarty(So) 4:0 MTV Ponarth— Preuß. Insterburg(So) 3:0 Stadtelf Tilsit— Schwab. Augsburg(Mo) 3:3 BfB Osterode— SC Charlottenburg(Mo) 0:2 Allenstein 1910— WSV Schneidemühl(Mo) 3:1 MTV Ponarth—. DSC Kibarty(Mo) 6:1 Prussia Samland— Rasensp. Pr. Königsb. 1:5 Vikt. Elbing—. WSV Bischofsburg(Mo) 1:4 Pommern: Germ. Stolp— Rot=Weiß Essen(So) 0:3 Berlin=Mark Brandenburg: Vikt. 89— Union St. Gilloise Brüssel(So) 3:0 Hertha BSC— Admira Wien(So) 2:2 Turnier in Brandenburg: Brandenburg 05— Offenb. Kickers 0:6 Freib FC— Köln=Sülz 07(So) 3•2 Offenbach— Freiburg 721 Brandenburg 05— Sülz 07 1:2 n. V. Schlesien: Beuthen 09— Union Oberschöneweide(So) 1:2 TSV Haynau— BC Gablonz(So) 1:1 Sachsen: SC Planitz— Berliner SV 92(So) 2•0 Vogtl. FC Plauen— Vikt. Augsb.(So) 8:2 Dresdner SC— Vienna Wien(Mo) 2:3 1. SV Reichenbach— VfB Koburg(Mo) 2:1 Sportfr. 01 Dresden— Turn Düsseld.(Mo) 2:4 Sportfr. 01 Dresden— Fort. Düsseld.(So) 1:1 Mitte: aC Apolda— DFC Graslitz(So) 2:2 Crick. Vikt. Magdeb.— Jahn Regensb.(So) 0:4 SV Steinach— Ulmer FV 94(So) 3:1 aC Apolda— Ulmer FV 94(Mo) 5:0 &aC Sonneberg— DFC Graslitz(Mo) 2:3 SV Sömmerda— Fortuna Leipzig(So) 4:8 SV Kahla— Fortuna Leipzig(Mo) 1:3 Germ. Halberstadt— SV Wiesbaden 2:2 Nordmark: Dessau 05— Jahn Regensburg Vict. Hamburg— FSV Frankfurt(So) Komet Hamburg— 1. S9 Jena(So) Hamburger SV— Admira Wien(Mo) Holstein Kiel— BC Hartha(Mo) Schweriner SV— 1. SB Jena(Mo) Niedersachsen: Arm. Hannover— Holstein Kiel(So) Werder Bremen— 1. FC Nürnberg(So) SV Göttingen— SV Wiesbaden(So) Eintr. Hannover— Attila Berlin(Mo) Hessen: VfB Großauheim— Kewa Wachenbuch.(So) SpV Kassel— Kurbessen Kassel(So) BfB Friedberg— Westende Hamborn(Mo) Südwest: Eintr. Frankfurt—. Rapid Wien(So) Bor. Neunkirchen— Eintr. Braunsch.(So) Wormatia Worms— BfB Leipzig(Mo) 8 Saarbrücken— Neumeyer Nürnberg Baden: SV Waldhof— Vienna Wien(So) BfB Mühlburg— Eintr. Braunschw.(Mo) VfR Mannheim— Hindenbg. Allenst.(Mo) Württemberg: Stuttg. SC— Rotweiß Oberhausen(So) VfB Stuttgart— Rapid Wien(Mo) Böhmen=Mähren: Sparta Prag— Vikt. Zizkov Slavia Prag— Zidenice Brünn SK Kladno— SK Liben Bayern: BE Augsburg— Blauweiß Berlin(So) FC Bayern Hof— TV Zuffenhausen(So) RTSV Aschaffenburg— SV Troisdorf Ostmark: Reichsbahn Wien— Reichsb. München(So) Austria Wien— Hungaria Budapest(Mo) Sudetenland: DSV Leitmeritz— Guts Muts Dresd.(So) Teplitzer FK— Guts Muts Dresden(Mo) Xd Köln, 10. April. Im Mittelpunkt der Kölner Eröffnungsrennen stand am Östersonntaa der Frühjahrsausgleich, in dem zehn bestens erprobte Meilenpferde sich am Ablauf einfanden. Beim gültigen Zeichen übernahm Purpurrose sofort in scharfer Fahrt das Kommando vor Märchenwald, Treuer Geselle Kameradschaftler und Pont Levis. Im Bogen versuchte Märchenwald das Tempo noch zu steigern, kam aber nie an die führende Purpurrose heran. Die energisch von Jockev Haut nach Hause getriebene Stute ließ zwar in der Distanz stark nach, doch auch Treuer Geselle vermochte im entscheidenden Augenblick nicht schneller zu werden, so daß die Siegerin um einen Hals die Oberhand behielt. Bei herrlichem Wetter wies die Anlage im Weidenpescher Park einen Rekordbesuch auf. Die Ergebnisse:„ 1. R.: 1. Oberstlt. J. Bührers Helliot(E. Stock), 2. Agnat, 3. Mario, serner: Natango, Max; Sieg 11 Platz 11, 14. EW.: 32.— 2. R.: 1. Jos. Thiessens Heidgeist(H. Wenzel), 2. Samara, 3. Ruth, 4. Rosenwalzer, ferner: Pikör, Master, Balzruf, Ottokar. Lampertus, Thorlind, Sieg 242 Platz 87, 31, 26, 56, EW.: 5930.— 8. R.: 1. Oberstlt. J. Bührers Seni(W. Wolff), 2. Stora, 3. Tenia, ferner: Spitzweg, Titine Sieg 17 Platz 15, 18. EW.: 40. — 4. R.: 1. W. Deschners Purpurrose(L. Haut). 2. Treuer Geselle, 3. Pont Levis, 4. Birkenwald. ferner: Marienfels, Kameradschaftler, Märchenwald. Cyrillus, Perlfischer, Staatspreis, Sieg 77 Platz 16. 17, 14, EW.: 566.— 5. R.: 1. Graf E. v. Bylandts Allusion(R. Randow), 2. Grimbarts Bruder, 3. Palastherold, ferner: Herzsolo, Dick wurz, Pomponius. Sieg 36 Platz 13, 13, 19, EW.: 116.— 6. R.: 1. Stall Rasselbergs Festland(H. Wenzel), 2. Talfahrt, 3. Gladius, 4. Romantik ferner: Boreas. Bellona, Bolivia, Ahnherr, Steinmetz, Hellseher. Ombelle, Sieg 59 Platz 19, 24, 15, 19. EW.: 706.— 7. R.: 1. F. Michels Sonny Boy (R. Kruschwitz), 2. Melle, 3. Ilmenau, ferner: Geländeritt, Torgowy Augraf. Sieg 61 Platz 15, 17, 12, EW.: 330. Der Kölner Rennverein brachte auch den zwei ten Tag seiner Österveranstaltung mit ausgezeichnetem Erfolg unter Dach und Fach. Der Besuch war wieder hervorragend und der Umsatz fiel sogar höher aus als am Vortag. Die sportlichen Ereignisse gipfelten in der Entscheidung des Kölner Frühjahrs=Hürdenrennens, das sich Janiculus nach scharfem Kampf knapp aber sicher gegen Clain sicherte. Einen Doppelerfolg hatte Trainer Deschner zu verzeichnen, der noch mit der krassen Außenseiterin Norne erfolgreich blieb. 1. R.: 1. F. Dillmanns Mazurka(L. Haut), 2. Staatspaladin, 3. Dukaten, 4. Widerspruch, ferner: Gerro, Schwanenhals. Olymp, Kuder, Morgengruß, Propaganda, Sieg 73 Platz 16, 28, 18, 15, EW.: 784. — 2. R.: 1. Art.=Regt. 23 Pater(Lt. Frhr. E. v. Wangenheim), 2. Fangschuß, 3. Bangali, ferner: Quarter, Champagner, Steinbruch, War. Sieg 46 Platz 17, 12, 42, EW.: 112.— 3. R.: 1. Stall Knoops Gabler(A. Lommatzsch), 2. Fanland und 2. Eile, ferner: Immerdein, Saarfreund, Heimspitze, Markstein, Ortenau; Sieg 22 Platz 12, 39, 12; EW.: 44. — 4. R.: 1. H. Fliedners Janiculus(L. Sauer), 2. Clain, 3. Gastgeber; ferner: Voltaire 2, Silverline, Gnom, Kukuruz; Sieg. 39. Platz J4. 1, EW.: 108.— 5. R.: 1. A. Bodderas Manoli(“ Legnik), 2. Mädchenfreund, 3. Geige, 4. Jack; ferner: Charolus, Fatima, Lauf fix, Aurel, Ibrahim ben Alischah. Seeräuber; Sieg 32 Platz 13, 30, 41; EW.: 844.— 6. R.: 1. Stall Schwarz=Weiß Norne (A. Baloun), 2. Feuerwarte, 3. Thronfolger, 4. Virgilius, ferner: Elodie, Lockruf, Mithra, Siona, Metternich, Cromwell, Sarafan, Werra; Sieg 879 Platz 53. 4=, 49, 34; EW.: 192.— 7. R.: 1. W. Maffeys Nostrus(H. Schmidt), 2. Kurigalsu. 3. Papinian, Teranthemum, Sarro, Silvester, Graf Kolbenhirsch, 4. Filene; ferner: Mixer, Graf Han, Moltke; Sieg 45 Platz 16, 17, 24; EW.: In2— 8. R.: 1. C. Buschkamps Liebeswalzer(J. Stangl), 2. Asti, 3. Heidefalke; ferner: Letzter Sioux, Blumenkönig, Selim(3. ohne Wetten): Sieg 28 Platz 15, 16; EW.: 44. Rennen zu Berlin=Strausberg(Samstag) 1. R.: 1. Hero(Prigge), 2. Allasch, 3. Waldhüter; Sieg 34, Pl. 18, 18, EW 80.— 2. R.: 1. Conte(Rath) 2. Schnörkelbarsch, 3. Poseur: Sieg 31, Pl. 174## EW 52.— 3. R.: 1. Alaja(Lt. S. v. Mitzlaffd# Durban, 3. Harrietta; Sieg 20, Pl. 13, 21.— 4. R.: 1. Tubaner(Frau Blume), 2. Herzbube, 3. Mustafa; Sieg 17, Pl. 11, 13, EW 40.— 5. R.: 1. Königskerze(Acklau), 2. Fahnenwache, 3. Ancona; Sieg 43, Pl. 20, 52, 31, EW 852.— 6. R.: 1. Peter Paul(Dr. H. Gilde), 2. Cobra, 8. Vorwärts; Sieg 47. Pl. 12, 11, EW 56.— 7. R.: 1. Veracruz(Reichel), 2. Einschlag, 3. Scolaro, 4. Domherr: Sieg 131, Pl. 20, 18, 16, 18. EW 608. Rennen zu Saint=Clond(Samstag) 1. R.: 1. Orita(Foot), 2. Maia Bassa, 3. Kayak; Sieg 104, Pl. 37, 62, 18.— 2. R.: La Malouine (Toche), 2. Znate, 3. Golden Rod; Sieg 43, Pl. 14, 13, 17.— 3. R.: 1. Evianter(Rabbe), 2. Poudre d' Or, 3. Pompon Rose; Sieg 49, Pl. 28, 81.— 4. R.: Feerie(Rochetti), 2. Coeur de Laitue, 3. Monthery; Sieg 14, Pl. 11, 11.— 5. R.: 1. Caisse d' Epargue (Guimard), 2. Handful, 3. Il Ka Cha; Sieg 46, Pl. 18. 38, 25.— 6. R.: 1. Balsamo(Bouillon), 2. Coronation, 3. Exquis;: Sieg 81, Pl. 14, 14, 27. Rennen zu München=Riem(1. Ostertag) 1. R.: 1. Famaredi(Göbl), 2. Akos, 3. Zeit vergeht; Sieg 19, Pl. 12, 12, 23. EW 46.— 2. R.: Trabfahren.— 3. R.: 1. Zenodore(Leiße), 2. Adagio, 3. Männeken; Sieg 30, Pl. 15, 15, 15, EW 100. — 4. R.: 1. Mon Amour 3(Robel), 2. Grasfrosch, 3. Zither: Sieg 12, Pl. 11, 12, 16, EW 30.— 5. R.: Amateur=Trabfahren.— 6. R.: 1. Felddienst(Müller), 2. Fragonard, 3. Null, 4. Burgstolz; Sieg 39, Pl. 15, 20, 18, 20, EW 144.— 7. R.: Trabfahren. Rennen zu Auteuil(1. Ostertag) 1. R.: 1. Sucrier(Le Fur), 2. Soda, 8. Hasparren; Sieg 45, Pl. 17, 21, 28.— 2. R.: 1. Port de Reine(R. Bates), 2. Buzzard, 3. Le Gallia; Sieg 280, Pl. 45, 68, 20.— 3. R.(Prix de President de la Republique): 1. Un Grisard(R. Bates), 2. Lame, 3. Milan und 3. Terek; Sieg 32, Pl. 16, 44, 17, 17. — 4. R.: Militär=Jagdrennen.— 5. R.: 1. Oli Pascha(R. Bates), 2. Le Menhir, 3. Le Balayeur; Sieg 28. Pl. 13, 34, 17.— 6. R.: 1. Premier Diplome(Guiho), 2. Barbillon, 3. Frere Victor: Sieg 43, Pl. 14, 12 Heute„Preis von Billerbeck Die Dienstag=Trabrennen in Gelsenkirchen Der Preis der Dreijährigen 44 5:0 3:1 2:6 0:0 2:1 3:5 2:1 0:3 5:3 2:4 5:0 3:1 0•4 3•2 9:2 1:0 2:0 1:2 0:3 1:5 1:4 4:•4 4:1 3:2 0:3 2:3 2:4 3:1 1:1 1:4 1:1 vbo Gelsenkirchen, 10. April. Nach der so überaus gut gelungenen Karfreitagveranstaltung setzt der Westdeutsche Traberzucht und Rennverein am Dienstag seine Österveranstaltung fort. Es stehen wiederum acht Rennen auf der Tageskarte, deren Mittelpunkt der Preis von Billerbeck, der sich an die Dreijährigen wendet, bildet. Von den acht beim letzten Einsatz stehen gebliebenen Teilnehmern werden sich sieben dem Starter stellen, und zwar ergibt die Starterliste folgendes Bild: Freda von Welte(K. Gillar) 2000; Donna von Billerbeck(H. Schürmann) 2020; Gerta(E. Jung) 2020; Kalmar 2020; Willkür(R. Lörcks) 2020; Henrick(W. Teßmann) 2020; Dora Cord(F. Thomas) 2040; Mohamedanerin(R. Hartseil) 2040. Von der 2000 m=Marke geht allein Freda von Welte ab. Die Stute konnte bereits im Vorjahre recht gute Leistungen aufweisen, ist aber in diesem Jahre noch nicht sonderlich hervorgetreten. Vier Pferde und zwar Donna von Billerbeck, Gerta, Henrick und Willkür haben 20 m Zulage aufzunehmen. Mit Höchstzulagen bedacht sind die De butantinnen Dora Cord und Mohamedanerin, von denen erstere als heiße Favoritin ins Rennen geht. Unsere Voraussage: Gerta— Dora Cord— Willkür(Donna v. Billerbeck).— 1. R.: Guy Watts— Leopold— Dictator Lee,(Glückauf). 2. R.: Hansi Watts— Marsilius W.— Herodias W. 3. R.: Elsbeth— Fulmar— Rheinmädel. 5. R.: Hanne lore— Peter Watts— Constantia(Milanka). 6. R.: Cito Watts— Handball— Lederstrumpf,(Sal vator). 7. R.: Edith Loh— Herodias W.— We sterholt. 8. R.: Prinzeß Elisabeth— Gassenbub— Salvator.(Volly). Massensturz im Osterpreis Die Berliner Rennzeit wurde auch in diesem Jahre in Karlshorst mit dem Österpreis eröffnet. Bei dem herrlichen Wetter hatten sich Tausende eingefunden und am Toto gab es große Umsätze. Leider verlief das Hauptrennen um den Österpreis über 8400 Meter nicht nach Wunsch. Melnitz verlor schon am Start unzählige Längen und am ersten Sprung stürzten vier Pferde. Raubritter kam zu Fall und über ihn hinweg stürzten Feldpost, Magul und Rodrigo. Raubritter und Rodrigo blieben tot am Platze, während der Jokkey H. Michaels mit einer Gehirnerschütterung und einem Schlüsselbeinbruch ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Das Rennen war danach für den in schweizerischem Besitz befindlichen Franzosen Le Rex, der schon im Westen zwei Rennen gewonnen hatte, recht leicht, zumal auch noch Normann zu Fall kam. Famor führte über zwei Drittel, dann stieß Le Rex vor und gewann sicher vor Mattiacum, der ebenfalls noch Famor passieren konnte. 1. R.: 1. Tempo(Ostermann), 2. Poets Fancy, 3. Prinzeß Chimay; Sieg 17, Pl. 15, 29, EW 60.— 2. R.: 1. Herzogin(Lt. v. Mitzlaff), 2. Heldenfaust, 3. Rhein; Sieg 18, Pl. 12, 20, 17. EW 196.— 3. R.: 1. Muskat(Derschug), 2. Lady Rosa, 3. Atlas: Sieg 68, Pl. 19, 16, 35, EW 268.— 4. R.: 1. Le Ren (Wolff), 2. Mattiacum, 3. Famor, 4. Cirano; Sieg 43, Pl. 18, 28, 17, 19, EW 828.— 5. R.: 1. Waltala (Willeke), 2. Etelka, 3. Ricardotto; Sieg 59, Pl. 31, 49, EW 564.— 6. R.: 1. Meisterin(Zimmermannz 2. Seydlitz Kürassier, 3. Lorbaß; Sieg 55, Pl. 1 14, 27, EW 164.— 7. R.: 1. Landesvater(Starosta 2. Landpirat, 3. Biene; Sieg 71, Pl. 21, 35, 21.— 8. R.: 1. Mümmelmann(Bernd), 2. Clandius, 3. Auftakt, 3. Paracelsus; Sieg 56, Pl. 17, 17, 14. 80, EW 392. Rennen zu Bielefeld(2. Ostertag) 1. R.: 1. Dorn(Vierum), 2. Alva, 3. Heidekind; Sieg 140, Pl. 19. 12, 12, EW 470.— 2. R.: 1. Brick (Fagens), 2. Der Wind, 3. Pelzjäger; Sieg 106; Pl. 12. 10, 10, EW 180.— 3. R.: 1. Leibhusar (Opacsiti), 2. Gamin, 3. Berggruß, 4. Wildfang; Sieg 19, Pl. 12, 13, 17, 13, EW 220.— 4. R.: 1. Maibach(Frhr. v. Boeselager), 2. Goldkorn, 3. Kujel; Sieg 69, Pl. 17, 22, 27, EW 1430.— 5. R.: 1. Sankt Märgen(H. Starnecker), 2. Frigga, 3. Goldprobe: Sieg 23. Pl. 14, 15, EW 50.— 6. R.: 1. Caramba(Ltn. K. v. Wangenheim), 2. Silberner Pfeil, 8. Bolero; Sieg 27, Pl. 11, 13, 15, EW 50.— 7. R.: 1. Eilprinz(W. Maffey) und Dammbruch Bxogs); 3. Major; Sieg 12, 26, Pl. 1d, 1d, 18, Unsere Voraussagen für Dienstag: Dresden: 1. Quirl— Favors Prinz; 2. PerlTrojaner; 3. Nuber— Armenienne: 4. Jobst— Altpreuße; 5. Condottieri— Gestüt Grad= nitz; 6. Angelus— Haselnuß; 7. Catilina— Faust. Saint Cloud: 1. Sea Star— Etoile Filante: 2. Cle d' Ut— Scotch; 3. Kion Sion— Tribis; 4. Alfredo— Radium; 5. Maitre Godiche— Stall Volterra; 6. Syringa— Stall Cozzika. An klasse der Bei Oster Am Ger über straße lich Ger reise. Meist schlug Rie mit Wa wur SC. 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R.: 1. 5ilberner W 50.— mmbruch 15, 18, 2. Perlenne: 4. üt Grad= — Faust. Filante: Tribis: — Stall Germania bezwang Herne-Süd mit 3:1 *„„„ In der ersten Kreisklasse wurden an den Ostertagen die Punktekämpfe sortgesetzt Langsam gehl es dem Ende zu ** v Herne, 11. April. An den Östertagen ging in der ersten Kreisklasse der Punktereigen weiter. Ersreulich war, daß der Wettergott diesmal den Sportlern hold war. Bei herrlichem Sonnenschein wurden am ersten Ostertag in Herue zwei Punktetressen durchgeführt. Am Herner Bahnhof stieg ein Lokalderby, SC. Germania 09 blieb verdient mit 3:1 Toren über BV. Herue=Süd siegreich. An der Hasenstraße zeigte der Sportverein Fortuna endlic wieder eine gute Leistung, er schickte BfB. Gerthe mit einer 4:2=Niederlage auf die Heimreise. Am zweiten Ostertag fanden ebenfalls zwei Meisterschaftsspiele statt. Rasensport Wanne schlug SV. Sodingen mit 3:1 und Teutonia Riemke blieb über Reichsbahn Wanne mit 4:3 knapp in Frout. Das Treffen Preußen Wanne gegen SC. Constantin Herne wurde auf einen späteren Termin verlegt. SC. Germania 09— BV. Herne-Süd, 3:1(2:0 Am ersten Feiertag hatten sich auf dem Germania=Sportplatz einige hundert Besucher eingefunden, die Augenzeugen des dort stattfindenden Lokalderbys sein wollten. Die Süder hatten bereits zu Beginn des Spiels wenig Siegeshoffnungen, da sie mit mehreren Ersatzleuten antreten mußten. Im Spiel selbst erwiesen sie sich aber als sehr eifrig. In den ersten zwanzig Minuten verlief das Spiel vollkommen ausgeglichen. Vor beiden Toren gab es einige gefährliche Augenblicke. In der 24. Minute brachte dann Beckebaum die Germanen mit 1:0 in Führung. Bei einem harten Schuß landete der Ball hart am Pfosten vorbei im Netz. Süds Hüter griff nicht ein, da er angenommen hatte, der Ball verfehlte sein Ziel. Die Süder izität der Ereignisse Futball- und Hockeymeisterschatten ohne Verteldiger Der vorjährige deutsche Fußballmeister Hannover 96 kann bekanntlich seinen Titel nicht verteidigen, da die Mannschaft in den Kämpfen um die Gaumeisterschaft vom VfL. Osnabrück überflügelt wurde. Nun muß auch die deutsche Hockeymeisterschaft ohne Titelverteidiger ausgetragen werden. Der Berliner SC., Deutscher Meister der beiden letzten Jahre, blieb im Kampf um die Gaumeisterschaft ebenfalls nur knapp geschlagen, gegen den Berliner HC. erst im dritten Entscheidungskampf. Der vorjährige deutsche Rugbymeister Vf. Volkssport Hannover hat sich dagegen erst in einem besonderen Entscheidungskampf die Gaumeisterschaft wieder sichern können und findet somit Gelegenheit, in den Endspielen die deutsche Meisterwürde zu verteidigen. dinger Elf lieferte ein sehr schwaches Spiel. Die beiden Spiele gegen Preußen Wanne und B fB. Börnig machten sich zu stark bemerkbar. In der Abwehr gav es bedenkliche Schwächen. Lediglich der Torhüter und der Mittelläufer erreichten ihre sonstige Form. In der 15. Minute gingen die Bochumer mit 1:0 in Front. Sodingen kam nach weiteren zehn Minuten durch den Rechtsaußen zum Ausgleich. In der zweiten Halbzeit versagten die Sodinger vollständig. Die Bochumer erzielten zwei weitere Tore und kamen so zu einem verdienten Sieg. In der zweiten Halbzeit trat Sodingens Linksaußen, der bereits zu Beginn des Spiels eine Verletzung erlitten hatte, vom Felde ab. Ein so schwaches Spiel haben die Sodinger während der diesjährigen Meisterschaft noch nicht geliefert. Börnig siegt im Freundschaftstreffen VIs. Börnig— SV. Sodingen 1912 4:0(2:0) An der Schadeburg trugen diese beiden alten Lokalrivalen am ersten Ostertag einen Freundschaftskampf aus, zu dem sich rund 800 Besucher eingefunden hatten. In früheren Jahren gab es stets hartumstrittene Tref sen, diesmal kam aber Börnig zu e####n klaren Siege. Zu Beginn des Spiels sah es allerdings nicht nach einem klaren Erfolg der Börniger aus. Nach einer Viertelstunde Spieldauer ließ jedoch das Tempo der Sodinger merklich nach, wogegen die Schadeburger immer besser ins Spiel kamen. Das Sviel wurde flüssiger und es wurden ausgezeichnete Kombinationsleistungen gezeigt. In der 9. Minute war Börnig bereits durch Pachurka 2 mit 1:0 in Front gegangen. Dieser Vorsprung wurde in der 36. Minute durch einen Alleingang des Linksaußens Pachurka 1 auf 2:0 erhöht. Der Sodinger Torhüter Kapschick berührte das Leder zwar noch, konnte aber den Torerfolg nicht mehr verhüten. Nach der Pause wurde Börnigs Torhüter kaum beschäftigt. In der 61. Minute schoß Pachurka 2 wuchtig aufs Sodinger Tor. Kavschick konnte den Ball zwar abschlagen, aber den Nachschuß des Börniger Halblinken konnte er nicht mehr meistern. In der 76. Minute wehrte Sodingens linker Verteidiger einen Ball mit der Hand ab, den verhängten Elfmeter verwandelte Pachurka 1 sicher. Beim Schlußpfiff stand das Eckenverhältnis 9:2 für Börnig. Zu bemerken wäre noch, daß die Börniger Spieler, auch wenn das Sviel bereits gewonnen ist, das Schießen nicht vergessen dürfen. Der Sturm war vorgestern nicht immer ganz bei der Sache, lediglich der schußfreudige Quick hatte viel Pech mit seinen Torschüssen. VfB. Börnig 2.— SV. Sodingen 2 11:1 Im Vorspiel hatten die Sodinger nur acht Spieler zur Stelle, so war die hausbohe Niederlage eben nicht zu vermeiden. Mit Rasensport ist noch zu rechnen Ostern wurden in der zweiten Kreisklasse vier Meisterschaftsspiele ausgetragen Der begehrte 2. Tabellenplatz setzten nun mehr Druck auf und brachten das Germanentor mehrfach in Gefahr, hier hatte aber der Hüter einen guten Tag. Zweimal rettete er sehr brenzlige Sachen. Germanias Linksaußen schoß dann den Ball bei einem Drehschuß knapp am Gehäuse vorbei. Uhtbrock schoß das Leder mit Wucht vor die Ouerlatte. Als Süds Mittelstürmer frei zum Schuß kam, konnte Germanias Hüter ein fast sicheres Tor verhüten. Im Anschluß rettete dann bei Germania die Torlatte. In der 44. Minute brach Germanias Rechtsaußen durch und schoß sicher zum 2. Tor ein. Mit diesem Resultat ging es in die Pause. Bereits in der 47. Minute kam Süd zum ersten Gegentreffer. Der Linksaußen gab eine Flanke hoch herein, der Halbrechte war zur Stelle und schoß auch prompt ein. Lange Zeit war nun der Ausgang des Spiels offen. Die Stürmer konnten sich aber nicht mehr recht durchsetzen, da auf beiden Seiten die Abwehrspieler sehr aufmerksam waren. In der 82. Minute fiel dann die endgültige Entscheidung. Bei einem plötzlichen Vorstoß kam Germania zum dritten Treffer. Die restlichen Minuten standen ganz im Zeichen der Platzelf, die das Südtor von einer Gefahr in die andere brachte. Der Sieg der Platzbesitzer ist durch aus verdient. Im zweiten Spielabschnitt kam es zu vielen Strafstößen. Der Schiedsrichter hatte das Treffen stets fest in der Hand, wenn er auch etwas reichlich pfiff. SV. Fortuna— Viß. Gerthe, 4:2(1:2) Die Fortunen traten mit Ersatz für ihren linken Läufer an, lieferten aber ein gutes Spiel. Die Gerther legten ein schnelles Tempo vor und gingen bereits nach viertelstündiger Spieldauer bei einem Eckball mit 1:0 in Front. Das Sviel wurde dann ausgeglichener. Fortunas Linksaußen sorgte in der 30. Minute für den Ausgleich. Die Gerther blieben aber weiterhin stets gefährlich, da die Außenstürmer sehr schnell waren. Kurz vor der Pause erzielte der Rechtsaußen der Gäste den zweiten Treffer. Der Torwart war durch die Sonne geblendet und konnte so diesen Treffer nicht verhüten. Im zweiten Spielabschnitt nahmen die Fortunen eine Umstellung vor. Es klappte dann auch bedeutend besser. In der 65. Minute fiel der Ausgleich. Der Linksaußen brachte eine haargenaue Flanke herein und der Mittelstürmer konnte den Gerther Hüter sicher bezwingen. Die Gerther wurden nun ganz in ihre Spielhälfte zurückgedrängt. Bei einer Rechtsflanke stellte Fortunas Halblinker das Resultat auf 3:2. Der vierte Treffer der Fortunen wurde in der 80. Minute durch einen Nachschuß des Linksaußen erzielt. Fortunas Sieg ist als veroien: zu bezeichnen. Die Gerther hinterließen einen guten Eindruck, sie waren sehr eifrig und gaben sich erst beim Schlußpfiff geschlagen. Resenspon Bochum— SV. Sodingen 1912, 3:1 Am zweiten Feiertag mußten die Sodinger in Bochum mit zwei Ersatzleuten antreten. Die Sov Herne, 11. April. In der zweiten Kreisklasse ist die Meisterschaft bereits entschieden, da Carolinenglück Bochum der Titel nicht mehr zu entreißen ist. Die Spannung in dieser Gruppe hält aber weiterhin an, da es jetzt um den begehrten zweiten Tabellenplatz geht. Bekanntlich steigt auch der Tabellenzweite zur ersten Kreisklasse auf. Hier ist die Entscheidung noch nicht gefallen, da noch mehrere ernste Bewerber im Endkampf liegen. Die beiden Herner Vereine Rasensport und VfL. sind ebenfalls noch Anwärter. Die Rasensportler kamen gestern einen beachtlichen Schritt vorwärts. In Gerthe spielten sie groß auf und brachten den Spiel und Sportlern eine knappe 2:1= Niederlage bei. Nach diesem Siege ist Rasensport weiter stark zu beachten. Die übrigen Spiele hatten dagegen nur weniger Bedeutung. Sus. Gerthe—Rasensport Holthausen, 1:2(0:0) Mit einem eisernen Siegeswillen traten am ersten Östertag die Rasensportler die Reise nach Gerthe an. Es ging hier um wichtige Punkte. Für die Holthauser war es ein sehr schweres Spiel, da die Gerther daheim nur schwer zu bezwingen und zudem selbst noch Anwärter auf den zweiten Tabellenplatz sind. Immerhin spielten die Rasensportler groß auf und konnten mit 2:1 Toren einen knappen Sieg davontragen. Die erste Halbzeit stand im Zeichen der guten Hintermannschaften. So wurden die Seiten torlos gewechselt. In der 60. Minute gingen die Gerther durch ihren Halblinken mit 1:0 in Front, aber durch einen Kopfball bei einer Ecke kamen die Rasensportler zum Ausgleich. Bei einem plötzlichen Vorstoß ge lang dem Mittelstürmer der Rasensportler das zweite Tor. Die Gerther setzten alles auf eine Karte, doch ihre Stürmer scheiterten an der sehr aufmerksamen Deckung von Holthausen. Bis zum Schlußpfiff verteidigten die Rasensportler den knappen Vorsprung erfolgreich. So wurden zwei wichtige Punkte aus Gerthe heimgebracht. Tus. Hannibal Wanne— SB. Wanne 11 Hannibal nicht angetreten SB. Harpen— BC. Hordel 0:3 Sportfr. Wattenscheid— Rasensport Wanne 9:2 2. Kreisklasse lage erreicht wird. Für die schon immer bei der NSu gute Straßenlage verbürgt der Dovvelrobrrahmen. Die kleinere 250er Maschine ist etwas leichter gehalten. Der Zulinderblock steht auch hier quer zur Fahrtrichtung und ist leicht nach vorn geneigt. Der Kompressor befindet sich zwischen Motorblock und Getriebe. Alsa mit einem 4.5 Liter Deutschland und Italien sind die eifrigsten Verfechter eines 3=Liter=Formelwagens. Umso mehr überrascht es, daß jetzt Alfa Romeo beabsichtigt, ein kompressorloses Modell zu bauen. Der mit einem 4,5= Liter=Motor ausgerüstete Wagen soll in erster Linie für Bergrennen eingesetzt werden. Wooderson muckt auf Englands großer Weltrekordläufer Sidnen Wooderson will in diesem Sommer die berühmte„Meile von Princeton“ bestreiten, die am 15. Juni gelaufen wird. Da im Juli weitere zehn englische Athleten— unter ihnen auch der 800=Meter=Rekordmann— in den USA. starten sollen, will Wooderson seinen amerikani schen Aufenthalt von Anfang Juni bis Anfang August ausdehnen. Die Amateur Athletic Association Englands hat Wooderson nunmehr den ersten Start in Princeton verboten. Sie will, daß Wooderson sich an den englischen Meisterschaften beteiligt, die am 7. und 8. Juli im Londoner White=City=Stadion durchgeführt werden. Ohne Wooderson glaubt die AAA. mit 10 000 Zuschauern weniger rechnen zu müssen. Wooderson hat sich bisher geweigert, der Anweisung seiner Behörde Folge zu leisten. Er soll erklärt haben, in diesem Jahr nicht mehr lausen zu wollen, wenn die AAA. auf ihrem Standpunkt bebarrt. Zwei Mertedes gegen 28 Italiener Der 13 Große Preis von Trivolis, das Millionenrennen auf der Mellaba=Rundstrecke, bringt am 7. Mai insgesamt 30 Wagen der 1500=ccm=Klasse an den Start. Die zwei von Caracciola und Lang gesteuerten neuen kleinen Mercedes=Benz stehen einer italienischen Uebermacht von sechs Alfa Romeo und 22 Maserati gegenüber. Die Deutschen nehmen außerdem von Brauchitsch als Ersatzfahrer mit. Die Alfa Romeo werden von der starken Rennmannschaft Alfa Corse gefahren. Unter den Maserati=Fahrern befinden sich unser Pietsch(Neustadt) und Gollin(Erfurt). Kubiak siegt in Posen durch k. o. Deutsche Nachwuchsstaftel in Polen slegreich Iu Posen standen sich gestern die Nachwuchsstafseln von Polen und Deutschland im Kampf gegenüber. Es kam zu interessanten Kämpfen, wobei die deutschen Amateurborer ausgezeichnete Leistungen zeigten. Im Mittelgewicht vertrat der Herner Theo Kubiak die deutschen Farben und erzielte den einzigen k.=o.=Sieg des Abends. Der Herner befand sich in einer ausgezeichneten Form und war seinem Gegner klar überlegen, so daß dieser in der dritten Runde aus dem Ring genommen werden mußte. In der Gesamtwertung siegte die deutsche Stafsel mit 9:3 Punkten. Pokalspiele am 16. April Gauklasse Westialen VfB. Bottrov— Westfalia 04 Herne Borussia Dortmund— VfL. Altenbögge Preußen Münster— Grün=Weiß Bielefeld SpVg. Röhlinghausen— SuS 09 Menden MBV. Linden— Erin Castrop Preußen Bochum— SoVg. Herten Teutonia Lippstadt— Arminia Bielefeld VfL. Geseke— Arminia Marten VfB. Bielefeld— VfL. 48 Bochum BSG. Wilh. Vikt. Gelsenkirchen— SV. Höntrop Sieger aus Westfalia BochumUnion Gelsenkirchen — Westende Hamborn. Germania Meister des Bannes 259 SV. Sodingen zweimal beslegt Die beiden Gruppensieger SC. Germania 0n und&a V. Sodingen 1912 trugen am Karfreitag und am 2. Ostertag zwei Ausscheidungssviele um die Meisterschaft des Bannes 259 aus. Am Karfreitag siegte die 1. Jugend des SC. Germania 09 in Sodingen mit 2:0 und am zweiten Ostertag konnte sie am Herner Bahnhof abermals mit 4:2 in Front bleiben und sich so den Titel des Meisters des Bannes 259 sichern. Die Jugendlichen der Germania nehmen nun an den Spielen um die Gebietsmeisterschaft teil. SV. Sodingen A.1.3.— SC. Germania A.1.J. 0:2 SC. Germania A.1.3.— SV. Sodingen A.1.J. 4:2 SC. Germania A.1.3.— Rheuania Köln A.1.J. 3:2 SV. Fortuna A.1.3.— Rheuania Köln A.1.J. 3:2 SC. Germania A.2.3.— SV. Fortuna A.2.J. 1:6 SV. Fortuna A.2.3— SC. Germania A.2.J. 411 Pokalwoche des SC. Germania 09 Anläßlich des 30järigen Bestehens führk der Sportklub Germania 1909 Herne in der Zeit vom 14. bis zum 21. Mai auf seiner Sportplatz anlage am Herner Bahnhof eine Pokalwoche durch. Teilnehmende Vereine im Wettbewerb um den vom SC. Germania 09 gestifteten Pokal sind V fB. Börnig, Phönix Bochum, SG. Erin 1911 Castrop, BV. Herne=Süd, SV. Sodingen 1912 und Teutonia Riemke. Für den Eröffnungstag ist zudem ein Freundschaftsspiel zwischen dem SC. Ger mania 09 und dem Bezirksligisten TB. Eickel geplant. Das zum Abschluß der Pokalwoche angesetzte Freundschaftsspiel zwischen dem SC. Germania 09 und dem Niederrhein=Gauligisten RotWeiß Essen, der übrigens von dem früheren Germaniaspieler Erich Schmidt betreut wird, ist bereits fest abgeschlossen. In der Jubiläumswoche soll zudem Mittwochs auf der Germania=Kampfbahn noch ein größeres Handballsviel steigen. Der Gauligist TuS. Holsterhausen hat hier seine Zusage abgegeben. Auf nähere Einzelheiten der Jubiläumswoche kommen wir später noch näber zurück. Der RSRL. am Geburtstag des Führers In einer Mitteilung des Reichssportführers heißt es: Am 20. April 1939 begeht der Führer seinen 50. Geburtstag. Dieser Tag wird vom ganzen deutschen Volk in besonders festlicher Weise gefeiert werden. Träger der Veranstaltungen sind überall die politischen Ortsgruppen der NSDAP. Ich ordne hiermit an, daß die Führer der Gemeinschaften des NSRL. dafür Sorge tragen, daß sich alle Mitglieder des NSRL. geschlossen an den festlichen Veranstaltungen der NSDAP. beteiligen. sowei sie nicht durch ihre Zugehörigkeit zur Partei und ihren Gliederungen anderweitig beansprucht sind. Die Plätze, Heime und Sportanlagen des NSRL. sind am Geburtstage festlich zu beflaggen. Eigene Veranstaltungen des NSRL. werden am 20. Avril 1939 nicht durchgeführt. Neu.=Kompressor in zwei Klassen Zwei Querzylinder für 250er und 350er Modell NSU. hat bekanntlich schon im vergangenen Jahre in der 350er Klasse eine Kompressor=Rennmaschine entwickelt, da die alte Konstruktion den mit Ladevumpe oder Kompressor versehenem Gegner nicht mehr ganz gewachsen war. Die neue Maschine war im Großen Motorradvreis von Eurova 1938 erstmalig ausprobiert worden und wird nunmehr in der neuen Rennzeit nach weiteren Verbesserungen und Verseinerungen nicht nur in der Klasse bis 350 ccm, sondern auch der kleinen Klasse bis 250 ccm eingesetzt. Als Bauprinziv wurde der Viertakt=Zweizulinder gewählt, da kleine Verbrennungsräume weit günstigere Verhältnisse ergeben. Der Motor ist obengesteuert— zwei obenliegende Nockenwellen arbeiten direkt auf die Ventile, deren Mechanismus gekapselt ist. Seine Ladung erhält der Motor über einen Kompressor aus einem Amal=Spezialvergaser. Der mit Kurbelgebäuse verblockte Oelbehälter befindet sich am tiefsten Bunkt. wodurch gute Kühlung und einc günstige SchwervunktW Madrld konnte wieder seinen felerlichen Oster-Kirchgang halten Nach dem jahrelangen Terror, während dem die Roten sämtliche Religionsausübungen untersagten, sah man in Madrid wieder das aus früherer Zeit altgewohnte Bild der mit der festlichen Mantille geschmückten Svanierin auf dem Osterkirchgang. Scher! K. Eug en von Saß 10 (Nachdruck verboten) Seinen Jungen nie im Leben wiedersehen? Der Gedanke brachte ihn der Raserei nahe. Dann lähmte ihn das Gefühl, dem allem gegenüber so machtlos zu sein, und er sank auf einen Stuhl, der neben dem Spieltisch stand. Er starrte auf ein schon stark mitgenommenes Feuerwehrauto, mit dem Jochen wohl zuletzt gespielt hatte, hielt es auf seinen Knien, versuchte den schief auf seinem Platz hinter dem Steuer sitzenden Wehrmann wieder gerade zu rücken; er tat es unbewußt. Sein Junge——— Er stellte das Spielzeug auf den Tisch zurück und bedeckte die Augen mit der Hand. Was Stephanie ihm damit angetan hatte, daß sie ihm das Kind genommen, konnte keine irdische Gerechtigkeit genügend ahnden, dafür mußte der Himmel sie strafen! 9. Kavitel Jochen wurde allmählich äußerlich ruhig, seine Tränen versiegten, aber er blieb scheu und gedrückt. Thomas Hartenstein versuchte mit ihm zu plaudern, wollte ihm Vertrauen zu sich einflößen; doch er hatte keinen Erfolg damit. Jochen antwortete ihm auf seine Fragen artig, wie etwa dem Lehrer in der Schule, atmete indessen dabei kurz und beklommen, was verriet, daß er voll Bangigkeit und immer noch dem Weinen nahe war. Auch der Mutter gegenüber zeigte er jetzt diese Scheu, gleichsam als sei sie ihm fremd geworden. Schließlich äußerte Hartenstein merklich verstimmt: „Wir hätten den Jungen lassen sollen, wo er war. Er wird uns noch bös zu schaffen machen und scheußlich lästig werden.“ „Mein Kind kann mir nie lästig werden“, wehrte sie ab. „Warte es erst ab. Jetzt bist du noch froh, ihn bei dir zu haben. Das wird sich aber ändern, wenn sich die Schwierigkeiten zeigen. Er wird sich bei uns kreuzunglücklich fühlen, was man ihm nicht einmal verargen darf, denn es ist für ein Kind nicht schön, sich ständig in Hotels und Pensionen herumdrücken zu müssen, und dann wird er uns die Ohren volljammern. Lästig wird er uns auch in dem werden, daß seine Anwesenheit uns unfrei macht. Ständig werden wir uns mit ihm beschäftigen müssen. Ich habe dir das alles vorher gesagt, doch mit dir war ja nicht zu reden. Mir bleibt nur der Trost, daß dieser Spaß nicht lange dauern wird.“ „Wie meinst du das?“ „Ja, glaubst du denn, Raith ließe sich seinen Jungen nehmen? Du kannst dich darauf verlassen, daß er sofort die Polizei in Bewegung gesetzt hat, das Kind zu suchen und es zurückzuholen. Wir müssen damit rechnen, daß man uns noch vor oder an der Grenze aus dem Zuge holt!“ Sie erschrak zwar, aber sie antwortete: „Man kann uns doch nichts anhaben, Jochen ist doch mein Kind wie das seine und...“ „Du scheinst unsere Gesetze nicht zu kennen. Solange du bei deinem Mann warst, hattest du ein Recht an den Jungen. Du hast es verloren, als du mit mir davongingst. Du tust ja jetzt nur so, als hättest du das nicht gewußt.“ Ja, natürlich hatte sie es gewußt! Ihr war ja von Fabian eindringlich genug vor Augen geführt worden, daß sie, wenn sie ihn verließ, nicht nur ihn aufgab, sondern auch das Kind. Aber sie hatte sich nicht daran erinnern und es nicht wahr haben wollen, weil sie so zwingend gefühlt hatte, daß sie an dem Sehnen nach Jochen zugrunde gehen würde. Auf ihr Muterrecht hatte sie gepocht und dabei übersehen, daß es das nur gab, wenn man auch seine Mutterpflicht erfüllte. „Ich lasse ihn mir nicht wieder nehmen!“ begehrte sie auf. Hartenstein zuckte die Achseln. „Man wird dich nicht viel fragen. Wir können scheußliche Unannehmlichkeiten kriegen. Du weniger als ich. Mich wird man peinlich hernehmen, wenn man erfährt, daß ich dich dazu veranlaßt habe, den Jungen zu holen. Aber du wirst mich ja wohl, wenn es zum Klappen kommt, nicht belasten.“ Stephanie Raith wurde unsicher und ängstlich. „Was redest du da. Thomas?“ „Die Wahrheit! Dir wird man nichts tun, sich damit begnügen, dir den Jungen wieder abzunehmen. Dann aber denke an das, um was ich dich bitte, nenne mich nicht.“ Sie hatten flüsternd gesprochen, denn andere Reisende waren in ihr Abteil zugestiegen. Auch Jochen sollte nichts hören. Stephanie Raith wandte sich ab und blickte zum Fenster hinaus. Was Hartenstein ihr gesagt, hatte sie ganz verzagt gemacht. Sie war des Glaubens gewesen, alles würde gut werden und sie würde glücklich sein, wenn das Kind bei ihnen war. Nun legte sich wieder ein schwerer Druck auf sie, und es war, als sollte sie nie mehr froh werden. Jochen saß still auf seinem Eckplatz. Wiederholt sah er verstohlen forschend die Mutter an, so von unten herauf. Er war mit seinen sechs Jahren schon verständig genug, um das, was mit ihm vorging, als sonderbar zu empfinden und sich Gedanken darüber zu machen. Am meisten beschäftigte ihn die Frage: warum reiste nicht der Vater mit ihnen, sondern dieser fremde Mann? Als er an seinen lieben, guten Papa dachte, wollten ihm wieder die Tränen kommen, doch unterdrückte er sie krampfhaft, weil er Hartenstein fürchtete, der ihn vorhin so hart angelassen hatte. Nicht einmal Abschied hatte er von seinem Papa nehmen können— auch nicht von der Lina— sie würden nun wohl ebenso traurig sein wie er. Nun vermochte er die Tränen doch nicht zurückzuhalten. Damit niemand sähe, daß er weinte, wandte er sein Gesicht zum Fenster. Stephanie Raith bemerkte es trotzdem. Sie hätte ihren Jungen in die Arme nehmen und trösten mögen, wenn Hartenstein nicht zugegen gewesen wäre. Aber auch sie scheute sich, ihn womöglich zu erzürnen. Doch als er das Abteil verließ, um draußen auf dem Gang zu rauchen, zog sie sogleich ihren Jungen an sich. „Nicht weinen, Jochen!“ Sie wischte ihm mit ihrem Taschentuch das Gesicht ab, trocknete ihm die Augen. Er ließ es geschehen, kam ihr aber nicht entgegen und verriet durch seine Haltung Ablehnung. Sie fuhren die Nacht hindurch, und Jochen schlief auf seinem Platz ein. Stephanie legte ihn um und bettete seinen Kopf in ihren Schoß. Er mochte unruhig und angstvoll träumen, denn er schreckte oftmals aus seinem leichten Schlummer auf, rief nach dem Vater. Er müßte doch froh sein, daß ich bei ihm bin! dachte Stephanie Raith. Aber ich bin ihm anscheinend nichts mehr. Das schmerzte sie unsäglich. Thomas Hartenstein hatte den andern Fensterplatz inne. Er saß stumm da und brütete dumpf vor sich hin. Nun würde Stephanie ganz in ihrem Jungen aufgehen und ihm nicht das sein, was er von ihr erhofft. Es war ihm nicht darum gegangen, mit irgend einer Frau ein Abenteuer zu erleben, er hatte gefühlt, daß sie ihn wunderbar inspirierte, ihm Auftrieb gab, in seiner Kunst das Beste zu leisten, daß sie beseelter wurde, innerlicher, reifer. Darum liebte er sie, und er hatte es sich so schön und ideal vorgestellt, mit ihr zusammen für die Kunst zu leben, hatte an eine erfolgreiche Zukunft geglaubt. Nun kam das Kind dazwischen. Langsam wurde ihm alles leid, und er war drauf und dran, sich innerlich von Stephanie zu lösen. Schale Ernüchterung trat bei ihm an die Stelle des anfänglichen Liebesrausches. Stephanie Raith hatte ihn enttäuscht. 10. Kavitel Tage waren seit der Entführung Jochens vergangen. An jedem hatte Fabian Raith bei der Polizei nachgefragt, ob sich eine Spur gefunden habe, und jedesmal einen verneinenden Bescheid erhalten. Diese ununterbrochene Spannung begann ihn allmählich zu zermürben. Alles, was nicht Jochen anbetraf, erschien ihm nebensächlich, und er mußte seine ganze Willenskraft aufbieten, seine Berufspflicht wie vordem gewissenhaft zu erfüllen. Doktor Schilling riet ihm, eine Zeit auszuspannen, doch er wollte nichts davon hören. Im Gegenteil arbeitete er angestrengter als je, um sich nicht in seiner Not zu verlieren. Er empfand ein wahres Grauen davor, nach Hause zu gehen, weil die Wohnung so leer war und alles dort ihn an seinen Jungen erinnerte. Er blieb immer bis zum späten Abend in der Klinik. Mit besonderer Fürsorge widmete er sich der kleinen Barbara Götz. Ihre Genesung machte, wenn auch nur langsam, doch merkliche Fortschritte. Rührend war ihre Dankbarkeit. Wenn Fabian Raith an ihr Bett trat, lächelte sie, auch wenn er die Verbände wechseln mußte und sie Schmerzen hatte. 4 Dieses Lächeln erinnerte ihn an Jochen, es stand dasselbe gläubig=kindliche Vertrauen dahinter, das der ihm entgegengebracht hatte. Von Frau Götz hatte er sich bis jetzt nicht sprechen lassen, immer seinen Assistenten vorgeschoben, weil es ihm peinlich war, ihren Dank anhören zu müssen, und er fürchtete, daß der hier besonders überschweniglich ausfallen würde. Doch einmal traf er mit Frau Ruth Götz zusammen, als er aus dem Krankenzimmer kam und sie gerade hinein wollte, um Barbara zu besuchen. Er begrüßte sie, drückte ihr die Hand, sprach ein paar Worte über das Kind und wollte sich gleich wieder verabschieden, doch sie hielt ihn mit der Bitte zurück: „Geben Sie mir Gelegenheit, mich zu Ihnen auszusprechen, Herr Doktor.“ „Wenn Sie bei Ihrer Barbara gewesen sind, stehe ich Ihnen zur Verfügung. Er empfing sie nachher in seinem Ordinationszimmer. Er hatte grundlos Ueberschwenglichkeit befürchtet, sie sagte aber nur schlicht: „Ich finde keine Form und habe keine Mittel, Ihnen das zu danken, was Sie für mein Kind und damit für mich getan haben!“ Er murmelte etwas von: nichts weiter als Pflicht und selbstverständlich. Und da er vermutete, daß sie nun mit ihm über ihre traurige wirtschaftliche Lage reden wollte, kam er ihr zuvor. „Ueber die Kosten der Behandlung und den Aufenthalt Ihres Kindes in meiner Klinik wollen wir nicht sprechen, jedes Wort darüber erübrigt sich, denn Ihnen entstehen keine.“ „Herr Doktor, ich...“ „Ich weiß“, fiel er ihr in die Rede,„daß Sie sich unverschuldet in einer Notlage befinden. Da ist es für mich selbstverständliche Pflicht, Ihnen zu helfen, und ich bitte Sie, sich nicht zu sorgen. Was ich für das Kind tun kann, geschieht gern, und ich freue mich, Ihnen sagen zu können, daß Ihr Mädelchen in einem Vierteljahr wieder ganz hergestellt sein wird.“ Ruth Götz faßte seine Hände und umschloß sie mit krampfhaftem Druck. Seine Güte überwältigte sie. „Ich stehe tief in Ihrer Schuld, Herr Doktor!“ Um sie davon abzulenken, fragte er?„Sie haben Ihren Mann sehr früh verloren?" „Ja“, entgegnete sie,„sehr früh. Er hat nicht einmal mehr die Geburt unserer Barbara erlebt.“ „Und seitdem stehen Sie ganz allein?“ „Ganz allein, Herr Doktor.“ Sie erzählte: „Der Unfall, der ihm das Leben kostete, war von ihm selbst verschuldet. Ich erhielt von dem Werk, bei dem mein Mann angestellt war, nur eine einmalige Spende, die mich vor der ersten Not bewahrte. Dieses Geld war bald verbraucht.“ „Und danach?“ „Habe ich mein Kind und mich damit durchgebracht, daß ich für ein Geschäft Handarbeiten anfertigte.“ Sie sagte das ohne Klage. Dennoch ergriff es Fabian Raith und weckte in ihm den Wunsch, ihr auch wirtschaftlich helfen zu dürfen. Doch er wagts nicht, es ihr anzubieten. Während des Gesprächs ruhte sein Blick auf ihrem Gesicht. Die Schlichtheit ihrer Art berührte ihn sympathisch und löste ein warmes menschliches Empfinden für sie in ihm aus. Daß Ruth Götz daneben auch noch schön war, übersah er, denn ihm lag nichts ferner, als Frauen daraufhin zu betrachten. „Sie machen eben auch so Schweres durch, Herr Doktor.“„ Er horchte verwundert auf. Woher wußte sie um seine Not?“ Er sollte gleich die Erklärung dafür erhalten. Ruth Götz erklärte: „Ich wohne ganz in Ihrer Nähe, Herr Doktor, ebenfalls in der Erdener Straße, nur zwei Häuser weiter.“„ Aha! Man sprach also in der Gegend über seine Ehekatastrophe, und sie hatte davon gehört. Er nickte, war auf einmal zurückhaltend, denn er verspürte keine Lust, seine Angelegenheit mit einer Fremden zu erörtern. Er fand die Frau ungeschickt, daß sie das erwähnt hatte. Fabian Raith erhob sich. Auch sie stand auf. Traurig sagte sie: „Sie haben mir so tiefes Mitempfinden entgegengebracht, Herr Doktor, wie es mir noch nie begegnet ist, daraus entsprang bei mir die ehrliche Anteilnahme an Ihrem Schicksal. Ich wollte Sie durch meine Worte nicht verletzen. Ich fühle mit Ihnen. Ich war doch selber nahe daran, mein Kind zu verlieren.“ Ihr Blick, mit dem sie ihn dabei ansah, war voll fraulicher Weichheit. Als sie gegangen war, saß er noch lange in seinem Ordinationszimmer am Schreibtisch, und es reute ihn, nicht doch mit ihr über seine Not gesprochen zu haben. Es war schwer, alles immer in sich verschlossen zu halten und allein mit sich herumzutragen. Sich einem andern Menschen mitteilen, erleichtert. Zu Ruth Götz hätte er reden dürfen; sie hätte ihn angehört, nicht aus Neugierde, sondern aus wahrem Mitgefühl. * Sie waren unbehelligt nach Paris gelangt und hatten hier, diesmal nicht in einem Hotel, sondern in der Pension der Mlle. Geoffroy in der Rue Galilée Wohnung genommen. Notgedrungen! Ihre Mittel begannen knapp zu werden, sie mußten anfangen, zu rechnen. Ein Umstand, der Hartensteins Stimmung nicht verbesserte. Auch zeigte sich beim ersten Besuch bei der„Cinema=National", daß er seine Erwartungen betreffs seiner zukünftigen Mitwirkung bei dieser Gesellschaft zu hoch geschraubt hatte. Obwohl er ein akzentfreies, fließendes Französisch wie ein Nationalfranzose sprach, kam auch hier seine Tätigkeit nicht über ein besseres Statieren hinaus und wurde gering honoriert. Die schönen Tage der Sorglosigkeit waren vorüber. Die Zukunft erschien mehr als trübe. Die Luftschlösser, die er einst mit Stephanie zusammen gebaut hatte, verflüchtigten sich vor der nüchternen Wirklichkeit. Da Stephanie sich fast ganz Jochen widmete, war eingetreten, was Hartenstein befürchtet hatte— er war eigentlich Nebensache und überflüssig. Das kränkte ihn. Scheußlich grau sah sich die Sache jetzt an, ihr fehlte alles Ideale, jede Poesie und Romantik; geblieben war nur die bös schiefe Lage. Wovon sie geträumt hatten: sich zu ergänzen, einer den andern fördernd zu wachsen und in ihrem Künstlertum aufzusteigen, schien nun wirklich nur ein Traum bleiben zu wollen, würde es bleiben; wenn Stephanie sich nicht aufraffte. Beim Film mußte sich der pikanten Schönheit Stephanies der Weg zur Höhe öffnen, wenn sie den maßgeblichen Direktoren gegenüber die nötige Liebenswürdigkeit aufbrachte. Sie mußte nur einen ersten Schritt tun. Hartenstein versuchte sie zu bewegen, als Anfang eine kleine Rolle zu übernehmen, die er ihr, da er sich mit dem Regisseur gut stand, verschaffen konnte. Doch sie weigerte sich. „Jochen braucht mich.“ „Ich sehe ein, daß wir ihn sich nicht allein überlassen können. Aber wie wäre es, wenn wir ihn hier in Paris in Pension gäben? Dann bist Iu frei und kannst ihn sehen, so oft du willst und Zeit hast.“ Sie wandte ein: „Er fühlt sich schon so unter diesen veränderten Umständen unglücklich, obwohl er bei mir ist und mich immer um sich hat. Unter fremden Menschen würde er verzweifeln. Nein, ich darf ihn nicht von mir geben.“ (Fortsetzung folgt) Die Versöhnung Von TheodorFRANKE Sieh' mal, Albert“, sagte Lotte am Donnerstag mittag,„was für einen seinen und billigen Mantel ich gekauft habe“. Albert war höchst unangenehm überrascht. „Aber, Kind, bist du denn noch gescheit? Du hast ja Mäntel mehr als genug! Weißt du denn nicht, daß wir bei dem Wetter noch Kohlen bestellen müssen? Und ich spare schon seit Monaten für einen Photoapparat. Aber natürlich, das ist dir alles Nebensache!“ Lotte war sich keiner Schuld bewußt. Nein, so einen wunderschönen und billigen Mantel mußte man einfach kaufen; Sünde wär's gewesen, es nicht zu tun. Doch alles Reden erhöhte nur Alberts Aerger und ließ diesen zu einem unbändigen Zorn anwachsen. Es gab das erste gründliche Donnerwetter am Himmel ihres jungen Eheglückes. Am Abend sprach keiner ein Wort, und auch am Freitag war's so still wie vor einem Mauseloch. Lotte hatte verweinte Augen. Aber beigeben und um gutes Wetter anhalten? Nein, auf keinen Fall! Dafür war er doch gar zu grob und heftig gewesen. Auch Albert litt sehr unter dem ungewohnten Verhältnis. Doch gleichwohl, er würde den ersten Schritt nicht tun. Das widerspräche ja allen Ge setzen der Vernunft. Am Samstagmorgen erhielt Lotte eine Einladung ihrer Freundin Herta zu deren Geubrtstagsfeier am Sonntag. Das wirkte wie eine Erlösung. Sie hatte schon mit blassem Grauen an den trübselig=langweiligen Sonntag gedacht. Selbstverständlich würde sie hinfahren. Aber die Fahrt kostete Geld, und mit leeren Händen mochte sie auch nicht kommen. Da würde Albert, dieser böse Knauserich, wieder etwas zu erbsen haben. Vor acht Wochen hatte sie Frau Voß zehn Mark geliehen. Für vierzehn Tage. Doch auf die Rückzahlung wartete sie heute noch, sehr zu Alberts Mißvergnügen, der keine Woche vorübergehen ließ, ohne sich darüber aufzuregen. Doch halt, da kam ihr ein Gedanke! Nachdem sie ihre Einkäufe besorgt, sprang sie eben noch zur Post. Auch Albert entsetzte sich vor dem friedhofstillen Sonntag daheim. Nach langem Ueberlegen sprang er am Samstagmittag zur Post. um dort eine Postkarte zu erstehen. Aber jäh stutzte er und wandte sich ab, um nicht gesehen zu werden. Am Sonntagmorgen fand Lotte die Sprache wieder. „Ich fahre heute mittag zu meiner Freundin Herta“, sagte sie—„Geld brauche ich keins; Frau Voß hat die zehn Mark durch die Post zurückgeschickt“. Darauf hatte Albert gewartet. „So, Frau Voß hat die zehn Mark zurückgeschickt?“ fragte er spitz.„Ich sah diese Frau Voß gestern mittag am Postschalter. Sie sah dir überraschend ähnlich. Lotte wurde rot wie Lachs, dann sielen ihr Tränen aus den Augen. Reizend sah sie aus in ihrer Ueberraschung und Scham. Am liebsten hätte er ihr die Tränentröpschen von den heißen Wangen fortgeküßt. Aber das widersprach ja allen Regeln der Vernunft. So beschränkte er sich darauf, mit Würde und Ruhe zu sagen:„Ich bin von meinem Freunde Georg zu einer dringenden Besprechung am heutigen Nachmittag eingeladen.— Das Lü gen kannst du dir ruhig abgewöhnen: du ziehst doch immer den kürzeren dabei“. „Ja— du auch!“ „Ich?! Wieso?!“ „Die Karte deines Freundes Georg stammt von dir! Du hast nämlich als Absender gewohnheitsmäßig deinen eigenen Namen angegeben“. Auf Alberts Gesicht spiegelte sich ein solches Un maß grenzenlosester Ueberraschung wider, daß Lotte nicht anders konnte, als hell aufzulachen. Das Eis war gebrochen. Im nächsten Augenblick hatte er sie eingefangen und sein divlomatisches Biedermannshaupt an ihre glühenden Bäcklein gepreßt. Nicht zu Hause Klara Schumann, die Gattin des berühmten Komponisten, veranstaltete eines Abends eine kleine Gesellschaft, aber Schumann, der am Tage stark gearbeitet hatte, saß in einer Ecke, ohne sich an der Unterhaltung zu beteiligen. Schließlich flüsterte er seiner Frau zu:„Ist es denn noch nicht Zeit, daß wir nach Hause gehen, ich bin schrecklich müde“. „Aber, mein Lieber, wir sind ja zu Hause“. „Na, dann ist's ja gut“, sagte Schumann und steuerte sofort auf sein Schlafzimmer zu. Der zerstreute Protessor Der bekannte Professor Thomasius in Königs berg war sehr zerstreut. Einmal fiel ihm auf, daß seine Frau ihm einen großen Blumenstrauß auf seinen Schreibtisch gestellt hatte. „Was soll das bedeuten?“ fragte er erstaunt. „Heute ist doch dein Hochzeitstag!“ erwiderte die Frau Professor. „Wirklich?— Dann teile mir doch bitte mit, wann deiner an die Reihe kommt, damit ich dir dann auch etwas schenken kann“, war die ver blüffende Antwort des Professors. Die Prüfungstrage Bei einem Examen fragt der Professor einen Kandidaten:„Wer hat den„Götz“ geschrieben?" und erhält darauf mit Entrüstung die Antwort: „Ich nicht, Herr Professor!“ Am selben Abend ist der Professor zu einer Gesellschaft geladen. Er erzählt beim Abendessen seiner Tischnachbarin zur Rechten von dieser Antwort des Kandidaten, worauf diese nur erwidert: „Er war es also nicht?“ Leicht irritiert wendet sich der Professor an seine linke Nachbarin und erzählt ihr dieselbe Geschichte unter Beifügung der Bemerkung seiner rechten Nachbarin. Die Nachbarin zur Linken ruft deshalb mit großem Interesse:„Dabei war er es also doch, nicht wahr?“ Der unglückliche Professor hüllt sich bis zur Beendigung der Tafel in Schweigen und wankt dann zu der Dame des Hauses, um ihr die Examensfrage samt aller Antworten zu erzählen. Diese hört auch höflich seine ausführliche Geschichte mit an und meint dann abschließend:„Also wird man es wohl nie herausbekommen, wer es gewesen ist...“ Der Professor ist erschüttert. Er verläßt das Haus, um zurück in seine Studierstube zu flüchten. Ein Gast, der den selben Weg hat wie er, begleitet ihn. Der Professör kann nicht umhin, diesem zu erzählen, daß er auf die Examensfrage „Wer hat den Götz geschrieben?" die Antwort„Ich nicht" erhalten, daß dann die eine Nachbarin„Er war es also nicht?“ die andere nur„Dabei war er es also doch, nicht wahr?“ ausgerufen hat, und daß sogar die Gastgeberin abschließend bemerkt habe „Also wird man es wohl nie herausbekommen, wer es gewesen ist...“ Worauf der Herr, der den Professor begleitet, nur trocken bemerkt:„Das nehme ich auch an!“ gatzky war ausgebrochen, er war gekommen, um seinen alten Widersacher zu erledigen. Das hatte Morgatzky übrigens vorausgesagt. Bittermann hörte noch die haßerfüllte Stimme:„Diesmal sind Sie obenauf, Bittermann — das nächste Mal werde ich es sein— denken Sie daran!“ Das hatte niemand so ernst genommen. Denn wenn Morgatzkys Zeit um sein würde, dann— du lieber Himmel— würde Bittermann bestimmt nicht mehr leben. „Freut mich, daß ich Sie noch lebend trefse, Bittermann", fuhr Morgatzky grinsend fort.„ich hatte schon gefürchtet, ich käme zu spät— daß ich es nun sein kann, der persönlich Ihrem verdammten Leben ein Ende... hallo!“ Oskar Bittermann stieß einen röchelnden Laut aus, ohne Rücksicht auf die drohende Waffe griff er mit beiden Händen zum Herzen, er drehte sich um sich selbst und stürzte mit einem dumpfen Laut zu Boden. Morgatzky stand erschreckt auf. Er starrte unschlüssig auf den Mann, der vor ihm auf dem Fußboden lag. Ein Fluch kam über seine Lippen. Verdammt noch mal— nun war er doch um seine Rache gekommen— nun hatte ein Herzschlag den alten Bittermann davor bewahrt, von Morgatzkys Hand zu sterben. Morgatzky empfand das wie eine persönliche Beleidigung. Er trat an den Daliegenden heran und bückte sich. Kein Zweifel, Bittermann war tot — es war kein Atem zu hören. Morgatzky ließ die Waffe, die er noch immer schußbereit gehalten hatte, sinken— im selben Augenblick wurde sein Handgelenk eisern umklammert— Morgatzky stieß einen Schrei des Entsetzens und des Schmerzes aus, klirrend entsiel ihm die Wasse— und da stand auch Bittermann schon vor ihm, Morgatzky sah seinen eigenen Revolver auf sich gerichtet. „So! Nun heb du mal die Hände hoch, mein Freund! So ist's recht, mein Junge! So schnell, wie du dachtest, stirbt der alte Bittermann nicht.“ Morgatzky knirschte mit den Zähnen. Aber er rührte sich nicht. Er kannte Bittermann genau— er wußte, daß bei der leisesten Bewegung der Schuß fallen würde. Das Spiel war aus— es war verloren. Es gab kein Entrinnen. Morgatzky sah zu, wie Bittermann den Hörer des Fernsprechers abhob, die Verbindung herstellte und hörte, wie er mit der Polizei sprach. Immer lag drohend und ohne Gnade die Mündung der Waffe auf ihm. Schweigend wartete Morgatzky, bis er abgeführt wurde. Bittermann aber war so müde, daß er wie ein Toter bis in den hellen Vormittag hinein schlief... Die braue Schwester Von k. f. Eines Tages kam ein junger Dichter zu Voltaire.„Haben Sie noch nie etwas von mir gelesen? Ich bin Mitglied der Akademie de Chalon.“ Boltaire dachte nach.„Akademie de Chalon?“—„Ja, das ist die Schwester der Akademie Frangaise“, sagte der junge Dichter stolz. Boltaire lächelte:„Das muß ein sehr braves Mädchen sein die Schwester; denn man spricht nirgends von ihr.“ * Der französische Politiker Dalaine war ein Mann von hohem persönlichen Mut, aber ein entschiedener Gegner des Duells. Während einer Sitzung in der Kammer hatte er das Pech. einen sehr temperamentvollen Abgeordneten durch eine ironische Zwischenbemerkung zu beleidigen. Am nächsten Morgen erschienen bei ihm höchst feierlich zwei Freunde des Beleidigten und überbrachten ihm die Forderung, zugleich mit den Duellbedingungen: Pistolen, dreimaliger Kugelwechsel, fünf Schritte Distanz! „Was?“ sagte Dalaine erstannt,„fünf Schritte Distanz bei einer so schweren Beleidigung? Unter fünfhundert Schritten ist da überhaupt nichts zu machen!“ * Christian Dietrich Grabbe lebte eine Zeitlang in Düsseldorf und schrieb dort für eine Zeitschrift Theaterberichte über die von Immermann geleitete Bühne Als nun Grabbe einmal das Stück eines neuen Dramatikers nicht günstig besprochen hatte, erschien der Verfasser bei dem Dichter und machte ihm Borwürfe.„Es ist ungerecht von Ihnen, Herr Grabbe, mein Drama schlecht zu machen!“ „Erlauben Sie“, gab der Dichter zur Antwort,„nicht ich allein habe Ihr Stück schlecht gemacht— auch Sie Der Astronom Robert Ball besichtigte einmal eine große englische Zwirnfabrik. Der Besitzer, der ihn herumführte, erklärte mit Stolz, sein Geschäft sei so groß, daß es an jedem Tage 155 Millionen Meilen fertigen Zwirn auf den Markt werfe Ruhig nahm Ball sein Notizbuch heraus, rechnete und schrieb einige Sekunden lang und sagte dann leichthin zu dem Fabrikbesitzer:„Da hätten Sie ja nicht mehr als zweihundert Jahre zu tun, um einen Faden spinnen zu lassen. der von Ihrem Fabrikschornstein bis zum nächsten Firstern reicht!" Der Mann gab sich keine Mühe mehr, dem Astronomen durch Zahlen imponieren zu wollen! * Jean Paul war auf seinen Pudel Ponto sehr stolz. Ponto begleitete seinen Derrn auf Schritt und Tritt und so kam es dann, daß bei einer größeren Gesellschaft in der Nähe von Dresden Ponto mit verschiedenen anderen Hunden der anderen Gäste, zusammentraf. Trotz der guten Erziehung, die Jean Paul seinem geliebten Hunde hatte zuteil werden lassen, tobte und tollte Ponto mit den anderen Hunden über Felder und Wiesen, so daß Jean Paul mehr als einmal rufen und suchen mußte. Aergerlich brummte schließlich der Meister vor sich hin:„Die Bestien haben es doch gleich raus, daß Ponto durch den Umgang mit mir ein gelehrter Pudel geworden ist!“ * Zu dem französischen Dramatiker Sardou kam in den letzten Jahren vor seinem Tod ein Dichter und sagte:„Ist es nicht ein wundervolles Gefühl für Sie wenn Sie zurückblicken auf den schweren Weg zur Unsterblichkeit, den Sie gegangen sind?“ „Mein lieber Freund“, erwiderte Sardou seufzend,„der Weg zur Unsterblichkeit ist mir verhältnismäßig leicht gefallen. Aber der Weg=zur Sterblichkeit, den ich jetzt vor mir habe, erfordert alle meine Kräfte.“ wüßten sie... daß Chicorée seinen bitteren Geschmack fast ganz verliert, wenn man ihn vor dem Schneiden zu Salat mit heißem Wasser kurz abbrüht. daß Speisen von etwa 38 Grad Wärme am besten verdaut werden und daß sehr heiße oder sehr kalte Speisen den Verdauungsapparat sehr belasten. daß man die Augen schont, wenn man beim Zwiebelschneiden die Fenster öffnet oder die Zwiebel unter Wasser geschnitten wird. daß die Glasur in heißen Töpfen unweigerlich springt, wenn man plötzlich kaltes Wasser nachfüllt. daß Margarine ausgiebiger ist, wenn man sie im kalten Topf oder in der kalten Pfanne ansetzt und allmählich zum Schmelzen bringt. daß Kuchenformen und Kuchenbleche nach jedem Gebrauch nur trocken ausgerieben und nicht naß gescheuert werden sollen. Tut man dies, darf man sich nicht wundern, wenn der Kuchen beim nächsten Backen hängen bleibt; daß man nicht spicken, sondern den Speck auf das Fleisch binden sollte. Durch das Spicken geht der beste Saft verloren. * Mit Kat und sat Zur Behandlung von Seidenstrümpfen Man soll neue Strümpse niemals ungewaschen anziehen, sondern sie vor dem ersten Tragen in lauwarmem Seifenwasser durchwaschen, dann in reinem lauwarmem Wasser nachspülen und trocknen lassen. Durch dieses Verfahren halten sich die Strümpfe länger und bewahren auch länger ihr hübsches Aussehen. Man kann dem Seifenwasser auch etwas Essig zusetzen. Ratsam ist, daß man im Hause ältere Strümpfe aufträgt, da bei der Hausarbeit gute Strümpfe sehr leicht zerreißen. Nisweilen genügt ein einziges Bükken, um mehrere Maschen zum Fallen zu bringen. Also die guten Strümpfe für die Ausgänge, die schlechteren für das Haus! Das Abwaschen „Die unangenehmste aller Hausarbeiten ist das Abwaschen“, sagen viele Hausfrauen. Aber man kann sich auch diese Arbeit erleichtern, wenn man zweckmäßig verfährt. Zunächst muß man für richtig heißes Wasser sorgen. Das wirklich schmutzige Geschirr läßt man, ehe man es in das Abwaschwasser tut, unter dem kalten Wasserhahn gut abspülen, während man Löffel und Gabel zunächst in einen Topf mit heißem Wasser stellt, dem man etwas Soda zugesetzt hat. Auch die Messer werden in ein Gefäß mit heißem Wasser gestellt, aber so, daß nur die Klingen im Wasser stehen. Nachdem man die Schüsseln und Teller mit sehr heißem Wasser sorgfältig abgewaschen hat, taucht man sie in ein anderes Gefäß mit heißem Wasser und stülpt sie dann zum Trocknen. Sollten Speisen in einem Topf angebrannt sein, so füllt man den Topf mit kaltem Wasser, dem man einen Eßlöffel Salz und etwas Soda zusetzt. Dann setzt man ihn auf das Feuer und bringt das Wasser zum Kochen. Es wird dann ziemlich leicht sein, den Topf zu säubern. Sehr praktisch sind die feuerfesten Kochgefäße verschiedener Art, weil in ihnen die Speisen gleich zu Tisch gebracht werden, so daß man also an Kochgeschirr spart und folglich weniger abzuwaschen hat. kleiteres von berühmten Männern Von K. H. Der Romanist Roderich Stintzing, der ebenso schlagfertig wie gelehrt war, bereitete den Sohn eines Großkaufmanns auf eine Prüfung vor. Der Jüngling erlaubte sich die Bemerkung:„Mein Vater sagt, wir stammen von den Affen ab“. Stintzing erwiderte:„Grüße deinen Vater von mir und sage ihm, daß eure Familienverhältnisse mich ganz und gar nicht interessieren.“ * Der Schauspieler Desessart war von seinem Kollegen Dugazon beleidigt worden und forderte ihn deshalb zum Zweikampf. Desessart war sehr dick, Dugazon dagegen außerordentlich mager, als die Gegner sich gegenüberstanden, trat Dugazon an den Beleidigten heran und teilte mit einem Kreidestrich dessen umfangreichen Körper in zwei Teile.„Welche Seite soll ich treffen? Bei der ganzen Masse hätte ich zuviel voraus!" Durch diesen Scherz war Desessart entwaffnet, und die Gegner versöhnten sich. * Ludwig XIV. sollte durch den Ort Saint=Marent in Poiton kommen. Vor diesem Ort aber stand ein Galgen. Und an dem Galgen hing ein Gerichteter. Um den vorüberziehenden König pflichtschuldig zu ehren, zogen die Einwohner des Ortes dem Gehängten ein frisches Hemd an. Zu Liliencron kam ein junger Dichterling. Brachte einen Stoß eigener Gedichte mit. Bat, sie dem Meister vorlesen zu dürfen. Der nickte ergeben. Doch dann fuhr er auf: „Hüten Sie sich, ich dichte zurück.“ W Nr. 39 Rerner Zeitung- Jodinger Zeitung- Gerther Zeitung 1939 Roswitlig und die Geenct-Büben Von Elee sung-Lindemann 12. Fortsetzung.(Nachdruck verboten.) Gott— was war das gewesen— was war geschehen? Wie war es möglich, daß sie alles vergessen konnte, alles— und daß sie nur Glück gefühlt hatte, Befreiung Seligkeit? Nie, niemals hatte ihr Ernst Rühle ein solches Glück geschenkt. und er liebte sie doch auch? „Seit ich dich zum ersten Male sah, liebte ich dich“, sagte jetzt Gernot, und er sprach diese Worte in ihre Hände hinein, als fürchte er sich, vor ihren Augen nicht bestehen zu können. Er ahnte nicht, daß diese Augen in einer weichen Zärtlichkeit auf ihm ruhten, während er weitersprach, als kniete er in dieser Stunde vor einem Menschen, dem er alles beichten mußte— alles— den ganzen Inhalt seines Lebens, Denkens und Tuns. Von Agnes sprach er, die er schon gekannt hatte, als sie noch Kinder waren Vom Wunsch der Eltern, die ihren Bund zusammenfügten; von den ersten Jahren ihrer Ebe von Erwartungen, die sich nicht erfüllten; von den harten Jahren der Krankheit seiner Frau, von Verzicht und Kampf gegen die Natur. bis— Leonore in sein Leben trat. Ja, auch von Leonore sprach er. Sein Herz hatte sich ausgetan vor der geliebten Frau, seine Hände hielten es ihr hin, sein Mund sagte: Sieh— so war ich, so bin ich— das tat ich alles. Nun richte du! Verurteile mich oder sprich mich frei! „Und nun bist du gekommen. Roswitha, und hast all die jahrelange Not von mir genommen. Du hast auch Leonore überwunden. die Starke, Gütige, die sehr gut zu mir war— Sie weiß von dir. Roswitha, ich sagte ihr alles—“ „Und was antwortete sie dir. Friedrich Gernot?“ „Sie sagte, daß wir alle nach dem einen Menschen suchen, der so ganz mit uns eins ist, daß wir ihn als unser anderes Ich empfinden, und ehe wir ihn nicht gefunden haben, werden wir rastlos weitersuchen von einem zum anderen wandern. Und ist es nicht so?“ Leise sagte Roswitha:„Ja— unser Herz sucht und unsere Seele, manchmal in Nächten— oder an Tagen, die voller Schwermut sind. Ich glaube, daß viele Menschenherzen auf der Suche sind, aber nicht viele sind es, die auch finden, was sie suchen Manche verbluten ganz still, und niemand merkt es; manche lehnen sich auf, zerschlagen ihre Fesseln und zerstören ein Herz, das ihnen anhing, auch wenn es nicht alles geben, nicht alles empfangen konnte. Es sind nicht die besten. Friedrich Gernot. Du aber bist anders, ich weiß es! Du wirst nicht zerstören und nicht zerschlagen— du wirst tragen und gütig sein.“ „Es ist so schwer, Roswitha.“ „Ich weiß es.“ „Wie willst du es wissen?“ „Weil ich das gleiche trage wie du— und weil ich gütig sein will.“ „Du auch?— So bist du nicht glücklich?“ „Wer ist je ganz glücklich, Friedrich? Glück ist etwas Seltenes, etwas sehr Kosthares— es fällt einem nicht zu, man muß es sich verdienen und muß glücklich machen, um glücklich zu werden.“ „Roswitha?“ Gernot sprang auf und nahm die geliebte Frau noch einmal in seine Arme. „Laß mir noch diese eine Stunde". flüsterte er dicht an ihrem Mund.„ich weiß es nun— du liebst den Mann nicht, dessen Kommen ich fürchtete. Du gehörst zu mir— und wenn uns auch Unüberwindliches trennte, du gehörst zu mir!“ Ja, ja— jubelte eine Stimme in Roswitha wie eine helle Glocke Sie schloß die Augen und überließ sich noch einmal. ein letztes Mal, seinen Küssen, seinen Händen, die heiß und zärtlich waren.— Dann löste sie sich sanft aus nen Armen. Er sah sie an, und plötzlich Legriff er nicht mehr, wie es hatte geschehen können, daß er diese Lippen, dieses Antlitz, das jetzt tiefernst geworden war, geküßt hatte. Roswitha stand vor ihm, zum Greifen nahe, und war doch so fern, als stünde sie an einem anderen Ufer, zu dem seine Arme nicht mehr hinüberreichten. Seine Hände hoben sich und sanken wieder herab. „Liebst du mich— Roswitha?“ fragte er verwirrt, weil er sich den fernen Aus druck in ihren Augen nicht erklären konnte. „Ja, Friedrich!— Ich habe es bis zum heutigen Tage nicht gewußt, daß es Liebe war, was mich zu dir zog. Ich sah einmal Leidenschaft in deinen Augen— damals— als Bernt krank lag. Leidenschaft hätte ich dir nie verziehen, wäre sie allein es geweser die mich heute bezwang. Ich fühlte jedoch, daß du mich wirklich liebst, mit allem, mit deinem ganzen Wesen— und es brach etwas in mir auf. was Jahre und Jahre auf diese Stunde gewartet hatte. Nun aber muß es wieder einschlafen, Friedrich— es muß! Es gibt einen Menschen, der mich liebt wie du. Sein Herz gehört mir, und wenn ich ihm auch nicht die gleiche Liebe schenken konnte, so wurde ich doch seine Frau, denn er ist ein guter Mensch ein treuer Kamerad, und ich habe noch niemals ein Herz verraten, das mir die Treue hält.“ Gernot atmete schwer, jedes Wort tat weh, das er hörte. Keine Hoffnung— keinen Ausweg.„Ja— Roswitha, ich verstehe, du sagtest es ja schon: Tragen— und gütig sein Ich will es versuchen.“ Wortlos trennten sie sich, und als Gernot gegangen war, sank Roswitha in einen Sessel, vergrub ihr Gesicht in den Händen und weinte. Noch in der gleichen Nacht packte sie ihre Koffer und schrieb einen Brief an Friedrich Gernot: „Ich reise ab, es ist besser für uns beide. Sage den Kindern, ich wäre meinem Mann entgegengefahren, und daß ich für kurze Zeit wiederkäme, ehe ich nach Afrika zurückgehe. In der Angelegenheit Deines Bruders unternimm vorläufig nichts, ehe ich nicht mit meinem Mann noch einmal über Nogert gesprochen habe und Dir Nachricht gebe. Zürne mir nicht, daß ich eine so schnelle Abreise als einzigen Ausweg wählte, um Dir nicht mehr zu begegnen, aber ich will nicht, daß wir den beiden Menschen die uns vertrauen. noch mehr Unrecht zufügen.“ Roswitha unterschrieb diesen Brief mit ihrem Vornamen und versiegelte den Umschlag. Sie wollte ihn morgen, ehe sie reiste, selbst in den Kasten werfen. Als Gernot das Schreiben erhielt, war die junge Frau schon viele Kilometer von ihm entfernt. Er wußte nicht einmal. wohin sie gefahren war, und wie verstört saß er vor dem Brief, dessen kurzer, fast sachlicher Inhalt ihn bitter enttäuschte Gernot hatte eine schlaflose Nacht verbracht. Alles, was ihm der gestrige Abend an Erfüllung geschenkt hatte, das hatte er ihm im gleichen Augenblick auch wieder genommen. Die Frau, die ihm alles hätte sein können, war gefunden. Sie liebten einander und mußten dieser Liebe entsagen, um nicht schuldig zu werden. Unbegreifliches Schicksal! Die Buben kamen, und Gernot verschloß Roswithas Brief in seinem Schreibtisch. Nun mußte er es ihnen sagen, daß ihre geliebte Tante Roswitha plötzlich hatte verreisen müssen. Klaus war der erste, der fragte:„Kommt sie nun nicht mehr wieder. Vati?“ „Doch! Sie hat versprochen, daß sie noch einmal zurückkäme, ehe sie nach Landunga heimfährt.“ „Wo ist sie denn hingereist?“ fragte Bernt. „Ich weiß es nicht, wahrscheinlich ist sie ihrem Mann entgegengefahren.“ Wie schwer ihm das über die Lippen ging. und wie die enttäuschten Gesichter der Jungen ihn quälten. Nach dem Essen stand Bernt plötzlich in seinem Zimmer und rührte leise an des Vaters Arm. Gernot, der die Zeitung las sich aber vergeblich mühte, den Sinn des Gelesenen zu erfassen, wandte sich ihm zu. „Was willst du, mein Junge?" „Tante Roswitha hatte mir etwas versprochen— und nun weiß im nicht, ob sie es auch gehalten hat.“ „Du meinst gewiß die Musikstunden?“ Bernts schmales Gesicht wurde blaß vor innerer Gespanntheit. „Ja, Vater.“ Er nannte ihn Vater in diesem Augenblick, der ihm so heilig ernst war. als müßte die nächste Minute eine große Entscheidung bringen. Auch Gernot spürte Erregung und eine ungeheure Verantwortung. Im Geist stand Roswitha vor ihm, er hörte ihre Worte, die ihn mahnten, sich nicht sein Kind zu entfremden. Roswitha war ihm ganz nabe— er fühlte sie, und mit einem Male machte ihn die Sehnsucht weich, das Verlangen, sich ihrem Wunsche zu beugen, ihre Bitte zu erfüllen. Er streckte die Arme aus und zog Bernt eng an sich. Eine Weile verharrte er so, den Kopf an das blonde Haupt seines Jungen gelehnt, und verwundert und ein wenig beklommen hielt dieser ganz still. Dann sprach der Vater. Bernt lauschte, sein Herz klopfte, atemlos war seine Stimme, als er„ja“ sagte. „Ja— alles will ich tun. Vater. Ich will in der Schule fleißig sein und will auch studieren— alles will ich tun, was du wünschest.“ Gernot schob ihn von sich. Seine Hände lagen auf Bernts Schultern, sein Blick zwang des Knaben Augen zu sich. „Ich vertraue deinem Versprechen, mein Junge, auch hat sich Tante Roswitha für dich verbürgt— ich will es also versuchen.“ „Vater!" Bernt hing an seinem Hals und küßte inbrünstig seine Wange. „Ich bin so glücklich. Vater, daß du es mir endlich erlaubst, lieber Guter du! Ach— wenn ich doch auch Tante Roswitha danken konnte—“ Gernot stand rasch auf, dehnte die Brust, als wäre ihm darin etwas zu eng geworden. „Ich werde mich nach einem guten Musiklehrer erkundigen“, sagte er.„und dann muß a wohl auch ein Klavier angeschafft werden. Ja— nun, darüber sprechen wir noch.“ Bernt hatte das Gefühl, als ob der Vater mit seinen Gedanken nicht meyr ganz bei ihm wäre, er schaute ein wenig unschlüssig zu ihm auf, griff dann nach seiner Hand und küßte sie. Als er draußen war, lief er durch das Eßzimmer und die Veranda in den Garten hinaus. Das Glück war über die Erfüllung seines Herzenswunsches so groß, daß es ihn ganz stille machte und ihn drängte, allein zu ein. In ihm war eine grenzenlose Dankbarkeit. Siebentes Kavitel. Ueber Landunga brannte unbarmherzig eine heiße Tropensonne. Sie dörrte Mensch und Tier aus, machte die Weißen reizbar und die Schwarzen träge. Es bedurfte einer eisernen Selbstdisziplin, um nicht aus der Haut zu fahren, wie Ernst Rühle diesen unerträglichen Zustand nannte, und es bedurfte unnachsichtiger Strenge, um die Arbeit weiterzutreiben und die Ordnung aufrechtzuerhalten. Seit einer Woche war Nogert in Landunga. Das war ein Trost für Rühle, er nahm ihm nicht nur viel Arbeit ab. sondern er war auch da, wenn man wieder ein Wort Deutsch reden, sich aussprechen wollte. Noch eine Woche mußte man durchhalten, dann konnte man den alten. klapprigen Ford aus der Garage ziehen, die Koffer aufpacken und nach Lobito fahren. War man erst im Hafen, so war man schon mit einem Fuß auf der großen Reise nach der Heimat. „Nogert, Mensch— es ist nicht auszudenken!" „Verstehe, lieber Rühle.“ Hans Nogert sog an seiner Pfeife und schlug mit der Hand nach einem lästigen Insekt. Es war Mittag. Die Sonne brannte über dem Land, die Luft flimmerte und zitterte, und grell, wie stark beleuchtetes Metall, blinkte der Sand. Rühle schloß die Augen, die schmerzten und zu tränen begannen. „Nur heraus— nur einmal wieder heraus aus dieser Glut". seufzte er. Vom Wald her ertönten die spitzen, schrillen Schreie mehrerer Affen, und Rühle hielt sich die Ohren zu. „Ich kann's nicht mehr hören, Nogert— ich kann Afrika nicht mehr sehen und riechen.“ „Sie sind einfach fertig mit den Nerven, höchste Zeit, daß Sie ausspannen“, sagte jener und sah den Landsmann mitleidig an, „ich kenne das— aber es geht vorüber, wenn man durchhalten muß“ Nogert hatte recht. Er war fertig, da war kein Wille mehr zum Durchhalten. nur noch ein Warten, daß diese letzten Tage und Nächte ein Ende hatten. Es war keine Ruhe mehr in ihm, Feuer brannte in allen Gliedern.— Scheußlich waren die Nächte. Afrikas Nächte waren erfüllt von Schreien und unheimlichen Geräuschen, vom Surren der Insekten, und Rühle, der das doch alles seit vielen Jahren während seines Farmerlebens gewöhnt war, ärgerte sich darüber, daß seine überreizten Sinne nicht mehr standhielten. Er bewunderte Nogert, der immer ruhig und gleichmäßig blieb. „Wie machen Sie das nur?" Nogert zuckte die Achseln. Sie schritten, von der Tabakplantage kommend. dem Urwald zu, von dem ein Teil gerodet werden sollte, sobald die Arbeiter wieder verfügbar waren. „Ich muß eben aushalten, Rühle, das ist das ganze Geheimnis. Und nun reden wir nicht mehr davon.“ Rühle dachte an Roswithas Brief und ihre Fragen über Hans Nogert. Was mochte sie für einen Grund gehabt haben, sich so eingehend nach seinem Vorleben zu erkundigen? Nun, er hatte ihr ja bereits geschrieben, was er von ihm wußte. Er hatte nach Erhalt dieses Briefes versucht noch mehr aus Nogert herauszubekommen, aber war auf Widerstand gestoßen. Nogert schien zu bereuen, überhaupt von sich gesprochen zu haben. Der Wald, der sie jetzt aufnahm, war von einer wilden, tropischen Schönheit, die etwas Bedrückendes an sich hatte. Rote, gelbe und weiße BBlütenbüschel wucherten zwischen den Stämmen, Schlinggewächse und herrliche Orchideen rankten sich von den Zweigen herab, Vögel, deren Gefieder in allen Farben schillerte und funkelte, huschten durch das Geäst, und die Luft war erfüllt vom Summen großer Käfer. Die Männer gingen einen schmalen Pfad entlang, der tiefer in die Wildnis hineinführte und der von Zeit zu Zeit immer wieder von dem wuchernden Rankwerk frei gemacht werden mußte, denn der Urwald streckte schnell seine tausend Arme aus, schloß die Lücken, die der Mensch schlug, und machte seine Arbeit zunichte. Ein paar Affen jagten über ihren Köpfen durch die Baumkronen, schaukelten sich in den Zweigen und begleiteten den Weg der beiden Wanderer mit wildem Gekreisch. „Wartet, ihr Halunken!“ Rühle bückte sich nach einem Ast, stieß, als er sich wieder aufrichtete, an ein Schlinggewächs und zuckte im nächsten Augenblick schmerzhaft zusammen. „Donnerwetter— Nogert!“ Klatschend fiel etwas zu Boden und verschwand im Dickicht. Rühle stand wie versteinert. Eine Schlange! Und im Nacken saß ihm ein höllisch brennender Schmerz. Schon war Nogert bei ihm, riß das Hemd vom Rücken und sah zwei winzige Flecke, stecknadelkopfgroße. Da gab es kein Fragen, kein Besinnen. In der nächsten Sekunde preßte Nogert seine Lippen auf die kleine Wunde und sog sie kräftig aus. „Branntwein, Rühle— wir müssen Branntwein haben!" Verdammt noch mal, daß man nichts bei sich hatte! „Es wird so schlimm nicht sein“, sagte Rühle, aber sein Gesicht war aschgrau. Nur mit Mühe schleppte ihn Nogert zurück zur Farm, öffnete die Bißstelle mit einem scharfen Rasiermesser bis zum Nackenwirbel, tat ein paar Kaliumpermanganatkristalle in die Wunde und flößte Rühle ein tüchtiges Quantum Whisky ein. Die Augen des Verletzten waren glasig und traten aus den Höhlen heraus, sein Körper schüttelte sich wie im Krampf. Da hetzte Nogert nach Lobito und holte einen Arzt. Doktor Ribinetz tat, was er konnte, er blieb die Nacht über in Landunga, und als der Morgen kam. zucie er die Achseln. „Nichts zu machen. Senjor, das Biest hat ausgerechnet die gefährlichste Stelle getroffen. Ich kann nur noch die Schmerzen lindern. Wo ist die Senjora?“ „In Deutschland, Doktor.“ Der Arzt blickte überrascht auf, dann senkte er den Kopf und sah auf den Kranken herab, dessen Gesicht, Arme und Hände geschwollen waren, und der in einem tiefen Morphiumschlaf lag. „Arme Frau“, sagte Ribinez.„Sie müssen telegrafieren und sie schonend vorbereiten. Senjor Nogert.“ Hans Nogert nickte. Drei Stunden später starb Ernst Rühle, ohne das Bewußtsein wiedererlangt zu haben, und noch am gleichen Tage flog ein Telegramm nach Deutschland:„Sofort kommen stop Rühle schwer erkrankt stov Nogert.“ Roswitha Rühle war in Norderney. Ihr Aufbruch war wie eine Flucht gewesen, aber auch jetzt, mitten im Treiben des Seebades, das von Gästen überflutet war, hatte sie immer noch das Gefühl, auf der Flucht zu sein, auf der Flucht vor sich selbst. Nichts war geschehen. Oder doch? War sie schon schuldig in Gedanken? Im grellen Sand erhoben sich die weißen Wälle der Burgen, bunte Fähnchen flaggten darüber, hohe, schlanke Fahnenmasten stießen in den blauen Sommerhimmel. Roswitha sah darüber hinweg, mied den Strand mit den grauen. verwitterten und verwaschenen Strandkörben und dem farbigen Gewimmel seiner Menschen. Sie ging in die Ebene hinein, die endlos zu sein schien und bis an den Himmel rührte. Sie ging einsame Wege, auf denen ihr selten ein Mensch begegnete. Sie dachte viel über sich nach, sie dachte auch heim nach Landunga. Aber diese Gedanken waren wie dunkle Vögel, sie brachten kein Heimwehgefühl, nur Angst, Unsicherheit und ein Gefühl von etwas sehr Schwerem. Einmal war Sturm über Norderney, schwerer Sturm und klatschender Regen. Die See war voll Aufruhr, sie warf graue Wasser in die Burgen und zerriß die Wälle. Der Sturm fegte den Strand aus und vertrieb seine Gäste, jagte sie in die Hotels und Pensionen, und nun war mit einem Male Raum da für Roswitha, viel Raum. Sie konnte wieder atmen in dieser entfesselten Welt, das Toben tat ihren Nerven wohl. Sie konnte auch schreien, wenn sie es gewollt hätte niemand würde es hören. Im Regenmantel, den Südwester auf dem blonden Haar, das Sturmband unter dem Kinn verknüpft, kämpfte sie sich über die verlassene Strandpromenade, eine brüllende See zur Seite, einen schweren. wolkenzersetzten Himmel über sich. Jeder Schritt war Kampf. Roswitha keuchte, und als sie sich umwandte, um zum Hotel zurückzukehren, packte sie der Sturm von hinten und trieb sie vorwärts. Gut so— ah, es war gut, Kraft zu spüren, Kraft zu gebrauchen. Als sie die Treppe zur Hotelterrasse hinaufschritt, brauste es in ihren Ohren, sie fühlte Schwindel und mußte das Geländer fassen. Ein uniformierter Bov. der in der Drehtür stand, sah sie kommen und stürzte ihr entgegen. „Es ist angeläutet worden, gnädige Frau, wir haben Sie überall gesucht. Der Herr wird in einer halben Stunde nochmals anrufen", sagte er und geleitete Roswitha in die Halle. Sie ging zum Pförtner. „Wer war es?“ „Ich weiß es nicht, gnädige Frau, der Herr hat seinen Namen nicht genannt.“ Während Roswitha sich umkleidete, grübelte sie fortwährend darüber nach, wer von ihrem Aufenthalt in Nordernen Kenntnis haben könnte. Nur Lina, die Köchin, wußte ihre Anschrift. Aber Roswitha hatte es ihr zur Pflicht gemacht, sie niemandem mitzuteilen, und die Frau hatte auf Roswitha nicht den Eindruck gemacht, geschwätzig oder gar bestechlich zu sein. (Fortsetzung folgt) **— 5 U BUSRT • E R o EE OESe SOES BS 5SBEE CUSAES S Holgars Antrac Von p. M. 2e# An der norwegischen Küste setzte der Kampf zwischen dem scheidenden Winter und dem be ginnenden Frühjahr mit unvorstellbarer Ge walt ein. Am tollsten ging es in den kleinen Fischerdörfern zu. Die Umgbeung von Kristians und der Insel Smöla war von der Umwelt abgeschnitten. Rund hundert kleine Fischerhäuser, die hoch über der Mole standen und sonst gegen den stärksten Sturm geschützt waren, wurden von einer Flutwelle glatt weggespült. Mit ihnen verschwanden das Hab und Gut der Bewohner, die Geräte und Netze die Möbel, die Lebensmittel und die Kleidungsstücke. Glücklicherweise war das Unwetter nicht allzu überraschend gekommen. Der Sturm hatte nach und nach an Stärke zugenommen Menschenleben waren nicht zu beklagen. Immerhin kostete das Zusammenhalten und die Ausführung des Rettungswerkes Nerven. Vater Deerksen, einer der angesehensten Fi scher, wollte sein Haus nicht verlassen. Er ge hörte zu einem alten Geschlecht, das die Fi schereirechte seit Jahrhunderten an dieser Küste ausübte. Seine Vorfahren ließen sich weit bis in die zünftige Zeit zurück nachwei sen, wo noch die Fischergilde besonderes Vorrecht genoß und die Fischerkiets ihre eigenen Stadtteile bewohnten. Deerksen ballte die Faust gegen den Sturm, als könne er es allein mit dem Wetter aufnehmen. Er wollte nicht weichen, wollte sein Haus und seine Netze und seine Boote nicht im Stich lassen. Der Sturm krachte bereits in den Fugen des Hauses, die erste zehn Meter hohe Sturzwelle brach darüber zusammen; und das Wasser schoß vom Boden die Treppe hinab und verwandelte den Fußboden in eine Flut von Gischt. Die Tiene, seine Tochter, schrie auf:„Komm mit, Vattern! Sollen wir denn hier elendig ertrinken?“ Die Fischer, die in der niedrigen Stube im Oelzeug und mit ihren beinhohen Stieseln herumstanden, versuchten ihn ebenfalls zu überreden. Aber der Alte bekam unter seinen grauen Haaren eine krebsrote Stirn, auf der die Adern gefährlich hervortraten:„Dat is kein Fischer, der seine Boote im Stich läßt. Ihr habt keine Ausdauer und keinen Mut. Darum wird ja nichts aus euch jungem Gesindel!“ schrie er wütend. Die jungen Fischer hatten viel Respekt vor dem Alten. Er hatte bei schwerem Wetter das Kommando, und wenn es einmal galt, bei der Regierung etwas zu erreichen oder eine Frage des Absatzes zu regeln, wenn es galt, neue Boote anzuschaffen und die Zahlungen besprochen wurden— immer war es Vater Deerksen, der zum Schluß seine Riesenfaust auf den Verhandlungstisch donnerte und noch etwas für die Fischer durchbiß, was anderen niemals möglich gewesen wäre. Seine Tochter war ein hochgewachsenes blondes Mädel, sie hatte das starke Wesen ihres Vaters im Blick und keiner der Burschen hatte es je gewagt, die Tine zu bitten, mit ihm vor den Altar zu treten. Verliebt waren sie alle. Manch anderes Mädel im Dorfe hatte schon festgestellt, daß sie ja alle beim Tanzen nichts wert seien, wenn nur die Tine Deerksen erschiene. Die Burschen seien dann wie toll. Wer würde Tine heimführen? Um so mehr waren sie jetzt um das Schicksal des Hauses Deerksen besorgt. Aber sie hatten es nicht mehr nötig, ihre Stimme noch einmal warneno zu erheben. Das besorgte der Sturm, und zwar mit grauenhafter Gewalt. Schreie kamen von der Straße. Dann folgte ein tiefes, anschwellendes Brausen. Es war, als donnerte eine höllische Batterie heran, die aus tausend Schlünden lärmte. Dann sah man es. Die Straße entlang segte eine haushohe Riesenwelle. Sie führte Bohlen und Steine im Gewicht von etwa zehn Tonnen mit sich und schlug damit die stärksten Mauern durch. Im Sog der Welle brandeten die Trümmer. Es half nichts. Plötzlich schaukelten die Betten im Zimmer auf dem Wasser. Durch das Loch in der Wand drangen mit dem einbrausenden Wasser die Seefische. Das Reich der Menschen hatte aufgehört, hier zu existie ren. Die jungen Fischer griffen zu. Mit Booten und Haken ging es hinaus in das Geheul des Unwetters. Es war höchste Zeit. Wenige Augenblicke später stand auch Deerksens Haus nicht mehr. Weit in das Binnenland flüchtete der Strom der Fischer. Aus den Städten ka men ihnen Ambulanzwagen mit Zelten entgegen. Die nächsten Dörfer und Städte nahmen die ersten Küstenbewohner, die ihr Hab und Gut verloren hatten, hilfsbereit auf. Deerksen sammelte seine Leute aus dem Dorse noch in der Nacht nach der Flucht. Alle waren gerettet. Nur einer fehlte. Man suchte Holgar Jantzen. Nirgends fand man ihn. Zuletzt hatte man ihn, daran erinnerten sich alle, in der Stube bei Deerksen gesehen. Er war es, der am meisten gedrängt hatte, die Tine zu retten. Dann aber hatte man in der Aufregung jede Spur und jede Erinnerung, wo er geblieben sein könnte, verloren. Tine sprach es aus:„Wenn er nur nicht noch einmal in das Haus zurückgekehrt ist!" Freilich, das war ihm zuzutrauen. Vielleicht um der Tine noch einen Mantel zu holen oder sonst irgendein Stück für sie zu retten. Von allen Burschen hatte Holgar es am deutlichsten gezeigt, daß er sich das Leben ohne Tine nicht recht vorstellen konnte. Und doch konnte er nicht daran denken, sie zu freien. Vierzehn Boote gehörten dem alten Deerksen, und Holgar hatte Mühe, sein einziges Boot noch abzuzahlen. Immer wieder suchte man. Selbst die Tine ging mit den jungen Fischern noch einmal den Weg zurück. In das Brausen des Sturmes schrien sie immer wieder seinen Namen. Aber die schwankende Lampe in ihren Händen erlosch und keine Antwort kam aus der grauenhaften Finsternis. Müde und trostlos kehrten sie in ihr Notquartier zurück. Tine wurde sehr einsilbig. Alle bemerkten es. Der kommende Tag war ein Sonntag. Deerksen, der seine Ruhe und seinen Ueberblick wiedergewonnen hatte, ordnete das Rettungswerk an. Nachdem man Holgar nirgends in den Notquartieren gefunden hatte, machte sich eine Gruppe besonders kräftiger Fischer auf den Weg zurück in das Dorf, um den Vermißten, so gut es ging, zu suchen.— Ein trauriger Anblick bot sich ihnen: Wo früher ihr Dorf gestanden hatte, brauste eine schmutzig=gischtige Flut über bröckelnde Mauern und eingestürzte Dächer. Verschwunden waren die Masten der Schiffe. Das Meer hatte die kleinen Kähne zertrümmert und verschluckt. Plötzlich schrie einer der Fischer auf und streckte seinen Arm in Richtung der offenen See. Im grau=weißen Tropfenschaum, der wie eine Nebelwand über der immer noch von schweren Brechern durchsetzten Flut stand, sah man eine Gestalt. Sie klammerte sich mit dem einen Arm um einen letzten, bereits schräg gerissenen Pfahl der Mole. Mit der anderen hielt sie den Strick. an dem ein Fischerboot vertaut war. Die Männer arbeiteten sich bis zu der Gestalt vor. Es war Holgar. Eine Nacht hatte er so dagestanden. Eine lange Nacht hatte er im atemraubenden Sturm gegen die übermächtige Gewalt der Flut gekämpft, um sein Boot zu halten. Jetzt war seine Kraft zu Ende. Als die Kameraden kamen, sackte er in sich zusammen. Sie zogen ihn und sein Boot auf das Trockene. Als er erwachte, pflegte ihn Tine.„Warum tatest du es, Holgar?“ fragte sie ihn vorwurfsvoll. Holgar richtete sich auf, streckte seinen breiten Oberkörper und dehnte die mächtigen Schlutern. Schalk sprach aus seinen hellen Augen:„Dein Vater wollte es docl so. Als er sagte: Dat is kein Fischer, der sein Boot im Stich läßt— da bin ich gegangen. Bei euch waren ja genug Retter, und ich wollte ihm zeigen, was wir junges Gefinde! leisten können, wenn wir ein Ziel haben.“ Der Alte hatte es gehört. Auch Tine verstand ihn, und bald, als man begann, das schmucke Dörschen wieder aufzubauen, da verstanden es alle. Es wurde ein Heim mehr gebaut als vorher. Der t-all Morgatzitz Von Horet Thieme Nach einem angeregten Abend im Kreise einiger Freunde befand sich Oskar Bittermann auf dem Nachhauseweg. Mitternacht war längst vorüber, die Straßen lagen leer und still da, erfüllt von dem fahlen Schein weit auseinanderstehender Laternen. Wenn ein vereinzelter Mensch auftauchte, wurde Oskar Bittermann, der ziemlich müde geworden war, wieder munter für einige Minuten. Das lag ihm im Blute; denn nicht umsonst war er einige Jahrzehnte seines Lebens ein tüchtiger und erfolgreicher Kriminalbeamter gewesen. Seit einem Jahr allerdings befand er sich nicht mehr im Dienst. Er hatte sich seinen ungestörten Lebensabend redlich verdient und war nun auch froh, daß er seine Ruhe hatte. Sein letzter Fall war der bekannte und mit einer unerhörten Verwegenheit durchgeführte Bankeinbruch gewesen. Viele seiner Kollegen hatten sich an diesem Fall Zähne ausgebissen, aber Oskar Bittermann, der alte und erfahrene Kriminalist, hatte dann den Rädelsführer nach langer und aufregender Jagd endlich doch dingfest machen können. Es war Bittermanns Verdienst, daß der vielgesuchte und immer wieder entwischte Bandenführer Morgatzky eine hübsche Anzahl Jahre Zuchthaus bekam. Unwillkürlich mußte Bittermann jetzt auf seinem nächtlichen Heimweg an Morgatzky denken; denn eine so einsame und stille Nachtstunde war es damals auch gewesen, als er Morgatzky stellen konnte. Eben schlug eine Uhr einmal; es war wohl halb eins. Bittermann war vor seiner Wohnung angelangt. Er bewoynte sie alleine; denn seine Frau war schon lange tot, der Sohn war verheiratet und lebte in einer anderen Stadt. Bittermann hatte sich an sein Alleinsein gewöhnt, am Tage kam eine alte Frau, die die notwendigen Arbeiten im Haushalt versah, meistens aber war Bitter mann auf sich selbst angewiesen. Er schloß die Haustür auf und stieg, nachdem er die Treppenbeleuchtung eingeschaltet hatte, die Treppe hinauf. Er öffnete die Flurtür und schloß hinter sich ab. Mit einem kleinen Ruck ging die Treppenbeleuchtung aus. Bittermann stand einige Sekunden im Dunkeln, ehe er tastend den Lichtschalter auf dem Flur fand. In diesen wenigen Gekunden beschlich ihn plötzlich ein ganz eigenartiges Gefühl. Sein Herz, das sowieso nicht richtig intakt war, begann mit einem Male heftig und ungestüm zu pochen. Eine Welle von Unruhe überschwemmte es. Diese Unruhe verschwand auch nicht, als Bittermann Licht gemacht hatte. Er hängte seinen Hut auf den Haken und sah sich aufmerksam um. Aber der kleine Flur sah aus wie immer, nichts war anders geworden— und dennoch hatte Bittermann das Gefühl, als befände er sich in einer veränderten Umgebung. Irgend etwas Fremdes war da— es strömte auf ihn und in ihn über, es nahm Besitz von ihm und schärfte seine Sinne. Bittermann zwang sich gewaltsam zur Ruhe. Er öffnete die Tür zu seinem Zimmer und schaltete die Deckenlampe ein. „Guten Abend. Bittermann— nehmen Sie die Hände hoch! Sonst... Sie wissen, daß ich keinen Spaß verstehe!" Bittermann hielt sofort die Hände hoch. Er sah die drohend auf ihn gerichtete Wafse, er sah dahinter das höhnisch und zufrieden grinsende Gesicht und wußte im gleichen Augenblick, daß sein Leben keinen Heller mehr wert war. Deshalb hatte er also den ganzen Heimweg über an Morgatzky denken müssen. Jetzt saß dieser hier, lang hingedehnt in seinem Sessel, die Waffe auf ihn gerichtet und kündigte durch seinen Gesichtsausbruck an, daß er unbarmberzig sein würde. Blitzschnell suh ren Gedanken durch Bittermanns Kopf. Mor „Eine Mahnung für die Demokratien“. Die italieniche Presse feiert den Beitritt Spaniens zum Antikominternpakt „Spaniens Platz ist klar“ orriere della Sera“ erklärt, in dem Augenblick, wo die immer zu einer Verständigung mit Sowjetrutzland bereiten demokratischen Mächte der Achse Rom—Berlin eine einkreisende gegenseitige Beistandspflicht entgegenstellen wollten, bringe die westliche Mittelmeermacht ihre politische Treue für die Abse zum Ausdruck und gebe zu verstehen, auf welcher ##te sie angetreten sei. Wenn zwischen den bei#en alitionen ein entscheidender Zusammenstoß erfolt #urde, dann sei der Platz Spaniens klar. Der Beitritt Spaniens sei eine Madnung für die Demorratien, die sich nicht scheuten, dem bolschewistischen Rußland ihre Mitarbeit anzubieten. Die erste politische und diplomatische Kundgebung des nationalen Spaniens müsse als eines der Ereignisse verzeichnet werden, die geeignet seien, einen wohltätigen Einfluß auf die Sache des neuen Europas auszuüben. Japan begrüßt Spaniens Beitritt □ Tokio. 11. Avril. Der Sprecher des japanischen Außenamtes erklärte in einer offiziellen Verlautbarung zu der Teilnahme Spaniens am Antikominternvakt, daß Japan aufrichtig die Einreihung Spaniens in die Antikominternfront begrüße. Spanien habe nach beldenhaftem Kampfe, unterstützt von den Antikominternpaktmächten, den Bolschewismus niedergerungen. Die japanische Regierung beglückwünsche die spanische Regierung zu ihren Erfolgen und hoffe auf weitere Vertiefung der freundschaftlichen Beziebungen zwischen beiden Ländern. Willkommensgruß von Ribbentrops an Spanien □ Berlin, 11. April. Der Reichsminister des Auswärtigen von Ribbentrop hat an den spanischen Außenminister Grasen Jordana das nachstehende Telegramm gerichtet: „Nach vollzogenem Beitritt Spaniens zum Pakt gegen die kommunistische Juternationale möchte ich Enrer Exzellenz meine freudige Genngtnung darüber zum Ausdruck bringen, daß Ihr Land nach seinem heldenhaften und siegreichen Kampf gegen den Kommunismus auf eigenem Boden nunmehr zur dauernden Aufrechterhaltung von Ordnung und Gerechtigkeit in den Kreis der Mächte eingetreten ist, die sich zur Bekämpfung der den Weltfrieden bedrohenden zersetzenden Elemente zusammengeschlossen haben. Ich übersende Eurer Exzellenz in dem Augenblick der öffentlichen Bekanntgabe dieses Entschlusses, durch den die deutschpanischen Beziehungen noch enger gestaltet werden, meine aufrichtigsten Wünsche für ein glückliches Gedeihen Spaniens. „Ein empfindlicher Schlag gegen England und Frankreich“ □ Tokio, 11. April. Der Beitritt Spaniens zum Antikomintern=Abkommen wird in den japanischen Zeitungen zum Teil ausführlich kommentiert.„Asabi Schimbun“ beurteilt den Beitritt als einen empfindlichen Schlag gegen England und Frankreich, die sich wegen der zunehmenden Kräfteverschiebung im Mittelmeer zumindest um die Neutralität Spaniens bemübt hätten. Schließlich könne jedoch England, das um Moskaus Hilfe, gegen die Antikomintern=Staaten werbe, nicht gleichzeitig Verständnis in Spanien erwarten, das gerade den bolschewistischen Terror überwunden habe. „Berechtigtes Vordehen auf Grund des Vertrages“ □ Burgos, 11. April. Die gesamte spanische resse bringt die Nachrichten über die italienischen Truppenlandungen in Albanien in größter Aufmachung. Dabei wird in den Ueberschriften besonders hervorgehoben, daß diese Maßnahme lediglich zur Befriedung des Landes dient. Die in Bilbao erscheinende„Gaceta del Norte“ weist darauf hin, daß der Vertrag zwischen Albanien und Rom zu seinem Vorgehen vollauf berechtigte. Gafencus Besuch in Istanbul Der Balkanbund will eine Friedenspolltik □ Istanbul, 11. April. Der zweitägige offizielle Besuch des rumänischen Außenministers Gafencu ist beendet. Vor seiner Abreise empfingen die Außenminister der Türkei und Rumäniens die Vertreter der Presse, denen sie eine amtliche Mitteilung übermitteln ließen. Darin wird gesagt, daß angesichts der letzten Ereignisse die gemeinsamen und solidarischen Interessen beider Länder im Rahmen des Balkan=Paktes besprochen wurden. Die friedliche und feste Außenpolitik der Balkan=Entente wird fortgesetzt. Ziel sei die Sicherheit und die Unabhängigkeit der erbündeten Völker zu verstärken. Dazu gab Außenminister Gafeneu eine Zusatzerklärung ab, in der er betonte, es habe sich in Istanbul nur um eine Aussprache, nicht aber um Verhandlungen gehandelt. Die italienischen Flüchtlinge nach Albanien zurückgekehrt □ Bari. 11 April. Die durch den Terror der Zogu=Banden vertriebenen italienischen Flüchtlinge haben dank der schnellen Aktion der italienischen Truppen schon am Sonnabend die Rückreise nach Albanien antreten können. Für die Albanien=Deutschen keine Gefahr mehr □ Berlin, 11. April. Wie aus Tirana gemeldet wird, waren die dort befindlichen Deutschen in den letzten Tagen stark von dem Terror bewaffneter Banden bedroht. Nachdem die Ordnung in Tirana wieder hergestellt ist, besteht keine Gefahr mehr für die Sicherheit der Deutschen, die sich sämtlich wohlauf befinden. Dänischer Dampfer im KaiserWilhelm=Kanal gesunken □ Kiel, 11. Aprll. Am Sonnabendabend ist der auf der Reise nach Antwerpen befindliche 736 Brt. große deutsche Dampfer„Butt“ mit dem mit Ostkurs fahrenden 460 Brt. großen dänischen Motorschiff„Asnals“ im Kaiser=Wilhelm=Kanal" bei der Fähre Dückerswisch zusammengestoßen. Die „Asnals“ wurde von dem Vordersteven des Dampfers„Butt“ in der Nähe der Maschine hart getroffen und sank. Personen sind nicht zu Schaden gekommen. Die Bergungsmaßnahmen sind sofort eingeleitet worden. Die Schiffahrt im Kanal ist durch den Unfall nicht behindert. Bricht Frankreich das Spanien-Abkommen? Rote Flugzeuge sollen Sowjetrußand abgeliefert werden Skandalöser Transport □ Paris, 4. April. Die„Action Francaise" behauptet, daß innerhalb 3 Quai d’Orsay Kräfte am Werke seien, um die der zwischen dem spanischen AußenDurchführung der zwischen dem spanischen Außenminister Jordana und Senator Berard getroffenen VVVereinbarungen zu hintertreiben. Es wird der Versuch unternommen, den Sowjetrussen die roten Flugzeuge, die kürzlich die katalanische Grenze nach Frankreich passiert hätten, zurückzugeben. Am Karfreitag seien die betreffenden Flugzeuge nach Bordeaux transportiert worden, und zwar an die gleiche Stelle, an der sie vor wenigen Monaten von Sowjetrußland für Barcelona eintrafen. Der Rückweg sei der gleiche wie der Hinweg. Die notwendigen Zollpapiere seien zu diesem Zweck gefälscht worden. Die Begleitbriefe trügen die Aufschrift„Landwirtschaftliche Maschinen“. handele sich um einen skandalösen Transport, an dem sogar die Zollverwaltung beteiligt sei. Die spanischen Behörden seien über die Angelegenheit unterrichtet und hätten energisch, jedoch vergeblich, bei Außenminister Bonnet und beim Ministerpräsidenten protestiert, ohne daß diese ihnen die Versicherung hätten abgeben können, daß die betreffenden Flugzeuge nicht am Freitagabend oder Sonnabendvormittag den. Hafen von Bordeaux nach Sowjetrußzland verlassen würden. Der sowjetrussische Botschafter in Paris scheine einen Druck auf den Quai d’Orsay auszuüben. In politischen Kreisen in Burgos herrsche eine starke Beunruhigung darüber, daß Frankreich seinen Verpflichtungen nicht nachgekommen sei. Petain sucht französische Freiwillige für Franco ∆ Burgos, 11. Avril. Eine bemerkenswerte Tätigkeit bat in den letzten Tagen der französische Botschafter Pétain in Spanien entfaltet. Er sammelt die Namen der wenigen französtschen Freiwilligen, die während des Bürgerkrieges auf nationalspanischer Seite gekämpft haben. Offensichtlich beabsichtigt die französische Regierung eine großangelegte Kundgebung. in der die bis jetzt vom französischen Staat als Parias bebandelten franzsischen Kämpfer für Franco provagandistisch ausgenutzt werden soll. Der neue jugoslawische Gesandte in Berlin eingetroffen □ Berlin, 11. April. Am Sonntagvormittag traf der nueernannte königlich=jugoslawische Gesandte Dr. Ivo Andrix auf dem Bahnhof Friedrichstraße ein, wo er im Auftrage des Reichsministers des Auswärtigen von Ribbentrop von Generalkonsul Schubert vom Protokoll des Auswärtigen Amtes begrüßt wurde. RWIRTSCHAFT Deutschland kaufte türkischen Tabak Außenhändel der Türkel wieder aktiv % Istanbul, im April. Nachdem der türkische Außenhandel für das Jahr 1938 mit einem Passivum endete, hat der Januar 1989 wieder eine aktive Bilanz gezeigt. Die kürkische Ausfuhren ergaben 11 766000 Türkpfund. die Einfuhren dagegen nur 9196000 Türkpfund. Von dieser Gesamtausfuhr der Türkei übernahm Deutschland rund 6.4 Mill. Türkpfund, während es an der Gesamteinfuhr mit 4.3 Mill. Türkpfund beteiligt war. Durch die großen deutschen Käufe ist auch eine merkliche Erleichterung auf den Clearingkonten bereits feststellbar. 3 Millionen Klio fürkischen Tabak Von der türkischen Tabakernte des Jahres 1938 ist ein Großteil bereits verkauft. Auch während der Monate Januar und Februar 1939 konnten noch große Posten abgesetzt werden. Die Tabakausfuhren während dieser beiden Monate betrugen: nach Deutschland 3 Mill. Kilogramm, nach USA. 3 Mill. Kilogramm, nach Holland 1 Mill. Kilogramm, nach Italien 250000 Kilogramm, nach Finnland 250 000 Kilogramm. Nach England, Lettland, Dänemark, Belgien, Frankreich, Schweden und Ungarn wurden im genannten Zeitraum zusammen 25000 Kilogramm Tabak ausgeführt. Günstigere Wagengestellung bei der Deutschen Reichsbahn % Nach dem Monatsbericht der Deutschen Reichsbahn war im Januar der Reiseverkehr im ganzen wie alljährlich geringer als im Vormonat. jedoch erheblich stärker als im Januar 1938. Im Güterverkehr ließen die im Dezember 1938 ausgetretenen Verkehrsschwierigkeiten schon Anfang Januar 1939 nach. Die Wagengestellung gestaltete sich günstiger; immerhin mußten zeitweise, besonders im Süden des Reiches, noch Bebinderungen des Güterverkehrs in Kauf genommen werden. Der früher im Januar immer aufgetretene Verkehrsrückgang— in den letzten Jahren etwa 10 Prozent — war daher in diesem Jahr nicht zu verzeichnen. Die Anforderungen an den Güterwagenpark waren somit stärker als im Vormonat und im Januar 1938, wobei allerdings zu berücksichtigen ist, daß ein großer Teil der Mehrstellung auf die Angliederung der Ostmark und des Sudetenlandes zurückzuführen ist. Im arbeitstäglichen Durchschnitt wurden im Januar 1939 153 457 Wagen(Gesamtreich einschl. Ostmark und Sudetenland), im Vormonat dagegen 138550 Wagen(Altreich ohne Oesterreich und Sudetenland), im Januar 1938 134 164 Wagen (ebenfalls nur Altreich) gestellt. Aepfel aus Chile! * D a d i e V e r e i n i g t e n S t a a t e n w e g e n i h r e r deutschseindlichen Handelspolitik ausfallen ssind jetzt in Hamburg und Bremen chilenische und argentinische Aepfel eingetroffen, die auch auf einigen großstädtischen Märkten guten Absatz finden. Die Reise von Chile und Argentinien dauert zwar wesentlich länger als die von den Vereinigten Staaten, aber die Schiffe sind soweit mit Kühlvorrichtungen versehen, daß der Transvort über die Aequatorlinie nicht schadet. Bezeichnend ist, daß für zahlungsfähige Feinschmecker sogar Weintrauben aus Südamerika herangeführt werden können. Ihr Preis beträgt 1.1 RM. für das halbe Kilogramm, was sicher nicht ganz wenig ist, aber doch angesichts des weiten und nicht ganz leichten Transportes auch nicht als übermäßig bezeichnet werden kann. Außerdem gehören zu den Erzeugern chilenischer Aepfel auch hiele deutsche Kolonisten, die zum Teil schon seit einigen Geschlechterfolgen in Mittel= und Südchile ansässig sind. Stellung und Aufgaben der Slowakei Liso:„Der Schutz des Reiches für die Clowakei eine freigewünschte Hilfe" Unterredung mit Tiso □ Preßburg, 11. April. Der slowakische Ministerpräsident Dr. Tiso gewährte einem Vertreter des„Slowak“ für die Osternummer eine Unterredung, in der er sich über seine Berliner Besprechungen und die Zukunft der Clowakei aussprach. Der Ministerpräsident stellte fest, daß sich die Berliner Beratungen im Geiste der Gleichberechtigung bewegt haben. Was für die Oeffentlichkeit einigermaßen überraschend gekommen sei, sei die selbstverständliche Tatsache, daß die Beratungen über die besonderen Berührungspunkte zwischen der Slowakei und dem Protektoratsgebiet Böhmen und Mähren über Berlin geführt worden seien. So werde es aber auch für die Zukunft bleiben. Der Schutz, den das Deutsche Reich über den slowakischen Staat übernommen habe, o bemunat soll der eh tes sowohl in volitischer als auc in wirtschaftlicher Hinsicht in einem schnellen Tempo vor sich gehe. Die slowakische Regierung, die sich der Schwere ihrer Verantwortung voll bewußt sei, werde alles unternehmen was sich für den Staat als notwendig erweise. Diese unsere Bestrebungen, erklärte Dr. Tiso, finden volles Verständnis in allen Berliner Kreisen, die von ihrer Seite ebenfalls alles unternehmen werden, damit der erste Punkt des deutsch=slowakischen Vertrages, der die politische Unabbängigkeit unseres Staates und die Integrität seiner Grenzen betrifft, erfüllt werde. Was die Verwirklichung der einzelnen konkreten Punkte des Vertrages betreffe, so würden in den nächsten Tagen gemischte Wirtschafts=, Finanz= und Militärkommissionen zusammentreten, die sich mit den aktuellen Fragen eingehend befassen würden. Der Ministerpräsident schloß die Unterredung mit Jeschow verschwindet von der Bildfläche Unschuldig vergossens Blut rächt sich von selbst Dev„Säuberungs“=Kommissar liquidiert □ Moskau, 11. April. Wie die Moskauer Blätter melden, ist das bisherige Volkskommissariat für Wassertransport in zwei voneinander unabhängige Volkskommissariate für Seeschiffahrt und für Fluß=Schiffahrt aufgeteilt worden. Zum Volkskommissar der Seeschiffahrt wurde der bisherige Leiter des Komitees für das Kinowesen der Sowjetunion, Dukelski, ernannt, als Volkskommissar für Fluß=Schiffahrt ist der bisherige stellvertretende Leiter des Wassertransport=Kommissariats, Schaschkow, aufgerückt. Von größtem Interesse ist im Zusammenhang mit dieser Veränderung, daß der frühere GPll.= Chef Jeschow, der im November des vorigen Jahres nach seiner Absetzung als„Innenminister" in seinem zweiten Amt als Volkskommissar Waffe für Wassertransport noch belassen worden war, damit endgültig von der Bildfläche verschwindet. Dabei ist es nicht einmal für notwendig erachtet worden die Amtsenthebung Jeschows als Wassertrausportkommissar in einer amtlichen Mitteilung zu bestätigen. Sein Name wird im Zuge der Neugestaltung des Volkskommissariats einfach nicht mehr erwähnt. Ueber das weitere Schicksal Jeschows wird, wie immer in solchen Fällen, offiziell nichts bekannt. Es ist aber kaum anzunehmen, daß es Jeschow besser ergehen sollte, als es dem üblichen Los der gestürzten Sowjetgrößen entspricht. In gewissen hiesigen Kreisen ging schon seit einiger Zeit das Gerücht um, daß die übelsten Ausschreitungen der „Säuberungs"=Periode der letzten Jahre geradezu dem früheren GPU.=Kommissar zur Last gelegt würden und daß Jeschow unter nicht weniger dramatischen Umständen enden müßte, als seinerzeit sein Vorgänger Jagoda. der Feststellung, daß das slowakische Volk mit allen seinen Nachbarn in Ruhe und Frieden leben wolle. Göring in Tripolis Begeisterter Empfang durch die Bevölkerung □ Tripolis, 11. April. Generalfeldmarschall Göring traf am Östersonntag mit seiner Gattin von Reggio kommend mit dem deutschen Motorschiff„Montserrats“ der amburg=Amerika=Linie in Trivolis ein. In seiner Begleitung befanden sich Staatssekretär Körner, Ministerialdirektor Staatsrat Dr. Gritzbach, Oberstleutnant Kourad, SA.=Oberführer Görnert und Hauptmann Hackbarth. Nach der Ankunft im Hafen begab sich Luftmarschall Balbo mit der Generalität von Tripolis an Bord des Schiffes, um den Generalfeldmarschall und Frau Göring zu begrüßen. Unter dem Donner des Saluts der im Hafen ankernden Kriegsschiffe betrat dann der Generalfeldmarschall den Boden Libyens. Dort hatten, umrahmt von einer unübersehbaren Menschenmenge, Einheiten der in Libyen stationierten Truppen und der Faszistischen Partei, sowie aus der einheimischen Bevölkerung gebildete Formationen Aufstellung genommen. Nach Abschreiten der Fronten unter den Klängen der Nationalhymnen begrüßte der Generalfeldmarschall die erschienenen Spitzen der Behörden und hohen Würdenträger. Generalfeldmarschall Göring und Luftmarschall Balbo begaben sich dann im Kraftwagen zum Sommersitz Balbos, den dieser dem Feldmarschall für die Tage des Aufenthaltes zur Verfügung gestellt hat. Die Fahrt dorthin vollzog sich unter brausender Begeisterung der Bevölkerung, die die in reichem Flaggenschmuck prangenden Straßenreihen dicht umsäumte. Kabinettsumbildung in Fsland? □ Kopenhagen, 11. April. Nach Meldungen aus Rejkjavik sind Bestrebungen im Gange, in Island eine Regierung des nationalen Zusammenschlusses zu bilden. Die regierende Partei, die Fortschrittspartei, ist in diesem Sinne an die übrigen Parteien, d. h. die Konservative Selbständigkeitspartei, die Bauernpartei und die sozialdemokratische Partei herangetreten. Ihr Plan geht dahin, daß je ein Vertreter dieser drei Parteien in das Kabinett eintritt, in dem sie selbst die Führung behalten und zwei weitere Posten einnehmen will. Wasserfälle zehn Mal so hoch wie die des Riagara? y London, 11. April.(Von unserem Berichterstatter.) In Schenectady im Staate New York traf Dr. Zahl vom Union College ein, der eine Forschungs expedition durch die Urwaldgebiete von Britisch=Gunana und Venezuela beendet bat. Zahl erklärte, daß er mitten im Urwald zwei majestätische Wasserfälle angetrof sen habe, die zehn Mal so boch seien als die Niagara fälle. Erfolgreicher sapanischer Luftaneriff □ Tschinakina, 11. April. 25 japanische Bombenflugzeuge führten am Sonnabend nachmittag von der Insel Hainau kommend einen erfolgreichen Luftangriff gegen Inennausn, die Hauptstadt der südchinesischen Provinz Inennau, durch. Unter Schonung der dichtbevölkerten Innenstadt wurden der Flugplatz, die Luftkriegsschule und die Reparaturwerkstätten der chinesischen Luftwaffe bombardiert und schwer beschädigt. Emne wahre„Verbe“ n Paris, 8. Aprtl. Die hiesige Polizei ist soeben einer Kammerzofe auf die Spur gekommen, die scheinbar auch gerne einmal„eine große Dame sein“ wollte. Um diesen Traum zu ermöglichen, stahl sie wie eine Elster. Anne=Marie Stehlin hatte wirklich ein angenehmes Aeußeres, und so gelang es ihr auch, überall, wo sie sich um die Stelle einer Kämmerzofe bewarb alle Wettbewerbinnen aus dem Felde zu schlagen. Sie hatte eine besondere Vorliebe für ganz vornehme Haushaltungen. Trotzdem blieb die Perle aber nirgendwo länger als 24 Stunden. Diese Zeit genügte ihr, um den Schmuck, die seine Wäsche und das Silberzeug ausfindig zu machen und damit still zu verschwinden. Seit Ende September hatte sie auf diese Weise 10 Brotherrinnen beglückt. Jetzt hat sie die Polizei in einem vornehmen Haus in einem der besten Wohnviertel der Stadt ausfindig gemacht. Hier besaß sie unter falschem Namen eine aufs beste eingerichtete Sechszimmerwohnung. Man fand die entzückendsten Schmuckstücke, wertvolles Silberzeug und Schränke voll feinster und teuerster Wäsche bei ihr. Alle diese Schätze stammten aus den verschiedenen Diebstählen der Perle und stellten mehr als eine halbe Million Wert dar Anne=Marie Stehlin wird sich wohl für die nächste Zeit mit einer wesentlich einfacheren Wohnung begnügen müssen. Eidechse gegen„schwarze Witwe“ n New York, 8. April. Zu den gefährlichsten Spinnen in den Vereinigten Staaten gehört die sogenannte„schwarze Witwe“. Ihre Bisse rufen meistens schwere Erkrankungen hervor, manchmal haben sie sogar tödliche Wirkung. Die Universität von Kalisornien glaubt jetzt in einer kleinen, etwa 20 Zentimeter langen Eidechse einen überlegenen Feind der gefährlichen Spinne gefunden zu haben. Man setzte in verschiedenen Gegenden die kleinen Alligatoren aus und konnte nach einiger Zeit feststellen, daß die„schwarze Witwe“ so gut wie ausgerottet war. Bei der Universität sind jetzt aus allen Teilen Kaliforniens„Aufträge" zur Eidechsenlieferung eingegangen. Die Zoologen werden eine größere Menge dieser Tiere zuchten und sie dann an die Farmer und Grundstücksbesitzer verkaufen. Ein gefährlicher Diebstahl Paris, 8. April. Ein sonderbarer Diebstahl, der für den Die unter Umständen lebensgefährlich werden kann. i hier verübt worden. Ein Arzt, der an das Kra# kenbett eines seiner Patienten gerufen wurd vergaß in der Eile, sein Automobil abzuschließe Als er zu seinem Wagen zurückkehrte, mußte zu seiner großen Bestürzung entdecken, daße Apparat den er eben erst für örtliche Betäubungen bei Operationen gekauft hatte. verschwunden war. Ein verwegener Dieb hatte sich mit dem wertvollen Instrument, das über 12000 Franken gekostet hat, auf und davon gemacht. Der Dieb befindet sich in höchster Lebensgefahr; denn der Apparat enthält ein Gas das unter gewissen Umständen explodieren kann Hoffentlich entschließt sich der Dieb. seine gefährliche Beute bald wieder ihrem Eigentümer zurückzugeben und so eine Katastrophe zu vermeiden. 22 * S."—* Sgars gn. e—• 9 8 5 m S. S * 2• * 5 S 8 2g —B B 2 2.: 8# 0 S 5 5 #a.#SR ## Se 9 858 7— *3* Taung •nRRN * — 88 2.S8 TaE ** 2 2.— —— 2..* * 9 5 *• 22 8 „ E. n 998.—2. = 8 490— 5— E * 5— S □ S* *— 99 S- 98 9•• * 9 Achtung! Bergarbeiter! Achtung Im Lauie dieser Woche tretten bei den unterzeichneten Herner Händlern die verbilligten Schweine ein. Dieselben werden nach Gewicht abgegeben. Jeder Bergmann kann nach Vorlegung der von der Zeche ausgestellten Scheine sich die Ferkel selbst aussuchen. Es kommt nur I. Qualität zum Verkauf. Walter Bönte, Wiescherstraße 9, K. Cegla, Eckstraße 21, Hans Priester, Mont-Cenis-Straße 34, Heinrich Sander, Herne-Horsthausen, Lützowstr. 27. Am 1. Ostertag, morgens 3.45 Uhr, entrih der unerbittliche Tod nach kurzer, schwerer Krankheit meinen herzensguten Mann, unseren lieben Vater, Schwiegervater, Grohvater und Onkel, den Fördermaschinist I. R. Hermann Häusler im Alter von 68 Jahren. In tiefer Trauer: Marie Häusler, geb. Berger Robert Häusler Eise Häusler, geb. Hammerschmidt, Fritz Diedrich Marie Diedrich, geb. Häusler Karl Rogge Herta Rogge, geb. Häusler und 4 Enkelkinder. Herne, Iserlohn und Essen, den 9. April 1939. Die Beerdigung findet statt am Mittwoch, dem 12. April, nechmittags 3.45 Uhr, vom Trauerhause, Schmiedeshof 185, aus zum Friedhof in Crange. Ich hab nun überwunden Kreuz, Leiden, Angst und Not, Durch seine heil'gen Wunden Bin ich versöhrt mit Gott. Nach Gottes unerforschlichem Ratschluß entschlief am Sonnabend, dem 8. April, mittags 12 Uhr, nach längerem, mit großer Geduld ertragenem Leiden mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater, Bruder, Schwager und Onke Ewald Krämer im Alter von 58 Jahren. In tiefer Trauer: Frau Anna Krämer und Kinder Herne, Gladbeck, Wanne-Eickel, den 10. April 1939. Die Beerdigung findet statt am Mittwoch, dem 12. April, nachmittags 3½ Uhr, vom Sterbehause, Feldkampstraße 40, aus zum Friedhof Holsterhausen. Trauerfeier ½ Stunde vorher. Allen, denen aus Versehen keine besondere Nachricht zugeht, diene diese als solche. Nech kurzem schweren Leiden verschied am Kartreitag, morgens 9 Uhr, unsere liebe, herzensgute Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Urgrohmutter und Tente Frau Ludowika Mallwitz geb. Mau im Alter von 74 Jahren. In tiefer Treuer: Geschwister Mallwitz und Angehörige Herne. Hamm, Lingen(Ems), den 8. April 1939. Die Beerdigung findet statt am Dienslag, dem 11. April, nachmittags 3½ Uhr, vom Trauerhause, Bahnhofstraße 182, aus. Kauft Uhren vom gelernten Uhrmacher Uhrmacher-Innung. Herne L 5 5 2 .**—— 20—.— S S. E S „ n F. 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(Industrie=Schallplatten und Aufnahmen des Deutschen Rundfunks). 6.55: Morgenlied— Morgenruf. 7.00: Wetter, Nachrichten. 7.10: Frühkonzert. Ausgeführt vom Kleinen Orchester des esbe e " Jeu Auch Plie kostet nui 11.00: Sendepause. 11.45: Genossenschaftl. Schlepverbenutzung. 11.55: Wetterbericht. 12.00: Mittagskonzert. Es spielt Leo Eysoldt mit seinem Orchest., Clemens Kaiser=Breme (Bariton). 13.00: Nachrichten— Glückwünsche. 13.15: Fortsetzung des Mittagskonzerts. 14.00: Nachrichten. 14.10: Melodein aus Köln am Rhein. 15.00: Sendepause. 16.00: Musik am Nachmittag. Das Kleine Orchester des Reichssenders Wien, Leitung Heinz Sandauer. 17.00—17.10: En Mul voll Platt „Nen USzog“. Eine Erzählung in Kölner Mundart von Jakob Rasquin. 17.30: Ein fröhlich Herz, ein fester Sinn.. 18.00: Der schöpferische Mensch. Professor Dr. Richard Suchenwirth: Friedrich Barbarossa. 18.20: Musik von Schallplatten. 18.30: Das täglich' Brot. Von Deutschg s Kleinempfes5 1938 RM. 35.— Kosteulose Vorführung bei Herne Bahnhofstraße N. Ruf 513 05. Bauern Art und Arbeit. 19.00: Spiegel des Lebens. 19.10: Musik zum Feierabend (Industrie=Schallplatten). 19.55: Und heute? 20.00: Nachrichten. 20.30 bis 24.00: Großer Tanzabend des Reichssend. Köln. Es spielt Hermann Hagestedt und sein Tanzorchester. Mittwoch, 12. April: 6.00: Morgenlied— Wetterbericht für die Landwirtschaft. 6.05: Wiederholung der Abendnachrichten, Durchsprüche für den Bauer. 9.10: Knie—e beugt! (Gustav Weinkötz). 6.30: Frühkonzert. Es spielt das Rheinische Landesorchest. unter Leitung von Heribert Weyers. Darin 7.00: Wetter, Nachricht. 8.00: Wetter, Wasserstand— Kalenderblatt. 8.10: Frauenturnen (Ellen Derenbach). 8.30: Morgenmusik(IndustrieSchallplatten). 9.80: Vom gesunden Leben. 9.45: Nachrichten. 10.00: Und der Hauptmann hat's gesagt. Alte und neue Signale um Führen und Folgen. Zusammengestellt von Karl Meister. 10.80: Sendepause. 11.45: Der deutsche Kleinemp fänger im Bauernhaus. 11.55: Marktberichte des Reichs nährstandes, Wetterbericht. 12.00: Die Werkpause des Reichssenders Köln(in Ver bindung mit der DAF.). Es spielt das Städtische Orchest. Dortmund, Leitung: Prof. Wilhelm Sieben. 13.00: Nachrichten— Glückwünsche. 13.15: Musik am Mittag. Es spielt das Große Rundfunk orchester. Leitung: Musik direktor Ernst Schmeißer. 14.00: Nachrichten. 14.10: Melodein aus Köln am Rhein. 15.00: Wir treiben Familien forschung. Ratschläge, An leitungen und Antworten von Hugo Schünemann. 15.20: Musik von Schallplatten 15.30: Für große und kleine Kinder: Die weite Welt ist kugelrund und ihre Märchen kunterbunt! 16.00: Musik am Nachmittag Es spielt das Kleine Orchest. des Reichssenders Saarbrük ken unter Leitung von Ed mund Kaspar. Maria Corbé (Sopran), Franz Fuß(Ten.) Darin 17.00—17.15: Das gute Buch. Otto Brües: Marie im neuen Land. 18.00: Trojaburg! Vom Früh lingsfest der Germanen. 18.15: Triomusik, gespielt vom Ottersbach=Trio. 18.50: Mutter singt: Frau Holle tut das Wasser tragen. 19.00: Politische Zeitungsschau (Aufnahme). 19.15: Solistenparade(Industr.= Schallplatten u. Aufnahmen des Deutschen Rundfunks). 19.55: Und heute? 20.00: Nachrichten. 20.30: Aus dem Studentenführerlager auf der Ordensburg Vogelsang. 21.15 Fräulein Grete will zum Film. 22.00: Nachrichten. 22.15: Das Schatzkästlein. Vergnügte Frühlingsweisen aus vergangenen Tagen. 23.00 b. 24.00: Musik aus Wien. Das Kleine Orchester des Reichssenders Wien, Zuverlässiger Rollfuhrmann " in Dauerstellung gesucht Erich Tobias, Herne, Fabrikstr 13 Haar-Blondierei naturgetreu Salon Ringlen Feine Damenkleidung stele Adolf Diefhaus Bochum, Kortumstraße 58 S11.41 Merken Sie sich bitte diese Rufnummer für die Aufgabe von H3=Kleinanzeigen. nungsGut möbl. Zimmer mit Morgenkaffee und Bad, Nähl Bahnhof, an befs Herrn vbzugeben Zu erfragen in der Herner Zeitung. 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