Nr. 400— 82. Jahrgang Abend=Ausgabe Montag, den 9. August 1909 este!! larb. Seldenreste in für Gürtel usw., bis 1 Meter, 75 und 50 Pf. en Japonseide. 1, per Mir. 98 Pf. warze Tattetseide, net für Blusen, per Mtr..95 Mk. In Blusense unter Preis. Seide“ oke sig billig. ste-Lager üder Bär d. Brückstraße 3, =Ecke, 1. Etage. Ekgekehrt. r. Kaupe. rreist! Fzt für Haut- und irnleiden. d, Königswall 46. bis 2z. August. O. Sichting. Berth. Haag Friedhof 10. empfiehlt Brillen, für jed. Auge Anfertigung nach ärztlicher Vorschrift. te und rischen saldeck. edürftigen ause über ingsortes, 8 Wandergeeignete issen entSeinigen ren.= bung von erfrischen ersichtsserkarte. O Pf. G. m. b. H. andlung Fernsprecher 816. nd den BrieftaubenMai 1894. cher Kaiser, König von erfolgter Zustimmung t: ach welchem das Recht, em im Freien betroffene ing unterliegen, finden asselbe gilt von landesn. die in ein fremdes letzteren gehören Bestimmungen Sverrleselben auf die Reiseung. Die Sperrzeiten zusammenhängenden ühjahr und Heröst umen eingeführt, so gelten n zehn Tage. dieses Gesetzes gelten rivaltung gehören oder schriften zur Verfügung Stempel versehen sind. enießen den Schutz dieses Weise bekannt gemacht der Milltär=Verwaltung urch Kaiserliche VerordVorschriften, welche das en, für das Reichsgebiet eten, sowie daß die VerNachrichten ohne Genehbis zu drei Monaten zu chsteigenhändigen Unter1 94. Graf von Caprivi. tlichen Kenntnis gebracht. 1g. J..: Kienitz. Erscheint wochentäglich zweimal, außerdem an Sonntagen einmal. Monatliche Bezugsgebühr 75 Pf., durch die Post bezogen vierteljährlich 2,50 Mark. Anzeigengebühren: 25 Df. für die einspaltige Kolonelzeile. Annahmeschluß von Inseraten abends 6 Uhr. Hauptgeschäftsstelle, Redaktion und Druckerei: Kaxlstraße Nr. 5. Fernsprecher: Nr. 187, 530 und 816. Auf Anruf einer dieser Nummern meldet sich die BetriebsZentrale, welche die Verbindung mit den einzelnen Geschäftsabteilungen berstellt. Berliner Bureau: Friedrichstr. 1d. Fernspr. Amt 4, Nr. 1660. Täglich 2 Ausgaben Unzeiger und Handelsblatt Täglich 2 Ausgad. Unabhängiges Organ für nationale Politik, verbunden mit der Westfälischen Allgemeinen Zeitung Amtliches Kreisblatt für den Stadt= und Landkreis Dortmund Gratisbeilagen: Die„Sonntagspost“(illustriertes Unterhaltungsblatt), Mittwochs„Mußestunden“ Verantwortlich: Für Politik, H. v. Trützschler; für Feuilleton, Kunst und Wissenschaft in Vertretung derselbe; für Lokales, Provinz, Gericht und Handel W. Thiemt; für Inserate u. Reklamen H. Grävinghoff, sämtl. in Dortmund. Druck und Verlag: C. L. Krüger, G. m. b.., Dortmund. S Für Aufbewahrung und Rücksendung unverlangt eingesandter Manuskripte, sowse für die Aufnahme von Anzeigen an vorgeschriebenen Tagen und Plätzen wird keine Verantwortung übernommen. Erfüllungsort Dortmund.### Deutschland und die kretische Frage. wirz man türkischerseits mit der Möglichkeit rechim nahen nen dürfen, daß eine siegreiche griechische Flotte türkische Küstenstädte bombardiert. Daß aber in vielen Fällen der Siegespreis nicht die aufgewandten Opfer an Geld und Blut rechtfertigt, beweist gerade jetzt wieder das spanische Abenteuer in Marokko. Die gegenwärtige politische Lage im nahen Orient, wo um die viel umstrittene Insel Kreta wieder einmal Griechen und Türken zu blutiger Entscheidung mit den Waffen hindrängen(vgl. das Interview mit Enver=Bey in der Morgennummer!) ist die beste Rechtfertigung für das einerzeit vom Fürsten Bülow vollzogene Ausscheiden Deutschlands aus der Reihe der in erster Linie an der Insel Kreta interessierten Mächte, da Deutschland keine Mittelmeermacht ist und an der kretischen Frage tatsächlich völlig uninteressiert ist. Wäre Deutschland damals aus dem Konzert der Mächte, wo es die Friedensflöte geblasen hatte, nicht ausgeschieden, so würde es in der Zwischenzeit bereits zu wiederholten Malen vor der unangenehmen Notwendigkeit gestanden haben, vor der jetzt die kretischen Schutzmächte stehen: Maßnahmen zur Erhaltung des Friedens zu ergreifen, ohne sich dabei die Sympathien des einen oder anderen kretischen Interessenten zu verscherzen. Von dieser Haltung ist Deutschland selbstverständlich auch jetzt um so weniger abgewichen, als nicht nur normale, sondern wirkliche freundschaftliche Beziehungen es mit der Turke. mit Griechenland verbinden, und für Deutschland daher keinGrund vorliegt, in dieser schwierigen Frage gerade im gegenwärtigen Augenblick, da alte Wechsel der Vergangenheit präsentiert werden, eine Einmischung künstlich herbeizujühren. Aus diesem Grunde ist eine angebliche Außerung Hilmi Paschas, Deutschlands habe auf die türkischen Forderungen in der kretischen Frage bereits eine befriedigende Antwort erteilt, nicht recht verständlich, da Deutschland nicht im Konzert der kretischen Schutzmächte mitspielt und aus diesem Grunde um seine Ansicht über die griechischen Forderungen auch kaum gefragt worden sein dürfte. Der einzige Wunsch, den man deutschamtlicherseits bezüglich der kretischen Frage hegt, ist der, es möchte den verantwortlichen Männern in Griechenland wie in der Türkei gelingen, die nationalen Leidenschaften zu beschwichtigen und einen Krieg, der für beide Teile große Bedenken hat, zu vermeiden. Auch für die Türkei liegen gewichtige Gründe für die Erhaltung des Friedens vor, denn sie wird damit rechnen müssen, daß ein zur Befestigung der türkischen Macht auf Kreta unternommener gewaltsamer Schritt voraussichtlich die entgegengesetzte Folge haben und zum dauernden Verlust der Insel führen wiro, da die wenig geübte türkische Flotte der griec##chen kaum gewachsen sein dürfte. Dagegen läßt sich nicht bestreiten, daß die Aussichten zu Lande für die Türken wesentlicher günstiger sind und es den türkischen Truppen wohl gelingen würde, wie beim letzten griechisch=türkischen Kriege, zwölf Jahren, siegreich in Thessalien vorzudringen. Eine andere Frage ist es, ob die Türkei sich derart auf die Bulgaren verlassen kann, daß es im Friedensschluß nicht wieder genötigt sein würde, den Siegespreis herauszugeben, oder den Bulgaren in Mazedonien Konzessionen zu machen, durch die die Stellung der Türkei Europa gegenDer Generalstreik in Schweden und die deutsche Sozialdemokratie. Die deutsche Generalkommission hat nun endlich einen Aufruf zur Unterstützung der Aussperrung und des allgemeinen Streikes der Gewerkschaften in Schweden erlassen. Man kann nich gerade sagen, daß er warm gehalten ist, und auf der allerletzten Seite des Korrespondenzblatts kommt er absolut nicht zur Geltung. Genosse Branting aus Stockholm war vor wenigen Tagen in Berlin, er hat mit allen Gewerkschaftsführern unterhandelt; diese eben haben lebhafte Bedenken gegen den Generalstreik ausgesprochen. Bis jetzt ist noch kein Generalstreik gelungen, weder in Frankreich, noch in Holland, noch in Ungarn und in Italien. Die Kassen der schwedischen Gewerkschaften sind sehr leer; nach Angaben schwedischer Gewerkschaftsführer sind von 530000 in Industrie, Handel und Verkehr beschäftigten Arbeitern 230000 organisiert. Diese Organisierten sind nicht in der Lage, die übrigen über Wasser zu halten.“ Die schwedische Sozialdemobratie eht wie die danische nach rechts und hat schon aus diesem Grunde nich: viel Sympathie bei der deutschen. Sonst pflegte die deutsche Parteileitung einen ansehnlichen Beitrag zu spenden; bis jetzt ist davon noch nichts bekannt geworden. Aus den deutschen Gewerkschaften, die von der Ungunst der Konjunktur sehr mitgenommen werden, sind größere Summen nicht zu erwarten, und Genosse Branting aus Stockholm wird gerade nicht sehr hoffnungsvoll aus Berlin in die Heimat zurückgekehrt sein. Wer die schwedischen Arbeitgeber kennt, wird wissen, daß sie von humanen Anschauungen erfüllt sind und wahrlich die Lohnerhöhung von—5 Ore für die Stunde zugelegt haben würden, wenn sie dabei noch konkurrenzfähig geblieben waren. Der schwedische Generalstreik wird wohl trotz aller sieberhaften Bemühungen der Führer, die Massen zusammenzuhalten, nach aller Voraussicht — ein Fiasko werden. Man lasse sich in Deutschland bloß nicht durch hochtrabende Streiknachrich ten täuschen. Weiteres folgt unter der Rubrik chweden. Kampf zwischen Streikern und Arbeitswilligen. der Nacht zum Sonntag kam es auf dem Gesundbrunnen im Norden Berlins zwischen streikenden Geldschrankarbeitern und Arbeitswilligen zu einem Streit. Die Streitenden gingen mit Schlagringen, Messern, Revolvern usw. aufeinander los. Erst als eine starke Schutzmannpatrouille erschien und von der blanken Waffe Gebrauch machte, gelang es, die Ruhe wieder herzustellen. Fünf Personen wurden schwer verletzt, viele erlitten leichtere Verletzungen, mehrere wurden verhaftet. Zahnärzte und Zahntechniker. Die unter dieser Überschrift von Berlin aus verbreitete Nachricht, wonach Zahntechniker lt. Ministerialverfügung M 7014 betäubende oder schmerzlindernde Mittel fernerhin nicht mehr an wenden dürfen, beruht, wie wir nach eingeholter Information an maßgebender Stelle erfahren, auf Unwahrheit. Wir stellen also fest, daß nach den bestehenden gesetzlichen Bestimmungen den Zahn technikern und Dentisten die Verwendung schmerz lindernder und betäubender Mittel ebenso erlaubt ist wie den Zahnärzten. Deutsches Reich. Wahlrechtsreform in Preußen. Wie das Leipz. Tagebl. erfahren haben will, beabsichtige der neue preußische Ministerpräsident von Bethmann Hollweg nach Wiederzusammentritt des Landtages im Abgeordnetenhause sich über die Frage der preußischen Wahlrechtsreform ausführlich zu äußern. Ausland. Österreich= Ungarn. Deutsche, Tschechen und Polizei in Wien. Aus Anlaß eines Gartenfestes, das von den Ortsgruppen des tschechischen Vereins„Komensky im Wiener Bezirk Simmering veranstaltet wurde, kam es zwischen Deutschen, die in der Nähe ein Fest abhielten, und der Polizei zu einem Zusammenstoß. Die Polizei, die mit Steinen und Bier gläsern beworfen wurde, wobei ein Beamter verletzt wurde, räumte schließlich die Straße und nahm neun Verhaftungen vor. Frankreich. Königsbesuche. Dem„Figaro“ zufolge wird König Ma nuel von Portugal dem Präsidenten Fal lières seinen Antrittsbesuch machen. Die Kabi nette des Königs und des Präsidenten sind bereits bezüglich des Besuches in Verbindung getreten. Ferner wird demnächst der Besuch König Ferdinands von Bulgarien erwarter. Courrières=Denkmal. Den Opfern der Grubenkatastrophe von Cour rières hat die besonders hart getroffene Gemeinde Sallaumiens, aus der 304 der verunglückten Bergleute stammen, ein Denkmal errichtet, das gestern enthüllt wurde. England. Besuch bei deutschen Arbeitsämtern. Der ständige Sekretär des Handelsamtes, Llewellyn Smith, und andere Beamte des Handelsamtes sind nach Deutschland abgereist, um in Köln, Düsseldorf und anderen Städten die Arbeitsämter kennen zu lernen. Schweden. Der Generalstreik. Dem Berl. Tagebl. zufolge hat sich die Situation seit gestern wesentlich verschärft dadurch, daß bisher am Streik noch nicht beteiligt gewe sene Arbeitergruppen sich vielfach entschlossen zeigen, ebenfalls die Arbeit niederzulegen. Morgen, Dienstag abend, werden die Typographen sämtlicher Städte Schwedens mit Ausnahme von Vexjö und Visby die Arbeit einstellen. Dagegen erklärten die Arbeiter der Stockholmer Eisenwerke den in einer Versammlung am Freitag gefaßten Ausstandsbeschluß für ungültig, weil verschiedene fremde Personen an der Versammlung teilgenommen hatten. Sie beschlossen, den Eisentransport am Dienstag in vollem Umfange wieder aufzunehmen. Ebenso beschlossen die Arbeiter der größten Fabriken von Norköping und 400 Arbeiter der Eisenwerke von Gefle, die Arbeit wieder aufzunehmen. Auch die hiesige Straßenbahngesellschaft will den Betrieb morgen in beschränktem Umfange wieder aufnehmen. Spanien. Aus Barcelona. Das#####rusgericht setzte seine Arbeit fort, doch sind noch keine Todesurteile gefällt worden. Türkei. Kreta. Havas meldet: Die Antwort Griechenlands auf die Note der Türkei soll am Dienstag übergeben werden. Die Vertreter der Mächte haben oft Besprechungen mit dem griechischen Ministerpräsidenten und dem Minister des Außeren. Die öffentliche Meinung hofft, die Vermittelung der Großmächte, an die sich Griechenland gewandt hat, werde die Türkei hindern, Griechenland in eine Frage hineinzuziehen, deren Lösung von den Mächten abhänge. Die von der nächtlichen Protestversammlung in Saloniki gefaßte Resolution erklärt: Wenn unsere heiligen Rechte auf Kreta verletzt werden, wen trifft die Schuld? Weshalb wurden diese Rechte nicht dem Willen der Nation gemäß von den dazu Berufenen mit allen Mitteln gewahrt? Die Ottomanen fordern die verantwortlichen Behörden und Personen auf, den legitimen Rechten der Türkei auf Kreta Geltung zu verschaffen. Kreta ist ein unabtrennbarer Teil des Reiches. Die Nation protestiert gegen die bisherige Haltung der Regierung. Die Resolution wurde auch der griechischen Gesandtschaft und den Gesandten der Schutzmächte in Konstantinopel mitgeteilt. China. Der Eisenbahnstreit mit Japan. Der Londoner Berichterstatter des„Matin“ hatte eine Unterredung mit einer hochgestellten, bestunterrichteten Persönlichkeit üver den chinesisch=japanischen Konflikt bezüglich der Bahnlinie Antung—Mukden. Der Widerstand der chinesischen Regierung gegen das sapanische Bahnprojekt berufe sich auf die Opposition der Bevölkerung jener Gegend, die der neue Schienenweg durchschneide. Als die Japaner die gegenwärtige Linie bauten, haben sie den chinesischen Bauern das erforderliche Gelände genommen, ohne dem gesetzlichen Eigentümer den reellen Wert dafür zu zahlen, häufig sogar ohne überhaupt etwas dafür zu zahlen. Damals war eben Krieg, und Japan, das die Macht hatte, zog aus seiner Macht Vorteile. Wenn die Chinesen sich Suse. Roman von H. Sturm. 27)(Nachdruck verboten.) Und wie immer, wenn jemand sie besuchte, ing sie an, von ihrem Baunz Aeiherhaße er au Geschichten, wie es ihm ginge. Leider hau#e am 1. April seine Stelle wechseln müssen, avgr,##.. ganz gut, nun wäre er in Dresden, da brauche er viel, viel weniger, wie in dem schrecklichen Berlin. „Und denken Sie, wie rührend, er hat es mir erst hinterher geschrieben, damit ich mich nicht sorate. So eine Seele von Junge! Und in der Stelle jetzt, da muß er so gewissermaßen reprasentieren, der Chef ist viel nicht da, denken Siel Vertraulich rückte sie ein Stückchen näher: Sie Dresden? Ja? Nicht wahr, dort ist das Leben billiger wie in Berlin? Es ist unglaublich, was der Hans alles braucht. Ich weiß gar nicht mehr, wie auskommen!„Wenn ich, nicht dächte, es würde bald anders, besser.... Else horchte auf:„Wie meinen Sie das? wird denn anders?“ fragte sie so harmlos wie Frau Doktor Hain stieg die Röte der Verlegenheit in die Wangen, was sie ganz jung und hilflos aussehen ließ.„ a meinte nur „Ach nichts!“ stotterte sie.„Ich meinte nur so.... Aber ach, ich vergaß ganz. Sie wollten doch gewiß zu Suschen. Ist es Ihnen nicht zu langweilig mit mir alten Frau? Sute muß gleich wiederkommen— das liebe Kind. Sie ist ganze Freude jetzt. Gestern hat sie sogar de Kartoifelsalat so schön gemacht, wirklich, beinahe wie ich. Dr. Richter, der abends bei uns aß, war auch ganz weg davon.„Großartig!“ sagte er immer wieder. Und gegessen hat er, nein,# glauben nicht, wie es ihm geschmeckt hat! Else horchte interessiert zu: Ja. der Doktor ist ein netter Mann. Ißt er auch so viel bei Ihnen? Tante freut sich immer über seinen Appetit.“ „Ach!“ sagte die Doktorin ganz betrübt.„Bei Ihnen ißt er auch?“. Und ein Zug von Sorge legte sich über ihr kleines Gesicht, es sah mit einem Male ganz alt und müde aus. Sie gab sich auch gar keine Mühe, ihre Enttäuschung zu verbergen Ganz triumphierend schloß sie nach einigem Nach denken: „Aber, spazieren fährt er nur mit meinem „Ja, das ist auch recht unpassend!“ hatte Else eben auf der Zunge, da stockte sie mit einem Male. Krachend wurde die Haustür zugeschlagen, einen Moment darauf stürzte Suse ins Zimmer. Ohne den Besuch zu beachten, schleuderte se ihren Hut auf einen Stuhl und riß mit einem Griff das Jackett auf, daß bei dem jähen Ruck ein Knopf absprang und weithin über die Dielen kollerte. „Na, ich danke, wenn das ein Vergnügen sein soll! Das war das erste und letzte Mal. Den Landauer hatte er nehmen lassen, nicht den kleinen Jagdwagen wie sonst immer! Und hinten im Fond mußte ich sitzen mit ihm und Lorenz au dem Bock. Nicht mal fahren durfte ich! Da hört doch alles auf! Und wenn gehalten wurde, versicherte er mir immer, ich solle ja drin bleiben, mich nicht bemühen. So'n Fatzke! Wie ne Prinzessin mußte ich im Wagen sitzen und warten, bis er geruhte, wiederzukommen. Aber nichts dal Wie das zum zweiten und dritten Male so ging, da bin ich einfach ausgekniffen.“. 4.#1, Trzuen Aber Suse!" Der Doktorin traten die Tränen n die Augen, beschwörend streckte sie beide Arme der Tochter entgegen. 16418— Else Manders aber lachte hell und lustig, wie ie lange nicht gelacht hatte. Da kam sie ja gerabe m rechten Moment her. „Das war dem hohen Herrn eine ganz heilsame Lehre! Famos! Famos, Fräulein Suschen!“ rief sie, und klatschte in die Hände.„Lassen Sie sich das nicht von dem Herrn der Schöpfung Der Doktorin wurde leichter ums Herz, als sie die Heiterkeit sah. Da war es am Ende gar nichts so Schlimmes, was da passiert war. Nur so ein kleiner Streit, wie er unter Verliebten wohl vorkommt. Der bringt im ganzen nur vorwärts und regt die Liebe an. Sie bückte sich und hob den Knopf auf. „Ach, nun ist er kaput, mitten durchgesprungen! Wer weiß, ob wir noch solche haben. Ja, die Glasknöpfe, die halten rein gar nichts. Sie ging damit hinüber an ihren Nähtisch und begann eifrig unter den Knopfschätzen zu suchen, ob sich nicht wenigstens ein ähnlicher fände. „Fräulein Susanne,“ sagte Else, jetzt mit einem Male ganz ernst und legte ihren Arm vertraulich um die Taille der anderen,„seien Sie nicht böse, aber ich möchte Ihnen mal was sagen. Wenn Sie sich nicht Mißdeutungen aussetzen wollen, fahren Sie nicht mehr mit dem Doktor aus, machen Sie das wahr, was Sie vorhin so feurig erklärten. Und auch sonst, beschränken Sie überhaupt den Verkehr mit ihm etwas. Die ganze Stadt spricht darüber. Sie haben keine Idee, wie eifersüchtig die jungen Mädchen alle sind. Wie die Türkinnen! Die Kränzchengeschichte hat böses Blut gemacht, sie sagten alle, Sie wollten den Doktor a tout prix fangen. Ach, ich kann gar nicht erzählen, was da alles geklatscht wird!— Und der Doktor selbst? Na, wie die jungen Leute so sind, der tut auch nichts dagegen, wenn ihn jemand neckt, da macht er ein Gesicht, daß man alles mögliche annehmen kann."„ Aufmerksam verfolgte sie jede Miene in dem Gesicht der neben ihr Stehenden. Suse war ganz blaß geworden, sie ballte die Hände zur Faust. „Es ist doch besser, ich sage es Ihnen offen, nicht wahr? Sie wissen, ich meine es gut damit! beeilte sich Else zu versichern.„Ich sand es unrecht zu schweigen, es ist immer so, die zunächst Beteiligten erfahren nichts von dem, was sie betrifft. Sie wußten doch auch nichts?“ fügte sie lauernd hinzu. „Ich?!“ Suse sah so erstaunt und entsetzt aus bei der bloßen Zumutung, daß Else ein Lächeln nicht unterdrücken konnte.„Ich? Denken Sie denn, dann hätte ich auch nur ein Wort noch mit ihm gesprochen? Und ausgefahren ware ich schon gar nicht mit ihm. Seine Praxis hätte er sich allein suchen können, so ein... so ein... Ihr fehlten die Worte. Else wollte sie eben noch etwas beschwichtigen, da kehrte auch schon die Doktorin zurück, übers ganze Gesicht strahlend: sie hatte den Knopf ge funden. „Und ganz genau denselben! Sehen Sie nur, Fräulein— sieh nur. Suschen! Wie merkwürdig, solch ein glücklicher Zufall!“ (Fortsetzung folgt.) Detlev von Liliencron. Eine„Natur“ würde ihn Goethe wohl genannt haben, den Dichterbaron aus Holstein. Eine so eigene Mischung von fendalster Feudalität und modernstem Modernismus, wie sie in ihm die Welt erlebte, hat sie seit Byrons Tagen nicht zu sehen bekommen. Er hat mit dem Lord auch sonst viel Ahnlichkeit, obwohl dieser eine stärker kulturbeleckte und großartiger angelegte Spezies desselben Typus zeigt: beständig versucht er, sein unbändiges Junkertemperament zu zähmen, wie Byron, und beständig mißlingts ihm, wie diesem. Auch das hat er mit dem von ihm hoch verehrten Kollegen in Avoll gemein, daß er eigentlich den Dichterberuf ein bischen über die Achsel ansieht. Wenn er einmal darüber nachdenkt, kann er herzhaft fluchen— in Versen: Weit in der Ebene blinkende Trompeten, Husaren und Fansaren, Sonnenlichter. Mir fällt die Schlacht ein, Trommeln und Musketen, O Manneszeit, der Tod als Leichenschichter. Die Dörfer loderten, die Fahnen wehten. Statt dessen steckt der„uürenberger Trichter“ Mir jetzt im Schädel; Pest euch Musageten! Gräßlich! Ich bin ein teutscher Verschetichter. Wem fällt bei diesem Gefühlsausbruch des Percy unserer Dichtung nicht seines Shakespeareschen Urbilds klassischer Spruch ein: Ich wär' ein Kätzlein lieber und schrie mian, Als einer von den Versballadenkrämern. Aber im Grunde war es wohl mehr die Abneigung des adeligen Herrn gegen das Schreibwerk, als wirkliche Geringschätzung der Poesie, was Liliencron zuweilen bitter machte gegen sein Los. Sonst hätte er schwerlich so viel Mühe und Nachdenken an die technischen Fragen der„Verschtichterei“ gewendet, er, dessen ganzes Wesen von Hause aus auf Lebensfreude und unbekümmertes Genießen gestimmt war. Das Schicksal hat ihm wunderlich mitgespielt und ihn in keine sanfte Schule genommen, diesen Don Juan des Daseins. Am meisten in seinem Elemente ist er wohl während seiner Leutuantszeit gewesen, und wie in ein verlorenes Paradies gehen seine Gedanken oft und oft dorthin zurück. Als Kind dagegen scheint er unter dem Schematismus des Unterrichts alles gelitten zu haben, was ein phantesiebegabter Knabe unter dem Regelzwange der Schule nur leiden kann. Es ist mit Kopfschütteln konstatiert worden, daß Stadt und Universität Kiel an seinem Grabe fehlten, trotzdem er der berühmteste Sohn der ersteren und der Ehrendoktor der anderen war. Aber in seinem Poggfred spricht„die Vergangenheit“ vergeblich zu ihm: „Denkst du denn niemals deiner Vaterstadt?“ er hat nur die trocene Erwiderung „Wie sollt' ich nicht, nur mach' ich mir nichts vor, Die gegenseitige Neigung ist recht matt.“ Und der Anblick der Heimat gibt ihm wenig mehr als unliebsame Erinnerungen: „Da dumpft die Küterstraße und ihr Stall, Wo ich für alle Zeit Homer verschwor, Für alle Zeit sein göttliches Gedicht, So sämmerlich war unser Unterricht! Unter soichen Umständen war das militärische Leben Unter soichen umuneenB.„. mit seinem starken und rauhen, aber frischen und fröh 14 * # * * 4 dem Bau der Bahn widersetzen, so geschieht dies, weil sie bezahlt haben wollen, was Japan ihnen schon genommen habe, und was Japan ihnen noch nehmen werde. Erkenne Japan den chinesischen Standpunkt an, dann würden die gegenwärtigen Schwierigkeiten bald gelöst sein. Nordamerika. Eisenbahn= und Antitrustgesetz. Präsident Taft ernannte ein Komitee, das Daten sammeln soll für die Abänderung des Hepburnschen Eisenbahngesetzes und des Chermanschen Antitrustgesetzes, die der Präsident dem Kongreß in der nächsten Botschaft vorschlagen will. Aus aller Welt. Mord= und Selbstmordversuch. Die 30jährige Frau des Kaufmanns W. in der Cranachstraße zu Schöneberg unternahm gestern einen Mord= und Selbstmordversuch, weil sie sich von ihrem Gatten betrogen glaubte. Sie schloß sich mit ihrem Töchterchen in der Küche ein und öffnete die Gashähne. Nachbarn bemerkten den Gasgeruch, sprengten die Tür und fanden beide bewußtlos vor. Es gelang, sie ins Leben zurückzurufen. Der Posener Lustmord. Den Oppeln. Nachr. zufolge wurde aus Veranlassung des Rentmeisters Wendrin im Kreise Rosenberg in Oberschlesien ein Mann verhaftet, auf den das Signalement des Posener Lustmörders paßt. Der Mann ist nach Lissa transportiert worden. Er hat sich über seine Person nicht ausweisen können. Selbstmord aus Heimweh. Der 19jährige Maurer Lenz, der seit kurzem nach Charlottenburg gekommen war, um Arbeit zu suchen, nahm sich wegen Heimwehs im Grunewald das Leben. Schiffszusammenstoß. Beim Zusammenstoß des Passagierdampfers „Marco Polo“ mit dem Schooner„Antonio Coppola“ im tyrrhenischen Meere wurde der Schooner in zwei Teile geschnitten, die sofort im Meere versanken. Durch Rettungsboote des Passagier= dampfers wurden 6 Mann der Besatzung gerettet, 2 ertranken. Aus Rom, 9. August, wird uns hierzu näher telegraphiert: 15 Meilen von der Insel Ustica begegnete gestern früh der Passagierdampfer„Marco Polo“ dem Schooner„Antonio Coppola“, der mit 8 Mann Besatzung und 170 Zentnern Gips nach Palermo steuerte. Trotz der Warnungssignale des Passagierdampfers behielt der Schooner ruhig seinen Kurs bei. Die Schiffe kamen einander so nahe, daß die Mannschaft des„Marco Polo“ den Schooner anrufen konnte. Aber dort rührte sich nichts; alles schlief. Endlich erwachte die Besatzung des Schooners, aber es war zu spät. Der Dampfer traf den Schooner mit voller Wucht in die Seite und schnitt ihn in zwei Teile, die sofort im Meer versanken. Während der Dampfer seine Rettungsboote herunterließ, brach unter den Passagieren eine große Panik aus. 6 Mann der Besatzung des„Antonio Coppola“ wurden gerettet, die beiden andern ertranken. Unglückliche Bootsfahrt. Zwei junge Mädchen aus Touillies wollten sich gestern mit fünf jungen Leuten in einem Boot nach der Insel Saint Martin begeben. Plötzlich schöpfte das stark überlastete Boot Wasser und sank schnell. Die jungen Leute und der Fährmann versuchten vergeblich, die jungen Mädchen zu retten. Diese ertranken, während es den jungen Leuten und dem Fährmann gelang, das Ufer zu erreichen. Flugapparate zum allgemeinen Gebrauch. Einer Depesche des„Journals“ aus Neuyork zufolge, erklärte Orville Wright, er und sein Bruder hätten ihre Aeroplane derart vervollkommnet, daß diese bald Apparate zum allgemnien Gebrauch sein werden, leicht zu erstehen von jedermann bezüglich des Preises, und auch leicht zu bandhaben. Kapitän Spelterini stieg gestern nachmittag in Paris mit dem Freiballon„Sirius“ auf, um den Montblanc zu überfliegen. Der„Sirius" erhob sich vor den Augen der im Chamonixtal und den auf den umliegenden Bergen versammelten Zuschauermasse mit großer Geschwindigkeit; er wurde jedoch in den höheren Luftschichten vom Montblanc abgetrieben. „Parseval“. An der vorgestrigen Vormittagsfahrt des „Parseval“ von Frankfurt nach Homburg nahm das Erbprinzenpaar von SachsenMeiningen teil. Ein Wiener Betrüger flüchtig. Mit 3200 Kronen ist aus Wien ein gewisser Stignitz geflüchtet. Der Mann ist 87 Jahre alt, von kleiner schwächlicher Gestalt und mit starkem, schwarzem Schnurrbart. Man nimmt an, daß er sich nach Berlin begeben hat, wo er nicht unbekannt ist. Explosion im Omnibus Gestern abend gegen 10 Uhr explodierte plötzlich in Berlin die Petroleumlampe in einem Omnibus. Im Nu war dadurch der ganze Wagen in Flammen gesetzt, so daß sich die Passagiere mie knapper Not retten konnten. Ein in der Nähe befindliches Kind wurde nicht unerheblich verletzt. Die Feuerwehr löschte in wenigen Minuten den Brand. Die Blutrache der Kabylen. Vor wenigen Tagen ist, wie der„Information“ geschrieben wird, in Madrid ein Werk des bekannten spanischen Forschers Feruan do Bracco erschienen, das infolge der jüngsten Ereignisse das allgemeine Interesse erregt. Namentlich eine Schilderung der Blutrache dieses Stammes ist hervorzuheben, da aus diesem Bericht zahlreiche Eigenarten dieses seltsamen Volkes zu ersehen sind. Doch lassen wir Bracco selbst erzählen. Er schreibt:„Infolge des andauernden Regenwetters waren wir gezwungen, unsere Reise ins Innere des Landes zu verschieben und unser Lager in der Nähe der Küste aufzuschlagen. In unserem großen Zelte wurden die Gepäckstücke und die Instrumentenkästen untergebracht und von den Dienern bewacht, die, sich gegenseitig ablösend, vor den Eingängen schliefen. Ich und Cloth(der englische Begleiter Braccos) hatten es vorgezogen, bei einem Waffenschmied zu wohnen, der uns seine Gastfreundschaft angetragen hatte. Die Bewohner unseres Charutas(Talbezirkes) kamen uns sehr wohlwollend entgegen und unterstützten uns, ohne eine Gegenleistung zu fordern, bei unseren Sprachstudien und Landvermessungen. Der Amine, ihr Stammoberhaupt, der zugleich Richter in Friedenszeiten und Oberstkommandierender im Kriege ist, suchte uns zuweilen auf. Er war ein sehr heller Kopf, der sich gerne erzählen ließ und aufmerksam zuzuhören wußte. Wir fühlten uns so sicher wie in Abrahams Schoß und wären auch sicherlich friedlich von dem Artsch (Stamm) geschieden, wenn nicht ein unangenehmer Zwischenfall eingetreten wäre, der uns beinahe das Leben gekostet hätte. Späterhin habe ich zwar das Vorkommnis nicht bedauert, da ich unendlich viel über die Sitten der Kabylen durch die Folgeerscheinungen erfahren habe. Mein französischer Diener, Francois, ein intelligenter aber jähzorniger Mensch, hatte sich eines Tages Urlaub genommen und war zur festgesetzten Zeit nicht heimgekehrt. Plötzlich, mitten in der Nacht, stürzte er in meinen Wohnraum, umfaßte meine Hände in Todesangst und bat mich flehentlich, ihn zu retten, da man ihm nach dem Leben trachte. Ich weckte Cloth, der schon fest schlief, und bat ihn. unsere Leute zu alarmieren. Kaum waren sie eingetroffen, als sich schon ein wüstes Lärmen vor unserem Wohnhaus erhob. In abgerissenen Sätzen berichtete Francois, daß er in einer Kabba (mohammedanische Kapelle), die er besichtigen wollte, von einem Kabylen angefallen worden sei, der ihm nach dem Leben trachte. In der Notwehr habe er dann seinen Gegner erschlagen. Da er sich vor der Blutrache der Verwandten fürchtete, sei er in eine Schlucht geflohen, wo er die Nacht erwartete, um in der Dunkelheit zu mir gelangen zu können. Mit Recht mißtraute ich diesem Bericht, da ich aus Erfahrung wußte, daß es der Eigenart der Leute nicht entspräche, Überfälle in ihren Gotteshäusern vorzunehmen. Mit dem Browning bewaffnet, ging ich vor das Haus und versuchte zu parlamentieren. Daselbst erfuhr ich den wahren Sachverhalt. Francois, der zu seinen übrigen Untugenden Schürzenjäger war, hatte eine Frau verfolgt, die sich in die Kabba geflüchtet hatte. Als er sie auch dort noch nicht in Ruhe ließ, rief sie um Hilfe. Bald erschien auch ein Mann, der Francois aus der Kapelle schleisen wollte, um ihm seine verdiente Züchtigung zukommen zu lassen. Francois hatte den Mann niedergestochen. Ich bot den Verwandten des Ermordeten ein Schweigegeld an, das aber abgelehnt wurde. Nach einigen Kämpfen zeigten sich die Kabylen zu Friedensverhandlungen geneigt. Trotzdem wäre es uns schlecht ergangen, wenn nicht das Militär eingetroffen wäre. Dieser Zwischenfall liegt nunmehr 8 Jahre zurück und ich habe mich nicht mehr gewagt, dieses Gebiet zu betreten.“ Aus Stadt und Land. Dortmund, 9. August. v Bei der Jubelfeier der Grafschaft Mark auf Hohensyburg am 10. ds. Mts. werden 200 junge Damen als Ehren=Jungfrauen an der Brütung des Denkmals Aufstellung nehmen. Unter diesen befinden sich auch 12 junge Damen unserer Stadt, und zwar: Fräulein Erna Brügmann, Fräulein Mathilde Cremer. Fräulein Thea Gerstein, Fräulein Wilhelma von Gersdorff, Fräulein Hilda Geselbracht, Fräulein Margarethe Meininghaus, Fräulein Dorothea Metzmacher, Fräulein Hedwig Morsbach, Fräulein Irma Paschen, Fräulein Hildegard Sasse, Fräulein Hildegard Suhrmann und Fräulein Agnes Tiedtke. Am Eingang zur Denkmalsterrasse werden die kaiserlichen Majestäten durch Fräulein Nauck, Tochter des Herrn Landrats Nauck in Iserlohn, mit einem Gedicht, versaßt von Fräulein Johanna Balz, begrüßt werden. In Begleitung des Fräulein Nauck befinden sich: Fräulein Helene Baare, Tochter des Herrn Geh. Kommerzienrats Baare in Bochum, Frl. Emma Funcke, Tochter des Herrn Kommerzienrats Funcke, Hagen, Fräulein Ella Heuse, Tochter des Herrn Landgerichtspräsidenten Heuse in Hagen, Fräulein Herta Maiweg, Tochter des Herrn Stadtrat Maiweg in Dortmund.— Im übrigen hat die Stadt Dortmund bei der Verteilung der Zutrittskarten zu der Feier wenig gut abgeschnitten; 30 Karten für 205 000 Einwohner ist herzlich wenig. *3 Das Festzelt auf der Hohensyburg ist, wie uns mitgeteilt wurde, dasselbe, welches auch schon einer der letzten Ausstellungen am Fredenbaum diente. Die dekorative Ausstattung des Zeltes geschieht unter Leitung des Architekten Herrn Jöhren durch Herrn Maler Giesbert Umbach in Dortmund. Es ist hier etwas wirklich Hübsches geschaffen worden. In der Hauptsache gelangte für die Dekoration weißer und roter Stoff zur Verwendung. Die Wände sind geschmückt mit den Wappenschildern der Städte und größeren Gemeinden der Grafschaft Mark. An der Stirnwand ist ein Baldachin, in der Hauptsache unter Verwendung von dunkelrotem Samt, ausgeführt, das die Büsten des Kaiserpaares aufzunehmen hat. Die Erleuchtung des großen Zeltes geschieht mittelst elektrischen Lichtes durch zwei Radkronleuchter von je 4 Meter Durchmesser. Die zur Verwendung kommenden Osramlampen sind mit dünnem, durchsichtigem, rotem Seidenpapier verhüllt, prächtige Rosenquirlanden umranken die Leuchter; es werden da reizende Lichteffekte erzielt. Die Beleuchtungsanlage, insgesamt aus zehn Bogenlampen bestehend, ist von der Firma Gebrüder Kuckuck in Dortmund ausgeführt, die auch die Wasch= und Toiletteeinrichtungen im Anschluß an das Zelt ausführte. Die Kücheneinrichtung ist von der Firma Senking in Hildesheim ausgeführt, da in Dortmund sich keine Firma mit solchen RiesenKüchenanlagen beschäftigt. Zum Anwärmen der Teller, Warmhalten der Speisen usw. wird Elektrizität als Wärmequelle benutzt. Den elektrischen Strom liefert die Hörder Kreisbahn. Das Festmahl besteht in Grünkernsuppe, Koburger Schinken mit in Champagner zubereitetem Sauerkraut, Rheinsalm mit Remouladensauce, Gänsebraten usw. und Prinz Eitel Friedrich= Bombe und wird bekanntlich durch Herrn Bahnhofsrestaurateur Ulmer in Dortmund geliefert. Es nehmen über 1000 Personen an dem Mahle teil. Solch ein Festmahl erfordert einen Riesenaufwand an Bestecken, Gläsern und Tellern verschiedener Größe; es sind da ganze Berge derartiger Sachen zur Hohensyburg befördert worden. Die Ehrentafel erhält Prunkgeschirr, das von verschiedenen Seiten beschafft ist.— Wer am Festtage selbst sich des zu befürchtenden Gedränges halber nicht zur Hohensyburg wagen sollte, der wird am kommenden Mittwoch noch so viel zu sehen bekommen, daß sich ein Besuch des Festplatzes sicher lohnt. * Ertappte Einbrecher. Unter dieser Spitzmarke war am 27. Juli von unserem=Berichterstatter gemeldet worden, es sei der Arbeiter Wilhelm Limberg, Münsterstraße 181 wohnhaft, festgenommen worden, als er mit einem anderen eine Werkzeugkiste erbrochen habe. Heute teilt uns Herr Limberg mit, er sei an jenem Abend allerdings von der Polizei festgenommen worden, als er zufällig an der in Frage kommenden Stelle (es handelte sich um einen Neubau) vorbeigekommen wäre, er sei aber am folgenden Tage wieder entlassen worden. *8 Lebensmüde. Gestern abend gegen 11½ Uhr hat sich ein etwa 60 Jahre alter Arbeiter, August Blume, anscheinend in einem Anfall von Delirium, in selbstmörderischer Absicht aus seiner im zweiten Obergeschoß belegenen Wohnung, Kielstraße 29, auf die Straße hinabgestürzt. An den dabei erlittenenVerletzungen ist er bald nachher gestorben. den Betrag von einem Flugblatt Bau einer groß dann verbreitete in längeren Aus Grafschaft Mark derselben zu 1 Grasschaft ein g g Dorstfeld, 8 lung des evang die Feier des S gemeinschaftliche patriotischer Ve am Dienstag Hohensyburg wi deputation ver b Dorstfeld, 8. August." In der gestrigen Hauptversammlung der hiesigen Ortsgruppe des deutschen Flottenvereins ehrte die Versammlung das Andenken der im Laufe des letzten Jahres verstorbenen Mitglieder Lamm und Klostermann in der üblichen Weise und nahm Kenntnis von dem Programm des neuen Vorstandes im deutschen Flottenverein, daß jetzt, nachdem der Friede innerhalb des Vereins wieder hergestellt sei, die Erbauung von Panzerkreuzern und der Reserveformationen die erste Aufgabe der Seewehr sei; das deutsche Volk habe wohl die Mittel dazu, da das Nationalvermögen und das Jahreseinkommen viel größer als in England und Frankreich seien, auch die Steuerbelastung des einzelnen Bürgers sei bedeutend geringer als in den genannten Staaten. Der Kassenbericht weist in Einnahme 503,07 Mark, in Ausgabe 382,80 Mark auf, so daß ein Bestand von 161,07 Mark vorhanden ist; die Entlastung des Kassierers wurde ausgesprochen und der bisherige Vorstand in seiner Gesamtheit durch Zuruf wiedergewählt. Die Versammlung bewilligte für eine Stiftung für das demnächst fertiggestellte Linienschiff„Westfalen“ lichen Wirklichkeitszug für ihn eine wahre Befreiung, und er hätte des Königs Rock wohl nie ausgezogen, wenn ihn seine Verwundung im deutsch= französischen Kriege nicht dazu gezwungen hätte. Ein Versuch, sich in Amerika eine Existenz zu gründen, schlug fehl; ein anderer, als Beamter dem Staat zu dienen, lief nur scheinbar glücklicher ab. Als Hardesvogt von Pellworm und Kirchspielvogt von Kellinghusen hat er gewiß eine sonderbare Figur gespielt und wäre diesen Amtern nicht noch ein gewisser patriarchalischer Charakter von altersher geblieben, wie ihn sonst der Beruf des obersten Verwalters der Ortspolizei nicht dulldet, so wäre es mit seiner Staatskarriere wahrscheinlich noch früher aus gewesen, als so. Timm Kröger, der seine Novellist, setzt Justizrat in Kiel, hatte in Kellinghusen amtlich mit ihm zu verkehren und berichtet ergötzlich, was dem poetischen Kirchspielvogt zugetraut wurde:„Er hat sich,“ so sagt die Fama,„zwei Aktenbände anlegen lassen mit starken Schwänzen. Auf dem einen Schwanz steht: Rüffel von der Regierung, auf dem anderen: Rüffel vom Landrar.— Dem Revisor des Urkundenstempels hat er seine blankgeputzten Amtssiegel vorgelegt in der Meinung, daß das die zu revidierenden Stempel seien.— Wenn es sich um die Konzession zu Tanzlustbarkeiten handelte, dann war unser Kirchspielvogt kein Spielverderber.„Tanzen wollt Ihr?“— „Selbstverständlich dürft Ihr tanzen!“ Daß ein solcher Mann nicht lange im Bureaudienst aushielt, ist nicht zu verwundern. Aber es gehörte trotzdem die Weltklugheit eines Dichters dazu, sich als„freier Mann“. nach dem Scheiden aus dem Amt den Unterhalt mit der Feder erwerben zu wollen. Es gibt wenige so traurige und beschämende Kapitel in der deutschen Literaturgeschichte als Liliencrons nun folgenden jahrelangen Kampf mit der Not. Es sind freilich auch so grimmigburleske Episoden darin, als hätte der Dichter selbst sie in seiner besten humoristischen Laune erfunden. So erfährt einmal der schlesische Heimatdichter Paul Barsch, daß der Gerichtsvollzieher ein ziemlich ständiger Gast bei Liliencron ist.„Dem Mann kann geholfen werden,“ denkt der praktische Poet und bestimmt den(einst von Karl Holtei gegründeten) Verein schlesische Dichterschule—„zum Ankauf eines Schreibtisches von mammutartigen Dimensionen. Dieses Riesenmöbel," fährt der Erzähler der Anekdote, Anton Lindner, fort,„wurde nach Altona in Liliencrons Wohnung geschickt, wo es den größten Teil des resp. Zimmers ausfüllte und schon um seiner Schwerfälligkeit und gigantischen Größe willen— nicht gepfändet werden konnte.“ Derselbe Gewährsmann berichtet, daß er bei der so kläglich verlaufenen Sammlung für den Dichter persönlich einen („übriges geschätzten und mit Recht verehrten") allgemein bekannten deutschen Literarhistoriker um einen Beitrag angegangen habe. Da habe der Professor ganz verduzt gesagt:„Ja, hat denn Liliencron das nötig? Wie ich in seinen Büchern gelesen habe, besitzt er doch ein prunkvolles Schloß, hat Pferde, Diener, Waldungen usw.“ lichen Bourgeois, als die Leibgarde des Königs Stumpfsinn, mit seinen kecken poetischen Husarenattacken zu ärgern. Aber der Spießbürger war ihm nur der ästhetische, nicht, wie der modernen Dichterjugend zumeist, auch der politische Feind. Der Sozialismus war ihm trotz seines warmen Mitgefühls für alle,„die da leiden im Vaterlande“, besonders die unter der Armut, seiner eigenen langjährigen Haustyrannin, leiden, eine fremde und widerwärtige Erscheinung. Wohl hat er sich gern unter das Volk, am meisten unter das Landvolk gemischt; er hat selbst einmal bemerkt, daß ein Jäger, auch der vornehmste, im Jagdrock die Einkehr auch in der niedrigsten Schenke nicht verschmähe, und ein Jäger im Jagdrock ist er einen guten Teil seiner Tage gewesen. Aber so unbefangen er mit den hübschen Töchtern des Dorfes scherzen und mit den einfachsten Leuten bechern konnte, er blieb immer der Grandseigneur, der wie Lessing gern einmal seine Würde wegwarf, weil er sicher war, sie jeden Augenblick wieder zu haben. Und er war national und gut kaiserlich—„bis in die Vendee“ wäre er, wie Bismarck, dem angebeteten alten Kaiser gefolgt, wenn's drauf angekommen wäre, und er hat ihm auf sein Grab einen Dichterkranz gelegt, mit dessen heißglühender Rosenpracht sich kein anderer messen konnte. Außerdem war er nie bloßer Naturalist, sondern stets mehr. Bekannt ist seine deutliche Absage an den reinen Naturalismus Ein echter Dichter, der erkoren, Ist immer als Naturalist geboren. Doch immer wird er ein roher Bursche bleiben, Kann ihm in der Wiege die Fee nicht verschreiben Zwei Rätsel aus ihrem Wunderland: Humor und die feinste Künstlerhand. Diese beiden Feengaben waren sein, und er hat mit diesem Pfunde redlich gewuchert. Und er war nicht von der modernen pessimistischen Mitleidskrankheit angesteckt; sein Mitleid wer tätig und hoffnungsvoll, das offene Herz und die offene Hand des Dichters waren bei ihm im Bunde mit männlicher Zuversicht. Wohl hat auch er die Einsamkeit der geistig Hochstehenden gefühlt, die Bitterkeit der Menschenverachtung gespürt und unter dem reizbaren, seinhäutigen Empfinden der Dichternatur, die immer eine Tassonatur ist, gelitten. Aber er war zuletzt eine im Kern zu ungebrochene Persönlichkeit, um sich von alledem auf die Dauer unterkriegen zu lassen. Er kannte den Spruch Goethes: Willst du dich deines Lebens freuen, So mußt der Welt du Wert verleihen Die Geschichte ist übrigens auch deshalb lehrreich, weil sie Liliencrons poetische Begabung in ihrer Besonderheit so schlagend illustriert. Das stärkste Element in ihr war die Fähigkeit, zu sehen und sehend zu machen. Er steht in der neueren deutschen Poesie unerreicht da in der Kunst, den Eindruck des Augenblicks in seiner ganzen Schärfe wiederzugeben. Das wird— man kann es nicht bestreiten— bei ihm zur Einseitigkeit, aber es erklärt auch erst seine ungeheure Wirkung. Denn es war nicht gewollt, nicht errungen, es war da mit der Vollkommenheit des Angeborenen. Als ihn seinerzeit die literarische Jugend als ihren Führer auf den Schild hob, war er längst da, wohin seine Jünger erst kommen wollten. Aber bei Licht besehen hat er immer nur halb zu ihnen gehört. Er teilte mit ihnen die heftige und ehrliche Abneigung gegen die Eunuchenliteratur der Familienblätter, gegen die verwässerte und verzuckerte Dutzendlyrik der Nachfahren eines Geibel, Schefsel, Redwitz u. a. mit ihrem altdeutsch frisierten Humor, und es hat ihm zu allen Zeiten Freube gemacht, den bebag und wußte, daß er auch für die Kunst Geltung hat. Daher das Pathos seiner Gedichte, auch der scheinbar sorglosesten und lustigsten. Eine erhöhte Empfindung, eine freudige Dankbarkeit für alle die tausend Gaben des reichen Lebens, für die heiteren wie die ernsten, war ihm eigen, die auf jeden empfänglichen Leser wie ein unsagbar erquickender Reiz wirkt. Der nüchterne Alltag zeigte ihm einen Farbenreichtum, eine Fülle von Erlebnissen, eine wundersame Bedeutsamkeit, daß in seinen Dichtungen die Welt, die alte, tausendmal gesehene und übersehene, wie eine Sammlung feinster, funkelnagelneuer Kunstschätze erscheint. Er gewinnt dem Amtsleben des Hardesvogts Tragödien ab, wie die grandios=düstere Ballade„Der Heidebrand“ und dem Hofleben das köstliche Scherzo„Der Handkuß", er schildert die elektrisierende Wirkung der Militärmusik in ebenso elektrisierenden Versen und die Lust eines Rittes in Rhythmen, die die wiegende Bewegung des Trabes gleichsam in Schallwellen umsetzt; er fängt die Zauber der regendurchnäßten Wiese und des gemütlichen Ofenwinsels, des verschwiegenen Stelldicheins und der Heideeinsamkeit in Gedichten bald von anheimelnder Schelmeret und niederländischer Sauberkeit des Details, bald von einer Kraft und ruhigen Größe der Bilder auf, daß ein Schauer unsere Seele durchzieht, und gele gentlich stürzt er uns neckend aus den Höhen der Tragik ins Flachland der kühlen Reflexion— denn immer steht er über den Dingen. Freilich nicht oder selten so hoch, daß er sie ihrerseits zur Höhe des Symbols, zu sinnbild licher Bedeutung emporheben könnte. Aber so stark ist die Kraft seines Vorstellungsvermögens, daß selbst seine bloßen Phantasieschöpfungen die volle Deutlichkeit der Realität erhalten. Es liegt etwas Zwingendes in dieer Energie seiner Vision, und sie hat uns, wie die weniger Dichter seit Goethe, wieder den konkreten, greifbaren Beweis geliefert, was alles das bißchen Erdendasein an ästhetischen und moralischen Wundern enthält. Das ist Liliencrons reichstes Kleinod in seinem reichen Dichtererbe, diese tiefe, jubelnde, tausend Sonnenstrahlen ausströmende Wertschätzung des Lebens. Es ist, als komme er, von der Flut seiner Schätze überwältigt, nicht dazu, es in großen Kompositionen, in epischer Breite, in dramatischer Konzentration, zur Einheit zu gestalten. So ist er Lyriker geblieben, nicht aus Armut, wie so mancher, an gedanklicher Kraft oder Weite des Weltblicks, sondern aus wahrem embarras de richesse; und reich, wie ihn das Leben mit Erlebnissen beschenkte, konnte und mußte er an Kunstwerken seinem Volke wiederschenken. Als einen„Mehrer des Reiches“ der geistigen Freuhen, wie es in unserer oft allzu kurzsichtigen, bleichsüchtigen und vom Gedankenvampyr ausgesogenen Epoche der städtischen Kultur keinen zweiten gegeben hat. wird ihn die dankbare Erinnerung ehren und seine Werke„nicht willig sterben lassen“, so wenig wie etwa die Niederlande seinen Geistesverwandten Jan Steen vergessen werden. Nicht die Zahl seiner dichterischen Schöpfungen, nicht einmal ihr ästhetischer Wert macht den Wert eines Dichters für sein Volk, sondern das Charakterelement, das aus seinen Werken in die Volksseele übergeht. Und für die Gegenwart und die nächste Zukunft wird das Element „Liliencron“ der gesundeste Tropfen im Blute der deutschen Poesie bleiben. wk. Kunst, Wissenschaft und Leben. Die Familie Zeppelin. Wie man aus Halle schreibt, entspann sich dort im thüringisch=sächsischen Geschichts= und Altertumsverein aus Anlaß eines Vortrages des Prof. Dr. Heldmann, der an der Hand einer kürzlich in den Frankfurter Blättern für Familiengeschichte erschienenen Publikation über die Ahnentafel des Grafen Zeppelin referierte, ein interessanter Streit, der durch den Eingriff des bekannten Genealogen und Heraldikers Pastor Dr. Schmidt einen besonderen Reiz erhielt. Im Blute des Grafen vom Bodensee rollt, wie der Vortragende Professor Heldmann feststellte, kein Tropfen schwäbischen Blutes. Das Geschlecht derer von Zeppelin entstammt einem im Kreise Lüchow gelegenen Orte gleichen Namens im hannöverschen Wendenlande. Am 17. September 1289 wird ein Heinrich von Zeppelin in einer Urkunde als Zeuge genannt. Die Zeppelins haben ihre Dienstverhältnisse hauptsächlich im Norden gehabt, in Dänemark, Hannover, Großbritannien. Erst der Großvater des Grafen, Ferdinand von Zeppelin, ist württembergischer Minister geworden. Unter den 32 bekannten Ahnen des Grafen sind mütterlicherseits nur acht Deutsche, alle anderen sind französischer Abkunft, und zwar so ausgesprochen französischen Ursprungs, daß in der ganzen Verwandtenfolge nur einmal der deutsche Name eines Freiherrn von Falkenhayn auftaucht. Auch Graf Zeppelins Mutter war eine Französin, eine geborene Macaire. Die französischen Ahnen des Grafen waren vermutlich zum größten Teil Hugenotten. Viele von ihnen sind in Deutschland gestorben. Die Deutschen des Mannesstammes sind zumeist Offiziere, zuletzt Staatsbeamte gewesen, während unter den französischen Ahnen sich auch Geistliche befinden. Vielleicht erklärt diese ausgesprochene germanisch=romanische Blutmischung in etwas die geniale, leichte Art, die dem kühnen Bezwinger des Luftmeeres eigen ist. Der Vermutung des Vortragenden, daß der Name des Geschlechts in letzter Linie vielleicht sogar auf slawischen(wendischen) Ursprung zurückweise, trat Dr. Schmidt mit Entschiedenheit entgegen. Es sei vielleicht vorgekommen, daß deutsche Kolonisatoren im Wendenlande den Namen wendischer Ortschaften angenommen hätten. Entscheidend sei hier das Wappen der gräflichen Familie Zeppelin, das entschieden nicht wendisch, sondern deutsch sei. Es zeigt einen halben Esel, weiß in blauem Felde. Ganz das gleiche Wappen kommt noch einmal vor, und zwar führt es die altmärkische Familie von Helldorf. Es erscheint daher nicht ausgeschlossen, daß vielleicht ein Helldorf in die Gegend von Lüchow ausgewandert ist und dort den wendischen Ortsnamen angenommen hat. Denn die Wappen pflegten, auch wenn die Namen wechselten, den Zusammenhang mit dem Stammgeschlechte stets festzuhalten. Versammlung d 27. Juni stattgef Arbeitervereine welchem Tage Bestehen des wurde. Da die nahmen aber n1 Fehlbetrag von dann wurden d handlungen erl v Kirchhörde bedauernswerte mittag auf der Fritz Singerhof Grube der elek von dem Stron Wiederbelebung Der Verunglüc hinterläßt auf Kind. Milliardäre als Schaunummern. Newport, die eleganteste Sommerfrische der Welt, das Biarritz der amerikanischen Milliardäre, läuft Gefahr, seine reichsten Sommergäste zu verlieren. Seit einigen Jahren wird nämlich die Stadt periodisch von Touristenscharen besucht, die aus allen Teilen der vereinigten Staaten herbeiströmen und, in großen offenen Wagen durch die Straßen kutschierend, mit neugierigen Augen die prächtigen Paläste und das Privatleben der Krösusse zu erforschen suchen, während ein geprüfter Führer durch ein riesiges Megaphon Kommentare zu diesen Sehenswürdigkeiten in die Welt hinaus brüllt. Die Behörden von Newport weigern sich, zum Schutze der Plutokraten auch nur einen Schritt zu tun, so daß die Zahl der „Megaphonisten“ von Tag zu Tag größer wird. Man sieht oft fünf bis zehn auf einmal auf der Straße, und alle brüllen zusammen, was natürlich einen Höllenlärm ergibt; staunend und mit offenem Munde lauschen die Touristen aus der Provinz den wunderbaren Dingen, die man ihnen erzählt.„Hier, meine Herrschaften,“ schreit ein Führer,„ist der Sommerpalast der Familie Gould. Sehen Sie diese Rasenfläche hier? Jedes Gräslein ist vom Landgute irgend eines englischen Baronets hierher verpflanzt worden. Sehen Sie jene Dame dort auf der Veranda? Das ist die Gräfin Parchesi, die einem deutschen Baron, der es nur auf ihre Millionen abgesehen hat, ins Garn gegangen ist. Hier links steht die Villa der Frau Perthmeres, jener Dame, die jüngst im zoologischen Garten zu Neuyork ein Bankett gegeben hat. Sie kann jede Woche 10000 Dollar ausgeben und hält sich 65 Diener und einen Haushofmeister...“ Man kann sich wirklich nicht wundern— so schreibt die„New York World“—, wenn die Milliardäre, die um diese Zeit des Jahres in Newport weilen, davonlaufen wollen, denn wer ließe sich wohl gern irgend einem Herrn Müller oder Schulze als Schaubudennummer präsentieren? Wenn die Behörden dem Skandal nicht bald ein Ende machen, wird Newports Sommerfrischenherrlichkeit wohl bald zu den gewesenen Dingen gehören We n Bochum. 8 Auf Schacht I Bergwerks=Akti entstand heute im sogenannter bedrohlichen U wenn es nicht Als man auf d quollen bereits gebäude. Um das Schachtinne schlossen die gleichzeitig wur sofort benachrie mit zwei Löschz kurz vor 3 Uh Feuer mit dre zweistündiger und die Wehr rücken. 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September durch gemeinschaftliches Kafseetrinken und nachfolgender patriotischer Veranstaltung zu begehen. Bei der am Dienstag stattfindenden Kaiserseier auf Hohensyburg wird der Verein durch eine Fahnendeputation vertreten sein. Sodann nahm die Versammlung den Rechnungsbericht über das am 27. Juni stattgefundene Kreisfest der evangelischen Arbeitervereine Dortmund= Hörde entgegen, an welchem Tage auch das fünfundzwanzigjährige Bestehen des hiesigen Arbeitervereins gefeiert wurde. Da die Ausgaben 519,45 Mark, die Einnahmen aber nur 365,40 Mark betragen, so ist ein Fehlbetrag von 154,05 Mark zu verzeichnen. E dann wurden die gewöhnlichen geschäftlichen V handlungen erledigt. v Kirchhörde 8. August. Rascher Tod. Ein bedauernswerter Unglücksfall ereignete sich gestern mittag auf der Zeche Gottessegen. Der Schlosser So erFritz Singerhoff aus Kleinholthausen kam in der Grube der elektrischen Leitung zu nahe, er wurde von dem Strom sofort getötet. Die angestellten von„„ Wiederbelebungsversuche blieben ohne Erfolg Der Verunglückte stand im 30. Lebensjahre und hinterläßt außer der trauernden Witwe ein Kind. Unter dieser Spitzunserem=Berichtes sei der Arbeiter raße 181 wohnhaft, mit einem anderen habe. Heute teilt ei an jenem Abend Aus Westfalen und Rheinland. n Bochum, 8. August. Brand im Schachtgebäude Auf Schacht I der Zeche Präsident(Bochumer Bergwerks=Aktiengesellschaft) im Stadtteil Hamme entstand heute nachmittag zwischen 2 und 3 Uhr im sogenannten Pumpenhause Feuer, das einen bedrohlichen Umfang hätte annehmen können wenn es nicht rechtzeitig bemerkt worden wäre Als man auf den Brand aufmerksam wurde, entstgenommen worden, quollen bereits dichte Dampswolken dem Schachtje kommenden Stelle Neubau) vorbeigeam folgenden Tage abend gegen 11½ hre alter Arbeiter, n einem Anfall von er Absicht aus seiner elegenen Wohnung, hinabgestürzt. An gen ist er bald nachIn der gestrigen gen Ortsgruppe des e die Versammlung des letzten Jahres m und Klostermann nahm Kenntnis von Vorstandes im deutnachdem der Friede er hergestellt sei, die rn und der Reservede der Seewehr sei; die Mittel dazu, da das Jahreseinkomland und Frankreich ing des einzelnen ger als in den geibericht weist in Einabe 382,80 Mark auf, 07 Mark vorhanden erers wurde ausgeVorstand in seiner ergewählt. Die Verne Stiftung für das ienschiff„Westfalen“ gebäude. Um ein Übergreifen des Feuers auf das Schachtinnere zu verhindern, wurde rasch entschlossen die Schachtöffnung mit Lehm abgedeckt; gleichzeitig wurde der Förderkorb festgelegt. Die sofort benachrichtigte städtische Brandwache rückte mit zwei Löschzügen zur Brandstelle aus; sie tra kurz vor 3 Uhr auf der Zeche ein und griff das Feuer mit drei Schlauchleitungen an. Erst nach zweistündiger Löscharbeit war die Gefahr beseitigt und die Wehr konnte wieder in ihr Depot ein rücken. Wie das Feuer entstanden ist, weiß man nicht; seit dem Vormittag hatte niemand das Pumpenhaus betreten. Es wird angenommen daß mit Ol getränkte Putzwolle oder sonst ein leicht brennbarer Gegenstand sich an der Sonnenhitze entzündet habe. Der Betrieb auf Schacht 1 erleidet durch den Brand keinerlei Störung. Bochum 8. August. Mit abgebissener Nase jammernd und wehklagend, stand gestern abend ½12 Uhr auf der Wittenerstraße eine junge Frau Sie erregte das Aufsehen und das Mitleid der Passanten umsomehr, als ihr Galan sie mit weite ren Liebenswürdigkeiten traktierte. Schutz suchend zum Heeresdienst gesprochen die dem kühnen Beist. rtragenden, daß der er Linie vielleicht so— en) Ursprung zurückEntschiedenheit entkommen, daß deutsche de den Namen wendihätten. Entscheidend flüchtete sie in die sich ansammelnde Menge Tragikomisch wirkte die Klage des Weibes:„Was soll mein Mann sagen, wenn ich ohne Nase nach Hause komme!“ Mitleidige Leute brachten die laut Jamernde schließlich ins Krankenhaus.— Gewichtiger Fund. In einem Straßenbahnwagen auf der Strecke Bochum= Gelsenkirchen ließ am Freitag vormittag ein Kaufmann eine Tasche mit 45000 Mark Wertpapieren liegen. Die Tasche wurde, laut dem„Märk. Spr.“, von dem Schaffner auf dem Bureau der Straßenbahn in Gelsenkirchen abgegeben. h Bochum, 9. August. Ertrunken. Gestern ist der 18jährige Bergmann Acht aus Linden a. d. Ruhr beim Baden in der offenen Ruhr ertrunken. Hattingen, 8. August. Einer, der das Herz an der verkehrten Seite hat. Bei dem Oberersatzgeschäft(Generalmusterung) kam hier ein Mann zur Vorstellung, der das Herz in der rechten Brustseite hat; ebenso zeigen die beiden Lungenflügel und die Nieren, die bei normalem Bau auf die linke und rechte Seite verteilt sind, eine starke Rechtslagerung. Trotz dieser anormalen Veranlagung wäre der schmucke junge Mensch Soldat geworden, wenn nicht seine„schlechten Augen“ gegen die Heranziehung hätten. h Hagen, 8. August. Bezirksvereinstag des Verbandes mittlerer Post= und Telegraphenbeamten. Zur Beratung von Verbandsangelegenheiten versammelten sich heute im großen Saale des Weidenhofes eine große Zahl von sostbeamten des Bezirks Dortmund. Vertreten waren 638 Stimmen. Es gelangten zunächst, die Anträge zum Verbandstage in Berlin zur Besprechung. Zu dieser Tagung, die am 10., 11. und 2. September stattfindet, wurden drei Delegierte gewählt, und zwar die Herren Postsekretär Alberts=Hörde, Oberpostassistent Schnaas=Siegen und Telegraphenbauführer Uhlmann. Ein Antrag, der die gehaltliche Gleichstellung der Diätare der Postverwaltung mit den preußischen Diätaren und der Militäranwärter mit denjenigen der preußischen Behörden betraf, fand einstimmig Annahme. Der Vorstand des Bezirks vereins wurde um einen Beisitzer verstärkt. Nach der Berichterstattung über die am 11. Juli in Berlin stattgesundene Beratung des Verbands vorstandes und der Bezirksvereins=Vorsitzenden über die Besoldungsfrage wurde als Ort zur Abhaltung des nächsten Bezirkstages im Oktober Bochum gewählt. S Aus dem Kreise Soest. Die vereinigten Lehrer des Kreises Soest beabsichtigen, sich bei ihren vorgesetzten Behörden um Bewilligung von Orts zulagen in der Höhe, wie solche bereits von der tadt Soest bezahlt werden, zu verwenden. Sie begründen ihr Gesuch damit, daß die Lehrer auf dem Lande, obgleich sie durch das neue Lehrer besoldungsgesetz den städtischen Kollegen im Grundgehalt und den Alterszulagen zwar gleichgestellt, diesen jedoch durch das Fehlen der von den Städten bereits gezahlten Ortszulagen nicht gleichstehen. Eine Folgerung dieser Ungleichheit ist, daß viele„Dorflehrer“ sich in die Städte versetzen lassen. Die Forderung der Lehrer auf dem Lande ist um so mehr gerechtfertigt, als durch das neue Besoldungsgesetz die Lasten für das Auf bringen der Lehrergehälter für die Landgemein den geringer geworden sind. Bisher zahlten die Gemeinden für je 10 Mark eine Alterszulage über 100 Mark 37 Mark, nach dem neuen Gesetz aber nur für je 10 über 150 Mark. Man zahlte also früher bei einer Alterszulage von 180 Mark 8 mal 37 Mark, jetzt aber bei 200 Mark nur 5 mal 37 Mark. Das Gesuch geht auch noch dahin, die Ortszulagen auch für die nicht definitiv angestellten Lehrer, die nur vier Fünftel des Grundgehalts beziehen, zu beantragen. n Münster, 8. August. Das frühere Ohmsche Haus. eines der schönsten alten Giebelbauten Münsters, am Roggenmarkt, das vor Jahren durch Feuer zerstört wurde, hatte die Stadt unter großem Kostenaufwande wieder neu erstehen und als Stadtweinhaus einrichten lassen. Ein Pächter von auswärts, dem der Wirtschaftsbetrieb über tragen wurde, kam nicht auf seine Rechnung und wurde schon nach einigen Monaten zahlungs unfähig. Das städtische, teuere Unternehmen, seit etwa einem halben Jahr unbenutzt, soll nunmehr an die Münchener Spatenbrauerei auf 5 Jahre zum jährlichen Preise von 5000 Mark verpachtet werden. Man plant, das Stadtweinhaus zu einem Bierlokal umzugestalten. In einer zahlreich be suchten Protestversammlung des hiesigen Wirte. vereins wurde zu der Angelegenheit Stellung genommen. Man führte Klage darüber, daß keine Ausschreibung in hiesigen Tagesblättern erfolgt sei und beschloß, in einer Eingabe das Stadtverordnetenkollegium zu bitten, einer„solchen städ tischen Konkurrenz“ seine Zustimmung zu ver sagen. Ferner wählte man eine Abordnung, die den Oberbürgermeister über die Stimmung in den hiesigen Wirtekreisen unterrichten soll e Werdohl, 7. August. Die Fahrten mit Z. II sind hier ganz besonders verfolgt worden. Ist doch unsere Industrie eng verknüpft mit dem Bau der Zeppelin=Aluminiumluftschiffe, war es doch der verstorbene Industrielle Berg=Eveking, der treu zu Zeppelin stand, ihn ermunterte, ihn unterstützte, als der schwäbische Graf noch unbekannt und verkannt war. Und ist es doch ein Kind unseres alten Industrielandes, Direktor Colsmann, der des Grafen rechte Hand ist. Mit Genugtuung wird hier der Erfolg des Zeppelinsystems begrüßt. Wie man hier bestimmt wissen will, hat Graf Zeppelin dem Direktor Colsmann fest versprochen, auch seinen vielen Freunden und Mitarbeitern im märkischen Industrielende einen Besuch abzustatten, und man nimmt hier an, daß der Graf diese Fahrt machen will, wenn Z. III nach Berlin überführt wird; sollte dies nicht möglich sein, so werde jedenfalls das nächste Luftschiff die Mark und das Kohlenrevier besuchen, denn der Graf hege großen Respekt vor der Arbeit der Westfalen. h Linden(Ruhr), 9. August. Verunglückt. Auf Zeche Baaker Mulde stürzte ein Bergmann 40 Meter tief in den Bremsschacht und trug so schwere Verletzungen davon, daß er auf dem Wege zum Krankenhause starb. Handel und Industrie. Stelle genannte Unternehmen, da angenommen wird, es seien die neuen Anlagen nicht zweckentsprechend und die Ertragsfähigkeit der Unternehmung würde hierdurch beeinträchtigt. Die Aktien der Laurahütte, die im Januar noch über 200 standen, sind am Samstag bis 181 zurückgegangen. *r Tortmund, 9. August. Ein Patent wurde angemeldet: auf eine„Vorrichtung zur Ausscheidung der Kesselsteinbildner aus dem Speisewasser für Dampfkessel u. dgl.“ von Frau Juli Schäfer, Dortmund=Körne. - Vom Ruhrkohlenmarkt. Das Essener„Glück auf“ schreibt: Die Lage des Ruhrkohlenmarktes ist im Juli im allgemeinen unverändert geblieben. Die Förderung war bei 27 Arbeitstagen wesent lich größer als im Vormonat, der nur 24 Arbeits tage hatte, ohne daß jedoch dieser Zunahme auch eine entsprechende Steigerung des Absatzes gegen übergestanden hätte. Dieser blieb vielmehr, auf den Werktag berechnet, nicht unerheblich gegen das Ergebnis des Vormonats zurück; die Folge war, daß die Zechen in größerem Maßstabe als im Juni zu dem Aushilfsmittel der Feierschichten greifen mußten. Gleichwohl sah sich das Syndikat genötigt, in Kohlen und Briketts noch geringe Mengen zu lagern. Entsprechend dem günstigen Wasserstand des Rheines waren die Versendungen über diese Wasserstraße recht umfangreich. In Fettkohlen ging der Gesamtabsatz über die Juniziffer hinaus, dagegen blieb der Tagesversand im Durchschnitt hinter dem des Vormonats zurück. Trotz vermehrter Feierschichten zeigten sich andauernd Bestände, besonders in Förderprodukten und Feinkohlen. Auch in Gas= und Gasflammkohlen waren die täglichen Absatzziffern niedriger als im Juni; im Hinblick auf die große Zahl der Arbeitstage kann der Absatz bei der heutigen Marktlage jedoch im allgemeinen noch als befrie digend angesehen werden. In Eß= u. Magerkohlen, in groben Nüssen sowie in Eß=Nuß 3 war der Absatz befriedigend, in allen übrigen Sorten ließ er zu wünschen übrig. Der Versand in Hochofenkoks zeigte gegenüber dem Vormonat eine kleine Besserung; in den anderen Kokssorten erfuhr er eine weitere wesentliche Steigerung und ließ er kennen, daß bereits im Juli die Herbstversorgung in vollem Umfange eingesetzt hat. In Briketts war die Nachfrage gering. Die durchschnittliche Absatzziffer ist gegen den Vormonat unverändert geblieben. Schwefelsaures Ammoniak. Im Mo nat Juli erfuhr die Marktlage für schwefelsaures Ammoniak keine wesentliche Anderung. Das In land zeigte, besonders für spätere Sichten, andau ernd Kauflust und auch die Nachfrage des Auslandes war reger. Die englischen Notierungen bewegten sich mit 11 Pfd. Sterl. bis 11 Pfd. Sterl. 7 s 6 d etwa auf dem Stande des Vormonats. Teer. Die Bewertung der Teererzeugnisse wies im Laufe des Monats Juli keine Anderung auf und die Teerherstellung wurde im Inlande glatt und vollständig abgenommen. Benzol. Die Absatzverhältnisse für Benzol, Toluol, Kylol und Naphtha waren auch im Laufe des Monats Juli unbefriedigend, so daß die bestehende Ein schränkung der Herstellung aufrecht erhalten wer den mußte. Die englischen Tagesnotierungen zeigten mit 6½ bis 6¾ d für 90er und mit 7 bis 7¼ d für 50er Benzol keine nennenswerte Ande rung gegen den Vormonat. ** Zur Börsenlage. Die Aussichten auf eine befriedigende Ernte mehren sich und damit nimmt die Hoffnung zu, daß nun auch die wirtschaftliche Tätigkeit sich mehr beleben wird, als bis jetzt angenommen werden dürfte. Da auch die meisten Auslandsmärkte von guten Ernteergebnissen zu berichten wissen, so ist anzunehmen, daß der internationale Warenaustausch eine kräftige Be lebung erfährt. Dazu kam am Schluß der vergangenen Woche der weitere Rückgang des Privatdiskonts. Ferner lautet jeder neue Bericht vom Montanmarkt wieder um eine Idee ge bessert. Die Folge davon war, daß das Realisationsbedürfnis auf diesem Gebiete wieder nachgelassen hat und an dessen Stelle erneute Kauflust getreten ist. Die Nachfrage auf diesem Ge biete wäre wohl noch stärker gewesen, wenn die Lauraaktien nicht noch weiter zurückgegangen wären. Es besteht an der Börse eine starke Miß stimmung gegen dieses früher immer an erster Das Kaiserpaar in Cleve. Die Kaiserin reiste nachts von Wilhelmshöhe über Münster nach Cleve, nachdem der Kaiser schon gestern Abend, wie bereits gemeldet, von Berlin dorthin gereist war. Heute morgen trafen der Kaiser und die Kaiserin auf dem Bahnhofe Münster zusammen. Vor Eintreffen des Sonderzuges der Kaiserin ging der Kaiser auf dem Bahnsteige eine Weile auf und ab, wobei er von den Reisenden und von Bürgern der Stadt lebhaft begrüßt wurde. Nachdem die Kaiserin im Sonderzuge eingetroffen und vom Kaiser begrüßt worden war, setzte das Kaiserpaar die Fahrt nach Cleve fortIm Gefolge des Kaisers befinden sich Oberhofmarschall Graf zu Eulenburg, Generaloberst v. Plessen, General Frhr. v. Marschall, Major v. Neumann=Cosel, Leibarzt Generalarzt Dr. v. Ilberg, der Chef des Militärkabinetts Generallentnant Frhr. v. Lyncker und der Chef des Zivilkabinetts v. Valentini. Im Gefolge der Kaiserin befinden sich Vizeoberzeremonienmeister von dem Knesebeck, die Hofstaatsdame Frl. v. Gecsdorff und Gräfin v. Bassewitz. Aus Cleve selbst wird uns über die Feststimmung telegraphiert: Der heutige Kaisertag hat, wie zu erwarten stand, bei prächtigem Sommerwetter eine ungeheure Menschenmenge in die Stadt Kleve gelockt. Gestern schon waren Tausende angekommen, die befürchteten, heute nicht rechtzeitig einzutreffen. Heute führten 27 Extrazüge außer den fahrplanmäßigen Zügen große Menschenmengen aus der ganzen Umgebung zusammen. In den Feststraßen bildete sich schon in den frühen Morgenstunden ein Spalier von Krieger= und anderen Vereinen und Schulen. Die Straßen, Fenster und Dächer waren bereits stundenlang vor dem Eintreffen des Kaiserpaares von Zuschauern dicht besetzt. Ankunft des Kaiserpaares. Um 11 Uhr heute vormittag traf der Kaiser und die Kaiserin mit dem Gefolge im Sonderzuge hier ein, und zwar auf dem Bahnhof Cleve=Tiergarten. Kurz vorher war auf dieser Station Prinz Oskar eingetroffen. Zum Empfang waren auf dem Bahnhofe anwesend der Oberpräsident der Rheinprovinz Freiherr von Schorlemer=Lieser und der Stellvertreter des kommandierenden Generals Freiherr Sixt von Arnim. Als die Majestäten den Bahnhof verließen, wurden sie von der zahlreichen Menschenmenge mit stürmischen Hurras begrüßt. Im ersten vierspännigen vom Sattel aus geführten Wagen nahmen der Kaiser und die Kaiserin, auf dem Rücksitz Prinz Oskar Platz. An die Spitze des Zuges setzte sich eine Abteilung berittener Landleute, die sich auf vorzüglich starken Pferden beritten gemacht hatten und in ihren dunklen Kleidern mit Reithose und Stulpenstiefeln und den schwarz=weiß=roten Schärpen einen vorzüglichen Eindruck machten. Der Wagen der Majestäten wurde eskortiert von einer Schwadron des 5. westfälischen Ulanenregiments, unter Führung des Majors von Castell=Rüdenhausen. Die Fahrt ging zunächst an dem vom großen Kurfürsten angelegten Tiergarten vorbei. Am Eingange der inneren Stadtgrenze wurde das Kaiserpaar vom Bürgermeister Wulff aus Kleve mit einer Ansprache begrüßt. Die Majestäten trafen, nachdem sie an der Stadtgrenze den Wagen verlassen hatten, zu Fuß auf dem Festplatze, dem kleinen Markte ein und nahmen Vorstellungen entgegen. Unter den Geladenen befanden sich Bischof Dingelstaedt von Münster mit zwei Domkapitularen, ferner eine Deputation holländischer Offiziere sowie Offizierdeputationen der Klever Regimenter. lichen Familie Zeppeidisch, sondern deutsch sel, weiß in blauem ppen kommt noch eindie altmärkische Faseint daher nicht aus5elldorf in die Gegend st und dort den wenmen hat. Denn die die Namen wechselten, Stammgeschlechte stets Kochlehriräulein aus guter Familie auf ½ Jahr (Vergütung monatl. 25 M) per 1. September gesucht. 10295 Hotel Deutsches Haus, Betzdorf a. d. Sieg. saunummern. Sommerfrische der terikanischen Milliareichsten Sommergäste Jahren wird nämlich uristenscharen besucht, einigten Staaten heroffenen Wagen durch it neugierigen Augen das Privatleben der en, während ein gesiges Megaphon Komvürdigkeiten in die ehörden von Newport der Plutokraten auch so daß die Zahl der zu Tag größer wird. i auf einmal auf der isammen, was natürst: staunend und mit e Touristen aus der dingen, die man ihnen rschaften,“ schreit ein erpalast der Familie isenfläche hier? Jedes e irgend eines engrpflanzt worden. Sef d e r V e r a n d a? D a s einem deutschen Baillionen abgesehen hat, ier links steht die es, jener Dame, die cten zu Neuyork ein ann jede Woche 10.000 sich 65 Diener und Man kann sich wirkhreibt die„New York iardäre, die um diese t weilen, davonlaufen ch wohl gern irgend Schulze als Schau? W e n n d i e B e h ö r ild ein Ende machen, schenherrlichkeit wohl ingen gehören Gott dem Allmächtigen, Herrn über Leben und Tod, hat es gefallen, heute mittag 1 Uhr meinen innigstgeliebten Mann, unseren herzensguten Vater, Schwiegervater, Grossvater, Bruder, Schwager und Onkel, den Am Dienstag, den 10. Aug. cr., vormittags 10 Uhr. werde ich beim Wirt Merkert, Kuckelke 15: 1 Landauer öffentlich meistbietend zwangsweise gegen Barzahlung versteigern. Dortmund, den 9. August 1909. Rüther, Gerichtsvollzieher kr. A. Bekanntmachung. Steiger a. D. Heinrich Thielmann im Alter von 66 Jahren, nach kurzern, schwerem Krankenlager zu sich in die Ewigkeit zu rufen. Um stille Teilnahme bitten Am Dienstag, den 10. Aug. er., vormittags 10 Uhr. werde ich Kuckerke 15: 1 Regulator, 1 Sofa, 1 Spic gel, 1 Küchenschrank, 1 Tisch und nachmittags 5 Uhr in Brackel: 1 Hobelbank und 1 Näh. maschine öffentlich meistbietend zwangsweise gegen Barzahlung ver steigern. Dortmund, den 9. August 1909. Groh, Gerichtsvollzieher Die trauernden Hinterbliebenen. Bekanntmachung. er. Lütgendortmund, Werne, Bottrop, den 7. August 1909. Die Beerdigung findet am Dienstag, 10. August, nachmittags 4 Uhr, vom Sterbehause, Provinzialstrasse Nr. 182, aus statt. Am Dienstag, den 10. Aug vormittags 10 Uhr, werde ich beim Wirt Merkert hier, Kuckelke 15: 1 Pelz öffentlich meistbietend gegen Barzahlung versteigern. Dortmund, den 9. August 1900. Nietz, Gerichtsvollzieher. Bekanntmachung. Bekanntmachung. er Am Dienstag, den 10. Ang vormittags 10 Uhr, werde ich hierselbst Kuckelke 15: 1 Schuhmacher= Nähmaschine (Singer), 4 Schweine, 1 Sofatisch, 3 Sofas, 2 Spiegel, Geldschrank, 1 Projektions Apparat, 1 Trumeau, 1 Klavier, 2 Vertikos öffentlich meistbietend zwangs weise gegen Barzahlung ver steigern. Dortmund, den 8. Aug. 1909. Kießling, Gerichtsvollzieher. Strafvollstreckungsersuchen. Gegen den unten Beschriebenen, welcher sich verborgen hält, soll eine durch Strafbefehl des königl. Amtsgerichts in Dortmunz vom 6. Februar 1909 wegen Hausfriedensbruchs, begangen in Dortmund am 11. Dez. 1908, erkannte Geldstrafe von 5 M. evtl. 5 Tage Gefängnis, vollstreckt werden. wird ersucht, denselben zu verhaften und in das nächste Gerichtsgefängnis abzuliefern, sowie zu den hiesigen Akten— 12 C. Nr. 51/09— sofort Mitteilung zu machen. Personbeschreibung. Familienname: Hein, Vorname: August, Stand und Gewerbe: Bergmann. Geboren am März 1865 in Ritschutz, Kreis Glogan, letzter Aufenthalt(Wohnung): Brambauer, Karlstr. 21. Unterschrift der Person: August Hein. Dortmund, den 8. Aug. 1900. Bekanntmachung. Bekanntmachung. Wilhelm Dellewie, Bücherrevisor, er. Sachverständiger in kaufmännischen Angelegenheiten, Dortmund, Saarbrückerstr. 39. Fernruf 1708. Aussergerichtliche Beseitigung von Zahlungsschwierigkeiten Konkursverhinderung), Bücher- und Bilanz-Revisionen etc Suche z. 1. Lept. bess., nicht zu Zweitmädchen. Unges Hne Frau Stadtschulrat Dornheckter, Wallrabestraße 7. Auf sofort wird eine tüchtige evangelische Haushälterin Am Dienstag, den 10. Ang vormittags 11 Uhr. werde ich beim Wirt Merkert hier. Kuckelke 15, folgende Gegenstände: 1 Vertiko, 2 Bilder, 1 silberne Damenuhr mit Kette, 1 goldene Herrenuhrkette, 2 Plüschsessel, 1 Ladenregal, 1 Vertiko, 1 Vogelkäfig, 1 Sofa, 1 Kla vier, 1 Vertiko, 1 Uhr, 1 Büfettschrank, 1 Lehnstuhl, 1 Spiegel öffentlich meistbietend zwangs weise gegen Barzahlung verAm Dienstag, den 10. Aug. er. nachmittags 4 Uhr, werde ich hierselbst, Märkische Straße 248: 1 große Dezimalwage, 1 Klei derschrank, 1 Vertiko, Stühle, 1 Sofatisch, 1 Küchen anrichte, 1 Nähmaschine, Trittleiter u. v. a. fsentlich meistbietend zwangs weise gegen Barzahlung per steigern. Dortmund, den 8. Aug. 1909. 10355 Kießling, Gerichtsvollzieher. z. Führung eines kleinen, besse ren Haushalts(alleinstehender steigern. Herr) gesucht. I Dortmund, den 9. August 1909. Schriftl. Angebote unt. 10298 a. d. Geschäftsst. d. Dortm. Ztg.! Gerichtsvollzieher kr. A. In sehr guter Lage des nörd lichen Stadtteils Eckbauplatz von etwa 50 Quadratruten, fü drei Baustellen geeignet, zum Preise von 20000 M zu ver kaufen. Schriftl. Angebote unter 10360 an die Gesch. der Dortm. Zig Bauplatz, ca. 170 Ruten, an der Osterholz straße, haben preisw. zu verkaufen Overbeck& Sohn, Rosental 27 Königliches Amtsgericht. Strafvollstreckungsersuchen. Gegen den unten Beschriebe nen, welcher sich verborgen hält, oll eine durch Urteil des Kgl. chöffengerichts in Dortmund vom 15. Februar 1909 wegen Unterschlagung, begangen in Lünen, Kreis Dortmund, im Jahre 1908, erkannte Geldstrafe von 30 M. eventl. 6 Tage Gefängnis, vollstreckt werden. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das nächste Gerichts=Gefängnis abzuliefern, sowie zu den hiesigen Akten— 12 D. Nr. 733/08— sofort Mi: teilung zu machen. Personbeschreibung. Familienname: Grotzmann Vorname: Heinrich, Stand und Gewerbe: Korbmacher. Geboren am 16. Februar 1883 zu Weitmar, Kreis Bochum, letzter Auf enthalt(Wohnung): Bochum Hernerstraße 120. Unterschrift der Person: Hein rich Grotzmann. Dortmund, den 2. Ang. 1009 Königliches Amtsgericht Verloren Prinz Friedrich Karlstr.—Hei liger Weg—Kronprinzenstraße Damen-Handtäschchen (grau Krokodil). Abzugeben ge gen Belohnung Märkischestr. 11 Dienstag, den 10. August: Aus Anlass der Kaiserfeier auf Hohensyburg: = Grosses patriotisches= Doppel-Konzert. Bekanntmachung. Aus Anlaß der Jubelfeier der Grafschaft Mark sind am Dienstag, den 10. d. Mts., die Burcaus des Amtes Lütgendortmund geschlossen. Das Standesamt ist von—10 Uhr vormittags geöffnet. Lurgendortmund, den 7. August 1909. Ehren=Amtmann: gez. Westermann. 10 5 919 55 ORO 53 C1O 0 OHO 5 OnO 5 1 15 ORO 5 10 35 010 15 010 815 010 1 Joooeoonoim Sm Zur geb. Mittellung! 9 515 121 515 12 515 19 515 19 Die neuen Münchener Kugelseidel .35=% Liter sind angekommen. 839 West. Porellan- u. Glas-sli N. Hoffmann. STOETOENOEN OER OER OEROEEOEROOmOmOOpOgETOE Lomouoennosononouonnoososomo momonononononononononosonosomomo * 5 Nach dem Vortrage eines Festgesanges der Männervereine der Stadt hielt der Vorsitzende des Landesausschusses Landrat Eich die Huldigungsansprache. Rede des Kaisers. Hierauf nahm der Kaiser den Ehrentrunk entgegen und erwiderte auf die Huldigungsansprache folgendes: Es ist mir und der Kaiserin, meiner Gemahlin, ein Herzensbedürfnis gewesen, der Einladung zur heutigen Feier der 300jährigen Zugehörigkeit des Herzogtums Kleve zum brandenburgisch=preußischen Staat und zu meinem Hause Folge zu leisten. Aufs freudigste bewegt von dem herzlichen Empfang, der uns von der Stadt und den Einwohnern des Klever Landes bereitet worden ist, spreche ich gleichzeitig im Namen der Kaiserin unseren wärmsten Dank aus, insbesondere auch für die uns gewidmeten schönen Begrüßungsworte. Der Rückblick auf die Geschichte Kleves läßt uns das gütige und gnädige Walten der göttlichen Vorsehung erkennen, welche die ursprüngliche kleine Grafschaft zu einem wichtigen Gliede des brandenburg=preußischen Staates gestaltete. Wir gedenken bei diesem Rückblick des ältesten klevisch=gräflichen Geschlechtes, das sich an den Stammbaum des Schwanenritters der Graalssage knüpft, und seiner Nachfolger der Grafen von der Mark, die die Würde eines Herzogs von Kleve durch Kaiser Sigismund auf demselben Konstanzer Reichstag erhielten, auf dem der erste Hohenzoller mit der Kur belehnt wurde, besonders aber des Herzogs Wilhelm III. von Jülich, Kleve, Berg, Mark und Ravensberg, der in weiser Fürsorge der Zersplitterung seiner Lande vorbeugte und durch kaiserliches Privileg zugunsten der weiblichen Erbfolge Grundlagen zur Vereinigung derselben mit dem Staate der Hohenzollern schaffte. Diesem Fürsten verdankt mein Haus neben der niederrheinischen Erbschaft auch den Namen Wilhelm, den der spätere Kurfürst Georg Wilhelm als erster Hohenzoller trug. Wir gedenken ferner mit inniger Dankbarkeit des Kurfürsten Johann Sigismund, dessen Klugheit, Entschlossenheit und Mäßigung es schließlich gelang, die mannigfaltigen Hindernisse, die sich bei der Besitzergreifung und Verwaltung des ihm zugefallenen Erbes entgegenstellten, glücklich zu überwinden. Woher er die Kraft dazu schöpfte, das besagt sein Hohenzollernbekenntnis: Ich bin meines lieben Gottes Diener und Statthalter. Vor allem aber tritt uns angesichts der Mauern der alten Schwanenburg die erhabene Gestalt des großen Kurfürsten entgegen, denn hier in der Nähe der verwandten Niederlande hat er oft geweilt, hat er weitausstrebende Pläne entworfen, deren Verwirklichung in sturmbewegter Zeit ihn zum wahren Begründer des preußischen Staates machte. Und so haben auch seine Nachfolger, die Könige aus dem Hause Hohenzollern, nicht vergessen, welch ein Juwel durch diese niederrheinische Landschaft ihrer Krone zugefügt worden war. Als Ausdruck der Dankbarkeit für die landesväterliche Fürsorge der Fürsten meines Hauses ist das vor uns stehende monumentale Bauwerk mit dem Reiterstandbilde des großen Kurfürsten von Künstlerhand errichtet. Die klevische Bevölkerung hat sich damit selbst ein Denkmal gesetzt, ein Wahrzeichen für die Treue und Liebe, mit der die Klever in guten und bösen Tagen zu ihrem Landesherrn gestanden und Gut und Blut eingesetzt haben. Heute sind die Träume der vergangenen Zeit glücklich erfüllt: Aus den zersplitterten und zerrissenen Landen, ein Tummelplatz fremder Völker, ist ein achtunggebietendes einiges deutsches Reich geworden. Der vielumstrittene, sagenumwobene Rhein ist ein unveräußerliches Gemeingut aller Deutschen geworden. In seinen poesievollen Landen, die deutschen Rebensaft als Gesellen deutscher Heldenkraft preisen, streiten sich in friedlichem Wettbewerb, wie jüngst in Frankfurt am Main mit den sangesfreudigen Rheinländern, die Männer der übrigen deutschen Gaue, und wie in meinem Wappen die goldenen Lilienstengel des Herzogtums Kleve mit dem brandenburgischen Adler und mit anderen Landesemblemen ein harmonisches Ganzes bilden, so werden auch für die Zukunft die treuen Söhne des Nieverrheins Seite an Seite mit den übrigen Landeskindern fest zusammenstehen, wenn es gilt, Vaterland, Thron und Altar zu schützen. In dieser Zuversicht ergreife ich den erinnerungsreichen Ehrenbecher des gastfreten Wesels und trinke den deutschen Wein auf das Wohl des Herzogtums Kleve. Der Kaiser nahm dann den Ehrenbecher und trank ihn leer. Landrat von Eich brachte ein dreifaches Hoch auf den Kaiser aus, in das das Publikum begeistert einstimmte. Drahtmeldungen der Dortmunder Zeitung. Handelsvertragskündigung. 8 Berlin, 9. August. Der hiesige amerikanische Botschafter hat dem auswärtigen Amte eine Note Übermittelt, durch die das deutsch=amerikanische Handelsabkommen vom 22. April(2. Mai) 1907 zum 7. Februar 1910 gekündigt wird. Opfer der Hitze. * Berlin, 9. August. Die plötzlich eingetretene Hitze hat bereits zwei Hitzschläge zur Folge gehabt. Ein 124jähriger Mörder. * Petersburg. 9. August. In Wladiwostock ist ein 124jähriger Greis wegen Mordes zum Tode verurteilt worden. Türkei und Griechenland. * Konstantinovel. 9. August. Die Türkei setzt die Rüstungen fort. Weitere 7 Torpedoboote und Kriegsschiffe mit Truppen gingen nach dem Hafen, wo sie den Befehl zur Abfahrt nach Kreta erwarten. Drahtbericht über die, heutige Berliner Wertpaplerbörse. Festverzinsliche Paplere. .8. 09 101,30 G 101,25 G ..09 101,25 G 101,25 bG 103,10b9 103,10bG 95,70bG 95,70bG 86,50b0 86,40bG 101.30 G1101,25 G 101,40 b 101.25 b0 102.80 99.40B 102,00 G 102.10 bG 99.9000 99.10 89,25bG 99.5000 80.00bB 95.40 G 96.40 b 100,40bG 100,70 G 92,90 G 92.70 b 93.10 G 101,00 G 93.80 G 99.90 b 89.25 b0 98.00b0 99.5000 78.60 bG 99.40 G 96.40 b 100,40 b 100,70 b 92,90 G 92,6006 92,10 G 101,10 G 93.80 G Preuss. Cons. Sächs. Rente Rhein.-Wstf. R. Berg-Märk. III Rheinr.XX-XXI XAA Rheinp. III. VII X XII Rheinpr. XVIIl Rheinpr. IX,XI. Ung. Kronrente Buen.Ayr. Stadt. Bayr..-.-.IV „„ Vu. VI Goth.Gr.-.-Pr. Pfdbr. 1 Getb.Gr.-.-Pr.Pfdbr. II Gr.-Cr.-Pfdbr. III, IV Gr.-Cr.-Pidbr. vI. vil Pr. Com..1906 Pr. Hyp-Akt.-B. 1904 unk. 1913 Pr. Pidorb. XVIII XIX Pr. Pidorb. XX, XXI unk. 1910 Pr. Pfandbr.-Bk. XXVII. uk. 1915 Pr. Pfandbr.-Bk. XXVIIl uk. 1917 Pr. Pfandbr.-Bk. XVII, XVIII Pr. Kleinb.-Obl ./8. 09 103,10 bG 95.7050 86.50b0 86.00b0 102,10 G 95,90 B ./8.09 103,10b0 95.7000 86.4000 86.00 B 102,10 G 95,80bG 101,60 b 101.60 G 93.00 G 88,80 b 85,25b B 92.9000 102,50 b 139.00•0 115,50 G 100,60 G 99.75 b 94.70 G 99.75 G 99.80bG 99.4000 100,500G 93.0000 88,80bG 85,25b0 92,7500 102,60 b 139,00 G 116.00 G 100,60 G 99.75 b 94.70 G 99.75 G 99.90bG 99.900G 100,50bG Barmer Bankv. .-M. Bk.Elberf. Berliner.-Ges. Bresl. Disk.-Bk. Com..Disk.-Bk. Creditv. Nevig. Darmstädt. Bk. Deutsche Bank Nationalb. K Uebersee Diskonto- Ges. Boch.Viktoriabr Dtm. Aktien-Br. Union-Brau. Viktoria-Br. German.-Br. Accumulat.- Fb. .-G. für Anilin .-G. f. Montan Allg. elektr. Ges. Alsen Portl. 2. Ankerw. Hegstb. Annaberg Stein. Annener Gussst. Aplerbeck..-V. Arenberg Bergb. Chm. Wk. Albert Cölner Bergwk. Cöln. Müsener Concordia Bgw. " Spinnerei Consol. Schalke Delmenh Linol. Dtsch. Luxemb. Uebersee El. Gasglühlicht „Munit. u. W. Dinnendahl R. W Georgs-M. St.-P. Gerresh. Glash. Ges.f el. Untern. Gladb. Woll-Ind. Glückauf.A. Görlitz. Eisb.-B. Grevenbr. Masch Hag. Gussst..A. Hallesche Msch. Hannov. Masch. Harb.-Wiener G. Harkort Brkb.co Kölsch Walz König Wilh. abg. „ St.Pr. Königin Marienhütte V.-Akt. Königsborn Arth. Koppel Kronprinz Met. Küpperbusch Lappll., Tiefb.-G Laurahütte Loopoldshall renst& Koppel snabrück Kupf Phönix B..-A. Julius Pintsch Rhein. Braunk Chamotte Metallwerke " Vorzug „ Nassaulzw. Rh. Stahlwerke Stettin Cham. Stett Vulk St-P. Stollberg Zinkh Stollw.,.-A. Thale Eis.St.-Pr. „„-Akt. Thiederhall Tillmann Eisbl. Ver Köln Rottw. D. Nickelw. Div 74132,0000|132.20 G 83 162,00b0 161,90 b 9 174,40 b 174.25 b 6[109,10 G/109,10 G 5¼ 113,50 00|113,60 G 74122.60 G/123,00 G 6 134,5000 134,50bG 12 246,60 b /246,00 B 7½ 120.00 G/120,00 G 9(162,70 b /162.75 b 9 188,70 b /188,90 b 4 101,0006 /101,00b0 93.50 G 92,7500 98.90bG 98,90 b Banken Div.! 7¼ 156.70bG156, 20b 6¼ 106.75 b 107, 000 7 126.25bG|126,90 b 84 165,75 b 165,70 B 6 101,80bG 102.000B 64 121,90 b 122,00bG 6/ 105,00 B /105,00 b 6 123,8000 123,80bG 7 108.50 b 108.50 G 6 113.75 G1113,75 G 9%—.— 7 20 20 7 11 12½ 18 0 12 9 5 12 6 10 24 82 80 4½ 10 0 3 13 10 9½ 35 20 0 112.500 B/112,00 G 325.00 G/325,00 G 320,.25 G329,25 G 110,00b B 111.00bG 143.75 b 143.50 G G G G Dresdner Bank Elberf. Bankv. Essener Bankv. " Credit-A. Märk. Bk. Boch. Mitteld. Kr.-Bk. Mülheimer Bank Nationalbk..D. Niederd. Bank Nordd. Gr.- Cr. Oesterr. Credt Brauerelen. Gels. GlückaufBrauerei Isenbeck-Braur. Linden- Brauer. Löwen-Br. Dtm. 133.50 G 73.25 G 62.50 G 188.00 b 135.00 B 72.00 G 62,50bB 188,50 G Industrie-Paplere. 206.60b0 335,00 b 80.30bG 234,00 bG 218,75bG 99.30 b 174.10bG .60 156,50bG 445,25 b 440.10 b 206.60 G 334.50 b 80.25bG 233,00 G 220,00bG 99.30 b 176,25bG 89.80bG 153,50bG 449,00bG 440.25 b 449.75 B 451,50 bG 106.50 b 108,00 b 284,00bG 283.75bG 158,0000 167.50 b 406,00 B 408,00 b 216,00 b /215,10 b 205.10 bG 206,00bG 164,000G 164,00 b 687,00bG 692.00bG 332,75 b 332.00b0 657,25 bI 57,00bG 15 225,7556 225.60 G S(141,60bG 141,90 b 6 141,90 b 140,70 b 6 93.50 b 93.75 G 22(320,00bG 318.50 b — 82,30 b] 84.00 B O.40,00 bl 44.00bG 26 405,000G 407,00 bG 25 335,00 B 335.00b B 0 141,2509 141.50 G 10½ 140,00b B 139.00 b 5 18 264,00 23 350,00 G 106,50 G/106,10 G 264,00 b 263.25 b - 3 5 0, 0 0 G 100,1006 193,75b0 365.75 b 209.00 b 125,00 b 182.40 b 36,40b B 100,10bG 193,10bG 366.75 b 209.00 G 129.00b6 36.7506 197,2506197,50b6 109.40 b 111.00 b 183.90 b 228.50 b0 177,00bG 100.00 G 93.25bG 95.50 b 255.00b B 174.00 G 183.80 b 232,00bG 178.0006 99.90 b 93.25 G 95.50 G 255,25b0 173,90 b 290,00 bG /290, 50bB 233,00 b 233,25bG 133,50bG132.7550 118,766G119,00bB 105.50 b 106.00bG 117,0006/120.50 b 95,00bG 97,00bG 254,40 b 254,00 b 244,50bG 246,50 bG Balcke, Teller. Bk. f. Bergb. u. I. Bartz Lagerhof Basalt, Akt.-G. Berl. Elektr.-W. Berl. Masch-B. Bernburg Masch Berzelius Bgwk. Bielefold. Masch Bismarckhütte Donnersm.-Hüt. Dortm.Un. Lit.C. „ Vorzug D. Düsseld. Els.-B. " Elsenhütte „ Masch. Dynamit-Trust Egestorff Salzw. Eiseng. Velbert Elberf.Farb.-Fb. „ Papierfabrk El. Licht u. Kraft Harkort Bergw. St-Pr. Harpener Bg. Hartm., sächs.M. Hasper Eis. u. St. Hedwigshütte Hein, Lehmann Hemmor Prtl.-Z. HerbrandWagg. Hiberniaßergw. Hirechb. Led.-A. HochdahlV.-A. c. L. Löwe& Co. Lothr. Cem. St.-P Lübecker Msch. Lüneb. Wachsbl. Märk.-Wstf. Bg. Magdb. Bgw.Ges Marienh..Kots. Maschin. Baum Maschin. Breuer Massen Bergb. Mechern. Bgw.V Meggen.Walzw. Rhein.-Wstf. Ind " Cement- Ind. Wetf.Kalkw. Riebeck Montan Rolandshütte Rombacherhütt Rositzer Brannk Rothe Erde Eis. Rütgerswerke Saxonie Cement Vr. Zypen& Wiss Wanderer Fahr. Warstein. Grub. Wasserw. Gels. Wessel, Ludw. Westereg. Alkal. Westfalia Westf.Drahtind. " Drahtwerko Kupfer 6 0 6½ 5 11 15 4 0 17 18 17 2 5 22 13 6 10 10 7 24 0 7 10 11 12 7½ 16 10) 4 15 10 10 6 16 9 20 6 0 36 10 6 0 0 4 12 7½ 12 5 9 14 10 11 11 12 8 10 10 17 8 10 0 127,10bG 31.00b B 120.40 G 92.2500 170.50 b 250,00bG 89.00bG 94.00b0 328,00 b 228,00bG 309.00 b 68,90 b 94.50 G 281.00 G 168.00b 96.7506 166.60 b 158,00 G 101,250 B 447.00 G 71.75 G 125,90bG 130.75 b 195.80 b 183,30 G 162.50b0 216,10 b 127,10bG 31.00bG 120.40 b 93.25bG 170.75 b 248.50 bG 90,00bG 95.75 b 326,00bG 238,20 b 308.00bG 68.80 b 94.60bG 281,00bG 168,50bG 96.75 G 166,70 b 158.75 b 102,00 b 448,00b0 71.75 G 126,00b B 130.75 0 195,90 b 183.25 b 163.00bG 217.00b0 151,00bG 151,50 bG 130,75 b 132.00 b 198,005G /200,00bG 159.00 G 94,00 B 279.40bG 125,10bG 237.75bG 109,20bG 105,20 G 114,0006 126.25 G 80.40 b 113.250B 67.25 B 126,1000 163,75b0 170.50bG 143,25 bG 190.00bG 105,00bG 157,000 B 221,00b0 113,2500 176.50 b 145,00bG 174,000G 322.00b0 117,60 G 215,0000 67.50 G 203,00bG 211,90 b 173.10 b 215.00bG 101.0000 158,000B 94.00 B 280,00bG 125.70 b 240,00 bG 112.50 b 105,00b B 114,0006 126,25 G 80.00 B 113.250B 67.25 B 125,00 b 163,90 b 171.00 G 144.00bG 190,25b0 105,00bG 156,75 b 222,60b0 113.60 00 177,000 B 146,00 G 173.000G 322.00 G 117,5000 216,00 b 64.60 b 201.50 bG 212.00 b 174.60 b 216.00 B 102,000G Westfal. Pr. 111 „„ IV, V unk. 18-16 Wstl. Pr. II. III, IV "„IVunk. 15 Wetpr. Pr. VI, VII „--VII D rtm.07unk.12 " 0 7 u n k. 1 8 „ 91, 98, 1903 Arg. Göld-Anl. Aussere Gr.-Cr.-Pfdbr. IX IXa unk. 1909 Gr.-Cr.-Pidbr.X XII Gr.-Cr.-Pfdbr. V. VIII Gr.-Cr.-Pfandbr. XI. unk. 1913 Pr..-Bod..1890 Pr..-Bod..1899 Pr. Ctr.-Bod. v. 1901 unk. 1910 Pr. Com. VI, VII unk. 1917. Pr. Com.I Rh. Hp.-B. 66-68, 83-85 Rh.-.-Bd. I, III V, VII. VIIa, Rh.-.-Bd. VIII. VIIIa unk. 1910 Rh.-.-Bod. II, IV, VI. Wst..C. I, II, V do. VI. unk. 1910 do. IV Osnabrück. Bk. Pr. Boden-Cred. „ Central-Bod Hyp.-Akt.-Bk „ Pfandbr.-Bk. Reichsbank Rhein. Bank Rh.-Wstf..-Cr. „ Disk.-G. Schaaffh. Bk.-V. Westd. Bod.-Cr. Müser-Brauerei Ross& Co., Br. Boch. SchlegelBrauere Wickühl. Küpp. Bliesenbach V. Boch. Bgw. abg. Bochum.Gussst. Böhler& Co. Geb. Bösperde Walz Bresl. Wg. Linke Buderus Butzze& Co., M. Casseler Feder. Chem. F. Weiler Eschw. Bergw. „ Kln. Eisenw. Faber Bleistift Fag. Mannstädt Finkenberg Prtl. Friedrichs hütte riedrichssogen Gaggenauer.A Gelsw. Eisenwk. Gelsenk. Bergw. (telsenk. Gussst. Georgs-Mar.-H. Höchster Farbw Hösch Stahl Hôxter Godelb. Hotel Disch Hüstener Humbolar Ilse Bergbau JeserichAsph.V. Kahla Porzellan Kallw. Aschersl. Kattowitzer Klauser Spinn. Mend.-Schw. St. Mix& Genest Mülheimer Berg. Nauhelm.Prod. Neue Bodenges. Neue-Oberl.Glas Nienbg. Eis..-A Nd. Wollkämmer Nords- Dampff. Oberschl..-B. „ Eisen- Ind. " Kokswerk. Schering Ch. Fb. Schlossf. Schult. Schöller Eitort Schuckert Elekt. Schulz- Knaudt Siegen-Solinger Siemens& Halek Stadtberger H Stassf. Ch. Fbr. Westf. Stahlwrk Westl Bod.-Ges. Wicking Portl Wittener Glash " Gussstahlf. " Stahlröhr. Zech. Kriebitz. Zellstfb. Waldh Otaviminen und .-B. ./8.09./8.09 4% 101,000G101,00 G 4[101.80 G 8K 93.50 G 31 93.60 G 84 86.25bB 8½ 4 4 8½ 5 4 100.80 b 100.80 95,60 G 101.80 G 93.50 G 93.60 86,25 C 100.80 B 100,80 G 99.60 G 3½ 3½ 4 4 3½ 3½ 4 4 3½ 100,00bG 100.00 G 100,00bG 100,00 G 94.80 G 94.80 C Berlin, 9. Aug. Frühmarkt. Weizen neuer vorr. 000,00 bis 000.00, per Sept. 224,50—000,00, per Okt. 221,00—000,00, per Dez. 227,00—000,00. Roggen, neuer vorr. 000,00 bis 000,00, per Sept. 179,50—000,00, per Okt. 176,00—000,00, per Dez. 175.75—000.00. Haser, seiner 212,00—220,00, mittel 206,00—210,00, gering 200,00—205.00, Russisch Wagen 197 bis 208, mittel 186— 196, gering 175—192. Gerste. inländ. leicht 160.00—175,00, schwer 176,00—186,00, russisch 138—143, nicht gewöhnliche Lieferung 141,00—15-,00. Mais, amertkanischer mired guter 174,00—176,00, schwere Qualität 168,00 bis 171,00, La Plata 154,00—160,00, bulgar. 000,00—000,00, Erbsen, inländtsche u. russische mittel 206.00—214,00, do. seine 215,00—225,00. Weizenmehl Nr. 00 Brutto 8° 50—36.50. Roggenmehl Nr. 0 und 1 23 50—25.30. Weizenkleie, grob Netto exkl. Sack ab Mühle 11,50—12,50, do. sein 11,50—12,50, Sack Roggenkleie exkl. Sack ab Mühle 12.80—13,40. Berlin, 9. August. Getreidepreise. 94,80 G 100,00 G 100.10 G 94.80 G 100.10 b0 100,10 bG Mais amerik. Mixed Sept. Rüböl 100,10 G1100,10 G 101,90 C 94.25 G 100,10 G 99.80 G 100,00 G 94.00 G 99.80 G 100.00 G 94.00 G 101,90 b 94.25 G 100,10 G 99.90 G 100,00 B 94.00 G 99.80 G 100.00 G 94.00 G Weizen Sept. 222,75 Okt. 219.75 Dez. 216.00 Roggen Sept. 178,50 Okt. 176.00 Dez 175,00 Hafer Gept. 168.75 „ Dez. 101.50 Hamburg, 9. August. Bericht.) Rüben=Royzucker 1. Prodnkt Basis ment neue Usance, frei an Bord Hamburg 10.90, per Sept. 10,95, per Okt. 10.17⅛. per Dez Aug. „ Okt. „ Dez. Weizenmehl Roggenmehl Zuckermarkt. 000.00 " 000,00 " 63,40 " 55,70 " 00,00 82,50—36,50 23.50—25,20 (Anfangs. 88% Rendeper Aug. Dez. 10.10 per März 10.30, per Mai 10,40 per 50 kg. Behauptet. Hamburg, 9. August. vormittags 11 Uhr. Kaffee (Vormittags=Berichts. Good average Santos per Sept. 32 Gd., per Dezbr. 30½ Gd., per März 30½ Gd. per Mai 30 1 Gd. Stetig. Rio 15 9/33. Bremen, Firkins 58¼. 9. August. Schmalz. Loko, Doppeleimer 59¾. Stetig. Tubs und Div!„ 7¼135,25 G/135.7500 8(161.30 b /161.40 b 9 188,00 G1188,00 G 5123,30b B 123.25 G 74/146.60 G 146,50bG .147.75 G1148.00 0 6 107,50bG/107.90 b 84 166.75b6 166.40 G 7 128.25 G128.25 G 7(136,75b0 136.4000 74 147,50bG147,75 G 124.75 G 83.00 bG 150.10 G 122.00 84,00 bG 150.250 B 146,00b0 146,75bG 0 0 15 13 0 22 6 6/ 12 7 12 8 15 11 12 8 6 10 9 4 27 14 6 0 * 22 10 12 10 14 5 0 9 11 8½ 18 0 8 0 1% 1X 11 9 10 0 5 1 3 11 7 81.60b0 61,5006 238.75b B 238.90 b 232,00bG /234,00bG 103.00bG 102,75 B 385,50 G /395,00b0 114,0000114,6000 103,600G103.60 G 208.75 b /209.00bB 150.50 G/156.50 G 198.75 b /198.25 B 136.75bG137.50 B 272.75 G/276,00 G 178,00bG 179,00b6 163.00 G 163,0000 131,250G132.7550 90.50 95.50 G 176.50 b 186.40 b 86,00b B Bremen, 9. August.(Offizielle Notierungen der Baumwoll=Börse.) Baumwolle stetig. Upland loko middl, 63 Pf. Ruhig. Neuß, 9. August. Fruchtmarkt. Weizen la. 00,00, IIa. 00,00 Mk. Roggen Ia. 00.00. IIa. 00,00 Mk. Hafer la. 19.00, IIa. 18,00 Mk. für 100 Kg. Kartoffeln.00 bis .50 Mk. Heu 4,20—4,60 Mk. Luzernerheu 5,00 Mk. für 50 Kg. Maschinenstroh 20,00. Flegeldrusch 22,00 Mk. für 500 Kg. Rüböl 57.00, saßzweise 59.00, gereinigtes 60,00 Mk. für 100 Kg. Preukuchen 102,00 Mk. für 1000 Ka. in kleineren Partien 106.00 Mk. Kleien.20 Mk. für 60 Kg. Köln, 9. August. Rüböl loko 60,00, 58,00. K Essen, 9. August. Wagengestellung Gestern wurden gefordert 20 257 Wagen, gestellt 20 257 Wagen, mithin gesehlt keine. Dortmunder Städtischer Viehhof. Zu dem heutigen Schlachtvlehmarkt waren aufgetrieben: 1072 Stuck Großvieh, 1840 Schweine, 399 Kälber, 102 Schafe. Bezahlt für 100 Pfund Schlachtgewicht: Ochsen 434,50 bG 243,00bG 62.75 G 97.600 B 40.25 b6 125.00b0 396.00b0 108.25 G 308.0000 155.10 G 249,80b0 72.50 G 77.00 B 115.25 bG 185,00b0 38,00 G 143.90 b 304.00bG 53.50 G 159.0000 73,00 bG 104,90 b 99.00bG 132.7500 90.75 b 95.25bG 177,00b B 186.20 b 86,90 b Bullen Rinder und Kühe — Mt. 71—74„ 66—70— 58—65„ 68—66— 68—60„ 53—57" 48—52„ 72—74 435.00 B 244.50 bG 62.75 G 97.80 G 40.50 bG 124.40 b 395,00bG 107,10bG 320.40 k 156,10b6 249.80b3 71.001G 77.50b0 114.7500 186,00bG 38,00 G 144,00bG 308.75b9 53.25 G 159,00 B 72.50 B 105.25 b 99.40b0 157,000G158,00bB 221,00 bG 125.50 G 92.00 B 125,70 b 98.50 G 222.75 b 96.100G 124,00bG 223.00b9 124.5000 92.00bG 125.30 b 134.00 B 98.25 b 223.00bG 97.00 B 122,90 B a) vollfleischige, ausgemästete höchsten Schlachtwertes, höchstens 7 Jahre alt... b) junge fleischige, nicht ausgemästete u. ältere ausgemästete o mäßig genährte junge, gut genährte ältere d) gering genährte jeden Alters a) vollfleischige ausgemästete Bullen bis zu 5 Jahren b) vollfleischige jüngere Bullen 0 mäßig genährte jüngere und gut genährte ältere d) gering genährte a) vollfleischige ausgemästete Rinder höchsten Schlachtwertes b) vollfleischige, ausgemästete Kühe höchsten Schlachtwertes bis zu 7 Jahren o) ältere ausgemästete Kühe und wenig gurentwickelte jüngere Kühe und Rinder d) mäßig genährte Kühe und Rinder seinste Mast=(Voll=Mast) und beste Saugkälber mittlere Mast= und gute Saugkälber 45—49 geringe Saugkälber u. altere gering genährte(Fresser) Mastlämmer und jüngere Masthammel 75—80 ältere Masthammel mäßig genährte Hammel u. Schafe(Merzschafe) a) vollfleischige der seineren Rassen und deren Kreuzungen im Alter bis zu 1¼ J. b) fleischige 68—72 o) gering entwickelte, sowie Sauen und Eber 58—67" Tendenz: Kälber flott, sonst langsam. Unverkauft blieben 78 Stück Großvieh, 6 Schweine un Kälber. Kälber für 100 Pfd. Lebendgewicht Schafe Schweine a) b) C) b) 0) 68—71 60—67 50—59 50—52 40—44 65—74 73 66.50 Bl 65.30bG 719,00 G /719,00 G 136,25bG 138.00b0 104,25 G 104,25 G 215.75bB 215.30 b 342,00bG 344,75b6 133,00 0G 133,000 B 290.00 b 289,75 b 9 227.90 b/228.40 b * Wetterdienststelle Dortmund. Wetterprognose für Dienstag, den 10. August 1909: Warm bei mechselnder Bewölkung: Gewitter. Aus aller Welt. In- und ausländische Bahn- und Schiffahrts-Aktien und Schuldverschreibungen. Aachen- Mastr. Lübeck Büch. Aachen. Kleinb. Allg Dt. Kleinb " Lok- u. Strb. Alten.Schmalsp Barmen- Elberf Boch.-Gelsenk Strassenbahn Kref. Strass.-B. Amsterdam kz. Brüssel ka. Brüssel lg. Italien kx. Italien lg. London ks. London Ig. London, 8 Mon. Newyork. Sicht Oesterr. Credit Berl. Hand.-Ges Darmst. Bank. Deutsche Bank Diskonto- Kom Dresdner Bank Nationalbank Schaaffhausen Franzosen 4 8 7 5½ 8 4½ 5 6 4 88.50 G 185.25 b 144,76 b 100.75 b 148,00 G 92,00 G 144.00 B 111,25 G 169.05 b 80.925 b 80,9000 20.45 B 20,435b B 20,350 G 4,1950 b 203.50 5 174.60 134,60 5 12 246.50 9 188.50 7½ 156.60 88.50 G 185,25 b 144.75 G 99.75 b 148.00 G 92.00 G 144,00 B 111,25 C Elekt Hochbahn Gr Berl. Str.-B. Gr. Cassl Str.-B. Süddt. Eisenb. Oesterr.-U Stb. Südöster. Lomb. Warsch.- Wien. Baltim and Ohio Canada Pacif. Ital. Südbahn 5 119.80 b 8¼ 186,00 b 44 100.50 G 5¼ 116,40 B 6/6 156,10 b 20,75 b 119,75b0 185.60 b 100.50 G 116,0000 156.20 b 20,75 b 111,9006111,60 G 120,30 b 120.40 b 185.50 b 185,50 b Ital Mittelm.-B. Prince Honry Bröhlth. Eisenb. Allg. D. Kleinb. Hamb-Amerika Pakett. Hansa Dumpfs. Nordd. Loyd Schles. Dampfer Ver. Elbschiff 84 5 4½ 3 0 8 0 4 0 128.90 b 75,25 G 123.10bG 137,0000 93.50bG 70,00bG Celdsorten, Banknoten, Wechsel. 20,45bB Paris ks. Paris Ig. Paris 2 Mon Schweizer Fl. Wien ks. Wien le. Oesterreich. Noten Russ. Noten 81.175 b 81.15 b 81.20bR 85.15 b 85.25 b 216.30 b 81.200 B 85,150 B .16,30 Nachbörse. 9% 6 7 8% 123,90 136.70 158.10 203.30 174,10 134.30 245.75 188.60 155,90 123.00 136.25 156,20 Lombarden Baltimore Canada Pacifio Ital. Meridionalb Bochumer Guss Otsch. Luxemb. Dtm. Union Laurahütte Phönix 20.70 120.40 186.00 137.40 238.25 205.50 68.60 181.75 184,10 20.75 b 120.40 b 185.40 b 136,60 b 238.40 b 206.60 b 68,90 b 181.75b Sovereignes 20 Fres- Stücke Golddollar. Amer. Not. Gr. Amer. Not. El. Belgische Noten Englische Not. Französ. Noten Holländ. Noten Rhein. Stahlw. Gelsenkirchen Harpener Gr. Berl. Str.-B. Hambg. Packt HansaDampfsch Nordd. Lloyd Dynamit-Trust Siem.& Halske 20,39 b 16.280 b .1850b0 .1850 b 81.15 b 20.445 b 81.15 b 169,05 b 128.20 b 75.20 b 123.50b B 136.500 B 93.10 b 70,10 G 108,00 G 20,39bG 16.280 b 81.00 b 20.440 b 81.20 b 169,00bG Den quälenden Durst der Diabetiker zu löschen, vermag Fachinger schon in bedeutend kleineren Quanten als wie gewöhnliches Wasser. Es hat dabei einen delikaten Geschmack und begünstigt noch die Zuckerausscheidung. Briefkasten der Redaktion. E. K. Da den beiden Herren ordnungsmäßig gekün. digt worden ist, so würde die Veröffentlichung eines solchen Artikels den Betreffenden nur zum Schaden gereichen. Wenn dieselben sich in einer Eingabe an den Oberbürgermeister mit der Bitte um ev. Beschäftigung in einem anderen städtischen Betriebe wenden, dann erreichen sie gewiß eher etwas. 11 11 4 6 0 10 174.25 186.25 195.50 185,90 123.10 137,10 93.60 167,00 b b b b b b b b 11 223,60 b 174.00 186.00 195.75 185.40 122.90 136.25 93.60 166.00 223.25 * London, 9. August. Aus Monastir wird gemeldet, daß sich ein Regiment von 5000 Freiwilligen gebildet habe, um sofort gegen Griechenland zu marschieren. In Monastir und anderen Orten dauern die Anwerbungen zum Kriege fort. Der Spezialberichterstatter des„Daily Telegraph“ meldet, daß in Konstantinopel die kriegerische Stimmung bedenklich zugenommen habe. Griechische Waren werden in zahlreichen türkischen Städten boykottiert, * Handels-Telegramme. w Berlin, 9. August. Tendenz der Börse. Die Börse eröffnete die Woche in einer weniger zuversichtlichen Haltung wegen der Ungewißheit über die Entwickelung des türkisch= griechischen Koufliktes und der daran sich knüpfenden Besorgnis einer etwaigen internationalen Entwickelung. So gestaltete sich der Verkehr vielfach zurückhaltend und schwerfällig. Auf unregelmäßiges Neuyork war Kanada niedriger, dagegen Baltimore preishaltend. Der Bankenmarkt hatte zum Teil eine schwächere Haltung bei Schwankungen eines Bruchteiles von 1 Prozent, vereinzelt bis zu ½ Prozent. Am Montanaktienmarkte war nur geringes Geschäft in Hüttenaktien auf fehlende Beteiligung. Die Kurse waren im ganzen gegen vorgestern wenig abweichend. Besser waren Dortmunder und Luxemburger, aus den bekannten Gründen des günstige Ziffern erwartenden resabschlusses. Laurahütte anfangs 3/8 Prozent niedriger, später gegen vorgestern kräftig erholt. Gelsenkirchener unverändert, Harvener auf Käufe zum ersten Kurse 1 Prozent besser. Schiffahrtsaktien anfangs fest, nachher abbröckelnd. Trust Dynamit auf Realisierungen ¾ Prozent niedriger, desgleichen Siemens u. Halske und Allgem. Elektrizitätsaktiengesellschaft. Der Eisenbahnaktienmarkt war sehr still. Heimische Fonds stetig, Russen von 1902 unverändert, desgleichen Türkenlose. In der zweiten Börsenstunde waren sämtliche Märkte äußerst still. Montanwerte preishaltend, Dynamit Trust gebessert. Siemens u. Halske gleichfalls erholt. Tägl. Geld 2½ Prozent. Reichsbankdiskont 3½ Prozent. Lombardzinsfuß 4½ Prozent. Privatdiskont 21/8 Prozent. w Berlin, 9. August. Produktenbericht. Da das Ausland keine Anregung bot, gingen die Preise am heutigen Weizenmarkt auf das anhaltend günstige Wetter und bedeutende Provinzverkäufe zum Teil ganz erheblich zurück. Weizen verlor ca. 2 Mark, Roggen 1 Mark. Hafer war ziemlich behauptet. Mais geschäftslos. Rüböl stellte sich auf Deckungen niedriger. Noch nie dagewesen!! Hauffs Werke 4 Bände gutes Papier— guter Druck— guter Einband. Alle 4 Bände zusammen nur.50 Mk. Ibsens Werke &am Bände gutes Papier— guter Druck— guter Einband für nur.95 Mk. C. L. Krüger, 6. m. b. E. Modernes Antiquarlat. Dortmund. Westenhellweg 43.