Tüchtige für sofort B. Haspe, Han Zuver zegen hohen Lo# sofort gesucht Zu erfragen Gesch. dies. Ztg. Ein durchaus lässiges, tüchtiges nicht unter### das dem Harsta stehen kann, gurn zeitgem. Lohn Frau Un dr., Tun Bachstr. 2 Morge mädche gesucht. Frau Emi! Kölner Str. Aeltere Perion sucht Ste mögl. z. selbsich Führung oderin frauenlosen Zu erfragen Gesch. dies. Zig. Felle u. 9 kauft zu hohen Drucker, Heubingstraß Telefon 412 Hasper' Zeitung Seneral-Rnzeiger und Anzeiger für den Amtsgerichts-Bezirk Haspe Fernsprech=Anschluß Amt Hagen Nr. 2171. Telegramm=Adresse: Zeitung Haspe. Postscheck=Konto Röln Nr. 9819: Anzeigenpreis:(Grundzahl) für 1 Millimeter Höhe einspaltig im Verbreitungsgebiet 50 M. Familienanzeigen und Stellengesuche 40 K. auswärtige Anzeigen 100 M. amtl. u. Finanzanzeigen 50 Proz. Aufschlag. Reklamen 300 JA. Schlüsselzahl 800000000— Rabatt nach Tarif.— Bei Rechnungserteilung wird der am Tage der Ausstellung gültige Millimeter=Preis zugrunde gelegt. Montag, den 19. November 1923. Nr. 272. 55. Jahrgang. Geschäftsstelle und Schriftleitung: Haspe, Lindenstraße 4. Erscheint taglich mit Ausnahme der Sonn= und Feiertage. Einzelverkaufspreis. 330. Im Falle von Betriebsstörungen, Streiks usw. hat der Bezieher keinen Anspruch auf Rückzahlung des Bezugsgeldes. Poineare droht mit neuen Sankttionen. Angeblicher Grund: Die Rückkehr des Ex-Kronprinzen. Durch Fernsut werden Anzei in ganz drin Ausnahmesällen genommen. Für fehler kann de nerlei Verantw# übernemme ein ganz netter E# orcht. Der Pri en gen Himmel as junge Frauenzu och schnell herungenn Dinge zu erfahren der Blitz zur Han #t war, das ange Kindern erzählen eichfalls die Hände n.— Ich erwähne i, wie weit die Leun rück seien.— Vald nz nachdenklich und schickte mir aber de## schönen Teller mit# o schwammen, durc ßte der Fräulein ber unsere verh elium schien so r#ch: schon wie die Spei als wir an einem r lange Tinten=Spit snahmsweise in s ins Bett warfen enn's auch die verhu# hätte ich doch vor zutun können. Ich hinüber und träum und vom Papst und derprächtig das er ehrt und den Leu: teuern referieren. ein wirklicher Romd ergen spazieren (Forle ung t Poincare kündigt neue Sanktionen an. Paris, 19. Novbr. Entgegen seiner ursprünglichen Abhi, keine Sonntagsreden mehr zu halten, verbreitete sich estern der französische Ministerpräsident über die Haltung eutschlands und seiner Industrillen vor, während und ach dem passiven Widerstand und meinte im Hinblick uf das Sachverständigenprojekt: Man hat unsere diesbezüglichen Vorschläge für zeitich zu begrenzt befunden, weil wir nicht wollten, daß das nkünftige Deutschland nach der Gegenwart beurteilt werDoch bin ich gewiß, daß man sie ihrer Ausdehnung ch für umfassend gehalten hat. Als unsere Absicht, die vtschen Guthaben im Ausland zu ermitteln, gewisse eisonen in Verlegenheit setzte; als man einsah, daß ir mit einer auf Umwegen herbeigeführten Einschräng der deutschen Schuld nicht einverstanden sein würhat sich der Eifer für das Projekt sofort abgekühlt. it können uns über diesen Fehlschlag trösten. Wir wän allerdings sehr glücklich gewesen, uns mit unseren Veründeten über eine Regelung der Reparationstage zu verständigen, doch unter der Bedingung, daß ir nicht von neuem die Kosten für diese Verständigung zu agen haben. Es bleibt uns nichts anderes übrig, als zu Vertrage zurückzukehren. Die Reparationskommission ird die deutschen Vertreter vernehmen, sie wird Sachständige nach ihrem Gutdünken ernennen und die deute Leistungsfähigkeit heute, morgen und auch später absätzen, wenn sie es für nötig hält. Wir werden die Deutzwingen, ihre Verpflichtungen zu erfüllen und die r nur nach vollständiger Bezahlung herausgeben. geben uns der Hoffnung hin, unsere Freunde von der ichtigkeit unserer Methode zu überzeugen und haben m Teile schon bereits die Beweise dafür geliefert.... Bewußtsein unseres Rechtes werden wir ruhig und nentwegt den Weg des Friedens weiter beschreiten. Deutschland schaltet schon lange willkürlich mit den icherungsbestimmungen. Es hat die Tätigkeit der Inralliierten Kontrollkommission lahmgelegt und versucht geheimen, wieder zu rüsten und die militärischen rmationen, die im Versailler Vertrag untersagt n e u zu oilden. Gleichzeitig erlaubt es dem Exnprinzen, der als erster auf der Liste der Kriegsldigen steht, und dessen Heldentaten meine Landsleute der Maas her gut in Erinnerung haben, nach utschland zurückzukehren. Das bedeutet seitens der utschen Regierung eine verwegene Herausforderung der rbündeten, sowie eine schamlose Verletzung des Verages, auf die Sanktionen ergritfen werden üssen. Wir werden sie ergreifen, wenn wir keine Geugtuung erhalten. Wir sind außerdem entschlossen, die esetzten Gebiete kraft des Vertrages nicht zu verlassen, vor nicht die in Versailles unterschriebenen Bedingun völlig erfüllt sind und wir uns gegen die Möglichkeit ines neuen Angriffes genügend vorgesehen haben. Wir ollen nicht, daß das Opfer unserer Toten vergeblich sei. u5 Blut, das sie vergossen haben, ruft nach Gerechtigkeit. Ein Abkommen deutscher chemischer Werke mit Frank eich. Aus Koblenz wird mitgeteilt, daß die Chemische abrik Griesheim, Electron und andere Werke, die zu der nteressengemeinschaft gehören, mit der Interalliierten einlandkommission am 14. November ein Abkommen troffen haben, wonach sie chemische Produkte an die Ver Undeten liefern werden. Der Vertrag hat eine Dauer on drei Monaten. * Das Ende des Berliner Buchdruckerstreiks. Berlin, 17. Novbr. Der Arbeitskampf im Berliner schdruckgewerbe hat mit einer Niederlage der Streikenen geendet. Die ausständischen Buchdrucker haben die eldeit bedingungslos wieder aufgenommen, ohne ihre üher aufgestellten Forderungen durchzusetzen zu können. von gen Mussolini gegen Poincare. Worte, nichts als Worte! Rom, 17. Novbr. Ministerpräsident Mussolini erklärte gestern in einer längeren Rede im Senat, die italienische Regierung würde eine weitere Besetzung deutschen Gebiets nicht billigen können.(Sehr lebhafter Beifall.) Man müsse den Mut haben, zu sagen, daß das deutsche Volk noch am Leben sei; 61 Millionen Einwohner befänden sich auf dem Gebiet Deutschlands und weitere Millionen in Oesterreich und anderen Ländern, und man könne und dürfe nicht daran denken, dieses Volk zu vernichten.(Beifall und Händeklatschen.) Mussolini fuhr fort: Es ist ein Volk, das seine Zivilisation hatte und das morgen vielleicht noch einen wichtigen Teil der europäischen Zivilisation bilden wird. Welches sind heute die Richtlinien der italienischen Regierung? Es sind die folgenden und sie scheinen mir klar genug zu sein: 1. Herabsetzung der deutschen Schuld auf eine vernünftige Ziffer und infolgedessen entsprechende Herabsetzung der interalltierten Schulden. 2. Ein genügend langes Moratorium für Deutschland außer für die Reparationen in Natura. 8. Ergreifung von Pfändern und Garantien(die deutsche Regierung ist, fügte der Redur hinzu, geneigt, sie zu geben); 4. Räumung des Ruhrgebiets nach Erlangung der Pfänder und Garantien. 5. Keine Einmischung in die inneren Angelegenheiten Deutschlands, aber moralische und politische Unterstützung einer Regierung, die die Ordnung im Reich wiederherstellt und Deutschland zur finanziellen Gesundung führt. 6. Keine Veränderung territorialer Art. Wie vor einem Jahr, so ist Italien noch heute bereit, in dieser Richtung vorzugehen und sich allen in diesem Sinne gemachten Versuchen anzuschließen. Außerhalb diees Weges wird die Lage mit ihren Folgen von Unordnung und Elend chronisch werden. Die Lösung des Reparationsproblems, die ich die italienische nennen möchte, liegt auf der Linie des Ausgleichs der entgegengesetzten Interessen und entspricht auch dem höheren Interesse der Gerechtigkeit.(Sehr lebhafter Beifall.) * Die Erklärungen, die der ttalienische Ministerpräsident in der Kammer abgegeben hat, lassen deutlich erkennen, daß Mussolini in der gleichen Weise das Vorgehen Poincares gegenüber Deutschland ablehnt, wie sein Amtskollege in London. Mussolini läßt keinen Zweifel darüber aufkommen, daß er und seine Regierung unbedingt gegen eine weitere Besetzung deutschen Gebietes durch Frankreich und Belgien seien, und daß er auch nicht gewillt ist, die Erdrosselungspolitik Poincares weiter mitzumachen. Poincare steht sich also wieder einmal allein auf weiter Flur, was ihn aber kaum hindern dürfte, seinem fanatischen Haß gegen Deutschland weiter die Zügel schießen zu lassen. Rbein=Nuhr-Besprechungen in der Reichskanzlei. Berlin, 18. Novbr. Sonnabend vormittag fanden in der Reichskanzlei Besprechungen zwischen der Reichsregierung und den Ministerpräsidenten derjenigen Länder statt, deren Gebiete zum Teil der Okupation unterliegen. Die Besprechungen wurden am Nachmittag in Gegenwart von Vertretern der besetzten Gebiete fortgesetzt. Zu einer endgültigen Beschlußfassung ist es in den zur Behandlung stehenden Problemen nicht gekommen, da eine Reihe von Fragen noch der Aufklärung bedürfen. Entspannung in München. München, 17. Novbr. Hitler war nach seiner Verhaftung am Staffelsee zunächst im Kraftwagen nach München gebracht worden, soll aber neuerdings nach Landsberg am Lech übergeführt worden sein, wo sich uch jener junge Graf Arco befindet, der seinerzeit den Ministerpräsidenten Eisner erschoß. Gerüchtweise verlautet nun, daß auch der deutschnationale frühere Justizminister Roth verhaftet worden sei. Er gehörte während der Ministerpräsidentschaft des Herrn v. Kahr zu jenem vielgenannten Triumvirat Kahr=Roth=Poehner, das von den Sozialdemokraten so erbittert bekämpft wurde. Der damalige Polizeipräsident Poehner, der von Hitler zum bayrischen Ministervräsidenten ausersehen war, ist ja bereits in Haft. Er hatte am 8. November gegen Mitternacht, also nach der Versammlung im Bürgerbräu, im Regierungsgebäude eine Unterredung mit Kahr, von der er sehr vergnügt nach Hause kam, weil sich eine völlige Uebereinstimmung der Anschauungen herausgestellt habe Gegen 5 Uhr morgens aber kam ein Bote Hitlers. der meldete, daß nicht alles in Ordnung sei. Poehner einmal im Polizeipräsidium nachschauen, aber vorsichtshalber eine bewaffnete Hundertschaft mitnehmen. Als Poehner dann das Polizeipräsidium betrat, wurde er sofort verhaftet.— Seitdem Schutzvolizei und Militär weniger in Erscheinung treten, hat sich die Erregung der Bevölkerung demildert oder vielmehr wieder den wirtschaftlichen Nöten zugewandt. Die Universität wurde wieder eräffnet. Dr. Wirth schwer erkrankt. Berlin, 17. Novbr. Dr. Joseph Wirth, der frühere Reichskanzler, ist hier plötzlich an einem Herzleiden schwer erkrankt. Der behandelnde Arzt sieht die Krankheit als ernst an; er hofft aber, den Patienten am Leben erhalten zu können. Auf seinen Wunsch ist Dr. Wirth mit den Sterbesakramenten versehen worden. Freispruch der Mörder Worowskis. Lausanne, 17. Novbr. In dem Prozesse gegen die Mörder des Vertreters der russischen Näterepublik auf der zweiten Lausanner Konferenz, Worowski, wurde heute das Urteil gefällt. Conrady und Polunin wurden freigesorochen, da sechs Stimmen der neun Geschworenen zur Verurteilung nötig waren, aber nur fünf Stimmen die Schuldfrage bejahten. Der Staatsanwalt hatte ausdrück. lich die Verurteilung gefordert. Die Angeklagten wurden zur Tragung der Prozeßkosten verurteilt. Amtsniederlegung des pommerschen Zivilkommissars. Stettin, 17. November. Der Zivilkommissar im Bereich des 9. Wehrkreiskommandos, Landtagsabgeordneter Hartwig,(Soz.), hat sein Amt als Zivilkommissar niedergelegt, angeblich wegen Verbots der sozialdemokratischen Blätter. Adenauer bei Tirard. Paris, 17. Novbr. Der Berichterstatter der„Chikago Tribune“ in Koblenz meldet, daß der Kölner Oberbür= germeister Herr Adenauer gestern den französischen Oberkommissar besuchte, obwohl er seit Beginn der Besetzung von den Franzosen auf die schwarze Liste gesetzt worden sei. Die Rentenmark— das neue Spekulationsobjekt. Aukgeld"! Einrechnung undurchsichtiger, die Warenpreise erheblich c 1 verteuernder Risikozuschläge. Der Reichswirtschaftsminister hat daher gemeinsam mit dem Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft in einem an die Landesregierungen gerichteten Rundschreiben auf diese Tatsache hingewiesen. Das Schreiben spricht insbesondere die Erwartung aus, daß die mit der Durchführung der Preistreibereiverordnung betrauten Behörden, vor allem die Preisprüfungsstellen und Polizeibehörden, die durch die Goldmarkrechnung und Verwendung wertbeständiger Zahlungsmittel erleichterte Nachprüfung zum Anlaß nehmen werden, jede Preisausschreitung beschleunigt und mit unnachsichtiger Strenge zu verfolgen. Hierbei soll das Hauptgewicht der Ueberwachung der Preisbildung den lebensnotwendigsten Bedürfnissen, insbesondere den Lebensmitteln, zugewandt und auch darauf geachtet werden, daß Preisunterschiede in Gebieten mit gleichen wirtschaftlichen Bedingungen vermieden werden. Den Staatsanwaltschaften und Gerichten soll durch die übergeordneten Landesbehörden nahegelegt werden, gegen Schädlinge des Gemeinwohls die strengsten Strafmittel, wie die Untersagung des Handels, Schließung der Geschäftsräume und schwere Zuchthausstrafen anzuwenden. Beeltn, 17. Novbr. Die Ausgabe der Rentenmark vollzog sich gestern unter Begleitumständen, die leider nur allzu lebhaft an diejenigen erinnern, die bei der ersten Ausgabe der kleinen Stücke der Goldanleihe, die gleichfalls als Zahlungsmittel dienen sollten, zu beobachten waren. Obwohl das Reich gestern nur einen Bruchteil seiner Auszahlungen in Rentenmark leistete— in Papiermark umgerechnet, handelt es sich immerhin um recht nennenswerte Beträge— konnte man allgemein die Beobachtung machen, daß die Rentenmark zunächst meist schon bei der zweiten Hand verblieb und nicht weiter in den Verkehr drang, so daß die meisten Berliner wohl noch keine Rentenmark zu Gesicht bekommen haben. Dies ist natürlich darauf zurückzuführen, daß die Beamten und Lieferanten des Reiches, die die ersten Empfänger sind, es vorziehen, das wertbeständige Geld zunächst in der Tasche zu behalten. Dies ist ihnen nicht zu verargen, da hier allgemein die durch halbamtliche Auslassungen bestätigte Annahme im Umlauf ist, daß eine weitere Anpassung der Devisenkurse und damit der Rentenmark an den Auslandskurs der Papiermark bevorsteht, mit anderen Worten eine erneute amtliche Heraufsetzung des Goldmarkkurles. Man hatte sie bereits für gestern erwartet und führt die Tatsache, daß die Devisenkurse gestern unverändert blieben, nur darauf zurück, daß man mit Rücksicht auf die Preisgestaltung für die Gegenstände des täglichen Bedarfs das Tempo der Aufwertung etwas mildern will. Bezeichnend ist, daß mit den ersten Stücken der Rentenmark bereits ein Spekulationshandel getrieben und Aufgeld verlangt wird, das man nach dem Auslandskurs der Mark errechnet. Alle Verordnungen der Regie rung haben bisher nicht vermocht, diesem Treiben ein Ende zu setzen. Die Spekulation beginnt sich mithin also auch der Rentenmark zu bemächtigen. In der Drucktechnik unterscheiden sich die Rentenmark scheine leider nicht wesentlich von den Banknoten jüng sten Datums. Die 1=Mark=Scheine haben etwa das Format der Hundertmillionenscheine. Sie sind bei gleicher Breite etwas kürzer und zweiseitig bedruckt. Die Reichsbank hat in den letzten Tagen die früheren Erwerber von Goldanleihe reichlicher beliefert. Wie„hastig" das Tempo ist, das bei der Ausgabe angeschlagen wird, geht daraus hervor, daß gestern noch Goldanleihestücke zugestellt wurden, für die die Käufer 420 Milliarden zu bezahlen hatten. Es ist irrig, anzunehmen, daß der Hauptnutzen aus diesem ungeheuren Geschenk, das die Reichsbank durch die verspätete Lieferung den Käufern gemacht hat, hauptsächlich in die Taschen der Spekulation geflossen ist. Den größten Nutzen dürften wohl die Banken gehabt haben, die das Publikum am Kauftage belasteten, ihrerseits aber der Reichsbank erst jetzt mit entwertetem Gelde zahlen. * Berlin, 18. Novbr. Halbamtlich wird mitgeteilt: Nachdem nunmehr neben der weiteren Verausgabung von Goldanleihestücken die Rentenmark in fortschreitendem Maße in Umlauf gelangt, wird binnen kurzem der Verkehr mit wertbeständigen Zahlungsmitteln ausreichend versorgt sein Damit entfällt der wichtigste Grund für die Gegen die hohen Goldgrundpreise. Der Präsident des Landesvolizeiamts Berlin teilt durch den Amtlichen preußtschen Pressedienst mit:„Es ist die Beobachtung gemacht worden, daß die Grundoreise für Gegenstände des täglichen Bedarfs, die jetzt allgemein auf Goldmark berechnet werden dürfen, zum Teil in Auswirkung des durch die amtliche Festsetzung sehr niedrig gehaltenen Dollarkurses nicht nur weit über die Friedenspreise, sondern auch über die Weltmarktpreislage hinaufgeschnellt sind. Das war in sehr vielen Fällen bisher schon unbegründet und hat den Polizeibehörden Veranlassung zum Einschreiten gegeben. Nachdem nun aber die amtlichen Berliner Dollarnotierungen der Bewertung der Mark im Auslande entsprechend folgen, muß mit ollem Nachdruck darauf hingewirkt werden, daß die überspannten Goldgrundvreise sofort auf ein angemessenes Maß herabgesetzt werden, was um so begründeter ist, als die Erzeugervreise, wie das vielfach der Fall ist, noch unter den Friedensvreisen liegen oder dieselben. in Gold umgerechnet, nur verhältnismäßig wenig überschreiten. Zu hohe Goldgrundvreise schließen einen übermäßigen Gewinn in sich und haben die völlige Lähmung der Kaufkraft des Publikums zur Folge. Das Landespolizeiamt beabsichtigt, demnächst eine Zusammenstellung der Feiedenspreise bekanntzugeben. Unter Berücksichtigung der allgemeinen Weltteurung wird daraus ungefähr zu ersehen sein, in welch angemessenen Grenzen sich Goldmarspreise bewegen dürfen. * Unter Bezugnahme auf eine frühere Veröffentlichung sei erneut darauf hingewiesen, daß die Annahn von Paviermark nicht verweigert werden darf und bei Verstößedagegen schwere Strafen vorgesehen sind.“ An unsere Inserenten. Nachdem in Reich. Staat, Handel und Wandel allgemein die Goldmarkrechnung eingeführt ist, gehen auch die Zeitungen— zunächst für die Anzeigen— zur Goldmarkrechnung über Ab heute werden in dem unterzeichneten Blatt die Anzeigen wie folgt berechnet: Lokale Anzeigen. 10 Pfg. Auswärtige Anzeigen 12 Pfg. Familien=Anzeigen und Stellengesuche 6 Pfg. Reklamen 50 Pfg. Amtliche und Finanzanzeigen 50% Zuschlag. Die Preise verstehen sich für je ein Millimeter Höhe der einfachen Spaltenbreite, zahlbar entweder nach obigen Preisen in wertbeständigen Zahlungsmitteln oder Paviermark. umgerechnet nach dem bei der Zahlung gültigen amtlichen Goldmark=Kurse. Wir hoffen, durch diese Preisstellung sowohl der Geschäftswelt die gewohnte Reklame wieder zu eröffnen, wie auch unserm Familienpublikum die allgemeine Bekanntgabe ernster und freudigen Ereignisse in altgewohnter Weise zu ermöglichen. Hasve, den 19. November 1923. „Hasves Zeitung“. Lokales. Haspe, den 19. November 1923. Die Pflege der Kartoffelbestände im Keller. Wer in der glücklichen Lage war, seinen Kartoffelbedarf einzukellern, tut gut, die Knollen sofort zu verlesen und alle verdächtigen und angesaulten Kartoffeln zu entfernen. Wer das nicht tut, setzt sich der Gefahr großer Verluste aus. Bekanntlich war das Wetter während der diesjährigen Ernte der Winterkartoffeln sehr ungünstig. Bei den vielen Regentagen mutten die Kartoffeln vielfach in feuchtem Zustande gerodet werden. Die Ernte ging in aller Eile vor sich; Zeit und Arbeitskräfte zum Verlesen und Sortieren der Knollen waren nicht vorhanden. Die Folge davon ist, daß neben minderwertigen und angefaulten Kartoffeln viel feuchte Erde mit in die Säcke und damit in die Kartoffelkisten gewandert ist. In solchem Zustande dürfen die Kartoffeln keinen Tag länger lagern, da die angesaulten Knollen in der feuchten Erde Fäulnisherde bilden, die sogleich auf die gesunden Knollen übergreifen. Es ist deshalb unbedingt erforderlich, daß die Kellerbestände nachgesehen, verlesen und daß alles Faule und auch die Erde ausgeschieden und entfernt wird. Wer das nicht jetzt schon tut, wird schwerwiegende Verluste erleiden, die sich dann besonders im nächsten Frühjahr fühlbar machen werden. Neben den durch Nässe bedingten Fäulniserscheinungen zeigt sich ferner schon jetzt, daß die Kartoffeln dieser Ernte leider mehr und weniger zu Krankheiten neigen, die unsere Kartofselbestände bedrohen. U. a. tritt der Schorf in sehr beträchtlichem Umfange auf. Der Schorf ist geeignet, zumal wenn die Kartoffel nicht unbedingt trocken lagert. die Knolle von außen nach innen vollends zu zerstören. Daß der Kartoffelschorf in so bedeutendem Umsange auftritt— uns ist ein Fall bekannt, wo unter 12 Zentnern Knollen 3 Zentner schorfig sind—, ist ein Zeichen dafür, daß die betreffenden Landwirte abgebaute Knollen gepflanzt haben, anstatt einwandfreies Saatgut zu verwenden. Trotz aller Aufklärung scheint es noch immer recht viele Bauern zu geben, die nach Großvaterweise weiterwirtschaften und starke Inzucht auch im Pflanzenanbau treiben. Sie schädigen sich damit selbst durch schlechte Ernten am meisten. Aber auch die Gesamtheit hat den Schaden davon, denn solche kranken Kartoffeln, die nicht überall von den gesunden geschieden werden können, übertragen die Kartoffelsäule auch auf gute Knollen. Der Landwirt sollte sich derhalb jetzt schon einwandfreies Saatgut sichern, denn nur Sortenwechsel und AnSpätes Glück. Von Suus vou Barlura Erich nahm ihr die Handtasche fort, und als sie ihm wehren wollte, sagte er ärgerlich:„Ich will dir die Tasche nicht rauben, allzu viele Schätze dürfte sie so wie so kaum bergen.“ Kaum dem Mund entflohen, bedauerte er das schnelle Wort. Lotte mochte Spott dahinter wittern. Aber schon traf ihn ein sprühender veröchtlicher Blick. „Nein, Herr Dommer, wenn ich über Schätze zu verfügen hätte, würde ich mir sicher jetzt allein helfen können.“ Frau Lene sagte mißbilligend: Ihr Euch denn immer zanken, ich dächte. Zeit und Stunde dazu sind gerade jetzt besonders schlecht gewählt.“ Lottes übertriebene Empfindsichkeit glaubte einen Vorwurf für sich herauszuhören, sie ging nun scheu und verletzt neben den beiden, die sie abgeholt, her. Nach dem Frühstück nahm Lene Dommer das Mädchen niit auf ihr Zimmer und dort erkkärte Lotte Bethusen, wie sie nach Frankfurt gekommen, und daß sie den Vater heimlich verlassen. „Ich sehnte mich so unendlich noch meiner Mutter,“ schloß sie leise. Lene Dommer meinte ernst: „Kennst du deinen Valer so wenig, vertraust du ihm so wenig, daß du glaubst, er würde dich der Mutter, die doch übrigens nie Verlangen nach dir getragen, ferngehalten haben, wenn ihn nicht triftige Gründe dazu bewoge hätten?“ Luite fand keine Antwort und blickte vor sich nieder. Lene Dommer legi sack ihre Rechte auf Lottes chul „Und wenn Su niemand in deiner Gewissenghor der lakest, an den du dich wenden konntett, weshalb kamst bau anerkannten Saatgutes in Getreide wie auch in Kartoffeln usw. bringen Höchsterträge. Und gerade der Kartoffelanbau erfordert öfteren Wechsel der anzubauenden Sorten, die in einer überaus reichen Anzahl und Auswahl von Zuchtgenossenschaften, Mustergütern und dergl. herangezüchtet sind und angeboten werden. Der Städter aber sollte nicht unterlassen, seinen Wintervorrat an Kartoffeln die allersorgsamste Pflege zuteil werden zu lassen. Luftige, kühle Aufbewahrung und Entfernung aller Fäulnisnester sind dabei Haupterfordernis. * * Einen feuchten Abschluß gab der Wettergott dem gestrigen Sonntag. indem er es eine Stunde und länger schneien ließ. Dieser„Schnee“ hielt sich allerdings nicht sonderlich lange und bald waren Straßen und Wege mit jener üblen schmierigen Brühe bedeckt, die selbst den dichtesten und festesten Schuhen gefährlich sind. Der wenig erfreuliche Zustand hält zur Stunde noch an, Grund genug. um nur im Fall dringendster Notwendigkeit die Schritte auf die Straße zu lenken. * Schweres Brandunglück. Am Samstag morgen brach in der mit Vorräten bis obenan gefüllten Scheune des Landwirts Schnepper auf Lumbeck bei Volmarstein Feuer aus. Die Scheune brannte nieder, die gesamten Heu= und Kornvorräte wurden vernichtet. Die Ställe mit dem Vieh konnten gerettet werden, am Wohnhaus brannte der Dachstuhl ab. Menschenleben sind nicht zu beklagen. * Sämtliche Treibriemen sind in einer der letzten Nächte aus dem Kaltwalzwerk Pfingsten an der Voerder Str. gestohlen worden. * Billige Eier. Aus einem Hauskeller in Kückelhausen sind in der vergangenen Nacht 75 Kalkeier gestohlen worden. * Erhöhte Werbungskosten für Kriegsbeschädigte. Bei erwerbstätigen Empfängern von Pflegezulagen nach§ 31 des Reichsversorgungsgesetzes oder von Hilfolosenrente nach§§ 560 ff. der Reichsversicherungsordnung erhöht sich die dem Rentenbescheid entsprechende Erhöhung der Werbungskosten weiter um die Hälfte, also bei Kriegsblinden auf 160 Prozent, bei einem zu 80 Prozent erwerbsunfähigen Empfänger einer Pflegezulage von 80 auf 120 Prozent.— Die Anträge sind unter Vorlage des Rentenbescheides und des Steuerbuches für 1923 beim zuständigen Finanzamt zu stellen.“ * Amtsverschwiegenheit beim Fernsprecher. Die Amtoverschwiegenheit wird auch im Fernsprechdienst gewahrt. Man braucht nicht zu fürchten, daß alles auf dem Amte mitgehört werde. Dazu haben die Beamtinnen, besonders auf den größeren Aemtern, keine Zeit. Sie dürfen auch von dem, was sie aus dienstlichem Anlaß etwa mithören, andern gegenüber in keiner Weise irgendwelchen Gebrauch machen, selbst nachdem das Dienstverhältnis gelöst ist. Diese Pflicht ist auch gegen alle Angehörigen der Verwaltung zu beobachten, denen ein Recht, die Vorgänge zu erfahren, nicht zusteht. Die Beamtin muß darüber schweigen, ob, wann oder zwischen welchen Teilnehmern ein Sorechverkehr stattgefunden hat oder was gesprochen worden ist. Ferner ob, wann oder von wem oder an wen Telegramme oder Nachrichten durch Fernprecher aufgegeben oder zugestellt worden sind oder welchen Inhalt solche Telegramme gehabt haben. Der Bruch der Amtsverschwiegenheit wird unter Umständen mit Dienstentlassung bestraft. Auf die Verletzung des Fernsprech= und Telegraphengeheimnisses steht Gefängnisstrafe. Aufforderungen von Teilnehmern, Gespräche als Zeuge mitzuhören, darf die Beamtin nicht nachkommen. Devilen unverändert. du nicht zu mir? Dachtest du nicht daran, daß ich dir vielleicht mit einen Rat zu helfen vermocht hätte?“ Lotto schüttelte heftig das Kövfchen. „Gerade zu Ihnen wäre ich nie gekommen!“ Impulstv hatte sie es hervorgestoßen. Lene Dommer war leicht zusammengefahren. „Und weshalb gerade nicht zu mir,“ fragte sie leise. Lotte war Verstellung fremd, und wenn auch etwas zögernd. antwortete sie doch klar und deutlich: „Weil mein Vater Sie einmal geliebt hat, weil Sie seine Braut gewesen sind, ehe er Mutter heiratete, und er Sie niemals vergessen hat. Da war er denn zu Mutter nicht so, wie er hätte sein müssen und dadurch wurde die Ehe wohl natürlich unglücklich.“ Lene Domer erschrak. Also Lotte wußte von dem, was einmal gewesen. Aber woher, woher? Sie konnte die Frage nicht unterdrücken. Lotte erwiderte ehrlich: „Vater hat es mir selbst gesagt.“ „Aber doch nur, daß ich einmal seine Braut gewesen din*“ In Lene Dommers Stimme lng mühsam verhultene Spannung. Lotte gab wieder freimütig Antwort: „Ach nein, er sagte ganz deutlich, daß Sie ihm stets viel mehr als meine Mutter gegolten, und auch, wie sehr er bereue, seinen Eltern folgsam gewesen zu sein, die von einer Ehe zwischen Ihnen und Vater nichts wissen wollten.“ Lene Dommer verhielt kast den Atem, sie fürchtete, das Mädchen könne durch ihr lauteres Atemholen merken, was jetzt in ihr vorging. Also Robert Bethusen, der Mann ihrer ersten, und wie sie seit langem wußte, wirklich echten und wahren Liebe, hatte sie niemals vergessen. Seine Schwäche, nicht zu ihr gehalten zu haben, hotte er allerdivgs teuer genug büßen müssen durch unglückliche Ehe, verpfuschtes Leben. Armer, armer Mensch! Heißeo, überquellendes Mitleid trieb ihr fast die Tränen in die Augen. Wae hätte sie vorum gegeben, jetzt mit sich allein sein. Zwiesprache mit sich selbst halten zu Lonnen. Städtisches Schauspielhaus Hagen. Der Zigennerbaron. Diese Overette(die schon ins Opernhafte hinüberreicht) gehört mit der„Fledermaus“ und wenigem Anderen zum guten und dauernden Bestand. Wenn auch stellenweise eine gewisse Harmlosigkeit aus der Handlung ungelenk hervorschimmert, so fehlt doch— Gott sei Lob und Preis!— jener banale Kitsch, den wir aus den Berliner Eintagsfliegen neuesten Datums kennen. * Im Nahmen geschmackvoller Bühnenbilder ging das Stück unter Hanschmanns bewährter Spielleitung vor ausverkauftem Haus in Szene. Alles war gut oder (zum mindesten) erträglich bis auf den Chor, bei dem noch manche Feile(in gesanglicher und darstellerischer Hinsicht) angelegt werden darf. Gar nicht davon zu reden, daß zu Beginn des 1. Aktes Chor und Orchester mehrere Takte voneinander entfernt waren. * Den Sandor Barinkay gab Alfred Lang in zwar nicht anstößiger, aber keineswegs überragender Weise. Man vermißte Beweglichkeit der Stimme und des Körvers. Trude Koch konnte gut gefallen, freilich wäre der Zigennerin Saffi mehr Leidenschaft zu gönnen. Ganz famos war Peter Lordmann als Schweinezüchter Zsudan, durch ihn kam fidelste Stimmung unter Akteure und Publikum. Mary Daalen(Arsena) kam gesanglich über gewisse(in der Unzulänglichkeit ihres Soprans begründete) Hemmungen nicht hinweg, stellte aber im Uebrigen eine sympathische Figur. Der Alt Beatrix Bauers (Czipra) ist schmiegsam, voll und erfreut immer wieder. Nur hätte die Künstlerin darauf achten müssen, daß eine alte Zigeunervettel nicht die Kultur der Sprache wie (etwa) eine Geheimratswitwe besitzk. Robuster, ordinärer muß die Tonart einer alten Zigeunerin sein. G. Bartels(Graf Homonau), Rio Kube(Ottokar) und Alice Scott!(Mirabella) fügten sich in kleineren Nollen harmonisch dem Ganzen ein. Stefan Scheidler (Conte Carnero) fiel durch eine ausgesucht hölzerne Sorechweise auf, die durch den ziemlich schwerfälligen Gestus nicht gemildert wurde. * Den Tänzerinnen unter Meia Tinins Leitung dar für ihre bravourösen Darbietungen(Zigennertanz und Kaiserwalzer) ein besonderes Wort der Anerkennung gesagt sein. Man sah zum Teil sehr stilvollen Rhythmus und liquide Gelentigkeit; außerdem war die Tracht zum Kaiserwalzer adrett und hübsch. * Albrecht Neheing ließ dem Orchester freie Zügel und zeigte sich Strauß'scher Echtheit gewachsen. Die diversen Walzer kamen in seiner Abtönung heraus; man bekam einen Hauch wienerischer Melodik zu spüren. * Blumen gab es auch diesmal. Und der Beisall war stark und herzlich. Er war auch verdient. Rarl Fr. Rimrod. Westalen und Rheinland. Bochum, 17. November.(Beim Kohlensuchen verunglückt.) Beim Kohlensuchen in einem einsam gelegenen kleinen ehemaligen Stollen unweit der Ottostraße wurden zwei Personen verschüttet. Sie konnten nur als Leichen geborgen werden. Rheine, 17. November.(Unfall oder Verbrechen?) In der Nacht auf Mittwoch fand man den Kaufmann Augustin aus Meppen mit schweren Kopfverletzungen auf dem Bahnkörper der Strecke Rheine=Emden tot auf. Nach einer Bahnmeldung ist der Tote mutmaßlich aus dem Zuge gefallen. Im Abteil fanden sich jedoch auch Blutspuren vor. Nemscheid, 17. November.(Remscheider staatliche Fachschule.) Der Umbau der hiesigen staatlichen Fachschule Statt dessen mußte sie den jungen scharfen Augen seiner Tochter standhalten, die voll und ganz mit fragendem Ausdruck auf sie gerichtet waren. Es galt, sich zusammenzunehmen, das Gespräch sacht hinüberzulenken auf anderes. „Kind, wir kommen vollständig vom wichtigsten ab. ich weiß ja nun, weshald ich für das, was dich bedrängte. nicht in Frage kam. Wollen also besprechen, was nun zu tun bleibt. Ich schlage vor, du fährst so bald als möglich heim zum Vater, der sich sicher bangt, weil du ihm letzthin nicht mehr geschrieben hast und dann“, fuhr sie scherzhaft drohend fort.„hast du auch schon zu lange das Geschäft geschwänzt.“ Lotte nickte.„Ja, ich möchte zum Vater.“ „Ich werde eine Devesche an ihn senden und morgen früh reist du dann ab“, schlug Lene Dommer vor. In Lotte erwachte der alte Widerspruchsgest. Oh. nur nicht noch einen ganzen Tag mit Erich Dommer zusammenbleiben müssen. Sie haßte ihn. haßte ihn noch mehr als vordem, seit er Anspruch auf ihre Dankbarkeit besaß. Furchtbar war es, so dankbar sein zu müssen, während sich alles dagegen sträubte und der Haß einem so stark im Blute saß, daß sich die Gedanken verwirrten, wenn man schon die Nähe des gehaßten Menschen spürte. Jetzt war Erich Dommer nebenan im Zimmer, sie spürte wirklich seine Nähe und glaubte ihn wahr und wahrhaftig vor sich zu sehen. Sein Gesicht, sein Lächeln und seine selbstbewußten sicheren Bewegungen. Natürlich. Erich Dommer kannte ja Not und Sorge nicht, wie sollte so einer nicht selbstbewußt dastehen. Nein. Not und Sorge und soelisches Leid waren ihm bisher ferngeblieben, da war es leicht, fest aufzutreten, gleichviel, ob er anderen, die unsicher ihres Weges gingen, dabei auf die Füße trat. Aus all diesen Gedanken heraus, antwortete sie: „Wenn es irgend angeht. möchte ich heute noch reisen. gleich——, ich mag Ihnen nich. lange zur Last fallen.“ Leue Dommers warmes Empfinden ward tühler. Gar ist soweit fortgeschritten, daß am 30. November bereitz die vorgesehenen Werkmeister=Kurse beginnen können, du eine umfassende Ausbildungszeit von etwa 10 Monaten umfassen. Das ebenfalls in Aussicht genommene Staht, untersuchungsamt kann vorläufig nur zu Lehrzwecken i# Erscheinung treten, da zwar die wichtigsten Avvarate und Maschinen zur Verfügung stehen, aber die nötigen tel fehlen, um das Laboratorium zu vervollständigen und die Kraft zu bezahlen, die die Untersuchung der einge, lieferten Stahlvroben vornehmen kann. Die Werkzeug. industrie will erst die Klärung der heutigen unklaren Zeitverhältnisse abwarten, bevor sie neue Verpflichtun, gen eingeht. Um aber den Ausbau der Fachschule nich liegen zu lassen, ist sie bereit, Hilfslehrer aus ihrer zu stellen und auch zu bezahlen. Das Lehrerkollegium den Fachschule hat sich bereit erklärt, ohne Bezahlung den Werkmeisterkurs durchzuführen. Remscheid, 17. November. Die Stadt Remscheid### absichtigte aus Sparsamkeitsgründen die städtische Mün, abfuhr einzustellen. Gegen dieses Vorhaben hat der Hausfrauen=Verein in einer eingehenden Eingabe ener gisch Einsoruch erhoben. Auch der Aerzte=Verein hat so. fort auf die schweren Folgen hingewiesen, die ein solche Schritt für die Volksgesundheit zur Folge haben müßt, Wir und uniere Kultur. Einstellung der Vorlesungen über Zeitungskunde in Münster. Professor Dr. dEster, einer der wenigen Dozenten für Zeitungskunde in Deutschland, muß seine Vorlesungen leider in dem Wintersemester 1923=24 an der Universith Münster einstellen, da man ihm seine Wohnung un jede Arbeitomöglichkett genommen hat. Man hat ihn einfach das Dach über dem Kopfe abgebrochen und da Licht abgeschnitten. Alle Beschwerden deim Städtischa Wohnungsamt sind fruchtlos und werden überhaupt nich beantwortet. So ist der Dozent gerade in dieser für d# Zeitungskunde so überaus interessanten Zeit zur Untätie keit verurteilt. Professor Dr. d’Ester hatte dem Wot nungsamt mitgeteilt, daß er seine Entscheidung. ob er# Preuhen dleiben oder nach München übersiedeln won de, von dem Entscheid des Wohnungsamtes abhängtz mache. Er beanspruchte nach dreijähriger Wartezeit ein anständige Wohnung. Auf diese Anfrage ist er dre nate lang ohne Antwort geblieben!— Gegen diese„Werschätzung“ der Zeitungskunde in einer deutschen Union sitätsstadt sticht merkwürdig ab das Verhalten des Aus landes. Go reist zurzeit Prosessor Dr. Ono von da Universität Tokio in Japan um die Welt, im Auftrag einer Regierung, um überall die Einrichtungen für senschaftliche Zeitungskunde zu studieren. Er besichi le auch das Zeitungsinstitut in Münster. Dr. Ono# Redakteur an einer der größten Zeitungen Japans un liest an der Universität Tokio über Zeitungswesen. hat. mit Unterstützung eines reichen japanischen Veis gers. ein Institut für Zeitungskunde in Tokio gegelnd Von Deutschland beabsichtigt er nach Zürich. Paris. don und Nordamerika zu reisen. Spiel mit Menschenleben. In der Lothringer Straße in Berlin feuerten abend etwa sechs junge Burschen ohne jede Veranlassung met rere Schüsse auf den 57 Jahre alten Heizer Karl Fisab, durch die Fischer am Munde verletzt wurde. Wä den Ueberfallenen nach e, entflohen die Täter Ueberschwemmungen i gsschaft Pancashire wu ung heimgesucht, wie sie mehr erlebt hat. Der## # 10 Meilen hin über jeder Straßenverkehr en unter Wasser. Fab ossen. Einschränkung der Di e der stetig fortschreitend einer Bekanntmachu steriums vom 26. Septe Staates für Reisekoste Dem wetteren Anwachse aller Entschiedenheit Dienstreisen auf die m werden. Der Minister htlich der Dienstreisen Aus aller Welt. Eine Wahlschlacht in Bremen. Hamburg, 17. November. In Bremen kam es on einer Wahlversammlung für die Neuwahlen zur Bürgen schaft zu Schlägereien zwischen Deutschvölkischen und gliedern des Bundes jüdischer Frontsoldaten, wobei### letzteren teilweise schwer verwundet wurden. so schroff klang Lottes Wunsch. Schade, daß es ihr ni# gelingen wollte, den Weg zum Herzen dieses Mädchenfinden. Sie erwiderte kälter als sie beabsichtigte: „Gegen zehn Uhr geht ein passender Zug, also blelt noch ungefähr eine Stunde bis dahin. Benütze ihn. Eri# kann dir nachher die Fahrkarte besorgen und dich zu Zug begleiten.“ Lotte wagte nicht zu sagen, sie möchte lieber auf Begleitung verzichten. aber mit gequältem Gesicht wan derte sie an Erich Dommers Seite hinüber zum Franksu ter Hauptbahnhof, sprach kein Wort und verurteilte durch auch ihn zum Schweigen. Er wußte nicht recht, wie er sich geben sollte, denn ab zu deutlich zeigte ihm Lotte Bethusen, sie mochte ihn nich leiden, seine Gegenwart war ihr lästig. Wie häßlich we ihr Charakter, der keiner Dankbarkeit fähig war. Un Lotte Bethusen war ihm doch Dank schuldig. ohne### wäre sie jetzt sicher noch in dem altersschwachen Häusch der Grohen Fischergasse von dem Willen der dicken Weistubenwirtin abhängig, die ihre Mutter war. Er löste die Fahrkarte und bot ihr dann einen schlossenen Briefumschlag. „Mutter hat dir da einen Zehrpfennig für die Nei hineingetan.“ Lotte streckte die Hand danach aus. „Soviel Geld, wie ich unterwege brauche, besitze ic Erich stand unschlüsstg. Lottes ganzes Benehmen zeig ihm immer deutlicher, seine weitere Gegenwart war# erwünscht und er verlor den Mut und die Lust, die schroffe, dunkelharige Mädchen bis an den Zug zu bringe Wo war der sehnsüchtige Mignonblick geblieben, ihm Lottes Augen gestern so märchenschön hatte ersche nen lassen? Verstockt und unsteundlich, mit zusammen preßten Lippen stand sie neben ihm. Eine andere, ganz andere als die Zarte, Feine, bi gestern abend am Stammtisch der kleinen Weinstube“ Ehedrama. #heim, 17. November. suchte eine mit ihrem lebende Frau unte hren Gatten mit der Rou ihn ans Telephon und Beide wurden jedoch ie ließen eiligst von ihrer das Fenster. Hausbewol ohnung ein und fanden ind röchelnd vor. Er ko Die Flüchtigen konnten entstammen angesehenZum Tode vern durg, 17. November. hat das Schwurgerich Ermordung der Eheleute Devisen=Nazzia in then, 17. November. nach Devisenschieber en dem Gerichtsgefäng die ihm die Verkörpe es geschienen. gie:„Wollen wir nicht nnen.“ rwiderte:„Lassen Sie allein, ich finde mich hand.„Ich danke Ihn ollte ihn los sein,## Auch daß sie ihn seit erdroß ihn. Da wollte widerte empfindlich:„7 will ich mich also ve sie neigte den Kopf, un Wie ein ungezoger hie er äegerlich und z wider Willen, sie ha Langsam und verst tück. 2 2. Kavi Bethusen war glückl Mit großem Erschr nissen sie die Mutter g er den jungen Erich D Retter ausersehen. bi genug können wir de ## Lippen kräuselten sl# ietzlich haben sie doch lickte sie befremdet an. verstehen dich nicht, K ehr verpflichtet.“ agte:„Möglich, daß ic es nicht.“ Bethusen erwiderte schwer, sich zu verstär ### daher, weil sie ohne große, größte Enttäuf hinter ihr lag. hatte zu formen vermocht. Tage später kam ein? ger Frau, sie schrieb k sich ihre Tochter Lotte dere deren Wiederkomt Scheidung zugesprochen secht. Robert Bethuse das einem Anwalt, u ut gemacht haben, den chergasse sandte keinen sch wieder in das dum tes Sehnsucht die Mut ging wieder ins Ge zuweilen, ihre Reise it wäre nichts weiter Fiedertraum, aus d Dommer kehrte mit ste war auf der Hut, Wege zu gehen. Ei seiner Tochter, Er eine kaufmännische 1 olländische Exportfirm bereity innen können, di twa 10 Monater enommene Stahl, u Lehrzwecken in ten Apparate und die nötigen Miwollständigen und ichung der einge, Die Werkzeug seutigen unklaren eue Verpflichtun, r Fachschule nich r aus ihrer Mitte ehrerkollegium der Bezahlung den dt Remscheid be e städtische Mülorhaben hat der en Eingabe ener zte=Verein hat so. en, die ein solche Alge haben müßt. Nr. Zeitungskunde wenigen Dozenten seine Vorlesungen an der Universich ine Wohnung un Man hat ihn gebrochen und da deim Städtischn en überhaupt nich ne in dieser für diel Zeit zur Untätig hatte dem Wos scheidung. ob er# n übersiedeln wer gsamtes abhängtel ger Wartezeit eim age ist er drei Gegen diese„Werdeutschen Unira erhalten des AuDr. Ono von da Welt, im Auftrag richtungen für ten. Er besichi ster. Dr. Ono# ungen Japans un Zeitungswesen. japanischen Veis In Tokio gegeünd Zürich, Paris. 94 den Ueberfallenen nach der nahen Rettungsu, entflohen die Täter und entkamen. Ueberschwemmungen in England. asschaft Pancashire wurde von einer Ueberung heimgesucht, wie sie eine solche seit 50 Jahmehr erlebt hat. Der Ribble=Fluß ist auf eine 10 Meilen hin über seine Ufer getreten. In n jeder Straßenverkehr unmöglich, über 800 sen unter Wasser. Fabriken und Schulen halossen. Einschränkung der Dienstreisen. I. der stetig fortschreitenden Geldentwertung haaus einer Bekanntmachung des Preußischen Fisteriums vom 26. September erhellt, die AusStaates für Reisekosten eine ungeheure Höhe Dem wetteren Anwachsen dieser Ausgaben soll aller Entschiedenheit entgegengetreten werDienstreisen auf die wirklich dringenden Fälle werden. Der Minister ordnet verschärfte Prüchtlich der Dienstreisen an. Ehedrama. sheim, 17. November. In dem Vororte Nekrsuchte eine mit ihrem Manne in zerrütteten lissen lebende Frau unter Mithilfe ihres Liebhren Gatten mit der Rouleauxleine zu erdrosseln. ihn ans Telephon und warf ihm die Leine um Beide wurden jedoch in ihrem Vorhaben geie ließen eiligst von ihrem Opfer ab und flüchtedas Fenster. Hausbewohner drangen gewaltsam kohnung ein und fanden den Mann auf dem Boind röchelnd vor. Er konnte am Leben erhalten Die Flüchtigen konnten noch nicht gefaßt werentstammen angesehenen Famailien. Zum Tode verurteilt. burg, 17. November. Nach zweitägiger Verhat das Schwurgericht den Händler Büttner mordung der Eheleute Sögner zum Tode verDeoisen=Nazzia in Beuthen. t#en, 17. November. Am Mittwoch abend fand ia nach Devisenschiebern statt. Etwa 200 Persoen dem Gerichtsgesängnis zugeführt. Bremen kam es on wahlen zur Bürgen wölkischen und oldaten, wobei### urden. ben. lin feuerten aben Veranlassung met Heizer Karl Fisch rletzt wurde. Wä de. daß es ihr ni# dieses Mädchenichtigte: der Zug, also bleil Benütze ihn. Er## rgen und dich zum töchte lieber auf tältem Gesicht wan nüber zum Franksuund verurteilte eben sollte, denn ab sie mochte ihn nich g. Wie häßlich we eit fähig war. Un schuldig, ohne### rsschwachen Häusc llen der dicken Weis tter war. ihr dann einen fennig für die 19. brauche, besitze i# zes Benehmen zeig Gegenwart war u und die Lust, die den Zug zu bringe inblick geblieben, senschön hatte ersche lich, mit zusammene Zarte, Feine, leinen Weinstubdie ihm die Verkörperung eines fühen, trauries geschienen. sue:„Wollen wir nicht gehen, du wirst bald einanen. rwiderte:„Lassen Sie Ihre Mutter nur nicht allein, ich finde mich schon zurecht.“ Sie reichte hand.„Ich danke Ihnen für alles. Herr Domollte ihn los sein, deutlicher konnte sie nicht Auch daß sie ihn seit gestern konsequent„Sie“ erdroß ihn. Da wollte er es denn auch so halten. widerte empfindlich:„Da Sie meiner nicht mehr will ich mich also verabschieden.“ Er zog den sie neigte den Kopf, um dann sofort schroff Kehrt n. Wie ein ungezogener Backfisch läuft sie dahie er äegerlich und doch sah er ihr nach und iz wider Willen, sie hatte einen leichten, graziöLangsam und verstimmt schlenderte er ins tück. 22. Kavitel. Bethusen war glücklich, Lotte wieder daheim Mit großem Erschrecken hörte er, in welchen nissen sie die Mutter gefunden und segnete den er den jungen Erich Dommer im rechten Augen Retter ausersehen. bi genug können wir den Dommers danken.“ sagte # Lippen kräuselten sich leicht spöttisch. lietzlich haben sie doch nichts gar so Besonderes llickte sie befremdet an. verstehen dich nicht, Kind, ich meine, du bist den ehr verpflichtet.“ sagte:„Möglich, daß ich es sein müßte, aber ich es nicht.“ Bethusen erwiderte nichts, mit Lotte war es schwer, sich zu verständigen. Ihr starres Wesen ##l daher, weil sie ohne Mutterliebe aufgewachsen, grobe, größte Enttäuschung ihres jungen Leben, hinter ihr lag. hatte ihr Wesen natürlich nicht zu formen vermocht. Tage später kam ein Brief von Robert Bethusens der Frau, sie schrieb kurz und bündig. sie nehme sich ihre Tochter Lotte wieder beim Vater befinde #ere deren Wiederkommen. Das Mädchen sei ihr Scheidung zugesprochen worden und sie bestehe au Recht. Robert Bethusen antworte nicht selbst. Er das einem Anwalt, und dieser mußte wohl seine ut gemacht haben, denn die Wirtin aus der Grochergasse sandte keinen zweiten Brief mehr und s0 wieder in das dumpfe Schweigen von vordem, s Sehnsucht die Mutter gesucht. ging wieder ins Geschäft wie vordem und sie zweilen, ihre Reise nach Frankfurt und ihr Erkt wäre nichts weiter gewesen als die Erinnerung Fiebertraum, aus dem sie nun erwacht. Dommer kehrte mit Erich von der Reise zurück #tt war auf der Hut, dem Sohne der Prinzipalin Wege zu gehen. Eines Abends erzählte Robert seiner Tochter, Erich Dommer würde in kur eine kaufmännische Lehre durchzumachen, in eine blländische Exportfirma als Volontär eintreten. (Tortlatzung solgt.) Das„Urteil“ gegen den Mörder des Gesandten Daskalow. Prag, 17. Noiember. In dem Prozeß gegen den Mörder des früheren bulgarischen Gesandten in Prag Dr. Daskalow, Nikolow, wurde heute das Urteil gefällt. Der Angeklagte wurde nur wegen unerlaubten Waffentragens mit 48 Stunden Arrest bestraft. Die Strafe wurde durch die erlittene Untersuchungshaft als verbüßt erklärt. Nikolow wurde der Polizei zum weiteren Vorgehen wegen seiner Ausweisung übergeben. Raubüberfall auf der Neuyorker Untergrundbahn. London. 17. November. Reuter meldet aus Neuyork: Zwei Banditen haben zwei Bahnbeamte in der Untergrundbahn von Brooklyn erschossen und sind mit 42.500 Dollars entkommen. Die amerikanischen Kartographen als Ovser des europäischen Wierwarts. Die politische Unordnung, die in Europa leider in Permanenz erklärt scheint, ist der unmittelbare Anlaß der schweren Krisis, die die kartographische Industrie der Vereinigten Staaten gegenwärtig durchlebt. Die Verleger wagen es nur noch, provisorische Karten in den Verkehr zu bringen und müssen auch hier die Erzeugung auf das äußerste Maß beschränken, da das Publikum sich scheut Karten oder Atlanten zu kaufen, und den Kauf aufschiebt, bis erst wieder stabile Verhältnisse in der europäischen Politik Platz gegriffen haben werde.„Vor allem ist es die kritische Lage Deutschlands, die unsere Schwierigkeiten vermehrt", erklärte der Inhaber einer der größten kartographischen Anstalten einem Redakteur des Neuyorker Harald. Zeigner. Dresden, 17. November. Wie man von zuverlässiger Seite erfährt, wird der frühere sächsische Ministerpräsident Dr. Zeigner, jetzt Landgerichtsdirektor in Dresden. in der nächsten Zeit sein Landtagsmandat niederlegen. Was alles als Brot gilt. Südamerika verbraucht für die Brotbäckerei eine riesige Menge von Erdnüssen. verwendet daneben aber auch Pfeffersamen, Mehl und Kastanien und Reis. In Thrazien wurde zur Zeit der römischen Herrschaft Brot aus einer Art Mehl gebacken, das aus der dreieckigen, dornenreichen Wurzelknolle der Wasserlilte gewonnen war. In Syrien trocknet man die Früchte des Maulbeerbaumes und bereitet aus dem Mehl ein Brot, das, wie vermeldet, nur die unangenehme Eigenschaft hat, den Haarausfall zu begünstigen. Die alten Aegypter verwendeten zu ihrem Brot neben dem Mehl auch ungemahlene Getreidekörner, die mit dem Mehl verbacken wurden. In Schweden, Lappland, Irland und bei den Tataren backt man ein Brot aus dem Mehl getrockneter Fische. Unter den Bewohnern der Marianen=Inseln im Stillen Ozean ist endlich die Erdesserei stark verbreitet. Die Eingeborenen rühren den Brotteig mit einer bestimmten Erde an, die. wie sie behaupten, sehr wohlschmeckend ist. Ein elfjähriger Lebenoretter. In Wien fiel der zwölfjährige Volksschüler Alexander Herzmüller unterhalb der Brigittabrücke beim Spiel in den Donaukanal. Der elfjährige Volksschüller Eduard Merkl war geistesgegenwärtig genug, rasch auf einen an der Brigittenauerlände verankerten Trauner zu springen und den Knaben ans Ufer zu ziehen. Die Wuchervolizei im Berliner Schlachthof. Berlin. 17. November. Gestern früh wurde von der Berliner Wucherpolizei mit einem starken Aufgebot von Kriminalbeamten und Schutzvolizei eine umfassende Aktion gegen den Wucher auf dem Berliner Fleischmarkt unternommen. Auf alle Verkaufshallen des Schlachthofes wurden Beamte verteilt, die von Stand zu Stand gingen, um das Vorhandensein der Großhandelserlaubnis zu prüfen und festzustellen, ob sich die geforderten Preise mit den am Morgen festgesetzten Richtvreisen für den Großhandel auch tatsächlich decken. Gleichzeitig waren alle Ausgänge des Schlachthofes polizetlich abgesperrt. Wo Preistreibereien festgestellt worden sind, wurden die vorhandenen Waren beschlagnahmt. Außerdem wurden verschiedene Fälle dem Marktgericht zur Entscheidung übergeben. Das Hundetestament. Auf der Gemeindeflur von Pavullo in der Provinz Modena wurde kürzlich auf der Jagd ein dem Oberveterinär Dr. Venturi gehöriger Jagdhund aus Versehen von einem ungeschickten Schützen erschossen. Nach Ablauf der dreißigtägigen Trauerzeit erhielten alle Hundebesitzer der Gemeinde ein schwarz umrandetes, mit dem Bilde des erschossenen Hundes geschmücktes Rundschreiben, in dem Dr. Venturi in seiner Eigenschaft als Testamentsvollstrekker ihnen die Mitteilung machte, der getötete Hund habe in seiner hochherzigen Gesinnung für seine Brüder letztwillig verfügt, daß jedem Hund der Gemeinde auf Kosten der Nachlasses je ein Pfund Fleisch überwiesen werden soll, das bei dem Schlächter des Ortes in Empfang genommen werden könne. Außerdem wurden an den Häusern des Ortes zahlreiche Traueranzeigen mit dem Bild des Hundes angeschlagen. Es bedarf nicht erst der Versicherung, daß sich vor dem Laden des Schlächters die Leute drängten, die auf Grund des empfangenen Schreibens ihr Fleisch in Empfang nahmen. Die seltsame Geschichte erregte begreiflicherweise im ganzen Gebiet lebhaftes Aufsehen. Fragt sich nur, ob die Hunde auch von dem ihnen testamentarisch vermachten Fleisch auch etwas abbekommen haben! Wie ein„neuer Caruso“ entdeckt wurde. Ein Tenor, der gegenwärtig in der angelsächsischen Welt großes Aufsehen erregt und den auch sonst vielfach beanspruchten Ehrennamen eines„neuen Caruso“ erhalten hat, ist der junge Schotte Josef Hislop. Die Engagements, die er für die nächsten vier Jahre abgeschlossen hat, belaufen sich auf eine Summe von mehr als 100 000 Lire. Ein englisches Blatt erzählt, wie dieser neue Ritter des hohen C entdeckt wurde. Nachdem er die Schule verlassen hatte, widmete er sich dem Beruf des Kupferstechers und wollte sich zum Maler ausbilden. Er war dann in Stockholm tätig und hier hörte ihn zufällig ein Musiklehrer singen.„Wissen Sie auch, daß Sie ein Vermögen in Ihrer Kehle haben?" fragte er den jungen Mann. Dieser lachte zunächst darüber und war ungläubig. Aber als der Musiklehrer sich erbot, ihm Stunden zu geben, ließ er sich ausbilden und nach wenigen Jahren hatte sich seine Stimme zu einem Phänomen ersten Ranges entwickelt. Die salsche Rolle. Dem berühmten Schauspieler Lekin deklamierte einmal ein schlechter Komödiant etwas vor.„Uebernehmen Sie schon Rollen im Trauerspiel?“ fragte ihn darauf der eister„Ja, mein Herr“, antwortete der andere stolz, „ich splelte die Rolle Abels“.„Da müssen Sie sich irren“, sagte nun Lekin,„es war sicher Kains Rolle, denn ich din gewiß, daß Sie den Abel massakriert haben.“ Friedrich Auguß gegen Haus Reimann. Wie Hans Reimann bei einem Vortragsabend in Prag mitteilte, hat der frühere König Friedrich August ihn wegen Beleidigung verklagt. Reimanns wahre und weniger wahre, lustige und auch weniger lustige Geschichten über den„Geenig“ haben den Anlaß dazu gegeben. Wäre Friedrich August noch König, dann hätte es einen schweren Majestätsbeleidigungsprozeß gegeben— so ist’9 eine ganz gewöhnliche Privatklage„Friedrich August von Wettin gegen Hans Reimann Städtisches Schauspieldaus Hagen. Hagen. Städt. Schauspielhaus. Morgen ist für die Freie Volksbühne eine Wiederholung des„Zigennerbaron“. Zu dieser Vorstellung haben auch Nichtmitglieder Zutritt. Karten sind an der Kasse erhältlich. Die Rolle des fidelen Zsupan spielt Herr Hanschmann.— Am Mittwoch ist auf vielfachen Wunsch hin eine Aufführung von Schillers„Kabale und Liebe“. Es sei darauf hingewiesen, daß es die einzige öffentliche Aufführung in dieser Spielzeit sein wird. Es darf erwartet werden, daß diesem bürgerlichen Trauerspiel mit seiner Lebendigkeit, Kraft und Energie, mit denen der Dichter die Fülle seines Reichtums ausschüttet, das Interesse entgegengebracht wird, das ihm gebührt. Zur Vermittlung von Anzeigen in auswärtige Zeitungen hält sich die unterzeichnete Annoncen- Expedition bestens empfohlen und macht dabei ihre Auftraggeber auf folgende Vortelle aufmerksam: 1. Die Anzeigen kosten nicht mohr, als bei unmittelbarer Einsendung, os werden nur die tatsächlichen Zeilenproise der benutzten Zeitungen berechnet. 2. Ersparung der Portoauslagen für Aufgabe und Barzehlung der Anseigen. 3. Ersparis der Schreibkosten, da eine Niederschrift für mehrere Zeitungen gonügt. 4. Die aufgegebenen Anzoigen werden für den kleinsten Raum und dabei doch wirkungsvoll susammengestollt. 5. Es wird die gewissenhafteste Auskunft über die zu benutzenden Zeitungen ertoilt, insbesondere aber deren Leserkreis für den der Inhalt der Anzoigen in Betracht kommen kann. * Annoncen-Expedition Kannengiesser. Lindenstrasse 4. Volkswirtschaft. Englischer Kohlenkredit für Deutschland. Berlin, 19. Novbr. Die Verhandlungen zwischen der deutschen Reichseisenbahn und gewissen englischen Kohlenhändlern über die Gewährung eines Kohlenkredites in Höhe von 4 Million Pfund Sterling sind, wie bereits gemeldet, zum Abschluß gekommen. Die Sicherheiten, unter denen der Kohlenkredit gewährt wird, bestehen, wie der „Deutsche Handelsdienst" erfährt, in Folgendem: 1. Die eigene Zahlungsverpflichtung der Reichseisenbahn mit einer ersten Hypothek auf die Braunkohlenfelder und eventl. andere Kohlenfelder der Reichseisenbahn. 2. Garantie des Kohlensyndikates. 3. Die Beschaffung von 300 000 Pfund monatlich. 4. Die Garantie von Großbanken für die unter 8 genannten Verpflichtungen. * Loharegelung im Bergbau. Berlin, 17. Novbr. Im Bergbau wurden für die Lohnwoche vom 12. bis 19. November 1923 die Durchschnittstartflöhne, durch ein im Reichsarbeitoministerium zusammengetretenes Schiedsgericht festgestellt. Sie betragen für den Bergbau in Goldmark 4.20 je Schicht, für den oberschlesischen Steinkohlenbergbau 3.— je Schicht, für den niederschlesischen Steinkohlenbergbau 2.50 je Schicht, für den sächsischen Bergbau 2.70 je Schicht und für den mitteldeutschen Braunkohlenbergbau 2.50 je Schicht. suhpasta, Bohnenachs Werner à Mortz A-G. Malnz Lukige Ecke. Ta=Backfische. „Soweit ist es gekommen! Jetzt rauchen die Mädchen schon schwere Zigarren!“ * Die Ellegs. „Vater, da oben an der Dechke kriecht eine Fliege.“ „Tritt sie tot, Junge.“ * Kritik. „Fräulein Else, welche der modernen Overetten gefällt Ihnen denn am besten?“ „Das kann ich so nicht sagen. Das kommt ganz drauf an, mit wem man hingeht!“ * Im Konzertsaal. „Fabelhaft ist doch die Pianistin! Spielen Sie auch, Herr Maier?“ „Ja, Klassenlotterie!“ Das Gold im Munde. „Was schneidet denn Ihr Mann für fürchterlichGrimassen vorm Spiegel! Fehlt ihm was?“ „Nein, er nimmt nur den Bestand seiner Goldvlomben auf!“ Nach Vorschrift. „Aber Frauchen. Du hast ja das Gemüse vollständig versalzen.“ „Im Kochbuch steht doch aber. Salz nach Gutdünken, und da habe ich die ganze Tüte hineingeschüttet.“ * Im Schuhladen. „Ja, gnädige Frau, die Schuhe, die nach Ihrem Kopfe sind, passen nicht auf Ihre Füße, und die Schuhe, die auf Ihre Fühe passen, sind nicht nach Ihrem Kopfe.“ Für den gesamten zedaktionellen Teil verantwortlich: Schriftleiter Karl Friedrich Rimeod. Rotationsdrus und Verlag: G. Kannengießer, Haspe. Aus dem Tagebuch eines wandernden Schneidergesellen II Von F. von Gaudy. Rom, den 26. Mai. Mit den Hühnern war ich schon munter und setzte alle Hilfsmittel in Bewegung, um mich gehörig zu afustieren. und den Einzug in Rom mit Anstand und Würde zu feiern. Besagte Verschönerungskünste waren aber nur recht natürlich=vopuläre. Ein Steintrog vor dem Hause. in welchen das schlammige Wasser tröpfelte, diente mir statt Waschbeckens und zugleich auch als Sviegel, denn sonst gab es weiter keinen in Monterost. Schmachtete ich doch sogar vergeblich nach einer Stiefelbürste— auch dieses Möbe. war hierzulande nicht einheimisch. „Aber um Gottes willen, Menschenkinder, wie macht thr's denn, um eure Fußbekleidung nur ein einzig Ma aus dem Zustande der Staubhaftigkeit in den der Politur zu erheben?“ „Sonntag früh“, entgegnete der Cameriere,„kommt der Schuhmacher von Nepi und wichst der ganzen Ortschaft das Lederzeug.“— Dienstag war’s, und da ging's doch nicht füglich, daß ich auf die Ankunft des stiefelwichsenden Messtas hätte warten können. So mußte ich denn wohl oder Übel den alten Staub weiter schleppen, obschon ich mich im voraus schämte, so pfaufüßelnd in die värstliche Restdenz einzurücken. Vorderhand war's aber noch nicht so weit, und es galt noch ein sauer Stück Weges zu verarbeiten. Rom liegt wie der einzige Michaelistag zwischen Pfingsten und Weihnachten— nichts als Wüstenei ringsum. Solch eine katzenjämmerliche Strecke Landes war mir auf der Wanderschaft noch nicht zwischen die Geine geraten. Wohin man schaut, kahle Hügel und Moor und dann wieder Moor und kahle Hügel. Kein Haus, kein Baum, kein Strauch, höchstene hier und dort ein altes morsches Raubnest, in welchem die Dohlen ihre Singakademten aufführen. Hier hörte alles auf. Dann lagen auch wohl am Wege solche weihe, elesantengroße Ochsen, mit einem Paar Hörnern, lang wie meine beiden ausgestreckten Arme, und gähnten einen so klafterbreit an, daß man's ihnen. man mochte wollen oder nicht, nachmachen mußte; und wenn einmal ein lumviger Kerl mit einer Bohnenstange in der Faust, wie ein Kosak, quer über den Weg galoppierte, so war's was Großes. Das hiehen sie die römische Canpagng. Endlich kamen wir doch an ein Haus, welches eine Art von Schenke vorstellen sollte. Verhungertes, abgerissener Gefindel hauste darin, und wenn es nicht so überaus schmutzig gewesen wäre, so hätte es gar keine Farbe gehabt. Dafür hatten aber auch die Wirtsleute nichts zu brechen und zu beißen und lebten nur so schlecht und recht von der Fieberluft, wie ich vermute. Wir machten, daß wir weiter kamen und schritten besonders nachdem wir die alte Sankt Peterskuppel im Sonnenschein, gleichsam wie eine rotgleißende Pontaksnase, hatten aus den Nebeln hervorgucken sehen, recht tapfer zu. Die Straße führte über einen Fluß, der sich durch einen gelblichen Teint von der Spree unterscheidet, und Tiber, nach einem römischen Kaiser Tiberius, geheißen wird, dann noch durch ein paar Gärten und an zwei Dutzend Häuser. von deren weißen Kalkwänden die Sonne recht amön (lieblich) abvrallte, vorüber— und da waren wir in Rom. Unterm Tor trennte sich mein langer Reisekumpan von mir und wanderte weiter südwärts nach seiner Heimat. Mir kam's ordentlich sauer an, von der redlichen Haut zu scheiden. Ohne ihn wäre ich mein Lebtage nicht so weit gekommen und hätte nun und nimmer weder die welsche Sprache los gekriegt noch die Volksmanieten. Gerührt schenkte ich ihm beim Abschied einen Pfeisenkopf mit der Adung der Russeninsel im Berliner Tiergarten, damit., och vermittels dieses Konterseis seinen Landsleuten verfinnlichen könne, wir wären nicht so ganz ohne: sie bilden sich sonst Wunder ein, wieviel sie vor uns voraus hätten. Der Neapolitaner drückte mir die Hand und verSamstag morgen 18½ Uhr entschlief nach kurzem, schweren Leiden, gestärkt durch den Empfang der hl. Sterbesakramente mein lieber Mann, unser lieber, treusorgender Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder, Schwager und )nkel, der Oberpostschaffner a. D. Josel Wescher im 71. Lebensjahr. In tiefer Trauer: Frau J. Wegener u. Kinder. Haspe, Gronau, Hannover, Herferd, Wetter, Vorhalle, Hemmerde und Hamm, den 17. November 1923. Die Beerdigung findet Mittwoch, den 21. November, ge 4¼ Uhr sen...—*-— nachmittage statt. vom Sterbehause, Bahnhofstr. 36, aus Statt Am 16. d. M. verschied nach langem Krankenlager unser lieber Vater, Schwiegervater und Großvater Nlerr Render Gustav Grundmann im Alter von 82 Jahren. Im Namen der Hinterbliebenen Frau Ells. Methner. Die Beerdigung findet Dienstag, den 20. de. Mte., nachmittage 4 Uhr vom kath. Krankenhaus aus, die heil. Seelenmesse Dienstag früh 7¾ Uhr statt. Trauer-Drucksachen lieiert schnelistens Buchdruckerei G. Kanncngleßer. H. T.-K. 1874 Turnzeiten: Männerriege u. Jugendabllitung: jeden Montag u. Freitag Abend 6½— 10 Uhr. Damenabteilung: jeden Freitag Abend 8—9 Uhr. Altersriege: Freitag Adend 9—10 Uhr. Atredeal=Terrier(Hündin) brann mit schwarzem Sattel auf den Ramen hörend, entlaufen. Verjenige, der mir über den Verdleib des Hundes Auskunft geben kann, erhält hohe Belohnung. Kriminal=Oberkommissar Hagen, Kaiserplatz 6. Kinderwagen Zahlungserleichterung. Th. Michels, Hagen Martenstraße 5. Herurnf 2034. Inserieren bringt Gewinn! sprach. eine Messe für mich besen zu lasson. Guft'o nichts, dachte ich, so schadt's auch nichts, und der gute Wille ist schon immer etwas wert. Nun setzte ich mich auf dem runden Platz am Tor an den Fuß einer roten spitzigen Säule(der von Löwen umgebene Obelisk auf Piazza del Povolo) in welche allerhand hebräische Zeichen geschnitten waren. Vier große steinerne Bestien, die wie Fleischerhunde aussahen, lagen nach den vier Weltgegenden zu und sprudelten unverdrossen Wasser aus. An ihrer Seite ausruhend, überlegte ich, wohin ich jetzt in der wildfremden Stadt meine Schritte richten solle. Drei große Straßen slanden mir offen, eine rechts, eine links, eine geradeaus. Ob ich mich nun zur äußersten Rechten, zur Linken oder zum fuste milien(zus goldenen Mitte) schlagen solle, war ich noch unschlüssig, als ein nettes, seines Mädchen an mir vorübertrivpelte. Ein roter Korallenzweig, welcher aus der silhernen Haarnadel hervorwuchs, große goldene Ohrringe und eine recht massive Kette zeigten schon an, daß sie guter Leute Rind sein müsse. Dabei schlug sie mit ihrem Fächer Rad auf Rad wie ein Truthahn, wehte dem schönen, erhitzten Gesicht Kühlung zu, warf mir einen so quast fragenden und einladenden Seitenblick zu, hielt sich dann wieder den Luftwedel vors Gesicht und blinzelte abermals nach mir. Romberger, rief ich, das gilt dir. Vorwärts, Hinterher getrabt. Der Zug des Herzeus, sagt Clauzen, i# der Schicksals Stimme. Dieses junge römische Fräulein gehörte der Gußersten Rechten an, und so schritt ich denn kinterher, gerade so weit, daß ich sie nicht aus den Augen verlieren konnte. Sie aber, just als wenn sie's auf mich gemünzt hätte, hielt jederzeit an den Straßenecken ein Weilchen an, bis ich thr nachgekommen, und zog dann wieder durch Gassen und Gäßchen voran. Vor einem uralten, verdrießlichen Palast mit Säulen und Steinfiguren, der in einem ganz kleinen Winkel wie zusammengekehrt dalag, guckte sich das Kindchen zum letztenmal um und schwänzelte dann hurtig, wie ein Eidechochen, in eine der Türen. Fort war sie. Nachdem ich unnd von der ersten Aeberrg holt und ein wenig orientiert hatte, erdlickte ich. Dutzend Schneidergesellen und Lehrburschen, Schemel vor die Tür gerückt hatten und schwatsingend drauflosarbeiteten; über der Tür stand goldenen Lettern: Girolamo Bacci, Sartore“ Schneider). Da war ich ja mit einem Male grüßte meine Herren Kollegen auf das verdir erkundigte mich nach dem Meister Bacct. Der sei es, und schneide zu. Dort fand ich ihn auch, ein klein Männlein mit einem entsetzlich breiten langem Kinn. Von der Halsbinde bis auf war just so weit als nach den Schuhabsätzen. meinen Antrag, bei ihm zu arbeiten, schweigsan und guckte bloß manchmal in das Nebenzimmer, durch eine Glastür getrennt war. Jenseito derse eine unglaublich fleischliche Dame im Gespräch n hagern schwarzen Geistlichen, dessen Antlitz an n markierten Nase laborierte. Beide musterten großen Augen, letzterer durch seine blangefärbte lengläser. Nachdem der Abbate der voluminösen Sian diesle wiederum dem Meister ein Zeichen gegeb fragte Herr Barci: Ob ich denn ein wahrhafter verständiger Kleiderverfertiger sei?— Das ihm zeigen, war meine Antwort, schleuderte das in den Winkel, hing den Rock an den Nagel einen dortigen Frack und warf den fehlenden Ae einer Alkuratesse und Präzision hinein, so daß serlein Maul und Nase aufsperrte. Der Herr Pe eine blonde Perücke, deren Netz aber schon Haare hatte, auf hatte, und ein langes spanisches Roh Händen schwenkte, war unterdessen näher getrein dicke Padrona— sie war ebenso aufgeblasen und wie ein Wildschwein von Goldschlägerhaut, w## einmal als Ballon auf dem Berliner Windmüt steigen sah, watschelte gleichfalls herbei, und Schulter hinweg guckte niemand anders als liebste Engelchen mit dem Korallenzweige, den Brunnen am Tor nachgezogen war, und lächelte anmutig un dverführertsch zu. Das nenne ich Treffer. (Fortsetzung Haspe. Mittwoch, den 5. Oez., nachmittags 5 Uhr fixdet im Innungs####ale eite statt, wozu die Mitglieder freundlichst eingeladen werden. Tagesordnung: Schungeinderung. Buchdrucerei Anschließend antg: Kannengießer Versammlung findet di# Monatsversammlung statt. Tagesordnung wird in der Versammlung bekanntgegeben. Der Vorstand. Anfertigung von Drucksachen Mädchen für ganze oder halbe Tage gesucht. Aölner Str. 56. Es werden gesucht: Reparaturschlosser, Presser, Fräser, Sitschenmacher, Herdschlosser, Herdmaurer, Emaillebreuner, Emailleanfträger, Pließer 5 Vogelsang. mie Briefbogen, Rech nungen, Mitteilungen, Zirkulare, Postkarten Spezialität: Illustrierte Katalode u. Preislisten in saubereter Ausführung Verlangen Sie steis Original#a-Pid.-Pahele“ Max Albers. Gebr. Klein, Inhaber: Rudolf a. Theod. Eberhard Hagen I. W. Wehringbauser Str. 1 a. Telep lephon 2695 Erstklaseige Fahrräder Ersatz und Zubehör. Eigene Reparatur-Werkstatt Spezialität: Rennmaschinen Leicht-Motorräder. Dein ist gut tom Dater Rhei— Kaffee nus con Mlunh sein! Gebrauchte Gegenstände kaufen und verkaufen Sie am besten durch eine kleine Anzeige in der Hasper Ztg. 803 g#enwprech=Anschluß Amt genpreis:(Grund ebiet 50 M. en 110 M. amtl. stenzehre der am T## der Vernehmung der de Freito Pario, 20. Novbr. schlossen, die Vertreter den 22. November, 10, o#den Noten vom 27. hmen. usiolini gegen jeden Rom, 19. Novbr. Mu Weisung gegeben k#nen zuzustimmen, die an die Militärk d überhaupt jeden sie geeigne: wäre, das neben. Die italienisch Reparationsproblems le im Dezember da Eine neue Ned land kann nicht mehr a warte L##ndon, 20. Novdr. aldwin in London eine stellte darin die Frage, das Darniederliegen d den Schultern Englan k. avon betroffen word g, Deutschland, Italie iel darunter gelitten bi# und dank ihrer Pol diese Länder in ei in einer besseren lat Trotz des Chaos in ewesen, seine zer#tö e beschädigten Kohl seine Jabriken mit m P##sselbe treffe für Belg ## sich in der Lage, EnArt zu machen. Ein rtete Währung. En in Europa wartei ösung bemühen werl seine eigenen Interesse 48% Bohnen-Kat blaue Packun Bayerischer Kal München, 20. 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