Anzeigenvreise: Die 22=mm=Zeile 9 R#c. für Familienanzeigen 7###4. Textanzeigen, 77 mm breit. 40 S##. Zur Zeit in Preislike 5 gültig. sie Lseitige Beilage 10 Au das Tausend, se wettere 2 Seiten 5 Nn mehr. Bezugspreise: Der Bezugspreis beträgt monatlich bei Zustellung durch Boten einschl. Bestellgeld 2 2. bei Zustellung durch die Post 2,42 N einschl. 82 Nak Postgeb. Die Bebinderung der Lieserung rechtfertigt keinen Anspruch auf Rückzahlung des Bezugsvreises. Druck u. Verlag: Lipptsche Staatslettung: Detmold. Paulinenstr. 18, Fernr.: Sammeln. 282. Postscheckk. 8592 Hannover, Bankkonten: Deutsche Bank. Landesbank. Städt. Sparkasse. Die„Lippische, Staats. zeitung" erscheint wöchentl. 7mal. Abbestellungen der Zeitung können nur bis zum 25. des lausend. Monats für den kommenden Monat men werden. SprechstunSchriftltg, nur von 11 bis 13 r unverlangte Beiträge wird Gewähr übernommen. Lippischer Kurler Amtliches Organ des Gaues Nationalesregierung Nr. 312 Detmold, Sonnabend, 12. Novernber 1938 10.(172.) Jahrgang Der Fall Grünspan Von Reichspropagandaminister Dr. Joseph Goebbels Der„Völkische Beobachter“ veröffentlicht in seiner Ausgabe vom Sonnabend folgenden Artikel von Reichsminister Dr. Goebbels: Am 7. November dringt in Paris in die Deutsche Botschaft ein 17jähriger polnischer Judenjunge ein und verlangt einen der maßgebenden Herren zu sprechen. Als er zu dem Legationssekretär vom Rath geführt wird, erhebt er seine Pistole und gibt, ohne daß ein Wortwechsel oder eine Auseinandersetzung vorangegangen wäre, auf den deutschen Diplomaten mehrere Schüsse ab. Bei seiner späteren Vernehmung erklärt er, er habe den Legationssekretär vom Rath persönlich überhaupt nicht gerannt. Es sei ihm auch gleichgültig gewesen, auf wen er geschossen habe. Er habe nur Rache nehmen wollen für seine jüdischen Brüder in Deutschland. Die Nachforschungen in Paris ergeben, daß Grünspan vor drei Monaten aus Frankreich ausgewiesen worden war. Ueber seinen Aufenthalt bis zum Tage der Mordtat hüllt er sich bis zum heutigen Tage in Schweigen. Er war im Besitz eines gefalschten Passes. Es erhebt sich hier die Frage: Wo war Grünspan in den letzten drei Monaten? Eder hat für seinen Unterhalt gesorgt? Wer hat ihm den falschen Paß vermittelt? Wer hat ihn im Pistolenschiehen unterrichtet? Es kann keinem Zweisel terliegen, daß er von einer jüdischen Organisation versteckt und aus diese zynische Mordtat systematisch vorbereitet worden ist. Parallele zum Fall Gustloff Der Legationssekretär vom Rath stirbt nach qualvollem Leiden einige Tage später. Die Paral= lele zum Fall Gustloff liegt auf der Hand. Wie damals wurde von den jüdischen Hintermännern ein Jugendlicher als Attentäter ausgesucht, um die Verantwortlichkeit zu verschleiern. Die Vernehmung der beiden Judenjungen zeigt eine genaue Uebereinstimmung der Verteidigungsgründe und der Taktik der Attentäter. Auch aus dem Prozeßverlauf gegen Frankfurter ging hervor, daß man nicht den einzelnen Mann, sondern das nationalsozialistische Deutschland treffen wollte. Das zeigt auch in beiden Fällen der wohlvorbereitete Entlastungseinsatz der gesamten jüdischen Weltpresse. Wo sind nun diese Hintermänner zu suchen? Seit Wochen und Monaten wird in den großen jüdischen Weltblättern gegen Deutschland als Nation zum Kriege und gegen einzelne prominente Vertreter des nationalsozialistischen Deutschlands zum Morde gehetzt. Besonders hervorgetan haben sich dabei die Jnden Georg Vernhard und Emil Ludwig Cohn. In diesen Kreisen sind deshalb auch zweifellos die geistigen Inspirationen des Attentats zu suchen. Es sind dieselben Kreise, die jetzt für den Mörder in der ganzen Welt eine niedagewesene Stimmungspropaganda entfalten. Die Gründe für den Mord liegen auf der Hand, Das Weltjudentum hat nach der fieberhaften Kriegshetze in den Sommermonaten dieses Jahres eine furchtbare Schlavve erlitten. Das Abkommen von München brachte seinen Vernichtungsplan gegen Deutschland zum Scheitern. Es hatte die Hoffnung gehegt, durch einen durch infame Hetze hervorgerufenen Weltkrieg Deutschland in die Knie zwingen und das verhaßte Nazi=Regime zum Sturz bringen zu können. Nachdem in München dieser Plan zum Scheitern gebracht worden ist, wollten sie nun durch eine drastische und frivole Aktion die Friedensbemühungen zwischen den Großmächten Europas aufhalten und eine neue Hetze gegen Deutschland in Szene setzen. Der Mord an dem Legationssekretär vom Rath sollte ein Fanal sein für die gesamte Judenheit im Kampf gegen Deutschland. Der Mörder selbst hat gestanden, daß er damit ein Warnungssignal habe geben wollen. Allerdings ist dieser Schuß nach hinten losgegangen. Gewarnt ist weniger die Welt, als das deutsche Volk. Es liegt auf der Hand, daß eine Nation von 30 Millionen auf die Dauer derartige Provokationen nicht stillschweigend und wehrlos hinnehmen wird. Unsere Geduld ist restlos erschöpft Nach der Ermordung Gustloffs hat das deutsche Volk geschwiegen. Nach dem Tode des Legationssekretärs vom Rath ist es ganz spontan zu Vergeltungsaktionen gegen die Juden in Deutschland geschritten. Der eruptive Ausbruch der Empörung der Bevölkerung in der Nacht vom 9. zum 10. November ist daraus zu erklären und zeigt nur, daß die Geduld des deutschen Volkes nunmehr restlos erschöpft ist. Wie aber reagiert nun die deutschfeindliche, zum großen Teil jüdische Auslandspresse auf die spontanen Folgen der Schüsse von Paris, die sich in Deutschland ergeben? Man versucht in diesem Teil der Auslandspresse den Eindruck zu erwecken, als herrsche in Deutschland so eine Art von Bürgerkrieg. Greuelmärchen ohne Zahl werden erfunden, kolportiert und an den Mann gebracht. Man erklärt, die spontanen Reaktiönen des deutschen Volkes seien durch„organisierte Mannschaften“ durchgeführt worden. Wie wenig Uhnung doch diese Zeilenschinder von Deutschland haben! Wie erst hätten diese Reaktionen ausgesehen, wären sie organisiert gewesen! Eines der hervorstechendsten Merkmale der in den vergangenen Tagen untenommenen Aktionen gegen das Judentum ist die Tatsache, daß es zwar zu Demolierungen, aber nirgendwo zu Plünderungen gekommen ist. Das benutzt natürlich diese deutschfeindliche Auslandspresse, um zu behaupten, daß es sich um rein kriminelle Vorgänge handele. Vor allem die jüdische Presse in Nordamerika tut sich in einer niedagewesenen Hetze unrühmlich hervor, erinnert an das barbarische Mittelalter und erklärt, daß Berlin das Beispiel des Bürgerkrieges biete. Es versteht sich am Rande, daß die gegen die Juden einschreitende Bevölkerung als„Nazi=Mob“ und„Gangsterbanden" bezeichnet wird. Leider aber passiert diesen Zeitungen das Mißgeschick, daß sie sich, wie immer in solchen Fällen, nicht vorher hinreichend verständigt haben und damit in offenbare Widersprüche geraten. Eine schreibt, es habe sich um 100 bis 200 Kundgeber gehandelt; die andere schreibt, 20000 bis 30000 Menschen hätten gegen die Juden demonstriert. Die eine schreibt, eine riesige Menschenmenge durch(Fortsetzung nächste Seite) Wallfahrt zum Sarge vom Raths Beileiderundgevungen aus französischen Arbeitertreisen Paris, 11. November. Vor dem mit der Dienstflagge bedeckten Sarg des Gesandtschaftergtes vom Rabt, der in dem völlig mit schwarzem Trauerflor ausgeschlagenen Bestibül der Deutschen Botschaft aufgebahrt steht, häufen sich die Blumen= und Kranzspenden. Stündlich kommen Vertreter des Diplomatischen Korps, französische und deutsche Freunde des Toten und verneigen sich stumm oder entbieten ein letztes Mal den Deutschen Gruß. Ein französischer Arbeiter legte ein schlichtes Veilchensträußchen vor dem Sarge nieder und erklärte, es gebe nicht nur marxistische Arbeiter in Frankreich. Eine unbekannte Blumenfrau hat durch einen französischen Kriegsbeschädigten, der im Rollstuhl im Hof der Deutschen Botschaft vorfuhr, einen schönen Blumenstrauß abgeben lassen Eine schwarzgekleidete Dame, die Mutter eines jungen Franzosen, der von Marxisten im Straßenkampf erschlagen wurde, kniete vor dem Sarg nieder, betete unter Tränen und küßte das Fahnentuch, das den Sarg bedeckt. Beim Weggehen erwies sie spontan den Deutschen Gruß. Die in Paris vertretenen deutschen Firmen haben ebenfalls Kränze mit der Hakenkreuzschleife geschickt. In die in der Deutschen Botschaft ausliegende Beileidsliste haben sich weiter zahlreiche Persönlichkeiten eingetragen, so der neue französische Botschafter in Ankara. Massiali, der Pariser Abgeordnete Graf Aramen, der Militärattaché der Ungarischen Gesandtschaft, der diplomatische Vertreter Paragnays in Paris, der Generalstabschef der französischen Luftwasse, General Vuillemin, Professor Fourneaux vom Comité France=Allemagne, General Nollet, der Protokollchef des französischen Außenministeriums, Loze, Kammerpräsident Eduard Herriot. Kommandant Hopital vom Comité France=Allemagne, der ägyptische Gesandte in Paris, der Präsident des Senats, der stellvertretende Militärattaché der italienischen Botschaft, Graf Rosati, der italienische Geschäftsträger Prumas, der belgische Botschafter Pol Le Tellier, der Polizeipräsekt von Paris, Laugron, Graf und Gräfin de Brinon vom Comité France=Allemagne, das Vorstandsmitglied des Comité France=Allemagne und Kabinettschef des Versailler Bürgermeisters, Jean Weiland, sowie der Militärattaché der italienischen Botschaft Graf und Gräfin de Castellane. Außenminister Bonnet wird die französische Regierung bei der am Sonnabendmittag in der deutschen evangelischen Kirche in Paris stattfindenden Trauerfeier für Gesandtschaftsrat vom Roth vertreten. Die Aufbahrung in der Deutschen Botschaft Der mit der Reichsdienstflagge bedeckte Sarg des ermordeten Gesandtschaftsrats vom Rath wurde im Empfangssalon der Deutschen Botschaft zu Paris feierlich aufgebahrt, wo Landesgruppenleiter Dr. Ehrich und Botschaftsret Dr. Bräuer die erste Totenwache hielten.(Scherl-M.) Jeder vor der eigenen für (Drahtbericht unserer Berliner Schriftleitung.) R. D. Berlin, 12. November. Die spontanen antijüdischen Kundgebungen des deutschen Volkes als Antwort auf die feige Mordtat in Paris haben in der jüdisch=marxistischen Auslandsjournaille, wie nach alledem, was man von dieser Seite gewohnt ist, wohl nicht anders zu erwarten war, ein Echo gefunden, das von Verleumdungen und Verdrehungen nur so strotzt. In Sensationsmeldungen mit riesigen Schlagzeilen wird über die Vorgänge von Donnerstagnacht berichtet, wobei die sog. „Augenzeugen“ ihrer schmutzigen Phantasie in hemmungsloser Weise freien Lauf lassen. Den Herren Berichterstattern ist in ihrer begreiflichen Aufregung und Freude, ihren gutgläubigen Lesern wieder einmal ein„Nazi=Greuel" zum Frühstück präsentieren zu können, leider nur so mancher Regiefehler unterlaufen. Während der eine„Tausende von Leidenschaft entfesselte Massen" durch die Straßen„rasen" läßt, hat das wohlgeübte Berichterstatterauge des anderen nur„einige junge Leute“ gesehen, die sich an den Aktionen beteiligten, während die Passanten teilnahmslos dabeigestanden hätten. Wir wollen hoffen, daß der ausländische Leser sich auf diese seltsamen Widersprüche seinen eigenen Reim zu machen versteht. Um es aber den Herren, die das deutsche Volk trotz allem noch nicht begriffen haben, noch einmal zu sagen, daß das, was sich zugetragen hat, für jeden Deutschen das Natürlichste von der Welt ist, denn in schamloser Weise hat das Judentum die bisher bewiesene Loyalität und Zurückhaltung des deutschen Volkes, das in seiner Grundhaltung nun einmal antijüdisch ist— das dürfte man in der Welt allmählich wissen— mißbraucht und Provokationen auf Provokationen gehäuft. Daß sich das ein Volk von gesundem Instinkt auf die Dauer nicht bieten lätzt, dürfte jedem, der nicht selbst angekränkelt und infiziert vom Gifte des jüdischen Intellektualismus ist, einleuchten. Der seige Anschlag auf einen unschuldigen deutschen Diplomaten in Paris hat das Maß vollgemacht. Der Entrüstungssturm der breiten Massen des deutschen Volkes über dieses unerhörte Verbrechen hat sich bei der Nachricht vom Ableben des Parteigenossen vom Rath Luft verschafft und das Judentum in Deutschland und auch in der Welt, dessen Verbindungen nicht geleugnet werden können, hat einen Denkzettel erhalten, den es sich hoffentlich merken wird. Wenn jetzt die jüdisch=marxistischen Gazetten des Auslandes aufheulen wie getroffene Hunde, dann kann uns das vollkommen gleichgültig lassen. Wir haben weder etwas zu verheimlichen noch zu bedouern. Bedauerlich ist nur, daß auch solche ernst zu neh nende Blätter, die gerade in der letzten Zeit so oft von Verständnis für das deutsche Volk sprachen, zum Teil in die gleiche Kerbe hauen. Hierfür fehlt uns allerdings jedes Verständnis. Wenn das deutsche Volk in seinem Innern für Ruhe und Ordnung sorgt und wenn es sich seinen Lebensraum so einrichtet, wie es ihm paßt, und sich nicht vom jüdischen Mördergesindel ungestraft provozieren läßt, dann ist das seine ureigenste Angelegenheit, die niemand außerhalb der Grenzen des Reiches etwas angeht. Ebenso wenig wie sich das deutsche Volk berechtigt fühlt, in die inneren Angelegenheiten eines anderen Landes hineinzureden. Es darf auch die gerade in dieser Beziehung vom nationalsozialistischen Deutschland in allen Fällen bewiesene sochliche Zurückhaltung nicht falsch ausgelegt werden, als ob das deutsche Volk von seinem Standpunkt und von seinem Denken und Fühlen aus nicht Ansätze finden könnte, wo es bei anderen berechtigten Anlaß zu Kritik gäbe. Wenn beispielsweise das über die Absichten der englischen Opposition meist sehr gut orientierte„Oeuore“ ankündigt, daß beabsichtigt sei, die Judenftage in Deutschland zum Gegenstand einer Debatte im englischen Unterhaus zu machen, so kann dazu nur gesagt werden, daß Deutschland absolut auch die Möglichkeit besitzt, den Deutschen Reichstag einzuberufen, um hier einmal gewisse Vorgänge, die sich unter englischer Oberhoheit in Palästina abspielen, zu örtern. Die englische Mandatsgewalt hat hier, um der völkischen Gegensätze zwischen Arabern und Juden Herr zu werden, gerade in der letzten Zeu zu Mitteln gegriffen, die mit den von der Londoner Presse so oft ins Feld geführten menschenfreundlichen Grundsätzen— wenn es sich um die Juden handelt— keineswegs übereinzustimmen scheinen. So sind in Jerusalem und anderen Städten Palästinas ganze Häuser aus strategischen Gründen einfach in die Luft gesprengt worden Arabische Freiheitskämpfer, die nichts weiter verbrochen haben als ihr Volk und ihre Freiheit zu lieben, wurden hinter den Stacheldraht der Konzentrationslager gebracht. Hohe geistliche Würdenträger sind des Landes verwiesen, und Strafexpeditionen mit Bombenflugzeugen gegen aufständische Dörfer, bei denen das Leben der Bevölkerung, ihre Frauen und Kinder, kaum geschont werden können, sind an der Tagesordnung. Alles das ist in Deutschland bisher mit nüchterner Sachlichkeit aufgenommen worden, obwohl das Empfinden des deutschen Volkes mit diesen Dingen keineswegs immer mitgehen kann. Angesichts einer schamlosen Hetze, die jetzt gegen das deutsche Volk entfesselt wird, nur weil einem jüdischen Lumpengesindel in schärfster Empörung die Schaufenster ihrer Ramschläden eingeworfen wurden, müssen wir jetzt festellen, daß das ein Kinderspiel gegenüber den Gewaltmaßnahmen bedeutet, die das britische Weltreich gegen den Freiheitskampf eines kleinen tapferen Volkes anwendet. Der Fall Grünspan Fortsetzung von Seite 4 eile die Straßen, die andere wieder schreibt, es handele sich um kleine, unbedeutende Gruppen junger Leute. Die eine behauptet, die Menschenmassen wohnten den Aktionen teilnahmslos bei; die andere wieder behauptet, ungeheure Menschenmassen stießen Freudenschreie aus. Die eine erklärt, die Menge sehe passiv zu, die andere wieder, der Menge läse man die Freude und die innere Genugtuung von den Gesichtern ab. Die eine sagt, der Wahnsinn habe die Bevölkerung ergriffen, die andere dagegen, die Menge bleibe dabei vollkommen referviert.. Kurz und gut, ein Sammelsurium von Lügen, Verdächtigungen, Entstellungen und Verdrehungen. Was haben wir darauf zu antworten? Im Grunde genommen, gar nichts. Wir stehen auf dem Standpunkt, daß die Reaktion des deutschen Volkes auf den feigen Meuchelmord in Paris eben durch die ruchlose Gemeinheit dieser Tat erklärt werden muß. Sie wurde weder organisiert, noch vorbereitet. Sie brach spontan aus der Nation heraus. Die Nation folgte dabei dem gesunden Instinkt, der ihr sagte, daß nun zum zweitenmal ein Vertreter Deutschlands im Auslande von einem Judenjungen niedergeknallt wurde, und daß, wenn man auf diese Untat schweigen und sie ohne Reaktion hinnehmen würde, deutsche diplomatische Vertreter in Zukunft im Auslande als vogelfrei zu gelten hätten. Die deutsche Staatsführung hat nichts unversucht gelassen, die Reaktion im deutschen Volke auf das feige Attentat in kürzester Frist abzustellen. Das deutsche Volk hat dem Gebot der Regierung willig und diszipliniert Folge geleistet. In Stundenfrist sind Demonstrationen und Aktionen zum Schweigen gebracht worden. Das aber soll die deutschseindliche jüdische Auslandspresse wissen: Durch Aufbauschung der Vorgänge, durch Verdrehung und Lügen nützt sie weder sich selbst, noch den in Deutschland lebenden Inden. Eher könnte das Gegenteil der Fall sein. Das deutsche Volk ist ein antisemitisches Volk. Es hat weder Lust noch Vergnügen, sich weiterhin durch die parasitäre jüdische Rasse in seinen Rechten beschränken oder als Nation provozieren zu lassen. Es liegt am Verhalten der Inden in Deutschland und vor allem auch am Verhalten der Inden in der Welt, welche Stellung die deutschen Inden im öffentlichen, im privaten und im geschäftlichen Leben ernnehmen. Fedenfalls ist die deutsche Regierung entschlossen, im Lande selbst für Ruhe und Ordnung zu sorgen, und Ruhe und Ordnung werden in dieser Frage am besten dadurch gewährleistet, daß man sie einer den Wünschen und Bedürfnissen des deutschen Volkes entsprechenden Lösung entgegenführt. Die Schüsse, die der polnische Jude Grünspan in Paris abgab, waren ein Warnsignal. Sie haben eine andere Wirkung ausgeübt, als sie offenbar geplant und beabsichtigt war. Das deutsche Volk ist doppelt hellhörig geworden. Es weiß nun bis zum letzten Mann, worum es in der Judenfrage geht. Das deutschseindliche Ausland aber täte gut daran, dieses Problem und seine Lösung den Deutschen selbst zu überlassen. Coweit es das Bedürfnis hat, für die deutschen Jnden einzutreten und sich ihrer anzunehmen, stehen sie ihm in beliebiger Anzahl zur Verfügung. Es bedarf keiner Betonung, daß die Reaktionen im Publikum nach der Erklärung vom vergangenen Donnerstag im ganzen Lande endgültig beendigt sind. Keiner hat das Recht, weiterhin noch eigenmächtig zu handeln. Gesetze und Verordnungen, die diese Frage regeln, stehen zu erwarten. Das deutsche Volk kann beruhigt sein: Der Jude Grünspan war Vertreter des Judentums. Der Deutsche vom Rath war Vertreter des deutschen Volkes. Das Judentum hat also in Paris auf das deutsche Volk geschossen. Die deutsche Regierung wird darauf legal, aber hart antworten. Waffenbesitz für Juden verboten Verordnung des Reichsinnenministers— Gefängnis und Zuchthaus neben Schutzhaft bei Zuwiderhandlungen Berlin, 11. November. Amklich wird mitgeleill: Nachdem der Reichsführer##### und Chef der deutschen Polizel im Reichsministerium des Innern dem jüdischen Waffenbesitz schon durch sofortige polizeiliche Anordnung schlagartig ein Eude gesetzt hatte. Ist unnmehr das gesetzliche Verbol auf dem Juße gefolgt. Der Reichsminister des Innern hat noch gestern die nachfolgende Verordnung gegen den Waffenbesitz für Juden erlassen, die schon heute im Reichsgesetzblatt veröffentlicht wird: Verordnung gegen den Waffenbesitz der Juden. Auf Grund des§ 31 des Waffengesetzes vom 18. März 1938(Reichsgesetzblatt 1 Seite 265) des Artikels III des Gesetzes über die Wiedervereinigung Oesterreichs mit dem Deutschen Reich vom 13. März 1938(Reichsgesetzblatt 1 Seite 237) und des§ 9 des Erlasses des Führers und Reichskanzlers über die Verwaltung der sudetendeutschen Gebiete vom 1. Oktober 1938(Reichsgesetzblatt 1 Seite 1331) wird folgendes verordnet: S 1. Juden(§ 5 der ersten Verordnung zum Reichsbürgergesetz vom 14. November 1935, Reichsgesetzblatt 1 Seite 1333) ist der Erwerb, der Besitz und das Führen von Schußwaffen und Munition sowie von Hieb= oder Stoßwaffen verboten. Sie haben die in ihrem Besitz befindlichen Waffen und Munition unverzüglich der Ortspolizeibehörde abzuliefern. S 2. Waffen und Munition, die sich im Besitze eines Juden befinden, sind dem Reich entschädigungslos verfallen. § 3. Für Juden fremder Staatsangehörigkeit kann der Reichsminister des Innern Ausnahmen von dem in§ 1 ausgesprochenen Verbot zulassen. Er kann diese Befugnis auf andere Stellen übertragen. § 4. Wer den Vorschriften des§ 1 vorsätzlich oder fahrlässig zuwiderhandelt, wird mit Gefängnis und mit Geldstrafe bestraft. In besonders schweren Fällen vorsätzlicher Zuwiderhandlung ist die Strafe Zuchthaus bis zu 5 Jahren. § 5. Der Reichsminister des Innern erläßt die zur Durchführung dieser Verordnung erforderlichen Rechts= und Verwaltungsvorschriften. § 6. Diese Verordnung gilt auch im Lande Oesterreich und in den sudetendeutschen Gebieten. Berlin, den 11. November 1938. gez.: Frick. * Reichsminister Dr. Goebbels hatte, wie wir bereits mitteilten, bekanntgegeben, daß die endgültige Antwort auf das jüdische Attentat in Paris dem Judentum auf dem Wege der Gesetzgebung bzw. auf dem Verordnungswege erteilt werden würde. Auf die erste dieser Antworten hat es nicht lange warten müssen. Goebbels vor der Auslandspresse Berlin, 11. November. Reichsminister Dr. Soebbeis empfing am Freilagnachmittag etwa 150 Vertreier der Auslandspresse vieler Länder. Er nahm zu den Vorgängen der letzten Tage ausführlich Stellung und verwahrle sich energisch gegen die maßlosen Entstellungen und Uebertreibungen in einem gewissen Teil übelwollender Auslandspresse. Er richtete an die Anwesenden die Aufforderung, in loyaler Weise und wahrheitsgemäß über die Vorgänge der letzten Tage zu berichten. Ismet Inönü Nachfolger Atatürks Einstimmige Wahl durch das Parlament— Feierliche Eidesleistung des neuen türkischen Staatspräsidenten Istanbul, 11. November. Des türkische Parlament hal am Freitag Ge eral Jsmei Jnöul mit 348 Sümmen einstimmig zum Staatspräsidenten gewählt. Domit wird der langjährige engste Mitarbeiter des versterdenen Präsidenten Alatürt zum Nachfolger seiner Kriegskameraden. Die einstimmige Wahl ist ein eindrucksvolles Bekenntuis der großen türkischen Nationalversammlung, als Trügerin der Souveränität des Volkes, zu der kemalistischen Republik. Das Wahlergebnis rief minutenlangen Beisall durch Händeklatschen hervor. Zur Einleitung der Parlamentssitzung erteilte der Vorsitzende dem Ministerpräsidenten Bauar das Wort, der in kurzen Zügen die letzten Tage der Krankheit Atatürks schilderte: Darauf wurde das Gedenken des großen Toten durch eine Stille von drei Minuten geehrt. Sodann erfolgte die Präsidentenwahl, namentlich in geheimer Abstimmung. Unter den Wählern, die aufgerufen wurden, wurde auch der Name des Staatspräsidenten der Hataylandes, Tayfur Sökmen, genannt, der seine Zugehörigkeit zur türkischen Nationalversammlung beibehalten hat. Er selbst war nicht anwesend. Unmittelbar nach der Bekanntgabe der Präsidentenwahl wurde General Ismet Inönü unter großem Zeremoniell in die Nationalversammlung geleitet, wo er die Eidesformel als Präsident der türkischen Republik leistete. Er hielt eine Ansprache an die Abgeordneten, wobei er sagte, daß er mit Hilse der Großen Nationalversammlung im Gedenken an Atatürk dessen Werk fortsetzen werde im Geist des Fortschritts. Ismet Inönü betonte die Stärke des Landes, das keinen Angriff zu fürchten habe. Das Ergebnis der Wahl wurde in allen Garnisonen des Landes durch 101 Kanonenschüsse bekanntgegeben. * Das türkische Parlament hat in Ismet Inönü einen Mann zum Staatspräsidenten gewählt, der wie sein Vorganger und Weggenosse Atatürk sein ganzes Leben in den Dienst seines Volkes gestellt hat. Ismet Inänü, früher unter dem Namen Ismet Pascha dekannt, wurde 1884 in Smyrna geboren. Er wandte sich der militärischen Laufbahn zu und war bereits mit 22 Jahren Hauptmann im Generalstab. Er beteiligte sich an der jungtürkischen Revolution von 1908 und nahm an allen späteren Kriegen der Türkei in führender Stellung teil. Während des Dardanellenfeldzuges leitete er die Operationsabteilung im türkischen Großen Hauptquartier, 1915 war er Chef des Generalstabes im Kaukasus und 1917 Kommandierender General des III. Armeekorps in Palästina. Nach dem Weltkrieg schloß er sich der von Atatürk geleiteten anatolischen Volkserhebung an und wurde von der Nationalversammlung in Ankara zum Generalstabschef gewählt. Als solcher hat er hervorragenden Anteil an den schweren, aber siegreichen Kämpfen gegen die Griechen. Sein heutiger Familienname Inönü wurde ihm verliehen zur Erinnerung an seinen Sieg über die Griechen auf den Höhen von Inönü. Inkrafttreten des englisch=italienischen Vertrages Wie Reuter erfährt, wird der englisch=italienische Vertrag am Dienstag oder Mittwoch nächster Woche formell in Kraft gesetzt werden. Kulturwoche der Hj. in Münster Uraufführung der Kantate„Vom Aufbruch und Glauben der deutschen Seele“ (Eigener Bericht.) Münster, 10. November Der erste Tag der Kulturwoche der Hitler=Jugend in Münster schloß mit der Uraufführung der Kantate „Vom Aufbruch und Glauben der deutschen Seele“ von Erich Rickermann. Zu Beginn der Feierstunde hieß Bannführer Meßmacher Gauleiter und Reichsstatthalter Dr. Mever und Obergebietsführer Cerff herzlich willkommen. Dann begrüßte er die Abordnungen der NS.=Formationen, der Wehrmacht und Studentenschaft und entbot dem Vertreter des Kommandierenden Generals sowie den Vertretern der staatlichen und kommunalen Behörden herzliche Willkommensgrüße. Alsdann begann die Urauführung der Kantate. Der 24jährige Komponist, ein aktiver HI.=Führer, hat sein Werk= auch dies ist bezeichnend für den Geist unserer jungen Generation— in den freien Abendstunden seiner militärischen Dienstzeit geschrieben. Schon die äußere Form der Komposition, die mit einem symphonischen Prolog„Aufbruch und Trauer“ beginnt, zeigt den revolutionären Stil einer H3.= mäßigen Musik. Der Sprecher des Glaubens kündet in Versen unserer jungen Dichter das Ethos der neuen Zeit. Ein vierstimmiger gemischter Chor läßt das große Thema anklingen:„Herr, sieh unser Land!“ Im Sänger des Todes erhebt sich die Stimme der Helden des großen Krieges mahnend:„Erst Gräber schaffen Heimat!“ Darauf antwortet der Chor:„Deutschland, wir tragen dich nicht auf den Lippen mit lauten Klagen.“ In dramatischer Steigerung schreitet die Handlung zum Höhepunkt, indem der Sprecher des Glaubens und der Sänger des Todes die Krieger feiern:„Hebt diesen Toten hoch zum Gruß die Hände!" Der Chor der Lebendigen bereitet das Volk auf seinen Schwur vor: „Mögen wir sterben, unseren Erben gilt dann die Pflicht, es zu erhalten und zu gestalten: Deutschland stirbt nicht!“ Wir haben in Rickermanns Komposition ein Werk nationalsozialistischer Feiergestaltung, das nicht nur in seiner entschiedenen geistigen Haltung, sondern auch in der künstlerischen Form und im musikalischen Ausdruck(Verwendung von Fanfaren) ein charaktervolles Werk aus dem Geiste der HJ. ist. Das zeigt sich auch darin, daß es keinen„Zuhörer“ gibt, sondern nur eine Gemeinde, die äußerlich und innerlich zusammengehört. Zum Schluß erheben sich alle und singen den Schwur„Nichts kann uns rauben Liebe und Glauben zu unserem Land!“ Mit diesem Cantus firmus klingt die Feierstunde machtvoll aus. Indem der Komponist die Zuhörer zu Mitwirkenden macht, erfüllt er nicht nur den Sinn der Kunst, die durch Sprache und Musik eine Sache der Gemeinschaft ist, sondern erhebt die Kunst zugleich in den höchsten politischen Bereich, den der Volksgemeinschaft. Damit ist endgültig jene esoterische Lart=pout=Lart=Kunst überwunden, die ihrem Charakter nach volksfremd und volksfeindlich war. Der 250 Mädel und Jungen umfassende Chor, den der Komponist selbst geschult hatte, wurde den Anforderungen in hohem Maße gerecht. Auch das Orchester des Bannes 13 zeigte sich unter der Leitung von Arnold Teepe, der die Instrumentierung besorgt hatte, seiner dankbaren Aufgabe voll gewachsen. Es lag ein tiefer Sinn darin, daß Rickermanns Kantate am Vorabend des Tages von Langemarck zur Aufführung kam. Die Jugend bekannte sich damit zum Geist jener heldenmütigen Kämpfer, die Deutschlands Unsterblichkeit verbürgen. Wilhelm Vernskohl. Gauorchester im Sudetenland Im Sudetenland sind die zehn größten Bühnen auf eine völlig neue Grundlage gestellt worden. Entgegen anders lautenden Meldungen werden Reichenberg, Troppau, Aussig und Teplitz=Schönau die Mittelpunkte des Theaterlebens im Reich sein. Die Reichenberger Bühne eröffnet wahrscheinlich am 20. November ihre Spielzeit, die Oper wird von TeplitzSchönau aus versorgt. Innerhalb der Tschecho=Slowakei soll das Brünner Theater als„Mährisches Städtebundtheater“ für die Deutschen in Brünn, Ilgau, Olmütz und Preßburg spielen. In den kommenden Spielplan zieht jetzt auch die neue deutsche Dramatik ein, so Hanns Johst mit„Thomas Paine“, Friedrich Beihge mit„Marsch der Veteranen“, E. W. Möller mit„Rothschild siegt bei Waterloo" und anderen. Auch die sudetendeutschen Dramatiker sollen noch stärker als bisher zu Worte kommen. Reichenberg hat ein Peter=DonnhäuserDrama von Hugo Scholz vorgemerkt, die Gablonzer Bühne führt ein Werk von Josef Viktor Fliescher auf. Das lebendige Erbe des alten böhmischen Musikantentums wird besonders gepflegt. Die Musikschulen in Graslitz, Proßnitz und Petschau gestalten sich zu Anstalten der Hitler=Jugend um und sind als Mittelschulen zur Erneuerung der Musikakademien gedacht. Das bisherige Orchester des Prager Deutschen Theaters wird als„Gauorchester Sudetenland“ eingesetzt. Beim Schrifttum setzt der Adam=Kraft=Verlag seine enzlanddeutsche Arbeit fort, und der Reichenberger ranz=Krauß=Verlag behält seinen wissenschaftlichen Charakter bei. Klavierabend Wilhelm Kempffs in Paris. Professor Wilhelm Kempff, der im Rahmen der Veranstaltungen der„Deutschen Buchwoche“ in Paris im Hause der Deutschen Gemeinschaft einen Klavierabend geben wird, musizierte am Mittwochabend im Pariser Konzertsaal Gaveau vor einem überwiegend französischen Publikum. Blunck in Budapest. Im Nahmen eines Dichterabends der Zweigstelle Budapest des Deutschen Akademischen Austauschdienstes las in der Königlich Ungarischen Akademie der Wissenschaften in Budapest der Altpräsident der Reichsschrifttumskammer, Hanns Friedrich Blunck, der sich anläßlich der Buchwoche auf einer Südosteuropareise befindet, aus eigenen Werken. Ehrler erhielt den Schwäbischen Dichterpreis. Wie alljährlich am Geburtstage Schillers, so wurde auch am diesjährigen 10. November im Rahmen einer im Kleinen Haus der Württembergischen Staatstheater veranstalteten Feierstunde die Verleihung des Schwäbischen Dichterpreises 1938 durch Ministerpräsident und Kultusminister SA.=Obergruppenführer Mergenthaler vorgenommen. Preisträger wurde der bekannte schwäbische Dichter Hans Heinrich Ehrler für sein dichterisches Gesamtwerk. Festvorstellung zum fünfjährigen Bestehen von „Kraft durch Freude“. Am 19. November findet in Berlin im„Theater des Volkes“ anläßlich des fünfjährigen Bestehens der NS.=Gemeinschaft„Kraft durch Freude“ eine Festvorstellung statt, bei der die Operette„Das große Rennen“ des Italieners Guiseppe Pietri zur deutschen Uraufführung gelangen wird. Motor=Standarte„Ernstvom Rath“ Ramensverleihung durch den Führer— Tagesbesehl Hühnleins 8— Berlin, 11. November Der Führer hat der RSKR.=Motorstandarte M/30 Berlin den Namen„Ernst vom Nath“ verliehen. Korpsführer Hühnlein hat hierzu folgenden Tagesbefehl an die Motorstandarte M/30 erlassen: „NSKK.=Männer! Am 9. November 1938 ist in Paris unser Kamerad Gesandschaftsrat Ernst vom Rath mitten in der Ausübung seines verantwortungsvollen Dienstes der Kugel eines feigen jüdischen Mordbuben zum Opfer gefallen. Eine Hochflut der Empörung hat diese gemeine Meucheltat in der ganzen Welt ausgelöst. Euch Männer der Motorstandarte M/30, deren Sturm 13 der auf so tragische Weise aus dem Leben Geschiedene seit der Kampfzeit bis zum Antritt seines Auslandsdienstes im Herbst 1934 als aktiper RSKK.=Mann angehörte und mit der er bis zu seinem Tode stets in bester kameradschaftlicher Verbindung stand, trifft sein Verlust mit besonderer Härte. In Trauer senkt das Nationalsozialistische Kraftfahrerkorps seine Sturmstander und Standarten an der Bahre dieses Mannes, der als Soldat Adolf Hitlers auf vorgeschobenem Posten sein Leben für Deutschland gab. In euch aber, ihr Männer der Motorstandarte M/30, die von nun an auf Befehl des Führers den Namen„Ernst vom Rath“ führt, soll sein Geist fortleben allezeit.“ Gedenkfeier in Langemarck: Studentische Gemeinschaftskundgebung. Langemarck, 11. November. „Deutschland muß leben, und wenn wir sterben müssen". Diese Dichterworte sind in den Heldenfriedhof von Langemarck eingemeißelt, wo am 10. November 1914 10000 junge Deutsche, in der Mehrzahl Studenten, in dem vernichtenden feindlichen Feuer den Tod fanden. Die Gedenkseier an den Gräbern der toten Helden gestaltete sich in diesem Jahre zu einer ergreisenden Gemeinschaftskundgebung, an der englische, französische und belgische Studenten teilnahmen. Von deutscher Seite beteiligten sich 20 Vertreter der Studentenschaft unter Reichsstudentenführer=Oberführer Dr. Scheel, 15 HJ.=Bannführer unter Oberbannführer Dr. Moka sowie;Obersturmführer Dr. Wölbing als Vertreter des NS.=Reichskriegerbundes. Der deutsche Botschafter von Bülow=Schwante und der Landesgruppenleiter der Auslandsorganisation, Schulze. sowie der vorübergehend in Brüssel weilende Reichsbeamtenführer Neef nahmen ebenfalls an der Feier teil. Im Mittelpunkt der Gedenkfeier stand eine Ansprache des Reichsstudentenführers Dr. Scheel. Nach der Ansprache wurden Kränze in der Gedächtnishalle des Friedhofes von Langemarck niedergelegt. Auch die ausländischen Studentenabordnungen schmückten das deutsche Ehrenmal mit Kränzen. Schweres Fernbeben Der Herd in China— Mit größten Zerstörungen ist zu rechnen. Jena, 11. November Ein Fernbeben allerschwerster Art verzeichneten die Seismometer der Reichsanstalt für Erdbebenforschung in Jena am Donnerstag um 21.30 Uhr. Der Herd des Erdbebens liegt in einer Entfernung von 8200 km und ist wahrscheinlich in Nordchina zu suchen. Sollte der Erdbebenherd in einer dichter besiedelten Gegend gelegen sein, dann muß mit Zerstörungen größten Umfanges gerechnet werden. In Jena hielt die vom Erdbeben verursachte Bodenbewegung über fünf Stunden an, so daß die im Herd ausgelösten Erdbebenwellen die Erde mehrere Male umkreist haben. Um 22 Uhr wurden die größten Bodenbewegungen beobachtet, wobei in Jena noch Bodenschwankungen von mehr als 2 Millimeter Weite erfolgten, so daß die Pendelmassen der Seismometer gegen die Hemmschraube anschlugen. Aus den Konzertsälen und Operntheatern Im Reichssender Stuttgart wurde die Symphonische Meditation„Die Pflüger“ von Jakov Gotovac gespielt. Der Komponist ist in Deutschland durch seine erfolgreiche Oper„Ero, der Schelm“ bekanntgeworden, die in diesen Tagen erst wieder in Hannover Stürme der Begeisterung erweckte. * Auf dem diesjährigen Spielplan des Stadttheaters in Bern steht die komische Oper„Don Ranudo“ des bedeutendsten der lebenden schweizerischen Komponisten Othmar Schoeck, der in Deutschland besonders durch seine Vertonungen deutscher Lyriker bestens bekannt ist. * Das Stadttheater in St. Gallen bringt Shakespeares„Wintermärchen“ mit der Musik von Hermann Zilcher zur Aufführung. * Gottfried Müllers Orchestervariationen über das Volkslied„Morgenrot, Morgenrot“ sind soeben vom Grenzlandorchester Annaberg erfolgreich aufgeführt worden. Weitere Aufführungen in dieser Konzertzeit finden statt in Kassel(Staatskapellmeister Laugs) und Neisse(St. MD. Weidinger). Ende Oktober brachte das Saar=Pfalzorchester unter GMD. Boehe das Werk zweimal zu Gehör. * Händels Festoratorium ist in der Bearbeitung von Prof. Fritz Stein bei den ersten Aufführungen der diesjährigen Konzertzeit in Stollberg(Erzg.) und Weida(Thür.) wiederum begeistert aufgenommen worden. Die nächsten Aufführungen erfolgen in Koburg (Ernst=Albert=Oratorienverein), Leverkusen(Singverein), Lübeck(Konzertgemeinschaft) und Hamburg (Lehrergesangverein). Die zweite Aufführung außerhalb des Reiches wird in Hermannstadt(Siebenbürgen) vorbereitet. * Auf dem Programm der Konzerte der Museumsgesellschaft in Frankfurt a. M. stand das auf dem Dritten Internationalen Zeitgenössischen Musikfest in Baden=Baden uraufgeführte Orchesterwerk„Ostinato“ von Kurt Rasch. Unter der Stabführung von Franz Konwitschny wurde die Aufführung zu einem vollen Erfolg. Das Werk erklingt demnächst in Lübeck(Gesellschaft der Musikfreunde), Dresden(Philharmonie) und im Gewandhaus in Leipzig * —„ 111 Im nub. dor Reichsantoßalen Fr. aud um aos Kolunouoehlinr Fahrt über die neue Tellstrecke Bieleleid- Rechlinghausen 7 Heute felerliche Eröhnung Zahlen beweisen die gewaltigen Leistungen während der zweljährigen Bauzen In seierlicher Weise wird heute durch Gauleiter Reichostatthalter Dr. Meyer und Generalinspektor Todt eine neue Teilstrecke der bedeutsamen Reichsautobahn, die demnächst die Reichohauptstadt mit dem Westen vervindet, nämlich der Abschuitt Bieleeld— Recklinghausen dem Verkehr übergeben. Als im letzten Jahr der Mangel an Arbeitskräften immer größer wurde und Hunderttausende beim Bau der Westbefestigungen eingesetzt werden mußten, war Betonbrücke in der Nähe von Beckum. es für die meisten eine feststehende Tatsache, daß der nunmehr fertiggestellte Abschnitt nicht rechtzeitig beendet sein würde. Wenn das dennoch möglich war, so Ist das nicht nur der umsichtigen Arbeit der Obersten Bauleitungen in Hannover und Essen zu verdanken, sondern in erster Linie dem nimmermüden Einsatz der Reichsautobahn=Arbeiter, die in den letzten Monaten Hervorragendes geleistet und dabei manche Ueberstunde freiwillig gemacht haben. Runmehr ist die Strecke so weit fertig, daß heute das weiße Band durchfahren werden kann. Aber noch in diesem Jahr soll auch der Abschnitt Bielefeld—Herford übergeben werden. Wenn dieses Jahr zu Ende geht, kann Deutschland mit Stolz auf 3000 Kilometer Reichsautobahn hinweisen. Wir hatten in diesen Tagen einmal Gelegenheit, im Rahmen einer Pressebesichtigung die neue Strecke in Augenschein zu nehmen. Der erste Teil dieser Strecke, von Bielefeld bzw. Brackwede bis Gütersloh, ist von der Obersten Bauleitung Hannvver gebaut worden. Die breite Bahn zieht sich zunächst durch die Senne, wo der Untergrund aus 20 bis 25 Meter mächtigem Sand besteht. Das Grundwasser, das im allgemeinen sehr hoch steht, reicht bei der nassen Jahreszeit bis zur Oberfläche. Aus diesem Grunde sah man sich genötigt, die Autobahn in der Senne rund einen Meter über dem höchsten Grundwasserstand anzulegen. Nunmehr, wo die Autobahn sertiggestellt ist, kann man sich auch davon überzeugen, daß die vielen Einwände, die von auswärts gegen „die trostlose Senne" erhoben wurden, unberechtigt sind, und vor allen Dingen im Sommer wird man sich über die landschaftlichen Reize freuen, die der Fahrer von der Reichsautobahn auf dieser Strecke sieht. * Besonders zu begrüßen ist es, daß man die verschiedenen Bauwerke auf der Strecke ganz der Landschaft angepaßt hat. So verwandte die Oberste Bauleitung Hannover auf ihrem Abschnitt Ibbenbürener Sandstein, der in der Sonne wie Perlmutt leuchtet. Bei den Brücken, die fast alle verschieden gebaut sind, ist nicht nur Wert auf Schönheit gelegt, sondern man hat auch darauf geachtet, daß die Handwerksarbeit des Steinmetzen zur Geltung gelangt; denn diese Brücken sollen nicht für ein paar Generationen halten, sondern sollen noch in Jahrhunderten davon Kunde geben, daß man in unserer Zeit Dauerhaftes und Schönes zugleich geschaffen hat. Wenn man einmal in gemächlichem Tempo über die neue Strecke fährt, wird man erst feststellen können, welche unerhörte Arbeitsleistung eine solche Strecke erfordert, denn auf der rund 11 Kilometer langen Strecke Bielefeld—Recklinghausen mußten nicht weniger als 330 Bauwerke(Unterführungen, Ueberführungen, Ablässe usw.) errichtet werden. Doch bleiben wir zunächst bei der Bahn selbst. Wenn man die Senne mit ihrem abwechslungsreichen Landschaftsbild hinter sich hat, kommt man in die Wiedenbrücker Gegend mit den Zubringerstraßen“ von Gütersloh, Rheda und Wiedenbrück. Vorbei an Beckum mit seiner heute wieder blühenden Zementindustrie geht es weiter in Richtung Kamen. Zweisellos die landschaftlich schönste Stelle der neuen Strecke ist der Rastplatz Brunsberg. der 126 Meter über dem Meeresspiegel liegt. Von hier aus bietet sich dem Fahrer ein selten schöner Ausblick auf Berge, Täler und Wälder. Eins der beachtlichsten Bauwerke ist das Kamtner Kreuz. Ueber die Strecke Bielefeld—Recklinghausen führt nämlich die Kreuzung der noch im Bau befindlichen Strecke Köln—Wuppertal—Kamen—Münster—Bremen—Hamburg. Diese Kreuzung wird nach den neuesten Erfahrungen gebaut und dürfte wohl die modernste Autobahnkreuzung überhaupt werden. Ein ebenfalls beachtliches Bauwerk ist die machtvolle Brücke, die die Reichsautobahn über den Herner Zweigkanal führt. Diese Brücke hat eine Spannweite von 76 Meter, während die Brücke über den DortmundEms=Kanal, die man etliche Kilometer weiter bei Mengede sieht, eine Spannweite von 98 Meter aufzuweisen hat. Von hier aus geht die Strecke dann weiter in Richtung Recklinghausen. Längst ist die liebliche Landschaft verschwunden, über die man sich im ostwestfälischen Bezirk erfreut. An bedeutsamen Fabriken, an Zechen, und riesigen Schloten vorbei geht es schnurstraks in das Herz des Industriebezirks, wo die Arbeit bei Kohle und Eisen ein härteres Lied singt. Hier muß jedoch eingeschaltet werden, daß sich die neue Teilstrecke bezüglich des Landschaftsbildes wesentlich von der Strecke Recklinghausen—Oberhausen unterscheidet. Führt diese Strecke durch den Kern des Industriegebietes, wo also die Industrie fast jede landschaftliche Schönheit verdrängt hat, so ist bei der Linienführung der neuen Strecke in vorbildlicher Weise dafür Sorge getragen worden, daß die Autobahn in ein landschaftlich aufgelockertes Gebiet tritt. Hier also wechseln die für das Industriegebiet typischen Bilder, die nicht gerade immer die schönsten sind, mit Gebieten, wo sich, die Landwirtschaft gegenüber der vordrängenden Industrie noch behauptet hat. Ueber die neue Strecke ließe sich noch manches sagen. Besonders erfreulich sind die großen Orientierungsschilder, die auch bei stärkstem Nebel nicht Brücke mit massiven Eisenträgern in der Nähe von Rheda. 18. Jahrgang. In Brackwede am Ende der Reichsautobahn. übersehen werden können. Man denkt da unwillkürlich an manche Landstraße, wo nur ein winzig kleines Schild die Richtung weist. Lobend erwähnt werden muß, daß mitten auf der Bahn, in dem Grünstreifen, Schilder angebracht sind, die z. B. dem Fremden verraten, welchen Fluß er überfährt. Es würde sicherlich von den meisten Reisenden begrüßt werden, wenn sich auch die Deutsche Reichsbahn zu einer ähnlichen Beschilderung ihrer Strecken entschließen könnte. Anerkannt werden müssen auch die zahlreichen Rastplätze auf der Reichsautobahn, die in einer Entfernung von nur 3 bis 4 Kilometer vorgesehen sind. Auf diesen Rastplätzen sollen auch Bänke aufgestellt und Schutzhütten errichtet werden. Eine größere Rastanlage ist bei dem südlich von Hamm gelegenen Orte Rhynern geplant, wo ein großes Fernfahrerheim mit Uebernachtungsmöglichkeiten geschaffen werden soll. Vorgesehen ist weiterhin eine Reihe Tankstellen. Eine einseitige wird südlich von Lünen entstehen, eine doppelseitige bei Rhynern im Zusammenhang mit dem bereits erwähnten Rasthaus und eine zweite doppelseitige in der Nähe von Wiedenbrück. Mit den Tankstellen sollen Erfrischungsräume, Rast= und Parkplatz= anlagen verbunden werden. Man sieht also, die Bauherren der Reichoautobahnen sorgen für alles. Einige Zahlen mögen beweisen, welch ungeheure Arbeitsleistungen auf der neuen Strechke Vieleseld— Recklinghausen erforderlich waren: So wurden rund 19.5 Millionen ebm Erde und Felsen bewegt. Rund 266 608 ehm Beton und Eisenbeton mußten für die verschiedenen Bauwerke eingebant werden. An Fahrbahndechken einschließlich der Znfahrtstraßen und Anschlußstellen wurden 2 665 003 gm hergestellt. An Baustoffen für Bauwerke und Decken benötigte allein die oberste Bauleitung in Essen für die Strecke Sütersloh—Neck= lipghausen rund 150 009 to Packlage, 46 000 Zwick, 68 908 to Schotter, 400 006 ebm Nies und Sand, 30 000 ehm Splitt und 150 600 to Zement. Auf der gleichen Stelle wurden von den Unternehmerarbeitern auf den Baustellen etwa 3,6 Millionen Tagewerke geleistet, wofür im Durchschnitt täglich etwa 3 500 Arbeitskräfte erforderlich waren. Die Zahlen sind zugleich aber auch ein Beweis dafür, in welch hohem Maße Mittel bereitgestellt werden mußten, um allein diese Strecke der Reichsautobahn zu finanzieren. In knapp zwei Jahren ist dieses gigantische Werk nunmehr fertiggestellt. Möge bei der Freude über diese gewaltige Leistung niemals vergessen werden, in welch trostlosem Zustande sich noch vor einigen Jahren ein großer Teil der deutschen Straßen befand und wieviel Schweiß vergossen werden mußte, um diese Teilstrecke der großen Reichsautobahn Berlin—Köln zu vollenden. M. H. Die Herner Zweigkanalbrücke mit einer Spannweite von 70 Meter. Blick auf die Reichsautobahn vom Parkplatz Brunsberg aus. 6 Aufnahmen: Schewe# T Unterhaltungsblatt IGESGESNEEETNF (32. Fortsetzung) Barter setzte sich nieder, legte den Ring behutsam aufs Schachdrett und nahm in Gebanken den schwarzen König in die Finger. „Stimmt, Baxter— stimmt auffallend!“ krähte Loser— Sie haben den Dieb! Und ich glaube, der Brinkmann hat sich da eben bei der italienischen Polizei nach den Adelspapieren des hochgeborenen Herrn erkundigt!“ „Stop!“ murmelte Baxter.„Ich bin knockout! Wieso haben Sie dann den Ring? Woher haben Sie den Ring?" „Der Ring, ja— den Ring, den hab' ich dem Herrn Marchese eine Stunde nach vollzogenem Diebstahl am Pier 7 in Manila aus der Westentasche gezogen!“ „Mann!" brüllte Baxter—„dann haben wir ja das Schwein! Kommen Sie zum Kapitän.. „Stop!“ sagte nun Loser und besah sich nachdenklich den Ring.„Ganz falsch! Was wollen Sie denn beim Kapitän? Haben Sie gesehen, daß der Marchese den Ring nahm? Haben Sie gesehen, daß ich dem Marchese den Ring aus der Tusche zog?— Und wenn der Herr Marchese behauptet, er habe den Ring gefunden, den die Gräfin verlor, und ich hätte ihn gestohlen, und nun hätt' ich's mit der Angst bekommen? Haben wir Zeugen?“ „Ja— aber wir können doch dieses Stinktier nicht so herumlaufen lassen? Mann! Weiß der Himmel, was der noch unserer kleinen Heide antut? Was wollen Sie denn tun?“ Hans Loser stand auf und sah böse zur Türe hinaus. „Das pseift ja noch immer! Monsun nennt ihr bei der Seefahrt das Schwein? Die gongen unten zum Roastbeef mit Soße!— Ja— was ich machen will, fragen Sie— Baxter? Warten Sie noch ein wenig. Kommt Windstille— kommt Hans Loser!“ * „Nun habe ich nur noch vier Atouts in der Hand“ — sagte eine Stunde später Helen und legte vier Herzen auf den Tisch—„drei Triques in Coeur mit Kontra— das ist der Rubber!“ Lady Fainsbrough lächelte bedauernd. „Schade um das schöne Spiel, Miß Freeman— Sie hahen sich vergeblich bemüht. Gräfin Euichard hat nur zwei Karten in der Hand— und Miß Hall drei, Madame Guichard hat verteilt!“ Die Gräfin betrachtete erstaunt die beiden Karten in ihrer Hand. wahrend die anderen Damen verstohlen lächelten „Aber sch hatte doch eben noch... mon Dien— ich jech send Dank, Lady Fainobrough!— Tausend Dank!“ Und während Miß Hall unter Madame Guichards Platz eine Karte sand, zog die Gräfin gleichzeitig mit ihrem Taschentuch zwei andere Karten aus ihrem Ridiküle, ließ dabei die Puderdose fallen und stieß kleine entsetzte Schreie aus. Helen sah durch den von den Ventilatoren und elektrischen Tischfächern bewegten Zigarettenrauch zum Tisch ihres Vaters hinüber. An sämlichen acht Tischen des kleinen Salons wurde Bridge gespielt, nur die Holländer und die beiden Passagiere, die in Penang an Bord gekommen waren, spielten Casino und wechselten eben auf Poker über. Copyright by Carl Duncker Verlag. Berlin W 33 Helen stand auf. Tanzen war ein Unsinn bei dieser dampfigen Luft. Ueberdies hatte Daddy heute Theo zum Bridge mitgenommen, und Kapitän MacMillan machte mit dem Montealba die Partie voll. Helen trat hinter Mister Freemtan und legte ihm die Hände auf die Schultern. Theo spielte eben die Partie und grüßte lächelnd, der Marchese sprang auf — er war eben„Tisch“— und brachte einen Stuhl. Theo legte den letzten Triques ab. Die Herren lehnten sich in ihren Sesseln zurück und bestellten neuen Whisky. „Heute hatte ich aber auch keine einzige Karte", meinte Kapitän MacMillan.„Die Sache mit der guten und der schlechten Linie stimmt.“ „Ja, Sie hatten wohl ein verdammtes Pech, Kapitän!“ sagte Papa Freeman—„meinen Sekretär haben Sie dabei mitgenommen. Aber er lernt Bridge— wie?“ „Haben Sie früher nicht Bridge gekonnt?“ fragte der Marchese. „Nein!“ Theo sah ihn dabei gar nicht an. „Ich habe mal einen jungen Australier gesehen, es war in Melbourne, in den neunziger Jahen", erzählte der Kapitän,„wir kamen von Adelaide mit Holz für Frisko, ich war zweiter Steuermann, und es war eine herrliche Zeit, wissen Sie— noch mit den alten Viermastschonern und so! Es war in einer Bar,„Lissys Paradies“ hieß die Bude, immer voll mit Seeleuten und Wollfarmern vom Murray und Darlingfluß, und wenn die Goldminers von den Kalgoorli=Feldern kamen, brannte ihnen das Gold in den Taschen, und dann gab’s in„Lissys Paradies“, Poker, Roulette und manchmal auch Totschlag. Na— wir setzten auch mal unsere Dollars; aber bescheiden, da sah ich also den jungen Mann, Vaters Baby, kam grad aus Perth, hatte nie Pokerkarten in der Hand gehabt, und wir mußten ihm direkt sagen, daß er„full house" oder „royal Flash“ hatte. Dann legte er strahlend aber verständnislos seine Karten auf den Tisch, strich einen Hausen Banknoten ein, und wir mußten ihn nach vier Stunden direkt mit Gewalt'rausschmeißen, sonst hätte er heute noch dort gesessen und würde gewinnen.“ „Poker muß riesig aufregend sein!“ sagte Helen. „Ich habe einmal in einem Jack=London=Buch eine Partie unter Alaskaleuten beschrieben gelesen, das war zum Gruseln.“ „Sie haben noch nie Poker spielen sehen?“ fragte MacMillan. Der Marchese griff nach den Karten, stellte ein Royal Flash zusammen, gab es Helen in die Hand und meinte: Miß Freeman, damit sagt man:— res Vorgä zeines Vorgängers und noch dreihundert Mister Freeman besah sich das Blatt und lachte: „Dreihundert? Nein— tausend!“ „Aber, meine Herren! Spielen wir doch eine Partie. Miß Helen soll das Gruseln lernen!“ „Mir recht!“ meinte MacMillan,„aber Revolver draußen an der Bar abliefern!“ „Fein!“ rief Helen und setzte sich neben Theo.— „Spielen Sie Poker, Mister Brinkmann?“ Theo nickte und sah ihr in die lachenden Augen. Er war froh, sie an seiner Seite zu haben, eigentlich sehnte er sich, oben mit ihr über das leere Promenadendeck zu laufen. Er hatte ihr viel zu sagen, es lagen schwere Gedanken auf seinem Herzen, und schlaflose Stunden in seiner Kabine drängten ihn, Klarheit zu suchen im Wirwwarr der auf ihn einstürmenden Empfindungen. Eine Stunde später war an ihrem Tisch ein Poker im Gang, das allmählich Spieler von anderen Tischen herangezogen hatte. Gräfin Guichard hielt eben die Bank, Lady Fainsbrough und Helen saßen hinter Theo und machten gemeinsamte Kasse, die Holländer standen hinter MacMillan und zwei andere mit dem Schiffsarzt saßen beim Marchese, der offensichtlich ein großes Blatt hatte. Theo gab Helen flüsternd Erklärungen— die Erhöhungen waren dreimal um den Tisch gegangen, niemand dachte an Ausscheiden, und noch wurde nicht gekauft. Im„pot“ lagen eine Handvoll Zehn= und Zwanzigdollarscheine, der Marchese erhöhte, vor Theo sitzend, mit hundert Dollar. „Zählen Sie besser nochmals, ob Sie alle Karten in der Hand haben!“ riet Lady Fainsbrough der Gräfin und alles lachte. Die Guichard zählte wirklich und legte ihr Blatt verdeckt auf den Tisch. „Theo zeigte seinen Damen nochmals sein Blatt, und sie rieten ihm aufgeregt tuschelnd, Montealbas Einsatz mit einer Verdoppelung zu beantworten. : L ä c h e l n d z o g T h e o s e i n e B r i e f t a s c h e. „Also schön—“, sagte er,„Ihre dreihundert, Marchese, und nochmals hundert!“ Zwei Banknoten flattern auf die bereits vorliegenden Einsätze. MacMillan wollte eben sein Gebot machen, als Montealba langsam über den Tisch griff und die oberste Banknote, die neben den„pot“ gefallen war, wie in Gedanken glattstrich. „Nee!“ meinte MacMillan,„ich bin'raus! Ihr seid ja alle besser als ich!“ Der Marchese nahm plötzlich die Banknote Theos, sah sie an, blickte auf Theo, musterte den Geldschein nochmals und blickte dann erstaunt zur Gräfin hinüber. Allmählich wurden die anderen aufmerksam. „Was ist denn los, Mister Montealba?“ fragte Freeman,„wollen Sie schon einkassieren? Wir haben auch noch was mitzureden!“ Der Marchese schien sehr verlegen zu werden. Er hüstelte, lächelte schief, legte die Banknote weg und neigte sich zu Theo herüber, der ihn erstaunt ansah. Montealba neigte sich noch mehr über und flüsterte Theo etwas ins Ohr. Theo zuckte zurück, wurde blutrot und sah auf das Geld. „Also, was ist denn los, meine Herren?" fragte die Gräfin,„kann ich nun weiterspielen, oder habe ich wieder mal was verloren oder vertauscht?“ „Nein— nein!“ beeilte sich Montealba zu sagen, „es ist nichts! Ein kleines Geheimnis zwischen mir und Herrn Brinkmann. Bitte— alles in Ordnung!“ Theo erhob sich. Er war nun totenblaß, und seine Augen waren fest auf Montealba gerichtet. „Warum das?— Ich habe erstens mit Ihnen keine Geheimnisse, Herr! Und es ist auch nicht alles in Ordnung! Ich bitte...“ „Aber, Monsieur Brinkmann!" begütigte Montealba,„ich bitte Sie, nein— nein! Spielen wir weiter!“ Er lachte verlegen auf.„Madame Guichard— Ihr Angebot bitte!" Theo stand immer noch und starrte auf vas Uelb. Die anderen ließen ihre Karten sinken, S#l#n sal ängstlich auf Theo, in der plötzlichen Stille verstumms ten auch die Nebentische, und man kam von allen Seiten herüber. „Ich bestehe darauf, Herr Montealba, daß Sie Ihre Mitteilung den anderen Herrschaften wiederholen!“ sagte Theo. Der Marchese zuckte die Achsel und blickte sich im Kreise um, als wollte er sagen: Was soll ich machen— der Junge ist ja komplett verrückt! „Ja— also... es ist ja gar nichts Besonderes, das heißt, vielleicht können wir es Herrn Brinkmann verdanken, wenn wir durch Zufall diesem peinlichen Diebstahl an Madame Guichard auf die Spur kommen. Da hat nämlich... da— also kurz gesagt. Herr BrinkHeltere Ecke „Adam, was mach' ich bloß, die Blätter werden welk?..“ Der Ausweg Sandy ist äußerst sparsam. Dabei liest er gernKriminalromane. Und da diese meist spannend sind, findet er nicht ins Bett. Aber die Stromrechnung. Es muß ein Ausweg gefunden werden. Und jetzt hat er ihn: Er erlernt die Blindenschrift, holt sich Bücher aus der Wohlfahrtsbibliothek und liest fortan im Dunkeln. Im Nuo Amanda schluchzt wie ein Schloßhund. „Aber, Schatz“, flüsterte Bruno,„wenn der Film dich so aufregt, können wir doch lieber nach Hause geden. Da dämmte sie die Tränenflut und wimmerte: „So einer bist du also? Du gönnst mir also nicht mal dieses harmlose Vergnügen!“ Ausgerechnet— Zwiebeln Quasselmann ist zu einer Abendgesellschaft geladen. Er führt seine Dame zu Tisch. Die Unterhaltung fällt ihm sehr schwer. Er schwitzt und stottert:„Und dann— und dann— auf das Thema Ernährung zurückkommend; ich esse für mein Leben gerne Zwiebeln.“— „Oh, das macht nichts“, antwortete seine Tischdame,„ich bin erkältet und habe sehr den Schnupfen.“ mann zahlte eben mit einem Hundertdollarschein, der, wie ich zufällig bemerkte, mit einer der gestohlenen Nummern übereinstimmt.“ Er nahm die Banknote, ergriff dabei auch den zweiten aus Theos Portefeuille stammenden Schein und schüttelte erstaunt den Kopf. nicht eine— beide Noten! Ich verstehe **„ s41 Wir Brinkmir die Nachforschungen beginnen können, woher er die Banknoten erhielt, und auf diese Weise hätten wir die Affäre restlos lösen können. Das können wir ja nun auch! Ich muß die Damen und Herren um Entschuldigung bitten. Ich wollte bei Gott nicht derart stören!“ Die Gräfin nahm die Banknoten und besah sie durch ihr Lorgnon. „Sind denn das wirklich meine Scheine?— Ich habe geglaubt, ich hätte sie verlegt. Sehr freundlich, Monsieur, sehr freundlich!“ Sie nickte Brinkmann zu, der immer noch wie entgeistert stand und fassungslos in das lächelnde Gesicht Montealbas starrte. (Fortsetzung folgt.) Kinnintiintinnnttinnttininntiniinnnnistinilenteriteitisninininttinstitilntiineiiniinntiintiininnitttilintinneliininiinittini Das rote Tuch: Skizze von Alfred Richter gefahren. Ein Dorf ging in Feuer näherte sich Nieder=Crayn. b westlich vor dem Dorf herum Wenn der Wind von Westen kam, war ferner Kanonendonner zu hören. In der Gefindestube des Schloßgutes zu Nieder=Crayn unweit Goldberg in Schlesien hockten sie beisammen, bebten und seufzten vor Aufregung, und manche beteten still vor sich hin. Vierundzwanzig Stunden später hieß es:„Lauft, wer sie jetzt en will— die Preußen marschieren durch!“ So waren sie geschlagen?— I, das hätte ihnen einer sagen sollen!„Wir haben keine Bataille verLoran!, best nachfolg Napoleon auszuweichen, das war alles. Aber am 25. August kam der Joseph Bileh, Knecht auf dem Nieder=Crayner Schloßgut, zu dem Verwalter in die Schreibstube gestürzt und keuchte:„Die Preußen sind schon wieder da!“ So war es. Der General Blücher griff einfach an. Es war seine Vorhut, die Brücke und Dorf besetzte und Reitervedetten seindwärts gegen die Höhen von Laasnig hinauf vorschickte. Von Norden her erscholl bald Gewehrfeuer. Das französische Kavallerietorps Sebastiani wollte ohne Sicherungen durchmarschieren, sah sich aber plötzlich von Salvenfeuer empfangen und stoppte den Vormarsch. Kanonen wurden aufgese“ auf. Der Kampflärm ne srt, Bileb krich westlich zur Höhe nach Laasnig empor. Dort hielten noch preußische Kavallerieposten luchsend zwischen den Obstbäumen. In Laasnig hatte der Joseph ein Mädchen, um das er bangte. Plötzlich schwangen sich die Reiter droben auf die Pferde und rasselten die Anhöhe herah. Sie nahmen die ganze Breite der Straße ein. Der Knecht rettete sich vor den Hufen durch einen Sprung in den Graben. Wie die wilde Jagd vorübergebraust war und der Staub sich verzogen hatte, stand droben die Anna, winkte mit einem roten Tuch ins Tal und c zu ihr emporstarrte. ihrem Dorf zurück und lief, dann ven—n.".. eradewegs in die Arme ihres Burschen hinein. Sie atten nicht mehr Zeit zu einem Wort. Droben tauchen schon die französischen Kürassiere auf. Der Joseph griff die Rechte des Mädchens und riß sie mit sich fort, ins Dorf hinein, dem Schlosse zu. Von Laasnig herab wälzten sich in breitem Strom die Massen der Brigade Meunier herab, Kavallerie voran, Artillerie mitten in den Kolonnen. Durch das Dorf und über die Neißebrücke ging es mit Geschrei die steilen Hohlwege nach dem Hochplateau hinauf. Dort handen verdeckt schon die Preußen und Russen bekeit. In Rieder=Crayn stauten sich die Marschsäulen der Nachrückenden. Die Truppe drang in die Gehöfte ein und verlangte Lebensmittel. Joseph Bileh hatte sein Mädchen unsindbar versteckt, aber ihn selber erkannten einige der französischen Reiter wieder und huben an, schwer zu prügeln. Der Verwalter, der sich einder zu wollte, der Jose wurde zurückgestoßen und selber beeph war verloren, wenn nicht ein Wünihn mischen droht. Der Die Treue braucht kein Wunder, und die Liebe braucht keinen Boten. Anna, die Magd, hatte längst ihr Versteck verlassen, denn ein Ahnen sagte ihr, was ihrem Joseph bevorstand. Schon wurden die ersten Verwundeten ins Dorf getragen. Das Schloß hatte die en ins V..„„„„ größten Räume und ward zum Lazarett. Zwischen den Bahren hindurch drängte sich die Anna über den Hof auf die Dorfstraße, quälte sich, wobei es nicht zart zuorfstraße, quälte sich, wobei es nicht zart zuging, durch wartende Kolonnen, flehte jeden Offizier an und fand wahrhaftig' einen alten Hauptmann, der ie anhörte und sich bewegen ließ, ihr ins Schloß zu olgen. Er kam gerade recht. Der Joseph lag schon blutend am Beden und rührte sich nicht mehr. Da machte der Hauptmann kurzen Prozeß. Er fuchtelte die ganze Räuberbande aus dem Hause hinaus und stellte Doppelposten davor auf. Inzwischen legte der Verwalter mit der Magd den Joseph vorsorglich zwischen die Verwundeten und deckte ihn mit einem französischen Soldatenmantel zu. Aber nicht lange lag er, da kam neue Unruhe ins Schloß. Die fliegende Küche des Marschalls Macdonald, eine Menge Maulesei und Packesel süllten den Hof. Für den Oberbefehlshaber mußte Platz gemacht werden. Schimpfend und klagend wichen die aus den Sälen, die sich noch fortschleppen konnten. Die Schwerverwundeten wurden einfach bei den Beinen hinausgezogen. In dem Wirrwarr konnte Joseph Bileh hinausgetragen und erneut versteckt werden. Während auf den Gängen die Aerzte amputierten und verbanden, rührten die Köche in den noch blutbesudelten Zimmern schon die Tunken und mischten die Ragouts für das geplante Siegesmahl. Es kam aber anders. Plötzlich donnerten französische Kürassiere, ohne Helm und Wehr, mit zerfetzten Gesichtern, in den Schloßhos und schrien:„Kameraden, rettet euch! Alles ist verloren! Die Prussiens haben gesiegt!“ Ja. So war es. Dem Ansturm der Preußen und Russen hatten die französischen Divisionen nicht standhalten können. Sie wurden in wildem Durcheinander die Uferhänge hinabgeworfen. Ueber gestürzte Geschütze, über Pferdeleiber und schreiende Menschen hinweg jagten in wilder Hast die rücksichtslos Verfolgten durch den hochgeschwollenen Fluß, der ihrer viele behielt, über die Brücke, durch Dorf und Tal davon. Dann waren auf einmal die Preußen wieder im Schloß, die Befreier, die Sieger, von den Bewohnern stürmisch begrüßt. An diesem Abend hielt Blücher mit seinem Stabe sein Siegesmahl droben auf Schloß Brechelshof am Rande der Walstatt ab, auf der die Katzbachschlacht geschlagen worden war. Da gab es nun keine lange Speisenfolge, und nicht wurden Verwundete hinausgewiesen, damit Köche sich breitmachten. Auf dem Tisch vor den preußischen Generälen und ihren Helfern standen Schüsseln mit Kartoffeln, sonst nichts. Nicht einmal Salz zur Würze war da. Aber die Stimmung war dennoch vorzüglich. Die erste Feldschlacht war gewonnen worden in dem Kriege, von dem alle die Befreiung ersehnten! In Nieder=Crayn drunten kamen sie dann noch tagelang nicht zur Besinnung, so viel gab es aufzuräumen. Viel war zerstört, zerschossen, verschleppt und verdorben worden. Aber das Leben war ihnen doch allen erhalten geblieben. Und manch einer drückte der Magd aus Laasnig die Hand, denn hätte sie nicht den Offizier ins Schloß geholt, wer weiß, was ihnen allen geschehen wäre! Der Joseph Bileh ist wieder gesund geworden, und seine Anna hat er auch heiraten dürfen. Dabei gab ihnen das ganze Dorf die Ehre. Beim Hochzeitsmahl hielt der Schullehrer eine Rede und riet halb scherzend, halb in tiefem Ernst der jungen Frau, sie sollte aber doch lieber nicht wieder mit einem roten Tuche winken, falls etwa wieder einmal ein Feind ins Land käme. Denn das wäre lebensgefährlich. Da blickte sie ihn ganz erstaunt an und sagte:„Lebensgefährlich?— Das hatte ich gar nicht gemerkt!“ Die Zigarren des Ministers „ Heiteres von Aloys Hinterholzer. Oskar von Miller, der verstorbene Schöpfer des Deutschen Museums in München, war niemals ein starker Raucher. Oft, wenn ihm eine Zigarre angebaten wurde, geriet er in nicht geringe Verlegenheit. Meist lehnte er ab, aber manchmal ließ es sich nicht umgehen, doch eine Zigarte zu rauchen. Dabei gab er oft die beiden Geschichten zum besten, die er vor Jahren erlebt hätte. Hier sind sie: Als dreißigjähriger Ingenieur wurde Miller von dem bekannten französischen Ingenieur und mehrfachen Ministerpräsidenten Charles Louis Freycinet nach Paris gerufen. Während der Besprechung ließ Freyeinet, ein starker Zigarrenraucher, eine Kiste echter Importen vor seinen Gast stellen. Er hatte ohne weiteres angenommen, daß der Deutsche nur Zigarren rauche. Dagegen ließ der Ministerpräsident den anderen Herren lediglich Zigaretten anbieten. Oskar von Miller, der Nichtraucher, griff denn auch zu, er glaubte eine solche Ehrung nicht zurückweisen zu dürfen. Die Zigarren waren das Erlesenste, was die Welt an Importen kennt. Als von Miller nun den ersten Zug getan hatte, legte er die Zigarre in den Aschenbecher, wo sie rasch erlosch. Kaum sah der Ministerpräsident, daß die Zigarre seines deutschen Gastes nicht mehr brannte, bot er dem Ingenieur eigenhändig Feuer an. Miller tat wieder einen Zug und legte die Importe dann abermals weg. Aber auch Freyeinet war mit seinem Feuerzeug sofort wieder bei der Hand. So ging das fort drei= oder viermal. Der Ministerpräsident nahm fortgesetzt darauf Bedacht, daß die Zigarre seines deutschen Gastes glühte. Als Miller merkte, daß er den Glimmstengel auf solche Weise nicht loswerden konnte, verfiel er auf einen Trick. Er tat von Zeit zu Zeit einen tiefen Zug und blies den Rauch in dichten Schwaden vor sich hin. Nach jedem Zug aber nahm er die Zigarre unter die Tischkante und schnitt mit seiner Taschenschere ein Stück vom anderen Ende ab. Das tat er so lange, bis von der langen Importe schließlich nur noch eine kleines Ende vorhanden war. Unter seinem Stuhl häufte sich ein kleiner Hügel aufgelöster und auseinanderfallender Zigarrenstummel. Als er sich zum letztenmal anschickte, den Zigarrenrest zu verkürzen, ging der Ministerpräsident auf Oskar von Miller zu und sagte:„Ich glaube, lieber Freund, da sind wir richtig hereingelegt worden mit unseren Zigarren. Ein schönes Kraut muß das sein! Entblättert sich wie Bäume im Herbst.. Lachend nahm er die Importenkiste fort und schloß sie mit lautem Knall. * — Als der deutsche Ingenieur einmal nach Amerika kam, wurde er von Edison eingeladen, einige Tage auf dessen Besitzungen zu verbringen. Miller erschien denn auch, und Edison widmete sich seinem Gaste in wahrhaft väterlicher und rührender Weise. Während sie nach einem einfachen Mittagsmahl in angeregtester Weise über die neuesten technischen Errungenschaften plauderten, holte Edison die unvermeidliche Zigarrenkiste und bot dem Gast, wie allen seinen Besuchern, einen der braunen Glimmstengel an. Oskar von Miller steckte sich, wenn auch nur widerwillig, die Zigarre an, tat einen Zug und legte sie dann fort. Edison klopfte seinem Gast freundschaftlich auf die Schulter und sagte:„Ja, mein Freund, das ist eine von den hunderttausend, die ich im Keller liegen habe. Sie stammen aus einer Konkursmasse. Ich hatte dieser Firma nämlich eine elektrische Anlage gebaut. Dann machte sie bankrott und konnte nicht zahlen. Ich habe mich an den Zigarren schadlos gehalten. Gewiß, sie sind nicht gut. Aber das macht nichts. Die elektrische Anlage, die ich der Firma gebaut habe, war noch schlechter!“ Das Dunkel um Miller lichtet sich Neue Feststellungen zu der Entführungsaffäre in Paris— Welche Rolle spielte der Sowsetjude Eitigon? Paris, 11. November. Die Affäre des weißrussischen Generals Miller, der bekanntlich am 22. September 1937 in Paris spurlos verschwunden ist und von dem man annimmt, daß er in die Sowjetunion entführt wurde, steht plötzlich wieder im Mittelpunkt des allgemeinen Interesses der Pariser Blätter. Bei den verschiedenen Verhören der Frau des ebenfalls verschwundenen Generals Skoblin, die beide verdächtigt werden, an der Entführung Millers mitgewirkt zu haben, sind nämlich sehr auffällige Widersprüche festgestellt worden. Eine besondere Rolle in dieser ganzen Affäre scheint nämlich ein gewisser Markus Eitigon zu spielen, den das„Journal“ als den Schatzmeister der GPU. bezeichnet. Diesem Blatt zufolge soll die Gattin des Generals Skoblin seit 1924 und zu einer Zeit, da sie noch als Sängerin unter dem Namen Plevitzkaja bekannt war, ein Liebesverhältnis mit Eitigon. der Jude ist, gehabt haben, von dem sie seither finanziell ausgehalten worden sei. Im Verlauf der jetzigen Untersuchungen kam plötzlich der Verdacht auf, daß das Ehepaar Skoblin zusammen mit dem Juden Eitigon die Entführung des Generals Miller organisiert habe. Dem Untersuchungsrichter gegenüber behauptete die Verdächtige, sie habe Eitigon seit zwei Jahren nicht mehr gesehen. Die Untersuchungen haben jedoch ergeben, daß die Frau Skoblins noch zwei Tage vor der Entführung Millers mit Eitigon und dessen Frau in Paris zusammengetroffen war. Ein weiteres Verdachtsmoment besteht in dem Umstand, daß der Treffpunkt, zu dem sich General Miller am 20. September 1937 zu einem geheimnisvollen Rendezvous begeben hatte, in unmittelbarer Nähe der Wohnung des Juden Eitigon liegt. General Miller war von diesem Rendezvous bekanntlich nicht mehr zurückgekommen. Ueber die Persönlichkeit des Juden Eitigon berichtet das„Journal“, er sei in Rußland als Sohn jüdischer Eltern geboren worden. 1922 habe er sich in Berlin aufgehalten und sich als Handelsagent ausgegeben, doch sei er in Wirklichkeit schon damals von der Sowjetregierung mit dem Verkauf von Schmuckstücken und beschlagnahmten Schätzen des russischen Klerus und Adels beauftragt gewesen. 1927 sei Eitigon, der damals immer noch in Berlin lebte, in die politischen Dienste der Sowjetunion getreten. Damals sei er der offiziöse Schatzmeister der Spione und Spitzel gewesen, die die GPU. damals in Deutschland unterhalten habe. Frau Skoblin, die sich seit 1924 häufig in die Sowjetunion und nach Deutschland begeben hatte, fand während ihrer Deutschlandreise ständig in der Berliner Wohnung Eitigons Unterkunft. Bei der Machtübernahme durch den Nationalsozialismus habe dieser Sowjetagent Deutschland verlassen und sich nach Palästina begeben. Es sei unbekannt, ob sich sein Tätigkeitsfeld bei dieser Gelegenheit verändert habe. Jedenfalls sei er auch weiterhin Schatzmeister der GPU. geblieben. In der Zeit zwischen 1933 und 1937 habe sich Eitigon häufig nach Paris und London begeben. Während der Tage vor der Entführung General Millers habe er sich in Paris aufgehalten. Doch sei er im gleichen Augenblick wie General Miller verschwunden. Im Gegensatz zu gewissen Gerüchten, wonach der Prozeß gegen die Frau Skoblin verschoben werden solle, erklärt das„Journal“, diese Gerichtsverhandlung werde am 5. Dezember in Paris auf jeden Fall beginnen. Neusel deutscher Schwergewichtsmeister Der Bochumer siegte verdient, wenn auch knapp, über 12 Runden nach Punkten— 15000 in der Deutschlandhalle Die gestern abend in der Deutschlandhalle durchgeführte Boxgroßzveranstaltung verdiente diese Bezeichnung in jeder Beziehung. Rund 15 000 Personen füllten die Arena bis auf den letzten Platz, und seil langer Zeit hatte eine deutsche Boxveranstaltung nicht mehr einen derartig großen Besuch aufzuweisen. Nachdem bereits die Rahmenkämpfe besten Sport gebracht und die Zuschauer in Stimmung versetzt hatten, gelang es dem westfällschen Schwergewichismeister Walter Neusel, in einem ungemein harlen Kampf den Tiiel des Deutschen Meislers zu erringen. Er schlug den Tilelverteidiger Kölblln über 12 Runden verdient nach Punklen. Ausschlaggedend war das größere Kampfherz des 31jährigen Westfalen, der eine ungeheure Rämpferleistung volldrachte. Einen Höhepunkt erlebt der Entscheidungskampf in der sechsten Runde. Neusel greift wieder an und bringt seinem Gegner eine Augenwunde bei. Kölblin aber entreißt ihm die Kampfesführung im wilden Schlagwechsel; sein linkes Auge sieht nichts mehr, und sein rechtes nur noch ungenau. Neusel dagegen spielt in der sechsten, siebten und achten Runde seine größere Rautine aus und punktet gut mit seiner Linken. In der neunten Runde fällt Kölblin noch weiter zurück. Dann aber erwacht der Titelverteidiger und liegt erneut im Angriff. Es entspinnen sich schwere Schlagwechsel, in denen Neusel viel einstecken muß, der aber erneut beweist, wie hart er ist. In den beiden letzten Runden verringert sich der Abstand, doch bringen sie lediglich einen dramatischen und schönen Abschluß. Neusel gewann den Kampf verdient, wenn auch knapp, und erhielt großen Beifall. Groß war die Spannung, als der Gong zur ersten Runde der 30. deutschen Schwergewichtsmeisterschaft ertönte. Kölblin ist in allen körperlichen Mitteln bevorzugt und übernimmt die Kampfesführung. Er landet gleich leichte Haken zum Kopfe seines Gegners und hat sich auch offensichtlich etwas vorgenommen. Mit kleineren Vorteilen geht er in die zweite und auch in die dritte Runde. Neusel zeigt aber hier schon, wie schwer es ist, ihn auf Distanz zu halten. Er landet mit seiner Linken auf Magen und Leber, sowie dem Kopf seines Gegners und muß in der vierten Runde eine Ermahnung hinnehmen. Nach der fünften Runde liegt Neusel im Angriff. Gleich verlegt er sich auf die Körperteile seines Gegners, wird aber hier zum ersten Male wegen eines unfairen Punktes verwarnt. Anser Funkdienst meldet: Minister Pirow kommt nach Berlin. Auf Einladung der Reichoregierung trifft der füdafrikanische Verteidigungs= und Industriemtnisser Pirow Mitte nächster Woche zu einem Aufenthalt von einigen Tagen in Berlin ein. Botschafter Conlondre trifft am Montag ein. Der neu ernannte französische Botschafter Coulondre trifft am Montag, dem 14. November, mit dem Nordexpreß um 8.30 Uhr auf dem Bahnhof Friedrichstraße: in Berlin ein. Geburtstagsglückwunsch des Führers an Viktor Emannel Der Führer und Reichokanzler hat Seiner Majestät dem König von Italien und Kaiser von Aethiopien zum Geburtstag drahtlich seine Glückwünsche übermittelt. Reichominister Rust in Linz. Reichsminister Rust besuchte am Donnerstagnachmittag die Stadt Linz an der Donau. Er besprach mit Gauleiter Eigruber und seinen Mitarbeitern kulturelle Aufbaupläne des Gaues und besichtigte in Linz Einrichtungen des mittleren Schulwesens. Schlageters Vater gestorben. Am Donnerstagmittag starb im 84. Lebensjahr der Vater des Freiheitskämpfers Albert Leo Schlageter in einem Heimatort Schönau im Wiesental. Schnelltriebwagen überrennt Bauernkarren. In der Nähe von Bari ist ein Bauernkarren, dese sen Fahrer die Warnungssignale nicht beachtete, von einem Schnelltriebwagen ersaßt worden, wobei seine sechs Insassen getötet wurden. Das Pferd des Bauernkarrens, das bereits die Gleise überschritten hatte, blieb unverletzt. Die beutige Ausgabe umsaßzt 12 Seiten. Verlag: Livvische Staatszeitung#S.=Verlag G. m. b. o., Detmold. Paulinenstraße 14, Gernruf 2845. Berlagsleiter: Eduard Preißler. Hauptschriftleiter: August Prüßzner(z. 8. verreist). Stellvertretender Hauptichriktleiter: Augus Koch. Chei vom Dienst: Max Hiemisch. Verantwortlich für Außen= und Reichspolitik: I. V. Erich Meinhard; für Lokales, Unterhaltung und Beilagen: August Koch; für Nachbargebiete und Bewegung: Mar Hiemisch; für Kunst, Kultur und Wirtschaft: Erich Meinhard; für Sport: Albert Hev; für den Bilderdienst: die Ressortleiter. Verautwortlicher Anzeigenletter: Ludwig Meier. sämtlich in Detwold, Paulinen= straße 14. Berliner Schriftleitung: Dr. Hans Seel, Berlin SW 68. Auslandsdienst: Graf Reischach, Berlin. Durchschnittsauflage im Oktober 1938: „Livvische Staatszeitung", Detmold „RS.=Volksblatt". Hörter Gesamtauflage der im Verlag erscheinenden Zeitungen 23 361 3 711 N7 O7 „Orpheus“ Brake Männer-Frauen-u. Semischter Cher F Sonntag, den 13. November 1938 Im Krullkrug Konzerr: 4 Uhr nachmittage Festball: 7 Uhr abend: Kapelle: Baule Es lädt herzlich ein: Der Voroinsführer. Jeden Sonntag Konzert und Tanz Antang 4 Uhr nachmittage Sonnabends Anfung 8 Uhr Stimmunsskapelle: Die lustigen Broi! Gastsiäne„Zum Falken“ Detmold(trüher Odeon), Hornsche Straße 32.(Inh. K. Riedel) jeden Sonntag, ab 4 Uhr: Konzert undd Tanz Bei Festlichkeiten, Versammlungen und Betriebsfeiern finden Sie im„Falken“ geeignete Räume. Gastlos Zum Klüt Sonntags ab 4 Uhr Konzert und Tanz jeden Sonntag ab 3½ Uhr Kallee-Konzert Mimmmmmm ab 6 Uhr Konzert und Tanz Hiddeser Hol. Hiodesen Jeden Sonntag 3.30 Uhr Kaffeekonzert b 6 uhr Tanz Kapelle Disput-Bégeholz Heldekrug. Augustdort Sonntag Konzert und Tanz ang Am Martinimark: LDgO Sonnabend und Sonntag Großer Ball Die vier Musketiere e Der Weltkrieg vom Schützengraben aus gesehen! 6 Front untgr draußen an der Musketieren!! Musketiere an der Front Vormarsch in die vorderste Linie — Im Unterstand— Trommelfener über Schützengräben— Alarm und Sturmangrift— In der Hölle der MaterialSchlacht Musketiere in der Stappe Die Feldpost trifft ein— Im Iront=Kino— Musketiere auf „Lausejagd“— Auf Einquar. tierung bei französischer Madame— Die Arbeit des Roten Kreuzes Der fiebernde Pulsschlag der Front lebt in diesem Film, der alle Menschen, die Weltkriegs=Kämpfer und auch die Daheimgebliebenen angebt! Dieser Film wied tausend Erinnerungen in Euch wecken! Jeder Mann und jede Frau. auch die deutsche Jugend sollte diesen Film sehen. Nur noch heute(Sonnabendl und Sonntag abends 10.45 Uhr Sonderbim Staberow, Dresden Sonntag, den 13. Nov., großes Herbsttest Nonzert undd Tanz bei Gastwirt Düsenberg in Lüerdissen. Antang 4 Uhr! Hierzu ladet freundlichst ein: Ole Fostleltung Gasthof Böper, Heipke bei Leopoldshöhe Sonntag. 13. Nov. Schlachtsiest Ab 4 Uhr Badthai Großer Festban im Parkettsan! Kapelle Baule, Lemgo Garantie-Punkt 1:„Ausgewogenes Voll format!“„Vollformat“- das heißt äußer: erreichbare Tabakmenge-„Ausgewogene Vollformat“ garantiert diese äußerste Te bakmenge für jede einzelne Eckstein Nr. 117.11 Fahrt Gurch die Westbefestigungen Gemeinschaftswerk der Hunderttausende Organisatoren dem Ansturm gewachsen„ Soldaten, Arbeiter, Bauern— eine verschworene Kameradschaft Die Städte nahmen um ein Drittel zu 2 Truppen im Biwak„ Ein Triumph deutscher Energie V. L. V. Im Westen, Anfang November 1938. Die Franzosen bauen seit zehn Jahren an ihrer Maginot=Linie. Das deutsche Westbefestigungswerk erstand in seinen wesentlichen Teilen, in der gegenwärtigen gigantischen Ausdehnung— in knapp vier Monaten. Es ist kaum faßbar, wie das ermöglicht wurde. Nahezu 500000 Menschen waren in dem Grenzstreifen im Westen eingesetzt worden, über Nacht sozusagen. Alles mußte aus dem Boden gestampft werden für diese Armeen der Arbeit. Das Land war in 50 Kilometer, ja bis zu 150 Kilometer Tiefe länger als eineinhalb Jahrzehnte entmilitarisiert gewesen. Frankreich hatte mit mißgewacht, daß ebaut wurde, isse notwendi schien. Alles, was irgendwie strategischen Anstri satte, war dem Ententezugriff ausgesetzt. Und nun erlebte man mit einem Male diese Völkerwanderung, diese Invasion der Arbeitsenergien. In Windeseile mußten Unterkünfte geschaffen, Straßen gebaut, Bahnhöfe angelegt oder erweitert, die Verpflegung für die Hunderttausende sichergestellt werden. Eine riesenhafte Welle plötzlicher Anforderungen brach herein. Und dieses alles unter düsteren außenpolitischen Auspizien, unter drohenden französischen Geschützrohren. Deutsche aus allen Gauen. Die immensen großen Aufgaben, die sich hier auftürmten und von deren pünktlicher und exakter Lösung das Wohl der Nation abhing, hätten nicht bewältigt werden können ohne die Voraussetzung fester Kameradschaft und unbedingter Autorität der Führung. Die Idee der Volksgemeinschaft, jahrzehntelang vom Nationalsozialismus den Massen eingehämmert, und die bedingungslose freudige Hingabe an das vom Führer befohlene Werk ließen das unmöglich Scheinende möglich werden. Pionierstäbe, Organisation Todt, Arbeitsdienst und Arbeitsfront, Soldaten, Arbeiter, Ingenieure, Bauern und die Amtswalter und Obmänner der DAF.— sie wuchsen in diesen schicksalhaften, entscheidenden Monaten zu einer einzigen verschworenen Kameradschaft zusammen. Deutsche aus allen Gauen und allen Berufsschichten und Ständen packten an und schufen in einer Gemeinschaftseistung ohnegleichen das gewaltigste Festungswerk aller Zeiten. Politischer Einn erwachte. Es war erstaunlich, in jenen Tagen zu sehen, wie sofort der politische Sinn in den Menschen Buchhalter entpuppten sich als große Organise toren, Feiseure verwandelten sich in Techniker. Jeder Tag brachte neue Riesenaufgaben. Man stelle sich vor: An die 500000 Menschen, die aus dem genzen Mei# in den schmalen Grenzraum stromten, galt es Unverzubringen, zu verpflegen, zu betrauen! Die Stöbte-nahmen; orr über Nacht, um mehr als ein Drittel zu. Massenquartiere wurden in Schulen, Sälen, Gastwirtschaften in Eile eingerichtet, Tag und Nacht arbeiteten die Zimmerleute am Bau von Barackenstädten. Die Truppen schlugen Biwaks auf, sie schliefen in Zelten, damit den Arbeitern die Quartiere blieben. Amtswalter allgegenwärtig. In der Flut organisatorischer Probleme, die urplötzlich hereingestürzt kam, bewies der Amtswalter seine Unentbehrlichkeit, erhärtete er seine eminente Bedeutung in Stunden der Krise. Sie waren allgegenwärtig, die Obmänner der DAF. Kein Quartier für Arbeiter, kein Stroh für Pferde? Verpflegungsnachschub blieb stecken? Ein Telephongespräch— und es gab wieder zufriedene Gesichter. Sie sind damals wochenlang nicht aus den Kleidern gecommen, diese Männer. Aber sie tragen heute das stolze Bewußtsein in sich, daß es ihnen gelang, den Befehl des Führers unter schwersten Umständen durchzuführen. Heute hat auch der letzte Mann des Arbeitsdienstes West sein Bett und seinen Schrank, wird gut verpflegt, steht unter ärztlicher Ueberwachung. Frauen der Arbeiter werden in den Heimatorten weiter Trennungsbeihilfen überwiesen, durch einen Härteausgleich wird vermieden, daß die Männer des Arbeitseinsatzes West durch Regenschichten Lohnverluste erleiden. Die Unterkunft in den Lagern ist frei; wer privat wohnt, hat Anspruch auf einen täglichen Zuschlag von 50 Pfennig. Dazu kommen 30 Pfennig, die für eine Zwischenmahlzeit ausgeworfen sind. In den Lagern kostet die Verpflegung für den ganzen Tag 1.20 RM. Das Essen gut und reichlich, die Räume der Lager sind gemütlich und peinlich sauber gehalten. Den Arbeitern stehen Kinos zur Verfügung, Unterhaltungsabende sorgen für Abwechslung, KdF. hat sich hier eingeschaltet, es gibt Wochenendausflüge mit freier Bahnfahrt oder in Autobussen. Eine Ehrenurkunde dankt den Männern des Arbeitseinsatzes West nach der Rückkehr in die Heimat für ihre Mitarbeit an dem gewaltigen Werk:„Im Kampfe um die Sicherung des deutschen Lebensraumes stand der Arbeitsbeauftragte des deutschen Volkes im Ehrendienst in der Westmark. Deutschland wird leben, wenn sich immer Männer finden, die ihre Arbeit Deutschland weihen". (Schluß folgt.) * Aufstehen!“ in der Kaserne Ein lebensechter Schnappschuß aus dem Leben in der Kaserne, der bei den Aufnahmen für den neuen Ufa-Wehrmachts-Film„Drei Unteroffizier““ gemacht wurde.(Aufnahmen: Scherl-B.-M.) * Scheuerfrau— unfreiwilliger Rundfunkstar Allerlei vom Sendeteufe!— Der„ungläubige“ Pfarrer London, 11. November. viel gespart werden. gut, nach festgesetztem 2 usgleich zum Heimatlohn. ig im Westen niemand wei Tarif. 80 Und Dazu kommt ein A ist dafür gesorgt, daß im Westen niemand weniger erhelt, als er vorher auf seinem Arbeitsplatz verdiente. Den Verheirateten, die aus Städten mit über 100000 Einwohnern kommen, wird außerdem ein Zuschlag von 2 RM. pro Tag ausgezahlt, bei ädten unter Städ 100 000 Bewohnern 1,50 Den Anhalt schützt sich gegen Diphtherie. Dessan. Das Land Anhalt plant eine Schutzimpfung gegen Diphtherie, von der alte über ein Jahr alten Kinder erfaßt werden sollen. Die kostenlose Schutzimpfung ist genau so einfach und ungefährlich wie die Pockenimpfung und wird nur mit Einwilligung der Eltern vorgenommen. Beim Fensterln erschossen. Regensburg. Im Oberdonaudorf Hanzing wollte nachts ein Bauernbursche bei seiner Verlobten „fensterln“ gehen. Der Vater der Braut hielt den sich anschleichenden Burschen für einen Einbrecher und gab, um ihn zu verscheuchen, in der Dunkelheit einen gellntigen Schreckschuß ab Schwiegersohn, der sofort verscheuchen, b. Der Schuß traf jedoch den fort tot zu Boden sank Schlageters Vater tot. reiburg. Wie unser Freiburger Mitarbeiter meldet, ist der Landwirt Josef Eduard Schlageter im Alter von 83 Jahren gestorben. Er war Vater von sieben Kindern, dessen zweitjüngstes der Freiheitsheld Albert Leo Schlageter gewesen ist. Lokomotive zieht 50 000 Zentner. etzt Danzig. Die Danziger Schichau=Werke nach Mitteilung unseres Korrespondenten und zugleich größte Lokomotive fertiggestell delt sich um eine 24 Meter lange Güterzug=Ten Maschine, die 50000 Zentner mit 50 Kilometer Stundengeschwindigkeit zu ziehen vermag. Der Tender saßt 34 Rubikmeter Wasser und 200 Zentner Kohlen. Es hauider— Zu dem Drucksehlerteufel, der seit der Erfindung der Buchdruckerkunst sein Unwesen treibt und namentlich bei dem rasenden Tempo des modernen Zeitungsbetriebes, dem ewigen Kampf um die Minute, nie ganz auszurotten ist, hat sich als jüngerer Bruder der Rundfunkteufel gesellt. Besonders in den Kinderjahren des Rundfunks war es ihm bei der noch in den Anfängen steckenden Organisation ein leichtes; sich einzuschleichen und allerlei unbeabsichtigte„Sendungen“ zu veranstalten. Aber auch später ist der Rundfunkteufel hin und wieder einmal aufgetaucht. So hat er es zum Beispiel ermöglicht, daß vor längerer Zeit das gesamte britische Weltreich eine Scheuerfrau als unfreiwilligen Rundfunkstar hörte. Der englische Rundfunk übertrug aus der St. Georges Hall in London ein Orgelkonzert eines bekannten Organisten, eine Sendung, die außerdem auch von den englischen Kurzwellensendern in alle Weltteile übertragen wurde. Der Organist hatte serade mit seinem Spiel, hegeragen,„als eine au erschien und sich mit aller Seelenru daran machte, den Fußboden gründlich zu schru ben. Sie hatte keine Ahnung davon, daß das Orgelspiel auf den Rundfunk übertragen wurde, sondern nahm an, daß der Organist, wie so oft, lediglich übte. Unglücklicherweise war der Orgelspieler völlig allein. Er drehte sich zwar um und versuchte, durch Grimassenschneiden die Aufmerksamkeit der Reinemachefrau zu erregen, die ihn aber nur erstaunt ansah und dann kopfschüttelnd ihre Arbeit fortsetzte. So wurde denn das Orgelkonzert von einem rhythmischen„Schrubb=schrubb“ untermalt, bis ein Techniker hereinstürzte und den „Rundfunkstar wider Willen“ zum Schweigen brachte. Zu recht lustigen„Zwischensendungen“ kommt es auch mitunter, wenn das Mikrophon Worte auffängt, die es eigentlich nicht„hören“ sollte. Auf diese Weise ist ein englischer Pfarrer einmal in den Verdacht des— Unglaubens gekommen. Er hatte über mehrere englische Sender anläßlich eines kirchlichen Feiertages über die Frage des Fortlebens nach dem Tode gesprochen und mit der Versicherung geschlossen, daß es ein Wiedersehen im Jenseits gebe. Nach diesem Satz hörten die Rundfunkhörer aber noch die Worte:„Ich selbst glaube allerdings kaum daran!" Der Pfarrer hatte nämlich dem Ansager erklärt, daß er selbst kaum daran glaube, daß eine Predigt aus dem Studio jemals die Stimmung und die Wirkung in sich schließen könnte wie eine Originalübertragung aus einer Kirche. Das Mikrophon hatte den Beginn dieses Satzes aber noch mit aufgefangen. Geschäft mit amerikanischer Kriegsppchose- ein„Bombenerlolg“ Die fortgesetzte Kriegshetze, die in den Vereinigten Staaten von Amerika seit Monaten von besonders interessierten Kreisen getrieben wird, wurde vor einer Woche von dem jüdischen Literaten Orson Welles ausgenutzt, der über den amerikanischen Rundfunk ein Hörspiel„Krieg der Welten“ aufführen ließ. Obwohl das Stück den Angriff von Marsbewohnern auf die Erde darstellt, wurde die amerikanische Bevölkerung von einer wahren Kriegspanik ergrissen. Tausende hielten das Hörspiel für Ernst und flüchteten in wahnwitziger Angst. Mehrere hundert Verletzte und einige Todesopfer waren die folgenschwere Bilanz dieser Rundfunksendung, die die verheerenden Folgen der amerikanischen Kriegstreiberei ins grelle Licht rückte. Unser Bild links zeigt einen Ausschnitt von der Rundfunkübertragung, und das rechte die ameritanische Rundfunksprecherin Carolin Cantlon, die, dbwohl sie es eigentlich hätte wissen müssen, ebenfalls von der Panik erfaßt wurde und auf der Flucht vor den vermeintlichen Fliegern einen Armbruch erlitt und die Knie verletzte. Treuer Diener der Polizei. Hervorragende Dressuren von Polizeilunden wurden beim Polizeitag in Philadelphia gezeigt.„Lady' war nicht nur im Apportieren, sondern auch beim Springen durch den Feuerring am besten. Massenbesuch im Sudetenland Züge aus dem Altreich überfüllt. (Eigener Bericht.) Eger, 11. November. Sogleich nach Bekanntwerden der Aufhebung der Paß= und Sonderausweiskontrolle setzte eine wahre Völkerwanderung in alle Grenzgebiete des Sudetengaues ein. Von den frühen Morgenstunden an waren alle Züge aus dem Altreich überfüllt. Auf den Zufahrtsstraßen stauten sich die Kraftwagen und die Fußganger. Die Aufhebung der Grenzsperren macht sich schon jetzt im Wirtschaftsleben des Sudetenlandes bemerkbar. Der Fremdenverkehr hat lange brachgelegen und bringt nun dem Gaststätten= und Beherbergungsgewerbe den lange ersehnten Aufstieg. Ein Todesopfer beim Erdbeben (Von unserer Berliner Schriftleitung.) Wien, 11. November. Wie erst jetzt bekannt wird, hat das heftige Doppelbeben in der Umgebung Wiens auch ein Menschenleben gefordert. In Deutsch=Wagram kam eine Frau beim Retten ihres Kindes einer herabhängenden Rundfunkantenne zu nahe und wurde auf der Stelle getötet. Beim Einsturz eines Schornsteins waren die Drähte der Antenne mit einer Hochspannungsleitung in Berührung gekommen. Ein 23jähriger in Sicherungsverwahrung Unverbesserlicher Verbrecher unschädlich gemacht. Lübeck, 11. November. Gewohnheitsverbrecher Einer der jüngsten Gewohnheitsverbrecher wurde durch Sicherungsverwahrung unschädlich gemacht. Wegen Unterschlagung, Rücksalldiebstahls, Betruges und gewinnsüchtiger Urkundenfälschung verurteilte das Lübecker Landgericht den erst 23jährigen Alfred Janetzek aus Leobschütz in Oberschlesien zu fünf Jahren Zuchthaus und Ehrverlust mit anschließender Sicherungsverwahrung. Bei J. handelt es sich um einen gemeingefährlichen Gewohnheitsverbrecher, der fortlausend von Jugend auf mit den Strafanstalten Bekannzschaft gemacht hat. Max Reinhardts Schulden Das ist das Ende seiner Regiekunst. Salzburg, 11. November. Vor dem Salzburger Landgericht wurden in einer Verhandlung die gigantischen Schulden besprochen, die Prof. Max Reinhardt hinterlassen hat. Ein Salzburger Bankier hat gegen Reinhardt eine Klage auf Zahlung von 37.000 RM. eingereicht. Da der Aufenthalt Reinhardts nicht bekannt ist, mußte für ihn ein Kurator bestellt werden. Das Schloß Leopoldskron, das Reinhardt gehörte, ist vom Lande Salzburg zur Sicherstellung zahlreicher Schulden beschlagnahmt worden. Wie aus dem Grundbuch hervorgeht, ruhen darauf folgende Lasten: Forderungen des ehemaligen Bundesschatzes in Höhe von 162000 Schilling, Bankforderungen von 60000 Schilling, Helene Reinhardt 284000 Schilling, Frau Lucie von Spiegl, geb. Goldschmidt=Rothschild, 60000 RM. Der Reichsfiskus ist mit rund 210000 RM. vermerkt. Insgesamt ergibt sich somit ein Schuldenstand von 607000 RM. Diesen Passiven stehen nur geringfügige Aktiven gegenüber. Die Einrichtung des Schlosses hat Reinhardt schon längst verkauft. Der gerichtlich bestellte Kurator will nun versuchen, den gegenwärtigen Aufenthaltsort Reinhardts ausfindig zu machen, um Informationen über den schwebenden Zivilprozeß einzuholen. Elektrisierte Gartenzäune Ein Schreckmittel für Hunde und Katzen. Kopenhagen, 11. November. Die Stacheldrahtzäune, die von den dänischen Gärtnern und Kleinbauern zur Umfriedung ihrer Grundstücke benutzt werden, haben schon Anlaß zu vielen Beschwerden gegeben, weil sich häufig Tiere daran verletzten. Die kleinbäuerlichen Organisationen propagieren darum jetzt den Ersatz durch elektrisierte Zäune nach der Erfindung eines Herrn Jensen. Das Wesen der neuen Erfindung besteht darin, daß der Draht der Zäune durch einen Apparat elektrisch geladen wird, aber natürlich nicht mit tödlich wirkendem Starkstrom. Der Strom, der in Stößen mit wenigen Sekunden Zwischenraum durch den Drahtzaun geschickt wird, ist gerade stark genug, um Tiere, die den Draht berühren, abzuschrecken. Der Apparat ist verhältnismäßig billig, und die zu seinem Betrieb erforderlichen Ladebatterien erfordern einen monatlichen Kostenaufwand von 16 Kronen. Pferde, Schweine, Rinder und andere Tiere, die einmal Bekanntschaft mit den unheimlichen elektrischen Schlägen gemacht haben, meiden angeblich seitdem ängstlich die Nähe der elektrisserten Zäune. Sonnabend, 12. November 1338. Livpische Staatszeitung 19. Jahrgang. Zum Eintopfsonntag Für herz und Zunge Jeder kennt die weisen Sprüche von des Koches heit'rer Kunst, jeder, der im Kreis der Küche täglich werkt in Duft und Dunst. Einer stehe nur am Herde, sagt man, daß die Suppe werde— vieler Hände Zauberei, sie verdirbt uns nur den Brei! Diese alte weise Lehre, deren Segen nie verebbt, halten wir in Acht und Ehre als das klügste Kochrezept! Wohl: die Zahl der Küchenmeister macht uns unser Mahl nicht feister, aber die Erfahrung spricht: auch die Töpfe machen's nicht! * Was in vielen Töpfen schichtet und dem Stümper nicht gedeiht, macht, in einem Topf gerichtet, ganze Kunst zur Köstlichkeit! Und, an solchem Maß gemessen, mundet uns das Eintopfessen, ja, es ist in diesem Licht nicht einmal mehr ein Verzicht! Nicht allein die Zunge kostet ja mit Andacht das Gericht, wenn's uns in der Seele frostet, schmeckt das beste Essen nicht! Rein, das Herz mit frohem Schlagen muß zugleich die Freude tragen, die mit warmem Strom durchquillt den, der seine Pflicht erfüllt. Kaufmannsgehilfen= und Facharbeiterprüfungen Im Zusammenhang mit den der deutschen Wirtschaft durch den Vierjahresplan gestellten Aufgaben ist bekanntlich vor kurzem durch den Reichswirtschaftsminister eine Intensivierung der Ausbildung von Jugendlichen in Handel und Gewerbe gefordert worden. Demgemäß hält die Industrieund Handelskammer für Lippe im Anschluß an die JanuarFebruar=Prüfungen im März=April 1939 Lehrabschlußprüfungen für alle diejenigen Jugendlichen ab, die im Herbst 1939— in Fällen besonderer Leistungsfähigkeit zu Ostern 1940— eine ordnungsmäßige Lehre beenden. Die Prüfungen werden durchgeführt für alle kaufmännischen Lehrlinge aus der Industrie, dem Groß= und Einzelhandel, dem Verlags= und Verkehrsgewerbe, von Kreditinstituten und Versicherungsunternehmungen sowie für die gewerblichen Lehrlinge aus anerkannten Industriefacharbeiterberufen, ferner die Lehrlinge des gräphischen Gewerbes und des Gaststätten= und Beherbergungsgewerbes. Voraussetzung für die Zulassung ist die Eintragung in die bei der Kammer geführte Lehrlingsrolle. Alle Anmeldungen müssen bis spälesteus zum 15. Dezewber 1938 auf besonderen bei der Industrie= und Handelskammer für Lippe, Detmold, Paulinenstraße 23 a, erhältlichen Vordrucken mitsamt den notwendigen Unterlagen eingereicht werden. Weitere Auskünfte erteilt die Industrieund Handelskammer. M intopfsonntag Schweineschlachten auf dem Lande Die Monate mu„„— Schinken und Wurstebrei— Schlachtefest in alter Zeit mit In In Lippe heißt es, daß sich in allen Monaten, die „, enden— also September bis Februar— gut schlachten läßt. Eine andere Bauernregel besagt aber, daß man nicht vor dem Gallustage(16. Oktober) schlachten soll, weil sich erst von diesem Tage an das Pökelfleisch hält. Als Hauptschlachtezeiten sind die Wochen um Martini, um Weihnachten und Fastnacht anzusehen. Auf die Sitte, in den Wintermonaten einzuschlachten, geht auch die alte Bezeichnung„Schlachtmonat“ zurück, die schon im Mittelalter vielfach für die Monate November und Dezember angewandt wurde. Ob auch eine Verbindung zur grauen Vorzeit besteht, ist nicht restlos geklärt. Jedenfalls nannten aber schon die heidnischen Vorfahren den November wegen der den Göttern zum Dank für reichen Herdensegen dargebrachten Tieropfer Blotmonat(Opfermonat) und Schlachtmonat. „Umschmeißen verboten“ Die primitivste Art des Hausschlachtens war das sogenannte„Umschmeißen“. Das Tier wurde dabei nicht betäubt, sondern mit Hilfe eines Strickes, den man ihm mit einem Knoten an jedem Fuß um die Beine legte, geknebelt, durch plötzliches Anziehen zu Fall gebracht und dann durch Oeffnen der Halsschlagader getötet (abgestochen). Diese unhumane Tötungsart wurde später verboten. Erlaubt blieb sie den Juden, deren Schlachtvieh, um„koscher“ zu sein, nicht betäubt werden darf. Mit diesem jüdischen Vorrecht hat erst das neue Reich aufgeräumt. In den letzten Jahrzehnten wurden dann die Schlachtungen auf dem Lande so vollzogen, daß man dem Tier mit einem schweren Holzhammer oder mit der Axt einen Schlag vor die Stirn versetzte und es so betäubte. Vielfach wurde auch ein sogenannter Dorn verwandt. Heute wird auch bei den Hausschlachtungen allgemein die Verwendung des Schießapparates angestrebt, da es die humanste Tötungsart ist. „Glück zum Toten“ Von den Schlachtefesten der alten Zeit ist in Lippe nicht viel mehr als der Name übriggeblieben. Gewiß ist der Schlachtetag, der frisches Fleisch auf den Tisch bringt und an dem der Bedarf für den Winter gedeckt wird, auch heute noch ein Ereignis für die Familie, aber er spielt sich doch weit nüchterner ab als in alter Zeit. Früher stellten sich pünktlich mit dem Hau auch die Nachbarn und Freunde zum„Ein u achbarn und Freunde zum„Einschlachter“ ein. Sie boten ihre Hilfe an, aber da diese meistens nur benötigt wurde, um das tote Tier„an den Haken“ oder auf die Leiter zu bringen, begnügten sie sich vorerst damit,„Glück zum Toten“ zu wünschen. Sie wurden dann mit Branntwein bewirtet und später auch zum Schweinepottharst und Wurstebrei eingeladen. Es wird von großen Gastmahlen berichtet, und nicht selten soll das ganze Borstentie; der freundnachbarlichen Schmauserei zum Opfer gefallen sein. Daneben war es üblich, dem Lehrer und Pfarrer und den Verwandten in der Stadt„etwas vom Schwein“ zu schicken. Die Kinder aber gaben sich nicht eher zufrieden, als bis sie ihre„Pummelwurst“, erhalten hatten, eine kleine, dicke Leberwurst, die besonders für diesen Zweck hergestellt wurde und vielfach auch heute noch hergestellt wird. Nicht auß Haß——— Daß bei dem Alter der Hausschlachterei früher auch abergläubische Vorstellungen eine Rolle spielten, ist verständlich. Sie sind jedoch heute meistens in Vergessenheit geraten. So glaubte man vor Zeiten allgemein, daß man kein Mitleid mit dem Schlachttier haben dürfe, da es sonst nicht sterben könne. In Westfalen schlachtete man am liebsten bei abnehmendem Mond; im Lipperland war der Freitag als Schlachttag verpönt. Ein für die damaligen Vorstellungen bezeichnender und sympathisch anklingender Brauch wird aus einem Nachbarlande berichtet. Dort entschuldigte sich der Schlachter vor Beginn seiner Arbeit bei dem Tier mit den Worten:„Dies geschieht um der Nahrung willen, nicht aus Haß!“ In der Wursteküche Den Hausschlachter kennt man auf dem Lande schon seit Jahrhunderten. Nur in ganz alter Zeit nahm der Hausherr selbst das Schlachten vor. Dagegen war bis vor kurzer Zeit die Wursteküche noch das unumstrittene Reich der Bäuerin. Heute herrscht bei den meisten Hausschlachtungen auch hier der Hausschlachter, dem die Bäuerin und eine im Würzen besonders erfahrene Magd zur Hand gehen. In rund einer Tagesarbeit entsteht hier das vielbegehrte„Selbstgeschlachtete“, angefangen vom köstlich=zarten Schinken bis zum derben Wurstebrot.=K.= Schönes Wochenende Reichswetterdienst, Ausgabeort Hannover. Witterungsübersicht vom 11. November: Mäßige, langsam auffrischende südliche Winde, heiter, später zunehmende hohe Bewölkung. Nachttemperatur um 3, Tagestemperatur um 10 Grad. * Witterungsübersicht vom 11„November: Unser Gebiet kommt allmählich auf die Westseite des Hochdruckgebietes, dessen Kern heute über Nordpolen liegt und das Osteuropa vom Nordkap bis zum Mittelmeer bedeckt. Die herrschende Südströmung bringt durch Absinken eine Auflösung der Wolkendecke und dadurch einen stärkeren Temperaturgang zwischen Tag und Nacht. Stellenweise tritt Talnebel auf. Die Annäherung des tiefen Druckes von Westen bringt eine Zunahme der hohen Bewölkung. 13.11. Sonnenaufgang 7.17 Uhr Sonnenuntergang 16.11 Uhr Der sonderbare Baum Erlebnis auf der Straße In einer Straße steht ein Baum. Rings stehen zu beiden Seiten Geschäftshäuser, und in der Mitte ist der Fahrdamm. Auf einem der Gehsteige aber blieb, gerade vor dem Hause, ein Baum stehen. Er hat sicher schon Generationen an sich vorüberwander sehen. Im Frühling, wenn man durch die Straße geht, steht da plötzlich der einsame Baum und ist ganz von einem Schleier lichtgrüner Blätter überwoben. Im Hochsommer kommt es vor, daß zwei Frauen in seinem Schatten stehenbleiben und ein Schwätzchen machen. Dann beginnt das Verfärben seiner Blätter, und Konzert mit Tonzeinlagen jeden Sonnabend Untol und Sonntag im Holal schließlich kommt der Herbststurm und fährt durch die alte Krone und wirbelt die Blätter die Straße entlang. Jetzt ist es wieder soweit. Der Baum ist kahl geworden. Vor ein paar Wochen haben noch die Kinder des Hauswarts seine blanken braunen Früchte aufgesucht, die über den Boden kollerten— denn der Baum ist eine Kastanie. Nun sind seine Zweige wieder kahl und warten darauf, daß sich, wieder ein paar Wochen später, der erste Schnee darüberlegt. Gestern aber sah ich etwas, das höchst sonderbar war. Unter dem kahlen Baum lagen die herabgefallenen Blätter—— und das waren Platanenblätter! Lange habe ich auf das Naturwunder hingestarrt. Dann löste sich das Rätsel. Ein Windstoß fuhr die Straße entlang, und dieser Windstoß trieb wieder neue Blätter vor sich her— Platanenblätter! Da sah ich, woher sie kamen. Dort, wo die Straße zu Ende ist, breitet sich ein hübscher Platz aus, und auf diesem Platz stehen Platanen. Von jener Seite kam der Wind, und er trieb die Platanenblätter die Straße hinunter. Warum sollten sie nicht zu Füßen der Kastanie liegenbleiben? Das deutsche Lied erklingt 3. Wertungssingen im Sängerkreis„Lippe“ Am Sonntag, dem 13. November, führt der Sängerkreis„Lippe“ sein 3. Wertungssingen in Detmold durch. Die Vereine der Sängergruppe Detmold stellen sich um 15.30 Uhr im großen Saal des„Hauses der deutschen Arbei““ dem Wertungsrichter, Musikdirektor B. Bittscheior aus Essen. 300 Sänger wirken in dieser Veranstaliung mit. Wie die übrigen Wertungssingen gezeigt haben, waren die Konzerte eine machtvolle Kundgebung für das deutsche Lied. Es steht zu erwarten, daß auch in Detmold mit einem großen Erfolge der einzelnen Vereine zu rechnen ist. Eine beschränkte Anzahl von Karten sind am Sonntag an der Kasse noch zu haben Sattlermeister Arnold Menze gestorben. Von einem harten Schicksalsschlag wurde die Familie Menze, Bruchstraße 38, betroffen. Nachdem in den letzten Jahren bereits zwei Familienangehörige, die beide im Geschäft tätig waren, gestorben sind, wurde jetzt auch der Sattlermeister Arnold Menze nach einem schweren Leiden im Alter von 54 Jahren ins Jenseits gerufen. Arnold Menze war als tüchtiger Fachmann bekannt und erfreute sich wegen seines aufrechten und bescheidenen Wesens allgemeiner Wertschätzung. Wir sprechen den Hinterbliebenen zu dem schmerzlichen Verlust unser herzlichstes Beileid aus. 25jähriges Dienstjubiläum. Die Schrankenwärter August Busch(Posten 22, Eichholz) und Heinrich Müller(Posten 27, Leopoldstal) stehen jetzt seit 25 Jahren im Dienste der Deutschen Reichsbahn. Aus diesem Anlaß wurden die beiden Jubilare in einer besonderen Feier auf dem Bahnhof Detmold geehrt. Silberne Hochzeit. Die Eheleute Bäckermeister Wilhelm Wieneke und Frau, Lange Straße 85, feiern am heutigen Sonntag das Fest der silbernen Hochzeit. Wir schließen uns den Gratulanten gern an und wünschen dem beliebten Ehepaar weiterhin alles Gute! Unsere Alten. Am heutigen Tage feiert Frau Witwe Franke, Schülerstraße 11, ihren 77. Geburtstag. Wir gratulieren und wünschen der treuen Leserin unserer Zeitung für den ferneren Lebensweg alles Gute! Morgenfeier des Bahreuther Bundes am Sonntag im Lippischen Landestheater Die Morgenfeier, die am kommenden Sonntag, vormittags 11.15 Uhr im Lippischen Landestheater stattfindet, bildet den Auftakt zur nächsten Richard=Wagner=Festwoche. Durch die Morgenfeiern, die der Leiter des Ortsverbandes Detmold, Oberstudiendirektor Pg. Betz, Ortsgruppenleiter der NSDAP., Detmold=Nord, für kommenden Sonntag plant, wird die Kulturarbeit, die Detmold als„Vorort von Bayreuth“ leistet, von nun ab auch außerhalb der Detmolder Festwochen über das ganze Jahr fortgesetzt. Damit erfüllt Detmold eine besondere Aufgabe, die der Gauleiter von WestfalenNord der Stadt als Pflegstätte des deutschen Kulturgedankens Richard Wagners gestellt hat. Die erste große Morgenfeier, die einen festlichen Auftakt der ganzen Arbeit bildet, erhält ihr künstlerisches Gepräge durch eine Programmgestaltung, die er jedem Volksgenossen ermöglicht, an großer deutscher Meisterkunst teilzunehmen. Der künstlerische Leiter der Richard=Wagner=Festwochen, Pg. Otto Daube, gibt eine kurze Einführung in Richard Wagners„Der fliegende Holländer“. Aus dem Kunstwerke singt Maria Kraft die„Senta=Ballade" und Hans Busch das Steuermannslied„Mit Gewitter und Sturm aus fernem Meer“. Der Frauenchor Detmold singt den „Spinnerinnen=Chor“, während das Orchester des Lippischen Landestheaters die Ouvertüre zum„Fliegenden Holländer“ unter Leitung von Kapellmeister Günther Wand spielt, die vorher musikalisch erläutert wird. Richard Beron spricht Worte von Richard Wagner. Den großen Abschluß der Morgenfeier gibt Oberstudiendirektor Pg. Betz mit einem Vortrag über Richard Wagner und seinen Kampf um die deutsche Wiedergeburt. Da lediglich ein Unkostenbeitrag von 0,20 RM. erhoben wird, ist der Besuch der festlichen Veranstaltung einem jeden Volksgenossen möglich. Karten sind zu haben in der Ortsgruppe der NSDAP., Schloßplatz, und dem Büro der Richard=Wagner=Festwochen. Großkundgebung der DAF. Saupropagandawalter Brorowski sprach. Eine glänzend verlaufene Großkundgebung veranstaltete gestern abend vor Stuhlreihen im festlich geschmückten Saale des Neuen Kruges die Deutsche Arbeitsfront(Kreis Lippe), Ortswaltung DetmoldNord/Süd, zu der die Führer der Betriebe und ihre Gefolgschaften in Scharen herbeigeeilt waren. Mit schmissigen Musikweisen erfreute einleitend die Werkscharkapelle der Westdeutschen Holzindustrie und ihr Werkscharchor mit dem Kampflied„Wir sind die jungen Werkscharsoldaten". Freudig wurden die Werkscharen bei ihrem Einzug in den Saal mit dem Egerländer Marsch begrüßt. Der Ortsobmann der DAF., Kersting, eröffnete die Großkundgebung mit herzlich gehaltenen Worten, die besonders an die Frauen gerichtet waren, denen eigentlich diese Kundgebung gelten sollte, da eine Veranstaltung für die Haus= und Gasthausangestellten vorgesehen war. Leider wurde der Gauorganisationswalter Pg. Banniza durch einen Unfall am Erscheinen verhindert. Hierfür sprang aber ein alter, erprobter Kämpfer in die Bresche: Gaupropagandawalter Brorowski. Münster Was er in mitreißender Weise und überzeugend zu schildern wußte, darüber werden wir in der Sonntagausgabe ausführlich berichten Detmolder Lichtspiele „Stärker als die Liebe“ Nachdem wir in den Detmolder Lichtspielen schon mehrere verfilmte Nomane von Ludwig Ganghofer gesehen haben, kommt nun auch Richard Skworonnek zu Wort, dessen Roman„Die beiden Wildtauben“ unter dem Titel„Stärker als die Liebe“ auf der Leinwand erschienen ist. Der Roman beziehungsweise die Filmhandlung schildert in spannenden Szenen das Schicksal eines Wilderers, der in den Jagdgründen Ostpreußens den harmlosen Kunstmaler spielt und die Liebe einer Oberförsterstochter dazu benutzt, seiner traurigen Leidenschaft im Revier zu frönen. Die Handlung, die sich von Szene zu Szene steigert, zeigt schließlich das Dazwischentreten eines jungen, braven Mädels, die von den dunklen Machenschaften des Wilderers Kenntnis erhält und im letzten Augenblick ihrer Schwester von dem wahren Charakter ihres Geliebten Kenntnis gibt. Soweit die Handlung, die allgemeinen Anklang finden wird. Wir haben uns über die Darsteller der männlichen Hauptrollen sehr gefreut, weil es kernige Gestalten waren, Männer, die den Wald und das Wild lieben und von Paul Wegener in einer großartigen Maske, Friedrich Ullmer, Eugen Nex, Paul Richter und Eric Ode sehr glaubhaft dargestellt werden. In den weiblichen Hauptrollen gedund Iies Steimmal. 10 bührt Lenn Marenbach besondere Anerkennung, während Karin Hardt, besonders bei den Außenaufnahmen, sehr matt aussieht. Gegen ihr natürliches Spiel soll dagegen nichts gesagt werden. Die Landschaftsaufnahmen in Ostpreußen waren zum Teil hervorragend, während die Kulissen der Bauten als solche zu deutlich in Erscheinung traten. Außerdem ließen verschiedene Bilder manchmal an Schärfe zu wünschen übrig. Von den schwachen Punkten dieses Films abgesehen, gehört dieser Bildstreifen wegen seiner Handlung in die Reihe guter Unterhaltungsfilme. Im Vorprogramm zeigte uns ein sehr schöner Kulturfilm herrliche Städte= und Landschaftsaufnahmen aus Württemberg. Die Wochenschau, die nun auch in diesem Theater„verjüngt" erscheint, brachte packende Bilder von Ereignissen, die erst wenige Tage zurückliegen. Wir freuen uns über die Aktualität der Wochenschau, weil wir wissen, daß das Publikum auf diesem Gebiet stets das„Neueste“ sehen möchte. August Koch. Ein Wunsch ging in Erfüllung. Von den Besuchern der Landestheater=Lichtspiele wurde bisher darüber Klage geführt, daß die tönende Wochenschau mit Aktualktät wenig mehr zu tun habe, da die gezeigten Bilder vom Weltgeschehen oft erst nach vier Wochen hier zu sehen waren. Diesem Uebelstand ist nunmehr abgeholfen worden. Wie uns mitgeteilt wird, läuft im Theater jetzt eine Wochenschau, die über Ereignisse berichtet, die kaum eine Woche zurückliegen. Damit ist ein Wunsch vieler Kinobesucher in Erfüllung gegangen. Lippisches Landestheater. Morgen. Sonntag, 19.30 Uhr, geht die anläßlich ihrer Erstaufführung am vergangenen Sonntag mit stürmischem Jubel aufgenommene Operette„Der Vogelhändler“ von Carl Zeller in Szene. Strümpfe kaun man bof WIESE Kindervorstellung im Landestheater. Da viele Kinder am letzten Dienstag wegen Ueberfüllung des Theaters keinen Einlaß mehr fanden, findet am Montag, dem 14. November, 16 Uhr, nochmals die Märchenvorstellung„Sneewittchen und die sieben Zwerge" bei ganz kleinen Preisen statt. Zum Hauptmann der Gendarmerie besördert. Der Reichominister des Innern hat den Oberleutnant der Gendarmerie Kceanaoi— Mot. Gend.=Bereitschaft Detmold— am 9. November 1938 zum Hauptmann der Gendarmerie befördert. Limgo Kammermusikabend Die RSG.„Kraft durch Freude" bekundete am Donnerstagabend ihren starken Kulturwillen durch eine kammermusikalische Veranstaltung im Rödingschen Saale. Beansprucht es schon unsere besondere Beachtung, wenn vier bzw. fünf Blasinstrumente verschiedenen Charakters sich mit dem Klavier zum Musizieren vereinigen, so waren darüber hinaus auch die dargebotenen Werke nach ihrem künstlerischen Wert außerordentlich reizvoll und geeignet, den Musikfreund zu begeistern. Ein Russe, Rimsky=Korssakow(1844—1908), stand zwischen zwei Deutschen: Mozart(1756—1791) und Ludwig Thuille(1861—1907). Wenn auch das National=Russische der Musik Rimsky=Korssakows stark „verwestlicht" erscheint, so schimmert es doch stellenweise, besonders im Andante mit seiner schwerblütigen Hornmelodie, spürbar durch, und auch im Rondo glaubte man schwere Russenstiefel auf dem Hintergrunde einer endlosen Steppenweite in bäuerlichem Tanze zu sehen, der sich bis zur Ekstafe steigerte, um dann in sich zusammenzusinken. Im übrigen konnte man sich an den sicherlich russischen Volksweisen entlehnten Melodien, an den glühenden Farben der Harmonik und der packenden Darstellungskraft des Russen erfreuen; das alles hat uns die Bläservereinigung eindringlich nahegebracht. Weniger gut wollte ihr das Mozartquintett gelingen, das am Anfang stand. Es fehlte die leichtbeschwingte Klarheit Mozartschen Geistes; die Unausgeglichenheit der Instrumente wollen wir den ungewohnten Raumverhältnissen zuschreiben. Um so erfreulicher war dann aber zum Schluß die Darbietung des Sextetts B=dur des Müncheners Ludwig Thuille, das durch seine vollsaftigfarbige Harmonik, seine Melodienfülle und Schönheit, im besonderen durch die derb=kräftige Gavotte und den bravourösen Schluß entzückte. Frau Elly Bruns=Mandik stand bei der Meisterung ihres nicht immer leichten Klavierparts eine solide Technik zur Seite. Von den übrigen konnte am besten der Hornist gefallen; aber alle gaben ihr Bestes, und man wird sie später gern einmal wiederhören. palast=Theater „Gastspiel im Paradies.“ Der bekannte Spielleiter Karl Hartl schuf für die Usa das köstliche Lustspiel„Gastspiel im Paradies". Das Paradies ist die winterliche Alpenlandschaft und der darin emporragende Hotelpalast. In dieser Umgebung rollt ein Spiel ab, dem an schäumender Laune und sprühendem Humor nichts fehlt. Karl Hartl war nicht nur Spielleiter, sondern mit F. D. Andam zusammen auch Autor, und sie haben einen guten Einfall gehabt, der fröhliche Laune bringt. Das Publikum weiß sonst bei Schwänken vollkommen Bescheid und hat seinen Spaß an den arglosen Opfern der Intrige. Dieses Mal ist es bis zur Hälfte des Films um kein Haar gescheiter als die Dummen auf der Leinwand. Bei den witzigen Späßen muß man mitlachett und sollte man noch so ernsthaft veranlagt sein. Im Mittelpunkt des Geschehens steht Albert Matterstock als Graf, der alle Frauenherzen begeistert. Hilde Krahl spielt die reizende und energische Ellen. Georg Alexander stellt wirkungsvoll den Herrn Papa dar, und Gustav Waldau steht ihm im Spiel nicht nach. Schließlich gehört zu diesem Kleeblatt noch Oskar Sima. Das alles sind bewährte Darsteller, die für Fröhlichkeit und einen genußreichen Abend garantieren. Man lacht und vergißt die Sorgen und Grillen. Im Beiprogramm läuft die neue Wochenschau. Sie bringt Bilder aus dem reichen Geschehen der letzten Zeit und erweckt höchstes Interesse. Schließlich wird noch das Lustspiel„O diese Ehemänner“ gezeigt. Der Titel verrät schon, um was es geht. Diese kleine Vorspeise ist so erheiternd, daß man schon für den Hauptfilm die nötige Stimmung mitbringt. Hansa=Lichtspiele „Diskretion Ehrensache.“ Im neuen Programm der Hansa=Lichtspiele läuft ein Lustspiel, in dem sich die besten Filmkomiker vorstellen. Die Handlung ist eine recht verzwickte Angelegenheit. Zwei Menschen sollen heiraten, die es gat nicht wollen, weil sie verliebt sind. Man darf die Geschichte nicht genauer erzählen, denn das soll der Besucher ja im Film selbst erleben. Eines aber können wir ihm mitteilen, er wird lachen, herzlich lachen. Nur so ein kurzer Einblick in die Schauspielerliste genügt, um festzustellen, daß die Lachmuskeln Arbeit bekommen. Der schüchterne Lord Beton ist Theo Lingen. Lilian, die ihm erst zeigt, wie man lieben muß, wird von Fita Benkhoff dargestellt. Die Hauptrollen tragen Heli Finkenzeller und Hans Holt als Liebespaar. Tante Carola verkörpert Ida Wüst und ihr steht hilfreich zur Seite Mister Hopkins alias Ralph Arthur Roberts. Paul Henckels und Rudolf Platte dürfen zwischen den anderen lustigen Freunden auch nicht fehlen. Der Film wurde nach dem Roman„Glück muß der Mensch haben“ von Hannes Peter Stolp gedreht. Die Spielleitung lag in den Händen von Johannes Meyer. Die Musik schrieb Franz Grothe. Ein netter kleiner Tango mit dem Text von Willy Dehmel wird ebenfalls gefallen. In dem Vorprogramm läuft außer der neuen Wochenschau ein ansprechender Beifilm, der ebenfalls großes Interesse erwecken wird. Besörderung. Der Sohn des Oberpostsekretärs Solle, Lemgo, der Zollinspektor Berny Solle, der zur Zeit im Bezirkszollkommissariat in Prachatitz(Böhmerwald) tätig ist, wurde zum Oberzollinspektor befördert und als Lehrer an die Zollschule in Velen(Westfalen) berufen. Fleißige Hände. Im Lause des gestrigen Tages fanden sich zahlreiche Zuschauer am Ostertor ein, um die Ausstellung der NS.=Frauenschaft, von der wir bereits berichteten, zu sehen. Man erkannte aus den sauberen zahlreichen Auslagen, welche Arbeit und Mühe sich die Frauen gemacht haben, um unseren Sudetendeutschen zu helfen. Die Ausstellung rief besonders bei den Lemgoer Hausfrauen großes Interesse hervor. Mag sie allen zum Ansporn dienen. Die Ausstellung kann in den nächsten Tagen bei Hofmeister, Ostertor, noch besichtigt werden. „Wir wollen danken!“ Was die Großveranstaltung des Noten Kreuzes bringt Morgen nachmittag wird sich das Schützenhaus mit einer erwartungsfrohen Menschenmasse füllen. Schon seit Tagen ist die Veranstaltung des Deutschen Roten Kreuzes Tagesgespräch. Was werden wir sehen, was werden wir hören? so fragt man. Wir wollen unseren Lesern etwas von dem reichhaltigen Programm verraten: Nach einem Vorspruch wird die Spielschar der Hitler=Jugend zwei Lieder zum Vortrag bringen; dann führen die Schulkinder, eingeleitet von einem Musikstück, ein kleines Märchenspiel auf. Weiter hat die Spielschar wieder das Wort. Drei lustige Theaterstückchen werden zum Lachen reizen. Auch das am Schluß des Nachmittags dargebrachte Lustspiel wird große Heiterkeit, hervorrufen. Die Volkstänze der Kinder der Bürgerschule finden bestimmt großen Anklang. Am Abend gibt es dann nach einleitenden Musikstücken und den Begrüßungsworten ebenfalls eine reichhaltige Spielfolge. Die Oberschule für Mädchen zeigt zwei Tänze. Es treten die Turnerinnen des Turnvereins Lemgo auf und schließlich rollt ein ausgelassenes Spiel in drei Teilen ab. Mehr können wir jedoch nicht von dem Programm verraten, denn es gibt noch manche Ueberraschung, die fröhliche Laune hervorruft. Alle Volksgenossen aus Lemgo und der näheren und weiteren Umgebung sind herzlich zu der Veranstaltung eingeladen. Es ist zu empfehlen, frühzeitig zu kommen, da mit einer großen Besucherzahl zu rechnen ist. Blockwalter der NSV. Die Blockwalter der NSV. werden gebeten, die Sammellisten für die Eintopfsammlung umgehend bei der Geschäftsstelle der RSV., Echternstraße, abzuholen. b Saalssuuflane Aus dem Gerichtssaal Betrüger geht ins Gefängnis. In der Donnerstag=Verhandlung standen zunächst wieder zwei Verstöße gegen die Straßenverkehrsordnung zur Erledigung. Walter S. aus Helpup war im Juli e. sei ste Erledigung. Walter S. aus Helpup dieses Jahres einer Polizeikontrolle auf der Reichsstraße bei Helpup dadurch aufgefallen, daß an seinem von einem Bulldog gezogenen und mit Ziegelsteinen beladenen Lastwagen das Bremslicht sehlte. Das Gericht stellte fest, daß damals für derartige Fahrzeuge mit geringer Geschwindigkeit die betreffenden Vorften noch nicht in Kraft waren und sprach ihn da* Heinrich F. aus Schötmar befand sich an einem Julinachmittag mit seinem Gespann auf der Reichsstraße in Oberwüsten. Da er nur mal auf einen „Augenblick“ in einem Hause zu tun hatte, unterließ er es, sein geduldiges Roß abzusträngen. Das„Auge des Gesetzes“ sah diese Uebertretung und K. erhielt einen Strafbefehl, zumal„Max“ sich während der etwas verzögerten Abwesenheit seines Herrn mit seinem Wagen aus dem Straßengraben auf den Fahrdamm begeben hatte, wie aus einem Zeugenprotokoll ersichtlich war. Da ein Verstoß gegen die Straßenverkehrsvorschriften eindeutig vorlag, mußte der Richter die Schuldfrage bejahen. Das Urteil Geldstrafe. utete auf 3 RM. Einen Jungen des Jungvolks mit dem Ausdruck zu haben, um zu wissen, welche Rolle der Jude in dieser Welt spielt und daß es für einen Hitlerjungen kaum eine schwerere Beelidigung gibt. So etwas wird auch nicht durch Angetrunkenheit beschönigt. Die Verhandlung entrollte ein trübes Bild nachbarlichen Zusammenlebens, denn nach den Aussagen der Zeugen sind Reibereien zwischen Gr. und seiS Die Zugvögel ziehen fort Der Wald hat sein schönstes Kleid angelegt. Weithin wirbelt der Wind die losen Blätter. Und nicht mehr lange wird es dauern, dann werden die Bäume ihres letzten Schmuckes entkleidet sein. Diese herbstliche Stimmung macht leicht wehmütig, aber die Schönheit und Farbenpracht des Waldes versöhnt uns mit dieser herbstlichen Natur. Eine Wanderung an solch schönem, sonnigen Herbsttage ist etwas Wunderbares, wenn in der Dämmerung die Nebel ziehen und brauen. Die Zugvögel haben zu großem Teil unsere Gegend bereits verlassen, aber immer noch ziehen in den Lüften Scharen von Wildgänsen, die ihre südlichen Ueberwinterungsplätze aufsuchen, ein sicherer Beweis dafür, daß der Winter nicht mehr ganz ferne ist. Die Felder sind nun fast abgeerntet und der Landmann hat bereits begonnen, den Acker für das kommende Jahr zu bestellen. Draußen in der Natur wird es stiller und ruhiger, und auch die Scharen der Spaziergänger lichten sich immer mehr.(22) Kläschenmarkt wirft seine Schatten voraus. Zwar trennen uns noch vier Wochen von dem weit und breit bekannten Horner Kläschenmarkt, aber schon wirft der Markt seinen Schatten voraus. Noch nie waren die Anmeldungen so stark wie in diesem Jahre. Karussells und Schaubuden werden vertreten sein. Ferner wird eine Luftschaukel aufgestellt, Autobahnen, Teufelsrad und dergleichen. Die Zahl der Schießbuden, Honigkuchenstände und fliegenden Händler wird besonders stark vertreten sein.„Kläschen“ verspricht schon heute ein voller Erfolg zu werden.(22) Kaninchenplage. Wieder einmal wird von den Außenbewohnern und Gartenbesitzern Klage darüber geführt, daß auf den Grundstücken an den noch draußenstehenden Gemüsen usw. großer Schaden durch wilde Kaninchen entsteht. Die Zahl der Karnickel ist in diesem Herbste besonders groß. Im Interesse der Volksernährung ist es unbedingt notwendig, daß etwas unternommen wird, um dieser Plage abzuhelfen.(22) Diphterie=Schutzimpfung. Für sämtliche Kleinkinder vom vollendeten 1. Lebensjahr ab findet am Dienstag, dem 15. November, 15.30 Uhr, im NS.=Kindergarten eine Diphterie=Schutzimpfung statt. Die Impfung ist kostenlos.(22) Blomberg Straßenausbesserung. Die schon seit längerer Zeit vorbandenen Schlaglöcher in der Straßendecke der Bahnhofsstraße werden nun mit Teersplitt ausgeglichen. Diese sehr notwendige Straßenausbesserung wird allseits sehr begrüßt. Gerade in den neuen Straßen sind die erheblichen Straßenbeschädigungen zu beobachten, die bei Neubauten durch die Anschlüsse an das Wasserleitungs= und Entwässerungsnetz entstehen.(42) Verbesserung der Straßenansicht. Viele Passanten werden schon gestaunt haben, daß von der Mauer am alten Friedhof die Deckplatten entfernt worden sind. Es handelt sich hierbei nur um einige Meter an der Ecke der Gartenstraße. An dieser Stelle ist die Mauer sehr niedrig und daher den Kindern ein willkommener Durchschlupf zu den Anlagen. Die Mauer soll deshalb erhöht werden, wodurch das Straßenbild erheblich verbessert wird. Kohlengutscheine. Die Ausgabe der Kohlengutscheine für die vom Winterhilfswerk betreuten Personen erfolgt am Dienstag von 15 bis 18 Uhr im NSV.=Büro in der Burgstraße.(42) Ueber uns allen aber steht das Gebot: Niemand in der Welt wird uns helfen, außer wir helfen uns selbst. Adolf Hitler zur Eröffnung des WHW. 1938/39. Deutsche Handwerker! Ein Aufruf des Leiters des Deutschen Handwerks in der DAJ., Dg. Hans Sehnert Dem Handwerk kann auf die Dauer nicht allein dadurch geholfen werden, daß man sein fachliches Können zu einem Höchstmaß entwickelt, sondern man muß darüber hinaus, eingedenk der tieferen Gründe für das Ansehen des Handwerks in vergangenen Jahrhunderten, alle Kräfte mobilisieren, die eine Wiedererweckung der dem Handwerk früher eigenen schöpferischen Initiative zum Ziele haben. Den Weg zur Erreichung dieses Zieles haben wir in den jährlich stattfindenden Handwerker=Wettkämpfen. Die Ueberlegung zeigt, daß sportliche Leistungen ederzeit noch am einfachsten und besten durch sportliche ettkämpfe gefördert werden. Ebenso wie dort die wille angeregt werden. Der Erfolg, der uns mit der Durchführung dieses Wettkampfes in den letzten Jahren beschieden war, beweist, daß dieser Weg der richtige ist. Denn bei diesen Wettkämpfen kommt es nicht nur darauf an, eine fachlich erstklassige Arbeit zu vollbringen. sondern diese Arbeit mit neuen Ideen zu erfüllen. Auch für den Vierjahresplan hat der Handwerker=Wettkampf daher eine besondere Bedeutung. Der Handwerker wird durch ihn nämlich gezwungen, sich nicht nur mit neuen Werkstoffen vertraut zu machen, sondern ihnen alle Möglichkeiten ihrer Bearbeitung abzuringen. Daß der Schaffensdrang des Handwerks durch den Handwerker=Wettkampf gehoben wird und daß Meister und Gesellen durch ihre Teilnahme an ihm immer eifriger dazu übergehen, sich positiv mit den neuen Problemen auseinanderzusetzen, beweisen die Ergebnisse der bisherigen HandwerkerWettkämpfe eindeutig. Neue beitsmethoden, neue Ge vielerlei mehr— das sind Handwerker=Wettkampf ausgelöst hat. Der Handwerker=Wettkampf lehrt den einzelnen darüber hinaus aber auch noch etwas anderes: Durch den Vergleich mit der Leistung seiner Wettkampfkonkurrenten vermag er abzuwägen, ob er die Höhe seines Schaffens erreicht hat oder ob die anderen ihm eue Erfindungen, neue Arstaltungsmöglichkeiten und die positiven Werte, die der noch voraus sind. Und noch ein Drittes: daß es nämlich nicht nur auf die Leistungen des einzelnen, sondern der Gemeinschaft ankommt. Der Meister wird daher dafür sorgen müssen, daß die Betriebsgemeinschaft, die in dem Dreiklang Meister, Geselle und Lehrling zum. Ausdruck kommt, sich zur harmonischen Gemeintsarbeit vereinigt. Er wird dem Wissen und Können seiner Gefolgschaftsmitglieder größere Aufmerksamkeit schenken als bisher, wird sie seinerseits wieder anspornen— so lange, bis diese seine Betriebsgemeinschaft im Handwerker=Wettkampf erfolgreich abschneidet. Dem Gedanken des Handwerker=Wettkampfes liegen also nicht nur fachliche Erwägungen zugrunde, sondern in gleicher Weise auch moralische. Der Mensch in seiner Gesamtheit und in all seinen Schaffensäußerungen soll durch ihn geformt und gestählt werden. Was Lehrgänge und Schulen nicht zu bewirken vermögen: der Handwerker=Wettkampf schafft es! Aus wir br ihm gehen jene Männer hervor, die wir brauchen, um den Vierjahresplan zum großen Erfolg werden zu lassen, Männer mit einem aufgeschlossenen Herzen und einer unbändigen Schaffenslust, auch wenn sie von dem einzelnen Entbehrung und Opfer fordert— Männer, die wissen, was sie wollen und voll schöpferischen Geistes den Werkstoff ihrem Willen unterwerfen. Am Handwerker=Wettkampf 1939 wird sich erstmalig auch die Ostmark beteiligen. Ich zweifle nicht, daß die Handwerker der Ostmark in diesem Wettkampf ehrenvoll abschneiden und damit die allgemeine Leistungshöhe des Deutschen Handwerks wesentlich erhöhen werden. Die Beteiligung am Handwerker=Wettkampf ist ein Ehrendienst am Volke.— Darum, deutsche Handwerkskameraden, Meister und Gesellen, heraus zum Handwerker=Wettkampf 1939, dem ersten großdeutschen Handwerker=Wettkampf. gez. Sehnert. Auskunft über die Richtlinien im HandwerkerWettkampf 1939 erteilt die Kreisdienststelle des Deutschen Handwerks in der DAF., Detmold, Haus der Deutschen Arbeit. nen Mietern häufig an der Tagesordnung. An einem Sonnabendabend ging der 12jährige Jungvolkjunge L. in den Hof hinunter zum Holzhacken. Dort wurde er ron dem Angeklagten wegen des Zeitpunktes Hackens zur Rede gestellt und zweimal mit dem Ausdruck„Judenjunge" beschimpft, eine drohende Latte sollte den Worten Nachdruck verschaffen. Der Junge war in seiner Uniform. Auch die Mutter des Jungen und eine weitere Hausbewohnerin wurden beleidigt. Der Belastung des Angeklagten durch eine ganze Reihe a. Rechia slaiar autlastenhe Mamente oenone über sein Berhatten auf del Arbeitsstelle. Das Uxteil lautete auf 40 RM. Geldstrafe. Die wirtschaftliche Lage des Angeklagten fand dabei mildernde Berücksichtigung. Der Anklagevertreter hatte eine Gesamtstrafe von 70 Reichsmark beantragt. befaßt sich mit Möbelvertretungen. Er hatte es verKleider-Seiden-Spitzenund Manteistolfe Th. Hunecke Parkstr. Markt standen, im Juni d. J. einem Möbelfabrikanten„in Schötmar, unter der Vorgabe, er habe einen sofort zahlenden Käufer, ein Küchenbüsett abzunehmen. Trotz seines Versprechens, binnen vier bis fünf Tagen das Geld einzuzahlen, ist er den Betrag bis heute schuldig geblieben, hat auch auf schriftliche und mündliche Vorstellungen und Vorwürfe sich nicht gerührt. Er will nach seiner Aussage das Büfett, das 230 RM. kosten mußte, für 195 RM. an den„großen Unbekannten“ in Köln am Bahnhof verkauft haben; ein Spediteur sei es gewesen. Ba. glaubt, er habe das Geld behalten können, da er auf Vereinbarung noch Aufträge für seinen Lieferanten hereinzuholen habe und„aufrechnen“ könne. Alle möglichen Wir ten entpuppten sich als fauler terer Fall, in dem Ba. das Geld für abgeliefert hatte, erhärtete den Verdacht, daß es sich um fingierte Aufträge handelte, und daß es ihm nur darauf ankam, Küchen zum Verkauf zu erhalten, um die Erlöse dafür ohne Rücksicht auf die wirklichen Preise für sich zu behalten. Diese Auffassung vertrat auch der Ankläger, der eine Gefängnisstrafe von drei Monaten beantragte, wobei einschlägige Vorstrafen ins Gewicht fielen. Das Urteil lautete auf einen Monat Gefängnis. In der Begründung wurde ausgeführt, daß mit den falschen Vorspiegelungen die Absicht des Betruges von vornherein verbunden gewesen sel.(79) Der 50. Kursus im R13. Woche für Woche werden in unserer Salzestadt die Bewohner in Kursen von drei Abenden im Luftschutz unterrichtet. Am Donerstagabend konnte im Lyzeum der Gemeindegruppenführer, Dr. Breiholz. den 50. Kursus seit Mitte September dieses Jahres beenden. Zu Beginn des Unterrichtsabends gedachte Pg. Dr. Breiholz des durch jüdische Mörderhand gefallenen Gesandtschaftsrats vom Rath, zu dessen Ehren sich die Teilnehmer von den Plätzen erhoben. Dann wurden die Volksgasmasken gezeigt und erklärt und zum Schluß noch einmal alles kurz durchgesprochen, was zu einem geschützten Haus gehört. Auch in unserer Stadt muß jedes Haus luftschutzbereit sein, denke jeder einzelne daran, alle erforderlichen Maßnahmen zu treffen. Wer am Kursus teilgenommen hat, weiß, was dazu gehört! Jeden geht es an, für jeden gilt das Wort: Bereit sein ist alles, Luftschutz tut not!(79) Verkehrsunfall. Auf der Wüstener Straße, Ecke Vlothoer Straße, wurde ein Pferdefuhrwerk von einem Kieslastzug angefahren. Das Pferd wurde schwer verletzt.(79) Schulungsabend der Partei. Der erste Schulungsabend der Politischen Leiter findet am Dienstag, 15. November, um 20.15 Uhr, bei Pg. Senge(Skala) statt. Die Amtswalter und=walterinnen usw. der Gliederungen werden hierdurch eingeladen, sich ebenfalls zu diesem Schulungsabend einzufinden.(79) Schötmar Verlosungsmarkt, wie er sein mußte! Der Verlosungsmarkt 1938 gehört der Vergangenheit an. Die äußeren Voraussetzungen für einen Markttag— schönes Herbstwetter— waren gegeben. Auch der Besuch war zufriedenstellend. Nachmittags gab es sehr oft ein starkes Gedränge auf der Uferstraße. Die Marktbezieher dürften auf ihre Kosten gekommen sein. Und doch muß gesagt werden, daß der Umsang des Verlosungsmarktes nicht befriedigte. Die Zahl der Schausteller hätte größer sein dürfen. Es ist, wie wir hören, auch schon daran gedacht worden, die beiden Märkte— Kiliansmarkt und Verlosungsmarkt — so auszubauen, daß sie für die Bevölkerung der näheren und weiteren Umgebung wieder ein starker Anziehungspunkt werden. Für die ausgefallene Verlosung muß eben ein Ersatz gefunden werden. Wo ein Wille, ist auch ein Weg! Vor allem muß einmal in Erwägung gezogen werden, ob es nicht doch erforderlich ist, daß auf dem neuen Marktplatz bzw. gleich anDas gute Benl füllkräftige Bettfedern echte Inletts Rudolt Hotzkämper. Rut 2375 schließend, zwei große Zelte aufgebaut werden, ein Tanzzelt und ein Restaurationszelt. Rummelplatz und Tanzgelegenheit gehören nun einmal zusammen. Auseinandergerissen kommen beide Teile nicht zu ihrem Geschäft. Wenn die beiden Schötmarschen Märkte Bedeutung behalten sollen, dann muß der neue Weg gesucht werden, der zum Erfolg führt. Möglich ist das schon. Großaufgezogene Nachbarmärkte sind dafür das beste Beispiel!(79) Heute„Doktor und Apotheker“. Im Rahmen der Veranstaltungen der Kulturgemeinschaft Schötmar wird heute gbend in der Turnhalle die komische Oper „Doktor und Apotheker“ von Dittersdorf aufgeführt. Anfang 20.15 Uhr. Einzeleintrittskarten sind noch zu haben.(15) Morgen„Das tapfere Schneiderlein“. Morgen, um 15 Uhr, wird von der Kulturgemeinschaft die erste Märchenvorstellung gegeben. Zur Freude unserer Kinder soll das Märchen„Das tapfere Schneiderlein“ gepielt werden.(79) 12. Rouember 1933. Eippische Staalszenung Der Markt kann beginnen! Großes Leben und Treiben herrschte bereits gestern unter den alten Eichen der Adolf=Hitler=Allee. Immer mehr Stände„schossen aus der Erde“ und vereinigten sich zu einer Zeltstadt, die heute noch erheblich vergrößert werden soll. An erster Stelle sei ein großes Schaugeschäft genannt, das durch seine Darbietungen den Markttrubel stark beleben wird. 22 der kleinsten Menschen der Welt trafen gestern abend, aus dem Rheinland kommend, hier zu einem dreitägigen Gastspiel ein und zeigen ein vollständiges Zirtusvrogramm in einem eigenen 4=Masten=Zirkus. Eine Raupenbahn tritt an Stelle des verhinderten Autokarussells, und viele andere Schaustände sorgen für beste Unterhaltung. Bereits heute um 16 Uhr gehen die Vorhänge bei allen Marktbeziehern hoch. Drei Tage lang zeigt sich in unserer Stadt ein schönes Kirmes=Programm, das die Besucher von nah und fern nicht enttäuschen wird. Und nun auf zum Martini=Markt in Lage! Central=Lichtspiele „Die vier Gesellen“ Die vier Gesellen sind weiblichen Geschlechts— vier Schülerinnen einer Kunstgewerbeschule, die gemeinsam das veklamemachende Berlin in die Schranken fordern, nachdem sie einzeln im Kampfe um die zum Leben nötigen Werbeaufträge unterlegen sind. In den Statuten ihrer Firma gibt es Bestimmungen, an die Männer im gleichen Falle nie gedacht hätten. So beispielsweise gegen das Verlieben. Und es erweist sich, daß dieses Mißtrauen gegenüber der eigenen Standhaftigkeit durchaus berechtigt ist. Denn kaum hat die tatkräftige Marianne mit großer Mühe den Betrieb einigermaßen in Gang gebracht, da versagen ihr auch schon die Teilhaberinnen mit zwingenden Argumenten die Gefolgschaft. Ein lebensnahes Milieu rollt hier unter Carl Froelichs Spielleitung ab. Froelichs Kunst der Darsteller=Führung setzt sich hier erneut durch. Das Auftreten der Schwedin Ingrid Bergmann im deutschen Film erfüllt alle Erwartungen. Neben ihr kommen die drei deutschen Schauspielerinnen durchaus nicht zu kurz. Sabine Peters ist schlicht und verinnerlicht, sie trägt tapfer das über sie hereingebrochene Leid; Carsta Löck geht forsch und energisch auf das große Ziel los, das ihr das Leben erscheinen läßt. Auf das Konto Ursula Herkings gehen die meisten Lacher. Hans Söhnker ist für die Rolle des Reklamechefs Stefan eingesetzt, Heinz Welzel spielt einen Arbeiter und Leo Sleeak ist als alter Professor ganz in seinem Element. Das Publikum folgt diesem Film mit spürbarer Anteilnahme.— Das Beiprogramm und die Wochenschau runden das Programm ab. Eröffnung des Wintersemesters 1938/39 In der geschmückten Aula der hiesigen Ingenieurund Bauschule sand am Mittwoch die Eröffnung des Wintersemesters 1938/39 in feierlicher Weise statt. Eingeleitet wurde die Feier mit einem gemeinsam gesungenen Liede und dem Largo von Händel, das von dem Studentenorchester gut vorgetragen wurde. Eingangs wurde sodann des verstorbenen Studentenführers Pg. Owvermann und der Toten der Bewegung gedacht. Direktor Quest führte alsdann im wesentlichen aus, daß sich durch das starke Ansteigen der Studierendenziffer die Verpflichtung von fünf neuen Dozenten für erforderlich erwiesen habe, denen er ein erfolgreiches Arbeiten wünschte. Nachdem den neueingetretenen Studenten die Unterrichtsordnung und die schultechPelze Neuantertigungen— Umarbeitungen Carl Biome. Kürschnermeister nische Seite der Studentenschaft klargelegt worden war, führte Direktor Quest den von der Gaustudentenführung beauftragten neuen Studentenführer an der HTL. Lage, Pg. Wallmichratb. in sein Amt ein und gab hierbei der Hoffnung Ausdruck, daß sich auch weiterhin ein vertrauensvolles Arbeiten zwischen Schulleitung und Studentenschaft zeigen möge. Der Leiter des Amtes Facherziehung und Wissenschaft, Pg. Rauthe, führte danach in grundsätzlichen Zügen die Rechte und Pflichten des heutigen Studenten aus. Kamerad Jelkemann, als Beauftragter für den studentischen Reichsberufswettkampf, umriß dann die Aufgabe, die sich die deutsche Studentenschaft zur Lösung dieses Leistungskampfes gestellt hat. Mit einem Vortrag des Studentenorchesters und dem Führergedenken klang die Eröffnungsfeier aus. Flieger=Schar I Lage. Am morgigen Sonntag, 7 Uhr, Antreten zum Flugdienst. Proviant für den ganzen Tag ist mitzubringen. Neues aus den Ortsbauernschaften Remmighausen. Besprechung. Sämtliche Partel= und Volksgenossen, die am kommenden Sonntag„Eintopf“ sammeln, sowie sämtliche Blockund Zellenleiter haben heute(Sonnabend) um 20 Uhr bei Pg. Knebel, Schönemark, zu einer kurzen und wichtigen Besprechung zu erscheinen.(24) Heustors. Erfolg eines Geflügelzüchters. Der Geflügelhof Henstorf(Inhaber Pg. Wilhelm Schäferkordt) hat auf der 9. Westfälischen Geflügelleistungsprüfung in Hamm vor sämtlichen westfälischen staatlich anerkannten Geflügelzüchtern die Rangnummer 1 erhalten. Die fünf eingeschickten Hennen des hiesigen Geslügelhofes erreichten insgesamt in 350 Prüfungstagen eine Durchschnittsleistung von 249,2 Eiern. Von fünf in Hamm verteilten Zuschlagspreisen erhielt W. Schäferkordt drei Preise: 1. Für die größte Eimasse, 2. für höchstes Durchschnittsgewicht und 3. für die beste Ausgeglichenheit im Eigewicht. Durch diese Leistung steht der Leghornstamm des Geflügelhofes Henstorf in diesem Jahre an der Spitze von 56 Geflügelfarmen in Westfalen und Lippe. Wir gratulieren dem Geflügelzüchter Schäferkordt zu diesein außerordentlichen Erfolge! Boßheide. BDA.=Schulsammlung. Die Sammlung für unsere auslandsdeutschen Volksgenossen durch die Schulkinder hatte einen großen Erfolg, konnten doch 107,47 RM. abgeführt werden. Boßheide. Aus dem KKSV. Bei dem letzten Pokalkampfe des Unterkreises Lemgo hatte die hiesige Ortsgruppe einen großen Erfolg, da sie in dem Schützenkameraden Ernst Engelage mit 149 Ring den besten Einzelschützen und damit den Pokalsieger stellen konnte. Bei dem regnerischen und diesigen Wetter war diese Ringzahl eine besondere Leistung.(14) Leopoldshöhe. Vom Obst= und Gartenbauverein. Nach längerer Pause hielt der Verein bei Binnen in Schuckenbaum wieder eine Versammlung ab. Im Mittelpunkt stand ein Vortrag:„Die Bedeutung der Honigbiene für die Blütenbestäubung“, gehalten vom Geschäftsführer Kronshage des Obst= und Gartenbauvereins Lage, der sehr interessant war, besonders auch der Rundfunk bringt Das Schauturnen in Vorbereitung. Wie alljährlich, so findet auch in diesem Jahre am ersten Sonntag im Dezember die große Schau der Turner statt. Seit Wochen bereits arbeitet man in der Turngemeinde mit großem Eifer dafür. Alle Abteilungen haben ihre ganze Arbeit auf dieses große Fest ausgerichtet. Filmvortrag in der DAF. Es wird schon jetzt darauf hingewiesen, daß am Dienstag, 15. November, 20 Uhr, in der„Reichskrone" ein Schulungsabend mit Filmvortrag stattfindet. Hieran nehmen Betriebsführer und Amtswalter teil. Lehrgang des DRL. in Lage. Am morgigen Sonntag weilen aus dem ganzen Lipperlande alle VereinsTurn= und Sportwarte in der Jahnhalle, um bei ernster Arbeit unter fachkundiger Leitung für die großen Ziele der Leibesübungen geschult zu werden. Es ist mit einer außerordentlich großen Teilnehmerzahl zu rechnen. Deutsches Notes Kreuz— Bereitschaft w. Sonntag morgen 8 Uhr kreffen sich alle Helferinnen des weiblichen Bereitschaftsdienstes in der Aula der Freiligrath= schule. Unsere Geburtstagsecke. Wir begrüßen heute zwei betagte Einwohner, die wieder ein Jahr ihres arbeitseeichen Ledens vollenden können. An der Langen Straße ist es Frau Luise Hofmeister mit 74 Jahren und an der Schulstraße der Rentner August Inderwark mit 76 Jahren. Wir gratulieren! Deutschlandsender Welle 1571 Gleichbleibende Werktags=Gendungen. 6.00: Glockenspiel, Morgenruf, Wetter.— 6.10: Eine kleine Melodie(Schallplatten).— 6.30: Frühkonzert. Dazw. 7.00: Nachrichten.— 8.00: Gendevause.— 9.00: Sverrzeit.— 9.40(nur Mo. u. Fr.): Kleine Turnstunde.— 10.30(Di. u. So. 11.00. Fr. 10.45): Sendevause.— 11.15: Seewetterbericht.— 11.30: Dreißig bunte Minuten(Schallvlatten): auschl. Wetter.— 12.55: Zeitzeichen.— 13.00: Glückwünsche.— 18.45: Nachrichten.— 14.00: Allerlei von zwei bis drei.— 15.00: Wetter. Markt= und Börsenberichte.— 19.00(außer Do. und So.): Deutschlandeso.— 20.00(Mo. 19.45): Nachrschten. — 22.00(Fr. 22.15): Nachrichten; anschl.: Deutschlandecho. — 22.45: Seewetterbericht. Deutschlaudsender: Conntag, 13. November 6.00: Bremen: Hasenkonzert. 8.00: Wetter; anschl.: Eine kleine Melodie. Schallplatten. 8.20: Und Sonntag aufs Land! 9.00: Sonntagmorgen ohne Sorgen. 10.00: Der Wille bricht die Not. Eine Morgenfeier. 10.40: Brahms: Sinfonie Nr. 2 D=dur, Werk 73, in vier Säven. Aufn. 11.15: Seewetterbericht. 11.30: Fantasien auf der Wurlitzer Orgel. Aufnahme. 12.00: Breslau: Platzkonzert. 12.55: Zeitzeichen. 13.00: Glückwünsche. 13.10: Leipzig: Musik zum Mittag. 14.00: Junker Prablhaus. Ein Märchenspiel. 14.30: Opernklänge. Aufnahme. 15.10: Serge Rächmaninoff: Klavierkonzert Nr. 3 in D=moll. Aufnahme. 16.00: Musik am Nachmittag. In der Pause 17.00: Schiller, im Fürstenzimmer. Erzählung von Walter Versich. 18.00: Große Deutsche: Gans Holbein. 18.30: Waltber Ludwig singt. 19.00: Musikaltsche Kurzweil. Als Einlage: Und nächsten Sonntag Wunschkonzert.— 19.45: Deutschland=Sportecho, Sportnachrichten und Breslau: Erster Bericht vom Boxländerkampf Deutschland gegen Polen. 20.00: Kernspruch. Kurznachrichten und Wetterbericht. 20.10: Weißer Elefant verloren...! Eine Groteske von Hermann Krause nach Mark Twain. Aufnahme. 20.40: Gärtnerin aus Liebe. Overnnovelle nach Mozarts Singspiel. Aufnahmen. 22.00: Nachrichten, 22.15: Breslau: Zweiter Bericht vom Borländerkampf Deutschland— Polen. 22.30: Krane Schubert: Streichquartett Es-dur ov. 125, 1. 22.45: Geewetterbericht. 23.00: Otto Dobrindt spielt. Aufnahmen. Kirchliche Nachrichten Gettesdienste am Conntag, dem 13. November 1938 Detmold Refermierte Stadtkirche. 10 Uhr: Vormittaggottesdienst. Pastor van Senden: 11.15 Uhr: Kindergottesdienst: 17 Uhr: Abendaottesdienst, Superintendent Brüns. Alte reform. Kirche am Markt. 10 Uhr: Vormittaggottesdienst. Vikar Stukenbrok: 11.15 Uhr: Kindergottesdienst. biddesen. 10.45 Uhr: Kindergottesdienst. Heidenoldendorf. 9.30 Uhr: Kindergottesdienst. Jerzen=Orbke. 13 Uhr: Kindergottesdienst. Heiligenkirchen. 9.30 Uhr: Gottesdienst(Gustav=AdolfTag). Tausen; anschl. Kindergottesdienst. Lutberische Kirche. Sonnabend, 17.30 Uhr: Wochenschlußandacht: Sonntag. 10 Uhr: Gottesdienst, Konsistorialrat Scheumann: 11.15 Uhr: Kinderaottesdienst: 18 Uhr: Abendaottesdienst, Pastor Niedermeter, Bochum. Katbolische Kirche. Detmold: 7, 8.15 und 10 Uhr bl. Messen: 18 Uhr: Andacht: Horn 9 Uhr. Bad Meinberg 9 Uhr bl. Messe. Landeskrankenbaus. 9 Uhr: Pastor Rüter. Neuapestolische Kirche. Sonntag: Detmold, Bad Salzuflen, Schötmar und Bad Pormont 9.30 Uhr und 16 Uhr: Lage, Lemgo und Blomberg 9.30 Uhr: Schlangen und Waddenhausen 16 Uhr. Mittwoch: Detmold. Lage. Lemgo, Bad Salzuflen, Schötmar, Blomberg, Bad Pormont und Schlangen 9.30 Uhr. Immannelskirche der Ev. Gemeinschaft Detmold, Müblenstraße 16. 9 Uhr: Gebetsandacht: 10 Uhr: Predigt: 11.15 Uhr: Kindergottesdienst. Montag, 20.15 Uhr: Gottesdienst. Dienstag, 20.15 Uhr: Gottesdienst. Mittwoch(Buß= und Bettag). 10 Uhr: Predigt. Ev. Gemeinschaft Pivitsbeide(Waldbeide). 13.30 Uhr: Kindergottesdienst. Lase Reformierte Gemeinde. 8.30 Uhr: Frühkirche, Pastor Müller: 10 Uhr: Hauptkirche. Pastor Szalatnan; 13.30 Uhr: Kindergottesdienst. Butz= und Bettag: 8.30 Uhr: Frübkirche, Pastor Vollem: 10 Uhr: Hauptkirche, Pastor Müller. Lutberische Gemeinde. 10 Uhr: Gottesdienst, Pastor Engelbert: 11.15 Uhr: Kindergottesdienst. Ev. Gemeinschaft Lage. 15.30 Uhr: Predigt. Bund freikirchlicher Christen. Gemeinde Lage, SchillerKraße 12. Sonntag, 15.30 Uhr: Andacht. Deutschlandsender: Montag, 14. November 10.00: Alle Kinder singen mit. 12.00: Dresden: Musik zum Mittag. 15.15: Erich Schneidewind spielt. Schallplatten. 15.40: Ein zweitausendjähriger Kuchen: anschl.: Programmhinweise. 16.00: Musik am Nachmittag. In der Pause 17.00: Aus dem Zettgeschehen. 18.00: Herbstlieder und Gedichte.— 18.30: Das Handwerk tritt zum Wettkampf an. 18.45: Musik zur Unterhaltung. Aufnahmen. 19.15: Kleinkunst. 20.10: Der italienische Cellist Luigi de Silva spielt. 20.45: Bach: Brandenburgisches Konzert G=dur. Aufnahme.— Nas ist zetseroff Schuhe kaufen oder öfter Kein Zweifel, öfter Erdall Zumal jetzt bei dem noch billigeren Preis! Die Schuhe halten länger und bleiben länger schön! Deshalb tägliche Schuhpflege mit Reis! Proie! S rdal Jagenbausen. 10.15 Uhr: Pastor Vollem. Hagen. 9 Uhr: Pastor Pollem. Vereinshaus Gerstkamp. 20 Uhr: Andacht, Pastor Pollem. Lemso Gemeinde St. Pauli. 10 Uhr: Gottesdienst: anschl. Kindergottesdienst. Buß= und Bettag: 9.30 Uhr: Vorbereitung für das Abendmahl; 10 Uhr: Gottesdienst: anschl. Feier des Abendmahles. Gemeinde St. Nikolai. 10 Uhr: Gemeindegottesdienst: 11.30 Uhr: Kindergottesdienst. Buß= und Bettag: 10 Uhr: Gemeindegottesdienst; anschließend Beichte und Feier des Abendmahles: 20 Uhr: Abendaottesdienst; anschlietzend Beichte und Feier des Abendmables. Gemeinde St. Johann. 10 Uhr: Gottesdienst: 11.15 Uhr: Kindergottesdienst. But= und Bettag: 10 Uhr: Gottesdienst. Gemeinde St. Marien. 10 Uhr: Hauptgottesdienst: 11.15 Uhr: Kindergottesdienst. Buß= und Bettag: 10 Uhr: Hauptgottesdienst mit Beichte und Feter des Abendmahles. Bad Salzuften Reformierte Gemeinde. 10 Uhr: Gottesdienst, Pastor Metger: 11.45 Uhr: Kindergottesdienst. Buß= und Bettag: 10 Uhr: Gottesdienst. Pastor Metger; anschl. Vorbereitung und Abendmahlsfeier: 17 Uhr: Abendgottesdienst. Pastor Grerichs, anschl. Abendmahlsseier. Lutberische Gemeinde. 10 Uhr: Gottesdienst, Pastor Tietz: 13.30 Uhr: Kindergottesdienst. Katbolische Gemeinde. 7, 8 und 9 Uhr: bl. Messe: 10.15 Uhr: Hochamt: 18 Uhr: Andacht. An Werktagen um 7.30 Uhr bl. Messe Schötmer Reformierte Gemeinde. 9.30 Uhr: Hauptgottesdienst, Missionar Borutta: 13.30 Uhr: Kindergottesdienst. Oerlingbausen Reformierte Gemeinde. 10 Uhr: Gottesdienst: 11.15 Uhr: Kindergottesdienst. Blombere Ev. Gemeinschaft Blomberg, Gartenstraße 34. 10 Uhr: Andacht: 11 Uhr: Kindergottesdienst: 20.15 Uhr: Predigt. 21.00: Aus der weiten Welt. Mikrophone berichten von Ländern, Menschen, Gedanken und Geschehnissen. 22.30: Eine kleine Nachtmusik. 23.00: Peter Tschaikowsky. Aufnahme. Reichssender Köln Welle 455.9 m Gleichbleibende Werktags=Sendungen. 6.00: Morgenlied, Wetter.— 6.05: Durchsprüche für den Bauern.— 6.10: Knie—e— beugt!— 6.30: Freut euch des Lebens(Schallplatten).— 6.55: Morgenlied und Morgenruf.— 7.00: Nachrichten.— 7.10: Frühkonzert.— 8.00: Wetter, Wasserstand, Kalenderblatt.— 8.10: Frauenturnen.— 8.30: Morgenmusik.— 9.45: Nachrichten.— 10.30(Di. 11.00: Fr. 10.45): Sendepause.— 11.55: Wetter(Sa.: Marktberichte des Reichsnährstandes).— 13.00, 14.00, 20.00 und 22.00: Nechrichten. Köln: Soputag, 13. November 6.00: Bremer Hafenkonzert. 8.00: Wetter, Wasserstand. 8.05: Ein besinnliches Wort. 8.30: Orgelstunde. 9.15: Des Sonntags in der Morgenstund'. 10.00: Musik am Sonntagmorgen. Schallplatten. 11.00: Heitere Anekdoten von Joh. Peter Hebel. 11.15: Winterreise von Kranz Schubert(1. Teil). 12.00: Blaskonzert aus Essen. 13.00: Nachrichten, Glückwünsche. 13.10: Berlin: Musik am Mittag. 14.00: Melodein aus Köln am Rhein. 15.00: Für unsere Kinder. 15.30: Fräulein Martas grüner Rock. Sang und Sage aus dem Jeverland. 16.00: Musik am Nachmittag. 13.00: Rundsunkappell alter Frontsoldaten. 18.30: Kleine Werke großer Meister. 19.00: Der Sonntag im Rundsunkbericht. 19.20: Sportvorbericht. 19.80: Aus Puccinis Meisteropern. Schallplatten. 20.00: Nachrichten. 20.10: Die Dubarrv. Operette von Millöcker=Mackeben.— 22.00: Nachrichten. 22.15: Breslau: Borländerkampf Deutschland— Polen. 22.30: Frankfurt: Unterhaltung und Tanz. Köln: Montag, 14. November 9.30: Ratschläge für den Küchenzettel der Woche. 10.00: Stuttgart: Fuchs, du hast die Gans gestoblen. Naturkundliches Märchen. 11.45: Berleburger Holzschnitzer. Rundfunkbericht. 12.00: Die Werkpause. 13.15: Hannover: Schlotzkonzert. 14.10: Melodein aus Köln am Rhein. 15.00: Für große und kleine Kinder: Das Waldhaus. 15.30: Musik von Schallplatten. 15.40: Bücher für die Jugend. 16.00: Königsberg: Nachmittagskonzert. Darin 17.00: Johannes Linke: Der schlaue Ebemann. 18.00: Heute gebt's ums Schlachtefest. 18.10: Kladvernde Webstühle in der Eisel. 18.30: Kleine Klaviermusik. 18.50: Und was meinen Sie? 19.00: Die Woche fängt gut an! Schallplatten. 20.10: Das Violinkonzert. 20.45: Die westdeutsche Wochenschau. 21.05: Das liebe Geld. Belauschtes und Vertontes. 22.15: Musik von Schallplatten. 22.30: Nachtmusik und Tanz. für die anwesenden Imker. Jetzt ist wieder die Zeit gekommen, wo man Obstbaumpflege treiben muß; denn gerade diese Arbeit läßt leider bei den meisten Obstbaumbesitzern viel zu wünschen übrig. Es wird in Zukunft ein besserer Besuch erwartet, besonders von den hiesigen Obstbaumbesitzern. Die nächste Versammlung, für die ein Lichtbildervortrag vorgesehen ist, soll hier im Dorf stattfinden.(17) Helpup. Ernennung. Der Oberfinanzpräsident Düsseldorf ernannte den Parteigenossen Rudolf Hüttemann aus Helpup mit Wirkung vom 1. Oktober 1938 zum Steuerinspektor. Herbstmarkt in Augustdorf Immer, wenn der Herbst seinen Einzug gehalten hat und sich die Natur uns noch einmal in den schönsten Farben zeigt, kommt die Zeit, in der im ganzen Lande die Märkte abgehalten werden und die Menschen sich den Freuden des Kirmestrubels hingeben, besonders auf dem Lande, da draußen auf den Feldern die Arbeit getan ist und die Ländereien für den Winter hergerichtet sind. Seit altersher wurde nun die Kirmes, wie man sie nennt, in unserem Dorf immer in der Zeit um den 10. November begangen. Leider ist es um diese Zeit meist recht grau und unfreundlich. Man hat daher schon des öfteren versucht, die Kirmes früher zu legen, dieses ließ sich jedoch bisher nicht einrichten. In diesem Jahre wird die Kirmes noch später stattfinden, und zwar am 20. und 21. November. Der bekannte„Dörner Pikert“ sowie die Rinderwurst werden auch in diesem Jahre nicht fehlen.(88) Aus Bösingfeld im Extertal Wanderwege und ihre Bedeutung In der Jahresversammlung des Gebirgsvereins Teutoburger Wald in Schwalenberg am 7. d. M. hat der Vereinsführer Oberlehrer G. Mesch, Detmold, in seiner richtungweisenden Rede auf die Bedeutung der Pflege des lippischen Wanderwegenetzes hingewiesen. Bei diesen mit großer Aufmerksamkeit verfolgten Darlegungen fanden die Ausführungen über den Schutz, den man den Wegezeichen und Schildern in Zukunft angedeihen lassen wird, besonderen Beifall. Unter der kritisierten Zerstörungswut haben besonders die Wegezeichen van Hummerbruch zum Hohen Asch zu leiden. Die mit großer Liebe von den Wegewarten bezeichnete Wanderstrecke zeigt heute bereits wieder eine große Lücke, da die Wegezeichen wieder entfernt bzw. vernichtet sind. Es dürfte eine dankbare Aufgabe für die organe sein, nunmehr diesem schändlichen Treiben ein Ende zu bereiten.(36) Messe in Rinkeln Am Sonntag, 13 November, ist in Rinteln die große Herbstmesse, die auch für das Extertal von Bedeutung ist. Insbesondere das untere Extertal, das vor den Toren Rintelns liegt, wird es niemals versäumen, die Rintelner Messe zu besuchen. Aber auch die Bevölkerung des oberen Extertals fährt, seitdem die Extertalbahn da ist, zur Messe. Dies, sem Verkehrsbedürfnis trägt die Extertalbahn dadurch Rechnung, daß sie am Sonntag fünf Sonderzüge einlegt. Hierdurch ist für jeden die Möglichkeit gegeben, einen Sonntag der Freude auf der Messe in Rinteln zu verbringen.(36) Landstraßen mit neuen Decken Die Landstraße zwischen Bösingfeld=Asmissen nach Alverdissen, die sich in einem schlechten Zustande befand, ist jetzt von Eimke bis Alverdissen neu beschottert und mit einer Teerdecke versehen. Wenn auch die schlechteste Strecke jetzt beseitigt ist, hoffen wir doch, daß auch das letzte Stück von Eimke bis zum Kreubzweg im Frühjahr 1939 eine entsprechende Ausbesserung erfahren wird. Zu wünschen wäre noch, daß gerade die Kreuzung am Kreuzweg bei Bösingfeld endlich eine Verbreiterung erfahren würde, um nicht nur das Einfahren zu erleichtern, sondern auch bei dem heutigen starken Verkehr die Möglichkeit des Ausweichens zu geben. Bei den heutigen Verkehrsverhältnissen ist die jetzige Form mit der Einengung eine ständige Gefahr nicht nur für die Kraftfahrer, sondern auch für die sonftigen Wegebenutzer.(36) Wis der KIu Seer RSDAP.* Ortsgruppe Bad Salzuflen. Die Dienstfahrt der Politischen Leiter nach Steinberge erfolgt am Sonntag, dem 13. November, Alle Politischen Leiter haben sich in Untform um 12 Uhr auf dem Salzhofplatz einzufinden. Ortsgruppe Lemgo. Sämtliche Politischen Leiter treten am Sonntag um 8.30 Uhr auf dem Schützenplatz zum Pistolenschießen an. Ortsgruppe Kalldorf. Am Montag, dem 14. November, 20 Uhr, Mitgliederversammlung bei Pa. Dierkes. Deutsches Frauenwerk. Ortsstellen Detmold=Nord und=Süd. Die Nähnachmittage mit der Ortsgemeinschaft Detmold des Deutschen Roten Kreuzes werden künftig nur noch alle 14 Tage sein, und zwar fällt am kommenden Donnerstag das Nähen aus. Hitler=Jugend. Baunspielschar 55. Die Spieler von„Die geheimnisvollen Tankstellen" und„Das Raritätenkabinett“ sind heute um 13 Uhr an der Gastwirtschaft Röding, Leopoldstraße. Staudort Lemgo. Der Standort tritt heute um 18 Uhr auf dem Kastanienwall zur Teilnahme an der Veranstaltung der lippischen Landjugend an. Erscheinen ist freiwillig. Fliegerschar 1/2/55 Lemgo. Die Schar, einschließlich der Modellbauer, tritt am Sonntag um 6.80 Uhr an der Barballe in Brake zum Flugdienst an. Verpflegung für einen Tag ist mitzuöringen. Flieger=Gefolgschaft 3/55. Heute fahren sämtliche Führer der Gefolgschaft zu einer Feier nach Bad Salzuflen. Antreten 19 Uhr auf dem Salzhof. Die Gaufllmstelle zeigt heute, Sonnabend, 12. November: „Die Fledermaus“ in Augustdorf: Der Mostergeitek in Wahmbeckerheide: „utians auf Ehreuwert“ in Almene(anschließend Filmball). Kurnmeldungen der Bewegung Su——.— aus dem Gan Westfalen-Nord Reber 16 030 Reutner Karteiseln gesperdet. Kreis Bübbecle kamen in diesen Tagen 10 240,70 Zenzner Kartoffeln zur Verladung, die von den Bauern des Kreises für das Winterhilfswerk 1938. 1939 gespendet worden sind. Sreit Lübdecke nahm Abschied von seinest Landrat. In einer weihevollen Feierstunde nahmen die Vertreter der Regierung, der kommunalen Behörden des Kreises und die Vertreter der RSDAP Abschied von dem scheidenden Landrat, Pg. von Borrtes, der nach zwanzigjähriger Tätigkeit den Kreis Lübbecke verläßt, um die Landratsstelle im Kreis Gelsenkirchen zu übernehmen. Maisaubau für das WHr. Das Ergebnis der Maisernte der NSB. des Kreises Herford übertrifft noch die Erwartungen. Es konnten 200 Zentner Mais geerntet und dem Ernährungshilfswerk für den Schweinemaststall zugeführt werden. Aehrensammelaktion der Schulkinder. Im Kreisgebiet Herford wurden in diesem Jahre von den Schulkindern nahezu 400 Zentner Korn gesammelt; ein Ergebnis, das sich bestimmt sehen lassen kann. „Freiheit und Zwang im wirtschaftlichen Geschehen“ Ein aufschlußreicher Vortragsabend der Wirtschaftlichen Gesellschaft mit Pros. Dr. Hunke Gaurichter Ammen wurde zum SA.=Oberführer ernannt. Münster, 11. November. Wie die Oberste SA.=Führung bekanntgibt, wurde Gaurichter Ummen, der in den schwersten Kampfjahren der Partei bereits in den Reihen der S4l. stand, der Gruppe Westfalen als SA.=Führer z. V. mit dem Dienstgrad eines Oberführers zugeteilt. M. H. Bieleseld, 11. November Die Vortragsabende der Wirtschaftlichen Gesellschaft für Westfalen=Lippe, die sich stets eines regen Zuspruchs erfreuen, mußten in den letzten Monaten infolge der sich überstürzenden politischen Ereignisse ausfallen. Zu dem ersten Vortragsabend im Winterhalbjahr 1938/39 war für Freitag um 18 Uhr in der Rudolf=Oetker=Halle in Bielefeld eingeladen. Unter den vielen Zuhörern sah man zahlreiche führende Männer der Partei und ihrer Gliederungen, des Staates, der Wehrmacht, der Wirtschaft und der Wissenschaft. Sie alle waren gekommen, um den Vortrag von Professor Dr. Hunke, dem Gauwirtschaftsberater von Groß=Berlin, über„Freiheit und Zwang im wirtschaftlichen Geschehen“ zu hören. Der Vorsitzende der Wirtschaftlichen Gesellschaft, Ganwirtschaftsberater Fraucke, begrüßte die Teilnehmer an dieser lehrreichen Veranstaltung. Nach einem kurzen Hinweis auf den 20. Jahrestag des schmachvollen Waffenstillstandsvertrages entwickelte Parteigenosse Francke ein treffendes Bild von dem heutigen Deutschland im Vergleich zu der vergangenen Zeit. Dubei wurde besonders an die Betriebsführer appelliert, sich in den Tagen schweter Entscheidungen nicht neutral zu verhalten, sondern den Betriebsgemeinschaften stets bestes Vorbild zu sein. Sodann nahm Professor Dr. Heinrich Hunke das Wort, der als die größte und zentralste Frage im heutigen Wirtschaftsleben das Thema„Freiheit oder Zwang“ aufrollte. Auch die sogenannte freie Großfeuer wütete in Hamm Großes Sägewerk niedergebrannt— Mehrere hunderttausend Mark Schaden Hamm, 11. November. Von einem Großfeuer, wie es Hamms Geschichte lange Jahre hindurch nicht zu verzeichnen hatte, wurde die Stadt in der Nacht zum Donnerstag heimgesucht. Kurz nach 1 Uhr heulten Sirenen über der Stadt und heller roter Schein am nächtlichen Himmel schreckte die erwachten Bewohner auf. Die Feuerwehr war inzwischen mit Hilje des Feuermelders von einem Großbrande in Kenntnis gesetzt worden, so daß sie mit sämtlichen Löschzügen ausfuhr. Auf dem Gelände der am Hammer Güterbahnhof liegenden Sägewerks Glunz waren mehrere Schuppen in Brand geraten, das Feuer breitete sich schnell weiter aus, da es an den Holzvorräten reiche Nahrung sand. Innerhalb einer Stunde waren die auf dem Grundstück stehenden Gebäude völlig in Flammen gehüllt und das Sägewerk mit dem Maschinenraum; den Büro= und Lagerräumen war nicht mehr zu retten. Es gelang aber, das auf dem Platz lagernde Holz von der Glut des Feuers fernzuhalten. * Durch die Sirene alarniert, waren mit der Feuerwehr gleichzeitig auch St.= und ft=Mannschaften an der Brandstätte eingetrofsen, die sich der Feuerwehr und der Polizei zur Verfügung stellten. Inzwischen hatte sich, durch die Sirenen und den den nächtlichen Himmel weithin erhellenden roten Feuerschein aufmerksam gemacht, eine große Menschenmenge an der Brandstütte eingefunden, die aus der Gefahrenzone abgedrängt werden mußte. Da auf der Brandstätte noch ein Dompfbessel stand, war bei der gewaltigen Glut des Feuers die Gefahr gegeben, daß es zu einer Explosion des Kessels kommen konnte. Auf den benachbarten Schienen des Güterbahnhofs waren einige Güterwagen der Reichsbahn in Gefahr, von den Flammen ergriffen zu werden, es gelang aber noch rechtzeitig, sie auf ein anderes Gleis zu schieben, ehe hier Schaden entstanden war. Sehr schwer gefährdet war auch die in der Nähe liegende Werkstatt der Firma Krauß, es war nur dem günstig stehenden Winde zu verdanken, der die Flammen in die entgegengesetzte Richtung trieb, daß dieses Gebäude nicht auch von dem Brand ergriffen wurde. Das Feuer wütete bis in die Morgenstunden hinein und noch am Vormittag war die Feuerwehr mit dem Eindämmen des Brandes beschäftigt. Zu dem Brand des Säge= und Hobelwerkes W. E. Glunz im Gelände des Güterbahnhofs in Hamm erfahren wir noch folgende Einzelheiten: Das aus bisher noch ungeklärter Ursache entstandene Großfeuer dehnte sich mit einer solchen Geschwindigkeit aus, daß die großen Werksanlagen im besten Sinne des Wortes in Schutt und Asche gelegt wurden. Lediglich das Büro und der Mannschaftsraum sind erhalten geblieben.„ Das Werk bestand aus zwei Fachwerkgebäuden von 75„bzw. 50 Meter Länge, die das Sägewerk, Hobelwerk, das Kesselhaus, drei Trockenöfen und einen Schuppen mit Nebenräumen enthielten. Der angerichtete Schaden wird auf einige hunderttausend Mark geschätzt. Der Betrieb kann in keiner Weise aufrechterhalten werden, was umso bedauerlicher ist, als eine erhebliche Vergrößerung des Werkes in Aussicht genommen war. Wirtschaft habe sich in=einer gewissen Abhängigkeit in bezug auf Preis, Lohn, Absatzgebiete usw. befunden. Als frei werde manchmal auch heute noch eine Wirtschaft empfunden, die unter einer Monopolherrschaft zu leiden hat und unter der Hunderttausende von Bauern an den Bettelstab gebracht werden. In treffenden Worten erläuterte Professor Dr. Hunke, daß man einst unter freier und eigengesetzlicher Wirtschaft eine Kampfparole gegen den Merkantilismus verstanden habe, während die freie Wirtschaft inzwischen zu einem Dogma geworden sei und sich dabei unter der Herrschaft der Kartelle und Trusts entwickle. Als Ergebnis der freien Wirtschaft kann man registrieren, wie der Redner nachdrücklich feststellte, daß eine Wirtschaftsgruppe die andere nicht mehr kannte." Erst die nationalsozialistische Revolution brachte eine Neuordnung der Werte und hat der Wirtschaft ihre Souveränität genommen. Das praktische Leben zeigt uns, daß die Wirtschaft durch das Volk Sinn und Antrieb bekommt. Ein bloßes Wirtschaftsdenken dagegen muß als lebensfremd und lebensfeindlich betrachtet werden. Das Wichtigste in der Wirtschaft ist der Mensch und nicht die Produkte, die Motten und Rost fressen können. Da die Menschen in der Gemeinschaft leben, muß die Gemeinschaft der gestaltende Faktor sein. Die Initiative dabei aber hat vom Führer dieser Gemeinschaft auszugehen. Führer und Gefolgschaft haben die Pflicht, in guten Zeiten nach dem Prinzip der Talsperren oder der Marktordnung für eventuelle schlechte Zeiten vorzusorgen. Es darf nicht vergessen werden, daß unsere Wirtschaft begrenzt ist durch den Einsatz an Arbeitskräften und der Rohstoffe. Wenn die Wirtschaft nach nationalsozialistischer Auffassung dem Volk zu dienen hat, dann hat auch der Staat der Wirtschaft die Aufgaben zu stellen. Parteigenosse Prof. Dr. Hunke erklärte sodann, daß der Nationalsozialismus dort anknüpfe, wo der Materialismus begonnen habe. Der Nationalsozialismus propagiere keine freie oder unfreie Wirtschaft, sondern eine volksgebundene Wirtschaft. Dabei tritt die politische Führung an die Stelle der Eigengesetzlichkeit. Die moderne Wirtschaft darf nur durch den Menschen beherrscht werden. Die Wirtschaft führen heißt nicht Rohstoffe und Kredite zu verteilen, sondern Anregungen und Ziele zu geben. Unter großer Aufmerksamkeit seiner lebhaft interessierten Zuhörerschaft stellte der Redner fest, daß die Wirtschaftsverwaltung in ihrer heutigen Form eine Folge unserer Notlage sei. Niemals aber seien die die der heutigen verwaltungsmäßigen Beschränkungen Grundlage zu einer mittelalterlichen Unfreiheit. In seinen weiteren Ausführungen entrollte Sprecher ein treffendes Idealbild unserer nationalsozialistischen Wirtschaftsauffassung, wobei er als erstes Ziel die Schaffung einer wahren und natürlichen Arbeits=, Leistungs= und Eigentumswirtschaft herausstellte. Das zweite Ziel sei die Wehrhaftmachung der deutschen Wirtschaft, was unserer alten nationalsozialistischen Kampfparole„Freiheit und Brot“ gleichzusetzen sei. Der Zwang soll nur dort in Erscheinung treten, wo die Aufklärung und die Werbung nicht ihr Ziel erreicht, darum beschränkt sich der Nationalsozialismus auch in der Hauptsache auf die politische Ausrichtung der Menschen. Wie die preußischen Könige einst erreichten, daß aus den Landsknechtsführern die Offiziere der Gegeawart wurden, so muß es uns gelingen, aus dem Wirtschaftsführer den politischen und wirtschaftlichen Offizier werden zu lassen. Als umfassendes wirtschaftliches Ziel stellte Parteigenosse Professor Dr. Hunke heraus: „Nach außen eine starte und unabhängige, und nach innen eine volksgebundene Wirtschaft!“ * Langanhaltender Beifall dankte dem bewährten nationalsozialistischen Wirtschaftler für seine Ausführungen, aus denen ein harmonischer Zweiklang von politischem Kämpfertum und Wissenschaft sprach. Hans Zöberlein kommt nach Münster Im Rahmen der Kulturwoche der H3. wird der Dichter Hans Zöberlein in Münster aus eigenen Werken lesen. Die Abschlußkundgebung der Kulturwoche der H3. mit dem Dichter und dem Gebietsführer G. A. Langanke findet am Dienstag, 15. November, 20 Uhr, in der Stadthalle statt. Das Orchester der Spielschar des Bannes 13 und ein Chor der Spielschar der H3. und des BDM. werden an dem Abend teilnehmen. Eintrittskarten zu diesem Abend, zum Preise von RM.—.50 für Erwachsene und RM.—.30 für Angehörige der H3. und der Gliederungen der Bewegung sind im Verkehrsverein, in den Einheiten der 53. und auf der Dienststelle des Bannes 13, Münster, Gereonstraße 10, zu haben. Rüunnd kum AnBielereid-Sthut und-Land Bielefeld. Zwei Einschleichdiebe festgenommen. Dank der Aufmerksamkeit von Hausbewohnern konnte die Polizei zwei Männer festnehmen, die sich in ein Geschäftshaus an der Bahnhofstraße eingeschlichen hatten. Die Ermittlungen ergaben, daß es sich um Mansardendiebe handelt, die bereits am gleichen Nachmittag in einem Hause am Jahnplatz einen Diebstahl ausgeführt hatten. Der eine der Männer hatte auch schon vor einigen Wochen im selben Hause Kleidungs= und Wertgegenstände, ferner im Stadttheater Garderobe gestohlen. * LLobbunssod in GLater und SLeu#cl Ein Tatsachenberlcht über die amerikanlsche Pilmmetropole von Dr. May Weinheber XI. Hier kann das Publikum Fümstars jagen Eines Tages. sitzt der Schauspieler Wallace Beern im 22. Stockwerk eines Hotels in San Franzisko. Die Zeitungsleute der Stadt haben ihm zu Ehren einen Empfang gegeben, und man ist gerade dabei, ein Hoch auf den Filmstar auszubringen, da öffnet sich plötzlich ein Schiebefenster, und ein etwas schmutzig aussehender Mann springt ins Zimmer. Große Verblüffung bei den Anwesenden, bis sich herausstellt, daß es sich um den Hotel=Fensterputzer handelt, der von Beerys Anwesenheit gehört hatte und darauf unter Lebensgefahr in das Zimmer eingedrungen war: er wollte nur ein Autogramm haben! Clark Gable tankt meistens ganz früh am Morgen, bevor er ins Atelier fährt. Er will gerade anfahren, da kommt ein junger Mann, abgehetzt, auf ihn zugerannt und bittet den Schauspieler, mitgenommen zu werden. Er sei nämlich in der tontechnischen Abteilung der Metro=Goldwyn=Mayer angestellt, habe ebenswürdig. Er läßt den Jüngling einsteigen und gust los Unterwegs erzählt ihm dann der Spätaus=. teher, daß er gar nichts mit dem Film zu tun habe, sen„stünt“(Schwindel) nur angewandt r g l ü c k l i c h s t e M e n s c h i n s e i n e m H e i m a t o r t zu werden. Er werde nämlich dort fortan als„Held“ gelten... Wie das auf Clark Gable und Wallace Beery gewirkt hat, möchten Sie wissen? Aeußerlich überhaupt nicht! Sie haben nur alle beide gedacht, daß ihre Beliebtheit doch eigentlich recht teuer erkauft sei, nämlich mit dem Verzicht auf ein eigenes ungestörtes Privatleben. Aber leider läßt sich dagegen nichts machen, haben sie dann seufzend weiter gedacht, denn man ist ja vertraglich verpflichtet, alle Aufdringlichkeiten des Publikums mit freundlichem Lächeln zu quittieren. In Ruhe gelassen werden? Ja, wenn man das doch durchsetzen könnte! Statt dessen muß man sich zeigen, wo es nur irgend möglich ist, muß auf die ausgefallensten Fragen der Zeitungsleute antworten und sich in den unnatürlichsten Stellungen photographieren lassen: im Poloanzug, im Nachmittagsauto, im Vormittagspyjama, mit Mutti, mit seelenvollem Blick, mit was weiß noch alles. Wie ein vergessenes Aushängeschild der längst vorübergegangenen goldenen Prosperity sieht so ein Magazin=Filmstar aus. Bankstürme, Revolutionen sind helden über die Erde aber unsere Filmhelden lächeln weiter! müssen. Siehe§ 7, Absatz 3, des Filmverebraust Denn sie trages. Und das Ergebnis all dieser Verpflichtungen? Die Garbo hat sich zurückgezogen. Barbara Stanwuk lebt für sich allein. Marion David, die einst berühmte Gastgeberin der Filmmetropole, zeigt sich nur auf Wohltätigkeitsveranstaltungen, Clark Gable ließ sich sein neues Haus auf einer fast unzugänglichen Anhöhe bauen: dort kommen wenigstens keine lästigen Besucher hin— nicht einmal die widerlichen Rundfahrt=Autohusse, die täglich mit Scharen aufdringlicher Fremder durch Beverly Hills rollen. Jeder Schauspieler sucht krampfhaft, wenigstens den Rest eines Privatlebens zu retten. In Ruhe gelassen werden— das ist die Reaktion auf jene abgeschmackte Methode, alles an die Oeffentlichkeit zu ziehen.„Ich komme mir vor wie in einem Glaskasten", sagte Joan Crawford kürzlich.„Wie unter ein Riesenmikroskop gelegt, von jeder und jedem beobachtet, bekrittelt und beklatscht. So gern ich früher ausgegangen bin— heute ziehe ich die Stille meines Heimes vor!“ Das Wunderkind im goldenen Kätig Na, wenn sie sich in ihren vier Wänden befinden, dann sind sie wenigstens endlich ungestört und allein— denkt der Leser. Du ahnungsloser Europäer! Bedenke: Shirley Temple, der Abgott zweier Welten, jener blonde Wuschelkopf mit den blauen Augen, besitzt eine Villa, die mit Panzerjalousien, Alarmvorrichtungen und elektrischen Gittern versehen ist. Eine Leibgarde schwerbewaffneter Wächter sorgt für Shirleus persönlichen Schutz. Ihr Auto hat kugelsichere Scheiben, der begleitende Detektiv— ebenso wie der Fahrer— ist mit einer schußbereiten Maschinenpistole ausgerüstet, alles, um das hochbezahlte Leben eines Kindes vor Kidnapper(Kindesentführung) zu schützen. Ein eigenes Sekretariat erledigt den täglichen Posteingang von 500 Briefen. Ein Double muß unserem Star die Sorgen abnehmen und sich den begeisterten Zuschauern zeigen. Strenge Diät. einen peinlich genau eingeteilten Arbeitstag, geregelte Freizeit(so darf Shirley laut Vertrag nicht auf Bäume klettern!), sechs Wochen Ferien im Jahr— vas ist das Leben des jüngsten Filmstars. Aber immerhin ein sorgenfreies Dasein für ein neunjähriges Mädchen, meinen Sie? Rein, nur das Leben eines Wunderkindes in recht zweiselhaften goldenen Ketten! Denn schon kommt die Weltfilmbörse Hollywood und notiert: Shirlen Temple zieht nicht mehr! Man habe sich übersehen! Für gewisse Rollen sei sie bereits zu alt. Und in die Presse wird die Notiz lanciert, daß ihre Milchzähne ausfielen und sie sich falsche Zähne einsetzen lassen müsse! Daß der Absatz der Shirley=Puppen zurückgehe und in der Reklame der Name„Shirley“ nicht mehr wirke. Soweit die Zeitungen. Was daran wahr ist, kann der Außenstehende kaum entscheiden. Als sicher wird man annehmen können, daß Shirley sich mit zehn. höchstens elf Jahren vom Filin zurückziehen muß. Dann hat sie zwar ein Vermögen erworben, wird aber nie wieder auf der Leinwand erscheinen— das ist bisher noch keinem Filmkind gelungen— höchstens mal in einem Varieté auftreten können. Dann, wenn sie nicht mehr Shirley Temple ist, beginnt erst ihr Privatleben! Solange aber bleibt sie ein Star, der alles besitzt, was man sich erträumt: Geld. Reichtum und Beliebtheit, der nu auf das auch der Eine eigene Jugend! ebtheit, der nur eines nicht hat. und das ist etwas, dreckigste Straßenjunge stolz ist: Ranglisten des Ruhms Als der junge Mann in Fremont in Nebraska aus dem Zug sprang, geriet das ganze Städtchen aus dem Häuschen. So was hatte das kleine Fremont noch nicht gesehen! Es gab ein Gedränge, die Polizisten hatten alle Hände voll zu tun, Frauen fielen in Ohnmacht, die Begeisterung fand keine Grenzen! Eine halbe Stunde später saß der lächelnde junge Mann in einem Auto und fuhr durch die Hauptstraße des Ortes. Da es sich um seine Heimatstadt handelte und er ein Filmschauspieler war, hatte man ihm zu Ehren im größten Kino des Ortes einen Film angesetzt, in dem er mit Joan Crawford zusammen die Hauptrolle spielte der Straßenfront prangten daher die N Joan Crawford und Ar Brough. Arlington Spangler Brough? Wer ist denn das? Das ist der Schauspieler, der im Augenblick das höchste Einkommen auer Filmdarsteller erhält, der wöchentlich Tausende von„Fan“=(Verehrer=) Briefen bekommt, den die sonst so kühlen Engländerinnen bei seiner Ankunft in London vor Begeisterung fast gelyncht hätten— es ist, falls Sie es nicht bereits raten haben. Robert Taylos. (Fortsetzung folgt.) derford. Chmnosiastenspielen„König Oedipus". Das Friedrich=Gymnasium der alten Abtei= und Hansestadt Herford, das auf eine mehr denn tausendjährige Tradition zurückblicken kann, hat sich seit Jahren durch Aufführungen griechischer Tragödien einen Namen gemacht. Auch in diesem Jahre, am 22., 23. und 24. November, tritt das Gymnasium mit der Tragödie„König Oedipus“ von Sophokles, vor die Oeffentlichkeit. Herford. Von durchgehenden Pferden umgerissen. Auf der Hansastraße wurde ein klteter Herforder Handwerker von den anscheinend vor der Elektrischen unruhig gewordenen Pferden eines Fuhrwerks erfaßt und zu Boden geworfen. Mit Kopf= und Handverletzungen sowie einer Gehirnerschütterung mußte er im Krankenauto ins Krankenhaus gebracht werden. Hersord. In der Sitzung der Gemeinderäte wurden die Nachträge zum Haushalt beraten. OberbürgermeiKleim teilte anschließend u. a. mit, daß die Schulfrage für Herford zu einem dringenden Problem geworden sei. Für die Kaufmännische Berufsschule müsse Raum geschaffen werden und auch die Oberschule genüge nicht den heutigen Ansprüchen. Dieses Problem müsse angepackt werden und er glaube, daß nichts anderes übrigbliebe, als eine neue Oberschule zu bauen. Enger. Prämien für Ratten. In der Stadt Enger ist seit einiger Zeit eine Sonderaktion zur Vertilgung von Ratten durchgeführt. Es wird während der Dauer dieses Aktion, die bis zum 19. Novemder läuft, für jede erlegte Ratte eine Prämie von 50 Pf. gezahlt. Bei der Auszahlung der Prämien braucht nur der Schwanz der Ratte als Beweisstück mitgebracht zu werden. Auf daher die Namen: lington Spangler 47 Lütmarsen. 89. Geburtstag eines Beteranen. In geistiger und körperlicher Rüstigkeit konnte gestern Schuhmachermeister Josef Wöstefeld, der zweitälteste Einwohner unseres Dorfes, seinen 39. Geburtstag begehen. Wöstefeld ist Veteran von 1870/71 und Mitglied des NS.=Reichskriegerbundes. Schaumburg-Liope Bückeburg. Neuer Kommandeur. In diesen Tagen übernahm auf dem Kasernenhof des III. Batl. Inf.=Rgts. 58 Oberstleutnant Treskow die Führung des Bataillons, nachdem der bisherige Kommandeur, Oberstleutnant Köchling, bereits seit einiger Zeit eine andere Verwendung gefunden hatte. Kreis Minden Minden. Pionier=Bataillon 16 erhält sein Musikkorvs. Vor einiger Zeit berichteten wir darüber, daß das Pionier=Bataillon 16 ein eigenes, aus Heeresmustkern zusammengestelltes Musikkorps erhalte. Dieses Musikkorps, das unter der Leitung des Korpsführers Feldwebel Barths vom Ins.Rgt. 37 aus Lingen steht, trat gestern zum ersten Male zusammen. Eidinghausen. Kind im Schloßteich von Ovelgönne ertrunken. Am Mittwoch fiel ein vier Jahre alter Knabe in den Schloßteich von Ovelgönne. Wiederbelebungsversuche, die sofort unternommen und im Städtischen Krankenhause fortgesetzt wurden, waren ergebnislos. Turnen, Spiel und Sport Ansere Voxer gegen polen ellu In der Breslauer schaften am Sonntag Am Conntag treten die deutschen Amateurboxer zum sehnten Male gegen Volen an. Breslau ist der Austragungsort. Von den seit 1929 ausgetragenen Kämpfen hat Deutschland sieben gewonnen, und nur 1931 und 1938 im Februar wurde jeweils in Posen 6:10 verloren. Also der letzte Kampf gegen die östlichen Nachbarn eina verloren und, was wichtig ist, Deutschland mußte bei der Curopameisterschaft in der Länderwertung den ersten Platz an die Volen abtreten. Die deutschen Boxer haben also zweifellos verschiedenes gutzumachen, damit sie ihre fübrende Stellung im europätschen Boxsport beweisen können. Jahrbundertballe gehen die Mannin folgender Besetzung in die Kämpfe: Deutschland: Obermauer(Köln), Wilke(Hannover), Büttner II(Breslau), Nürnberg(Berlin), Murach (Schalke), Baumgarten(Hamburg), Bogt(Hambura), Runge(Wuppertal). Volen: Rothole(Warschau), Sobkowiak(Warschau), Coortek(Warschau), Kowalski(Warschau), Kolczunski (Warschau), Pisarski(Lodz), Szymura(Posen), Pilat (Kattowitz). Die deniscer ulassel stellt unser augenblicklich stärkstes Aufgebot dar. Nur Büttner II kämpfte erst einmal und Obermauer zweimal international in der Länderstaffel, alle anderen Teilnebmer haben schon häufig die deutschen Farben vertreten. Ringerfabrung und boxerisches Können ist in reichem Maße vorhanden, und die volnischen Boxer sind bestens bekannt. Deutschland ist in dieser Besetzung bestens gerüstet. Die Polen haben sich außerordentlich forgfältig auf den Kampf vorbereitet. Besonders Czortek, Kolczynski und Rothole sind die stärksten Waffen der Volen. Drei Paarungen können gleichzeitig als Revanche für den letzten Länderkampf gelten. Das sind die Paarungen Runge— Pilat, Vogt— Szymura, die im Winter beide gegen die Polen gewannen, und Murach, der gegen Kolczunski in Posen unterlag. Wenn man noch kurz auf die einzelnen Paarungen eingeht, so sind die Aussichten des Kölner Obermauer nicht sonberlich günstig. Is im Bantamgewicht der Pole Sobkowiak in bester Form, so gewinnt er gegen Wilke, andernfalls trauen wir dem Hannoveraner mehr zu. Der Breslauer Büttner wird vor seinen Landsleuten sein Bestes zeigen, aber gegen Czortek wird es kaum reichen. In allen weiteren Gewichtsklassen müßzten die Deutschen erfolgreich abschneiden können, deun auch Murach wird darauf brennen, seine Posener Niederlage wettzumachen. Wenn also nichts Unvorhergesehenes eintritt, landen die deutschen Boxer einen 10:6=Sieg. NSs. Hörter beim Tv. Lemgo Nur zwei Punktskämpfe im Handball=Bezirk In der Bezirksklasse der Handballer stehen nur zwei Begegnungen an, die jedoch für die weitere Tabellengestaltung von ausschlaggebender Bedeutung sind. Dies gilt vor allem für die Auseinandersetzung zwischen den Lemgoer Turnern und den Pionieren aus Hörter. Der Titelverteidiger hat bekanntlich von den Lemgoer Beobachtern bereits eine Niederlage bezogen, so daß er morgen also schon gewinnen muß, um nicht den Vorprung der Grastruper Sportler zu groß werden zu lassen. Andererseits aber wußten sich bie Hansestädter bislang auf eigenem Platze erfolgreich durchzusetzen, o daß man mit einem ausgeglichenen Kampf rechnen kann, in dem beide Partner gleiche Chancen haben.— In Lügde ist mit einem Erfolg der Lemgoer Ballspieler zu rechnen, obgleich wir hier zur größten Vorsicht mahnen; die Lügder stellen daheim eine kampffreudige Elf. Die Segner am 13. November: Polens Boxstaffel für den Länderkampf gegen Deutschland. Am 13. November findet in der Breslauer Jahrhunderthalle der Bon-Länderkampf Polen gegen Deutschland statt, bei dem diese polnische Mannschaft antreten wird: Oben. von links nach rechts: Pilat(Schwergew.), Kolczynskei(Weltergewicht). Mitte, von links nach rechts: Pisarski(Mittelgew.), Sobkowiak(Bantam), Rotholc(Fliegengewicht). Unten, von linkes nach rechts: Czorteke(Federgew.), Klimecki(Halbschwergewicht), Kowalski(Leichtgewicht). XV. Lemgo— MSV. Höxter XV. Lügde— BV. Lemgo Bestätigung von Vereinsjugendschießzwarten und Jugendabteilungen. Die Vereinsführer des Kreises 15 werden aufgefordert, sich an den zuständigen Stellenleiter für Leibeserziehung des Bannes der H3. 55, Detmold, Gefolgschaftsführer Beckmann, zu wenden, um hier das für die erforderliche Bestätigung von Vereinsjugendwarten und Jugendabteilungen notwendige Antragsformulat angtorhern. Im übrigen wird verwiesen auf die Bekanntmachung in Nr. 21 der„Schützenwarte“ v. 1. November. In diesem Zusammenhange wird darauf hingewiesen, daß ab Januar 1939 den Jugendabteilungen der Vereine des Deutschen Schützenverbandes nur noch solche Jugendliche angehören dürfen, die Mitglieder der 53. sind. Der Kreisschützenführer Siekmann. Acht Treffen im Handball=Kreis Die 1. Kreisklasse der s Programm Handballer führt wieder ein durch. In der Gruppe A ist der ungeschlagene Tabellenführer TV. Knetterheide ielfrei; dafür werden sich jedoch die übrigen Mannse um den Anschluß liefern.— die 1860er chaften erbitterte Käm der Gruppe B trifft die Luftwa und dürfte au haupten. Hier diesmal ihre Gegner in Anschluß! affe auf d abellenfüh rung beSrusde u: T6. Lage— TS. Schötmer ———run— TV. Lock TV. Ehrentrup— TL. Lockhausen XV. Reven— TB. Chrsen XV. Bexterhagen— TuS. Holzhausen In Lage und Ehrentrup ist mit Erfolgen der Platz= mannschaften zu rechnen, während TV. Netzen die Güßte aus Ehrsen noch nicht bezwungen hat. Ebenso muß sich XV. Bexterhagen vorsehen, will er nicht den Tur vortlern aus Holzhausen die Punkte überlassen. Seuppe B: 1869— Luftwasse Detmold XV. Meinberg— MSs. Detmold Abtla. Heidenoldender#— TV. Pivitsheide XV. Bega— DV. Sroßenmarpe Die 1860er mer setzen, ohr jedoch ihren Erfolg verdit In Meinberg erwarten wir die Militärsportler aus Detmold in Front, während die Pivitsheider Turner in Heidenoldendorf noch nicht gewonnen haben. Das gleiche gilt für die Begegnung in Bega, obgleich TV. Großenmarpe einen erfolgreichen Handball zu spielen e Reichsbund für Leibesübungen. Baunsachwart. An dem Schulungslehrgang in Lage am 13. November, morgens 9 Uhr, in der Turnhalle haben sämtliche Gruppenleiter und Jugendwarte der Vereine teilzuneomen. Hogreso. SpBa. Diestelbruch=Bahlbausen. Heute(Sonnabend) abend Versammlung im Vereinslokal. Die Wichtigkeit der zu besprechenden Fragen macht das pünktliche Erscheinen aller aktiven und passiven Vereinsmitglieder erforderlich. was der Sportter liest Schwarimann=Behrend:„Vollendete Turnkunn“. Deutscher Schriftenverlag. Berlin.(80 Seiten mit 53 Fotos auf Kunstdruckvapier, geb. 3.60 RM.) Zusammen mit Sportschriftleiter Karl Behrend gibt der Olympiasieger im turnerischen Zwölfkampf. Oberleutnant Schwarzmann, seine mannigsachen Erfabrungen aus dem Gebiete der Turnkunst wieder, wobei seine mit großem Geschick gemachten Aufnahmen besonders hervorzubeben sind; sie sind sprechende Zeugen von dem Hochstand der Kunst der besten Turner aus aller Welt. Prägnante Texte vervollständigen die prachtvollen Bilder. die beweisen, daß— entgegen einer weitvertreiteten Ansicht— der Bewegungsablauf beim Turnen genau so naturlich wie bei allen anderen Leibesübungen ist. Dies in überzeugender Weise durch Wort und Bild vor Augen zu führen, ist Zweck und Wert dieses Buches, das weiteste Verbreitung verdient. Kein Turner, der seine Leistung zu steigern gewillt ist, sollte auf dieses Werk verzichten, das ihm Ansvorn und Wegweiser sein wird, die Spitze der persönlichen Leistungskraft zu erreichen. Albert Hen. Zum Martini-Markt in Lage Zum ersten Male: meomssuts LIputaner-Zirkus 4 Masten: 1 Manege 2a der kloinsten Monsohen der Welt in Ihrem ontzückond. Zirkusprogramm Kosselöfen in emailliert, verzinkt u. Beton, einzelne Kessel u. Deckel, auch zu Alteren Kesselotenmodellen, in größter Auswahl vorrätig Lage, Telefon 901 Geprebie Rummerschlder liefert schnellstens Amonaus W. Treiow Bad Salzutlen, Fernrut 2400 Kroiselpumpen 7 Kolbenpumpen Tauchmoterpumpen„Dta“ für jede Brunnentiefe und Leistung vorteilhatt bei H. Wolff, Lage%.. Moderne Walten tür Jagd u. Sport, Nonttion. 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Grün, gewaschen (Karotten) je 300 g 7 4,8 Porree 1., nie unt. 40 mm Porree 2., nicht unt. 20 mm Dm. je 500 g 12 8 Porree 3., von 10—20 mm Dm. je 500 g S 5 (geputzt und beschnitten) Rosenkohl, geputzt je 500 g 500g 500 Ko Ko Kop 80 m. je 500 g 14 10 24 5 45 5 3 7.5 4 23 4 3.5 4 2 6 3 Rotkohl Rote Beten Salat 2. Salat 3. Endiviensalat 1. Endiviensalat 2. Sellerie ohne Laub A, gewaschen und geputzt je 500 g 16 Spinat je 500 g 10 Suppengrün je Bündchen 7 (Ein Bündch. Suppengrün muß mind, enthalten: Porree, Möhre, Petersilienlaud oder=wurzel, Kohlrabi oder Blumenkohl.) Steckrüben je 500g 5.5 Tomaten, in= und ausl.(Freiland) je 500 g 20 Tomaten(Dtsch. Treibhaus) u. canr. je 500 g 42 33 Weißkohl 1. je 500 g 6 3,6 Weißkohl 2. je 500 g 5 3 Die Preise für Weißkohl gelten ab sofort. 11.5 6 5 3,8 14 10 5—5.5 4 2,6 13 30 2—2,8 2.2 Einschneid#eke Abgabe durch Abgubepreis in Rpf. an den Verbraucher Kleinhändler Bei Abgabe Keller Handel(5 2,80 RM Wirsing wiebeln, disch., je ben den Erzeuger an Verbraucher se 50 kg 2,00 RM.; bei Abgabe durch bei Abnahme von 25 kg und mehr) je 50 kg M. bis 1.80 RM. e 500g S 5,1 4,2 9 bis 10(1 kg 19) 60 2.200 ## 10(1 k 1 In, ausl. je 500 g bis 16 12.9 (Abgabe an Verbraucher nicht unter 1/8 kg) g) Fleischerzwiebeln je 500 g bis 10,5 bis 7,5 Obst: Deutsche Aepfel, Preisgruppe 1(Cox' Orangen=Renette) Maßgebend sind die Preise nach der PreisstoppVerordnung Deutsche Aepfel. Preisgruppe 2(Ontario, Boskop) se 500 g 38 bis 29 bis 18 Deutsche Aepfel, Preisgruppe S(Jakob Lebel) e 500 g 29 bis 21 8—13 Deutsche Aepfel, Preisgruppe 4(Cellini) 500 g 24 bis 18 7—11 Deutsche Birnen, Preisgruppe 1(Alexander Lucas). Maßgebend sind die Preise nach der PreisstoppVerordnung. Deutsche Birnen, Preisgruppe 2(Gute Louise) je 50g 38 bis 29 bis 18 Deutsche Birnen, Preisgruppe 3(Pastorenbirne) e 5000*•— g 29 bis 21 8—13 Deutsche Birnen, Preisgruppe 4(Kochdirnen) je 500 g 24 bis 18 7—11 Wirtschaftsobst je 500 g 15 bis 11 34 se 500 g 8 esterreichische Aepfel: London Peping und Canada=Renette je 500 g 42 Ausl. Aepfel und Birnen je 500 g bis 38 Trauben, dicke, blaue, Treibhaus je 500 g bis 60 Trauben, bulgar. je 500 g 52 II. Allgemeine Bestimmungen. Die am 21. Mai 1938 veroffentlichten allgemeinen Bestimmungen bleiben unverändert. Detmold, den 11. November 1938. Der Reichsstatthalter io Lippe und (Landesregierung Cippe) KLEINEANZEIGEN Freie Stellen Hausgehilfin nicht unter 20 Jahren, bei gutem Lohn gesucht. Näheres unter Nr. 00905 in der Geschäftsstelle der Staatszeitung, Bad Salzuflen. Steinmetzen stellt dauernd sofort ein: Carl Fischer, Meiersfelder Str. 9a. 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Ich habe das Leiden in meinem Beruf als Chauffeur geholt, da ich dauernd der Heute morgen 4 Uhr entschlief nach schwerem Leiden unser inniggeliebter, treusorgender Bruder, Schwager und Onkel Heute Sonnabend 5 u. 8 Uhr Montag Sonhtag 4 Uhr Dienstag 8 Uhr Mittwoch 4 Uhr Donnerstag En Eriminalllim, wie man inn noch aie eriobte! Willy Birgel nn ich schließlich Togal und bin ganz vertüchtige Schmerzen und bekam keine jeden Tag 8 mal 2 Tabletten und habe schon am zweiten Tag Linderung vermeinem Beruf nachgehen kann. Ich bin weiterempfehlen werde, wo ich nur kann.“ Die Erfahrungen anderer sind wertvoll! Der Bericht von Herrn Reichel ist einer von vielen, der uns unaufgefordert aus Dankbarkeit zugegangen ist. In der Tat hat Togal Unzähligen bei Rheuma, Gicht, Ischias, Herenschuß, Nerven= und Kopfschmerzen sowie Erkältungskrankheiten, Grippe und Influenza rasche Hilfe gebracht. 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Unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Grotzmutter, Urgroßmutter, Schwester, Schwägerin und Tante Frau Witwe Heute mergen 7 Uhr entschlief sanft nach schwerem, mit großer Geduld ertragenem Leiden unser lieder Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder, Schwager und Onkel alsVorführungsmasch. weniggebr. 1 Misg-DieselStraßenschlepper 22 Ps in gebrauchtem, aber gutem Zustande, beide sehr preiswert sofort abzugeben. geb. Drewes ist heute, Freitag, morgen im 75. Lebens fahre sanft entschlafen. Shgewerkebeisher Brake-Lomgo Telefon 572 und 573 Lemgo Hoen, Schlangen, Herford und Klüt, den 11. November 1938. Die Beerdigung findet am Montag, dem 14. November, nachmittags 3.30 Uhr, vom Trauerhause, Wall 330, aus statt. Müde, abgespannt. uervbs? LECIDEX Traubenzucker mit Leettals bringt schnelle Kräfteerneuerung. Paket 80 Pfg.— Tabl. 25 Pig. Dreg. Hagel. Detmeld. Paulinenstr. 29 im fast vollendeten 73. Ledensjahre. 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Die Beerdigung findet am Montag, dem 14. d.#u. nachm. 4 Uhr, vom Trauerhause, Schuhstr. 52, aus statt. Trauerfeier ½ Stunde vorher. Zu haben in den einschlägigen LippischesLandestheater Sonntag, den 13. November. 19.30 Uhr Der Vogelhändler Hotel zur Post Besitzer W Oppermann Honn Verkebrelokal Barntrup, Berlin, Schwalenberg, Großenmarpe, Münster, den 11. November 1938. Die Beerdigung findet am Montag, dem 12. November, nachmittags 3.80 Uhr. vom Trauerhause aus statt. Montag, den 14. November. 16 Uhr Hetel„Stadt Berlin“, Herford Die beliebten Tanzveranstaltungen in dem alten 1. Hause Sonnabend Sonntag abend Sonntag 16 Uhr Tanzt## Mittwoch abend. Kindermärchen von C. A. Görner