Lippische staatszeitung Die„Lippische Staatszettunwöchentl. 7 mal. Hauptschriftleiter Prüßzner, Stellvertreter: Verantwortlich für Außen= und— polttik: Aug. Prützner, für Vandespolttik, Lohales u. Unterhaltung: August R#ch, für Kunst, Rultur und Havdel: Grich Meinhard, für Sport: Aldert Hey, ömtlich in Detmold. Verantwertticher Anzeigenleiter: Ludwig Aleior, Betmold, Paulinenstraße Nr. 14. Büdverantwortl.: Ressortleiter. Durchschnittsaufl. Obt. 1993 18469. Druck und Verlag: S.=Verlag Lipp. Staatszeitung, C. m. d. H., Detmeld. Sprechst. d. Schriftleitung mar 11 bis 12Uhr Sier(sppischer Kurier Amtliches Organ des Gaues lmtliche Nationaler kaubesregierung Condes eitung Westfalen Nord der A5.22 Leumtgeschtttaftelle mold, Jaulinenstr. 16. Fernruf: Gostichedhhente 8802 Anzeigenpreise: Die 28=BMlltmetev Zeile 9 Pf., Textanzetgen, I#tlltmeter dreit, 48 Dhe 819 5 ntn. bei 9eS 4n M. Betriebostörung het der Gezteder# Anspruch auf Bieserung, Rachlie Nr. 325 Dettold, Dienstag, den 24. November 1936 8.(170.) Fahrgang Spanien-Haltung unverändert dnech beilische Schisse London, 23. November. Im Unlerhaus erklärte der englische Außenminister Eden am Montag, die britische Regierung habe nicht die Absicht, eine der beiden Porteien in Spanien als kriegföhrende Parlei anzuerkennen. Die britische Regierung werde daher nicht dulden, daß britische Schiffe außerhalb der Dreimellenzeue von einer der beiden Parteien durchsucht Gleichzeitig gab Eden bekannt, daß die britische Regierung zur sofortigen Verabschiedung ein Gesetz einbringen werde, das die Beförderung von Kriegsmalerial durch beilische Schiffe von irgendeinem fremden hasen nach Spauien als ungesetzlich erklärt. Veranlassung zu dieser Erklärung des Außenministers gab eine Frage des Abgeordneten Wedgewood ob britische Schiffe, die spanische Mittelmeerhäfen anlaufen, vor einer Durchsuchung oder Belästigung auf hoher See und in den territorialen Gewässern geschützt werden würden, während der Abgeordnete Harris eine Zusicherung, daß die britischen Schiffe geschützt werden sollten, verlangte, falls sie den Hafen Barcelona anlaufen oder verlassen sollten. Auf diese Fragen antwortete Eden folgendes: „Die Politik der britischen Regierung ist es, für keine Seile im spanischen Krieg Parlei zu nedinen und keiner gewühren. In Verfolg bieser Polttik hal die britische Reglerung die Einfuhr von Wossen dac Spanien auf dem A. KE HSE Zsson Gerbeie i m gelen agercusen Jug= erwogen. Die britische Regierung hal bioher die Anerkennung des Rechtes els kriegführende Portei zur See keiner der beiden Parteien zuerkannl. Die hai gegenwärtig nicht die Absicht, solche Rechle zuzuerkennen.(Beifall.) Infolgedessen werden Schiffe Teiner Majestät, falls Aer unlmahr Ei.. SeiliAr amiahsialAin. dies norwendig sern souer, Erltische Rauffahrteischisse hoher See gegen die Behelligung durch Schiffe einer der beiden streitenden Parleien in Spanien außerhalb der Dreimeilenzoue schützen. In gleicher Zeit liegt es nicht in der Absicht der brisischen Regierung, daß britische Schifse Kriegsmalerial von einem fremden Hasen nach irgendeinem spanischen Hafen verschiffen. Um diesen Wunsch so wirksam zu machen, als dies unter den gegebenen Umständgen möglich ist, beabsichtigt die Regierung, sefort ein Gesetz einzubringen, das den Trauspori von Wassen nach Spanien durch britische Schiffe ungesetzlich macht. Ich benutze die Gelegenheit, um stungemäß alle britischen Schiffe ze warnen. Der Abgeordnete Hicks(Labour) fragte hierauf, ob die französische Regierung nicht an die britische Regierung herangetreten sei, um das Nichteinmischungsabkommen zu überprüfen, und ob die britische Regierung sich bereit erklären wolle, sich an dieser Ueberprüfung zu beteiligen. Eden antwortete:„Rein, mein Herr. Im Gegenkeil, die französische Regierung hal innerhalb der letzten 24 Stunden ihren Wunsch übermittelt, daß der gegenwärtig bestehende Richteinmischungsausschuß weiler fertbestehen sell: Auf die weitere Frage des Abgeordneten Harrys, ob der Außenminister mit der französischen Regierung Beratungen herbeiführen wolle, um einen gemeinsamen Schritt zu unternehmen, falls irgendwelche britischen oder französischen Schiffahrtsrechte beim Anlaufen oder Verlassen spanischer Häfen verletzt würden, erwiderte Eden, er könne ihm versichern, daß die britische Regierung in enger Fühlung mit der französischen Regierung stehe, und zwar wegen aller Frogen, die sich aus der gegenwärtigen Lage in Spanien ergäben. Er habe den französischen Botschafter erst heute gesehen und habe ihn darüber unterrichtet, was die britische Regierung zu tun beabsichtige. Außenminister Eden wies im weiteren Verlauf der Aussprache darauf hin, daß das englische Angebot, einen Austausch der Geiseln im spanischen Bürgerkrieg herbeizuführen, noch immer gelte. Solange es nicht klar sei, ob beide Seiten es annehmen würden, halte er es jedoch nicht für wünschenswert, in dieser Frage weiter vorzugehen. Das von Eden angekündigte Gesetz, wodurch englischen Schiffen der Transport von Waffen nach Spanien verboten wird, wird voraussichtlich erst am Donnerstag oder Freitag dem Unterhaus zugeleitet werden. Das britische Kabinett wird den Gesetzentwurf am kommenden Mittwoch genehmigen. Im weiteren Verlauf der Sitzung nahm auch Ministerpräsident Baldwin das Wort. Er erklärte auf eine Anfrage des konservativen Abgeordneten Davidson, daß die britische Regierung nicht die Absicht habe, einen parlamentarischen Rüstungsausschuß nach dem Muster des Ausschuffer der französischen Kammer einzurichten. Er sehe nicht ein, warum man vom üblichen parlamentarischen Verfahren abgehen solle. Auf eine weitere Anfrage des Abgeordneten Peter MeDonald(Konservativ), ob er nicht dafür sorgen wolle, de.; die Marineluftwasfe auc den Marinebehörden voll unterstehe, erwiderte Baldwin, daß Au P Orienal.k. 6r S K. Der Kommunist Gallacher stellte am Montag im Unterhaus an den Innenminister die Anfrage, ob er wisse, daß Zweigniederlassungen der deutschen Nationalsozialistischen Partei in England gebildet würden, und ob er irgendwelche Kenntnis von der Art und Weise ihrer Betätigung habe. Der Unterstaatssekretär im Innenministerium, Lloyd, erwiderte, es sei bekannt, daß Zweigstellen der deutschen Nationalsozialistischen Partei in England beständen, um die soziale und kulturelle Wohlfahrt deutscher Staatsangehöriger in England zu fördern. Frankreich schließt sich an Paris, 23. November. Von unterrichteter Seite wird am Montagabend erklärt, daß die Haltung der französischen Regierung in der spanischen Frage keinerlei Aenderung erfahren habe. Frankreich bleibe einerseits dem Nichteinmischungsabkommen treu, andererseits habe es keine der beiden sich in Spanien bekämpfenden Parteien als „kriegführend“ anerkannt und habe auch für den Augenblick nicht die Absicht, dies zu tun. Dieser Beschluß, der der bieher von der französischen Regierung — mit di#lung der ein, wir imn Außenmiwister 14.— Unere GP Paris und lautet, in den letzten Tagen lebhafte Unterhaltungen stattgefunden, in denen die Uebereinstimmung der Ansichten beider Länder festgestellt worden sei. Außenminister Dalbos hat am Montagnachmittag den sowjetrussischen Botschafter Potembin empfangen. Ueber den Gegenstand der Besprechung ist zunächst noch nichts bekannt geworden. Eine unerwartete Ministerbesprechung London, 23. November. In der Downing Street fand am Sonntagnachmittag völlig unerwartet eine Ministerbesprechung über die Lage in Spanien statt. Außer Ministerpräsident Baldwin, der zu der Besprechung von seinem Landsitz Chequers zurückgekommen war, nahmen Schatzkanzler Neville Chamber= lain, Außenminister Eden, Innenminister Sir John Simon, Marineminister Sir Samuel Hoare, Verteidigungsminister Sir Thomas Inskip und der erste Seelord, Großadmiral Chatfield, an der Beratung teil. Daraus geht hervor, daß die Minister sich in erster Linie mit den Fragen beschäftigten, die sich aus der angekündigten Blockade des Hafens von Barcelona durch die Seestreitkräfte der Nationalregierung ergeben.„Daily Expreß“. schreibt, daß zur Zeit eine Neuverteilung der britischen Flotteneinheiten in den spanischen Gewäffern erwogen werde. Die britischen Schiffe würden ausgefordert werden, sich von der Gefahrenzone ferzuhalten. Die zur Zeit in Vorcelona defindlichen englischen Kriegrschiffe würden möglicherweise zurückgezogen werden. in Bartelona Paris, 23. November. Der„Matin“, der am Sonntog Enthüllungen über die mlms— Lallmilsan. An Mitlel. der Kowinern für Boischewißerung Barcelona die Vordereitungen für die Schaffung einer Zweigsielle der SPU. mit Hochdruck betrieben würden. AAISIE EE SEEE Ssmdinsssr 1A. Igr Leier Beschos geer talirgener Anweisanges für die Schaffung dieser ausländischen„Operationsableilung“ A. SlEmrnam Lin 11. gegeven. Die ersahrensten Dahverständigen seren beser Abteilung zugeteilt. Sämtliche Geheimgruppen der SPN. in Eurepa sollen künftig von Bercelona aus geleitet werden. Die Gruppenleiter seien bereits für den 30. November nach Barcelona zusammenberufen. Unter anderm werde die Herstellung falscher Dokumente und Ausweise, die bisher in Prag, Wien und Zürich vorgenommen würde, jetzt der Sektion Barcelona übertragen werden. In Moskau glaube man, wie das Blatt berichtet, daß die Schaffung der mit weitgehender Autonomie ausgestatteten GPU.=Zweigstelle in Westeuropa es ihren Agenten erlauben werde, mit größerer Geschmeidigkeit und Schnelligkeit ihre verschiedenen dunklen Aufgaben zu erfüllen. Sämtliche schriftlichen Unterlagen und Nachrichten würden jetzt in Barcelona zusammenlaufen und von dort aus nötigenfalls nach Moskau weitergehen. Der„Matin" versichert, daß u. a. auch die unlängst in der Pariser Wohnung des Professors Posthumus gestohlenen Trotzki=Dokumente nach Barcelona unterwegs seien. Wie erst jetzt hier bekannt wird, geriet am Sonnabend ein mit vier spanischen und einem füdamerikanischen Journalisten besetzter Kraftwagen bei einer Fahrt an die Front bei Madrid im Port von Casa de Generol a. V. Faume auf einen falschen Weg und fiel in die Hände der Roten. Ueber das weitere Schicksal fehlt jede Nachricht. Es wird befürchtet, daß sie erschossen worden sind. Bei wiedereinsetzendem guten Wetter setzte die nationale Artillerie am Montag die Beschietzung von Madrid fort. Namentlich die noch unbesetzten Teile der nordwestlichen Innenstadt, die verschiedenen Kasernen und der Stadtteil Rosales wurden unter Feuer genommen. Sparisches Gold nach England verschoben? „Daily Expreß“ meldet, daß während des Wachenendes Goldbarren im Wert von 3 Millionen Pfund aus Paris in England eingetroffen seien. Man glaubt, daß es sich um einen Teil des Goldes handele, das die spanischen Marxisten nach Paris verschoben haben. Bartholomäus=Nacht in Bartelona Jurchidare Schreckensherrschaft der Anarchiften. Paris, 23. November. Wie das„Echo de Paris“ aus Barcelona berichtet, haben die Anarchisten in der katalanischen Hauptstadt eine Schreckensherrschaft aufgerichtet. Als die Nachricht von der Ermordung ihres Häuptlings Durruddi durch Madrider Kommunisten bekannt wurde, sei von den Anarchisten eine Art Bartholomäusnacht veranstaltet worden. Die furchtbaren Ausschreitungen seien schließlich sogar der Leitung der anarchistischen Verbände zu arg gewesen, so daß sie in dringenden Aufrufen die Einstellung des blutigen Terrors gefordert habe. Die britische Regierung hat es ihrem Generalkonsul in Barcelona freigestellt, die dort befindlichen 300 britischen Staatsangehörigen in Sicherheit bringen zu lassen. In London wird erklärt, daß zur Zeit genügend Schiffe im Hasen von Barcelona anwesend seien, um alle englischen Staatsangehörigen und notfalls auch andere Ausländer an Vord zu nehmen. Der peruanische und chilenische Konsul in Barcelona, die beide die Stadt verlassen haben, haben den dortigen britischen Generalkonsul gebeten, ihre Interessen wahrzunehmen. Der britische Generalkonsul hat sich auf Weisung seiner Regierung nicht in der Lage gesehen, diesem Ersuchen zu entsprechen. Die spanische Nationalregierung hat der englischen Regierung mitteilen lassen, daß die Gerüchte über die angeblich geplante völlige Zerstörung Madrids in vollem Umfange aus der Luft gegriffen seien und daß sie keine derartige Absichten habe. Gillmer P Eilen. Mietkar&amam Srirane Bersin, 29. November. mI. Ai. damlic, Retieneireslsruns ian diasmärhisen Eir Konssutrgeetaax vom Kustarig= mii PE S M HaMEI Smeni,— ser ge Igrrn Orschaftsltuger i Giamer 2 Der Fufalsfrundul in Rowoswbirst Abschen und Entrüstung der Auslandspresse. Das Bluturteil der Bolschewisten in Nowosibirsk hat in der gesamten deutschen Presse einen Sturm der Entrüstung und Empörung hervorgerufen. In eingehenden Leitartikeln und Kommentaren haben sämtliche deutschen Zeitungen zu diesem Henkerspruch Stellung genommen und der grenzenlosen Abscheu aller deutschen Volksgenossen gegenüber den Mordmethoden der jüdisch=bolschewistischen Machthaber Ausdruck gegeben. Das ungeheuerliche Urteil von Nowosibirsk hat auch im Ausland wie ein Fanal gewirkt und die Weltöffentlichkeit auf die bolschewistische Gefahr aufmerksam gemacht. Die englischen Blätter bringen ausführliche Berichte ihrer Korrespondenten über das skandalöse Urteil von Nowosibirsk. Wenn eine eigentliche Stellungnahme in den Berichten auch noch nicht enthalten ist, so zeigt doch die Form der Berichterstattung und die Schilderung der Entrüstung in Berlin deutlich, daß die englische Presse sich voller Abscheu von einer derartigen Justizmethode abwendet. Der Bericht der„Times“ aus Riga hebt den sofortigen Protest des deutschen Botschafters in Moskau hervor und sagt, das ganze Gerichtsverfahren habe sehr dem gegen Sinowjew geglichen. Die Angeklagten sollen angeblich die phantastischsten Verschwörungen und Verbrechen gegen den Staat eingestanden haben.„Times" zählt dann alle diese unmöglichen Geständnisse auf, die die Angeklagten angeblich abgelegt haben. Der Vertreter des„Daily Telegraph“ in Moskau überschreibt seinen Bericht„Angebliche Spionage und Sabotage", woraus schon das Mißtrauen gegen das Urteil spricht. Besonders wird erwähnt, daß Zeugen zur Verteidigung der Angeklagten nicht vorgelassen worden seien. Die ganze Art der Berichterstattung lößt klar erkennen, daß der Vertreter des„Daily Telegraph“ sich in keiner Form mit dem Urteil identifizieren möchte. Man sei setzt, so schreibt er weiter, über das Schicksal der übrigen 40 Ausländer, die wegen angeblicher„Verdrechen gegen den Staat" verhaftet sind, außerordentlich beunruhigt. Sehr ausführlich geben„Daily Telegraph“ und„Times" deutsche Prefsestimmen wieder, aus denen die Entrüstung über derartige Justizverdrechen und die Abscheu vor derartigen Methoden deutlich hervorgeht. Der Berliner Reuter=Korrespondent faßt seine in der Reichshauptstadt empfangenen Eindrücke ausdrücklich dahin zusammen, daß Deutschland an derartigen Sabotageakten in Sowjetrußland nicht interessiert sei und daß deutsche Angestellte sicher nicht ihre Hand zu derartigen Unternehmen reichen würden. Gut unterrichtete Kreise in Verlin hätten vielmehr darauf verwiesen, daß derartige Justizmethoden in der Sowjetunion schon zur Genüge bekannt seien. Die Nachricht vom Schandurteil in Nowosibirsk hat in Wien wie eine Bombe eingeschlagen. In großen Schlagzeilen bringen die wenigen Blätter, die am Montag erscheinen, die Meldung von der sensationellen Wendung des Reichsleiter Max 45 Jahre alt Berlin, 23. November. Reichsleiter Mar Amann, der Präsident der Neichspressekammer, wird am 24. November 45 Jahre alt. Mar Amann gehört zu den ältesten und engsten Mitarbeitern des Führers. Er stand im Felde mit Adolf Hitler in der gleichen Frontkompanie des Regiments List und schloß sich nach seiner Rückehr aus dem Kriege schon frühzeitig der deutschen Freiheitsbewegung an. 1921 wurde Mar Amann der erste Geschäftsführer der NSArchtv=Bild DAP., 1922 übernahm er den Verlag des„Bökkischen Beobachter=" und 1925 die Leitung des Zentralparteiverlages. An dem Aufbau der nationalsozialistischen Presse und dem Aufstieg des Jentraiparieiveriages und nach der Machtübernahme an der Neugestaltung des gesamten deutschen Zeitungswesens hat Reichslekter Mar Amann hervorragenden Anteil. Im November 1935 wurde der Reichsleiter Mar Amann Präsident der Reschspresse der nistis * Prozesses. Die kommunistenseindliche Bewegung, die in letzter Zeit einen starken Auftrieb erhalten hat, wird dadurch nach wesentlich gestärkt werden. In diesem Zasammenhang sieht man mit besonderer Spannung der Tagung erreichischen Gruppe der internationalen antikommun Liga entgegen, auf der der österreichische InnenGlaise=Horstenau, der bekannte reichtdeutsche Vorsegen dm Volschewimns und Leiter der AnkChrt und mehrere ausländische Persöulichichen werden. Die neuen sowjetrussischen Todesurteile und der scharfe Protest der Reichsregierung in Moskau finden in der italienischen Presse stärkste Beachtung. Der Sturm der Entrüstung, den in der deutschen Presse besonders das Todesurteil gegen Ingenieur Stickling hervorgerufen hat, wird von der gesamten italienischen Presse mit vollem Verständnis verzeichnet. „Giornale d'Italia“ spricht von einem„unerhörten Prozeß", und„Tribuna" betont in ihrem Berliner Bericht, daß die sowjetrussische Herausforderung nicht nur gegen das Reich, sondern gegen die ganze zivilisierte Welt gerichtet sei. Der grausame und rücksichtslose Versuch, für das völlige Schettern der sowjetrussischen Stachanowbewegung einige wenige Ausländer verantwortlich zu machen, müsse aufs schärfste verurteilt und allgemein abgelehnt werden. Rote Gegenangriffe zurückgewiesen Salamanca, 23. November. Der Heeresbericht des Obersten Befehlshabers der nationalen Streitkräfte vom Sonntag meldet, daß Gegenangriffe der roten Miliz bei Santa Quiteria im Frontabschnitt von Almodovar, bei denen auch Panzerwagen eingesetzt wurden, blutig zurückgeschlagen werden konnten. Bei der Verfolgung der in wilder Flucht zurückflutenden Marxisten fielen den nationalen Truppen ein Tank und eine große Anzahl von Gewehren in die Hände. Ein zweiter Angriff der roten Horden wurde gleichfalls zurückgeschlagen, wobei die Marxisten 200 Tote auf dem Kampfplatz zurückließen. Unter dem erbeuteten Kriegsmaterial befindet sich zahlreiche Munition sowjetrussischer Herkunft. Die 7. Division konnte ihre Stellungen im Universitätsviertel von Madrid erweitern und einige Gebäude besetzen. An der Front von Guadalajara haben die nationalen Streitkräfte die zurückgeschlagene rote Miliz weiter verfolgt und ihre Linien beträchtlich vorgeschoben. Zahlreiche Waffen, darunter ein Maschinengewehr, wurden er„Ein Versandversehen“ Der verschwundene Pulverwaggon. Paris, 23. November. Zur Untersuchung über die Verschiebung eines Eisenbahngüterwagens mit Pulver an die spanische Grenze wird ergänzend berichtet: Die Laufzettel des einen der nach dem Eksaß bestimmten Pulverwagen müssen bei einem kurzen Aufenthalt auf dem Güterbahnhof in Toulouse von den Beamten umgeändert worden sein. Daher wurde dieser Wagen zwei Stunden später an einen Güterzug nach Perpignan=Cerbere angehängt. Das gefälschte Diensttelegramm, das die Weiterleitung des Wagens nach Eine anordnete, begründete diese Weisung mit einem„Versandversehen". Herr„Dupont“, der in Eine die Pulverladung übernahm, drohte noch mit einer Beschwerde, weil ihm das„Versandversehen“ viel Schaden zugefügt habe(!). Der andere, richtig im Elsaß angekommene Pulverwagen blieb dort erst 24 Stunden auf den Abstellgleis. Als man dann die Bahnbegleitpapiere durchsah, merkte man erst, daß sie auf zwei Wagen lauteten. Es war jedoch zu spät; denn die Ladung des ersten Wagens war inzwischen längst über die französische Grenze gegangen. Streikzwischenfälle in Paris Paris, 23. November. In einer von Streikenden besetzten Seifenfobrsk in Paris kam es Montag früh zu Zwischenfällen. Der Sohn des Inhabers betrat mit 30 Arbeitswilligen durch einen Nebeneingang das Fabrikgelände. Er stieß auf 75 Streikende, und es kam zu einem Handgemenge. Dabei schoß der Sohn des Inhabers einige Malo. Die einen behaupten, er habe in Notwehr gefeuert, andere erklären, er habe in die Luft geschossen, wieder andere, er habe die Schüsse auf die Streikenden abgegeben. Polizei riegelte die Fabrik ab. Die Untersuchung der Vorfälle dauert an. Ein Arbeiter wurde schwer verletzt und ins Krankenhaus geschafft. Deutschland tritt dem A-Boot=Abkommen bei über die A.-Vodi=Kriesführung als vorbindlich anerkannt- wentiche Bete in London überrreicht Berlin, 23. Rovember. stee von Aibbentrop hat am Moptag im ervetär für auswärtige Engelegenheiten in der erklürt wird, daß bie deutsche Reichvon Bestimmungen über den Unterseebsot. krieg des Teiles IV des Londoner Seerüstungsvertrages beitritt und diesen als vom heutigen Tage ab für ie verbindlich annimmt. In den ausgedehnten Nachkriegsverhandlungen über die Begrenzung und Herabsetzung der Rüstungen zur Ste sind internationale Regeln für die Führung des U-Boottrieges aufgestellt worden, die in Artikel 22(Teil IV) des Londoner Vertrages vom 22. April 1930 nisdergelogt sind und zunächst von Großbritannien, den Vereinigten Staaten und Japan angenommen wurden. Im Verlauf der deutsch=englischen Flottenverhandlungen 1935 hat Deutschland auf englische Anfrage hin seine Bereitwilligkeit erklärt, diesen Bestimmungen beizutreten. Die Kgl. britische Regierung hat nunmehr, nachdem auch die Annahmeerklärung von Frankreich und Italien vorliegt, Deutschland auf Grund eines vom 6. November d. J. in London von den beteiligten Seemächten gezeichneten Protokolls förmlich zum Beitritt aufgefordert. Daraufhin hat am 23. November der deutsche Botschafter in London an den englischen Staatssekretär für auswärtige Angelegenheiten folgende Note gerichtet: In einer Mitteilung vom 9. d. M. hat der Kgl. Britische Votschafter in Berlin dem Reichsminister des Auswärtigen Abschrift eines am 6. November 1936 in London unterzeichneten Protokolls über die Regeln der Unterseebootkriegsführung gemäß Teil IV der Londoner Vertrages vom 22. April 1930 übersandt und dabei namens seiner Negierung der Hoffnung Ausdruck verliehen, die deutsche Regierung werde den genannten Regeln beitreten. Diese Regeln lauten: „1. Bei ihrem Vorgehen gegen Handeleschiffe müssen Unterseeboote sich nach den Bestimmungen des Völberrechts richten, welchen Ueberwasserschiffe unterworfen sind. 2. Insbesondere darf, mit Ausnahme des Falles der fortgesetzten Weigerung zu stoppen, nachdem die ordnungsmäßige Aufforderung hierzu ergangen ist, oder des tatsächlichen Widerstandes gegen Besichtigung oder Untersuchung, ein Kriegoschiff, o0 Ueberwasserschiff oder Untersee versenken oder zur Geesa Handeseschlff versenkon oder zur Seefahrt untanglich machen, öhre vorher die Passagiere, die Bemannung und die Schiffrpapiere an einen sicheren Ort gebracht zu haben. Für diesen Zweck werden die Boote des Schiffes nicht als ein sicherer Ort angesehen, es sei denn, daß die Sicherheit der Passagiere und der Remannung bei den herrschenden See= und Wetterverhältnissen durch die Nähe von Land oder durch die Anwesenheit eines anderen Schiffes, welches in der Lage ist, sie an Bord zu nehmen, gewährleistet ist.“ Die deutsche Negierung hat anläßlich der deutschenglischen Flottenverhandlungen in der Zusammenfasung der Besprechungen zwischen den deutschen und englischen Flottenfachverständigen am 23. Juni 1935 Demgemäß beehre ich mich, im Auftrage meiner Regierung zu erkläten, daß die deutsche Regierung den oben wiedergegebenen Negeln beitritt und diese als heutigen Tag ab für sie verbindlich annimmt. von Ribbentrop. gez. Botschafter von Ridbeutrop bei Baldwin. Der deutsche Botschafter in London, von Ridbentrop, suchte Montag vormittag den englischen Ministerpräsidenten Baldwin auf. Der Reichsbauerntag hat begonnen Goslar im Feitschmuck- Die ersten Fachberatungen- Sicherung der Volksversorgung Goolar. 25. November. In der Reichsbauernstadt am Harz hat der vierte Reichsbauerntag am Montag früh seinen Anfang genommen. Die schöne, alte Stadt ist festlich geschmückt; ein Meer von Hakenkreuzsahnen verdeckt die Häusergiebel. Etrlanden und Tannengrün vervollständigen das feierliche Bild. Die ersten drei Tage des Gorlarer Bauerntreffens sind mit Fachboratungen in zahlreichen Sondertagungen ausgefüllt. Der Montag war mit derartigen Besprechungen der einzelnen Gliederungen in der Reichshauptabteilung III, die für eine gleichmäßige Versorgung der Verbraucherschaft und für eine angemessene Preisbildung verantwortlich sind, ausgefüllt. Es handelt sich dabei um die Frage des Marktes, also der Erfassung, Verarbeitung und Weiterleitung der landwirtschaftlichen Erzeugnisse vom Erzeuger zum Verbraucher. Zunächst sprachen die Reichrabteilungsleiter über ihre Aufgabengebiete. Durch mehr als 150 Marktverbände, Marktgemeinschaften und Bezirksgruppen regelt die Hauptvereinigung des Reichsnährstandes die Volksversorgung. Sie wird durch eine nach einheitlichen Richtlinien ausgerichtete Marktüberwachung bei straffer Zusammenfassung in den Landesbauernschaften kontrolliert. Eine ähnliche einheitliche Marktübersicht Die Reichspost meldet günstige Zahlen Soilnalia Kilmmm. Erfreuncher Vierteisahrevvericht Berlin, 23. November. Die Deutsche Reichspost veröffentlicht ihren Vierteljahresberichte über die Monate Juli bis September 1936. Während sonst im Sommervierteljahr der Verkehr nachläßt, brachten diesmal die Olympischen Spiele ein völlig veränpertes-Suen on 20 m Die Verkehrsrückgänge gegenüber dem Vorvierteljahr waren kleiner tels sonst und der Kraftpostverkehr sowie verFernmeldeverkehr zeigten sogar wesentliche Steigerungen. Verglichen mit dem Vorjahr liegen die Verkehrszahlen bedeutend höher, so beim Briefverkehr(plus 167 Millionen Stück), beim Paketverkehr(plus 5 Millionen Stück), beim Barverkehr(plus 4 Millionen Stück Ein= und Auszahlungen), beim Postscheckverkehr(plus 11,5 Millionen Buchungen) und im Fernsprechverkehr(plus 39 Millionen Gespräche). Von den Verkehrs= und Betriebsverbesserungen im Postund Fernmeldewesen sind u. a. zu erwähnen die Verbesserung der Luftpostverbindungen mit China und die Indienststellung eines fahrenden Telegraphenamtes. Die Zahl der Postscheckkonnten stieg um 7780 auf 1 089 434. Im Schnellnachrichtenverkehr sind 631 Millionen Gespräche gezählt worden gegenüber 692 Millionen im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Auch die Zahl der beförderten Telegramme war erstmals seit Jahren höher als im Vorjahr. Die Zahl der Rundfunkteilnehmer erhöhte sich um 158 700 auf 7,6 Millionen Ende September. Im Vierteljahr April bis Juni sind 88 Schwarzhörer verurteilt Non Pgi 4 0 Die Gesamleinnahmen betrugen 470, die GesamlausSr e Die Reichssteuereinnahmen im Oktober Weiter günstige Entwicklung Berlin, 23. November. Die Einnahmen des Reiches an Steuern, Zöllen und anderen Abgaben betrugen(in Millionen RM.) im Oktober 1936 bei den Besitz= und Verkehrssteuern 596,2 gegen 529,7 im Oktober 1935. Bei den Zöllen und Verbrauchssteuern 876,8 gegen 354,1, insgesamt alse 973,9 gegen 883,8. In der Zeit vom 1. April bis 31. Oktober 1936 haben sich die Einnahmen an Besitzund Verkehrosteuern gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres auf 4377,8(3403.3), an Zöllen und Verbrauchosteuern auf 2116,8(2917,7), insgesamt alse auf 8494.4(5421.3) erhöht. sorgt für die Erfassung der Bestände in den verschiedenen Abschnitten des Warenverkehrs und liefert die Unterlagen für die Abwicklung des Geschäftes am Markt. Daneben ist der Marktausgleich im Sinne einer gesunden Vorratshaltung seit den letzten Jahren nahezu lückenlos ausgebaut. Preisschwankungen zum Ausgleich der Versorgungsverhältnisse werden nicht mehr geduldet. Dafür wird das Lagerungsgewerbe einschließlich der Verwertungsindustrien zur weiteren Verbesserung der Lagertechnik und Sentung der Lagerkosten angeregt, während der Abschluß von Lieserungsverträgen mit festem Zeitpunkt der Lieferung als Mittel zur Durchführung geordneter Vorratswirtschaft gefördert wird. Zur Ueberwindung zeitlicher Schwierigkeiten trägt der Marktausgleich durch untereinander verwertbare Erzeugnisse bei, um im Sinne einer Verbrauchssentung für den Verzehr derartiger Erzeugnisse zu sorgen, die gerade besonders reichlich und preiswert zur Verfügung stehen und vor dem Verderben bewahrt werden müssen. Die Einschräntung der Kapitalfreizügigkeit kommt durch Vermeidung von Fehlinvestierungen der Allgemeinheit zu Gute, und zwar nach dem Grundsatz, daß freies Kapital nicht dorthin abfließt, wo es den größten privatwirtschaftlichen Nutzen zu erwarten hat, sondern vielmehr dorthin, wo es für die Volkswirtschaft am zweckmäßigsten ist. Das sind die wesentlichen Grundsätze, die sich aus der Entwicklung des abgelaufenen Jahres durch die weitere Handhabung der Agrarmärkte zur einwandfreien Sicherung der Volkvernährung ergeben haben. Mehr entrahmte Milch verwenden! Im Rahmen der Fachbesprechungen des Reichsbauerntages sind die Vorsitzenden einiger Marktvereinigungen zu Worte gekommen. Besonderes Interesse beanspruchten die Ausführungen des Bauern Nietfeld=Beckmann von der Hauptvereinigung der deutschen Milchwirtschaft, der die Fortschritte gegenüber dem Vorjahr nachwessen konnte. Auf Grusb der Erfahrungen stellte Nietfeld fest, daß die Butterversorgung auf eigener Scholle#eineswegs als Unmöglichkeit anzusehen sei. Sie würde möglich sein, wenn es gelänge, die jährliche Milchleiftung noch um etwa ½ bis ½ zu steigern. Die allgemeine Milchleistungskontrolle, die in weiten Gebieten bereits durchgeführt sei, diene diesem Ziele. Eine weitere Entlastung der Versorgung könne erreicht werden, wenn die Haushaltungen in größerem Umfange als bioher entrahmte Milch verwenden würden. Der griechische König dankt dem Führer. König Georg von Griechenland sandte an den Führer und Reichokanzler ein herzliches Danktelegramm für die deutsche Anteilnahme anläßlich der Ueberführung der Särge König Konstantins, der Königin Sophie und der Koniginmutter Olga nach Griechenland. Das Judentum in der Literatur Auf der Sonnabendsitzung der Forschungsabteilung Judenfrage des Reichsinstitutzs für Geschichte des neuen Deutschland sprach zunächst Universitätsprofessor Dr. Johannes Alt, Würzburg, über die„Voraussetzungen und Grundlagen der wissenschaftlichen Bear. beitung der deutschsprachigen jüdischen Literatur“. Bei einem Vergleich der deutschsprachigen jüdischen Literatur mit der deutschen Dichtung seien alle Bedingungen mit Ausnahme der rassischen auf Gleichheit gestellt. Zeigten sich also grundsätzlich Verschiedenheiten, so könnten sie nur auf rassische Ursachen zurückgehen. Die Literaturwissenschaft sei also an Hand dieses Stoffes fähig, der Rassenforschung wertvolles und einwandfreies Material auf sonst nicht leicht zugänglichem Gebiet zu liefern. Dieses Ziel könne freilich nur erreicht werden, wenn es gelinge, die deutschsprachige jüdische Literatur als Ganzes aus der deutschen dichterischen Entwicklung herauszupräparieren, denn die Gegenüberstellung von einzelnen Fällen könnte dem Zufall Eingang in eine falsche Beweisführung geben. Am Nachmittag sprach Universitätsprofessor Dr. Franz Koch, Berlin, über„Jakob Wassermann“. Wassermann werde für die Judenfrage dadurch zum symbolischen Fall, daß er in seinem Buch„Mein Weg als Deutscher und Jude“ sowie in einer Reihe anderer autobiographischer und sonstiger Bekenntnisschriften sich an den Beginn eines neuen Vorganges gestellt sieht, in dem sich Deutschtum und Judentum, deutsche und orientalische Welt verbinden und miteinander verschmelzen. Die Untersuchung geht darauf aus, die innere Trägfühigkeit dieser Ueberzeugung zu prüfen, wobei sie sich ausschließlich an diese Zeugnisse und an Wassermanns sonstige schriftstellerische Schöpfungen hält. Sie kommt zu dem Ergebnis, daß von einer solchen Tragfähigkeit keine Rede sein könne angesichts des fortwährenden Wechsels der Standpunkte, der dialektischen Sprünge, durch die Wassermann vor allem einer Erörterung des Rassebegriffes auszuweichen sucht, obwohl er sich zwischen den Zeilen überall als wirksam erweist. Das erhält seine Bestätigung vom schriftstellerischen Werbe her, namentlich soweit Wassermanns Verhältnis zur Sprache in Frage kommt. Auch die Begegnung mit der Sprache erfolgt rein von außen her, ja, Wassermann wird, wo er versucht, sprachlich wirklich bildnerisch zu wirken, regelmäßig zum Plagiator am dichterischen Vermögen und Gute anderer. So bricht seine Forderung, als Deutscher zu gelten, vor dem Forum seiner eigenen Logik und Beweisführung zusammen. Dr. Wilhelm Stapel, Hamburg, sprach über das Thema:„Durch welche Mittel erreichte das Judentum seine ltterarische Vorherrschaft in Deutschland in der Zeit von 1919 bis 1933?“ Die Einbruchsstelle des Judentums in die Literatur, so stellte Dr. Stapel fest, sei die Kritik gewesen. Von der Literaturkritik aus sei der jüdische Geist vorgedrungen. Die Grenzen zwischen echter Dichtung und bloßem Literatenwerk seien verwischt worden. Eine Zweckverbindung zwischen jü. dischem Literatentum und jüdischem Verlagsinteresse sei entstanden. So sei es möglich geworden, eine bestimmte jüdische Kulturpolitik zu verfolgen. Mit den Mitteln des Totschweigens und des Entwertens, nicht zum wenigsten mit Hilfe einer formalistischen Aesthetik habe man der jüdischen Produktion auf Kosten der deutschen Dichtung Raum geschaffen. Hinzu seien internationale Verbindungen gekommen, die es jüdischen Literaten von mäßigster Begabung, wie Emil Ludwig und Lion Feuchtwanger, ermöglicht hätten, einen völlig unsubstanzierten„Weltruhm" zu gewinnen. Weil die Vorherrschaft des jüdischen Literatentums nicht auf Leistungen, sondern auf Kulturpolitik gegründet gewesen sei, habe sie auch nur vom politischen her gebrochen werden können: Durch eine bewußt deutsche Kulturpolitik. Abschluß der Deutschlandreise der Londoner Philharmoniker. Mit dem letzten der zehn Konzerte fand am Sonnabendabend die Deutschlandreise des Londoner Philharmonischen Orchesters unter Leitung seines Dirigenten Sir Thomas Beecham in Köln ihren glanzvollen Abschluß. Die große Messehalle war bis auf den letzten Platz besetzt. Den größten Erfolg des Abends hatten die Gäste bei der Es=dur=Symphnie von Mozart. Im Anschluß an das Konzert gab die Stadt Köln zu Ehren des Orchesters im Rathaus einen Empfang. Am Sonntagmorgen kehrte das Orchester wieder nach London zurück. Wechsel im Prüsidium der Reichskammer der bildenden Künste Der Präsident der Reichskammer der bildenden Künste, Professor Eugen Hönig hat den Präsidenten der Reichskulturkammer, Reichsminister Dr. Goebbels, gebeten, ihn mit Rücksicht auf sein vorgeschrittenes Alter und zur Erfüllung persönlicher künstlerischer Aufgaben von seinem Amte zu entbinden. Reichsminister Dr. Goebbels hat diesem Wunsche entsprochen mit dem Ausdruck des Bedauerns und des Dankes für die großen Verdienste, die sich Professor Hönig beim Aufbau der Reichskammer der bildenden Künste ernorben hat. Gleichzeitig hat Reichsminister Dr. Goebbels Professor Hönig sein Bild mit einer besonders herzlichen Widmung überreichen lassen. Professor Hönig bleibt auch weiterhin Mitglied des Präsidialrates der Reichskammer der bildenden Künste und des Reichskultursenates. Als Nachfolger von Professor Hönig hat Reichsminister Dr. Goebbels das Mitglied des Präsidialrates der Reichskammer der bildenden Künste und des Reichskultursenates Professor Adolf Ziegler in München zum Präsidenten der Reichskammer der bildenden Künste ernunnt. Das neue Deheim(73. Jahrgang, Nr. 8) Pringt einen großen Bildbericht von der„Torgauer Schlacht“ in den Glauer Bergen bei Trebbin. Es handelt sich dabei um Aufnahmen zu einem neuen Fridericusfilm mit Otto Gebühr. Die Truppen des Preußenkönigs sind von der Leibstandarte gestellt worden. Ein zweiter illustrierter Aufsatz erzählt vom„Vogelschutz im Herbst und Winter“, ein dritter schildert„Sport und Spiel in Innerafrika“. Mit größter Spannung lesen wir Alexander von Thayers Tatsachenbericht „Bei Windstärke 10 im Arabischen Meer“ und die wahre Geschichte„Bloc 458 rottet den Zug“ von S. Schüler. Umfrage:„kon stellen Sie sich Ihr Alter vor? Träume mit zwanzig, dreißig, vierzig und fünfzig Jahren“. Arztrat: „Die Bekämpfung der Schlaflosigkeit". Berufsrat:„Der Buchhändler im Laden und auf der Landstraße":„Von der Sportlehrerin und ihrem Beruf". Dazu Roman, Handarbeit, die Tierbilderseite„Pelzlieferanten“, Buchkritik und der umfassende Daheimanzeiger. Deutsche Buchausstellungen in Holland Richard Euringer über das deutsche Schrifttum In diesen Tagen findet in den drei großen holländischen Städten, den Haag, Amsterdam und Rotterdam, die Woche des deutschen Buches, verbunden mit Buchausstellungen, statt. Im Haag wurde die Buchwoche in Gegenwart des holländischen Bildungsministers Slotemaker de Bruine und zahlreicher holländischer und deutscher Gäste durch den deutschen Gesandten Graf Zech eröffnet. Anschließend sprach als Vertreter des deutschen Schrifttums der Dichter Richard Euringer. Euringer entwickelte vor seinen holländischen und deutschen Zuhörern die geistigen Grundsätze der neuen deutschen Dichter= und Schriftstellergeneration. Mit besonderem Nachdruck verwies Euringer auf die Aufgabe des Schrifttums, eine Brücke zwischen den Völkern zu schlagen. Er erinnerte in diesem Zusammenhang an das weitgehende Verständnis, das in Deutschland dem holländischen künstlerischen Wollen entgegengebracht wird. Anschließend las Euringer aus seinen Werken. Sowohl die grundsätzlichen Ausführungen des Dichters, als auch die Proben seines künstlerischen Schaffens ernteten reichen Beifall. Im Anschluß fand die Besichtigung der Buchausstellung statt. Besondere Aufmerksamkeit erregte die Abteilung„Das schöne deutsche Buch“, in der Meisterdrucke der bekanntesten deutschen Verlage ausgestellt sind. In Amsterdam wurde die Buchwoche durch Genevalkonsul Dr. von Hentig eröffnet, in Rotterdam durch Konsul Dr. Windecker. Auch in Amsterdam sprach und las Richard Euringer. Seine Ausführungen weckten hier ebenfalls starken Beifall. Am Montag sprach Euringer in Rotterdam anläß. lich einer Feier des deutschen Buches, die durch Darbietungen des Kammersängers Merx umrahmt wurde. Der Präsident der Reichofilmkammer in Warschau. Der Präsident der Reichsfilmkammer, Staatominister a. D. Professor Dr. Lehnich, ist gestern fvüh in Warschau eingetroffen. Er nimmt dort in seiner Eigenschaft als Präsident der internationalen Filmkammer an der Sitzung der Urheberrechtskommission der internationalen Filmkammer teil und hat außerdem mit den amtlichen polnischen Stellen Besprechungen über Filmfragen. Unterhaltungsblatt den 24. November 1933 Babett, wohin..?! # Roman von Rurt Riemann (20. Fortsetzung.) Babett freut sich auf diese Fahrt. Am frühen Morgen schon ist sie in der Halle, reisefertig. Da wartet der Geheimrat auch schon auf sie. Er ist strahlender Laune, hat sich einen neuen, lockeren, weichen Anzug angezogen und sieht verjüngt aus, wie sie er kaum für möglich hielt. „Grüß Gott, Fräulein Babett! Auch schon heraus? Und wie Sie wieder aussehen! Wie der leibhaftige Früdling! Ach, Jugend ist doch ein herrliches Besitztum!“ „Leider wird es mit jedem Tag geringer!“ entgegnet sie lachend und reicht ihm die Hand. Er neigt sich darüber und antwortet mit der Sicherheit des Mannes von Welt: „Bei Ihnen bestätigt sich die Regel durch die Ausnahme. Drei Wochen sind Sie auf Rheinfelden... drei Monate sind Sie jünger geworden!“ Babett wird rot. Sie ist's nicht gewöhnt, Schmeicheleien entgegenzunehmen, aber sie kann sich nicht helfen, es tut ihr gut, sie freut sich darüber. Der Geheimrat versteht es, ihr Nettes zu sagen. Er ist nicht mehr der Geheimrat der ersten Tage, nein, ihr ist zumute, als sei er ihr Vater, ihr geliebter Vater, der ihr in diesen Tagen neu ersteht, so, wie sie ihn sich immer ersehnte: Schön, fröhlich, ein ganz klein wenig verliebt in seine Tochter und ganz für sie da, ganz allein für sie. So läßt sie sich jetzt treiben, läßt sich umspülen von der sommerlichen Gelassenheit, schwimmt mit ausgebreiteten Armen in dem Strom des Umsorgtseins, des Behagens, der Geborgenheit, des Wohlstandes. „Wo bleibt Herr Czuka? Kommt er nicht mit? Gestern war er doch voller Begeisterung und schwärmte in den höchsten Tönen?“ Ein Schatten fliegt über des Geheimrats Gesicht. „Herr Czuka?... Er wird sich nicht aus dem Bett finden. Wie das halt so ist bei Künstlern. Er liebt den Wein am Abend so sehr, daß er am Morgen die Sonne nicht findet. Legen Sie so großen Wert auf seine Vegleitung?“ „Oh... durchaus nicht! Wenn ich ganz ehrlich sein soll, ist es mir sogar ganz lieb, wenn er nicht mit von der Partie ist!“ gesteht sie lächelnd.„Er ist ein wenig sprunghaft und undeherrscht. Ich habe immer das Gefühl, als explodiere er im nächsten Augenblick.“ Der Geheimrat blickt sie erschrocken an. „Ich will doch nicht hoffen, daß er sich in irgendeiner Weise unehrerbietig gezeigt hat?!“ „Aber nein!“ wehrt sie kopfschüttelnd ab.„Im Gegenteil. Er ist der zuvorkommendste, liebenswürdigste junge Mann, den ich kenne. Ich sagte das nur so heraus, obwohl es nur ein dummes, unbestimmtes Gefühl ist. Bitte, vergessen Sie es...! Er ist ein sehr tüchtiger Künstler und ein ausgezeichneter Kenner!“ „Er hat einige Semester Kunstgeschichte studiert", beendet der Geheimrat dieses Gespräch und fährt dann mit einem Blick nach der Tür fort:„Aber nun lassen Sie uns aufbrechen! Sehen Sie, da steht Herbolzheimer bereits mit dem Mundvorrat! Ist der Wagen da?“ „Jawohl, Herr Geheimrat, er wartet draußen.“ „Na, dann auf und davon! Herbolzheimer, hüten Sie uns das Haus brav!“ Babett pfeift Petermann. Der hat bereits unter dem Tisch gelauert. Er riecht, wenn es ausgeht, ist dann unter keiner Bedingung aus der Nähe seiner Herrin zu vertreiben. Mit mörderischem Geblaff, in Sprung und Satz hetzt er voran, dem Ausgang zu, wo der Wagen wartet. Es ist ein Mietswagen aus dem Ort, ein großer, starker Viersitzer, offen, hell und blinkend wie der sonnige Morgen. Mit einem Satz ist Petermann auf dem heruntergelassenen Verdeck. „Das ist sein Plätzchen, auch im Hurry! So heißt mein Wagen daheim nämlich!“ Aufmerksam versorgt sie der Geheimrat mit Kissen und einer Decke trotz ihres Widerspruchs. „Es ist kühl am Morgen und der stete Fahrwind frißt #1 bs Bertag Oeter Meilter, Werdau 1. Ge Wärme. Ich möchte nicht, daß Sie in die Erinnerung an diesen Tag auch einen Schnupfen aufnehmen müssen.“ In scharfer Fahrt gewinnt der Wagen die Dorfstraße, rollt über den Marktplatz, Babett liest„Zum Alten Kurkölnischen Hof“ und denkt im Vorüberhuschen: Hier hat Peter gewohnt! dann aber sind sie auf der Landstraße, und der Rhein grüßt sie, blinkend in der Sonne, Deutschlands schönster Strom. Die Straße rollt unter ihnen, Babett ist zumute wie an einem glücklichen Festtag. Auf dem Rhein aber ist Werktag. Gewaltige Schlepper mühen sich, lange Reihen beladener Kähne stromauf zu ziehen. Fauchend schlagen ihre Schaufelräder das dunkle Wasser, so daß es hell aufblitzt im Schein der Sonne und eine lange silberne Spur hinterläßt. „Hier ziehen Deutschlands Güter stromauf und stromab!“ meint der Geheimrat,„der Rhein war nicht nur vor zweitausend Jahren die gewaltige Heerstraße der Völker, er ist es jetzt noch! Er ist Deutschlands silbernes Band, das Nord und Süd miteinander verbindet. Sehen Sie die schwarzen Schlepper dort? Sie gehören einer großen Gesellschaft, Sie finden in Ruhrort lange Reihen dieser Schiffe. Ich war vor einigen Jahren zum letzten Male dort, damals, als das große Wirtschaftssterben in Deutschland begann. Es war erschütternd zu sehen! Ein weiter, stiller Schiffsfriedhof! Denken Sie...! Hunderte von Schiffen ohne Beschäftigung, Tausende von Tonnen ohne Ladung, Millionen Arme ohne Arbeit... Gott sei gelobt! Es ist heut' ein andres Bild!“ Nachdenklich sieht Babett ihren Nachbarn an. „Ich glaubte, Sie haben sich gar nicht um Fragen unsrer Zeit gekümmert, Herr Geheimrat!? Und nun merke ich, daß Sie doch ganz gut Bescheid wissen!“ Ein bitterer Zug legt sich um den Mund des Mannes. „Sie verwechseln meine Betriebe, mein Einzelschicksal, mit dem meines Vaterlandes. Ich wäre ein Narr, wenn ich die Augen vor dem verschlösse, was in Deutschland geschieht oder unterbleibt. Aber was meine Betriebe betrifft ... ach Gott, sprechen wir nicht mehr davon!“ Er schneidet das Gespräch mit einer kurzen Handbewegung ab, und Babett fühlt, daß sie hier an Dinge gerührt hat, von denen der Geheimrat nicht gern spricht. Darum schweigt sie, aber ihren Gedanken kann sie nicht so plötzlich gebieten. Was treibt diesen Mann, diesen klugen, feinstnnigen Mann von seiner Arbeit? Warum gibt er seinen Werken, seinen großen Betrieben so wenig Raum in seinem Leben? Warum steht er nicht selbst an ihrer Spitze? Warum verhindert er es, daß der einzige Verwandte diese Stelle einnimmt, diesen Führerplatz, zu dem er durch Können und Geburt vorbestimmt ist?! Weshalb führt dieser seltsame Stadtrat scheinbar unumschränktes Regiment? Das läßt sie nicht zur Ruhe kommen. Sie findet keine vernünftige Erklärung dafür. Scheu vor der Arbeit...? Nein, ganz ausgeschlossen. Im Gegenteil, von seinem Wesen strahlt so viel Kraft, so viel Energie aus, daß es immer verwunderlicher scheint, weshalb er sich zurückzieht. Inzwischen hat sie der Wagen bis Andernach gebracht. Als die ersten Häuser auftauchen, verständigt der Geheimrat den Fahrer über das nächste Fahrziel: Maria Laach. „Es sind nur wenige Kilometer", begründet er seinen Entschluß,„aber Sie werden mir dankbar sein, Fräulein Babett, wenn wir eine Stunde in der Abgeschiedenheit dieses Klosters verbringen. Es gehört zu meinen schönen Erlebnissen: Mein erster Besuch bei den Mönchen in der Einsamkeit der Eisel.“ „Ich kenne die Eisel gar nicht", bemerkt Babett,„ich weiß nur noch so dunkel etwas von erloschenen Bulkanen, von Maaren und von Clara Viebig.“ „Sie hat die Menschen jener Landschaft unvergleichlich geschildert.“ „Ehrlich gesagt... ich fürchte mich vor der Eintönigkeit der Eifel!“ Der Geheimrat schüttelt lachend den Kopf. „Schelten Sie mir meine Eisel nicht! Schauen Sie doch# um sich! Sind diese herrlichen Wälder, auf die wir jetzt= zufahren, eintönig?“ In Wahrheit, Babett muß es gestehen, dieser herrliche Buchenwald könnte auch in der Mark wachsen. Dunkel,— grün, dämmernd nimmt sie das dichte Laubdach auf. Der= Fahrer, ein stiller, zuverlässiger Mann, drosselt den Wagen,= fährt ganz langsam. Vielleicht spürt er es auch, daß man hier eigentlich aussteigen und zu Fuß gehen müßte. Viel— leicht erwacht auch in ihm die Urahnenfurcht, die unsre Alt 25 vordern schweigen hieß, wenn sie zur Thingstätte durch den heiligen Hain schritten, aus daß die Wohnung der Götter, das Reich der Alden und Zwerge, die geheimnisvolle Hütte der Quellnixe ungestört bleiben. Immer muß Babett nach oben schauen, wie das himm.= lische Blau gebrochen durch das weitschattende Blätterdach# lugt, ein zartes sommerliches Farbenspiel. Am Rande des Laacher Sees steht die Abtei. Die Mönche haben gut gewählt, als sie diese Stelle zum Bau= ihres Klosters bestimmten. Hier stört nichts ihre Andacht= als das Rauschen der Bäume und der harte Schrei des Sperbers. „Ein Jahrtausend ist vergangen, seit man den Grund= stein legte zu dieser Abtei. Sehen Sie sich diesen Vorhof an! Er ist ein seltenes Stück romantischer Baukunst!“ Ganz still schauen sie. Ernst und dunkel blickt das graue Gemäuer auf sie hinab. Die Wogen der Zeit sind fast spurlos darüber hingeschritten, der Wandel der Gestirne blieb hier unbemerkt. Aus dem Innern dringt Gesang, einstimmig, aber eindringlich und von edelstem Ausdruck getragen. „Gregorianischer Choral!" flüstert sie ihrem Begleiter zu.„Ich kenn ihn von meinem Studium her.“ „Sie finden ihn auf keiner Stätte der Erde so meisterhaft gesungen wie hier.“ Als der Gesang abbricht, meint der Geheimrat:„Die Brüder werden jetzt zum Mahl gehen. Ich meine, es wird auch für uns Zeit, an unser leibliches Wohl zu denken! Es ist ein Gasthaus hier. Wollen wir dort ein wenig essen?“ „Bitte nein! Nicht in einem Raum, in dem fremde Menschen sind!“ Der Geheimrat nickt lächelnd. „Maria Laach nimmt jeden gefangen, dessen Herz nicht ganz von Großstadt und Tanzmusik verdorben ist. Gehen wir an den See! Wir haben ja unsern Mundvorrat.“ So verzehren sie einen Teil der mitgenommenen Brote am Hang des Sees. Es ist ein sonderbares Frühstück, zu Füßen einer Kapelle, die hoch über die Mauer eines kleinen Friedhofes ragt, über ihnen der heitere Sommerhimmel, unter ihnen das stille Wasser des Sees, von dem die Sage erzählt, daß kein Vogel darüber hinwegzufliegen wage. Ueber der Landschaft liegt der gelassene Friede einer Abgeschiedenheit, die Gott näher ist als den Menschen. In Koblenz halten sie dann Mittagsraft, danach geht es weiter stromauf. „Der Rhein ist nicht nur Deutschlands schönster, sondern auch sein fröhlichster Fluß! Kommen Sie, jetzt geht es in den Teil unseres Vaterlandes, der von allen Gegenden Europas die größte Zahl der Besucher aufzuweisen hat. Diese fünfzig Kilometer von Koblenz bis Bingen sind sozusagen das Paradestück unsres Herrgotts.“ Was Babett nun sieht, läßt sie immer wieder von neuem in Entzücken ausbrechen. Vorüber führt der Weg an Stolzensels, der Vielbesungenen, in gewundener Bahn folgt die Straße dem Fluß. Es ist wenig Raum da für all die Dörfer und Städtchen, sie müssen sich weise verteilen in dem schmalen Streifen Land zwischen Bergwand und Fluß. Auch die Eisenbahn beansprucht ihren Platz. So kommt es, daß die Landstraße das Stiefkind ist, sie muß sich krümmen und winden, um ans Ziel zu gelangen. Ungezählte Male überqueren sie die Bahn, vorsichtig, langsam durchfahren sie die engen Gassen der Ortschaften. „Es ist wundervoll!“ jauchzt Babett.„Immer glaubt man, nun ist's am schönsten, herrlichere Ausblicke kann die Landschaft nicht bieten... und dann ist man erstaunt und überrascht, daß es immer noch Steigerungen, immer neue Höhepunkte gibt!“ „Sehen Sie da... die feindlichen Brüder!" „Diese beiden Berge?“ „Ja, und in einer kleinen Viertelstunde werden wir von Sankt Goar aus Katz und Maus sehen!" Heitere Ecke Es ändern sich die Zeiten Henschke ist Junggeselle. Er sitzt mit Eürich zusammen bei einem Glase Bier.„Ach sa, man wird alt“, seufzt Henschke,„man merkt es immer mehr!“ „Wieso denn?“ will Ellrich wissen. „Früher", erklärte Henschke,„fragten mich die Damen immer: Warum heiraten sie nicht, Herr Henschke?“ „Und heute...?“ „Heute fragen sie mich: Warum haben Sie nicht geheirate!!“ * Unflerblich Professor Tiedmann beendigt seine Vorlesung mit dem Satz:„Seine Zeitgenossen verstanden es also nicht, diesen großen Dichter zu würdigen, unsterblich wurde er erst viele Jahre nach seinem Tode!“ * Im Bilde Am Stammtisch kam das Gespräch darauf. „Vorigen Sonntag war im Stadttheater der Wilddieb von Lortzing.“ Der Förster knurrte: „Ins Theater kann er meinetwegen gehen, aber wenn der vornehme Herr mal zu mir ins Revier kommt, dann wird er sein blaues Bohnenwunder erleben!“ * Romreise Riebaus aus Riesa kamen nach Ravenna. Riebau fühlte den Hauch der Jahrhunderte. Er — schwärmte:„Hier verlebte Dante eine wunderschöne Zeit.“ Frau Riebau guckte verwundert:„Komisch, mir hat = Tante nie erzählt, daß sie hier war.“ * Die Villa Jedes Ding hat seine zwei Seiten. Es kommt immer * darauf an, wo man steht. Der Neider seufzte:„Sie haben es gut! Sie haben eine Villa am Meer— Der andere nickte:— ja, seit zwei Jahren zu ver= kaufen oder zu vermieten!" * = Irrium „Mutti, was ist denn das für eine Pflanze?“ „Eine Tabakpflanze, mein Kind!“ „Aber da hängen ja gar keine Früchte dran?“ „Was sollen denn für Früchte dran hängen?“ „Na, Zigarren!“ Minmmmmmmmmm in „Ich habe nie gedacht, daß es so schön ist, hier am Rhein! Weiß der Himmel, wer hier nicht begreift, was Heimat ist, begreift's nie im Leben!“ „Es ist das Vorrecht unsrer Jugend, nur die schönen Seiten des Lebens zu sehen. Wir Alten sehen auch die Rückseite, ich meine den Hintergrund der Dinge. Alle diese herrlich romantischen Burgen waren früher meist üble Rauhnester. Und die Herren Raubritter wußten schon, weshalb sie ihre Nester so hoch in die Felsen hängten!“ Doch Babett läßt ihr übermütiges Lachen hören. „Nichts davon heute! Lassen wir die Raubritter Raubritter sein! Gerechtigkeit hin... Gerechtigkeit her! Heute wollen wir nur das Schöne sehen! Nichts, nichts andres! Wer weiß, wie bald das Böse, das Häßliche wieder vor uns steht! Fröhlich, Herr Geheimrat, fröhlich! Bedenkenlos! Ich möchte Sie lachen sehen, nicht nur lächeln, und jung sollen Sie werden! Wofür habe ich mein schönstes Kleid angezogen?“ Er beugt sich lächelnd über ihre Hand. „Verzeihung... ich vergesse immer wieder, daß neben wir ein junger, freudehungriger Mensch sitzt! Hätten Sie den Alten daheim gelassen!“ (Fortsetzung folgt.) Hinter Goethes Garten## Von Ludvia Bate Die greise Frau oben im Hause an der Ackerwand zu Weimar wohnt in Zimmern, die mit herrlichstem Hausrat vollgestopft sind. Da gibt es köstliche Empire= und Biedermeiermöbel, Gemälde, Stiche, Porzellane, Bücher, doch als Schönstes den Blick in den gegenüberliegenden Garten Goethes. „Sehen Sie“, meint sie lächelnd und im gepflegtesten Deutsch,„man erlebt hier vom Fenster aus das ganze Jahr des Dichters mit. Im Frühjahr die zärtlich geliebten Schneeglöckchen und Krokusse, dann die Rosen, die Astern und endlich den Schnee. Es sinö seine Blumen nicht mehr, wohl aber seine Bäume. Manche standen schon, als er im Juni 1782 in das stattliche Haus zog, das ihm nachmals der Herzog schenkte. Ich schaue Goethe, wie er, heiter als junger Mensch seine Gäste empfangend, verstohlen durchs Gartenpförtchen zur Stein schleicht, Arm in Arm mit der tapferen kleinen Christiane die Gartenwege wandelt. Ich sehe die Kinder und Enkelkinder, den Kunschtmeyer, Eckermann und Riemer, sehe den Greis, wie ihn Grillparzer erblickte: langer Hausrock, kleines Schirmkäppchen auf den weißen Haaren, halb König und halb Vater.“ Ich blicke ihrer welken Hand nach:„Da rechts im Gartenhaus bewahrte er die Teile seiner Sammlung auf, für die im Hause kein Platz mehr war. Heute hat man dafür den schönen großen Anbau errichtet, in dem alles bequem ausgebreitet ist. Das ist gut so; die jungen Menschen lernen, wie er sich sein langes Leben hindurch abgequält hat und wie ihm keine Erkenntnis geschenkt wurde. Alles Große in ihm ist von diesem Stück Erde ausgegangen, alle Weisheit, alle Güte, alle Liebe.“ Sie streichelt über die violetten Astern, die man ihr aus dem Garten geschickt hat.„Bis zu den Schneeglöckchen", hatte der Bote gemeint.„Im Winter gibt's nichts. Ein Treibhaus hat der Geheimrat nicht gehabt. Da half man sich bei dem Tafelschmuck mit Wachsblumen und=früchten, die der Konditor Preller herlieh. Wenigstens habe ich das so gehört.“ Ich erinnere mich, vor vielen Jahren habe ich sie noch selbst in der Hand gehabt, dort oben in Norddeutschland, in Varel. im Hause eines seiner Nachkommen. Gertrud Storm saß neben mir, des Dichters Tochter, eingesunken in die stummen Aufklänge ihrer Welt. Spielerei einer fernen Zeit, die den Winter haßte und im trüben Dunkel langer Abende mit Gewalt die schöneren Jahreszeiten herbeizuholen suchte. Goethe, der die Sonne liebte, aus der er gekommen, fröstelte es ebenfalls um diese Tage. „Haben Sie immer hier gewohnt?“ frage ich. „Nein; ich stamme aus England, wo mein Vater deutscher Geistlicher war. Ich habe dann bei einem Lisztschüler Musik studiert und mich hier verheiratet. Seit der Zeit bin ich Goethes Nachbarin. Doch mit Weimar bin ich viel länger verwandt. Der dort“— sie zeigt auf ein Oelbild Lukas Cranachs—„war mein Ahn. Anfangs hat mich das alles ein wenig gequält, die Ueberlieferung lastete. Ich war schließlich auch einmal jung und fühlte mich in Tiefurts Grazie und Belvederes freier Parkluft wohler als hinter Goethes ernsten Fenstern. Dort links sehen Sie sein Sterbezimmer. Dann gingen die Kinder, mein Mann starb, und es wurde einsam um mich wie hundert Jahre früher um ihn. Aber je stiller es draußen schien, desto mehr leuchtete das innere Licht.„Von der Gewalt, die alle Wesen bindet, befreit der Mensch sich, der sich überwindet.“ Und dann habe ich die Kinder aus der Nachbarschaft, die mir so ihre kleinen Anliegen mitteilen, und auch noch diesen und jenen guten Freund. Es läßt sich schon aushalten. Aber trinken Sie ein Glas Wein? Zigarren habe ich Ihnen nicht angeboten. Ich liebe den Tabakrauch ebensowenig, wie Seine Exzellenz es tat. Sie werden es schon so ein Stündchen bei einer alten Frau aushalten!“ „Alt?“ frage ich. „Nur dem Kalender nach, sonst nicht. Das Leben gleitet ruhig weiter. Man sitzt im Abendrot auf der Bank vor der Tür und legt sich dann schlafen. Das schmerzt alles nicht wehr: Ich schaue in ihr seines, still leuchtendes Gesicht. Dahinter lehnen die Lederbände der großen Sophienausgabe von Goethes Werken. Wir stoßen leise an. Der Rotwein funkelt im blanken Kristall. Die kleine Uhr auf dem Tischchen neben ihr tickt eilfertig. Aber groß und feierlich schreiten die ewigen Stunden. Und der Herbstwind wühlt von unten herauf durch seine großen Bäume. Kamerad in Not Skizze von Frieda Peltz Dies ist die einfache Geschichte von zwei Arbeitern: Der eine, Willy Sakowski, war Maurer. Georg Neumann, der andere, Gelegenheitsarbeiter. Manchmal lud er Kohlen mit ab, wenn es galt, einen Waggon noch schnell vor dem Abend unter Dach zu bringen. Oder der Fuhrhalter nachm ihn in Dienst, denn Neuman hatte große Kräfte unt trug, obwohl erst neunzehn Jahre alt, wofür sonst zwei Männer hätten entlohnt werden müssen. In einem Mietshaus neben der Post lebte Neumann mit seinen alten Eltern. Vor dem Hause lag ein viereckiger Gartenfleck, auf dem die Mutter die Georginenstöcke so sorgsam band, wie sie drinnen in den Stuben schaffte. Es war ein friedliches Leben. Geheimnis bleibt es, warum in solchen Frieden plötzlich ein Unglück kommt. An einem Morgen ging Georg wie sonst aus dem Hause. Die Mutter geleitete ihn bis zur Tür und zog sie leise hinter ihm ins Schloß. So hatte sie ihn als Kind zum Spielen hinausgelassen, und so froh wie damals ging der Junge an seine Arbeit, mit der er Brot ins Haus schaffte für die beiden liebsten Menschen. Er schlenderte, lustig pfeisend, durch den Garten und über die Georginenstöcke... Da lag quer über dem Weg ein Draht. Wie leicht konnte die Mutter oder der Vater darüber fallen! Georg suchte den Droht mit dem Fuß zur Seite zu stoßen. Im gleichen Augenblick brannte ein Feuer durch seinen Leib, daß er zur Erde fiel und der Draht sich auch um Arm und Rücken zu winden begann. Er suchte sich zu befreien, aber bei jeder Bewegung durchzuckte ihn ein höllischer, blitzähnlicher Schlag. Plötzlich sah er klar. Drüben, am Pfahl vor dem Postamt, war in der Nacht der geladene Leitungsdraht gerissen und das freie Ende in den Gartenweg gefallen. Das verborgene Feuer rann in Georgs Blut. Zeitungsblätter und Buchstaben tanzten riesengroß, vor seinen Augen. Er hatte es gelesen, vom Sterben an solchem Draht.. Es waren die neunzehn Jahre, die von des Lebens Fülle noch nichts empfangen hatten, die zu schreien begannen. Sie schrien wie Tiere in Todesqual, und die Menschen liefen zusammen. Voran die Eltern. Hin zur Post— und zum Werk— und auf halbem Wege wieder zurück. Es war noch sehr früh. Wie große, schwarze Vöge! liefen die beiden Alten mit ungelenden Füßen auf der nebeltrüben Straße und wußten nicht, wohin. Es war, als zerrten die Schreie des Sohnes sie an Seilen zurück. Immer größer wurde der Kreis der Menschen. Fernsprechverbindung und Lichtleitung waren gestört. „Deift mir doch!“ Die Schreie des Unglücklichen übertönten Aufruhr und Mitleid und das Grauen vor dem Nichthelfenkönnen. bis einer sich Bahn brach und vor dem Kameraden stillstand, der Maurer Sakowski. Neumann wagte keine Bewegung, aber seine Augen hingen an dem Mann. Der Maurer zögerte einen Augenblick, dann sprang er ins Haus und kam mit einer Axt wieder. Er hob einen Stein und schob ihn mit ruhigen, tapferen Händen unter den Draht. Sorgsam zog er den Schlag der Axt, ehe er allen durchs Herz ging. Der Draht zersprang! Neumann hatte die Besinnung verloren, aber Sakowski kniete über ihm und dehnte seine Arme auf und nieder. Aus dem Maurer war ein Arzt geworden, mehr: einer, der sein Leben als Einsatz für einen anderen gewagt hatte und nun seine Tat vollendete. Seine Kinnladen preßten sich wie die Zähne einer Zange zusammen. Er rang ein Mensch um einen Menschen mit all seiner verzweifelten Kraft. Neumann begann zu atmen und hob seine Augen zu Sakowski. Die beiden Männer sahen sich an. In des Maurers Augen stand ein tiefblaues, schönes Licht. Es ist ein großes Geheimnis um solch einen Blick. Wie ein Strom fließt er und trägt. Neumann machte eine vorsichtige Bewegung und sein Gesicht löste sich aus der Verkrampfung. Er versuchte aufzustehen. „Willy!“ sagte er und seine Hand umklommerte den Arm des anderen. Noch einmal lähmte die Angst jeden Laut: Neumann versuchte den ersten Schritt. Er gelang,— und ohne umzuschauen, gingen die beiden ins Haus. Es dauerte lange, ehe sie über den Gartenweg kamen. Mit gelbem, welkgesorgtem Gesicht trippelte die Mutter hinter ihnen her, und der Vater stieß die Tür vor ihnen auf. Hundert Augen bohrten sich durch Fenster und Gardinen, um die beiden Männer noch zu sehen. ONL. M EE Lungsam ein walbe der Huln vor vem Züüie K51. Niemand erfuhr, was die beiden drinnen noch miteinander gesprochen, aber die hundert, die weitergingen, hörten ein Heiliges im Herzen widerklingen: Das Wunder der guten Tat eines einfachen, getreuen Menschen. Die neue Wehrmacht Von Generalleutnant Reitel, Ehef des Wehrmachtsamts im Reichskriegeministerium Der nachstehende Aufsatz ist ein Vorabdruck aus der in den nächsten Tagen erscheinenden Wehrmacht=Ausgabe der„Illustrierten Zeitung“ in Leipzig. Das reich bebilderte Heft enthält unter anderm noch Aufsätze von dem Chef des Generalstabes des Heeres General der Artillerie Beck und von Generalmajor Fromm über das neue Heer. In der Wehrmacht des Dritten Reiches berühren sich eine traditionsreiche Vergangenheit und eine von großen, neuen Aufgaben erfüllte Gegenwart. Das soldatische Erbgut, das die Wehrmacht aus ihrer Geschichte übernommen hat, bildet unentbehrliche Grundlagen der neuen Wehrschöpfung. Ueber allen Wandel der Zeit hinweg haben das Soldatentum Friedrich Wilhelms I., das Führertum seines großen Sohnes, die Vorbilder von Scharnhorst und Eneisenau, die Gedankenwelt eines Clausewitz, das Genie des alten Moltke, die Charakterstärke Hindenburgs und die Willenskraft Ludendorffs ihre unmittelbare Bedeutung und Wirksamkeit für heute und auch für die Zukunft behalten. Der Typ des deutschen Offiziers trägt unverkennbare Züge dieser Ahnenreihe. Und ebenso unverwischbare Charaktereigenschaften hat das Jahrhundert der allgemeinen Wehrpflicht von 1814 bis 1919 dem deutschen Volk eingeimpft. Ungebrochen verläuft die Linie preußtsch=deutschen Soldatentums über Siege und Niederlagen, Aufstieg und Zusammenbruch durch die Jahrhunderte. Im Dröhnen der Materialschlachten und in der Kameradschaft der Schützengräben des Weltkrieges erwuchs der Geist, aus dem ein neues Deutschland entstehen sollte. Selbst im Zwischenbereich von Versailles und Weimar blieb dieser Geist lebendig. Er fand seine politische Heimat anfangs m den Wehrverbänden, später in dem immer mächtiger anschwellenden Strom der nationalsozialistischen Bewegung; seine militärische Pflegestätte aber war die Reichswehr.„Aus der Substanz der Reichswehr lebt die neue Wehrmacht. Ehre allen Männern, die dort als wahrhafte Soldaten wirkten, in einem Staat, der unsoldatisch war, unter inneren und äußeren Fesseln und Lasten, wie sie wohl keine andere Armee ertragen hätte.“ Diese Worte sprach der Reichskriegsminister und Oberbefehlshaber der Wehrmacht am Heldengedenktag 1936, nachdem tags zuvor mit dem Einmarsch deutscher Truppen in das Rheinland das letzte Ueberbleibsel einseitiger Beschränkungen der deutschen Wehrhoheit ausgelöscht worden war. Wer dieses soldatische Verdienst der alten Wehrmacht und der Reichswehr anerkennt, der muß im gleichen Atemzug bezeugen, daß allein der Nationalsozialismus die innen= und außenpolitischen Grundlagen schuf und schaffen konnte, auf denen das neue Wehrgebäude ruht. Ohne den unbeugsamen Willen des Führers, ohne seine Geisterschärfe und sein Augenmaß wäre die wehrpolitische Befreiung Deutschlands ebensowenig gelungen wie ohne die seelische und geistige Geschlossenheit des Volkes, seinen Glauben, seine Opferbereitschaft und seinen Fleiß. Wer die Freiheit will, muß das Leben wagen. Der Höhe des Zieles entspricht die Größe der Opfer. Das deutsche Volk hat die Probe bestanden. Heute, nach dreieinhalb Jahren nationalsozialistischer Führung ist das Reich frei, stark und geachtet, selbständig in seiner Politik, ein Bollwerk des Friedens, der Arbeir und des kulturelien und gesellschaftlichen Aufstiegs auf allen Gebieten. Heute, anderthalb Jahre nach der Verkündung des Wehrgesetzes vom 21. Mai 1935, steht auch die neue Wehrmacht der allgemeinen Dienstpflicht fertig da; die soldatische Erziehungsschule der Nation arbeitet; an den Grenzen und an den Küsten, auf den Meeren und in der Luft wachen wohlausgerüstete deutsche Soldaten für die Sicherheit der Nation. Im Schutz des völkischen Lebensraumes gegen Bedrohung von außen ber liegt die Hauptaufgabe der Wehrmacht. Im inneren Leben des Volkes ist sie die Gestalterin der Wehrkraft und die Erzieherin zu militärischer Abwehrbereitschaft. Die Politik— das sind im neuen Deutschland Adolf Hitler und die NSDAP.— gibt ihr dazu die Mittel und schafft die staatlichen, ideellen und wirtschaftlichen Voraussetzungen für die Arbeit des Soldaten. Die Wehrmacht ihrerseits gibt dieser Politik den festen Rückhalt im außenpolitischen Spiel der Kräfte. Um diesen Aufgaben zu genügen, muß die Wehrmacht stark sein. Das Maß ihrer Stärke ist dabei abhängig von dem Rüstungsstand der Umwelt und den Gefahren, die von dort drohen. Das Gesetz über den Aufbau der Wehrmacht vom 16. März 1935 hat den Heeresrahmen auf 12 Armeekorps mit 36 Divisionen festgesetzt. Die Kriegsmarine ist im deutsch=englischen Flottenabkommen vom 18. Juni 1935 auf 35 vom Hundert der britischen Flottenstärke bemessen. Für den Ausbau der Luftwaffe ist der hohe Grad der Empfindlichkeit und der Gefährdung maßgebend, der sich aus unserer geographischen Lage und aus den Luftrüstungen der Nachbarstaaten ergibt. Seit dem 24. August 1936 ist die zweijährige aktive Dienstzeit in der deutschen Wehrmacht eingeführt. Ein Blick über die Grenzen lehrt, daß diese Stärkemaßstäbe nicht unbescheiden sind, daß sie nur dem Willen zum Frieden und zur Verteidigung, nicht aber dem Wunsch nach Angriff und Eroberung entspringen. Die Friedensarmeen Frankreichs und der mit ihm verbündeten Staaten Belgien, Tschechoslowakei und Polen — von den anderen Bündnispartnern zunächst abgesehen— zählen insgesamt einige 90 Divisionen. Die Zahl der ausgebildeten Reserven beträgt in diesen Ländern mehr als 10 Millionen. Die Arsenale sind in anderthalb Jahrzehnten fortgesetzter Aufrüstung gefüllt worden. Auf dem Wege der Dienstzeitverlängerung gingen uns alle Nachbarn voran. Im Neubau von Kriegsschiffen aller Gattungen stehen wir am Anfang, während in der Umwelt vorhandene neuzeitliche Flotten in verstärktem Tempo ausgebaut werden. Frankreich und die Sowjetunion kämpfen um den Anspruch, die stärkste U-Boot=Flotte der Erde ihr eigen zu nennen. In allen Staaten wird seit vielen Jahren stärkster Nachdruck auf den Bau einer mächtigen Luftwaffe gelegt. Und dieses hemmungslose Wettrüsten hat mit der Einordnung des militaristischen Bokschewismus als Bannerträger der Weltrevolution und durch den Abschluß mehrfacher Militärabkommen mit ihm zu einer wehrpolitischen Kräfteverlagerung und Zusammenballung geführt, der Deutschland höchste Aufmerksamkeit schenken muß. Nicht wir sind die Schrittmacher dieses Rüstungswettlaufs— sie sind anderwärts zu suchen, und zwar dort, wo sie seit mehr als 15 Jahren ihrem Handwerk nachgehen. Aber das Verhältnis der zahlenmäßigen Stärke einer Wehrmacht zu dem Rüstungsstand der Nachbarn ist nicht der einzige Maßstab ihres Wertes. Ebenso wichtig sind die inneren Gegebenheiten im völkischen und staatlichen Leben. Die Wehrmacht lebt nicht im luftleeren Raum; sie ist vielmehr untrennbar mit dem Volksganzen verknüpft. Gerade die Erscheinungsformen des neuzeitlichen Krieges fordern die innigste Verbindung und Durchdringung von Volk und Wehrmacht. Man nennt diesen Krieg mit einem Schlagwort den„totalen“ Krieg, weil er das ganze Volk mn seinen Bann zieht, weil er nicht mit der„Wehrmacht allein, sondern mit der gesamten geistigen, physischen und materiellen Kraft des Volkes geführt werden muß. Schäden und Gebrechen am Volkskörper zehren also unmittelbar am Organismus der Wehrmacht, ebenso wie ein sauberer Staat und ein gesunder Volk den Wehrkörper nähren und stärken. Die Kraftquellen der neuen Wehrmacht liegen, wie es in den „Pflichten des deutschen Soldaten“ heißt,„i einer reichen Vergangenheit, in deutschem Volkstum, deutscher Erde und deutscher Arbeit“. Es ist ein entscheidendes Verdienst des Nationalsozialismus, daß er dem Soldaten die denkbar festesten Grundlagen für die Erfüllung seiner Aufgaben gegeben hat. Volk und Staat, Partei und Wehrmacht gehorchen der gleichen autoritären Führung. Ein Wille befiehlt, und die gange Nation folgt diesem Willen in soldatischer Disziplin und mit soldatischem Vertrauen. Es gibt im neuen Deutschland kein Gegeneinander. Es gibt wohl ein Nebeneinander, in dem die vielfältigen Kräfte und Organisationen auf klar gegebenen Arbeitsfeldern ihren Zielen zustreben; in der Gemeinsamkeit dieses Zieles abe: wird das Nebeneinander zum Miteinander und zum Füreinander. Wer die unzähligen Klüfte und Spaltungen kennt, die in der Vergangenheit das deutsche Volk und seinen Staat zerrissen, wer die Ursachen würdigt, an denen das Zweite Reich zugrunde ging, wird in der neugewonnenen Einhekt des Staates und in der Einigkeit der Denkens und Handelns der Nation auch die Hauptmerkmale der neuen Wehrmacht sehen. Denn diese Wehrmacht wirkt und lebt in einem Wehrstaat, und die Volksgemeinschaft, in die sie sich dienend einfügt, ist die Wehrgemeinschaft aller Deutschen. So ist die Weltanschauung des Nationalsozialismus das Lebensprinzip des deutschen Soldaten. Er ist Nationalist, weil er in der Nation das höchste irdische Gut eablickt; er ist Sozialist, weil es keinen besseren und wahrhafteren Sozialismus gibt, als soldatische R##deradschaft ihn umschließt. Er bekennt sich zu den Idealen der Ehre, der Pflicht und eines harten, männlichen Daseins. Er sieht in den Werten des Ch rakters, der Leistung und der Opserbereitschaft die Maßstäbe seiner Persönlichkeit, Er schwört allem ab, was nur ihm selbst, nicht aber der Gemeinschaft nützt. So folgt er dem Gesetz seines Lebens, das zugleich das Wehrgesetz des neuen Reiches ist:„Wehrdienst ist Ehrendienst am deutschen Volk!“ Die Insanterie Die Infanterie bringt im Kampf die Entscheidung. Ihr das Errtngen des Erfolges zu ermöglichen, ist die Aufgabe, die die Gefechtstätigkeit aller anderen Waffen bestimmt. (Aus einer Dienstvorschrift.) Ueberall dort, wo eine Parade stattfindet, sehen Tausende von jungen Männern die verschiedenen Waffengattungen an sich vorbeiziehen, und alle, die früher oder später unter die Waffen treten werden, bewegt die Frage: Zu welcher Truppe werde ich nun kommen? Es ist zu einem gewissen Grade verständlich, daß in unserm technisch betonten Zektalter die motorisierten, mechanifierten und technischen Truppen ein erhöhtes Interesse genießen. Das imposantk Bild eines Flugzeuggeschwaders, einer Kampfwagen=Abteilung, einer Abteilung motorisierter schwerer Artillerie läßt sehr oft den Wunsch aufkommen: Dort will ich auch hin. Erscheint dann aber das einen jeden packende Bild der im Paradeschritt defilierenden Infanterie, ist jedermann begeistert. Gering sind jedoch die Vorstellungen über die Aufgaben dieser Truppe, da der Laie glaubt, daß im Kriege der Zukunft nur Maschine, Motor und Panzer entscheiden. Diese bleiben immer nur technische Mittel und unterstützen und helfen. Den Sieg erficht nur der Mann, sein Geist, sein Mut, sein Charakter. Dieser Satz gilt für alle, für den Flieger, den Panzermann und den Fußsoldaten. Auch heute im Zeitalter der hochentwickelten Flugwaffe, der Maschinenwaffen und stärksten Panzer sind es die Sturmkompanien der Infanterie, die die Schlacht entscheiden. Es ist die Aufgabe aller anderen Waffen, durch ihren Einsatz, durch ihr Feuer, das Vorarbeiten, den Angriff der Infanterie zu erleichtern oder überhaupt zu ermöglichen. Dieses Heranarbeiten an den Feind, der Weg bis zum eigentlichen Angriff, führt durch die Hölle des Abwehrfeuers des Feindes. Sprungweise, oft nur kriechend, jede, auch die kleinste Deckung und Vertiefung ausnutzend, mit Stahlhelm und Gasmaske, das Gewehr, das l. MG., die Munitionskästen, oft auch den Tornister mit sich schleppend, arbeitet sich Mann für Mann einzeln vor an den Feind. Und dann der eigentliche Angriff, der Einbruch in die feindliche Linie, das Durchfressen durch die Tiefe der feindlichen Aufstellung! Mit aufgepflanztem Seitengewehr, mit Spaten und Handgranate werden die feindlichen Nester genommen. Uralte Form des Kampfes: Mann gegen Mann! Durch die starke Auseinanderziehung von Kompanie, Zug und Gruppe, die durch die feindliche Feuerwirkung bedingt wird, ist jeder Mann auf sich selbst gestellt. Offizier und Unteroffizier führen hier nur noch durch ihr Beispiel, durch ihr Vorbild und reißen so die Truppe mit sich fort. Dieser Weg durch die Hölle von Feuer und Gas, der Kampf Mann gegen Mann, Auge in Auge mit dem Gegner, die unerhörten körperlichen Leistungen stellen den Einzelkämpfer, den Infanteristen auf die härteste Probe seelischer und körperlicher Widerstandskraft. Er kennt aus nächster Nähe den Einschlag der Granaten, das Heulen und Pfeifen der Geschosse, den Anblick von Zerfetzten, den Todesschrei der Schwerverwundeten. Er, der Sturmsoldat, der Infanterist ist es, der das Weiße im Auge des Gegners schimmern sieht. Es bedarf nicht der Anführung von Beispielen. Der größte Teil der Kriegsliteratur spricht vom Heldenkampf, vom Kämpfen, Siegen und Sterben des deutschen Infanteristen. Durch nichts und niemanden ist die Leistung des Frontsoldaten je übertroffen worden. Vom Einzelkämpfer wird größte körperliche Leistung, Härte und Rücksichtslosigkeit gegen sich selbst, innerer Schwung und Angriffsgeist, Opfermut, Willenskraft und Manneszucht verlangt. Welche Charakterstärke, welche hohen Anforderungen an die Persönlichkeit, welches große Maß von innerer soldatischer Erziehung und Kameradschaft, von militärischer Ausbildung und Disziplin ist notwendig, um ein selbtAndig denkender und handelnder Einzelkämpfer zu werden. Der Infanterist, der Einzelkämpfer, ist stolz auf die hohen Aufgaben, die von ihm erwartet und erfüllt werden. Er weiß aber, daß alle seine Schwesterwaffen so wichtig und notwendig sind, wie er selbst. Die Idee des Einsatzes für Führer, Volk und Vaterland bis zur Opferung des Lebens und die Soldatentugenden Pflichterfüllung, Gehorsam und kämpferischer Mut sind in allen drei Wehrmachtteilen und in allen Waffengattungen die gleichen. Eine Schlacht wird nur gewonnen durch die soldatische Idee und den restlosen Einsatz aller. Der vorliegende Artikel spricht vom Waffenstolz der Infanterie. Er soll den jungen Männern Aufgabe und Geist dieser Truppe vor Augen führen und allen klarmachen, daß für die schwere Aufgabe des Einzelkämpfers der Infanterie die Besten der Besten gebraucht werden. Einer der letzten Reiter von Mars la Tour Am Bußtag wurde in der ostpreußischen Stadt Guttstadt der Altveteran Fromm 90 Jahre alt. Er ist wahrscheinlich einer der letzten noch lebenden Reiter, die den berühmten Todesritt bei Mars la Tour mitgemacht haben. Er diente gerade im dritten Dienstjahr bei der zweiten Eskadron des zweiten Garde=Dragoner=Regiments, als 1870 der Krieg gegen Frankreich ausbrach. Mit seinem Regiment hat er an zahlreichen Schlachten und Gefechten teilgenommen, ohne verwundet zu werden. Auch bei dem Todesritt von Mars la Tour, bei dem die zweiten GardeDragoner schwerste Verluste erlitten, kam er heil davon. Nach dem Kriege schied er als Unteroffizier aus. Im Weltkrieg verlor er zwei seiner Söhne. Der Kampf um Madrid Albschied von der Front— Brief von der Spanienreise Colin Roß' Ich schreibe diese Zeilen bereits wieder in Deutschland, aber mein Herz schlägt noch unten in Spanien, mein Blut pulst noch im heißen Rhythmus des Siegesrausches, der die nationalen Truppen von Erfolg zu Erfolg trieb.— Es war an meinem letzten Abend an der Front. Wie gewöhnlich war mit dem sinkenden Tag das Feuer abgeflaut. Die Infanterie=Begleitbatterie hatte ihren letzten Schuß aus den Rohren gejagt. Sie hatte deren nur zwei, die beiden andern waren durch Rohrkrepierer zerstört. Das hatte einen Toten und zwei Verwundete gekostet, die einzigen Verluste. Die rote Artillerie hatte die Batterie nicht entdecken können, obgleich sie den ganzen Tag über wild gefeuert, so daß die beiden noch unversehrten Nohre glühend heiß waren. Es war höchste Zeit, daß sie Schluß machten, die Züge waren völlig ausgeleiert, ein einigermaßen sicheres Schießen nicht mehr möglich. So protzten die Kanoniere denn auch auf, d. h. sie verluden die Geschütze auf Lastautos, um sie nach Talavera in die Artilleriewerkstatt zurückzufahren. Ich nahm es als Rückzugssignal auch für mich. Schweren Herzens. Ich mußte nach Deutschland zurück, mußte. Meine eigentliche Aufgabe hatte ich zwar erfüllt. Sie war gewesen, mir ein Bild von der Lage in Spanien zu machen, von den Aufbaumöglichkeiten und den Aussichten eines nationalen Spanien. Aber ich hatte doch mit heißem Herzen gehofft, den Fall Madrids noch zu erleben. Es hatte nicht sein sollen. Aber was machte das, wenn es nur überhaupt fiel, bald, bald Bald?— War es überhaupt richtig, das zu wünschen, zu hoffen, zu erflehen? War es nicht besser, Franco zügelte wie bisher die Angriffslust dieser prachtvollen alten Soldaten, den Aufopferungswillen der jungen Freiwilligen? In offener Feldschlacht wie im Grabenkrieg sind sie den Noten unbedingt überlegen. Hier kommt die bessere Führung zur Geltung, die straffere Disziplin, die größere Tapferkeit. Aber Madrid bedeutet Straßenschlacht und Häuserkampf. Wer je einen mitgemacht, weiß, was das heißt. Und hat nicht die Verteidigung des Alkazar wieder gezeigt, was ein paar Mann mit einigen Maschinengewehren vermögen und welche Widerstandskraft selbst ein in keiner Weise zur Verteidigung vorgesehener Steinbau auch gegen moderne Angriffsmittel besitzt? Auf der anderen Seite ist es verständlich, daß Franco nicht länger zögerte, daß er seine Truppe schließlich in die rote Häuserhölle Madrids vorbrechen ließ, in seine gefährlichen, unübersichtlichen Straßenschluchten. Jeder Tag Verzögerung birgt ja die Gefahr des Eintreffens weiterer Kriegsmittel, die von Sowjetrußland her im ununterbrochenen Anrollen sind. Jeder weitere Tag birgt die Gefahr des weiteren Abschlachtens Unschuldiger. Wieviele Angehörige und Freunde der Männer, die um die Befreiung Madrids ringen, befinden sich nicht als Geiseln in den Händen der Roten:— der junge Primo de Rivera, der Gründer und Führer der Phalanx, Queipo de Llanos Schwester und ungezählte andere! Was mag im Herzen Francos vorgehen? Welch ungeheure Verantwortung lastet auf diesem Manne! Es ist nicht gut, wenn einem an der Front solche Gedanken kommen, und es ist gut, daß die Männer um mich sie aus ihrem Herzen verbannt, daß sie nur den einen Gedanken haben, nur das eine Ziel kennen: Madrid! Noch einmal gehe ich nach vorn. Von dem flachen Dach des äußersten Hauses am Dorfrand hat man einen weiten Blick auf die roten Stellungen. Vorsichtig luge ich erst, dann trete ich offen hinaus. Die roten Schützen lassen mich in Ruhe. Sie hatten jedesmal Granaten auf ihre Gräben bekommen, wenn sie auch nur die Nasenspitze herausstreckten. So schossen sie nicht einmal mehr.— Auf dem Marktplatz hielt das Auto, das mich nach Talavera zurückbringen sollte. Dort wartete ein anderes für die Fahrt nach Lissabon. Von hier ging am folgenden Morgen ein schneiler Dampfer nach London. Mit dem Flugzeug kam ich dann noch rechtzeitig nach Deutschland. Marokkanische Regulares standen vor dem Wagen. Sie grinsten mich freundlich an. Einer hob die Hand zum Hitlergruß:„Aleman bon!“ rief er seinem gebrochenen Spanisch,#lunces brr...“ Dabei verzog er sein Gesicht zu einer Grimasse und machte mit der Rechten die Gebärde des Halsabschneidens. „Es ist höchste Zeit, daß wir fahren!“ drängte mein Begleiter, sonst wird es für morgen früh zu spät. Aber da ftel mein Auge auf ein Panzerauto, das gesechtsbereit heranfuhr. Neben uns hielt es. Ich trot an die offene Tür:„Wohin geht's?“ „Oh, wir statten den Roten nur einen kurzen Besuch ab und bringen den Unsern in den Gräben frische Handgranaten und das Abendessen.“ Ein rascher Entschluß blitzte mir durch das Hirn. „Nehmen Sie mich mit?“ „Aber gern!“ Und man räumte mir ohne weiteres den Führersitz neven dem Fahrer ein, ja, der MG.= Schütze wollte mir sogar seinen Stahlhelm abtreten. Der Begleiter, den man mir im Hauptquartier mitgegeben, jammerte, er könne die Verantwortung nicht übernehmen. Ich tröstete ihn, in einer Stunde wäre ich zurück. Aber dann dauerte es eine halbe Stunde, bis die Handgranaten da waren und eine weitere, bis das Essen endlich ankam. Und dann fuhren wir überhaupt nicht los. So stieg ich denn in mein Auto. Es war ohnehin höchste Zeit geworden, wollte ich mein Schiff nicht versäumen. Und jetzt ist Madrid gefallen. Das heißt, während ich diese Zeilen schreibe, wird noch um Madrid gekämpft, und wahrscheinlich rasseln noch immer die MG.s in seinen Straßen und krachen die Handgranaten, wenn dieser Aufsatz erscheint. Was ich vor Madrid Tag für Tag mit bangem Herzen gefürchtet, was ich in meinem letzten Bericht andeutete, das wurde Wirklichkeit. Es gelang nicht, die Roten mehr oder weniger kampflos aus Madrid herauszudrücken, die Uebergabe der Hauptstadt zu erzwingen, es mußte vielmehr die ganze zerstörerische Gewalt der modernen Kriegsmittel eingesetzt werden, Bomber wie schwere Artillerie, Tanks und Flammenwerfer. Madrid ist nicht leicht zu nehmen. Am Manzanares haben die Roten eine ideale Verteidigungsstellung. Der königliche Palast war ein fester, hochragender Bau. Die Verteidiger Madrids hätten ihn zu einem zweiten Alkazar machen können. Wenn ein Häuflein Männer den Alkazar siebzig Tage gegen schwersten Angriff hielt, so müßte sich der Palacio Real sieben mal siebzig Tage halten lassen. Der Alkazar von Toledo war in keiner Weise zur Verteidigung vorgesehen. Seine artilleristische Armierung bestand aus einem kleinen Geschütz. In aller Eile hatte man nur Maschinengewehre, Munition und Proviant hineinschaffen können. Madrid aber, das an sich viel schwerer zu nehmen ist als der Alkazar, ist seit Monaten zu einer Festung ausgebaut worden, zu einer Festung der Straßen= und Häuserkampfes. Wird die spanische Hauptstadt nur halbwegs richtig, auch nur von einer geringen Anzahl wirklich todentschlossener Männer verteidigt, so bedeutet seine restlose militärische Einnahme eine Aufgabe nicht von Tagen, sondern von Wochen. Es ist niemals richtig, einen Gegner zu unterschätzen. Und wenn der Ausdruck„Rote Horde“ im allgemeinen auch zutreffen mag, so darf man nicht vergessen, daß diese„Horde“ wenigstens zum Teil auch aus Männern besteht, die zu fechten wissen, und die auch bis zum letzten fechten werden, schon weil ihnen nichts anderes übrigbleibt. Was jetzt in den Straßen Madrids den eindringenden Truppen Francos Widerstand leistet, was von den Dächern schießt, aus den Fenstern siedendes Oel gießt, aus Verstecken Handgranaten schleudert und die Maschinengewehre in den betonierten MG.=Nestern bedient, das hat so viel an Mord und Schuld auf dem Gewissen, daß es weiß, daß es sterben muß. Man darf ja nicht vergessen, daß es ein gnadenloser Kampf ist, der auf beiden Seiten mit dem weißglühenden Hasse und aller Unerbittlichkeit des Bürgerkriegs geführt wird. Die Rückzugstraßen sind verstopft, Flucht bringt einen in das Feuer der Flieger. Uebergabe ist unmöglich. So bietet der Widerstand bis zum äußersten in gut ausgebauten Positionen noch die einzige Chance, zumal ja immer noch die Hoffnung eines Rückschlages, eines roten Gegenstoßes ihnen bleibt. Kein Mensch gibt die Hoffnung auf, selbst nicht in der verzweifeltsten Lage. Wenn also Madrid wirklich bereits gefallen und in seinen strategisch entscheidenden Punkten besetzt ist, wenn diese Zeilen erscheinen, so bedeutet das eine militärische Leistung, ein Uebermaß an heroischer Tapferkeit und todentschlossenen Angviffsgeistes von seiten der Franco=Truppen. Es bedeutet ferner, daß die Roten moralisch am Ende sind, daß hinter dem weiteren Kampfe lediglich der Zwang Moskaus und der verzweifelte Kampf jener steht, die um eine verlorene Sache weiterkämpfen müssen, weil ihnen nichts anderes übrigbleibt. Es bedeutet zum dritten, daß Madrid sich erhoben hat, das wahre Madrid, die Masse der Bevölkerung, die heimlichen Phalangisten, die versteckten Offiziere, die Guardia Civil, die bisher unter dem übermächtigen Druck und Terror der roten Miliz der kommunistischen und anarchistischen Arbeiterorganisationen keinen Widerstand hatten wagen können. Aber auch wenn Madrid noch nicht gefallen sein sollte, wenn um die Puerta del Sol immer noch gekämpft, wird, um den Graben der Paseos und den Park von Madrid, der den roten Batterien so gute Stellungen bietet, so ist auch das bereits ein gewaltiger Erfolg und ein Unterpfand des endgültigen Siagen Aber in jedem Falle ist es ein hart errungener Sieg, und es wird Jahre und Jahre dauern, bis Spaniens Wunden geheilt sind, die ihm dieser Bürgerkrieg geschlagen. Und wenn man etwas mit heimasbracht hat aus Spanien, so ist es eine tiese Dankbarkeit, daß uns solch tragisches Geschick erspart geblieben. 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November. Die Abordnung dor nationalsozialistischen Presse unter der Führung des Reichspressechefs Dr. Dietrich ir auf ihrer Ilaltenteise. von Neapel vommend, mit dem italienischen Niesendampfer„Nex“ in Genua eingeinatten. Die deutschen Schriftleiter wurden vom Präsekten der Provinz Genua, vom Bürgermeister der Stadt, dem Verbandssekretär der Faschistischen Partei und zahlreichen Vertretern der italienischen Presse herzlich willkommen geheißen. Nach einer Besichtigung des ganz modern eingerichteten Hauses der faschistischen Seeleute begaben sich die deutschen Gäste in das Fascio=Haus, wo sie vom Verbandssekretär der Partei empfangen wurden. Daran schloß sich eine Kranzniederlegung in der Kapelle der gefallenen Faschisten und eine Besichtigung der Kaserne der Jungfaschisten. Die nationalsozialistischen Journalisten nahmen darauf an einem Empfang im Rathaus teil, den der Bürgermeister von Genua ihnen zu Ehren veranstaltete. Die herzliche Begrüßungsansprache des Bürgermeisters erwiderte Dr. Greserl. Am Abend war die Abordnung der nationalsoziolistischen Presse bei der Vereinigung der italienischen Journalisten zu Gast. Am Montag besichtigten die deutschen Gäste die Stadt Genua und unternahmen eine Rundfahrt in die weitere Umgebung an die Riviera. Die deutsche Schriftleitergruppe trat am Montagabend von Genua aus die Rückreise nach Deutschland an. Beileid der englischen Admiralität Jum Autergang von„A 18“ London, 22. November. Die englische Admiralität hat an das Oberkommando der deutschen Kriegsmarine anläßlich des Sinkens von„U 18“ folgendes Telegramm gesandt: „Die englische Admiralität hat mit Bedauern von dem Sinken des Unterseebootes 18 und dem Verlust von acht Mann des Bootes gehört. Sei drückt auf diesem Wege ihre tiefste Teilnahme aus" * Des Beileid der SA. Berlin, 22. November. Der Stabschef der SA. hat folgendes Telegramm an Generaladmiral Raeder(Berlin) gesandt: „Soeben erfahre ich von dem schweren Verlust, den die junge deutsche Kriegsmarine durch den Untergang des Unterseebootes„U 18“ erlitten hat und der acht Marineangehörigen das Leben kostete. Zugleich im Namen der gesamten SA. spreche ich Ihnen und der deutschen Kriegsmarie mein tief empfundenes Beileid aus. Biktor Lutze.“ Zwei Zugzusammenstöße 8 Tote, 17 Verletzte Brünn, 23. November. Wie die Staatsbahndirektion in Brünn mitteilt, tieß am Montag früh der aus Brünn um 2.26 Uhr abgehende Schnellzug in der 45 Ktlometer von Brünn entfernten Station Letovice mit einem rangierenden Güterzug zusammen, wobei vier Personen den Tod fanden. Unter den Toten befindet sich auch ein Deutscher namens Kramer aus Dresden. Weiter wurden der Schlafwagenschaffner aus Prag und ein Reisender aus Gr. Diosek betötet. Der Lokomotivführer des Güterzuges starb während der Ueberführung ins Krankenhaus. Sieben Personen, darunter der Lokomotioführer des Schnellzuges, wurden mit Verletzungen ins Krankenhaus gebracht. * Pretzburg, 23. November. Am Montagvormittag stieß ein Arbeitstriebwagen mit einem Arbeiterzug auf der Streche Sala—Galanta zusammen. Bei dem Zusammenstoß wurden zwei Eisenbahnarbeiter auf der Stelle getötet, zwei weitere starben bi der Ueberführung ins Krankenhaus. Weiter wurden zwoi Personen schwer und acht andere leicht verletzt. Die Schwerverletzten wurden in das Krankenhaus von Neuhäusel gebracht. Neue Eisenbahnprozesse in der Sowsetunion Warschau, 23. November. Nach Moskauer Berichten der Pat wurde in Orla ein Prozeß beendet, der die für einen Eisenbahnzusammenstoß verantwortlichen Beamten zur Verantwortung zog. Das Unglück hatte sich am 13. November d. J. auf der Strecke Dumtschyno=Otrada ereignet, wobei 14 Wagen völlig zertrümmert worden sind. Der Maschinist Lepjeschkin wurde zum Tode durch Erschieben, der Zugführer zu sechs Jahren Kerkers verurteilt. Ein ähnlicher Prozeß läuft in Roslawl. Dort stießen am 9. November d. J. zwei Jüge zusammen. Die Zahl der Menschen, die dabei ums Leben kamen, wird geheim gehalten. Auf der Anklagebank sitzen sechs Eisenbahnbeamte. Das Organ des Verkehrsministers weist bei dieser Gelegenheit darauf hin, daß sich im Oktober auf der Strecke Roslawl allein zehn Eisenbahnunfälle ereignet haben. Es ist damit zu rechnen, daß sich das Gericht dem Antrag des Staatsanwalts anschließt, der Todesurteile gegen alle drei Hauptangeklagten gefordert hat. Studentenstreik in Wilna beendet Warschau, 23. November. Die Wilnaer Studenten haben Montag vormittag das seit 9 Tagen von ihnen besetzte Akademische Haus geräumt und haben sich in geschlossenem Zuge in die St. Johanniskirche begeben, wo der Erzbischof eine Dankmesse zelebrierte. Nach den Meldungen nationalistischer Blätter ist die Räumung des Akademischen Hauses und die Einstellung des Hörerstreik: auf die den Studenten von Seiten des Wilnaer Erzbischofs und der früheren Rektoren der Universität gegebene Versicherung erfolgt, daß die gegen das Ueberhandnehmen des Judentums gerichteten Forderungen der Studenten in vollem Umfange erfüllt werden würden. Ministerpräsiden! a. D. Zankoff kommt nach Deutschland. Der ehemalige bulgarische Ministerpräsident und Führer der volkssozialen Bewegung, Professor Alexander Zankoff, der am Montag eine mehrwöchige politische Informationsreise nach dem Ausland angetreten hat, wird am Dienstag im Flugzeug von Belgrad nach Deutschland weiterreisen. Landwirtschaft Schäsertag in Erfolgreicher Verlauf des ersten Schulungslehrganges Als weiterer Auftakt für die Maßnahmen zur Durchführung des Vierjahresplanes des Führers zur Erweiterung der Rohwollversorgung sand am 20. November d. J. in Paderborn(Luisenhof) der 1. Schulungslehrgang für Schäfer statt. Der Leiter des Lehrganges, Landw.=Rat Ebbinghaus, Paderborn, konnte 74 interessierte Teilnehmer aus dem Paderborner Lande begrüßen, ein Zeicen, daß die Aufforderung zur Erweiterung der Kenntnisse in dem alten Schafzuchtgebiet auf sehr fruchtbaren Boden gefallen ist. Der Tagungsleiter, Direktor Ebbinghaus, stellte einleitend im Vergleich zu früher die wachsende Bedeutung der Schäfer als treue Mitarbeiter in der Lösung des Wollproblems heraus, unterstrich die bisherigen großen Erfolge in dem Wiederaufbau der deutschen Schafzucht und besonders der westfälischen, zeigte jedoch gleichzeitig, daß nach diesem ersten sichtbaren Aufstieg nunmehr in der vordersten Front von allen in der Schafzucht Tätigen eine erneute gewaltige Erweiterung in der inländischen Wollerzeugung in Angriff genommen werden müsse, um das Ziel, den deutschen Wollbedarf aus eigener Scholle weitgehend zu decken, in die Tat umzusetzen.„Die Hauptarbeit steht uns noch bevor!“ ist die ausgegebene. Parole. Hierzu sind stark erweiterte Kenntnisse aller Einzelheiten in der neuzeitlichen Schäferei notwendig. Die Lehrgänge sollen die Lücken ausfüllen. Dr. Seeling, Paderborn, zeigte in einem umfassenden Vortrage über„Züchtungs= und Ernährungsfragen in der westsälischen Schafzucht“ einerseits die Vorgänge in einem erfolgreichen Zuchtaufbau, andererseits die Maßnahmen, welche notwendig sind, um den auf Woll=Leistungszucht abgestellten Aufbau in der Ernährung sicherzustellen und zur vollen Entwicklung zu bringen. Die Ausführungen waren durch scharfe, die Einzelheiten betonenden Lichtbilder umrahmt und spiegelten in der Gesamtheit das große Tätigkeitsfelb wieder, in welchem nunmehr die Verbesserungen einsetzen. Die Organisation der„Reichswollverwertung“, die schwierigen Fragen der Wolleinschätzung, der Behandlung und Pflege des Wollanfalles, und das große Arbeitsgebiet der Erzeugung bester westfälischer Wolle wurden in den interessanten Darlegungen von Direktor Schramm, Reichswollverwertung G. m. b. H., Abteilung Paderborn, in einer derart eingehenden Form behandelt, daß alle Teilnehmer restlos über die Maßnahmen unterrichtet wurden, die sie nunmehr durch die Tat im eigenen und Volkvinteresse verwirk. lichen müssen. Zahlreiche praktische Darstellungen in vorgelegten Wollproben ergänzten diesen mit großem Beifall ausgenommenen Vortrag. Direktor Dr. Sachweh vom Tiergesundheitsamt der Landesbauernschaft in Münster fesselte die Zuhörer durch die einfache und praktische Behandlungsweise, die er bei den verschiedenen Seuchen und Schafkrankheiten in Vorschlag brachte. Er unterstrich in erster Linie, daß unser Hauptziel gesunde, kräftige Leistungstiere sein müssen, die wir durch eine sachgemäße Ernährung und weitgehende Haltung im Freien herausstellen können. Die Bekämpfung der Räude durch Baden der Schafe wurde eingehend behandelt, im nächsten Frühjahr findet diese Behandlung allgemein statt. Auch die Ausheilung„Moderhinke“ mit Lebertrau wurde als einfach und erfolgreich herausgestellt. Die Berufsfragen des Schäferstandes wurden in Vertretung des vorgesehenen Referenten durch Direktor Ebbinghaus in kurzen, klaren Zügen herausgestellt. Es gilt, aus diesem Berufsstand die tüchtigsten, bewährtesten Facharbeiter herauszustellen und ihn von allen Pfuschern und Quertreibern zu bereinigen. Ein verantwortungsbewußter, pflichttreuer Schäferstand ist die wichtigste Voraussetzung zum Gelingen des großen Vierjahresplanes und der Erzeugungsschlacht. Durch die eingerichteten Prüfungen sollen Lehrlinge und Gehilfen den Nachweis ihrer Fähigkeiten erbringen; diese Voraussetzung wird jetzt von allen in der Schafzucht beruflich Tätigen verlangt. Das Interesse für die Ablegung der Prüfung zeigte sich anschließend in der zahlreichen Einforderung der Teilnehmerbescheinigung an diesem Lehrgang, eine Voraussetzung für die Zulassung. Der Gesamtverlauf des„Paderborner Schäfertages“ zeigte den großen Wissensdurst der Betreuer unserer Wollträger, der in allen Gebieten klor und zielbewußt zum Ausdruck kam. Jeder zog, mit neuem Rüstzeug ausgestattet, befriedigt heim. Die Teilnehmer bekundeten ihre restlose Bereitschaft zum erfolgreichen Einsatz durch ein„Sieg Heil“ auf den Führer und auf Deutschland. Die Monatsausweise der Girozentralen Wie üblich, sind den Girozentralen im Oktober, d. h. nach dem Quartalsultimo, neue Mittel zugeflossen. Die Einlagen deutscher Kreditinstitute, also insbesondere der Sparkasseneinlagen, erhöhten sich bei den regionalen Girozentralen im Berichtsmonat noch um 23,3 Mill. Reichsmark, und die sonstigen Gläubiger stiegen um 23,1 Mill., wogegen die Nostroverpflichtungen sich nach dem Quartalsultimo wie üblich — und zwar um 6.1 Mill.— vermindert haben. Insgesamt betrug also die Kreditorensteigerung bei den regionalen Girozentralen 40,5 Mill., und zwar erfolgte dieser Einlagenzuwachs nur auf den Konten der Festgelder und Gelder auf Kündigung, bei denen die Beträge um 58,6 Mill. zugenommen haben; die jederzeit fälligen Gelder sind dagegen um 12.2 Mill. zurückgegangen. Die Steigerung der sonstigen Gläubiger ist allerdings fast zur Hälfte darauf zurückzuführen, daß die Kommunalbank Erfurt von der Mitteldeutschen Landesbank übernommen worden ist. Von den übrigen Passivpositionen der regionalen Girozentralen haben sich nur noch die Akzeptverpflichtungen mit einer Abnahme um 19,6 Mill. nennenswert verändert(Rückzahlungen bei der Rheinischen Girozentrale). Auf der Anlageseite der Monatsausweise der regionalen Girozentralen wurde das Wechselportefeuille um 59,3 Mill. verstärkt, und die Nostroguthaben, also insbesondere die Guthaben bei der Deutschen GiroDie Verjudung der Wiener Theater Durchstechereien jüdischer Theaterdirektoren. Wien, 23. November. Die starke Verjudung der hiesigen Theater und Vergnügungsstätten, insbesondere die Ueberfremdung des Wiener Kunstlebens mit ausländischen Juden und Emigranten, veranlaßt die christlich=sozialen Organe, sich in gesteigertem Maße mit diesen Verhältnissen zu beschäftigen. Die Montagausgabe der„Reichspost“, das„Wiener Montagsblatt“, spricht von Durchstechereien jüdischer Theaterdirektoren und Unternehmer, die Emigranten und sonstige Ausländer, aber möglichst keine Arier, beschäftigen. In der Wiener Volksoper zum Beispiel, deren Leitung Jean Ernest Reote Blickmann aus Bukarest und Alexander Kowanewski aus Lodz innehaben, mußten zwei bewährte bodenständige Kräfte Volksfremden weichen. Die jüdische Leitung des Stadttheaters versuchte ebenfalls, 14 volksfremde Ausländer zu beschäftigen. Es gelang ihr tatsächlich, für 7 eine Arbeitsbewilligung zu erreichen. In den Tanzstätten des Parkhotels und Kursalons konzertieren 10 Neger. Eine zweite Regerkapelle, bestehend aus 7 Köpfen, hat in einem Nachtlokal der inneren Stadt eine einträgliche Anstellung erhalten. Sogar Theater, die staatlicherseits mit dem Rang einer Kulturbühne ausgezeichnet sind, leisten sich Verletzungen des Inlandsarbeiterschutzgesetzes und zeigen auch sonst in den Verpflichtungen eine Vorliebe für eine„bestimmte Art von Ausländern“. Das Blatt verlangt energisch eine Reform des Inlandsarbeiterschutzgesetzes, damit„diesem Kandalösen Treiben ein Ende gesetzt“ werden könne. Polnisches Redeverbot für den deutschen Senator Wiesner. Posen, 23. November. Nachdem zwei Protestversammlungen der deutschen Volksgruppe in Polen wegen der Entlassung von sechs deutschen Lehrern behördlicherseits verboten worden waren, berief der Landesleiter der jungdeutschen Partei, Senator Wiesner, eine Versammlung im Kreise Neutomischel ein, wo er über das Thema„Recht der deutschen Volksgruppen in Polen“ zu sprechen beabsichtigte. Die Versammlung wurde erneut mit dem Hinweis, daß durch sie die öffentliche Ruhe bedroht werden könne, verboten. Ein Vortrag des stellvertretenden Landesleiters der jungdeutschen Partei, Wilhelm Schneider in Bromberg, wurde gleichfalls verboten. zentrale, um 31,1 Mill. erhöht. Die Bestände an unverzinslichen Schatzanweisungen und an Wertpapieren sind dagegen um 11,8 bzw. 28,2 Mill. zurückgegangen. Die Verminderung der Wertpapierbestände bei den Girozentralen beruht hauptsächlich auf weiteren Abgaben von Reichsanleihebeträgen an die Sparkassen. Die statistisch ausgewiesene Minderung der Schuldner um 4,5 Mill. setzt sich zusammen aus einer Minderung der längerfristigen Anlagen bei Kreditinstitu. ten um 6,4 Mill., die tatsächlich— und zwar nach Ausschaltung der Veränderung durch die übernommene Kommunalbank Erfurt— noch etwas größer gewesen ist, und einer Zunahme der sonstigen Schuldner um 1,9 Mill. Diese Zunahme der sonstigen Schuldner ist jedoch nur auf eine Umbuchung von den langfristigen Ausleihungen gegen Kommunaldeckung zurückzuführen. Unter Ausschaltung dieser Umbuchung sind die langfristigen Ausleihungen um rund 6 Mill. zurückgegangen. Die Veränderungen waren also geringfügig. Bei der Deutschen Girozentvale sind die Kreditoren durch neue Einlagen der regionalen Girozentralen um 26,4 Mill. gestiegen. Auf der Aktivseite sind die Wechselbestände um 91,6 Mill. und die Reichsbankgiroguthaben um 13.5 Mill. verstärkt worden. Die Aktivposition, fällige Zins= und Dividendenscheine, ging dagegen nach dem Quartalsultimo um 40.2 Mill. Wertpapieren verminderten sich um 21,8 bzw. 13,1 zurück, und auch die Bestände an Schatzwechseln und Millionen. Ein Unrecht wieder gutgemacht Gerlach=Vasel wieder in sein Amt eingesetzt. Basel, 23. November. Der Baseler Regierungsrat hatte, wie seinerzeit berichtet, am 18. August den Leiter des Pathologisch= Anatomischen Instituts der Baseler Universität, Professor Dr. W. Gerlach, fristlos entlassen. Professor Gerlach, der eingeschriebenes Mitglied der NSDAP. ist, war eine aktive Betätigung als Nationalsozialist vorgeworfen worden, die— wie es im Entscheid der Regierung hieß— mit seiner Stellung als Universitätsprosessor unvereinbar sei. Aus diesem Grunde war seine Entlassung verfügt worden. Gegen diesen Regierungsratsbeschluß hat Professor Gerlach Berufung eingelegt, der vom Appellationsgericht in seiner Eigenschaft als Disziplinarge. richt stattgegeben worden ist. In seiner Sitzung am Montag hat das Disziplinargericht den Beschluß der Regierungsrates aufgehoben. Professer Gerlach ist also wieder in sein Amt eingesetzt worden. Musik großer Meister in den Betrieben 3. Reichssendung am 25. November. Berlin, 23. November. Die Höhepunkte des Winterprogramms des Deutschen Rundfunks liegen bei den Betriebskonzerten, die unter dem Motto„Musik großer Meister in den Betrieben“ in den verschiedenen Gauen durchgeführt werden. Die dritte Reichssendung aus Betrieben in Zusammenarbeit mit der Funkwalterorganisation der Deutschen Arbeitsfront bringt der Deutsche Rundfunk am 25. November von 12 bis 13 Uhr aus dem Freizeitraum der Kammgarnspinnerei Stöhr & Co. in Leipzig. Es wirken mit das Leipziger SinfonieOrchester unter Generalmusikdirektor Weisbach, Margarete Teschemacher und Torsten Ralph von der Staatsoper Dresden. Schwerer Raubüberfall 11 000 Reichsmark geraubt. Bremervörde, 23. November. Am Moutagnachmittag ist vor dem Postamt Sittensen bei Bremervörde ein schwerer Raubüberfall verübt worden. Der bis jetzt noch unbekannte Täter hielt einem Lehrling einen Nevolver vor und raubte ihm eine Aktentasche mit 11 000 Reichsmark. Der Täter konnte aus einem Fahrrad flüchten, ehe Hilfe zur Stelle war. Berlin, 23. November. Entsprechend der schon vorböslich gehegten Annahme konnte zum Wochenbeginn von einem nennenswerten Effektengeschäft keine Rede sein. Die stark beschränkte Umsatztätigkeit hatte, wie üblich, eher leichte Kursrückgänge zur Folge, die kaum auf größeres Anohst prüczingen, neimehr bunch die einich sehe de Aufnahmeneigung bedingt waren. Soweit noch Verkäufe erfolgten, dürften sie vermutlich aus den schon in der vorigen Woche maßgebenden Gründen herzuleiten sein. Daneben ist zu berücksichtigen, daß das Interesse für die Zeichnung der neuen Reichsanleihe, die nach den bisherigen Feststellungen einen erfreulichen Verlauf nimmt, in gewissem Grade die Aufmerksamkeit vom Aktienmarkt ablenkt. Vereinzelt ergaben sich kleine Befestigungen, so bei Berlin=Karlsruher und Schubert& Salzer um klus 1½ Prozent. Im Freiverkehr wurden Ufa erneut um 1¾ Prozent KoohAZT herabgesegr. Am Rentenmarkt setzten Reichsaltbesitz um 10 Pfg. höher mit 118,60 ein, die Umschuldungsanleihe zog um 5 Pfg. auf 89,90 an; etwas schwächer lagen Wiederaufbauzuschläge. Am Geldmarkt ermäßigten sich die Sätze für Blanco=Tagesgeld auf 2½ bis 2¾ Prozent. Auch im Verlauf erfuhr das Geschäft an den Aktienmärkten keine Belebung, die Kurse bröckelten zunächst erneut um Prozentbruchteile ab. Zu Beginn der zweiten Börsenstunde machte sich dann eine gewisse Widerstandsfähigkeit bemerkbar, in einigen Werten traten sogar geringfügige Erholungen ein. Der Kassarentenmarkt bot bei ruhigem Geschäft ein ziemlich unverändertes Bild. * Bepssen Berlin, 23. November. An den internationalen Devisenmärkten stellte sich das Pfund in Jürich auf 21,27¾(21,27¼), in Paris auf 105,15(unverändert) und in Amsterdam auf 9,04¼(9,04½). Der Gulden notierte in Zürich 235.40 (285,40) und in London 9.03¾(9.06¼). Auch der Dollar änderte seinen Kursstand nicht. Für die übrigen Devisen blieben die Notierungen ebenfalls ziemlich unverändert. * Getreide und Juttermitte! Berlin, 23. November. Die Umsatztätigkeit im Getreide wurde durch die Zufuhren bestimmt, so daß eine nennenswerte Belebung nicht zu verzeichnen war. Die Landwirtschaft ist noch immer mit Feldarbeiten beschäftigt, auch bietet die Witterung kaum Gelegenheit zum Dreschen. Eine Verstärkung der Anlieferungen dürfte daher erst nach der Monatswende erfolgen. Brotgetreide wird von den Mühlen nach wie vor gesucht, zumal das Mehlgeschäft weiter befriedigend ist. * Doetmunder Schlachtviehmarkt vom 23. November 1326. Auftrieb: 443 Rinder(davon 8 Ochsen, 79 Bullen, 261 Kühe, 95 Färsen), 556 Kälber, 108 Schafe, 3033 Schweine. Preise: Ochsen: a 45. b 40. Bullen: a 43, b 39, c. 34. Kühe: a 41—43, b 35—39, c 32—33, d 25. Färsen: a 44, b 37—40, c 35, d 28. Kälber: a 54—63, b 43—53, c 30—38, d 30—38. Schase: a 45—53, b 33—38, c 17—28. Schweine: a 56½, b 1 55½ b 2 54½, c 52½, d.50½; Sauen: g 1 55½. Verlauf: Rinder vertoilt, Kälber und Schafe langsam, Schweine verteilt. * Gesetz über Büngemittel= und Saatversorgung verlängert Berlin, 21. November. Das Gesetz über Düngemittel= und Saatgutversorgung, das für die Ernte 1936 gegolten hat, ist von der Reichsregierung auch für die Ernten der Jahre 1937, 1938 und 1939 verlängert worden. Danach besteht für Düngemittel= und Saatgutkredite ein gesetzliches Pfandrecht an den in der nächsten Ernte anfallenden Früchten, wenn die Düngemittel, das Hochzuchtsaatgut und die anerkannte Saatware von dem Besitzer in der für derartige Geschäfte üblichen Art nach dem 30. November für die nächste Ernte zur Steigerung des Ernteertrages beschafft und verwendet worden sind. Das Pfandrecht erlischt mit dem 1. April des auf die Ernte folgenden Jahres, wenn es nicht vorher gerichtlich geltend gemacht worden ist. Die bisher geltenden gesetzlichen Bestimmungen sind unverändert übernommen. * Usa— Rohertrag um 6 Mill. RM. gestiegen, aber keine Dividende In der Aufsichtsratssitzung der Universum=FilmAG. wurde der Bevicht des Vorstandes über das Geschäftsjahr 1935/36 vorgelegt. Der Rohertrag der Betriebe konnte um über 6 Mill. RM., und zwar von 49788040 auf 55 997161 RM. erhöht werden Jedoch reichen diese Mehrergebnisse nicht aus, um die auch im Berichtsjahre weiter fortgeschrittene Verteuerung der Filmherstellung sowie die Fehlbeträge auszugleichen, die sich aus den weiter unzureichenden Einnahmen aus den Auslandsmärkten ergeben. Der auf den 14. Dezember einberufenen GV. soll vorgeschlagen werden, den sich nach Vornahme der notwendigen Abschreibungen ergebenden Gewinn von 12 894 RM. einschließlich des Gewinnvortrages von 234 086 RM. nach Abzug der dem gesetzlichen Reservefonds zu überweisenden Beträge auf neue Rechnung vorzutragen, Die Abschreibungen und Wertberichtigungen stellen sich auf 26 553 804 RM. gegen 22 481 438 RM. im Vorjahr. Der aus der veränderten Umtriebsgeschwindigkeit der Filme seit Oktober 1934 zur Anwendung kommende verstärkte Abschreibungsschlüssel führte zu einer Mehrabschreibung auf Filme in Höhe von 4 159 381 RM.(Abschreibung auf Filme im Berichtsjahre insgesamt 18 805 819 gegen 14 646 438 RM. i. V.). Die Besucherzahl der deutschen UfaTheater hat sich im Berichtsjahre von 29 265 000 i. V. auf 30 033 000 erhöht. Die Aussichten für das neue Geschäftsjahr bezeichnet die Verwaltung als befriedigend. Traurige Zeiten durch goldene Die Erben konnten der Versuchung nicht widerstehen H OTAEI Der inner Belranbruhen eines Menschen mit der deutschen Volksgemeinschaft erweist sich oft am hellsten, wenn persönliche Interiche Interessen dem Wohl des Gauzen geopfert werden müssen. Als Beispiel dafür kann ein Gerichtsprozeß dienen, der in den letzten Tagen gegen eine begüterte Stuttgarter Familie durchgeführt werden mußte. Der Vater war im Jahre Ehefra 1931 verstorben, zurückgeblieben waren die Ehefrau und zwei erwachsene Söhne. Den Erben ging es nicht schlecht. Sie sahen sich nach dem Tode des Familienhauptes im Besitz einiger Häuser. Auch Barvermögen war vorhanden, leider ein Barvermögen, das die Familie, wenn sie nicht ganz charakterfest war, in einen schweren inneren Konflikt bringen mußte. Bei Durchsicht eines Schrankes ihres Mannes stieß die Witwe auf eine Stahlkaslette: von deren Existenz sie bisher nichts gewußt hatte. Nach einigen Bemühungen wurde auch der Schlüssel zu der Kassette aufgefunden. Beim Oeffnen ergab sich eine geradezu verwirrende Ueberraschung. Eine verwirrende Ueberraschung. In der schweren Stahlkassette befand sich eine Fülle von Goldmünzen in ausländischer Währung. Nach dem ersten Ueberschlag entsprach der Wert etwa 53000 Reichsmark. In der ersten freudigen Ueberraschung benachrichtigte die Entdeckerin auch ihre beiden Söhne. Es erwies sich dies schon deshalb als notwendig, weil über die Verwendung der Goldmünzen beratschlagt werden mußte. An sich war die Sachlage klar. Das Gold war von dem verstorbenen Vater zwar 1931 erworben worden, aber es gehörte eigentlich schon damals nicht seinem Besitzer, sondern dem Staate. Ganz einwandfrei war jedoch die Ablieferungspflicht nach den jetzigen Gesetzen und angesichts der deutschen Devisennot. Wenn die drei Erben das nötige Verantwortungsgefühl besessen hätten, hätte ihr erster Gang zu einer Reichsbankfiliale sein müssen. Alles weitere hätte sich dann automatisch ergeben. Ein zweifelhafter Mitwisser. Bedauerlicherweise suchten sich die drei Erben um diesen klaren Weg der Verantwortlichkeit herumzudrücken. Sie beschlossen, das Gold zu verheimlichen, obwohl sie in ständiger Furcht lebten, angezeigt zu werden. Sie hofften sich auf diese Weise privat eine Goldreserve„für alle Fälle“ zu sichern. Schon mit diesem Entschluß bereiteten sie sich in Wahrheit die der im Jahre 1931 die Goldmünzen dem verstorbenen Erben das Gold privat zurückhielten. Dann tauchte er auf, und es war eigentlich selbstverständlich, daß seinem Angebot, das Gold günstig weiterzuverkaufen, nach der ersten Verstrickung kein besonderer Widerstand mehr in den Weg gelegt werden konnte. Mitgegangen— mitgehangen. Der Goldhändler fand bei seinen kaufmännischen Beziehungen aüch sehr bald Abnehmer für die mzwiNeues in Kürze Nach 18 Jahren Gewißheit über den Heldentod des Bruders. Der jüngste Sohn des Schneidermeisters Franz Strehl in der bayerischen Gemeinde Großostheim wurde seit August 1918 an der Somme vermißt. Alle Nachforschungen blieben ohne Erfolg. Die Eltern starben beide 1932. Dieser Tage traf nun beim Bürgermeisteramt ein Schreiben eines Hauptmanns in Heilbronn ein, worin dieser mitteilt, daß ihm durch Vermittlung eines Engländers Briese und Papiere eines 1918 gefallenen deutschen Soldaten mit der Bitte übergeben worden seien, sie seinen Angehörigen auszuhändigen. Aus den Papieren ergibt sich, daß es sich um den vermißten Severin Strehl handelt. Die Geschwister des Gefallenen haben sich sofort der Sache angenommen. * Ein siamesischer Zwilling erkrankt sein Bruder gesund. „ Neuyork, 23. November. Die Aerzte eines Neuyorker Krankenhauses haben sich augenblicklich mit dem seltsamsten Krankheitsfall zu beschäftigen, der ihnen je in ihrer Praxis begegnet ist: ein siamesisches Zwillingspaar, die 28jährigen Brüder Simplicio und Lucio Godino sind in das Krankenhaus eingeliefert worden. Lucio ist an einer schweren Lungenentzündung erkrankt und hat hohes Fieber. Das Eigenartigste ist die Tatsache, daß Simplicio dagegen kerngesund geblieben ist— was ihn ja allerdings nicht davor bewahrt, ebenfalls das Bett hüten zu müssen. * Hindenburg, Hitler und Göring Taufpaten einer Familie. Beim 11. Kinde des Steinmetzen Gustav Zahl aus Striegau, einem Mädchen, hat Ministerpräsident Göring die Ehrenpatenschaft übernommen. Bemerkenswert ist, daß beim 10. Kinde dieser Familie der Führer und beim 9. Kinde der verstorbene Reichspräsident von Hindenburg Ehrenpate waren. * 63 Jahre lang Industriearbeiter. In Soltau beging der Werkmeister Christoph Toedter, Veteran von 1870/71, seinen 86. Geburtstag. In Frische und Rüstigkeit steht der Jubilar noch heute im Dienste seiner Firma, bei der er im Dezember d. J. 63 Jahre beschäftigt ist. Man nimmt an, daß er der älteste noch aktiv tätige Industriearbeiter Deutschlands ist. don Geuhwesb. Filmschauspieler gilt gegenwärtig dessen Besitz sich jetzt die Paraetro=Goldwyn=Mayer vor Gericht Der teuerste Filmschauspieler von Hollywood. Als der teuerste Gary Cooper, um mount und die Metro=Goldwyr streiten. Die eine Gesellschaft hat eine Klage auf Zahlung einer Entschädigung von 12½ Millionen Mark eingereicht, weil die Goldwyn Gary Cooper der Paramount abspenstig gemacht habe. Goldwyn hingegen behauptet, daß sie ältere Rechte an Cooper besitze, da sie ihn 1926 unter den Cowboy=Statisten entschen eingeschmolzenen Goldmünzen. Er dachte sich die Abrechnung so, daß er von den 53000 RM., die die Münzen wert waren, zunächst einmal 35 000 RM. in die eigene Tasche steckte. Den Rest wollte er großmütig den Erben aushändigen. Auch er hatte jedoch die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Die Zollfahndungsstelle kam hinter seine Schliche, und nach sehr kurzer Zeit saßen sämtliche Beteiligten an den Goldverkäusen, darunter auch die drei Besitzer des Goldes, hinter Schloß und Riegel. Vor dem Schnellschöffengericht wurden zunächst die Witwe und ihre beiden Söhne zu hohen Gefängnisstrafen und auch Geldstrafen verurteilt. Außerdem steht ihnen ein Verfahren vor dem Sondergericht bevor, weil sie gegen Staatsanwalt als eine typische Schieber= und Wuchergestalt angeprangert wurde, wurde gleichfalls zu einer hohen Gefängnisstrase und außerdem zu einer Geldstrafe von 10000 RM. verurteilt. Billiger kamen vier Angeklagte davon, die das Gold zu Verarbeitungszwecken angekauft hatten. Sie erhielten mit drei weiteren Angeklagten zusammen, die als Vermittler tätig waren, Gefängnis= und Geldstrafen. Der traurige Fall bietet eine gute Lehre für alle die, die in Devisenangelegenheiten verantwortungslos ihren Eigennutz vor den Gemeinnutz stellen. Dampfer gerammt! Tolles Schiffsabenteuer der„Triefels" im Arabischen Meer Im Arabischen Meer stieß der deutsche Hansadampfer„Triefels“ mit einem Walfisch zusammen, der sich vor den Bug klemmte und die Schiffogeschwindigkeit mehrere Stunden herabdrückte. Zusammenstöße von Schissen mit Walfischen sind außerordentlich selten, ereignen sie sich einmal, dann sind sie in der Regel mit einer Reihe merkwürdiger Auswirkungen verbunden. Auch das Erlebnis, das der deutsche Hansadampfer „Triefels" am Abend des ersten Novembersonntages im Arabischen Meer hatte, bestätigt die Erfahrung derartiger Zusammenstöße. Bei ruhiger See, warmem Wetter— es waren etwa 30 Grad Celsius— und abendlich klarem Tropenhimmel fuhr der Dampfer durch das Arabische Meer. Um neun Uhr zwanzig ging, wie wir einem Bericht des Kapitäns Watnnann an eine Bremer Zeitung entnehmen, ein Ruck mit nachfolgendem kurzem Zittern durch das Schiff, als ob bei schwerem Wetter eine See gegen die Bordwand geschlagen hätte. Die Erschütterung war im ganzen Schiff bemerkt worden. Eine Erklärung konnte jedoch nicht gefunden werden, da eine Grundberührung ausgeschlossen war. Allenfalls hätte der Dampfer auf ein treibendes Wrack gestoßen sein können. Zur Sicherheit ließ der Kapitän das Schiff auf Leck untersuchen, doch stellte sich erfreulicherweise heraus, daß der Dampfer heil geblieben war. Am andern Morgen meldete der leitende Ingenieur dem Kapitän, daß aus ihm unerklärlichen Gründen die Schiffoschraube die ganze Nacht hindurch zwei Umdrehungen in der Minute weniger gemacht habe als in der vorangegangenen Zeit. Der Kapitän wollte ein Boot aussetzen, um die Außenhaut des Schiffes und die Schraube zu untersuchen, ließ jedoch zuvor noch einmal das Schiff auf höchste Fahrt bringen. Dabei zeigte sich zum allgemeinen Erstaunen, daß der Dampser plötzlich statt einer zwei Bugwellen zog. Durch eine Reihe von Maschinenmanövern gelang es endlich, das Geheimnis zu lösen. Quer vor dem Bug lag ein viesiger Walfisch, der durch die Fahrt des Schiffes überrannt worden war. Dabei wurde sein Rückgrat zerbrochen. Wahrscheinlich war er gleich verendet, doch sank er nicht vom Bug ab, sondern wurde die ganze Nacht hindurch durch das Meer geschleift und dadurch zur eigentlichen Ursache der Verminderung der Schraubenumdrehungen. Um sich von dem Meerungetüm zu lösen, gab der Kapitän Befehl, mit voller Kraft rückwärts zu fahren. Erst nach achtzehn Minuten löste sich der Walfisch vom Bug des Dampfers, drehte sich und sackte langsam in die Tiese des Meeres hinunter. Das war das Ende eines seltsamen Erlebnisses. Amerikanische Zeitungen berichten über neue Experimente zum Studium der Wirkungen längerer Schlaflosigkeit. An der Universität von Südkalifornien haben vor kurzem wissenschaftliche Versuche mit Studenten stattgefunden, bei denen die Ermüdungserscheinungen studiert werden sollten. Die Ergebnisse waren nicht uninteressant. Man hielt drei Studenten65 Stunden lang hintereinander waan Nach- Beendigung dieser langen vollkommen schlaflosen Zeit war es den Studenten trotzdem möglich, ihre geistige Arbeit fast genau so gut zu verrichten wie vorher. Nur war zeitweilig ein gewisses Nachlassen der Konzentrationsfähigkeit bemerkbar. Es entstanden gewissermaßen Unterbrechungen, in denen es ihnen nicht möglich war, auch nur die einfachsten arithmetischen Aufgaben zu lösen. Bei dem Experiment ging man folgendermaßen vor: Die Studenten wurden von Freitag früh 5.30 Uhr bis Sonntag abend 10.30 Uhr von jedem Schlaf abgehalten. Zwei Professoren und 12 Assistenten waren abwechselnd damit beschäftigt, dafür zu sorgen, daß sie wachblieben und daß die Ungemütlichkeiten der Situation ausgeglichen wurden, wenn sich das Schlafverlangen allzu stark einstellte und dann eine beträchtliche Reizbarkeit eintrat. Alle 10 Stunden Braunschweig, 23. November. Vor dem hiesigen Schwurgericht stand die 31 Jahre alte Frau Ella Otte, geb. Kosel, aus Beulshausen unter der Anklage des zweifachen Totschlages. Nach einer unglücklichen Ehe verließ sie ihren Mann und nahm eine Stellung auf einem Hofe in Beulshausen an. Hier ging sie mit einem Arbeiter ein Verhältnis ein, und dieser Mann ist der Vater ihrer beiden unehelichen Kinder, von denen das eine im Mai 1933, das andere im Juni 1936 zur Welt kam. Das erste Kind tötete die Otte in ihrer Kammer mit einer Rasierklinge, das zweite mit einem Rasiermesser. Beide Leichen vergrub sie im Garten und ging in gewohnter Weise ihrer Arbeit nach. Die Einwohner von Beulshausen wußten zwar schon beim ersten Male um den Zustand der Frau, kümmerten sich aber nicht weiter darum. Als die Angeklagte drei Jahre später wieder einem Kinde das Leben schenkte, munkelte man allerlei, und schließlich wurde gegen die Angeklagte ein Verfahren eingeleitet. Nach anfänglichem Leugnen gab sie zu, beide Kinder getötet zu haben. Der Staatsanwalt beantragte unter Verneinung mildernder Umstände wegen Totschlages in zwei Fällen 8 Jahre Zuchthaus und 5 Jahre Ehrverlust. Das Gericht verurteilte die Angeklagte unter Verneinung mildernder Umstände zu 7 Jahren Zuchthaus und 5 Jahren Ehrverlust. Tödliche Anglücksfälle in Vielefeld Ein Oper seines Berufes und ein Opfer des Verkehrs Bielefeld, 23. November. Das benachbarte Steinhagen hat am Sonnabend und Sonntag zwei seiner Einwohner durch tödliche Studenten verzichten auf Schlaf! Rach 65 Stunden Schlaflosigkeit frischer als nach 50 legte man den Studenten dann mehr als 100 mathematische Aufgaben vor und ließ sie über 300 Farbentöne, die vor ihren Augen rasch aufleuchteten, bezeichnen. Die Genauigkeit, mit der sie auf diese Versuche reagierten, änderte sich trotz der Schlaflosigkeit nur wenig. Aber es kamen, wie gesagt, plötzlich Zustände vo., bei denen sie nicht zu sagen vermochten, wieviel 7 miitte ist. Mindestens brauchten sie dan einige Zeit, um die Antwort zu finden. Diese Konzentrakionsstörangen betrafen im Anfang 9,2 Prozent, zeitmäßig gerechnet, und stiegen noch Verlauf von 50 schlaflosen Stunden 23,5 Prozent. Merkwürdigerweise verringerten sich die Störungen nach Ablauf von 65 schlaflosen Stunden, obwohl man hätte annehmen müssen, daß der Ermüdungszustand am größten geworden war, wieder auf 17,5 Prozent. Aus diesem Versuch schlossen die amerikanischen Psychologen, daß das Gehirn der Studenden trotz des fehlenden Schlafes im allgemeinen normal weiter funktionierte und daß die auftretenden vorübergehenden Störungen mit dem Herannahen der Aussicht auf Ruhe und Schlaf durch eine besondere willenmäßige Anspannung der geistigen Kräfte zum Schluß bis zu einem gewissen Grade wieder überwunden wurden. Zur Nachahmung ist ein solcher Versuch freilich Laien nicht zu empfehlen. 7 Jahre Zuchthaus für zweifache Kindestötung Sie hatte ihre beiden unehelichen Kinder beseitigt Unfälle in Bielefeld verloren. Am Sonnabendmorgen gegen 9.30 Uhr wurde der Hornführer der Deutschen Reichsbahn, Wilhelm Ruschhaupt aus Steinhagen, Nr. 101, als er sich in Ausübung seines Berufes an der Eisenbahnunterführung an der von derRecke=Straße befand, von einem Zuge überfahren und getötet. Wahrscheinlich ist er durch den Zug überrascht worden. Der zweite Unfall mit tödlichem Ausgang ereignete sich am Sonntagmorgen. Auf der Koblenzer Straße geriet kurz nach 9.30 Uhr ein in Richtung Jahnplatz fahrender Motorradfahrer beim Ueberholen einer Straßenbahn mit Anhänger zwischen die Straßenbahn und einen entgegenkommenden Lastzug. Der Führer des Lastzuges konnte zwar im letzten Augenblick seinen Wagen auf dem Bürgersteig zum Halten bringen, die Straßenbahn bremste ebenfalls sofort ab, doch der Motorradfahrer und sein Sozius gerieten unter die Bahn. Der Fahrer selbst kam mit leichten Verletzungen davon, der Beifahrer aber, der Schlosser Wilhelm Lütgert aus Steinhagen, Nr. 400, erlitt eine schwere Gehirnerschütterung und innere Verletzungen. Es wurde ins Franziskanerhospital gebracht und ist hier dann gegen 24 Uhr an den Folgen seiner schweren Verletzung gestorben. Vom umstürzenden Automaten erschlagen Stadthagen, 23. November. An einem vor dem hiesigen Tengelmannschen Geschäft in der Niedernstraße aufgestellten, etwa vier Zentner wiegenden Automaten, der dort angebracht werden sollte und noch auf Rollen stand, machten sich zwei Kinder zu schaffen. Der Automat geriet ins Rollen, schlug an einer Treppenstufe um und begrub die kleine Schöneberger unter sich, während das andere Kind noch eben zur Seite springen konnte. Das Kind starb nach wenigen Minuten. Blick in die Welt Sachverständigenzutachten rettet greisen engeklagten London, 16. November. Mit großer Spannung erwartete die englische Oeffentlichkeit den Ausgang eines Mordprozesses, der die Aufklärung und Sühne eines rätselhaften Kriminalfalles bringen sollte.— Seltsam schon die Person des Angeklagten: Ein 71jähriger Greis, Thomas M., stand in der Anklagebank vor den Geschworenen in Davon. Grauenhaft die Anklage: Er sollte seine 70 Jahre alte Ehefrau und seine beiden Töchter Jean und Swenyth im Juni dieses Jahres ermordet haben. Es gab in diesem Prozeß nur zwei Möglichkeiten: Entweder hatte der Angeklagte mit größter Kaltblütigkeit und raffinierter Ueberlegung das Verbrechen begangen, war er ein besonders abgeseimter Verbrecher— oder er war unschuldig. Man hatte nämlich nicht nur die Leichen der Ermordeten schrecklich verstümmelt aufgefunden— der Mörder hatte sogar versucht, eine der Leichen zu verbrennen—, sondern der Angeklagte lag ebenfalls mit erheblichen Kopsperletzungen bewußtlos im Bett. Die Frage war uun, ob er sich selbst diese Verletzungen beigebracht hatte, um sich ein Alibi zu verschaffen und den Verdacht auf einen„grohen Uubekannten“ zu lenken, oder ob wirklich ein Dritter die Tat begangen hatte.— Die Nette der Indizien schien sich um M. zu schließen. Durch ein überzeugendes Sutachten rettete jedoch ein bekannter Mediziner den Angeklagten vor der drohenden Verurteilung. Der Arzt wies nämlich auf Grund des objektiven Bestandes nach, daß die Annahme der Anklage nicht zutrefsen konnte. Die Verletzungen der Angeklagten habe dieser sich nicht selbst beibringen können, und beim ersten Schlage müsse er das Bewußtsein verloren haben.— Der Greis wurde freigesprochen und konnte in sein Heimatdorf zurückkehren. Hoffentlich gelingt es, durch die Ergreisung des wahren Mörders dieses Verbrechen zu fühnen. Millionenschiebungen aufgedeckt 30 Devisenschmuggler von der Wiener Polizei fesigenommen. Wien, 21. November. Die Wiener Polizei hal in den letzten Tagen Volutenschiebungen allergrößten Amfanges aufgedeckl. Es wurden zwei Schmugglerbanden mit zusammen etwa 30 Personen sestgenommen. Die haben Schiebungen, die in die Millionen gehen, in einer Reihe von Steaten des Kontinents ausgeführt. Die Verbrechen gehen auf mehrere Jahre zurück. Anfang Oktober verhafteten Kriminalbeamte auf einer Grenzstation einen angeblichen Kaufmann, der eine Handtasche mit doppeltem Boden mit sich führte, in der man 100 000 Schilling fand. Nach bei dem Verhafteten gefundenen Aufzeichnungen gelang es, der jetzt unschädlich gemachten Bande auf die Spur zu kommen. Darüber hinaus wurden die Hintermänner, die sich im Ausland aufhalten, festgestellt. Steckbriefe führten dazu, daß der eine Hintermann in der Schweiz und der andere in Frankreich verhaftet werden konnte. Die Namen der Beteiligten werden aus Gründen der Untersuchung noch geheimgehalten. * Der eua- Anu s Aous m. Paris, 10. November. Die Stellungnahme des Monsieur Couden aus Vordeaux zu den ethischen Grundsätzen der irdischen Gerechtigkeit ist immerhin nicht alltäglich. M. Couden kam auf folgende Weise dazu, zu diesen ethischen Grundsätzen seine oft sonderbare Stellung zu nehmen: Er war, friedlich durch die Straßen seiner Heimatstadt schreitend, mit einerder, wechsel eine Backpfeise ein friedfertiger Bürger und ein Phlegmatiker obendrein; es dauerte eine Weile, bis er die Tatsache und die Tragweite des Geschehens vollauf begriff, und inzwischen war der Kontrahent seines Weges gegangen. Wie immer in solchen Fällen, hatten sich aber auch diesmal Zeugen eingestellt, die sich hilfsbereit erbötig machten, Herrn Couden zu seinem Recht zu verhelfen. Sie eilten dem Fremden nach, fanden ihn auch in einer Nebenstraße und ließen seine Personalien feststellen. Auch veranlaßten sie Herrn Couden, die Klage wegen tätlicher Beleidigung zu erheben. Vor Gericht hat sich der Fremde entrüstet geweigert, die Schuld anzuerkennen. Er habe Herrn Couden niemals gesehen, geschweige denn ihm eine Ohrfeige gegeben, er sei überhaupt fromm wie ein Lamm und habe noch niemals einer Fliege etwas zuleide zutan. Man glaubte ihm nicht und hat ihn verurteilt. Kurze Zeit darauf war seine Unschuld erwiesen. Ein Mann hatte sich mit der Tat an Herrn Couden in einem Wirtshaus gebrüstet und die Sache wurde ruchbar. Der neue Täter sah genau so aus wie der Mann, den man fälschlich verurteilt hatte. Es war kein Wunder, daß die Zeugen beide verwechselt hatten. Bei der Verhandlung gegen den nunmehr richtigen Täter erklärte Herr Couden plötzlich, daß er die Klage nicht mehr aufrechterhalte. Auf die Vorhaltungen des Richters hin meinte er: Ich habe schon einmal die Genugtuung verspürt, daß die an mir begangene Freveltat gesühnt wurde. Ich habe kein Recht darauf, für eine einfache Ohrseige zweimal die gleiche Genugtuung zu erleben. Rettelstedt wpielt die„Hammelkomödie“ Nettelstedt, 23. November. Die Laienspielschar, die in diesem Jahre mit der Aufführung von Hialmar Kutzlebs„Schlacht bei Minden“ einen sehr guten Erfolg hatte, ruht auch während der Wintermonate nicht. Hermann Schultze, der für die künstlerische Leitung der„Schlacht bei Minden" verantwortlich zeichnete, wird jetzt mit den begabten Laienspielern von Nettelstedt Hans Wolfgang Hillers„Hammelkomödie“ einstudieren. Das Werk, das im Frühjahr 1936 in Berlin uraufgeführt wurde und dann auf zahlreichen deutschen Bühnen erfolgreich gespielt wurde, wird am 29. d. M. zum ersten Male in Lübbecke gegeben. Auf Veranlassung der NS.=Gemeinschaft„Kraft durch Freude“ soll das Stück an mehreren Stellen des Minden=Ravensberger Landes und der weiteren Umgebung gegeben werden. Dienstag, don 24. November 1933 8. Jahrgang Rette Sachen aus dem Lipperland Luftige Heimatsendung im Reichssender Röin— Anregende Aussprache aller Beteiligten Sachen werden das, Sachen! Einen kleinen Blick konnten wir gestern bei einer Besprechung im Hotel „Kaiserhof“ in Detmold schon hinter die Kubissen werfen. Das Lipperland wieder einmal im Rundfunk, alte Omas und Opas erzählen Witze und Schnurren, Musik mit Pauken und Trompeten, Chöre und Solisten singen... Das muß doch etwas wirklich Nettes, Schönes, Witziges werden! Ein klein wenig deutlicher können wir heute schon werden: Die NS.=Gemeinschaft„Kraft durch Freude“ plant in Verbindung mit dem Reichesender Köln eine lustige Hetmatsendung im Nahmen der bekannten „Netten Sachen" des Reichosenders Köln. Wochenlang grübeln schon viele kluge Köpfe an der Zusammenstellung eines passenden Programms und es ist schon dies und jenes dabei zustandegekommen, was zu den schönsten Hoffnungen berechtigt. Nach der Begrüßung der Anwesenden durch Pg. Löhrke, der sich besonders an den Intendanten des Reichosenders Köln, Dr. Glasmeier, wandte, ergriff dieser das Wort zu kurzen, aber sehr aufschlußreichen und wertvollen Ausführungen. Er legte zunächst Sinn und Zweck derartiger Heimatsendungen, wie sie jetzt auch in Lippe geplant ist, klar und betonte immer wieder, daß man mit dem Mikrophon endlich völlig losgelöst sein wollte vom Funkhaus. Eine Heimatsendung soll den Geist der Landschaft tragen, aus der sie gesendet wird. Auf die lippische Sendung näher eingehend, betonte Dr. Glasmeier, daß er sich dabei nicht etwa als Leiter eines Vereins für Fremdenwerbung für das Lipperland betrachte. Daß hingegen mit derartigen Sendungen eine zwangsläufige Rundsunkwerbung verbunden ist, wäre schon aus dem einfachen Grunde zu erklären, daß der Reichssender Köln besonders viel in England und Holland gehört würde, ja, unser Sender sei in Holland besser zu hören als die holländischen Sender selbst. Wir alle wissen ja, daß der Besuch von holländischen Touristen und Wanderern die unser Lipperland kennenlernen wollen, von Jahr zu Jahr zugenommen hat. Im weiterne Verlauf dieser Aussprache, an der Vertreter der Gauwaltung der NS.=Gemeinschaft „NdF.“, Vertreter der Stadtverwaltung, des Lippischen Landestheaters, Frau Elisabeth Diekmann u. a. m. teilnahmen, wurden viele wertvolle Anregungen gegeben, die unbedingt beachtenswert sind und sich in unserer Sendung verwenden lassen. Mit einer Ueberraschung wird in den nächsten Tagen die Stadt Detmold an die Oeffentlichkeit treten, und zwar handelt es sich dabei um ein nettes Preisausschreiben, an dem sich hoffentlich recht viele Volksgenossen beteiligen werden. Wir wünschen den Beteiligten für die Sendung viel Glück! Totengedenken Ein unfreundlicher Spätherbstsonntag, kalt und neblig, so zog der Tag herauf, der der Erinnerung an unsere Heimgegangenen gilt,— der Totensonntag. Aber dieser wenig anheimelnde unfreundliche Charakter des Tages hinderte nicht, daß Tausende und aber Tausende hinauszogen zu den Stätten des Friedens, wo sie ruhen, unsere Brüder und Schwestern, unsere Väter und Mütter, unsere Kinder, unsere Freunde, unsere Kameraden, die von unserer Seite gerissen wurden, die in den ewigen Schlaf gesunken sind und dennoch an unserer Seite weilen, lebendig und mahnend, unsere Aufgabe an ihnen zu erfüllen. Wir haben sie nicht vergessen, die in gewaltigen Scharen für das Vaterland starben, deren Opfer uns aber stark machte, in ihrem Geiste zu schafsen und zu wirken, um das Ziel zu erreichen, für das sie von uns gehen mußten. Wir haben sie nicht vergessen, die in treuer Ausübung ihres Beruses dahingerissen wurden, die schwerer Krankheit erlagen oder nach einem langen Leben von uns genommen wurden. Und so bewegten sich denn nicht endende Ketten von Menschen hinaus zu den Friedhöfen, um in stillem Gedenken bei den Toten zu sein und ihnen eine Stunde feierlichen Gedächtnisses zu weihen. Bis in die späten Nachmittagsstunden währte der Verkehr auf den Friedhöfen, und erst beim Dunkelwerden trat wieder jene feierlichernste Stille ein, die das stete Merkmal der vom Ewigkeitsschimmer umwobenen Ruhestätten bildet. Aus der Landesrsnierunn Neue Verordnungen Im Lippischen Staatranzeiger Nr. 92 vom 21. 11. wird eine Verordnung zur Regelung des Marktes für Weihnachtsbäume im Jahre 1936 erlassen. Außerdem veröffentlicht der Staatsanzeiger eine Allgemeine Verfügung zur Aenderung der Fürsorgelosten in den Landkreisen. Wir machen die in Frage kommenden Stellen auf diese Verordnungen aufmerksam. Gaustraßensammlung am 28. und 29. November 1336 „Taten müssen vorgelebt, nicht vorgeredet werden", diesen Grundsatz verfolgen die Amtswalter der NSV. unseres Gaues, wenn sie am kommenden Samstag und Sonntag in den Straßen unseres Gaues sammeln. Sie haben sich zur Aufgabe gemacht, es den unbekannten Sammlern der DAF., SA., SS. und des RSKK., die schon bei den Reichsstraßensammlungen in unerschütterlicher Arbeit Groschen für Groschen zusammengetragen haben, gleichzutun. Hunderttausende kleiner Weihnachtsmänner werden zu uns kommen, um allen Volksgenossen die Zeit des nahenden Weihnachtsfestes zu künden. Die Weihnachtsmänner kommen zu uns als Künder und Werber für das WHW., das sich das Ziel gesetzt hat, überall dort einzugreisen, mo Menschen der Hilfe der Volksgemeinschaft bedürsen, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Um allen diesen Volksgenossen gerade zum Weihnachtsfest besondere Freude zu bereiten, müssen alle Männer und Frauon im Gau Westfalen=Nord am kommenden Somstag und Sonntag in geschlossener Opfergemeinschaft bei der Gaustraßensammlung eintreten. Die kleinen Weihnachtomänner finden darum gewiß einen ebenso reißenden Absatz wie die Abzeichen der beiden Reichsstraßensammlungen. Ein jeder weiß, wofür er die 20 Pfennig opfert. Vor seinen Augen steht nicht nur das hunte Schmuckstück, er sieht in der kleinen Plakette all die dankbaren Blicke der Volksgenossen, denen am Weihnachtofest durch seine Opfergabe glückliche Stunden bereitet werden. Arbeitswissenschaftliches Semiar der Beis. Eine vorbildliche Einrichtung im Gau Westfalen=Nord An der Westfälischen Wilhelms=Universität in Münster wurde in Verbindung mit der Gauschulungsabteilung der Deutschen Arbeitsfront ein arbeitswissenschaftliches Seminar für die Mitarbeiter der Gauwaltung eingerichtet. Die Leitung hat Prof. Hoffmann, der sich mit den weiteren Professoren Dozenten in dankenswerter Weise zur Verfügung stellte, übernommen. Es findet wöchentlich eine einstündige Vorlesung statt, an die sich jeweils eine Arbeitsgemeinschaft anschließt. Der erste Kursus, der über zwei Jahre läuft und jetzt mit einer Vorlesung Prof. Hoffmanns über„Volkswirtschaftsleben und Struktur der deutschen Wirtschaft" eröffnet wurde, wird das gesamte deutsche Wirtschaftsleben umfassen, mit den Spezialthemen: Volkswirtschaft(Prof. Hoffmann), Sozialwirtschaft(Dozent Dr. Willikens), Finanzwirtschaft(Prof. Kromphart) und Betriebswirtschaft(Dozent Dr. Lienhardt). Bebeat und Koarn (Reichowetterdienst, Ausgabestelle Hannover) Wetteraussichten bis 25. November morgens Leichte, südwestliche Winde, im Flachlande meistens bedeckt, im Berglande Aufbrechen der Bewölkung, trocken, diesig Tagestemperaturen bis 3 Grad, nachts noch leichter Frost bis minus 2 Grad. Witterungsübersicht vom 23. November 1936 Das mitteleuropäische Hochdruckgebiet wird an Ort und Stelle weiter abgebaut und liegt mit einem Hauptkern von fast 1030 Millibar am Montagmorgen über der Tschechoslowakei. In seinem Bereich lagert am Boden noch die Kaltluft, in der es infolge der Ausstrahlung noch zu verbreiteter Nebelbildung kommt. Die Temperaturen liegen am Boden im Flachlande noch um den Gefrierpunkt. In der Höhe sind an der Nordseite des Hochdruckgebietes wilde Meeresluftmassen über die Nord= und Ostsee nach Deutschland eingeströmt; daher sind die Temperaturen im Berglande höher als im Flachlande. Der Brocken meldete am Montagmorgen eine Temperatur von plus 5 Grad. während die Quecksilbersäule in Hannover bis auf plus 1 Grad stieg. Die Temperaturen werden sich weiterhin nur wenig verändern. * 25. 11. Sonnenaufgang: 7.38 Uhr Sonnenuntergang: 15.55 Uhr Vier Wochen noch... und Weihnachten ist wieder da! Im Fluge eilt die Zeit dahin. Ein Blick auf den Kalender sagt uns, daß heute in vier Wochen Weihnachten, das schönste Fest des Jahres, seinen Anfang nimmt. Vier Wochen nur noch, und wieder stehen wir alle im Banne der stillen Nacht. Bei einem Gang durch die Straßen der Stadt merken wir es nun auf Schritt und Tritt: Es weihnachtet sehr... Vor den hellerleuchteten Schaufenstern drängen sich die Menschen und schauen auf all die schönen Dinge, ohne die nun einmal das Fest der Freude und des Schenkens nicht denkbar ist. Die Geschäftswelt rüstet nun zu Großkampftagen. Schon an diesem Monatsende wird der Einkauf seinen Anfang nehmen, und viele Päckchen und Pakete werden heimlich, still und leise nach Hause getragen. Wir gehen schönen Tagen entgegen; die Zeit der Heimlichkeiten ist wieder angebrochen! Thema des Tages: Trotz Frost und Kälte gibt es noch täglich Naturwunder. Gestern besuchte uns Walter Eraber=Ottendorf, der Tenor des Liypischen Landestheaters, und überreichte uns frische Walderdbeeren, die er auf dem Hiddeser Berg gepflückt hat. Am Sonntagabend brachte der holländische Rundfunk in einer musikalischen Darbietung das Lied von Lipps=Detmold, der wunverschönen Stadt, mit einem ganz neuen Text. Wir hörten in diesem Loblied auf Detmold immer wieder die Namen Prinz Vernhard und Juliana, die bekanntlich in der ersten Januarwoche des neuen Jahres ihre Vermählung seiern. Arbeitsdank Detmold. Morgen, Mittwoch, findet um 20.15 Uhr im Horst=Wessel=Haus die nächste Zusammenkunft des Arbeitsdanks statt, zu der alle ehemaligen Arbeitsdienstber eingeladen sind. RS.=Gemeinschaft„Kraft durch Freude“, Detmold. Eruppenübungsstunde am Mittwochabend, pünktlich 20 Uhr, mit allen Kostümen. 10 Pf. zur Generalprobe für Lippspringe! Freiligrathstraße 23. Städt. Mütterberatungsstunde. Die Mütterberatungsstunde findet heute nicht statt. Jußballspiel für das 28923. Regierung— Katasterinspektion 6:8(9:5) Am Sonnabendnachmittag wurde das von uns bereits angekündigte Fußballspiel zu Gunsten der Winterhilfe ausgetragen. Gleich von Beginn des Spieles an wurde von Seiten der Katasterleute ein mörderisches Tempo vorgelegt, dem die Vertrerter der Negierung nicht gewachsen waren. Die Katastervertreter hatten eine tadellos eingespielte Vertretung zur Stelle, so daß man den Eindruck hatte, es mit einer dauernd zusammenspielenden Mannschaft zu tun zu haben. Vor allen Dingen war es im Sturm„Paschi“ Knoll, der immer wieder seine Nebenleute hervorragend einsetzte. So fielen in gleichmäßigen Abständen nach schö. nen Kombinationszügen ein Tor nach dem andern, an denen auch der hervorragende Torsteher der Regierungsleute nichts ändern konnte. Wäre der Lin'saußen der gelben Partei(Kataster) nicht zu schwach gewesen, wäre wohl bestimmt das Dutzend Tore voll geworden. Die Vertreter der Regierung kamen kaum über die Mitte, und wenn einmal ein Durchbruch gelang, so wurde dieser von der stabilen und sicheren Verteidigung(Pape und Vorries) abgefangen. Wöhning im Tor der Katafrervertreter zeigte sich beim Halten eines Elf=Meter=Schusses als Meister seines Faches. Alles in allem ein schönes Spiel, das seinen Zweck, einen Beitrag für das Winterhilfswerk zu liefern, voll und ganz erfüllte, wenn man berücksichtigt, daß fast 40 RM. für das Winterhilfswerk abgeführt werden hönnen. Wichtige Bestimmungen, die jeder Detmolder beachten muß Es wird nochmal darauf hingewiesen, daß zur A#lormierung für die Luftschutzalarmübung außer Nebelhörnern auch die Luftschutz=Sirene des Fliegerhorstes Detmold eingesetzt wird. Wenn demnächst die Signale ertönen, bedeutet das Fliegeralarm unter Annahme eines Fliegerangriffes. Das gewohnte Alltagsleben hört dann sofort auf. Es ist folgendes zu beachten: 1. Die Straßen sind sofort zu räumen. 2. Die Passanten suchen die Schutzräume in ihren Häusern oder den nächsten Sammelschutzraum auf. 3. Alle Fenster in den Wohnungen, Türen brennender Oesen und der Haupthahn der Gasleitung in der Wohnung sind zu schließen. 4. Wohnungstür verschließen. Der Luftschutz=Hauswart muß von jeder Wohnung im Hause einen Reserveschlüssel im verschlossenen Umschlag haben. 5. Alle Hausbewohner gehen in Ruhe und Ordnung in den Schutzraum(Keller). 6. Hauswart schließt alle Fenster, die nicht zu den Wohnungen gehören, und klinkt die Haustür fest zu, ohne sie zu verschließen. 7. Hauswart sorgt für Ausstellen der Brandwache auf dem Boden und prüft noch einmal, ob alle Löschgeräte bereitstehen. 8. Hauswart stellt den Houptgashahn im Hause ab und schließt die Tür des Schutzraumes. 9. In Warenhäusern, Geschäftslokalen usw. bleiben die anwesenden Käufer bei Beginn des Fliegeralarms in diesen Gebäuden und suchen hier die Schutzräume auf. Der Verkauf wird für die Duger des Fliegeralarms eingestellt. 10. Fahrzeuge fahren rechts heran und halten, Fahrzeugführer gehen ebenfalls in den Sammelschutzraum, öffentliche Verkehrsmittel werden außer Betrieb gesetzt, Fahrpersonal und Insassen suchen Sammelschutzräume auf. 11. Bei der Entwarnung dürfen die Schutzräume (Keller) verlassen werden. Das gewohnte Alltagoleben setzt wieder ein. Der LS.=Hauswart hat vor Oeffnung des Gashaupthahnes die Hausbewohner zu benachrichtigen, damit versehentlich nicht geschlossene Gashähne in der Wohnung zur Vermeidung von Unglücksfällen vorher abgestellt werden. Auf die in der Sonntag=Nummer unserer Zeitung (Inseratenteil) bekanntgegebenen polizeilichen Anordnungen weisen wir nochmal hin. Für die Luftschutz=Alarmübung sind folgende Sammelschutzräume vorgesehen und entsprechend bezeichnet: 1. Bürgerknabenschule 2. Rathaus, mittlerer Flur 3. Lippischer Hof, Garage 4. Lyzeum, Eingang von der Paulinenstraße 5. Bürgermädchen, Gerichtsstraße 6. Postamt, Eingang von der Paulinenstraße 7. Horst=Wessel=Haus, Hofeingang von der Paulinenstngge 8. Luftschutzschule, Leopoldstraße 5 9. Lyzeum, Eingang vom Wall aus 10. Fabrikgebäude auf dem Grundstück Elisabethstr. 9 Die Sammelschutzräume sind nur für die Personen bestimmt, die sich bei der Alarmierung zufällig auf der Straße befinden und ihre Wohnung nicht mehr bechtzeitig erreichen können. Alle anderen Personen müssen die Schutzräume ihrer Häuser aufsuchen. Colin Roß heute in Heute Spauienvortrag von Colin Roß. Heute abend 20.15 Uhr hält der weltberühmte Reiseschriftsteller Colin Roß im Neuen Kruge einen einmaligen Vortrag mit Lichtbildern. Er ist soeben aus Spanien zurückgekehrt und wird ein packendes Bild vom Freiheitskampf der Spanier geben Weiterhin wird er über das Thema„Das Interessanteste von meinen Reisen— Das komplette Weltbild“ sprechen und von seinen Erlebnissen in Nord= und Südamerika, Afrika, Australien, Asien, Südsee usw. berichten. Seine Vorträge sind einmalige und nur von ihm zu wiederholende Erlebnisse, so daß der Besuch gar nicht genug empfohlen werden kann. Für Militär und Schüler werden jetzt Vorzugskarten zu 60 Pf. ausgegeben. Gärtnerische Werkprüfung Frühjahr 1937 Die Landesbauernschaft Westsalen teilt mit: Die Anmeldung zur Frühjahrsprüfung 1937 muß spätestens bis zum 15. Dezember d. J. beim Verwaltungsamt der Landesbauernschaft Westsalen, Münster i. W., Schorlemerstraße Nr. 6, durch den Lehrmeister erfolgen, und zwar unter Beifügung folgender Nachweise: a) des ausgefüllten Anmeldefragebogens zur gärtnerischen Werkprüfung(Vollständigkeit und Richtigkeit des ausgefüllten Fragebogens werden bei der Prüfung mit bewertet); b) einer beglaubigten Abschrift des Schulentlassungszeugnisses und des Zeugnisses der Berufsschule. (Für übersandte Originalzeugnisse übernimmt die Landesbauernschaft bei etwaigem Verlust keine Verantwortung. Die beglaubigten Abverbleiben bei ihren urten.) c) eines kurzen, handgeschriebenen Lebenslaufes. d) eines polizeilichen Führungszeugnisses. in e) einer selbstzusertigenden Beschreibung des Lehrbetriebes und der während der Lehrzeit betrie. benen Pflanzenkulturen. !) einer selbstgefertigten einfachen Grundrißzeichnung der Lehrgärtnerei.(Nicht in Rollenform, sondern gefaltet.) Die Tagebücher sind bei der Prüfung selbst vom Lehrling vorzulegen, also nicht vorher einzusenden. Für die Prüfung wird von dem Lehrmeister bei der Anmeldung des Lehrlings zur Prüfung eine Gebühr von 10 RM. und 1 RM. für eine Zeugnistasche, also insgesamt 11 RM, erhoben. Die Gebühr ist jedoch erst einzufenden, nachdem die Zulassung zur Prüfung von der Landesbauernschaft bestarigt worden ist. Anmeldungen, die nach dem 15. Dezember eingehen, können grundsätzlich in keinem Falle Berücksichtigung finden und werden als nicht erfolgt angesehen. Ebenso werden unvollständige Einreichungen der erforderlichen Unterlagen zunächst wie nicht angemeldet behandelt. Alle Rückfragen daraus werden als portopflichtige Dienstsachen behandelt. Lipplsches Landestheater Gastspiel im Kurtheater Bad Salzuflen. Als zweite Vorstellung der Dauermiete B bringt das Lippische Landestheater die Neufassung der berühmten Zeller=Operette„Der Obersteiger“. Beginn 20.15 Uhr. Einzelkarten an der Kasse des Kurtheaters. Den Besuchern der heutigen Vorstellung wird durch die Intendanz eine Uebersicht über die nächsten Veranstaltungen der Dauermiete ausgehändigt. 1. Sinfoniekonzert in Detmold. Hans=Martin Theopold, Träger des GrotrianSteinweg=Preises 1928 und Mitglied der Kammermusikvereinigung der Berliner Staatsoper, ist der Solist des 1. Sinfoniekonzertes des Landestheaters am Mittwoch, dem 25. November. Er wird das Klavierkonzert Es=dur von Beethoven zum Vortrag bringen. Der„Völkische Beobachter“ urteilt über ihn: „Eine Pianist von außerordentlicher Begabung und ein Musiker von fesselnder Prägung.“ Die Freitagdauermieter werden gebeten, sofern sie das Mittwochkonzert besuchen wollen, rechtzeitig Karten an der Theaterkasse zu bestellen. Für das Konzert der Freitagdauermiete, das im Februar stattfindet, wurde als Solist Prof. Hans MünchHolland(Cello) verpflichtet. Zur Eröffnung der Sinfoniekonzerte am 25. November ladet die Intenbanz alle Detmolder Musikfreunde ein, um die Aufbauarbeit des verstärkten Landestheaterorchesters tatkräftig zu unterstützen. Denkbar niedrigste Preise ermöglichen jedem den Besuch der Konzerte. Neben dem Klavierkonzert von Beethoven gelangen unter Leitung von Hans Vogt Mozarts g=mollSinfonie und die 1. Sinfonie c=moll von Brahms zur Aufführung. Wochenendiehrdung der Sulemndurte Ser Die Gusbildung der Se. Führer wird erfolgreich fortgesetzt Es ist wirklich müßig, wenn sich so manche Zeitgenossen darüber den Kopf zerbrechen, ob die SA. nicht doch besser aufgelöst würde, da sie ihre Aufgabe angeblich erfüllt habe. Der Kampf des Führers um die Macht in Deutschland, in dem die SA.=Männer die treuen Trommler und tapferen Kämpfer waren, ist 1933 abgeschlossen. Der Kampf des Führers geht weiter. Es gilt, den nationalsozialistischen Staat fester und fester zu begründen und das deutsche Volk mehr und mehr auszurichten auf die nationalsozialistische Weltanschauung. In diesem Kampfe bleibt die SA. das, war sie war: die politische Kampftruppe des Führers, der Stotztrupp der nationalsozialistischen Bewegung! In dieser Ueberzeugung marschiert die SA. unbeirrt und unbekümmert ihren weg, nur darauf bedacht, wie sie sich für die Aufgaben des Fühvers in diesem Kampfe noch besser rüsten kann. Dazu dienen im Bereich der SA.=Standarte 55(Detmold) die Wochenendschulungen, deren zweite am letzten Sonnabend und Sonntag auf der Gauschulungsburg der NSLB. abgehalten wurde. Nachvem der Lehrgangsälteste dem Führer der SA.=Standarte 55, Standartenführer Stoek. 90 SA.=Führer gemeldet hatte, stieg mit dem Glockenschlage 16.15 Uhr die Hakenkreuzflagge am Mast hoch und flatterte in den sonnigen Novembernachmittag hinein, während die Lehrgangsteilnehmer Horst Wessels Lied sangen. Kurze Kommandos— und die immer wieder jeden einzelnen packende Flaggenparade ist beendet. Dann ging es in den Hörsaal, wo unter der Leitung des Standartenführers die weltanschauliche Ausbildung stattfand. Zur großen Freude der Lehrgangsteilnehmer erschien Brigadeführer Faßbach. Adolf Hitlers„Mein Kampf“ stand im Mittelpunkt des Unterrichtes und alles war wieder gebannt durch die tiefen Gedanken und das klare Urteil des Führers, die Wegweisung in eine neue Zeit bedeuten. Dieser Ausbildung schloß sich ein Unterricht über wichtige Fragen des allgemeinen SA.=Dienstes an. Nach dem Abendessen begann pünktlich um 20 Uhr der Kameradschaftsabend, an dem zu Eingang Brigadeführer Faßbach durch Standartenführer Stoeß freudig begrüßt wurde. Da lebten gemeinsame Erinnerungen wieder auf und manches Erlebnis aus der Kampf= und Dienstzeit der SA. ward unter den Kameraden ausgetauscht. Dann wurde wieder gesungen, und im Handumdrehen waren neue Lieder vermittelt, die die SA.=Führer nun in ihren Einheiten singen werden. Als es am schönsten wurde, rief der Zapfenstreich sein„Zu Bett!“ der kommende Tag verlangte frische Kraft. Nach dem Wechen am Sonntagmorgen sauste alles die Treppen hinunter zum Frühsport, bei dem der Sportausbilder den Dauerlauf und die Leibesübungen als segensreiche Einrichtung recht anschaulich klarzumachen verstand. Und wenn auch die Zähne vor Kälte klapperten, hinterher merkte niemand mehr etwas davon. Dann wechselten miteinander weltanschauliche Ausbildung mit Exerzierdienst, Unterricht über Dienstgestaltung mit Vorträgen über die Bedeutung des SA.=Sportabzeichens und über die so wichtige Frage des Luftschutzes, bei der Polizeiinspektor Krüger es verstand, die SA.=Führer mit der Geschichte und der Bedeutung des Luftschutzes vertraut zu machen. Der Pressebericht vollte die innen= und außenpolitischen Tagesfragen auf und gab eine eindeutige Stellungnahme vom nationalsozialistischen Standpunkt aus. Als um 16.30 Uhr die Flagge feierlich eingeholt und der Lehrgang mit aufrüttelnden Schlußworten des Standartenführers entlassen wurde, da schieden die SA.=Führer mit neuer Kraft und freudiger Einsatzbereitschaft, draußen in ihren Stürmen in gesteigerter Pflichterfüllung zu wirken, damit die SA.= Männer die Aufgaben restlos erfüllen, die der Führer ihnen gestellt hat und noch übertragen wird. Totenehrung und Vereidigung Ehrung der teten Mitkämpfer des Sturmes 6/M 65 Hundertprozentig war der Sturm 6/M 65 am Totensonntag angetreten. um die toten Kameraden des Sturmes durch Niederlegung eines Kranzes an ihrer letzten Ruhestätte als äußerstes Zeichen der Kameradschaft und des steten Gedenkens zu ehren. An den Gräbern war der Sturm vor den toten Kameraden angetreten, mit dem geistigen Auge sahen sie sie noch einmal als Mitkämpfer in ihren Reihen, und in jedes Mannes Brust erklang das Gelöbnis:„Wir werden euch nicht vergessen!“ In kurzen deutschen Worten gab Sturmführer Steinmeyer diesen Gefühlen Ausdruck und legte bei gesenktem Stander an jedem Grab der drei verstorbenen Detmolder Kameraden einen Kranz nieder. Nachmittags wurden durch Abordnungen des Sturmes an den Gräbern zweier in Heiligenkirchen und Leopoldstal bestatteten Kameraden ebenfalls Kränze nievergelegt. Nach Abrücken vom Friedhof trat der Sturm dann aumpnaeish Fe süie. hodoen Resk=Räist uoch eisete Eintzitt, und. einer anercanen Vershtn# elte vollzogen werden: Die Vereidigung auf den Führer! Vorher galt es jedoch noch aller für unsere Bewegung gefallenen Kameraden zu gedenken und das Gelübde zu erneuern, daß ihr Blut nicht umsonst geflossen ist, und ihr Leben stets ein Vorbild für uns sein wird. Nach dem Marsch aus Sigurd Jorsalfar von Grieg tiug Obertruppführer Brackemann mit feierlich erhobener Stimme den Prolog„Wo wir die Fahnen erwarten“ vor. Es folgte das Largo von Händel und dann die Totenehrung. Dann richtete Obertruppführer Brackemann an die zu vereidigenden Kameraden eine Ansprache über die Bedeutung der Vereidigung. Daß nicht die Furcht vor den Folgen eines Treuebruches die Pflichterfüllung darstelle, denn der RSKK.=Mann fürchte sich vor nichts; sondern daß die weltanschauliche Revolution sich in der Brust eines jeden einzelnen durchdringen müsse; daß der NSKK.=Mann sich durch seinen Eid mit Leib und Seele dem Führer verschreibe, der jedem leuchtendes Vorbild treuester Pflichterfüllung und entsagungsvollesten Lebens sei, nur für Deutschland! Mit frohem Stolz hörten dann die Männer des Sturmes die Worte des Oberführers Kaspar. Bielefeld, der seiner Freude über die Kameradschaft, wie er sie an diesem Morgen im Sturm 6/M 65 wieder erlebt habe, beredten Ausdruck verlieh. Nachdem er die 20 Artikel aus der Dienstvorschrift über die Pflichten des SA.=Mannes verlesen hatte, nahm er unter den leisen Klängen der Haydenschen Variationen über das Deutschlandlied die Vereidigung vor.„Ich gelobe!“ Fest und kampfesfreudig erscholl es aus vielen Kehlen auf die vom Oberführer vorgesprochenen Worte des Eides. Einzeln berührte jeder das blutrote Hakenkreuztuch des Standers. Gewappnet mit neuen Kräften reiht sich wieder eine junge Schar in die Reihen der Kämpfer des Führers ein. Mit dem auf den Führer ausgebrachtem dreisachen Sieg=Heil und dem Horst=Wessel=Lied fanden die erhebenden Stunden ihren Abschluß. Landestheater=Lichtspiele „Eine Frau ohne Bedeutung“ Der zur Zeit in den Landestheater=Lichtspielen laufende Film„Eine Frau ohne Bedeutung" steht weit über dem Durchschnitt der letzten Neuschöpfungen auf dem Gebiete des Films. Besondere Anerkennung verdienen die musikalische Untermalung und der Dialog, der an Geist und geistreichen Zwischenfällen nichts zu wünschen übrig läßt. Ebenso trägt die gute Bildeinstellung zur wuchtigen Dramatisierung des Stoffes bei. In der Hauptrolle sehen wir Gustaf Gründgens als Sohn eines englischen Lords, der in seiner legeren Art zu spielen und gut zu überzeugen versteht und zweifellos bei jedem Besucher Anerkennung findet. Seine ihm eigene Art ist so typisch und wird in diesem Film so treffend angewandt, daß man ohne Uebertreibung von der Gründgensschen Spielweise als einem festen Begriff sprechen kann. Der Film ist nach dem Bühnenstück von Oskar Wilde gedreht. Diesmal ist es wirklich so, wie man es von einem guten Film erwarten muß: Im Mittelpunkt stehen Handlung und Handelnde, so daß langweilige Szenen gar nicht erst aufzukommen vermögen.— Marianne Hoppe als junges lebendiges Sportmädel weiß ihre Rolle ohne alles überschwengliche und abstoßende Getue zu meistern, während wir bei Käthe Dorsch, der Partnerin Gustaf Gründgens’, leider mehrmals den Eindruck oehabt haben, daß sie zu sehr„Theater spielt". Idealismus ist bestimmt anerkennenzwerk, doch darf er sich nicht in rührseligen Szenen so übertrieben auswirken, daß selbst Gutgläubige zu zweifeln beginnen. In weiteren Rollen wirken Albert Lieven, Paul Henckels, Hans Leibelt und Käthe Haack mit, die sich mit Geschick ihrer Aufgaben zu entledigen wußten. Vorher läuft ein recht sehenswertes Beiprogramm, wobei die Usa=Wochenschau wieder besondere Anerbennung verdient..=ks.= Das nächste„Kraft=durch-Freude“-Märchen An der Dreijahresfeier der NSG.„Kraft durch Freude“ sollen auch unsere Kinder teilnehmen. Am Montagnachmittag, 30. November, soll um 4 Uhr im Ev. Vereinshaussaal durch die Schülerinnen der Oberlyzeums in Detmold das von Otto Daube verfaßte herrliche Märchenspiel mit Musik und Gesang „Die goldene Rose“ unter persönlicher Leitung des Verfassers zur Aufführung gebracht werden. Damit jedes Kind an dieser Veranstaltung teilnehmen kann, ist der Einheitseintrittspreis auf nur 20 Pfg. festgesetzt. Die Karten hierfür sind in der Kreisdienststelle im Haus der Deutschen Arbeitsfront, Eingang Lagesche Straße, zu haben. Für die Erwachsenen findet am 30. November, abends 20 Uhr, im Landestheater eine Festaufführung„Der Obersteiger" statt. Achtung! Zweite Pfundsammlung. Die zweite Pfundsammlung für das Winterhilfswerk des deutschen Volkes findet am Mittwoch und Donnerstag dieser Woche statt. An alle Hausfrauen ergeht die Bitte, auch bei dieser Sammlung echten sozialistischen Geist zu zeigen und für unsere armen Volksgenossen Lebensmittel zur Verfügung zu stellen. Die Abholung übernehmen wieder die freiwilligen Helfer und Helferinnen für das Winterhilfswerk des deutschen Volkes. Die Ortegruppenführung des Winterhilfswerkes bittet alle soeiwilligen Helfer und Helferinnen, sich am Mittwoch, dem 25. November, morgens 8.15 Uhr, in dem Winterhilfslager der Ortsführung, Schülerstraße 7(ehemaliges Geschäftslokal der Firma August Bauer) einzufinden. Gute Veleuchtung in Haus, Hof und Stall Wenn Tiere krank sind Der Bauer führt ein hartes, arbeitsreiches Leben. Der Erfolg seiner Tätigkeit hängt von manchen unsicheren Vorbedingungen ab, besonders vom Wetter. Dazu kommen noch andere kleine Verlustquellen, die seinen Wohlstand bedrohen. Der Besuch des Wiesels im Hühnerstall, der Ratten im Taubenschlag, gehört in dieses Kapitel. Auch wird man mit Verlusten an Vieh durch Krankheit rechnen müssen. Darum sind Vorsorge und Wachsamkeit notwendig. Aber es steht natürlich nichts im Wege, daß man die Hilfe der Technik mit heranzieht, um diese Vorsicht wirksamer zu machen. Eines der wichtigsten Hilfsmittel ist dabei das Licht. Man soll nicht mit der Ausrede kommen, daß Licht nur zur„Arbeit“ nötig sei. Schutz und Pflege von Hof und Viehbestand sind wichtige Teile der Arbeit des Bauern. Wer einmal versucht hat, mit einem Knüppel in der einen und mit einer Stalllaterne in der anderen Hand, umschwirrt von aufgeregt kreischenden Hühnern, einem Wiesel oder einer Ratte den Garaus zu machen, der weiß Bescheid. Der Räuber entkommt fast immer. Jeder Bauer kennt aber auch die doppelte Sorge, wenn nachts im Stall einem kranken Tier, einer kalbenden Kuh, einem Pferd beim Fohlen geholfen werden muß. Er sucht, der leidenden Kreatur zu helfen. Dabei aber ist immer noch ein Plätzchen frei für den Gedanken: Steht die Laterne auch sicher? Kann nichts Feuer fangen? Paßt der Knecht auch auf, daß nichts umfällt? Dabei ist die Laterne meist um so weniger nütze, je besser das Licht gegen Luftzug und Beschädigung geschützt ist. Sie verursacht breite Schatten. Es ist klar: bei schlechtem Licht wird viel eher ein Handgriff falsch gemacht, ein Krankheitszeichen übersehen, als wenn im Stall helles, blendungsfreies Licht herrscht, bei dem man wirklich bis in alle Winkel sieht. Dieses Licht im Stall kann den Tierarzt zwar nicht ersetzen, aber die Behandlung kranker Tiere erheblich erleichtern und den Erfolg sichern helfen. Außerdem ist es in einem gut beleuchteten Stall erheblich einfacher, nach dem Rechten zu sehen. Schon ein flüchtiger Blick zeigt, ob die Krippen sauber sind oder die alten, säuernden Futterreste nur schnell in eine dunkle Eche gesegt wurden. Licht ist schließlich auch eine ausgezeichnete Wache gegen gelegentliche zweibeinige Uebeltäter. Wenn plötzlich die Hofbeleuchtung aufflammt und keine dunkle Ecke läßt, in die der Spipzbube sich verdrücken könnte, werden unerwünschte Eindringlinge meist schnell die Flucht ergreisen. Darum gute Beleuchtung in Haus, Hof und Stall! Dr. Maximilian Knipv 7 Dee Eingesm SeingeEinige Tage nach Vollendung seines 87. Lebensjahres ist der weit über die Stadtgrenzen Lages hinaus bekannte und geschätzte Arzt Dr. Knipp, Gartenstraße, am Totensonntagabend verschieden. Vor ungefähr zehn Jahren konnte er bereits sein 50jähriges Doktorjubiläum feiern. Als guter Arzt hat er sich in den langen Jahren, in denen er seine Praxis hier ausübte, bei vielen Bewohnern der Stadt und ihrer Amgebung einen Namen verschafft, der noch lange nachklingen wird. Dr. Knipp war bei den früheren schlechten Verkehrsmitteln kein Weg zu weit, um hekfend da einzugreifen, wohin er gerufen wurde. Bis nach Augustdorf und in die weitere Umgebung Lages ist er in den früheren Jahren zu jeder Tag und Nachtzeit mit seinem Pferde 23 Jahre lang geritten und später mit seinem Einspänner gefahren. Nicht nur die verordnete Medizin war seinen kranken Patienten eine Hilfe, sondern auch die aufmunternden Worte hatten es in sich, Hoffnung und Heilung zu bringen. In den Kriegsjahren war er Chefarzt des hiesigen Lazaretts, wo er seine ärztliche Kunst an vielen Verwundeten und Kranken zeigte. Bei seinen weniger begüterten Patienten unterließ er es vielfach, die ihm zustehende Gebühr zu fordern, eine Tat, die hoch anzuerkennen bleibt.— Neben seiner beruflichen Tätigkeit nahm er stets an der Entwicklung und an den Geschehnissen in unserer Stadt regen Antell. Seine Klughett und die gesammelten Erfahrungen haben auch hier gute Dienste geleistet. Als guter Gesellschafter war Dr. Knipp überall bekannt. Gern erzählte er aus seinem interessanten und nicht immer leichten Leben. Mit Dr. Knipp ist ein gutes Stück alter Lagenser Geschichte dahingegangen, die seinen Namen für immer festhalten wird. Den Angehörigen gilt unsere aufrichtige Teilnahme. Hohes Alter. Seinen 75. Geburtstag konnte gestern der Rentner Wilhelm Pölkemann, Hagenscho Str., begehen. Wir gratulieren nachträglich! Gufklärung tut not! Heute abend spricht Pfarrer Münchmeyer. Kein Geringerer als der alte Kampfgefährte unseres Führers Pg. Pfarret a. D. Münchmever weilt heute abend in unserer Stadt, um in einer 20 Uhr beginnenden Großkundgebung in der Turnhalle am Jahnplatz zu der Lagenser Bevölkerung über die wichtigsten Probleme und Fragen unserer Tage zu sprechen. Wer einmal Pg. Münchmeyer in den Jahren des Kampfes um die Macht in Deutschland gehört hat, wird sicherlich nicht diese Gelegenheit versäumen, seine Stellungnahme zu den Geschehnissen der Gegenwart zu hören. Gerade die letzten Tage brachten eine Fülle bedeutsamer Ereignisse auf allen Gebieten der Innen= und Außenpolitik, so daß es Pflicht eines jeden deutschen Volksgenossen ist, sich über die wahren Hintergründe des politischen Geschehens unserer Tage genauestens zu informieren. Pg. Münchmeyer bietet die beste Gewähr für weitgehendste Aufklärung in allen Fragen unseres Lebens, so daß man auch in unserer Stadt seinen sicherlich ungemein interessanten Ausführungen mit allergrößtem Interesse entgegensieht. Aberraschungen beim Fest der Flieger Freiflüge über dem Teutoburger Walde und der lippischen Heimatlandschaft. Das Fest der Flieger in Lage wird durch die Weihe mehrerer Segelflugzeuge, dann durch das große Militärkonzert der Kapelle des Fliegerhorstes Detmold und durch die Uraufführung des in Lippe aufgenommenen Filmes von der fliegerischen Erziehung Appischer HitlerJugend auf weite Kreise der Bevölkerung besondere Anziehungskraft ausüben. Das Programm ist vielseitig gestaltet, das Fest dient einer großen und schönen Aufgabe, die in Lage ihre besondere Pflegestätte gefunden hat. Der Abschluß der Feier mit deutschem Tam sieht außerdem eine Verlosung vor. Wer das Glück hat, kann im Freifluge vom Flugplatz Windelsbleiche bei Bielefeld starten und über Lippes Heimaterde aus höchsten Höhen die Blicke schweifen lassen. Wer möchte da nicht dabei sein! Der 28. November als Abend der Flieger wird halten, was er verspricht. Jung und alt wird sich in enger Volksgemeinschaft nur einem Gedanken dienstbar fühlen: Heimat und Vaterland! Ein Dreizehnjähriger am Steuer. Und da wundert man sich oftmals, wie die vielen Verkehrsunfälle entstehen! Fast täglich liest man, daß durch Leichtfertigkeit im Verkehr Opfer gefordert werden. Erst kürzlich wurde bekanntgegeben, daß in Deutschland täglich durchschnittlich 23 Personen im Verkehr den Tod finden. Diese Zahl sollte jeden Fahrzeugbesitzer und=führer zu äußerster Vorsicht im Verkehr mahnen. Es überrascht uns nun, zu hören, daß ein hiesiger Poltzeibeamter am Sonntag die Feststellung machen mußte, daß ein 13jähriger Schüler den Wagen seines Vaters aus der entferntliegenden Garage holte und zum Elternhaus fuhr(was schon derholt vorgekommen sein soll). Dabei muß der Schüler eine Straßeneinfahrt passieren, an der ständig Verkehr herrscht. Gesetzlich wird erst dem Achtzehnjährigen die Führung eines Wagens anvertraut.— Diese Leichtfinnigkeit und Unverantwortlichkeit wird den Ektorn sicherlich einen entsprechenden Denkzettel einbringen. Oerlinghausen Hohes Alter. Frau Friederike Witte. Detmolder Straße 52. feierte am 23. November, ihren 74. Geburtstag und heute, Dienstag, wird Minna Welschenweg 52, 79 Jahre alt. Wir gratulieren! Beratungsstunde des Staatlichen Gesundheitsamtes. Die nächste Beratungsstunde des Staatlichen Gesundheitsamtes unter Leitung des stellvertretenden Amtsarztes findet am Donnerstag, dem 26. d. M., nachmittags 2.15 Uhr, in der Ortskrankenkasse statt. Plattdeutscher Abend. Am Sonnabendabend war den Bewohnern der Bergstadt mal wieder ein Lustiger Abend beschert. Der Plattdeutsche Verein Detmold gab im Saale des Stadthotels ein Gastspiel, und zwar wurde das Lustspiel„Schicksal go duinen Gang“ aufgeführt. Heitere Szenen aus diesem Lustspiel setzten die Lachmuskeln der Zuhörer in Bewegung und man sah viele, denen vom vielen Lachen die Tränen in die Augen kamen. Eine plattdeutsche Aufführung sieht man nicht alle Tage und deshalb ist solch ein Lustspiel besonders schön. Die Rollen waren gut verteilt und alle Mitwirkenden gaben ihr Bestes. Der Besuch hätte besser sein können, aber die vielen Veranstaltungen der letzten Wochen waren wohl die Ursache zu dem mangelhaften Besuch. Wir danken den Verein für den genußreichen Abend und hoffen, auf baldiges Wiedersehen in Oerlinghausen. Omnibus fährt in den Straßengraben. Einen kleinen Unfall hatte das Verkehrsauto Oerlinghausen— Bad Salzuflen. In der Nähe der großen Kornscheune in Greste mußte es einem anderen Kraftwagen ausweichen und rutschte hierbei in den Graben. Ein Trekker, der bald zur Stelle war, zog es wieder heraus. Personen kamen nicht zu Schaden. Schötmar Versammlung der Arbeitsgemeinschaft des WHW. Am Donnerstag, dem 26. November 1936, abends 8 Uhr, findet im Hotel„Junkerhaus“ eine Versammlung der Arbeitsgemeinschaft des Winterhilfswerks statt. Da wichtige WHW.=Fragen und Angelegenheiten auf der Tagesordnung stehen, ist es Pflicht aller Zellen= und Blockwalter, sowie Blockfrauen der RS.=Volkswohlfahrt, an dieser Versammlung teilzunehmen. Die Politischen Leiter, wie auch die Leiter der übrigen Gliederungen der Partei werden um Teilnahme ersucht. Kein Sprechabend. Der übliche Mittwoch=Sprechabend der Politischen Leiter im Hotel„Junkerhaus" fällt wegen der Versammlung der hiesigen Ortsgruppe der Deutschen Arbeitsfront, die am gleichen Abend in der Gastwirtschaft „Tivoli“ stattfindet, aus. Der nächste Sprechabend wird an dieser Stelle bekanntgegeben. Vom Luftschutz. Am heutigen Dienstag, abends 8 Uhr, findet in der Gastwirtschaft„Tivoli“ eine Zusammenkunft der Amtsträger des Reichsluftschutzbundes, Gemeindegruppe Schötmar, statt. Die Blockwarte, Untergruppenführer und auch die übrigen Amtsträger haben an dieser Besprechung teilzunehmen. Barntrup Tanzabend Kayser=Corsy. Der von der hiesigen Ortsgruppe der NSG.„Kraft durch Freude“ veranstaltete Tanzabend der berühmten Berliner Tanzgruppe KayserCorsy findet bestimmt am Mittwoch, 20 Uhr, im Hotel „Deutsches Haus“ statt. Ein ausgezeichnetes Programm, verbunden mit dem vorauseilenden Ruf dieser hervorragenden Truppe, wird dafür sorgen, daß der Saal bis auf den letzten Platz besetzt ist. Ein jeder Volksgenosse sollte sich rechtzeitig eine Eintrittskarte im Vorverkauf sichern. Vorverkauf ist bis Mittwoch 17 Uhr bei den Friseuren Helmke, Bürger und Pälike sowie in der Buchhandlung Wichmann. Unsere Toten. Ein rechter Totenfestsonntag mit Rauhreif und Nebel, so recht ein Tag der Beschaulichkeit alles Vergänglichen war der letzte Sonntag. Schon in den Vormittagsstunden setzte ein lebhafter Verkehr zum Friedhof em, der sich in den Nachmittagsstunden noch steigerte. 24 Volksgenossen, darunter 2 ungetaufte Kindchen, sind im letzten Jahr in die Ewigkeit abberufen worden. Eine große Zahl für Barntrup, fast ein Prozent der Gesamtbevölkerung. Briefkasten 1885. C. H. Graf Felix Luckner wurde am 9. Juni 1885 in Dresden geboren. Seine Eltern waren Heinrich Luckner und Maria Magdalena Lüdicke. Seinen Lebenslauf schildert er in seinem Buch„Seeteufel“(nach Tertia nicht versetzt!). Außer dem„Seeteufel" und„Seeteufel erobert Amerika"“ ist er der Herausgeber von„Mein Freund Juli=Bumm(1933). Er wohnt in Halle a. S., Alte Promenade 13. K. D. Nach den Versicherungsbedingungen müssen Sie ein weiteres Jahr die Prämien zahlen. Die Kündigung mußte, da einen Monat vor Ablauf des Versicherungsjahres gekündigt werden muß, am letzten Tage des dem Kündigungsmonat vorangehenden Monats in den Händen der Versicherungsgesellschaft sein. EEIN NAN bif dem bage ebren Bakelite: halter a# S S“ 7 Dienstag. den 24. November 1333 1 Sahmand Pflichtabend der Politischen Leiter. Heute abend um 8.30 Uhr ist im„Roseneck" Pflichtabend für alle Politischen Leiter. Die Politischen Leiter treffen sich um 8 Uhr in Uniform am Schliepsteiner Tor, um gemeinsam zum„Roseneck" zu marschieren. Der Abend ist von ganz besonderer Wichtigkeit. Niemand darf fehlen. Bis zum Jahresende finden die Sprechabende stets im„Roseneck" statt. Das hai wieder gelohnl. Das Ergebnis der Pfundsammlung war wieder ganz vorzüglich. Unermüdlich waren die Helferinnen unterwegs, klopften an alle Türen, um die Pfunde in Empfang zu nehmen. Auf den Straßen wartete schon die„Transportabteilung", um alle Schätze zu sammeln und zu befördern. Hei, war das ein lustiges Geschäft, unter Scherzen legten sich die zweibeinigen Pferdchen vor den Handwagen ins Geschirr und trabten vergnügt mit der Last dahin. Im Woldemarbad wuchsen und wuchsen die Stapel. Fleißige Hände sortierten emsig die einzelnen Waren. Vielfach ist man dem Wunsche nachgekommen, die Tüten zu bezeichnen. Viel Arbeit wird so erspart. Damit aber ein jeder immer wieder daran erinnert werde, wurden von den Sammlerinnen Tüten ausegeben, Tüten vom WHW., die nun in Zukunft benutzt werden sollen, und auf denen schon alles schön vorgedruckt ist. Die kleine Arbeit, eben Gewicht und Art einzusetzen, wird jetzt jede Hausfrau gern auf sich nehmen, und der Aufdruck der Tüte wird immer daran erinnern, wie man den Helferinnen vom WHW. die Arbeit erleichtern kann. Nun wird der nahrhafte Vorrat wieder geteilt, in Tüten verpackt und fertiggemacht für die Verteilung. Cebensmittelausgebe. Morgen(Mittwoch) werden die gesammelten Lebensmittel in der Zeit von 9 bis 13 Uhr im Woldemarbad an die vom Winterhilfswerk Betreuten ausgegeben. Ausweiskarte mitbringen! Donnerstag Sammelaktion für Altmalerialien. Donnerstag wird zum erstenmal in unserer Salzestadt eine Sammlung von Metall= und Textilabfällen, von Papier, Knochen und so weiter durchgeführt werden. Wer hätte nicht noch irgendwo solche Altmaterialien unbeachtet herumliegen? Man braucht sich bloß die kleine Mühe zu machen, die Sachen bereitzustellen. Wenn erst der Sammelwagen da ist, wird meistens die Zeit fehlen. Zwei Tage liegen noch vor uns. Diese Tage müssen wir nützen. Wir helfen damit bei der Durchführung des Vierjahresplanes, tun unsere selbstverständliche Pflicht. Also, ran an die Arbeit! Und für die Zukunft sollte in jedem Haushalt ein Sammelbehälter sein, in den man sofort derartige Abfälle legt. Das erleichtert die Arbeit ganz wesentlich. Wegen der Abholung größerer Mengen wolle man sich mit dem Städtischen Betriebsamt in Verbindung setzen. Reicholuftschutzbund. Die für Donnerstag, 19. November, vorgesehen gewesene Kontrollversammlung der Hauswarte der Reviere 6, 7 und 8 findet bestimmt heute, Dienstag, den 24. November, 20 Uhr, in der Aula der Realschule statt. Alle Houswarte der genannten Reviere(bei Verhinderung Stellvertreter zu entsenden) haben unbedingt zu erscheinen. Zusammenfloß. Am Sonnabend gegen 20 Uhr stießen an der Kreuzung Adolf=Hitler=Straße und Wenkenstraße zwei Personenkraftwagen zusammen. Beide Wagen erlitten Beschädigungen. Glücklicherweise wurde niemand verletzt. Die Wagenlenker waren vernünftig genug, sich über die Schadenersatzfrage selbst zu einigen, so daß ein Eingreifen der Sicherheitsbehörden sich erübrigte. Ein störendes Spiel„Knicker“ sind eine wunderschöne Sache. Stundenlang können die Kinder damit spielen, und manches hat es zu einer beachtlichen Geschicklichkeit darin gebracht, die kleinen Kugeln haargenau zum Ziel zu bringen. Schade nur, daß zu diesem Spiel auch kleine Löcher gehören, die die Kleinen sich überall herstellen. Um den Salzhof herum zum Beispiel sind solche„Knickerlöcher“ in rauhen Mengen entstanden. Für die Passanten ist das nicht gerade angenehm, wenn sie in solche Vertiefung treten. Wir sind der Ansicht, daß die Kinder Spielgelegenheit haben müssen, denn auf der Straße können sie sich bei dem dauernden Kraftwagenverkehr nicht ohne Gefahr aufhalten. Aber die Anlage von diesen Löchern erscheint uns denn doch bedenklich. Man wird nicht umhin können, einmal der Frage näherzutreten, ob sich nicht irgendwo— aber nicht zu weit außerhalb— ein Spielplatz anlegen läßt, auf dem dann auch dieses Spiel mit seinen unvermeidlichen Löchern möglich ist. Die„Königskinder" im Kurtheater. Am kommenden Sonnabend veranstalten die Ortsgruppenamtsleitungen Bad Salzuflen und Schötmar im Kursaal ein großes Jugendfestspiel, betitelt„Königskinder“. 125 Personen wirken bei diesem Jugendfestspiel mit. Nachmittags um 3 Uhr findet eine Sondervorstellung für hiesige und auswärtige Schulen statt, und abends um 8 Uhr steigt dann die Aufführung für Erwachsene. Der Vorverkauf für diese Veranstaltung hat die Buchhandlung Maschke übernommen. Schon weil der Reinertrag für die Winterhilfe bestimmt ist, ist zu wünschen, daß diese Veranstaltung der RSV. gut besucht wird. Seueralversammlung der Senossenschaften In vorbildlicher Gemeinschaftsarbeit hielten die beiden hiesigen Genossenschaften am vergangenen Sonnabend ihre Generalversammlungen im Hotel„Zur Post“ ab. Die erste Generalversammlung, die des Spar= und Darlehnskassenvereins e. G. m. u. H., begann gegen 3½ Uhr. Nach einer kurzen Begrüßung erstattete im Auftrage der Verwaltung Direktor Dr. Roxel, Paderborn, von der Ländlichen Zentralkasse den Revisionsbericht und gab Erläuterungen dazu. Den Geschäftsbericht erstattete Bauer Geise. Der Genehmigung des Jahresabschlusses per 31. 12. 1935 wurde zugestimmt. Ferner konnte dem Vorstand und dem Rendanten Entlastung erteilt werden, da alles in Ordnung befunden war. Ueber die Verwendung des Reingewinnes wurde der Beschluß gefaßt, diesen dem Reservefonds zu überweisen. Bei der Besetzung zum Vorstand wurde der Bauer Geise einstimmig wieder eingesetzt. Die Annahme des Normalstatuts des Verbandes Ländlicher Genossenschaften in Münster sowie die Dienstanweisung und Geschäftsordnung des Verbandes erfolgte anschließend. Auf dem letzten Punkt der Tagesordnung stand die Erhöhung der Passivkreditgrenze auf 1 Million Reichsmark, welcher ebenfalls zugestimmt wurde. Unter Punkt„Verschiedenes“ wurden noch kleinere Angelegenheiten besprochen. Gegen 5 Uhr konnte die Versammlung geschlossen werden. Anschließend an diese Tagung fand nach kurzer Pause die Herbstversammlung der Molkerei=Genossenschaft statt. Die aus dem Vorstande Ausscheidenden wurden sämtlich wieder eingesetzt, und zwar für den Vorstand Havergoh, Aufsichtsrat Lohmeier und Vogelsmeier. Vom Vorsitzenden Geise wurde genauer Bericht gegeben über die geplanten Erweiterungen, um die Räume zu vergrößern. Ferner wird der Bau eines Brunnens beabsichtigt, damit die Molkerei mit mehr Wasser versorgt werden kann. Gleichzeitig soll noch eine Butterformmaschine angeschafft werden. Unter„Verschiedenes" wurden noch Anregungen und Wünsche entgegengenommen. Nach einem Treuegelöbnis wurde die Versammlung gegen 7 Uhr geschlossen. 70. Geburtstag. Am heutigen Tage begeht der ehemalige Wirt und Krankenkassengeschäftsführer Julius Niestrath seinen 70. Geburtstag. Ueber 30 Jahre war er Besitzer des früheren Deutschen Hauses. Nach dem Tode seiner Ehefrau verlegte er seinen Wohnsitz nach Bochum und wohnt dort bei seinem Schwiegersohn. Daß der alte Herr noch sehr an seiner Heimat hängt, ersieht man daraus, daß er in den Sommermonaten recht oft hier weilt. Wir wünschen ihm weiter einen zufriedenen Lebenvabend! „Kraft durch Freude“, Operettenaufführung. Für die am Montag, dem 30. November, im Lippischen Landestheater stattfindende Operettenaufführung„Der Obersteiger“ von Zeller sind noch Karten zu haben. Wer diese Veranstaltung besuchen will, muß Karten bis Donnerstagvormittag 10 Uhr beim Ortswart Hanke bestellt haben. Spätere Anmeldungen können unter keinen Umständen berücksichtigt werden. Zu dieser Operettenaufführung fährt ein Omnibus. Wer denselben benutzen will, muß pünktlich um 19.30 Uhr auf dem Marktplatz sein. „Friesennol". Die Gaufilmstelle führt hier am Mittwoch, dem 25. November, nachmittags 4.30 Uhr, und abends 8 Uhr den Film„Friesennot“ vor. Diesen Film, der das deutsche Schicksal auf russischer Erde zeigt, muß sich jeder ansehen, zumal er staatspolitisch und künstlerisch besonders wertvoll ist. Friesische Auswanderer leben ein abgeschlossenes Dasein im Wolgagebiet, bis sie von der Tscheka aufgespürt werden. Zwei Rassen und zwei Weltanschauungen stoßen aufeinander. Eine heroische Tragödie fanatischen Kampfes friesischer Bauern um Ehre, Blut und Glauben. Das Vorprogramm ist dem Inhalt des Hauptfilms entsprechend zusammengestellt. Gauwalter Vg. Schürmann spricht Heute abend um 8 Uhr spricht im Saale des Schützenhauses Gauwalter Pg. Schürmann zu den Mitgliedern der Deutschen Arbeitsfront. Der Ortsgruppenobmann erwartet vollzählige Beteiligung. Die Betriebsführer sind dafür verantwortlich, daß ihre Gefolgschaften geschlossen an der Kundgebung teilnehmen. Pg. Schürmann ist uns allen als ausgezeichneter Redner bekannt. Er wird über Tagesprobleme und Zukunftsaufgaben sprechen und den bolschewistischen Machthabern im Auslande die häßliche Lügenmaske vom Gesicht reißen. Mitglieder der Deutschen Arbeitsfront, es ist eure Pflicht, an der Kundgebung teilzunehmen! „Dä Student van Mönster" Wie wir hören, gelangt am nächsten Sonntag„Dä Student van Mönster", von Dr. E. Schoneweg, Bielefeld, im„Schützenhause" durch die„Ravensberger Heimatspiele" unter Leitung des Spielleiters Horstbrink, Herford, zur Aufführung. Das„Haller Kreisblatt“ schreibt:„Plattdeutsche Bühnenspiele sind ein Stück Heimat und können auch nur den Menschen, die in dieser Heimat wurzeln, in der Urkraft der Sprache und in der Urwüchsigkeit der MenStrickkleider Strumpfhaus kaufen Sie gut im schen im Sinne des Dichters zur vollen Wirkung gebracht werden. Den Laienspielern erwächst also in der Wiedergabe plattdeutscher Bühnenwerke eine hohe Aufgabe und den Heimatbühnen eine Existenzberechtigung von kultureller Bedeutung. Laienspiel dieser Art steht in bewußter Abwehr gegen alles, was man schlechthin„Theaterspielerei nennt. Es handelt sich hier um Verwirklichung eines künstlerischen Gedankens, der von Idealismus und Warheitsliebe getragen wird. Die Ravensberger Heimatbühne, die sich dank ihrer rührigen Leitung und schönen Erfolge den Kunstschein erwarb, wandelt diesen Weg.“ „Königskinder“- Ein Zugendtraum Die schöne Zeit des Weihnachtsfestes rückt näher. Für unsere Kinder sind dieses die Tage, wo sie sich wieder zum deutschen Märchen hingezogen fühlen. Alte Märchen und Erzählungen, die schon der Urahn seinem Enkel während der Winterzeit wiedergab, sind auch jetzt noch lebendig und lassen die Augen unserer begeisterungsfrohen Jungen und Mädel heller erstrahlen. Aber nicht nur am Erzählen, sondern vor allen Dingen am Spielen findet die Jugend ihre Freude. Kann es da wundernehmen, wenn man hört, daß die Schüler und Schülerinnen des Lyzeums, des Gymnasiums und der Bürgerschulen die Aufführung des Weihnachtsmärchens„Königskinder“ mit Begeisterung vorbereiten? Dieses Märchenspiel, das heute nachmittag und abend im„Schützenhaus“ aufgeführt werden soll, wird jung und alt in seinen Bann ziehen. An der Aufführung wirken 140 Schüler und Schülerinnen mit. Es ist der Wunsch der RS.=Volkswohlfahrt, daß zu der Nachmittags= sowohl wie zur Abendveranstaltung recht viele Volksgenossen erscheinen, damit auch auf diese Weise dem Winterhilfswerk ein guter Dienst erwiesen wird. Die Nachmittags=Aufführung ist für die Schulklassen Lemgos und der näheren Umgebung bestimmt und beginnt um 3 Uhr. Heute sammeln die Soldaten. Mancher wird in diesen Tagen gedacht haben: Wie ist es doch plötzlich so kalt geworden! Angesichts dieser Kälte sucht man gern den warlippische Musterdorf Heiden im Werden Eine Besichtigung des Vorses Höhere parteiamtliche Dienststellen hatten am Donverstagnachmittag eingeladen zu einer Besprechung und Besichtigung des von der NS.=Gemeinschaft „Kraft durch Freude" herausgestellten Musterdorfes den. Der Einladung waren gefolgt: Vertreter der politischen Kreisleitung, der Kreiswaltung der Deutschen Arbeitofront, des Landrats, der Regierung, des Reichsarbeitsdienstes, die Kreisführevin der NS.Frauenschaft, der Bannführer der HJ. und des B0M., Verkehrogemeinschaft Dörenschlucht, der Bürgermeister, Ortegruppenleiter und die Führer der der Partei angeschlossenen Verbände und Gliederungen. Der Ortsgruppenleiter, Pg. Dröge, begrüßte zunächst die Erschienenen und erteilte dann dem Kreiswart der RS.=Gemeinschaft„Kraft durch Freude", Po. Löhrke, das Wort. Der Redner erläuterte die heutige Zusammenkunft und bat alle Anwesenden, mitzuarbeiten an der Ausgestaltung des Musterdorfes. Danach fand unter Führung des Bürgermeisters eine Besichtigung der Ortschaft statt. Nachdem der Kirchplatz besichtigt und Anregungen gegeben wurden betr. der Verschönerung des Platzes um die Dorfkirche herum, erklärte der Bürgermeister auf dem Marktplatz, daß dieser in nächster Zeit gepflastert würde, ferner wird der Verbindungsweg dahin neu instand gesetzt. Der Privatweg der Kolonate Büngener und Altrogge soll nach Einwilligung der betreffenden Anlieger als fester Dorfweg ausgebaut werden. Dann nahm die Besichtigung ihren Fortgang. Ueberall, wo Mißstände auftauchen, soll von maßgebenden Stellen unermüdlich und energisch dahingehend eingewirkt werden, die Uebelstände zu beseitigen, und zwar auf einfache und zweckmäßige Art und Weise. Dann wurden verschiedene Geländestreisen für die Anlegung der Badeanstalt besichtigt. Zu allet Freude teilte dann der Ortsbauernführer Pg. Hellweg mit, daß er Gelände zwischen Oetternbach und dem Mühlengraben der Gemeinde zur Verfügung stelle. Alle Anwesenden waren davon überzeugt, daß die Lage dafür wie geschaffen sei. Für dieses Entgegenkommen sei an dieser Stelle dem Ortsbauernführer recht herzlich gedankt. Nachdem man sich dann wieder im Tagungolokal Oberkrome eingefunden hatte, fand eine Aussprache statt. Das Kreisbauamt wird sich mit Rat und Tat kräftig einspannen, ebenso das Reichsarbeitsdienstlager Pivitsheide, die Schule, die 53., Stl., NSFrauenschaft werden im weitgehendsten Maße, jeder nach seinen Kräften, mithelfen. Alle Dorfsbewohner werden gebeten, zu dem Gelingen des Ganzen im Interesse der Volksgemeinschaft beizutragen. Von der Gemeindevertretung wird ein Wettbewerb ausgeschrieben für die besten Anlagen und Verschönerungen der Besitzungen. Wo ein starker Wille ist, ist auch ein Weg, der zum Ziele führen muß. Der Hauptausschuß, der dann gebildet wurde, besteht aus folgenden Partei= und Volkogenossen: Pg. Dröge als Ortsgruppenleiter, Pg. Becker. Bürgermeister, Pg. Hellweg, Ortobauernführer, Pg. H. Kaup, Ortswart der NS.=Gemeinschaft„Kraft durch Freude", Pg. Görder, Ortsführer des Obst= und Gartenbauvereins, Pg. Schlüter als Architekt, Pg. Löhrke von der Kreisdienststelle der NSc.„Kraft durch Freude", Pg. Obernolte, Presse, Pg. Rehmund von der Kreiswaltung der Deutschen Arbeitsfront. In den Arbeitsausschuß wurden bestimmt: Hauptlehrer Pg. Schröder(Schule), Frau Kleinewalter, Ortswalterin der NS.=Frauenschaft, Pg. R. Hüls, Ortswalter der DAF., ein Feldmeister vom RAD., W. Wienecke(SA.), Kiso(HJ.), Pg. Rehmund von der Kreiswaltung der Deutschen Arbeitofront, Pg. Löhrbe von der Kreisdienststelle der RS.=Gemeinschaft „Kraft durch Freude", Stadtbaumeister Graf, Lage, und der Vertreter des Kreisleiters, Architekt Pg. Riese. Am kommenden Montag tagen dann wieder die Arbeitsausschüsse, um mit allen Kräften sich für das Gelingen des großen Werkes einzusetzen. men Ofen auf. Aber überlegen wie einmal: haben wir alle, die wir täglich von Sorgen und Nöten nicht bedrückt werden, auch schon daran gedacht, daß es noch viele Volksgenossen gibt, die hungern und frieren müssen, wenn sich nicht alle zu einer Not= und Schicksalsgemeinschaft zusammenschließen, wenn nicht alle sich zum Sozialismus der Tat bekennen? Heute stellen sich unsere Lemgoer Soldaten in den Dienst des Winterhilfswerks und veranstalten eine Kleidersammlung. Sie kommen in jedes Haus. Wer gibt, hilft mit, die Not zu bekämpfen. Aber eine dringende Bitte richten wir an alle Hausfrauen: Legt die dem WHW. zugedachten Spenden bereit, damit in der Sammelaktion keine Verzögerung entsteht! R9B., Kreisabschnitt Lemgo. Am Montag, dem 30. November 1936, abends 8.15 Uhr, findet im großen Saale der Gastwirtschaft Fr. Röding, Leopoldstraße, ein Gemeinschaftsabend statt. Die Teilnahme aller Berufskameraden ist Pflicht. Es wird gebeten, auch die Frauen, die besonders herzlich eingeladen sind, mitzubringen. Das Thema des Abends, das von einem auswärtigen Redner behandelt wird, lautet:„Der Sinn des neuen Lebens.“ Kläschenmarkt im Anzuge. Ueber unseren traditionellen Kläschenmarkt ist wohl selten zuvor so viel gesprochen worden, wie in der letzten Zeit, als das Gerücht der Verlegung des Kläschenmarktbetriebes zum Leidwesen aller Lemgoer Wirklichkeit wurde. Nachdem nunmehr endgültig festgelegt worden ist, den Marktbetrieb in diesem Jahre zunächst auf dem Marktplatze, der Leopoldstraße und dem Schützenplatze steigen zu lassen, haben sich in den letzten Tagen wiederum zahlreiche Schausteller angemeldet. Auch in diesem Jahre werden wir wieder mit großen und kleinen Sensationen beehrt, und es darf schon jetzt als feststehend angesehen werden, daß die Ausmaße des Kläschenmarktes gegenüber denen der vorjährigen kaum geringer sein werden. Blomberg Wem gehören die Gewinne? Die Gewinns aus der Verlosung des Heimatvereins am Martiimarkt sind bei weitem noch nicht abgeholt. Es wird im Interesse der glücklichen Gewinner darauf hingewiesen, daß die Gewinne 30 Tage nach der Ziehung an den Heimatverein zurückfallen. Prüfung der Invalidenkarten. Auf die heute beginnende Prüfung der Invalidenkarten wird nachmaks hingewiesen. Die Invalidenkarten müssen zu den bekanntgegebenen Zeiten auf dem Nathaussaal in Blomberg zur Prüfung vorgelegt werden. Glück im Unglück. Auf der neuangelegten Reichsstraße zwischen Kilometerstein 5 und Osteröden geriet em vollbesetzter Personenkrraftwagen über den breiten Fahrdamm hinweg in die am Abhang stehende Tannenschonung. Es ist einem großen Zufall zuzuschreiben, daß der Wagen nicht in Trümmer ging. Auch die Insassen sind lediglich mit dem Schrecken davongekommen. In der Nähe beschäftigte Arbeiter halfen, den Wagen wieder flottzumachen. Schwalenberg Sprechtage des Amtsgerichts. Die Sprechtage der Amtsgerichts Blomberg finden statt: in Falkenhagen am Freitag, dem 27. November, in Schwalenberg am Freitag, dem 4. Dezember, nachmittags 3½ Uhr begennend. Aus den Nachbargebieten Schwere Bluttat in Westfalen Altenmelle, 23. November. In der Rocht zum Monlag ereignete sich in der Gaftwirtschaft„Thomasburg“ in Altenmelle eine schwere Bluttal. Mehrere Gäste halten eine größere Zeche gemacht. Als die Wirtin um 1 Uhr Feierabend geboi, wollten verschiedene Güste dieser Aufforderung nicht nachkommen. Es kam zu Streitigkeiten. Blergläser wurden geworsen. Plötzlich ergriff ein gewisser Schw. aus Altenmelle ein Biergles und warf es nach der hiuler dem Schenklisch flehenden Wirkin, die von dem Glase so unglücklich getrosfen wurde, daß ihr das Bierglas die halsschlagader aufriß. Infolge des großen Blutverlustes starb die Frau nach kurzer Zeil. Der Täler wurde verhaftet. Die künftige Führung der Paderborner Stadtverwaltung. Paderborn, 23. November. Seitens des Beauftragten der NSDAP. für den Kreis Paderborn, Kreisleiter Meyer, wird folgendes mitgeteilt: Der Regierungspräsident hat den Stadtrat Seidler in Kürze für die Berufung in die leitende Stelle einer größeren Verwaltung in Aussicht genommen. Die an Bedeutung und Verantwortung zunehmenden Aufgaben der gemeindlichen Verwaltung erfordern für die Stadt Paderborn alsdann die Wiedergewinnung anderer tüchtiger Verwaltungsmänner. Bürgermeister de Voys wird sich künftig mit seinem vollen Einverständnis in der hauptamtlichen Beigeordnetenstelle, die eine entsprechende Verbesserung erfahren wird, in erster Linie dem wichtigen Finanzgebiet der Stadt widmen. An seine bisherige Stelle wird ein ebenfalls bewährter Verwaltungsfachmann und Parteigenosse kommen, der seine Fähigkeiten unter Beweis gestellt hat. Die Berufung der Genannten durch den Regierungspräsidenten bevor. HOSRAN ### Glon an. Gab meren#l#####. Lou ott. k# Waseun P.#m Gägen. Nr. G##### Aud Baus###g###oi#ß L###1 Ga##en Ti#. ums100 MalL-Ossem-El-Zampe, Zann. Jaben. Tir,#####ß B#se.=###l. Lestangen Uir. A Ottiue.-Fangeten ensstuse Nr LAMPEN AERD Aus den Orksbauernschäften Schulleiter Meiers letzte Fahrt Sehr starte Anteilnahme an der Beisetzung. Um Totensonntag wurde Schulleiter A#dol Meier, der unter so tragischen Umständen aus dem Leben scheiden mußte, in Heidenoldendorf wo er fast vier Jahrzahnte im Dienste der Schule stand, under sehr starter Anteilnahme zur letzten Ruhe beigesetzt. In der Schule, we die Leiche des Verstorbenen aufgebahrt war, sand eine erhebende Trauerfeier statt, die von einem Gesangrvortrag seiner Berufskollegen würdig umrahmt wurde. Als sich in vierter Nachmittagestunde der Trauerzug in Bewegung setzte, umsäumven große Menschenmengen die Straßen bis zum Friedhof. Vor dem Sarge gingen die Schulkinder, die einen aufrechten Lehrer verloren haben. Im Trauergefolge sahen wir zahlreiche Lehrer aus der näheren und wetteren Unggebung, viele Bewohner der Gemeinde Heidenoldendorf, den Schulgemeindeausschuß und worstand, sowie den Turnverein Frisch=Auf mit umflorter Fahne. Nie zuvor hat der Friedhof der Gemeinde Heidenoldendorf bei einer Beerdigung so viele Menschen gesehen, wie an diesem Tage. Am Grabe sprachen neben dem Geistlichen Landesschulrat Pg. Wollenhaupt, Pa. Witte vom NSLB., Bürgermeister Lübbecke, ein Vertreter des Turnvereins und eine Schülerin herzliche Gedenkworte, die einen tiesen Eindruck hinterließen. Nachdem Berufskollegen des Verstordenen und Schulkinder Trauerlieder gesungen hatten; nahm man Abschied von einem Menschen, der in seinem Leben viel Gutes getan hat und dessen Andenken stets in Ehren gehalten wird. Hidbesen. RSV. und Winterhilfswerk. Für den aus Gesundheitsrücksichten zurückgetretenen Ortsgruppenamtoleiter des Amtes für Volkswohlfahrt, Pg. Richard Römisch, ist ab 13. November d. J. der Pg. Lange eingesetzt. Am Donnerstagabend fand unter dem neuen Amtoleiter im Hotel„Waldheim“ eine Arbeitstagung der Walter und Walterinnen der NS.=Volkswohlfahrt und der NS.=Frauenschoft statt, an der Bürgermeister Pg. Fahrig und Ortsgruppenleiter Pg. Klöpper teilnahmen. Letzterer widmete dem ausscheidenden Pg. Römisch herzliche Worte des Dankes und der Anerkennung für die seit Errichtung des Amtes im Jahre 1933 geleistete erfolgreiche Arbeit. Die eingehende Behandlung der weiteren Aufgaben der NS.=Volkswohlfahrt, inobesondere das Winterhilsowerk 1936=37 und die vorgenommene Arbeitsteilung zeigte, daß auch weiterhin alle Kräfte und Stelben eingesetzt werden müssen. U. a. findet eine große Winterhilfoveranstaltung mit Militärkonzert am 17. Januar 1937 statt, worauf schon jetzt besonders hingewiesen wird. Mit der Ueberlassung eines Geschäftszimmers im Gemeindehause, die von allen Seiten dankbar begrüßt wurde, wird die Abwicklung der so vielseitigen Aufgaben der NS.=Volkswohlfahrt in andere Bahnen gelenkt, und regelmäßige Beratungsstunden Montags vormittogs sowie festgesetzte Ausgabestunden Mittwochs nachmittags werden die Arbeit fördern und den Volksgenossen die Verbindung mit den Dienststellen erleichtern. 128 Parteien mit 298 Köpfen sind im Winterhilfswerk Hiddesen zu betreuen, da gilt es noch zu schaffen. Ein freudiges Sieg=Heil auf den Führer dekräftigte den Willen zur. Tat und beschloß die anregende Arbeitstagung. Hiddesen. 1 Hase— 2 Karnickel und— 10 Jäger!! Es können auch mehr gewesen sein, wenigstens Jäger. Hasen und Karnickel waren es bestimmt nicht mehr, die sich in der herrlichen Herbstsonne am Sonnabend vor die Flinten der amtlichen und nichtamtlichen Grünröcke aus Hiddesen, Detmold usw. treiben ließen. Trotz des im grünen Hagen meisterhaft kundigen Obertreibers vom Bent. Es waren halt keine Hasen da. Nichtsdestoweniger wurde dieser Auftakt der Herbstjagden in einer gemütlichen Ecke der„Sternschanze“ würdig abgeschlossen, und man sagt, daß dort von reichlich mehr Hasen geredet wurde, als der Tag brachte. Schade! Schade! Es gab Hoffnungsvolle, die schon meinten, daß die NS.=Volkswohlfahrt(Geschäftsstelle im Gemeindehaus) eine ganze Stange Hasen abbekommen würde. Na, nächstens! Und dazu den Jägern und der RS.=Volkswohlfahrt ein herzliches„Weidmannsheil"! Remmighausen. Vom Stützpunkt. Die am Sonnabend, dem 21. d. M., in der Gastwirtschaft Sigges stattgefundene öffentliche Versammlung der NSDAP. hatte einen recht guten Besuch aufzuweisen. Als Redner des Abends war der stellv. Staatsminister, Kreisleiter Wedderwille, erschienen. In seinen eineinhalbstündigen Ausführungen streifte der Kreisleiter alle wichtigen politischen Tagesfragen und ging zum Schluß auf das Winterhilfswerk ein. Holzhausen=Externsteine. Hohes Alter. Ihren 86. Geburtstag feierte am Sonntag Witwe Wilhelmine Büxe. Nachträglich unseren herzlichen Glückwunsch! Dehlentrup. Hohes Alter. 73 Jahre wird iie der Erbhofbauer und Leibzüchter Friedrich logstert. Er erfreut sich noch einer guten Geindhett und ist seit über 40 Jahren im Gemeinderat tätig. Wir gratulieren recht herzlich und wünschen dem Geburtstagskinde auch für den weiteren Lebensweg gute Gesundheit und geistige Frische! Alät. Kundgebung der RSDAP. Heute abend findet bei Hellemann eine Versammlung statt, in welcher der Kreiswirtschaftsberater Pg. Uhl aus Detmold über politische Tagesfragen und über das Winterhilfswerk sprechen wird. Alle Volksgenossen und=genossinnen sind herzlichst eingeladen. Bol Meinberg. Bersammlung für Parteianwärter. Mittwoch, pünktlich 20 Uhr, findet im Hotel „Rotes Haus“(Fricke) eine Versammlung statt, zu der alle die zu erscheinen haben, die sich zur Aufnahme in die RSDAP. angemeldet haben. Es ist wohl eine Selbstverständlichkeit, daß alle Anwärter pünktlich zur Stelle sind. Heesten. Versammlung der D A F. Morgen abend um 8.15 Uhr spricht in der Gastwirtschaft Disse der Pg. Nees von der Kreiswaltung Detmold der Deutschen Arbeitsfront in einer öffentlichen Versammlung über alle politischen Tagesfragen. Für die Mitglieder der DAF. ist die Teilnahme an dieser Versammlung Pflicht. Die Bevölkerung Heestens ist herzlich eingeladen! Niemand, der die mannigfaltigen polttischen Geschehnisse in der Welt richtig beurteilen will, darf bei dieser Veranstaltung der DAF. fehlen! Brüntrup. Luftschutz tut not! Die Schulung der Luftschutzhauswarte und Laienhelferinnen der Gemeindegruppe Mosebeck beginnt für unsere Ortschaft am 26. November in der Gastwirtschaft Köhne. Das Erscheinen aller Personen, die ein besonderes Einberufungsschreiben vom Amtmann erhalten haben, ist Pflicht. Es werden aber alle Volksgenossen und Volksgenossinnen hiermit zur Teilnahme eingeladen, da der Luftschutzgedanke heute jeden Erwachsenen interessieren muß. Die Arbeit der Luftschutzlehrer geschieht zum Besten jeder Volksgenossen und des gesamten Vaterlumndes. Der Kursus wird geleitet vom Gemeindegruppenführer Lehrer Schnare aus Diestelbruch, bei dem auch eotl. Nachfragen zu stellen sind. Der erste Vortrag beginnt um 19.30 Uhr. Breitenbeide. Grober Unsug oder mehr? In der Nacht vom Sonntag zum Montag wurden vor mehreren Häusern die Gartentore von unbekannten Burschen entfernt und einem hiesigen Geschäftsmann vor den Laden gestellt. Bis dahin wäre noch alles grober Unfug gewesen. Aber die unbekannten Täter haben auch ein gemeindeeigenes Schild abgerissen und diesem Geschäftsmann vor die Tür gestellt. Um diese gemeinen Täter zu fassen, ist die Mitarbeit der Gemeinde ersorderlich. Die Polizeibehörde bittet daher jeden, der über die Vorgänge in der fraglichen Nacht etwas aussagen kann, dem Gendarmerieposten 2, Gendarmeriemeister Sobbe, Pivitsheide, Mitteilung zu machen, die selbstverständlich auch vertraulich behandelt werden. Helpup. Aus der Invalidenversicherung. Nicht selten müssen Versicherte, die infolge frühzeitig eingetretener Invalidität oder Vollendung des 65. Lebensjahres bei der zuständigen Landesversicherungsanstalt einen Antrag auf Gewährung der Invalidenrente gestellt haben, erfahren, daß bei Durchsicht der Quittungskarten festgestellt sei, daß die Anwartschaft längst erloschen sei und eine Rente daher nicht gewährt werden könne. Das Erlöschen der Anwartschaft ist Schuld eines jeden Versicherten und ist meistens darauf zurückzuführen, daß entweber die Quittungskarten nicht rechtzeitig umgetauscht oder nicht eine genügende Anzahl von Beitragsmarken geklebt worden sind. Allen Versicherten wird daher empfohlen: Benutzt die langen Winterabende dazu und bringt die Quittungskarten in Ordnung. Tauscht sie rechtzeitig um. Der Umtausch muß spätestens innerhalb 2 Jahren nach dem auf der Quittungskarte verzeichneten Ausstellungstage erfolgen, und die Karte muß innerhalb des Zeitraumes von 2 Jahren mindestens 20 Beitragsmarken enthalten. Tauchen bei der Nachprüfung irgendwelche Unklarheiten oder Zweifel auf, so geht rechtzeitig zu der nächsten Quittungskartenausgabestelle oder zum zuständigen Versicherungsamt. Wartet nicht ab, bis es zu spät ist, sehr oft kann die erloschene Anwartschaft noch wieder aufgelebt werden. der Bewegung Anorduung des Kreises Lemao. Im Nachgang zu meiner Anordnung vom Sonntag setze ich hierdurch am Donnerstag, 26. November, weitere Avvelle an: Für die Ortsgruppen Schötmar, Leopoldshöbe und die Stützpunkte Lockhausen, Holzhausen und Retzen im„Tivoli“ in Schötmar abends 8.30 Uhr: für die Ortsgruppen Bad Salzuslen und Wüsten im„Luisenbof“ in Bad Salzuflen abends 6.30 Uhr. Die Ortsgruppen= biw. Stützpunktleiter siub mir dafür verantwortlich, daß die in meiner Anordnung vom Gonntag Genaunten vünktlich zu dem Aovell zur Stefle sind. Brühner, Kreisleiter. REDAP. Ortsgruppe Lage. Sämtliche Mitglieder und Angehörigen der Formationen und Gliederungen der Bewegung haben an der heute abend 20 Uhr in der Turnhalle am Jahnplatz stattfindenden Kundgebung mit Va. Pfarrer a. D. Münchmever teilzunehmen.— Sämtliche Parteigenossen und die Gliederungen der NSDAp. werden hierdurch auf die große Konzertveranstaltung des Männerchors in Lage am Sonntag, 20. Nov., abends, in der Turnhalle aufmerksam gemacht. Da es sich um eine außergewöhnliche Darbietung mit namhaften Künstlern, welche nordische Komposttionen mit Chören zu Gebür bringen, handelt, ist der Besuch # hestan u empfehlen.. Die Zellenleiter der Ort## gruppe Lage erscheinen jeden Mittwoch, abends 8.80 Uhr, im Ortsgruppenbüro. Zelle Bellenberg. Am Sonabend, 28. Nov., 20 Uhr, findet bei Gastwirt Fr. Geise eine öffentliche Versammlung statt. Es spricht Kreisleiter Pg. Wedderwille über aktuelle Tagesfragen. Ortsgruppe Bad Meinberg. Am heutigen Dienstag, dem 24. Nov., 20 Uhr, findet die monatliche varteiamtliche Filmveranstaltung mit dem Film„wriesennot“ statt. Parteigenossen und Angehörige der Gliederungen werden hiermit zur Teilnahme aufgefordert. Ortserupge Bösingfeld. An der am Mittwoch, 20 Uhr, mit dem Reichsredner Pa. Münchmeyer im Saale des Gastwirts Schwabedissen stattfindenden Großkundgebung nimmt die Ortsgruppe geschlossen teil. Ferner haben die Parteianwärter sowie Mitglieder der Gliederungen und angeschlossenen Verbände teilzunehmen. Die gesamte Bevölkerung ist ebenfalls eingeladen. * RELB. Kreisabschnitt Bad Salzuflen. Die nächste Versammlung findet am Mittwoch, 25. Nov., 15.30 Uhr, im„Junkerhaus“ in Schötmar statt. Um vollzähliges Erscheinen wird dringend gebeten. Bad Salzufleu=Schötmar. Die für Mittwoch angesetzte Tagung der Arbeitsgemeinschaft für körperliche Ertüchtigung wird wegen der NSLB.=Versammlung auf Mittwoch, den 2. Dez., verschoben. * RSROV. Ortsgruppe Detmold. An der Beerdigung der Kameradin Frau Markmann beteiligen sich sämtliche Kameradenfrauen. Treffpunkt heute nachmittag 2.45 Uhr am Trauerhause, Woldemarstr. 44. RS.=Frauenschaft. Ortsgruppe Heiligenkirchen. Heute, 20 Uhr, bei Loges Vorbereitungen für unser Adventsfest. Ortsgruppe Beßbeide. Am Mittwoch, 20 Uhr, Zusammenkunft der Frauenschaft im„Bergkruge". Liederbücher mitbringen. Ortsgruppe Wellentrup=Kachtenbausen. Mittwoch, 20 Uhr, Pflichtabend bei Kramme. Ortsgruppe Holzbausen=Solbach. Dienstag, 24. Nov., 20 Uhr. Singabend im Gasthof„Zum Löwen", Solbach. Mittwoch, 25. Nov., 20 Uhr, Pflichtversammlung in der Schule Heerserbeide. Ortsaruppe Schötmar. Am Mittwoch wird in der Schule genüht für das WÖW. Es ist Pflicht aller Frauenschaftsmitglieder, daran teilzunehmen. Deutsches Frauenwerk. Auf folgende Rundfunksendungen des Reichssenders Köln wird hiermit aufmerksam gemacht: 1. Mittwoch, 25. Nov., 20.15 Uhr: In der Stunde der jungen Nation wird das Thema behandelt:„Schloß Varenholz— eine westfälische BDM.=Führerinnenschule“. 2. Am 20. Nov., 17.80 Uhr, wird die Rede von Frau Dr. Vorwenk. die am 28. 10. gehalten worden war, durch den Reichssender Köln wiederholt. 3. Gleichzeitig wird darauf aufmerksam gemacht, daß ab 22. November dreimal wöchentlich(Montag, Mittwoch und Freitag) um 9 Uhr eine Sendereihe für die Frau läuft, die in der Funkvorschau nicht angekündigt ist. Die Themen behandeln die Aufgaben der Frau im Sinne des Vierjahresplanes. Ortsgruspe Pivitsbeide. Morgen, Mittwoch, 20 Uhr, Pflichtabend im Berkenhof". Erscheinen aller Mitglieder ist Pflicht. Vortrag von Frau Traupe. Ortsgruppe Lage. Es wird allen Mitgliedern zur Pflicht gemacht, an der Kundgebung mit Pfarrer a. D. Münchmeyer heute, 20 Uhr, in der Turnhalle teilzunehmen. Der Gemeinschaftsabend des Deutschen Frauenwerks fällt dafür in dieser Woche aus. * DAs. Ortsarusse Wäkn. Sämtliche Politischen Leiter und alle Parteigenossen nehmen an der am Sonnabend, dem 28. Nov., bei Hetland stattfindenden öffentlichen Versammlung der DAF. teil. Mittellungen der Kreisbauernichaft Lisse. Betr. Tagung der Frau im Reichsnührstand. Am Donnerstag, dem 3. Dezember d. J., 15 Uhr beainend, wird im großen Saal des Schützenhofes in Münster, Hammerstraße, eine Landfrauentagung für die Frau im Reichsnährstand stattfinden. Es sprechen von der Reichsabteilung 10 Frau Grete Wigger und 2L Grau Traute Eichwede. Es wird von der Kreisbauernschaft wieder wie im Juni eine Gesellschaftsfahrt nach Münster unternommen, wenn sich rechtzeitig genügend Teilnehmer melden. Die Kosten werden sich auf 3.50 bis 4,00 RM. belaufen. Anmeldungen nimmt die Kreisbauernschaft Lippe(Ruf Lage 549) bis Montag, den 30. November, entgegen. Wästen. Bersammlung der DAF. Am Sonnabend, dem 28. November, abends 8 Uhr, sindet bei Po Hetland in Oberwüsten eine öffentliche Versammlung der Deutschen Arbeitsfront statt. Für alle Mitglieder der Partei, DAF. und sonstige Organisationen besteht Teilnahmepflicht; sämtliche Volksgenossen sind herzlichst eingeladen. Retzen. Deutsches Volksvildungswerk. Dem ersten Vortragsabend, den das Deutsche Volksbilbungswerk in Retzen veranstaltete, war ein über alles Erwarten guter Erfolg beschieden. Ueber 200 Personen folgten den Ausführungen des Redners, Pa Stein. mit größter Spannung und Aufmerksamkeit. Pg. Stein, der in Rußland geboren ist und bis 1930 die beispiellose Willkürherrschaft des verjudeten Bolschewistengesindels am eigenen Leibe erfahren hat, gelang es, durch das Zusammenfügen zahlreicher trefsender Einzelbilder eine wirklich überzeugende Gesamtschau des„Arbeiterparadieses" zu zeichnen. Am Schluß der Ausführungen beherrschte nur ein Gedanke alle Zuhörer: der tiese Dank an unseren Führer, der unser deutsches Vaterland von dem roten Abgrund zurückgerissen hat, und das Gelöbmis, alle Kräfte zum Neuaufbau einzusetzen. Wahmbeckerheide. Wanderbiblkothek. Der hiesigen Bevölkerung steht eine Bibliothek von rund 100 Bänden schöner Volksliteratur gegen eine einmalige geringe Leihgebühr zur Verfügung. Wer sich die langen Winterabende durch erbauliche und belehrende Lektüre angenehm verkürzen will, möge von dieser Einrichtung Gebrauch machen. Die Ausgabe der Bücher erfolgt durch die Schulkinder oder in der Schule selbst abends von 7 bis 8 Uhr. Wahmbeckerheide. Kriegerkameradschaft. Der letzte Appell der Kriegerkameradschaft erfreute sich nach längerer Zeit wieder eines besseren Besuches. Nach Verlesung der neuesten Befehle und Anordnungen des Kreisverbandes betr. Führertagung am 29. November und Feier des Heldengedenktages wurde beschlossen, in diesem Winter kein Kriegerfest zu veranstalten mit Rücksicht auf die Feier des 50jährigen Jubiläums im kommenden Sommer. An der in Aussicht genommenen Dorfsweihnachtsseier wird sich auch der Kriegerverein beteiligen. Kamerad Fink hielt dann einen sehr interessanten und in seinen Einzelheiten oft ergreifenden Vortrag über seine Erlebnisse als Frontsoldat und Kriegsgefangener im großen Weltkrieg. In Zukunft finden wieder jeden ersten Sonnabend im Monat Kameradschaftsappelle statt. Kirchheide. Versammlung der Arbeitsgemeinschaft des WHW. Am Mittwoch, dem 25. Nov., abends 8 Uhr, findet im Kirchheider Krug eine Versammlung der Arbeitsgemeinschaft des WHW. statt. Da wichtige Angelegenheiten auf der Tagesordnung stehen, wird die Teilnahme allen Zellen= und Blockwaltern der NSV. zur Pflicht gemacht. Die politischen Leiter, Amtswalterinnen der NS.=Frauenschaft, Bürgermeister und Ortsbauernführer werden ersucht, ebenfalls an dieser Versammlung teilzunehmen. Humfeld. Waldfrevler. Der Besitzer des sogenannten Busches pflanzte vor etwa drei Jahren junge Tannen an. Er mußte nun die Feststellung machen, daß diese Tannen ihres Grüns beraubt waren. Von Bürgern unnserer Gemeinde wurden die Tannen beschnitten, um mit dem Grün die Gräber zu schmücken, wie es alljährlich zu Totensonntag Sitte ist. Was diese Menschen sich dabei gedacht haben, ist unverständlich. Sie haben sich damit bestimmt keine Ehre erworben, und es wäre zu wünschen, wenn diese gemeinen Waldfreoler und Vollrschädlinge zur Rechenschaft gezogen würden. Humfeld. Herzlichen Glückwunsch! Ihren 83. Geburtstag feierte gestern„Wwa. Böcke. Nr., 81, in geistiger und körperlicher, Frische. Wir gratulieren recht herzlich und wünschen ihr noch recht viele und sonnige Tage! Bösingfeld. Vom kommenden Weihnachtsmarkt. Nachdem die Vorarbeiten für diesen Markt beendet sind, herrscht zur Zeit ein reges Treiben für den Losverkauf. In allen Geschäften sind Verteilungsstellen eingerichtet, um den Verkauf zu fördern. Im Gegensatz zum Vorjahr ist die Anzahl der Gewinne erhöht worden, so daß sich die Aussichten auf einen Gewinn wesentlich gebessert haben. Auch das Ochsenbraten am Spieß wird wie in den Vorjahren stattfinden. Wegen eines billigen Mittagessens schweben zur Zeit Verhandlungen. Alles darf heute noch nicht verraten werden, denn— in Bösingfeld geht was vor sich— die Ueberraschung muß bleiben. Loide. Kraftwagen gegen Radfahrer. An der äußerst unübersichtlichen Kurve Schwalenber= ger Straße und Lother Dorfstraße in Lothe ereignete sich am Sonntagmittag ein Verkehrsunfall, der für die Beteiligten noch verhältnismäßig glimpflich ablief. Ein aus Richtung Steinheim kommender Personenkraftwagen fuhr einen von Schwalenberg kommenden Radfahrer an, dessen Fahrrad vollständig zu Bruch ging. Der Radfahrer erlitt Prellungen und Hautabschürfungen. Der Unfall ist in der Hauptsache durch die unübersichtliche Straßeneinmündung verursacht worden. Es dürfte zweckmäßig sein, wenn die Verkehrsteilnehmer durch eine Warntafel auf die Gefährlichkeit dieser Stelle hingewiesen würden. Tarll fer dle Klein-Anzeige: Die lettgedruckte Uebersohrift ledes Wort n0 Pg., led. weltere Won 8 PIg. Kleine Anzeigen In dieser Rubrik werden Anzeigen nur beiVorauszahlung aufgenommen. Auswärtige Aufträge können in Brietmarken eriedigt werden Nlus der Anzoigenannahme: Tage vor Krscheinen nachm. 19 Uhr. Hauptgesoh.! Oetmold, Paulinenstr. Anze n mlt Tex ewerbamaBlger Art werden in dleser Rubrlk nloht autgeno 9n Freie Stellen Schneidergehilfen für Groß= und Kleinstück sucht Wienebe, Detmold, Schülerstraße 31. Melker zuverlässiger, zum 15. 12. ges. 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Eine Woche ist inzwischen verflossen, seildem Deutschlaubs Amstrure den Verrsospielern des Weltmeisters Itallen im Berliner Olympis-Stadion ein ehrenvolles 2:2 vermochten— in einem Kampf, der— daran können auch einige schwache Momenle dieser unvergeßlichen 90 Minulen nichts ändern— uns alle, die wir am Sonntag mit dabei sein durften, ein unvergeßzliches Sporterlebais bleiben wird! Unvergeßlich der mitreißende Zwischenspurt der deutschen Mannschaft von der 35. bis zur 45. Minute, unvergeßlich auch die echt südländische Akrobatik der Azurris, die auch in der Reichshauptstadt den Beweis erbrachten, daß sie den stolzen Titel eines Meisters aller Fußball=Nationen nicht zu Unrecht tragen. Damit aber sind wir zugleich bei einem Thema angelangt, das in den letzten Wochen und auch heuer noch im Mittelpunkt aller Sportgespräche steht: Ist Italien von uns überhaupt zu schlagen? Sechsmal haben wir bereits gegen die Azurris gespielt, viermal haben wir verloren und nur einmal— in jenem unvergeßlichen Turnier=Triumph des Jahres 1929— gewonnen. Da könnte sehr wohl die Meinung auftauchen, daß die temperamentvollen Südländer für uns überhaupt unschlagbar seien. Dem ist aber nicht so! Gewiß, der Unterschied des Temperaments ist so groß, daß es schwer hält, ihn auch nur in etwa überbrücken zu können. Zweifellos liegt das Spiel der Schotten oder Tschechen unseren Spielern weitaus besser als die ungewöhnlich temperamentvolle akrobatenhaft geschmeidige Spielweise der Azurris. Italien hatte auch am Sonntag den beweglicheren und für den Gegner gefährlicheren Sturm, einen Angriff. der stets für einige Tore gut ist— auch gegen eine in Hochform befindliche deutsche Abwehrmannschaft, was diesmal nicht der Fall war. Berlin im Kölner„Spiegel“ Dem Kombinationsspiel der Deutschen hingegen fehlte des öfteren die letzte Präzision. Vornehmlich aber war es die mehr bedächtige, gegenüber der„fliegenden“ Kombination der Italiener fast umständliche und behäbig wirkende Art unserer Leute, die sie immer wieder gegenüber den im Zu= und Abspiel ungemein schnelleren Italienern ins Hintertreffen geraten ließ. Dies und das nahezu akrobatische Kopfspiel der Azurris sind typische Eigenschaften südländischen Blutes(wir denken hierbei auch an das Kölner Spiel der Spanier), die unserem Wesen nicht entsprechen und die die deutschen Spieler daher in diesem Maße und mit dieser Meisterschaft niemals beherrschen werden. Italien— das hat das Berliner Länderspiel gezeigt— ist zu schlagen. Die Mannschaft, die den Weltmeister schlagen, ihn mit seinen eigenen Waffen und den typisch deutschen Waffen dazu in überzeugend besserer Haltung schlagen kann— wir besitzen sie im Augenblick nicht, werden sie aber aller Voraussicht in den nächsten Jahren besitzen, wenn man an verantwortlicher Stelle fortfährt, den beschrittenen Weg der sorgfältigen Auswahl und Ausbildung hoffnungsvoller Talente weiterzugehen! Darum aber hätte es vornehmste Pflicht der deutschen Spieler sein müssen, den bekannten Ausspruch unseres verantwortlichen Dr. Nerz zu beherzigen, der besagt, daß man gegen einen„feurigen" Gegner— wie es die Italiener nun mal sind— so flach wie möglich, am besten drei Zentimeter unter der Grasnarbe, spielen müsse. Diese seine Lehre aber wurde am Sonntag von den deutschen Spielern wieder einmal nicht befolgt. Abgesehen von einigen wenigen„Lichtblicken“ ließ man sich das hohe Spiel der Italiener aufdrängen. Da drängten sich unwillkürlich Erinnerungen auf an jenen unglücklichen Kampf, da unsere Nationalelf in Köln von Spanien eine 2:1=Schlappe bezog. Hier wie dort zog man allemal gegenüber der ausgefeilten Kopfballtechnik der Südländer den kürzeren, hier wie dort waren unsere Spieler jedesmal dann„Herr der Lage“, wenn sie sich ihrer gefährlichsten Waffe, des flachen Paßspiels, bedienten. Auch in anderer Hinsicht dränkgen sich Vergleiche mit Köln auf. Schon derzeit wiesen wir auf die übertriebene„Obsektioität“ des deutschen Fußballvublikums hin, das sogar so weit ging, weniger die Leistung der eigenen Mannschaft als die des Gegners zu applaudieren. Auch heuer vermißten wir den begeisternden Beifall, wie er etwa von den 25000 Sudetendeutschen in Prag unseren Spielern zuteil wurde. Wohl machte sich die Freude der 102 000 beim 1:1 und 2:1 in nicht endenwollendem Jubelschrei Luft, wohl schienen die hohen Steinwälle des Stadions in den schwungvollen Schlußminuten der ersten Halbzeit von den Anfeuerungsrusen zu wanken — die übrige Zeit aber herrschte fast„Grabesstille“, zur größten Freude des Gegners, der gewiß ar die stürmischen Anfeuerungsorkane gedecht haben wird, die ihn daheim vor eigenem Publikum bestens unterstützt haben würden. Kein Wunder auch, daß unsere Spieler da nicht den alles überwindenden Endspurt zustande brachten, der in Prag die tschechischen Berufsspieler überwand... aufhalten können. Unser Spiel ist fürs Auge schöner, aber auch weniger windiam geworden. Wie manches Länderspiel habes wir längst nicht so beherrscht wie das heutige in der ersten Stunde— und es trotzdem überzeugend und sicher gewonnen. Aus der Erkenntnis dieser Tatsachen muß der erste Schritt zur Besserung kommen. Offen gestanden, insosern teilen wir das leise Gefühl der Enttäuschung: zu sehen, daß wir siegen konnten und nur die Kraft fehlte! Und ist es auch nicht bitter, das bestimmte Gefühl zu haben, daß wir In der Kritik der italienischen Leistung können wir es uns versagen, die einzelnen Spieler einer eingehenden Betrachtung zu unterziehen. Ihr Spiel hat uns vornehmlich als Gesamtleistung gefallen, wenngleich nicht verkannt werden soll, daß der Ausfall eines Meazza sich immer wieder stark bemerkbar machte. Dennoch verdienen es drei Spieler, aus dem allgemeinen Rahmen herausgehoben zu werden. Ferrari, der sich zur Zeit in Höchstsorm befindet und vor der Pause nur dadurch weniger in Erscheinung trat, daß Janes ihn in solch liebevolle„Bewachung“ nahm, daß er erst in der zweiten Halbzeit(als der Düsseldorfer mit seiner Kraft am Ende war) zeigen konnte, über welch überragendes Können er verfügt.— Olivieri hat sein Debut als Torwart eines Weltmeisters in jeder Hinsicht bestanden. Unvergeßlich, wie er mit katzenhafter Gewandtheit in die Ecke schnellte und einen„todsicheren“ dritten Erfolg Sifflings nach der Pause vereitelte! Zum Schluß Plola, der italienische„Wunderstürmer“. Vorweg eine kleine Anekdote, die erkennen läßt, über welches Maß an Popularität und Können der römische Italien geschlagen hätten, wenn es das einzige oder zweite Länderspiel der Herbstsaison gewesen wäre; daß wir sogar Schottland vielleicht besiegt haben würden, wenn wir unsere ganzen Energien auf diese Aufgabe allein konzentriert hätten?“ Nun, wie wir Dr. Nerz und seinen„Gewährsmann" Herberger kennen, werden sie gewiß nicht versäumen, aus dem Berliner=Spiel die notwendigen Lehren zu ziehen und in den kommenden Monaten diese Schwächen bestmöglichst auszumerzen versuchen... Mittelstürmer heuer schon in internationalen Fußballkreisen verfügt... Am Sonnabend war’s, vor dem„Kaiserhof“— dem Berliner Hauptquartier der italienischen Nationalmannschaft— da stand unter zahllosen Fußballenthusiasten auch ein aufgeweckter Berliner Bursche und wartete voller Hoffnung auf die Unterschrift Piolas, des Sturmführers der Italiener.„Mittelstürmer müssen schneidige Burschen und gewaltige Torschützen sein“, meinte er und zeigte hierbei mit Stolz seine Sammelmappe mit den„verewigten“ Insignien fast aller berühmter Mittelstürmer. Da war das Bild des unvergeßlichen Tull Harders mit Namenszug und dem Vers, den damals alle HSVer und Hamburger Fußballjungen sangen:„Heute spielt der Harder, Tull — er gewann drei zu null!“ Pöttinger, Ossi Rohr, Richard Hoffmann... sie alle hatten ihren Ehrenplatz erhalten.„Und nun will ich die Unterschrift Piolas haben, denn— Piola ist Italiens bester Mittelstürmer!“ Sprach's und wartete geduldig des Augenblicks, da er den Namenszug des römischen„Wunderstürmers“ erhalten würde... Rechesportführer, wir banken dir! In die Spannung der Halbzeitpause beim FußballLänderkampf Deutschland—Italien im Olympia=Stadion brauste der Ruf„Reichssportführer, wir danken dir!“ über die 100 000 Zuschauer. Es war der Dank der 530 SA.=Männer, die als Sieger im Reichsgepäckmarsch der SA. vom Reichsparteitag 1936 vom Reichssportführer in Anerkennung ihrer Mannschaftsleistungen auf das Reichesportfeld eingeladen worden waren und auch seine Gäste beim Fußballänderkampf waren. Im bewegten und ledendigen Bild der hunderttausend Zuschauer saßen diese Siegerstürme wie ein fester, zusammengeschweißter Block im Stadion, mitgerissen von dem blitzschnellen Handlungen auf dem grünen Nasen und eingefangen von der Stimmung diees sportlichen Wettkampfes zweier befreundeter Nationen. Diese SA.=Männer hatten sich am letzten Tage des Reichsparteitages morgens 3 Uhr mit 25 Pfund in der Gemeinschaft ihres Sturmes auf den 25 Kilometer langen Weg gemacht. 21 SAl.=Gruppen hatten in Nürnberg die ausgewählten und besten Stürme gestellt, die nun den besten Marschsturm der deutschen SA. ermittelten. In 3 Stunden und 10 Minuten, weit unter der angenommenen Zeit, kam der Sturm der Gruppe Kurpfalz, zum größten Teil Vergleute aus Saarbrücken, als Sieger ein und gewann den Preis des Führers. Die Gruppe Westmark gewann damals den Preis des Stabschefs, die Gruppe Franken den Preis des Reichoschatzmeisters und die Gruppe Niedersachsen den Preis des Reichssportführers. Damals nach Beendigung des Wettstreites in Nürnberg hatte der Reichssportführer erklärt:„Wenn je der wehrhafte Geist der SA. zum Ausdruck gekommen ist, dann in diesem Reichsgepäckmarsch. Er hat unsere Auffassung nur bestätigt, daß es unbedingt notwendig ist, die Frage der wehrhaften Leistungsarbeit noch mehr als bisher in den Vordergrund zu rücken.“ Schon kehrten die SA.=Männer bereits in ihre Heimatorte zurück, aber die Tage auf dem Reichssportfeld werden mit zu den schönsten Erinnerungen zählen. Im Hause des Deutschen Sports wurden die SA.= Männer begrüßt, in den Turnhallen haben sie geschlasen, und in der Schwimmhalle geschwommen. Sie haben Berlin und das Grab Horst Wessels besucht. Der Reichssportführer hat zu ihnen gesprochen— und schließlich waren sie Zeugen dieses spannenden Länderkampfes im Olympia=Stadion. Sie werden etwas von der Stimmung dieser Wettkampfes aufgenommen haben, der die Vertretung zmeier politisch verwandter Nationen auf dem besonderen Gebiet des Fußballspieles zusammenführte. Wie schon die Olympischen Spiele die Jugend der Welt einander nähergebracht hatten in der Kameradschaft des Sportes, so wird auch der Ausgang dieses Länderkampfes, die Anteilnahme der Zuschauer und die ritterliche Form der Austragung die beiden Nationen in der gegenseitigen Achtung und Anerkennung nähergebracht haben. Etwas von dieser Welt der Leiberübungen werden auch die politischen Soldaten des Dritten Reiches, die SA.=Männer und die Gäste des Reichssportführers erlebt haben. Der Dank an den Reichesportführer war der beste Beweis. Als Sieger der in der SA. gestellten Leistungsforderung waren sie nach Berlin gekommen, aus der Gastfreundschaft und der kameradschaftlichen Aufnahme heraus werden sie als Freunde der deutschen Volksbewegung der Leiberüdungen in ihre Heimat zurückkehren. Kurze Sportnachrichten Der Post=SB. Vonn bestreitet am 27. November in Bonn mit seiner Boxstaffel einen Klubkampf gegen den Boxklub 26 Kassel. Bei den Kasselern boxt u. a. Stasch, der mit dem Fliegengewichtler Strohmeyer kämpfen wird. * München 1880 wird am 29. November in Innsbruck ein Fußballspiel gegen eine Tiroler Auswahlmannschaft austragen. * Ein Radländerkampf Deutschland— Frankreich wird am 27. November in der Deutschlanddalls durchgeführt. Stach und Lohmann vertreten die deutschen Farben im Steherrennen gegen Lemoine und Terreau, im Fliegerkampf treten Richter und Merkens gegen Michard und Gerardin an. Ihbe=Lorenz treffen im Zweisitzerfahren für Amateure auf Maton=Georget. * Eine Winterbahn ist in Genf im Entstehen. Dadurch wird das Monopol Basels, das bisher die einzige Winterradrennbahn der Schweiz besaß, gebrochen. Am 10. und 12. Dezember sollen die ersten Rennen auf der neuen Bahn stattfinden. * Eine Viertelstunde bei Italiens„Wunderstürmer“ Wie waren denn nun die Fakob, Münzenberg, Szepan, Goldbrunner, Kitzinger und Elbern? Gleich, ob in der Berliner U=Bahn oder in den bequemen Polstersitzen unseres Sonderzuges, überall glaubten voreilige Fußballenthusiasten ihrer Enttäuschung über den nicht hundertprozentigen Triumph der deutschen Fußballer in mehr oder weniger berechtigter Kritik an den Leistungen unserer Internationalen Luft machen zu können. Demgegenüber sei gleich eingangs unserer Kritik festgestellt, daß in der deutschen Mannschaft aber auch jeder sein Bestes gegeben und bis zum Letzten gekämpft hat... auch jene, die in den letzten 30 Minuten oft so erschreckend nachließen! Da war der Regensburger Hans Jakob im Tor, der ein Spiel durchstand, das er so leicht nicht vergessen wird, wenngleich er nicht immer vom Glück begünstigt wurde. Gegenüber seinen großartigen Abwehrparaden— wir denken vor allem an die Ruhe und Sicherheit, mit der er beispielsweise den scharfen Flachschuß Piolas meisterte— gibt die Tatsache immerhin zu denken, daß er den Ausgleichstreffer von Ferrari durch seine Unsicherheit verschuldete, und zwar ähnlich wie in Glasgow!— Reinhold Münzenbergs„Jubiläumsgeschenk“ haben wir bereits hinreichend „gewürdigt". Doch verlangt es unsere Objektivität, zu betonen, daß er in der letzten halben Stunde einer unserer besten Stützen war.— Das gleiche gilt von dem Nürnberger Munkert, der ebenfalls erst nach der Pause„auftaute“, ohne jedoch zu seiner Glasgower und Prager Form aufzulaufen.— Am unbeständigsten zeigte sich der Düsseldorfer Janes: bis zum Seitenwechsel mit Szepan und Kitzinger zum überragenden deutschen Trio zählend, zeigte er sich in der zweiten Halbzeit von erschreckender Unsicherheit, die so weit ging, daß er oftmals dem Gegner zuspielte!— Der Schweinfurther Kitzinger brauchte zwar erst eine geraume Zeit, um„warm“ zu werden, überbot dann aber sogar noch seine Glanzleistung von Glasgow und war neben Szepan der Drehund Angelpunkt des deutschen Spiels. Als beste Erinnerung von ihm bleibt die famose Vorlage, die Siffling zum deutschen Führungstor verwandelte— und die prachtvolle Energieleistung, zu der sich der Schweinfurther in der letzten Viertelstunde zusammenriß!— Beginnen wir die Kritik des deutschen Sturms mit dem „Liebling" des Publikums, dem Beueler Elbern. Unbeeinflußt von der mannigfaltigen Kritik, mit der man im deutschen Blätterwald den 118pfündigen Elbern kritisierte, stellen wir fest: er war der aktioste aller deutschen Stürmer, der ungeachtet seiner körperlichen Unterlegenheit immer wieder gegen das italienische Tor vorbrauste und mehr als einmal seine Gegenspieler geradezu„stehenließ". Daß er in der ersten Viertelstunde durch übergroße Hast einen deutschen Erfolg verschenkte(anstatt den von Olivieri mit großer Mühe abgelenkten Ball in aller Ruhe auf das italienische Tor zu schießen), kann uns nicht davon zurückhalten, seinen beispiellosen Einsatz und unermüdlichen Kampfeswillen zu loben. — Sein Nebenspieler Gellesch erreichte zwar bei weitem nicht seine Glasgower Form, zeigte sich im italienischen Strafraum des öfteren von nie gekannter Entschlossenheit und ließ nur hin und wieder seine große Veranlagung erkennen.— Nun zur größten Ueberraschung: dem Waldhofer Siffling. Als ihn die Verantwortlichen mit der deutschen Sturmführung betrauten, wurden allerorten Stimmen laut, die an seiner Stelle gern einen Helmchen(auch wir gehörten und gehören heute noch zu ihnen), Kuzorra, Pörtgen oder Noack gesehen hätten. Um so mehr wird sich daher Dr. Nerz über die glänzende Leistung gefreut haben, mit der Siffling hernach seine Aufstellung rechtfertigte. Nicht nur die vorvildliche Konzentration, mit der er beide Tore für Deutschland schoß— auch seine Ballführung und das Einsetzen seiner Nebenspieler waren so, daß es selbst ein Conen in Bestform nicht besser hätte machen können. Daß er in der zweiten Halbzeit weniger stark in Erscheinung trat, lag diesmal weniger an ihm als an seinen Mitspielern, die nicht mehr Kraft und Kopf genug besaßen, ihn erfolgverheißend einzusetzen!— Nun zu Fritz Szepan, der hart umstrittenen Spielerpersönlichkeit im deutschen Team. Es gibt heuer nicht wenige, die da die Meinung vertreten, daß der 29jährige Schalker— abgesehen von einigen wenigen Lichtblicken— nichts Sonderliches gezeigt habe. Sie vergessen aber dabei zu erwähnen, daß gerade Szepan in der ersten Viertelstunde durch seine unvergleichliche Ruhe und Uebersicht dazu beitrug, daß die deutsche Mannschaft nicht dem Generalangriff der Italiener erlag und allmählich zu sich selbst zurückfand. Des weiteren wollen wir auch nicht vergessen, daß er zweiselsohne das doppelte Lauspensum aller übrigen Spieler zu bewältigen hatte, dennoch aber selbst nach der Pause durch Technik, Taktik und samose Einzelartionen zu gefallen wußte. Das zu verkennen, hieße dem Schalker„Strategen“, der seiner undankbaren Aufgabe als Verbindungsftürmer in jeder Weise gerecht wurde, Unrecht tun!— Weniger gut waren die Leistungen seines Vereinskameraden Urban. der einmal zu wenig eingesetzt wurde, zum anderen aber nicht verstand, die sich ihm dietenden Möglichkeiten(und deren waren es nach der Pause gar nicht einmal wenig) auszunutzen. Ein Fath hätte diesmal sicherlich mehr geleistet! Dreigestirn: Olivieri, Ferrari und Piola Vier amateur= vori Verisospirter Aber noch etwas ist es, was in den Kernpunkt unserer Betrachtungen gestellt werden muß: Unseren Nationalspielern— das hat Glasgow, Dublin und nun auch Berlin nur allzu deutlich gezeigt— fehlt einfach die physische Kraft, den deutschen Stil siegreich durchzusetzen. Lesen wir einmal, was der sachkundige Kritiker des„Fußball“ zu dieer Frage in besonderem zu sagen hat:„Und warum fehlt uns die Kraft? Warum ist in letzter Zeit nicht mehr die zweite, sondern die erste Halbzeit unsere Stärke? Weil von unseren Nationalspielern fast Uebermenschliches gefordert wird. Wir wiederholen, was wir schon nach der Olympiade sagten: Von den deutschen Amateuren wird mehr gefordert als von britischen Berufsspielern, ohne daß man ihnen die drei Monate Ruhe gewährte, die im englischen Profifußball ehernes Gesetz sind. Sehen Sie, unsere Szepan, Siffling, Janes, Münzenberg, Goldbrunner, Jakob sind nun schon seit Saisonbeginn 1933 sozusagen ohne Unterbrechung„im Dienst" für ihren geliebten deutschen Fußball— neben ihrem beruflichen Dienst! Durch die Ausdehnung des Spielprogramms und Kurse fiel für sie auch die ohnehin knappe Sommerpause zur Ausspannung fort, nicht bloß zur köxperlichen, sondern auch zur seelisch=fußballerischen Ausspannung. Nicht zufällig war das— vielen rätselhaft erscheinende— plötzliche Nachlassen gerade der Spieler, die vor der Pause unsere Besten waren. Der Stilwandel, eine Umstellung von dem weitmaschigen, fast nur steilen Spiel zu einer Art schottisch untermalten W=Variation, hat die Entwicklung nicht ganz Inzwischen hatten die Italiener im Schreibzimmer des Hotels alle Plätze beschlagnahmt. Sie schrieben Grüße an die Heimat, teilten ihren Angehörigen ihre ersten Eindrücke mit:„Herrliche Fahrt durch Deutschland",„Begeisterte Aufnahme in Berlin",„Berlin, eine schöne Stadt“. Piola saß am Schreibpult. Ein Riese ist der erst 23jährige Italiener. Um Kopflänge überragt er seine Kameraden. Ein stämmiger, athletisch gebauter Kerl. Er versteht kein Deutsch, so daß ein Dolmetscher einspringen mußte. In dnappen Worten erzählte er von seiner Laufbahn. Schon als Schüler war er begeisterter Anhänger des Fußballsports. Spielte in seinem Heimatort in dem Club Pro Vercelli, einem der traditionsreichsten norditalienischen Fußballvereine. Als er vor zwei Jahren zur Erfüllung seiner Militärpflicht nach Rom ging, trat er dem Club Lazio Rom bei. Dort begann sein Aufstieg als Mittelstürmer. Durch die Schule des Militärs hart geworden wurde er zum besten Mittelstürmer Italiens. Verbandskapitän Pozzo entdeckte in ihm ein neues Mittelstürmertalent und stellte ihn erstmalig im Vorjahr gegen Oesterreich auf. „Das erste Länderspiel gegen Oesterreich in Wien war mein größtes Erlebnis“, hob Piola besonders hervor.„Es war ein herrlicher Kampf, an den ich immer gern zurückdenke.“ Das darf man ihm glauben, denn sein Debüt in der Nationalmannschaft war erfolgreich. Er schoß in Wien die zwei Tore, sicherte damit seiner Mannschaft mit 2:0 den ersten Sieg über die österreichische Fußballnation. Pioka war mit einem Schlage der gefeierte Mittelstürmer. Trotz seiner wuchtigen Größe, seiner athletischen Figur, ist er ein behender Bursche, von katzenartiger Geschmeidigkeit. Dazu kommt noch das feurige Temperament, das den Italienern eigen ist. Nun, wir alle, die wir während dieser unvergeßlichen 90 Fußball=Minuten im Olympischen Stadion bis zur letzten Phase mit ganzem Herzen dabei waren — wir alle müssen gestehen, dieser Piola ist ein Sturmführer, wie wir ihn unserer deutschen Länderelf seit Conens Abgang rünschen. Wenn es ihm trotzdem nicht gelang, seine gewaltige Schußkraft zahlenmäßig zu dokumentieren, so stellt dies wiederum der deutschen Abwehr— allen voran unserem Golddrunner— das beste Zeugnis aus. Fassen wir noch einmal unsere Betrachtung zusammen in der Feststellung: der italienische Fußballweltmeister verfügt zwar über elf Fußball=Akrobaten mit ungewöhnlich großer Schnelligkeit und außerordentlichen Fähigkeiten, besitzt aber im deutschen Amateurfußball einen ernsthaften Widersacher, der stark genug ist, ihn bereits in der aller Voraussicht nach im kommenden Jahre auf italienischem Boden auszutragenden 7. Auseinandersetzung zu schlagen! Albert Hey Herber=Vaier werden am 29. November in der. Dortmunder Westfalenhalle dem westfälischen Publikum ihr Können zeigen. * Ein Militärsportverein wurde in Hamm i. W. gegründet. Der neue Verein, zu dessen Gründungsversammlung über 100 Wehrmachtsangehörige erschienen, erhielt den Namen„MSV. Preußzen Hamm“. * 59,8 Gekunden erzielte der 17jährige Ungar Zolyomi bei einem Schwimmfest über 100 Meter Kraul und belegte hinter dem in 58,8 Sekunden fiegenden Csik den zweiten Platz. Zolvomi ist als der neue ungarische Schwimmer anzusehen. * Esiks Denkmal in seiner Heimatstadt mußte schon wieder abgebrochen werden, da es vom Rogen arg mitgenommen war. Der Bildhauer hatte es aus Gips geschaffen in der Annahme, daß es in einer Halle untergebracht werden würde. * Fechten in Osterreich als Unterrichtsfach. Nach Ankündigungen in der österreichischen Oeffentlichkeit soll schon in der nächsten Zeit in Oesterreich als Unterrichtsfach in den Lehrplan der Mittelschulen Fechten Aufnahme finden. Sle Wollen zum Welhnachtsfest Ihr Sild verschenken? 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Am besten dreimal täglich eine Tasse heißen Tee, dem ein Guß KlosterfrauEine sehr gute Methode der Vorbeugung ist auch bei häufigem Witterungsumschlag, überhaupt bei sogenanntem Grippe=Wetter, regelmäßig täglich zweibis dreimal ein Medizinglas, enthaltend ein Teil Klosterfrau=Melissengeist und zwei Teile Wasser, zu trinken, und zwar morgens nüchtern, mittags und abends nach dem Essen.. Ist Erkältung bereits da, versuche man folgende Schnellkur: Je einen Eßlössel Klosterfrau=Melissengeist und Zucker in einer Tasse gut um rühren, kochendes Wasser hinzufügen und möglichst heif Gesundheits=Grogs vor dem engehen trinken. heiß zwei Tassen dieses Kaul, Detmold Nachf.(Inh. Karl Windel), Detmold Lage i. L., Lange Str. 50 * Lange Str. 22 Drogerie Willi Beinkmann, Deogerte“ Henneverg. Bage i. B. Drogerie Heikaus, Bad Salzuflen. Crogeste Fsus, Das Sesgufte., Heute früh entschlief nach schwerem Leiden mein lieber Mann, Junser, treufergender### und Bruder, Schwager und Onkel, der Bauer Wilhelm Reese im Alter von 6s Jahren. Im Namen der Hinterbliebenen: Frau Laura Reese, ged. Brezmeier Schönemark=Lippe, den 22. November 1936. Die Beerdigung findet am Mittwoch, 25. November, nachmittags um 2 Uhr vom Trauerheuse aus statt. Beisetzung auf dem Landfriedhofe in Detmold. Statt jeder besonderen Anzeige Am Totensonntag stard nach langem, schwerem Leiden auchunsere geliebte Mutter, Schwester, Schwägerin und Tante Minna Krome geb. Holzmeier im 58. Lebensjahre. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Rudolf Krome Gerda Krome Brokhausen Nr. 4 bei Detmold, 22. November 1936. Die Beerdigung findet am Donnerstag, 26. November, nachmittags 2¼ Uhr, vom Trauerhause aus statt. Von Beleidsbesuchen bitten wir Abstand zu nehmen. LopischesLandestheater lag 20.15 Uhr Zweite Vorstellung Dauermiete B u. fr. Verkauf Mittwoch, 25. Nov. 20 Uhr Dauermiete u. fr. Verkaut Der große Operetten-Erfolg Der in der Neufassung I. Sinliöhlic-HOnZSEI Solist: Hans Martin Theopold(Berlin) Notahlbeshoten Drann Dirigent: Hans Vogt Am Montag, dem 23. Aovember. morgens 7¼ Uhr, entschlief sanft nach kurzer, schwerer Krankheit meine liede Frau, unsere gute Mutter, Schwiegermutter, Groß= mutter, Schwester, Schwägerin und Tante Eillse Frützemeier geb. Meise im 69. Lebensjahre. In tiefer Trauer: Heinrich Fritzemeier Oberschönhagen, 24. November 1936. Die Beerdigung findet Donnerstag, ½2 Uhr, vom Trauerhause aus statt. Statt besonderer Anzeige Sonntag abend 9.45 Uhr entschlief sanft nach langem, schwerem, mit großer Geduld ertragenem Leiden unsere unvergeßliche, herzliebe Mutter, Schwiegermutter und Grotzmutter Johanne Disse geb. Nieduhr im 69. Lebensjahre. Im Ramen der trauernden Hinterbliebenen Marta König, geb. Disse. Heidenoldendorf, 23. November 1936. Die Beerdigung findet am Donnerstag, nachmittags 2.30 Uhr, vom Trauerhause Nr. 180 aus statt. Sonnabend abend entschlief unerwartet unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Großmutter und Urgroßzmutter Frau Emilie Seltrecht im Alter von 85 Jahren. Im Namen der Hinterbliebenen Franz und Anna Geltrecht Martha Seltrecht, geb. Gustloff Detmold, den 29. Aovember 1936.— Trauerfeier vorher. Für die uns beim Heimgange unserer lieben Mutter erwiesene Teilnahme sagen wir unsern herzlichsten Dank. Gebrüder Siesenop und Angehörige. Hiddesen, den 23. November 1936. Tacuesbeiele und-Kasten lietert Lippische Staatszeitung. Detmold Für die überans zahlreichen Glückwünsche zu unserer Silberhochseit danken wir berzlichst. Werkmeister Heinz Tempel und Frau Für die uns anläßlich unserer goldenen Hochzeit erwiesenen Aufmerksamkeiten sagen wir allen Bekannten und Verwandten Zowie Herrn Pastor Ellermann und dem ##aunenchor Stapelage unsern aufrichtigen Fritz Begemann und Frau " S t a p e l a g e( G u t K r a w i n k e l), i m N o v. Ihr Bruch wird immer größer, wenn Sie ein schlechtsitzendes Bruchband tragen. Brucheinklemmung kann zur Todesursache werden. Fragen Sie Ihren Arzt. Durch Anwendung meiner Spezial-Bandagen nach Maß und ärztl. Verordnung wird Ihr Bruch vollkommen und beschwerdefrei zurückgehalten. Viele Brucbleidende haben sich sogar geheilt. Garantieschein. Bandagen von RM. 15.— an. Kostenlos zu sprechen in Detmold, Donnerstag, 26. November, von 9 bis 11 Uhr im Hotel zur Post. K. Rufting. Spezielbandagist. Höln, Richard-Wagnerstr. 16 iihg! Kömgsberder Müchbieb- u. Zuchtbteb=Auktion am 3./4. Dezember 1936. Angemeldet sind: 500 hochtragende Färsen und Kühe, 270 sprungfähige Bullen. 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