Graf Cianos Ankunft in Berlin Herzliche Begrußung des italienischen Gußenministers auf dem Anhalter Bahnhof Berlin, 20. Oktober. Am Dieustag gegen 20 Uhr kraf seine Exzellenz, der Königlich Italienische Minister des Aeußern, Graf Ciano a Cortellazzo, zu einem offiziellen Besuch der deutschen Reichsregierung auf dem Anhalter Bahnhos in Berlin ein. In seiner Begleitung befanden sich die Gesandten Buti, Graf Biteill, Grazzi, der stellv. Protokollchef, Graf Cittadini, der Vizekebinettsches Commendalere Anfuso, sowie die Bizekonsuln Marquis Lanze d'Ajeta, Marquis Sanselice di Monteforte, Cav. Belkia und Seine Exzellenz der Königlich Iialienische Botschafter Attolico, der dem Grafen Clano nach München entgegengefohren war. Im Auftrage des Führers und Reichskanzlers begrüßte der Staatssekretär und Chef der Präsidialkanzlei, Meißner, den Königlich Italienischen Minister des Aeußern und seine Begleitung. Ferner hatten sich zur Begrüßung der italienischen Gäste eingefunden der Reichsminister des Aeußern, von Neurath, der stellv. Staatssekretär Dieckhoff, der Chef des Protokolls Gesandter von Bülow=Schwante, ferner im Auftrage des Oberbefehlshabers der Luftwaffe, Generalmajor Dransfeld, sowie der Kommandeur der Leibstandarte Adolf Hitler, Obergruppenführer Sepp Dietrich und der Italien=Referent im Propagandaministerium, Dr. C. Willis. Von italienischer Seite waren unter Führung des BotIaR K makmm 2, mnllmarT Gufm schaftsrats Graf Magiseran die Muglieber der Vorschaft erschienen, außerdem der unkienische Generalkansul Viondelli und zahlreiche Mitglieder der Fascio, der Ballila und der italienischen Kolonie. Eine Ehrenkompagnie der Leibstandarte Adolf Hitler erwies den iralienischen Gästen unter den Klängen der italienischen Nationalhymnen die Ehrenbezeugungen. Kurzer Gufenthalt in München München, 20. Oktober. Der rralienische Außenminister Graf Ciano traf am Dienstagvormittag 11.40 Uhr, mit dem fahrplanmäßigen D=Zug aus Rom kommend, i Münchener Hauptbahnhof ein. Die Nachricht von dem Eintreffen des italienischen Außenministers hatte eine große Menschenmenge zum Hauptbahnhof gelockt, darunter sehr zahlreich die Angehörigen der italienischen Kolonie in München. Eine Abordnung des Münchener Fascio und der Münchener Jugendgruppe des Fascio waren mit ihren Fahnen angetreten. Zum Empfang des Gastes erschienen von italienischer Seite der ktalienische Botschafter in Berlin, Attolico, Vertreter des italienischen Generalkonsulats in München, die Führer des Münchener Fascio und der Jugendgruppe. Von deutscher Seite empfingen den Gast Reichsminister Dr. Frank, Reichsleiter Oberbürgermeister Fiehler, Hauptamtsleiter Dr. Dresler, Polizeipräsident von Eberstein, Vertreter des Reichspropagandaministeriums, Landesstelle München=Oberbayern, der Landesregierung und der Gauleitung. Nach Ankunft des Zuges wurde der Minister herzlich begrüßt und dann in den Königssalon geleitet. In Kufstein war Graf Ciano im Namen des Auswärtigen Amtes von Gesandtschaftsattaché Dr. Zinßer und in Kiefersfelden von dem ktalienischen Generalkonsul in München, Minister Pittalis, empfangen worden. Im Königssalon unterhielt sich Graf Ciano in angeregtester Weise mit Reichsminister Dr. Frank, Oberbürgermeister Fiehler und den anderen deutschen und italienischen Herren. * Nachdem Reichsminister Dr. Frank ein Hoch auf den Gast ausgebracht hatte, begab sich der Minister um 12 Uhr zum italienischen Salonwagen, mit dem er die Rom, 20. Oktober. Am Vorabend der Berliner Besprechungen des italienischen Außenministers Graf Galeazzo Ciano steht die gesamte römische Abendvresse im Zeichen der starken Beachtung, die die Reise in der ausländischen Presse allgemein findet. Unter großen Schlagzeilen werden spaltenlange Berichte über die herzlichen Begrüßungsartikel der deutschen Presse und über die Kommentare und Mutmaßnahmen der Londoner und Pariser Blätter veröffentlicht. Alle Zeitungen berichten s#ieblich über kurzen Aufenthalt in München zuteil geworden seien. Bei der Wiedergabe der deutschen Pressestimmen wird vor allem der Gedanke hervorgehoben, daß das nationalsozialistische Deutschland und das faschiftische Italien zwei feste Pole in der Unordnung Europas darstellen und daß sich zwischen dem Aktionsprogramm der beiden Länder eine natürliche, auf einen Frieden der Gerechtigkeit gerichtete Parallelität herausgebildet habe. Variser Mutmaßungen Poris, 20. Oktober. Der Reise des italienischen Außenministers Graf Ciano nach Berlin wird von der französischen Oeffentlichkeit weitgehende Beachtung geschenkt. Die Frühpresse des Dienstag widmet den bevorstehenden italienischen Besprechungen in Berlin und Berchtesgaden großes Interesse und läßt ihre römischen oder Berliner Berichterstatter ausführlich zu Worte kommen. Ueber die auf der Tagesordnung stehenden Fragen gehen allerdings die Meinungen auseinander. Einerseits will man der Reise Cianos nur einen allgemeinen Charakter zubilligen; andererseits„befürchtet“ man, daß Deutschland und Italien doch vielleicht irgendwie feste Bindungen eingehen könnten, deren Auswirkungen für die französische Politik nur neue Unannehmlichkeiten mit sich bringen würden. Jedenfalls berichten verschiedene Blätter, daß Berlin dem Schwiegersohn des Duce einen sehr herzlichen Empfang bereiten werde und daß die deutschen Zeitungen Ciano ausführliche Begrüßungsartikel widmen. Der Außenpolitiker des„Journal“, Saint=Brice, stellt bei seinen Betrachtungen die Reise Cianos in den großen Weiterreise nach Berlin fahrplanmäßig antrat.— Der Münchener Fascio und die Jugendgruppe hatten vor dem Salonwagen Aufstellung genommen und brachten Hochrufe auf Graf Ciano, den Duce und Adolf Hitler aus.— Der italienische Außenminister bestieg nach herzlicher Verabschiedung zusammen mit Reichsminister Dr. Frank und Hauptamtsleiter Dr. Dresler, die ihn nach Berlin begleiten, den Zug. Bei der Abfahrt brachten ihm die ktalienischen Formationen begeisterte Kundgebungen dar. Zusammenhang der europäischen Politik. Er schreibt u. a., daß diese Reise sich in einer an Ueberraschungen so reichen Zeit durch eine lange Vorbereitung auszeichne. Dieser Punkt verdiene festgehalten zu werden. Der Auftrag zur Reise Cianos nach Berlin sei in dem Augenblick erteilt worden, als die Zwischenfälle von Genf die Wiedererrichtung der Stresafront verzögert hätten. Auch das spanische Drama hätte dazu beigetragen, die Solidarität derjenigen Länder zu fördern, die sich gegen den Bolschewismus richteten. Die überstürzten Ereignisse der letzten Tage waren nicht dazu angetan, die Bedeutung der Berliner Besprechungen zu verhindern; ganz im Gegentetl, den Une. behagen im Mittetmeerbecken halte an. Auch der„Figaro" unterstreicht die Bedeutung der italienisch=deutschen Besprechungen in Berlin. In Rom werde, wie der Vertreter dieses Blattes meldet, der Parallelismus der deutschen und der italienischen Stellungen hervorgehoben, woraus man schließen müsse, daß beide Regierungen entschlossen seien, sich gegenseitig vorbehaltlos in den wesentlichen Punkten einer europäischen Politik zu unterstützen. Die italienische Regierung werde auf ihrem durch die Protokolle von Rom vorgezeichneten Weg beharren, d. h. Reorganisierung des Donaubeckens mit wirtschaftlicher Unterstützung des Reiches, aber in voller politischer Unabhängigkeit und unter moralischer Leitung Italiens. England zeigt großes Unteresse London, 20. Oktober. Die englischen Blätter sehen dem Besuch des italienischen Außenministers Ciano in Deutschland mit großem Intersse entgegen und stellen in Meldungen aus Rom und Berlin weitgehende Vermutungen über das voraussichtliche Ausmaß der Besprechungen auf. Der Berliner Korrespondent des„Daily Telegraph“ gibt die allgemeine Auffassung dahin wieder, daß mit einer engeren Verständigung zwischen Deutschland und Italien zu rechnen sei. Folgende vier Hauptpunkte würden erörtert werden: die geplanten Fünfmächtebesprechungen, die Möglichkeit einer deutsch=italienischen Vereinbarung über Oesterreich, die zukünftige Stellungnahme Berlins und Roms zum Völkerbund und die spanische Frage. Der römische Vertreter der„Morningpost“ erwartet, daß eine gemeinsame Front in der Frage der Völkerbundsverfahren und hinsichtlich Spaniens und Sowjetrußlands gebildet werde. Deutschland- Italien Ium Besuche des italienischen Außenministers Graf Ciano in Berlin. AP. Der Besuch des italienischen Außenministers, Graf Ciano in München und Berlin, hat sowohl in der deutschen wie auch in der italienischen Presse sehr starke Beachtung und freudige Zustimmung gefunden. Nach Meinung der italienischen Presse kommt diesem Besuche des Schwiegersohnes des Duce große außenpolitische Bedeutung zu. Wir wollen uns bewußt nicht mit Voraussagen befassen, wollen hier nicht untersuchen, ob der Besuch des Grasen Ciano über den Rahmen der sonst üblichen Besuche führender Staatsmänner hinaus Bedeutung erlengen wird. Das wird den Verlautbarungen überlassen bleiben, die nach Beendigung der Verhandlungen in Berlin der Oeffentlichkeit bekanntgegeben werden Soviel glauben wir jedoch schon jetzt sagen zu müssen, daß das deutsche Volk den italienischen Außenminister mit herzlicher Sympathie und aufrichtiger Freude in Deutschland begrüßt. Gerade mit dem faschistischen Italien verbinden uns sehr viele gemeinsame Interessen. Inmitten einer unruhevollen, vom jüdischen Volschewismus aufgepeitschten Welt bedeuten die großen Staaten Deutschland und Kkulzen die sichersten und festesten Bollwerte gegen den völkerzerstörenden Kommunismus. So freuen wir uns, gerade in der italienischen Presse in hervorragender Weise die gemeinsamen Interessen der beiden großen und starken Bölker, die den Volschewiems endgültig und für alle Zeiten überwunden haben, aufgezeichnet zu finden. Mit beAETAP HG.LERZ Anderer Berilum und Wennamung hent i faliene Presse das Verdalten Deutschlands während der gegen Italien vom Völkerbund verhängten wirtschaftlichen Sanktionen hervor. Beide Völker wollen den Frieden, das deutsche und das italientsche. Beide Staaten wissen aber auch sehr genau, wer den europäischen Frieden stört. Deshalb ist es gut, wenn die Staatsmänner beider Nationen immer mehr Fühlung aufnehmen und Wege suchen, die geeignet sind, den europäischen Frieden zu sichern. Das ist um so mehr notwendig, als die Institution in Genf bisher nicht das geringste an Erfolgen aufzuweisen hat, die zur Befriedung in Europa führen könnten. Unter diesen Gesichtspunkten ist es verständlich, daß der Besuch des Grafen Ciano in Berlin auch in der übrigen Weltpresse stärkste Beachtung findet Es fehlt vor allem in der französischen und englischen Presse nicht an Kombinationen und Mutmaßungen über den Zweck des Besuches. Die französischen Rechtsblätter sehen in diesem Besuch bereits ein enges Zusammenarbeiten zwischen Deutschland und Italien. Sie sprechen von einer neuen Niederlage der Außenpolitik Frankreichs. Wenn damit der alte französische Kurs der kollektiven Sicherheit gemeint ist, dann mögen jene Blätter recht haben. Denn das sollten jetzt eigentlich alle europäischen Staatsmänner erkannt haben, daß nach altem Genfer Rezept eine endgültige Befriedung in Europa nicht möglich sein wird. Diese Erkenntnis bedeutet jedoch keine Niederlage, sondern ist letzten Endes nichts anderes als höhere Einsicht. Unser Führer hat immer wieder die Wege in klarer und eindeutiger Weise aufgezeichnet, die zum Frieden führen. Der Erfolg wäre längst dagewesen, wenn die anderen Staaten ihr Mißtrauen gegen Deutschland aufgegeben hätten, wenn sie, anstatt dem Nationalsozialismus und dem Faschismus ihr Mißtrauen entgegenzubringen, erkannt hätten, wer der größte Feind der Ordnung und des Friedens ist. Und wahrlich die Verhältnisse in vielen europäischen Staaten und das Beispiel in Spanien reden eine so deutliche Sprache, daß man schon taub sein muß, wenn sie nicht verstanden wird. Wer sich jedoch selbst mit der Weltpest des jüdischen Bolschewismus einläßt, der wird niemals in der Lage sein, die großen Aufgaben jener Staaten zu erkennen, die heute die einzigen Garanten nicht nur des europäischen Friedens, sondern der europäischen Kultur überhaupt sind. Der Untergang des Abendlandes wäre längst besiegelt worden, wenn Deutschland und Italien nicht die innere Kraft aufgebracht hätten, den Kommunismus auszurotten. So glauben wir, daß der Besuch des italienischen Außenministers, Graf Ciano, in Berlin ein weiterer Meilenstein sein wird auf dem Wege zur Befriedung Europas. Wir glauben aber auch, daß Graf Ciano mit den besten Eindrücken vom nationalsozialistischen Deutschland in seine Heimat zurückkehren wird und daß sein Aufenthalt in Berlin und seine Aussprache mit den führenden Männern in Deutschland den gemeinsamen Interessen beider Staaten dienlich und nützlich sein wird. Ein Teil des Modells für das künftige KöF.=Bad auf Rügen Die NS.=Gemeinschaft„Kraft durch Freude“ in der Deutschen Arbeitsfront legte bekanntlich vor einiger Zeit durch Reichsorganisationsleiter Dr. Ley auf der Insel Rügen den Grundstein für das neue gewaltige Bad, das alljährlich Hunderttausenden von Volksgenossen die Möglichkeit zu gesunder Erholung bieten wird. Hier sieht man einen Teil des Modells der Anlagen: Die in gleicher Richtung zum Strand stehenden Gebäude sind Unterkunftshäuser, während die senkrecht zur Küste liegenden Gebäude Gaststätten und Gemeinschaftshäuser sein werden. Dahinter Häuser eines Arbeitsdienstkogers und der Bahnhof. Der Entwurf zu den Anlagen stammt von dem Architekten Clemens Klotz (Presseamt der Deutschen Arbeitsfront=M.) Ministerbesuch im Auslandseche Aberall stärkste Beachtung der deutsch=italtenischen Besprechungen Die„Lippische Staatezettung“ erscheint wöchentl. 7 mal. hauptschriftleiter: August Prühner, Stellvertreterr August 20## Verantwortlich für Außen= und Außenpolitik: Aug. Prützner, für Landespolttik. Lokales u. Unterhaltung: August Roch. für Kunst, Rultur und Handel: Erich Meinhard, für Sport: Bldert Hey, sämtlich in Demmold. Verantwertlicher Anzeigenleiter: Ludwia Aeier, Detmold, Paulinenstraße Nr. 14. Bildverantwortl.: Ressortletter. Durchschnittsaufl. Sept. 1908: 18399. Druck und Verlag: RS.=Verlag Lipp. Staatszeitung, S. m. d. H., Tetmold. Sprechst. d. Schrifdleitung nur 11 509 12 Uhr Amtliches Organ des Gaues Amtliche Nationalder kandesregierung des Seitung WestfalenNord demteoschtttoftellen. Sürftliettung Dermold, Paulinenstr. 14. Fernruf: Sammel= Nr 2845. Postscheckkonto 3592 Hannover. Anzeigenpreise: Die 22=AUUllimeter=Jeile 9 Pf., Textanzeigen, 77 Mültmeter dreit, 49 Pf. Zur Zeit i Preisl'ste 5 gültig. Die Lseitige Beilage 10 M9l, das Tausens, e weitere 2 Seiten 5 Aül, medr. Bezugspreise: Der Bezugspreis deträgt monatlich einschl. Bestellgeld Rell. 2.—, dei Zustellung durch die Post zuzüglich 4s Pf. Bestellgeld. Im Falle höherer Gewalt oder Betriebestörung hat der Bezieder keinen Anspruch auf Lieferung, Nachlieferung des Bezugspreties. Nr. 292 Detwold, Mittwoch, den 21. Oktober 1936 8.(170.) Fahrgang Bauernkundgebin der Oebtmartihalle in Paris Mailand, 29. Oktober. Die Erteilung außerordentlicher Vollmochten an Ministerpräsident Sörtug zur Durchführung des Vierjahresplanes wird in der norditallenischen Presse vom„Corriere della Cem“ aufgegriffen und im dugsten Zusammenhang mit dem Besuch des chalienischon Außenministers in Berlin behandelt. Der Jusantmenkunft der beiden Staatsmänner, so schreibt das Blatt, komme eine doppelte Bedeutung zu. Hermann Göring, der unmittelbarste und engste Mitarbeiter Hitlers, habe mit dem Auftrag des Führers außerordentliche politische Vollmachten für die Ausführung des Vierjahresplanes und die Mobilisation aller Kräfte der Nation. Er werde damit unmittelbar nach dem Führer die mächtigste Persönlichkeit des Staates. Politik und Wirtschaft seien Gebiete, die sich in der gegenwärtigen Lage Deutschlands überschnitten, da die wirtschaftlichen Fragen von den politischen und umgekehrt beeinflußt würden. Infolgedessen sei eine einheitliche Zusammenfassung der Führung notwendig. Die Aussprache, die Graf Ciano mit Göring drei Tage nach dessen Ernennung zum Bevollmächtigten des Vierjahresplanes haben sei derhalb von allergrößter Wichtigkeit. Neuer Guftrag sche Ingenieur Kevvler Neuer Gaftras sus Bupeldeus Reppier Berchlesgaden, 20. Oktober. Der Jührer und Reichskanzler hat, wie bereits bekanntgegeben, durch die Verordnung vom 18. Oktober 1936 den Miuisterpräsidenten Geueraloberst Göring mit der Durchfährung des neuen Bierjahresplanes beauftragt. Dieser Gm SEAAPASZ Lipn Aufttag anfagl uurg dir dell Draustragten des Jagkeis und Reichskanzlers für Wirtschaftsfragen, Ingenleur Keppler, seiner Zeik übertragenen Aufgaben. Aus diesem Grunde hat der Zührer und Reichskanzler die Beauftragungen des Ingenieurs Reppler mit Wirtschaftsfragen und mit der Tonderaufgabe Rohstosse zurückgenommen. Ministerpräsiden! Generaleberst Söring wird Innerhalb seines neuen Arbeitsbereiches dem Ingenleur Reppler ein bedeutsames Sondergeblet zur Bearbeitung übertragen. Der Jührer und Reichskanzler hal Jngenieur Keppler bei dem Amscheiden aus seiner bisherigen Tätigkeit seinen besonderen Bank und Anerkennung ausgesprochen. Poris, 29. Oktober. Mahrere hundert Anhänger der antimarristischen Bauernpartei Dorgétes veranstalteten am Montag gegen Mitternacht in der Großmarsthalle von Paris eine Kundgebung als Protest gegen das von der Regierung ausgesprochene Verbot einer Versammlung. Ein betröchtlich verstärkter Ordnungsdienst der Polizei mußte aufgeboten werden, um die Kundgeber zu zerstreuen und die Jufuhren von Lebensmitteln und Gemüse in die Hallo zu sichern. Etwa 30 Verhaftungen wurden vorgenoaimen. Der Bauernführer Dorgéres solbst begab sich nach Mitternacht mit einem seiner Mitarbeiter in das Polizeipräsidium. Er verlangte dort, umgehend vom Präfekten oder dessen Stellvertreter empfangen zu werden, um die Freilassung der während der Kundgebung in der Markthalle vorhafteten Parteiangohörigen zu verlangen. Der Präfekt weigerte sich jedoch, Dorgéres zu empfangen, worauf dieser erklärte, er werde solange im Vorzimmer des Präfekten bleiben, bis dieser ihn vorgelassen habe. Der Bauernführer und sein Mitarbeiter machten es sich darauf in den im Vorzimmer stehenden Gessekn bequem. Nach kurzer Zeit ließ der Polizeipräfekt den Bauernführer und seinen Mitarbeiter durch zwei Polzeibeamte verhaften und zur nächsten Polizeiwache bringen. —„„„„ Strafverfahren eingeleitet Der Bauernführer Dorgéres ist, nachdem er stundenlang poltzeilich verhört worden war, im Laufe des Nachmittags freigelassen worden. Die Strafprotokolle gegen ihn und seine Anhänger, die Montag abend in der Großmarkthalls eine Kundgebung veranstaltet hatten, sind vom Untersuchungsrichter bereits unterzeichnet worden. Die Zahl der bei den Zusammenstößen in der Poriser Grotzmarkthalle festgenommenen Bauern beträgt nach einer amtlichen Mitteilung 112. „Neues Geschenk der Vollsfrortregierung“. Paris, 20. Oktober. Der Brotpreis für em Kilogramm Weißbrot wird mit Wirkung vom 1. November in Paris um 10 Centimes erhöht. Dies ist in wenigen Monaten bereits die dritte Erhöhung. Sie ist weniger eine Auswirkung der Weizenpreiserhöhung— das Mehl stammt noch aus vorjähriger Ernte—, als vielmehr durch die Lohnerhöhungen und sozialen Gesetze bedingt. Der„Jour“ bezeichnet die neue Verteuerung der Brotes als„ein weiteres Geschenk der Volksfrontregierung“. MAInZALFEITaMAa. Warschau, 20. Oktober. Die polnische Regierungspresse bestätigt die seit einiger Zeit umlaufenden Gerüchte über die bevorstehende Ernennung des Gensralinspektenss der polnischen Wehrmacht, General Nydz=Smigln, zum Marschall. Die Ernennung wird durch den polnischen Staats(11. November) erfolgen. An diesem Tage wird dem Oberbefehlshaber feierlich der Marschallstab überreicht werden. Die Würde eines Marschalls von Polon hat bekanntlich biaher außer Marschall Pilsudski nur der französische Marschall Foch dekleidet. Vielfach wird vermutet, daß der 11. Nevember auch der Tag der VerUündung des tdeellen Programms sein wird, das der Kommandant des Legionär=Verbandes, Oberst Koc, im Auftrage des Generalinspokteurs ausgearbeitet hat und das die Grundlage für die Neuordnung der inneren politischen Verhältnisse sein soll. Das Ausland würdigt Görings Betrauung Verständnisvolle Kommentare der euroväischen Wresse Seopmwtesus Mommstunse=der Larehutschen Sersse Maniura=Prozeß in Am Montag begann vor dem Kattowitzer Appollationsgericht als Berufungsinstanz der sogenannte Maniura=Prozeß in zweiter Auflage, der im Juni diees Jahres allgemein großes Aufsehen erregt hatte. In diesem Prozeß waren seinerzeit 99 Angeklagte wegen Hochverrats und Verbindung mit Personen einer fremden Macht bzw. wegen Geheimbündelei zu inegesamt 287½ Jahren schweren Kerkers und Gefängnis verurteilt worden. 14 Angeklagte wurden freigesprochen. Gegen das Urteil der ersten Instanz haben sowohl die 99 Angeklagten wie auch die Staatsanwaltschaft Berufung eingelegt. Die Angeklagten, von denen 86 zur Verhandlung erschienen waren, bestreiten, wie in der ersten Instanz, jede hochverräterische und geheimbündberische Arbeit und erkläxen in ihren Berufungoschriften, daß sie den Versprechungen des Maniura, ihnen Arbeit zu beschafsen, zum Opfer gefallen seien. Dié Berufung stützt sich darauf, daß Mantura erklärt hätte, die Organisation bei den polnischen Behörden anzumelden. Als sie erfahren mußten, daß Maniura mit ihnen ein fatsches Spiel treibe, hätten sie jede Arbeit in der Organisation eingestellt, es aber nicht mehr verhindern könneu, daß die Sicherheitobehörde zugriff und sie verhaftete. Für den Prozeß sind 5 Tage in Aussicht genommen. Eimon will nicht vorgreifen Stellungnahzme zu marxiflischen Beschwerden abgelehnl. London, 20. Oktober. Der englische Innenminister hat am Dienstag eine marxistische Abordnung aus Ost=London empfangen, die ihm die Beschwerden der vorwiegend jüdisch=holschewistischen Bevölkerung dieses Stadtteils über angebliche faschistische Verfolgungen unterbreitete. Im Anschluß an die etwa eineinhalbstündige Unterredung wurde eine amtliche Verlautbarung herausgegeben, aus der hervorgeht, daß der Innenminister die Abordnung mit der Erklärung abgefertigt hat, der Regierungserklärung vor dem Parlament nicht vorgreifen zu können. Wien, 20. Oktober. Die Betrauung des Ministerpräsidenten Göring mit der Durchführung des vom Führer auf dem Nürnberger Parteitag angekündigten Vierjahresplans erregt hier größtes Aufsehen, wenn die Wiener Blätter auch mit iherer Stellungnahme noch zurückhalten. Die„Neue Freie Presse" läßt sich u. a. melden: Damit bestätigt sich die überragende Rolle, die dem Vierjahresplan zukommt. Ebeichzeitig wird eindeutig klar, daß man seht wohl die Absicht hat, mit diesem n Ernst zu machen. Das Ausmaß der Vollmachten wird vor allem daran ersichtlich, daß Göring alle Behörden einschließlich der obersten Reichsbehörden und alle Parteistellen nuer anzuhören braucht und dann mit Weisungen versehen kann. Gerade mit den vor einigen Monaten bezüglich der Devisensragen und der Rohstoffbeschaffung erteilten Vollmachten wird vergleichsweise der Umfang der neuen Vollmachten nicht nur bezeichnend für eine neuartige Kompetenzverteilung sein, welche sich in ihnen andeuten dürfte, sondern auch für den bestehenden Zwang den wirtschaftliche Ersordernisse auf die Durchführung des Planes gusüben. Von weitaus größtem Interesse werden die Maßnahmen sein, welche der Plankommissar numehr zur Finanzierung des Plans ergreisen wird. Starker Eindruck in Amsterdam, 20. Oktober. Die Verordnung des Führers, durch die Ministerpräsident Generaloberst Göring mit der Durchführung des in Nürnberg angekündigten Vierjahresplanes betraut wird, hat in Holland großes Interesse ausgelöst. Vielfach bringen die Blätter den Bericht groß aufgemacht auf der ersten Seite. Eigene Stellungnahmen sehlen jedoch vorläufig. Die Zeitungen beschränken sich im wesentlichen auf die Wiedergabe der Berichte ihrer Berliner Korrespondenten. Laut dem Bericht des„Telegraaf“ sei die Ernennung des Ministerpräsidenten Göring erfolgt, um das schwere Amt des Reichsbankpräsidenten Dr. Schacht zu erleichtern. Das Blatt zieht in diesem Zusammenhang einen Vergleich mit der Ernennung des Ministerpräsidenten Göring zum Devisen= und Rohstoffkommissar zu Beginn dieses Jahres. Die dadurch sich ergebende Zusammenarbeit zwischen Ministerpräsident Göring und Dr. Schacht habe günstige Auswirkungen gehabt. Die letzte Ernennung des Führers entspreche der Entschließung dieses Frühjahres. Hitler habe wiederum die oberste verantwortliche Leitung in die Hände des Ministerpräsidenten Göring gelegt, der in hohem Maße Ansehen und Volkstümlichkeit genieße. Werschan, 20. Oktober. Die polnische Presse würdigt eingehend die Bedeutung der Beauftragung Görings.„Kurjer Poranny“ bringt, wie auch eine Reihe anderer Blätter, eine Meldung der polnischen Telegraphen=Agentur, in der es heißt, die Erhebung des Generalobersten Göring zum zweiten Mann im Staat nach dem Kanzler sei die offizielle Bestätigung einer schon lange vorhandenen Sachlage und ein Beweis, daß der preußische Ministerpräsident sich des vollen Vertrauens des Führers erfreue. „Polska Zbrofna“ schreibt in einer Berliner Meldung, die Uebertragung so weitgehender Vollmachten an eine Einzelpersönlichkeit sei begründet durch die Notwendigkeit, alle Anstrengungen zur Durchführung des Vierjahresplans zu vereinheitlichen, der in alle Gebiete des deutschen Lebens eingreife. Zu rein wirtschaftlichen und finanziellen Anordnungen würden in vielen Fällen weitgehende organisatorische und sogar innenpolitische Aenderungen erforderlich sein. Weiter müßten alle Anordnungen mit der. Außenpolitik in Einklang gebracht werden. Somit habe die Stellung des Generalobersten Göring einen ungewöhnlich umfassenden Charakter. Der Berliner Berichterstatter des klerikalen„Kurjer Warszawska“ nennt die Entscheidung des Führers eine außerordentlich wichtige Wendung. Der Kanzler übertrage eine so wichtige Mission, von deren Durchführung schließNeues in Kürze Das 23. Kind. Die Frau eines Kleinhändlers aus Mechernich(Eifel) schenkte vem 16. Kind das Leben. Der neue Erdenbürger ist ein Junge, der bei der Geburt das stattliche Gewicht von 5 Kllogramm aufwies. Die Mutter, eine kerngefunde Frau bäuerlichen Biutes, zählk erst 30 Jahre. „Aeolus“ und„Zephie" kehren heim. Mit der Rückehr des Dornier=Flugbootes„Jephir“. nach Lissabon sind die Nordatlantik=Erkundungsflüge der Deutschen Lufthansa in diesem Jahre beendet worden. Die beiden Flugboote„Acolus" und„Zephir“ haben insgesamt achtmal den Nordatlantkk überflogen. Nach kürzerem Aufenthalt in Lissabon sollen die Flugboote mit ihren Besatzungen nach Deutschland zurückkehren. 100 000 Reichsmark auf Nummer 3162. In der gestrigen Ziehung der Preußisch=Süddeutschen Klassenlotterie fiel der 100 000=RM.=Gewinn auf die Nummer 3162, die in der ersten Abteilung in Achteln im Rheinland, in der zweiten Abteilung in Vierteln in Westfalen gespielt wird. Neuer Wintereinbruch im Allgäu. Nach orkanartigem Sturm setzte am Dienstag in den ersten Nachmittagsstunden, nachdem es schon am Vormittag in den Allgäuer Bergen geschneit hatte, starkes Schneetreiben auch im Tal ein, das bis zum Abend anhielt. Auf den Bergen betrug am Dienstagabend die Höhe des Neuschnees 10 Zentimeter. Die Temperaturen lagen im Tal um den Gefrierpunkt. lich das weitere Schicksal Deutschlands abhänge, seinem besonderen Vertrauensmann. Ministerpräsident Göring, der als hervorragender und seit Jahren erprobter Parteikämpfer schon vielfach Beweise großer Taten gegeben habe, sei vollauf berufen, eine solche Aufgabe zu übernehmen. Die neue Entscheidung des Kanzlers habe eine erstklassige politische Bedeutung. Auch Staliens Antwort überreicht London, 30. Oktober. Im englischen Außenamt wurde am Dienstag bestätigt, daß dem englischen Botschafter in Rom, Sir Eric Drummond, die Antwort der italienischen Negierung auf die englische Note vom 18. September hinsichtlich einer neuen Fünfmächtekonferenz überreicht worden ist. Die Note werde auf dem Luftwege nach London gebracht und hier übersetzt und geprüft werden. Ueber ihren Inhalt könne daher im Augenblick noch nichts mitgeteilt werden. Bei dieser Gelegenheit wird darauf hingewiesen, daß nunmehr Deutschland, Italien und Frankreich ihre Antworten erteilt haben und daß nur noch die Antwort Belgiens ausstehe. Wann die belgische Antwort zu erwarten soi, stehe noch nicht fest. Es wird jedoch hervorgehoben, daß eine solche Antwort keineswegdurch die Erblärung König Leopolds überflüssig geworden sei. Sobald sie vorliege, würden die vier Antworten gemeinsam geprüft werden. Erst dann werde sich England über seine Stellungnahme schlüssig werden. * Wieder eine Note aus Moskau. London, 20. Oktober. Der Botschafter der Madrider Marristen=Regierung in London sprach am Dienstagnachmittag im englischen Außenministerium vor und überreichte hierbei eine Note, die dem Vernehmen nach weitere Behauptungen Aber angebliche Verletzungen des Nichteinmischungsabkommens zugunsten der Nationalisten enthält. rntag vom 23.-29. November Berlin, 20. Oktober. Der diesfährige vierte Reichsbauernlag fludet vom 23. bis 29. November in der Reichsbauernstadt Goslar statt. Wie der Zeitungsdienst des Reichsnährstandes erführt, wird der Reichsbauernführer, oowohl seine schwere Sportunfallverletzung noch nicht ausgeheilt ist, am Reichsbauernlag keilnehmen und am 29. November(Sonnlag) aus der grihen Schlußzveranstaltung das Wort ergreisen. Franz Liszt zum Gedächtnis Die bedeutsame Brücke, die sich zwischen dem Kunstschafsen Hektor Berlios und Richard Wagners spannt, führt von dem eigentlichen Weg Verlioz', der sinfonischen Musik, auf ein fremdes Gebiet— das Musikdrama. Die kunstgeschichtliche Bedeutung der Neuromantik oder der„Neudeutschen" ruht im Musitdrama und in der sinsonischen Dichtung. Neben Richard Wagner ist Franz Liszt hier überragender Führer, der der neuzeitlichen Programmusik weitere Wege wies und das Erbe Berlioz' auf finsonischem Gebiet antrat. Und Liezt war es, der den Schritt über ihn hinweg aus der Programmsinfonie getan hat; insbesonvere seine sinfonischen Dichtungen Tasso, Les Préludes, Mazeppa, Hunnenschlacht usw. sind es, die Liozt in der Musikgeschichte in erster Linie eine histovische Stellung einräumten. Sobald es die Art des poctischen Gedankens fordert, gibt Liozt die klassische Sonatenform auf, an der Berlioz festhält, und läßt nur die poetische Idee formgestaltend sein. Und das ist der große Fortschritt, den Liezt auf diesem Gebiet Berlioz gegenüber zu verzeichnen hat. Charatteristisch dafür ist die von ihm begründete einsätzige Form, d. h. die Zusammenschließung der alten Viersätzigkeit zu neuen, innerhalb der einzelnen Sätze scharf kontrastierenden Einsätzigkeit seiner sinsonischen Dichtungen, womit der Widerspruch zwischen Form und Inhalt, der Berlioz' kompositorisches Schaffen beeinträchtigte, beseitigt wurde. Unverkennbar ist, daß Liszt manchmal mit Rücksicht auf poetische Ausführung und Gestaltung die rein musikalischen Bedingungen zu vergessen scheint und hierdurch die Form zerbröckelt. Weisen doch seine Werbe selten die feste und geschlossene Verwebung starber musikalischer Erfindung auf, so daß manche seiner Tonschöpfungen den Eindruck des Gemachten, Reflektiven auslösen. Anderes wieder mutet an wie instrumentierte Improvisationen des größten Klaviervirtuosen aller Zeiten. Doch trotz dieser Schwächen der Lisztschen Kunst bleibt noch lange des Großen und Erhabene, das uns mit Bewunderung zu diesem ausblicken läßt er hohe, rein künstberische Geist ist es, der vor aller#### gesamtes Schaffen beseelt und der in uns die Empfinung wach werden läßt, daß wir es mit einem wahrhaft Großen in der Musikgeschichte zu tun haben. Beweis hierfür sind die oft an die tiefsten und erhabendsten Probleme des Lebens jührenden Gedanken der programmatischen Tonwerte dieses Komponisten. Indem er seelische Stimmungen und Affekte, wie wir sie beispielsweise in der„Les Préludes“, finden, zum Ausdruck bringt, versucht er dem Ersordernis einer künstlerischen Programmusik gerecht zu werden. So wie er in der Dante= und in der Faust=Sinfonie die eroadensten und tiefsten Probleme des dies= und jenseitigen Ledens berührt, so ist vielleicht seine Fauft=Sinfonie das Großartigste von seinen Programmwerken. Hier erreicht er eine idealistische Tiefe, die die drei Szenen: Faust— Gretchen— Mephisto, dem Schönsten und Eindrucksvollsten einordnet, was es an Faustmusiken überhaupt gibt. Was Liezt als Klavierkomponist anlangt, kann man sagen:„absolute“ Musik hat dieser auch in den scheinbar„absoluten“ Formen des Konzerts, der Sonate, der Konzertetude, nicht geschrieben; denn welches seiner Werke wir auch betrachten mögen, die große, in einem Satz geschriebene Sonate in hemoll, die beiden Konzerte in A= und Es=Dur, seine Nocturnos, Balloden, Polonaisen, ja sogar die großen Konzertetuden, überall sehen wir, daß er die geistigpoetische Idee sormgestaltent sein läßt. Wenn wir noch die Einwirkungen der Beethovenschen Sinfonien, der ungarischen Zigeunermusik, der Philosophie, der Mal= und Dichtkunst Deutschlands, Englands, Italiens in Betracht ziehen, so dürfen wir mit Recht sagen: Liszt war der erste große Klavierkomponist, der über seine Nation hinausragte. Für alles haben wir von ihm klassische Beispiele: für Chateaubriand und Lamartines religiös beseelt, lyrisch=schwärmerische Naturschilderungen, den Zyklus der„Harmonies poêtique et veligieues"; für Saint=Beuves' Dichterphilosophie die weltabgewandten„Consolation", für die großen italienischen Dichter des Mittelalters— die drei Petrarca=Sonaten und die Dante=Fantasier. Für die größten italienischen Maler des Mittelalters den düsteren Totentanz mit Orchester(über die uralte Ritualmelovie„Dies irae") nach dem „Trionso della morta“, des Orcagna. Für die Natur=, Kunst= und Kulturschilderungen aus der Schweiz und Italien, 6.:„Anndes de Pelérinage" und „Venezia e Napoli“. für die ungavische ZigenMantnAo LI S.Aa iE ir wermüser seines Gevurrmandes die 10 Rhapsodien, ein Nationalepos voll echter Naturpoesie. Dazu schließlich die Uebertragungen Bachscher Orgelwerke, sowie die der altklaffischen und klassisch kirchlichen Chormusik(Arcadelt, Allegri, Mozart, Verdi u. a). Eleichzeitig sei an dieser Stelle auf Liszts geniale Transkriptionen der schönsten Schubert=Lieder usw. hingewiesen. Als Komponist sakraler Musik ist Liozt aber der erste und fast auch schon wieder der letzte Musiker des 19. Jahrhunderts u. a. auch für die Geschichte der katholischen Kirchenmustk bedeutungsvoll. Liszt begnügte sich nicht, den Geist der alten Kirchenmustk nachzuahmen; freilich war einem modernen Menschen wie ihm das alte einfache Verhältnis zu Gott verlorengegangen; es mußte errungen werden. So sind seine beiden Festmessen, seine Orgelmessen und seine Requiem zu verstehen; die„Legende der heiligen Elisabeth“ und sein Hauptwerk„Christu=“ führen gleichfalls zu seinen großen religiös=künstlerischen Bekenntnissen. Abschließend wäre noch zu bemerken, daß in die Geschichte der Musik auch der große Kloviervirtuose und der große Mensch Liszt gehört, der neben Paganini nicht seinergleichen, hatte u. dessen glänzende Virtuosität nur ein Durchgang zu seinem eigentlichen künstlerischen Werden blieb. Wenn Paganini den Nur=Virtuos in reinster Gestalt verkörpert, so überragt ihn Liszt an Universalität und Tiefe. Ist er doch daburch gerennzeichner, dan er somom als Mensch wie auch als Künstler sich stets für andere verleugnete, es ihn nie verdroß, für andere zu kämpfen und ihnen Wegbahner zu sein und damit Pate alles Grohen und Neuen in der Kunst seiner Zeit gewesen ist. Wenn man auch über Liozts künstlerischen Wert, je nach Vorherrschen der geistigen oder romanischen Auffassung verschieden urteilen kann—, in musikgeschichtlicher Richtung kommt ihm jedoch eine große Bedeutung zu. Edith Skopik. „Tag der deutschen Hausmusik“ im Rundfunk. Der deutsche Rundfunk wird sich in Zusammenarbeit mit der Reichesendeleitung und der„Arbeitsgemeinschaft für Hausmusik in der Reichomusikkammer“ in großzügiger Form an der Gestaltung des„Tages der deutschen Hausmusik" beteiligen. Sämtliche deutschen Sender haben eigene Veranstaltungen für den 17. November vorgesehen. Franz-Liszt-Gedächtniswoche in Bayreuth Aufführung der„Legende von der heiligen Elisabeth“ Die musikalischen Veranstaltungen aus Anlaß der 125. Geburstages von Franz Liszt begannen am Mon. tagabend mit einem Gastspiel der Budapester königlich ungarischen Staatsoper in der Ludwig=Siebert= Festhalle zu Bayreuth. Die ungarischen Künstler erneuerten den Versuch, das Oratorium Liszto„Die Legende von der heiligen Elisabeth"(Dichtung von Otto Noquette) in einer szewischen Aufführung darzubieten. Unter der Spielleitung des Direktors der Budapester Saatsoper, Laszlo von Markus, wurden die theatralischen Elemente der Musik geschickt in Bewegungsvorgänge ausgelöst. Das Orchester und der Gesangschor waren vor der eigentlichen Bühne aufgebaut, während auf der Bühne das Spiel der einzelnen Personen von einem pautomimisch handelnden Chor begleitet wurde. Die symmetrischen Bühnenaufbauten blieben in allen neun Bildern die gleichen, während auf der Stirnwand des Saales die räumliche Entwicklung der Handlung durch Lichtbilder angebenthet wairche. Die Aufführung bekam besonderes Gewicht durch die hohe musikalische Kultur der ungavischen Gäste. Das stark besetzte Orchester entfaltete unter seinem Dirigenten Janos Ferencsik ein Höchstmaß an Klangschönheit und Spieldisziplin. Die Chöre, die von Vilmos Noubal einstudiert waren, fielen durch den Reichtum ihres ausgeglichenen Stimmatevials auf. Einen besonders guten Eindruck hinterließen die Solisten, unter denen man eine stattliche Reihe erlesener Künstler hörte, deren musikalische Schulung keinen Wunsch offen ließ. Es seien vor allem die Darsteller der heiligen Elisabeth, Anna Bathy, und des Landgrafen Hermann, György Losonczy, hervorgehoben. Petermann führt nach Madeira. August Hinrichs, der Dichter der vielgespielten Volksstücke„Krach um Jolanthe" und„Wenn der Hahn kräht“, schrieb eine neue Komödie. die eine Madeirafahrt mit RdF. zum Inhalt hat. Sie erzöhlt von der Bekehrung eines unverbesserlichen Eigenbrötlers zur Gemeinschaft. Die Kölnische Illustriete Zeitung bringt als erste Aufnahmen von diesem neuen Lustspiel, das bestimmt einen solchen Siegeszug wie seine Vorgänger erleben wird. Mittwoch, den 21. Oklober 1936 Unterhaltungsblatt 8. Johrzung Wirbel um Dr. Oesterberg S Roman von Arei Rudolph##. (17. Fortsetzung.) „Herr Grioni behauptet, keine Ahnung zu haben", sagte der Kommissar trocken.„Sie werden zugeben, es klingt auch reichlich unwahrscheinlich, was Sie darüber erzählen. Sie haben Grioni Ihren Paß gegeben. Sie wußten— immer Ihrer Erzählung nach—, daß Grioni den Paß einem Dritten geben wollte. Sie haben später erfahren, daß ein Toter am Brenner gefunden wurde, der diesen Paß bei sich trug und infolgedessen als Doktor Oesterberg aus Stockholm betrachtet wurde. Und da sollten Sie Ihren Freund Grioni nicht gefragt haben, wer dieser Tote ist?“ „Ich habe ihn gefragt!" verwahrte sich Cassier.„Er hat es mir nicht sagen wollen. Und ich selbst.. „Sie selbst faßten es als einen Wink des Schicksals auf, daß Doktor Oesterberg nun wirklich für die Welt tot war!“ a Teschenmacher nickte.„Sie sehen, ich bemühe mich, Ihrem Gedankengang zu folgen. Ich verstehe auch, daß Sie plötzlich den Wunsch haben, wieder Sven Oesterberg zu sein, nachdem Sie sich davon überzeugt haben, daß Frau Oesterberg ihren toten Gatten aufrichtig geliebt und sich vor Schmerz um ihn verzehrt.“ „Es ist ein Wunder“, murmelte Cassier mit gesenktem Kopf.„Ich war wie zerschmettert, als ich erfuhr, daß Maja sich so gewandelt hat. Ich hatte geglaubt, sie würde innerlich wie von einem Alp befreit aufatmen, als sie erfuhr, daß ich— tot sei.“ „Das alles verstehe ich durchaus“, nickte Teschenmacher. „Aber Sie müssen mir zugute halten, daß ich als Kriminalist auch noch eine andere Auffassung von der Sache haben kann. Solange Grioni Ihre Darstellung Lügen straft, handelt es sich für mich um die sehr schwerwiegende Frage: Wer ist der Tote? Doktor Sven Oesterberg oder Doktor Cassier?“ „Die muß Ihnen Grioni beantworten!“ „Hm! Herr Grioni behauptet, keinen anderen Doktor Cassier zu kennen als— Sie.“ Teschenmacher stand auf, seine Stimme wurde strenger.„Ich habe bis jetzt Ihre Mitteilung privat behandelt, Doktor Cassier. Da ich mit der Aufklärung des Falles Oesterberg betraut bin, ist es jedoch meine Pflicht, meine vorgesetzte Behörde von Ihren Behauptungen zu benachrichtigen.“ „Tun Sie, was Sie für gut halten“, sagte Cassier bitter.„Verhaften Sie mich! Verdächtigen Sie mich, den Toten am Brenner ermordet zu haben! Meinetwegen auch noch Giulia Ruocco und Frau Niveller!" „Ret aufregen, net aufregen, Herr Doktor“, bat der Kommissar, plötzlich in seinen außerdienstlichen jovialen Ton übergehend.„Wird sich ja alles herausstellen. Wissen Sie übrigens, daß Herr Grioni Sie tatsächlich ein bisserl verdächtigt, die arme Giulia umgebracht zu haben?“ „Was, Grioni sagt, daß ich...?“ „Nicht mit dürren Worten. Aber er hat bei der Vernehmung über den letzten Mord im Palazzo Grioni doch ausdrücklich erklärt, daß Sie an jenem Abend zu Hause gewesen seien, also im Palazzo.“ Cassier schüttelte den Kopf.„Das ist keine böswillige Verdächtigung, Herr Kommissar. Ich wundere mich, daß Sie es so auslegen. Ich hatte tatsächlich an jenem Vormittag, als Grioni seine Rundfahrt antrat, ihm gesagt, ich würde den ganzen Tag zu Hause bleiben. Daß ich trotzdem abends ausging und, von Sehnsucht nach meiner Frau getrieben, um das Hotel Danieli herumstrich, konnte er unmöglich wissen.“ „Das wollte ich eben von Ihnen bestätigt haben", schmunzelte Teschenmacher.„Also, nun hören's mal zu, Herr Doktor. Sie wollten in den nächsten Tagen abreisen, nicht wahr? Wie die Sachen stehen, müßte ich Sie im Interesse der Aufklärung des Falles Oesterberg an einer Abreise hindern. Das werden's doch nicht wollen, wie? Alsdann bleiben's hübsch im Hotel und versprechen's mir, daß Sie sich weder mündlich noch schriftlich mit Herrn Grioni in Verbindung setzen werden.“ „Das heißt also, daß ich Gefangener bin?“ „I wo“, beruhigte Teschenmacher.„Es verwehrt Ihnen niemand, auszugehen. Bloß abreisen sollen Sie nicht, bevor ich meine Instruktionen hab.“ „Aber ich möchte mich mit dem schwedischen Konsulat in Verbindung setzen.“ „Können Sie! Nur wird das Konsulat Sie ohne klare Beweismittel auch nicht als Sven Oesterberg anerkennen. Sind wir einig, Dr. Cassier?“ Cassier nickte stumm. * Teschenmacher sah Cassiers leicht vornübergeneigter Gestalt interessiert nach, bis sie jenseits der Tür verschwand. Dann wandte er sich mit einem tiefen Aufatmen an Lorenz Ott. „Heute sind wir einen großen Sprung vorwärts gekommen, Herr Ott! Ich glaube, darauf könnten wir beide uns ein Gläschen leisten.“ Lorenz furchte sorgenvoll die Stirn.„Im Gegenteil, Herr Teschenmacher, mir scheint die Sache noch verwickelter geworden zu sein, seitdem Cassier vorgibt, der tote Oesterberg zu sein.“ „In gewissem Sinne mögen's da recht haben. Meine schöne Theorie, daß der verschwundene Niveller seine Frau ermordet und den ihm irgendwie gefährlichen Oesterberg auch, ist nun endgültig erledigt. Aber sie hatte seit dem Anschlag auf Ihre Braut sowieso schon ein Loch. Jetzt heißt es feststellen, ob Oesterberg von Doktor Cassier ermordet worden ist, oder umgekehrt.“ „Glauben Sie denn an die Möglichkeit, daß unser Doktor Cassier in Wirklichkeit Oesterberg sein könnte?“ „Hm. Unmöglich ist nichts, aber vorläufig glaub' ich natürlich nicht daran. Cassiers Erzählung von den Vorgängen in Paris ist mir etwas zu phantastisch. Was Grioni sagt, klingt viel vernünftiger und klarer. Und doch...“ „Und doch?“ „Gehen wir hinunter und nehmen wir einen Aperitif, lieber Freund. Mir klebt die Zunge am Gaumen.“ „Ja, das wollt ich vorhin sagen“, fuhr Teschenmacher fort, als sie in dem kleinen, um diese Zeit fast leeren Speisesaal des Hotels vor ihren Gläsern saßen.„In einem Punkt schienen mir Grionis Erklärungen auch etwas verlegen. Ich hab' ihm auf den Kopf zugesagt, daß er mit dem gleichen Zuge wie Oesterberg über den Brenner gefahren ist. Seine Antwort war, daß er dies nachträglich auch festgestellt habe. Während der Fahrt sei ihm von dem Unglück, das sich im Zuge ereignet habe, aber nichts bekannt geworden. Das letztere stimmt schon, denr der Tote wurde ja erst gefunden, als der Zug längst in Verona war, und im Zuge selbst wurde niemand vermißt. Aber es erklärt nicht, warum Grioni geschwiegen hat, als wir in seinem Beisein damals den Fall erörterten. Ob Cassier auch in dem Zuge war, müssen wir erst feststellen.“ „Er selber behauptet ja, nicht über Innsbruck, sondern über Basel gereist zu sein.“ „Ja, er will in Basel Aufenthalt genommen und dort übernachtet haben. Ich hab' schon dorthin um Auskunft depeschiert. Kommer. Ki,skonnn.. „Warum haben Sie Cassier gegenüber behauptet, Grioni habe ihn in bezug auf Giulia verdächtigt?“ „Ein schlechter, alter Handwerkskniff." Teschenmacher zeigte ein um Verzeihung bittendes Lächeln.„Ich hoffte, ihn dadurch zu veranlassen, uns doch etwas mehr über seinen Freund Grioni zu erzählen. Uebrigens hab' ich nicht gelogen, und die Feststellung, daß Grioni wirklich seinen Freund im Palazzo geglaubt hat, erscheint mir nicht unwichtig. Ueberlegen's mal, Herr Ott, Grioni mußte tatsächlich annehmen, daß Cassier an jenem Abend im Palazzo war. Er selber war nachweislich abwesend. Fräulein Inge sollte an jenem Abend im Palazzo ermordet werden. Sieht das nicht aus, als ob man darauf ausgegangen wäre, Cassier dieses Verbrechen in die Schuhe zu schieben? Hätte es sich herausgestellt, daß er wirklich an jenem Abend als einziger Bewohner im Palazzo Grioni gewesen wäre, ja, hätte sich auch seine Abwesenheit nur nicht so klar erweisen können, wie es tatsächlich der Fall war, so wäre Cassier nicht so leichten Kaufes aus den Händen der venezianischen Polizei gekommen.“ Lorenz Ott gab das Grübeln auf und schüttelte den Kopf.„Ich kann mir nicht helfen, Herr Teschenmacher, mir kommt es vor, als ob Sie als Kriminalist allzuviel in die Sache hineingeheimnissen. Auch jetzt wieder bei der plötzlichen Erklärung Cassiers, daß er in Wirklichkeit der tote Oesterberg sei. Ich als Laie denke vielleicht einfacher darüber.“ „Und wie denken Sie also als Laie?“ „Nun, daß Frau Oesterbergs Ansicht die richtige ist. Cassier ist leidenschaftlich in die Frau verliebt. Sie hat ihm keine Hoffnung gelassen, sondern gesagt, daß sie immer nur ihren verstorbenen Mann lieben wird. Cassiers plötzliche, tolle Behauptung, er sei selber Oesterberg, ist nichts als eine Wahnidee, ein verzweifelter Versuch, Frau Oesterberg zu erringen.“ „Tja. Wenn er nur zu Frau Oesterberg davon gesprochen hätte, würde ich vielleicht auch so urteilen. Aber bedenken Sie: Der Mann kam von Frau Oesterberg stracks zu uns gelaufen und forderte uns auf, ihm zu helfen den Nachweis zu erbringen, daß er tatsächlich Sven Oesterberg sei. Das tat doch keiner, der sich der Unwahrheit seiner Behauptungen selber bewußt ist. Nein, nein, lieber Ott, etwas mehr steckt schon dahinter.“ „Dann wundere ich mich, daß Sie Cassier noch frei herumlaufen lassen. Aus Ihren eigenen Ausführungen muß ich entnehmen, daß Sie doch mit der Möglichkeit rechnen, er könne der Mörder Oesterbergs sein.“ „Tu ich auch, lieber Ott.“ „Und wenn er nun trotz seines Versprechens noch heute nacht verschwindet?" „Dann wird er morgen früh verhaftet. Vergessen Sie nicht, daß ich anderthalb Stunden Zeit hatte vorhin. Cassier hat natürlich schon seinen Schatten, der mich sofort davon unterrichtet, wenn er Miene macht, Venedig zu verlassen, und ihm folgt, falls ich selber nicht mehr Zeit habe, die Abreise zu verhindern.— Cameriere! Zahlen!" XI. Maja Oesterberg lag auf dem Ruhebett in ihrem Zimmer und starrte mit heißen Augen in das Licht der kleinen Nachttischlampe. Die Fenster des Schlafzimmers gingen auf den schmalen, einsamen Seitenkanal hinaus. Von dem abendlichen, lachenden Leben auf der Riva degli Schiavoni drang kein Laut hier ins Zimm. Nur durch die geschlossene Verbindungstür zu dem kleinen Salon kamen ab und zu leise Bruchstücke von Musik. Das Radio im Salon war noch eingestellt. Maja dachte ein paarmal daran, hinüberzugehen und es abzustellen, aber sie vermochte nicht, sich dazu aufzuraffen. Zu tief hatte sie das Erlebnis mit Cassier getroffen. Frau Maja versuchte, ihn gewaltsam aus ihren Gedanken zu verdrängen. Ein Hochstapler war er, ein Schwindler, dem nicht einmal der Schmerz heilig war! Ein Mensch, der mit dem Namen eines Toten spielte! Der den Versuch machte, das Beste und Heiligste, das in ihr lebte, auszunutzen, um sie seinem Willen gefügig zu machen! Oesterberg besaß ein großes Privatvermögen, das, da keine anderen Erben vorhanden waren, Frau Maja zufallen würde. Vielleicht hatte dieser Cassier davon gewußt. Vielleicht war er gar nach Venedig gekommen, um sie und dieses Vermögen zu erobern. Und da es anders nicht ging, versuchte er, sein Ziel zu erreichen, indem er sich selber als ausgab!„ Frau Maja schloß wie in physischem Schmerz die Augen. Daktor Cassier.— ein moderner Casanovak Ein Abenteurer und Mitgiftjäger? Nein, so sah er eigentlich nicht aus. Es war schwer, sehr schwer, ihn sich in dieser Rolle vorzustellen. Ebensogut hätte Sven—— Fort, ihr unheimlichen Gedanken! Sven ist tot. Was auch immer in Cassiers Wesen an ihn erinnern mochte— seine zynische Behauptung, er selbst sei der Tote, hatte alles zerstört und verwischt Ein Schwindler und Verbrecher? Nein, ein armer Wahnsinniger war er wohl. Ein Mann, den hoffnungslose Sehnsucht verzehrte, leidenschaftliche Liebe hinriß zu dieser häßlichen Tollheit. Frau Maja fühlte einen Trost bei diesem Gedanken. Etwas wie eine schaudernde Sehnsucht war sogar in ihr. Liebe! Leidenschaft bis zum Wahnwitz! Wenn doch Sven auch etwas davon besessen hätte! Wenn er ihr hätte zeigen können, daß er sie liebte, trotz seiner stillen Heitere Ecke Ach so Der Urlaub ist zu Ende. Die Städte füllen sich wieder. Auch Paul und Pauline waren wieder daheim. Und jetzt wollte Paul früh nicht aus den Federn. „In der Sommerfrische bist du jeden Morgen um sechs aufgestanden!“ zeterte Pauline. „Ja, das war auch wegen der Morgengymnastik, Pauline.“ „Du hast doch gar keine Gymnastik getrieben?“ Paul schmunzelte:„Ich nicht. Aber das junge hübsche Mädchen, das gegenüber wohnte.“ Für den Anfang genügt es Der Schotte ging zum Geigenbauer. Der Schotte ließ sich seine Geige bespannen. „Vorerst nur drei Saiten“, sagte er. „Barum!“ „Das genügt. Ich sange erst an zu lernen.“ * Auch eine Frage... Reiten erhält Jugend und Gesundheit. Dies dachte auch der dicke Bumsel. „Ich bin heute drei Stunden geritten“, erzählte er stolz. „Wie ist es Ihnen bekommen?“ Ausgezeichnet. =„Und dem Pferd?“ * 2 So'n Bort... Im Herbst zeigt der Prater noch einmal seine = Pracht. Auch im Wurstelprater eröffnete Woolwords Welt= wunderschau. Kam ein Neugieriger: „Wo ist die Dame mit dem Vollbart?“ „Auf einen Sprung nach Hause gegangen— seine Frau ist krank." * Abol! Wamst ist dick wie ein Frosch. Wamst wollte abnehmen. Deswegen trat Wamst im Sommer einem Ruderklub bei. Der Sommer ist ver= gangen. Im Herbst wog sich Wamst. Er hatte fünf Kilo = zugenommen. „Haben Sie nicht fleißig gerudert, Wamst?“ „Doch. Jeden Tag. Im Doppelvierer.“ „Und da haben Sie nicht abgenommen?“ „Nicht ein Gramm.“ „Wieso nicht?“ „Ich war Steuermann.“ Forscherarbeit, verzehrend, wahnwitzig liebte— so wie dieser Cassier! Sie seufzte leise. Nun, das war nun vorbei. Vergeben wollte sie die Häßlichkeit, zu der sich dieser Mann hatte hinreißen lassen, ihn vergessen, nie wiedersehen. Oder vielleicht ria, viekleicht würde sie ihm später aus Schweden, wenn sie zur Ruhe gekommen, schreiben und ihm sagen, daß- ihr das=letzte harte-Wort leid sat; das sie ihm heute ins Gesicht geworfen hatte. Der Mörder Svens? Nein, das nicht! Das war Cassier bestimmt nicht. Kein Mann kann so vor einer Frau stehen, deren Mann vor kurzem ermordet wurde, nicht dieser Frau so ins Auge sehen wie er! „Maja!" Der Ton seiner Stimme klang noch immer in ihren Ohren, dieser fremde und doch so vertraute Ton, der aus einer anderen Welt zu kommen schien. Fort von diesen Gedanken. Ueberwinden. Vergessen. Sie richtete sich auf und suchte müde nach einer Ablenkung. Auf dem Nachttisch lag, vorsorglich von der Hotelverwaltung in jedem Zimmer angebracht, das Radioprogramm. Frau Majas Augen liefen, Zerstreuung suchend, darüber hin. Wie spät war es jetzt? Fünfzehn Minuten vor elf wies die kleine Uhr auf dem Nachktisch. (Fortsetzung folgt.) Die Weidenflöte) Erzählung von Naré Stahl Die Herde war heute nicht zu halten. Wie eine weißgraue Wolke, die ständig ihren Umriß ändert, wanderte das halbe Tausend Schafe über das endlose Brachland. Der Wind zog scharf, der Regen fiel in schrägen, silbernen Streifen, während die kühle Frühlingssonne dagegen schien. Der Junge hinter dem Weidenknick konnte die aufrührerischen Tiere nicht bändigen. Sie drängten und stießen einander ungeduldig vorwärts, ihre weißlichen Nasen, die einen leidenden und hochmütigen Zug zugleich trugen, waren dem unsteten Himmel zugewandt, der bald hellblau und reingefegt war, bald voll violetter und schiefergrauer Wolkenungetüme schwamm. Die kleine Schloßherrin kam auf dem braunen, kleinen, breitrückigen Pferd quer über das Brachland getrabt. „Anton“, sagte sie,„Soldaten kommen, sie sind schon im Dorf.“ Anton hatte eine Pfeise aus Weidenrohr geschnitten, er klopfte mit dem Rücken des Taschenmessers das rundliche Instrument, in das zwei tiefe Kerben als Schallöcher geschnitten waren.„Sie bewegt sich schon“, sagte er und machte eine dritte Kerbe in das Mundstück.„Da“, sagte er und gab es Jeanette. Die Kleine war vom Pferd gesprungen und hielt das zierliche Ding in den Händen. Sie setzte es an den Mund und lockte einen feinen, wehmütigen Ton aus dem grünen Holz. Von der Landstraße her ließen sich Trommelwirbel vernehmen.„Was hast du?“ fragte Jeanette, als sie sah, daß Anton sich heftig in das kurze, feuchte Gras warf und sein Gesicht dareindrückte. Er grub die Hände fest in den sandigen Boden, als wollte er sich festhalten.„Ich muß mich festhalten, damit ich nicht mitlaufe“, sagte er und biß die Zähne zusammen. Sie sah ihn verwundert an. Das Regiment zog lang ausgezogen auf der Landstraße vorbei. Die Uniformen der Soldaten schimmerten bunt herüber, ein Sonnenstrahl fing sich in den blanken Waffen.„Wenn ich groß bin...“ Anton stockte. „Was dann?“ fragte Jeanette. „Dann werde ich General“, sagte Anton und starrte dem Heerwurm nach, der sich über die Hügel davonwälzte. Jeanette lachte hell auf. Sie sah die braunen, nackten Beine Antons und sein zersetztes Leinwandhemd. Aber dann traf ihr Auge den düsteren Blick, der unter den struppigen Haaren wie ein Blitz hervorfuhr. Ihr Lachen verschwand. Der Hund Venus hatte endlich die drängende Herde zum Stehen gebracht, sie rupfte das karge Gras. Die jungen Lämmer fanden endlich die Mutterschafe und saugten friedlich und still. Jeanette führte das kleine, dicke Pferd an einen Feldstein und schwang sich in den Sattel. Sie nickte freundlich Anton zu, der noch immer zur Landstraße hinübersah, und hielt die Weidenflöte behutsam in ihrer behandschuhten Rechten.— Als die Heere Napoleons anfingen, sich wie ein Lavastrom über die Erde zu wälzen, verschwand Anton eines Tages. Er war als Grenadier mit in den italienischen Krieg gezogen. Schon bei Millesimo wurde er Sergeant. Und nachdem Bonaparte Frieden mit dem König von Sardinien geschlossen hatte und gegen die Oesterreicher nach Tirol anrückte, um das kaiserliche Heer in Mantua einzuschließen, wurde Anton wegen seiner großen Bravour zum Leutnant befördert. Von dieser Zeit an wechselten die Länder, die er mit der Armee des Eroberers durchzog, so rasch wie die Jahreszeiten. Er kämpfte gegen Engländer, Spanier, Oesterreicher, Schweizer und Türken. Im Mai des Jahres 1789 stach er mit der Flotte Napoleons, die aus vierhundert Segeln bestand, von Toulon aus nach Aegypten in See. Als Anton zum erstenmal eine Kamelherde zu Gesicht bekam, mußte er an die Schafe denken, die er zu Hause gehütet hatte. Ihre Mäuler trugen denselben halb leidenden, halb hochmütigen Ausdruck; auch in ihrer Geduld glichen sie den Schafen. Anton sah die Pyramide, die ihm Ehrfurcht, und die unheimliche Sphinx, die ihm Grauen einflößte. Er kämpfte zum erstenmal gegen schwarze Völker. Ihre Kampfweise war grausig und blutig. Napoleon stürzte die Herrschaft der Mamelucken, dann zog er nach Syrien. Als man später bei Abukir wieder die Türken schlug, hieß es, daß man danach die Engländer in Indien angreifen wolle. Damals war der Hirtenjunge Anton schon Kapitän. Er hieß jetzt Antoine und hatte diesen Namen zu seinem Vatersnamen gemacht. Kapitän Antoine. Als er nach zwei Jahren nach Europa zurückkehrte, war er Obrist trotz seiner Jugend, aber dennoch sah er nicht jung aus. Sein Gesicht war braun wie eine Zimtnuß und kreuz und quer von Narben bedeckt, sein Haar schimmerte an den Schläfen weiß. Einmal vor dem neuen Feldzug nach Italien sammelten sich die Heere am Rhein und in den Alpen. Es war Frühling in der Rheinebene und warm, aber der Wind kam kühl von den Bergen, vom Eis der Gletscher gesättigt. Es regnete. Der junge, alte Obrist ritt seiner Truppe voran mit geringer Begleitung. Die Bevölkerung war noch in tiefem Frieden, auf den Hängen der Vorberge weideten Schafe, ein Hirt blies auf einer Weidenflöte und schwieg erschrocken. Der Obrist zügelte sein Pferd und winkte den Knaben heran. Er strich ihm über das Haar und schenkte ihm einen Dukaten. Dann sah er lange, als er die Hügel erklommen hatte, in das Land jenseits der Berge, den Blick nach Nordosten gewandt, in der Richtung seiner einstigen Heimat.— Zwölf Jahre später, nach einem verwirrendem Auf und Ab von Kriegen, in dem die Namen der Länder, Könige und Republiken wie ein Wirbel vor seinen Augen schwammen, ritt der General Antoine inmitten eines fünfhunderttausend Mann starken Heeres quer durch das verbündete Preußen, dem unendlichen Rußland entgegen. Nach der Einnahme von Wilna und dem Sturm auf Smolensk befand sich der General immer in der Nähe Napoleons, auch beim Einzug in Moskau ritt er im Stabe an seiner Seite. Nach dem Brund von Moskau gehörte er zu denjenigen, die den Kaiser zum Rückzug drängten. Der Hirtenjunge Anton aus der Nordostecke Deutschlands wußte noch genau, wie fürchterlich die Winter über diesem Landstrich toben. Der Mann, der aus Korsika stammte, hatte keine Vorstellung von russischen Schrecknissen. Erst an der Beresing erkannte er zu spät, daß die Armee und sein Ruhm untergegangen waren. Der grauenvolle Rückzug nahm seinen Fortgang. Der Kaiser war schon lange in Paris und mit der Aushebung eines neuen dreimalhunderttausend Mann starken Heeres beschäftigt, als noch die verblutenden Trümmer seiner zurückflutenden Armee verwundet, frierend, hungernd, verhöhnt und bespien in größeren und kleinen Trupps durch die endlosen Steppen Rußlands krochen und die preußische Grenze zu erreichen suchten. Das Schlachtfeld dieses russischen Feldzuges war ungeheuer groß. Unter dem meterhohen Schnee lagen die zahllosen Hügel der Verendeten. Von einer halben Million Soldaten gelangten nur wenige nach Frankreich zurück. Der General Antoine kroch mit seinem zerbrochenen Bein über das unabsehbare Schneefeld Rußlands. Seine bunte Uniform war des Goldes und der Schnüre beraubt, das Rot des Tuches verblichen, die Kleider schlotterten in Fetzen um seine Glieder. Sein Haar war jetzt ganz weiß über dem braunen Gesicht, in dem die Narben im Fieber rot und blaß wurden. Eine seiner Hände war erfroren, die andere blaurot und geschwollen. Er hatte das brandige Bein mit zwei Latten aus einem Zaun geschient. Die Schloßherrin Jeanette, über dem Unglück ihres Vaterlandes vor der Zeit alt geworden, fand eines Morgens— es war im Frühling, die Herde trat unruhig hin und her, es regnete in schrägen Streifen— einen verwundeten, alten Mann im Graben liegen, der das Brachland zwischen Fluß und Wald begrenzte. Sie sprang vom Pferd und beugte sich nieder, um ihn aufzurichten. Der Mann schlug die Augen auf und fragte auf deutsch, wo er sich befände. Jeanette nannte ihm den Namen des Schlosses. Ueber das Gesicht des Mannes glitt trotz seiner halben Bewußtlosigkett ein befriedigter Ausdruck.„Gut“, sagte er, „sehr gut!“ Als man dem General Antoine das Bein abgenommen hatte und er sich wieder mühsam fortbewegen konnte, wollte er von keiner Ruhe wissen. Er verlangte danach, wieder die Schafe zu hüten. Man las in den Zeitungen, daß Napoleon mit neuen Truppen gegen Rußland zöge. Der Hirt Anton sah düster vor sich hin, genau so düster, wie wenn die Knechte und Mägde ihn neckten, wenn sie ihn trafen. Sie glaubten nicht, daß er ein General gewesen sei. Jeanette besuchte ihn, wie er, ein Greis mit seinen fünfunddreißig Jahren, im Graben saß und mit seinem Hund, der, wie der alte, Venus hieß, Zwiesprache hielt. Einmal brachte sie ein merkwürdig verschrumpftes Stück Holz mit. Der Hirt Anton nahm die alte Weidenflöte und versuchte darauf zu blasen. Sie gab keinen Ton von sich. „Vom Alter und von der Zeit verdorben“, sagte der General Antoine und lächelte trübe. Im Blumenladen „Wie ist es nur möglich, Fräulein“, fragt die junge Frau die Verkäuferin,„daß der Strauß, den ich vorgestern bei Ihnen gekauft habe, schon verwelkt ist?“ „Vielleicht haben Sie die Blumen nicht ordentlich gepflegt, meine Dame!“ „Gepflegt? Wie meine eigenen Kinder sind sie behandelt worden! Jeden Morgen habe ich sie unten ein Stück abgeschnitten, in Salzwasser habe ich sie gesetzt, und trotzdem... K Für unsere deutschen Frauen Wenn der Ofen versagt Za wenn man... Man spart Zeit und Geld, wenn man: seidene Kleider anstatt zu flicken durch Ueberkleben eines passenden Seidenstoffes ausbessert. Auch Regenschirme und Regenmäntel werden durch Kleben ausgebeisen das Scheuertuch vor dem Gebrauch mit groben Stichen und dickem Faden kreuz und quer durchnäht. Es hält dann noch zweimal so lange und nimmt die Feuchtigkeit besser auf... Kaffee in eine kochend heiße Kanne schüttet und das kochende Wasser in ganz kleinen Schüben und sehr langsam aufgießt. Der Kaffee wird bei geringerer Menge viel wohlschmeckender und stärker... Suppengemüse erst eine halbe Sunde vor dem Fertigkochen der Suppe gerieben zugesetzt. Die Suppe schmeckt besser, man braucht nur die halbe Menge Grünes Töpse, in denen sich heißes Kochgut befunden hat, erst erkalten läßt, bevor man sie mit kaltem Wasser füllt. Dadurch verhütet man das Brüchigwerden des Materials. Rindfleisch vor dem Schmoren mit Mostrich einreibt. Dadurch braucht man bedeutend weniger Fett, das Fleisch aber wird viel zarter... Eier, die man auch nur kurze Zeit aufbewahren will, ringsum mit Baseline, Fett oder Butter leicht einfettet. Sie bleiben dann frisch und wohlschmeckend. Die Heizperiode hat begonnen, wir haben die Zentralheizung angestellt oder unseren Ofen wieder in Gebrauch genommen, aber es hat sich gezeigt, daß doch nicht alles in Ordnung war, und wir haben manche unangenehme Ueberraschung erlebt. Da beauftragen wir also am besten einen Fachmann, die Heizkörper und Oesen nachzusehen. Eigentlich sollte das schon geschehen sein, bevor wir mit dem Heizen anfingen, aber da wir es nun einmal versäumt hatten, muß es rasch nachgeholt werden. Beschädigte Ofenroste, schlechtschließende Türen und undichte Stellen haben zur Folge, daß bedeutend mehr Brennstoff aufgebracht werden muß und trotzdem die Heizwirkung eine geringere ist. Risse und Sprünge im Mauerwerk sind zu beseitigen, schadhafte Rohre auszubessern. Die Züge müssen von den Rußansammlungen befreit werden, und das Blech vor dem Ofen, das schadhaft geworden ist, muß man ausbessern lassen. Bei der Zentralheizung ist man ganz auf den Fachmann angewiesen. Will man den Heizkörper neu streichen lassen, dann sorge man dafür, daß nur solche Farben gewählt werden, die die Hitze gut vertragen. Da die Zentralheizung die Luft meist sehr trocken macht, sind besondere Wasserbehälter aus Ton zu besorgen. Auch die kleinen Ergänzungsvorrichtungen zum Erwärmen des Zimmers, die elektrischen und die Gasöschen sind nachzuprüfen. Das Brennmaterial muß rechtzeitig beschafft werden. Nach Möglichkeit soll man nur die besten Qualitäten kaufen, da sie am vorteilhaftesten sind und die größte Wärme liefern Zuvor muß man sich aber vergewissern, welche Kohlensorte dem Ofen am zuträglichsten ist. Namentlich beim Wohnungswechsel ist eine solche Erkundung unerläßlich. Sehr wichtig ist auch, die Fenster und Türen auf ihre Dichte zu prüfen, um zu vermeiden, daß Wärme herauszieht und die Kälte leichten Eingang findet. Die Fensterritzen und Fugen lassen sich leicht mit Fensterkitt ausfüllen. Fensterpolster können ebenfalls jetzt angefertig werden, sie müssen den Raum der Fensterbank genau ausfüllen. Kind und Buch Hagebutten im Haushalt Hagebutten werden viel zu wenig im Haushalt verwandt. Die Hausfrau hat ein wenig Angst vor dem Einmachen, weil sie der Meinung ist, daß unbedingt die Kerne und Haare entfernt werden müssen. Dies wäre allerdings eine große Arbeit, da man jede einzelne Frucht mit einem Federmesserchen säubern müßte. Man kann Hagebutten aber auch ohne diese große Mühe verwenden. Man befreit sie von Stiel und Blüte, wäscht sie und setzt sie, mit kaltem Wasser bedeckt, auf. Die Hagebutten werden gekocht, bis sie weich sind. Dann schüttet man sie in einen dichten Leinenbeutel und preßt den Saft heraus, so lange, bis man merkt, daß auch das Mark herauskommt. Man wiegt dann den herausgepreßten Saft ab und nimmt zu je einem Pfund Saft ein Pfund Zucker. Beides zusammen läßt man dann kochen, bis ein herausgenommener Tropfen, den man erkalten läßt, dick wird und das Gelee eine gute Farbe angenommen hat. Dieses Gelee wird in Gläser gefüllt, es hält außerordentlich lange. Schon finden wir es wieder gemütlich in unseren vier Wänden, und auch die Kinder kehren gerne heim an den runden Tisch, wenn sie genug umhergetollt sind, und dann nehmen sie mit besonderer Vorliebe ihre Bücher vor. Die Lektüre der Kinder ist ein Gebiet, das sehr reizvoll für die Mutter sein kann. Es fängt an bei den Märchenbüchern, die sie dem Kleinen vorliest, und bei den lustigen Versen, die das Kind so rasch lernt und so drollig aufsagen kann. Besonders beliebt sind die klingenden Reime, die lautmalenden Worte, die zum Teil ohne Sinn und Verstand sind, aber für das Kinderohr reich und bunt und voll ertönen. Mit dem Eintritt in die Schule ändert sich die Einstellung des Kindes zu seinem Buch vollkommen. Denn jetzt lernt es, die Zeichen zu verstehen, jetzt ergreift es erst richtig Besitz von seinem Buch und liebt das Buch als eine Welt, die es sich selber erschließen kann. Bis sich das Kind einen wirklichen Genuß durch die eigene Lektüre verschafsen kann, braucht es natürlich die Mutter noch eine Weile als Vermittlerin. Aber nun kann es schon einmal vorkommen, daß die Mutter das Buch, aus dem sie vorgelesen hat, in die Hände des Kindes legt und es auffordert, nun einmal ihr vorzulesen. Gewiß setzt das Kind seinen ganzen Stolz darein, mit richtiger Betonung und ohne steckenzubleiben vorzulesen. And nun erleben beide die kleinen Erzählungen von Kindern und Tieren, von Blumen und Wolken und dem lieben Gott mit gemeinsamer Freude. Die Mutter sollte aber auch später nicht aufhören, sich mit dem Lesestoff ihres Kindes zu beschäftigen. Bücher haben einen großen Einfluß auf die kindliche Vorstellungswelt, und es ist wichtig, daß die Mutter eine Kontrolle darüber ausübt. Dann kann sie sich aber auch mit dem Kinde über seine Bücher unterhalten; der Nutzen ist auf beiden Seiten gleich groß. Dem Kinde wird vielleicht erst bei einem Gespräch mit der Mutter die tiefere Bedeutung des Buches klar, und die Mutter gewinnt einen Einblick in die geistige und seelische Entwicklung des Kindes. Wenn es ihr gelingt, mit ein paar vorsichtigen Worten dem Kinde die Schönheit eines Gedichtes offenbar werden zu lassen, wenn sie mit dem Kinde schließlich über den Dichter selbst spricht, dann wird sie eine reine Freude darüber verspüren, daß sie ihrem Sohn und ihrer Tochter geistige Werte übermitteln kann, die von Dauer sein werden. Denkt an die Jetzt ist es Zeit, sich mit den Hyazinthenzwiedeln zu beschäftigen, damit sie im Januar in Blüte stehen. Die Zwiebeln setzt man in die sogenannten Hyazinthengläser einen halben Zentimeter vom Wasser entsernt auf und deckt sogleich eine Papiertüte darüber. Dann erhalten sie ihren Platz zwischen den Doppelfenstern oder wenigstens in der Nähe des Fensters. Sie brauchen jedenfalls nicht erst im Dunkeln zu stehen, durch die Papiertüten werden sie genügend geschützt. Die Tüten dürfen erst entfernt werden, wenn der Blütentrieb mindestens zehn Zentimeter lang ist. Die Pflege der Sommerkleider Bevor man die Sommerkleider zum Aufbewahren in Schränke oder Kästen packt, müssen sie unbedingt gut gesäubert werden. Die Flecken und Streifen fressen sich sonst ein, und das Kleid wird im kommenden Sommer schwer zu reinigen, vielleicht überhaupt nicht mehr tragbar sein. Flecke, die durch Transpiration entstanden sind, werden mit unverdünntem Essig oder durch Abreiben mit Salmiakgeist entfernt. Waschkleider sollen vorher ganz gewaschen werden. Man legt sie dann ungebügelt fort. Helle Wollsachen, die man nicht selber reinigen kann, sollten chemisch gereinigt werden. Den Saum des Rockes und die beiden Hauptnähte der Bluse trenne man dazu auf, damit man im nächsten Jahre leichter Aenderungen vornthmen kann. Kleine Ratschläge Husten bei Kindern Gegen Husten wendet man bei Kindern erfolgreich Fenchelhonig an, der in der Drogenhandlung erhältlich ist. Fenchelhonig wird gern genommen und wirkt besonders schleimlösend, er besitzt außerdem Nährwert und verhütet damit, daß Kinder durch Erkältungen körperlich zurückkommen. Verdrückten Gummimantel zu glätten Die gummierten Stoffmäntel lassen sich leider nicht durch Bügeln wieder glätten, wenn sie einmal verdrückt wurden. Man kann es aber sehr gut erreichen, wenn man die äußere Stoffseite, wobei man den Mantel auf einen Bügel hängt, mit einem nassen Schwamm strichweise vollkommen durchnäßt, ebenso die Aermel die man am besten mit Papier fest ausstopft, um dann den unteren Rand des Mantels wie der Aermel, mit schweren Gegenständen an Bindfadenschlingen zu belasten. Läßt man den Mantel über Nacht so hängen, dann erscheint er am anderen Tage wieder völlig glatt und faltenlos. Am Bormittag K 22085. Kasakkleider in allen Abwandlungen sind ebenso beliebt wie kleidsam. Dieses hat reiche Steppereiverzierung. Erf.: 6,10 i Stoff, 130 cm breit. Bunte Beper=Schnitte für 96 und 104 em Oberweite. M 22088. Diese Standardform des Mantels ist praktisch und kleidsam zugleich. Der Kragen kann offen und geschlossen getragen werden. Erf.: 3,55m Stoh, 1 10 em br. Bunte Beper=Schn. f. 92, 100, 112 u. 120 cm Obw. (2210) K 22103 K 22102 K 22060 Für den Kachmittag K 22107. Elegantes Nachmittagskleid mit neuartigem, vorderen Zaltenschoß und verbreiterter Schulterlinie. Am Gürtel und Kragen Stiftperlenbesatz. Erf.: 4 m Stoff, 95 cm breit. Bunte Beper=Schnitte für 88 u. 96 cm Oberw. K 22102. Ein günstiges Modell für die Vollschlanken. Gürtellose Form mit ansteigender Niederlinie. Weich gehaltenes, durch Ringe gezogenes Jabot. Erf.: erwa 3,85 m Stoff, 95 cm br. Bunte Beper=Schnitte f. 96, 104 u. 120 cm Obw. K 22108. Modisch interessantes Kleid, dessen Leibchen der Passe dicht gereiht angesetzt ist. Kragen, Aufschläge und Gürtel aus Samt in abstechender Farbe. Erf.: 3,50 m Stoff, 95 cm breit. Bunte Beper=Schnitte flt 92 u. 100 cm Oberw. K 22080. Nachmittagskleid in schlichter, unauffälliger Linienführung. Es wirkt jedoch durch die prinzeßartige Zorm und den zierlich gefalteten Einsatz sehr elegant. Erf.: 3,35 m Stoff, 95cm dr. B.B.=Schn. f. 92, 100 u. 112 cm Obw. Wieses Abtellung Kleiderstoffe bringt eine überwältigende Auswahl oleganter Neuhelten In Woll-, Selden-u. Mantelstoffen Das Fachgeschäft für Textllwaren In Detmold Modische Kleinigkeiten Hübsche Kragen, entzückende Jabots, moderne Leder- und Brokat-Gürtel und alle sonstigen Zutaten kauft man immer gut und preiswert bei WIESE Ein interessantes Beispiel Wie Italten Vollstumspolitik treibt. Das faschiftische Italien nimmt sich mit besonderer Leidenschaft und unter Aufwand beträchtlicher Mittel einer Volkogenossen im Auslande an. Auch während des abesstnischen Krieges, der alle finanziellen Kräfte bis zum äußersten in Anspruch nahm, sind für die Volksgenossen im Ausland große Summen bereitgestellt worden. Im Voranschlag des Außenamtes waren für den Schutz des Italienertums im Auslande, insbesondere für das italiewische Schulwesen, Lehrpersonal, Kurse für körperliche Ertüchtigung der Jugend usw. 43 900 000 Lire vorgesehen. Für außerordentliche Unterstützungen an italienische Kulturinstitute wurden 850 000 Lire, für Kundgebungen des italienischen Geisteslebens 270 000 Lire besonders zur Verfügung gestellt. Die Anteilnahme am italienischen Volkstum im Auslande ist in Italien so stark ausgeprägt, daß man sich gerade auch in letzter Zeit wieder in steigendem Maße für das Italienertum in der Schweiz, wo der italienischen Sprache und Kultur wirdlich keinerlei Gefahr droht, besorgt zeigt. Unlängst hat in Mailand die Dante Alighieri=Gesellschaft, der als Ehrenmitglied auch der Regierungschef angehört, eine Schrift veröffentlicht, die den Titel„Das schweizerische Italien“ führt. In derselben befinden sich Aufsätze über das Gebiet von Tessin, Oberwallis und Graubünden. Dieser Gebiet gehört— wie die Autoren ausführen— geographisch, geschichtlich und sprachlich in die italienische Kulturgemeinschaft. Das Tessin sei politisch und wirtschaftlich einer allmählichen Verdeutschung durch das Deutschschweizertum ausgesetzt. Graubünden könne einem ähnlichen deutschschweizerischen Vordringen nur durch einen engen Anschluß an den italienischen Kulturkreis entgehen. Diese Schrift, die starke Merkmale des Irredentismus aufweist, hat in der schweizerischen Oeffentlichkeit starbe Ablehnung erfahren. Die Verfasser, die diese Widerstönde voraussehen, nahmen dagegen Stellung und erklärten, daß die Dante AlighieriGesellschaft für das von Italienern bewohnte Gebiet der Schweiz nicht aus Imperialismus, sondern nur aus„unaussprechlicher Liede zu den Brüdern jenseits der Grenzen“ Anteilnahme bekunde. Der Standpunkt dieses von der römischen Regierung amtlich unterstützten Vereins„Dante“ zu den Volkstumsfragen kommt im Leitsatze zum Ausdruck, der der Druckschrift vorangestellt ist und folgendermaßen lautet: „Die Bewohner von Malta, von Korsika, Nizza, der italienischen Schweiz und Dalmatier sind auf italienischem Boden lebende Italiener und niemand kann Italien das Recht und die Pflicht abstreiten, sich mit ihnen zu befassen und ihnen bei der Wahrung ihres italienischen Volkstums beizustehen.“ Das ist eine interessante Stellungnahme zum Volkstumsgedanken, die in ihrem grundsätzlichen Gehalt auch die Anerkennung des gleichen Rechtes für andere Völker einbegreift. General Milch in Turin und Mailand Mailand, 20. Oktober. Staatssekretär General der Flieger Milch wurde, von Rom kommend, bei seinem Eintreffen im Flughafen Turin gestern von den Behörden der Stadt und Vertretern der Faschistischen Partei empfangen. Eine Ehrenkompagnie hatte auf dem Flughafen Aufstellung genommen. Am Nachmittag besichtigte General Milch in Begleitung des italienischen Staatssekretärs für die Luftfahrt die Lingotto=Werke und unternahm darauf in einer neuartigen italienischen zweimotorigen Maschine einen Rundflug über der Stadt. Sodann setzte er in Begleitung des Generals Christiansen und des Oberst Üdet sowie der anderen Herren seiner Begleitung im Kraftwagen die Reise nach Mailand fort. Im Lause des heutigen Tages besichtigten die deutschen Flieger die 4. Bomberbrigade in Lonate Pozzolo sowie die Flugzeugfabriken in Sesto Calende. Im Lause des Mittwoch werden sich die deutschen Flieger nach Desenzano am Gardasee begeben, wo sie die dort stationierte Fliegerabteilung besichtigen werden. Von dort aus treten sie mit dem Flugzeug den Rückflug nach München an. Himmlers Besuch in Rom Aufmerksamkeiten Mussolinis für den Reichsführer SS. „ Rom, 20. Oktober. Die Ankunft des Reichsführers SS. und Chefs der Deutschen Polizei, Himmler, wird von der italienischen Presse an bevorzugter Stelle veröffentlicht. Bei der Parade und bei den gymnastischen Uebungen des Corpo dei Metropolitani, das am Sonntag sein elfjähriges Jubiläum feierte, rief Mussolini den Reichsführer an seine Seite und unterhielt sich mit ihm angelegentlich über den Verlauf der einzelnen Uebungen. Botschafter von Hassell gab zu Ehren der Abordnung der Deutschen Polizei einen Empfang auf der Botschaft, an dem auch der italienische Propagandaminister Alfieri, der Leiter der italienischen Polizei, Bocchini, der Staatssekretär im Außenministerium, Bastianini, der General der Carabinieri, Moizo, und andere hohe italienische Beamte teilnahmen. Anschließend folgten die Mitglieder der deutschen Delegation und die übrigen Gäste des Botschafters einer Einladung des Propagandaministers zu einem Besuch der Filmstadt zwischen Rom und Frascati, wo sie den neuesten Aufnahmen für den historischen Film„Scipio Africanus" beiwohnen konnten. Rücksichtsloses Durchgreifen in Vombay Die Ruhe wieder hergestellt London, 29. Oktober. Dem rücksichtlosen Durchgreifens der Bombayer Polizei ist es, wie Neuter meldet, gelungen, die veligtösen Unruhen völlig niederzuschlagen. Ueber die Maßnahmen der Polizei bevichtet Reuter weiter, daß diese gange Stadtviertel abgeriegelt und Hunderte von Personen verhaftet habe. Sie lasse durch die gefährdeten Stadtteile morgens und abends schwer bewaffnete Militärstreifen und Panzerwagen patrouillieren. Die englischen Behörden sind daher der Ansicht, daß Ruhe und Ordnung in Bombay wieder herstellt seien und daß nunmehr keine weiteren Gefahren bestünden. Ein Teil der Läden hat wieder geöffnet, ebenso haben die Bauarbeiter ihre Arbeiten wieder ausgenommen. Eine amtliche Mitteilung der Polizei besagt, daß bei den Unruhen insgesamt 58 Personen getötet und mehr als 500 verletzt worden seien. An 60 an den Unruhen beteiligten Indern wurde die Verurteilung durch Auspeitschung vollstreckt. Die Partei führt! Eröffnung der Jahreshauptversammlung der Deutschen Gesellschaft für Gebeitsschatz Frankfurt a. M., 20. Oktober. Staat und Partei haben einander zu ergänzen. Während dieser Maßnahmen trifft, um dem deutschen Leben die Form zu geben, die der Willenomeinung des Nationalsozialismus entspricht, widmet sich die Partei der menschenführenden Aufgabe, d. h. sie setzt ihre ganze Kraft darein, im deutschen Menschen das Gefühl für die Zweckmäßigkeit und Notwendigkeit gewisser Neuordnungen zu wecken, damit er hernach aus seinem freien Willen all das befolgt was die Staatsführung ihm zur Pflicht und Aufgabe sowohl in seinem Interesse, als auch im Interesse der Gesamtheit wracht Diese Ausführungen müssen vorausgeschickt werden, wenn man die außerordentliche Bedeutung der diesjähvigen Tagung der Gesellschaft für Arbeitsschutz, die am Sonntag in Frankfurt a. M. eröffnet wurde, begreiflich machen will. * Im Festsaal des Ausstellungsgeländes am Hohenzollemplatz hatten sich die Mitglieder der Gesellschaft, zahlreiche Vertreter der Partei, Vertreter des Staates und der Industrie, der DAF. usw. versammelt, als Prof. Selck, der Vorsitzende, die Jahrestagung eröffnete und u. a. den Reichsärzteführer Pg. Dr. Wagner auf das herzlichste begrüßte. Im Auftrage des Reichs= und Preuß. Arbeitsministeriums sprach sodann Staatssekretär Dr. Krohn, der am Schlusse seiner Ausführungen herausstellte, daß der nationalsozialistische Staat erst dem Arbeitsschutzgedanken den rechten Auftrieb und die richtige Wegrichtung gegeben habe. Reichsärzteführer Dr. Wagner sprach dann über die Bedeutung des Arbeitsschutzes im Rahmen der nationalsoziakistischen Gesundheitspolitik, die ihre Steuerung vom Hauptamt für Volksgesundheit aus erhält. Er wies darauf hin, daß die richtige Lenkung des Arbeitsschutzes eine Förderung der deutschen Leistungsfähigkeit im Sinne des zweiten Vierjahresplanes Adolf Hitler darstelle. Die Wahl des Themas der diesjährigen Versammlung:„Arbeit und Ernährung“, zeige, daß der Nationalsozialismus auch im Bezirbe des Arbeitrschutzer sich führend durchgesetzt und gegenüber dem rein mechanischen Denken, einer rein negativen Betätigung, in Verdoten und Sicherungsmaßnahmen an der Maschine, den Menschen und die Sorge um seine Widerhandsfähigkeit, gegenüber äußeren Einflüssen, in den Vordergrund gerückt habe. Im Nahmen dieser Neuorientierung werde die deutsche Aerzteschaft, zusammengesaßt und geleitet nach den Richtlinien des Hauptamtes für Volksgesundheit der RSDAP., freudigen Herzens ihre Pflicht tun. Sie wolle durch richtige und rechtzeitige Betreuung der schaffenden Volksgenossen allen Leistungsminderungen, allem Absinken ihrer naturgegebenen Kräfte vorbeugen ihren richtigen Arbeitseinsatz leiten und so vom gegebenen Platz aus die Verminderung der Betriebsunfälle und Berufskrankheiten in der Zukunft garantie. ren. Dr. Wagner erklärte zum Schluß, nachdem er die Verteilung der Aufgaben auf Bewegung und Staat, wie eingangs beleuchtet, besprochen hatte, daß die nationalsozialistische Ausrichtung des Arbeitsschutzgedankens, und damit seine vollwertige Auswirkung im Dasein der schaffenden deutschen Menschen, jetzt gegeben sei, denn diese Jahrestagung stände im Zeichen der intimsten Zusammenarbeit zwischen der Gesellschaft und der Deutschen Arbeitsfront. Im Auftrage des Reichsleiters der DAF., Pg. Dr. Ley, sprach dann Hauptamtsleiter Pg. Claus Selzner. Er unterstrich ebenfalls, daß die Deutsche Gesellschaft für Arbeitsschutz, in Zusammenarbeit mit der DAF., nunmehr sich maßgeblich beteiligen könne an der Entwicklung der neuen Form der deutschen Betriebs= und Sozialordnung. Im Auftrage der RSV. sprach, für den am Erscheinen verhinderten Pg. Hilgenfeldt Pg. Dr. Walter und stellte die rege Mitarbeit der NSV. an den Aufgaben der Gesellschaft in Aussicht. Nachdem Professor Selck die Kundgebung für geschlossen erklärt hatte, wurde ein Rundgang durch die neueröffnete ständige Ausstellung für Arbeitsschutz angetreten. Schiffsuntergang bei Java Holländischer Vassagierdampfer gesunken= 72 Versonen ertrunken „este Gassupiereapfes-Posanten- i8 Gersonen=Eeirunen Amsterdam, 20. Oktober. Dienstag früh keuterte, wie aus Vatavia gemeldet wird, der holländische Dampfer„Ban der Wiir“ auf der Höhe von Tandjong Pakis(Java). Das Schiff hatte einschließlich der Besatzung etwa 250 Personen an Bord, von denen 72 ums Leben kamen, darunter 14 Europäer. Der Dampfer war von Soerabaja nach Semarang unterwegs. Bereits in der Nacht hatte die„Van der Wisk“ SOS=Ruse ausgesandt. Dann verstummte der Sender des Dampfers plötzlich. Zu Hilfe gesandte Dornier=Flugzeuge der nöederländisch=indischen Marine konnten an der Unfallstelle zahlreiche Schiffobrüchige in den Wellen wahrnehmen. Darauf eilten wehrere Schiffe zur Hilse. Diese konnten 14 europäische Fahrgäste, zwei Kinder, den europhischen Kapitän, alle Offiziere den Steward, drei Angestellte und 121 Eingeborene aus der See retten. Die übrigen Fahrgäste sind ertrunken. Die„Van der Wifk“ hielt den Verkehr im niederländischen=indischen Archipel aufrecha. Das Schiff wurde 1921 gebaut und hatte eine Wasserverdrängung von 2633 Bruttoregistertonnen. Es gehörte der holländisch=königlichen Patetfahrtgesellschaft. Ueber den Untergang wird aus Batavia gemeldet, daß sich während der Katastrophe entsetzliche Szenen abgespielt haben. Das Schiff sei so schnell gekentert, daß die Rettungoboote nicht mehr hätten zu Wasser gelassen werden können. Stundenlang haben die Schiffbrüchigen, an Einrichtungsgegenstände, Rettungninge und treibende Holzstücke geklammert, in der offenen See getrieben. Mütter hätten verzweifelt nach ihren Kindern gerufen. Nachdem das Schiff gesunken war, habe sich auf der Wasserfläche schnell eine dicke Oelschicht gebildet. Diesem Umstande sei es nach den Aussagen des Kapitäns allein zu verdanken, daß die Haifische von der Unglücksstelle fernbleiben. Sonst wäre der Umfang der Katastrophe noch viel größer geworden. Die holländische Presse weist in Zusammenhang mit diesem rätselhaften Schiffsunglück darauf hin, daß in den gleichen Gewässern bereits früher zwei Schiffe auf ebenso unerklärliche Weise gekentert seien. Landons Wirtschaftsprogramm Für öffnung der Neuyork, 20. Oktober. Auf einer Wahlreise nach Kalifornien hielt der Präsidentschaftskandidat Landon eine Rede in Albuquerque(Neumexiko). Er kritisierte heftig die Farm= und Handelspolitik des Newdeals und führte aus: Die Anwendung des Grundsatzes gegenseitiger Handelsverträge zur Wiedereröffnung der Auslandsmärkte sei durchaus wünschenswert, falls er richtig angewandt werde. Die Regierung habe Zugeständnisse nur Nationen eingeräumt, die Amerika kaum anderes als Farmprodukte senden könnten. Zugeständnisse des Auslandes nützten jedoch nur dem industriellen Erzeuger. Die Republikaner würden Verhandlungen zum Abschluß von gegenseitigen Handelsverträgen so führen, daß die Auslandsmärkte ohne Schädigung des amerikanischen Farmers oder industriellen Erzeugers und Arbeiters wieder geöffnet würden. Falls er gewählt werde, will er sofort an die Durchführung dieses Programms gehen. Die wichtigste Aufgabe sei, die von der jetzigen Regierung vernichteten Möglichkeiten für den Auslandsabsatz wieder herzustellen. Die Farmer der USA. wollten ihre volle Ernte zu angemessenen Preisen absetzen. Dieses Ziel könne jedoch nicht erreicht werden ohne Oeffnung der Auslandsmärkte. Auch dürfe die Erzeugung nicht eingeschränkt werden. Die von anderen Ländern errichteten wirtschaftlichen Schranken müßten beseitigt werden. Nach Landons Plan werden die Republikaner zur Förderung des zwischenstaatlichen Handels die Zolltarife ändern. Er bekannte sich zu dem Gedanken der Stabilisierung der Währungen und zur Herstellung eines angemessenen Gleichgewichtes zwischen Landwirtschaft und Industrie. Die Wiederherstellung nationalen Wohlstandes und die Sicherheit der Weltwirtschaft können nur erreicht werden, wenn sich die Nationen der Welt davon überzeugen ließen, daß der Weltfrieden auf der Wiederbelebung und Ausdehnung des internationalen Warenaustausches beruht. Landon erklärte, er verpflichte sich, sein Möglichstes für die Neubelebung der wirtschaftlichen Verhältnisse zu tun. halt gebieten wollte, wurden die Kleider vom Leibe gevissen. Schließlich wurde das gesamte Zugpersonal von den wütenden Weibern in den naheliegenden Wald gejagd, und die Fahrgäste des Zuges wurden zum Aussteigen gezwungen. Im Verlauf ihres schon seit drei Wochen andauernden Streiks haben die kommunistischen Weiber bereits zwei Züge überfallen, einen Personenzug zur Entgleisung gebracht, zwei Personen getötet und eine Eisenbahnbrücke niedergebrannt. Da werden Weiber zu Hyänen Wüste Streikausschreitungen kommunistischer Weiber. Neuyork, 20. Oktober. Wie aus Minden im Staat Louisiana gemeldet wird, überfielen mehrere Hundert streitende kommunistische Eisenbahnarbeiterinnen einen auf dem dortigen Bahnhof zur Wasseraufnahme haltenden Schnellzug der Strecke New Orleans—Shreveport und mißhandelten den Lokomotivführer, den Heizer und den Schaffner des Zuges auf die roheste Weise. Dem Bahnhofsvorsteher, der diesen Ausschreitungen EinDie Hölle im„Sowjelparadies“ Ein erschütternder Tatsachenbericht. Belgrad, 20. Oktober. Zwei Russen, die Gebrüder Solonewitsch, die vor kurzer Zeit aus Sowjetrußland nach Jugoslawien geflohen sind, halten in Belgrad und in anderen Städten Jugoslawiens Vorträge, in denen sie in erschütternder Weise die sowjetrussische Wirklichkeit schildern. Die Gebrüder Solonewitsch hatten im Sowjetparadies eine wahre Hölle an Leiden, Entbehrungen und Verfolgungen durchzumachen. Ihre dokumentarisch belegten Vorträge erregen deshalb großes Aufsehen. Unter anschaulicher Darlegung des sowjetrussischen Systems beweisen die Redner, daß 100prozentiger Kommunimus 100prozentiges Hungern bedeutete. Beim Bau des Kanals, der den Finnischen Meerbusen mit dem Weißen Meer verbindet, haben etwa 100 000 Menschen ihr Leben verloren. Der gesamte Personenverkehr über diesen Kanal betrug in vergangenen Jahre 800 Menschen. Der Sowjetbürger lebt in ständiger Angst, da er jeden Augenblick verhaftet werden kann, und zwar ohne Rücksicht auf seine Stellung. Man kann die Bevölkerung Sowjetrußlands in drei Klassen einteilen: Die eine habe in den Gefängnissen der GPU. gesessen, die andere sitze und die dritte werde sitzen. In den Gefängnissen befinden sich nicht weniger als 5 Millionen Gefangene. Für den Polizeidienst werden 35 v. H. der Staatseinnahmen verwendet. Bei der Unterdrückung des Georgler=Aufstandes wurden 40 000 Menschen erDie Storthing=Wahlen in Norwegen Oslo, 20. Oktober. Das vorläufige amtliche Ergebnis der Wahlen zum Storthing errechnet, wie das„Norok Telegrambyras“ mitteilt, für die Arbeiterpartei 70 oder 71 Sitze gegen bioher 69, für die Konservativen 36(30), für die Agrarpartei 18(23), für die Liberalen 23(24), für die Minderheiten 2 oder 3(4) Sitze. S#ridet-Snduste Landwirtschaft Artien und Renten fester Berlin, 20. Oktober. Die Beauftragung des Ministerpräsidenten Hermann Göring mit der Durchführung des vom Führer auf dem letzten Parteitage angekündigten BierjahresPlanes ist, wie in allen Teilen der Wirtschaft, so auch im besonderen von der Börse mit einmütiger Zustimmung begrüßt worden. Man sieht in dieser Betrauung die sichere Gewähr dafür, daß wirklich alle Kräfte sinnvoll zusammengefaßt und sich etwa ergebende Hemmnisse rücksichtslos beseitigt werden. Daß dies nicht zuletzt auch für den bei der Finanzierung der großen Vorhaben wichtigen Kapitalmarkt in besonderen zutrifft, bedarf keiner Betonung. Neben dem starken Impuls, den diese bedeutsame Maßnahme breitesten Publikumkreisen zur Anlage vorhandener Mittel in Industriewerten gegeben hat, kam die rein technische Verfassung des Geldmarktes, dessen außerordentliche Flüssigkeit gestern zu einer Ermäßigung des Privardiskontsatzes geführt hat. Insolgedessen lagen zu Beginn der heutigen Börse ziemlich umsangreiche Kauforders der Bankenkundschaft vor, denen sich auch der berufsmäßige Börsenhandel mit Anschaffungen zugesellte. Da andererseits Angebot nur sehr spärlich vorhanden war, lagen die ersten Kurse fast durchweg um ewa 1 bis 2 Proz. über dem gestvigen Schluß. Die Bevorzugung eines besonderen Gebietes war dabei kaum festzustellen. Reichsaltbesitz eröffneten um 32½ Pfg. höher mit 118,20. Die Umschuldunganleihe wurde ¼ Proz höher mit 89½ notiert, Zinsvergütungsscheine zogen um etwa 20 Psg. an. Blanko=Tagesgeld war teilweise unter den Sätzen von 2½ bis 2¾ Proz. zu haben. Von Valuten errechnete sich das Pfund mit 12,16½ schwächer, der Dollar mit unverändert 2,491. Im weiteren Verlauf konzentvierte sich das Kaufinteresse am Aktienmarkt auf einige Sondergruppen, so. Montan=, Maschinen= und Zellstoffwerte. Bembern wurden auf Grund einer Verlautbarung der Verwaltung, der zufolge diese die stark ansteigende Kursentwicklung der letzten Tage für nicht gerechtfertigt halte, angeboten und bis 4½ Proz. niedriger Der Privatdiskontsatz wurde bei 27 Proz. belassen. Viehmarkt in Berlin Vom 29. Oktober 1336. Berlin, 20. Oktober. Auftrieo: 940 Rinder(divekt 33)(davon 308 Ochsen, 54 Bullen, 577 Kühe, Färsen und Fressen), 1629 Kälber, 4265 Schafe, 7837 Schweine(direkt 47, Ausland 343). Preise: Ochsen: a 44, b 40. Bullen: a 42 b 38. Kühe: a 42, b 38, c 32, d 22—24. Färsen: a 43, b 39. c 34. Doppellend. Kälber: 78. Kälber(andere): a 63, b 53, c 38, d 35—38. Lämmer und Hammel: a1 58—62, a2 49—52, 51 53—57, 52 44—45, c 47—52, d 32—16. Schafe: a 43—46, b 38—42, c 32—37. Schweine: a 54½, 51 53½, b2 52½, c 50½, d 48½; Sauen: g1 53½, g2 50½. Verlauf: Rinder verteilt, Spitzentiere über Notiz; Kälber flott; Schafe ruhig. Ueberstand; Schweine verteilt. England bietet seine guten Dienste an Britischer Schritt zur Rettung der spanischen Seiseln London, 20. Okt. Nach einer amtlichen Mitteilung des Außenministeriums hat die beitische Regierung ihren Geschäftsträger in Madrid telegraphisch beauftragt, seine Aufmerksamkeit der Lage der spanischen Geiseln zuzuwenden. Es bestünde die Gefahr, so wird in dieser amtlichen Depesche ausgeführt, daß diese Seiseln angegeissen oder abgeschlachtet werden könnten. Die britische Regierung richte daher aus humanitären Gründen an die spanischen Behörden auf beiden Seiten den Appell, ein Abkommen über den Austausch aller Seiseln und die Entlassung aller Frauen aus der Seiselhaft abzuschließen. Die beitische Regierung sei bereit, ihre guten Dienste beiden Parteien in vollem Umsange zur Verfügung zu stellen. Sie sei auch bereit, die britische Flotte zur Verfügung zu halten, falls Trausporte erforderlich werden sollten. Der Geschäftsträger ist angewiesen worden, eine entsprechende Mitteilung an die Madvider Regierung zu leiten und auf eine baldige Antwort zu drängen. Ein gleiches Telegramm ist an den britischen Botschafter gerichtet worden, der sich zur Zeit in Hendaye befindet, mit dem Auftrag, bei den„Lokalen Behörden", d. h. also bei der Militärgruppe, im gleichen Sinne vorstellig zu werden. Caballero im Krankenhause Azana nach Barcelona„abgereist“. Lissabon, 20. Oktober. In der Rundfunkansprache im Sender Sevilla erklärte General Queipo de Llano am Vntagabend u. a., Largo Caballero befinde sich nach offiziellen Mitteilungen Madrids im Krankenbett. Wie der General mitteilte, sei diese schwere Krankheit wohl auf den Fall Toledos und auf das Vorrücken der Nationalisten zurückzuführen. Die offiziellen Verlautbarungen der Madrider Regierung würden von Tag zu kürzer; am Montag habe die Madrider Regierung überhaupt keinen Frontbericht veröffentlicht. Der Sender Barcelona habe am Montagabend bekanntgegeben, daß Azana nach Barcelona„abgereist“ soi. Dies sei, so sagte der General, ein Beweis, daß die Marxisten schon ernstlich an das Verlassen der Hauptstadt dächten. Wenn die Nationalisten siegreich in Madrid einmarschierten, würden sich die Marxistengrößen alle in Sicherheit befinden. Telegramm des Führers an die Reichslagung für Vor= und Frühgeschichte. Ulm, 20. Oktober. Die dem Führer von der dritten Reichstagung für Vorund Frühgeschichte übermittelten Grüße erwiderte dieser mit folgendem Telegramm: „Für die mir von der Reichstagung für deutsche Vorgeschichte und der Reichstagung für Geschichte telegraphisch übermittelten Grüße sage ich Ihnen meinen besten Dank. Ich erwidere sie mit aufrichtigen Wünschen für weitere erfolgreiche Arbeit. Adols hitler.“ # Schätze und Schatzsucher Gäsel derdorzener Neichumner= Siüatjäger u aier Well= Eilder. Goid aud Vlaltlanten Wie soeben berichtet wird, soll von einer italienischen Gesellschaft der Goldschatz der Fregatte„Egypte“ geborgen werden, die während der Schlacht bei Abukir 1796 undenzeng Schon Balzac war überzeugt, daß der Neger Toussaint, der die französische Herrschaft auf Haiti gebrochen, auf dieser Insel einen gewaltigen Schatz vergraben hatte. Lange suchte der Dichter, leider ohne Erfolg, Geld für die Ausrüstung einer Expedition zur Schatzsuche zu bekommen. Den eigentlichen Anreiz zu derartigen Unternehmungen bildete aber erst der im Jahre 1883 erschienene Noman„Die Schatzinsel" von R. L. Stevenson, dessen Schauplatz sich ebenfalls in Westindien befindet. In allen Ecken und Enden der Welt stöberten daraufhin Menschen nach vergrabenen Reichtümern herum. Das große Märchenland Indien war eine der begehrtesten Stätten. Bis auf den heutigen Tag hat sich nichts daran geändert. Nur daß man heute vor allem die Antillen, Chile, Peru, Bolivien und Mexiko für diejenigen Plätze auf der Wel hält, wo noch ungehobene Schätze von phantastischem Wert begraben liegen. In Mittelamerika und im westlichen Südamerika sind beständig mit allen Hilfsmitteln der modernen Technik ausgerüstete Schatzsucher=Expeditionen am Werk, die sich als— regelrechte Aktiengesellschaften im Handelsregister haben eintragen lassen! Und unlängst ist ihnen in Mexiko sogar gelungen, die Grabstätten der Mixtekaner=Könige zu entdecken, die dort noch lange Zeit vor den Azteken geherrscht haben. Goldgegenstände im Werte von vier Millionen Mark waren die rein materielle Ausbeute— von ungleich höherem Wert ist aber die historische Bedeutung dieses Fundes. Goldene Retten, zweihundert Meter lang Daß die meisten Schätze wirklich vorhanden sein müssen, beweisen oft unzweiselhafte Zeugnisse darüber. Zeitgenössische Berichte erzählen beispielsweise von der berühmten zweihundert Meter langen goldenen Kette des Inkakönigs Kapaka, die so schwer sein sollte, daß sie nur von dreihundert kräftigen Männern getragen werden konnte. Einmal wollte man über das Gebirge hinweg dem Spanier Pizarro als Lösegeld für Atahualpa, den Sohn und Nachfolger Kapakas, Schätze bringen. Dieser hatte sich mit seinem Bezwinger in einem großen Zimmer befunden und ihm angevoren, für seine Freilassung den Raum bis zur Höhe der hoch ausgestreckten Hand mit Gold und Edelsteinen aufzufüllen, was sich Pizarro nicht zweimal sagen ließ. Aber der Transport war des hohen Gebirges wegen nicht leicht, so sehr auch Pizarro die Leute antrieb. Er verlor die Geduld und ließ Atahualpa töten. Die von Peru aus aufgebrochenen Karawanen hörten von dem verräterischen Mord, hielten ihre Wagen an und versteckten alle Tempelschätze. Als diese Nachricht Pizarro gemeldet wurde, brach er sofort auf, die Reichtümer wiederzufinden. In der Stadt Tumbes sahen er und seine Soldaten auch ungeheure Mengen von Gold und funkelnden Steinen, aber sie vermochten nicht alles mitzunehmen. Als sie darum zum zweiten Male den Ort aufsuchen, das Zutückgelassene zu holen, hatten die Bewohner alle Wertfachen irgendwohin verschleppt. Bis auf diesen Tog hat sie niemand wiedergesehen, obwohl es noch heute unter den Indianern Leute geben soll, die um die geheimen Plätze zu wissen vorgeben! Diamanten in der Badewanne Ob nun an allen diesen Geschichten aus Südamevika etwas Wahres ist, kann man glauben oder nicht. Doch es besteht gewiß kein Zweifel darüber, daß aus der Zeit der Revolution in Rußland sehr viele Schätze vergraben und noch ungehoben sind. Vor einigen Jahren entdeckte man in Petersburg, im ehemaligen Palais des Zuckerkönigs Graf Bobrinsky, ein ganzes Lager verborgener WertgegenBilder berühmter Meister, Gold, Silber, Edeline und verschiedene andere Sachen waren in einem Keller aufgestapelt und dann zugemauert worden. Vorsichtshalber hatte man die Mauer so hergerichtet, daß sie wie viele Jahre alt aussah, und man wäre dem Geheimnis wohl nie auf die Spur gekommen, wenn nicht ein Arbeiter, der bei der Einmauerung mitgeholsen, sein Wissen verraten hätte. Seltsamer hört es sich an, wie oft Schmucksachen verborgen wurden, als die Kommunisten während der Revolution danach zu suchen kamen. Mir ist persönlich eine Dame bekannt, die sich bei solch einer raschen Haussuchung schnell entkleidete, eiligst grüne Schmierseise im Wasser auflöste und darin alle Waffen und Wertsachen, die sie besaß, untertauchte. Als man in die Badewanne guckte, konnte man des Seifenwassers wegen nichts mehr sehen. Ein Eisentrüger liegt auf zwei Felsen Im Verhältnis zu den eigentlichen großen Schätzen sind diese verborgenen Wertsachen russischer Flüchtlinge selbstverständlich nur gering. Ihre Stätten sind kleine Juseln, abseits der großen Handelswege in den Weltmeeren. Und vor allem die Kokosinsel ist dabei so stark von Expeditionen überlaufen worden, daß man jetzt ein Verbot für Schatzsucher eingerichtet hat. Eine andere entlegene Stelle verborgener Reichtümer ist die Illha da Trinidade im Südatlantik, gute zweihundert Kilometer von der brasilianischen Küste entsert. Man weiß genau, daß es dort zwei Riesenlager mit Gold und Silber gibt, die Piraten nach Plünderungen von spanischen und portugiesischen Goldtransporten anlegten. Tragisch war in diesem Zusammenhang die Geschichte einer Gruppe von englischen Schatzsuchern, die vor fünfzig Jahren die Trinidade=Insel nach Ueberwindung großer Schwierigkeiten erreichten. Von Durst, Hitze und— grausamen Londkrabben geplagt, wurden sie bald alle wahnsinnig und zerstörten die von den Piraten als Wegweiser erbichreven Sternsaulen. Wenn sich jemand dieser kahlen vulkanischen Insel nähert, sieht er einen Eisenträger, der zwei hohe Felion miveinander verbindet. Das ist ein Kennzeichen des vortugiestschen Piraten Bonito. Er soll den Weg zum vergrabenen Schatz weisen. Aber sett vielen Generationen verstand es bein Mensch, den letzten geheimen Schlüssel und damit den genauen Ort zu finden. Eine Kuvfermünze auf dem Schädel Es muß schon immer etwas daran sein, wenn der Erste Lord der britischen Admivalität eine Schatzgräber=Expedition unterstützt. Das geschah im Jahre 1815, als Lord Bexhey ein Kriegsschiff nach der Salvatore=Insel, hundertfünfzig Meilen von Madeira entfernt, auslausen ließ. An Bord befand sich ein Seemann, der, als er vom Gelben Fieber in einem westindischen Krankenhaus genas, die Beichte einer sterbenden Seefahrers auf dem Nachbarbette gehört hatte. Danach machte die rebellische Besatzung eines spanischen Schiffes den Kapitän nieder und vergrub eine von Rio nach Lissabon bestimmte Ladung Fässer mit zwei Millionen Dollar Inhalt auf der Südseite der Hauptinsel jener kleinen Salvatore-Gruppe. Der Schatz sollte sich in einem tiefen, langen Graben, gerade über der Flutlinie am Strande befinden. Der britische Kapitän landete seine Matrosen auf der großen Salvatore=Insel. Man machte sich sogleich auf die Suche. Aber— vergeblich. Freilich hörte man später, daß ein portugiesischer Fischer zwei Jahre zuvor zwei Kisten mit silbernen Dollars gefunden hätte. Und eine Suchergesellschaft aus Liverpool soll hier einen Schatz im Werte von 400 000 Mark ausgegraben haben. Wieder andere Glücksjäger entdeckten ein menschliches Skelett, mit einer englischen Kupfermünze aus dem Ende des 18. Jahrhunderts auf dem Schädel. Auf der einen Seite der Münze war eine richtungzeigende Hand eingekratzt, während sich auf der anderen eine Art Kompaß besand, nur daß alle Himmelsrichtungen mit„N“ bezeichnet waren. Das Geheimnis dieser rätselhaften Zeichen ist niemals gelüftet worden. Im Jahre 1798 kehrte die durch Napoleon von Aegypten ausgesandte Flotte, reich mit Gold und Altertumsschätzen beladen, nach Frankreich zurück. Doch lieferte ihr Nelson mit seinen Schiffen bei Abukir eine gewaltige Schlacht und vernichtete sie vollkommen. Verläßlicher Meldungen zufolge will man jetzt unter italienischer Leitung darangehen, die wertvollen Schätze aus den vief im Meeresboden ruhenden Schiffstrümmer zu bergen. Schiffsfriedhof bei der Silberscholle Unweit der westindischen Insel San Domingo ragt ein Riff aus dem Wasser empor, das den Namen „Silberscholle" trägt und an dem eine ganze Flotte spanischer Schiffe begraben liegt, die Gold und Silber aus Mexiko einbringen sollten. Hier aber ist es vor kurzem dem unternehmungslustigen Engländer Sir William Phipps gelungen, sechs Millionen Mark in Form von Gold und Silber aus einem einzigen Schiff dieser Flotte aus Tageslicht zu holen. Neben einer anderen westindischen Insel, Tortuga, unweit von Haiti, liegen die Wracke einer noch größeren Flotte von Geldtransportschiffen, an die sich seltsamerweise noch kein Schatzsucher herangemacht hat. Die Insel war viele Jahrzehnte hindurch das Versteck von Piraten. Beim Pflügen auf den Aeckern und sogar beim bloßen Spaziergang auf dem Strand hat man häufig alte Münzen aus Gold und Silber geflnden. Tortuga müßte danach ein Mekka der Schatzsucher geworden sein. Warum es das nicht wurde? Vielleicht, weil das Gold hier einfach am Strande herumliegt. Wo bleiben da die gefährlichen Abenteuer, wo bleibt all die finstere Romantik, die nun einmal in unseren Augen diese Glücksjäger umgibt? Menschen, die oft ihr Leben aufs Spiel setzten, um ein besseres Leben zu gewinnen. Auch wenn tausend Mißerfolge auf sie warteten. Mr. Cheiro las aus Königshänden Ein kaltgestellter Meister der Handlesekunst in Hollywood verstorben Dieser Tage starb Cheiro, ein namentlich in Paris sehr berühmt gewordener Meister der Handlesekunst. Er ist später nach Amevika gegangen und jetzt in Hollywood im Alter von 70 Jahren verschieden. Cheiro kam im Jahre 1902 nach Paris. Er nannte sich damals Graf Louis Hamon. Er hatte zu jener Zeit bereits ein beträchtliches Vermögen dadurch erworben, daß er abergläubischen und wohlhabenden Frauen in Neuyork, London und Chikago aus den Handlinien die Zukunft weissagte. Er behauptete, daß zu seinen Kunden der englische Premierminister Gladstone, die französische Tragödin Sarah Bernhardt, der englische Dichter Oskar Wilde und— König Eduard VII. gehörten. Eduard VII. jedenfalls in der Zeit, da er noch Prinz von Wales war. Champagnerfabrikant und Zeitungsverleger In Paris begann Cheiro sofort eine große Rolle in der Gesellschaft zu spielen. Das ermöglichte ihm einmal sein großes Vermögen, und zum andern seine zweisellos auf viele anziehend wirkende Persönlichkeit. Für seine Konsultationen berechnete er ungeheuer hohe Gebühren. Außerdem verdiente er sehr viel durch die Bücher, die er über Handlesetunst und Astrologie veröffentlichte. Er erwarb damals Weinberge und einen Weinkeller in der Nähe von Reims und begann, Champagner herzustellen. Er kaufte eine in der Pariser Gesellschaft vielgelesene Zeitung,„The American Register“, die sich hauptsächlich damit beschäftigte, eingehende Berichte darüber zu bringen, was die reichen Amerikaner, die nach Europa herüberkamen, hier taten. Er gründete, wie so viele Paviser Abenteurer vor und nach ihm, eine Bank und verdiente an Makler= und Börsengeschäften zeitweilig auch beträchtliche Summen. Liebesbriefe zu Hunderten! Im Januar 1909, als Cheiro auf dem Gipfel seiner Erfolge stand, beschuldigten ihn zwei Amerikanevinnen, Mrs. Julia P. Newell und Miß Josephine Pomeroy, beide aus Neuyork stammend, aber in Paris lebend, der widerrechtlichen Aneignung von Wertpapieren im Betrage von 500 000 Dollar. Die Kriminalpolizei leitete eine Untersuchung ein. Als sie in seiner luxuriösen Wohnung vorsprach, war Cheiro verschwunden. Bei einer eingehenden Haussuchung sand man jedoch, sorgfältig in Aktenmappen weggeheftet, mehr als 400 Heiratsangebote und Liedesbriefe von prominenten Amerikanerinnen, Engländerinnen und Französinnen, deren Hände er in den seinigen gehalten hatte, um aus den Linien der Handfläche die Zukunft zu deuten. Man stellte bei der Gelegenheit auch fest, daß der wirkliche Name des Grafen Louis Hamon alias Cheiro John E. Warner war und daß er aus England stammte. Dreizehn Monate Gefäugnis Diese Affäre bezeichnet den Anfang vom Ende des Glücks Cheiros. Er tauchte zunächst in London auf und verteidigte sich lebhaft gegen die erhobenen Beschuldigungen. Die beiden Amerikanerinnen zogen daraushin auch tasächlich ihre Anzeige zurück, aber jetzt erhab ein ungaxischer Edelmann, Graf Festetics, von neuem Anklage gegen Cheive, von dem er behauptete, der herühmte Handlesekünstlex habe ihn um eine Million Franken beschwindelt. Diesmal gelang es Cheiro nicht, die Sache aus der Welt zu schaffen, und im Mai 1909 wurde er zu 13 Monaten Gefängnis, zur Zahlung einer Strafe von 500 Franken und zur Rückerstattung der Million an den Grafen Festetics verurteilt. Drei Jahre später erschien Cheiro wieder in den Vereinigten Staaten von Amerika und versuchte wieder, sich als Handlesekünstler zu betätigen. Aber das Interesse für diese zweiselhafte Kunst war inzwischen in Amerika erheblich dahingeschwunden, oder Cheiro hatte viel von seiner persönlichen Anziehungskraft verloren. Jedenfalls gelang es ihm nicht, von neuem Fuß zu fassen. Er verschwand immer mehr aus dem öffentlichen Gesichtskreis, und schließlich war sein Name überhaupt in Vergessenheit geraten. Erst sein jetzt erfolgter Tod veranlaßt die Zeitungen, sich seiner wieder zu erinnern. Millionenschwindel mit Gangsterbande findet Gummistückchen in der Pupille Die amerikanischen„Gangsters“ erfinden immer neue Methoden, mit denen sie die Bevölkerung ausplündern. Jetzt hat man herausbekommen, daß eine besonders raffinierte Bande sich auf die Augenleidenven über 60 und 70 Jahren spezialisierte. Durch schwindelhafte Manöver verdiente sie in kurzer Zeit mehr als eine Million Dollar. 17 der Verbrecher sind bereits verhaftet. Die Bande ging in folgender Weise vor: Von ihr Beauftragte verkauften zunächst an solche Personen, deren Sehfähigkeit nachgelassen hatte, Augengläser, übrigens auch schon zu Preisen, die überhöht waren. Es ist erstaunlich, wenn man hört, daß beispielsweise einem 98jährigen alten Mann ein paar Augengläser, die einen tatsächlichen Wert von 3,75 Dollar hatten, für 100 Dollar aufgeschwatzt wurden, und daß demselben Manne einige Wochen später ein paar„stärkere“ Gläser für 135 Dollar verkauft wurden. Aber das war alles nur das Vorspiel für den eigentlichen Raubzug der Gangster. Die Adressen der Leute, die Augengläser gekauft hatten, wurden gegen eine hohe Provision an die„Spezialisten“ der Bande geliefert. Sie gaben sich als berühmte Augenärzte aus und ihre Zutreiber hatten dafür zu sorgen, daß sie von den mit den schlechten Augengläsern versorgten und selbstverständlich nicht zufriedengestellten Patienten aufgesucht wurden. Der„Spezialist", der natürlich von Augenheilkunde keine Ahnung hatte, empfing den Patienten in einem mit allen möglichen Apparaten ausgestatteten Ordinotionszimmer, untersuchte ihn, tat entsetzt über die gänzlich ungeeigneten Gläser, die der Mann benutzte und die, wie er erklärte, sein Augenleiden noch verschlimmert hätten. Es sei notwendig, sofort eine kleine, ungefährliche Operation vorzunehmen, wenn das Augenlicht nicht binnen kurzem ganz verlorengehen sollte. Es war meist nicht schwer, den Patienten zu überreden, diese Operation vornehmen zu lassen. Sie bestand darin, daß eine trübe Flüssigkeit in das Auge geträufelt wurde, die heftige Schmerzen verursachte, im übrigen aber ziemlich ungefährlich war. Auf jeden Fall sah der Patient zunächst nichts. Der sogenannte Arzt hantierte dann an dem Auge herum. Er entfernte die Spuren der trüben Flüssigkeit wieder und zeigte dem Patienten, sobald er einigermaßen wieder sehen konnte, ein kleines Stückchen Gummi, das er angeblich bei der Operation aus dem Auge entfernt hatte. Nachher verpaßte er seinem Opfer ein paar neue Augengläser, die einigermaßen auf die Beschaffenheit seiner Augen eingestellt waren— und liquidierte 800 bis 900 Dollar für die Behandlung. Solche Geschäfte sind hundertfach gemacht worden. 7000 Bräute gesucht Tokio. 7000 junge Mädchen als Lebensgefährten für ebenso viele junge Männer, die in Davao auf den Philippinen leben, werden gegenwärtig von zwei Damen der Tokioter Gesellschaft gemeinsam mit dem Kapitän des Philippinen=Dampfers„Chikago Maru“ gesucht. Die Brautwerber sind der Meinung, daß sich junge Mädchen aus dem Hungergebiet Tohoku besonders eignen und daß durch ihre Verheiratung und Auswanderung zugleich dazu beigetragen wird, die Not in jenem ländlichen Bezirk Japans zu beheben. Da es aber praktisch nicht möglich ist, soviel Bräute auf einmal nach Davao zu schaffen, so sollen zunächst mit Unterstützung der in Betracht kommenden Behörden und Verbände Schulen gegründet werden, die die jungen Mädchen auf ihren künftigen Beruf als Hausfrauen vorbereiten. Nach Beendigung des Besuchs dieser Schulen werden die Mädchen dann in Gesellschaften von je einigen hundert nach den Philippinen auswandern, um dort ihre künftigen Gatten kennenzulernen. Das Leben schreibt Geschichten Die Liebe geht doch durch den London. John und Bobby liebten beide dasselbe Mädchen. John und Bobby waren ritterliche Naturen und verschmähten es. die üblichen Methoden eisersüchtiger Kontrahenten anzuwenden. Sie hielten es mit den mittelalterlichen Rittern, die in solchen Fällen ein handfestes Turnier anzusetzen pflegten. Im Prinzip waren sie sich darin einig, daß die Methode dieser Ritter auch in ihrem Falle anzuwenden sei. Aber da sie wiederum moderne Menschen waren und kein Blutvergießen anrichten wollten, vereinbarten sie einen Wettkampf, der zeitgemäß war. Sie beschlossen, einen Hunger=Match auszutragen. Wer als erster den Kampf aufgab, sollte das Mädchen bekommen. Wir können auf eine eingehende Schilderung des Kampfes verzichten, denn er war wenig spannungsreich. Sie hielten beide nur kurze Zeit aus, und wenn es trotzdem einen Sieger gab, so hatte er es dem Umstand zu verdanken, daß der andere früher die Geduld verlor. Einer mußte ja schlapp machen. Der Hungerrekord steht auf einigen vierzig Tagen. Bobby sagte schon nach 126 Stunden und 35 Min., daß er jetzt für ein gutes Beefsteak das schöne Mädel willig hergebe. John hatte damit gewonnen, aber vor den Reizen der Freundin führte er sich doch noch ein anständiges Menü zu Gemüte. Denn die Voraussetzungen dieses Kampfes waren ein einziger grober Irrtum. Als die edlen Ritter zum Turnier zogen, trugen sie das Bild der Angebeteten im Herzen. Auch unsere Freunde hatten ähnliches vor. Aber wer jemals einen gesunden Hunger verspürt hat, der weiß, daß nach zwölf Stunden das Bild der Geliebten durch den imaginären Duft eines appetitlichen Bratens verdrängt wird. Liebe ist gut— aber man muß sich vorher sattgegessen haben. Weil die Liebe nämlich durch den Magen geht... Sag es durch die Blume! Budapest. Schon unsere Altoorderen haben sich manches „durch die Blume“ gesagt, und ich wüßte nicht, warum die junge Generation von diesem schönen Brauch abkommen sollte. Er ist nämlich nicht nur schön, er ist auch praktisch. So geradeaus kann man ja nur manches sagen— durch die Blume alles. Und wer die Wahrheit liebt, wird manchmal wegen Beleidigung verurteilt werden, wenn er nicht zur lieben, alten, guten Blume Zuflucht genommen hat. Da war ein junger Kaufmann, der lebte mehr schlecht als recht in einem möblierten Zimmer, das ihm ein Drachen von einer Vermieterin für teures Geld überlassen hatte. Die Vermieterin durchwühlte seine Taschen und Briefsachen, sie dichtete ihm schadhafte Stellen in den Teppichen an, die schon zur des heiligen Stephan reparaturbedürftig gewesen sein mochten..., kurz, sie tat, was Vermieterinnen zu tun pflegen, wenn sie— was Gott sei Dank oft nicht der Fall ist!— alte Drachen sind. Aber der junge Mann revanchierte sich. Da er aber ein höflicher junger Mann war und ein vorsichtiger dazu, sagte er gar nichts mündlich, nein, er überreichte r Dame nur ab und zu einen Blumenstrauß, und zwar immer den gleichen Blumenstrauß: Disteln und eine gewisse Art von Blümchen, die man im Ungarischen„Schweinsblümchen“ nennt. Die Vermieterin klagte also wegen Beleidigung. Aber sie wurde abgewiesen. Die beleidigende Absicht ist nicht nachzuweisen, sagte der Richter. Disteln sind ausgesprochen schön— und was die Schweinsblümchen anbelangt, so wäre es durchaus möglich, daß es Menschen gibt, die sie ebenfalls schön finden. Vielleicht gehört der Angeklagte zu diesen Menschen. Jedenfalls aber ist eine Blume keine juridische Person, die irgendjemand beleidigen kann. Der Richter wies noch auf eine Entscheidung eines hohen Gerichtes hin, das einem Papagei die Befähigung, einen Menschen zu beleidigen, absprechen mußte. Wenn ein Papagei nicht beleidigen kann, obgleich er spricht, kann es die stumme Blume um so weniger. Der Beklagte ist freizusprechen... Möblierte Herren und alle, die ihr mühselig und beladen seid: sagt es durch die Blume! Die Zivilisatio# Bukarest. Der amerikanische Professor Jefferson=Leeds bereiste Rumänien, um völkerkundliche Studien zu machen. In Klausenburg betreute ihn ein Kollege von der dortigen Universität. Er erzählte dem Amerikaner, daß es im Gebirge Menschen gäbe, die noch niemals eine Stadt gesehen hätten. Der Amerikaner wollte daran nicht glauben, daß so etwas im Herzen Europas möglich sei. Also beschloß man, ihm einen alten Schafhirten aus dem Bihar=Gebiet vorzuführen. Der alte Mann, ein Rumäne namens Muntean, der wirklich in den 80 Jahren seines Lebens niemals die„Stina“, in der er hauste, verlassen, der höchstens einmal ein paar Touristen gesehen hatte, wurde nach vielem Zureden, mehr mit Gewalt als durch seinen freien Willen, nach Klausenburg geschafft. Der Amerikaner durfte ihn besichtigen und einige Fragen an ihn stellen, und dann machten sich einige Herren den Spaß, den alten Muntean durch die Straßen der Stadt zu führen, ihm Automobile, Straßenbahnen, ein Telephon, Fabriken und andere Zivilisationserscheinungen vorzuführen. Auch in ein Kino wurde er geschleppt. Der alte Mann schüttelte immer nur den Kopf, er sagte zu allem, was er sah, kein Wort. Am nächsten Tage durfte er wieder nach Hause fahren. Nach Wochen erst gelangte nach Klausenburg die Nachricht, daß sich der alte Muntean am Tage nach seiner Heimkunft in seiner Stina erhängt hat. Die ruhmvollen Verkünder unserer Zivilisation werden den Entschluß des alten Mannes dahin deuten, daß er sein Leben für verpfuscht hielt, weil es sich fern von den wunderbaren Errungenschaften der neuen Zeit, in aller Ruhe und Friedlichkeit abgespielt hatte. Aber den alten Muntean hat ein anderer Grund in den Tod getrieben. Wer, wie er. 80 Jahre lang in der freien Natur gelebt hat, der liebt sie wie sich selbst Und wenn er sieht, wie sie durch andere vergewaltigt wird, fühlt er sich selbst geschändet. Alter Muntean! Du warst nur ein Bauer und ein Anglpba 0„ den 21. Oklober 1836 1 Postwertzeichen werden ungültig! Mit Ablauf des 31. Dezember 1936 verliert eine Reihe älterer Postwertzeichen die Gültigkeit zum Freimachen von Postsendungen. Im einzelnen handelt es sich dabei um die Saarmarken II„Die Saar kehrt heim!“ von 1935(3, 6, 12 und 25 Rpf.), ferner um die Sonderpostwertzeichen zum Heldengedenktag 1935, Reichsberusowettkampf, die Schütz=Bach=Händel=Marlen, die Eisenbahn=Gedenkmarken, die Postwertzeichen zum Welttreffen der H3., vom Reichsparteitag 1935 und die Gebenkmarken an den 9. November 1923 aus dem Jahre 1935. Schließlich verlieren auch die Dienstmarken(mit Ziffer im Eirund) aus den Jahren 1927 bis 1930, 1932 und 1933 ihre Gültigkeit. Die Postanstalten tauschen nichtverbrauchte Wertzeichen der angeführten Art während des Monats Januar 1937 gebührenfrei gegen andere Postwertzeichen um eusstelluung „Kampf um eineinhalb Milliarden“ in Köln vom 23. bis 31. Oktober Im Einvernehmen mit dem Präsidenten der Korrosionstagung wird die Arbeitsgemeinschaft auf dem Gebiete der Korrosion und des Korrosionsschutzes die diesjährige Tagung, die ursprünglich in Eisenach stattfinden sollte, am 22. Oktober in Köln veranstalten, um den Teilnehmern einen Besuch der Ausstellung „Kampf um eineinhalb Milliarden“ zu ermöglichen. Das Grundthema der Tagung heißt„Korrosion und Gestaltung". Außer dem Einfluß der Formgebung auf die Korrosionsfestigkeit werden nach der vorgesehenen Vortragsfolge die baulichen Maßnahmen zur Verhütung der Korrosion besonders berücksichtigt. Die Mitglieder der Arbeitogemeinschaft gehören den führenden technischen Organisationen an, der Deutschen Gesellschaft für Metallkunde, dem Verein für Gas= und Wassersachmanner, dem Verein deutscher Chemiker, dem Verein deutscher Eisenhüttenleute und dem Verein deutscher Ingenieure— der die Erfahrungen der Wissenschaft und Technik auf dem Gebiete der Korrosion und des Korrosionsschutzes in der Ausstellung „Kampf um eineinhalb Milliarden“ dank der bereitwilligen Mitarbeit der öffentlichen und gewerblichen Unternehmen und Forschungsstätten richtungweisend verwerten konnte. Diese vom B03., besonders vom Kölner Bezirksverein betraute Abteilung steht unter dem zusammenfassenden Leitspruch„Kampf gegen Sachwertverluste in der Volkswirtschaft“. Gufgaben des Amtes für Dandwerk und Handel Auf einer Arbeitstagung sprach Parteigenosse Wemhöner. Die Gauleitung Westfalen=Nord der NSDAP., Amt für Handel und Handwerk, hielt in Münster i. W. eine Arbeitstagung für die Kreisamtsleiter des Amtes für Handwerk und Handel ab. Im Verlauf dieser Arbeitstagung wurden alle politischen Leiter des Amtes mit den von dem Reichsorganisationsleiter der RSDAP., Po, Dr. Len, erteilten Anordnungen vertraut gemacht und gleichzeitig über die Aufgaben des Amtes unterrichtet. Gauamtsleiter Pg. Wemhöner gab mit einem mehrstündigen Vortrag den Kreisamtsleitern einen Ueberblick über die zu leistende Arbeit auf weltanschaulichem und propagandistischem Gebiet. Er machte den politischen Leitern des Amtes für Handwerk und Handel ganz eindeutig klar, aus welchem Grunde sich heute das Amt für Handwerk und Handel nicht mit der Vertretung wirtschaftlicher Einzelinteressen zu befassen hat; er stellte den Kreisamtsleitern klar vor Augen, aus welchem Grunde auch Handwerk und Handel politisch geführt werden müssen, er verwies auf eine intensive Schulung und auf eine weltanschauliche Ausrichtung aller Volksgenossen aus Handwerk und Handel in wirklich nationalsozialistischem Sinne und gab den Anwesenden einen Ueberblick über die gewaltigen, von keinem anderen Volk der Erde bisher erreichten Leistungen des Dritten Reiches. Während Pg. Nitschke die politischen Leiter über die organisatorischen und rein verwaltungstechnischen Arbeiten informierte und die Ausführungsbestimmungen zu den Anordnungen des Reichsorganisationsleiters allen anwesenden Amtsträgern bekanntgab, nahmen die gleichfalls an der Tagung teilnehmenden Gaubetriebsgemeinschaftswalter Handel, Pg. Breitenkamv. und Gaubetriebsgemeinschaftswalter„Das deutsche Handwerk“, Pg. Raub, anschließend Gelegenheit, über die Aufgaben dieser beiden Gaubetriebsgemeinschaften zu sprechen. Eine Aussprache aller Tagungsteilnehmer klärte restkos alle schwebenden Fragen. Langsame Besserung Wetteraussichten bis 22. Oktober morgens. (Ausgabestelle Hannover.) Am Mittwoch wolkiges Wetter mit einzelnen Schauern bei leichten Winden nördlicher Richtung. Tagestemperaturen um 7 Grad, nachts bis in die Nähe des Gefrierpunktes absinkend; in Aufheiterungsgebieten Bodenfrostgefahr. Am Donnerstag Windrehung auf West, zunehmende Bewölkung, Niederschläge, etwas milder. Witterungsübersicht vom 20. Oktober 1936. Der gestern über England gelegene Sturmwirbel hat sich langsamer als erwartet weiterbewegt und eine weit südlichere Bahn eingeschlagen, so daß unser Gebiet auf seine Nordseite gelangt ist. Die stürmischen Winde seiner Rückseite sind daher auf West= und Süddeutschland beschränkt geblieben, während bei uns bei schwachen Winden aus östlichen Richtungen vielfach Nieselniederschläge und Nebel aufgetreten sind. Mit dem weiteren Abzug der Störung nach Südosten wird bei uns die Bewölkung etwas aufreißen, und am Tage werden einzelne Schauer fallen. Neuer Druckfall über Island deutet an, daß die Störungstätigkeit noch immer nicht beendet ist, so daß wir späterhin mit einer Winddrehung über Nord nach West wieder mildere Luftmassen zugeführt bekommen. * 22. 10. Sonnenaufgang: 6.37 Uhr Sonnenuntergang: 16.51„ Schwere Bluttat in Heidenoldendorf Schulleiter Meier überfallen und durch Veilhiebe lebensgefährlich verletzt- Die Nachforschungen nach dem Täter in vollem Gange Ko. Detmold, 21. Oktober. Am späten Dienstagabend erreichte uns die Nachricht von einer schweren Bluttat in Heidenoldendorf bei Detmold. Der 62 Jahre alte Schulleiter und Schiedsmann Adolf Meier, der im Schulgebäude seine Wohnung aufsuchen wollte, wurde im Treppenhaus von einem unhekannten Mann öberfallen und durch drei schwere Schläge mit einem Beil niedergestreckt. Der im Hause wohnende Junglehrer Klemme hörte gegen 9.15 Uhr einen lauten Ausschrei im Treppenhaus und sand wenige Augenblicke später den Schulleiter Meier mit surchtbaren Schädelverletzungen im Treppenhaus liegend. Der Schwerverletzte blutete sehr stark und machte in diesem Augenblick einen hoffnungslosen Eindruck. Nach der sofortigen Verständigung des zuständigen Gendarmeriebeamten wurde unmittelbar darauf auch die Reiminalpolizei in Detmold verständigt, die noch am späten Abend die ersorderlichen Ermittlungen anstellte. Der schwerverletzte Schulleiter Meier wurde dem Landeskrankenhaus in Demold zugeführt, wo sofort eine Operation vorgenommen wurde. Kurz nach Bekanntwerden der schweren Bluttat begaben wir uns an den Tatort in Heidenoldendorf, wo inzwischen die ersten Ermittlungen durch den zuständigen Gendarmeriebeamten Verkemann und Kriminalkommissar Middecke aus Detmold eingeleitet waren. Hier erfuhren wir am Spätabend noch verschiedene interessante Einzelheiten vor der Tat Die seit etwa 15 Jahren als Reinemachefrau in der alten Schule in Heidenoldendorf beschäftigte Wiwe Riese erklärte, daß gestern am Spätnachmittag etwa gegen 6 Uhr ein Bettler das Schulhaus betreten habe und eine kleine Unterstützung verlangt habe, da ihm noch etwas Geld für die Uebernachtung fehle. Als die Ww. Riese erklärt hatte, daß sie selbst bein Geld besitze, habe sich der Bettler— es habe sich um einen jüngeren Mann mit hochdeutschem Dialekt gehandelt, mit unverständlichen, anscheinend aber drohenden Worten wieder entfernt. Es ist im Laufe der Nacht weiter ermittelt worden, daß sich in letzter Zeit eine Person in auffälliger Weise der Reinemachefrau Riese genähert hat und unter Umständen in diesem Zusammenhang einen Nacheakt gegen Schulleiter Meier im Schilde führte. Ueber den bisherigen Ausgang der Ermittlungen konnten wir Langsam aber sicher! Als wir kürzlich mitteilten, daß die Detmolder Stadtverwaltung sich darüber einig sei, mehr Licht für die Straßenbeleuchtung zu bewilligen, hat diese Mitteilung überall Freude und Genugtuung ausgelöst. Es ist in der letzten Sitzung der Ratsherren aber ausdrücklich betont worden, daß die Verbesserung der Straßenbeleuchtung nicht schlagartig erfolgen könne, wofür wir volles Verständnis haben. Uns ist es schon recht, wenn es langsam, aber dann sicher besser wird mit der Beleuchtung der Stadt, wobei wir in allererster Linie an die Außenbewohner denken, die in verschiedenen Stadtteilen noch sehr oft im Dunkeln tappen müssen. Seitdem uns der Herbst Sturm und Regen brachte, machte sich die ungenügende Straßenbeleuchtung natürlich besonders empfindlich bemerkbar. Aber dieser Zustand wird nicht mehr lange dauern. Wie wir hören, sind schon seit Tagen die maßgebenden Stellen eifrig an der Arbeit, die in Aussicht genommene Verbesserung der Straßenbeleuchtung so schnell als möglich in die Tat umzusetzen. Also bitte noch etwas Geduld, ihr Bewohner in den Außenvierteln! Euer Wunsch:„Mehr Licht", geht nun in Erfüllung! Langsam aber sicher... Thema des Tages: Eigentlich ist es schon ein Thema zweier Jahre für Ungezählte. Als damals der Schaltervorraum unseres Bahnhofs sehr geschmackvoll erneuert wurde, ist leider die Entfernungstafel nicht wieder in der alten Weise, sondern einem gemalten Fries zu Liebe, 30 Zentimeter höher aufgehängt und dadurch für 99 Prozent der Besucher, nämlich für alle, die nicht gerade bei schärfstem Sehvermögen Gardemaße haben, in ihrer oberen Hälfte völlig unbrauchbar geworden. Es wird herzlich gebeten, die Tafel wieder so aufzuhängen, daß sie mit ihrem unteren Rande auf dem Holzpaneel aufliegt. Der gemalte Fries hätte sollen die Tafel einrahmen, statt sie ungebührlich in die Höhe zu heben. In Detmold wird gesischt Augenblicklich ist der Burggraben abgelassen worden. Heute wird man daran gehen, Karpfen, Aale und Schleie aus Schlamm und Wasser zu holen. Im Abständen von vier Jahren wird, wie wir schon berichteten, der fischreiche Burggraben abgelassen und entfischt. Karpfen und Schleie werden mit Netzen und mit den Händen gefangen, die Aale mit einer Aalzange. Dann werden die Tiere in bereitstehende große Bottiche getan und in den Fischkasten hinter der Mittelmühle geworsen, wo sie eine Zeitlang gewässert werden und so einen guten Geschmack garantieren. 800 fröhliche Kinder im Theater Märchenvorstellung mit KdF. Gestern nachmittag wimmelte es im Lippischen Landestheater von fröhlich=lachenden Kindern, die auf Einladung von„Kraft durch Freude" das Märchenspiel„Dornsröschen“ erlebten. Die darstellenden Schauspieler fanden ein sehr dankbares Publikum in den Kleinen, die ununterbrochen in reinster Freude bei der Sache waren und Beifall über Beifall spendeten. Wir können der Kreiswaltung der NSG.„Kraft durch Freude“ dankbar dafür sein, daß sie in ihrem Winter=Programm auch die Kinder so überreich beschenkt und müssen auch den Detmolder Schauspielern danken, daß sie für die Kleinen das Märchenspiel so mit Lust und Liebe wiedergaben, wie wir es gestern nachmittag sahen. Weder Bühnenbilder noch Spiel ließen da zu wünschen übrig. Es ist erfreulich, daß KdF. unseren Kindern im Laufe dieses Winterhalbjahres noch mehr derartige Märchen=Nachmittage bieten wird. lippischer Herdbuchzüchter Am 16. Oktober 1936 gelangte in Hamm die 91. Zuchtviehversteigerung der Westfälischen Herbuchgesellschaft zur Durchführung, mit der zum ersten Male auch eine Schweineversteigerung des Landesverbandes Westfältscher Schweinezüchter verbunden war. Die gesamte Veranstaltung war für die veranstaltenden Verbände ein voller Erfolg.— Auch aus lippischen Zuchten war die Versteigerung mit Ebern beschickt. Es kamen allein fünf Serenissimus=Söhne der Gutsverwaltung Rohbraken bei Rinteln und des Bauern Sültemeier=Sültehof bei Lage zur Versteigerung, die sämtlich zu dem guten Durchschnitt von 306 RM. verkauft werden konnten, bei einem Spitzenpreis von 170 Reichsmark für den besten Eber Kat.=Nr. 40 des Bauern Sültemeier=Sültehof.— Ein besonderer Erfolg für die aufstrebende Rindviehzucht der Gutsverwaltung Rohbraken war auch der Bulle Kat.=Nr. 16. Dieser derbe, feste Klemens=Sohn mit besonders gut ausgelegtem Becken wurde für 1650 RM. in die altbekannte Zucht des Bauern Hansmeier=Druffel, Kreis Wiedenbrück, verkauft.— Für die lippischen Züchter mag auch dieser Erfolg weiterer Ansporn sein. „Kraft durch Freude", Detmold. Gruppenübungsstunde am Mittwoch schon um 7 Uhr pünktlich für alle diejenigen, die bei der kommenden Vorführung mitmachen. Musikprobe! Alle Kostüme bereithalten. 40 bzw. 50 Pf. sind mitzubringen! Freiligrathstraße 23. grüßt kinderreiche Familien Deutsche Hörer heist mit! In Zukunft soll an allen deutschen Sendern— ähnlich wie die Glückwünsche an die Neunzigjährigen — ein Gruß an die kinderreichen Familien gerichtet werden. Die Hitler=Jugend, die diese Sendung durchführen wird, will mit ihrem Plan der deutschen Famiele, die dem Volke zahlreiche gesunde Kinder geschenkt hat, eine besondere Ehrung zuteil werden lassen. Bereits ab 1. November dieses Jahres wird im Rundfunk der„Gruß der Jugend an die Kinderreichen“ gesprochen werden. Die deutsche Jugend will mit ihm teilhaben an dem großen Glück der gesunden und kinderreichen Familie, die für den Bestand der Nation so unendlich wertvoll und von stärkster Bedeutung ist. In ihren eigenen Reihen schon kann die HitlerJugend diese Tatsache am besten ermessen. Im Jahre 1936 stand ihr eine Anzahl von 1 227 000 Zehnjährigen zur Verfügung. Wenn einst der Jahrgang 1933 in das Deutsche Jungvolk eintritt, wird sich die Zahl schon auf 960 000 zehnjähriger Jungen und Mädel gesenkt haben. Das sind 267000 Jugendliche weniger. Wenn man die Zahl aus den Jahrgängen 1900 bis 1910 dagegenhält, klafft der Unterschied noch gewaltiger und erschwerenden. Von diesen Jahrgängen hätten uns jedes Jahr durchschnittlich 2 Millionen Menschen zur Verfügung gestanden. Der Rundfunk als eine starbe Erziehungsmacht wird deshalb mit Hilfe der Hitler=Jugend dazu beitragen, das Ansehen der Mutterschaft, das Ansehen der gefunden kinderreichen Familie in der deutschen Volksgemeinschaft zu heben. Der Rundfunk als das Sprachrohr der Nation will bei jedem neugeborenen gesunden Kind zum Ausdruck bringen, daß dieses von der gesamten deutschen Volksgemeinschaft erwartet worden ist. Besonders aber will sich die Jugend um dieses Kind kümmern, denn durch ihre Reihen wird es zuerst den Weg zur Volksgemeinschaft gehen. Ihre Reihen sollen stark bleiben, und sie bekommt es zuerst zu spüren, daß bei einer Verringerung der Menschen die gestellten Aufgaben, die in derselben Größe weiterbestehen bleiben, immer schwerer zu lösen wären als bei der zahlenmäßig viel stärkeren Vatergeneration. Jeder neugeborene deutsche Junge und jedes neugeborene deutsche Mädel ist nicht nur eine Freude für den kleinen Kreis der Familie, sondern ist ein Grund zur Freude und zum Stolz für die junge Gemeinschaft. „Der Glückwunsch an die Kinderreichen" beginnt im HJ.=Funk der deutschen Sender ab 1. November dieses Jahres. Er wird in den Pausen des Mittagsoder Nachmittagokonzertes gesendet und wird etwa 5 bis 10 Minuten dauern. Die deutsche Hörerschaft wird gebeten, dem für sie jeweils zuständigen Reichssender davon Kenntwis zu geben, wo in gesunden und kinderreichen deutschen Familien eine neues Kind zur Welt kommt, und zwar sollen die Glückwünsche beim sechsten Kinde beginnen. Die Mitteilung an die Reichssender muß folgende Angaben enthalten: Das wievielte Kind? Geburtstag, cort und Name; ferner: Gehören die Eltern oder älteren Geschwister der Partei oder einer ihrer Untergliederungen an? Die Glückwünsche werden im Rundfunk in der Weise erfolgen, daß die neugeborenen Jungen von Pimpfen und die neugeborenen Mädel von Jungmädeln genannt werden. Nach den Glückwünschen an die Eltern und Geschwister werden Lieder der Jugend oder Volkslieder die Sendung beschließen. Deutsche Hörer, helft mit! Rundfunk und Jugend sind ein Sprachrohr der Freude am gesunden deutschen Kind! bei Revaktioneschluß noch erfahren, daß einige Haussuchungen bei verdächtigen Personen in die Wege geleitet worden sind. Es ist anzunehmen, daß schon im Lause des heutigen Tages weitere Einzelheiten bekannt werden. Besorguiserregender Zustand des Schwerverletzten. Gegen 1 Uhr in dieser Nacht erkundigten wir uns im Landeskankenhaus nach dem Zustand des Schwerverletzten und hörten, daß die Verletzungen außerordentlich schwer und der Zustand des Schulleiters Meier zu Besorgnissen Anlaß gebe, da die Schädeldecke durch die sehr heftigen Beilschläge zertrümmert worden sei. * In der Gemeinde Heidenoldendorf, die in den letzten Jahren leider von zahlreichen harten Schicksalsschlägen betroffen wurde, hat die schwere Bluttat gestern am Spätabend ungeheures Aufsehen erregt. Schon kurz nach Bekanntwerden der verabscheuenswürdigen Tat versammelten sich zahlreiche Volksgenessen vor dem alten Schulgebäude und hielten mit ihren Vermutungen über die Täterfrage nicht zurück. Allerdings müssen wir sagen, daß hier einzig und allein die Sicherheitsbehörde zuständig ist und auch alles tun wird, den traurigen Vorfall aufzuklären. Der schwerverletzte Schulleiter Meier ist schon seit vielen Jahren in Heidenoldendorf ansässig und hat sich stets für die Belange der Gemeinde eingesetzt. Er versah früher ein Amt in der Gemeindevertretung und versah in den letzten Jahren verschiedene ehrenamtliche Posten. Möge es der Kunst der Aerzte gelingen, den angesehenen Mitbewohner der Gemeinde Heidenoldendorf am Leben zu erhalten. Pg. Helms(Graben) zum Bürgermeister der Stadt Bülmen berufen Der Beauftragte der NSDAP. für den Kreis Detmold, Pg. Heinrich Helms(Graben) ist zum Bürgermeister der Stadt Dülmen berufen. Pg. Helms wird sein neues Amt bereits am 1. November antreten. Unsere besten Wünsche begleiten ihn in seinen neuen Wirkungskreis. Wochenendlehrgang der Se.=Standarn 55 in der Schulungsburg auf dem Hiddeser Berg Am vergangenen Sonnabend und Sonntag fand unter Leitung des Standartenführers, Obersturm bannführer Stoeß. ein Wochenendlehrgang in der Schulungsburg des RSLB. auf dem Hiddeser Berg bei Detmold statt, zu dem sämtliche SA.=Führer der Standarte vom stellvertretenten Sturmführer aufwärts(einschließlich der Verwaltungsführer und der Sanitätsführer) und die Stäbe befohlen waren. Pünktlich, 16.15 Uhr, wurde die Flagge gehißt, und als sie am Sonntagnachmittag gegen 5 Uhr feierlich wieder eingeholt wurde, leuchtete allen Lehrgangteilnehmern eine innere Gehobenheit und Freudigkeit aus den Augen, wie sie jeder empfindet, wenn er eine tüchtige Arbeit geleistet hat. Mit Recht wurde der politisch=wirtschaftlichen Schulung ein breiter Raum zugebilligt. Grundlage und Ausgangspunkt der Vorträge und Besprechungen bildete des Führers Buch„Mein Kampf“. Die Vorträge über Aufgaben der SA., über Weltanschauung, über das Leben des Führers, über Gewerkschaften und Judentum hielt der Standartenführer; aber auch den SA.=Führern wurde Gelegenheit gegeben, sich zu allen Fragen eingehend zu äußern. In jeder Beziehung anregend verlief die Durchführung eines Sturmappells, und in einer sich daran anschließenden fast 2stündigen Aussprache wurde den Lehrgangsteilnehmern Gelegenheit gegeben, sich zu allen schwebenden Tagesfragen zu äußern. Bei der Fülle der aufgeworfenen Fragen verlief die Zeit wie im Fluge. Im Exerzierdienst wurde zunächst Schar= und Truppexerzieren geübt. Daran schloß sich das Exerzieren des ganzen Sturmes, bei dem gute Kommandosprache und exakte Ausführung, vichtige Kommandos und die verschiedenen Formationen des Sturmes Gegenstand eifrigen Studiums waren. Am Sonnabend sand auch ein vorbildlicher Kameradschaftsabend statt, der bei angeregter, lebhafter Unterhaltung, frohem Liederschall, heiteren Darbietungen und echter Kameradschaft einen sehr schönen und harmonischen Verlauf nahm. Mit dem Glockenschlag 11 Uhr herrschte Ruhe im Schulungslager. Verpflegung und Unterkunft waren gut und in jeder Beziehung lobenswert und zufriedenstellend. Allen Teilnehmern wurde der Wochenendlehrgang zu einem Erlebnis, welches die Arbeit der SA.=Führer in ihrem engeren Wirkungkreise stark beleben und befruchten wird. Lipplsches Landestheater Dr. Siebert leitet die Bühnenmusik der Erstaufführung von Zerkaulens„Sprung aus dem Alltag“. Die Hauptrollen sind mit den Herren Beron, Born, Hayn, Scheepers und Klinck besetz. Die erste Vorstellung findet am Freitag innerhalb der Dauermiete statt. Heute abend geht im Landestheate: als dritte Vorstellung der Mittwoch=Dauermiete die Operette von Franz Lehür„Die lustige Witwe“ in Szene. Am Donnerstag gastiert das Landestheater mit der„Lustigen Witwe“ in Barntrup. Diese Vorstellung findet innerhalb der Dauermiete und freien Verkaufs statt. Die Vorstellung„Spiel um Angelika" in Lage am Sonntag findet in Verbindung mit der NS.=Gemernschaft„Kraft durch Freude“ statt. Der Beginn ist auf 20.15 Uhr festgesetzt. Vorverkauf in Lage in der Buchhandlung Böhringer. In der hiesigen Ingenieurschule versammelten sich gestern zum Semesterbeginn die Studierenden in der Aula der Schule. Direktor Quest begrüßte die neueingetretenen Studierenden, besonders zwei Kameraden, die auf der Olympiade im Kanu=Zweier eine silberne Medaille für Deutschland errangen. Studentenbundesgruppenführer Pe. Burchartz sprach anschließend über die Aufgaben des Nationalsozialistischen Studentenbundes und der Deutschen Fachschulschaft und eröffnete dann das Wintersemester 1936/37. Iwel Siebzigjährige. Frau Johanne Grauting, Lange Straße 103, und der Rentner August Meise, Lange Straße 8, feiern heute ihren 70. Geburtstag. Unsern herzlichsten Glückwunsch! Siderhochzell. Das Fest der silbernen Hochzeit selert heute der Schneidermeister August Tippenhauer und Frau, Laura geb. Prante, Pottenhauser Straße 6. Dem hier geschätzten und beliebten Jubelpaare auch unsern herzlichsten Glückwunsch! Lehrgang zur Ausbildung von Samariterinnen. Der vom Deutschen Roten Kreuz, Vaterländischer Frauenverein, Zweigverein Lage, bei früherer Gelegenheit angedeutete Lehrgang zur Ausbildung von Samariterinnen beginnt nunmehr endgültig am Donnerstag, dem 29. Oktober, abends 8 Uhr, im Gasthof„Deutsches Haus“(Schuster), Lange Straße. Die für den Lehrgang bereits angemeldeten jungen Mädchen werden noch besonders benachrichtigt. Falls außer diesen noch sonstige Interessenten vorhanden sind, die gern an einem Lehrgang zur Ausbildung von Samariterinnen teilnehmen möchten, werden gebeten, sich umgehend im Rathaus, Zimmer 6, anzumelden. Die an dem Lehrgang teilnehmenden Personen müssen sich aber Sffentliche Veratung der Ratsherren in Lage Die Bürgersteuer für das Kahr 193x um 100 Prozenk. gesenlt— Erwelterungsbau der Landwirtschaftsschule Gestern abend fand im Sitzungssaale des Rathauser eine öffentliche Sitzung mit den Ratsherren statt, die vom Bürgermeister eröffnet und geleitet wurde. Zu Punkt 1 der Tagesordnung: Jestsehung der Bürgersteuer für 1937 machte Bürgermeister Gierlichs u. a. folgende Ausführungen: Die Bürgersteuer kann nur insoweit auf den Steuerkarten angefordert und durch Eindehalten eines Lohnteiles erhoben werden, als sie bis zum 21. Oktober des dem Erhebungsjahre vorangegangenen Jahres rechtswirksam beschlossen ist. Da die Anforderung auf der Steuerkarte eine große technische und verwaltungsmäßige Erleichterung ist und einen desseren Eingang der Bürgersteuer gewährleistet, mußte die Bürgersteuerfestsetzung für das Kalenderjahr 1937 erfolgen. Eine finanziell fühlbare Senkung der Bürgersteuer wäre nach der zeitigen Finanzlage infolge der merklichen Entlastung des Wohlfahrtsetats durch die Abnahme der Arbeitslosen auch möglich gewesen, wenn nicht die Rücklagsverordnung, die eine Verordnung zur Durchführung der deutschen Gemeindeordnung ist, dem entgegenständsn Hulzu kommt nach, daß die Rentabilitat unserer Wasserlettung infolge der von Reichs wegen festgesetzten hohen Tügungsquote von 4 Prozent sich in den ersten Jahren aus den eigenen Einnahmen nicht unterhalten kann und Zuschüsse erforderlich sind, wodurch die Ueberweisungen an die Stadtkasse nicht unerheblich geschmälert werden. Auch ist maht außer acht zu lassen, daß an unseren Straßen unbedingt größere Unterhaltungsarbeiten gemacht werden müssen, wenn Unfälle und Schadenersatzansprüche vermieden werden sollen. Schließlich ist noch darauf hinzuweisen, daß die Stadt Lage seit dem 1. 4. 1936 zu dem Fürsorgeaufwand des Bezirksfürsorgeverbandes Detmold 50 Prozent anstatt früher 25 Prozent aufbringen muß, voraussichtlich ein Mehraufwand von 20 000 RM. Aus diesen stichhaltigen Gründen ist eine erhebliche Genkung des Hundertsatzes nicht möglich und auch im Hinblick auf eine gesunde Entwicklung des Gemeinwesens der Stadt nicht zu verantworten. Um aber der Bürgerschaft eine kleine Erleichterung zu schaffen, schlug der Bürgermeister vor, für das Kalenderjahr 1937 anstatt 1000 nur 900 Prozent Bürgersteuer zu erheben. Durch Mehreingang der übrigen Steuern, herbeigeführt durch die Belebung der Wirtschaft, ist anzunehmen, daß der Ausfall der Bürgersteuer ausgeglichen werden wird.— Entsprechend dem Vorschlage des Bürgermeisters wurde beschlossen. das vor einer Anzahl von Jahren erbaut wurde, hat eine Violinabend von Professor Kulenkampff Veranstaltung der RS.=Kulturgemeinde Die Aufnahmetagen das Reichssenders Köln in der Städtiichen Viegelei in Lape Der Westdeutsche Rundfunk weilde gestern in unserer Stadt, um für eine Sendung„Schaffende Heimat“ eine Der neue Musikwinter in Detmold hat— ein ebenso seltener wie reizvoller Fall— mit zwei Violinkonzerten begonnen, die beide in ihrer Art zugleich kaum jemals zuvor erreichte Höhepunkte unseres Musiklebens bedeuteten. Nach dem Böhmen Vasa Prihoda kam nun der nicht minder rühmlich bekannte deutsche Geiger Professor Georg Kulenkampff zu uns, ein Ereignis, das wir der NS.=Kulturgemeinde zu verdanken haben. Dieses kurz aufeinanderfolgende Auftreten zweier so hervorragender Meister des Violinbogens könnte dazu verleiten, Vergleiche zwischen beiden zu ziehen und ihre Kunst gegeneinander abzuwägen. Von einer solchen Betrachtung wollen wir jedoch absehen und uns vielmehr herzlich darüber freuen, daß uns die willkommene Gelegenheit geboten wurde diese beiden, heute auf dem Gipfel ihres Ruhmes stehenden Künstler, zu hören. Die NS.=Kulturgemeinde hätte sich für ihre musikalischen Veranstaltungen keinen glücklicheren und besseren Anfang wünschen können als mit dem Violinabend von Georg Kulenkampff, diesem prachtvollen deutschen Musiker. Der Vereinshaussaal war überfüllt, ein Zeichen, wie sehr die NS.=Kukturgemeinde mit ihrem Bestreben, zu lächerlich gevingen Preisen edelste deutsche Kunst zu bieten, die Bevölkorung für sich gewonnen hat. Eine besondere Auszeichnung und Uhre erfuhr die Veranstaltung durch den Besuch des Herrn Reichostatthalters und Gauleiters Dr. Mever, der damit erneut seine warme Anteilnahme am kulturellen Leben der Stadt Detmold bekundete. Professor Kulenkampff hatte für sein Konzert eine Vortragsfolge gewählt, die klassische Größe mit gedieverpflichten, noch Beendigung des Lehrgangs dem Deutschen Roten Kreuz sich als Samariterin zur Verfügung hausdedungsfeier in der Kriegersiedlung. Wie schon kurz mitgeteilt, sind die vor kurzem in Angriff genommenen sechs weiteren Bauten in der Kriegersiedlung auf dem Maßbruche nunmehr soweit, daß heute nachmittag die Feier der Haushebung vor sich gehen kann. Central-Theater=Lichtsviele „Die Frau im A-Bool“. Charles Sturm, der Kommandant einer kleinen Unterseeboot=Station in Nord=Afrika, ist bei den wenigen Weißen, die die Gesellschaft bilden, äußerst beliebt, während seine Frau, Diana, sich dauernd der Kritik aussetzt, da sie ihn kalt und abfallend behandelt. Niemand weiß die Gründe für das Verhalten der jungen Frau; Sturm, der sich in Gesellschaft stets von seiner besten Seite zeigt, freundlich und umgänglich ist, tyrannisiert sie zu Hause auf das unglaublichste und wird von einer krankhaften Eisersucht geplagt. Diana, die sich Charles Sturm verpflichtet fühlt, weil er ihren Vater vor dem finanziellen Zusammenbruch bewahrt hat, und außerdem weiß, daß sein Mißtrauen und seine Brutalität die Anzeichen beginnenden Wahnsinns sind, versucht ihr möglichstes, ihn von ihrer Treue zu überzeugen. So beginnt, möchten wir sagen, der Film„Die Frau im U=Boot“ mit Cary Cooper in der männlichen und Tallulah Bankhead in der weiblichen Hauptrolle.— Der ferne Orient gibt die Atmosphäre für diesen Sensationsfilm, in dessen Mittelpunkt der Kampf zweier Männer um eine Frau steht. Die dramatischen Begebnisse gipfeln in einer Unterseebootkatastrophe. Wenn man sehen will, wohin dlinde Eifersucht führt, dann darf man diesen deutschsprachigen Paramount=Film nicht versäumen. Punkt 2 der Tagesordnung: Vereitstellung eines verlorenen Zuschuffen für den Erweiterungsban der Lundwirtschaftsschule in Lage Im Auftrage des Reichsnährstandes haben die Landesund Kreisbauernschaft sowohl als auch die Landwirtschaftsschule den Antrag gestellt, für den geplanten Erweiterungsbau der Landwirtschaftsschule in Lage einen Zuschuß zu leisten in Höhe von mindestens 3000 RM. Es ist beabsichtigt, die Landwirtschafteschule in erheblichem Maße zu erweitern, und zwar mit einem Kostenaufwand von mindestens 50000 RM. Von diesem Betrage werden seitens des Reichsnährstandes 30000 RM. aufgebracht, während der Rest sich verteilt auf das Land Lippe, den Kreis Detmold und die Stadt Lage. Ersteres hat sich bereit erklärt, einen Zuschuß von 3000 RM. und der Kreis Detmold einen solchen von 15 000 RM., frühestens im Jahre 1937, für den genannten Zweck zur Verfügung zu stellen. Der Reichsnährstand hatte die Ausführung des Baues im Jahre 1937 davon abhängig gemacht, daß ein Zuschuß von mindestens 20000 RM. seitens der interessierten Behörden bereitgestellt, andernfalls das Bauvorhaben scheitern würde. Im Hinblick auf die wirtschaftlichen Vorteile, die durch die Erweiterung der Landwirtschaftsschule der Stadt Lage entstehen, würde ein ablehnendes Verhalten gegenüber den Wünschen des Reichsnährstandes nicht zu verantworten sein. Es ist beabsichtigt, in dem Erweiterungsbau eine Mädchenklasse, die Bodenuntersuchungsstation, die Mischkontrolle und die gesamte Kreisbauernschaft unterzubringen. Die Räume, in denen sich die Kreisbauernschaft jetzt befindet, soll nach der Räumung durch letztere von der Lippischen Buchgenossenschaft, deren Ausdehnung auch bevorsteht, mit in Anspruch genommen werden. Danach ist damit zu rechnen, daß im Lause der Zeit Lage sich immer mehr als Zentrale der Lippischen Landwirtschaft entwickelt. Der Bürgermeister schlug vor, der Landwirtschaftsschule einen Betrag von 3000 RM. zur Verfügung zu stellen. Die Aufdringung dieses Betrages soll aus Ueberschüssen des Rochnungsabschlusses 1935 erfolgen, so daß die laufenden Aufgaben, die im Haushaltsplan vorgesehen sind, durch die Bereitstellung vorstehenden Betrages keine Einschränkung erleiden. Die Ratsherren erklärten sich mit dieser Regelung einverstanden. Punkt 8 der Tagesordnung: Vertrag mit der Lippischen Landesregierung wegen Boauhunn han GIABREAm Brungung des Diablischen Jursorgehauser an der Detmolder Straße. Das Städtische Fürsorgehaus an der Detmolder Straße, gener Volkstümlichkeit in harmonischer Weise vereinte. Er begann mit Mozarts Konzert in A=dur, das er mit vorbildlicher Klarheit und Beseeltheit spielte, wie denn überhaupt das hervorstechendste Merkmal seines Spieles eine technisch und geistig vollendete, leuchtende Plastik ist, die jeder Note ihren Platz im Kunstwerk zuweist und so das Ganze in schöpferischem Nachempfinden wie einen edlen Bau aufs neue gestaltet und vor dem Hörer erstehen läßt. Es folgte Bachs Sonate in gemoll, deren strenge Konturen Professor Kulenkampff ohne Begleitung mit andachtsvollem Ernst nachzeichnete. Der Höhepunkt des Abends war jedoch die Introduktion und dus Rondo hemoll von Schubert, jene ergreisende, todverkündende Ballade, die den Meister des deutschen Liedes von einer wenig bekannten Seite zeigt. In wundervollem Zusammenspiel mit seinem ihm gleichwertigen Begleiter Generalmustidirektor Fritz Lehmann, der dem Klavierteil mit bravouröser Beherrschung seine selbständige Bedeutung wahrte, ohne ihn jemals der Geige überzuordnen, brachte Professor Kulenkampff diese Tondichtung in großangelegter Steigerung zu packender Wirkung. Mit einigen bekannteren Stücken(Beethovens Fdur=Romanze, dem Capriccio von Nies, Smetanns „Aus meiner Heimat“ und einer Mazurka von Zarych) wurde die reichhaltige Vortragsfolge beschlossen. Ueber allem Virtuosenhaften stand auch hier jeweils die schöpferische Intuttion der wahren Künstlers. Der begeistere Beifall des Publikums wollte schier kein Ende nehmon und erzcrang sich drei Zugaben. Aufnahme zu machen. Man will durch diese Sendungen das Brauchtum und die Beschäftigungsweise von besonders volkskundlichen und interessanten Berufen den Hörern vor Augen führen. Diese Aufnahme kam zustande durch die Zusammenarbeit zwischen dem Reichssender Köln und der Gauwaltung der Deutschen Arbeitsfront in Münster. Von letzterer war der Berufoschulleiter Rudolf Köller mit den Vorarbeiten zu dieser Aufnahme beauftragt. Um 10 Uhr vormittags erschien der Aufnahmewagen des Rundfunks an der Städtischen Ziegelei an der Heidenschen Straße. Auch hatten sich frühere Angehörige des Zieglerberufs sowie mehrere Interessierte eingefunden. Von der DAF.=Gauwaltung war Pg. Rust, ein Lagenser Kind, und von der Kreisleitung Pg. Rehmund und Pg. Nees erschienen. Als Vertreter der Stadt waz Bürgermeister Gierlichs, und vom Verkehrsverein Baunkeister Graf anwesend. Die Aufnahmeleitung fühte Pg. Hans Häuschen vom Reichssender Köln. Mitwirkende waren Berufsschulleiter Köller, die ehemaligen Ziegler Fritz Neese und Thomas, sowie mehrere Arbeitskameraden der Städtischen Ziegelei mit ihrem Meister Kochsiek. Außerdem verschönte Heinrich Klaus, genannt„Klaus Heiner“, die Aufnahme durch Vorträge auf dem Zieglerklavier(Handharmonika). Nach einem Rundgang durch den Ziegeleibetrieb, der einen Einblick in die Arbeitsweise der Ziegelei und in das Leben des Zieglers gab, hieß es dann von der Aufnahmeleitung: „Achtung— Aufnahme!— Wir befinden uus hier auf dem Ringosen einer lippischen Ziegelei in Lage.. Damit hatte die eigentliche Aufnahme ihren Anfang genommen. Dicht um das Mikrophon geschart standen die Mitwirkenden,— dabei Neesen Fritken, als Hahn im Korbe, dieses typische Ziegleroriginal— die nun in zum Teil ernster, aber auch heiterer Art, das Zieglerleben darAusgabe von 16 500 RM. verursacht. Die Mittel wurden aufgebracht durch die Bereitstellung einer Anleihe des Landesfürsorgeverbandes in Höhe von 12000 RM. und einer weiteren Anleihe der Stadtsparkasse Lage in Höhe von 4500 RM. Die Lippische Landesregierung ist nunmehr an die Stadt Lage herangetreten und hat mitgeteilt, daß sie den Zeitpunkt für gekommen erachte, über die Verwendung des Städtischen Fürsorgehauses eine endgültige Entscheidung zu trefsen, weil das Fürsorgewesen jetzt größtenteils auf den Staat, und zwar auf das Staatliche Gesundheitsamt übergegangen sei. Die Landesregierung hat erklärt, daß sie auf das Darlehen von 12000 RM. verzichten wolle, ebenso auf die Verzinsung mit 1 Prozent. Dafür müsse die Stadt sich verpflichten, das Fürsorgehaus dauernd den Zwecken des Staatlichen Gesundheitsamtes beziehungsweise dessen Nachfolgern kostenlos zur Verfügung zu stellen. Der darüber aufgestellte Vertragsentwurf wurde verlesen und angenommen. Punkt 4 der Tagesordnung: Bewilligung eines lausenden Zuschussen zu den=Unkerhaltungskosten des Lippischen Landesthealers in Detmold. Der Vorsitzende des Lippischen Theatervereins e. V. in Detmold, Oberregierungsrat Dr. Oppermann, ist bei einer Anzahl lippischer Gemeinden vorstellig geworden wegen Bewilligung eines laufenden Zuschusses zu den Unterhaltungskosten des Lippischen Landestheaters. Allerdings vermag die Stadt Lage einen größeren Zuschuß nicht zu leisten, weil ihre Einanzlage nach wie vor noch sehr angespannt ist. Es ist beabsichtigt, zunächst einen laufenden Zuschuß von 200 RM. jährlich festzusetzen, der für 1936 durch den Nachtragsetat noch besonders zu bewilligen ist. Punkt 5 der Tagesordnung: Znweisung einer Geländefläche am Jahnplatz un die Orisgruppe der ASDAP. zum Zwecke der Errichtung eines Hitler=Jugend-Heimes. Die seinerzeit zur Verfügung gestellten 8000 RM. zur Errichtung eines Hitler=Jugend=Hauses sollen demnächst ihre Verwendung finden. Die Ortsgruppe der RSDAP. hat die Durchführung der Bauaufgabe übernommen und wird die restlichen Baukapitalien beschaffen. Bekanntlich war vorgesehen, für den gedachten Zweck auch das Grundstück zur Verfügung zu stellen. Es handelt sich hierbei um eine Gesamtgröße von 1202 Quadratmeter (früher Redekersches=Albertisches Grundstück am Jahnplatz). Ursprünglich war beabsichtigt, das Grundstück, welches einen Wert von etwa 2.50 RM. pro Quadratmeter besitzt, rund 3000 RM., kostenlos an die Ortsgruppe zu übereignen, um die Baufinanzierung leichter zu gestalten. Der Landrat hat auf Grund der Deutschen Gemeindeordnung und entgegenstehender Bestimmungen der Reichsregierung die Zustimmung zur kostenlosen Uebereignung versagen müssen. Diese Bestimmungen lassen ein solches Verfahren nicht zu. Es bleibt daher nur der Weg der Uebereignung im Wege des Erbbaurechtes übrig. Der bekannte Erbbauvertrag findet sinngemäß Anwendung. Gegen die Form der Ueberschreibung in Erbbau wurden seitens der Aufsichtsbehörde keine Bedenken vorgebracht; ebenso haben Stadträte und Ratsherren keine Einwendungen erhoben. Punkt 6 der Tagesordnung: Geländetausch mit der Reichsbahn Hinter dem vor kurzem von Herrn Redeker erworbenen, an der Eisenbahn nach Herford gelegenen Grundstück (Schützenstraße), hat die Reichsbahn noch einen schmalen Geländestreifen von 702 Quadratmeter im Besitz. Da dieser Streifen im Besitz der Stadt eine verhältnismäßig wertvolle Vergrößerung des genannten städtischen Platzes darstellt, sind mit der Reichsbahn Verhandlungen auf Tausch dieses Streifens mit anderen städtischen Grundstücken gepflogen worden. Die Verhandlungen haben zu dem Ergebnis geführt, daß ein Tausch erfolgt. Die Ratsherren stimmten dem zu. Punkt 7 der Tagesordnung: Verkauf einer Gesündeporzelle an Herrn Reichsbahnebersekretür l. R. Kracht in Lage. Der Reichsbahnobersekretär i. R. Wilhelm Kracht beadsichtigt, sich ein Einfamilienhaus im Bauwert von rund 6000 RM. zu errichten. Kracht hat um Verkauf eines Bauplatzes an der Thusneldastraße(Weg bei der Köllingschen Mastanstalt) gebeten. Die Finanzierung des Baues ist gesscher!. Der in Frage kommende Platz hat eine Baugröße von rund 1400 Quadratmeter. Mit dem Bau soll alsbald begonnen werden. Dem Verkauf von 700 Quadratmeter wurde zugestimmt. stellten. Gedichte des Zieglerdichters Wienke, Plaudereien über die Entstehung des Zieglergewerdes und seine Entwicklung, Erlebnisse auf den Ziegeleien, über den Meckelmarkt in Lage und Lieder, wie:„Wir leben wie die Grasen, auf unserer Ziegelei...“ mit Begleitung eines Zieglerklaviers, gesungen, dazu nach Zieglerart einen anständigen Schnaps, machten die Rundfunkaufnahme aus. Wir wollen nicht alles ausplaudern, was sich auf dem Ringosen der Städtischen Ziegelei zutrug. Es war eine Freude für den Lipper, zu erleben, wie der Aufnahmeleiter Häuschen den großen Segen für das Land Lippe richtig erkannte und in den Darlegungen über die Steuerkraft des Zieglers zum Ausdruck brachte. Jeder Leser muß es selbst erleben am Radioapparat, der am kommenden Montag unter dem Thema:„Schaffende Heimat“, die Aufnahme von der Städtischen Ziegelei in Lage sendet. Wir können nur verraten, wenn die Zensur nicht allzu hart an der Aufnahme schneidet, dann gibt's etwas Schönes, etwas Echtes und Köstliches vom werkenden und fröhlichen Zieglermenschen. Darum: Auf Wiederhören am Montag, dem 26. Oktober, zwischen 17 und 18 Uhr. Es besteht Aussicht, daß der Reichssender Köln in absehbarer Zeit in richtiger Erkenntnis des volksverbundenen und interessanten Berufes des lippischen Zieglers in einer weiteren Aufnahme ausführlicher berichten wird. Lorn RbF. fährt nach Detmold in die Oper. Nachdem am Montagabend nicht alle Karten für die Oper„Fidelio“ erhalten konnten, ist für Sonntag, den 25. Oktober, nachmittags 2 Uhr, nochmals eine Aufführung dieser einzigen Beethovenschen Oper geplant. Da für die Ortsgruppe Horn nur noch wenige Karten vorhanden sind, ist zu empfehlen, sich möglichst umgehend spätestens jedoch bis Donnerstag früh beim Pa. Hanke zu melden. Spätere Anmeldungen können unter keinen Umständen mehr berücksichtigt werden. Ein neuer Bürgersteig. Im Augenblick ist man damit beschäftigt, den Bürgersteig an der Schierenberostraße fertigzustellen. Da die gelegten Platten nur eine Breite von 1.20 Meter haben, wäre zu überlegen, rechts und links von der Gehbahn kleine Rasenflächen anstatt der geplanten Schlacken anzulegen. Durch die Anlegung dieser Nasenflächen würde der Eingang in die Stadt bedeutend gewinnen. Verkehrskontrolle. Vor einigen Tagen fand auch hier eine Verkehrskontrolle statt. Allem Anschein nach haben die Radfahrer sich gebessert, da bei der Kontrolle nur ein ganz kleiner Prozentsatz der Fahrer gegen die Verkehrsordnungen verstoßen hat. Aus dem Turnerleben. Die Frauenriege des Turnvereins Horn von 1860 turnt auch weiterhin regelmäßig Mittwoch abend in der geheizten Turnhalle. Alle Mitglieder sind in der letzten Woche aufgefordert, für den Verein zu werben und möglichst viel neue Mitglieder der Frauenriege zuzuführen. Oerlinghausen Ausflug Die derzeitigen und früheren Beamten und Angestellten der Kreissparkasse Oerlinghausen, sowie deren Zweigstellen, unternahmen mit ihren Frauen am Sonntag einen Ausflug nach Brilon und Meschede. Bei guter Laune und in vorzüglicher Stimmung traf man 10 Uhr morgens in dem schönen Sauerland ein, das auch besonders jetzt, zur Herbstzeit, durch seine Täler und buntgefärbten Wälder ganz besonderen Reiz ausübt. Nach gemeinsamer Mittagstasel wurden verschiedene sehenswerte romantische Punkte besucht. Der Männergesangverein Gütersloh als Gast der „Eintrach“". Am Sonntag traf mit drei großen Autobussen der Männergesangverein Gütersloh in unserer Bergstadt ein. Die Gäste, denen sich der Turnverein angeschlossen hatte, wurden morgens von dem Vorstand der Eintracht empfangen. Nach kurzer Erholungspause wurden die Sehenswürdigkeiten der Stadt besichtigt. Besonders dem Ehrenmal, den Germanen=Häusern und dem Segelfluggelände galt der Besuch. Ein Kameradschaftsabend mit den Gästen aus Gütersloh fand dann abends im großen Saale des Stadthotels statt. Beide Vereine gaben ihr Bestes und gaben Zeugnis, daß das deutsche Lied und besonders das Volkslied in den Vereinen festen Fuß gefaßt hat. Der Vereinsführer sprach dem Vorstand der„Eintracht" für die freundliche Aufnahme in der Stadt und die gute Führung zu allen Sehenswürdigkeiten herzlichen Dank aus. Mit dem Wunsche auf ein frohes Wiedersehen in Gütersloh fuhren die Sänger abends spät wieder ab. Uebertragung der Rede des Reichojugendführers. Am Sontagmorgen um 9.30 Uhr war die Hitler=Jugend in der schönen Oerlinghauser Jugendherberge versammelt, um von hier gemeinsam die Rede des Reichsjugendführers anzuhören, der um 10 Uhr von der neuen Adolf=Hitler=Jugendherberge in Berchtesgaden über alle deutschen Sender die in diesem Jahre neu erdauten Zugendherbergen weihte. Auch Bürgermeister Möller war erschienen und mehrere Vorstandsmitglieder von Vereinen. Die Worte des Reichsjugendführers fanden bei allen freudigen Widerhall. Sturm über Oerlinghausen. Ueber unsere Bergstadt fegte am Sonntag ein gewaltiger Sturm, der an verschiedenen Stellen Schaden verursacht hat. Große Zweige lagen unter den Bäumen und das Laub lag wie gesät. Lange Jahre hat hier solch ein Sturm nicht gewütet. Der Oktober hat sich von seiner schlimmsten Seite gezeigt. Hoffentlich bringen die letzten Tage des Oktober besseres Wetter. Vom Winterhilfswerk. Wie wir erfahren, haben die Haus= und Straßensammlungen am Sonnabend und Sonntag für das Winterhilfswerk ein gutes Ergebnis gebracht. Allen Spendern sei herzlichst gedankt. Bomber Der Losabsatz ist gal. Je näher es dem Martinimarkt zugeht, desto stärker wird die Nachfrage nach den Losen. Eifrig ist die Kommission am Werk, um die Verlosung in bester Weise aufzuziehen. Anlockend ist besonders der Hauptgewinn: ein Schlafzimmer. Sichere sich jeder rechtzeitig einige Lose, Fortung winkt. Tragischer Tod Der bekannte Pferdezüchter Johannes Slitz aus Kempen bei Feldrom ist auf tragische Weise ums Leben gekommen. Der Husschlag eines übermütigen Fohleus traf die Bauchgegend und machte eine Darmeperation notwendig, dis leider erfolglos blieb. Der Familie herzliche Teilnahme Rächste Woche Kleidersammlung Das WHW. hat seine Tätigkeit in vollem Umfang aufgenommen. Nächste Woche wird die erste Kleidersammlung dieses Winters sein. Da wird's Zeit, sich vorzubereiten. Im letzten Augenblick kann die Hausfrau die Auswahl nicht mehr treffen; so etwas will überlegt sein. Denkt immer daran, daß das WHW. keine Sammelstelle für Lumpen ist. Was ihr gebt, muß noch wirklich brauchbar sein. Darum seht schon heute eure Bestände durch, legt zurecht, was ihr geben wollt. Hier wird ein Knopf fehlen, dort etwas auszubessern sein. Auch ist es selbstverständlich, daß man die Sachen vorher säubert; Unterzeug, Strümpfe usw. müssen gewaschen sein. Das ist eigentlich ja alles so selbstverständlich; doch wenn man sich erst im letzten Augenblick entschließt, fehlt es oft an Zeit, alles herzurichten. Viel Aerger und viel Arbeit können den Helfern vom WHW. erspart werden. Bitte bedenkt, daß diese freiwilligen Helferinnen auch einen Haushalt zu versehen haben, daß man ihnen nicht zumuten kann, daß sie den Staub und Schmutz selbst noch entfernen. Darum, liebe Hausfrau, geh gleich heute ans Werk. Nur der hilft, der wirklich brauchbare und saubere Sachen zur Verfügung stellt. Reichsbund der Körperbehinderten. Morgen, Donnerstag, findet die Monatsversammlung der Ortsgruppe des Reichsbundes der Körperbehinderten bei Pg. Frigge (Hotel„Stadt Bremen") statt; Beginn 20 Uhr. Gäste sind, wie immer, willkommen. Auf Brücken soll man nicht parken! Gestern wäre eine Radfahrerin fast von einem Kraftwagen überfahren worden, der an einem auf der Brücke der Langen Strae haltenden Auto vorbeifahren wollte. Der Lenker des Wagens hatte offensichtlich nicht bemerkt, daß die Radfahrerin ihm entgegenkam, weil der dort haltende Wagen seine Sicht behinderte. Glücklicherweise gelang es der Radfahrerin, noch abzuspringen und sich auf die Gehbahn zu retten. Kein Papierkorb. Die Schächte an den Kellerfenstern sind nicht als Papierkörbe gedacht. Das bedarf eigentlich kaum noch der Erwähnung. Anscheinend gibt es aber viele Volksgenossen, die anderer Meinung sind. Ueberall in der Stadt findet man in diesen Schächten Zigarettenschachteln, Papier, Obstreste und sonstige Abfälle, die Vorübergehende fortwarsen. Nicht selten sieht es so aus, als ob die Schächte lange nicht gereinigt wären. Es wäre daher gut, wenn die Hausbesitzer diese Sammelbecken entleerten. Noch richtiger aber ist es, wenn sich alle Volksgenossen daran gewöhnen wollten, Kellerschächte usw. nicht mehr als Papierkörbe zu benutzen. Betriebsausflug der Firma H. Kölling. Der am Sonntag stattgefundene Betriebsausflug der Firma H. Kölling war wieder, wie alle Veranstaltungen dieser Firma, ein Beweis für echte Betriebsgemeinschaft und Kameradschaft. In's schöne Westfalenland, ins Land der roten Erde, ging diesesmal die Fahrt. War auch morgens der Himmel noch grau verhangen, so zog der Wettermacher doch bald die Gardinen beiseite und sorgte für lachenden Sonnenschein. Maler Herbst hatte der Landschaft bereits ein schönesebuntes Kleid angetan. Unter fröhlicher Stimmung wurde Münster bald erreicht. Hier wurde unter der kundigen Führung von Studienrat Grunewald ein Stadtrundgang unternommen. Seine vorzüglichen und eindrucksvollen Schilderungen gaben den Sehenswürdigkeiten Münsters eine wunderbare Wirkung. Ein gemeinsames Mittagessen in dem originellen„Kiepenkerl"=Lokal war für alle eine gut empfundene Unterbrechung. Nach einer Besichigung der Kasernen sowie des Schlosses ging die Fahrt weiter nach Freckenhorst. Die seit dem Jahre 1165 bestehende Stifskirche erregte hier lebhaftes Interesse. Anschließend sorgte ein echt westfälisches Kaffeetrinken mit Bauernstuten und Pumpernickel für das leibliche Wohl. Es herrschte bald eine frohe Stimmung an der Kaffeetafel. Die mitgebrachte Hauskapelle sorgte dafür, daß auch die Tanzlustigen auf ihre Kosten kamen. Bald mußte die Heimfahrt beginnen. Der in bester Harmonie verlaufene Ausflug, welcher allen Teilnehmern noch lange in schöner Erinnerung bleiben wird, wurde mit dem Bekenntnis geschlossen, aus den genossenen frohen Stunden neue Kraft für den Werktag zu nehmen. 7956,19 RM. im Kreise Lemgo Jetzt liegt auch das vorläufige Gesamtergebnis der ersten Reichsstraßensammlung im Kreise Lemgo vor, die am vergangenen Sonnabend und Sonntag von der Deutschen Arbeitsfront zugunsten des Winterhilfswerks durchgeführt wurde. Das Sammelergebnis beträgt 7956,19 RM. und liegt um einige hundert Reichsmark über dem der Eintopssammlung. Schulungsabend im NDB. Die Fachgruppen Gemeindeverwaltung, Justiz= und allgemeine Länderverwaltung im Reichsbund deutscher Beamten halten am Donnerstag, dem 22. Oktober, abends 8.30 Uhr, im Stadtverordnetensitzungssaal einen Schulungsabend ab. ** 127 Lemgoer im Wandergewerbe. Nach einer Mitteilung der zuständigen Verwaltungsstelle belief sich die Zahl der für das Jahr 1936 in Lemgo ausgestellten Wandergewerbescheine auf 127. Gegenüber den Vorjahren hatte sich die Zahl der Antragsteller kaum verändert.— Die Wandergewerbetreibenden werden darauf hingewiesen, daß für das Kalenderjahr 1937 die Ausstellung neuer Wandergewerbescheine zu beantragen ist. Um eine Anhäufung der Anträge und damit eine Verzögerung in der Erledigung zu vermeiden, wird den Wandergewerbetreibenden empfohlen, schon jetzt den Antrag auf Ausfertigung eines Wandergewerbescheines für das kommende Jahr bei der Ortspolzeibehörde zu stellen. Weiter wird darauf hingewiesen, daß der Berechnung der Wandergewerbesteuer der Ertrag aus dem Wandergewerbe zugrundegelegt wird. Festsetzung der Bürgersteuer. Während einer nicht öffentlichen Sitzung der Ratsherren am heutigen Mittwoch soll die Festsetzung der Bürgersteuer für das Jahr 1937 erfolgen. Darüber hinaus soll ein Bericht über den Stand der Berieselungsanlage gegeben werden. Neben Grundstücksangelegenheiten werden dann auch Wasserversorgungsfragen zur Beratung stehen. Sonnabend die erste Pfundsammlung. Die erste Pfundsammlung im neuen Winterhilfswerk soll am kommenden Sonnabend durchgeführt werden. Die Hausfrauen werden schon jetzt gebeten, die dem WHW. zugedachten Spenden bereit zu halten, damit beim Sammeln keine Verzögerungen entstehen. Eine Nachsammlung wird am Montag erfolgen.— Die Blockfrauen werden noch gebeten, die Tüten mit ihrem Inhalt durch geeignete Beschriftung zu bezeichnen. Im Bedarfsfalle können gute, haltbare Tüten im Geschäftszimmer der RSV., Echternstraße, entgegengenommen werden. Diebstahl. Am Montagabend gegen 9 Uhr wurde auf der Mittelstraße eine Handkarre, die vor dem Geschäftshaus Mühl aufgestellt war, gestohlen. Der Täter ist nicht bekannt. Sachdienliche Mitteilungen wolle man der Kriminalpolizei zukommen lassen. „Lotse an Bord“. Die Winterveranstaltungen der NS.=Gemeinschaft„Kraft durch Freude" werden am Sonnabenb dieser Woche mit der Aufführung des ettzückenden Lustspiels„Lotse an Bord“ eingeleitet. Der Theaterabend findet im Saale des Schützenhauses statt und beginnt um 20.15 Uhr. Jum Eintritt berechtigt sind nur solche Besucher, die sich gleichzeitig zu einem Dauerabonnement verpflichten. Es handelt sich dabei um insgesamt acht Winterveranstaltungen, die zu einem Gesamtpreis von 6 RM. besucht werden können. Aus verschiedenen Betrieben sind die Anmeldungen schon recht zahlreich eingegangen, trotzdem sind auch jetzt noch einige Plätze frei. Es empfiehlt sich aber daher dringend, noch in diesen Tagen sich zu einem Dauerbesuch zu entschließen. Konzertring der RSKG. Vor wenigen Tagen ist der Konzertring der RS.=Kulturgemeinde(früher Musikvereinigung) mit seinem neuen Programm an die Oeffentlichkeit getreten. Die in Aussicht gestellten Darbietungen beweisen uns, daß es dem Konzertring mit der Vermittlung kulturell hochstehenoer Werke ernst ist. Am Donnerstag, dem 5. November, wird em Liederabend mit Prof. Joh. Willy, Frankfurt am Main, veranstaltet; für alle Freunde der Musik eine Veranstaltung, die man nicht versäumen sollte. Sportklub Lemgo=West. In den Räumen des Vereinslokals„Feldschlößchen“ veranstaltete der Sportklub Lemgo=West am vergangenen Sonntag sein diesjähriges Stiftungsfest. Der gute Besuch der Festveranstaltung und die vorzügliche Stimmung aller Gäste besagten, daß der gastgebende Verein zahlreiche Freunde und Gönner besitzt, denen wieder einmal recht angenehme Stunden bereitet wurden. Schhhmet Lichtbildervortrag. Am Donnerstagnachmittag um 2 Uhr findet im Hotel Junkerhaus ein Lichtbildervortrag „Kampf dem Verderb und praktische Schädlingsbekämpfung" statt. Ganz besonders die Hausfrauen werden gebeten, an diesem Vortrage teilzunehmen. Eintritt frei. Kinderchor der Frauenschaft. Heute nachmittag um 3 Uhr kommt die Kinderschar in der Turnhalle zusammen. Die Mütter werden gebeten, ihre 6= bis 10jährigen Kinder pünktlich zu schicken. Vortrag. Zu Beginn der Vortragsreihe im Winterhalbjahr 1936/37 spricht hier heute abend Professor Dr. Walter=Lund(Schweden) über das Thema:„Von deutschem Land, dem deutschen Menschen und dem deutschen Wesen.“ Dr. Walter hält sich seit Jahren im dienstlichen Auftrage in Schweden auf, gilt als einer der glänzendsten Redner und besten Kenner, nicht nur der nordischen Länder, sondern vor allem seines Vaterlandes. Da der Vortrag durch 150 schöne, selbstaufgenommene Bilder erläutert wird, dürfte er doppelt interessant sein. Sprechabend fällt aus. Die übliche Besprechung der politischen Leiter an den Mittwochabenden fällt heute aus. Die Zellen= und Blockleiter werden gebeten, dafür für den Kartenverkauf für die Großveranstaltung am Freitag dieser Woche mit dem Gauredner Jann Blankemeyer Sorge zu tragen. Schieder Das Winterhilfswerk hat begennen Zu einer Beratung über die varrchzuführenden Maßnahmen im WHW. hatten sich am Freitagabend der Winterhilfsausschuß mit den politischen Leitern und den Amtswaltern der Deutschen Arbeitsfront in der Skidrioburg zusammengefunden. Mit einleitenden Worten gab Ortsgruppenwalter Pg. Jacke einen Ueberblick über die ersten Ergebnisse innerhalb des hiesigen Ortsgruppenbereichs. Dabei ist besonders zu erwähnen, daß bereits nahezu 800 Dosen an Obstund Gemüsekonserven zur Ablieferung bereitgestellt werden konnten. Neben den freundlichen Spenden der Bewohnerschaft gebührt auch hier der NS.=Frauenschaft Dank, hat sie doch bei einem großen Teil dieses Ergebnisses die Arbeit des Einweckens übemommen. Wenn man bei diesem Ergebmis auch erfreulicherweise die Feststellung treffen kann, daß auch in Schieder der große Appell des Führers freudigen Widerhall gefunden haben dürfte, so darf jedoch dieser Erfolg keinesfalls das Gefühl auslösen, nun damit dem Wunsche des Führers Genüge geleistet zu haben. Erweisen wir nun unserem Führer unsere Dankbarkeit, geben wir von dem, was wir reichlich haben, mit dessen Bruchteil aber wir viele unserer Volksgenossen so glücklich machen können, ohne daß wir dabei hungern müßten. Die kommenden Sammlungen an Naturalien sollen auch in unserem Ortogruppenbereich alles bisher Gewesene in den Schatten stellen; das soll unser Dank sein für unseren Führer, der allein uns den Frieden und unser Leben erhalten hat und Tag und Nacht um unser Wohl in Sorge ist. Wo stehen noch Gemüsedosen? Die Ortswaltung der NSV. bittet alle Einwohner, die noch Obst= und Gemüsekonserven zur Abgabe stehen haben, diese an den Ortswalter, Schneidermeister Jacke, abzuliefern. nce Ausgabe der Kohlenscheine Am Mittwochabend. 6 Uhr, erfolgt in der Schut:! die Aushändigung der Kohlenscheine an die Bedürftigen. Schieder. Zur letzten Rube. Von einem überaus großen Trauergefolge wurde am vergangenen Mittwochnachmittag die sterbliche Hülle des Domänenpächters Oehlerking zur letzten Ruhestätte begleitet. Dem Sarge voran schritt die Kriegerkameradschaft, deren Mitglied der Verstorbene gewesen war. Es folgte in geschlossener Einheit die Gefolgschaft der Domäne, die ihrem langjährigen Brotgeber sichtlich ergrifsen das letzte Geleit gab. In welchem Maße sich Herr Oehlerking weit und breit der Beliebtheit und Wertschätzung erfreute, bewies das Trauergefolge, welches dem Sarge folgte. Seit 1913 verwaltete Oehlerking mit Umsicht und Erfolg die hiesige Domäne. Aber schon in den letzten Jahren, in denen sein gefundheitlicher Zustand seinen Angehörigen immer mehr Anlaß zu steigender Sorge bereitete, legte er die verantwortungsvolle Verwaltung in die Hände seines Sohnes, der sie nun auch weiterführen wird. Lange Jahre war der Verstorbene Mitglied der Gemeindeverwaltung und des Schulvorstandes. Nun hat der Tod seinem Schaffen und Streben ein jähes Ziel gesetzt. Das erste Grab auf unserem neuen Friedhof schmückt ein riesiger Berg frischer Kränze und Blumen, unter ihnen fand Herr Oehlerking seine letzte, ewige Ruhe. Glückwonschadresse für Ganleiter Dr. Mezer Zum 45. Geburtstage des Reichsstatthalters und Gauleiters Dr. Meyer überreichten die Gauamtsleiter nebenstehende Glückwunschadresse. die relbel Hlic RICHTER A RE -nn ee SL EEEEE GER SE S MO Sa SKEN-e Altr. Prüfen Sie die nächternen Zahlen, die mehr bedeuten als jeder Nimbusl Denn diese Zahlen sind der höchste Ausdruck einer klaren, unbestechlichen Beweisführung für Uberlegenheit von Leistung und Preis. XOPEL sbs mit dem geschmeidigen Sechszylindermotor von 2 Lir. Inhal: Bergsteigefähigkeit im 1. Gang 37% Bergsteigefähigkeit im 2. Gang 83% Bergsteigefähigkeit im S. Gang 14% Bergsteigefähigkeit im 4. Gang 9% XOPEL Synchron-Federung— gleich ideal für gute oder schlechte Straßen XExakt wirkende hydraulische Oeldruckbremsen X Großer Kotterraum für reichliche: Gepach XBenzinförderung durch zuverlässtge Membranpumpe aus hinten liegendem Kraftstoftfank. I! S E 1 Allerlei aus Heidenoldendorf Aus der Ruteger= und Landwehrkameradschaft. Am vergangenen Sonntag unternahm die hiesige Krieger= und Landwehrkameradschaft einen Famklienausflug gzum Postteich. Um 12.30 Uhr wurde im Vereinslokal angetreten, und unter Vorantritt des hiesigen Pfeiferund Trommlerkorps gine's zum Postteich. Das von der Kameradschaft gut vorbereitete Kleinkaliber=Preisschießen wurde anschließend ausgetragen. Wertvolle Preise winkten den besten Schützen. Lustig wurde geschossen und um die Siegerehren innerhalb des Vereins gestritten. Der beste Schütze erreichte mit 36 Ring die höchstmögliche Ringzahl, und zwar war es unser altbekannter Volksgenosse Ludwia Stölting, Heidenoldendorf Nr. 131, aus der sogenannten Sauerlake. Stölting ist schon hoch betagt, er befindet sich im 80. Lebensjahr; der Erfolg ist also um so höher zu bewerten. Er wurde von seinen Kameraden gebührend geehrt und gefeiert. Viele weitere Sieger erhielten schöne Ehrenpresse. Anschließend ging es in die Kaffeepause, in welcher Kaffee und Kuchen kredenzt wurde. Kameradschaftsführer Budde hielt eine markige Ansprache und ermahnte zu weiterer froher und uneigennütziger Arbeit und Pflichterfüllung. In den weiteren Stunden wechselten Humor und Tanz. Unsere beliebte Dorfkapelle wartete mit schnittigen Weisen auf. Lustig wurde das Tanzbein geschwungen. Man blieb bis in die Morgenstunden in schönster Harmonie und Eintracht beisammen. Wir wünschen, daß uns die Krieger= und Landwehrkamerabschaft noch oft solche Abende beschert. An die Einwohnerschaft! Im Gemeindeburb ist von dem Kommandeur des 15. Reiterregiments Paderborn ein Dankschreiben eingegangen, worin sich der Kommandeur für die freundliche und gastliche Aufnahme sowie Verpflegung der Truppen anläßlich der Einquartierung herzlichst bedankt. Wir übermitteln dies an dieser Stelle allen denjenigen, die unseren Soldaten ein gutes Quartier sowie Verpflegung nach den harten Strapazen gewährt haben. Hohes Alter. Der Volksgenosse Fritz Heißenberg, am Kupferberg wohnhaft, konnte vor einigen Tagen seinen 82. Geburtstag feiern. Dem alten Mitbewohner und treuen Lefer unserer Zeitung nachträglich die herzlichsten Glückmüräche! Pildernde Hunde am Vietberg. Vor einigen Tagen wurden am Vietberg drei wildernde Hunde angetroffen. Einer von ihnen hatte bereits eine Ente erbeutet, die ihm aber nach längerem Bemühen wieder abgenommen werden konnte. Dies wird allen Hundebesitzern sicher Anlaß zum Nachdenken geben, denn es ist nicht gestattet, Hunde frei umherlaufen zu lossen, besonders wenn sie zum Wildern neigen. Es wird in Zukunft gegen wildernde Hunde mit aller Strenge vorgegangen werden; außerdem werden die betreffenden Hundebesitzer für den Schaden, den die Tiere anrichten, verantwortlich gemacht werden. Also, in Zukunft auf die Hunde achten! Die Schule in Augustdorf Der 21. Oktober ist für die Augustdorfer Schule ein Merktag erster Ordnung. Am 21. Oktober 1782 wurde die erste Schule in Augustdorf eröffnet; ganz klein war sie noch, und der Schulunterricht fing mit vier Kindern an. Die Ortschaft Augustdorf war ja auch noch sehr jung, erst sieben Jahre alt. Im Jahre 1775 ließ Graf Simon August zur Lippe bekanntmachen, daß diejenigen, die Lust hätten, auf dem Dören(im Dörental in der Senne) sich anzubauen, einen Platz zur Urbarmachung frei angewiesen erhalten und fünf Jahre von allen Abgaben frei sein sollten; diese fünf Jahre wurden später auf zehn Jahre ausgebehnt. Der erste, der sich anbaute, hieß August Simon Strauß und stammte aus Pivitsheide. Er wohnte oberhalb des jetzigen Dörenkruges in einer Hütte, die er über einem Erdloch aufgerichtet und mit einem Heide= und Laubdache versehen hatte. In dieser recht kümmerlichen Behaufung wurde ihm 1778 ein Sohn geboren. Das war der erste Augustdorfer! Der Ort hieß ursprünglich„Dören“ oder„Dörental“ nach der Dörenschlucht, dann wurde er nach dem Gründer Augustdorf genannt. Den Neuwohnern war versprochen, sobald Eingeseffene sich gefunden, sollten sie einen Schullehrer bekommen. Die erste Augustdorfer Schule befand sich in einem gemieteten Zimmer des Kolonats Nr. 8(Bergmeister). Der erste Lehrer hieß Dreymann und stammte aus Heiden. 20 Taler Gehalt bekam er und einige Jahre darauf eine Zulage von 5 Talern. Er hatte in der Schule auch jeden So halten. Augucs Augustdorf gehörte damals noch zur Kirche nntag Betstunden zu Stapelage, wo auch der Kirchhof war, und die Augustdorfer Konfirmanden mußten auch nach Stapelage zum Konfirmandenunterricht. 1800 bekam Augustdorf eine Kirche. Der Küster erhielt früher für den Unterricht von jedem Schulkinde 20 Groschen jährlich. Für die Kinder armer Leute wurde das Schulgeld anfangs aus der kirchlichen Armenkasse, später aus der Konsistorialkasse, gezahlt. Wie die Dorfschaft Augustdorf mit den Jahren immer mehr an Einwohnern zunahm, wuchs auch die Schule. 50 Jahre nach der Ortsgründung hatte Augustdorf schon 1000 Einwohner, und die Zahl der Schulkinder war auf 200 gestiegen. Das Kolonatszimmer hatte natürlich schon lange nicht mehr ausgereicht; es wurde ein Schulhaus gebaut, und der Küster erhielt 6 Scheffelsaat Land und Hudeberechtigung für zwei Kühe. Wann dies Schulhaus bezogen wurde und wieviel es gekostet, läßt sich nicht mehr feststellen. Es stand an dem Wege neben Kolonat 92 auf Kolonat 14. Bis 1834 diente es seinem Zwecke, wurde aber für die große Schülerzahl zu klein, und da es nicht vergrößert werden konnte, wurde ein neues Schulhaus gebaut, das noch jetzt benutzt wird, für 1500 Taler. Die Zahl der Schulkinder stiegt aber weiter und überstieg 300, so daß der Raum wieder zu klein wurde. 1890 wurde dann die zweite neue Schule gebaut, die 16 000 RM. kostete. Seitdem hat Augustdorf sich immer weiter entwickelt, ist zu einem blühenden Sennedorf geworden, und an den Augustdorfer Schulen wirken jetzt zwei Hauptlehrer und Nebenlehrer. Neues Leben in Bösingfeld. Vor der letzten Boratung der Gemeinderäte wurde vom Bürgermeister Nobbe im Auftrage des Landrats der Kaufmann Heinrich Wehrmann als 2. Beigeordneter eingeführt und verpflichtet. In der folgenden Beratung wurde u. a. davon Kenntnis genommen, daß von dem Vorkaufsrecht in Sachen des Grundstücksverkaufs Noth=Pauck kein Gebrauch gemacht wird, und daß der Flecken Bösingseld gemäß § 10 des Ges. über den Reichsfremdenverkehrsverband als Fremdenverkehrsgemeinde anerkannt ist.— In der Frage der Besoldung des nebenamtlichen Gemeindessen=Rechnungsführers tauchten neue Vorschläge auf, die vom Bürgermeister erst geklärt werden sollen. Die Jahresrechnung für 1935 ist vom Rechnungsführer aufgestellt. Sie schließt mit einem Ueberschuß von 4 682,38 RM. ab. Gemäß§ 96 der Deutschen Gemeindeordnung wurde die Beratung der Rechnung ausgesetzt, damit der vom Gemeinderat eingesetzte uß Gelegenheit zur Prüfung der RechFinanzausschu nung hat. Ein wichti wichtiger Beratungspunkt der Tagesordnung jahr einen um 2.000 RM. niedrigeren Ueberschuß habe und weil die Gemeinde auf Grund der Rücklagenverordnung vom 5. Mai d. J. eine Betriebsmittel= und Ausgleichsrücklage von rund 5000 RM. schaffen müsse. Mit diesen Ausgaben darf auch der nächstjährige Etat nicht vorbelastet werden, um wichtige Aufgaben in der Gemeinde zu fördern. Dieser Etat wird aber so eingerichtet werden, daß eine Ermäßigung der Bürgersteuer vom 1. Januar 1938 an möglich wird.— Von weittragender Bedeutung für die Zukunft Bösing= felds ist das Projekt einer Realschule. Diese soll vom 1. April 1937 an durch die Fleckengemeinde Bösingfeld oder einen von ihr zu gründenden Zweckverband an Stelle der jetzigen Privatschule ins Leben ge„rufen werden, und zwar in engster Verbindung mit der vorhandenen Bürgerschule. Die Realschule soll eine Sexta, Quinta, Quarta und Untertertia haben und den Schülern und Schülerinnen den sofortigen Uebergang nach einer Oberrealschule oder einem Reformgymnasium gestatten. Die nötigen Schulräume werden vom jetzigen Schulvorstand, der sein Gebäude sowieso erweitern muß, mit hergestellt und von ihm gemietet. Mit diesen Plänen und dem vorgelegten Entwurf eines Realschuletats erklärten sich die Gemeinderäte einmütig einverstanden. Der Satzung der Spar= und Leihekasse Bösingfeld wird zu§ 34, Ziffer 7 eine Bestimmung angefügt, nach der für die Dauer der Devisengesetzgebung Wechsel und Schecks, die an ausländischen Plätzen zahlbar wären, von der Sparkasse an die Reichsbank weiterbegeben werden. Unter Punkt„Verschiedenes“ gab Bürgermeister Nobbe u. a. noch bekannt, daß der Vergleich mit Begemann, Alverdissen, von ihm wieder zurückgezogen ist und das Enteignungsverfahren damit wieder auflebe, sowie, daß die Finanzierung des Aufwertungsfehlbetrages von 22000 RM. bei der Sparkasse durch ein gemeinschaftliches Uebereinkommen, das die Genehmigung des Herrn Reichsstatthalters gefunden hat, nunmehr endgültig erledigt ist. Aus den Nachbargebieten Guf der Arbeitsstätte verbrannt Peine, 20. Okt. Im Hochosenwerk der Ilseder Hütte zu Gr.=Ilsede ereignete sich ein schwerer Unglücksfall, der einem jungen Meuschen das Leben kostete. Der 24jährige Arbeiter Ibendahl war damit beschäftigt, am Agglomeratbunker Reinigungsarbeiten vorzunehmen. Gegen die Warnung seiner Arbeitskameraden stieg er in den Bunker hinein, rutschte ab und siel auf das glühende Eisen. Obwohl seine Arbeitskameraden sofort zu Hilfe eilten, konnten sie nicht verhindern, daß Ibendahl schwere Brandverletzungen am Oberkörper erlitt. die noch wenigen Stunden seinen Tod zur Folge hatten. Bauernhof eingeäschert Brockhagen(Kr. Halle i. W.). 20. Okt. Die Brockhagener und die Haller Feuerwehr wurden nach Gandforth gerusen, wo ein Bauernhof, auf dem eine nennköpfige Familie wohnte, in Flammen stand. Das Feuer war schwer zu bekämpfen, da immer wieder die Flammen aus den Trümmern emporzüngelten. Die Entstehungsursache und der Brandschaden sind noch unbekannt. Kraftwagen auf den Schienen Der Fahrer eingeschlafen Bünde i. W., 20. Okt. Am Bahnübergang nach Spradow wurde durch die Wachsamkeit eines Stellwerksbeamten ein Zugunglück verhütet. Um Mitternacht bemerkte der Beamte einen Kraftwagen auf den Gleisen. Der Fahrer, angeblich unter starkem Alkoholgenuß stehend, war am Steuer eingeschlafen. Da es dem Beamten nicht gelang, den Fahrer aus seinem Schlafe aufzurütteln, mußte der fällige Zug zurückgehalten werden, bis das Hindernis von einigen Bediensteten der Bahn beseitigt worden war. Ein Polizeibeamter beschlagnahmte den Führerschein des Fahrers. Alte Handwerkerbetriebe in Schaumburg=Lippe 150= und 140jähriges Bestehen Luhden(Kr. Bückeburg), 20. Okt. Ein 150jähriges Handwerksjubiläum kann die Familie Wilhelm Bade in Luhden begehen. Der aus Kleinenbremen stammende Gründer namens Schwartze gründete die Tischlerei im Jahre 1786. Seine Tochter freite einen Tischler aus Luhden, und deren beider Tochter wiederum freite den Großvater des jetzigen Besitzers der Tischlerei Wilhelm Bade aus Wölpinghausen. Das alte Wohnhaus und die davorliegende Werkstatt sind immer noch dieselben Gebäude seit der Gründung des Geschäftes.— Gleich im Nachbarhause findet man einen nur 10 Jahre jüngeren Handwerkerschlag. Es ist der nun 140 Jahre bestehende Mollenhauerbetrieb der Familie Hahne, gegründet von dem Urgroßvater des jetzigen Besitzers Karl Hahne, und das älteste Mollenhauergeschäft im weiten Umkreis. e Neues aus Biddesen Unsere Alten. Seinen 80. Geburtstag feierte am Montag der Invalide Wilhelm Hackstein, Neue Wiese 153. Gern nehmen wir Gelegenheit, dem betagten Geburtstagskinde nachträglich zu gratulieren u. wünschen ihm noch einen recht sonnigen und gesegneten Lebensoberc Zur letzten Ruhe. Der im 64. Lebensjahre so plötzlich verstorbene Schlachter Bernhard Hartmann wurde am Montagnachmittag zur letzten Ruhe gebettet. Ein zahlreiches Trauergefolge gab ihm das letzte Geleit. Er ruhe in Frieden! Schulungsabend. Am Freitagabend sand in der Schule ein Schulungsabend der NSDAP. statt, der einen guten Besuch aufwier. Der Ortsgruppenschulungsleiter, Pg. Tölle, sprach an Hand von Lichtbildern über den Reichsarbeitsdienst, über seine Aufgabe und Bedeutung. Mit großem Interesse folgten die Anwesenden diesem Vortrage.— Die nächste Ortsgruppenversammlung findet am Donnerstag, dem 22. Oktober, abends 20 Uhr, beim Pg. Schuckenböhmer statt, wozu neben den Pog. auch die Mitglieder der Gliederungen zu erscheinen haben. Aus dem Mandolinenverein. Am Sonnabend hielt der Mandolinenverein im Kaffee=Restaurant„Thusnelda"(Th. Silkenbeumer) seine 3. Quartalsversammlung ab, die einen guten Besuch zu verzeichnen hatte. Die Togesordnung sah neden internen Vereinsangelegenheiten einen Bericht über den 4. Volksmusikabend vor, aus dem heivorging, daß die Veranstaltung zur vollsten Zufriedenheit verlaufen ist. Erwähnt wurden hierbei die zum ersten Male gezeigten Volkstänze, welche besonderen Beifall gefunden haben. Gemäß einem Antrage wurde daher beschlossen, sie auch weiterhin zu pflegen. Einem Wunsche mehrerer Freunde der Zupfmusik, ihnen Gelegenheit zum Erlernen des Mandolinen= und Gitarrenspiels zu geben, wurde Rechnung getragen und beschlossen, nochmals eine Nachwuchsgruppe zu schulen. Alle diejenigen, die ein Interesse für die Sache haben, wollen sich am Sonnabend, dem 24. Oktober, abends 20 Uhr, in der Turnhalle einfinden.— Im Anschluß an die Versammlung fand noch ein gemütliches Beisammensein statt, bei dem man noch einige gemütliche Stunden verlebte. Hiddesen. Gemeinschaftsstunde. An die Gemeinschaftsstunde der lutherischen Frauenhilfe am Donnerstag, 22. d. M.,(bei Frau Brune) wird erinnert. Unfall. Am Sonntagnachmittag verletzte sich ein Anwohner der Neuen Wiese dadurch, daß er beim Abtrocknen einen Teller entzweibrach und dabei die Pulsader traf. Aerztliche Hilfe mußte in Anspruch genommen werden. WDas Beinet der Ründfürk? Köln: Donnerstag, 22. Oktober 6.00: Morgenlied, Wetter. 6.05: Stuttgart: Leibesübungen. 6.30: Leipzig: Frühkonzert.— Dazw.: 7.00: Leipzia: Nachrichten: anschl.: Morgenlied, Morgenruf. 8.00: Kalenderblatt: Zeit, Wetter, Wasserstand.— 8.10: Frauenturnen.— 8.25: Sendepause. 9.45: Zeit, Nachr., Wasserstand. 10.00: Volksliedsingen. 10.30: Sendepause. 11.50: Bauer merk' auf! 12.00: Die Werkpause. 13.00: Meldungen, Glückwünsche. 13.15: München: Mittagskonzert. 14.00: Meldungen. 14.15: Vom Deutschlandsender: Allerlei von zwei bis drei! 15.00: Sendepause. 15.45: Wirtschaftsmeldungen. 16.00: Vom Deutschlandsender: Musik am Nachmittag. 16.50: Neue Volksschriftsteller der Heimat. 17.10: Alte und neue Hausmusik.(Blockflöte und andere Instrumente.) 17.45: Deutsche Erzähler.— Alte Meister. Eine Anekdote von Jeremias Gotthelf und ein Bericht über ein neues Gotthelf=Buch. 18.00: Beliebte Tenöre. Schallpl. 18.45: Sage und Sang aus dem Norden. 1. Volksmusik und Volkslied. 2. Ein Sviel um Finnlands Dichtung und Volksmufik. 19.45: Momentaufnahme. 90.00: Meldg. 20.10: Unterhaltungskonzert. 20.50: Und was meinen Sie? Gespräche zur Zeit. 21.00: Zum 125. Geburtstag von Franz Lisst. 22.00: Zeit, Wetter u. Nachr. 22.20: Die Tat des„Ersten Deutschen". Von der Waldschlacht in der Os—— ingmark. Zur. Erinnerung an den germanischen Befreiungskampf vor 1925 Johren. 22.40: Berlin: Tanzmusik. Köln: Freitag, 2d. Oktober 6.00: Morgenlied, Wetter. 6.05: Stuttgart: Leibesübungen. 6.30: Königsberg: Frühkonzert.— Dazw.: 7.00: Königsberg: Nachrichten: anschl.: Morgenlied, Morgenruf.— 8.00: Kalenderblatt: Zeit, Wetter, Wasserstand. 8.10: Frauenturnen. 8.25: Sendepause. 9.45: Zeit, Nachr., Wasserstand. 10.00: Vom Deutschlandsender: Die deutsche Reichsbank. Funkbericht mit einer Rede von Reichsbankpräsident Dr. Schacht. 10.30: Sendepause. 11.50: Bauer merk' auf! 12.00: Die Werkpause. 13.00: Meldungen, Glückwünsche. 13.15: Mittagskonzert.— 14.00: Meldungen. 14.15: Clemens Krauß dirigiert Johann Strauß.(Schallplatten). 15.00: Sendepause. 15.45: Wirtschaftsmeldungen. 16.00: Zwei Stunden Plauderei u. Mufik z. Nachmittag. Gegen 16.05: Morgen. Erzählung von Klara Fahlbusch. Geg. 16.15: Von rheinischer Töpferkunst. Geg. 16.35: Besuch im Akkumulatorenmuseum in Hagen. Geg. 17.05: Heldentaten ärztlicher Forschung. Geg. 17.30: Wie man Wein trinkt. Ratschläge. Geg. 17.45: Wiedersehen mit einem alten Schullesebuch. 18.00: Von Leipzig: Musik aus Dresden. 19.45: Momentaufnahme. 20.00: Meldg. 20.10: Soldaten— Kameraden! 20.10: Grenzlanddeutsche Märsche. 3. Folge. 20.45: Das Werk des Volksbundes für deutsche Kriegsgräberfürsorge. 20.55: Wo bist du, Kamerad! Funkappell alter Frontsoldaten. 21.25: Kamerad Humor stellt sich vor. 22.00: Zeit, Wetter, Nachr. 22.30: Konzert des Großen Orchesters. Köln: Sonnabend, 24. Oktober 6.00: Morgenlied, Wetter. 6.05: Stuttgart: Leibesübungen. 6.30: Breslau: Fröhlich klingt's zur Morgenstunde.— Dazw.: 7.00: Breslau: Nachrichten: anschl.: Morgenlied, Morgenruf. 8.00: Kalenderblatt: Zeit, Wetter, Wasserstand. 8.10: Frauenturnen. 8.25: Sendepause. 9.45: Zeit, Nachrichten, Wasserstand. 10.00: Vom Deutschlandsender: Herbstmanöver. Funkberichte von den diesjährigen Manövern der Wehrmacht.— 10.30: Fröhliches Spiel für unsere Kleinsten. 11.00: Was ist los im Sport? 11.10: Sendepause. 12.00: Stuttgart: Buntes Wochenende.— Dazw.: 13.00: Meldungen. 14.00: Meldungen. 14.15: Wochenendkonzert. Schallplatten. 15.15: Aus alten Truhen. Märchen, Lieder und Tänze. 15.45: Wirtschaftsmeldungen. 16.00: Nachmittagskonzert. Dazw.: Internationales Ringkampf=Championat. Eine beitere Geschichte von Sigismund von Radecki. 18.00: Der neue Funkplan. Was bringt der Reichssender Köln in der nächsten Woche? 18.05: Fröhl. Musik. 18.40: Baron Neuhaus=Folge, von A. Melichar. Schallpl. 19.00: Zur Eröffnung der Woche des deutschen Buches. Das schlägt zu Buch. Hörbilder aus dem Leben großer Männer und Frauen von Otto Brües. 19.45: Momentaufnahme. 20.00: Melda. 20.10: Berlin: Lachen im Weinmond. Ein großer bunter Abend.— 22.00: Zeit, Wetter, Nachr. 22.30: Leipzig: Und morgen ist Sonntag. Deutschlandsender: Donnerstag, 22. Oktober 6.00: Glockenspiel, Morgenruf, Wetter; anschließend: Schallplatten. 6.80: Leipzig: Frühkonzert. Dazw. 7.00: Nachr. 8.00: Sendepause. 9.00: Sverrzeit. 9.40: Kindergymnastik. 10.00: Volksliedsingen. 10.45: Sendepause. 11.05: Herbstarbeit im Garten. Ratschläge für unsere Siedlerfrauen. 11.15: Seewetterbericht. 11.30: Der Bauer spricht.— Der Bauer hört: anschl.: Wetter. 12.00: Breslau: Musik zum Mittag. Dazw. 12.55: Zeitzeichen. 13.00: Glückwünsche. 13.45: Nachr. 14.00: Allerlei von zwei bis drei. 15.00: Wetter, Börse, Programmbinweise. 15.15: Frauen als Weltreisende. — Unter deutschen Siedlern in Kaffraria. 15.45: Ein Ausländer besucht Einrichtungen der RSV. 16.00: Musik am Nachmittag. Gerbard Hoffmann spielt.— In der Pause 16.50: Heitere Geschichten von Heinz Steguweit.— 17.50: Hans Kloepfer, der Dichter der Steiermark, liest aus eigenen Werken.— 18.10: Tanz, tanz Jüngferlein. Niederländische Lieder und Dichtungen. 18.45: Sportfunk. 19.00: Sachen, die uns Frende machen! Als Einlage: Tönende Tagesschau. 19.45: Deutschlandecho. 20.00: Der Troubadour. Oper von Giuseppe Verdi.(Aufnahme). 22.00: Wetter, Nachrichten, Sport.— Anschl.: Deutschlandecho. 22.30: Dietrich Burtehnde: Trio=Sonate D=Dur. 22.45: Seewetterbericht. 23.00: Ausklang. Deutschlaudsender: Freitag, 23. Oktober 6.00: Glockenspiel, Morgenruf, Wetter; anschließend: Schallplatten. 6.30: Danzig: Frühkonzert. Dazw. 7.00: Nachr. 8.00: Sendepause. 9.00: Sperrzeit. 9.40: Hertha Burmeister erzählt baltische Geschichten. 10.00: Die deutsche Reichsbank. Funkbericht mit einer Rede des Reichsbankpräsidenten Dr. Schacht. 10.30: Sendepause. 10.50: Spielturnen im Kindergarten. 11.15: Seewetterbericht. 11.30: Sendepause. 11.40: Der Bauer spricht.— Der Bauer hört: anschließend: Wetter. 12.00: Köln: Die Werkpause. 12.55: Zeitzeichen. 13.00: Glückwünsche. 13.15: Köln: Musir zum Mittag. 13.45: Nachr. 14.00: Allerlei von zwei bis drei. 15.00: Wetter, Börse, Programmbinweise. 15.15: Lob des Tanzes. Jungmädel singen. 15.45: Bücherstunde für Mädel. 16.00: Musik am Nachmittag.— In der Pause 16.50: Erlebtes und Erlauschtes aus dem täglichen Leben. 18.00: Blasmusik der Hitlerjugend. 18.30: Fantasien auf der Welte=Kino=Orgel.(Aufnahme). 19.00: Kinderstimmen aus aller Welt. Schallplatten. 19.45: Deutschlandecho. 19.55: Sammeln! Kamerad des Weltkriegs, Kamerad im Kampf der Bewegung— wir rufen dich! 20.00: Kernspruch; anschl.: Wetter u. Kurznachrichten. 20.10: Gaspar Cassado spielt: Boccherini: Sonate. 21.00: Bunte Bauernbühne. Eine heitere ländliche Stunde in Wort und Ton von Hermann Dankelsmeyer. Musik: Hansmaria Dombrowski.— 22.00: Wetter, Nachrichten, Sport: anschl.: Deutschlandecho. 22.30: Eine kleine Nachtmusik. 22.45: Seewetterbericht. 23.00: Wir bitten zum Tanz. Schallplatten. Deutschlandsender: Connabend, 24. Oktober 6.00: Glockenspiel, Morgenruf, Wetter; anschließend: Schallplatten. 6.30: Breslau: Fröhlich klingt's zur Morgenstunde. Dazw. 7.00: Nachr. 8.00: Sendepause. 9.00: Sperrzeit. 9.40: Kleine Turnstunde für d. Hausfrau. 10.00: Berlin: Herbstmanöver. Funkberichte. 10.30: Fröhl. Kindergarten. 11.00: Sendepause. 11.15: Seewetterbericht.— 11.30: Tierkameraden. Plauderei v. Nikolaus von Dreyse. 11.40: Der Bauer spricht. — Der Bauer hört: anschl.: Wetter. 12.00: Saarbrücken: Musik zum Mittag. Dazwischen 12.55: Zeitzeichen. 13.00: Glückwünsche. 13.45: Nachr. 14.00: Allerlei v. zwei bis drei. 15.00: Wetter, Börse und Programmhinweise. 15.10: Ruf der Jugend. 15.15: Hier lacht der Pimpf!„Der Schlagerkrieg" oder„der zurückgerollte Käse“. 15.30: Wirtschaftswochenschau. 15.45: Eigen Heim— Eigen Land. 16.00: Zur Unterhaltung. Schallplatten.— Als Einlage: Hätt' ich sie gelesen, wär's besser gewesen... Zwei heitere Szenen. 18.00: Volkslieder— Volkstänze. Englische und nordische Musik.(Aufnahme). 18.45: Sport der Woche. 19.00: Jägermusik und Jägerlatein. 19.30: Das nationalsozialistische Buch im deutschen Rundfunk. 19.40: Weimar: Ausschnitt aus der Festaufführung: Der Einsame, von Hanns Johst. 20.00: Kernspruch: anschl.: Wetter u. Kurznachrichten. 20.10: Wir bitten zum Tanz. (Aufnahme). 22.00: Wetter, Nachrichten, Sport: anschl.: Deutschlandecho. 22.30: Eine kleine Nachtmusik.(Aufnahme). 22.45: Seewetterbericht. 23.00: Klingendes Wochenende.(Aufnahme). Aus den Ortsbauernschaften Rotorradunfall. Ein Notorradunfall ereignete sich am— in der unübersichtlichen Kurve an der Maschinenfabrik Wendiggensen. Ein aus Richtung Detmold kommender Motorradfahrer kam auf der glation Straße ins Rutschen und verlor die Gewalt über die Maschine, so daß er mit den Schienen der Straßenbahn Bekanntschaft machte. Der sehr gefährlich aussehende Sturz hat gkücklicherweise keine schweren Folgen nach sich gezogen. Der Fahrer und sein Beifahrer kamen mit dem Schrecken und vielleicht einigen Hautabschürfungen davon. Es gab lediglich Kleidungs= und Materialschaden. Heiligenkirchen. Ziegenzucht In der Versammder Ziegenzüchter wurden die neuen Bestimmungen der Kreissachgruppe bekanntgegeden. Ab 1937 werden bunte und gehörnte Junglämmer niun Decken nicht mehr zugelassen. Ohne Deckschein wird schon jetzt keine Ziege mehr gedeckt. Deckscheine werden für Heiligenkirchen bei Biere und für Schling bei König ausgegeben. Die eingetragenen Mitglieder der Ortsgruppe zahlen an Deckgeld 1.50 RM. Richtmitglieder zahlen 5 RM. je Ziege. Bad Meinberg. Julius Cottwano f. Plötzlich und ganz unerwartet verschied am Sonntagnachmittag der Mitbewohner Julius Cottmann. Seit mehreren Jahren war er hier bei seinem Schwiegersohn, um für diesen die Gastwirtschaft zu führen. Durch sein stets zuvorkommendes und freundliches Wesen erfreute er sich nicht nur bei den Bewohnern Weinbergs, sondern auch bei den hier im Sommer wetlemden Kurgästen einer großen Beliebtheit. Nun ist Vater Cottmann nicht mehr unter uns, er ruhe in Frieden. Den Angehörigen bringt man allseits große Anteilnahme Hörste. Unsere Alten. Seinen 30. Seburtstag seierte am Dienstag August Wendt. Nr. 94. Wir grotulieren nachträglich recht herglich und wünschen dem Geburtstagskinde femerhin Gefunsheit und einen frohen Lebensabend! Hörste. Versammlung der Deutschon Arbeitsfront. Am Freitag, dem 23. Oktoben, abends 20 Uhr, findet im Lokabe des Hörster Kruges(W. Ostmann) eine öffentliche Mitgliederversammlung statt. Für alle Mitglieder der Deutschen Arbeitsfront ist vollzähliges Erscheinen unbedingt ersorderlich. Es spricht der Kreispropagandawalter Pg. Nees. Alle Volksgenossen von Hörste und Stapelage werden hierzu herzlich eingeladen. Hörste.„Kraft=durch=Freude“ Beranstaltung. Am letzten Sonntag hatte die NS.=Gemeinschaft„Kraft durch Freude" die Bevölkerung von Horste und Umgegeno zu einer Großveranstalnuing in den Hörster Krug geladen. Für den Abend war die Plattdeutsche Bühne Detmeld gewonnen, die die plattdeutsche Komödie„Schicksal ga dinen Gang“ aufführte. Das flottgespielte dreiaktige Stück sand größte Augustdorf. Arbeitsopferversorgung. Am Donnerstag, dem 22. Oktober d. I., findet im Lokal des Gastwirtes Happe. abends 18 Uhr, eine Versammlung statt. Sämtliche Arbeitsopfermitglieder werden zu dieser Versammlung hierdurch besonders eingeladen. Es sprechen der Kreisorganisationswalter Po Nees und der Reserent füt Arbeitgopfer, Vr. Bruelheide. Heiden. Aus dem Turverein. Am letzten Sonnabend fand i Vereinslokal Büngener eine Versammlung des Turnvereins statt. Der Vereinsführer Stegemeier eröffnete die Versammlung und gab die Tagesordnung bekannt. Den Hauptinhalt der Tagesordnung bildete das zu feiernde Stiftungsfest. Man beschloß, dasselbe in althergebrachter Weise am 15. November zu seiern. Nachdem das Programm durchgesprochen war, gab der Oberturnwart bekannt, daß von nun ab sämtliche Abteilungen vollzählig an den Turnstunden teilzunehmen haben, damit dem Schauturnen auch der Erfoig nicht versagt bliebe. Bad Meinbera. Todesfall. Unerwartet kam am Montag die Nachricht von dem Hinscheiden des alten Vaters Rottmann aus dem bekannten Gasthof Sturhann. Der biedere Herr, aus Bösingfeld stammend, verlebte die letzten Lebensjahre bei seinem Schwiegersohn und war bei den Kurgästen durch seine altväterliche Art der ruhende Pol in der Erscheinungen Flucht. Run ist er selbst zur ewigen Ruhe bei seinen Vätern heimgekehrt. Helpup.„Königswalzer“. So betitelt sich die am Sonntag, dem 25. Oktober, um 16 und 20 Uhr im Saale des Alten Kruges zur Vorführung gelangende Tonfilm=Operette. Diese verfilmte Operette mit ihrem anmutigen Titel verspricht eine melodienreiche Musik, so daß allen Filmfreunden der Besuch dieser Operette herzlichst empfohlen wird. Alles Nähere ist durch die an mehreren Stellen zum Aushang gebrachten Plakate ersichtlich. Helpup. Verbot während der Hirschbrunft. Zur Vermeidung von Strafen wird darauf hingewiesen, daß das Betreien oder Befahren des Teutoburger Waldes von der kippischen Landesgrenze bei Oerlinghausen bis zur Landstraße Horn—Externsteine und der vom Wald umgebenen Nichtwaldflächen außerhalb der öffentlichen Wege für die Zeit vom 15. September bis 15. November eines jeden Jahres von 18 Uhr abends bis 8 Uhr morgens verboten ist. Boßheide. Vom Turn= und Sportverein. Sonnabend sand im Vereinslokal eine wichtige Monatsversammlung statt, auf der beschlossen wurde, die 1. Fußballmannschaft zurückzuziehen. Boßheide. Vom Winterhilfswerk. Der Ortsgruppenbeauftragte erwartet, daß die restlichen Kohlengutscheine am Freitag zwischen 5 und 6 Uhr bei ihm abgeholt werden. Die nicht benötigten Gutscheine werden am Sonnabendmorgen an die Kreisführung zurückgesandt. Boßhagen. Unfall. Eine Verstauchung des linken Kniegelenks mit einem Bluterguß erlitt vor einigen Tagen Sophie V. aus Bad Salzuflen, die bei dem Bauern Begemann, hier, beim Kartoffelaufsuchen behilflich sein wollte. Frau V. war mit einem Wagen von Bad Salzuflen abgeholt worden und wollte, auf dem Hose angekommen, von dem Wagen abspringen. Sie fiel dabei so unglücklich auf das linke Knie, daß sie die angegebenen Verletzungen erlitt. Dörentruv. Todesfall. Der frühere stellv. Stützpunktleiter von Dörentrup u. frühere Vorsitzende des Gemeinderats Hillentrup, Dentist Pg. Theodor Lobmann, ist plötzlich gestorben. Wegen eines Halsleidens ließ er sich in einer Universitätsklinik behandeln. Auf den Rat eines alten Parteigenossen suchte er später die Universitätsklinik in Bonn auf. Hier konnte man ihm Hoffnung auf endgültige Heilung machen. Während einer Unterbrechung der Behandlung ist er nun hier plötzlich am Montagnachmittag an einer eingetretenen Komplikation gestorben. Pg. Lohmann war der erste Parteigenosse der Ortsgruppe Dörentrup. Vor der Machtübernahme warb er unermüdlich, auch unter seinen Patienten, für den Führer. Deswegen wurde er damals viel angeseindet und offen boykottiert. Später aber erwarb er sich die denkbar größten Sympathien besonders unter den Arbeitern. Nun ist auch dieser alte Vorkämpfer Adolf Hitlers heimgegangen. Hillentrup. 89. Geburtstag. Am heutigen Tage seiert der Altveteran Fritz Möller seinen 89. Geburtstag in geistiger und körperlicher Frische. Als ehemaliger 55er erzählt er heute noch gern von seinem Zugführer, Leutnant von Kluck, und nahm die gropen Taten des Generaloberst v. Kluck im Weltkriege mit ganz besonderem Interesse entgegen. Zur Verteidigung des Vaterlandes 1914—1918 konnte er fünf Söhne ins Feld senden. Die heutige Zeit verfolgt er ganz besonders und nimmt an allen Geschehnissen noch sche i. Zum Geburtstag unsene herzlichten Talle.„Zigeunerdlut.“ Vor wenigen Tagen ereignete sich in unserer Ortschaft folgender ergötzlicher Vorfall. Ein auswärtiger Viehhändler wollte nach des Tages Last und Arbeit in einer hiesigen Wirtschaft bei einem Glase Bier ein wenig ausruhen. Als er die Heimreise antreten wollte— es war inzwischen dunkel geworden—, waren Pferd und Wagen verschwunden. Es kommt ja vor, daß Pferde abends allein den Stall aufsuchen; ein ausgeschickter Motorradfahrer konnte diese Annahme aber nicht bestätigen. Nach langem Suchen fand man das Pferd in dem Runkelselde einer benachbarten Gemeinde friedlich fressend wieder. Verständlich wird dieser nächtliche Ausflug, wenn man weiß, daß es sich bei dem Tiere um ein kürzlich erworbenes„Zigeunerpferd" handelt. Brakelsiek. DAF.=Versammlung. Am Sonntagnachmittag fand im Lokal des Pg. Kuhlmann eine Versammlung der Deutschen Arbeitsfront statt. Nach Eröffnung durch den Ortswalter, Pg. Heinr. Leßmann, ergriff Pg. Nees aus Detmold das Wort. Er gab in anschaulichen Worten einen Ueberblick über die wirtschaftlichen Verhältnisse im Laufe der Jahrzehnte in unserem deutschen Vaterlande, über Aufstieg und Untergang unseres Volkskörpers, über Industrialisierung, und nahm nach einem kurzen politischen Rückblick Gelegenheit, die sozialen Verhältnisse der Arbeitskameraden des Deutschen Reiches denen anderer Länder, insbesondere Frankreichs und Spaniens, gegenüberzustellen. Ausführlich gab der Redner dann einen Einblick in die spanischen Verhältnisse. Es ist nicht zu viel gesagt, wenn behauptet wird, daß dieser Vortrag zu einem guten Verständnis der für weite Sicht bestimmten Arbeiten und Pläne unserer Regierung beitrug. Reicher Beifall belohnte den Redner. Weitere aktuelle Tagesfragen fanden sodann in Frage und Antwort ihre Erledigung. Anschließend erfolgte die Neueinteilung der Blocks, und dann wurden die noch sehlenden Blockleiter und Blockhelfer bestimmt. Pg. Leßmann schloß die anregende und inhaltsreiche Versammlung nach Erledigung interner Angelegenheiten mit der Führerehrung. Brakelsiek. Aus dem Ziegenzuchtverein. Nachdem die Zuchtböcke nunmehr Eigentum des Ziegenzuchtvereins geworden sind, wurde das Deckgeld auf 1.50 RM. festgesetzt, für Nichtmitglieder dagegen auf 5 RM. Die Deckscheine werden nur Bezahlung durch Schneidermeister Wilh. gegeben. Elbrinxen. Staatliches Gesundheitsamt. Am Freitag dem 23. Oktober, nachmittags 14½ Uhr, findet in der Schule die Mütterberatungsstunde statt. Rischenau. Staatliches Gesundheitsamt. Am Freitag, dem 23. Oktober, nachmittags 16 Uhr, findet in der Schule die Mütterberatungsstunde statt. Aus der Bewegung RSDAP. Ortsgruspe Giddesen. Am Donnerstag, dem 22. Oktober, 20 Uhr, findet beim Pg. Schuckenböhmer eine Ortsgruppenversammlung statt, zu der auch die Gliederungen und die zur Neuaufnahme gemeldeten Volksgenossen zu erscheinen haben. Es spricht Pg. Hellweg. Detmold. Ortsgruvve Böstngfeld. Heute, Mittwoch, 20.20 Uhr, findet im Hotel Stadt Honnover eine nichtige Ortsgruppenversammlung statt. Sämtliche Parteigenossen und die Mitglieder aller Gliederungen der Partei haben unbedingt pünktlich zu erscheinen. Es spricht Kreisleiter Prüßner. Ortsgruppe Brake. Am Donnerstag, dem 22. Oktober, 20 Uhr, findet im Lokal des Pa. Sonntag eine Versammlung aller politischen Leiter statt. Es haben ferner alle Blockwalter und Blockwalterinnen, Gelfer und Helferinnen daran teilzunehmen. RS.=Frauenschaft— Deutsches Frauenwerk. Ortsgrusve Müssen. Heute, Mittwoch, 20.30 Uhr, wichtiger Sprechabend in der Schule. Um zahlreiches Erscheinen wird dringend gebeten. Ortsgruppe Bad Salzuflu. Der Nähnachmittag für die NSB. findet heute, Mittwoch, 15 Uhr, in unserm Heim in der Volksschule statt. Unser Frauenschaftsabend findet am Donnerstag, dem 22. Oktober, 20.15 Uhr, in unserm Heim in der Volksschule statt. Bitte Liederbücher mitbringen. Zelle Wülfer. Morgen, Donnerstag, ist wieder unser Singabend. Wir rechnen damtt, daß in den Wintermonaten sich alle beteiligen! Ortsgruppe Gidenoldendorf. Morgen, Donnerstag, 20 Uhr, findet in der Schule der Lichtbildervortrag und die Filmvorführung statt. Pünktliches Erscheinen sämtlicher Mitglieder ist unbedingte Pflicht. Ortsgruppe Lage. Erste Zusammenkunft der Jugendgruppe am Donnerstag, dem 22. Oktober, 20 Uhr, bei Pepping. Junge Mädchen, welche der Jugendaruppe bettreten wollen, sind herzlich eingeladen. u D.O RErB. Betmold. AG. Geschichte. Heute nachmittag 4 Uhr Sitzung in der Aufbauschule. Thema: Der deutsche Often. Besprechung der Schulungs=Grabung. AE ALAAI In der Destsch dor Ein Ratschlag für alle und Landwirte. Ein Bauer war frühzeitig gestorben und seine Söhne waren noch zu klein, den Hof zu verwalten. Die Bewirtschaftung des Betriebes mit fremden Leuten machte der Witwe viel Mühe und Sorgen; der Boden war mager und der Ertrag gering. Als dis Jungen heranwuchsen, schickte sie diese auf die Landwirtschaftsschule, zuerst den älteren, dann den jüngeren. Nun, meinte so mancher, läßt die Mutter die Söhne auch noch zur Landwirtschaftsschule gehen, wo sie diese auch im Winter doch so gut gebrauchen könnte! Auch wendet sie noch die Kosten für den Schulbesuch auf, wo die Mittel ohnehin so knapp sind. Was die Jungens auf der Landwirtschaftsschule lernen, können sie später doch nicht durchführen, meinten andere, denn die Mittel dazu fehlen.— Aber die Jungen besuchten doch die Landwirtschaftsschule, und der Erfolg: Sie hatten gelernt, wie man richtig düngt, und bald war die Düngewirtschaft auch in ihrem Betrieb im richtigen Geleise. Der sauere Boden war auf Grund des Gelernten gekalkt, und dort, wo vorher kaum etwas wachsen wollte, gab es gute Erträge. Die besseren Bodenerträge gestatteten nun eine Vergrößerung der Viehbestände. Vor allem war das Vieh besser und leistungsfähiger; denn sie hatten die Grundlagen richtiger Fütterung und Züchtung kennengelernt. Die Milcherträge wurden höher. Alle, die einstmals an den Wert des Schulbesuches dieser Bauernsöhne Zweifel hatten, mußten sich davon überzeugen lassen, daß er doch wertvoll war. Der Betrieb ist an allen Ecken und Enden besser geworden, ohne daß größere Geldmittel aufgewendet wurden. Diese erhöhten Erträge helfen nun mit, das deutsche Volk mit den Erträgen deutscher Scholle zu ernähren. Darum, Bauer, schicke deine Söhne zur Landwirtschaftsschule! Er ist zu Nutzen und Frommen für dich, deine Familie, deinen Hof, aber auch für das deutsche Volk! BSork undSte Gonsball-Stahtmannschaft Bans LpummeObboemwe Bort Zu dem am kommenden Sonntag, dem 20. Orrober, in Bielefeld zum Austrag gelangenden Werbeturnier von Handballauswahlmannschaften der Städte Bielefeld, Gütersloh, Herford und Lage wurden folgende Spieler mit der Vertretung der Lagenser HandballInteressen betraud: Blöbensöhler (Junngemeiade) Grundmann Wedegärtne: (Spiel u. Sp.) Turngem.) Kemmler Weber Peter beide Spiel u. Sport)(Turngem.) Kuhlmann Praute Salomon Krüger Brüggemann (Turngem.)(alle Spiel u. Sport)(Turngem.) Ersatz: Dürschke(Turngem.). Abfahrt per Auto: 11.45 Uhr ab Gastwirtschaft Hunecke.— Handballfreunde, die gewillt sind, mitzufahren, werden gebeten, sich umgehend mit den Spielabteilungen in Verbindung zu setzen. Fußball der 3. Kreisklasse Tabellenführer SEl. 1912 Horn spielt Die Spiele der Gruppe 1 der 3. Kreisklasse brachten am Sonntag eine Reihe hochinteressanter Begegnungen in denen sich aber die sovorisierten Mannschaften durchi Seiten Nur üder dis Nurysterten-Sechhaguften Gar. weg erfolgreich behaupteten. Lediglich der Tabellenführer, SCl. 1912 Horn, büßte in Wöbbel durch ein 0:0 einen Punkt ein. TuS. Wöbbel— SCl. 1912 Horn 033 E Sumel.“ Schiche 19:3(733) TuS. Cappel— TuS. Veüutrup 224 SV. Grevenhagen— VSB. Mosebeck 2:3. U l den uns vorliegenden Ergevnissen ergior sich i mit folgender Stand der Tabelle: SCl. 1912 Hoen TuS, Brüntrup SpVg. Diestelbruch=V. VSV. Mosebeck Oresenbagen 3 3 3 2 2 4 3 3 2 2 2 6 1 1 2 1 1 0 8 1 1 9 1 3 3 Freie Stellen Gespannführer für sofort gesucht. Quent, Bad ilzuflen, Herforder Str. Herrenfeil Bubich tüchtiger(Bu für sofort gesucht, Salon Otto, Detmold, Markt. Junger Mann welcher mit Pferden umgehen kann, für sofort für Bäckerei u. Kohlenhandlung gesucht. Ang. u. Nr. 5314 an d. Lipp. Staatsztg. Junger Mann als Hoteldiener gesucht Auch Anfänger wird eingestellt. Hotel Korf, Schötmar. Ackergehilfen jüngeren, stellt ein. August Havergo, Hörste. Melker verheirateter, zum 1. Dezember 1936 ges. Riebehof, Hörstmar. Schneidergesellen er Hen, mesche,. 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Justowich In tiefster Trauer: Albert Haase. Detmold, den 20. Oktober 1936. Die Ueberführung der Verstorbenen in das Krematorium zu Bielefeld findet auf ihren besonderen Wunsch in aller Stille statt. Auch bitte ich, von Beileidsbesuchen dankend absehen zu wollen. Am 18. Oktober verschied unser langjähriger treuer Alitarbeiter Wilhelm Hinnenthal Er war allen ein Vorbild in Pflichterfüllung und Kameradschaft. Wir werden ihm stets ein treues und ehrendes Andenken bewahren. Führer und Gesoloschaft der Leopoldstaler Möbelsabesk Aug. Brand, Leopoldstal(Lippe) Hier abtrennen! An die Hauptgeschäftsst., Detmold, Paulinenstr. 14, senden Bestellschein Name: „Sie haben und mit Ihrens Buuch. Führer noch grober und, lieber gewacht, toweit dal überhauft noch möglich wer“ Feau L. R. aus Karlzeuche Dies ist eine aus vielen Hunderten von Zuschriften, die von Lesern des Buches“ eingingen. an TIn. E E ZALP DAL. 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Für die vielen Beweise aufrichtiger Teilnahme beim Heimgange meines lieben Mannes und Vaters danken wir herzlichst. Frau Friederike Ober und Kinder Oerlinghausen, den 20. Oktober 1936. Danksagung! Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme beim Hinscheiden unseres lieben Entschlafenen danke ich im Namen aller Hinterbliebenen recht herzlich. Frau Emma Melzer Lemgo, im Oktober 1936. (weiß u. Elfenbein) Radio, Küchenbüfetts, Bettstellen m. Matratz., Nachtschränke, Kommode Sessel, neu. 17.50. Aug. Dröge Paulinenstraße 48 Zeitung Secer auf dum CMausSESE MLTITAHRNA TEINE RANE MAICLMRNREEMANSNRNE von Lage und Umgebung! Zur Innungsversammlung in Blomberg am Sonnabend, 24. 10., fährt vom Marktplatz Lage um 13.15 ein Omnibus. Fahrpreis ca. 1,50. Meldung bei Iritz Brockmeier, Lage, Werrestr. 13. Lage. Meldeschluß Freitag mittag DEUTSCHEWERTARBEN RöbmasCHNA un Pae Kleine Preise, En Nachnachtsmaler siedrige Haten Tr. HErUrCCHISMSTE Detmold, Schülerstraße 7. 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Jetzt platzt er los:„Sechsmal gespritzt und viermal geschwefelt habe ich und Du holst doppelt so viel Trauben!“ Erich läßt einen Augenblick den Zuber stehen und reibt sich vergnögt die Hände:„ich habe nur vermal gespritzt und gar nicht geschwefelt. Es kommt eben darauf an. wann man spritzt. Das Weinbau-Institut hat es doch rechtzeitig überall veröffentlicht.“ Da brummt der Alois:„Im Sommer hab’ ich keine Zeit zum Zeitunglesen.“ Erich aber lacht:„Dafür spritzt Du zweimal zu viel und schwefelst Oberhaupt umsonst. Das kostet wohl weder Zeit noch Geld? ich bleibe jedenfalls dabel: Wer Zeitung liest, hat mehr Erfolg LippischesLandestheater