Lippische taatszeitung Die„Lippische wöchentl. 7 mal. Hauptschriftleitee: Prützner, Stellv.: Aug. Rochin Urlaud. Verantwortl. für Außen= u. Reichspolitih: Aug. Prützner, für Landespolktik, Lokalen und Unterhaltung: i. V. Erich Meinhard, für Kunst, Rultur und Handel: Srich Meinhard, für Sport: Aldert Hey, sämtlich in Detmold. Verantwortlicher Anzeigenleiter: Budwig Meier, Detmold, Paulinenstraße Nr. 14. Bildverantwortl.: Ressortletter. Durchschnittsaufl. Jani 1936: 18510. Druck und Verlag: RS.=Verlag Lipp. Staatszeitung, S. m. d. H., Detmold. Sprechst. d. Schriftleitung nur 11 bis 12 Uhr sicher Kufen Amtliches des Gaues iche Nationaler Landesregierung Hondes herung Westfalen Nord der A59A lald scämtl. Behörden Hauptgeschäftestelle u. Schriftleitung Dermold, Paulinenstr. 19. 6 Nr. 2845. Postscheckkonte## Anzeigenpooise: Die 22=Blilltmeter=Zeile 9 Pf., Textanzeigen, 77 Mlllimeter dreit, 49 Pf. Zur Zeit i Preiskiste 5 güitig. Die Lseitige Beilage 10 RAl, das Tausend, le wettere 2 Seiten 5 Rul. medr. Bezugspreise: Der Bezugspreis deträgt monatlich einschl. Bestellgeld Rell. 2.—, dei Zustellung durch die Post zuzuglich 42 Pf. Bestellgeld. Im Falle höherer Gewalt oder Betriedsstörung hat der Bezieher keinen Anspruch auf Bieserung, Nachlieferung Nr. 194 Detmold, Mittwoch, den 15. Juli 1936 + R9•: 8.(170.) Fahrgang 14. Juli in Frankreich Ruhiger Verlauf des Nationalfeiertages- Nur kleine Zwischenfälle Poris, 14. Juli. Der Rationalfeiertag des 14. Juli scheink in ganz Frankreich onne erufiere Zwischenfälle verlausen zu sein. In Peris mußle die Polizei zweimal am Gralmel des unbekannten Soldalen einschreiten. Volksfrontangehörige, die von den Jestzügen heimkehrten, grüßten während der Flammenzeremonie mit erhobener geballter Jaust, was bei den übrigen Auwesenden lebhafte Proteste auslöste. Dabei kam es zu einer kurzen Schlügerei, die von der Polizei jedoch schnellsteus beendet werden konnte. In Bar=le=Duc weigerten sich insbesondere die Radikalsozialisten, am Festzug der Volksfront teilzunehmen, weil neben der Trikolore mehrere rote Fahnen im Zuge mitgeführt wurden. Die Kriegsteilnehmer schlossen sich dieser Weigerung an und sperrten den Sozialisten und Kommunisten den Weg. Die Polizei, die sich zwischen beide Gruppen gestellt hatte, konnte ernstere Zwischenfälle verhüten. Beide Gruppen standen sich jedoch über drei Stunden Front an Front gegenüber. Nach langen Verhandlungen gelang es schließlich dem Präsekten, beide Züge nach verschiedenen Richtungen abmarschieren zu lassen. Die Truppenschau in Paris Den Mittelpunkt der amtlichen Feiern des 14. Juli bildete die herkömmliche Truppenparade am Vormittag auf den Champs Elysees, die schon seit den frühen Morgenstunden von einer dichten Menschenmenge umsäuntt waren. Unter den Rusen der Menge„Bive la Framse“ und Hochrusen auf die Armee, auf Veon Blum und Herriot, marschierten zunächst Abteilungen der verschiedenen Kriegsschulen an der Tribüne der Ehrengäste vorbei, gefolgt von der Republikanischen Garde mit einem Musikzug. Daran schlossen sich zwei Trainregimenter sowie Abteilungen der Marine und der Fliegertruppen. Besonderen Beifall fanden die Festungssoldaten der Maginot=Linie, Abteilungen des 37. Infanterie=Regiments aus den Vogesen, das zur Zeit in den Kasematten von Bitsch liegt, trugen zum erstenmal die neuen Uniformen der Festungstruppen, aufgeschlagene Kragen und tschakoartige Barette. Auf den Vorbeimarsch der Fußtruppen, unter denen sich mehrere Infanterie= und Maschinengewehrabteilungen befanden, folgten die berittenen Abteilungen der Republikanischen Garde in ihren farbenprächtigen Uniformen sowir eine Eskadron der Kriegsschüler von St. Cyr, denen sich zwei Schwadronen der 11. Kürassiere mit Maschinengewehren anschlossen. Den Abschluß bildeten die motorisierten Einheiten, 10 Kampfwagen, eine Kraftradmaschinengewehr=Abteilung, schließlich die besonders schnellen Wagen der dritten Gruppe der Kraftwagenmaschinengewehre der Kavallerie. Auch die Artillerie war durch einige schwere motorisierte Geschütze vertreten. Während des Vorbeimarsches überflogen mehr als 200 Flugzeuge die Champs Elysees in Kampfformation. Amzüge der Volksfront In den frühen Nachmittagsstunden bewegten sich zwei Umzüge der Volksfront nach dem Bastilleplatz und dem Platz der Nation. In den Zügen wurden Plakattafeln mitgeführt, die u. a. Inschriften trugen wie„Freiheit oder Tod“,„Die geopferte Generation forder: ihr Recht",„Frieden und Freiheit",„Man glaubt, fürs Vaterland zu sterben, und man stirbt in Wirklichkeit für die Industriellen". Gesungen wurde nicht nur die Marseillaise, sondern auch die Internationale und der alte Kampfgesang aus der Jakobinerzeit, die Camargnole. Reserveoffiziere in Uniform erwiderten den Volksfrontgruß mit erhobener geballter Faust. Auf dem Bastille=Platz war eine Tribüne für die Mitglieder der Regierung aufgebaut. Charakteristisch war, daß unter den großen Bildern, mit denen sie geschmückt war, Marat und Robespierre figurierten. Weiter sah man Victor Hugo, Babusse, Rouget de 1’Jsle, Voltaire, Diderot und Rousseau. Ansprachen Blums und Daladiers Während des Vorbeimarsches der Massen hielten die Führer der Volksfront Ansprachen, die auf den Rundfunk übertragen wurden. Ministerpräsident Blum erinnerte an den Schwur, den die Volksfrontbewegung vor einem Jahre abgelegt und den sie binnen Jahresfrist gehalten und eingelöst habe. Alle Parteien der Vosksfront seien am gemeinsamen Werk beteiligt. Nach einem Hinweis auf die erreichten Leistungen rief Léon Blum die Volksfrontanhänger zu weiterer Einigung auf. Die Volksfrontregierung bleibe ihren Anhängern treu. Als Gegenleistung verlange sie Vertrauen und Freiheit für die Leitung der Bewegung und Regelung des Tempos des Fortschrittes. Das Volk müsse sich klar der Gefahr bewußt sein, die Ungeduld und Ueberstürzung mit sich brächten. Man müsse die Notwendigkeit begreifen, sozial so verschiedenartige Elemente wie Arbeiter, Bauern, Kaufleute, kleine Grundbesitzer und kleine Sparer, die die Volksfront zusammengeführt habe, in derselben Weise und in demselben Tempo zusammenzuhalten. In diesem Sinne enthielten die Formen, die den Arbeiterforderungen gegeben worden seien, ernste Gefahren, und die Pflicht der Regierung sei, auf sie hinzuweisen, andernfalls würde man die Arbeit der Regierung unmöglich machen und der besiegten Reaktion, die auf die Gelegenheit der Rache warte, den Weg ebnen. Blum schloß mit einem Hinweis auf die große revolutinäre Tradition, unter deren Zeichen der 14. Juli stehe, und zu der sich die Regierung bekenne. Kriegsminister Daladier sprach im Namen der redikalsozialistischen Partei, die stolz auf das Zustandekommen des Bündnisses des Dritten Standes mit den Proletariern sei und bekannte sich zur Volksfront, die an die Jugend denke und die wirtschaftliche und soziale Erneuerung wolle. Keine Reform würde die radikalsozialistische Partei beunruhigen. Die radikalsozialistische Partei sei entschlossen, ihre Tätigkeit auf dem beschrittenen Wege fortzusetzen und eine große Volkspartei zu bleiben. Außerdem sprachen ein Vertreter der Volksfrontbewegung im Lande, ein Sozialist, ein Kommunist und ein Gewerkschaftler. Werstarbeiterstreik gefährdet Flottenprogramm. Wie der Sonderberichterstatter des„Paris Midi“. aus St. Nazaire meldet, sind nach nunmehr dreiwöchigem Streik auf den dortigen Marinewerften die Schlichtungsverhandlungen erfolglos abgebrochen worden. Durch diesen Streik, der etwa 10000 Arbeiter umfaßt, ist der für den 29. Oktober vorgesehene Stapellauf des 26 000=Tonnen=Dampfers„Straßburg“ in Frage gestellt. Die Arbeiten an den Kreuzern„Georges=Leygue und„Marseillaise“ sind ebenfalls unterbrochen. Englands Sanktionen außer Krast Auch die Beistandsverpflichtungen erloschen London, 14. Juli Die Ganktionen Englands gegen Italien verlieren am Mittwech um Mitternacht wungen at. Aer ich wrihengeuch Den einer Reihe von Mittelmeermüchten ausgetauscht wurden und in denen sich die Länder gegenseitige Hilfe für den Fall versprachen, daß irgendeiner der Staaten von Italien wegen der Durchführung der Sanktionen angegrissen werden sollte. „Preß Association“ weist darauf hin, daß die von Außenminister Eden am 18. Juni abgegebene Erklärung nach wie vor Gültigkeit habe. In dieser Erklärung bezeichnete Eden als Ansicht der britischen Regierung, daß auch bei Einstellung der Sanktionen die von England an gewisse Mittelmeermächte gegebenen Versicherungen nicht ungültig würden. Sie würden vielmehr für die Dauer der Ungewißheit bestehen bleiben, die unvermeidlich der Beendigung der gemäß Artikel 16 der Völkerbundssatzungen durchgeführten Aktion folgen müsse. Es handelt sich demnach um eine einseitige Erklärung von englischer Seite.„Preß Association“ betont, daß keine der drei in Frage kommenden Mittelmeermächte, nämlich die Türkei, Griechenland und Südslawien, ähnliche Verpflichtungen eingegangen sei. Iialien feiert Sanktionsende Rom, 14. Juli. Das Ende des Sanktionskrieges begeht ganz Italien auf Anordnung Mussolinis wie seinerzeit den Begink in vollem Flaggenschmuck. Die Presse verherrlicht aus diesem Anlaß die Volksgemeinschaft, die in Italien in den 241 Tagen der wirtschaftlichen Belagerung allen Gebieten die Probe bestanden habe. Mit der und wirtschaftlichen Kraft Italiens sei zun uncd woltschen Jalkruge Italiens scheiterte. Der Freudentag Italiens bedeute, so führt„Giornale d'Italia" im einzelnen aus, nach den harten Sanktionsmonaten den Beginn eines neuen Lebens. Der Sieg, den Italien in Afrika stott in drei Jahren in wenigen Monaten errang, habe ihm das Imperium gebracht. Zugleich stehe es am Ende des Sanktionskrieges in Europa und in der Welt stärber, sicherer und entschlossener da. Im Bewußtsein seiner Mission habe Italien in den Sanktionsmonaten nichts getan, was Europa und seiner Kultur unheilvollen Schaden gebracht hätte. Andererseits könne es auf keines seiner Rechte verzichten, begonnen mit der ihm gebührenden Achtung. „Tribuna“ weist darauf hin, daß das Ende der Sanktionen mit dem Abschluß der deutsch=österreichischen Verständigung zusammenfalle, deren glänzender Erfolg geradezu wie gerufen komme, um die vollkommene Ohnmacht des Völkerbundes und die aufbauende Kraft anderer Methoden zu beweisen. Mit dem Sanktionsexperiment sei auch der Mythos der Kollektiv= sicherheit zusammengebrochen. Die Aufhebung der Sanktionen bedeute nicht einen einfachen technischen Mißerfolg, sondern die vollständige politische Kapitulation des Völkerbundes. Dr. Soedbels verlieft den Ie# " m Oesterreich Reichsminister Dr. Goebbe's gab über alle deutschen Sender im Auftrage der Reichsregierung das Freundschaftsabkommen zwischen Deutschland und Oesterreich bekannt, das einen histortschen Markstein auf dem Wege zum Frieden bedeutet(Presse=Illustration Hoffmann=M) Die Beisetzung von Calvo Sotelo Blutige Zusammenstöße nach der Trauerfeier. Madrid, 14. Juli. Auf dem Madrider Friedhof Almudena, auf dem die Mörder Calvo Sotelos den Leichnam nach der Tat niedergelegt hatten, fand am Dienstagnachmittag die Beerdigung des monarchistischen Abgeordneten statt. 30000 Menschen gaben dem Ermordeten die letzte Ehre. Eine Abordnung des spanischen Landtages, die in mehreren Autos erschienen war, mußte auf die Drohungen der Menschenmenge, die die Behördenvertreter als Abgeordnete der Mörder Calvo Sotelos bezeichnete, wieder umkehren. Während der Begräbnisfeierlichkeiten erhob die fast unübersehbare Trauergemeinde wiederholt die Hand zum Faschistengruß und brachte Hochrufe auf Spanien und den Faschismus und Niederrufe auf das Parlament aus. Der Leichnam war mit den monarchistischen Flaggen geschmückt. Unter dem Trauergefolge befanden sich auch der Führer der katholischen Volksaktion, Gil Robles, der monarchistische Abgeordnete Goicoeceha und zahlreiche andere Abgeordnete der Rechtsparteien und der Mitte. Am Vormittag wurde der am Sonntagabend erschossene Polizeioffizier beigesetzt, dessen Leichnam in eine rote Fahne gehüllt war und dessen Trauergefolge sich in der Hauptsache aus Kommunisten zusammensetzte. Als die Menschenmenge von der Beerdigung der monarchistischen Abgeordneten Calvo Seieles zurückkehrte, entstand zwischen politischen Geguern eine Schießerei, in deren Verlauf eine Person gelötet und drei le lich verletzt Das Parlament auf unbestimmte Zeitvertagt Madrid, 14. Juli. Der spanische Staatspräsident hat ein Dekret unterdas spanische Porlamept big auf zum spanischen Botschafter in Paris ernannt worden. Oesterreich und das Auslandsecho Wien. 14. Juli. Bundeskommissär Oberst Walter Adam gab im Rundfunk eine Uebersicht über das Echo, das das deutsch=österreichische Akbommen in Europa gefunden hat, und müpft daran einige Bemerkungen: Es bedeutet gewiß einen Irrtum im Sachlichen, die Wiederherstellung gut nachbarlicher Beziehungen zwischen beiden Ländern als einen Schritt zu einer europäischen Blockbildung aufzufassen. Berufenste Personen haben in diesen Tagen wiederholt bekräftigt, daß die römischen Protokolle einen Tragpfeiler der österreichischen Außenpolitik bilden. Diese Protokolle schließen keinen andern Staat aus. Demgemäß hatte auch kein Partner die Absicht, das Deutsche Reich von der Ordnung der Dinge im Donauraum abzuschalten. Dieser Ordnung kann es nur nützen, wenn die Beziehungen zwischen Oesterreich und Deutschland freundnachbarlich gestaltet werden, um so mehr, als es sich um zwei Staaten handelt, die nicht nur auf den lebhaftesten wirtschaftlichen und kulturellen Austauschverkehr angewiesen, sondern auch durch Stammesverwandtschaft und Sprache verbunden sind. Die Aufrechterhaltung eines unnatürlichen Spannungszustandes zwischen den zwei deutschen Staaten könnte doch nie als Sicherung gegen eine Blockbildung aufgefaßt werden. Die Sicherung kann nur durch internationale Verhandlungen auf sehr breiter Basis gewonnen werden. Die Aussichten derartiger Verhandlungen werden gewiß nicht verschlechtert, sondern erheblich verbessert, wenn ein tief beklagenswerter Streit aufgelöst wird, dessen Wirkungen weit über die Grenzen der unmittelbar Beteiligten fühlbar waren. In einigen ausländischen Blättern kommt auch die Besorgnis zum Ausdruck, daß Oesterreich mit dem Uebereinkommen vom 11. Juli seine Unabhängigkeit erst recht gefährdet habe. Wenn solche Betrachtungen etwa aus einer Betrachtung des Größenverhältnisses zwischen Oesterreich und Deutschland stammen, so müßte man ganz allgemein zu dem Fehlschluß kommen, daß es ein aufrichtiges freundnachbarliches Verhältnis zwischen einem großen und einem kleinen Staat überhaupt nicht geben könne. Oesterreich hat nie eine antideutsche Politik getrieben und wird auch in aller Zukunft nie eine antideutsche Politik mitmachen. Das wäre wider die Natur eines Staates, der sich schon in seiner Verfassung ausdrücklich als ein deutscher Staat bekenns. Der Verkehr fordert wieder 139 Tote Berlin, 14. Juli Die vom Reichs= und preußischen Verkehrsminister bekanntgegebenen Ziffern der Verkehrsopfer der letzten Woche lauten diesmal: 139 Tote, 4450 Verletzte. Der Reichs= und preußische Verkehrsminister bemerkt diesmal: Wie unachtsam und sorglos viele sich noch im Verkehr verhalten, ergibt sich zum Peispiel daraus, daß täglich etwa viermal, im Jahre mehr als 1300mal, Fahrzeuge in heruntergelassene und beleuchtete Eisenbahnschranken hineinfahren. Ebenso wichtig wie die Vorsicht an Eisenbahnkrenzungen ist ein vernünftiges Verhalten an Straßenkreuzungen. Das Hupen an Straßenkreuzungen, um sich die gebotene Verlangsamung des Tempos zu ersparen, int strafbar. * 9 # 6 4 70 K L AAP RTAAM Einigung in Montreut 14. Juli. brittschen Berichten aus Montreux ist mit eiüber die hauptsächlichsten Streitpunkte Konferenz in den nächston Tagen Telegraph“ schreibt, in britischen sen hoffe man, daß bis zum Wochenende eine für alle Parteien annehmbare Konvention entworsen werden könne. Nach einer Neutermeldung wird die sowjetrussische Forderung, daß Kriegsschisse nicht nur bei der Vollziehung der Bölkerbundosatzung gegen einen Angreiser, sondern auch in Erfüllung gegenseitiger Unterstützunesvakte freie Durchfahrt durch die Meerengen haben sollen, auf Wunsch Großbritanniens fallen gelassen werden. Statt dessen würden einige Länder möglicherweise getrennte Erklärungen abgeben oder in Sonderabmachungen mit der Türkei eintreten. Ferner werde man sich wayrschienlich in Bälde über die folgenden Punkte einigen: 1. Rußland soll das Recht haben, in Friedenszeiten seine Kriegeschiffe frei durch die Meerengen zu beWegen. 2. Für Staaten, die nicht am Schwarzen Meer liegen, soll die zur Durchfahrt zugelassene Tonnage auf 30 000 Tonnen nebst weiteren 8000 Tonnen für„humanitäre Zweche" begrenzt werden. 3. Im Kriegsfall, und wenn die Türkei neutral ist, sollen keine kriegführenden Schiffe durch die Meerengen passieren, es sei denn in Vollziehung von Völkerbundsverpflichtungen. Im Gegensatz zu andern Blättern ist die„Times“ keineswegs sehr optimistisch über die Entwicklung der Meerengen=Konferenz, die noch große Schwierigkeiten zu überwinden habe. Man werde bald feststellen können, so meldet das Blatt aus Montreux, ob die Konferenz zusammendrechen oder zu einer Vereinbarung führen werde. Vor der Anterzeichnung des Abkommens Montreuz. 14. Juli Wie man hört, steht ein Kompromiß auf der Grundlage der letzten englischen Vorschläge in naher Aussicht. Die Frage der Durchfahrt in Friedenszeiten gilt bereits als geregelt, ebenso soll England jetzt mit der Auflösung der Meerengenkommission einverstanden sein. Ueber den Artikel 23 des englischen Entwurfs bewegen sich die Verhandlungen in der Linie, daß die Meerengen im Kriegsfall geschlossen sein sollen, es sei denn, daß der Völkerbundsrat etwas anderes beschließt. Eine allgemein befriedigende Formulierung dieser Bestimmung gestaltet sich jedoch schwierig, da die französischen Vertreter nach wie vor auf einer unzweideutigen Berücksichtigung der Regionalabkommen bestehen, die auch und gerade dann anwendbar sein sollen, wenn der Völkerbundsrat zu keinem einstimmigen Beschluß gelangt. Paul=Boncour und Litwinow hatten über die Frage am Vormittag eine neue Unterredung, wa rend das techntsche Komitee die textliche Ausarbeitung der grundsätzlich bereits genehmigten Bestimmungen fortsetzte. Die nächste Vollsitzung soll auf Wunsch des Präsidenten erst Mittwochvormittag stattfinden, um bereits endgültige Ergebnisse feststellen zu können. Der rumänische Außenminister Titulescu hat seine Rückkehr nach Montreux für Donnerstag angekündigt. Wenn keine unvorhergesehenen Hindernisse eintreten, rechnet man damit, daß das Abkommen am Freitag oder Sonnabend unterzeichnet werden wird. Montreuz, 14. Juli Zwischen den einzelnen Delegierten auf der Meer. engenkonferenz ist im Laufe des Nachmittags eine vor. läusige Einigung über die Formel für die Durchfahrt in Kriegszeiten zustande gekommen. Weltsendung aus Bayreuth Diese Formel sieht, wie verlautet, die Durchfahrt auf Grund von Beschlüssen des Völkerbundes oder in Erfüllung von Abkommen, an denen die Türkei beteiligt ist, vor. Die englischen Vertreter haben das Kompromiß ihrer Regierung telegraphisch zur Genehmigung übermittelt. Eine Antwort der englischen Regierung ist für Dienstag abend 11 Uhr angekündigt worden.. Desgleichen haben sich die rumänischen Vertreter mit dem noch in Bukarest weilenden Außenminister in Verbindung gesetzt, dessen Antwort ebenfalls im Laufe des Abends erwartet wird. Litwinow und der türkische Außenminister haben dagegen schon in ihren Besprechungen, die sie nachmittags mit PaulBoncour hatten, ihre Zustimmung ausgesprochen. Die Klausel über die Abkommen, an denen die Türkei beteiligt ist, wird dahin ausgelegt, daß die Türkei dem französisch=russischen Regionalpakt beitreten werde. Eine türkische Stellungnahme hierzu ist im Augenblick nicht zu erlangen. Englans sonl beeininem Der Erzbischof von Canterbury sordert Verständigung London, 14. Juli Der Erzbischof non Canterbury behandelte in einer Rede in Canterbury u. a. auch die internationale Lage. Kernpunkt aller Schwierigkeiten und Ursachen der in Europa herrschender Untuhe sei das deutschfranzösische Verhältnis. Für England gebe es im gegenwärtigen Augenblick keine andere Rolle als die eines Mittlers zwischen diesen beiden Großmächten. Er glaube im Nomen aller zu sprechen, wenn er erkläre, daß keine diplomatische Förmlichkeit den sofortigen Beginn von Verhandlungen Englands mit Deutschland verhindern dürfe. Ziel solcher Verhandlungen müsse es sein, eine Verständigung zu erreichen, und später müsse England die französische Regierung bewegen, daran teilzunehmen. Sicherlich habe der Völkerbubnd, von dem soviel für den Frieden der Welt abhänge, nur geringe Erfolgsaussichten, solange nicht Deutschland zur Rückkehr bewogen werden könne. Auf alle Fälle dürfe man die Ideale des Völkerbundes nicht aufgeben. Alle etwaigen Aenderungen müßten auf die schließliche Stärkung und nicht auf die Schwäch= des Völkerbundes ausgehen. Es sei jetzt müßig, sich in Bedauern über die Eroberung zu ergehen. Die Völkerbundssatzungen würden sich nicht als wirksam erweisen, solange nicht die Mitgliedstaaten gewillt seien, sie dem Geiste und dem Buchstaben nach zu achten „Das höchste Opfer ist Ranking, 14. Juli. Am Dienstagmittag wurde die Vollsitzung des Vollzugsaurschusses der Kuomintang mit der Verlesung einer Entschließung beendet, in der die Wichtigkeit eines einigen China hervorgehoben wird.„Das höchste Opfer ist für China notwendig, sobald eine fremde Macht China zum Abschluß von Verträgen zwingen will. die auf eine Anerkennung Mandschukuos hinauslausen“,— das ist der Kernpunkt der Reden, die Marschall Tschlangkaischeck auf der Vollsitzung des Vollzugsausschusses der Kuomingtang hielt. Seine Rede und auch das während der Sitzung verlesene Manifest stellen folgende Richtlinien für die chinesische Politik auf: Erster Grundsatz ist die nationale Einheit; territoriale Angriffe werden nicht zugelassen; Verträge, die die gebietsmäßige Unversehrtheit des Reiches verletzen, werden nicht abgeschlossen; der Frieden soll, solange es irgend geht, erhalten werden; der Einsatz der schwersten Opfer ist notwendig, falls die Souveränität und die Unversehrtheit Chinas verletzt wird. Politische und wilitärische Führung sollen vereinheitlicht werden, wobei alle Kraft der Nation in der Zentralregierung zusammengefaßt wird; an der inneren Erstarkung soll weiter gearbeitet werden; die Rechte des Feudalismus sollen verschwinden. Die Beachtung dieser Richtlinien soll die Voraussetzung für die Umwandlung Chinas in einen neuzeitlichen Staat und für einen wirksamen Schutz gegen ausländische Angriffe sein. Sie ist auch die Voraussetzung für die Steigerung des Ansehens bei den fremden Mächten, die unter dem Eindruck der bisher erzielten Fortschritte ihre Haltung zu China bereits fühlbar geändert haben. Die Regierung hält daran fest, daß gegenüber dem Südwesten alle politischen Möglichkeiten ausgeschöpft werden, sie ist jedoch entschlossen, offene Aufstandsbewegungen niederzuschlagen. Zur Erreichung all' der genannten Ziele ist die Einigkeit und die Disziplin aller Mitglieder der Partei notwendig. Entsprechend dieser letzten Forderung sind auf der Vollsitzung Verfügungen angenommen worden, die für Pflichtverletzungen strenge Bestrafungen vorsehen und die so zur Hebung der Parteidisziplin beitragen sollen. Auflehnung gegen Ranking Belagerungszustand in Ranton Schanghai, 14. Juli In offener Auflehnung gegen die Rankinger Zentralregierung beschloß der politische Südwestrat, die von der Vollsitzung des Vollzugsausschusses der Konmintang verfügte Auflösung nicht anzuerkennen. Der Kwangsi=General Litschungjen schloß sich der Stellungnahme des Südwestrates an und versprach diesem militürische Unterstützung. Deutsche Mitarbeit in Afrika lebenswichtig Erklärung Virows in Kapstadt r De " L o n d o n, 1 4. J u l i. WERADOTTAINTZT aeDe Uun Hgn. Der füdafrikanische Verteidigungsminister Pirow, der soeben von seinen Besprechungen mit der englischen Regierung nach der Union zurückgekehrt ist, gab am Montagabend in Pretoria folgende Erklärung an die Presse ab: „Sehr einflußreiche Kreise in England sind sich dar. über einig, daß es keine ständige Grundlage für eine friedliche Vereinbarung mit Deutschland geben kann, solange nicht die Deutschen eine angemessene Entschädigung für ihre Kolonien erhalten, womit eine gebietsmäßige Entschädigung gemeint ist.— And zwar nicht irgendwo auf der Erdoberfläche, sondern in Afrika. Ich habe starke Unterstützung für die Ansicht gefunden, daß Deutschlands Mitarbeit in Afrika für die Aufrechterhaltung der Zivilisation in diesem Erdteil lebenswichtig ist.“ Ueber die englische Außenpolitik teilte Pirow u. a. mit, daß England absolute Sicherheit im Westen wünsche, also auf der Unversehrheit Hollands, Belgiens und Frankreichs bestehen werde. An andern Stellen Europas, und besonders im Often, sei das englische Interesse geringer. Obwohl die englische Regierung notwendigerweise auf dem allerbesten Fuße mit Frankreich stehen wolle, würde ein Vorschlag, wegen des erloschenen Versailler Vertrages oder des Locarno=Abkommens zum Kriege zu schreiten, wenig Unterstützung finden. Das allgemeine Gefühl in England, das zwar eine herzliche Zusammenarbeit mit Frankreich wünsche, sei keineswegs unfreundlich gegenüber Deutschland und würde sicherlich eine Regelung der Kolonialfrage auf einer für alle Parteien gerechten Grundlage begrüßen. für Ehina notwendig“. Nach einer Meldung aus Kanton wird die Verschmelzung der Armeen von Kwangtung und Kwangst vorbereitet. Es soll eine„vereinigte antijapanische Armee“ untei dem Befehl des Generals Tschentschitang aufgestellt werden. Stellvertretender Kommandant dieses Heeres soll General Litschungjen werden. In der Kwantung=Armee wurden im Laufe dieser Un.gruppierung mehrere zweifelhafte Divisionen aus der Nordostfront zurückgezogen. Andererseits wurden in Nord=Kwantung starke Truppenanhäufungen festgestellt Auch zwei Kwangsi=Divisionen sollen zur Verstärkung dahin unterwegs sein. In Kanton ist die Lage äußerst gespannt. In der Montagnacht wurde der Belagerungszustand erklärt. Die Spannung wurde jedoch durch die zurückgezogenen unsicheren Divisionen weiter verschärft, weil sich deren Kommandanten von den aufständischen Südwesttruppen lussagen. Die Vororte von Kanton haben den Befehl erhalten, Verteidigungsstellungen auszuwerfen. Vertagung wahrscheinlich London, 14. Juli Wie in unterrichteten englischen Kreisen verlautet, ist die Möglichkeit einer Vertagung der für den 22. Juli nach Brüssel einberufenen Kouferenz der RumpfLocarnomächte größer denn je. Mancherorts wird bereits von einer Verschiebung auf unbestimmte Zeit gesprochen. Als Grund hierfür wird in London angegeben, daß die Frage, ob es wünschenswert sei, die Konferenz abzuhalten, im Lichte der neuesten Entwicklung, die eine neue Lage geschaffen habe, neu erwogen werden müsse. Gemeint ist wohl das deutsch=österreichische Abkommen. Wie der diplomatische Korrespondent des Reuterbüros dazu kerichtet, ist man ziemlich ausgesprochen der Meinung, es habe wenig Zweck, jetzt eine Vorkonferenz der drei Mächte abzuhalten, nachdem Italien in seiner Note an den belgischen Ministerpräsidenten van Zeeland deutlich zum Ausdruck gebracht habe, daß in diesem Falle weder Italien noch Deutschland an den späteren Beratungen teilnehmen würden. Frankreich, so fährt Neuter fort, sei bekanntlich gegen die Absendung einer Einladung an Deutschland, solange diese Vorkonferenz nicht stattgefunden habe. Es müsse jetzt abgewartet werden, ob Frankreich damit zufrieden sei, wenn diese Vorkonferenz die Form von Besprechungen auf dem üblichen diplomatischen Wege annehme, so daß die erste formale Tagung der Locarnomächte eine Fünfmächte=Konferenz sein könne. Das sei vielleicht die wahrscheinlichste Entwicklung. „News Chroniele“ veröffentlicht eine groß ausgemachle Pariser Meldung, daß der englische Außenminister Eden vor sechs Tagen einen wichtigen diplomatischen Schritt unternommen habe, um die Anwesenheit Deutschlands und Italiens auf der Lecarno-Konferenz zu erzielen. Um einen Ausgleich zwischen dem französischen und dem britischen Slandpunkt herbeizuführen, habe er einen Plan aufgestellt, wonach England, Frankreich und Belgien eine gemeinsame Erklärung abgeben sollten, daß die Verhandlungen einen westlichen Unterstützungspakt sowie die Rückkehr Deutschlands in den Völkerbund erstrebten. Eden habe gehofft, daß dieser Plau den französischen Wünschen entgegenkommen und gleichzeilig eine Beleidigung Deutschlands vermelden würde, indem Deutschland von Aufang an zu der Konferenz eingeladen würde..! Am 8. Juli habe der belgische Außenminister Spaak auf Anweisung Edens die französische Regierung von dem Plan unterrichtet. Frankreich habe geantwortet, daß er zwar grundsätzlich zustimme, aber der Ansicht sei, daß eine solche Erklärung am besten auf der vorbereitenden Konserenz abgegeben würde. Nachdem Frankreich den Plan Edens abgelehnt habe, sei es eine offene Frage, ob die Locarno=Konferenz jetzt nicht auf eine unbestimmte Zeit aufgeschoben werde. In Paris verlaute, daß England im Begriff sei, ein„Ultimatum“ zu stellen, daß es die Beteiligung an der Konferenz verweigern würde, wenn nicht auch Deutschland und Italien daran teilnehmen würden. Verantwortliche Kreise in Paris seien der Ansicht, daß Frankreich mit einer Isolierung in Europa bedroht werde, wenn es seine Stellungnahme zum Plan Edens nicht ändere. Der deutsche Rundfunk wird auch in diesem Jahre eine Bayreuther Festspielaufführung für Deutschland und die Welt übertragen: die Eröffnungsveranstaltung„Lohengrin" am 19. Juli. Es ist vielfach die Frage aufgetaucht, ob man Wagners Musikdramen ungekürzt in Originalfassung im Rundfunk vermitteln soll oder ob es nicht funkgerechter sei, nur einzelne, in sich geschlossene Akte zu senden oder für den Rundfunk bearbeitete Kurzfassungen. Trotz dieser Erwägungen hat sich die Reichssendeleitung wie in den vergangenen Jahren auch dieses Mal entschlossen, Barreuth durch die Uebertragung der Festaufführung des„Lohengrin“ der ganzen Welt als starken Ausdruck deutschen Kulturwillens unmittelbar nahezubringen. Die Sendung dauert von 15.45 bis 22 Uhr. Der deutsche Rundfunk bringt um 15.45 Uhr einen kurzen Einführungsbericht aus dem Festspielhaus. Um 16 Uhr beginnt die„Lohengrin"=Uebertragung. Die Reichssendeleitung hat hier bewußt davon abgesehen, die für Bayreuth charakteristischen ausgedehnten Pausen durch ein besonderes Programm auszufüllen. Für die Pausen ist grundsätzlich Funkstille vorgesehen, die lediglich von zwei kurzen Betrachtungen unterbrochen werden. In der ersten Pause spricht Alfred Lorentz „Vom Schwanenritter der Sage zum Lohengrin Wagners“, in der zweiten Friedrich Würzbach„Zum Kampf der Wagen und Gesänge, Gedanken um Olympia und Bayreuth“. Ueber das Bayreuther Ereignis hinaus ist damit dem Olympiaprogramm des deutschen Rundfunks ein würdiger Auftakt gegeben. Das Gelöbnis der deutschen Erzieher Telegramm des NS.=Lehrerbundes an den Fühner. Berchtesgaden, 14. Juli. Die Reichstagung des NS.=Lhrerbundes in Bayreuth hat an den Führer und Reichskanzler folgendes Telegramm gerichtet: „30 000 deutsche Erzieher und Erzieherinnen, die sich zur machtvollen Kundgebung im Rahmen der Reichotagung des RSLB. in Bayreuth zusammengefunden haben, enlbieten Ihnen, mein Führer, durch mich in Verehrung und Liebe treue Grüße. Diese Tausende beseelt nur der eine Wunsch, Ihnen, mein Führer, für Ihre Errettung Deutschlands vom bolschewistischen Chaos und für Ihr geniales Aufbauwerk zu danken durch letzten Einsatz im Dienst an der deutschen Jugend. Es ist unser ernstes Bemühen, durch nationalsozialistische Haltung vor der Geschichte bestehen zu können. Es lebe unser deutsches Volk und sein Führer. Feitz Wächtler.“ Der Führer hat hierauf mit folgender Drahtung geantwortet: „Für die mir telgraphisch übermittelten Grüße der zur Reichstagung in Bayreuth versammelten deutschen Lehrer und Lehrerinnen danke ich Ihnen herzlich. Ich erwidere sie in dankbaret Auerkennung der von den deutschen Erziehern und Erzieherinnen Lisher geleisteten Arbeit mit den besten Wünschen für weiteren erfolgreichen Dienst an der deutschen Jugend. Adolf Hitler.“ Die Ausstellung„Deutschland“ Eröffnung durch Dr. Goebbels. Die Eröffnuungsfeier der Ausstellung„Deutschland“ findet am kommenden Sonnabend, dem 18. Juli, statt. Nach der Jubelouvertüre von Karl Maria von Weber begrüßt Staatskommissar Dr. Lippert im Namen der Reichshauptstadt die Gäste, worauf Reichominister Dr. Goebbels die Eröffnungsansprache hält und die Ausstellung der Oeffentlichkert übergibt. Daran schließt sich Rundgang der Ehrengäste durch alle Abteilungen der Ausstellung und eine Rundfahrt mit der ersten deutschen Eisenbahn. Jum Schluß werden tänzerische und artistische Darbietungen im Terrassengarten gezeigt werden. Für den allgemeinen Besuch wird die Aussteklung am Sonnabend ab 13 Uhr geöffnet. Der Neisewagen Goethes traf am Dienstagnachmittag in Schöneberg ein. Der Wagen ruft nicht nur die Erinnerung an den großen deutschen Dichter und seine Zeit wach, sondern bringt an cheinen Gruß des Landes Thüringen an die Reichshauptstadt, wie das Schild an der Rückseite des Wagens besagt:„Thüringen, das grüne Herz Deutschlands, grüßt die Aussteltung„Deutschland' in Berlin durch Goethes Neisewagen!“. Am Mittwochvormittag wird um 9.30 Uhr der festliche Einzug der Wagens in die Reichshauptstadt erfolgen. Das Gefährt wird bald nach 5 Uhr in den Ausstellungshallen einBierzig anbekannte Hugo=Wols=Lieder. Der Musikwissenschaftliche Verlag in Leipzig gibt im Herbst dieses Jahres vierzig bisher undekannte Lieder von Hugo Wolf heraus, die sich bis zum Herbst vorigen Jahres aus noch ungeklärter Ursache in einem Safe in Wiener Privatbesitz befanden. Es handelt sich um Werke aus en Jahren 1876 bis 1890, die in vier Heften aufgeteilt werden. Das erste Heft bringt eine Anzahl Jugendlieder, darunter auch schon Kompositionen aus der Meiste zeit von 1878. Fast durchweg sind die Textdichter Romantiker. So umfaßt das dritte Heft zwei Lieder von Möricke und sechs Lieder von Eichendorff; das vierte Heft enthält ausschließlich Vertonungen von Reinick=Gedichten. Den deutschen Texten wird eine englische Uebersetzung beigegeben, da gerade in England und Amerika großes Interesse für Wolf besteht. * Der Sachseuspiegel wird ausgestellt. Eine der schönsten und wertvollsten Niederschriften des Sachsenspiegels ist das farbig illustrierte Exemplar aus der Bibliothek in Wolfenbüttel. Diese Handschrift wird ein Anziehungspunkt der Ausstellung„Deutschland“ sein. Furtwängler in Bayrenth. Wilhelm Furtwängler ist seit mehreren Wochen mit den musikalischen Vorbereitungen der Bayreuther Festspiele beschäftigt. Nach diesen wird er seinen längeren Urlaub, der ihn über den Winter von jeglicher Betätigung als Dirigent in Deutschland und im Ausland fernhält, antreten. * Shakespeare=Festwoche in Bochum. Der Spielplanentwurf des Stadttheaters Bochum für die Spielzeit 1936/37 steht zwei große zyklische Veranstaltungen vor, und zwar eine Kleist=Festwoche 1936 vom 15. bis 21. November unter der Schirmherrschaft von Reichsleiter Rosenberg, sowie der Shakespeare=Festwoche 1937 mit den„Römer=Dramen“, die in der ersten Juli=Woche 1937 abgehalten wird. Zur Aufführung gelangen„Titus Andronikus" und„Antonius und Cleopatra“, die zum ersten Mal erscheinen,„Julius Cäsar“ in der Einstudierung des Jahres 1935/36 und „Coriolan“ in neuer Einstudierung. Im Rahmen der Shatespeare=Festwoche veranstaltet die ShakespeareGesellschaft Weimar ihre 2. Außerordentliche Tagung. Zeitschritten-Schau Velhagen& Rlasings Monatshefte.(Verlag Bielefeld und Leipzig.) Im Juliheft gidt H. O. von Bonin=Ponitz in dem Aufsatz„Der Wald als Rohstoffquelle für die deutsche Wirtschaft“ eine Darstellung über die Hauptverwendungsgebiete für Holz innerhalb der deutschen Wirtschaft. Zur Tausend=Jahr=Feier König Heinrichs I. schrieb Willy Andreas einen ausführlichen Gedenkartikel. Handgewebte Bildteppiche werden in einem Ausatz Prof. Konrad Hahns gezeigt. Ueber„Heiteres und Nachdenkliches aus Tiergärten“. berichtet Ph. Gottfried Maler und Dr. Fritz Wullenweder schrieb über den uralten nordischen Brauch der olympischen Spiele. „Der Natursorscher“ vereint mit„Natur und Technik“, Juli=Heft.(Hugo Bermühler, Verlag, BerlinLichterfelde.) Ein prächtiges Sommerheft ist die neueste Ausgabe; sie enthält wieder eine große Reihe wertvollster Aufsätze aus den verschiedenen naturwissenschaftlichen Gebieten von ersten Sachverständigen und bekannten Forschern. Ein Dichterpreis für Eskimos. Eine dänische Schriftstellervereinigung hat einen Preis von 1500 Kronen für denjenigen Esktmodichter ausgesetzt, der bis zum Ablauf des Jahres die beste Dichtung in der Eskimosprache schrieb. Neuer Intendant in Göttinger. Der bisherige Oberspielleiter und Stellvertreter des Intendanten des Stadttheaters Aachen, Dr. phil. Karl Bauer, wurde als Nachfolger des kürzlich verstorbenen Kammersängers Paul Stiegler zum Intendanten des Göttinger Stadttheaters berufen. Intendant Dr. Karl Bauer, der im 36. Lebensjahr steht, ist aus Karlsruhs in Baden gebürtig. * Verein mitteldeutscher Landestheater gegründet. In Halle a. d. S. wurde in einer von der Provinzialstelle Sachsen=Anhalt des Deutschen Gemeindetages einberufenen, von Oberbürgermeister Dr. Weidemann geleiteten Versammlung von etwa 70 Bürgermeistern und Landräten aus dem Gau Halle=Merseburg der Verein Mitteldeutscher Landestheater e. V. gegründet, der gemeinnützig von dem Mitteldeutschen Landestheater betrieben wird.. Mittwoch, den 15. Juli 1936 Unterhaltungsblatt 8. Jahrgang 19. Fortsetzung „Ganz recht!“ Der Geheimrat nickte.„Ich sagte er Ihnen ja schon: Ich bin mit mir zu Nate gegangen. Sehr ernsthaft mit mir zu Nate gegangen, ob ich überhaupt zu Ihnen kommen durfte, obgleich natürlich mein Gerechtigkeitogefühl— ach, Gerechtigkeitogefühl!" Der Geheimrat verzog ironisch den seingeschnittenen Mund.„Ich darf davon am allerletzten reden“, fuhr er nicht odne selbstanklägerische Bitterkeit fort, „mein Gerechtigkeitsgefühl freut mich in den letzten Wochen gar nicht mehr, Herr Doktor! Ich habe das Empfinden, daß ich mich da selbst hinter einer Mauer eingesperrt habe, über die hinweg ich nichts sehen und hören kann. Wirklich, ich bin wie blind gewefen und wie taub dazu, bis diese kleine reizende Tänzerin—“ „Tänzerin—?“ stammelte Spring. „Doch das alles gehört streng genommen nicht hierher in Ihr Amtozimmer“, sagte der Geheimrat, ohne die Erregung des Untersuchungsrichters zu beachten, „ich habe mir ein bißchen die Leviten gelesen, lieber Doktor, entschuldigen Sie— aber unter keinen Umständen möchte ich der jungen Dame Ungelegenheiten bereiten— verstehen Sie?“ „Nichts verstehe ich!“ erwiderte Dr. Spring hastig. „Doch als ich aus Hamburg die Nachricht von der Verhaftung des jungen Schneed erhielt, da sagte ich mir, daß natürlich etwas geschehen müßte. Ein Denkzettel kann dem Luftikus natürlich gar nichts schaden, jedoch schließlich— Verhaftung?" Der Geheimrat legte den Kopf zurück und betrachtete nachdenklich die kahle Bürodecke.„Nein, das ist zu hart, sagte ich mir, auch wenn es nur für kurze Zeit sein sollte—“ „Ich fürchte“, unterbrach Dr. Spring.„Sie geben sich da Illusionen hin, Herr Geheimrat—“ „Ich glaube nicht", erwiderte Geheimrat Matthiesen unerschüttert,„ich hoffe es wenigstens nicht! Natürlich rief ich die junge Irene gleich an und teilte ihr möglichst schonend die Hamburger Vorgänge mit. Gott sei Dank konnte ich ihr gleich ein bißchen Mut machen, indem ich ihr zu verstehen gab, daß sie ihren Mann wohl bald wieder frei haben würde—“ „Hm“, machte Dr. Spring und äußerte sich nicht zu dem Optimismus des Geheimrats. Der alte Herr kam ihm ziemlich querköpfig und reichlich zerfahren vor „Sind Sie eigentlich der Meinung, Herr Geheimrat“, fragte er dann doch,„daß Sie vielleicht die Untersuchung über die Vorgänge an Bord der Aquitania zurückziehen können, nachdem Sie sie einmal entfesselt haben!“ „Nein, dieser Meinung bin ich nicht, trotzdem ich allerdings noch einmal vorsichtigerweise meinen Anwalt Justizrat Donnenbaum, der übrigens auch die Interessen des jungen Schneed hier vor Ihnen oder vor Gericht vertreten wird, darüber befragte. Aber ich hoffe, das wird gar nicht nötig sein, denn ich habe genau wie Sie das allergrößte Interesse, den Dieb meiner Papiere zu erwischen—“ „Nun also—“ bemerkte spöttisch Dr. Spring „Aber bestimmt weiß ich, daß es nicht Axel Schneed ist!“ „Aber, Herr Geheimrat!“ erwiderte unwillkürlich in zurechtweisendem Ton der Untersuchungsrichter,„es ist nicht meine Aufgabe hier, Urteile zu fällen, jedech der Tatbestand, ich bitte Sie, nehmen Sie doch alles in allem zusammen— es besteht doch gar kein Zweisel—“ „Alles dies habe ich mir zuerst auch gesagt“, bemerkte der Geheimrat ruhig,„aber ich habe mich doch entschlossen, dieser wunderbaren, ganz und gar vorbildlichen Frau mehr zu glauben, zumal—“ Das Lächeln auf des Geheimrats Gesicht verschwand und machte tiesem Ernst Platz.„— zumal sie es auf ihren Eid nehmen will, und Sie wissen vielleicht, Herr Untersuchungsrichter, daß die Brasilianerin eine sehr gläubige Katholikin ist „Brasilianerin—? Und— wie sagten Sie vorher, Herr Geheimrat? Tänzerin—?“ fragte mit spröder Stimme Spring. „Gewiß!" erwiderte unbefangen der Geheimrat. „Sie, mein lieber Doktor sind ja ein gutes Stück jünger als ich und wahrscheinlich bringt Sie wohl auch Ihr— Ihr Beruf mit dem Leben, dem bunten, durcheinandergewürselten, also wirklichen Leben näher zusammen. Sie werden ja kaum das Vorurteil gegen Ihren Beruf haben, das ich—“ Der Geheimrat stockte und während eine seine Röte in sein Gesicht stieg, schloß er wehmütig:„Es war die dritte Abfuhr, die ich nun schon in dieser heillosen Schneedschen Geschichte einstecken mußte—“ „Und diese— diese brastlianische Tänzerin war heute— heute bei Ihnen, Herr Geheimrat?“ 0 „Um Ihnen eine Smaragdkette zu schenken?“ „Nun, das ist meine Sache“, sagte der Geheimrat reserviert.„Aber sie teilte mir gleichzeitig etwas mit, weswegen ich Sie aufgesucht habe—“ „— und? Und?!“ daß sie den Täter kennt!“ ergänzte unwillkürlich mit gedämpfter Stimme Geheimrat Matthiesen. „Sie ist bereit, es auf ihren Eid zu nehmen, daß es Axel Schneed nicht ist!“ „Ja, gewiß, meinetwegen—“ murmelte zerstreut der Untersuchungsrichter.„Aber wenn sie das mit ihrem Eid bekunden kann, dann muß sie auch bestimmt einen Eid leisten können, wer der Täter war und wie er heißt, nicht wahr?“ „Das wird sie bestimmt nicht tun, nie tun!“ erwiderte der Geheimrat überzeugt,„und wenn Sie alle Foltern der mittelalterlichen Inquisition anwenden würden—“ Dr. Spring stand plötzlich auf und beugte sich über den Tisch zu dem Geheimrat hinüber.„Ich werde", sagte er leise,„Fräulein Veron fragen—“ Geheimrat Matthiesen wich betroffen zurück.„Woher wissen Sie „Es tut mir leid, Herr Geheimrat“, sagte Dr. Spring, während er quer durch das Büro zu einem Schrank ging, aus dem er Hut und Mantel nahm,„daß ich mich so schnell empfehlen muß— jedoch— Der Untersuchungsrichter ließ langsam seinen Blick über die Wände und die Decke schweisen, als wollte er aus diesem kahlen nüchternen Amtozimmer Mut für seinen Entschluß schöpfen,„— jedoch ich muß Fräulein Veron sofort sprechen—“ Auch der Geheimrat war aufgesprungen.„Ja, wissen Sie denn überhaupt, wo sie wohnt?“ fragte er. „Mir wollte sie es unter keinen Umständen sagen— unter keinen Umständen!“ wiederholte er noch. „Nein, wissen tue ich es nicht!“ erwiderte mit einem dunklen, fast drohenden Unterton der Untersuchungsrichter,„sie hat mir in Hamburg zwer angegehen, daß sie in der Pension Flora, die man ihr empfohlen hatte, wohnen wollte. Ich habe jedoch heute dort anrufen lassen— Sie müssen wissen, Herr Geheimrat, ich interessiere mich schon längst für die Besitzerin der schönsten Smaragdkette Europas— aber in der Pension Flora ist sie nich abgestiegen—“ „Und da wollen Sie nun so bei Nacht und Nebel— wirklich, ein Nebel herrscht draußen, ebelhaft!— da wollen Sie nun, ohne die Adresse zu wissen—?“ „Ich weiß sie nicht“, sagte mit kalter Stimme der Untersuchungsrichter,„doch ich ahne ste! Nein, nein, gewiß!“ murmelte er, während ein sonderdares Glimmen in seine Augen lam,„ich weiß die Adresse, ich weiß genau, wo wir Ina Veron finden werden! Kommen Sie, Herr Geheimrat!“ 15. Während der kurzen Fahrt— Dr. Spring hatte vor dem Gerichtsgebäude ein Taxi angehalten und dem Chauffeur so hastig die Adresse zugerufen, daß sie der Geheimrat nicht verstand— schwiegen die beiden Männer, wie in einem geheimen Einverständnis, sich durch äußerste Ruhe auf ein Ereignis zu konzentrieren, das ihre ganze Aufmerksamkeit in Anspruch nehmen würde. Nur einmal drehte Dr. Spring in der Wageneche den Kopf zu seinem Begleiter und fragte mit einem flüchtigen Auflachen:„Und die Kette brachte sie Ihnen also, um— wie es so heißt— den Schaden gutzumachen, nicht wahr?“ „Gewißz!“ bestötigte der Geheimrat unwillkürlich, dann jedoch trat in sein versunkenes Gesicht ein unruhiger, mißtrauischer Ausdruck.„Woher aber können Sie wissen?“ fragte er zurück.„Fräulein Veron kennt Schneed doch kaum, und ein solches Opfer für einen Unbekannten?“ Er bemühte sich, während dann und wann die Lichterketten der Straßenlampen den dunklen Wagen erhellten, den Gesichtsausdruck des Untersuchungsrichters zu erkennen. Murmelnd setzte er hinzu:„Warum also—?“ Dr. Spring antwortete nicht gleich, sondern schloß für einige Sekunden die Augen, als wollte er vor seinem inneren Blick möglichst ungestört eine lange Reihe noch nicht ganz enträtselter Bilder vorüberziehen lassen, um eine möglichst jedes Mißverständnis ausschließende Erwiderung zu finden. Seine Erwiderung jedoch endlich, während in einem stillen Triumph seine Augen ausblitzten, schien geradezu ein Hohn auf sein Bemühen, unmißverständlich des Geheimrats Frage zu beantworten. Als wenn nicht das Wort, das er mit merkwürdig klarer Stimme in den rüttelnden Wagen rief, seit Erschaffung der Welt nichts anderes unter den Menschen hervorgerusen hätte, als ewige— und in ihrer Ewigkeit ebenso lächerliche wie erhabene— Mißverständnisse! „Liede!“ hatte der Untersuchungsrichter gesagt und nichts mehr hinzugefügt. Des Geheimrats Backenbart schoß aus der dunklen Wagenecke nach vorn in den schmalen gelben Lichtbegel der Taxiuhr, tauchte dann jedoch sogleich wieder, von einem mürvischen, aber zustimmenden Brummen begleitet, in das Dunkel der Polster zurück.„Aha— ja—!“ knurrte es aus der Ecke, als wenn Dr. Spring dem Geheimrat eine zwar erwartete, aber doch höchst unerwünschte Auskunft über diese„wunderbare, ganz einzigartige“ Ina Veron gegeben hätte. Der Wagen hielt. Die Straße war lang und auf der einen Seite unbebaut, und es schien in dem dichten Nebel, als wenn die beiden grünen Lampenketten direkt in das kreiselnde, schillernde Wasser des Landwehrkanals hineinwanderten. Hinter dem Kanal mit seinen grünen und roten, im Dunst riesig vergrößerten Schiffolichtern, glühten die Lampenketten der Stadt über der finsteren Unendlichkeit der Mauern. „Wir sind da!“ sagte flüsternd der Untersuchungsrichter. Er öffnete den Wagenschlag und ging, ohne sich nach seinem Begleiter umzusehen, schnell auf ein grau getünchtes Haus zu, von dessen schwarzem finsterem Portal dem Geheimrat in der unruhigen Beleuchtung etwas Drohendes, Schicksalhaftes auszustrahlen schien. Verwirrt sah er sich um.„Aber das ist doch—?“ murmelte er und sah sofort zu dem vierten Stock hinauf, wo die drei Fenster von Carolls Arbeitsraum ihren Lampenschein wie ein Bekenntnis zu hellem Licht in die trostlose Finsternis des Nebels schickten. „.. Doktor Carolls Haus!“ rief er l ut hinter dem Untersuchungsrichter her, der gerade das schwarze Portal mit einem dumpfen Knall hinter sich zugeschlagen hatte.„Doktor Carolls—?“ wiederholte der Geheimrat verblüfft, als könnte diese Anrufung des bürgerlichen Titels von vornherein das Unterfangen des Heitere Ecke Der Komiter. Der geniale Komiker Karl Helmerding saß einmal in Kissingen mit einigen adeligen Herren zusammen und plauderte angeregt. Da tritt ein neuer Herr heran und stellt sich dem Künstler vor: „Von Witzleden.“ Worauf der lange Helmerding aufsteht, sich verbeugt und erwidert:„Edenfalls von Witz leben.“ * Die Wahrsagerin. Zigeunerin(aus der Hand besend):„Lassen Sie sich warnen! Es wird jemand Ihren Weg kreuzen!“ Automobilist:„Wäre es nicht besser, Sie warnten den anderen?“ * Stoßseufzer eines ältlichen Fräuleins. „ais ich noch jung und frisch war, hieß es immer, ich sei ein„zerbrechliches Wesen". Jetzt sagen die Leute, ich sei nur Haut und Knochen“.“ * Aus Schüleraufsätzen Sommerfeenden. „Alles tummelt sich in Gottes freier Natur. Nur der Greis sitzt hinter dem kalten Ofen, raucht seine Pfeise und schaut öfter um die Eche, ob der Tod noch nicht kommt. So hat jeder Mensch sein eigenes Vergnügen.“ * Rutzen großer Flüsse. „Endlich haben große Flüsse noch den Nutzen, daß man einem ertrinkenden Menschen in einem Kahn zu Hilfe eilen kann, was in einem Bächlein nicht möglich ist.“ * Brandschilderung. „Der Brand war gelöscht. Das Haus war gerettet, wenn auch vieles durch Wasser beschädigt war. Zuletzt fuhren die Spritzen fort in dem Bewußtein, eine edle Tat vollbracht zu haben.“ Kuummmmmmmmmemmmmmmmmmemmmmmmmmmer Untersuchungsrichters, in diesem Haus die Tänzerin Ina Veron zu finden, als eine ausgemacht törichte, ja wahnwitzige Sache erscheinen lassen. Bestimmt hätte der schon auf der dritten Treppe bedenklich beuchende Geheimrat den Untersuchungsrichter in dem Stiegenhaus nicht mehr erreicht, wenn dieser nicht von selbst mitten auf der vierten Treppe stehengeblieben wäre— in einer merkwürdig gepannten, lauschenden Haltung. Die Treppe endete oben in einer von einem Geländer gesicherten Plattform, von der links eine eiserne Tür zu den Bodenräumen, rechts eine zu Dr. Ludwig Carolls Wohnung führte. Sonderbarerweise stand diese Tür halb offen, ebenso wie die zu Carolls Arbeitszimmer, als wäre jemand in größter Eile oder Verwirrung eingedrungen. Das Lampenlicht des Arbeitsraumes fiel durch den nicht erleuchteten Korridor bis ins Treppenhaus und blitzte auf dem Messingdrükker der schräg zu den Lauschenden gestellten halboffenen Dielentür. „Still!“ flüsterte Dr. Spring und tastete, ohne sich sonst zu rühren, mit der Hand nach hinten, wo der Geheimrat die mit einem röten Läufer bedeckte Treppe hinaufleuchte. In dem leise gezischten Befehl lag eine o ungewöhnliche Erregung, daß der alte Herr unwillkürlich den Atem anhielt. Die Erregung Dr. Springs war begreiflich. (Fortsetzung folgt!) Das Miethaus blüht Weitab vom Feld der Olympischen Spiele liegt das Viertel der Miethäuser mit Höfen und Hinterhösen. Julisonne drennt, der Asphalt dampft. Kinder spielen vor dem Eckhaus an der Zoologischen Handlung. Ueber dem Schaufenster schiebt sich ein Valkon weit in die Straßenzeile. Wenn es regnet, steht mancher trocken darunter. Heute aber sehen viele der Vorbeigehenden hinauf und loben die Fülle und Pracht der Ranken, Dolden, Trauben und Glocken. Höher hinauf wandert das Auge. Ueber die Balkonränder drängen sich Blüten und Blätter, und auch in den Fenstern stehen Kästen und Töpse undt reiben bunte Farben. Das Mietohaus blüht sein Willkommen. Wie Wettstreit ist es über alle gekommen. Die graue Stadt soll leuchten! „Mutter, warum haben wir keine Blumen im Fenster?“ fragt Kurt, der Junge, und nimmt der hageren Frau die Butterstulle aus der Hand. „Wir haben kein Geld dafür“, sagt die Frau.„Wir haben ja auch nichts mit den Spielen zu tun.“ Der Junge wird nachdenklich. Kein Geld? Das ist ihm deutlich; er hat es oft genug hören müssen, seit der Vater starb. Aber nichts mit den Spielen zu tun? Das kann er nicht verstehen,— ja, hier regt sich der Widerspruch in ihm. Ist nicht das Olympia ein Fest der Nationen? Gehört zu den Nationen nicht Deutschland? Und ist er nicht ein deutscher Junge? Ein Junge und nichts mit den Spielen zu tun,— nein, das gibt es ja gar nicht! Kurt steht am Fenster der Küche. Man sieht auf die Hofseite. Auch das Hinterhaus hat Blumen in seine sonst so trostlosen Fenster gestellt. Was an Hausfarbe fehlt, haben die Mieter mit Fuchsien und Petunien ersetzt. Frohe Farbtupfen auf grauem Grund! Immer könnte man hinsehen, so schön ist es noch in keinem Jahr gewesen! Kurt schiebt den letzten Bissen Brot in den Mund und stürmt die Treppen hinunter.„Gib auf die Autos acht!“ ruft ihm die Mutter nach, doch er hört es kaum. Die leeren Fensterbänke sind sein Verdruß. Unten vor der Zoologischen Handlung trifft er Willi. Die weißen Mäuse haben es ihm angetan, die möchte er haben. Er bemerkt Kurt kaum, so sohr ist er Erzöhlung aus dem olympischen Berlin von Walter Dach in das drollige Spiel der Tiere vertieft. Hier vor dem Schaufenster offenbaren sie nun ihre Wünsche: Willi die Mäuse, Kurt die Blumen für seine Fenster, weil alle welche haben und weil es so sein soll für Olympia. Er fügt das gleich so eingehend hinzu, damit Willi nicht lachen soll. Doch Willi lacht nicht. Wer Tiere mag, mag auch Pflanzen. Er hat sogar einen Vorschlag. Sie wollen eine„Spar= und Einkaufsgemeinschaft“ gründen: erst die Blumen, dann die Mäuse. So warten sie am Automaten des Postamtes auf die Leute, die eine Acht=Pfennig=Marke brauchen und einen Groschen einwersen. In diesem Augenblick springen die Jungen höflich zu, drehen die Kurbel und öffnen die Glasklappe. Der Briefschreiber entnimmt dann die Marbe und das Rückgeld, zwei Pfennig. Steckt er das Kupferstück in die eigene Tasche und tut, als sähe er den kleinen Helfer nicht,— oder lächelt er und gibt dem Jungen das Geld? Das ist jedermal neu die entscheidende Frage. So gibt es für einen aufgeweckten Großstadtjungen Verdienstmöglichkeiten. Sie warten auch vor größeren Geschäften, Büros und Aemtern und machen sich an den Türen vorfahrender Autos nützlich. Dann hoffen sie in der Nähe des Marktes, den Hausfrauen schwere Körbe zu tragen. Schließlich vertrauen sie dem Zufall, Geld zu finden, denn es gehen stündlich Tausende mit Geld über die Straße. Dies und manche andere zusammen ergidt nach einem anstrengenden halben Ferientag aber nur— zwölf Pfennig.„Dagegen kostet eine Geranienblume fünfzig Pfennig“, sagt Kurt niedergeschlagen,„und zehn davon brauche ich mindestens. Ehe wir das schafsen, sind die Spiele längst vorbei und alle Besucher wieder nach Hause gefahren.“ Das sieht auch Willi ein und er denkt mit Wehmut daran, wann er bei solchem Verdienst wohl zu seinen Mäusen käme. So schlendern sie ziemlich wortlos die Straße entlang und sehen auf einmal durch das weit geöffnete Tor des Friedhofs auf ein wahrer Blütenmeer der Gräber. Sie bleiben stehen. Nach einer ganzen Weile, während der sie keine Silbe sprachen und nur auf die vielen herrlichen Blumen sahen, sagt Kurt:„Nein, komm!“ Dann stehen sie an einem öffentlichen Park. Zwischen Bäumen und Büschen liegen Rasenstücke, und die Hand des Gärtners hat hier und da Blumen gesetzt. Wer kennt noch ihre Zahl? Wer weiß noch, wo sie ihre Plätze hatten? Rot und gelb und weiß und grün irrt es über die Erde. Oft stehen sie verführerisch dicht an dichtem Strauchwerk. „Nein, komm!“ sagt Willi nach langem Besinnen, als ihm dämmert, daß zwischen öffentlichen Parks und Polizei irgendwie eine besondere Verwandschaft beteht. An einem stillen Garten hinter den Häusermauern aber können sie nicht widerstehen. Blumen leuchten in verschwenderischer Fülle, Beet an Beet ist bepflangt, und die Wege sind damit eingesaßt. Einladend drängen sich dunkelrote Geranien an den Zaun. „Der Garten wird einem reichen Mann gehören“, sagt Kurt. „Wenn wir da ein paar Blumen nehmen..., was macht das schon“, sagt Willi. Kurt sagt nichts mehr, sondern äugt nach links und rechts. Als alles still bleibt, klettert er über das Holz und springt jenseits neben das Beet der Geranien. Hastig gräbt er mit den Fingern— eine, zweie, dreie, viere... Acht schöne volle Stöcke trägt er behutsam an den Zaun, reicht sie Willi hinüber, schwingt sich auf den Weg zurück und freut sich, daß alles geklappt hat und unbemerkt blieb. In jedem Arm zwei Blumen— so stehen die Jungen dann vor der Frau. Gie ahnt sofort, daß hier etwas nicht stimmt und redet laut. Kurt aber macht „Pscht!“, hat rote Wangen und kann gar nicht begreisen, daß die Mutter lange nach dem Woher fragt. Seht ihr nicht ein, daß das Diebstahl ist? Richtiger Diebstahl, für den ihr ins Gefängnie kommt? Wenn euch einer gesehen hat, euch nachgegangen ist und jetzt hereinkäme—“ Da klingelt es.„Hierbleiden!“ sagt die Mutter und öffnet. „Da sind ja die Bösewichte“, legt der fremde Herr gleich los, als er die Jungen mit seinen Blumen bepackt sieht.„Natürlich habe ich euch von der Laube her beobachtet. Ich glaubte, die Jungen würden die Blumen billig looschlagen und sich für das Geld Näscheeeten kaufen—“ Der Schreck der Frau ist nicht geringer als der der Jungen, obwohl sie die Ueberraschung vorausgesagt hat. Zögernd findet sie Worte:„Bitte, machen Sie aus der Sache nichts... Die Jungen haben unüberlegt gehandelt... Vernaschen wollten sie nichts... Wir können keine Blumen kaufen... und weil doch für die Spiele... Sie verstehen vielleicht...“ Dann wird sie herzhafter.„Ihr ungezogenen Jungen,— sofort geht ihr mit dem Herrn zurück und tragt die Blumen da hin, woher ihr sie habt. Und du, Kurt—“ Es soll wohl eine Androhung des Stockes folgen. Doch der Herr unterbricht:„Wenn das so ist, Jungs, dann sollt ihr die Blumen ausnahmsweise behalten— unter der Bedingung, ihr verdient sie euch Kommt mit und helft mir in meinem Garten.“ Ein befreiendes Freudengeheul bricht aus. Die Blumen wandern in die Arme der Mutter, und die Jungen folgen dem Manne, der ihnen Arbeit gibt, bei der ihnen der Schweiß verlend auf der Stirn steht. Jäten, harben und gießen müssen sie, Stunde um Stunde, aber sie lachen und denken glücklich an die Blumen. Die schmücken mittlerweile die Fenster zu Haus und schließen bunt den letzten grauen Fleck am Miethaus. Nun können sie kommen: die Streiter aus aller Welt. „Dienstmann Nr. 112—“ Max Reger liebte es, den Leuten ein Schnippchen zu schlagen. Einst stieg er bei einem Gastwirt ab, dessen Hotel sich zwar sonst in Künstlerkreisen großen Zuspruchs erfreute, von dem aber bekannt war, daß er eine sogenannte„Autogramm=Hyäne“ sei. Jedenfalls war er immer darauf erpicht, in seinem Gästebuch die berühmtesten Namen zu haben, um damit prunken zu können. Darum war der Hotelbesitzer nicht wenig erstaunt, als er sich am Morgen nach Regers Ankunft sein Gästebuch ansah, um sich über die Eintragung des berühmten Komponisten zu freuen. Er glaubte seinen Augen nicht zu trauen. Da stand unter der Rubrik „Berufliche Stellung des Reisenden": „Dienstmann Nr. 112 aus München.“ Turnen, Spiel und Sport Lippes Kreis= und Bezirksmeisterschaften die Wettkamsfubungen im Geratiurnen für Kampfrichter und Ich erlasse folgende Termine und Anordnungen für die Geräteturner Lioves schon jetzt, damit eine gute Vorbereitungszeit zur Verjügung steat. Die Kreismeisterschaften im Geräteturnen finden am 39. August statt. Ort und Zeit wird noch bekanntgegeben. Die Bezirksmeisterschaften steigen am 6. Septemder. Die Uebungen für beide Klassen sind die gleichen. Die Turner brauchen demnach für beide Kämpse nicht verschiedene Uebungen zu lernen.— Geturnt werden je eine Pflichtübung an den Ringen, am Neck, Barren und Pferd, Pflichtsprung und Pflichtfreiübung. Ferner ist für alle Geräte eine Kürübung und eine Kürfreiausgeschrieden. Insgesamt werden also zwölf geturnt.— Sieger wird, wer mindestens erreicht. Die Sieger erhalten einen EichenDer erste Sieger ist der Kreismeister des Wer in der Bezirks. und Sauklasse mitmachen will, muß an dem Wettkampf der Kreisklasse teil169 Riederschmidt. Kreismännerturnwart. Für die Kampfrichter und Wetturner Die Pflichtübungen 1. Reck, sprunghoch: Felgaufschwung in den freien braucht nicht durch den Handstand ausgeführt zu werden, das wird nicht verlangt, also keinen Abzug, wer das nicht macht. Das Schwungstemmen muß mit hohlem Kreuz ausgeführt werden, also Beine zurück, nicht angezogen und nicht schneppern. Freier Felgumschwung mit gestreckten Armen, fast durchs Handstehen. Nun kommt es darauf an, den Körper in der Gewalt zu haben, der Niesenfelgausschwung muß sanft und weich geschehen, er kann durch den Handstand führen, nötig ist das nicht. Vor der Felge vorw. muß der Körper ganz gestreckt werden, Kopf in den Nacken, nicht mit dem krummen Rücken und Kopf auf der Brust, wie sie leider immer geturnt wird. Die Grätsche hoch, Körper strecken. Barren. Schwungstemmen beim Vorschwung, der Körper ist erst in den Hüften gebeugt, er streckt sich in der Höhe der Holme, die Beine schwingen dann fast in Kopfhöhe. Kippe aus der Kipplage. Die Kippe muß vollständig ausgeführt sein, solange die Beine noch oberhalb der Holme sind. Stützkehre erst ganz am Ende des Vorschwunges, schnell drehen, Griff wieder da, wo die Hände losgelassen. Pferd. Bei der Schere beide Beine hochwersen, nicht nur eins. Beim Rückkreisen beider Beine die Hüften hochziehen. Die Uebung ist sehr leicht. Ringe. Kleine Turner können herangehoben werden. Die Uebung int beicht, sie muß aber fließend und weich geturnt werden ohne jegliches Rucken. Rückstemmen ähnlich wie am Barren das Schwungstemmen. Im Schwebestütz werden die Ringe nach innen gedreht und rückwärts genommen(am Gesäß). Im Sturzhang mit gebeugten Hüften gibt es keine längere Pause. Bei der Kippe dürfen die Hände nicht wie bei der Schwungstemme in Ristgriff gehalten werden, sondern zuerst Speichgriff, dann drehen sie sich nach außen während der Kippe. Nach der Kippe ausschwingen, Arme nicht erst hinten anlegen, sofort Felgumschwung rückw. in den Hand. In der Uebung ist das mit Rücksenken in den Sturzhang und Schleudern bezeichnet. Dieser Teil kann also dieses erstemal mit hohlem Kreuz als reine Felge oder mit angehobenen Beinen senten und im Schleudern strecken geturnt werden; beides ist ja ein Senben in den Sturzhang, auch stets die Felge. Kürftig wird das dann genauer vorgeschrieben. Beim Ueberschlag rückw. ist frühzeitig loszulassen, ehe die Beine im Sturzstreckhang sind. Noch etwas: Beim Sturzstreckhang ist der Kopf im Nacken, beim Sturzhang mit gebeugten Hüften ist der Kopf der Brust zugeneigt. Freiübung, Standwaage. Ganz hohles Kreuz, Kopf, Fingerspitzen und Zehen sind in einer Höhe, scharf darauf achten. Der Handstand wird mit gebeugten Armen gedrückt; Rückbeugen des Rumpfes möglichst tief ausführen. Der Ueberschlag muß mit gestrecktem Körper zunächst auf die gestreckten Beine geturnt werden, die dann sofort beugen. Dann einen Augenblick in der Kniebeuge verharren, damit der Schlußsprung zum sicheren Stand führt. Sprung. Die Beine bleiben geschlossen bis zu dem Augenblick, in dem die Hände abstützen. Der Griff muß für volle Bewertung auf dem Hals sein, d. h. bis zu 30 Zentimeter von der Spitze; je 10 Zentimeter zurück bedingen einen Abzug von je einem Punkt pro Kampfr. Beim Niedersprung werden die Beine nicht angezogen, der Körper senkt sich gestreckt bis kurz vor dem Stand. Um das zu erreichen, muß fest abgedrückt werden. Es gelingt immer, wenn man gegen den Schwung sich abstemmt, also abdrücken, bevor der Schwerpunkt des Körpers über den Armen liegt. Die meisten Turner drücken zu spät ab, dann kommt der Körper nicht mehr hoch. Allgemeines. Ab 5 Punkten kann mit halben Punkten gewertet werden. Wer eine Uebung vollständig durchturnt, ohne etwas auszulassen oder hinzuzufügen(Zwischenschwung), kann 4 Punkte pro Kampfrichter erhalten für Vollständigkeit, die Ausführung selbst kann dann weitere 6 Punkte einbringen. Für kleinere Vergehen darf höchstens ½ Punkt abgezogen werden, wird ein Drittel ausgelassen, so muß jeder Kampfrichter 2 Punkte abziehen, läßt ein Turner die Hauptschwierigkeit fort, so müssen 8 Punkte wegfallen. Ein Zwischenschwung dazugesetzt, macht einen Abzug von 1 Punkt. Also, bei kleinen Unebenheiten nicht allzu viel abziehen, wir müssen da unsore Wertung etwas mehr der internationalen angleichen, dort wird eine mittelmäßige Uebung(bei uns 6—7 Punkte) mit mindestens 8 Punkten bewertet. Die Hauptsache ist, daß alles elegant und sauber geturnt wird. Die Kürübungen. Genaue Anweisung für die Bewertung von Kürübungen erfolgt im Herbst. Teilt bei der Wertung stets ein in Schwierigkeit und Ausführung. Ist die Schwierigkeit, die verlangt wird, erreicht, so sind 4 Punkte dafür zu geben, dazu kommen dann für die Ausführung bis 6 Punkte. Bei den Kreismeisterschaften kann auch ein Turner, der gut und sauber turnt, aber nicht so schwierig, eine volle Punktzahl erhalten. Diese Trennung kommt schon ganz allein bei den Gaumeisterschaften, wo die Uebung natürlich auch eine entsprechende Schwierigkeit haben muß. Aber immer wieder legt Wert auf sauberes, einwandfreies Turnen, schaut nicht durch die Ueberfachmannsbrille, sondern mit den Augen des Publikums, das in dieser Beziehung in seiner Gesamtheit stets das Richtige trifft. Es ist richtig, daß der Kampfrichter bei jedem Schwung mitschwingen muß, seid aber nicht zu stark Stimmungs= oder Empfindungsrichter. Wenn dann in der Uebung einmal plötzlich etwas anderes geturnt wird, als man in Ausführung eines Schwunges erwartet, dann zieht man fast immer zuviel ab. Oder es kommt plötzlich etwas Neues für euch, dann seid nicht zu stark überrascht, das gibt meistens eine zu hohe Wertung. Und noch eins, ihr kennt die Turner nicht, auch wenn ihr die Uebung schon hundertmal gesehen habt. H. Riederschmidt. Kreismännerturnwart. Wettkampfübungen Kreis= und Bezirksmeisterschaften Wettkampfübungen 1. Reck, sprunghoch: Felgenaufschwung in den freien Stütz mit Ristgriff, Unterschwung, Schwungstemmen beim Rückschwung, freier Felgumschwung rückwärts in den Hang, Niesenfelgausschwung, Sturzkippe, Felge vorl. vorw., Grätsche. 2. Barren sprunghoch: Sprung in den Oberarmhang. Schwungstemmen beim Vorschwung, Rückschwingen in den Oberarmstand, Ueberrollen gewinkelt zur Kipplage, Kippe, Handstand, Stützkehre in den Streckstütz, Oberarmkippe, Kreiskehre. 3. Pferd: Einspreizen rechts, Schere nach links, Schere nach rechts, Ausspreizen links zum Stütz rücklings, Kreisen beider Beine unter der rechten und linken Hand zweimal, Kreisen links unter der rechten und linken Hand, Doppelkehre über dem Kreuz. 4. Ringe, Höhe 2,50 Meter: Vor= und Rückpendeln, Ruckstemmen beim Vorschwung in den Schwebestütz, Vorsenken gewinkelt in den Sturzhang, Vorsenken in den Hang. Einkugeln am Ende des Rückschwunges, Heben des gewinkelten Körpers in den Sturzhang, Kippe in den Streckstütz, Rücksenken in den Sturzhang mit Schleudern in den Hang, Ueberschlag rückwärts mit geschlossenen Beinen in den Stand. 5. Freiübung: 1. Heben der Arme in die Seitkammhalte 4 Zeiten, 2. Vorsenken des Rumpfes und Heben des linken Beines zur Standwaage mit Verharren 8 Zeiten, 3. Aufrichten des Körpers mit einer viertel Drehung links in den Grätschstand, Arme Seitkammhalte 2 Zeiten, 4. Vorbeugen und Heben in den Handstand mit Verharren 8 Zeiten, 5. Rücksenken und Anhocken zum Kniestand, Arme Seitkammhalte, Rückbeugen des Rumpfes 4 Zeiten, 6. Aufrichten 3 Zeiten, Sprung in den Stand mit Schwingen der Arme durch die Tiefhalte zur Hochhalte 1 Zeit, 7. Ueberschlag vorwärts mit Aufstützen der Hände, 8. Grätschsprung am Ort mit Innenkreis der Arme zur Grundstellung. 6. Sprung: Pferdhöhe 1,25 Meter. Grätsche mit Stütz auf den Hals. 7.—12. Kürübungen. H. Riederschmidt. Kreismännerturnwart. am 23. August in Matort— VII. Salzutlen trifft auf SV. Höntrop Die„BfB.=Kampfbahn“, wie sie die Matorfer stolz geht der Vollendung entgegen. Eine Großveranin Lippe einzig dastehend, soll fleißiger Hände Werk krönen. In der Tat, wenn man sich das Programm für die Platzweihe ansieht, muß man feststellen, daß ers nicht nur sorgfältig zusammengestellt ist, sondern jedem etwas dietet, mag er nun den Fußballsport, den Handball=, Reitsport oder das Fliegen lieben; allen wird das Matorfer Programm gerecht. Und Da ist zunächst der Festsonnabend mit dem üblichen Kommers, der schon etwas ganz Besonderes darstellt; es wirken die bekannten Künstler Fritz Neumann und Karl Küppers vom Reichssender Käln mit, die schon ganz allein für Frohsinn, echten rheinischen Humor sorgen werden, ohne das sonst noch Gebotene!— Der Festsonntag bringt als erste Begegnung den Handball=Lokalkampf XV. Lemge— BV. Lemgo, der interessanten Sport bieten wird. Als folgendes Haupttreffen steigt die Begegnung SV. Hönkrup— BfL. Salzuflen. Unsere lippische Meisterelf wird in diesem Kampf gegen den bekannten Schalke=Verfolger alle Register ihres Könnens ziehen müssen, um dem Gauligisten aus dem Ruhrbezirk gegenüber ehrenvoll bestehen zu können. Als der Haupttrumpf des Tages tritt dann Järissens Eis auf den Plan, um mit dem nachbarlichen BfR. Köln die Klingen zu kreuzen. Ein Kampf, der bei der hohen Reise und Ausgeglichenheit beider Einheiten eine fußballsportliche Delikatesse werden wird! Damit ist aber die Fülle der Darbietungen noch nicht erschöpft: Der Reilerverein Lemgo wird das Fest durch reiterliche Darbietungen aller Art verschönen heifen. Auch diese Programmnummer wird ihre Zuschauer haben! Ferner stellen sich als Besonderheit die zur Auslosung kommenden Freiflüge vor. Wer also seine Karte im Vorverkauf ersteht, hat vielleicht das Glück, sich die Gegend von oben völlig kostenlos ansehen zu können. Wer wird Gewinner sein? Abschließend sei noch bemerkt, daß alle Mannschaften in kompletter Aufstellung, also mit den bekannten Repräsentativen, wie beispielsweise dem Nationaltorwart Bürissen, antreten werden!— Sportktppe wird sich am 23. August“in Mutorf ein Stelldichein geden, und der B/B. wird seine Gäste zu empfangen wissen! Schwimmfest in Blomberg Verbeveranstaltung am 26. Ruli Alljährlich, wenn auf den Sportplätzen die Fuß= und Handballspiele einige Wochen aussetzen, tritt der Schwimmsport für kurze Zeit in den Vordergrund der sportlichen Ereignisse. Nur noch knapp zwei Wochen trennen uns von Lippes größtem, in Blomberg stattfindendem Schwimmfest. Es ist uns heute bereits möglich, Einzelheiten über die Veranstaltung zu bringen. Das Städt. Freibad Blomberg, die schönste und modernste Anlage Lippes— an diesem Tage mit Großlautsprecheranlage usw. versehen— gibt die Gewähr für eine reibungslose Durchführung sämtlicher Wettkämpfe. Die Ausschreibungen gehen den Vereinen in diesen Tagen zu. Startberechtigt sind alle Mitglieder des RfL. des Kreies Lippe, der Reichsarbeitsdienst, die Wehrmacht und die Am Sonnabend und Sonntag fanden auf dem Mommsen=Sportplatz in Berlin die Deutschen LeichtathletikMeisterschaften statt, nach deren Ergebnissen die Leichtathleten für die Olympischen Spiele ausgewählt werden. Oben sieht man ein herrliches Zielbild aus dem 100=Meter=Vorlauf der Frauen, Frl. Krauß (Nr. 120) wurde Erste.(Scherl=Biledrdienst=M) Formationen der NSDAP. Falls einem Verein keine Einladung und Ausschreibung der Wettkämpfe zugegangen sein sollte, wird gebeten, dieselben von Fr. Kopp, Blomberg, Bahnhofstraße, anzufordern. Neben den Wettkämpfen im Brust=, Kraul= und Rückenschwimmen, Tauchen, Springen usw., wird der wieder zum Austrag kommende Patrouillen=Wettkampf zwischer SA., SS., Turnern und Arbeitsdienst das größte Interesse in Anspruch nehmen. Dieser Kampf stellt an alle Teilnehmer die größten Anforderungen, kommt es ja bei diesem nicht nur auf das Schwimmen, sondern auf die Geschicklichkeit des Aus= und Anziehens, Ueberklettern der Hindernisse usw. an. Es ist sehr zu begrüßen, daß für diesen Kampf ein Wanderpokal gestiftet wurde, ist doch hierdurch die Gewähr für eine jährliche Wiederholung dieser Leistungsprobe gegeben. Um allen begeisterten Anhängern des edlen Wassersportes(im letzten Jahre waren es über 2000) noch etwas besonderes bieten zu können, sollen die Schwimmvereine aus Hameln und Paderborn zur Mitwirkung herangezogen werden. Jms danbdafenefe In Kattowitz stellte der 1. Kattowitzer SB. zwei neue polwische Staffetrekorde auf, und zwar über 4X100=Meter=Brust mit 5:10,4 und über 3X100=Meter=Lagen mit 2:10 Minuten. Das für den 12. Juli vorgesehne Wasserball=Turnier in Bad Oeynhausen wurde um acht Tage auf den 19. Juli verschoben. Eine Reichs-Motersportschule der 53. wird im schönen Harzvorland in Bad Gandersheim errichtet werden. Die feierliche Grundsteinlegung erfolgte am 11. Juli durch Korpsführer Hühnlein und Reichsjugendführer Baldur von Schirach. Frankreichs Jußball=Verband wird beim Berliner Kongreß des Internationalen Fußball=Verbandes(F3DA.) offiziell die Bewerbung um die Durchführung der Weltmeisterschaft 1938 einreichen. Däuemark hat die Auswahl der Reiter und Pferde für die Olympia=Reiterwettkämpfe jetzt getroffen. Die Vielseitigkeitsprüfung bestreitet Kapt.=Lt. Lunding auf Jason, Oblt. Leschly auf Wartburg und Hofjägermeister Grandsean auf Grey Friar; letzterer belegte im Vorjahr in Döberitz den zweiten Platz. In der Dressur vertritt Rittmeister Jensen mit„His ex“ die dänischen Farben. Mit der Kamera bei den deutschen Leichtathletikmeisterschaften 1936 Oben links: Der neue Rekordmann im Dreisprung Wöllner(Leipzig); er erreichte 15,06 Meter.— In der Mitte: Der 80=MeterHürdenlauf der Frauen. Ganz links im Bild die Ueberraschungssiegerin Eckert(Frankfurt). Rechts: Der deutsche Meister Long (Leipzig), der im harten Zweikampf Leichum mit 7,82 Meter überflügelte. Unten links: Die deutsche Meisterin Natien(Bremen), die 1,58 Meier im Hochsprung erreichte. Dann der neue deutsche Meister im Hammerwersen Karl Hein(Hamburg) mit der Rekordleistung von 54,26 Meter. Ganz rechts: Die deutsche Weltrekordlerin Gisela Mauermayer(München), die die Weltbestleistung im Diskuswurf auf 48,31 Meter heraufschraubte.(Schirner=M[5] und Presse=Bild=Zentrale=M[1) Zu tief ausgeschachtet Berlin, 14. Juli. In der heutigen, 50., Sitzung des Baugrubenprozesses wurde der Geheime Oberbaurat und Reichsbahndirektor Schaver vernommen, der die Aufräumugsarberten nach dem Einsturz geleitet hatte. Er machte dabei interessante, wichtige Aussagen. Als er dem Fühver nach dessen Eintreffen auf der Unglücksstelle Bericht erstatten mußte, hat er, über die Ursachen der Katastrophe befragt, sich dahin geäußert, daß offenbar zu tief ausgeschachtet worden sei und daß wohl auch handwerkliche Mängel als Mitursachen der Katastrophe in Frage kämen. Die Bergungsarbeiten lieferten den Beweis, daß mehrere der Katastrophenopfer auf der endgültigen Tunnelsohle lagen, während nach den gegebenen Anordnungen über der endgüktigen Tunneksohle noch ein Bankett von 1,5 bis 2 Meter habe stehenbleiben sollen, damit die Rammträgerfüße gesichert wären. Der Landmesser mußte eine genaue Nachprüfung der Tiefenlage vornehmen, und das Ergebnis seiner Vermessungen bestätigte vollauf die Annahme, daß tatsächlich unzulässig tief ausgeschachtet worden war. Der Zeuge gab weiter eine Aeußerung des Angeklagten Hoffmann wieder, wonach diesen beim Hineingehen in die Baugrube em Grausen über das labile Aussteifungssystem erfaßt habe. Der Zeuge will Hoffmann darauf erklärt haben, bei einer solchen Lage wäre er seine Pflicht gewesen, den zuständigen Abteilungskeiter Direktor Grabsti davon in Kenntnis zu setzen.(Grabsti hätte mich ausgelacht!, soll Hoffmann darauf erwidert haben.)— Hoffmann legt diese Aeußerung ganz anders aus. Er hat nach seiner Darstellung damit nur zum Ausdruck bringen wollen, daß die Ausstetfung einer Tiefbaugrube nicht so präzise sei wie das System der Verstrebungen einer Brückenkonstrucktion.— Während der Angeklagte Schmitt die zu tiefe Ausschachtung als wahrscheinliche Hauptursache der Einsturzes bezeichnete, sei sich Weyher über die Ursachen im unklaren gewesen. Die nächste Verhandlung findet am MMittwoch statt. Vollstreckung eines Todesurteils Berlin, 14. Juli. Am 14. Juli 1936 ist in Halle an der Saale der am 8. November 1897 geborene Walter Gelbbe hingerichtet worden. Gelbke, der durch Urteil des Sondergerichts in Halle vom 15. Mai 1936 zum Tode verurtellt worden war, hat am Abend des 3. Mak 1936 in Leopoldshall einen Poltzeibeamtmn, der ihn wegen eines Diebstahls zur Wache bringen wollte, mit einer Pistole bedroht und den SA.=Notrenführer Ehrenberg, der in Ausübung seines Dienstes dem Poltzeibeamten auf dessen Bitte zu Hilfe gekommen war, durch einen Bauchschuß getbhet. Schweres Erdbeben in Norschile Hafensladt Tollal schwer heimgesuchl. Santlago de Chile, 14. Juli. Ein schweres Erdbeben, das eine Flutwelle im Gefolge hatte, hal in einer Breite von 600 Kilomeler am Monlag das nordchilenische Rüstengeblet heimgesucht. Der Mittelpunkt des Bebeus lag in der Hasensiadt Talial, wo fast sämtliche Häuser mehr oder weniger schwer beschädigt wurden. Schweren Schaden hat das Erdbeben, das drei Minuten dauerte, auch in der Stadt Copiaco angerichtet. Ob auch das Hinterland in Mitleidenschaft gezogen worden ist, konnte noch nicht festgestellt werden, da sämtliche Drahtverbindungen zerstört sind und auch die Eisenbahnen den Verkehr einstellen mußten. Man hegt jedoch für das Innere der Provinzen Antosagasta und Atacama, wo in den Kupferminen Hunderte von Arbeitern beschäftigt sind, die schwersten Befürchtungen. Ueber die Zahl der Menschenopfer, die das Erdbeben gefordert hat, liegen genaue Angaben noch nicht vor. Cholerabazillen in Freiheit Gefährliche Tat einer betrunkenen Matrosen Alexandrien, 14. Juli Am Sonntag drang ein betrunkener englischer Matrose in das Bakteriologische Laboratorium der Hasenverwaltung von Alexandrien ein und zerstörte alles, was ihm in die Hände fiel. Wie sich nunmehr herausstellt, zerschlug der Betrunkene auch einige Glasbehälter, die Kulturen von Cholerabazillen enthielten. Die englische Admiralität und das ägyptische Gesundheitsmintsterium haben die sofortige Einleitung entsprechender Maßnahmen angeordnet, um die Ausbreitung und Verschleppung der gefährlichen Bakterien zu verhindern. Der Täter wurde der englischen Polizei übergeben. Alle 10 Minuten ein Toter Neue Hitzewelle in Amerika- 1780 Todesobter- 12 Staaten von der Bürre betroffen nach Mitternacht ein vor neun Jahren wegen ungehörigen Betragens aus der amerkkanischen Marine entlassener Kapitänleutnant Farnworth verhaftet wurde unter der Beschuldigung, für Japan Spionage getrieben zu haben. Einzelheiten über diesen neuen Spionagefall werden von der Bundespoltzei nicht mitgeteilt. Neupork, 14. Juli. Die hoffnung, daß die Regenfälle der letzten Tage eine durchgreifende Wetieränderung einleilen würden, hat sich als trügerisch erwiesen. Die Hitzekalastrophe nimmt vielmehr stündlich einen größeren Umsang an. Die Zahl der Todesopfer betrügt bereits 1780. Sie wächst durchschnittlich um 50 Personen in der Stunde. Die Leichenschauhäuser in Chicago, Minneapells und Detroit sind mit langen Reihen von nubekannten Toten überfüllt. In Detroit stard am Montas im Verlauf von 14 Stunden alls 10 Minnten eine Person an Hitzschlag. Das Dürregebiet erstreckt sich jetzl über 42 Staaten der Union. Die Regenfälle der letzten Tage sind anscheinend für den ausgedörrten Boden zu spät gekommen. In Nord- und Süddakota schießen jedenfalls nach dem Regen zum Enlsetzen der Jarmer nur noch Kakteen aus dem Boden, die ols einzige Pflanzen die Dürrezeil überstanden haben. Eine Anzahl hoher Regierungsbeamter, darunter der Leiter der Wiederansiedlungsbehörde, Tugwell, begibt sich am Dienstagabend im Flugzeug von Washington in die Dürregebiete, um die Vorbereitungen für die Umsiedlung eines Teiles der Bevölkerung der„Staubschüssel“, wie die von Sandstürmen heimgesuchten Landesteile bezeichnet werden, zu treffen. Wie verlautet, beabsichtigt Präsident Roosevelt in der nächsten Tagung des Kongresses ein großzügiges Programm für die Wiedergewinnung unfruchtbar gewordener Landstriche vorzulegen, das sich über viele Jahre erstrecken soll. Im Solde Japans? Weshington, 14. Juli. Vor kurzem erst ist ein amerikanischer Matrose zu 15 Jahren Juchthaus verurteikt worden, well er Geheimnisse der Marine an Japaner verkauft hatte. Nun beschäftigt wiederum ein Spionagefall die amerüanische Oeffentlichkeit, durch den diesmal ein höherer amerikanischer Marineoffizier schwer belastet ist. Der Chef der Bundesgeheimpoltzei teilte am Dienstag mit, daß kurz Schwere Streikunruhen in einer Agpptischen Fuckersabrik. * K o i r o, 1 4. J u l i. *„„„„„„ Wegen rückständiger Lohnsorderungen besetzten am Montagnachmittag 3000 Arbeiter der Zuckerfabrik Hawamdija bei Kairo das Fabrikgebäude. Da jegliche Einigungsversuche vergeblich waren, beorderte die Regierung neben starken Polizeikräften auch Truppenabteilungen, insgesamt 1000 Mann, nach Hawamdija. Nach abermaligen gütlichen Versuchen kam es zu Zusammenstößen, in deren Verlauf die Arbeiter die Polizeibeamten mit Zuckerstücken bis zu 10 Kilo Gweicht bombardierten. Die Polizei sah sich schließlich gezwungen, scharf zu schießen. Mehrere Tote und Schwerverletzte auf beiden Seiten waren die Opfer des Gefecht. Ueber Nacht zogen sich die Truppen zurück, während die Arbeiter die Einrichtung der Fabrik zerstörten. Es handelt sich um die modern eingerichtete Fabrik einer belgischen Gesellschaft, die das Zuckermonopol Aegyptens besitzt. Der gegenwärtig vorhandene Zuckervorrat reicht für den zweijährigen Bedarf ganz Aegyptens aus. Ankunft der Aegypter und Südafrikaner in Berlin. In der Reichshauptstadt haben gestern zwei weitere Olympialändermannschaften, von der Bevölkerung herzlich begrüßt, ihren Einzug gehakten, und zwar die 72 Teilnehmer starke ägyptische Mannschaft und die aus 38 Mitgliedern bestehende Mannschaft Südafrikas. Starhemberg wieder in Wien. Der Bundesführer des österreichischen Heimatschutzes, Fürst Starhemberg, ist Dienstag früh mit dem fahrplanmäßigen Jug aus Italien nach Wien zurückgekehrt. Lmai neue Arteile im Franziskaner=Sittlichkeitsvrozeß Loudon, 14. Juli. Auf dem III. Internationalen Kongreß für soziale Arbeit erhielt die Reichofrauenführerin, Frau Scholz=Klink, am Dienstag eine Rede, die mit großem Beifall ausgenommen wurde. Sie sprach zuerst über die Idee der Nationalsozialismus, der das Wort„Gemeinnutz geht vor Eigennutz“ prägte, und gab sodann eine umfassende Uebersicht über die deutsche Freizeitgestaltung„Kraft durch Freude“. Frau Scholtz=Klink stellte im Verlaufe ihrer Ausführungen mancherorts auftretenden Mißverständnissen gegenüber fest, daß die organisierte Freizeit sich in erster Linie an die deutschen Menschen wende, die aus eigenem heraus niemals auch nur ähnliche Möglichkeiten erkannt hätten. Wir hätten uns vorgenommen, jeden Weg zu erschließen, der uns einander nöher bringt, nicht nur in unserem Tagewerk, sondern auch in unserem Feierabend. Unsere Gemeinschaft sei eine absolut freiwillige; wir verständen allerdings unter unserer Freizeit heute, daß nur der frei ist, der das tut, was für ein Volk notwendig ist. Wir wollen, so sagte Frau Scholtz=Klink zum Schluß ihrer Rede, gerne allen Menschen in allen Ländern die Hand reichen über die Wege unserer Freizeitgestaltung, die ihr Volk genau so lieben wie wir das unsrige. Jedes Volkes Eigenart wird von uns die Achtung erfahren, die ein aufrechtes Volk verlangen kann. Wir müssen aber dieselbe Haltung auch für unser deutsches Volk erwarten. Slles ind emalAmallan Der it meidepflichnig? Berlin, 14. Juli. Auf Grund verschiedener Anfragen über die Anmeldepflicht militärisch ausgebildeter Wehrpflichtiger älterer Geburtsjahrgänge wird nochmals auf folgende Punkte hingewiesen: 1. Die Anmeldepflicht beschränkt sich auf Personen, die noch wehrpflichtig sind, die also spätestens am 31. März 1937 das 45. Lebensjahr(in Ostpreußen das 55. Lebensjahr) vollenden. Innerhald des wehrpflichtigen Alters sind anmeldepflichtig: 1. Die Offiziere und Beamten aller Gattungen des früheren Heeres, der Schutztruppe, der Kaiserlichen Marine, der Reichswehr(des Reichsheeres und der Reichsmarine). Hierunter fallen demnach auch die Kriegsteilnehmer, soweit sie Offiziere und Beamte des Beurlaubtenstandes waren. 2. Alle seit dem 1. Januar 1921 aus der Wehrmacht oder der Landespolizei ausgeschiedenen Deckoffiziere, Unteroffiziere und Mannschaften sowie alle Männer, die durch eine von der Wehrmacht oder Landespolizei veranlaßte kurzfristige Ausbildung militärisch geschult sind, sofern sie einem älteren Geburtsgang als 1913(in Ostpreußen 1910) angehören. Maßgebend für die Anmeldepflicht ist im Falle der Ziffer 2 nur die Tatsache, daß der Wehrpflichtige seit dem 1. Januar 1921 ausgeschieden oder militärisch geschult ist, gleichgültig, ob er Kriegsteilnehmer ist oder nicht. Bedeutsame Sporttagung in Berlin Der Reichssportführer glbt die deutsche Mannschaft bekonnt. Berlin, 14. Juli. Am Mittwoch, dem 15. Juli, um 17.30 Uhr, hält der Deutsche Olympische Ausschuß im Hause des deutschen Sports eine bedeutsame Tagung, bei der alle Fragen der deutschen Beteiligung on den XI. Oumpischen Spielen in Berlin besprochen werden.. Der Reichssportführer wird über die Gesamtlage und die Vorbereitung der deutschen Mannschaft berichten und ihre Nennung zu den Olympischen Spielen bekanntgeben. Weiterhin werden die Einkleidung und Unterbringung der deutschen Mannschaft vor und während der Olympischen Spiele sowie die Betreuung der deutschen Mannschaft besprochen werden. Vor dieser Tagung wird der Reichssportführer in Rupenhorn den auslanosdeutschen Jugendlehrgang empfangen, der zur Zeit in Hubertushöhe durchgeführt wird. Durch Verständigung geregelt Abkommen Danzig—Polen über Eisenbahnfragen Danzig, 14. Juli Seit dem Frühjahr d. J. sind von der Danziger und der polnischen Regierung Verhandlungen geführt worden, um im Sinne des beiderseitigen Verständigungswillens für die Beziehungen der polnischen Eisenbahnverwaltung zu ihren Lohnbediensteten im Danziger Gebiet eine befriedigende Lösung zu finden. Diese Verhandlungen haben zum Abschluß einer Uebereinkommens geführt, das von den beiderseitigen Bevollmächtigten am 11. Juli 1936 in Warschau unterzeichnet wurde. Durch dieses Uebereinkommen finden auch die Prozesse ihre Erledigung, die in den letzten Monaten beim Arbeitogericht in Danzig anhängig gemacht wurden.. Erhöhung der savanischen Veeresausgaben Tokio, 14. Juli. Der japanische Krieguminister überreichte am Dienstag den langerwarteten Voranschlag für den Heereshaushalt, der nach der Agentur Domei einen zweiten Ergänzungsplan für den Jektraum von 12 Jahren vorsteht. Für die ersten 6 Jahre werden insgesamt 3 Millarden Den zusätzlich angefordert. Domei weist darauf hin, daß die wichtiosten Ausgaben in der Verstärkung der in Mandschukno liegenden Truppenteile und der Luftwasse lägen. In militärtschen Kreisen wird betont, daß zwei Drittel bes Heereshaushalts mittelbar der Kleinindustrie und dem Landvolk zufließen würden. Während der jetzige Haushalt rund 2,2 Milliarden betrage, werde der kommende einschließlich der Marine etwa 3 Mikliarden umfassen. Auch der Araberaufstand das Werk Moskaus London, 14. Juli. „Daily Mail“ meldet aus Jerusalem, daß die britische Geheimpolizei fesigestellt habe, daß die Aufstandsbewegung in Palästina zum großen Teil von Moskan geschürt werde. Vor kurzem habe u e im Norden der Stadt Tel Avio das Hauptquartier der Kommunistischen Partei entdeckt, das in unmitlelbarer Verbindung mit Moskan gestauben und von dorl Anweifungen für die Nuruhen erhalten habe. In dem Gebäude habe man u. a. Schriftstücke des Moskauer Departements für Propaganda im Nahen Osten gefunden sowie Quittungsabschnitte für große Geldsummen aus Moskau. Einige der Schriftstücke seien in Chiffre, andere in unsichtbarer Tinte geschrieben gewesen. Koblenz, 14. Juli. Die dritte Große Strafkammer hatte sich am Dienstag mit dem 29. und 30. Juli im FranziskanerbruderProzeß zu beschäftigen. Die eine Anklage richtete sich gegen den 1910 in Castrop geborenen Ordensbruder Romuald, der mit sieben Ordensbrüdern in Waldbreitbach Unzucht getrieben hatte. Außerdem wird ihm zur Last gelegt, sich an ihm anvertrauten minderjährigen Zöglingen vergangen zu haben. Die Vernehmung des Angeklagten entwickelte wiederum ein Bild sittlicher Verkommenheit. Der Angeklagte stellte im Kloster den Brüdern nach, wo sich dazu auch nur die Gelegenheit bot. Ein Zögling erzählt u. a. auch, daß er und seine Kameraden in ihrer Werkstätte ein Bild des Führers und Hindenburgs angebracht hätten. Das Bild sei am nächsten Morgen total zerstört gewesen. Als ein Zögling äußerte, das könne nur ein Bruder getan haben, wurde er strafversetzt. Ein anderer Zögling erklärte, er habe dem Oberen Placidus Mitteilung von den sittlichen Verfehlungen des Bruders Romuald gemacht. Hierauf sei dem Bruder nahegelegt worden, aus dem Kloster auszutreten. Der Staatsanwalt hielt den Angeklagten in sämtlichen ihm zur Last gelegten Fällen für überführt und beantragte eine Gesamtzuchthausstrafe von 2 Jahren und 6 Monaten. Das Gericht verurteilte den Angeklagten wegen Verbrechens gegen§ 174 Ifr. 1 des StGB. und wegen fortgesetzter widernatürlicher Unzucht zu einer Gesamtstrafe von 2 Jahren und 6 Monaten Zuchthaus und 3 Jahren Ehrverlust. Mildernde Umstände müßten dem Angeklagten versagt werden, du er ein Mensch sei, der sich außerordentlich schwer gegen Sott, Staat und Kirche vergangen und Unzucht in großem Umfang getrieben hat. Der zweite eTil behandulte den 1912 in Garmisch= Partenkirchen geborenen Bruder Zosinus, der geständig ist, mit sieben Ordensbrüdern Unzucht getrieben zu haben. Der Angeklagte ist 1930 als Vollwaise in das Kloster Waldbreitbach gekommen und fiel schon nach wenigen Monaten der schauderhaften Seuche zum Opfer. Seine vielen tierischen Verfehlungen sind einfach unglaublich und schauderhaft. Er erzählt auch u. a., daß er 1934 nach Rom gekommen sei und auch dort mit zwei Franziekanerbrüdern Unzucht getrieben habe. Auch nach seiner Rückkehr nach Waldbreitbach habe er sein widerliches Leben bis kurz vor seiner Verhaftung fortgesetzt. Der Staatsanwalt beantragte zwei Jahre und drei Monate Gefängnis. Mit Rücksicht darauf, daß der Angeklagte die Taten begangen hat, als er noch minderjährig war, daß er von frühester Jugend an keine Eltern gehabt hat, die ihm Halt und Stütze hätten sein können, daß er mit 18 Jahren schon ins Kloster gekommen sei und schließ. lich mit Rücksicht auf seine Neue und sein Geständnis verurteilte das Gericht den Angeklagten wegen fortgesetzter widernatürlicher Unzucht zu einem Jahr und 6 Monaten Gefängnis. Die Untersuchungshaft wurde ihm angerechnet. Handelt Industrie Landwirtschaft Sciten und Renten freundlicher Berlin, 14. Juli Entgegen den Erwartungen eröffnete die Börse in recht freundlicher Haltung. Wenn auch die Kursgestaltung zunächst nicht ganz einheitlich war, da die Kulisse auf Teilg#d eten in Fortitzung des schon gestern bekundeten Glattstellungsbedürfnisses meitere Realisationen vornahm, so sitzte sich doch nach den ersten Notierungen eine allgemeine leichte Befestigung durch. Am Renteamarkt ging ron der Erholung der Umschuldungsanleihe um 5 Li. auf 88,15 ein freundlicher Grundton aus. Mittlere Reichsschuldbuchsorderungen gewannen ½ Proz. Nur Reichoaltbesiz war bei kleinem Umsatz um 19 Ps. auf 112,60 ermäßigt. Auslanderenten wurden gestagt. Blanco=Tagesgeld ersortirte zunächst unverändert 3 bis 3¼ Prozent. Von Valuten errechnete sich das Pfund mit 12.49; der Dollar mit 2.380:. Im Verlauf erhielt sich das Interesse für die Farbenaktie, die man in Lörsenkreisen als im Gegensatz zu den übrigen Papieren„zurückgeblieben" betrachter. In der zweiten Börsenstunde wurde ein neuer Höchstkurs von 17176 erzielt. Weiter fest lagen auch Braunkohlenwerte, von denen Eintrocht und Niederlausitzer nochmals je 1 Proz. gewannen. Deutsche Erdöl zogen im Zusammenhang damit um 3 Proz. an. Daueben wurden auch einige in den sitzten Tagen wencher beachtete Papiere, wie Aku, Schultheiß, Charlottenburger Wasser u. a. etwa 1 Proz. höher bezahlt. Am Rentenmarkt konnten einige Kommunalobligationen Besserungen von etwa ¼ Proz. erzielen. Im variablen Verkehr erholten sich Reichsaltbesitz auf 112,70. Der Privatdiskontsatz wurde bei 2¾ Proz. belassen. Verliner Getreidegroßmarkt Berlin, 14. Juli. Weizen(märkischer), Durchschnittsqualttät(Gewicht kg pro hl 76/77, frei Berlin 220; Futterweizen, märkischer, frei Berlin 218). Gesetzlicher Erzeugerpreis für die Preisgebiet W 6 206, W 7 207, W 8 208, W 9 200, W 10 210, W 12 212, W 14 214. Gesetzl. Mühleneinkaufspreis plus 4—6 Reichsmark. Stimmung ruhig. Noggen, märk.(Gewicht lg pro hl 71/73, frei Berlin 183). Gesetzlicher Erzeugerpreis für die Preisgebiete R 5 169, R 6 170, R 7 171, R 8 172, N 11 175. R 12 176, N 13 177. Gesetzl. Mühleneinkaufspreis plus 4—6 Reichsmark. Stimmung ruhig.— Futtergerste(Gewicht 59 bis 62): Gesetzlicher Erzeugerpreis für die Preisgebiete: Gb 174, G 6 175, G7 177, GS 180, S9 182. Stimmung ruhig.— Hafer:(Gewicht kg. pro hl 48/49). Gesetzlicher Erzeugerpreis für die Preisgebiete: H4 162, H6 166, H 10 169, H 11 171, 513 174, H 14 176. Stimmung ruhig.— Weizenmehl! (Type 790). Gesetzlicher Erzeugerpreis für die Preisgebiete: 2 27,65, 3 27,65, 5 27,65, 6 28,10, 7(Soldin= Arnswalde) 28,10, 7(Luckau=Calau) 28.25, 8 28,50, 9 28,50, 19. 28.50, 12 28.90, 14 28.20, mit 10 Prozent Ausl. 1,50, mit 20 Proz. 3 RM. Aufg. Roggenmehl CTope,297),, Gesetzlicher Erzeugerpreis für die Preisgebiete 1 21,10, 2 21,20, 4 21,45, 5 21,55, 6 21,65, 7 21,80, 8 21,90, 11 22,25, 12 22,35, 13(Bin.) 22.45.— Weizenkleie: Gesetzlicher Erzeugerpreis für die Preisgebiete: 2 11,15, 3 11,20, 5 11,30, 6 11,35, 7(Soldin=Arnswalde) 11,40, 7(Luckau=Calau) 11,40, 8 11,50, 9 11,55, 10 11,60, 12 11,70, 14 11.85— Roggenkleie! Gesetzlicher Erzeugerpreis für die Preisgebiete 1: 10,10, 2 10,15, 4 10,30, 5 9,95, 6 10,40, 7 10,45, 8 10,10, 11 10,30, 12 10,40 18(Bln.) 10,45, zuzügl. 0.30 KM. Ausgleichsbetrag für 100 kg.— Bei Weizenvollkleie kann ein Aufschlag von 0.50 RM., bei Roggenvollkleie kann ein Aufschlag von 1 RM. für 100 kg berechnet werden.— Neue Erbsen, Vikt., 35—88(in Reichsmark für 100 kg ab Station), seinste Sorten über Notiz, kl. Erbsen 32—35½, Futtererbsen 24—26, Peluschken 32—35, Ackerbohnen 20—22, deutsche Witken 31—32, Ostseewick. 30½—31½, Futterwick. 17½ bis 19½, blaue Lupinen 20,60—21,60, gelbe Lup. 32—33½, Seradella(neue) 41—42(unplombiert), Leinkuchen (Bas. 37 Proz. ab Hbg.) 17.30, incl. 4,60 M3., Erdnußkuchen(Bas. 50 Proz. ab Hbg.) 16.90, incl. 5.30 MZ., Erdnußkuchenmehl(deutsche Mahlung) 13.10, Trockenschnitzel ab Fabrik) 9,62, Extrah. Soyabohnenschrot(45 Proz. ab Hbg.) 15½, incl. 5.60 M Z., dto.(45 Proz. ab Stettin) 15,90, incl. 5,00 M3., Kartoffelflocken(Parit. waggfr. Stolp Ramslau als Verladestation 19,35, to. Parit. Bln. 20,55. Berümner Wiehmartt Berlin, 14. Juli. Auftrieb: Rinder 630, dav. Ochsen 51, Bullen 115, Kühe, Färsen, Fresser 464, Kälber 2707, Schafe 4904, Schweine 14671(Ausl. 1516). — Verlauf: Rinder: verteilt, Spitzentiere über Notiz; Kälber und Schafe: glatt; Schweine: verteilt. — Preise: Ochsen: ab) 44, 40; Bullen: abe) 42, 38, 33; Kühe: abcd) 42, 38, 31—32, 22—24; Färsen: abe) 48, 39, 34; doppellend. Kälber: 95—108, Kälber(andere): avcd) 68—74, 60—66, 50—58, 40—48; Lämmer und Hammel: a1 b1 cd) 55—56, 52—54, 48 bis 51, 40—46; Schafe: abc) 42—44, 40—41, 30 bis 38; Schweine: ab1 b2cd) 54½, 53½, 52½, 50½ 48½; Sauen: g1 g2) 53½, 50½. Viehmarkt in Lehrte Verkaufstag 14. Juli 1936 Auftried: 928 Stück Ferkel un 178 Stück Läufer= und ältere Futterschweine. Es kosteten(Durchschnittsqualität und Durchschnittspreise): a) Ferkel: 5—6 Wochen alt 12—15 RM., 6—8 Wochen alt 15—18 RM., 8—10 Wochen alt 19—23 RM., 10—12 Wochen alt 24—27,50 RM.; b) Läuferschweine: über 3—5 Monate alt 28—40 RM.; c) ältere Futterschweine: 41—58 RM.(Abfallende Ware entsprechend niedriger, ausgesuchte Spitzenware entsprechend höher.) Marktverlauf: langsam. Die Verringerung der britischen Mittelmeerflotte. Am Dienstag haben zwei britische und zwei australische Kreuzer den Hasen von Alexandrien endgüktig verlossen. Die britischen Kreuzer„Warwick“ und„Ereter“. kehren nach England zurück, während die australischen Kreizer„Australia" und„Sidney“ sich wieder in ihre Heimargewässer begeben. Das Leben schreibt Geschichten Bück über die Grenzen— Auslandsberichtersatter ulanhern Wien. Zwei Wochen sind es her, da kam ein reicher Amerikaner mit seiner 16jährigen Tochter nach Wien. Sie stiegen in einem vornehmen Hotel ab, schliefen sich gut aus, nahmen am nächsten. Tag ihre Reiseführer und fahen sich nach Sehenswürdigkeiten um. Mau weiß, was in solchen Reiseführern drinsteht: Stefansturm, Grinzing, Prater. Die Amerikaner entschlossen sich für Grinzing— trotz der aufgehobenen Prohibition. Sie saßen dort zwischen lauter braven Bütgern, und man hielt sie auch für solche. Und es kam ein junger Mann, verbeugte sich vor dem schönen Mädchen und führte sie zum Tanze, und die Amerikaner dachten, das gehöre nun einmal zu dieser Sehenswürdigkeit. Das Mädchen war hübsch und der junge Mann desgleichen. Vor zwei Tagen wurde die Verlobung gefeiert. Der alte Herr sträubte sich gar nicht dagegen, als er erfuhr, daß der junge Mann in Wirklichkeit ein echter Graf war und nur so ganz inkognito in Grinzing geweilt hatte Kitsch! Abscheulicher Kitsch— nicht wahr? Ueble, abgedroschene Operettenschablone— nicht wahr? Lebensunwahres Zeug, das sich niemals ereignet! Doch— es hat sich ereignet: Wien 1936! Millionär, Töchterlein, armer Teufel, der sich als Graf entpuppt. Blaue Donau, Grinzing, Heuriger. Das alles— wie in der Operette. Oder im Kino. Und da soll einer hingehen und sagen, es gübe überhaupt noch Kitsch auf der Welt! MaS-SE Parka. Monsieur P. war früher einmal„Rausschmeißer“ in einem Nachtlokal. Da ist ihm dann das große Licht aufgegangen, so daß er das Rausschmeißen sein ließ und ins Kunstfach hinüberwechselte. Monstieur mietete sich zwei möblierte Zimmer. Dann erließ er ein Inserat: Vermittle Theaterengagements. Denkbar beste Beziehungen! Damit kann man immer noch viel Geld verdienen. Zum Theater wollen die jungen Mädchen immer noch. Woiß Gott, was sie sich davon versprechen! Monsieur hatte sein„Büro“ regelmäßig voll. Im ersten Zimmer harrten die wartenden Damen, im zweiten wurden sie Monsieur war ein Idealist und verlangte für Engagement gar nichts, nur für die Prüfung 20 ck. Wenn die Harrenden in großer Zahl da waren, kam plötzlich eine junge Dame und wollte außer der Reihe vorgelassen werden. Denn bitte— hier war ihr Vertrag nach Reims, den Monsieur ihr verschafft hatte, sie wollte nur noch den Stempel drauf haben. Jomeht! (Monsieur kannte diese Dame noch von seiner Rausschmeißerzeit her.) Wenn die jungen Mädchen nach der Prüfung, das Engagement so gut wie in der Tasche, zu Hause saßen, kam regelmäßig ein Brief. Darin stand folgendes: „Ich bin entsetzt darüber, daß gerade Ihnen dieses Mißgeschick passieren mußte: das Engagement ist eine halbe Stunde vor Ihrem Angebot besetzt worden. Aber Sie werden bäts von mir hören...“ Aber es war eine von den genasführten Damen, die ließ nicht locker und kau noch einmal zu Monsieur. Und wie sie so im Wartezimmer saß, stürzte ein Mädchen aus Telephon und schrie:„Denk dir, Pierre, ich bin eben nach Brest engagiert worden! Achthundert Mark!“ Und das wäre sicherlich sehr erfreulich gewesen, wenn es sich nicht um die gleiche Dame gehandelt hätte, die vor zwei Wochen das Engagement nach Reims gehabt hatte. So kam es also zur Betrugsanzeige und zu einem Jahr und zwei Monaten Gefängnis für Monsieur. Er sagte dem Richter, es sei alles nur Kunstbegeisterung gewesen, er habe Stars entdecken wollen. Aber die Richter sind nun einmal skeptisch. Sona Erdwer. London. Es ist eine sehr unbramatische Geschichte, die des Korporals Crowers von der schottischen Garde. Sie ist kaum mehr als ein Polizeibericht von drei Zeilen. Aber vielleicht findet der eine oder der andere etwas daran, was sie des Erzählens wert macht. Seit drei Jahren, seit seinem 18. Lebensjahr, diente Crowers bei der Garde. Er brachte es in den ersten anderthalb Jahren zum Korporal, dann wurde er degradiert, weil er seinen Urlaub um zwei Stunden überschritt. Aber er war ein tüchtiger Kerl und nach einem Jahr wiederum Korporal, nur schien es, als ob die Vorgesetzten ihm immer was am Zeuge flicken wollten. Man drohte ihm, ihn wieder zu degradieren. Bis ihm die ganze Geschichte zu dumm wurde. Er ist in einer Nacht, als er gerade vor dem Buckingham=Palast auf Posten stand, auf und davon gegangen. Am nächsten Tag kam die Sache in die Zeitung, denn eben an diesem Tage hätte sich der Korporal mit seiner Braut verheiraten sollen, und da er auch auf dem Standesamt nicht erschien, wurde vermeldet, der Korporal sei desertiert, um der Hochzeit aus dem Wege zu gehen. Das war immerhin eine kleine Sensation. Und nun geschah folgendes: Crowers war zunächst drei Monate lang unauffindbar. Dann erschien er in Begleitung seiner Mutter auf der Polizeistation in Aberdeen in Schottland, um sich zu stellen. Man nahm ein Protokoll auf. Darin steht ungefähr das Folgende: „Ich bin desertiert, weil man mich ungerecht behandelt. Ich wollte mich am nächsten Tag melden, eine Verhandlung erzwingen und dort meine Klagen vorbringen, weil das auf dem normalen Weg nicht möglich ist. Da schrieb man über mich, daß ich meine Braut verlassen wolle. Was hätte meine Mutter von mir gedacht, wenn ich mich so benommen hätte? Ich mußte zu ihr und bin drei Monate lang marschiert, um ihr mitteilen zu können, daß alles nicht wahr ist. Sie glaubt es mir, und nun will ich mich verurteilen lassen.. weder! Es ist bei sommerlicher Hitze nicht verwunderlich, daß die Damen neben dem beliebten gemischten Eis auch den Fächer als Kühlungsmittel wieder heworholen. Mit dem Fächer wird folgerichtig auch die Fächersprache wiederkehren. Das letzte Werk über diese Sprache erschien vor 60 Jahren in Berlin:„Fächersprache für Damen. Nach dem spanischen Original bearbeitet von Fenella.“ Verlag Otto Janke. Man weiß, daß die Spanierinnen von jeher Beteuerungen, Fragen, Liebe, Eisersucht, Haß und Neue meisterhaft lautlos und deutlich durch das bewegte Spiel des Fächers auszudrücken verstanden. Und so gibt Fenella nach Zahlen geordnet wundervolle Regeln dieser anscheinend gar nicht so leichten Fächersprache der Spanierinnen. 3. B.: 14) Harmlos aussehende Bewegung des Fächers nach dem Herzen: Du hast meine Liebe! 23) Leichter Schlag des Fächers in die linke Hand: Du hast mir weh getan! 38) Mit dem geschlossenen Fächer beide Augen bebedecken: Ich sterbe, wenn du mir treulos bist! 50) Den geöffneten Fächer langsam schließen: Ich gebe dir das Jawort! Man kann nun diese Regeln zeitgemäß und sinnreich ergänzen: 1) Mit dem Fächer auf den Magen zeigen: Sie können mich endlich zum Essen einladen! II) Mit dem halbgeöffneten Fächer nach der Tür zeigen: Es ist Zeit, daß Sie fortgehen! III) Mit dem Fächer an die Stirn des Herrn tippen: Sie sind wohl verrückt?! IV) Mit dem Fächer langsam unter der Nase hin und her ziehen und dabei leise wiehern: Hierher kriegen mich keine zehn Pferde mehr! V) Den Fächer schultern: Himmel, hast du keine Flinte?! VI) Mit dem Stil des Fächers dem Herrn in die Rippen stoßen: Wollen Sie mich endlich zum Tanzen auffordern?! VlI) Den Fächer hinter die Tischlampe halten: Mich können Sie nicht hinters Licht führen! VIII) Mit dem Fächer auf den leeren Hals zeigen: Hier würde sich eine Kette aus Gold, Silber oder Bernstein sehr nett ausmachen! IX) Mit dem Stil des Fächers dem Herrn auf den Kopf schlagen: Mein Herr! Was erlauben Sie sich! X) Den Fächer fortwerfen und ein Tuch umbinden: Hier ist es kühl, ich friere! XI) Den schadhaften Fächer ausbreiten und zeigen: Sie könnten mir zum mindesten einen neuen Fächer schenken! XII) Hinter dem ausgebreiteten Fächer mit einem andern Herrn so lange flüstern, bis Eisersucht erwacht: Mein Herr! Merken Sie immer noch nichts?! Man wird einsehen, daß diese kurzen Regeln die Anordnungen Fenellas an Deutlichkeit bei weitem übertreffen. Auch wird diese Fächersprache den Beteiligten keineswegs spanisch vorkommen! PK. Ein merkwürdiger Rekordlauf in Spanien Der Spanier Jose Palma machte sich mit einem merkwürdigen Gerät auf einen Rekordlauf für die 600 Kilometer lange Strecke von Sevilla nach Madrid. Sehr bequem scheint dieses Fahrzeug nicht zu sein, doch soll Palma nach den Angaben der spanischen Bildberichterstatter mit seinem Reisen eine Stundengeschwindigkeit von 40 Kilometer erreichen können (Presse= Bild= Zentrale= M) Die Zugspitze— 30 cm hoch: Mit 100 Schritten durch ganz Deutschland Berge und Täler aus Tapeten MENGNN SWeTgeltn! Ein einzigarnges Riesen=Kelef 11 08.01 Der Mittelpunkt der großen Olympia=Ausstellung „Deutschland“ wird ein einzigartiges Riesen=Relief bilden. Dieses Meisterwerk, das soeben vollendet wurde, stellt ganz Deutschland in allen Einzelheiten seiner Landschaften völlig naturgeiren der. Oberseldmeister Alfred Hahn von der Reichsleitung Berlin des Arbeitsdienstes, der in sechswöchiger Arbeit mit 70 helsern das Relief schuf, erzählte unserem Berliner A. HK.=Mitarbeiler von dessen Werdegang. Als vor zwei Monaten 30 Unterführer des Reichsarbeitsdienstes, die aus allen deutschen Gauen nach Hannover gerufen worden waren, diesen seltsamen Befehl entgegennahmen, mögen sie sich wohl zunächst etwas erstaunt angesehen haben. Was sagte der Oberfeldmeister zu ihnen? Sie sollen Deutschland bauen, Deutschland von den Alpen bis zur Meeresküste, Deutschland mit seinen Tälern, Bergen, Seen und Flüssen, mit seinen dunklen Wäldern, grünen Ebenen und schmucken Städten, damit der Fremde, der zu den Olympischen Spielen nach Berlin kommt, das deutsche Land in seiner ganzen Größe und Schönheit plastisch vor Augen habe, ohne zunächst selbst einen Schritt in die Jheaterskandat in Ber#in Was vor 130 jahren noch möglich war! Ein tolles, leichtsinniges Leben setzte unmittelbar nach dem Tode Friedrichs des Großen in Berlin ein. Das wüste Treiben am Hof Friedrich Wilhelms des Zweiten zog auch sofort die besseren Bürgerkreise in einen Strudel rücksichtsloser Genußsucht. Ränkesüchtige Weiber, Mätressen, Abenteurer und Geistesbeschwörer, Willkür und Gesetzlosigkeit vereinten sich am Hofe des Königs, um einen Niedergang vorzubereiten, der in dem Zusammenbruch 1806 seinen folgerichtigen und sichtbaren Ausdruck fand. Für Vergnügungen und Festlichkeiten gab der König große Summen aus. Für das Nationaltheater bevief er Daebler als Leiter. Aber auf keinem Rummelplatz kann es unanständiger und würdeloser hergehen, als in einem Berliner Theaterabend von damals. Ganz abgesehen davon, daß die öffentlichen Dirnen und Dämchen ihre besonderen Bänke hatten, von denen aus sie sich lebhaft nach Begleitern und Kunden umsahen, herrschte zwischen den„wirklich königlichen Hofkomödianten“ und den Zuschauern ein Verhältnis, das nicht selten durch gegenseitige Schimpfworte, Ohrfeigen und Schläge herzerfrischend und abwechslungsreich gestaltet wurde. Das„Berliner Bulletin“ vom 12. November 1776 — also drei Monate nach dem Tode des hreßer Königs— berichtet sachlich und selbstverständlich von einem solchen vergnügten Theaterabend: „Beim National=Theater, zu dessen Unterstützung der Monarch eine so schöne Summe angewiesen, kommen hier täglich Acteurs und Actvicen an, um ihr Glück zu machen. Fast alle Wochen wird ein neuer angenommen oder ausgepfiffen und vom Theater gezagt. Goedel, ein elender Acteur, hatte dieses Schicksal. Er renanchietre sich aber. Go wie das Publicum pochte und pfiff, so pochte und pfiff er vom Theater, nannte die, so ihn mit dem Titel eines Esels belegten, ebenso, schmiß die ihm zugeworfenen faulen Aepfel wieder ins Parterre und entblödete sich nicht, dem ganzen Publico den 5— zu weisen.— Doebler wurde geholet. Er erschien wie ein Gott, der Nache drohet, schleuderte Goedeln vom Theater, bat beim Publicum um Vergebung und sagte:„So straft Doebler einen Acteur, der die Achtung gegen das Publicum vergißt!“ Den andern Morgen kam die Polizei und wollte Goedeln arretieren, um dem Publico Abbitte zu thun. Er hatte aber schon in der Nacht Berlin verlassen. Prinzessinnen, Ministres und Gesandte waren in der Komödie.“ Daß Damen des Theaters die Gunst des Königs fanden, wurde in aller Oeffentlichkeit zugegeben und behandelt. So schrieb das„Berliner Bulletin" vom 18. März 1787: „Sobald der Monarch nach Potsdam gegangen war, packte die Demoiselle Encke auch und ging wegen ihres Mannes, des Cämmeriers Rietz, auch dahin. Sie hat zwar kein Quartier auf dem Schlosse oder auf dem Sanssouci, unterdessen aber erscheint sie dann und wann an beyden Orten. Diese Reise erregt da, wo es sein kann, finstere Gesichter. Uebrigens ist das Benehmen der Encke sonst unnachahmlich. Sie erscheint auch auf den Bällen, die sonst nur für Adlige gegeben werden. Ihr Sohn erhält die Hälfte des preußischen Wappens von oben bis unten durchschnitten, so daß auch ein ganz kleiner Teil vom Szepter darin zu sehen ist.“ Diese beiden Auszüge aus einer zeitgenössischen Quelle sprechen für sich selbst und vermitteln eine gute Kenntnis der Sitte und Kultur der damaligen Berliner Gesellschaft.. PK. Gaue hinaus tun zu brauchen. Die nähere Erläuterung zu diesem Plan kam freilich gleich hinterher: Ein Hochbild von ganz Deutschland sollte geschaffen werden, ein Relief von einem Ausmaß, wie es noch niemals gefertigt worden war. Dieses große Werk soll dann den grandiosen Mittelpunkt der Olympia=Ausstellung„Deutschland" bilden, die den fremden Gästen einen Querschnitt durch deutsches Schaffen, deutsche Kultur, deutsche Art und deutsche Landschaft geben wird. Deutschland im„Rohbau“. „Wie groß die Schwierigkeiten waren, die uns bei der Ausführung des Werkes entgegenstanden und erst mit zäher, verbissener Energie überwunden werden mußten, kann man kaum mehr schildern“, sagt uns Oberfeldmeister Alfred Hahn, der technische Leiter der Deutschland=Ausstellung im Rahmen des Reichsarbeitsdienstes.„Wir hatten keine Künstler in unseren Reihen, keine Plastiker und geübten Modellbauer, die je einmal ein Relief unter ihren Händen gehabt hätten. Nur die Liebe zu Heimat und Vaterland führte Hammer und Säge, Spachtel und Pinsel. Bis zu 70 Leuten— jeder der 30 Unterführer bekam noch einen Arbeitsdienstmann als Helfer zugewiesen— arbeiteten an dem Werk, und zwar dergestalt, daß der Mann vom Gau Oberbayern an der Gestaltung„seiner“ Berge arbeitete, der andere aus dem Westen Deutschlands die rheinische Landschaft formte, der Unterführer von der Waterkant die Buchten und Inseln, der Berliner die märkische Heide, die Teilnehmer aus dem Osten die masurischen Seen und die schlesischen Wälder, und der Sachse seine Heimat darstellte.“ Freilich konnten weder Bayer noch Württemberger, Westfale, Mecklenburger und Hesse den ihnen übertragenen Landstrich nach ihrem eigenen Gutdünken oder schöpferischen Fähigkeiten gestalten. Auf dem Boden der großen Arbeitshalle in Hannover lagen nicht weniger als 672 Generalstabskarten ausgebreitet, deren Maßstab 1:100 000 auch auf das Relief übertragen wurde. Das heißt also, daß ein Zentimeter auf der plastischen Darstellung einem Kilometer in der Natur entspricht oder ein Quadratzentimeter des Reliefs einem Quadratkilometer der freien Landschaft. Die aneinandergereihten„Reichskarten“ wurden mit roten Kordeln in 18 Felder eingeteilt, von denen sorgfältig Pausen abgenommen wurden, die dann als Unterlagen für die plastische Formung des Hochbildes Verwendung fanden. Zunächst galt es, diese 18 Teile Deutschlands in Ton zu modellieren, wozu nicht weniger als 300 Zentner Ton in Lastkraftwagen herbeigeschafft werden mußten. Vom „Rohbau“ erfolgte nun ein Gipsabguß, der 100 Zentner dieses Materials erforderte, worauf dann die endgültige Formung des Reliefs mit Pappmaché folgte. Die Frage, wie man aus 20 Zentner Tapetenabfall eine Pappmaché sich ohne maschinelle Arbeit selbst herstellen kann, machte den Arbeitsdienstmännern zunächst zwar etwas Kopfzerbrechen, aber es gelang auch das, und wenn man heute die daraus gekneteten schneebedeckten Alpengipfel, die grünen Kuppeln des Riesengebirges und die dunklen Wälder des Schwarzwaldes bewundert, will es einem nicht recht in den Sinn, daß zum Beispiel im Harz— einige Pfund Tapetenreste stecken. 70 Meler Anlobahnen. Sechs volle Wochen formten, kneteten, pinselten und malten die Arbeitsdienstmänner an„ihrem" Deutschland herum, bis endlich das große Werk fertig vor ihnen lag. Mit seiner Länge von 12 Meter und seiner Breite von 9,75 Meter nimmt es den Raum eines mittleren Saales ein. Da in der Berliner Ausstellung das Relief von einer 2 Meter hohen Ballustrade umgeben sein wird, sieht man mit dem Blick eines Fliegers, der in etwa 1000 Meter Höhe über der deutschen Landschaft schwebt, auf seine Heimat hernieder. Da erkennt man die 285 Kilometer lange Strecke von Berlin nach Hamburg als graues Band von genau 2,85 Meter Länge, das größte deutsche Binnengewässer, der Bodensee, leuchtet uns als blauer Fleck von einem halben Meter Länge entgegen. Das gesamte Netz der Autobahnen, das sich in Wirklichkeit auf über 700 Kilometer erstreckt, bringt es auf diesem Relief auf über 70 Meter! * Nur bei der Gestaltung der Höhen war eine kleine „Mogelei“ im Maßstab nicht zu umgehen, denn eine drei Zentimeter hohe Zugspitze würde sich auf dem Deutschlandrelief gar kläglich ausnehmen, und den 1100 Meter hohen Brocken im Harzgebirge müßte man sogar mit der Lupe suchen, denn er würde auf der Riesenplastik nicht größer sein als der Nagel unseres kleinen Fingers— 11 Millimeter! Deshalb hat man die Verhältniszahlen für die Ueberhöhungen mit zehn multipliziert, so daß die Zugspitze jetzt immerhin auf 30 Zentimeter kommt, während der Brocken sich mit seinen 11 Zentimeter Höhe nun auch nicht mehr vor den Beschauern zu schämen braucht. Glücklich die deutschen Städte über 5000 Einwohner, denn sie erscheinen noch als roter Punkt auf dem Relief, während die Städte über 100 000 Einwohner, wie zum Beispiel Berlin, Hamburg, Halle, Saarbrücken, Wiesbaden, insofern den Vorzug bekommen, als auch ihre Lage und Ausdehnung maßstäblich angegeben ist. Beuthen mit seinen 100 584 Seelen gehört gerade noch daze Berbro Gyllenfjärd und ihe Geschlecht. Roman von Marja Wülffing. Erschienen im Gustav=Kiepenheuer=Verlag. Marja Wülffing hat mit ihrem Erstlingswerk eine beachtenswerte Leistung vollbracht. Sie schenkte uns ein Buch, das in seiner einfachen und schlichten Schreibweise und doch in begeisterten Worten von Dingen des Lebens spricht, die uns nahestehen, die wir täglich erleben dürfen. Leidenschaft, Eifersucht, Liebe und Tod, Schwächen und Stärken, wie ein Mensch zum Menschen spricht, treten uns diese Dinge vor Augen, lassen uns durch die Worte der Dichterin ein Erlebnis erstehen, das den grauen Alltag zum Feiertag gestalten kann. Es find menschliche Probleme, die das Buch ebenso ergreifend wie spannend machen. Besonders wird es bei den Frauen Anklang finden, und man wird nicht nur einmal danach greifen, um es fortzulegen, sondern es wird einem Kamerad, Lehrer und Unterhalter sein. Hell und leuchtend, echt und wahr schildert sie die Landschaft, die Menschen, die in den Schären leben. Als Deutsche und eng mit der nordischen Landschaft, in der sie lebt, verbunden, zeichnet die Dichterin uns ein Bild, das uns immer wieder mit Begeisterung erfüllt. So wird man freudig und gern zu diesem Werk greisen, das man stets seinen Freunden ompfehlen kann. Wiedersehen alter Kameraden Regimentslag des Ros.=Ins.=Bleg. 256 am 11., 12. und 13. Juli in Detmold. am Hermanndbentmal Der Sonderzug nach Verlin ausverkauft! Am 25. und 26. d. M. neue Fahrt Der Sonderzug des zsaues Westsalen=Nord, der am 17. Juli nach Berlin fährt, ist ausverkauft. Da die Beteiligung sehr groß war, hat sich die Gauleitung entschlossen, am 25. und 26. Juli einen zweiten Sonderzug zu den gleichen Bedingungen einzusetzen. Anmeldungen nehmen wieder entgegen: Kreisleitung Detmold. im Regierungsgebäude, Fernruf 2663, und Kreisleitung Lemgo, Detmold, Paulinenstraße 14(im Verlagsgebände der Lippischen Staatszeitung), Feruruf 2845. Sofortige rechtzeitige Anmeldung für den zweiten Sonderzug ist zu empfehlen, da wieder mit einer sehr starken Beteiligung gerechnet werden muß. „Sozialismus der Tal“ Ausstellung aus der Arbeit der ASB. und des WhW. Der Gauamtsbereich III des Amtes für Volkswohlfahrt, Gau Westfalen=Nord, der die Kreise SchaumburgLippe, Grafschaft Schaumburg, Detmold, Lemgo, Minden, Lübbecke, Herford, Wiedenbrück, Paderborn, Bielefeld, Höxter, Büren und Warburg umfaßt, veranstaltet vom 18. Juli bis 2. August d. J. im großen Saal des Rathauses zu Paderborn eine Ausstellung aus der Arbeit der NS.=Volkswohlfahrt und des Winterhilfswerkes. Die Ausstellung„Sozialismus der Tat“, die nicht nur in Paderborn, sondern im ganzen Gauamtsbereich mit Interesse erwartet wird, gibt einen Querschnitt durch die Wohlfahrtsarbeit im neuen Deutschland, wie er in bezug auf Umfang und Anschaulichkeit im hiesigen Bezirk bisher noch nicht gezeigt wurde. Keine trockenen Statistiken langweilen und ermüden den Besucher, sondern lebendige Arbeit ist hier lebendig dargestellt und erklärt. An Hand von außerordentlich instruktivem Material, Modellen, Bildtafeln, Photos usw. erhält der Besucher einen einzigartigen Einblick in die Arbeit völkischer Wohlfahrtspflege, die das Volksganze, auf dessen Erhaltung und Erstarkung es ankommt, in den Mittelpunkt ihrer Fürsorge oder, besser gesagt, Vorsorge stellt. Die interessante Ausstellung wird manchen Volksgenossen zu noch stärkerer tätiger Mithilfe in der NSV. aufrufen, manche subjektive Anschauung berichtigen und nicht zuletzt dazu beitragen, Volksgenossen, die noch außerhalb stehen, in die gewaltige Front des Sozialismus der Tat einzureihen. Wie wir erfahren, wird die Ausstellung am 18. Juli, 11 Uhr morgens, vom Gauamtsleiter des Amtes für Volkswohlfahrt, Pg. Degenhard, eröffnet. Achtung! Berliner Aelauber vom 3.-16. Juli im Kreise Detmold Die Rückfahrt nach Berlin am Donnerstag, dem 16. Juli, beginnt wie folgt: Ab Leopoldstal 15.54 Uhr; ab Horn 16.04 Uhr; ab Detmold 15.26 Uhr. Alles Nähere ist beim zuständigen Ortswart zu erfahren. Die Deutsche Arbeitsfront RS.=Gemeinschaft„Kraft durch Freude“ Kreisdienststelle Detmold, Feruruf 2854 Gefahr des beim unvorsichtigen Einsteigen in Särfutterbehälter Im Kreise Görlitz war ein Gärfutterbehälter mit zwei Fudern Gartengras beschickt worden und sollte nach drei Tagen nachgefüllt werden. Zwei Arbeiter mußten sich zu diesem Zwecke in die Grube begeben. Der eine wartete nicht ab, bis eine Leiter geholt wurde, sondern sprang hinunter. Sofort brach er bewußtlos zusammen. Der andere Arbeiter sprang sogleich nach, um seinem Kameraden beizustehen. Auch er brach zusammen. Mit großer Mühe gelang es dem Betriebsunternehmer, der inzwischen eine Leiter herbeigeholt hatte, wenigstens einen der Arbeiter zu retten. Bei dem zuerst Hinuntergesprungenen war jede Hilfe vergeblich. Was war verabsäumt worden? Den Arbeitern war augenscheinlich nicht die Gefahr bekannt, in die sie sich begaben. Sie wußten nicht, daß sich beim Einsäuren des Futters Gase entwickeln, die, da sie schwerer als Luft sind, sich über dem Futterstock auf dem Boden des Behälters ansammeln und daß in dieser Gasschicht kein Lebewesen atmen kann. Dieselben Gase sammeln sich bekanntlich auch in Brunnen an. Der erfahrene Brunnenbauer läßt daher, bevor er in den Brunnen steigt, eine brennende Laterne hinunter. Erlischt die Flamme, so weiß er, daß Vorsicht geboten ist und daß durch Schwenken von Tüchern, Hinabwerfen von brennenden Strohbündeln die schlechte Luft verdrängt werden muß. Diese Vorsichtsmaßnahmen müssen auch vor dem Betreten der Gärfutterbehälter angewendet werden. Es war gewiß sehr tapfer gehandelt von dem zweiten Arbeiter, daß er nachsprang, um seinem Arbeitskameraden zu helfen, er brachte sich aber nur selbst in Gefahr. Ein Erfolg wäre seiner mutigen Tat nur dann beschieden gewesen, wenn er sich hätte anseilen lassen und auf einer Leiter hinabgestiegen wäre. Wetter unbeständig Wetteraussichten bis 18. Juli morgens. Weterhin unbeständig. Stärker wechselnde Bewölkung. Zeitweise Regenfälle. Nachlassender Wind aus westlichen Richtungen. Temperaturen unverändert. Witterungsübersicht vom 14. Juli 1936. Allgemein herrscht über West= und Mitteleuropa noch ein von Süden nach Norden gerichtetes Druckgefälle. Nach der Verteilung der Druckänderung ist zu erwarten, daß sich der heute bei Schottland liegende Tiefkern in nordöstlicher Richtung weiterbewegen wird. Erst über den mittleren Atlantik liegt ein neues Tief, Druckfall, der ihm vorausgeht reicht bis zum 30. Längengrad. Unseren Bezirk werden noch einige Ausläufer berühren, die das Schottlandtief nach Süden erstreckt. Die uns erreichende Luft zeigt keine wesentlichen Temperaturunterschiede, die Störungen bleiben daher in mäßigen Grenzen. Sonnenaufgang am 16. Juli: 3.55 Uhr. Sonnenuntergang am 16. Juli: 20.16 Uhr Der diesjährige Regimentstag der ehem. 256er, verbunden mit der Feier des zehnjährigen Bestehens, fand am letzten Sonnabend auf dem Falkenkrug statt. Aus der engeren und weiteren Heimat, so u. a. aus Berlin, dem Rheinland und Westfalen, waren die Kameraden nebst Angehörigen recht zahlreich zusammengekommen. Die Freude des Wiedersehens ließ das große Erlebnis der Front bei allen so recht lebendig werden; daneben bleibt auch die Stadt Detmold mit dem Regiment auf immer eng verbunden. Hier lag das Ersatzbataillon J.=N. 55, und für alle Soldaten ist es immer eine große Freude, in der früheren Garnison zu weilen. Für die Stadt Detmold war Bürgermeister Keller, für den Kyffhäuserbund Major v. Donop erschienen, daneben nahmen Vertreter von Behörden und Verbänden, sowie die Fahnenabordnungen der Detmolder Kriegerkameradschaften und die sonst geladenen Gäste regen Anteil. Nach dem Fahneneinmarsch eröffnete Kameradschaftsführer Wieneke den Festabend. Die Festansprache hielt Oberst v. Wißmann, der letzte Kommandeur des Regiments, der u. a. zur großen Freude der Kameraden mitteilte, daß nunmehr die Regimentsgeschichte im Druck erschienen sei. Danach gaben Major v. Donop und Bürgermeister Keller ihrer Freude über das Gelingen des Regimentstages lebhaften Ausdruck. Anschließend verlebten die Kameraden recht herzliche, unvergeßliche Stunden bei Tanz und Preisschießen. Am Sonntagvormittag wurde am Denkmal im Bismarckhain der Gefallenen des Regiments im Beisein des stellvertr. Staatsministers Wedderwille gedacht. Oberst v. Wißmann sprach sehr zu Herzen gehende Worte, so u. a. aus dem Geist der Front sei das neue Deutschland entstanden. kommen Ferienkinder Heute 17.45 Uhr, trifft auf dem Bahnhof ein Teil unserer Ferienkinder ein. Sorglos und fröhlich werden diese Kinder die Schönheiten der Natur erleben und nicht nur in diesen vier Wochen körperlich sondern auch geistig gesunden. Heute kommen durch die RSB. nur noch erbgesunde Kinder zur Verschickung, denn nur der erbgesunde, rassenreine Mensch ist der Träger der Kultur, des Staates. Der Erbkranke zieht jedoch auch das Gesunde mit herunter. So trägt denn auch die RSV. den Rassengedanken des nationalsozialistischen Staates in die breiten Volksmassen hinein. Deutscher Volksgenosse, sei stets deiner Pflicht gegenüber deinem Volke bewußt! Deutschland wird weiterleben, wen jeder sich der hohen Pflicht der Rasse und des gesunden Erbgutes zu eigen macht. So hoffer wir, daß auch diejenigen Volksgenossen, die aus irgendwelchen Gründen sich der Aufnahme von Ferienkindern bisher verschlossen haben, jetzt mitwirken an dem großen Aufbauwerk des Führers. * Thema des Tages: Ein herzliches Händewinken auf dem Detmolder Bahnsteig bewies uns gestern morgen, daß die Berliner Urlauber wieder in die Reichphauptstadt zurückgefahren sind— wie sie uns mitteilten, voll unvergeßlicher Eindrücke von Land und Leuten. Es ist das unsterbliche Verdienst Avolf Hitlers, daß wir heute stolz bekennen können: Eure Opser sind nicht umsonst gewesen. Aber das große Aufbauwerk des Führers sei erst im Entstehen, um so mehr haben wir die Verpflichtung gegenüber unseren gesallenen Kameraden, den Führer in jeder Weise tatkräftig zu unterstützen aber nicht nur als Lippenbekenntnis, sondern mit dem Herzen und der Tat dabei zu sein. Danach legte Oberst von Wißmann für den Regimentsbund der 256er, Bürgermeister Keller für die Stadt Detmold, Major von Donop für den Kyffhäuserbund, Bundesführer Jungeblut für den Regimentsbund der 55er einen Kranz zu Ehren der Gefallenen nieder. Außerdem wurde am Sonntagvormittag von den einzelnen Ortsgruppen der 256er ein Wettschießen um den Wanderpokal veranstaltet. Die Ortsgruppe Detmold erreichte die höchste Ringzahl und konnte den von der Ortsgruppe Solingen gestifteten, besonders künstlerisch ausgestalteten Pokal gewinnen, er ist in einer Blumenhandlung an der Langen Straße bis zum 25. d. M. ausgestellt. Bei Kamerad Sauer auf der Grotenburg eröffnete Oberst v. Wißmann um 11.30 Uhr die Bundeshauptversammlung. Nach ausführlichem Bericht über das verflossene Geschäftsjahr wurde beschlossen, im nächsten Jahre den Regimentstag in Düsseldorf abzuhalten. Abends beendete ein Abschiedstrunk im Kaiserhof, Detmold, den zweiten Tag. Am Montag machte noch eine ganze Anzahl Kameraden mit ihren Angehörigen eine Wanderung ins Blaue, die trotz ungünstigen Wetters recht vergnügt verlief. So dürfte der Regimentstag 1936 allen in der angenehmsten Erinnerung bleiben. An die noch abseits stehenden Kameraden ergeht der Ruf, sich dem Regimentsbunde anzuschließen. Für jeden 256er muß es eine Ehrenpflicht sein, die Tradition in jeder Weise zu hegen und zu pflegen. Aus dem Landestheater Als weitere Erstaufführung geht am kommenden Freitag Lehärs Operette„Der Graf von Luxemburg“ in Szene. Die musikalische Leitung liegt in don Händen von Hans Vogt und die Spielleitung hat Viktor Litzek inne. Die Hauptrolle singt Ludwig Renko. Reichsbund der deutschen Kapital= und Kleiurentner. Vor einigen Tagen fand im Arminiushotel eine sehr gut besuchte Versammlung des Reichsbundes der deutschen Kapital= und Kleinrentner statt. Oberregierungsrat Dr. Spreiner, Bremen, gab Aufschlüsse und Erläuterungen über die Rentnerfrage, wie man die Rentnernot nicht von heute auf morgen ändern könne, sondern erst ein grundlegendes Gesetz schaffen müsse, an dessen Ausbau an Hand von Erfahrungen immer noch weiter gearbeitet werden soll. Sehr wichtig sei der Zusammenschluß aller inflationsgeschäbigten Rentner, um der Regierung beim Aufstellen der notwendigen Hilfskapitalien die notwendige Uebersicht zu geben. Das schwierige Problem der Arbeitsbeschaffung, das Millionen von Menschen nach jahrelanger Verdienstpause langsam wieder zu sicheren Steuerzahlern machen kann, hängt eng mit der Rentnerfrage zusammen. Der zweite Teil der Veranstaltung war dem Volkslied gewidmet. Musiklehrer Schramm hatte es sich mit dem Chor der hiesigen Aufbauschule zur Aufgabe gemacht, die Rentner mit der schönen Sangeskunst zu erfreuen. Besonders gefielen die alten Heimatlieder, die mit viel Liebe vorgetragen wurden. Abschließend kann man sagen, daß die Kapital= und Kleinrentner einen schönen Nachmittag verlebten. Momentaufnahmen vom Schützenfest in Bad Salzuflen Unsere„Fotomontage zeigt einige interessante Momentaufnahmen von dem am Sonntag veranstalteten Bad Salzufler Schützenfest. In der Mitte sehen wir oben das Königspaar August Lange der Jüngere und Annemarie Maschke während der Fahrt durch die Straßen der Stadt.— In der Mitte unten zeigen sich uns die neuen Herrscher des Schützenbataillons kurz nach der Krönung. * Was ist mir näher als das Vaterland? Die Heimat nur kann uns befeligen. Verräterei, die Frembe vorzuziehn. „Don Inan und Faust, I, 2, „Die Werst zum grauen Hechl.“ Zum zweiten Male läuft seit gestern in den Detmolder Lichtspielen der Terrafilm„Die Werft zum grauen Hecht“. Im letzten Winter waren sämtliche Vorstellungen ausverkauft und gestern wieder konnten die Lichtspiele einen guten Besuch aufweisen. Dies mag einerseits von dem Stoff herrühren, den der Film zum Thema hat(er wurde nach dem gleichnamigen Roman in der Berliner Illustrierten gedreht), andererseits von der Beliebtheit, der sich die Hauptdarsteller Marianne Hoppe und Hermann Speelmans bei den Kinobesuchern erfreuen. Die Regie des Films liegt in den Händen Frank Wysbars, während die gefällige Musik von Fr. W. Ruft komponiert wurde. Leben und Schicksal der„Herren der Landstraße", der Führer der Fernlastzüge, die Tag und Nacht hinterm Steuer sitzen und Städte und Länder durchfahren, das hat etwas Abenteuerliches und Anziehendes an sich. Hermann Speelmanns sehen wir in diesem Film als Chauffeur, der das dauernde Nomadenleben satt hat, sich in einer Autoreparaturwerkstatt nach einer neuen Stelle umsieht und dabei ein nettes Mädel kennenlernt, das am Motor seines Bootes eine Panne hat und in der„Werft zum grauen Hecht" den Schaden ausbessern lassen will. Otto Menzel(Speelmans) erfährt, daß das Mädel Käthe Liebenow(Marianne Hoppe) heißt und die Tochter des Werftbesitzers(Hans Leibelt) ist, den er gerade antrifft, als er einen strammen Hecht aus den Gewässern des Hosens angelt. Liebenow sucht Anschluß bei der neuen Bekanntschaft und ist froh, als seine Bemühungen nicht vergeblich sind und zum happy end führen. Mit ihm freuen sich die Kinobesucher, die ihren Filmbesucht nicht zu bereuen haben.„Die Werft zum grauen Hecht“ ist mit dem Prädikat„Künstlerisch wertvoll“ ausgezeichnet. Vorher läuft der Film:„Frühling am Wendelstein", der herrliche Bilder aus der Vergwelt zeigt und den Beschauer die schöne Natur, die schneebedeckten Riesenselsen erleben läßt. Außerdem sieht man die aktuelle Wochenschau. 907 Kameraden der Arbeitsfronl! Zwei wichtige Tagungen finden im Laufe der Woche statt. Einmal ist's die Amtswaltertagung am Freitagabend, die unbedingt eingehalten werden muß; denn die Neueinteilung durch die Ortsgruppe soll hier zu Ende geführt werden. Jeder Amtswalter muß wissen, welches seine Pflichten sind, was er zu tun und zu leisten hat. Zum andern sei schon heute auf die große Mitgliederversammlung am Sonntagabend hingewiesen. Kreiswalter Pg. Rehmund wird allen Arbeitskameraden Ziele und Leistungen der DAF. klarlegen. Auch die Kameradinnen sollten diese Pflichtversammlung nicht versäumen. Pg. Rehmund wird allen gern Antwort auf ihre Fragen geben. Wanderung der Schüler. Auf Wanderung ging heute früh eine weitere Klasse unserer Volksschule, um die schönen Bäder unserer Heimat und deren nächste Umgebung zu besuchen. Leuchenden Auges und erwartungsvoll bestiegen sie das Auto, das sie über Salzuflen ins Gebiet der Weser, nach Bad Oeynhausen, Porta, Minden und von da nach Bückeburg, Bad Eilsen nach Rinteln brachte. Von dort ging's dann durchs schöne Extertal über Sternberg, Dörentrup und Lemgo wieder zu unserer Stadt zurück. Nachmittags fuhr die Mädchenklasse der Berufsschule ebenfalls aus. Ihr Ziel war das schöne Bad Pyrmont. emalenherk Ein Schwalenberger an einem Jahgenmast der Olympiastraßet Die Stadt Schwalenberg wird an der„Via triumphalis“, der Olympiastraße in Berlin, mit einem Schwalenberger Bild vertreten sein. Das Banner der Stadt Bückeburg wird an einem der 16 Meter hohen Fahnenmasten an einer Seite der Olympia=Straße„Unter den Linden" wehen. Dieses Banner wird eine Länge von 6 Meter und eine Breite von etwa 2 Meter haben. In etwa 3 Meter Höhe wird ein Bild mit einem besonders schönen, charakteristischen und bemerkenswerten Motiv aus Bückeburg angebracht. Das rückseitige Bild am Bückeburger Fahnenmast stellt ein Motiv aus der Stadt Schwalenberg dar. Dieses Bild aus unserer Heimatstadt stellt hier, an dieser Prachtstraße der XI. Olympischen Spiele, auf die die Augen der Welt gerichtet sind, eine geradezu hervorragende Werbung für Schwalenberg dar. Sprechtag der Rechtsberatungsstelle. Heute, Mittwoch, findet im Rathaus ein Sprechtag der Rechtsberatungsstelle der DAF. Detmold statt. Die Sprechstunde wird abgehalten in der Ratsstube in der Zeit von 15 bis 18 Uhr. Auskunft und Rat wird nur in arbeits= und sozialrechtlichen Angelegenheiten erteilt. Alle Volksgenossen, die Mitglied der Deutschen Arbeitsfront sind, haben Gelegenheit, in obigen Angelegenheiten die Rechtsberatungsstelle in Anspruch zu nehmen. Ein Ausweis über die Mitgliedschaft zur DAF. ist vorzulegen. Urahne, Großmutter, Mutter und Kind. Vor einigen Tagen konnte die Witwe Sophie Eickmeier aus Wierborn bei Barntrup ihren 66. Geburtstag feiern. Gleichzeitig kann die liebe Akte auf ihr Famskienglück als Urahne zurückblicken. Die Urgroßmutter, schon seit 35 Jahren Witwe, erfreut sich noch bester Gesundheit und einer ausgezeichneten körperlichen Frische. Unserer langjährigen Leserin entbieten wir an dieser Stelle unsere herzlichsten Glückwünsche. Berliner Urlauber in Barntrup. Seit einigen Tagen befinden sich die RdF.=Urlauber in unserem Städtchen, und wir freuen uns, feststeklen zu können, daß es ihnen hier recht gut gefältt. Am Sonnabendabend hatten sich im Saale des Hotels„„zum Schwan“ die RdF.=Urlauber mit ihren Quartiergebern sowie auch die übrige Bürgerschaft zu einem Kameradschaftsabend eingefunden. Bei flotter Tanzmusck herrschte bald fröhliche Stimmung. Heitere und ernste Ansprachen wechseiten mit frohen Tanzweisen. Der Abend verlief in fröhlicher Stimmung. elEE 9 * Zur Zeit der Olympischen Spiele wird Berlin ein fostliches Aussehen haben, das der Bedeutung dieser volkerverbindenden Wettkämpse entpricht. Eigantische Bauten wurden errichtet, die den sportlichen Kämpfen dienen; der Besucher aber soll nicht nur die Stadt der Wettkämpfe, er soll Deutschland konnenlernen, soll einen möglichst allgemeinen Eindruck vom heutigen Deutschland mitnehmen in eine Heimat. Die Schönheiten des deutschen Landes soll der Besucher im Bilde sehen, damit in ihm der Wunsch wach werde, dies schöne Deutschland zu besuchen, bevor er zurückkehrt ins Land seiner Väter. Die 15 km lange Straße vom Lustgarten bis zum Reichosportfeld wird rechts und links von riesigen Fahnenmasten umsäumt sein, die die Fahnen der schönsten deutschen Städte tragen; am Fahnenmast befindet sich ein Bild, das einen besonders bemerkenswerten Punkt dieser Stadt zeigt. Unter den Städten, die für würdig befunden wurden, die Olympiastraße mit Bild und Fahne zu zieren, befindet sich auch unsere Badestadt an der Salze. Am Fahnenmast wird unsere blauweiße Stadtfahne wehen, ein Bild wird von Salzuflens Schönheit Zeugnis ablegen. Noch wissen wir nicht, weiches der eingesandren Morwe gewählt wurde; vielleicht sind es die herrlichen Giebelhäuser. Aber welch Bild auch immer dort angebracht sein wird, für uns ist es eine große Genugtuung, zu wissen, daß unter den schönsten und bemerkenswertesten Orten des großen deutschen Vaterlandes sich auch Bad Sakzuflen befindet. Wir dürfen mit Recht stolz ein auf diese Auerkennung und können hoffen, daß der Fahnenmast in der„Via triumphalis“ in Berlin zur Zeit der Olympischen Spiele mit dazu beitragen wird, Bad Salzuflen bekannt zu machen in der ganzon Welt. Mil den Die heutigen Milttärkonzerte werder Kapelle des I.=R. 58 Ue des J.=R. 58 Herford unter LeiMAOEI SAEEINTT Bachmann ausgeführt. Sonnabend den 18. Juli, findet die 2. diesjährige große Partbeleuchtung statt. Es sei auf diese großbeienders Wandergruppe. Wie im Wanderplan des Verschönerungsvereins vorgesehen, findet am Mittwoch, dem 15. d. M., ein Gang wird gewiesen. Antreten vereins vorgesehen, finder am Mittwoch, M., ein Abendspaziergang statt. Bei diesem auf interessante Naturbeobachtungen hinIntreten 8 Uhr Parthotel. Aquarium in der Wandelhalle. Ein Aquarium mit prachtvollen Fischen ist in der Wandelhalle aufgestellt worden. Täglich stehen viele vor dem Glasbehälter, dessen geschickte Beleuchtung die prächtigen Farben der seltsam geformten Fische vorzüglich zur Geltung kommen läßt. Wie wir hören, wird in Kürze eine Ausstellung seltener Fische stattfinden, die noch bei weitem mehr Wunder der Natur zeigen wird. Kurtheater. Morgen abend um 20 Uhr geht die beliebte Oper von Friedrich von Flotow„Martha“, dargestellt von Mitgliedern des Lippischen Landertheuters, in Szene. Die Titelvolle singt Elly Neu. Die Melodien Flotows sind im Laufe der Jahre zum Allgemeingut des deutschen Volkes, und das Lied von der letzten Rose ist trotz seines irtschen Ursprunges jetzt ein reines deutsches Volkslied geworden.— Für Sonnabend, den 18. Juli, sind die Kleinen herzlichst eingeladen. Auch sie werden bei dem lustigen Märchenspiel „Frau Holle“ auf ihre Kosten kommen. Freitag Mitgliederversammlung der RSDAlP. An. kommenden Freitag um 20.15 Uhr beginnt die Mitgliederversammlung der hiesigen Ortogruppe der NSDAP. Mit Rücksicht auf den Badebetrieb finden während der Kurzeit in Bad Salzuflen verhältniemäßig wenig Mitgliederversammlungen statt. Desto selbstverständlicher aber muß es für jeden Parteigenossen sein, an diesem Abend zu erscheinen; nur in dringenden Fällen soll er sich entschuldigen. Es erwartet werden, daß die Parteigenossen restlos an den Mitgliedewersammlungen teilnehmen. Das Schützenfest ist vorbei. Das Schützenfest ist vorüber, der Alltag tritt in seine Rechte; manchem mags nicht so ganz leicht gewesen sein, sich gleich zurechtzufinden; der eine oder andere Schütze soll gestern„schützenkrank" gewesen sein. Auch die Zeichen des Festeo, die Fahnen und Eirlanden müssen nun eingezogen werden. An vielen Stellen konnte man gestern noch SEHRa LATPETLISA Fahnenschmun sehen, selbst in den sparen üvenostunden war noch nicht alles so wie sonst. Das macht keinen guten Eindruck. Zum Zeichen der Freude, zu Ehren des Fester ward der Schmuck angelegt, nimmt man ihn dann nicht rechtzeitig ab, so verliert er an Wert, wird alltäglich; oder sollt er gar ein Zeichen dafür sein, daß in dem Hause alles„schützenkrauk“ ist? In den Veldaus will doch woal niemand vommen. Sdem: Verkehrsmittel Contral=Theater=Lichtsviele „Dee Rlosteriüger! In der Füll des. Stoffes und des Naturgegebenen in diesem Fimwerk, das nach dem Noman von Ludwig Ganghofer gestaltet ist, die romantisch packende, menschlich eogroisende Geschichte einer großen Schuld und ihrer Sühna, der spamende Konfläkt zwischen tumger Liebe und mahnender Pflicht— ein Handtungsgeschehen voller überwättigender Eindrücke und eimigartiger Kraft des Erlabens. Ams allen Bildern aber, aus all den Schicksalm und schicksatsgebundenen Handbungen dieser auf— Henssma t Qamuf bea Pefslus 4= rechten, charerterbolten, selost im Rampf des Daserns en menschlicher Schwäche irrenden Männer und Frauen formt TIK.i Errennen und Errennruts, leuchter die Sei treu, sek stack, sei wahr— um deutsch zu sein! In der herrlichen Biekfakt der Bilder der Füms schwelgt das Ange, wandert über schroffe Bergmassive, über Tal und Höhe, über Klüfte und Abgründe, verweurr auf ven grunen und bunven Marten, grußt banrvar burse gangs nicht Offenbarung deurscher Vergwen, KRL Vehr Derml. von sind wir überzeugt. Denn neben den konzertlichen Darbietungen lockt der herrliche Kurpark mit seinen Schönheiten. Alle Bosksgenossen, die sich der Singgemeinanchliegen, Wrhaten eine Fahchleisermaßigung von 50 Prozent. Die Hin= und Rückfahrt kostet also nur 75 Pfr. Die Abfahrt erfolgt kurz vor 2 Uhr ab Lage, die Rückfahrt kann um 7 und 11 Uhr abends erfolgen.— Die Mitglieder der Singgemeinschaft und des Bürgerschulchores seim darauf aufmerksam gmacht, daß die Genevalprobe heute abend in der„Friedenseiche" stattfindet. Für jeden Sänger ist es Ehrensache, zu erscheinen, damkt am Sonntag mit einer emwandfreien Wiedergabe der Chöre ausgewartet werden kann. Standesamtliche Nachrichten. In Monat Juni wurdon 15 Knaben und 5 Mädchen geboren. Eheschließungen sanden 4 statt. Sterbefälle sind 7 zu verzeichnen. Besprechung der politischen Leiter. Heute abend um 8.15 Uhr erscheine aus polktischen Leiter zu einer Besprochung in der Geschäftsstelle der RSDAP. Lange A200 Arbeitsmänner beim Sport auf dem grünen Rasen des Jahnplatzes.— Der NAD. erwartet auch dich! Die Abteilung 1/203 Ploitshelde der NAD. schreibt uns: Achtung, Achtung! Das geht auch dich an! Dah die Schaller Knappen im Endspiel um die Deutsche Fußbakkmeisterschaft dem 1. FC. Nürnberg den Tribut zollen mußten, und daß„unser Mare“ dem „schwarzm Bomber Louis“ eins draufsetzte, das wissen Sie.— Doch wußten Sie schon... daß am kommenden Sonntag auf dem Jahnplatz in Lumgo ein Erlebnis bevorsteht, das alle sportlichen Veranstaltungen, die in letzter Zeit durchgeführt wurden, in seinen Ausmahen und in seiner Größe in den Schatten tellen wird? daß 200 Arbeitomänner in einem stark gedrängten Filmstreifen in allen Sportarten einen Ausschnitt planmäßiger Breitenarbeit zeigen werden? Nein? Nun, dann ist es die allerhöchste Zeit, daß Sie sich einen Einblick in das reichhaktige Programm verschaffen.— Wie— auf welche Weise? Nichts ist einfacher zu lösen! Seht dort den gebräunten Werksoldaten! Für wenige Groschen schon wird er auch gern ein Programm verkaufen. Mittels dieses Programms können Sie auch gleichzeitig dem grohen Sportfest beiwohnen. Ja— die Arbeitsmänner sind eben freigebig. Welche Bilder Ihnen der Jahnplatz am Sonntag bieten wird?— Schauen Sie einmal her: Das Sportfest wird am Morgen eingeleitet mit den Vorkämpfen der Abteilung 1/203: 100=Meter=Lauf, Weitsprung, Kugekstohen. Keulenweitwurf und 3000 Meter=Lauf. Der Nachmittag sieht alsdann vor: Medtzindaklgymnastik, 4X100-Meter=Staffel, Ringturnen, 10X1=RundeStaffel(Wanderpreis des lippischen Staatsministers), Bodenturnen, Handballspiel um die Meisterschaft der Gruppe 203, 3000=Meter=Mannschaftslauf, keistiger Hindernislauf, Preisverteitung. Herz, was willst du mehr! Und wenn dann die Gruppenkapelte 203 im Schützenhausgarten bei herrlichen Lampions zum Tanz aufspielen wird, dann wirst auch du in vorgeschrittener Stunde mit dem fröhlichen Ompfinden aus Lemgo scheiden, für wenig Geld einen Tag gesunden Erlebens verbracht zu haben. Darum heißt auch für dich am Sonntag die Lofung: Auf zum Sportfest der RAD. auf dem Jahnplatz in Lemgo! Wir erwarken auch Gestern nachmittag ereignete sich an der Kreuzung Bismarckstraße—Bruchweg ein schwerer Zusammenstoß zwischen einem auswärtigen und einem Lemgoer Lastkraftwagen, bei dem schwerer Sachschaden entstand. Am übelsten wurde dabei dem Lemgoer Fahrzeug mitgespielt, dessen Führer nach den angestellten Ermittlungen vorschriftsmäßig gefahren sein dürfte. Der Kühler des Wagens war vollständig eingedrückt. Außerdem wär dei dem starten Anprall die Achse gebrochen. Es steht noch nicht fest, ob der Wagen wieder in einen Zustand gebracht werden kann. Der Beifahrer des einen Lastkraftwagens geriet mit dem Kopfe in die Schutzscheibe und zog sich dabei Schnittwunden zu. Die polizeilichen Ermittlungen wurden sofort eingeleitet und werden die Schuldfrage blären. Ehrendiplome für Lemgoer Jugend=Meisterspieler. Im Vereinslokal„Alt=Lemgo“ hatten sich die Mitglieder des Ballspielvereins zusammengefunden, um in einer kleinen Feierstunde Lippes Jugendfußballmeister zu ehren. Vereinsführer Stracke überreichte den siegreichen Spielern der 1. Jugendfußballmannschaft, die in diesem Jahre zum dritten Male hintereinander die lippische Fußballmeisterschaft errungen hat, als Anerkennung für ihre Leistungen Ehrendiplome. In der Titekrolls trifft Paul Richter recht gut den Typ der Ganghoferschen Idealgestast. Friedrich Uhner bringt für die Figur des Klosterprobstes die stattliche ErLA AT IT 1 und zuglecch von bareriich geistiichen Ton mir. HIs CChossrlsssenmms un kamnwremmamart Aolanb 185c5 um Chararterteistung noch bemerkenswert Joseph hein als keisender Klostervogt. Auch die übrigen Darsteller sind sämnk chgut eingesetzt. Marc Roland schrieb eine stimmumgemäßig treffende Musek dagu. 16 000 Babegüste in unserer Bedeanstalt. Am Donnerstag vor zwei Monaten begann die Badesaison in unserm Freibad Werreanger. Der Besuch war in den ersten vier Wochen nicht besonders gut, rund 2000 Badegäste hatten bis zum 15. Juni die Pforte des Bades passiert. Der schlechte Besuch war auf die ungünstige Witterung zurückpiführen. Die nächsten Wochen zeigten jedoch erfreulicherweise ein anderes Bild. Bis zu 16000 Badegästen wuchs die Zahl; ein Ergebnis, das gegenüber dem Ergebnis der Vorjahres zur gleichen Zeit um über 1000 Gäste zurücksteht. Die größte Besucherzahl wurde am 21. Juni, also Sommersanfang, erreicht mit 1764 Gästen; am 20. Juni waren es 1034 und am 18. Juni ebenfallüber 1000 Badegäste. In den Julitagen konnten durchschnittlich 400—600 Gäste poo Tag gezählt werden. Vom 16. Juni bis zum gestrigen Tage wurden unter 200 Gäste nicht verzeichnet. Wenn die zwette Hälfte der diesjährigen Badesaison von gutem Wetter begünstigt wird, dann steht zu erwarten, daß zumindest die gleiche Besucherzahl des Vorjahres erreicht wird. Hierzu sollte jeder Lageniser Volksgenosse mithelfen; denn Baden im Freien erhält den Körper frisch und gesund. Ein wenig solkte man bei der Ausübung des Wassersportes aber auch an die Einanzierung unserer Badeanstakt denken, denn die noch geplanten Verbesserungen harren ihrer Ausführung. Bei dieser Gelegenheit set betont, daß das Bad am Donnerstag einer gründlichen Reinigung unterzogen wird. Der Badebetrieb unterbleibt an diesem Tage. Bad Meinberg, das Ziel der Lagenser am Conntag. Wie wir schon mittellten, gibt die Singgemeinschaft Lage in Verbindung mit dem Chor der Bürgerschule am kommenden Sonntag in den Anlagen des Kurparkes der Bades Meinberg ein Konzert. In der Zekt von 4 bis 6 Uhr werden Vorträge der Kurkapelle mu Einzelchdren der Singgemeinschaft und der Bürgerschulchors einander abwecseln. Im Mittekpimkt steht die Aufführung der Singgemeinschaft:„Hekliges Vaterland“, Vokkskantate von Franz Phiktpps. Daß bei diesem Konert auh die „Schlachtenbummker“ von Lage nicht fehlen werden, daWieder Einquartierung! Noch ist das große Schaubiwak, das am letzten Freitag im Lietholz unter großer Anteilnahme der Bevölkerung stattfand, in bester Erinnerung, da erhalten wir wieder die Nachricht, daß Ende dieser Woche unsere Stadt weitere Einquartierung bekommt. Am 16. Juli um die Mittagszeit treffen 4 Offiziere, 25 Unteroffiziere und 154 Mann vom Inf.=Ngt. 37(Standort Osnabrück) vom Staumühle=Lager kommend hier ein. Die Einquartierung wird nur einen Tag dauern, denn am 17. Juli rücken die Soldaten wieder ab. Verkehrsunfall an der Wewelsburg. An der bekannten Kurve bei der Wewelsburg ereignete sich am Montagabend wieder ein Verkehrsunfall. Aus Richtung Schötmar kam eine Dampfwalze mit mehreren Anhängern, die einen aus gleicher Richtung kommenden kleineren Lieserwagen überholen wollte. Aber auch ein von Salzuflen kommender Kieswagen mit Anhänger wollte im gleichen Augenblick an dem ersten Zug vorbeifahren. Trotzdem beide Fahrzeuge stark bremsten, der Lieferwagen auch noch ein Stück urücksetzte, kam es zu einem Zusammenstoß. Der Lieerwagen wurde rückwärts an einen Baum gedrückt, wobei der Kühler stark beschädigt wurde. Neuerwehrmann verletzt. Bei der am Montagabend abgehaltenen Feuerwehrübung am Steigerturm des Spritzenhauses fiel der Feuerwehrmann BeckmannMühlenweg, so unglücklich über eine Schlauchleitung, daß er eine Verletzung am Bein davontrug. Der hinzugezogene Arzt stellte einen Bluterguß fest. Der Verletzte wurde in seine Wohnung transportiert. Wer forgt für Reinigung! Geht man heute einmal mit offenen Augen durch die Straßen unserer Stadt, so können wir zu unserer Freude feststellen, daß sich bald sämtliche Straßen in einem sauberen Zustande befinden. Sollte vielleicht die eine oder andere Straße des Außenbezirks in dieser Hinsicht etwas zu wünschen übrig lassen, so wird unsere rührige städtische Bauverwaltung für die Behebung dieser Mängel baldigst Sorge tragen. Eins müssen wir jedoch zu unserm Bedauern feststellen, daß gerade in einer unserer verkehrsreichsten Straße, der Adolf=Hitler=Straße, in der Nähe des Marktplatzes das Gras zwischen der Kleinpflasterung in üppiger Fülle wuchert. Es hat an einigen Stellen bereits eine Höhe von 10 Zentimeter erreicht. Dies tritt besonders offensichtlich in Erscheinung, weil sich die Nebengrundstücke in einem besonders sauberen Zustande befinden. Der hier zuständigen Stelle empfehlen wir eine schnelle Reinigung des Grundstückes. Oerlinghausen Großes Viwak in Oerlinghausen Die lippische Bergstadt steht in Erwartung ganz besonders gern gesehener Gäste. Vom 15. zum 16. Juli wird das IR. 87 bei Oerlinghausen biwakieren. Zwei Bataillone beziehen am Oerlinghauser Segelfluggelände Biwak, eins in der Menkhauser Weide in unmittelbarer Nähe der Bergstadt. Urwüchsig frohes Lagerleben wird sich hier entfalten. Am 16. Juli zieht dann das Regiment wieder weiter. Am Morgen des 16. wird das überflüssige Biwakmaterial (zirka 300 Zentner Stroh) zur Versteigerung gelangen. Geburtstage. Heute wird Witwe Johanne Krüger, Neuterstraße 2, 84 Jahre alt, und Frau Auguste Reuter, Detmolder Straße 30, wird 72 Jahre alt. Die besten Glückwünsche! Reichsluftschutzbund. Der 3. Schulungsabend des 2. Kursus' fand für die Revier= und Blockwarte am Montagabend statt. Es wurde an diesem Abend gelehrt, wie Wunden zu behandeln und Notverbände anzulegen sind. Nachdem Dr. Rieso die verschiedenen Verbände vorgeführt und gezeigt hatte, mußte nun jedes Mitglied— unter Aufsicht der Samariterinnen, die ebenfalls erschienen waren— versuchen, vorschriftsmäßig die einzelnen Verbände nachzumachen. Jedes Mitglied war mit großem Interesse an der Arbeit, und es war eine Freude zu sehen, wie jeder einzelne bemüht war, das Beste zu leisten. Die Samariterinnen hatten sich große Mühe gegeben, daß an diesem Abend schon gute Arbeit geleistet wurde. Am Schluß erschten Bezirksgruppenleiter Bör ter(Lage) und hielt an die Erschienenen eine Ansprache. Abfahrt der Ferienkinder. Gestern abend verließen 98 Ferienkinder aus dem Gaugebiet Sachsen den Kreis Lemgo, um nach einer vierwöchigen Erholungszeit frisch gestärkt wieder in ihre Heimat abzureisen. Manches Kind, das im vergangenen Monat mit blassen Wangen im Kreise Lemgo eintraf, konnte jetzt gut erholt die Heimreise antreten. Es waren Gewichtszunahmen von 5—8 Pfund festzustellen. Von den 96 Kindern waren 17 im Stadtgebiet Lemgo untergebracht. Im Schatten nahender Ereignisse. Am 1. und 2. August feiert die hiesige Freiwillige Feuerwehr ihr 60jähriges Bestehen. Zu diesem Zwecke werden schon seit einiger Zeit Vorbereitungen getroffen. Montagabend rückten die Wehrmänner aus zu einer Uebung auf dem Jahnplatze, um eine große Schauübung vorzubereiten, die am Tage des Jubiläums der Oeffentlichkeit gezeigt werden soll. Wie wir erfahren, haben sich schon jetzt zahlreiche Feuerwehren aus dem Lipverlande zu der bevorstehenden Veranstaltung angemeldet. Veranstaltung der Deutschen Fachschulschaft. Die Deutsche Fachschulschaft, Technikum Lemgo, plant für Sonnabend, den 18. Juli, eine besondere Veranstaltung. In den Nachmittagsstunden finden auf dem Jahnplatze Hand= und Fußballspiele statt, während in den Abendstunden gelegentlich eines geselligen Beisammenseins die Siegerehrung vorgenommen werden soll. Das Handballspiel wird das Technikum Lage und eine Mannschaft unseres Lemgoer Technikums im Kampfe sehen. Blomberg Verbesserte Jahriverdindung. Wir berichteten vor einiger Zeit, daß der Heimat= und Verkehrsverein beim Landrat des Kreises Detmold angeregt habe, eine Besserung der Verdindung zwischen Blomberg— Bad Meinberg — Horn und Detmold zu schaffen. Nachdem die Verhandlungen zu Ende geführt und von den zuständigen Stellen eine Fahrtverbesserung als notwendig erachtet wurde, sind jetzt einige Wagen der Pesag eingelegt. Desgleichen schloß sich auch die Post der Verbesserung an. Näheres ist aus den neuen Fahrplänen ersichtlich. An Ort und Stelle„belehrt". Wenn die Verordnungen der Behörden und die Hinweise in der Presse nicht beachtet werden, die sich auf das verbotene Anhängen der Radfahrer an die Lastzüge beziehen, dann sehen sich die Lastzugführer gezwungen, zur Selbsthilfe zu greisen. So auch am gestrigen Tage in der Gaffel. Rechts und links des hinteren Teiles eines Lastzuges hatte sich je ein Radfahrer angehängt. Eine Zeitlang ging das gut. Wiederholte Warnungen des Fahrers schienen zwecklos zu sein. Endlich verlangsamte der Zug seine Fahrt und einer der Führer sprang ab, erwischte einen der Radfahrer und versetzte ihm eine ordentliche Tracht Prügel. Hoffentlich verfehlt diese„Belehrung“ nicht ihren Zweck. Besitzwechsel. Das Anwesen des Fabrikarbeiters Flügge. Neue Torstraße, ging durch Kauf in den Besitz des Buchhändlers August Mesch über. Letzterer beabsichtigt das Haus abzubrechen und an dessen Stelle eine Garage zu errichten. Verschönerung des Stadtbildes. Außer den bekannten historischen Sehenswürdigkeiten üben unsere alten Fachwerkbauten auf jeden Einheimischen und Fremden einen besonderen Reiz aus, und erfreulich ist die Tatsache, daß viele Hausbesitzer ihren Fachwerkbauten buntfarbigen Anstrich geben. Emsig ist in dieser Beziehung in den letzten Jahren gearbeitet worden. So wurde nun auch das alte Münstermannsche Fachwerkhaus in sein abgestimmten Farben nach dem Niederen Tor und dem Brinke zu neu hergerichtet. Somit zeigt sich ein recht schönes Bild für alle diejenigen, die unser Städtchen vom Niederen Tor her passieren. Auto gegen Auto. Zu einem Autozusammenstoß kam es an der Straßengabelung Lehmbrink und Schieder Straße. Ein den Lehmbrink herabkommender Personenwagen rammte einen von der Schieder Straße kommenden Wagen. Erheblicher Materialschaden entstand. Personen kamen nicht zu Schaden. Zur Abreise der Ferienkinder. Die seit etlichen Wochen hier zur Erholung weilenden Ferienkinder reisen am Donnerstag, dem 16. Juli, 13.30 Uhr, wieder ab. Zwecks Transporteinteilung müssen die Kinder sich bereits um 13.15 Uhr auf dem Bahnhof einfinden. Urlaubskarten und Arlaubsgeld am Postschalter. Vom 1. September d. J. ab werden bei der Post Urlaubskarten und Urlaubsmarken vertrieben. Die Karte kostet 10 Pfg. Die Marken werden zum Nennwert von 5, 10, 20, 30, 50 und 100 Pfennig abgegeben. Das Urlaubsgeld wird ebenfalls bei der Post ausgezahlt. hohes Alter. Am heutigen Tage begeht Frau Wwe. Luise Frenger, Hagen Straße, ihren 86. Geburtstag. Dem allgemein geschätzten greisen Geburtstagskind unsere besten Glückwünsche. E SE I TTE TEE Reichslollorie zür Arbeitsbeschaffung Mittwoch, den 15. Juli 1933 Aus den Ortsbauernschaften Heiligenkiechen. Bersammlung. Die Deutsche Arbeitsfront, Ortswaltung Heiligenkirchen, gun am 20. Juli, 20.30 Uhr, eine sehr wichtige Versammlung ab. Die Versammlung findet bei Pg. Loges statt. Alle Mitglieder werden dringend ersucht, sie nicht zu versäumen. Berlebes. Gründung eines Schwimmvereins. Ein Schwimmverein BSV. ist jetzt ins Leben gerufen worden. Unter Leitung des Bademeisters Fritz Helbert und guter fachmännischer Unterstützung durch den Vorstand wird es gelingen, dem jungen Verein ein gefundes Fundament zu geben. Schon die ersten Uebungsstunden haben gezeigt, daß großes Interesse vorhanden ist, daß Zweck und Ziel nach straffem Grundsatz durch gute Kräfte gelehrt werden.„Jeder Mensch ein Schwimmer und jeder Schwimmer ein Retter“ ist die Parole. Alle, die noch nicht im Wassersport ausgebildet sind bzw. sich noch weiter ausbilden wollen, können dem Verein beitreten. Die Vorstandsmitglieder(Fritz Helbert. Vereinsführer; Willi Rüken, Sporkleiter; Karl Horstmann, Schriftführer; Hans Müller, Kassierer; Heinrich Welge, Jugendführer; Anna Strunkmann, Frauenabteilung) nehmen jederzeit Anmeldungen entgegen. Die Uebungsabende finden jeden Dienstag und Freitag in der Badeanstalt Heiligenkirchen=Berlebeck statt. Berlebeck. Volksfest. Das diesjährige Fest des Stützpunktes Berlebeck findet am Sonnabend, 18. Juli, statt. Nachmittags in der Zeit von 5 bis 6.30 Uhr bringt der Musikzug des Reichsarbeitsdienstes in Stärke von 22 Mann auf der Hitlerhöhe ein Konzert zu Gehör, das vom Verkehrsamt zugleich für die anwesenden Kurgäste durchgeführt wird. Abends 8 Uhr wird der Kreisleiter Pg. Wedderwille in der Gemeindehalle einen kurze Begrüßungsansprache halten. Die Arbeitsdienstkapelle spielt dann zum deutschen Tanz auf. Die NS.=Frauenschaft wird im Verlauf des Abends eine Verlosung durchführen. Der Eintritt ist mit 0,30 RM. niedrig gehalten. Diese Veranstaltung, zu der die Partei einlädt, geht jeden Berlebecker Volksgenossen an, und jeder ist herzlich dazu eingeladen. holzhausen=Exiernsteine. Tonfilmaufführung. Am Montagabend wurde im Hotel„Zur Eiche" der bekannte Tonfilm„Ein Teuselskerl“ mit Gustav Froelich und Lida Baarova in den Hauptrollen gezeigt. Der Film fand in dem bis auf den letzten Platz besetzten Saale recht beifällige Aufnahme. Hoffentlich sind die technischen Mängel, die sich bei der Aufführung störend bemarkbar machten, bei der nächsten Filmveranstaltung behoben. Klät. Von der Schule. Der zweitägige Ausflug der Oberklasse mit dem Autobus war von schönstem Wetter begünstigt. Freitag morgen um 6 Uhr ging's los. Zuerst wurde in Paderborn kurze Rast gemacht und einige Besichtigungen vorgenommen. Dann ging's auf Arolsen zu; kurz vor Mittag wurde der Edersee erreicht. Hier wurde eine Motorbootfahrt zur Sperrmauer unternommen, die einer eingehenden Besichtigung unterzogen wurde. Dann ging's zu Fuß am herrlichen Edersee entlang, hinauf auf Schloß Waldeck; ein herrlicher Ausblick auf den Edersee lohnte die Mühen des Aufstiegs. Nach kurzer Mittagsrast ging's wetter auf Bad Wildungen zu, wo man dem Kurpark einen Besuch abstattete. Dann führte die Fahrt weiter über die alte Stadt Fritzlar dem Ziel des ersten Tages, Kassel, zu, wo man Wilhelmshöhe und den Herkules befuchte. Abends wurde in der schönen Jugendherberge Quartier bezogen. Frisch gestärkt ging es am Sonnabendmorgen weiter durch das untere Fuldatal auf Hann.=Münden zu. Hier wurden die Stadt, der Hasen und die Tillyschanze besucht. Dann ging's weiter im schönen Wesertal abwärts über Carlshafen, Hörter, Corvey, Steinheim, zum Norderteich, wo eine Kaffeepause eingelegt wurde. Juletzt wurde noch ein Spaziergang durch den Kurpark von Bad Meinberg unternommen. Wohlbehalten landete man am Sonnabend gegen 18 Uhr wieder in der Heimat. Kohlstädt. Für Lieb und Treu. Am letzten Sonntag feierte die Sängergruppe„Senne“, wozu die Gesangvereine aus Schlangen, Oesterhotz, Haustenbeck und Kohlstädt gehören, in den Gartenanlagen des Gastwirts Schiff nann ihr Gruppenfest. Das herrliche Wetter hatte viele Sangesfreunde hinausgelockt, und so war denn der große Garten bis auf den letzten Platz besetzt. Den Einzel= wie auch den Gesamtdarbietungen der Vereine zollte man uneingeschränkten Beifall, da jeder Verein mit besonders guten Darbietungen aufwartete. In den Pausen sorgte die Kapelle Schröder(Paderborn), deren Leistungen immer wieder dankbar anerkannt werden, für die nötige Unterhaltung. Abends fand sich jung und alt zum fröhlichen Tanz im Saale zusammen und verlebte im frohen Sängerkreise noch manche vergnügte Stunde Kohlstädt. Silberne Hochzeit. Das schöne Fest der Silberhochzeit feierten gestern die Eheleute Brauereibesitzer Hanning und Frau. Nachträglich unseren herzlichsten Glückwunsch! Hörste. Abschiedsfeier. Seit 14 Tagen weilen Berliner KdF.=Urlauber in dem idyllischen Luftkurort Hörste. Ohne Ausnahme sind alle voll des Lobes über die herzliche Aufnahme, das Quartier und die Verpflegung. Die nähere und weitere Umgebung ist ihnen gezeigt worden. Auch einzelne Ausflüge unter Führung der Bewohner haben ihnen die Schönheiten des Lipperlandes nähergebracht. Kurz gesagt, ein jeder ist voll befriedigt. Um das angeknüpfte Band zu festigen, wollen die Urlauber am heutigen Mittwoch eine Abschiedsfeier veranstalten in Gemeinschaft mit ihren Quartierwirten und laden auch die übrige Bevölkerung hierzu herzlich ein. Beginn 20 Uhr im Kaffee Hanning. Indie 69 „W arum kommt denn der Fritz nicht ine Nasser!!“ „Der hiebt schon wieder Merben in seine nous Relooogerbertei Zum Anterkreis-Turnsest in Helpup Nur noch wenige Tage trennen uns von dem großen Treffen der Turnvereine des Unterkreises Lage in Helpup. Emsig wird von dem Vorstand und dem Festausschuß der Turnvereins Helpup gearbeitet, um die letzten Vorbereitungen zu treffen. Der 18. und 19. Juli 1936 sollen doch zu einem unvergeßlichen Erlebnis für alle Teilnehmer, besonders aber für den Helpuper Turnverein selbst, der ja bekanntlich gleichzeitig sein 25jähriges Bestehen feiert, werden. Der Arbeitseifer des festgebenden Vereins aber allein genügt nicht, um einen guten Verlauf der Veranstaltungen zu gewährleisten. Darum richtet dieser an alle auswärtigen Vereine in letzter Stunde die Bitte: Sendet schnellstens die Antwortkarten über Teilnahme am Mittagessen und Anforderung von Freiquartieren ein! Bisher antworteten von 22 Vereinen nur 7! Wer die Meldungen bis heute noch nicht abgegeben hat, der möge das sofort nachholen. Ihr erleichtert dem Turnverein Helpup dadurch die Arbeit. Wir wollen doch alles tun, um euch den Aufenthalt in unserem Orte so angenehm wie möglich zu machen. Wir erinnern an dieser Stelle auch an den Aushang der euch zugesandten Plakate und geben nochmals die Festfolge bekannt: Sonnabend, 18. Juli, 16 Uhr: Beginn der Wettkämpfe. Zwölfkampf Oberstufe und Neunkampf der Aelteren. Ab 20 Uhr: Festabend mit turnerischen Vorführungen im„Alten Kruge“. Sonntag, 19. Juli, 7 Uhr: Kampfrichtersitzung im „Alten Kruge“. 7.30 Uhr: Antreten zum Wettkampf: Zwölfkampf Unterstufe, Fünfkampf Turner, Neunkampf der Turnerinnen, Ober= und Unterstufe. Neunkampf der Jugend=Turnerinnen. Gymnastischer Bierkampf. Volkstümlicher Vierkampf der Turnerinnen, Neunkampf und Siebenkampf der Jugend, Schüler und Schülerinnen. 11 bis 12 Uhr: Vereinsvorführungen. 13.30 Uhr: Antreten zur Heldengedenkfeier und zum Festmarsch. 15 Uhr: Handballspiel. 15.80 Uhr: Vorführungen der Vereine und der Werberiege des Unterkreises. Anschließend Freiübungen der Turnerinnen und Turner und Siegerverkündung. Ab 19 Uhr: Großer Festball in den Festzelten. Also, ihr Turner, Turnerinnen und Freunde der deutschen Turnerei, am 18. und 19. Juli 1936 auf nach Heigenn! Bad Meinberg SMEAAZsmSAa Neuer Geschäftsfuhrer des nur- und Verkeßesvereins. Für den leider zu früh verstordenen Parteigenossen Carl Lüpke wurde nunmehr zum Vorsitzenden des Kur= und Verkehrsvereins der altbewährte Parteigenosse Willi Siegmund(Schwiegersohn des Kurhauspächters Frede,„Kurhaus zur Rose“) bestimmt. Der 2000. Kurgast in Bed Meinberg. Ende der vergangenen Woche traf der 2000. Kurgast in Bad Meinberg ein. Dieses ist ein gutes Zeichen, wenn man bedenkt, daß im vergangenen Jahre zu diesem Zeitpunkt bedeutend weniger Gäste hier waren. Besonders gut besetzt sind die staatlichen Kurhäuser„Stern" und„Rose“. Diese beiden Häuser haben schon seit längerer Zeit fast sämtliche Zimmer besetzt. Hierdurch ergibt sich ein reges Leben im Park und in den festlichen Veranstaltungen. Auch die täglichen Kurkonzerte erfreuen sich eines guten Besuches. Um den Gästen mglichst viel Abwechselung zu bieten, sind in dieser Woche noch folgende Veranstaltungen vorgesehen: Am Mittwochabend findet eine sinfonische Abendmusik statt; am Freitag, dem dienstfreien Tag der Kurkapelle, wird das Lippische Landestheater als 5. Gastspiel den„Nobelpreis" von Hialmar Bergmann aufführen; am Sonnabend, dem Wochenabschluß, veranstaltet die Kurkapelle einen Operettenabend. Für Sonntag ist eine konzertliche Sonderveranstaltung vorgesehen, und zwar singt am Nachmittag die Singgemeinschaft Lage(250 Sänger), unter Mitwirkung des gesamten Kurorchesters. Es handelt sich dabei um eine recht interessante und vorteilhafte Art des gemeinschaftlichen Musizierens von Männerchören und Jugendlichen. Außer schönen und wuchtigen Männerchören werden frohe Maienund Wanderlieder mit frohen Waldliedern abwechseln. Ein Teil dieser Chöre für Jugendliche wird vom Orchester begleitet werden. Im zweiten Teil des Konzertes wird der Eichholz feierte Glänzender Verlauf des Haupttages- Ein Fest wahrer Volksgemeinschaft Wenn in Eichholz Schützenfost gefeiert wird, dann weiß man von vornherein, daß dieses in echter Volksgemeinschaft vonstatten geht. Den Beweis hierfür dürfte wiederum das diesjährige Schützenfest geliefert haben. Es war ein Festtag, wie man ihn sich nicht besser wünschen konnte. Der reiche Fahnen= und Girlandenschmuck und die vielen Ehrenbogen gaben dem Ort ein festliches Gepräge. Ein überaus reges Leben und Treiben war zu verzeichnen, und fröhliche Menschen, denen man die Festesfreude vom Gesicht ablesen konnte, sah man überall. Ja, Eichholz weiß seine Schützenfeste zu fetern! Die Schützengesellschaft hat weiter an Boden gewonnen, und sie darf damit rechnen, daß nach diesem Fest in drei Jahren die Anteilnahme noch weit größer sein wird. In den frühen Mittagsstunden strebten die Schützen zum„Dreierkrug", wo angetreten wurde. Schützenoberst Pg Copei ergriff das Wort und ging nach Begrüßung aller Schützenbrüder und Festteilnehmer auf die Geschichte der Eichholzer Schützengesellschaft ein. Dann fand der Empfang des Schützenkönigs und der Königin, Frau Siemert, statt. Nachdem nach den Klängen des Präsentiermarsches das Königspaar und der Hofstaat die Front des Bataillons abgeschritten hatten, fuhren der vierspännige Königswagen und das Gefolge vor. Mit klingendem Spiel setzte sich das Schützenbataillon i Bewegung zum Durchmarsch durch die Gemeinden. Anschließend fand der Vorbeimarsch im„Akten Wog“. statt. Nachdem das Königspaar mit dem Hofstaat Aufstellung genommen hatte, marschierten die Schützen in schneidigem Paradeschritt vorbet. Durch die festlich geschmückten Straßen, in denen die begeisterten Volksgenossen dichtgedrängt Spalier bildeten, ging es zum Festplatz. Hier entwickelte sich ein fröhliches Leben und Treiben, wie es nun einmal zu einem rechten deutschen Schützenfest gehört. Hunderte waren hinausgepilgert, um in echter Schützenkameradschaft teilzunehmen an diesem schönen Fest. Auf dem Vergnügungsplatz herrschte ein Massenandrang; währenddessen wurde auf den Scheibenständen das Preisschießen veranstaltet, an dem sich viele beteiligten. Damit war der Festakt beendet. Die Kompanien lösten sich auf und es wurde tüchtig dem edlen Gerstensaft zugesprochen. Es herrschte bald eine Stimmung, die nicht zu überbieten war. So sei zum Schluß nochmals festgestellt, daß das diesjährige Schützenfest in jeder Beziehung den besten Verlauf nahm; es war ein Fest, das in wahrer Volksgemeinschaft gefeiert wurde. Wie Rarh hann man bräunen? Nun— de gibfs keine foste Skeie; die netürliche Veranlagung entSscholdet. Fest sicht, daß Sie das„Breunwerden“ wesentlich fördern, wenn Sie sich vor Jeder Sonnenbestrahlung gu mit Nlves einreiben. Cen gesamte Chor ein neuzeitliches Chorwerk bieten:„Heiliges Vaterland“ von Franz Philipp, das bei der Einweihung der Thingstätte bei Heidelberg vor 20 000 Zuhörern uraufgeführt wurde und seitdem, wo es nur geboten wurde, immer den stärksten Beifall gefunden hat. Es lohnt daher für jeden, sich das Konzert an diesem Nachmittag anzuhören, da diese Gelegenheit nicht so leicht wieder geboten wird. Wüsten. Bestandene Prufung. An der Friedrich=Schiller=Univerfttät in Jena bestand Erich Meierkord, Sohn des Tischlermeisters Gustav Meierkort, das Staatsaramen als Lehrer mit„gur Neues aus Sitzung der Gemeinderäte Am Montagabend fand im Hotel„Waldheim“ eine Sitzung der Gemeinderäte statt, die von besonderer Wichtigkeit war. Punkt 1 der Tagesordnung sah die Abnahme der Gemeinderechnung für das Rechnungsjahr 1935=36 vor. Der Bürgermeister, Pg. Fahrig, gab eine eingehende Erklärung über die einzelnen Positionen. Die Gemeinderechnung, die in Einnahme mit RM. 57 152.27 und in Ausgabe mit RM. 40 838.26 abschließt, also einen Ueberschuß von RM. 16319.01 zeitigt, wurde ohne Beanstandungen durch die Gemeinderäte abgenommen und dem Bürgermeister Entlastung erteilt. Ein recht erfteuliches Bild gab auch die Vermögensübersicht der Gemeinde. Einem Vermögen von RM. 71 870.22 stehen an Schulden RM. 25 050.92 gegenüber, so daß der Vermögensbestand RM. 46 819.50 beträgt. Die Rechnung des Wasserwerkes 1935=36, die in Einnähme mit RM. 27766.18 und in Ausgabe mit RM. 23 066.31, also mit einem Ueberschuß von RM. 3499.87 abschließt, wurde ohne Einwendungen für abgenommen erklärt.— Unter Punkt 3 und 4 gab der Bürgermeister Pg. Fahrig einen Rechenschaftsbericht über die finanziellen Verhältnisse der Gemeinde und des Wasserwerkes im ersten Quartal 1936=37. Einwendungen wurden in beiden Fällen nicht erhoben.— Auf Grund der erlassenen Ortssatzung besteht bekanntlich ein Anschlußzwang an die Wasserleitung. Der Gemeinderat billigte in dieser Beziehung das Vorgehen des Bürgermeisters.— Punkt 6 der Tagesordnung befaßte sich Ploitsheide. Luftsportveranstaltung. Wir wollen nicht verfehlen, schon jetzt auf eine Veranstaltung hinzuweisen, die für jedermann von großem Interesse sein wird. Am Sonnabend, dem 18. Juli, findet nämlich bei Barkemeier in Pivitsheide eine Großveranstaltung der Luftsport=Ortsgruppe Lage statt. An diesem Abend spricht um 20 Uhr der ehemalige Luftschiffoffizier Priem(Dortmund) zu seinen Lichtbildern über„Meine Erlebnisse mit L3 101 auf Kriegsfahrt" und„Entwicklung und gegenwärtiger Stand der Luftfahrt". Erfreulicherweise hat die Fliegerhorstkommandantur in Detmold die Mitwirkung ihrer Musikkapelle in Aussicht gestellt. Der Eintritt ist frei. Nach dem offiziellen Teil hat jung und alt Gelegenheit, das Tanzbein zu schwingen. Auf Einzelheiten der Veranstaltung kommen wir in den nächsten Tagen noch zurück. Holzhausen=Sylbach. Bestandene Prufung. Frl. Helma Diekmann, Tochter des Lehrers i. R. Wilhelm Diekmann, hat an der Hamburgischen Universität ihre Prüfung für das Volksschullehramt mit dem Prädikat„Mit Auszeichnung" bestanden. Knetterheide. Aus der Kriegerkameradschaft. Der Monatsappell der Kriegerkameradschaft fand am letzten Sonnabend im Vereinslokal statt. Kameradschaftsführer Pg. Hillebrenner gedachte noch einmal in ehrenden Worten des verstorbenen Kameraden W. Rauchschwalbe, der seit Gründung des Vereins unermüdlich als Vorstandsmitglied für den Verein gearbeitet hat. Zu seinem Nachfolger wurde Kamerad Pg. Beine bestimmt. Nach Erledigung mehrerer Vereinsangelegenheiten wurde ein interessanter Lichtbildervortrag gehalten. In einer Reihe von Lichtbildern wurden die Erbkrankheiten und ihre Folgen gezeigt. Ein zweiter und dritter Teil dieser Vortrages werden im nächsten Appell folgen. mit einem Darlehn der Gemeinde an das Wasserwerk in Höhe von RM. 4000.—, das letzterem zinslos zur Verfügung gestellt wurde.— Weiter gelangts“ ein Schreiben der Anlieger des Schulweges zur Verlesung, das die Uebernahme bzw. den Ausbau genannden Weges betraf. In dieser Angelegenheit soll erst die Stellungnahme des Schulvorstandes abgewartet werden. — Auf Antrag des Gemeinderates, Pg. Karl Heindl, wird den notleidenden Volksgenossen der vom Hochwasser schwer betroffenen bayerischen Ostmark RM. 250.— auf das Sonderkonto bei der Sparkasse in Bayreuth überwiesen werden.— Unter Punkt Verschiedenes verlas der Bürgermeister ein Schreiben des Infanterie=Regiments 58, in welchem der Einwohnerschaft für die gute Aufnahme bei der letzten Einquartierung der Dank ausgesprochen wird.— Die Begehung des Gemeindebezirks seitens der Gemeinderäte findet nunmehr am Freitag, dem 24. Juli, statt, die um 16 Uhr bei der Gastwirtschaft„Sternschanze“ ihren Anfang nehmen wird. Im Anschluß an diesen Schnatgang soll dann noch eine Besprechung über die Straßenbenennung stattfinden, die nunmehr Wirklichkeit werden soll. Im Interesse unseres Luftkurortes kann diese Maßnahme nur begrüßt werden. Nachdem noch mehrere Eingänge von den Gemeinderäten zur Kenntnis genommen worden waren, schloß der Bürgermeister mit einem Treuegelöbnis zum Führer die arbeitsreiche Sitzung. Dank an die Bevölkerung Von dem Kommandeur des Infanterie=Regiments 58 erhielt Bürgermeister Fahrig folgendes Schreiben: Für die Gastfreundschaft, die Hiddesen und seine Einwohner der 6. Kompagnie in so entgegenkommender Weise bei der Einquartierung vom 6./7. 7. 36 gewährt haben, möchte ich Ihnen und der Einwohnerschaft meinen besonderen Dank aussprechen. Der Aufenthalt am Fuße des Hermannsdenkmals wird unseren jungen Soldaten eine schöne Erinnerung aus ihrem kurzen Soldatenleben bleiben. Aus der Gemeinde. Als wir uns Anfang des Monats Juni an dieser Stelle mit der Einwohnerzahl beschäftigten, gaben wir der Hoffnung Ausdruck, im Monat Juli unseren Lesern berichten zu können, daß die Einwohnerzahl 2700 erreicht bzw. überschritten worden sei. Die Tatsache ist auch eingetreten, beträgt die Einwohnerzahl doch nunmehr 2706. Gemeinschaftsstunde. An die Gemeinschaftestunde der luth. Frauenhilfe am Donnerstag, dem 16. d. M.,(bei Frau Pieper) wird erinnert Aus dem Bauleben. Das beste Zeichen der Aufwärtsentwicklung einer Ortes ist bekanntlich die Bautätigbeit und es erfüllt uns jedesmal mit besonderer Freude, wenn wieder einmal die bekannten Schläge der Hille=Bille durch unser schönes Hiddesen schallen; wie es nun in diesem Jahre schon so oft der Fall gewesen ist. Am Hülsenweg, weit zurück von der Straße, konnte vor einigen Tagen der Neubau des Vo. Fritz Grote gerichtet werden. Wie man es nun bei diesen Anlässen nicht anders gewohnt ist, wurde der Bauabschnitt in recht gebührender Weise gefeiert. Oettern. Ausflug zum Sternberg. Erbhofbauer Siekmann hatto seine Landarbeiter mit Angehörigen in der vorigen Woche zu einem Autobusausflug nach Dörentrup und Burg Sternberg eingeladen. Etwa 25 Volksgenossen waren der Einkadung gefolgt und durften vor der schweren Erntezeit einen frohen Tag verleben. Wahmbeck. Verkehrsunfall. Auf der stark abfallenden Straße nach Brake, an der sog.„Klußmanns Kuhle", scheuten bei einem entgegenkommenden Lastauto die Pferde des Landwirts B. aus Maßbruch, die einen mit Bruchsteinen beladenen Wagen zogen. In rasendem Tempo ging's den Berg hinunter; dem Gespannführer war es nicht möglich, den Wagen zum Halten zu bringen. Das Fahrzeug eines hiesigen Einwohners, das gerade der Weges kam, wurde gestreift und mehrere Körde mit Kirschen, die in Lemgo verkauft werden sollten. flogen auf die Straße. Vor einem entgegekommenden Auto wichen nun die aufgeregten Pferde nach rechts aus und stürzten mit dem schwerbeladenen Wagen das steile Ufer hinunter. Der Fahrer wurde vom Wagen geschleudert, erlitt aber glücklicherweise keine ernsten Verletzungen. Ein Pferd wurde jedoch so schwer verletzt, daß es notgeschlachtet werden mußte. Da es sich noch um ein junges Tier handelt, wird der Verlust den Besitzer schwer treffen. Elbeinzen. Tonfilmvorführung der Gaufilmstelle. Am Freitag, dem 17. Juli, 20.30 Uhr, findet nach längerer Pause wieder eine Filmveranstaltung bei Gastwirt Habenicht statt. Zur Vorführung gelangt der Tonfilm„Die Werft zum grauen Hecht“, ein Kulturfilm und die aktuelle Wochenschau. Karten sind im Vorverkauf in der Gemeindesparkasse zu haben. Brakelsiek. Aus der Gemeinde. Am Freitagabend um 8 Uhr fand in der Wohnung des Bürgermeisters eine Sitzung der Gemeinderäte statt. Die Rechnung 1935 schließt mit einer Einnahme von 13 497,84 RM. und einer Ausgabe von 11 904,79 RM. ab, so daß ein Ueberschuß von 1593,05 RM. verbleibt. Es konnten sogar 3160 RM. von der Schuldenkast für das gekaufte Land auf dem Roth abgetragen werden. Die Jahresrechnung, die von dem Rechner Hanke vorgelegt wurde, wurde an Hand des Kassenbuches und der Belege von dem gesamten Gemeinderat geprüft und für richtig befunden. Da Beanstandungen nicht vorlagen, wurde auf Antrag der Kassenführung Entlastung erteikt.— An der Reichsstraße an der Schule entlang sollen etwa 100 Meter Nohre gelegt werden.— Unter„Verschiedenes“ wurden dann noch kleinere Angelegenheiten besprochen. Rischenau. Vom Kleinkakibersport. Am letzten Sonntag fand auf dem Schießstand im Salkenbruch im Rahmen des Landesschießens 1936 das Vereinsschießen des hiesigen Kleinkalibervereins statt. Es wurden gute Durchschnittsleistungen erziekt; von 14 angetretenen Schützen konnen 11 die erforderliche Ringzahl erreichen. Damkt kann der hiesige Verein beim Landerschießen, das demnächst in Niese stattfindet, zwei Mannschaften stellen. Es wäre sehr zu wünschen, wenn sich die Jugend mehr am Schießen beteiligen würde. Bösingfeld. Einem Uebelstande abgeholfen. Die Berufsschule war bislang in der Bürgerschule untergebracht. Schon seit Anfang der Unterbringung stellten sich wegen der Raumverhältnisse Schwierigkeiten ein; der Unterricht der Berufsschule mußte so gelegt werden, daß der Unterricht in der Bürgerschule nicht gestört wurde, und aus diesem Grunde heraus wurden die Unterrichtsstunden der Berufoschule auf die späten Nachtmittagsstunden bzw. auf die Abendstunden gelegt. Hierdurch bildete sich dann im Laufe der Zeit ein Uebelstand heraus, wenn die Schüler bzw. Schülerinnen in später Abendstunde * den Heimwog in die benachbarten Dörser antreten mußten. Diesem Uebelstand Rechnung tragend, hat man sich seit einiger Zeit bemüht, für die Berufoschule undere Unterkunftsräume ausfindig zu machen. Die Bemühungen sind von Erfolg gewesen. Es ist jetzt die alte Küsterschule an der Südstraße dazu ausersehen, in ihr mit verhältnismäßig geringen Kosten Unterrichtsräume zu schaffen, die den Anforderungen auf längere Zeit hinaus genügen werden. Vorgesehen ist, im Kellergeschoß Räume für die Kochschule, im Erdgeschoß die Unterrichtsräume und im Obergeschoß je einen Näh= und Zeichensaal zu schaffen. Mit den Umbauarbeiten soll in der nächsten Zeit begonnen werden, nachdem der Kreisausschuß die erforderlichen Mittel in dankenswerter Weise zur Verfügung gestellt hat. Wir freuen uns über diese einfache, aber praktische Lösung der uns schon lange drückenden Sorge. Wir sind der Ueberzeugung, daß hier wieder etwas gutes geschaffen wird, zum Wohle unserer Berufsschule. Erder. Vom Fremdenverkehr. Ende voriger Woche trafen die schon lange angemeldeten KdF.=Urlauber aus Berlin zu einem achttägigen Aufenthalt hier ein. Am letzten Sonntag besuchten viele Fremde aus der nährren und weiteren Umgebung unser schönes Weserdörfchen. Auch die umliegenden Ausflugslokale konnten eine große Besucherzahl feststellen. Die Berliner Urlauber unternahmen am Sonntag eine Dampferfahrt von Vlotho nach Hameln. Erder. Schulschiff„Haus Schemm“. Am Sonntagmittag passierte das bekannte Schulschiff „Hans Schemm", das sich auf der Fahrt von Oldenburg nach Osterburg besand, unseren Ort. Das Schulschiff fuhr weiter bis nach Hameln, wo seine Passagiere die Rattenfängerstadt besichtigten. Barenholz. Bauarbeiten an der Kirche. Wie wir hören, soll unsere Kirche einen neuen Fußboden, neue Bänke und eine neue Lichtleitung bekommen. Die Arbeiten sollen bis zum Erntedankfest beendet sein. Von den Gemeinden Varenholz, Erder und Stemmen ist ein sehr ansehnlicher Betrag für diese Arbeiten gespendet worden. Talle. Beratungsstunde. Heute nachmittag um 3 Uhr findet in der unteren Schule in Kirchheide auch für den Schulbezirk Talle die Beratungsstunde des Kreisarztes statt. Die Elternschaft wird darauf hingewiesen. Talle. Empfindlicher Verlust. Großes Pech hatte vor einigen Tagen der Gastwirt W. Krüger von hier. In einem unbewachten Augenblick gingen seine beiden Kühe aufeinander los. Das kleinere Tier, noch ein Rind, wurde dabei so unglücklich getroffen, daß ihm die Schädeldecke aufgerissen wurde. Da sich der Vorgang auf dem Felde zugetragen hat, war niemand zur Stelle, der das Tier hätte notschlachten können. Der Schaden beläuft sich auf 300 Mark. Kirchheide. Schwindler. Bei dem Bauern G. im benachbarten Pillenbruch kam vor einigen Tagen mit einem alten Fahrrade ein etwa 28 bis 30 Jahre alter Mann vorgefahren, der sich Hans Horst nannte, und beschwindelte den Bauern um 4 RM. Am Abend desselben Tages ist zweifellos derselbe Mann auf den Hof der Frau F. in Matorf gekommen und hat zunächst gefragt, wo die Wirtschaft Hartmann wäre. Als ihm gesagt wurde, diese sei etwa 1 km entfernt, ist er fortgegangen. Nach etwa einer Viertelstunde ist der Mann wiedergekommen und hat erzählt, die Wirtschaft sei schon zu. Im Laufe der Unterhaltung hat er dann gefragt, ob er bei F. nicht schlafen könnte. Frau F. hat ihm dann ihr Fremdenzimmer zur Verfügung gestellt. Am andern Morgen hat er hier dann ein Fahrrad gestohlen, das wie folgt beschrieben wird: Marke Zeppelin, neuer gelber Sattel, schwarzer Rahmen, neuer Gepäckhalter, rote Ballonreifen, englischer Lenker. Die Nummer kann nicht angegeben werden. Vor Ankauf wird gewarnt. Humseld. Uniall. Der Zimmermann Fritz P. aus Schwelentrup hatte vor einigen Tagen auf einer Baustelle Rundholz zu beschneiden. Bei dieser Arbeit flog ihm ein keilförmiges Schwartenstück so unglücklich an den Kopf, daß er eine klaffende Wunde an der rechten Kopfseite über dem Auge davontrug, die ihn zwang, ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Schönhagen. Unfall. Der Landwirt B. wollte vor einigen Tagen seinen Viehhausboden mit Brettern belegen. Bei dieser Arbeit tat er einen Fehltritt und verlor das Gleichgewicht. Dabei fiel er so unglücklich auf einen Balken, daß er eine Rippenquetschung erlitt. Neue Warnzeichen für die Eisenbahnübergänge Um die Verkehrssicherheit an den Eisenbahnübergängen zu erhöhen, werden noch im Laufe dieses Monats an sämtlichen Reichostraßenübergängen— es handelt sich dabei in Deutschland um 1700 Uebergänge— neue Warnschilder, sogenannte„Baken“(links), angebracht. Die automatische„Warnlichtanlage“(Bild rechts) wurde bisher an 120 Wegeübergängen der Reichsbahn aufgestellt. Das weißleuchtende Blinkzeichen wird beim Herannahen eines Zuges durch rote Blinkzeichen abgelöst, wodurch der Kraftfahrer auf das Fehlen der Schranke am Wegübergang hingewiesen wird.(Scherl=Bilderdienst=M) Sängergruppenfest in Lüdenhausen Schon tagelang hatten die Lüdenhauser Sänger gerüstet und gearbeitet, um dem Festplatz für das Gruppensingen in der schattigen Wiese hinter den Schulen ein würdiges Aussehen zu verschaffen, und doch reichten die vielen Sitzgelegenheiten nicht aus für die vielen hundert Menschen, die am Sonntagnachmittag nach Lüdenhausen gekommen waren, um sich an unseren herrlichen deutschen Volksliedern zu erfreuen. Nach drei Eingangschören der Lüdenhauser Sängerinnen begrüßte der Sängergruppenobmann Henke, Erder, die Sangesbrüder und=schwestern der Sängergruppe Kalletal sowie alle übrigen Freunde des deutschen Liedes und hieß besonders den Sängerkreisführer Bethke, Detmold, und den Kreischormeister Schafmeister. Bad Salzuflen, herzlich willkommen. Und nun roltte sich das Programm mit seinen 30 Chören ab, immer abwechselnd Männerchöre und gemischte Chöre. Alle Sänger und Sängerinnen wetteiferten miteinander, alle gaben ihr Bestes, und es waren Chöre darunter, die die vielen Menschen in wahre Begeisterung versetzten. Die Namen der Komponisten, wie Niekens, Hans Lang, Pilland, Heinrichs, Schüler und Hensel bürgten dafür, daß im Korgert fast durchweg neuere, gute Chorwerke geboten wurden. Alle Zuhörer wurden i den Bann der Lieder gezogen, und als dann der Gruppenchormeister Schäfer aufrief zum Gemeinschaftssingen, da bildete alles eine große Liedgemeinschaft. Man sang das Lied „vom Jäger in dem grünen Wald" und lernte in unglaubsich kurzer Jekt zwei neue Kanons. Weithin klang der Chor aller Erschienenen vierstimmig aus:„Wann und wo sehen wir uns wieder und sind froh?!“ Schöne, zu Herzen gehende Worte wußte Kreisführer Hans Bethke in seiner Ansprache zu finden, und als dann das Gruppensingen mit zwei Massenchören der gemischten Chöre unter Leitung des Kreischormeisters Schafmeister und zwer Massenchören der Sänger unter Leitung des Gruppenchormeisters sein Ende fand, da gingen alle in dem Bewußtsein auseinander, einige herrliche Stunden in der Sängergruppe Kalletal im Dienste der Volksmusikbewegung verlebt zu haben.— Ein gemütlicher Sängerball im Saale der Gastwirtschaft Krooß schloß sich an. Sängergruppenfest in Donoy Nur noch wenige Tage trennen uns vom Konzert der Sängergruppe„Lemgo“ hier in Donop am 19. Juli. Das Konzert findet im Freien statt, und zwar auf der Wiese gegenüber dem Wittelmeyerschen Saale. Das Programm umfaßt zehn Vortragsnummern, davon bestreitet die Kapelle Baule drei, nämlich den Eingangs= und den Schlußmarsch sowie Nr. 7,„Weidmannsheil“, eine Liedfolge bekannter Jägerlieder. Die Sängergruppe selbst tritt einmal auf das Podium mit den wuchtigen Chören„Groß sind die Wogen“ und mit der„Freien Kunst“ von Stuntz. Dazwischen haben die 15 Gruppenvereine das Wort, die, zu sechs Untergruppen zusammengefaßt, auserlesenes Liedgut zu Gehör bringen werden. Wer also schöne deutsche Volksmusik in freier Natur genießen will, der komme am nächsten Sonntag nach Donopo. Es ist wohl ganz selbstverständlich, daß es für alle Mitglieder der 15 Vereine der Lemgoer Sängergruppe eine Ehrenpflicht ist, an dem Gruppensingen teilzunehmen. Wenn der Wettergott uns am 19. Juli hold ist, dann wird das Sängertreffen in unserem kleinen Dorfe=nicht nur zu einem Sängerfest schlechthin, sondern zu einem großen Volksfest werden, wie wir es hier noch nicht erlebten. Und das ist auch eine hohe Mission des deutschen Liedes und des deutschen Männergesangs. Mitteilung der Kreisbauernschaft Lippe. Beir.: Bäuerliche Werkprüfung bzw. Hauswerkprüfung. Für die Mitte September stattfindenden bäuerlichen Werkprüfungen bzw. Hauswerkprüfungen sind Anträge bis pätestens 28. Juli 1936 der Kreisbauernschaft Lippe in Lage einzureichen. Später eingehende Anträge werden ASDAp. Ortsgruppe Bed Selzuslen. Am Freitag, 20.15 Uhr, Ortsgruppenversammlung in #i. Awgebe der eingtnittenm Bllel inen aller dem 17. d. M., im Hotel Luisenliedsbücher. Erer Parteigenossen ist Pflicht. Orisgruppe Laze. Sämtliche politische Leiter erscheinen heute um 20.15 Uhr zu einer Besprechung in der Geschäftsstelle, Lange Straße. Orisgruppe Müssen. Zu der am heutigen Tage um 20 Uhr im Gasthof Düker stattfindenden Versammiung der Deutschen Arbeitsfront haben sämtliche Parteigenossen zu erscheinen. 1r S S— Kreis Lemgo. Sämtliche Frauenschaften haben sich zum Einkochen von Obst und Gemüse für die RSB. restzur Verfügung zu stellen. Ich bitte, im Monatsbericht die Zahl der monatlich eingekochten Dosen an Obst und Gemüse anzugeben. P. Weschky, Kreisfrauenschaftsleiterin. Bund Deutscher Mädel. Gruppe Detmold-Land. Alle Mädelschaftsführerinnen, die auf Fahrt gehen wollen mit ihren Mädeln, kommen am Donnerstag um 20 Uhr zur Bismarckstraße 2. Deutsche Arbeitsfront. Ortswaltung Horn. Am Freitag, dem 17. Juli, 20.30 Uhr, haben alle Amtswalter der DAF. der Stadt Horn zu r Zusammenkunft der NSDAP. bei Pg. Koch, AdolfHitler=Straße, zu erscheinen. Ortsgruppe Müssen. Heute, 20 Uhr, findet bei Büker in Breitenheide eine Mitgliederversammlung der DAF. statt. Erscheinen aller Mitglieder ist Pflicht. Auch die Zelle Hörste und die Nichtmitglieder nehmen teil. R5AOV. Ortsgruppe Schötmar. Am Donnerstag, dem 16. d. M., 20.15 Uhr, Amtswaltersitzung im Junkerhaus. Sämtliche Block= und Zellenwarte sowie alle Block= und Zellenmütter der RSKOV. und alle Fachberater haben daran teilzunehmen. Die Zellenwarte haben ihre Zellenlisten mitzubringen. Es wird betr. Erscheinen Kontrolle ausgeübt. Orisgruppe Heidenoldendors. Heute, 20.30 Uhr, findet bei Gastwirt Hesse die Monatsversammlung statt. Was willst du wissen? Selbstverständlich möglichst alles, worauf du selbst keine Antwort weißt, nicht wahr? Täglich tauchen für den Privatmann wie für den Geschäftsmann so zahlreiche Fragen wirtschaftlicher und rechtlicher Natur auf, daß es oft erst zeitraubender Bemühungen bedarf, bis man die gewünschte Antwort hat. Hier hilft nun ein umfangreiches Werk von Walter Johnson:„Was willst du wissen?(Verlag Hesse& Becker) Auf nahezu 1000 Seiten enthält es eine schier unerschöpfliche Fülle von Angaben, die Kaufleuten, Fabrikbesitzern, Handwerksmeistern, Angestellten usw. wertvolle Dienste leisten werden. Rechts= und Wirtschaftskunde. Sozialversicherung, Steuern und Zölle, Post und Eisenbahnen, Gerichtswesen, Geschäftsführung, Werbung und viele andere Wissensgebiete werden in ausführlichen, leichtv erständlichen Abschnitten behandelt. Wer z. B. wissen will, welche gesetzlichen Bestimmungen bei Grundstücksverkäufen, bei Geschäftsübernahmen oder bei der Buchführung zu beachten sind, findet hier zuverlässige Antwort. Das Werk vereinigt in bester Weise einen vielseitigen Inhalt mit gründlicher, stets stichfester Darstellung und kann somit als guter Ratgeber empfohlen werden. N. L. Der Fürsorgeverband hat gemäß§ 21a FVO. einen Anspruch auf Erstattung der Kosten der Kleinrentnerhilfe gegen die unterhaltspflichtigen Personen. Lediglich als Erben sind die Kinder wie auch die übrigen Verwandten auf= und absteigender Linie von der Ersatzpflicht der Kleinrentnerhilfe befreit. Warum deutsch, wenns als Fremdwort geht? Von Prof. Dr. Klopfer „Was heißt extravertieren, Vater?“ fragt mich heute meine Tochter Anna. Anna ist siebzehn Jahre alt, besucht das Gymnasium, rechnet mich zum vorigen Jahrhundert und behandelt mich dementsprechend nachsichtig. Wenn sie mich etwas fragt, kann ich meist vermuten, daß dahinter eine Falle steckt, aber ich tu's nicht, ich bin zu harmlos dazu. Anna liest sehr viel, sie hat darin eine bewunderungswürdige Verdauungskraft, um nicht zu sagen Absorptionsfähigkeit. Sie liest an einem freien Nachmittag Jean Pauls Titan, Kants Kritik der reinen Vernunft, Courths=Mahlers Strandgräfin und die Morgenhausener Tagespost. Dabei liest sie nicht blos so obenhin, sondern versucht sich bei allem etwas zu denken, wenn es auch nicht immer richtig sein mag. Aus eben diesem Grunde fragte sie mich heute beim Lesen eines Berichtes über die Tagung des Kneipvereins von Morgenhausen, was das sei:„extravertieren“? Ihre Frage unterbrach hart und schroff meine eigene Leserei. Ich war gerade in Erimms Märchen beim Wolf, wie er die alte Großmutter auffraß.„Vertiert“, sagte ich,„ja, das ist doch ganz einfach— wenn einer z. B. seine Großmutter frißt, dann ist er eben vertiert— und ein extravertierter, das muß ein ganz besonders gemeiner Menschenfresser sein.“„Ist er aber dann auch nervös?“ lächelte meine kluge Tochter. Da haben wir's! dachte ich. Da ist also wieder die Falle! „Wieso?“ fragte ich, um Zeit zu gewinnen.„Na ja“, erklärte sie ungeduldig,„ich lese doch hier eben einen Aufsatz über die Nervosität, und da unterscheidet der Doktor zwischen introvertierten und extravertierten Annen.! „Soso“, sagte ich, und flüchtete mich wieder zur Großmutter, die der Wolf inzwischen mit Stumpf und Stiel aufgefressen hatte. Aber wieder konnte ich nicht lange dabei bleiben. Meine Tochter Anna meinte, das wäre ja Unsinn, was ich da gesagt hätte, das müßte doch ganz anders heißen! Jetzt wurde die Sache ernst. Ich stand auf und holte den Georges, das lateinischdeutsche Wörterbuch.„Vielleicht findest du darin eine Erklärung“, sagte ich freundlich in der Hoffnung, daß meine Tochter mit dem dicken Buche nicht früher fertig werden würde als ich mit meinem Notkäppchen. Aber ich hatte mich grimmig getäuscht. Nach zwei Minuten triumphierte sie:„Ich sagte es ja, Vater, mit deiner Weisheit aus dem vorigen Jahrhundert kommst du nicht weit. Weißt du, was das Wort bedeutet? Es kommt vom lateinischen„vertere“, das heißt„wenden“. Ein extravertierter Mensch ist also ein nach außen gewendeter, und ein introvertierter ein nach innen gewendeter Mensch.“„Viel Latein hat der Doktor aber nicht gekonnt", trumpfte ich meinerseits auf,„denn warum hat er nicht extravers und introvers gesagt, da eben im lateinischen„gewendet“ nicht„vertiert", sondern versus, meinetwegen versiert heißt; das Wort gibt's ja auch bei uns. Wir sagen doch auch pervers und nicht pervertiert, nicht wahr?" Das gab meine kluge Tochter zu, und ich war glücklich. Ich wollte eben wieder zu meinem Rotkäppchen entschlüpfen, da fügte sie an:„Ja, warum sagt der Mann da nicht einfach statt introvertiert oder introversiert inwendig und statt extravertiert auswendig?“ „Weil er ein Doktor ist. Aber er ist ein schlechter Lateiner“, fügte ich, warm gewodren, hinzu.„Denn ganz gleich, ob er vertiert oder versiert sagt, er hängt da an sein Latein eine Endung, die nicht entfernt lateinisch ist, sondern aus dem Französischen kommt. Er sagt wohl auch probieren statt proben und filtrieren statt filtern...“ Anna hörte aufmerksam zu. Es ist im Grunde mein Stolz, zu sehen, wie sie gelernt hat, sich bei jedem Worte etwas zu denken; das sollten wir alle machen, und es wäre unserer deutschen Sprache Schaden nicht. Aber wir Leute vom vorigen Jahrhundert wollen nicht immer kämpfen; wir suchen dann und wann gern friedliche Gefilde auf. Darum habe ich auch meine ungeteilte Freude gerade bei Grimms Märchen, weil darin keine Fremdwörter stehen. Neulich fragte mich Anna, was„pittoresk“ sei. Ich sagte„malerisch“.„Warum schreibt der Mann dann nicht„malerisch“ meinte sie.„Ja, hörst du denn nicht, daß pittoresk viel vornehmer klingt als malerisch?“— „Nein, ich breche mir die Zunge dabei ab. Ist es russisch?“—„Nicht ganz, es ist italienisch“.—„Richtig“, lobte Anna,„also eigentlich lateinisch; pictor heißt der Maler. Aber das„esk“? Was ist mit dem „es.?“—„Sehr einfach, es ist das deutsche„isch“. Fresco heißt frisch.“—„Und grotesk würde grotisch heißen.“—„Genau wie es lutherisch heißt und nicht lutheresk, oder michelangelisch und nicht michelangelesk?“„Das ist komesk“, meinte sie lächelnd.„Da muß ich wohl jetzt auch sagen die„Humorische" und nicht die Humoreske?“—„Versuch's immerhin, nur sag dann die humoristische oder(wie der Duden will) die humorige Geschichte— jedenfalls bitte ich nicht„humoristisch". Besser wäre es, du machtest reinen Tisch und sprächst von der„heitern“ Geschichte. So hält's auch Goethe. Zumal weder die Italiener noch die Franzosen unter Humor das verstehen, was wir Deutsche darunter verstehen. Wenn wir das Fremde erst einmal so recht innerlich verkraftet haben werden, wird sich bald auch das Wort dafür einstellen oder sich aus der fremdwörtlichen Haft frei machen. Wer spricht heute von dem Aeroplan oder vom Veloziped oder vom Automobil, nachdem wir unsere deutschen Flugzeuge, Fahrräder und Kraftwagen haben? Aber jeder muß mithelfen! Ein übles Zeichen, wenn wir nicht übers Fremdwort hinwegkommen da, wo es eine deutsche Deutung gibt!“ So sprach ich Mensch aus dem vorigen Jahrhundert, wie es meine Tochter gern ausdrückt. Diese aber fügte abschließend hinzu: „Nicht wahr, sonst vertiert man allmählich?“ Alt bekommt einen Zunamen Die türkischen„Schulzes“ paradieren mit Heldennamen. In der Türkei ist jetzt die Frist, innerhalb deren sich die Türken einen Zunamen wählen mußten, abgelaufen; von jetzt ab gibt es Namen von Staats wegen. Atatürk, der große Reformator der Türkei, modernifiert die türkischen Staatsangehörigen vor allem auch dort, wo jahrhundertealter Brauch und Gewohnheit zunächst unüberwindlich scheinende Hindernisse erstehen ließen. Man erinnert sich vielleicht noch der öffentlichen Unterrichtskurse, bei denen der Bevölkerung der Gebrauch der kateinischen Schrift beigebracht wurde. Atatürk überzeugte sich übrigens durch gelegentliche kleine Eramina der Staatsbeamten, ob sie bereits die lateinischen Buchstaben beherrschten. Am 1. Januar 1935 begann nun eine neue einschneidende Reform. Binnen 18 Monaten mußten sich sämtliche türkischen Staatsangehörigen einen Zunamen wählen. Das hat für albe Türken eine besondere Bedeutung; denn nach uraltem Brauch redete man sich mit dem Vornamen an. Allenfalls wurden Beinamen hinzugefügt, die sich auf den Vater des Angeredeten bezogen. Nun gibt es natürlich überall eine verhältnismäßig eng begrenzte Zahl von Namen, die als Vornamen verwendet werden können. Man kann sich deshalb unschwer vorstellen, was es für ein Durcheinander an Mißverständnissen und Verwechslungen gab, wenn Hunderttausende, wenn nicht gar Millionen denselben Namen hatten. Der bei uns weit verbreiteten Familien der Müllers oder Schulzes entsprechen in der Türkei die der Mehmet Alis oder Ismail Hakkis. Um die Alis oder Hakkis voneinander zu unterscheiden, wurden persönliche Eigenschaften oder Charakteristiken angewandt, die nicht immer gerade erfreulich waren. Da gab es einarmige, kahlköpfige, humpelnde, schielende, schwerhörige Alis neben Mi dem Gärtner oder Ali dem Bäcker usw. Diese persönlich gefärbten Namen gibt es nun heute nicht mehr. Es hat sich interessanterweise dabei herausgestellt, daß die Türken, die derartige Unterscheidungsnamen hatten, die ersten waren, die sich schöne Namen ausfuchten, vor allem solche, die im Gegensatz zu ihrem bisherigen Namen standen. Dabei offenbarten sich natürlich allerhand merkwürdige Wunschträume. Ein kurzsichtiger Ali erbat sich den Namen Adlerauge; ein anderer Ali, der bei seinen Landsleuten im Ruf der Feigheit stand, heißt von jetzt an Ali Löwenherz. Den Vogel schoß aber ein Ali ab, der lahmte und an Krücken ging und sich als Ali Dagh Deviren eintragen ließ, das heißt nämlich: der Ueberwinder der Gebirge. Die frühere Gewohnheit, an den Vornamen die Silbe„Ogku“ anzuhängen, was etwa unserm„Sohn“ entspricht, durfte an sich beibehalten werden, ist aber merkwürdigerweise nicht allzu oft gewünscht worden. Am 1. Juli ist jetzt die Frist abgelaufen. In den letzten Tagen zuvor gab es noch einen ungeheuren Andrang auf die staatlichen Büros. Wer die Frist versäumt hat, bekommt nun einen Namen von Staats wegen. Die Verschworenen von Bayreuth im Dienste Richard Wagnveo- Kleine Eeinnerungon zum 60jährigen Zubiläum der Bayrenther Festspiele Von Arthur Graefe. I. Der„BIsmark von Bayreulh“. Adolf von Groß erganisiert die Jestspiele. Auch ein künstlerisches Unternehmen von noch so großem Idealismus braucht unbedingt eine Organisation, um verwirklicht, und zweitens, um geleitet zu werden. Als klassischer Organisator Bayreuths bleibt Adolf von Groß, der Schwiegersohn des Bayreuther Bankiers Friedrich Feustel, unvergessen. Er nahm die Durchführung aller finanziellen Pläne auf sich, die mit dem Bau des Festspielhauses und später mit der Verwaltung der Festspiele verbunden waren. Nicht umsonst erhielt dieser biedere Mann, dessen Lebensaufgaben echt deutsch in der Arbeit für den geliebten und verehrten Meister Richard Wagner bestand, den Ehrentitel der„Bismarck von Bayreuth“. Er hat ihn sich ehrlich und mit vielen Mühen und Sorgen verdient. Adolf von Groß war, wie Zeitgenossen und getreue Chronisten der Bayreuther Festspiele nicht genug zu loben wissen, ein lebendes Archiv in allen Fragen, die irgendwie mit den Festspielen zusammenhingen. Er kannte alles und alle. Seine unverwüstliche Energie und sein Taktgefühl halsen ihm über manche peinliche Situation, über manchen Streit zwischen Künstlern hinweg. Aus dem Brautstand zu Wagner. Es mutet wie ein Symbol an, daß gerade in dem Sommer 1872, in dem Richard Wagner endgültig nach der Stadt am roten Main übersiedelte,„Vetter Adolf", wie man Groß im Familienkreise nannte, Hochzeit machte. Wagner wohnte bei seinem ersten Aufenthalt in Bayreuth bei Feustel. Als er von der bevorstehenden Hochzeit erfuhr, sagte er im Scherz:„Sie werden mich doch sicher zu der großen Familienfeier einladen?" was selbstverständlich sofort geschah. Der Meister war an diesem Tage in ausgelassenster Laune, er sprudelte geradezu von Witz und Humor, so daß niemand in dem quecksilbrigen, kleinen Mann den Komponisten des tragischen Liedes von Liebe und Tod— Tristan und Isolde— vermutet hätte. An diesem festlichen Abend, der mit Tanz in der Gastwirtschaft„Zum Anker“ endete, wurde eine Freundschaft aufs Leben geschlossen. Seit diesem Tage wurde der zunächst etwas schüchterne und nicht gerade zugängliche junge Mann zu dem treuesten Jünger des Bayreuther Meisters, dessen Größe er wohl erst allmählich richtig verstehen lernte. Mit dem untrüglichen Instinkt des schlichten Mannes hatte Groß sofort gespürt, daß er einen genialen Kunstreformator vor sich hatte, in dessen Wunderwelt man sich erst vertiefen mußte, um ihrem ganzen Zauber vollständig zu erliegen. Es gehörte nicht wenig diplomatischer Takt dazu, um die schwierigen Verwaltungsgeschäfte reidungslos abzuwickeln. Ein charakteristischer Vorfall soll— seines grotesken Einschlags wegen— hier erzählt werden: Nachdem die ersten Festspiele des Jahres 1876— der Ring des Nibelungen— mit einem beispiellosen künstlerischen Erfolg, aber leider mit einem Defizit verrauscht waren, bereitete Wagner allen Schwierigkeiten zum Trotz die Uraufführung seines Schwanengesanges, des Bühnenweihfestpieles„Parsisal“, vor. Es fehlte vor allem an Geld, und so wurde jede Spende freudig begrüßt— bedeutete sie doch einen Beitrag für die Ermöglichung des gewaltigen Unternehmens. P. S. verspricht 10 000 Rudel. Im Sommer 1879 erschien nun ein junger Russe aus Moskau in Bayreuth, der aus Höflichkeitsgründen mit den Anfangsbuchstaden seines Namens P. S. bezeichnet sei. Dieser Russe meldete sich zunächst im Büro der Festspiele und erklärte, daß er ein begeisterter Anhänger der zukunftweisenden Kunst Richard Wagners sei. Er verlangte die Spendenliste des Bayreuther Fonds zu sehen und sprach dabei den Wunsch aus, die gewaltige Summe von 10000 Rubel— also von über 20 000 Mark— zu spenden! Dar war selbstverständlich ein nicht zu verachtender Beitrag. Adolf von Groß bat den großzügigen Gönner freubestrahlend um die Einzahlung. Er war einigermaßen enttäuscht, als der Russe erklärte, nicht sofort zahlen zu können, sondern ein„Zahlungsversprechen" vorschlug, für das er dennoch eine Quittung verlangte. Dem sonderbaren Spender wurde daraufhin eröffnet, daß nur tatsächlich eingezahlte Beträge quittiert werden könnten. Der Russe zog seine Brieftasche, die scheinbar mit Banknoten dick gefüllt war, entnahm ihr zwei Hundertmarkscheine und übergab sie Herrn von Groß. Vom Büro aus suchte der Russe Wagners Villa auf und bestand darauf, von Frau Cosima Wagner empfangen zu werden. Er wurde mit Freuden aufgenommen, zumal er behauptete, für den Bayreuther Fonds zehntausend Rubel gestiftet zu haben. Wagner selbst war von dem Russen entzückt. War es nicht eine Freude für den deutschen Meister, zu wissen, daß ein junger Mann aus einem fremden, ja in mancher Beziehung halb barbarischen Land in das ferne Bayreuth gekommen war, um mit einer freiwilligen Spende sein Werk zu unterstützen! So wurde der junge Fremdling, mit Autogrammen und Klavierauszügen von Wagners Werken reich beschenkt, aus Wahnfried entlassen, wobei der Russe nach der überschwenglichen Art seiner Landsleute dem Meister die Hand küßte. Es war eine schwierige Aufgabe für Adolf von Groß, dem Meister schonend beizubringen, daß es mit den zehntausend Rubel vorläufig nichts war. Der Bayreuther Bismarck löste die Aufgabe mit dem ihm angeborenen Taktgefühl— trotzdem konnte Wagner seine Enttäuschung nicht verbergen. Er machte seinem Aerger in kräftigen Ausdrücken Luft! Die zehntausend Rubel bekam man von dem„netten Russen“, wie ihn Wagner zuerst bezeichnete, niemals zu sehen... Wie dem auch sei: Adolf von Groß hat es stets verstanden, alle Schwierigkeiten, die sich im Laufe der Jahre geradezu türmten, zu überwinden, denn er kannte nur eines in seinem Leben: Dienst am Bayreuther Werk. Malwida schreil sich heiser. Die Jdealistin findet ihren Meister. Seinen in der Musik= und Kunstgeschichte beispiellosen Sieg verdankt das Wagnerwerk nicht zuletzt dem Idealismus der deutschen Frauen, die zu einer Zeit, da die gesamte Presse nichts Besseres wußte, als sich in den von gewisser Seite inspirierten niedrigen Schmähungen des Dichterkomponisten zu ergehen, ihr Herz dem Meister schenkten und begeistert für das neue Kunstideal von Bayreuth warben. Eine der bedeutendsten Frauen dieser Art war zweifellos Malwida von Meysenbug, der urechte Typ der geistigen deutschen Frau(1816—1903), die den Meister im Jahre 1855 in London, wo Wagner mehrere Konzerte leitete, kennen lernte. Die erste Begegnung in einem Salon endete mit einem dissonierenden Akkord. Wagner war von der philosophischen Lehre Schopenhauers begeistert und sprach darüber mit der ihm eigenen Leidenschaftlichkeit. Malwiba von Meysendug dagegen schwärmte damals für Feuerbach, und so kam es zwischen dem temperamentvollen Dichterkomponisten und der gleichfalls nicht schüchternen Frau zu einer Diskussion, die beinahe in einen heftigen Streit auszuarten drohte. Als Malwida dann einige Jahre später den deutschen Meister in Paris wiedertraf, wo er den weltberühmten Tannhäuser=Aufführungen beiwohnte, die mit einem unglaublichen Theaterskandal endeten, wurde sie zu einer begeisterten Anhängerin des Wagnerschen Ideals, eines deutschen romantisch=heroischen Musikdramas. Sie wohnte allen Kampfabenden der Tannhäuser=Aufführungen bei und schrie sich heiser in dem Hervorrufen des Komponisten, der von den Mitgliedern des Jockey=Klubs mit Katzenmusik niedergebrüllt wurde. Seitdem war Malwida dem Meister auf Leden und Tod verbunden. Richord konnle„heulen“. Als ihr Zögling, die Tochter des bekannten russischen revolutionären Schriftstellers Herzen, Olga Herzen, sich mit einem französischen Gelehrten vermählte, übersiedelte Malwida von Meysenbug nach Bayreuth. Sie wohnte der denkwürdigen Grundsteinlegungsfeier bei, die in einer großartigen Aufführung der 9. Symphonie von Beethoven unter Wagners genialer Leitung ihre Krönung fand, und entschloß sich, hier ihren Lebensabend zu verbringen. Malwida von Meysenbug war eine von den wenigen, die mit Frau Cosima auf vertrautem Fuß standen— sie war mit der Herrin von Bayreuth sogar auf du und du. Sie wurde ein ständiger Gast in der Villa Wahnfried, wo alle geistigen Größen der Zeit sich zu melden für eine Ehre hielten. Da das Bayreuther Klima der schwachen Gesundheit der Idealistin nicht zuträglich war, mußte sie den Aufenthalt öfter aufgeben, um sich unter der warmen Sonne Italiens zu erholen. Sie erlebte viel Lustiges mit Wagner. Als der Meister einmal aus Leipzig eine Nachricht von der Aufführung seines„Siegfried" bekam, kam er an Malwidas Tür und„heulte“, indem er vorgab, eine schlechte Nachricht bekommen zu haben. Aber auch erschütternd=erhabene Eindrücke hat die treue Seele Malwidas in der weihevollen Umgebung Wahnfrieds empfangen. Der Meister singt Löwe=Balladen. Einstmals krönte der Meister nach einer unversiegenden Flut heiterster Späße das Entzücken aller durch den ganz Bieleseld, 13. Juli. Zwei Bauernsamilien des Landkreises Bielefeld, Meyer zu Wendischhoff und Meyer zu Müdehorst, erhielten vom Reichsnährstand die Mitteilung, daß durch die beigebrachten Urkunden ihre Erbansässigkeit bis zum Jahre 1607 bzw. 1612 nachgewiesen sei. Auf dem Westfälischen Bauerntag in Detmold vom 27. bis 29. August werden diese alten Geschlechter zusammen mit anderen alten westfälischen Bauernfamilien, die nachweislich mindestens 300 Jahre auf ihren Höfen sitzen, besonders geehrt werden. Der Reichsnährstand fordert für die Ehrung den Nachweis 300jährigen ununterbrochenen Blutzusammenhangs und ebenso die besitzrechtliche Nachweisung über mindestens 300 Jahre. Die Familien Meyer zu Wendischhoff und unbeschreiblich einzigen Genuß der Vortrages zweier Löwescher Basladen, der tragisch=düsteren„Edvard" und der dämonisch=humoristischen„Walpurgisnacht“.„An die Großartigkeit des Grausens der Tragik in der ersteren bei der Meisters Vortrage reichte nichts heran, was ich bieher erlebte. Die telle, hexenhaft=lustige Steigerung des Groterk=Schauerlichen in der zweiten bot dazu ein Wunderbares, alles in die höchste Aufregung des unbändigen Gelächters über ein ganz Unbegreifliches versetzendes Gegenstück. Ein anderer Abend verschaffte uns das Glück, das erste Einale des„Figaro“ von Mozart von Wagner am Klavier vorgetragen zu hören.“ Parsisal in Neupel. Aber nicht nur in Bayreuth, auch in Italien gesellte sich die treue Jüngerin zu der Familie des vergötterten Meisters. Einen Sommer verbrachte Wagner in Neapel, in der Billa Angri, in der Zeit, da er an dem Parsisal arbeitete. An einem Pfingstsonntag erschien Malwida dort zu einem mehrwöchigen Besuch. Wagner war von jungen Anhängern umringt, die er im Scherz„die Gralsritter= Gesellschaft" nannte. Darunter befand sich Engelbert Humperdinck, der spätere Komponist der einzigartigen deutschen Märchenoper„Hänsel und Gretel“. Malwida wohnte noch der Geburtstagsfeier des Meisters im Jahre 1380 in der Villa Angri bei. Den Abschluß der wie stets stimmungsvollen Feier bildete die Aufführung einer ParsifalSzene. Wagner verkörperte in seiner Perion zugleich alle Solisten sowie den Kapellmeister und Regisseur. Die weihevolle Szene aus Parsifal wirkte dadurch in ihrer Eindringlichkeit geradezu erschütternd. Auf einer Galerie waren, wie später im Gralstempel des Bayreuther Festspielhauses, Chöre postiert, die unter der Leitung von Humperdinck die erhabenen Gesänge der Gralsszene zum klingenden Leben erstmalig erweckten. Es war eine Offenbarung für die Idealistin, den Parsifal zwei Jahre vor der Uraufführung so an der Quelle aus der Taufe gehoben zu erleben. Auch nach dem Tode des Meisters blieb die Idealistin Wahnfried und seinem Ideenkreis treu. Bis zu ihrem im Jahre 1903 erfolgten Ableben konnte man die zart=vornehme, etwas altertümlich wirkende Erscheinung unter den Bayreuther Gästen in den Festspielsommern sehen. Es war eine für die Besucher des Festspielhauses sagenhaft anmutende Figur aus einem entschwundenen Zeitalter des Geistes. Meyer zu Müdehorst sind, soweit es sich nachweisen läßt, die ältesten erbansässigen Bauerngeschlechter des Bielefelder Landes. Rund um Bielefeld gibt es noch manchen Hof, der viele hundert Jahre als Wächter der Scholle und Hort eines freiheitsliebenden, wehrhaften, schollenverbundenen Bauerntums ins Ravensberger Land schaut. Auch die oben genannten Höfe sind weitaus älter, als der besitzrechtliche Nachweis geht. Der Hof des Meyer zu Wendischhoff bestand wahrscheinlich schon um 838 als Amts= oder Vogthof der Abtei Hersord. Nach einer Urkunde aus dem Jahre 1295 verliehen Aebtissin und Konvent zu Herford den „Buendeschehof“ an die St. Marienkirche in Bielefeld. Vom Hof des Meyer zu Müdehorft geht die Sage, daß der „Sekretär“ Widukinds hier im Jahre 820 das Fundament für ein Kloster kogte." Ehrung alter Bauerngeschlechter 300jährige Erbansässigkeit zweier Vielefelder Höse Sie CEEEE S HM SELE CIELEEEEETUT CHEEEEEE Maknlaturpapier gibt ab Lippische Str. 1. Drogerie Kaul, Drogerie Petri, Bruchst In Lage: Kreuz=Drogerie W. Vorsdorf, Lange Str. 84. Städtische Freibank, Lage Heute nachmittag ab 4 Uhr Verkauf von friscdem Rindsteisch Klinkerbrenner für Mendheimsche Kammeröfen(überschlagende Flamme) für sofort gesucht. kommen nur solche Bewerber in Frage, die nachweislich mit gutem Erfolg solche Oefen schon bedient haben. Angebote unter 3762 an die Staatsz. Die Besitzung Friebrichsböbe 141 2525 gm, herrlicher Obst= u. Ziergarten, 10 Zimmer, 2 Bäder, reichl. Nebenräume, fortzugshalber außerordentlich preiswert zu verkaufen. War Scouet. Wermom Palaisstraße 32, Ruf 2268. DEUTRCHEWERTARBEIT Besitzung etwa 8 Morgen Ackerland mit voller Ernte und sämtlichen landwirtschaftl. Maschinen und Geräten, Nähe Bad Oeynhausen kankheitshalber sofort zu verkauf. Aug. Böker, Rehme=Oberbecksen b. Bad Oeynhausen, Bekweg 10 Wir stellen sofort ein: Mann beim Dsen Ang. Klece, Westerwerk, . Dai mpfziegelei Seidenfaden Brühl b. Köln eie ündern Bohlus der anaelc nannahme am Eraoh In nachm Uhr 17 vor lottgedruckte Uebersohmf loden □ Hauptg soh Detm 10 Wart 810 ltore Wort In dieser Rubrik werden Anzeigen nur bei Vorauszahlung aufgenommen. Auswärtige Aufträge können in Briefmarken erledigt werden X8 ist die Rufnummer unserer Geschäftsstelle in Bad Salzuflen Anzeigen mit Text gewerbemäßlger Art worden In dleser Rubrlk nleht autgenommen Freie Stellen Zu sofort tüchtiger, selbständig arbeitender Bäckergeselle gesucht. Bäckerei Bussemeier, Lage(Lippe). Ofenseher und Ausfahrer sofort Nähe Köln gesucht. Gust. Heißenberg, Lage, Werrestraße 20. Soche zum sofortigen Antritt einen tüchtig. und zuverlässigen jungen Mann zu meiner Unterstützung oder Verwalter Alle Arbeiten müssen mitverrichtet werden. Gehalt nach Uebereinkunft. Familienanschluß. Mein Betrieb ist über 100 Morgen groß. Frau Elise Henrichsmeier, Wehrendorf Nr. 9, Kreis Herford. Sche zu sofort ledigen Gespannführer geg. guten Lohn. Tasche, Lückhausen bei Lage. Suche ein braves Mädchen, welches etwas kochen und nähen kann. Alter 25 515. 80 Jahre, Angebote unter Nr. 3722 an die Lipp. Staatszeitung. Mädchen sauber und ehrlich, zum 1. August junge, gesucht. Carl Vorsdorf, Lage, Lange in Hausgehilfin ordentliche, kinderliebe, mögl. über 20 Jahre. für einen kleinen Etagenhaushalt zum 1. bzw. 15. August esucht. Angebote erbeten an Frau illa Hustert, Bünde, Bahnstraße 12. Halbtagsmädchen zur Aushilfe auf sofort. Angebote unter Nr. 8754 an die Staatszeitung. gesucht. Frau Krumme Stra Pupfrau abfr. Ludolph, Detmold, 44. Stellen-Gesuche Hauswart sucht Stellung, 36 Jahre alt. Bin mit sämtl. Arbeiten in und außer dem Hause sowie mit Reparaturen aller Art vertraut. Auch kann Frau, wenn erforderlich, als Köchin oder für Hausarbeiten aller Art tätig sein Frau im Kochen durchaus selbständ Angebote unter Nr. 3767 an die Staatszeitung Melker verheirateter, mit einem Kinde, sucht Stelle zu 20—25 Kühen zum 1. 9. Angebote unter Nr. 8756 an die Staatszeitung Stätze st zum 1. Auzum 1. August Stellung *. Angebote unter Nr Ig. Mädchen in allen Hausarbeiten erfahren, sucht zum 1. August oder später Stellung. Angebote unter Nr. 00406 an die Geschäftsstelle der Lipp. Staatsztg., Bad Salzuflen. Zu verkaufen HolzbildhauerWerkzeug billig zu verkaufen. Bruchstraße 11(Hinterhaus). Kleinwagen 4=Sitzer, BMW, Limousine, gut bereift, und Nivellierinstrument günst. zu verkaufen. Besichtigung: Alscher, Bad Salzuflen, Waldstraße 20. Balkenseil 14 Meter lang, mit Plegge und Haken, billigst abzugeben bei Brand, Lage, Heidensche Straße 48. Dachzzeger 3000, gebrauchte, hat abzugeben Spellmeier, Lage, Lange Straße 29. Luftpumpe elektr., mit Kabel, für Tankstellen und Reparaturwerkstätten, fabriknen, Umstände halber preiswert zu verkaufen. Zu erfragen bei der Lippischen Staatszeitung, Detmold, unter Nr 8759. Kauf-Gesuche Dampe elektrische, oder auch Handdruckpumpe, für Hauswasserversorgung zu kaufen gesucht. Angebote unter Nr. 8760 an die Staatszeitung. Badeofen elektr., und Badewanne zu kaufen gesucht. Auskunft: Rügge, Hornsche Straße 18. BMW 6 Zyl., 1,5 Ltr., gebraucht, gut erhalten, gegen Barzahlung zu kaufen gesucht. Angebote mit näheren Angaben an Lipp.Nachrichten, Schötmar. (Selbstfahrer), gebrauchter, zu kaufen gesucht. Angebote mit äußerstem Preis unter Nr. 8746 an die Lipp Staatszeitung erbeten. Haus zu kaufen gesucht. Grundbesitzer und Verkehrsverein. Zu vermieten Zimmer 1—2, in modern. Einfamilienhause, schöne Aussicht, abzugeben. Angebote unter Nr. 3757 an die Staatszeitung Erste Etage 2 große Zimmer, Küche, Badezimm., Diele, Balkon, Dampfheizung, preiswert an ruhigen Mieter. Lagesche Straße 110. Bülowstraße 10 Sonnige 4=Zimmer=Wohnung, I. Etage, mit allem Komfort, Küche, Mädchenzimmer, Bad, Balkon, Etagen=Heizung usw., zum 1. Oktober. Nachricht Weinbergsweg 16. Wohnung 4 Zimmer, Bad, reichlich Seminarstr. 8. Näheres: Rich straße 2, Laden. Mansardenwohnung abgeschlossen, 1. August zu vermieten Angebote u. 8768 an Staatszeitung. Parterre=Wohnung in tadellosem Zustande, 5 Räume u. K iche(Bad kann eingerichtet werden), nebst Veranda und Küchengarten, ist durch mich in Schötmar, Hindenburgstraße, sofort oder später zu vermieten Prozeßagent Biermann, Bad Salzuflen, Adolf=Hitler=Straße 4#4 Miet-Gesuche Zimmer einfach., evtl. Schlafstelle, bei Leuten gesucht. Angebote u. Nr. 3764 an die Staatszeitung. möbl. Doppelzimmer für 2 Herren. Angebote unter Nr. 3761 an die Staatszeitung. Wohnung 3—4 Zimmer, Stallung und Land, auch Kötterwohnung, von UnfallInvaliden gesucht. Angebote mit reis an Josef Schulz, Dortmund, ambeckerholz 24 b. Wohnung 5 Zimmer mit Bad und etwas Gartenland, zum 1. Oktober gesucht. Angebote an die Vereinigten Möbelfabriken, G. m. b. H., Detmold. 4—5 Zimmer, in Bad Salzuflen sofort oder später gesucht. Angebote mit Preisangabe unter Nr. 00408 an die Geschäftsstelle der Lippischen Staatszeitung, Bad Salzuflen. Zum I. 10. sucht älteres Ehepaar 8 bis 4 Zimmer. Wohnung mit Küche, Bad, möglichst Zentralheizung. Angebote unter Nr. 3755 an die Staatszeitung. Wohnung 3 Zimmer, Küche, möglichst Bad und Gartenbenutzung, in der Nähe des Flughafens sofort zu mieten gesuch Angebote mit Preisangabe unt. Nr. an die Staatszeitung. Verloren Verloren auf dem Wege von Detmold nach Lemgo ein grauer Gabardinemantel. Brakhage, Spork bei Detmold. Achtung! Diejenige Person, die mir am Freitagnachmittag einen Blutdruckmesser mit Manometeruhr in braunem Lederfutteral sowie eine Aktentasche mit vollständig ausgerüstetem Verbandskasten für erste Hilfeleistung bei Unglücksfällen auf Pivitsheide, Nähe Dörenschlucht, aus meinem Wagen entwendet hat, wird hiermit ersucht (da die Sachen für den jetzigen Inhaber wertlos sind), mir dieselben wieder zuzustellen oder mir einen Ort zu nennen, wo ich dieselben absolen kann. Ernst Plaß, Heilpraktiker, hausen bei Lage(Lippe). Gete *** und erhalten uns unseren Hier bringen wir gäke Ohnbitähen snneinsanat Seidenleinen in vielen modernen Farben und gemustert.. Meter Vistra-Mussellne große Auswahl mehrfarbiger Druckmuster Meter .76 Wollmussellne in modernen Streifen-,Tupfen-Met und Blumenmustern Meter5 Mattkrepp-Streiten für „Meter Krepp maroc moderne Blumenmuster auf pastellfarbigem Fond, Meter 1.25 Mattkrepp zirka 100 cm breit, aparte###E Mehrfarbendrucks Meter bür Das Fachgeschäft für Texlihvaren in Detmeld Die glückliche Geburt unserer Tochter Gudrun geben wir in dankbarer Freude bekannt Freu Marprei Prüler-Hartenstein F. Reglerungsrat Oetmold, den 14. Juli 1936 Königsberger Milchvieh= u. Zuchtvieh Auktion am 22. Juli 1933. Zum Verkauf kommen: 220 hechtragende Fürsen und Kühe 160 sprungfühige Bullen. Beginn der Auktion in Königsberg(Auktionshalle Rothenstein): Mittwoch, den 22. Juli 1936, von 9½ Uhr ab weibliche Tiere, anschließend Versteigerung der Bullen. Die Herdbuch=Gesellschaft besorgt auf Wunsch Ankauf. Verkauf, gegeg, Varzahlung oder bersätztgete, Scheat. Kataloge für 1 M. versendet: Herdbuch=Gesell Wüntgtbeng r.-Stnbetr. I. Seichon 94705 Viehmarkt. Der nächste Viehmarkt findet am 20. Juli d. J. in etmold statt. Detmold statt. Detmold, den 3. 7. 1936. Der Bürgermeister Reller. Getreide=Verkauf. Am Sonnabend, dem 18. Juli 1936, sollen auf Rittergut Lüdershof bei Kirchdonop verkauft werden: u. 5 Schesfellaat Koonen und Mengekben uu. 6 Sbeffelsant Wetzen und anin. um annm 2#. z. Z. Kemnitzerhagen(Pommern). Meiner Kundschaft zur gefl. Kenntnis, daß ich das Geschäft meines verstorbenen Mannes unverändert fortführe, ich bitte um geneigten Zuspruch. Frau M. Hölscher Bäckerel und Kolonlalwaren Eichhelz bei Ole Entwicklung des Strumpfes während 4 Jahrtausenden Wir bleten ihnen höflichste Bedienung, und niedrigste Preise! grö8te Auswahl un jetst Eauge Ste. 30 4-MastenRlesenCircus BARLA wuohe bedübeten Wehrpstichnbenhnterer Die ehemaligen Offiziere und Militärbeamten des aktiven und des Beurlaubtenstandes, alle seit dem 1. Januar 1921 aus der Wehrmacht oder Landespolizei ausgeschiedenen Deckoffiziere, Unteroffiziere und Mannschaften sowie alle von der Wehrmacht oder Landespolizei kurzfristig ausgebildeten Männer. die einem älteren Geburtsjahrgang als 1913 angehören und nicht vor dem 1. 4. 1891 geboren sind, werden auf die Beachtung der in den nächsten Tagen von der Kreispolizeibehörde und den polizeilichen Meldebehörden öffentlich angeschlagenen Bekanntmachung hingewiesen. Detmold, den 14. 7. 1986. Der Landrat In Vertretung: Kate. * Aufstellung von Blas-. ." Streich- und ciTd Narmonika(B35184 Orchester usw. * biligst vom Fachgeschon W. Mertire, Musiklnstrumenienbau Oetmold, Krumme Str. 82- Rut 3336 K Gonoralvertrotung in Lippe: Paul Weege, Ind. I. E. Fornruf Amt Lage 818 LACE, Donnerstag, den 16. Juli, abends 8.30 Uhr Eröllnungs-Vorstellung! Freitag, den 17. Juli 2großs Vorstellungen Nachmittags 3.30 Uhr u. abends 8.30 Uhr. Kinder zahlen nachmittags halbe Preise. Clrcushassen an 10 Uhr merg. unenterbr. Terschau 10 bis abends 7 Uhr. U. 10 bis abends 7 Uhr. die große zoologische Seitenheit, eine 4 Meter hohe Giraffe. 4 Warum Dost:edtropfschalen? Früchte gehen durch viele Hände und tragen Bakterien weiter. Deshalb gehört nur gewaschenes Obst auf Ihren Tisch. Schrelbveri 11. gebpuneh! Fritz Ritler Paderborn Heute Bad Salzuflen und Schwaghef Abf. 2 Uhr Bahnhofsallee, 2.10 Uhr Marktplatz. Fahrpreis 1.50 RM. Heute Bad Pyrmont, Abf. 1.50 Uhr Marktplatz, 2 Uhr Bahnhofsallee Fahrpreis 8 RM. Carl Wegener 2288 Ruf! Rimm Miüliers Kräutertee dann fühlst Du Dich wohl! Probe grar! Monatspack. RM. 1.-Nachn. Versand durch: KräutorMüller Lage in Lippe Lanz Schlepperbinder 8• links, sofort lieferbar Maschinentabrik Franz Kleine Rul 207 u. 225 Ruf 358 Verseist 17. bis 26. Juli Dr. medlHerbert krope Lemge Facharst für Hals-, Nasen- u. Ohtenleiden 1 Mie=CormickHeage im Ia gebr., mit Halmteiler, Zustand, mit lang. Binderarm, Aehrenhebern, preiswert zu verkauf. August Burre Brake i. L. Kl. Landwirtschaft mit gut. Gebäuden und gutem Boden, zu pachten gesu Angebote an Ala, Stettin I. unter S. L. 325. Nach kurzer, schwerer Krankheit entschlief heute morgen mein lieber Mann, meiner Kinder treusorgender Vater, mein herzensguter Sohn, unser lieber Schwiegersohn, Bruder, Schwager und Onkel Fritz Schmieding im Alter von 87 Jahren. In tiefer Trauer: Anni Schmieding, geb. Dreyer und Kinder Familie Wwe. Luise Schmieding Familie Albert Dreyer Detmold, Aeersen, den 14. Juli 1936. Die Beerdigung findet am Freitag, nachmittags 3 Uhr, vom Trauerhause, Auf dem Klus 5, aus statt. Trauerfeier vorher. Bad Salzutlen(Kurhaus) Mittwoch: 2 Militürkonzerte, Kapelle I.-R. 58 Herford, Leitung: Musikmeister Bachmann. Sonnabend: 2. Perkbelsuchtung. zur Sühmost-Verarbeltung Mimmmmm kann jedes Quantum Jehannisbeeren eingeliefert werden. Kolterei Auelt Hech Lage, Toleion 794 Zühmanfe Supzmost wird von Sauerkirschen u. Beerenobst dienstags u. freitags verarbeitet Sützmosterei Wernicke, LandestheaterBeumold Freitag, den 17. Juli. 20 Uhr Erotanürmn dersporute Der üref v. Lnkemburg von Franz Lehdr Kurtheater Bad Salzulien Keine Einfamilienhaus Villenviertel, Friedrichshöhe, Neubau, hochmodern, 7 Zimmer, 2 Bäder, Garage, sofort außerordentlich preiswert zu vermieten. Valaisstraße 32. Ruf 2268 In dem Nachlatznonkurse einer Arztes sollen folgende Gegenstände durch mich als Konkursverwalter verkauft werden: 1 eichener Bücherschrank, 2 Schreibtische, 2 Schreibtischsessel, 1 Sofa, 1 Höhensonne, 1 Solluxlampe, 1 elektrogalva. nischer Heilapparat, 1 Justrumentenschraur mit Instrumenten, I Flurgarderobe usw. Prozeßagent Biermann, Bad Salzuflen, Adolf=Hitler=Str. 44 Prima Frühkartosseln Holl. Erstlinge usw., z. Z. 5 und 7 Pfg. per ½ kg, hat lausend abzugeben AIIT KII Ruche Lage, Lange Straße 21 am Donnerstag, 18. Juli 1923. Anfang Hagensche Straße Bahnübergang. Lage, den 15. Juli 1936. I Der Burgermeister. Morgen. Donnerstag. 16. Juli, 20 Uhr „Martha“ (Der Markt zu Richmond) Oper von Friedrich von Flotow 18. Juli, 17 Uhr Mürchenvorstellung bei ganz kleinen Preisen Fronallolte: Für Ponsionen und Hotels Tollettpapler 100 Rollen ab 7.50. Servietten 1000 Stück ab 2.—. Serdiettentaschen 100 3 papter Rolle—.23. eetühle ab 2.83. Es Falkenkrug Heute: TANZ Im kleinen Sanl und im Freien Eintritt freil Antang 8 Uhr Junger Kontorist von mittlerer Fahrradfabrik zu möglichst sofortigem Eintritt gesucht. Bewerber muß flotter Stenograph und Maschtnenschreiber sein. Schrittliche Bewerbungen erbeten unter Nr. 3758 an die Lippische Staatszeitung. Keche un! Licholderende ###er Lomnen r er nur Am 2.Bestimmt erhältlich: Drogerie Petri. Bruchstraße 10. In Lage: Drogerie 4. In Hor Borsdorf, Lange Straße. In Horn: Drogerte Schmitt. Mittelstroße. Rabte Gerät, 8 Röhren, neuwertig, 2 Bettstellen, 1 Oberbett, 1 Handwagen, Tragkraft 4 Ztr. Blanke, Karlstr 7 Wer inseriert— nichts verliert! wird immer größer, wenn Sie ein schlechtsitzendes Bruchband tragen. Brucheinklemmung kann zur Todesursache werden. Fragen Sie Ihren Arzt. Durch meine Spezial-Bandagen nach Maß und ärztlicher Verordnung haben sich viele Bruchleidende selbst geheilt, Verlangen Sie deren Adressen.(D.R.P. Nr. 548620) von RM. 15.— an. Kostenlos zu sprechen in: Detmold, Freitag, 17. Joli, v. 12-2 Uhr im Hotol z. Post. K. Ruffirg, Speziagner-Str. 16 albandagist, Köln, Richurd-Wagner-3 Heute morgen entschlief sanft nach schwerem Leiden mein lieber Alann, unser guter Schwager und Bruder Hermann Fülle im 71. Lebensjahre. In tiefer Trauer im Namen der Hinterbliebenen: Elisabeth Fülle, geb. Mesch Detmold, den 14. Juli 1936. Die Beerdigung findet am Freitag, nachmittags 4¼ Uhr, vom Trauerhause, Weinbergstraße 4, aus statt. Trauerfeier vorher. Von Beileidsbesuchen bitten wir abzusehen. Die wöchenfl.7 mal. Hauptschri Grühner, Stellv.: Aug. 2 Verantwortl. für Außen= u. Aug. Prützner, für Landeop und Unterhaltung: i. d. e# für Kunst, Rultur und Meinhard, für Sport: sämtlich in Detmold.# Anzeigenleiter: Dudwig 5# Paulinenstraße Nr. 14. Wt Ressortleiter. Durchschnittos 18519. Druck und Verlag Lipp. Staatszeitung. S. m. Sprechst. d. Schristlettung m Nr. 195 430 Am Mittwochnac pische Ausschuß im dem Reichssportfeld Reichssportführer vo ausführlichen Berich Olympischen Spiele piamannschaft für 2 Hockey bekannt gab. Sportarten, deren noch bekanntgegeben 430 Aktive, davo# Farben wührend der In seinem grunt Reichssportführer di# Weltereigwis und d schen Sport jemols „Die Oeffentlicht Reichssportführer, Einzelnen bei den ist, der wird umjube nicht ausreichten od steht im Schatten. T Kämpfer wie auch Wir müssen dar die Leistung ohne. dem Sieger goldene sagen, daß die Vorb wurden, nicht besser nicht vergessen, daß getragen werden, waren und alle Nöt jahre ertragen muf in einer glücklichere den sich dafür dopp lenskraft und Ener Fall wäre. Ich glaube dam diesmal auf die T Trubel der Ereigni Es ist die Leistu den O Stellen Sie sich e hätten im Jahre werden müssen. De hungernden Erwer Hoffnung in den T zen elenden Leben solchen Weltfestes vor, die marxistisch men läßt, im Jahl genolympiade aufz funden, diese 6 M Spiele in Bewegu ter, wie es überha teriellen Vorausse Spiele zu schaffen, len Sie sich das P Parteien ehemals Parlamenten des Stadt Berlin um hätte, und stellen tische Entscheidung lers heraus, der in der ganzen We Denken Sie da: geistert ist von d seine ganze Kraft Wettbewerb aller dagewesenen Ersol ja nicht schwer, un einzufühlen, die stadt liegt und wir müssen im mit tiefer Dan als den großen sten Förderer de Diese Tatsach sein. Es ist unserem Füh gemacht hat, und Freude zu empfange Oeund! Ich he die Männ piade au tionell ve