er en bis 100 Md. einscht75 Pl. 00 Mu. einschl. 1.50 Md. 000 Md. einschl. 3 Mh. 2000 Md. einschl. 4 Md. 5000 Md. einschl. 5 Md. 6 2 N 150. Jahrgang ungen edühr v von... 75 Pf. eigerungsgebühr von ½ so des im Scheck anZetrags. mschecks, die dargeldlos erden, wird die feste 75 Pl. nicht erhoden. iche Telegramme für jedes Wort 1 Mü. mindestens 10 Mh. bsgedühren für BriefWerisendungen. Postind Pakete gelten auch Saargediet(jedoch zugelassen) sowie nach der Freien Stadt dem Memelgebiet. gebühren für Briesen ferner nach Luxemrreich und Westpolen: äckchen nur nach WestN. arn gelten die Infür Briefsendungen jedoch bleiden für unre als die Weltpostn für Briese bis 20 Gr. arten besteden. Gleiche für Briefe dis 20 Gr. sarten werden im VerTschechoslowaket p###lvereins-Gebühren 1. Januar 1922 ab: ten... 2 Mh. 40 Pf., Ungarn u. Tschechobei.. 1 Mt. 80 Pf.: bis 20 Gr. 4 Mt. en 20 Gr. 2 Mt. wicht 2 Ag. Ungarn u. Tschechobei bis 20 Gr. 3 Mh. en 20 Gr. 2 Mh.: den für je 50 Gr. 80 Pf.: schriftsendungen für je 500 Gr. 40 Pf. wicht 3 Kg.), Tschechosloweke für je 500 Gr. 10 PI., spaplere für je 50 Gr. Pl., mindestens 4 Mh.: proden für je 50 Gr. Pf., mindestens 2 Mh. reidgedühr und Rückint auf 2 Ma., die bAhr für Briessendungen stgesetzt. chtsgedühr für Werträgt 1 Mh. 60 9¾. für mindestens 8 Mu. ie sgedühr für Wertin Höhe von 2 Mi. Gerungsoebühren erBenderung. Landestheater Miltwech. 7½ Al r: 6. Abonnementsvorstellg. Graf Essex“ Schauspiel von H. L’aube. Freiteg. 7½ Uhr: 7. Obonnemenisvorttellg. Zar und Zimmermann. ##er von Lorhin Kaufe kisen. Lumpen, We. alle. resien* cr e S.einweg. Krumme Strade bommischlens n d d a u e r d a f t e r a l e 1 r d e r und hoften die Hölfle. Instährung aller Nevarateren u. Beloblungen W. Wirtz Lange Straße 76 Eche Woldemarktraf lationalkasse r mehrere Angestellle zu ausen gesucd!. Barzab#„Angedole erd unter 21124 an die Geichft. Land=suo. 7122. 1 zei Krätze eutausschleg. Blechler sonljuchen wichl Soier räte=Seile Herbolum Dose ür Kinder 8—9 für Erwachsene 10.— M. für alte Fälle 12.50 M. für ganz alle Pälle 15.- 9N. Pahei Biutreialgun##-Tee 5624) 3.— M. u baden: in Oetmoid: ronen-Drogerie 9.! Nlaas. Detmold, Sonntag, 1. Januar 1922“ Attestes und verbreitetstes Blatt des guugen„Des Band wir!“ Blktter“ erschelnt iäglle, auber Moutaes. Fernsprecher Nr. 23 u. 82. Telegramm=Adresse: Landeszeitung Detmold. ndesbank, Detmold.— Postschechk=Konto: Hannover 7646. Max Staerche) in Detmold, Grabdestr. 10 ce Landesbank. Hosduchdruckerei(Inhader und 098mieses De. äferen 7.30. Anzei Etwaiger Anzeigenradatt der Rechnung. Abbruch des Eisenbahnerstreihs Lohnzulage von 1 Mark ab 1. Oktober 1921 Der Pechstreicher Poincaré Dokumente Berlin, 31. Dez.(Drahtb.) Zwischen den unterzeichneten Vertragsparteien des Lohntarifvertrages ist eine Einigung zustande gekommen, in der es heißt: An die Stelle des bisherigen Ortsklassenverzeichnisses des Lohntarifvertrages tritt das vom Reichstag beschlossene Ortsklassenverzeichnis mit den Aenderungen, die bis zum 1. März 1922 durch den zuständigen Ausschuß noch getroffen werden sollen. Diese Vereinbarung tritt mit dem 1. 10. 21 in Kraft. Sie bestimmt, daß an Stelle der bisher in dem Lohntarifvertrag vorgesehenen Ueberteuerungs=Zuschüssen ein schon mit Wirkung vom 1. 10. 21 zu zahlender Betrag von 1 Mk. die Stunde tritt. Im besetzten Gebiet wird vorläufig mit Wirkung vom gleichen Tage in den Orten des sowohl nach dem bisherigen Ortsklassenverzeichnis des Lohntarifvertrages als auch nach dem nunmehr übernommenen Ortsklassenverzeichnis über Teuerungszuschüsse der Betrag um 1 Mark pre Stunde erhöht. Es wird festgestellt, daß nach einer Zusage des Reichskabinetts die allgemeinen Verhandlungen über Gehalts= und Lohntenerungszulagen am Donnerstag, den 5. Januar, im Reichsfinanzministerium beginnen. Im Auschluß an diese Verhandlungen werden mit Beschleunigung zwischen den vertragschließenden Parteien die Ueberterungszuschüsse mit Wirkung vom 1. 10. 21 endasiltig festgelegt. Striktage werden nicht bezahlt; Maßregelungen finden nicht statt. Die vertragschließenden Parteien sorgen mit allen Mitte'n für sofortige Wiederaufnahme der Arbeit. Deutscher Eisenbahner=Verband. gez.: Scheffel. Gewerkschaft der Eisenbahner und Staatsbediensteter. gez.: Bruhne. Allgem. Eisenbahner=Verband. gez.: Scaruppi. Reichsverkehrsministerium., gez.: Groener. —.**— Unsere geftrige Meldung, die wir in weitem als erste Zeitung bringen konnten, hat sich bewahrheitet: Der Streik ist beendet worden. Man hat sich auf ein Kompromiß geeinigt und besonders darauf hingewiesen, daß am kommenden Donnerstag ja die Verhandlungen über die Forderungen der Beamten=, Angestellten= und Arbeiterorganisatiotzen beginnen. UUeber die Lage am Sonnabend wurde noch mitgeteilt, daß außer im Westen der Streik keine Ausdebnung erfahren hatte. In Hannover hatt: Arbeiter in Versammlungen die Teilnahme am Strei sehnt, aber betont, daß die Streikenden die Sympathie iürer Kollegen genieben. Wenn der Ruf an die hannoverschen Eisenbahner ergehe, würden auch sie sofort geschlossen die Arbeit niederlegen. In Köln hatte die interalliierte Rheinlandkommission die Arbeiter nochmals aufgefordert, die Arbeit sofort wieder aufzunehmen und bekannt gemacht, daß die Eisenbahnverwaltung der befetzten Gebiete unter das„Kommando“ der alliierten Feldeisenbahn falle. Soll und Haben am Jahresschluß Von Geh. Reg. Rat Oberschulrat Dr. Runkel, M. d. R. Neujahrsglocken läuten das bürgerliche Jahr zu Grabe. Wie wenig stimmt doch beim Jahresschluß sein Jahres soll mit seinem Jahres haben. Am Anfang so viel von junger Hoffnung und kühnen Wünschen! Und wie wenig hat es davon gehalten! Ja, vieles, was uns wert war, uns noch genommen; im Einzelleben wie im Leben unseres Volkes. Was erhofften wir nicht alles vom Jahre 1921: Die Frage an das Schicksal Von Dr. Mischke. ist allgemeiner und erst auch leicht verständlicher Glaube, daß in der Neujahrsnacht das Schicksal der Menschen für das kommende Jahr bestimmt wird. Wer es dann versteht, eine Frage an das Schicksal zu richten, der kann allerlei erfahren. uns geschieht das meistens auf dem beliebten Wege des Bleigießens. Man schmilzt Blei in einem Blechlöffel und läßt dann das flüssige Metall in kaltes Wasser fallen; aus den Figuren. die sich bei dem plötzlichen Abkühlen und Erstarren bilden, läßt sich das Los desjenigen bestimmen, der die Handlung vorgenomrter hat. Wer es einmal gemacht hat. der weiß, daß die Bleifiguren äußerst vieldeutig sind. Man kann herauslesen, was man will. Bewahrt man die Figuren auf bis zur nächsten Neujahrsnacht, was ja meist geschieht, so kann man nachträglich oft genug finden, daß das Schicksal oft genug ganz deutlich in der Figur zu sehen war, man hat es aber nicht erkannt. Entstanden ist die Sitte des Bleigiehens wohl zu einer Zeit. da das Blei als Rahmen für Butzenscheiben in allen Händen war. und als auch diejenigen, die mit Feuerwaffen umgingen, Jägern. Soldaten, Bürgermehrleute, sich ihre Rugeln selbst gossen. Die Einfachheit des Verfahrens mag die allgemeine Verhreitung gefördert haben. Aus der Wansfeldischen Gegend wird berichtet: Gebt man in der Neujahrsnacht zur Geisterstunde in die Kirche auf den Chor. lo kann man am Altar die Seelen aller derer vorbeiziehen sehen. die in dem neuen Jahre sterben werden. Mit dieser Vorbestimmung des Schicksals geht auch die Sitte wirtschaftlich die Wendung zum Bessern, die Valuka sollte sich heben, die Preise für den Lebensunterhalt sich fenken, politische Entspannung, Revision des Versailler Vertrages und Herabsetzung der Reparationen! Statt dessen: unerträgliche Entwertung der Mark, für die Mehrheit unseres Volkes unerschwingliche Steigerung der Preise und damit verbunden neue und doch unbefriedigende Lohnbewegung, neuer Druck und neue Drosselung von Seiten unserer Feinde — 1921 politisch und volkswirtschaftlich ein Notjahr wie 19171 Aber auch auf geistig kulturellem Gebiete ein=Notjahr. Nirgends die erhoffte innere Wandlung und Umkehr unseres Volkes. Im Gegenteil! Wie jede wunde Stelle beim Tierkörper Schwärme ekelhaften Geschmeises heranlockt, so auch jede neue Wunde am Wirtschaftskörper unseres Volkes. Immer neue Wucherer u. Schieber treten in die Erscheinung. Daneben fast auf allen Gebieten das Sinken der sittlichen Valuta. Lehrjahr! Lernjahr! klingt die Glocke weiter. 1921 im Licht der Ewigkeitsbestimmung unseres Volkes ein Lehrjahr und 1922 dann das Lernjahr! 1921 ein Lehrjahr! Es lehrt nach nationaler Seite hin, daß nationalistische Uebertreibung, die jeden deutschen Gedanken, jede deutsche Regung parteilich einstellen und unsere großen deutschen Volkshelden und nationalen Gedenktage parteilich abstempeln wollen, der Verinnerlichung und Verbreitung der nationalen Gedanken ebenso hindernd entgegensteht, wie die von anderen Parteien agitatorisch eingestellte und betriebene Unterschätzung und Verächtlichmachug jeglicher nationalen Regung und weiter die Verherrlichung eines verschwommenen Internationalismusses. Nach der sozialen Seite: Wir müssen, erkennen, daß seglicher Versuch vergeblich ist und zum Mißerfolg führt, der die brennenden sozialen Fragen nur als wirkschaftliche ansieht und des Glaubens ist, daß sie nur wirtschaftlich durch eine auf die Masse eingestellte Wirtschaftsmethode gelöst werden kann. Und endlich sittlich die Lehre, daß der immer heftiger tobende geistige Kulturkampf unter dem Kampfruf: hier materialistische Weltanschauung, hier idealistische Weltanschauung! unser Volk innerlich aufreiben und in solche unüberbrückbare Gegensätze bringen muß, daß sein Bestand als geistiges Kulturvolk gefährdet ist. Aber 1922 dann ein Lernjahr! Das sollen wir Deutschen lernen und wissen: und in die Tat umsetzen: National: Deutscher Wesenswert steckt nicht in großem Pathos und Festefeiern, sondern in dem inneren Erleben der deutsch=seelischen Werte als nationale Sondergabe der Ewigkeitswelt an das deutsche Volk und Verinnerlichung dieser Werte durch rastlose treue Pflichterfüllung in jeglichem Stand und Beruf. Sozial: Wirtschaftliche Gleichmacherei führt letzten Endes doch wieder zu Neid, Mißgunst und neue Schichtung. Einstellen auf die seelischen Bedürfnisse des anderen führt zum sozialen Fühlen und Handeln und zur sozialen Gemeinschaft. Sittlich: Nicht wandelbare Menschenmoral ist das Mittel für den sittlichen Fortschritt unseres Volkes und nicht ist sein Endziel„brünstige Daseinsfreude", sondern jene hohe Sittlichkeit, die sich gründet auf Jesu Leben, Lehren und Werk. ist das Mittel, die deutschen Wesenskräfte bestimmungsgemäß anzuspannen und einzustellen auf Arbeit an Person und Volk, und die Gemeinschaft der Gotteskinder ist unseres Lebens Ziel. Wie die Neujahrsglocken nun jubeln: Umkehr und Einkehr! Hoffnung— Erfüllung! veröffentlicht ausgerechnet Theodor Wolff im Berliner Tageblatt. Aus diesem Briefwechsel aus don Jahren 1912 bis 1914 zwischen dem damaligen russischen Botschafter in Paris Iswolsét mit der russischen Regierung gedi klivv und klar herver, wie Poincaré auf den Krieg hingearbeitet und das schrectliche Blutvergießen, daß bekanntlich nach Ansicht der Alltierten nur wir verschuldet haben, planmäßig vorbereitet hat. geben wir einige Ausführungen des B. T. wieder. Der chronische Platzmangel zwingt uns zu diesen geringen Auszuhen; die Dokumente des B. T. verdienen auf Staatskosten im Reich von Haus zu Haus verbreitet zu werden, dann würden die borniertesten Köpfe endlich einmal zum Nachdenken gezwungen Bisher waren, außer dem russischen Orangebuch, zwei Sammlungen amtlicher russischer Dokumente vorhanden, die sich auf die Vorgeschichte des Krieges beziehen. Zunächst der gewaltige, von B. v. Siebert, ehemaligem Sekretär der russischen Botschaft in Baden, herausgegebene Band, in dem auf 827 Seiten„diplomattsche Aktenstücke zur Geschichte der Ententepolitik der Vorrriegsjahre“ zusammengestellt sind. Die Rolle des Herrn Poincaré wird in dieser Sammlung besonders durch einige Briefe Jowolskis beleuchtet, die aus dem Jahre 1912, dem Jahre der Balkankrise, stammen. Diese an den russischen Außenminister Sasonow gerichteten Briese zeigen, daß Poincaré— der Minister des Aeußern geworden war, als die törichte Agadirpolitik das friedlich gesinnte dinett Caillaux diskreditiert hatte— sehr bald nach seinem Einzuge in das Ministerium den Russen ein energisches Auftreten gegenüber Oesterreich zu predigen begann. Rußland hatte mit den Balkanstaaten den Kriog gegen die Türkei verabredet und inszeniert. Gegen diese russische Brandstifterei hatte Herr Poincaré nichts einzuwenden, aber er behauptete, daß Oesterreich— binter dem natürlich Deutschland stehen sollte— geneigt sei, die Verwirrung auszunutzen und auf dem Balkan erobernd vorzudringen Die Dokumente der zweiten Sammlung hat Prosesser u Pokropski zuerst. im Fobruar 1919, in der„Wochenschrift der Praw#a“ veröffentlicht. Unter ihnen befindet sih ein Brief Iswolskis an Sasonow vom 12. September 1912, der auch, nach den Tagen von Versailles, im deutschen„Weißbuch betreffend Schuldfrage" abgedruckt worden ist. In diesem Briefe teilte Iswollkt mit, daß Poincaré ihm erklärt habe:„Frankreich ist unzweifelhaft friedlich gesinnt und sucht und wünscht keinen Krieg. Doch Deutschlands Auftreten gegen Rußland wird diese Gesinnung sofort ändern, und er(Poincaré) ist überzeugt, daß in diesem Falle das Parlament und die öffentliche Meinung die Entschlossenheit der Regierung in der Erweisung einer bewaffneten Unterstützung Rußlands ausnahmslos billigen wird.“ Herr Poincaré fügte hinzu.„die Sachverständigen und verantwortlichen Persönlichkeiter“, sähen„die Chancen Rutzland=Frankreichs im Falle eines allgemeinen Zusammenstoßer überaus optimistlsch“ an. Man konnte die Russen wahrhaftig nicht mehr ermuttgen, ibnen nicht dringlicher ein gefährliches Auftrumpfen nahelegen, thnen die Gunst des Augenblickes nicht verfüdrerischer vorstellen, als Herr Poincaré es tat. Der Krieg brach im Jahre 1912 nicht aus, weil die deutsche Regierung damals gewissenhafter war als Herr Poincaré und sich auch nicht, wie im Juli 1914, in ein unsagbares Vabanquespiel hinreißen ließ. Damals hielt, während Herr Poincaré die Russen anspornte, Berlin die Wiener Kriegssportler zurück. Iswolskt schreibt über die parlamentarische Situation in Paris und sagt dann weiter, Poincaré und Paléologne seien, wie er in seinen Gesprüchen mit ihnen habe konstatieren können, über die Rolle, die Italien und England im Falle eines allgemeinen europäischen Konfliktes spielen werden, sehr besorgt. Er gibt ausführlich die Ansichten über die Haltung Italiens wieder und sagt schließlich, man sei in Paris überzeugt,„daß sich weder der Dreiverband noch der Dreibund auf ein loyales Verhalten Italiens verlassen könne“ und daß die italienische Regierung„im Falle eines Krieges zunächst eine abwartende Stellung einnehmen wird, um letzten Endes mit dem Sieger zu gehen.“ Dann bespricht er die Politik Englands und die Reise Haldanes nach Berlin. Er behauptet auf Grund seiner Pariser Informationen, das Londoner Kabinett habe den NeutralitätsHand in Hand, sich gegenseitig zu Neujahr Glück zu wünschen. Denn das ist nicht so harmlos, wie man denkt. Das Volk ist der Ansicht, daß das Glückwünschen eine positive Handlung ist. die etwas bedeutet. Mit dem Wunsche sucht man das Glück zu beeinflussen. Ein guter Glückwunsch kann viel nuhen, ein unterlassener Glückwunsch oder gar ein böser Wunsch, ein Fluch. ist nicht leicht zu nehmen. Der Wunsch, das es einem im neuen Jahre so gehen solle. wie er es verdiene, kann sehr böse gemeint sein, und oft geht der so Beglückwünschte zum Richter, um wegen Beleidigung zu klagen. Daher kommt es auch, daß man denen, die gute Wünsche bringen. etwas schenkt. Man erkauft das Glück, und bekanntlich ist das schon eine Industrie geworden. Auf dem Lande geht es meist harmloser g. An manchen Orten machen sich die Kinder unter anderem das gnügen, ihre kleinen Umzüge mit Solvestergesang zu halten und #i kleine Gaben zu heischen; das geschiebt übrigens auch zu Pfingsten ufw., wie es gerade die Frühlingsanfang. zu Ostern, zu Landeositte mit sich bringt. Daß man an die Schickhsalok Schicksalobestimmung zu Neujahr auch anderwärts glaubt, dafür ist ein hübsches Beispiel die Volksvorstellung der Japaner an den sieben Glücksgöttern. In jeder Neufahrsnacht kommen die steben Glückegötter auf dem schönen Glücksschiff Takaradune aus dem fernen Lande Irgandwo herangefahren und landen apan in dem Hafen Aubekannt. Erst machen sie sich auf und eifen die einzeln Umgegend, um zu sehen, was sich in der enzeit alles verändert hat. Das geht natürlich schwell, denn es sind ja Götter, die hexen können. Nach einer Weile wessen sie wieder is einem Teebause zusammen, nehmen ein heiteres Mahl ein und erzählen sich, was sie erfahren haben. Dann gehen se an die Arbeit. Auch in Japan ist es sa von großer Wichtigke. daß die rechten Pärchen sich zusammenfinden, ein passendes Männkein und ein passendes Weiblein. Vor den Glücksgöttern wird ein Hausen von wethen Fäden aufgetürmt, und ein anderer Haufen mit roten Fäden. Die einen bedeuten das männliche, die anderen das weibliche Geschlecht. Die Glücksgötter setzen sich nun im Kreise berum, und es gilt. immer einen roten und einen weißen Faden zusammenzuknüpfen. Das gibt schöne, dauerhafte, solide Ehen, die halten bis ans Lebensende. Aber die Arbeit ist langweilig, die Glücksgötter beginnen zu schwatzen und zu singen und nun knüpft einmal einer drei Fäden zusammen, statt zweier, oder er zieht die Schlinge nicht recht fest, das gibt Ehebündnisse, die unvergänglich sind, und wieder verfallen. Es kann aber auch vorkommen, daß eine solche unsichere Ehe sich im Laufe der Zeit durch einen glücklichen Zufall befestigt. Mit der Zeit wird die Arbeit der Glücksgötter immer nachlässiger. Die Zahl der vergänglichen Verbindungen ntmmt zu. Manchmal nimmt sich einer eine Weile wieder mehr zusammen. Aber schließlich werden die Glücksgötter müde, sie beannen zu gähnen und verlangen nach dem Bette. Da greifen sie nn mit vollen Händen weiße und rote Fäden heraus und würgen flüchtig durcheinander. Mag sein, daß dier und da auch ein Paar trotz aller Fussligkeiten dauernd und fest vereinigt werden. die meisten aber sind sehr flüchtige und vorübergehende Beziehungen, wie sie ja im menschlichen Leden nicht sehr selten sind. Ja, wer da dabei sein könnte und wüßte, welches sein Faden wäre! Er könnte grit seine=Beinntt gioben nielleicht ver durch ein guler Wlort die schöne Benten oder den gemütlichen Daskoku seinem Schicksal den gewüaschten Dreh geben. Aber die Glücksgötter arbeiten heimlich und verschwinden nach volldrachter Arbeit ebenso wie sie gekommen sind Literarisches vorschlag, den Bethmann Hollweg dem Lord Haldane übergeben hatte, Herrn Poincaré mitgeteilt.„Herr Poincaré sprach sich sehr energisch gegen eine derartige Verpflichtung aus. Er wier die englische Regierung darauf hin, daß infolge des Richtbestehens eines schriftlichen Vertrages allgemein politischen Churakters zwischen England und Frankreich die englische Unterschrift unter einem derartigen Vertrag mit Deutschland den derzeitigen englischfranzösischen Beziehungen sofort ein Ende bereiten würde.“ Seit Beginn der Balkankrise habe„Heur Peincaré keine Gelegenheit vorübergehen lassen, das Londoner Kabinekt zu vertraulichen Besprechungen herauszusordern, um zu einer Klärung der Stellungnahme Englands im Falle eines allgemeinen Konfliktes zu gelangen.“ England habe aber dis zu diesem Tage keinerlei Ver= pflichtungen übernommen.„Das Londoner Kabinett antwortet stets, daß das von den Verhältnissen abhängen und die Frage von Krieg und Frieden durch die öffentliche Meinung entschieden werden wird.“ Andererseits hätton freilich die Beratungen der englischen und französischen Generalstäbler nicht aufgehört. Dreizeln Tage noch diesem Schreiben sandte Jowolski dem Außenmintstor Sasonew einen anderen Bericht, in dem es u. a. heißt: 5./18. Dezember 1912. .... Das Telegramm von Georgis Louis. das die Antwort unseres Generalstabes en den General Lagiche wiedergibt, dar die Zweifel der Franzosen keineswegs zerstreut; mir wurde der Text dieses Telegramms gezeigt, demzufolge dem General Lagiche gesagt wurde, daß von unserer Seite den österreichischen Rüstungen nicht nur ein rein defensiver Charakter beigemessen wird. sondern daß selbst im unwahrscheinlichen Falle eines österreichischen Ueberfalles auf Serbien. Rußland nicht Krieg führen wird. Diese Antwert hat Poincaré und alle französischen Minister in die größte Bestürzung versetzt. Laut allen hier eingegangenen Nachrichten beendigt Oesterreich die selbständige Mobilisation von zehn Arweekorps, wobei ein Tetl der modilisierten Truppen demonstratto an der russischen Srenze ausmarschiert IRt. Die Mohllkation last:t schwer auf den ohnedier gerrütteten iserreichischen Finanzen, man kann daber von Tag zu Bg An lategorisches Hervortreten der Isterreichischen Kabmnetts erwarten. Dieses Hervortreten kann, wie man hier annimmt, den Widerstand Rußlands hervorrufen, das dann aukomatisch und unabwendbar erst Deutschland und später auch Frankreich in den Krieg hineinziehen wird. Die französische Negierung verhält sich dieser Möglichkeit gegenüber durchaus ruhig. überzeugt. und ist fest entiglossen, ihre Bündnispflichten zu erfüllen. Alle notwendigen Mahregeln sind von französischer Seite getrossen: die Mobilisation an der Ostgrenze ist geprüft, die Ausrüstung in voller Ordnung usw. Und gerade in diesem Augenblick stößt Frankreich auf ein anscheinend vollständig anderes Verhalten seines Bundesgenossen der Lage gegenüber, der doch jedenfalls am meisten an der Situation interessiert ist. Sollte sich aber Oesterreich ungeachtet der von uns gezeigten Mäßigkeit, bei Lösung der auf der Tagesordnung stehenden Fragen dennoch zu einem aktiven Vorgehen entschließen. so wird es der ganzen Wekt klar werden. daß der Weltkrieg nicht durch Rußland oder irgendwesche unvernünftigen serbischen Forderungen bervorgerufen worden ist, sondern durch den Versuch Oesterreichs und Deutschlands, ihre Hegemonie auf dem Balkan und folglich auh in ganz Europa aufzurichten. Die französische Regierung. sage ich. muß uns für diese Inszenlerung der Frage daulbar sein, die um so notwendiger erscheint, da wir nur unter solchen Bedingungen auf Englands Anterstützung rechnen dürfen. Ich will es Ihnen nicht verheimlichen, daß all diese Argumente nicht überzeugend genug erscheinen können, und es mir sehr schwer fällt, eine Erklärung für unser offensichtliches Widerstreben zu finden, gemeinsam mit Frankreich die durch die österreichische Mobilisatton geschaffene Lage zu beraten. Wie Ihnen bekannt, beteilige ich mich nicht direkt an der Verteilung der Sublidten, die Verteilung wird aber unter Mitwirkung der französischen Minister vorgenommen und hat bereits die nötige Wirkung gehabt. Von mir aus versuche ich durch persönliche Beeinslussung die HauptHeute wählt Detmolds Bürgerschaft Wahlvorschlag Deutsche Vr Albert Bollias Memoiren erschienen!(„Albert Ballin" von Bernhard Huldermann, Direktor der Hamburg=Amerika=Linie. 407 Seiten. Ein Bildnis Albert Ballins. Eine Faksimilewieder= gabe eines englischen Zeitungsartikels mit Randbemerkungon des— Kaisers. In Geschenkband 65 Mark. Gerhard Stalling Verlag, Oldenburg i. O.) Mehr als die fachgelehrten Memoirenwerke rein politischer oder militärischer Füdrer wird weit über die deutschen Grenzen hinaus dieseo Memeirenwerk unseres bedeutendsten Schiffahrtsleiters Albert Ballin interessieren, dieser Versonlichkeit von internationalem Rang, die durch den zielbewußten Ausbau der deutschen Handelsflotte und ihre internationale Durchsetzung unendlich viel für das Ansehen der deutschen Arbeit geleistet hat. Ueber seine Beziehungen zum Kaiser und seine politische Tätigkeit ist viel gesprochen worden, ohne daß die Einzelbeiten und ihr Zusammenhang mit Ballins weltumspannender wirtschaftlicher Arbeit über den Kreis der Beteiligten hinausgedrungen wären. Hier werden die Akten von Ballins engstem Mitarbeiter zum erstenmal geöffnet und erläutert. Wer in wirtschaftlichen oder politischen Fragen mitreden will, muß dieses Buch, das so viel neues Material bringt, lesen. Wenn er nach den resignierten Worten Friedrichs des Großen das Anglück des Menschengeschlechts ist, daß die Erfahrungen der Väter für die Kinder verloren sind. so ist der Eindruck dieser Dokumente ein zu tiefer, als daß wir umbin könnten, daraus für die Zukunft zu lernen. Es sollte das Weihnächtobuch jedes Zeitgenossen sein. ellungen in Paris, wie den—impo“,„Journal des Parto“, zu lenken. Im allgemeinen kann Ton mit dem während des Krieges 1908=09 nicht vergleichen. In letzter Zeit habe ich nicht mehr gegen die Idee zu Umpfen, Frankreich könnte in einen seinen InterKrieg verwickelt werden, sondern eher gegen die das wir uns den Fragen gegenüber, die das des ganzen Dreiverbandes beInteresse und das Prestige rühren, zu polsie verhalten. Was boweist dieser Bericht? weit karer als die schon früher veröffentlichten Dokun Er beweist doch wohl, noch entschieden entBei daß Herr Poineart im Jahre 1912, als Minister Aeußern, die Politik seines russischen Kolleam Sa für za unentschlossen, zu zaudernd, zu langmütig hielt. O gewitz, er kann entbegnen, er habe den Ausbruch des Brandes verhindern wollen und nur darum zu energischen Masnahmen gedrängt. Wo aber hat er denn das Feuer gesehen? Auch die kvanzösischen Geschichtsschreiber müffen mals der österreichischen Unternehmungslust gegentrat. In Jannar 1913 wurde Heer Poincert zum Präsidenten der Repubkik gewählt. Der belgische Gesandte in zris, Baron Guikleaume, berichtete am 14. Februar seinem kinister in Brüssel:„In erster Linie muß man darin eine Kundgebung jenes alten kranzösischen Chauvinismus erblicken, der lange Jahre hindurch ganz zurückgetreten war. aber seit ven Zwischenfällen von Agadir wieder an Kraft gewonnen hat.“ Mir liegen ein Geheimtelegramm und ein Schreiben vor, in denen Iswolski seine Eindrücke wiedergibt. Zuerst das vom 16.29. Januor datierte, mit Kummer 40 zeichnete Telegramm: „Soeben hatte ic eine langs Unterrebung mit Peincart, der sich zu mir dahln Auherte, daß er in sekrur Eigenschaft als Präsident der Republik auf die Außenvolitik Frankreiche direkten Einfluß habe und es nicht versäumen werde, sich diesen Einflusses zu bedienen. um im Laufe der nächsten sieben Jahre K aQanen, Die Unseränderlichtett einer auf dem engen Bunouts mn Nurland aufgebauzen Polttik sicherzustelle. Er sprach hierbei die daß wir uns auch fernerdin oft sehen würden, dat mich, in allen mir notwendig erscheinenden Füllen mich r m wenden. In bezug aus die Tagesfragen mir ungefähr dasfelbe, was ich bereits gestern örte. Seinen Worten zufolge M er der franvon äußerster Wichtigkeit, die Möglichkett Nacht. hobenem entschlossen Der KriegsminlDes eröffnets mir in giherzlichen Tone, daß die Roglexung zum Velage sett lei, und bat mich, die Hoffaung des iangösischen am Sr. Juni. im Lanfe Ro Kaiser den„Kriegszustand“ erkärt.. Weil Deutschland schweigt“ Der Fahl der sich in Mluchen anläßlich Shreumitalied des Deutschen Kriegerde festgestellt, doß Frankreich bems######. sland loszureißen und dazu weiter audgerer der gegenanläßlich seiner Ga Z Daer Dittet und die keinerlei Einzeryandtungen zu unterdie solchen Krieg ohne vorausgegangenen Mein Im Schreiben Iswollkis an Sasonew heißt es u. a.: Militärkonvention genau fest###. iu. iur. dauit o#er in weitestem Mahe seine erweisen kann, bittet und verbündeten Frankreich zu se EE erseigrei 8— mit dem denn nur unter dieser die bemerke: als Herr Poincart die höchste Stufe im Staate erreicht hat, sieht er, von dieser Höhe, deu kommenden Krieg als etwas Selbstverständliches, etmas Gegebenes an. Er sträubt sich nier negen diesen immerhin furchtbaren Gedanken, er ist„kalthlütio“, und er wünscht und verlangt von Rußlan nu etwa eine Friedenspolitik, sondern fordert die russische Regierung nur auf, ihn rechtzeitig in alle ihre Handlungen einzuweihen. Seine einzige Bedingung ist: man soll ihn benachrichtigen, wenn man etwas unternehmen voill. Unter den jetzt aufgefundenen Pavieren befindet sich auch ein vertransiches Schreiben Iswolskis an Sasonow vor 23. Febrnar 13. März 1913, das die Ernennung Delcassés zum Botschafter in St. Petersburg betrifft. Es heißt darin unter anderem: Wie Ihnen bekannt. is Herr Delcassé nicht nur in Fragen der Außenvolitik besonders kompetent, sondern auch in allem, was die Heeres= und insbesondere die Flottenangelegenheiten betrifft. Laut Konntnis unseres Militärattachés is ihm ganz weziell der Auftrag erteilt, unsere Militärverwaltung von der Rotwendigkeit zu überzeugen. die Anzahl unserer strategischen Wege zu vermehren, um dadurch das Zusammenziehen unserer Armor an der Westgrenze zu beschleunigen. Die Tatsachen, die aus diesem Schriftstück hervorgehen, waren schon bekannt. Aus den Tagen der Katostrophe ist mir außer einem gleichgültigen Bericht Iswolskis über den Besuch des deutschen Botschafters Freiherrn v. Schaen beim Justizminister Biendenu=Martin nur das folgende Geheimtelegramm in die Hände geraten, das der russische Militsrattuché in Paris in der Nacht des 31. Juli 1914 an den russischen Kriegsminister gerichtet hat: Die Festvorstellungenim Landestheater " Ueber sie müssen noch nachträglich einige da die zünftige Krittk hier keider versagt hat. Es scheint, daß sie sich nicht durchweg der boden Aufgabe bewußt ist, die die Theaterkritik zu erfüllen hat. Welcheo ist diese Aufgade? Mit einem Wort: zu fördern! Förderung des Kunstgedankens, Förderung der Kunst und Förderung des Künstlers in seinem Verhältnis zu ihr. Veredelung, Hinauserziehung. Mit dieser Erkenntnis und diesem festen Ziel im Untergrunde wird auch der gewiß unvermeidliche Tadel sich in Fermen kleiden, die auf Künstler und Publikum — soweit es sich nicht um hysterische Naturen handelt— beilsam, fördernd und nicht verletzend wirken. Richt aber darf die Kritik ihre Aufgabe darin sehen, kalturlos und grobklotzig draufzuschlagen, das Publikum kopfscheu zu machen, dem Künstler das Selbstvertrauen zu nehmen— soweit es nicht höhere künstlerische Gesichtspunkte zur unabweisbaren Pflicht machen— und ihn in seinen Leistungen herabzudrücken, statt zu fördern. Am allerwenigsten aber darf die Kritit sich zum Sprachrohr von Theaterklatsch, von zumeist nach selbstischen Gesichtspunkten orientierten Strömungen und Parteiungen innerhald der Künstlerschar mißbrauchen oder sich beeinflussen lassen. Eine solche nicht ausschließlich von sachlich=künstlerischen Erwägungen eingegebene Kritik wird man mit Recht auf die unterste Stufe dieser Kunstgattung— auch Kritik ist Kunst oder kann welche sein— zu verweisen haben. Auch in ihnen Folgen ist sie verderblich. Sie richtet Verwirrungen an. schafft Feindschaften und Zersplitterungen, schädigt den Kunstbetrieb und damit die Kunst selbst; und Theater wie Publikum haben ein Recht, sich derartige im Gewande einer Kunstkritik stolzierenden Machschaften energisch zu verbitten. Darum man is viel häufiger Theaterkritiken mit destruktiver als mit fördernder, aufbauender Tendenz zu Gesicht bekommt? Die Beantwortung der Frage ist einfach: weil es ungleich viel leichter i. zu zerstören als aufzubauen. Das ist in der Kunst. wie in der Polltik, wie überall. Stehe Rußland! Zum gründlichen Dez.(Eig. Meldung.) ann, Christian Resten, wärtig in Bayern aufhält, het in Ernenunug zu bundes id einer 5.. Beyern von Deutschland loszureiß führt: Well Deutschlaod schweist, derum rührt sich Washiuston wiemand. Well Deutschland schweigt, da ist der Lügenapostel Briand so erfolgreich. Die amerikanische Rechtoanwaltsfirma Woodrow Wilson unterstücht die franzssische Hoß= und Vernichtunaspolitik. Deutschland is em Kriege. .., gtscher istse daran, das die Schuldlüge immer noch Gläubige in der Welt nicht schuld e. Die Leuheit vieler Deutscher ist schuld — Meusch würde sonst daran glauren, daß Deutschland schuld am Kriege sei. Aber Deutschland schweigt und darum findet sich kein Richter, weil kein Kläger da sei. T G mus und gegen die deutsche Autokratie, sondern gegen den deutschen Arbeiter. Des„Made in Germäns“ war die Ur. sache des Krieges und die Fortsedung des Krieges nach dem Kriege. Wenn in Deutschland bessere Zeiten kommen sollen, dann müsse die Mehrzahl der Deutschen erst wieder lernen. In dem Augenblik, wo das deutsche Volk zeige, daß es ein Karker Wille treibe, und daß es nur eine Sprache spreche, in diesem Rugenblick werde Frankreichs Vernichtungswille geWker. Die U.=Bootfrage bedroht die Washingtoner Abrüstungskonftrenz mit dem Zusammenbruch. Schuld daran ist das ach so sehr gerechtigkeits= und friedliebende Frankreich, das neben dem größten Heer der Welt und einer imposanten Flotte von Großkawpfschiffen nun auch unbedingt noch eine riesige Flotte von U. Booten haben will. Es ist eine sehr bittere Ironie der Weltgeschichte, fehen zu müssen, daß es keinem der beteiligten Staaten einfällt. auf die Unzulässigkeit des U.=Bootkrieges und auf Abschaffung der U.=Boote zu drängen, während perade sie während des Weltkrieges nicht Lästerworte genug finden konnten über den mörderischen R.=Bootkrieg, den Deutschland führe. Jetzt, de man diesen Gegner los ist, liegt die Sache natürlich ganz anders, und kein Staot kann angeblich die U.=Bootwaffe wenigstens zum Schute der eigenen Küsten entbehren. Wenn Großbritannien auf eine möglichste Einschränkung dieser Waffe dräinot, so ist dies bei seiner insularen Lage und seiner riesigen Handetsschiffahrt verständlich. Wenn Frankreich aber desselbe- tut und diese Waffe der Schwachen in so ansgedehntem Maße für sich reklamiert, so zieht es sich mit Recht die Anklage zu, die der Vertreter Englands, Balfour, dem französischen De'egierten Sarrant ins Gesicht peschleudert hat. näm'ich die Möglichkeit eines französisch=englischen Krieges. Es ist richtig, daß Frankreich in Wathington genau diese'be Roll= spielt wie das kaiserliche Deutschland im Hang, und so nassiert ihm desselbe wie einstmals jenem, daß es völlig ssoliert dasteht, sich von allen Sympathien verlassen sieht und a's Friedensbrecher gebrandmarkt wird. Der französische Flattengrößenwahnsinn droht das Verhältnis mit England ernsthaft zu trüben. Glücklichermeise ist noch nicht aller Tage Abend. England wird sich hüten. Frankreich finanziell zu Hilfe zu kommen, wenn dieses das Geld zum Pan von U.=Booten verwendet, und auch die Vereinigten Staaten merden wohl hald mit diesem Knüppel winken. Eben jene Vereinigten Staaten, die so begeistert für die Abrüstung schwärmen und — naturgemäß— auf die U. Bootmaffe gar kein Gewicht legen, während ihre chemische Industrie gleichzeitig an Giftgasen das Unerbörteste geschaffen hat. was menschliche Phantasie sich bisher auszudenken vermochte. Nichts für Kontinental=Politiker Wie aus Pressemeldungen hervorgeht, hat Dr. Stresemann den Versuch gemacht, Vertreter der Reichstagsfraktionen zu einer Aussprache mit einem englischen Parlamentarier auf neutralem Boden, in Amsterdam, zu versam. meln. Bezeichnenderweise hat die„Freiheit" die erste Meldung darüber in die Oeffentlichkeit gebracht. Für sie war es eine Freudenmeldung, denn sie glaubte mitteihen zu könneu, daß Zentrum und Sozia'demokraten die Einladung zu dieser. Besprechung abgelehnt hätten und daß damit die. Konferenz gescheitert sei. Herr Dr. Breitscheid hat sicher nach Kräften dazu mitgeholfen, ein Zustandekommen der Besprechung zu verhindern. Denn nichts konnte ihm und all den Anhängern der Kontinentalvolitik störender sein, als wenn deutsche Parlamentarier Fühlling mit englichen Kreisen gelpinnen und deren Anschauung kennen Techtelmachtel mit Fre.. ernem Das Techtelmechtel mit Frankreich, sei es durch Herrn Dr. Rathenau, durch türlich Herrn Dr. Rathenau, surch Herrn Dr. Breitscheid oder trgend einen anderen, i natürlich ganz in der Ordnung, mag auch Deutschland dabei Bändig zu der Rolle des verschmäht#n Liebhaber derurteile sein. Wenn ein Ai nach der andern Seite versucht wird, so darf daraus werden, allein schon besbalb nicht, weil durch eine Unterhaldung mit einem Engländer die Einsicht in Deutschland wachsen könnte, wie derkehrt französischen Seite ist. die einseitige Orientierung nach der Friede mit Irland Wie wir schon gestern kurz melderen, hat die krische Nationalversammlung endgültig beschlossen, das von ihren Vertretern mit der englischen Regierung vereinbarte Abkommen gutzuheißen. Domit ware wirklich und endgültig die für England so verhängnisvolle irische Frage aus der Welt geschafft und die wundervolle fruchtbare Insel am antischen Meer ständig am Vorabend einer Entwicklung. Den kapferen Iren ist zu ganzem Herzen Glück zu wünschen. Ihre Zähigkeit und Ausuer, ihr Geschick und ihre Gewandtheit in der Ueberwindung ungeheuerlicher Schwierigkeiten, sollten auch uns zum Vorbild dienen. Namentlich im Verhältnis zu Amerika und zu den anderen Dominions bedeutet diese Klärung der irischen Angelegenheit eine wesentliche Stärkung Englands. Freilich erheben sich gerade in dem Angenblick, in dem diese Sorge beseitigt ist, neue ernste Gefahren für England in Aegypten und Indien. Auch dort wird es der ganzen Staatskunst Lloyd Georges bedürfen, um der Lage Herr zu werden. Grippeepidemie in Frankfurt a. M. Frankfurt a. M., 31. Dez. Hier haben sich die Grippeerkrankungen in so starkem Maße gehäuft, daß das Postscheckomt bekannt gibt, daß es nicht mehr möglich ist, alle Aufträge noch am Tage des Eingangs zu erledigen. Ebenso wird bis auf weiteres die planmäßige Schlußzeit nicht mehr eingehalten werden können.— Das neue Overettentheater, das eröffnet werden sollte, mußte seine erste Vorstellung wegen Grippeerkrankungen des Personals auf unbestimmte Zeit verschieben. Kleine neueste Meldungen lennigten Personenzüge von diesem Tage an auch mit 4. Klafse fahren läßt. Hamburg, U1. Dez. In einem Hause der Kleiststraße wurde durch die Kriminalpoktzei eine Falschmünzerwerkstätte ausgeboben. Man fand noch für 2 154 000 falsche polnische Tausendmarkscheine vor und verhaftete den Kaufmann Stiegmann. Lübek, 30. Dez.(Drahtb.) Bei einem Brand in der alten Lorenzkirche wurde die berühmte Orgel vollständig zerstört. Swinemände, 30. Dez. Bei der Ueberlandzentrale sind heute die Maschinisten, Heizer und Arbeiter in den Streik getreten, weil die Lodnverhandlungen ergebnislos verlaufen sind. Sylta(Westerland), 31. Dez.(Drahtb.) Eine Spring= slut unterspülte die Strandmauer, die in einer Länge von 30 Metern einfiel. Verschiedene Häuser wurden beschädigt; auch die große Lesehalle von Ullstein stürzte ein. Apolda, 31. Dez. Bei einem Scheunenbrand stürzte eine Wand ein und begrub mehrere Feuerwehrleute unter sich. Zwei waren sofort tot. Dem Brandkeister wurden die Beine gebrochen. München, 31. Dez. Der Papst hat für lungenkranke deutsche Studenten 200 000 Lire, das sind über 1¾ Millionen Mark, gelgendet. Wien, 31. Dez. Infolge des überaus grohen Angebots und der geringen Nachfrage der Bevölkerung ist ein riesiger Preissturz in allen Fleischsorten eingetreten. In der großen Markthalle ermäßigte sich der Preis für Rindfleisch auf 200 Kronen für das Kilogramm. Prag, 31. Dez. Aus der Irrenanstalt in Bohnitz bei Prag sind 13 Schwerverbrecher, die dort zur Untersuchung ihres Geisteszustandes untergebracht waren, ausgebrochen. London, 31. Dez. In Aegypten hat der Boykott gegen die englischen Waren begannen. Lippisches K bedarf es nach dem bekannten Sprichwort nicht einmal eines vernunftbegabten Wesens. Aber untersuchen, ordnen und einreiden. sondern und sichten, erkennen, herausholen und ullancieren des wertvollen Meihener und Nymphenburger mit all ihren Zeinheiten und Schattierungen, kurz: aufbauen und fördern— das kann die derühmte Kuh im Porzellanleden nicht, noch ein männlicher Artgenosse von ihr; dazu gehört tiefe Sochkenntnis, scharfe Beobachtung. Zielklarheit, seine Hand und seines Asthetisches Empfinden, nornehme Gesinnung und ein gütiges Herz, kurz eine ganze Persönlichkeit mit Stil und Kultur— und solche sind selten. jene häufig. Doch zurück zu den Festtagsaufführungen. Der 1. Feiertag brachte des unsterblichen Verdi„La Trapiata“. Ob die Wabl dieser Oper für diesen Tag geeignet war? Ich bin ein grundsätzlicher Gegner davon, die Kunst und die Wissenschaft nach politischen oder auch nur nationalen Gesichtspunkten zu werten. Wahre Kunst und wirkliche Wissenschaft sind international; wie der Einzelne sich auch dazu stellen mag. sie sind es. Sie bilden die Brücke von Kultur zu Kultur, sie kehren sich nicht an politische und Sprachgrenzen und sind das Band, das die ganze Menschheit umschlingt: für sie gibt es nur zwei Nationen: Menscheu mit und Menschen ohne geistige Interessen. Dennoch kann ich versteben, daß man auch anderer Meinung sein und die Wahl dieser Oper für den ersten Wethnachtsfeiertag nicht als besonders glücklich bezeichnen kann. Nur eine Meinung aber kann es für den einsichtsvollen Beurteiler darüber geben, daß diese Vorstellung, gemessen mit dem allein in Betracht kommenden Maßstab der gegebenen Verhältnisse. eine vorzügliche war, die im ganzen, wie in den tragenden Einzelleistungen weit größerer Beachtung und Anerkennung wert war, als ihr zuteil geworden ist. Und das Gleiche muß von der Vorstellung des 2. Feiertagen gesagt werden. Gewiß in„Unter der Blühenden Linde“ Aderorisch eine völlige Belanglosigkeit, wenn auch die Worto der Landeszeitungskritik von dem„blöden Machwerk“, das dem„niebesen(!) Unterhaltungsbedürfnis“ diene, weit über das Maß Uaausschießt. Aber was hat das mit der Beurteilung der Aufsührung els lelche und der einzeinen Künstler gu tun? Ach. wenn ihr dec den 1. Januar 1922. Den Wänschen der Wahlvorsteher entsprechend werden die Wähler darauf aufmerksam gemacht, den Zeitpunkt ihrer Wahl nach Möglichkeit ans den Vormittag zu legen. — Der Sturm, der in den letzten Tagen mit Heftigkeit durch das Land brauste, hat allem Anschein nach in der Nacht von Freitag auf Sonnabend seinen Höhepunkt erreicht. Das Unwetter nahm nochts einen immer größeren Umfang an; es schien, aks ob sämtliche Schleusen des Himmels sich geihr zu sehen wünscht oder nicht wünscht, nicht vergessen melltet, was ihr gesehen dadi! And da verdient es nachgetragen zu werden, daß auch diese Vorstellung wohl vorbereitet, mit viel Schmiß und echter Possenlaune herausgebracht war, sodaß man seine helle Freude daran haben konnte und hatte. Und im einzelnen Randen beispielsweise die Darstellungen von Frl. Gehrts und Herrn„Reimers bei aller Vurkeskenhaftigkeit ihrer Rollen auf einer schauspielerischen Höhe, deren sich keine großstädtische Bühne zu schämen brauchte. Werden solche vorzüglichen Leistungen minderwertig, wenn sie an ein anspruchsloses Stück gebunden sind? Bleiben sie nicht in jedem Falle „####nungen“7 Und hat der Künstler nicht ein Recht darauf, e gewertet und anerkannt zu sehen? Er, der Ermunterung und Anerkennung für erfolgreiches Mühen bedarf, wie die dürstende Pflanze des erfrischenden Morgentaus, und ihn wieder befähigen zu neuem strebenden Bemühen in seinem dornenvollen Wege? Und hat er nicht ein Anrecht auf Beurteilung, wie und wann er ste verdient, auch deshalb, weil sie tatsächlich einen Teil seines Einkommens darstellt, insofern, als sie ihm die Wege ebnet oder versperrt zu seinem beruflichen Fortkommen? Daß ich nicht öder Lobhudelei das Wort rede, hohle Anmahung bestärkt sehen will. brauche ich nicht zu versichern, aber Verständnis fordere ich und Gerechtigkeit auch gegenüber der Kunst und ihren Dienern. Ich kann diesen Nachtrag zu den Darbietungen unseres Landestheaters in der Festwoche nicht beschließen, ohne noch einer viel zu wenig beachteten Großtat zu gedenken auf dem Gediete des vielumstrittenen Lichtbildes. Ich beabsichtige nicht, die vielerörterte Frage über Berechtigung oder Richtberechtigung, über Wert oder Unwert dieser Gattung anzuschneiden. Aber nicht zu leugnen in, daß innerhalb dieser Gattung gerade die deutsche Filmkunst in ihren besten Exemplaren eine Höhe erklommen hat, bie in jedem Falle als Kunst enzulpreachen Is. Zu dem Vollendetsten, was ich bieher auf diesem Gebiete gesehen habe, gehürte der in der Festwoche im Landestheater lausende Film„Der Henker von St. Marien“. Die Komposition in der Verwertung einer mittelalterlichen Sage, die Echtheit u. Gediegenheit des Kolorits. die vollendete Schönheit und Durcharbeitung jedes einzelnen und dienen und Hagel, dir in Unmengen miteinander abwechselten, klatschten unaufhörlich zur Erde nieder. Kurz nach 1 Uhr war ein langanhaltender Donner zu vernehmen, von mehreren Blitzen begleitet. Dann wurde es ruhiger. Auch der Sturm ließ in den Morgenstunden an Heftigkeit nach, sodaß in absehbarer Zeit eine normale Temperatur zu erwarten ist und der ungesunden Witterung, die mancherlei Krankheiten erzeugt, ein Ende bereitet wird. ..— Landes=Gynode. In den ersten Tagen des neuen Jahres tritt in unserer Stadt die Lippische Landes=Synode zur Beratung zusammen. Ueber die Vorlagen, die zur Verhandlung kommen, ist in der Oeffentlichkeit noch nichts bekannt, aber die Vermutung gebt wohl nicht fehl, daß sich die Synode damit beschäftigen wird, die Notlage zu beheben, in der sich unsere lippischen Geistlichen infolge ihrer schlechten Besoldung befindet. — Mit der Rultisierung der Senne soll im Monat Januar egennen werden, und zwar ist als erstes die sogenannte Schäfertrift, welche sich im Eigentum des Staates befindet, in Aussicht genommen. Die Fläche soll mit einem Dampspflug umgebrochen und an Interessenten aus Kohlstädt. Schlangen, Kohl#ädterheide u. Haustenbeck verpachtet werden. Zur Besprechung der Sache finden Montag, 9. 1. 1922, in den umliegenden Ortschaften Versammlungen statt, zu welchen die Interessenten durch die Geweindebedörden eingeladen werden. Die Versammlungen finden statt: Um 10 Uhr bei Schiffmann in Kohlstädt, um 1 Uhr bei Poppe in Schlangen, um 6 Uhr bei Huneke in Koblkädterdeide. um 3½ Uhr bei Oesterhaus in Hausendes. Die Interessenten werden auch hierdurch auf diese Versammlungen besonders aufmerksam gemacht. Die auf Donnerstag, 5. Januar, festgesetzte Wiederholung des Weihnachtssingspiels muß umständehalber auf Sonntag, den 8. Januar, verlogt werden. Beginn 6 Uhr im Evgl. Vereinshaus. — Deutscher Offiziersbund. Die monatliche Versammlung im Arminiushotel findet nicht am 2., sondern am 9. Januar, abends 8½ Uhr, statt. — Postaltsches. Vom 1. Jonuar 1922 an ändern sich die Paketgebühren im Verkehr mit Oesterreich, der Tschechoslowokai und Ungarn. Das Nähere ist bei den Postanstalten zu erfahren. heater. Nochmals soi daran erinnert, daß die heutige Aufführung von Verdis Oper— in Maskendalk“ als Fremdenvorstellung in Szene geht. Der Anfang ist auf 6 Uhr 15 Min. festgesetzt, sodaß die auswärtigen Besucher bequem ihre Züge zur Rückfahrt erreichen können. Ausdrücklich sei darauf hingewiesen, daß die Oper so früh schließt, daß jede Ueberstürzung unnötig ist und das Ende der Vorstellung ruhig abgewartet werden kann. Schöhner — Die lotzte Stadtverordnetensitzung in dem alten Jahre sand Freitagabend noch statt. Für einige war en die Abschiedositzung: alle kehren nicht wieder zurück. Alle dürfen aber auch nicht wieder zurückkehren. Einige Mitglieder des Kollegiums sind nicht wieder auf der Liste erschienen; andere haben sich an so aussichtereicher Stelle aufstellen kassen, daß sie mit einem Mandat nicht zu rechnen haben. Der heutige Tag wird zeigen, wer in der nächsten Periode auf das Rathaus berusen werden soll. Zwei Listen zibt es hier nur: die Liste der Vereinigten Parteien(Vorschlagsliste Rochus) und die sozialdemokratische Liste.— Die Tagesordnung der Sitzung war nur eine kurze. Zunächst wurde über die Verträge mit Hoffmanns Stärkefabriken über die Betieferung mit Strom und Gas beraten. Der Magistrat hatte hierzu zwei Verträge ausgearbeitet und legte diese zur Genehmigung vor. Die Verträge sind mit Hoffmanns Stärkefabriken auf die Dauer vom 1. Dezember 1921 bis zum 1. Dezember 1926 abgeschlossen. Der Grundpreis für Gas beträgt pro Kudikmeter 1.20 M und für Strom 1.12 MA. Der Preis regelt sich von Monat zu Monat nach dem jeweiligen Kohlenpreis. Das Kollegium stimmte beiden Verträgen zu. Die anderweitige Festsetzung der Strom= und Gaspreise mußte einstweilen vertagt werden, de die Kohlenvreise vom Dezember noch nicht bekannt sind.— Zur Besprechung stand dann die Klage des Müllers Bracht in Heerser Mühle gegen die Stadt Schötmar wegen Schadenersatz. Herr Stadtv. Simon Bracht bemerkte dierzu, daß er das nicht sei, sondern sein Sohn Ernst. Die Sache ist folgende: Am 29. Juli fährt das Gespann üder die Brücke mit einem Fuder Holz. Als der Wagen die Brücke passiert. stürzt sie ein und nimmt Wagen und Pferde mit in die Tiefe. Ein Pferd mußte notgeschlachtet werden. Bracht beansprucht hierfür einen Schadenersatz von 20000 M. Die Stadt Schötmar verweigert die Zahlung, da sie nicht Eigentümer der Brücke ist. sondern— wenn auch die Domäne Heerse nach Schötmar eingemeindet ist.— die Rentkammer noch Eigentümer der Brücke und demnach auch unterhaltungspflichtig ist. Weiter kommt noch hinzu, daß die Brücke für schweres Fuhrwerk verboten ist. Termin dierzu ist am 20. Januar in Detmold.— Zu dem Wiederaufbau der Landesbibliothek in Detmold bewilligte das Kollegium die Summe von 5000 M.— Ueber die Wasserversorgung will sich der Magistrat nochmals mit der Stadt Salzuflen ins Einvernehmen jetzen, um zu versuchen, daß beide Städte gemeinschaftlich eine weitere Pumpstation errichten. Dies würde für beide Teile nur zu begrüßen sein.— Der Stadtassistent Linneweber tritt am 2. Januar sein Amt an. Die Bestätigung des Polizeiwachtmeisters Niemeier ist seitens der Regierung erfolgt.— Da Herr Brokschmidt eine Wiederwahl des Schiedsmannsgerichts ablehnt, wurde an dessen Stelle Herr Korte und als Stellvertreter Herr Duve gewöhlt.— Das Gewerkschaftskartell frägt wegen Brennhol; an. Der Bürgermeister beantwortet diese Frage dahin, daß das Brennholz Mitte Januar eintrefse, und zwar für jeden Haushalt ½ Raummeter.— Die Sitzung war somit beendet, und der Bürgermeistor ergeiff das Wort zu einigen Abschiedsworten, dem sich der StadtverordnetenVorsteher Herr Siegmann anschloß.— Der Berichterstatter schließt Vildes standen auf einer Höhe, die auch dem prinzipiellen Gegner des Films allerhöchste Hochachtung abnötigen mußte. ind. Vorsicht! Hochspannung, Lebensgefahr Der Film, der immer mehr das Interesse weiter Kreise findet, schreitet in seiner Entwicklung mit Riesenschritten vorwärts. Die deutsche Technik macht das Unmögliche möglich. Obwohl manches Filmprodukt zu Unrecht den Titel Sensationsfilm führt, darf wohl mit aller Entschiedenheit behauptet werden, daß der neue Film:„Vorsicht! Hochspannung, Lebensgefahr“, der ab Sonntagnachmittag im Mittelpunkt des neuen Programms steht, ein Sensationsfilm im Sinne des Wortes ist. Alfred Paster, der dieses Werk inßeniert hat, beschäftigt sich diesesmal mit einer neuen Erfindung im Flugwesen. Die Aeroplane, die bislang nur mittels Benzinmotoren die Lüfte durchschweben konnten, werden jetzt durch sogenannte Sendertürme mit Starkstrom gespeist, sodaß dem Flugwesen in Zukunft alle Schranken geöffnet sein dürften. Das neue„Elektro=Flugzeug“ hat sich bereits im Kreise von 62 Meilen von der speisenden Endstation entfernt. Bei weiterer Vervollkommnung dieser neuen Idee dürften die Benzinmotore gänzlich verdrängt werden. Fabelhafte Ausstattung und die schauspielerischen Leistungen verleihen diesem bedeutenden Werke ungemeine Anziehungskraft.— Der 3. Teil des Großfilms„Nobody“ unter dem Titel:„Ein toller Abend im Atlantie" bildet eine gewaltige, überaus interessante Varieté=Nummer. Sylvester Schäffer Inserat.) Die demokratischen Kandidaten sind Männer und Frauen des Volkes! Deshalb:Heute eintreten für den demokratischen Wahlvorschlag nengen miteinander Erde nieder. Kurz nner zu vernehmen, wurde es ruhiger. nden an Heftigkeit iale Temperatur zu ung, die mancherlei irh"* Tagen des neuen sche Landes=Synode lagen, die zur Verbkeit noch nichts becht fehl, daß sich die lage zu beheben, in olge ihrer schlechten im Monat Januar ersdes die sogenannte Staates befindet, in vem Dampspflug umdl. Schlangen, KohlZur Besprechung der liegenden Ortschaften wressenten durch die Die Versammtungen n KohlRädt, um Uhr bei Huneke in Oosterhaus in Haudierdurch auf diese t. 5. Januar, festgesetzte umständehalber auf ginn 6 Uhr im Evgl. iche Versammlung im m 9. 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Fabelchen Leistungen vermeine Anziehungs„Nobody“ unter dem bildet eine gewaltige, Sulvester Schäffer Artist.— Außerdem nit Hanst Deege und (Man beachte das sich diesen Wünschen mit einem kräftigen„Glück auf!“ zum neuen Jahre an. Blomberg. — Durch Feueralarm wurden am Donnerstag mittag die diesigen Einwohner aufgeschreckt. Es drannte ein Schuppen der Fabrik von Zoschke u. Festing. Der Brand konnte jedoch in kurzer Zeit gelöscht werden. Schwalenberg. — Das Zwangsbeitreibungsverfahren des rückständigen Geldes von der Kartoffelverbilligungsabgabe hat hier zu einem unliebsamen Vorfall geführt. Vor einigen Tagen erschienen bei dem Landwirt Meier Nr. 1 der Steuererheber Stuckenberg von hier und der Wachtmeister Amelung aus Rischenau, um ein gepfändetes Rind aus dem Stalle zu holen. Das Rind sollte nach Rischenau geführt und dort verkauft werden, um von dem Erlös das Kartoffelgeld des Landwirts Meier zu bezahlen. Diese Nachricht ging wie ein Lauffeuer durchs Dorf. und als der Steuererbeber und der Wachtmeister nach dem Landwirt Wesemann Nr. 4 kamen, um auch dort zu pfänden, waren mehrere hundert Dorfbewohner dabingeeilt, und sogar die Waldarbeiter kamen von ihren entfernten Arbeitsstätten herbei. Die Beamten zogen die Folgerung aus der gereizten Stimmung der Dorfbewohner und stellten die Pfändungen ein. Das oben erwähnte Rind war inzwischen von dem Landwirt Rissick von dem Steuererheber Stuckenberg erworben und wurde bekränzt und mit Musik von der ganzen Menge durchs Dorf geführt, und in den Stall des neuen Besitzers gebracht. Aus dem obigen Vorgang ist zu ersehen, daß das Kartoffe'verbilligungsgesetz noch heute nicht durchgeführt ist und stets die Gemeinden in starke Aufregung versetzt. Amt 31. Dezember.(Wählerversammlung.) Am Donnerstegabend sand eine Wählerversammlung von seiten der Sozialdemokraten statt. Die Versammlung war von ungefähr 30 Wählern besucht, von denen ein großer Teil bürgerlicher Richtung war. Somit war der Sozialdemokratie kein groher Erfolg beschieden. Als Redner referierte der Konsumleiter Mademann aus Lemgo. Die Kandidaten selbst waren nicht in der Lage, eine Wahlrede zu halten; dagegen haben se sich berechtigt gehalten, über Sachen zu reden, die im bisherigen Ausschuß vorgefallen sind. Zum Beispiel wurde der Ankauf des Bentlandes erwähnt und behauptet. daß dieser von Leitern der Bürgerlichen bintertrieben worden wäre. Zunächst muß öffentlich festgestellt werden, daß das Bentland von der Behörde der Gemeinde zum Kauf nicht angeboten worden is; daß das Siedlungsamt im Gegenteil mündlich erklärt hat, das Land zu Siedlungszwecten an Siedlungslustige unmittelbar ohne Vermittlung dev Gemeinde abzugeben. Deshalb standen die bürgerlichen Vertreter auf dem Standpunkt, daß ein Ankauf durch die Gemeinde sich erübrige, stellten vielmehr den Antrag: Der Herr Vorsteher moge beauftragt werden. die Namen der Siedlungslustigen zur Abgabe von Land mitzutellen. Dieser Antrag wurde durch die sozialdemskratischen Stimmen abgelehnt, sodaß damals die Möglichkeit, Siedlungsland zu bekommen, durch die Sozialdemokratie ausgeschaktet wurde. Hiddesen, 31. Dez.(Protest gegen Wesertal.) Am Freitagabend fand im„Deutschen Kaiser“ eine Versammlung statt, in der die Lichtfrage behandelt wurde. Es wurde der einstimmige Beschluß gefaßt, daß die Orte Hiddesen, Verlebeck und Heiligenkirchen unter das Detmolder Lichtnetz fallen. Eine Kommission, bestehend aus den Herren Runte, Tölle und Hehnke wurde gewählt, um mit der Regierung zu verhandeln, bezw. die nötigen Schritte zu unternehmen, um einen Anschluß an das Elektrizitätswerk Wesertal zu vermeiden. Zeiligenkirchen, 35. Dez. Der Artikel des Volksblatten, der vorgestern unter der Ortobezeichnung Heillgenkiochan erschien, segelte unter falscher Flagge. Es mußte Eichholt darüber stehen. Sein Verfasser ist vermutlich der Herr aus Gichholz, der öffentlich erklärte, seine eigenen Söhne vor seiner Tür erschießen zu wollen. wenn sie mit den Wassen für ihr Vaterland eintreten müßten, Wir gratulieren Eichholz zu dieser seltenen Leuchte edler Menschlichkeit. Wie edel dieser Herr aus Eichholz sonst ist, mögen die entscheiden, die ihn am letzten Mittwoch über seinen von allen geachteten Vater sprechen gehört haben. Die„Alte Herren=Mannschaft" hat es Ihnen angetan. Wir verstehen Ihren Schmerz, denn in ihr sind friedlich nedeneinander tätig Mitglieder aller Parteien, von den Deutschnationalen bis zu den Sozialdemokraten. Das paßt natürlich einem sozialdemokratischen Hetzer nicht, weil der nicht Einigung, sondern Zersplitterung will. Jung und alt haben friedlich dem Sport obgelegen, nur der Herr aus Eichholz sehlte immer. Der ist nur da, wenn der Turn= und Sportverein sich notgedrungen gegen Angriffe der Sozialdemokratie wehrt, und was er dann vorträgt, ist eine Wahlrede von so unglaublichem Tiefstand in jeder Beziehung, daß Sie, verehrter Herr aus Eichholz, uns wohl erlauben, uns in etwas besserer Höhenlage zu halten. Die alten Herren haben sich bemüht, einen Sportplatz zu erwerben. Das war sohr nötig. Von den Sozialdemokraten als Vortei war keine Hilfe zu erwarten, denn der eine von ihrer Liste brachte die Sportler in Verbindung mit dem Kosenamen Raudi. und von einem anderen pfeisen die Spatzen von den Dächern, daß er den Erwerb des Sportplatzes zu hintertreiben versucht habe, indem er dem Besitzer einen möglichs hohen Pachtpreis ins Ohr flüsterte. Sie schreiben dann wörtlich:„Ein Sportplatz muß sein. Wober aber das Land dazu nehmen? Von den vielen 100 Scheffellagt etwa? Beileibe nicht. Dazu sind jo die kleinen Kartofselbauern gut genug. Also nehmen wir denen das Land!“. Wir sind Ihnen für diese Auslassungen von Herzen dankbar. Ein Sportplatz muß sein, auch nach Ihrer Meinung. Also haben die etwas Gutes erstrebt, die ihn schaffen wollten, und die handelten verwerflich, die ihre Arbeit durchkreuzten. Schönen Dank für diesen Satz. Jeder andere der zitierten Sätze beweist, daß ihr Verfasser nicht in Heiligenkirchen wohnt, sonst wüßte er, doß joder eine zatsächliche Unwahrheit enthält. Wenn ihr Verfasser aber die Tatsachen kennt, dann mag jeder Leser aus diesen Sätzen für sich einen Schluß ziehen auf den Charakter ihres Schreiberv. Jeder in Heiligenkirchen weiß, daß der Sportplatz von den„vielen hundert Scheffelsaat“ genommen war, die einem Landwirt gehörten, der bereits weit über seine pesetzliche Pflicht Pachtland abgegeben hat, und daß endlich niemandem sein Kartosselstand geschmälert worden wäre, auch wenn der Sportverein seinen Spielplatz behalten hätte. Was sangt ihr armen Turner und Sportler nun am 1. Januar 1922 an? Eure alten Herren stehen auf beiden Listen. Keine dürft ihr wählen, denn sonst werdet ihr politisch. Wenn ihr aber nicht wählt, bedroht euch das Gesetz mit Strafe. Fragt also einmal in Eichholz an. Vielleicht lest ihr auch einmal und nehmt euch zu Herzen, was in demselden Volksblatt 7 Absätze tiefer unter Brake steht. Diese Sätze dürft ihr ruhig befolgen, denn sie kommen von der Sozialdemokratie und sind ganz unpolitisch.— Zum Schluß möchten wir dem sehr geehrten Herrn aus Eichholz noch einen dankbaren Gegenstand zu Stilübungen empfehlen: Der Anschluß von Heiligenkirchen an die Ueberlandzentrale Wesertal. seine Berechtigung. seine Kosten und seine Wirkung auf die Stimmung in der Gemeinde. " And unn, ihr Wähler von Heiligenkirchen, wollt ihr 1 Million für neue elektrische Anlagen bezahlen oder wollt ihr, daß kein Mittel unversucht bleibt, euch vor dieser unheimlichen und unnötigen Summe zu bewahren. Das überlegt euch, und dann wißt ihr auch, wen ihr am Sonntag wählen müßt. Amt Horn. Bellenberg, 31. Dez.(Weihnachtsfeier.) Am ersten Weihnachtsabend fand in dem Geiseschen Saale eine Weihnachtsfeier der hiesigen Schule statt. Auf der schön geschmückten Bühne wurden ganz allerliebste und reizende Weihnachtsstücke aufgeführt. Unter bewährter Leitung wurden die einzelnen Akte vorteilhaft vorgetragen, sodaß alle Zuschauer des Lobes voll waren und auch mit ihrem Beifall nicht zurückhielten. Alles in allem: es war ein schöner, genußreicher Abend, der allen Zuschauern lange noch in Erinnerung bleiben wird. Herrn Lehrer Stecker, sowie allen Mitwirkenden sei daher an dieser Stelle für ihre mühevo,e Arbeit herzlichst gedankt. Zum Schluß wurde ein gemeinsam gesungenes Lied angestimmt, womit die Feier ihr Ende erreichte Ams Schötmar. Lockhausen, 81. Dez.(Standesamtliche Nachrichten für Monat Dezember.) Geboren ist ein Knabe. Ein Todesfall ist zu verzeichnen. Eheschließungen fanden keine statt. Amt Brake. Lieme. 1. Jan.(Generalversammlung.) Der Kriegerverein hält heute eine Goneralversammlung ab, die um 7.30 Uhr beginnt. Da auf der Tagesordnung u. a. Vorstandswahl, Rochnungsablage und verschiedene andere Fragen stehen, werden die Mitglieder gebeten, recht zahlreich zu erscheinen. Amt Blomberg. = Wichtig für Neutenempfänger. Nach dem Gesetz über NotKandsmaßnahlnen zur Unterstützung von Rentenempfängern der Invaliden= und Angestelltenversicherung, vom 7. Dezember 192.. sind die Gemeinden(Stadt= und Amtsgemeinden) verpflichtet, deutschen Empfängern von Reuten aus der Invaliden= und Angestelltenversicherung auf Antrag eine Unterstützung zu gewahren, welche in solcher Höhe zu bemessen ist, daß des Gesamtjahreseinkommen des Empfängers einer Invaliden= oder Aktersrente den Betrag von 3000. einer Witwen= oder Witwerrente den Betrag von 2100 4, einer Waisenrente den Betrag von 1200 c erreicht. Die gleichen Unterstützungen erhalten die Empfänger von Ruhegeld oder Hinterbliedenenrente aus der Angestelltenversicherung, die Witwen jedoch nur dann, wenn sie Invalide im Sinne der Judalidenversicherung sind. Beim Vorhandensein von Kindern unter 15 Jahren, die nicht auf Orund der erwähnten Versicherungsgesetze oder der Militärversorgungsgesetze eine Rente beziehen, erhöht sich die Grenze des Gesamtjahreseinkommens um 500* für jedes Kind. Für das vierte und jedes weitere Kind erhöht sich die Grenze um je 600 J. Eiternlose Enkel unter 15 Jahren, deren Unterhalt von den Rentenempfängern gnaz oder überwiegend bestritten wird, werden den Kindern unter 15 Jahren gleichgestellt. Anträge können bei den Vorstehern gestellt werden. Dalborn, 31. Dez.(Diebstahl.) Vor kurzem ist der Witwe Wesemann aus der unverschlossenen Remise des Hofbesitzers Otto Beermann ein gelblich gestrichener Wagen (Break) im Werte von etwa 1000 Mark gestohlen worden. Es kommen als Diebe zwei Personen in Frage, die in der fraglichen Nacht mit demselben Wagen, bespannt mit einem Schimmel und einem dunklen Pferde, in der Richtung nach Mosebeck zu gefahren sind. Amt Schwalenberg. Wörderfeld, 31. Dez.(Weihnachtsfeier.) Am 1. Weihnachtsabend wurde unsere Gemeinde durch eine schöne Weihnachtsfeier sehr erfreut. Unser allbeliebter Herr Lehrer Grote hatte sich sehr große Mübe gegeben, um den Kindern allerlei Darstellungen aus der Märchenwekt einznüben. Alt und jung wurden dann auch sehr überrascht durch die Spiele, die sich ihnen auf der Bübne boten. Gesangsvorträge und Deklamationen von Gedichten wechselten in bunter Reihenko'ge. Beim letzten Spiel wurde die Bühne durch elektrisches Licht in bunte Farbenpracht gehüllt. Wir sagen unserm Herrn Lehrer Grote an dieser Stelle für seine viele Mühe herzlichen Dank und wünschen ihm ein gesegnetes frohes neues Jahr. Amt Hobendausen. — Aus dem Lippischen Norden. Endlich haben uns die letzten Tage den lange und sehnlichst erwarteten Niederschlag in Gestalt von Schnee und Regen gebracht. Wenn man schon in den lippischen Niederungen über Wassermangel klagte, so war diese Klage doch hier oben in den Bergen naturgemäß noch viel größer. Die meisten Brunnen, die seit Urgroßväterzeiten nicht versiegt waren, lagen trocken, und streckenweit mußte das Wasser für Mensch und Vieh herbeigetragen werden. Die Mühlen, die nicht mit Kraffanlagen versehen waren, haben längere Zeit still liegen müssen. Bis unter die Decke waren die Säcke mit Korn aufgespeichert, und warteten auf Regen, der die schlafenden Mühlenräder wieder in Bewegung setzen und das Korn in Schrot und Mehl verwandeln sollte. Nachdem der Himmel in den letzten Wochen verschiedentlich ein wenig Regen brachte und uns damit nur genarrt hatte, scheint er diesesmal doch mit seinem Segen ernst zu machen. Kirchheide, 31. Dez.(Weihnachtsfeier.) Am 1. Weihnachtsfeiertage fand hier in dem großen Sentkerschen Saale die Weihnachtsfeier des hiesigen Jugend- und Kinderbundes statt. Eine über Erwarten große Teilnehmerzahl hatte sich zu dieser Feier eingefunden, viele Eltern mit ihren Kindern. Die Leitung der großen Veranstaltung lag in den Händen von Herrn Lehrer Solle, der auch der Begründer und Leiter des Jugend= und Kinderbundes ist. Die beiden Weihnachtsansprachen, die von Herrn Pastor Kottmann=Talle und Herrn Hunecke Salzuflen gehalten wurden, waren umrahmt von gemeinsamen Liedern, Vorträgen, Posaunen=, Männerund Kinderchören. Die Feier endete mit einer Bescherung der Kinder, zu der Freunde der guten Sache Geschenke und Mittel zur Verfügung gestellt hatten. Die Teilnehmer, besonders die Kinder, waren außerordentlich erfreut von allem, was sie erlebt und gesehen hatten. Matorf. 30. Dez.(Sturmschäden,) Infoloe der Stürme der letzten Zeit ist hier verschiedentlich die elektrische Zuleitung gestört gewesen, sodaß wir häufiger ohne Licht und Kraft gewesen sind. Hoffentlich wird die Urfache bald entdeckt und der Schaden beseitigt. Amt Berenholz. Barenholz, 31. Dez. Am Freitag, den 6. 1. 22, nachmittags 3 Uhr hält das Lippische Siedlungsamt in der Gastwirtschaft Dohmeier in Varenholz eine öffentliche Sprechstunde ab, in welcher etwaige Anträge entgegengenommen werden und Auskunft in Siedlungs= und Kleinpachtlandfragen gegeben wird. Vereins= und Versammlungs-Anzeiger Hiddesen. Frische Quelle. Heute nachmittag 3 Uhr: KaffeeBues. Herausgeber und Leiter: Max Staercke. Verantwortlich für Politik: Paul Wannack; für das Feuilleton: Giegbert Becker; für den lokalen u. allgemeinen Teil: Leopold Plad: für den Anzeigen= und Reklameteil: Wilhelm Brand: Druck und Verlag der Menerschen Hofbuchdruckerei, sämtlich in Detmold. hätte das gedacht, daß Pelludör so ##ber glücklich macht!— 4149984 F Fr. EI. Vogel# Persr: — Ark d. Leiden uiw, dikle genau angeden:— Rückporic— Nicht Partei=, sondern nur eine vernünftige Wirtschaftspolitik kann uns helfen! Darum wählt die Liste der Wirtschaftlichen Vereinigung! Bekanntmachung. .. Der Stadtbezirk Schötmar wird vom 1. Januar 192° ab von dem Standesamt„Amt Schötmar“ abgetrenn! und bildet das Standesomt„Stadl Schötmar“. Der Vorsidende des Magistrats, Herr Bürgermeister Bechmann. übernimmt die Standesamtsgeschäfte. 19. Oktober 1021. I TTT genden Beamten Lippische Regierung: Ernst. Regierungsverfügung wird diermit —.—— des Slandesamis werden von fetgenden Beamten wahrgenommen: Bürgermeister Beckmann. Slandesbeamter Ratsherr Dr. Behrting, 1. Stellvertreter Stadtsekrelär Stepper, 2. Stellvertreter 30. Dezember 1921. Der Magistral: Bürgermeister. Slädüische Spartasse Detnold Reichsbank-Giro-Konte. Postsch.-Konte Nr. 5717 Bannover. von Schrankfächern. Verkaufsanzeige. Im freiwilligen Auftrage werde ich am Sonnadend *— garmitlego 10 Udr. in Dehmold, Lange Straße 31 mehrere Fachwerbgebände mit elwa 29 000 Stück Hohlziegel und viel Eichen= und Tanuenholz, wie FußBalken Wemnich masihhetund engen Barachiuns Lase. den 30. Dezember 1921. 631 Kaiser, Nuktionaler u. Prozebogenk. Lange Str. 62. Deiwolder Tischlerschule Leilung: Baumeister Schuster. Die Abendkurse deginnen wieder am dienstag, den 3. Januar 192., abends Uhr in den Schulräumen Mühlenstraße 20. Meldungen daselb“. Harnröhren. Ausstuod daos frt lung, Jadren drochrer 8 E Dietrete und baufderen Batienten fosten es ersen 2 Pht. Derpetbriefperte in pertel Ruuart enme Mutfband. Adler Apotheke, Sommerfeld an (Wes. 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Statt Karten Marie Wultkuhle Theodor Moeller-Friedrich Verlobte Kohlstädt. Oetmold Neujahr 1922. s Dorothea Weber Karl Harte S grüßen als Verlobte. 2" Morn I. I., Neujahr 1922. Minna Solle August Schlüter Verlobte Allen Stammgästen u. Bekannten zum Jahreswechsel die besten Glückwünsche! Hotel Stadt Frankfurt Hotel Deutsches Haus Oskar Schwer. 9 Zum neuen Jahre die Zum neuen Jahre die besten Glückwünsche! August Schallenberg Hotel Lipplecher Hof, Detmold. Meiner werten Kundschaft die besten Wünsche zum neuen Jahre. Weingroßhandlung Fr. Brockmann, Detmold. Wahlaufruf der Deuschen Volkspartei! Heute sollt Ihr entscheiden, ob das Bürgerlum einen bestimmenden Einfluß auf das kommnnale Leden Detmolds gewinnen soll. Die Deutsche Volkspartei kennt im Rahmen ihrer heimatlichen kommunalpolitischen Betätigung nur ein Ziel: Städtisches Gedeihen und das Wohl der Gesamtheit! Unser Wille ist, gemeinsam mit den Vertretern aller Parteien praktische Arbeit zu leisten. Die großen Linien des zukünftigen kommunalen Wirkens der Deutschen Volkspartei sind folgende: 1. Schutz der Verwaltung vor einseitiger Parteiherrschaft. 2. Begründung einer geordneten Finanzwirtschaft und Beseitigung der bisherigen Millionen=Defizitwirtschaft im Rahmen des Möglichen. 8. Förderung des Schulwesens, Eintreten für die Erziehung eines gesunden, tüchtigen und vaterländisch gerichteten Geschlechts, Erhaltung der christlichen Schule ohne Gewissenszwang. 4. Schutz und Förderung des gewerktätigen Mittel= und Arbeiterstandes, insbesondere durch gediegene Ausbildung des Nachwuchses: Abwehr aller Versuche, Handel, Handwerk und Gewerbe durch Sozialisierung und Kommunalisierung zu erdrosseln: Hilfe den notleidenden Rentnern, Fürsorge den Angestellten und Beamten. Wir treten ein für den Schutz der freien Berufe. 5. Die Deutsche Volkspartei wünscht als Partei eines gesunden Kulturfortschritts, als Partei des sittlichen und sozialen Wiederaufbaus zu gelten und demgemäß posiliv und mit allen Kräften für ein geistig, wirtschaftlich und verkehrsmäßig blühendes Gemeinwesen zu wirken. 6. In diesem Sinne erstrebt auch die Deutsche Volkspartei den sozialen Ausgleich auf dem Wege der Arbeitsgemeinschaft, die friedliche Verständigung zwischen dem Arbeiter und dem zur Hebung unserer Produktion unentbehrlichen Unternehmer. 7. Die Deutsche Volkspartei wird nach bestem Wollen und Können dazu beitragen, die Wohnungsnot in gerechter Weise zu lindern. Sie wird auch zu diesem Zwecke die Hebung der Bautätigkeit, soweit die Möglichkeit dazu gegeben ist, in jeder Weise fördern. 8. Die Deutsche Volkspartei wird sich dagegen wehren, daß das kostbare Gut der Selbstverwaltung der Stadt noch weiter geschmälert wird sie wird dafür eintreten, daß der Staat den Gemeinden die kommunalen Steuermöglichkeiten zurückgibt, daß die Gemeinden von ihrer augenblicklichen finanziellen Abhängigkeit vom Staate befreit werden. Die Deutsche Volkspartei kämpft für Gerechtigkeit, Sachlichkeit und Versöhnung gegen Parteilichkeit und Verhetzung! Wählt deshalb heute die Deutsche Dolkspartei! Prosit Neujahr! Anseren sehr verehrten Gästen und lieben Freunden viel Gtück im neuen Hahre. Laul Wüsten u. Frau „Rrug zum grünen Kranze“. Geschäfts-Eröftnung. Den Herren Auromebilbesltzern zur gefälligen Kenntnisnahme, daß wir mit dem heutigen Tage unter fachmännisaber Löltung eine mederne Beparaturwerkstatt für Automobilbereitung eröffnen und halten uns für bestens empfohlen. BIGLEFELO, den 2. Januar 1922. Gebildete I. Dame waise). im Hausball. u. Handardeiten er sucht Stellung als und Gesellichasterin in ruhigem, desseren Hause bei engstem Kamilien= bose under Nr. 45 an die Gescäftelt. d. Lano####o. Gesucht zum 1. April ein junges Mädchen. welches sich mit der Hausin alle vorkommenden K. für kleinen Urdeiten leilt. (14 Bock& Oo., 6. u. b. A. Unseren Geschäftsfreunden und Bekannten zum Jahreswechsel die besten Glückwünsche. Haus Pleper. Kalserstraße 108a— Ecke Moltkestraße. Meiner werten Kundschaft zum Jahreswechsel die herzlichsten Glückwünsche! Hermann Müller Militär- u. Landwittschafts-Bedart DETMOLD. Vlotho, Rintein, Blomberg und Sylbach. 1eobruch b. Detmold Neujahr 1922. Bestrap * Detmold Statt Karten. Luise Plöger Fritz Meise Verlobte. Oesterhols Lippspringe bei Schlangen Neujahr 1922. Heute mittag gegen 1 Uhr entschlief sanft nach kurzer Krankheit mein lieber Mann, unser guter Vater. Bruder, Schwiegervater und Großvater Simon Kerkmeler Veteran von 1370... Im vollendeten 76. Lebensjahre. Namen Um stilles Belleid bittet im aller Hinterbliebenen: Clementine Herkmoler geb. Hagemeister. Môt bei Detmold, 30. Dezember 1921. Die Beerdigung findet am Dienstag. den 8. Januar 1922. nachm. 2% Uhr. vom Trauerhause aus sthtt. Verreist! bis zum 4. Jannar einschl. Dr. Pettker rai für Haus= und eschlochtrleiden.9 und Lichtbedan Hertord. (21) Geschästsbücher allen Preiten.(12085 Chr. Hate Dachtig. Bruchstraße 1. Suche 7U; 2 hräftige und intelligent 1 hädr. Knaden ländl. Lehrstellen bei einem Tischler oder Drechsler u. bei einem Schneidermeister. Sofortige Unterbringung rwünscht.(35 Nähere Auskunst erlei!! Lusie Weddigen, Herford Rathaus. Zimmer Nr. 73 MansfakterwarenGeschäft Wehnungstausch! men, Gartenland und Stallung(15 Min. von 1 der Stadt entfernt). geg eine 3 in der grfuucht u. Nr. 17151 a. d. Bate Junger Kaufmann huch zum 1. Jannar Suche für die Itegelei Emider=Lippe u. 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Desember Danksagung. Für die uns beim Hinscheiden unseres lieben Entschlafenen erwiesene Tellnahme sprechen wir unseren berslichsten Dank aus. Familie Ernst Bächer. Wienhagen, den 29. Dezember 1921. bei Leopoldshöbe. im fast vollendeten 78. Lebensjahre. In tiefem Schmerz: Die brauernden Minterbliebenen. Bad Salzuflen,(Asenburg), 30. Dez. 1921. Die Beerdigung findet am Montag, den 2. Januar, nachmittage 3 Uhr vom Trauerhause„Odeon“, Schötmar, aus statt. Von Beileidsbesuchen wolle man höflichst Abstand nehmen. Beperahmerteitten ndie verfraul, möstort oetucht. 71 oc ie. Aur Whett Ziegler. Sache vgch mn. Press Lenle # Osegz. Pres und Leoden: aden, darunter zuverlässige Aiemn Bh fer einige Leute zum Lebinlechen em.(16912 Wüh. Budde, am 8. Januar in 9. Aller Aeller, am muar in Vage, bei prechen. Angebole bie dadin nach Ziegelel 1. asdten I. Wosdk., erbeiten. Heinrich Riewohner Ziegelmeister. Suchen für die Kamp. 1932 zu 4 Sandtischen sowie für Strangpresse die erforderlichen Leute, außerdem die erforderlichen(17147 Ofenleute. Einige Leute können schon im Januar eintreten. Wir sind am 8. Jan., mittags 2 Uhr, bei Gastwirt Kors in Wlmessa, am 4. Januar. mittags 2 Uhr, bei Gastwirt Verndach in Lüden. zu sprechen. Leinrich Lagsmann Rülheim=(Rude)=Leiten, Hardenbergstraße 217. Suche für Mitte März 9 kächtige, zuverlässige Breuner die erforderlichen Leute für Osen und Presse, ferner einen Verarbeiter für die Lehmgrube und einen Mann als Führer des MotorTriebwagens.(16965 A. Johanning. Zlegelmstr. Dampiziegelet Höllgen& Wolf Natingen(Rhld.) Bin am 1. Jan. 1922, morgens v. 9—12 Uhr, bei Gastwirt Böte in Privathaushall. schlicht um schlicht. Famtlienanschluß. Schrifll. Angedole unter Nr. 34 an die Geschäftsstelle der Landeszeilung. uche für meinen Sohn 22 Jure all. Stellung ge eiem Audiung einem Bägewerk. mttienanschl. erwünscht. Schr. Anged. unt. Nr. 22 an die Gelchäftestelle der Landes=Zeitung erbeten. Suche zu Ollern für meine Iimmer= und Bautischlerei Lehrling. C. Witbrock, Lage. Sohn achlbarer welcher Lust dal.(16872 Bäckerei und Kondtiorel he n er H. Kehmeier, Bächermeister Pöstngteld. 1 Poller mit Kolonne von 10 bis 12 Maurer für dauernde Beschäftigung(auch Aktordarbett) of. gesucht. Für Unterkunft ist gesorgt.(17144 Vv. Korts Wwe., Werne Hoch= u. Tiefdangeschäft, Werne(Bez. Münster). Suchen für sofort einen lüchtigen Holzfuhrmann gegen hoben Lohn. E. amp; R. Brachmann Dampssägewerk und, Holzhandlung(17102 Ibbenbüren i. W. Janger Hausbreuer auf sofort oder wwäler geseacht. Köster's Hetel Lemgo. Eine der bedeutendsten deutschen Ledensvers.=Ges. Vertreter gegen hohe Provision. ein Sech eu be.s die Geschältsstelle der andes=Zeitung erbeten. Tüchtigen, erfadrenen Schlossergesellen stellt ein(32 Reche Naschinen- u. Bauschlosserei Nohonhausen. Gewandle Schreibkraft Jofort gesucht. Peridnliche„Vorstellung mit Ledenslaus. 418 Verberrungsamt Detmo Säueres Schulnmo für nachmittags zu 2jädr. Kinde. 416 Schloßplatz 5,1. Iwetmädchen. UUngeres, für bald gesucht. a Ceecketeciter saub., 15—16 s., f. mögl. sof. ges. Frau Beinkmann, Sachsenstr. 23. Ein zuverlässiges, im Haushalt erfahrenes Mädchen als Haushälterin zum 1. Februar gesucht. Schriftl. Angeb. unter Nr. 17098 a. d. Geschst. der Landeszeitung. Sauberes junges Wäschen gesucht zur Erlernung des Haushalts. Gehalt nach Uebereink.(17136 Frau Dahn. Gastwirtschaft Wehren bei Bad Meinberg. Suche zum 1. April ein ebriich, uerlässiges Mädchen für Küche und alle Hausarbeil. Selbigem wird Gelegendeit geboten. die Küche zu erlernen.(16696 Pran Aug. Brülle Liopstadt. Lange Str. 84. .####. solortige Eintrift ein zuverläsl. Mädchen, trinken das altberühmte Köstritzer Schwarzbler. Dr. med. 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Nach der Reichsversassung gehen die Reichsgesetze den Landesgesetzen vor und Land und Gemeinden müssen die Reichsgesetze zur Ausfährung bringen, einerlei, ob sie damit einverstanden sind oder nicht. Namentlich gehen die Machtbefugnisse des Reiches auf dem Finanzgebiete sehr weit. Das Reich legt den Ländern und Gemeinden ungemein hohe Aufwendungen auf. z. B. für Bauten, für Wohlfahrtspflege, für Beamtenbesoldungen usw. Auf der anderen Seite entzieht es dem Lande und den Gemeinden die wichtigsten Steuerquellen. Von dem Ertrage der Einkommensteuer sollen ja allerdings dem Lande und den Gemeinden 3 wieder zugute kommen. Aber das Jahr 1921 ist in dieser Hinsicht im unklaren dahingegangen, Noch immer ist die Veranlagung selbst für das Jahr 1920 nicht zum Abschluß gekommen, und man erwartet ihn auch erst in einigen Monaten. Allerdings ist durch den zehnprozentigen Abzug der Löhne und Gehälter und der Hebung des alten Satzes schon ein großer Teil in die Reichskasse gekommnen, und es wurden auch größere Vorschüsse gewährt. Aber wie wir eigentlich stehen werden, das kann noch niemand sagen. Wir wollen darüber mit dem Reiche nicht ins Gericht gehen. Diese Veranlagung ist die erste und wird durch neue Beamte und neue Behöcden vorgenommen. Immerhin mag mancher Graukopf denken, wie war es doch so schön, als wir früher schon in den ersten Monaten des Rechnungsjahres unseren Steuerzettel belamen und monatlich in kleinen Raten unsere Pflicht erfüllen konnten. Welche Summen werden sich ergeben, wenn nun in den nächsten Monaten mit einem Male alles nachgeholt werden muß. Auch das Land und die Gemeinden werden mit der Zeit zu größeren Steuerauflagen gezwungen sein. Für das Jahr 1920 hob mai. an Stelle der früheren Grund= und Gebäudesteuer die neue Grundwertneuer: an vielen Orten mit einem Prozent für das Land, vier Prozent für die politische und ein Prozeut fü: die Schulgemeinde. Es heißt nun, das Grundwertsteuergesetz wie das Gewerbesteuergesetz sollten noch geändert werden. Aber es wäre doch vielleicht möglich gewesen, die Beträge von 1920 in Vierteljahresraten zu erheben. Dann hätte es sich nicht so aufgesammelt und die Kassen hätten Geld bekommen, das sie so nötig gebrauchen. Die verbleibende Differenz konnte ja am Ende verrechnet werden.(Die Richterhebung der Landessteuern soll darauf zurückzuführen sein, daß man sich über die Druckkosten für die Veranlagungsformulare nicht einigen konnte!! Die Red.) Was die Finanzlage unseres Landes anbetrifft, so ist sie wohl noch nicht so übel, dank der ungemein hohen Beträge, welche ihm aus dem Domanium, zumal aus den Forsten, zufallen Was die letzten anbetrifft, so wird man nur vorübergehend von den aus alter Erfahrung geschöpften Kultur= und Hauungsplänen abweichen dürfen. Wäre man auf diesem Gebiete unvorsichtig, würde man den Wald wesentlich vermindern, so würde das Klima des Landes sich ändern und unabsehbares Elend die Folge sein. Das gegenwärtige Geschlecht darf unmöglich mit der Schuld beladen werden, unsern herrlichen Wald beschädigt zu haben, um augenblickliche Geldnöte zu befriedigen. Die politischen und die Schulgemeinden haben es an lauten Klagen über ihre immer bedrohlicher werdende Finanz= lage nicht fehlen lassen. Alles blickt nach dem Reiche hin und erwartet von dort die Klärung der Verhältnisse. Einstweilen muß gezahlt werden, solange noch flüssige Mittel vorhanden sind oder auf dem Wege des Kredits beschafft werden können. Ist es zu schwarz gesehen, wenn man fürchtet, es könnte ein Tag kommen, wo die Kraft versagte, wo die Kassenbeamten bei Abholung von Gehältern, Zinsen, Arbeitslöhnen usw. die Schultern zuckten und sagten:„Es ist nichts mehr vorhanden"! Das wäre dann der Tag des großen„Krachs“. 1921 geht ohne diesen Tag des Zornes und der Rache zu Ende. Will es Gott auch 1922 und die ferneren Jahre überhaupt. Aber jeder, der eine Anforderung an die finanziellen Leistungen des Landes und der Gemeinden glaubt stellen zu müssen, sollte sich die größtmögliche Selbstbeschränkung auserlegen, im Hinblick darauf. daß wir dereinst vor dem Nichts stehen könnten. Nun zur Landespolitik! Die erste Landtagswahl nach der Revolution brachte 11 Sozial= und 4 bürgerliche DemoNeujahrsglocken Von Marie Sauer. schäumen die Wogen und wühlen den Gischt empor aus schaurigen Gründen. Die Geisterschlacht brandet und Kampfruf dröhnt, wie Schicksalsgewalten sich künden. Doch horch! Was wogt in dem Lüftemeer...?. Mein Herz lauscht froh erschrocken: Wie Siegesjubel braust es daher— in Stahl gegossen zu Trutz und Wehr singen die neuen Glocken! Mein Volk, das krank wie keines lag, in tiefste Schmach gebunden: Mein Volk, nun lenzt dein neuer Tag. da du den Klangsentbunden! Das ist der alte Trutgelana. der alle Not bezwungen. Das Volk sieht keinen Untergang.— und wär's wic du zerstoßen.— das sich aus Armut, Not und Plag zum ersten Gruß an den neuen Tag„ seine Glocken neu gegossen! kraten. Diese 15 Stimmen von 21 wählten dann das erste Landespräsidium mit 2 Sozial= und 1 bürgerlichen Demokraten. Die Landtagswahl von 1920 ließ die Zahl der Sozialdemokraten auf 8 und die der Demokraten auf 2 zurückgehen. Es wurde daher ein Landespräsidium gebildet, welches aus einem Sozial= und einem bürgerlichen Dempkraten und einem Mitgliede der Volkspartei bestand. Damit traten wir in das Jahr 1921 ein. Es schien gut zu gehen: als aber ein auswärtiger Richter an das Landgericht berusen werden sollte, sah sich das Mitglied der Volkspartei veranlaßt, aus dem Präsidium auszutreten, und die beiden übrigen Mitglieder des Landespräsidiums traten gleichfalls zurück. Nunmehr wurde mit den eben genannten 10 Stimmen und der einen Stimme, welche die Gewerkschaftler in den Landtag gebracht hatten, also mit 11 von 21, wiederum 2 Sozialdemokraten und ein Demokrat in das Landespräsidium gewühlt. Als nun von diesen beabsichtigt wurde, den Landtagsausschuß neu zu wählen, was nach ihrer Meinung nach einer Neuwahl des Landespräsidiums geschehen müsse, erhoben die 9 Mitglieder der Deutschen und Deutschnationalen Volksparteien Widerspruch und behaupteten, daß das gegen die Verfassung verstoße, und daß sie dabei nicht mitwirken würden. Jetzt wurde die Sache bedenklich. Es konnte ein beschlußunfähiger Landtag und damit Neuwahlen die Folge sein. Klugerweise brach man die Sache nicht übers Knie, man ging erst auf Wochen in die Ferien. Von hüben und drüben wurden Gutachten eingezogen, und als auch dadurch volle Klarheit nicht entstand, wandte man sich an den Staatsgerichtshof. So hat man, wie es wünschenswert war, in leidlicher Eintracht zusammen weiter gearbeitet, und man konnte zu seiner Freude auch wieder lesen„wird einstimmig angenommen“. Daß die Neuwahl unterbleiben konnte, ist auch sehr erfreulich, denn Gemeindevertretungen Neuwahlen angeordnet. Sie werden hoffentlich ruhig verlaufen. Die Gemeindevertretungen sind durch den Satz, die Reichsgesetze gehen den Landesgesetzen und die Landesgesetze den Gemeindegesetzen vor, außerordentlich in ihrer Bedeutung beschränkt. Sie sind wesentlich nur noch die Handlanger von Land und Reich. Das ist nun einmal so und dahinein muß sich jeder fügen, sei er Konservativer oder auch Kommunist. Die im Jahre 1920 eingerichtete Wohlfahrtspflege wurde 1921 fortgesetzt, und dies wird auch noch 1922 der Fall sein. Ob diese Maßnahmen im ganzen Umsange notwendig und nützlich sind, das zu beurteilen, muß der Laie den beruseneren Stellen überlassen. Nur das eine muß gesagt werden: sie kosten sehr viel Geld. Ein Ruhmesblatt wird nach meiner Ansicht die Schulpolitik, besonders die Volksschulpolitik, der heutigen Staatsleitung sein. Sie hatte viel nachzuholen von dem, was in früheren Zeiten unterblieben ist. Es sei mir vergönnt, hierauf etwas näher einzugehen. Wenn eine Landesvertretung vorhanden war, die mohr oder weniger das ganze Volk umsaßt, dann fuhr die Volksschule gut. Lag die Landesvertretung bei einzelnen Ständen, so war das Gegenteil der Fall. Der aus allgemeinen Wahlen hervorgegangene Landtag von 1849 schuf das Volksschulgesetz vom 11. Dezember dieses Jahres, das erste vollständige seiner Art in ganz Deutschland. Es bestimmte die Höchstzahl der auf einen Lehrer kommenden Schüler auf 120, was damals ein großer Fortschritt war. Kaum aber hatte Fürst Leopold III. das Wahlgesetz durch einseitige Verordnung aufgehoben, und den Ritterlandtag nach dem Wahlgesetz von 1836 wieder eingeführt, da hatte dieser den traurigen Mut. zu beantragen, es möchte mit der Anstellung von neuen Zum neuen Jahre! Wir sind so weit, wie einst im alten Bunde Das Volk des Herrn in seiner tiefsten Not: Ein großes Leichenfeld in weiter Runde. Deutschland zerschlagen, hingemartert, tot! O, daß im neuen Jahre uns erstände, Von Gott gesandt, ein mächtiger Prophet, Der, lebenweckend, Flammenworte fände, Um Deutschlands Seele ringend im Gebet!——Es kommt der Tag, da wird im Frühlings=Brausen Der Odem Gottes durch die Lande wehn; Nach langer Schande Nacht. nach Tod und Grausen Folgt uns'res Volkes herrlich Auferstehen. Von hoher Warte schallt's mit Donnerworten: „Ihr Toten, auf zur Tat. den Vätern gleich! Ihr finst'ren Gräber, öffnet eure Pforten! Heraus, ihr Schläser! Rettet uns das Reich!“ „Du Deutsches Reich, einst stark und fest gegeündet Durch Meisterhand und unser gutes Schwert, Von dessen Glanz dem ganzen Weltall kündet Manch Ruhmesblatt— du, aller Ehren wert: Du darfst nicht sterben, denn an deinem Leben Hängt aller Völker künftiges Geschick, Nur du kannst ihnen Licht und Weihe geben, Du bringst uns allen Freiheit, Frieden, Glück! Du kannst nicht sterben, denn in deinem Wesen Hell spiegelt sich der Gottheit klares Bild; Sie gibt dir Kraft, von neuem zu genesen, Sie ist dein starker Schutz, dein Schirm und Schild. Du wirst nicht sterben und du sollst nicht sterben, Das sei uns heute heilig=ernster Schwur! Wir, jener Heldengeister stolze Erben, Wir schwören Treue, folgend ihrer Spur.“— Hört ihr das mächt'ge Brausen in den Lüften? Dazu des Vaterlandes hohes Lied? Seht ihr sie siegreich steigen aus den Grüften Und Reihen schließen mannhaft Glied an Glied? Das sind die Helden, die in stolzen Tagen, Auf ihren Lippen der Begeistrung Sang, Im Kampf auf freiem Feld vor'm Feind erschlagen... O, wißt es ihnen heißen, treuen Dank! Von allen Grenzen uns'res Erdenballes Gekommen, deutsche Erde zu befrein: Zieht mit den Klängen„Deutschland über Alles“ Hin nach dem Westen uns're„Wacht am Rhein". Sie ziehn, beseelt von glaubensstarkem Hoffen Auf eine neue, glanzerfüllte Zeit; Vor ihnen liegt ein neues Deutschland offen— Ein stolzer Bau voll Kraft und Herrlichkeit. Herr Gott, im Himmel, hilf im neuen Jahre Dem deutschen Volke, daß es stark und groß Sich von dem Schlaf auf dunkler Totenbahre, Von Schwachheit, Schmach und Schande reiße los! Sei du der Herzog, der voran im Streite Uns siegverheißend zieht im neuen Jahr! Wir fürchten nichts, stehst du auf unster Seite— „Gott mit Uns, wie er mit den Vätern war!“ Leovoldshöhe(Lippe) Otto Seiff. eine solche hat doch immer sehr bedenkliche Begleiterscheinungen. Die letzte Wahl von 1920 hatte im Jahre 1921 eine ganze Reihe politischer Prozesse zur Folge. Prof. Dr. Neumann=Hofer und Hauptmann Tracht, Hofschneidermeister Köster und Dr. Alter, Landrat Becker und Neuhaus und Rubach, Diplomlandwirt Schalk und Mademann. Alle diese Prozesse hatten eins miteinander gemein: man war dem Gegner gegenüber nicht bei der Wahrheit geblieben. Wann werden wir lernen, in den politschen Kämpfen dies erste Erfordernis Wahrheit über alles zu erfüllen? Die Männer, welche die Verleumder zur Rechenschaft zogen, haben sich verdient gemacht. Möchte fortan jeder, der in solchen Kämpfen sich um seine Ehre gebracht sieht, Anklage erheben, damit endlich ein jeder einmal lernt, bei der Wahrheit zu bleiben. Da sich die Krisis über den Landtagsausichun nun schon so lange hinzieht, darf man ja wohl hoffen, daß darüber nichts Gefährliches mehr kommt. Der alte Landtagsausschuß ist nun die vielen Monate hindurch bestehen geblieben und, wenn man fragt, wo, wie und wem hat das geschadet, so wird man darauf die Antwort schuldig bleiben müssen. :: Sonst verlief das Jahr 1921 im Vergleich zu den Vorjahren verhältnismäßig ruhig. Die in diesem gegebenen Gesetze wurden nach Möglichkeit zur Ausführung gebracht, sei es beschränkt, sei es erweitert. Auf dem Gebiete des Gemeindewesens war die am 1. April 1921 erfolgte Erklärung der Dorsschaft Schötmar zu einer Stadt, die Einrichtung von selbständigen Bauerschaften für Kohlstädterheide, Bahlhausen, Kreutrup, Leopoldshöbe, Schuckenbaum und Selbeck, wohl ein recht glücklicher Griff. Der einmal angelegte Gedanke, die politschen und Schulgemeinden in eine Einheit zu verschmelzen, muß an den tatsächlich vorhandenen Verhältnissen scheitern, und ist dann auch nicht weiier verfolgt worden. Der mehrfach gewünschte Erlaß einer neuen Gemeindeverfassung ist über vorbereitende Schritte nicht hinausgekommen. Für den 1. Januar 1922 sind für alle Lehrern doch nur in den allerdringendsten Fällen vorgegangen werden. Anstatt das Schulwesen zu verbessern, rühmte man später diesem Landtage nach, er habe die damals ohnehin sehr mäßigen Schulden des Landes um einige hunderttausend Taler vermindert. Das rentierte sich wohl besser, als es sich rentiert haben würde, wenn man Tausenden von Kindern eine bessere Ausbildung ermöglicht hätte! O. diese Kurzsichtigkeit und diese Selbstsucht! Welche Zustände waren damals möglich. Die Oberklasse der Schule in Schlangen zählte 115 Schüler, die in einem engen Raum in engen Bänken eingepfercht saßen. An der Rückseite des schmalen Ganges war noch ein Klapptisch angebracht, an dem 12 Schüler saßen, die dem Lehrer den Rücken zukehrten. Wie war da ein gedeihlicher Unterricht überhaupt möglich?! Als einmal der Minister v. Oheimb sich die Schule ansah, prallte er beim Oeffnen der Schultür förmlich zurück und sagte: Welch ein Dunst! Und in diesem Dunst mußten Schüler und Lehrer jahrelang zubringen. Um 1859 wurde zwar ein größerer Andau an das Schulhaus gemacht, aber ein deitter Lehrer wurde erst in den 60 er Jahren angestellt. Wie konnte man es verantworten, daß 1858 einem 19 jährigen, ganz unerfahrenen jungen Lehrer die ganze Schule in Rischenau mit 171 Schülern zur Verwaltung übergeben wurde? Um jene Zeit war Herr v. Oheimb Kabinettsminister und de la Croix Regierungs= und Konsistorialpräsident. Die Stellung der Schule und der Lehrer war damals so undefriedigend, daß Eltern ihre Söhne nicht mehr in das Seminar schicken mochten. Es konnten die Plätze in demselben zuweilen kaum noch voll besetzt werden. Dazu kommt, daß in den 60 er, 70 er und 80 er Jahren wohl an die 50 Lehrer das Land verließen, um anderwärts Dienste zu tun. Es waren darunter ausgezeichnete Kräfte; einer davon wurde Universitätsprofessor, ein anderer Gymnasialprosessor, zahlreiche wurden da draußen Rektoren und Leiter größerer Schulsysteme, Zeichenlehrer an Gymnasien, Musiklehrer am Seminar. In unserem Lande trat Lehrermangel ein, viele Nebenlehrerstellen konnten nicht besetzt werden und die einzelnen Die Sünde der Gedanken Roman von Lola Stein. Copyright by August Scherl G. m. b. H., Berlin 1921. (11. Fortsetzung.) Nachdruck verboten Die Damen suchten Donna Marcellas Wohnzimmer auf. Sie rauchten schweigend Zigaretten. Frau Möbius hätte gern manches gefragt, manches gewußt, aber wenn Dolores ein so verschlossenes Gesicht machte wie in diesem Augenblick, dann war es am besten, nicht in sie zu dringen. Nur soviel hatte sie erfahren, daß Dolores von ihrem Hausmädchen gehört, daß Lutz heute früh angekommen sei. Beim Einkaufen hatte das Mädchen den alten Franz getroffen. Und nun wartete Dolores auf ihn, wartete gewiß schon stundenlang; sie, dieses verwöhnte, launische, vergötterte Prinzeßchen mußte warten, ganz still warten auf den einen Mann, den sie begehrte, wo sie die Wahl gehabt hatte und noch hatte unter vielen, vielen, die sie anschmachteten, die sie umwarben. Aber sie achtete ihrer aller nicht, sie verzehrte sich in Sehnsucht nach dem einen, wartete auf den einen. Er ließ sie lange warten, zu lange deuchte es der liebenden Mutter zu sein. Dolores lehnte am Fenster, rauchte in hastigen Zügen, starrte hinaus. Da sah sie Lutz Grewes hohe, schlanke Gestalt. Ihr Herzschlag setzte sekundenlang aus, dann fühlte sie rasendes Klopfen und Brennen in ihrer Brust. Er war noch derselbe, wie sie ihn in ihrer liebenden Erinnerung getragen, er schien sich wenig verändert zu haben. Er hatte den Vorgarten der väterlichen Villa durchschritten, öffnete nun die Gartenpforte zu ihrem Hause. Er kam, kam zu ihr. Endlich! Endlich! Er war ihr nahe! Sie würde ihn wiederhaben! Dolores wandte sich der Mutter zu. Ihre elfenbeinfarbigen Wangen waren plötzlich ganz weiß, ihre grünen Augen erglänzten in einem glühenden Feuer. „Lutz kommt. Mama!“ Und schon klopfte es an der Tür, das Hausmädchen erschien und meldete den Damen Herrn Lutz Grewe. Donna Marcella erhob sich, schritt dem Heimgekehrten entgegen. Als sie seine schöngewachsene Gestalt sah, sein ebenmäßiges, rassiges Antlitz. das ernster geworden war in diesen fünf Jahren, reifer, männlicher, seine warmen braunen Augen, als er sich über ihre Hand beugte und sie küßte, da schwand jeder Groll gegen Lutz aus ihrem weichen Herzea. Und plötzlich verstand sie ihr Kind. Ja, man mußte ihm gut sein, diesem lieben, hübschen, sonnigen Menschen. Und nin stand Lutz vor Dolores, nun senkte er seine Augen in die ihren und erschrak vor der flammenden Glat, die ihn traf. die sie in diesem Augenblick nicht vor ihm verbergen konnte. Willkommen in der Heimat, Lutz! Sie hat lange auf dich gewartet. Er küßte die schlanke, bräunliche, sportgeübte Mädchenhand, die sich in die seine schmiegte. „Du kommst gesund und frisch zurück, Lun?“ „Ich komme gesund heim, aber hier fand ich Tod und Krankheit und Leid, Dolores.“ „Ja, es ist traurig in Deutschland geworden, Lutz. Aber wir dürfen uns nicht unterkriegen lassen vom Schickal Er reckte seine schlanke Gestalt höher.„Das wollen wir ganz gewiß nicht.“ Sie schaute mit Entzücken in sein von der Seereise gebränntes bartloses, geliebtes Gesicht. Ihr Her, schlug ihm entgegen, ihre Seele rief die seine, ihr Blut brauste und sang. Wä# ier war Hingabe, Sehnsucht, Verlangen nach dieseln Was aber ging in seiner Seele vor? Sie wußte es nicht. Doch, daß keine stürmende Liebe und Leidenschaft ihn zu ihr trieb, das wurde ihr in diesen Minuten, da er vor ihr stand und sie immer noch anblickte, allmählich klar. Und eine ungeheure, ungeheure Enttäuschung ergriff langsam vor ihr Besitz, verdrängte das Glücksgefühl, ließ sie erbeben in furchtbarster Angst. Täuschte sie sich? Oder sollte sie wirklich— wirklich umsonst die langen Jahre auf diesen Mann gewartet haben, Sie, Dolores Möbius, das reiche, reizvolle, umwobene Mädchen— umsonst gewartet? War es möglich, war es ausdenkbar, daß ein Mann, den sie liebte, den sie begehrte, sie verschmähte? Herren, denen der Gast gemeldet worden war, traten in diesem Augenblick ins Zimmer. Die Begrüßung fiel sehr herzlich aus. Lutz staunte, als er den jungen Carlo, den et als halbes Kind in seiner Erinnerung getragen, wiedersah. Ein lebhaftes Gespräch entstand schuell. Lutz mußte berichten, Auskunft geben. Und er tat es gern in seiner fesselnden, geistvollen Weise. Ihm war diese Unterhaltung recht, enthob sie ihn doch des Alleinseins mit Dolores, das er fürchtete. Immer wieder suchten seine Augen ihre Gestalt. Sie kauerte in einem großen Sessel. Und erschien ihm wieder in ihrer zierlichen Grazie einer rassigen Wildkatze vergleichbar zu sein, an deren Bewegungen ihr wiegender Gang, ihre Gebärden, irgend etwas in ihrer Art ihn so oft erinnert hatte. Die 5 Jahre hatten Dolores von ihrem Reiz nichts genommen, vielleicht war sie jetzt Voll erblüht, noch anmutiger als damals, da sie so überschlank gewesen. Noch immer wirkte ihre mittelgroße Gestalt knabenhaft schlank, geschmeidig und von einer lässigen und elastischen Grazie getragen. Sle glich ihrer Mutter nur wenig. Donna Marcella — Lehrer mußten sie mit versehen, so vor den Toren der Stadt Detmold die in Heidenoldendors, Hiddesen, Klat, Nienhagen, Pivitsheide. in verschiedenen Zeitabschnitten bis zu 8 Jahren, obwohl sie in Heidenoldendorf und Nienhagen an die 200 und in Pivitsheide an die 300 Schüler zu unterrichten hatten. Sie gaben dann 16 Stunden die Woche über die Pflichtstunden und bekamen eine jede solche Stunde mit etwa 75 Pfg. vergütet. Das war der Ritterlandtag von anno dazumal. Mit den Landtagen, die nach dem Wahlgesetz von 1876 ins Leben gerusen wurden, wurde es schon außerordentlich besser. Jetzt aber. wo nach dem heutigen Wahlgesetz Landtag und Regierung gebildet werden, ist es noch ganz anders gekommen. In den 18 Jahren von 1854—1872, in denen der Ritterlandtag vorhanden war, ist eine einzige Schulgemeinde neu gegründet,„Bexten“. Von 1877 bis 1917, als der Landtag nach dem Wahlgesetz von 1876 mitwirkte, sind 30 neue Schulgemeinden gegründet, und die heutige Landesleitung beantragte in einer Vorlage die Gründung von 32 neuen Lehrerstellen, was auch der Landtag annahm. Mag mancher an dem heutigen Wahlgesetz, an der heutigen Art der Regierung viel oder wenig auszusetzen haben, was für die Schule geschehen ist. wird aus der Geschichte unseres Landes nicht wieder ausgelöscht werden. Selbst wenn man aus Mangel an Geld sollte einiges wieder abbauen müssen, der Not gehorchend, nicht dem eigenen Triebe, so kann dem Geschlechte, welches jetzt durch die Schule geht, das, was es dort gewinnt, nicht wieder genommen werden. Wer, wie der Schreiber dieser Zeiten, durch die alte Schule gegangen ist und weiß, daß bei der größten Treue settens der Lehrer nicht das ganz erreicht werden konnte, was dem Ideal entsprach, der schaut mit einem gewissen Neide auf den heutigen Schulbetrieb. Auch in seinem Innern sind durch die verbesserten Schulbücher und Metheden großartige Fortschritte zu verzeichnen. Ein Kind, welches eine heutige wohlgeleitete Bürgerschule durchläuft, kann mit seinen Schulkenntnissen durchaus bestehen. Man bedenke aber auch, daß in diesen Schulen ein Lehrer in der Regel nur 40—50 Schüler in der Klafse hat, die gleich alt sind und auf derselben Stufe stehen; denn die Schwachen werden in Hilfsklassen mit noch viel weniger Kindeen unterrichtet. Früher hatten die kleineren Kinder wöchentlich 12, jetzt 24 Schulstunden. Und wie sanft geht alles zu. Wie mußte dagegen früher bei den überfüllten Klassen oft der Stad Wehe geschwungen werden. Jetzt ist es kaum noch nötig. Mau weckt das Leben der Kinder durch Ausgänge in Wald und Feld. durch Vorführungen usw., kurz, es ist eine Lust, heute Lehrer und Schüler zu sein! Sollten, wie auch ich befürchte, in Zukunft die Kosten für das heutige Volksschulwesen nicht ganz mehr aufgebracht werden können, so möge man doch zunächst den Hebel an einer anderen Stelle ansetzen. Man gewährt seit 8 Jahren allen Kindern der Volksschule die Lernmittel unentgeitlich. was wohl eine halbe Million jährlich kosten mag. Man muß den Mut haben, es einmal auszusprechen, daß dieses Gesetz vielleicht schon vom 1. April u. J. an, vorläufig wenigstens, außer Wirksamkeit gesetzt werden möchte. Es sind in den Schulen jetzt viele Bücher vorhanden, die vorläufig für die ärmeren Kinder, denen die Bücher ja schon immer geliefert wurden und ferner geliefert werden müssen, ausreichen. Die gewonnene halbe Million könnte man auf anderen Stellen des Schutwesens, z. B. auch zu Gunsten der Schulgemeinden verwenden. Dem höheren Schulwesen ist ja wohl auch die nötige Pflege zuteil geworden. So klar und erfreulich die Schulverhältnisse liegen, auch##### nach der Seite hin, daß man der Schule nur noch sach= und fachkundige Aufsichtspersonen gibt(dieses Ziel ist nach Diesterwen von der Lehrerschaft 50—60 Jahre hindurch erstrebt worden und war bereits kurz vor dem Kriege erreicht; jetzt ist er noch vervollständigt und die neue Einrichtung der Oberschulbehörde zum Abschluß gekommen) so unerfreulich lieger die Verhältnisse auf Seiten der Kirche. Religion kann dei Staat nicht erzwingen, und daher versucht man es heute auch nicht mehr. Aus den früheren Jahrhunderten her bestehen die reformierten, die lutherischen, die katholischen und die jüdischen Religions gemeinschaften. Früher mußte jedermann einer derselben angehören, wenigstens dazu zahlen. Das ist heute nicht mehr notwendig. Daher schließen sich Religionsgesellschaften außerhalb der alten Einrichtungen. Wir haben eine Reihe solcher Gemeinden. die sich Gebäude errichtet haben und regelmäßig in ihrer Weise Gott zu dienen suchen. Niemand darf sie darin behindern. Aber: ganz im wesentlichen ist doch die Landeskirche die Hauptsache. Da nun das alte Bibelwort Geltung haben muß:„Die das Evangelium predigen, sollen sich vom Evangelium nähren“, so muß doch auch den Dienern der Kirche ein den Verhältnissen der Jetztzeit entsprechendes Einkommen gewährt werden. Aber woher das In Neujahr 1922. Jur Neige ging das alle Jahr. Das wir mit Sorgen Jetzt wissen wir, was es uns war. Es hinterläßt uns Angst und Bangen. Damit gehn wir ins neue Jahr. So hoffnungslos und tiel dekümmert: Und vieles ist uns noch nicht blar. Gar manches hat sich noch verschlimmert. Wie waren wir so mutig einst Und groß und stolz in uns'rer Feste: Jetzt stehll du da und weinn und weinst Vor deinem allerletzten Reste Dabin der Gold= und Silberklang. Auch der ist uns nicht mehr geblieden: Nur dich, du lieder Deutscher Sang. Dich wollen wir noch weiter liebe: Drum deutscher Sänger, sing' ein Lied, So rechi aus tiefstem Herzensgrunde, Das mutig durch die Seeie zieht Zu jeder trüden, dangen Stun' Wend' auch zum Himmel deine: Tlick, Nach all' den vielen schönen Siernen. Und hosse froh. uns blüht das Glück, Wenn Einigsein wir wieder lernen! Drum reicht euch all die Bruderhand, Dann wird uns auch der Fleiß erhalten Und über'm deutschen Vaterland Mal wieder reicher Segen walten. Heinrich aus dem Blumenhause. war in den letzten Jahren sehr stark geworden, wie die meisten Frauen ihres Landes. Ihren weichen, setzt ein bischen verschwommenen Zugen mit den sanften schwarzen Samtaugen sah man die einstige große Schönheit an, aber sie schien im ganzen zu bequem geworden, zu lässig, zu stark, sie erschien viel älter, als sie war. Dolores hatte von ihrer Mutter nur das b'auschwarze, üppige Haar geerbt und den Ton ihrer Haut, die wie mattes Elfenbein schimmerte. Sie war nicht eigentlich schön, viele fanden sie nicht einmal hübsch, aber ihr Reiz war ein viel größerer als der elner nur hübschen Frau. Sie wirkte sehr eigenartig, pikant und überaus reizvoll mit dem unregelmäßigen, interessanten Gesichtchen, den sprühenden grüngrauen Augen, den ständig in lebhaftester Bewegung befindlichen, ewig wechselnden, ewia im Ausdruck veränderten Zügen. Sie war immer neu und anders. stets überraschend, niemals beständig, doch immer lockend und ihres Reizes sehr bewußt. Sie sachte viel. um die wenig großen, aber schimmernd weißen Zähne in dem glutroten Munde sehen zu lassen, sie gebrauchte die Macht ihrer Augen in beweglichem Spiel, sie zeigte gern die Schönheit des kleinen Fußes, der schlanken Beine, die Grazie ihrer Gehärden. Sie war ein wenig berechnend in allem, die reizvolle Dolores Möbius, und Lutz, der das schon immer gewußt und der früher darüber gelächelt und sie auch wohl damit zuweilen geneckt, empfand es in dieser ersten Stunde des Wiedersehens peinvoll und abstoßend. Mit ihm brauchte Dolores doch wahrlich nicht zu kokettieren, vor ihm ihre Reize nicht ins beste Licht zu rücken. Er kannte sie doch genau. Daß sie das alles nur tat aus Liebe zu ihm, aus Sehnsucht und in der entsetzlichen Furcht, er könnte ihr enkgleiten, bedachte der Mann nicht. (Fortsetzung folgt.)