Herner Anzeiger Druck u. Verlag: Koetders amp Röttsches. Herne. Bebelstr. 8, neben der Hauptpost Erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn= und Feiertage. Bezugspreis wöchentlich 60 Pfa. frei ins Haus gebracht. Postscheckkonto: Dortmund 1907 Verantwortlich für den redaktionellen Teil: Dr. Leo Reiners, für den Anzeigen= und Reklameteil: Carl Bartels, beide in Herne. Kreisanzeiger für den Stadtkreis Herne Sodinger Anzeiger„ Gerther Anzeiger Amtlich beglaubigte Abonnentenz ahl Jeder Abonnent ist gemäß den Bedingungen mit Mark 250.— versichert. wenn durch einen Unfall der Tod oder Ganzinvalldität einteltt. Anzeigenpreise: 1 mm Raumhöbe lokal 7 Pfg., auswärts 8 Pfa., Arbeitsund Wohnungsmarkt 5 Pfg. 1 mm Raumhöhe, im Reklameteil 30 Pfa. Der aus die Inserate eingeräumte Nachlaß oder Kassaskonlo wird bei Konkursen und gerichtlicher Klage binfällig.; Fernsprech=Anschluß: Sammel=Nummer 52511# Telegramm Adresse: Anzeiger Herne Nr. 204(Erstes Blatt) Samstag, den 28. Juli 1928 24. Jahrgang. Kellogg=Pakt und Auslieferungs= forderung. Ein grotesker Widerspruch. Verhandlungen über das franzssische Auslieferungs= verlangen. * Berlin. 27. Juli.(Telegr.) Es sind Verhandungen zwischen den zuständigen deutschen und französischen Stellen eingeleitet worden, um eine gerechte Beurteilung der Angelegenheit herbeizuführen. Der Reichskommilsar für die besetzten Gebiete, Freiherr Langwerth von Simmern, sei mit den Besatzungsbehörden in Fühlung getreten, um eine Erweiterung des Konfliktes zu verhüten, zu der die Durchführung des Auslieferungsverlangens ohne Zweisel führen müßte. * Die##ermania“ bringt das Auslieferungsbegehren der französischen Besatzungsbehörde in Verbindung mit der bevorstehenden Unterzeichnung des Kellogavaktes in Paris durch die Außenminister der beteiligten Mächte und sagt: Unter diesen Umständen und in diesem Augenblick, während am Rhein französische Sergeanten schalten und walten dürfen, kann ein deutscher Außenminister nicht nach Paris reisen, um einen Weltfriedensvakt feierlich zu unterzeichnen, den die Franzosen in so grotesker Weise verletzen. Wie würde sich das mit Deutschlands Würde und Deutschlands Glauben an seine Zukunft vereinigen lassen? * Der gut aufgefangene Ball. . Berlin, 27. Juli 1928.(Eig. Drahtber.) Von unserer Berliner Vertretung. In ganz Deutschland und bei allen Parteien hat das Auslieferungsverlangen der französischen Besatzungsbebörde einen Sturm der Entrüstung wachgerufen. Man versteht die Forderung des französischen Militarismus um so weniger, als sich gerade in der letzten Zeit merkbare Zeichen der Entspannung der gereiften zwischenstaatlichen Atmospbäre geltend gemacht haben. Aber stets wissen die Chauvinisten ein Moment berauszugreifen, das ihren finsteren Plänen dienstbar gemacht werden kann. In dieser Beziehung gleichen sich die französischen und deutschen Nationalisten völlig. Der französische Militarismus will nochmals gründlich sein Mütchen kühlen, bevor die Besatzungstruppen eventuell das Rheinland auf immer verlassen müssen. Der Ball wurde glänzend geworfen und die Deutschnationalen verstanden es leider gut, ihn aufzufangen. Die Wut der deutschnationalen Presse richtet sich aber nicht, wie man erwarten mußte, gegen das französische Verlangen, sondern gegen die Reichsregierung, die in unverantwortlicher Weise angegriffen wird. Die Rechtsvresse sagt u. a., es sei unerhört, daß die Regierung Müller sich bereitgefunden habe, dem Auslieferungsbegehren der Franzosen nachzukommen, anstatt dieses Ansinnen kurzerhand abzulehnen. Weiterhin sucht man daraus Kapital zu schlagen, daß seinerzeit, als die Franzosen die große Auslieferungsliste mit 500 Namen deutscher Offiziere und führender Staatsmanner überreichen ließ, dem Verlangen nicht Folge geleistet worden ist. Wie sehr es der Rechtsvresse daran liegt, die Wahrheit auf den Kopf zu stellen, um besser die Hetze gegen das Reichskabinett betreiben zu können, srsieht man daraus, daß in den letzten Jahren schon hunderte von Auslieferungsbegehren in ähnlich gelagerten Fällen gestellt und auf Grund der bestehenden Abmachungen erledigt worden sind. Das geschah unabhängig davon, wie die Reichsregierung zusammengesetzt war. Wenn die Rechtsvresse aus den Tätern in Zweibrücken große Helden zu machen versucht und sie auf die gleiche Stufe stellt, wie die Persönlichkeiten, deren Auslieferung nach Kriegsschluß von den Franzosen gefordert worden war, so wird damit der Beweis erbracht, daß es nicht um die Sache, sondern um das Mittel zum Zwecke der Verbetzung sich handelt. Der„Vorwärts“ weist nämlich darauf hin, daß es sich in Zweibrücken um einen Dummenjungenstreich gebandelt hat, der in der sogenanten„Herennacht“. d. b. in der Nacht vom 31. Mai zum 1. Juni minternommen worden war. Dabei haben, wie das Blatt Im einzelnen ausführt, nicht nur die Briefkästen der Reichspost und Fensterscheiben ehrwürdiger Honorationen, sondern auch die Sombole der Besatzung etwas abgekriegt. Daß es sich um kein planmäßiges Attentat handelt, geht auch daraus hervor, daß einer der Täter ein„Franzosenkovo“ ist, der dafür bekannt ist, daß er und seine Verwandten mit den Franzosen freundschaftlich verkehren; seine Schwester ist mit einem französischen Beamten verheiratet, sein Bruder ist in der französischen Fremdenlegion. Die Rechtspresse macht sich schon mehr als lächerlich, wenn sie solche Gestalten mit Hindenburg und anderen Armeeführern vergleicht. Die Rechtspresse lätzt sich jedoch dadurch in ihrem Treiben nicht stören, da sie es unbedingt nötig hat, die inneren Streitigkeiten in der deutschnationalen Partei zu vertuschen und die Blicke der kopfscheu gewordenen deutschnationalen Wähler auf diese Richtung zu lenken. Daher denn auch der Vorwurf, die deutsche Regierungsstellen hätten sofort ihre Bereitwilligkeit zur Auslieferung gezeigt und nichts getan, um die Angelegenheit auf divlomatischem Wege in Ordnung zu bringen. Der Sachverhalt ist jedoch ganz anders. Die Reichsregierung hat sich nicht ohne weiteres dem Verlangen der Besatzungsbehörde gebeugt, sondern es wurden sofort zwischen den zuständigen deutschen und französischen Stellen Verhandlungen eingeleitet, um eine gerechte Beurteilung der Angelegenheit herbei zuführen. Der Reichskommissar für die besetzten Gebiete ist mit der Besatzungsbehörde in Fühlung getreten, um eine Erweiterung des Konflikts zu verhüten. Das Reichskabinett selbst hat sich mit der Sache noch garnicht befaßt, da allein die zuständigen Stellen bisher verhandelt haben. Trotzdem erhebt die Rechtspresse das Geschrei:„Fort mit der Megierung“ und die vereinigten vaterländischen Verbände erachten es sogar für notwendig, zu fordern, daß an Stelle der Verfassungsseier am 11. August ein„allgemeiner deutscher Buß= und Trauertag deutscher Knechtschaft und Schande"(!??) eingesetzt werde und daß der Reichspräsident den Reichstag, dessen Einberufung notwendig sei, auflösen müsse, wenn das Reichsparlament deutsche Ehre nicht zu wahren wissen sollte. Diese Proben deutschnationaler Gehässigkeiten dürften genügen. Jeder, dem die Wahrnehmung deutscher Interessen am Herzen liegt, kann nur wünschen, daß die eingeleiteten Verhandlungen zu einem guten Erfolge führen, damit die nationallistischen Hetzer keinen Anlaß mehr haben, sich als Hüter nationaler Güter aufspielen zu können. * Noch keine Einladung an Dr. Stresemann. 6 Berlin, 27. Juli.(Telegr.) Von einer Einladung des französischen Außenministers Briand an Reichsminister Dr. Stresemann, zur Unterzeichnung des KelloggPaktes im August nach Paris zu kommen, die in einem Brief an Dr. Stresemann nach Karlsbad enthalten sein soll, ist in Berlin nichts bekannt. Polens neue Note an Völkerbund. den Der Grenzstreit mit Litauen. A Genf, 27. Juli.(Telegr.) Als Antwort auf die letzte Note des litauischen Ministerpräsidenten Woldemaras, der eine Untersuchung der Verhältnisse an der polnisch=litauischen Grenze fordert, hat der ständige volnische Vertreter beim Völkerbund, Sokal, heute abend im Generalsekretariat eine neue Note überreicht. Im Namen seiner Regierung erklärt er darin, daß die jährlichen Truppenübungen im Wilna=Gebiet dieses Jahr nicht im August, sondern im September, und zwar in der Gegend von Oszmiano—Jwie stattfinden werden, also, wie er hinzufügt, viel weiter von der litauischen Grenze entfernt als im Vorjahr. Durch diesen Umstand sei klar erwiesen,„daß die Unterstellungen der litauischen Regierung vollkommen grundlos sind.“ Die Note betont in sehr entschiedener Sprache das Recht der polnischen Regierung zur Vornahme von militärischen Uebungen auf ihrem Gebiet und stellt fest, daß die anhaltende litauische Taktik, mit der unter Berufung auf unbestätigte Pressemeldungen Polen kriegerische Absichten unterstellt werden, einen ernsten Mißbrauch darstellen, der vom Völkerbund nicht geduldet werden könne. Die Note gibt die feierliche Zusicherung, daß die polnische Regierung die Aufrechterhaltung friedlicher Beziehungen mit Litauen wünsche, und protestiert gegen die von der litauischen Regierung angewandte Methode, die darauf abziele, eine Atmosphäre der Unsicherheit zu schaffen und vor der Weltmeinung die Verantwortung der litauischen Regierung an dem Scheitern der Verhandlungen mit Polen zu verschleiern. Europa und Oesterreich. Der Anschluß fördert den Frieden. Es ist bezeichnend, daß eine reine Kulturangelegenheit, die Schubertfeier in Oesterreich, Anlaß zu einer großen politischen Debatte in der gesamten euroväischen Presse gegeben hat. Die Frage des Zusammenschlusses von Oesterreich und Deutschland ist in der Tat in erster Linie eine Kulturfrage. Gemeinsame Sprache und gemeinsame Abstammung, gemeinsame Geschichte und gemeinsame Gegenwartsnöte schweißen um die Deutschen diesseits und jenseits von Passau ein absolut unzerreißbares Band. Führt dieser einfache Tatbestand zu einer politischen Auseinandersetzung, so kann damit nur bewiesen werden, daß irgend etwis auf seiten der Politik nicht stimmt. Wir ####üssen des vor allem denjenigen Zeitungen und denZenigen Politikern vorbalten, die nun wieder ein wildes Kriegsgeheul gegen Deutschland anstimmen, als waren die Musikfeste, die jetzt in Wien und in anderen onterreichischen Städten veranstaltet worden sind, ein Produkt des alldeutschen Imverialismus. Geradezu lächerlich ist es, wenn sich der„Temos“ zu der unsinnigen Bebauptung versteift, der Reichstagspräsident Loebe sei nicht weniger ein Exvonent alldeutscher Eroberungsgelüste als Graf Westarv. Wollte man unhöflich sein, so könnte man an eine Einwirkung der Hundstagshitze auf die Gehirne der„Temps“=Redaktion erinnern, wo der Blick für den Unterschied zwischen einem Sozialisten und einem Deutschnationalen, zwischen einem Freunde und einem Feinde der Völkerverständigung, zwischen einem Monarchisten und einem aufrechten Republikaner so vollständig verloren gegangen ist. Man müßte in der Tat an der Möglichkeit einer Aussöhnung zwischen Frankreich und Deutschland vollständig verzweifeln, wenn solche volitische Einsichtslosigkeit zum bestimmenden Faktor in der europäischen Politik würde. Glücklicherweise lauten die Pressestimmen in einem großen Teile Frankreichs und dann auch in den übrigen euroväischen Staaten ganz anders, als die böswilligen Aeußerungen des„Temps“. Es ist vielleicht gar nicht zu viel gesagt, wenn man dem gänzlich unvolitischen Sängerfest in Oesterreich eine klärende Einwirkung auf die europäische Diskussion über die Anschlußfrage zuschreibt. Mit gar zu elementater Wucht macht es sich eben doch bei dieser Gelegenheit geltend, daß der Staat Oesterreich ein vollig willkürliches Produkt der von der Kriegsosychose beherrschten euroväischen Divlomatie ist, ein richtiger politischer Homunkulus. der seine Lebensfähigkeit sofort schwinden siebt, wo er aus der Retorte sonderbar konstruierter politischer Einschränkungen entlassen und der Luft des realen Lebens ausgesetzt wird. Alle Namen großer Denker und Dichter, großer Künstler und Staatsmänner, die in der österreichischen oder in der deutschen Geschichte auftauchen, sind even beiden Völkern gemeinsam, werden ihnen immer gemeinsamen bleiben und haben das Schicksal beider Völker und dementsprechend ihre Geistigkeit in unlösbarer Wechselwirkung beeinflußt. Wenn man eine solche natürliche durch Jahrhunderte hindurch gefestigte organische Einheit gewaltsam zerreißt, so kann für die verhängnisvollen Folgen nicht jene Einheit, sondern nur die gewaltsame Zerreißung verantwortlich gemacht werden. Man kann zur Entschuldigung für die unbelehrbaren Anschlußgegner vielleicht anführen, daß die politische Trennungslinie zwischen den Deutschen in Oesterreich und den Deutschen im Reiche schon vor dem Weltkriege gezogen wurde. Es ist eine traurige politische Entwicklung, die von den Tagen Friedrichs des Großen an bis zur Politik Bismarcks hin die böhmischen Randgebirge zu einer Scheidemauer zwischen dem Deutschtum hüben und drüben werden ließ. Es waren vor allem die unheilvollen dynastischen Interessen, die in der deutschen Geschichte ja immer so hemmend und zerstörend gewirkt haben. Aber es ist wirklich nicht politische Klugheit, die eine Nachwirkung solcher unglücklichen bistorischen Entwicklungen auch heute noch zu konservieren sucht. Es ist in Wahrheit gerade umgekehrt, wie es die Anschlußgegner hinstellen: gerade die Verhinderung des von Natur und Geschichte gebotenen Zusammenschlusses erzeugt eine fortwährende Reizung, erzeugt die Stimmung dauernder Unbefriedigung. Würde man den Anschluß, dem beide Länder aus ihren innersten Lebensinteressen heraus zustreben, zustande kommen lassen, so wäre das geradezu eine Sicherung des europäischen Friedens. Wenn die Hauptstadt des alten deutschen Reiches wieder zu ihm zurückkehrte, wenn 6 Millionen deutschsorechende Oesterreicher mit ihrem Stammvolk wieder eins werden dürften, so würde die Freude darüber einen großen Teil der Verstimmungen und Entrüstungen auslöschen, wie sie durch das Friedensdiktat von Versailles entstanden sind. Es ist ja doch auch kein Zufall, daß die wärmsten Befürworter des Anschlusses nördlich wie südlich der Donau sich in den politisch linksorientierten Kreisen bezw. bei der politischen Mitte finden. Es sind die Chauvinisten. die an der Fortdauer der Trennung und der damit verbundenen ewigen Entzündung ein Interesse haben; es sind diejenigen, die eine befriedigende Regelung der europäischen Grenzfragen sich nicht anders, als auf dem Wege eines neuen Krieges denken können. Der Zusammenschluß Oesterreichs mit Deutschland würde dagegen als wertvollstes Beweisstück in die Wagschale derjenigen fallen, die überzeugt sind, daß auch noch auf anderem Wege als dem des Blutvergießens und der Gasvergiftung vernünftige Politik gemacht werden kann. Wir stellen mit Befriedigung fest, daß diese an sich wahrhaftig naheliegende politische Einsicht doch nun auch immer weitere Fortschritte in Europa macht. Das ist die unbeabsichtigte, aber gewiß in jeder Hinsicht nur erfreuliche politische Auswirkung der österreichischen Schubertfeier. * Lcon Blum über die Anschlußbewegung. * Paris, 27. Juli.(Telegr.) Im„Populaire" antwortet Leon Blum auf die gestern vom„Temps“ gestellte Frage über die Haltung der französischen Sozialisten gegenüber der Anschlußbewegung. Er weist auf das vom französischen und vom internationalen Sozialismus vertretene Selbstbestimmungsrecht der Völker hin und führt dann weiter aus: Zweisellos setzt der Vertrag für Oesterreich in anderer Form eine Ausnahmebestimmung fest, aber der Vertrag selbst siebt seine Revision vor, mit der er den Völkerbund beauftragt. Die Bestimmung über Oesterreich gehört zu denjenigen, deren Revision in einer vielleicht naben Zukunft unausbleiblich ist. Die schlimmste Heuchelei unserer Presse in dieser Angelegenheit besteht darin, daß sie stets von dem Vorkriegsösterreich spricht und nicht von dem schwachen Kleinstaat. den der Versailler Vertrag auf der Karte hat stehen lassen. Deutschland würde bei einer etwas stärkeren Geburtenzahl in 15 Jahren einen gleichen Zuwachs erhalten. Will man die deutsche Geburtenziffer etwa auch einschränken? Groß=Deutschlandkundgebung in Tirol. Die Deutschen Sänger in Innsbruck. Innsbruck, 27. Juli.(Telegr.) Aus Anlaß der Anwesenheit von 1400 schwäbischen Sängern und vielen bundert anderen Sängern, zahlreicher Vereinigungen aus allen Teilen des deutschen Reiches gab der Tiroler Sängerbund gestern abend einen Festkommers. Der Landeshauptmann Dr. Stumpf begrüßte die Sänger namens des Landes Tirol und sagte u. a.: Wenn der einheitliche Wille der Vereinigung vorhanden ist, kann uns auf die Dauer kein Ukas der Welt an unserer Vereinigung hindern. Was uns von den Machthabern versprochen wurde, das Selbstbestimmungsrecht, wird uns vorenthalten. Jetzt ist die Zeit vorbei, in der wir alles ruhig hinnehmen. Heute ist der Tag gekommen, an dem auch wir unsere Rechnung präsentieren und unser Recht fordern können. Der Generalkonsul des Deutschen Reiches. Geheimrat Saller, begrüßte seine Landsleute in Tirol. Der Besuch der schwäbischen Sänger möge dazu dienen, die herzlichen Beziehungen zwischen Tirol und dem Deutschen Reich zu vertiefen und zu festigen. Der Gauobmann des schwäbischen Sängerbundes, Direktor Frey, dankte für die Begrüßungsworte und gedachte der deutschen Südtiroler, deren Leiden niemals vergessen werden dürfen. Die schwäbischen Sängergäste sind heute abgereist. Danach kommen Sängervereine aus Potsdam, Hannover, Elberfeld und Württemberg an. Ebenso werden 350 deutsch=amerikanische Sänger in Innsbruck eintreffen. Maßnahmen zur Erhöhung der Eisenbahn=Betriebssicherheit. Ist die Notbremse noch zweckmäßig Dienste der Eisenbahnsicherheit.— Prüfung im Verkehrsausschuß des Reichstages. Von J. Giesberts, M. d. R. Mit Rücksicht auf die Anregung im Reichstage, der Verkehrsausschuß möchte sich mit dem Eisenbahnunglück bei Siegelsdorf beschaftigen, haben wir an den Vorsitzenden des Verkehrsausschusses, Herrn Abgeordneten Giesberts, die Anfrage gerichtet, ob der Ausschuß gedenke, sich mit dieser Frage zu beschäftigen angesichts der erneuten Häufung von Eisenbahnunfällen. Wir erhalten hierzu vom Abgeordneten Giesberts folgende Ausführungen: Es ist richtig, daß seitens der Demokratischen Partei in einer der ersten Sitzungen des Reichstages der Wunsch geäußert wurde, daß der 15. Ausschuß für Verkehrsangelegenheiten sich mit den sich häufenden Eisenbahnunfällen beschäftigen und auf Klarstellung und Abhilfe bei der Reichsbahn hinwirken soll. Dem Wunsche konnte nicht entsprochen werden, da die Ausschüsse damals noch nicht gevilbet waren und ein förmlicher Beschluß des Reichstags nicht vorlag. Inzwischen hatte sich ein Mitglied des Verkehrsausschusses, welches der Demokratischen Partei angehört, mit dem Reichsverkehrsministerium ins Benehmen gesetzt über Zweckmäßigkeit einer solchen Ausschußsitzung. Der betreffende Herr teilte mir persönlich mit, daß das Verkehrsministerium sich von einer Sitzung nichts versprechen könne, da die Untersuchungen über die letzten Unfälle noch nicht endgültig abgeschlossen seien und vorher weder die Reichsbahn noch das Reichsverkehrsministerium Bericht erstatten und Vorschläge machen konnten. Es ist deshalb von den meisten Mitgliedern des Verkehrsausschusses, nachdem er neu gebildet war, der Ansicht Ausdruck gegeben worden, daß unter diesen Umständen eine Sitzung keinen Zweck habe. Damit soll nicht gesagt sein, daß der Verkehrsausschuß sich überhaupt nicht mit der Frage der Verkehrssicherung bei der Reichsbahn befassen soll; im Gegenteil, sobald die Möglichkeit dazu vorliegt, wird und muß dies geschehen. Ich habe dementsprechend auch dem Herrn Reichsverkehrsminister Mitteilung zugehen lassen. Der Zeitpunkt einer solchen Beratung muß natürlich davon abhängig gemacht werden, bis wann die zuständigen Stellen authentische Berichte erstatten können und selbstverständlich nach vorheriger Fühlungnahme mit dem Präsidenten des Reichstags. Ohne den Dingen vorzugreifen, möchte ich schon heute einige Gesichtspunkte herausstellen, die mir bei der Beratung in den zuständigen Stellen unbedingt erforderlich erscheinen. 1. Die Bahnhofsfrage in München. In den letzten Jahren sind infolge von Unglücksfällen immer wieder erneute Klagen laut geworden, über die unzulänglichen Einrichtungen des Bahnhofs in München. Aus den Für= und Wideräußerungen kann ? D r a h t l o s e Z u g t e l e p h o n i e i m Sicherung der Eisenbahnübergänge man sich nur schwer ein Bild von der wirklichen Sachlagmachen. Der Verkehrsausschuß sollte im vorigen Jahre anläßlich eines Besuches der Verkehrsausstellung in München die Münchener Bahnhofsverhältnisse besichtigen. Es kam dazu nicht wegen der Kürze der zur Verfügung stehenden Zeit. Auf Einzelheiten dieser kritischen Frage hier einzugehen, will ich mir versagen. Sie liegt aber nicht so einfach, wie Außenstehende vielfach annehmen, und es ist nicht richtig, daß man der Reichsbahn allein die Schuld an diesen Dingen gibt. Die Personalfragen oder das sogenannte„Münchener System“ lasse ich hier mit Absicht außer Betracht. Sie bilden ein Kapitel für sicht. 2. Abgesehen von anderen Begleitumständen, hat das Münchener Unglück einige Fragen aufgeworsen, die ebenfalls von den zuständigen Stellen bis zum Herbst geklart werden sollten. Die eigentliche Ursache des Münchener Unglücks ist der Umstand, daß die Notbremse gezogen wurde und der Zug auf offener Strecke halten mußte. Das wirft die Frage auf, ob die Notbremse— von der vielfach Leute behaupten, daß sie eine der antiquirtesten Einrich= tungen sei— in der heutigen Art noch zweckmähig und notwendig ist. Es ist ein fürchterliche Gedanke, daß jeder verbrecherische Lausbube durch einen Handariff ohne Rücksicht auf das Leben von hunderten von Reisenden einen Zug selbständig zum Stehen bringen kann. Es wird dringend zu untersuchen sein, ob die Voraussetzungen, welche vor Jahrzehnten zur Einführung der Notbremse Veranlassung gaben, auch heute noch im gleichen Umfange vorliegen, ober ob nicht durch ein anderes Signalisierungssystem Gefahrenmomente dem Fahrversonal mitgeteilt werden können, ohne daß damit ein absolutes plötzliches Halten des Zuges verbunden zu sein braucht. 3. Auf der gleichen Linie liegt eine andere Frage: In den letzten Jahren haben wir wiederholt erlebt, wie jetzt auch in München, daß das Unglück dadurch herbeigeführt wird, daß ein Nachzug auf einen Vorzug fährt. Es wäre zu untersuchen, wie weit die drahtlose Zugtelephonie als Verständigungsmöglichkeit dienen kann, sowohl des Fahrversonals der verschiedenen Züge untereinander, wie auch mit den einzelnen Stellwerken und Bahnhösen. Bis jetzt hat man die Zugtelephonie lediglich als ein Nachrichtenmittel betrachtet. Es sollte allerernstestens versucht werden, die drahtlose Telephonie in den Dienst der Eisenbahnsicherheit zu stellen. Wenn man der Industrie die Aufgabe stellen würde, würde es sicherlich zu ganz annehmbaren praktischen Lösungen kommen. 4. Die Oberbaufrage wird ebenfalls mit Rücksicht auf das Eisenbahnunglück bei Siegelsdorf, wo der Zug bekanntlich in der scharfen Kurve entgleiste, einer besonderen Betrachtung und Untersuchung in bezug auf seine Widerstandsfähigkeit gegen die enorme Inanspruchnahme durch das mwerer kollende Material zu unkerzlehen sein. Ich möchte hier nicht mißverstanden sein: Es heißt nicht, ob die Reichsbahnverwaltung das ihrige getan bat, um den Oberbau in Ordnung zu halten, darüber bin ich völlig beruhigt. In der letzten informatorischen Besprechung des parlamentarischen Ausschusses in der Reichsbahnhauptverwaltung ist es auf das Bestimmteste versichert worden, daß das vorübergehende Zurückziehen von Aufträgen an die Industrie in keiner Weise dort erfolgen soll, wo aus Gründen der Verkehrssicherheit die Ausgaben notwendig erscheinen. Vielmehr wird die Frage zu prüfen sein nach der technischen Seite, insbesondere ob die bisher übliche Zugschnelligkeit in den Kurven technisch zu rechtfertigen ist. v. Endlich eine Frage, die mir von mindestens lo großer Bedeutung scheint wie die vorber erörterten Gesichtspunkte. Das ist die Sicherung der Eisenbahnübergänge gegen Zusammenstöße mit Fuhrwerken, insbesondere mit Automobilen. Eisenbahnunfälle, wie das große Unglück bei Siegelsdorf, bei München, erregen meist großes Aufsehen und Entrüstung der öffentlichen Meinung wegen des Umsanges, den sie annehmen und der Unsicherbeit. die damit im Eisenbahnverkehr selbst gegeben wird. Weniger beachtet, dafür aber in der Gesamtwirkung ebenso schädlich sind die Unfälle durch die Eisenbahnkreuzungen. Eine der schlimmsten und furchtbarsten hat sich ja vor einigen Wochen im Harz abgespielt. Aber auch sonst das ganze Jahr hindurch vergeht keine Woche, ohne daß nicht in irgend einer Vorm ein solches Unglück passiert Das wirft die Frage einer größeren Sicherung der Eisenbahnübergänge ganz besonders durch entsprechende Beleuchtung auf. Auch zu dieser Frage wird Stellung genommen werden müssen. Das sind einige unverbindliche Gedanken über den Aufgabenkreis, den der 15. Ausschuß für Verkehrsangelegenheiten demnächst in Angriff zu nehmen hat. Natürlich ist diese Aufzählung nicht vollzählig und sie wird schon zweckentsprechend noch Ergänzungen erfahren. Ueber den ungefähren Zeitvunkt der Beratungen wird Reichsbahn und Verkehrsministerium, die ich entsprechend benachrichtigt habe, mitzuwirken haben. Bie dahin glaube ich annehmen zu können, daß sowohl die Reichsbahnverwaltung wie auch das Reichsbahnversonal alles aufbieten werden. um Wiederholungen von solchen Eisenbahnkatastrophen zu verhindern. Ich möchte in diesem Zusammenhange auch zum Ausdruck bringen, daß manche öffentliche Kritiken an der Reichsbahnverwaltung über das Ziel hinausschießen. Der gute Wille zur Unglückverhütung ist bei diesen Stellen zweifellos vorhanden. Ueber die Umstände, welche sie in ihrer Arbeit beengen, gibt es keine Meinungsverschiedenheit. Aber auch darüber läßt sich erst reden, wenn ein abschließender Bericht über die vorhin aufgezeigten Fragen vorliegt. Jedenfalls dürfen die notwendigen Reformen und technischen Einrichtungen. die erforderlich erscheinen um die möglichst größte Verkehrssicherheit bei der Reichsbahn durchzufübren, nicht an Geldmangel scheitern. Das wird bei der Beurteilung der finanziellen Lage der Reichsbahn überhaupt nicht aus den Augen verloren werden. * Besprechung mit Vertretern der Reichstagsfraktion am 1. August. Berlin, 27. Juli.(Telegr.) Es ist von verschiedenen Seiten dem Wunsche Ausdruck gegeben worden, aus Anlaß der bedauerlichen Eisenbahnunfälle der letzten Zeit den Reichseisenbahnrat, zusammenzuberufen. Hierbei wird die Stellung des Reichseisenbahnrates verkannt. Der Reichseisenbahnrat ist lediglich ein Organ des Reiches für Tarif= und Verkehrsfragen. Er hat nicht die Aufgabe, sich mit Betriebsangelegenheiten zu befassen Die Ueberwachung der Betriebssicherheit der Deutschen Eisenbahnen und des allgemeinen Verkehrs obliegt dem Reichsverkehrsminister. Dieser hat gemäß seiner Befugnis eine Anzahl Mitglieder des Deutschen Reichstages. die die Fraktionen bestimmen, auf Mittwoch, den 1. August d. J., zu einer Besprechung eingeladen. * Generaldirektor Dr. Dorpmüller zur Betriebssicherheit. ∆ Berlin, 27. Juli.(Telegr.) Der Generaldirektor der Deutschen Reichsbahn, Dr. Dorvmüller, hatte für heute vormittag Vertreter der Presse zu sich gebeten, um vor ihnen über die Frage der Sicherheit auf den Reichsbahnen zu sprechen. Dr. Dorvmüller gab im Laufe längerer Ausführungen eine eingebende Darstellung der einzelnen Unglücksfälle der letzten Zeit, um dann auf die Leyren einzugehen, die die Eisenbahn daraus ziehen muß und die im wesentlichen bereits in dem gestrigen Communiquee über die Besprechung zwischen dem Reichsverkehrsministerium und der Reichsbahn bekannt gegeben worden sind. Nicht nur in der Kriegszeit, sondern auch in der Nachkriegszeit mußte mit allen deutschen Wagen Raubbau getrieben werden. Der Friedensschluß nahm uns die besten Wagen und Lokomollven fork. Die Industrie begann erst ollmählich, sich zu erholen, und der Ruhreinbruch legte lange Zeit die Hauptrüstungskammer für die Bahnen still. Ich kann es deshalb verstehen, fuhr Dr. Doromüller fort. daß auch die baverischen Wagen der Deutschen Reichsbahngesellschaft in einem wenig ersteulichen Zustande übergeben wurden. Ich kann es aber nicht versteben, daß von uns verlangt wird, daß wir all' die Schäden in einer kurzen Zeit von noch nicht vier Jahren beseitigt haben sollen, die aus einer zehnjährigen Ausbeutungszeit zurückgeblieben sind. Wenn ein Teil der baverischen Presse die Schuld an den letzten Unglücksfällen dem Mangel an Verständnis der Reichsbahn für die Bedürfnisse des baverischen Netzes zuschreiben will, so muß ich das energisch zurückweisen. Dr. Dorpmüller betonte, daß der Verwaltungsrat für Ausgaben zur Sicherung des Betriebes volles Verständnis zeige. Vor den im Verwaltungsrat sitzenden Fachleuten des In= und Auslandes sei bei solchen Forderungen jede Debatte überflüssig gewesen. Trotz unserer Finanznot wurden im März 60 Millionen und im Juni weitere 75 Millionen für solche Zwecke zur Verfügung gestellt. Dr. Dorvmüller schloß seine Ausführungen mit dem Satz:„Die Sicherheit ist für jede Bahn die höchste Pflicht.“ sch füir eme große Verschmerzung troke Grobbritenzkerg hetenger Beschsalschue wird in össentlicht, der der Kabelgruppen Bildung einer. von 3 Millionen Pfund zur Uebernahme der Kabel der den. Regierung und ihrer Funkstationen ausspricht. Die KonDer Wechsel im Reichsinnenministerium. Ministerialdirektor von Kameke in den einstweiligen Rubestand versetzt. 9 Berlin, 27. Juli.(Telear.) Wie der„Reichsanzeiger“ mitteilt, wurde der Ministerialdirektor im Reichsministerium des Innern von Kameke in den einstweiligen Rubestand versetzt.— Der neue Reichsinnenminister. Severing, hat der Frau Oberin D. von Tiling, Mitglied der deutschnationalen Landtagsfraktion, mitgeteilt, daß ihre Tätigkeit als Hilsarbeiterin im Reichsinnenministerium, in das sie von Neudell berufen hatte, mit dem 31. Juli d. Is. beendet ist. Der Privatsekretär von Hugo Stinnes jun. verhaftet. Wegen verdachts der Beteiligung am Riesenbetrug Kunerts. Kunerts Auftraggeber und Helfer.— Voruntersuchung gegen Dr. Edmund Stinnes. Der neue amerikanisch=chinesische Jollvertrag unterzeichnet. 6 Washington, 27. Juli.(Teleor.) Der neue Zolltarisvertrag zwischen den Vereinigten Staaten und China ist am 25. ds. Mts. in Peking unterzeichnet worden. Der Vertrag gewährt China volle Autonomie in allen Fragen der Zolltarifpolitik. Er tritt am 1. Januar 1929 in Kraft, falls er bis dabin von beiden Regierungen ratifiziert wurde. Sensationelle Verhaftung. ¾ Berlin, 27. Juli 1928.(Telegr.) Nachdem im Februar d. Jo. bekannt geworden war, dah das Deutsche Reich durch einen Betrugskandal von ungeheurem Ausmah um Millionenbeträge geschädigt worden sei— es handelte sich darum, daß aus betrügerische Weise Kriegsanleiheneubesitz als Altbeiitz angemeldet worden war,— glaubte man, durch die Verhaftung des Bankiers Clemens Mar Kunert aus Berlin=Grunewald den Hauptschuldigen gefunden zu haben. Man rechnete aber mit der Möglichkeit, daß Kunert Helser und Auftraggeber gehabt hatte. Die Staatsanwaltschaft nahm daher in den letzten Wochen umfangreiche Ermittlungen vor, die den dringenden Verdacht wachriefen, daß Kunert im Interesse bestimmter Wirtschaftsgruppen gehandelt habe. Die Spuren führten nach Paris, Amsterdam und Hamburg. Nachdem die Staatsanwaltschaft sowohl in Frankreich wie in Holland Verbindungen zwischen Kunert und dem Ausland festgestellt hatte, entschloß sie sich nunmehr in Hamburg zu einer Aussehen erregenden Verhaftung. Der erste Privatsekretär W. von Hugo Stinnes jr. ist gestern in Hamburg durch die Berliner Staatsanwaltschaft unter dem dringenden Verdacht der Teilnahme an dem Riesenbetrug verhaftet worden. Nach den bisberigen Annahme der englischen Finanz= vorlage. □ Londen, 27. Juli.(Telegr.) Das Unterbaus lehnte mit 249 gegen 84 Stimmen den Antrag der Arbeitervartei aus Verwerfung der Finansvorlage ab. Die Finanzvorlage wurde schließlich in dritter Lesung angenommen. Bildung einer großbritannischen Vertebesgesellschaft. B London, 27. Juli.(Teleer.) Die Reichskonferenz für drahtlosen und Kabeldienst hat einen Bericht verDer neue jugoslavische Ministerpräsident. Dr. A. Koroschetz. der Führer der slovenischen Klerikalen, wurde vom König Alexander mit der Bildung einer varlamentarischen Regierung betraut. Der Versuch des Generals Hadschitsch, ein „übervarteiliches“ Kabinett zu bilden, ist gescheitert. Koroschetz war bereits vor dem Kriege Führer der slovenischen Nationalisten im österreichischen Reichsrat. Mit den Serben steht er gut. Doch mit den Kroaten und Raditsch hat er keine Fühlung. Feststellungen kann als sicher gelten, daß Kunerr, der zunächst ale der Hauptschuldige galt, nur ein verhältniemäßig geringer Faktor in dieser über Erwarten umfangreichen Betrugsassäre gewesen int. Die Berliner Staatsanwaltschaft hat gegen den Bruder Hugo Stinnes, Edmund Stinnes, die Voruntersuchung wegen der bekannten AgaVorfälle beantragt. Dem Ersuchen ist stattgegeben worden. Eine amtliche Mitteilung. □ Berlin, 27. Juli.(Telegr.) Zu der Verhaftung des früheren Sekretärs von Hugo Stinnes jr., von Waldow, meldet die amtliche Justiz= preisestelle Berlin: Seit mehreren Wochen schwebt beim Untersuchungsrichter beim Landgericht 1 die Voruntersuchung gegen mehrere Personen, die verdächtigt sind, in betrügerischer Weise deutsche Anleihe als Altbesitzanleihe angemeldet zu haben. In die Angelegenheit ist auch ein früherer Angestellter des HugoStinnes=Konzerns verwickelt. Es handelt sich um aonliche Betrügereien mit Altbesitzanleihen, wie sie dem Bankier Kunert zur Last gelegt werden. Es ist gelungen, zu verhüten, daß das Reich um erhebliche Summen geschädigt wurde. Eo besteht der Verdacht, daß weitere Betrügereien mit Altbesitzanleihen von anderen Personen vorgenommen wurden. Die Ermittlungen werden von der Staatsanwaltschaft 1 Berlin geführt. Ewird gebeten, zweckdienliche Mitteilungen dorthin zu richten. Aus Westfalen und Rheinland. Aluch Lünen fordert. * Lünen. 27. Juli. In der Stadtverordnetensitzung teilte Oberbürgermeister Becker mit, daß der Magistrat in einer Eingabe an die Regierung den Anspruch auf weitere Eingemeindungen zu erheben gedenke. Im Hinblick darauf, daß die Entwicklung Lünens nach Norden gebe werde das Gebiet bis einschließlich Kapvenberg gefordert werden. Oberbürgermeister Becker hofft. daß der Forderung Lünens Rechnung getragen werde. zumal die Eingemeindung von Altlünen eine siedlungstechnische Notwendigkeit lei. Ein sozialdemokratischer Stadtverordneter sprach sich gegen diese Eingemeindungspläne aus und meinte, daß, wenn die Leistungsfähigkeit der jetzigen Stadt Lünen fortdauere und eine Besserung der Lage nicht möglich sei. die gesamte radt Lünen nach Dortmund einzugemeinden sei. * * Widdia. 27. Juli. Als der Bahnhofswirt sich im Schankraum mit seinen Gästen unterhielt, hörte er in der Küche plötzlich einen furchtbaren Lärm der von seinen beiden Katzen ausging. Er schaute nach und bemerkte einen grauen. verwilderten Feldkater: seinen Hauskavzen gefiel anscheinend dieser freche Eindringlich nicht. der dazu die Frechheit besaß, sich uber den Braten hermachen zu wollen, und so warfen sie ihn hinaus. Einige Zeit nachher erschien er trotzdem wieder. Kaum war er in der Küche, da ging das Geschrei von neuem los. Doch diesmal mußte der Kater wohl die Orientierung verloren haben. er wußte den Ausweg nicht mehr.„Der Herr von Draußen" verfing sich mit dem Kopf in eine Gardine und blieb stecken. Da stürzten sich die beiden Katzen auf ihn. kratzten und bissen ihn so sehr, daß er laut aufschrie und fauchte. Der Wirt verabreichte dem frechen Besucher eine ordentliche Tracht Prügel und setzte ihn dann wieder ins Freie Seine beiden treuen Wächter erbielten für diese wackere Tat eine Wurstvelle und zeigten sich mit einem schönen Buckel äußerst dankbar für die Anerkennung„ihrer Arbeit". Krach im Essener Stadtparlament. h Essen. 27. Juli. In der Stadtverordnetenversamm lung wurde der Beigeordnete Ehlgötz, der als Professor an die Technische Hochschule Charlottenburg versetzt worden ist, mit herzlichen Worten des Dankes verabschiedet. Für den Erweiterungsbau des Realgymnasiums und der Oberrealschule in Altenessen wurden 215000 Mark bewilligt. Der Ueberschuß aus dem Rechnungsjahr 1927 beträgt 340 780 Mark. Von diesem Ueberschuß sollen 200 000 Mark Für den Eingemeindungsfonds und 100 000 Mark für die Unterbringung der Obdachlosen verwendet werden. Ferner wurde der Stadtverordnetenversammlung ein Nachtragsprogramm für den Gan Toc„ der Millionär Roman von Edmund Sabott.(13 (Nachdruck verboten). Er preßte die Lippen auseinander und sah unverwandt üder sie hinweg. „Höre, Jörn!“ sagte Erla leise und sehr rasch.„Ich hoffe, wir sehen uns heut zum letzten Male. Ich habe gewünscht, dich verachten oder hassen zu können. Ich kann es nicht, und ich frage mich, warum? Du bist doch ein Betrüger! Warum kann ich dich nicht verachten? — Ach! wenn du doch wenigstens als Betrüger Größe hättest! Aber du findest nicht einmal den kläglichen Mut, zu deinem Betrug zu steben! Warum lachst du mich nicht aus, da ich doch so töricht war, dir ein halbes Jahr nicht mit frecher Stirn weiter? Warum verteidigst du dich nicht mit neuen Lügen? Wirf mich doch hinaus, da ich keinen Wert mehr für dich habe! Alles wäre besser als dieser schmähliche, feige Bankerott, den du dir noch bequem machst mit einer faulen Reue und einem halben Geständnis Fehr sagte:„Als ich damals nach Deutschland zurückkam, Erla. stand mir das Wasser an der Kehle. Ich hatte die zweilauseno Dollar verbraucht, mit denen mein Bruder mich abgefunden hatte. Ich hatte nichts mehr, oder wenigstens nicht mehr viel. Du verkehrtest zu jener Zeit bei den Grottkaus, und von allen hörte ich, daß du den Aeltesten, der die Motorenfabrik in Chemnitz hat, heiraten würdest. Er sei sehr reich, sagte man mir. Dein Vater war für ihn eingenommen. So kam es, daß ich log.“ „Und daß du immer weiter lügen mußtest!“ „Ja.“ „Du hast während des vergangenen halben Jahres von deiner Lüge gelebt und von den guten Beziehungen, die du als Rickenbachs Schwiegersohn hattest! Ist es so?“ „Ja, Erla,“ bekannte er. Sie blickte zu ihm herüber, und plötzlich, beim Anblick seines elenden Gesichts, seiner grauen Katzeniammerstimmung, erlag sie einer unbezwinglichen nervösen Lachlust. Sie begriff nicht mehr den Eiser, mit dem sie ihn hatte zur Rede stellen wollen, nicht mehr die Notwendigkeit, mit ihm,„abzurechnen“. Sie brauchte nichts„aus ihrem Leben auszulöschen“, nichts zu verschmerzen, nichts zu überwinden; sie ging weiter, und ihre Augen waren klarer geworden. „Verzeih mir mein Lachen. Jörn!“ rief sie.„Es war unpassend angesichts deiner elenden Stimmung— ich weiß. Aber es sab aus, als wolltest du anfangen zu heulen. Den Anblick will ich nicht erleben, und darum laß mich geven... „Erla!“ bat er beschwörend „Noch einen Gefallen darfst du mir tun, Jörn.“ Er blickte sie fragend an. „Schenk mir den Hund! Der arme Kerl wird es in Zukunft wohl nicht gut bei dir haben. Du bekämst es fertig, ihn zu verkaufen. Und das soll dir nicht geschehen, mein Hundchen— Schenkst du ihn mir, Jörn?“ Wieder rief er flehentlich ihren Namen und versuchte, ihre Hände zu ergreisen Da wandelte sich ihr Gesicht und wurde drohend. Meine Hand kann ich dir nicht mehr geben. Jörn! Meine Haut ist zu empfindlich geworden in dieser Stunde Er wich vor ihr zurück „Komm, Lux!“ sagte Erla gans ruhig.„Wir wollen geben!" Der Hund tänzelte vor Freude und sah sich nicht nach seinem Herrn um, der am Fenster stand und auf die Straße hinunterblickte. An der Tür hielt Erla noch einmal inne.„Gehab dich wohl. Jörn!“ sagte sie leise.„Ich wäre dir sehr dankbar, wenn du dich bemühtest, mir nicht mehr zu begegnen.“ Als die Tür hinter ihr zugefallen war, wandte er sich um und lauschte, bis ihre Schritte sich entfernt hatten. Dann wurde es still im Hause Wenige Sekunden sväter hörte er von der Straße her Luxens jubelndes Gekläff und Erlas lachende Stimme, die den Hund beruhigte. Fehr seufzte laut auf, daß es sich wie ein Schluchzen anbörte, und schämte sich im gleichen Augenblick seiner Fassungslosigkeit. Er ging dinüber zum Schreibtisch, wo in einem bronzenen Rahmen Erlas Bildnis stand, ließ sich nieder und betrachtete es lange. Sie lächelte ihn mit kühlem, spöttischem Gleichmut zu. Das Lächeln quälte ihn, weil es ihn verhöhnte. Er streckte die Arme aus, um das Bild zu ergreifen und zu zerstören, aber er ließ sie auf halbem Wege wieder sinken und preßte seinen Kopf in die Hände. * Lux benahm sich während der Straßenbahnfahrt zum Kurfürstendamm und erst recht beim Einzug in sein neues deim wie närrisch vor Freude. Er vollführte solchen Lärm, daß die beiden Mädchen aus den binteren Räumen und Frau Marguern herbeigestürzt kamen, um zu seben, was es gäbe. Lux nahm Kampfstellung ein, duckte sich und knurrte alle drei böse an, worauf er die Zähne fletschte und sich sehr befriedigt zeigte über seine gelungene Einschüchterung; denn die beiden Madchen zogen sich zurück. Irau Marguerv aber naherte sich mit Vorsicht, sah abwechselnd auf den Hund und auf Erla und fragte angstvoll:„Du warst bei Jörn?“ Erla legte ihren Hut und die Jacke ab.„Ja, Mama, ich war bei Jörn. Aber ich wäre dir von Herzen dankbar, wenn du mich nichts fragen wolltest. Es war etwas bitter und nicht sehr erquicklich. Ein andermal wollen wir darüber sprechen. Jetzt liegt es mir noch flau im Magen. Lach auch bitte nicht, wenn dir so ganz nebenbei der Gedanke kommt, daß mir von meinem Verlöbnis nur ein Hund geblieben ist. Es wäre eine Beleidigung für den braven Lux. Frau Marguery versuchte zu ergründen, ob Erlas leichter Ton ein Verstellungsstück sei oder nicht. Erla verriet sich mit keiner Miene. Während sie dem Hunde den Maulkorv obnahm, fragte sie mit einem Blick auf den Kleiderständer, wo ein Herrenmantel und ein steifer, schwarzer Hut hingen:„Ist Gontram bei Papa?“ „Er ist eben gekommen. Sie sprechen miteinander.“ „Wird es klaoren Frau Marguery seufzte verstohlen.„Wahrscheinlich.“ Der Geheimrat Gontram war ein alter Freund Rickenbachs und gegenwärtig der einzige, dessen Freundschaft die Unglücksfälle in Mexiko und Hambukg zu überdauern schien. Er saß im Aufsichtsrat verschiedener Aktiengesellschaften und hatte Rickenbach einen Direktorposten angeboten. Es handelte sich um ein unbedeutendes Hoch= und Tiefbauunternehmen, dessen Leiter entlassen worden war. „Du solltest nicht solch schwermütiges Gesicht machen, Mama. Es ist besser als nichts, und ich meine, wir könnten dem guten Gontram dankbar sein.“ Gontram war ein alter Junggeselle und stand zu Erla in einem halb verliebten, halb onkelhaften Verhältnis, das beiden oftmals Veranlassung zu heitern Liebesbeteurungen gab. Sie schätzten einander sehr. * Als Erla Miene machte, in das Arbeitszimmer ihres Vaters zu geben, um Gontram zu begrüßen, hielt ihre Mutter sie zurück.„Wir wollen sie allein lassen. Komm einstweilen zu mir. Es wird nicht lange dauern.“ Lux zwängte sich als erster in den kleinen Salon, schnüffelte planlos das ganze Zimmer ab, und als er mit seiner Erkundigung zu Ende gerommen war, ließ er sich vor dem Stuhl, aus dem Erla Platz genommen hatte, zu Boden finken. „Du darfst dich von Papas hoffnungsfrobem Gesicht nicht täuschen lassen, Erla". sagte Frau Marguery gedampft, damit man sie im Nebenzimmer nicht höre.„Ich weiß genau, wie bitter es Papa ankommt, jetzt noch einmal von vorn anfangen zu müssen.“ Sie zögerte und fügte dann hinzu:„Wir müssen es ihm ersparen!“ „Wodurch?“ fragte Erla erschrocken Frau Marguero sab zu Boden.„Wir müssen den „Blu. Star“ verkauten...“ Wohnungsbau 1928 vorgelegt. Danach soll ein Kredie von 2.5 Millionen Mark bereitgestellt werden. durch den zu den bereits genehmigten und den in Bau gebrachten 1640 weitere 650 Wohnungen errichtet werden können. Die Versammlung erklarte sich damit einverstanden und exklärte ferner, daß bei dem ganzen oder teilweisen Verzicht auf Hauszinssteuerhypotheken für das dem Wohnungsbau in Form von zweiten Hypotheken zugeführte fremde Kapital die Bürgschaft auf die Dauer von fünf Jahren übernommen und für einen Teil dieser zweiten Hypotheken ein Zinszuschuß in Höhe des Unterschiedes zwischen dem für sie zu zahlenden und dem jeweils von den Hauszinssteuerhypotheken erhobenen Zinssatz auf die gleiche Zeitdauer aus dem Haushalt für Wohnungswesen gezahlt wird. Die Höchstsumme der aus diesem Programm zu übernehmenden Bürgschaften wird auf den Betrag von 3 Millionen Mark bearenzt. Wird von dieser Möglichkeit in vollem Umfange Gebrauch gemacht, so können davon noch etwa 1000 Wohnungen errichtet werden. Die sozialdemokratische Partei hatte einen Antrag eingereicht, der die Bildung von Vorortsverwaltungsausschüssen in den früher eingemeindeten Bezirken verlangt. Der Antraa bewegt sich im Sinne der Dezentralisation, die gegenwärtig auch Gegenstand der Verhandlungen zwischen der Stadt Essen und dem Landkreis Essen für die zu erwartenden Eingemeindungen ist. Der Oberbürgermeister bemerkte dazu, daß die Stadt Essen für sich den Anspruch erbeben könne, daß sie von vornherein dem Landrat und den Vertretern der Gemeinden des Landkreises dieselben Vorschlägg unterbreitet habe. Es ware zu wünschen, daß 1923 bei den damaligen Eingemeindungen der Dezentralisationsgedanke durchgeführt worden wäre, wie er heute vorgeschlagen wird. Denn dann wären viele Unannehmlichkeiten und Schwierigkeiten nicht entstanden. Man hätte Ueberwachungsausschüsse für die eingemeindeten Gemeinden einrichten müssen, wie man es außerhalb Preußens schon vor dem Kriege in solchen Fällen getan habe. Er beantragte Ueberweisung dieser Frage an den Eingemeindungs= und Verfassungsausschuß, während die Sozialdemokratie die sofortige Verwirklichung ihrer Forderung durch Ortssatzung forderte. Der Vertagungsantrag der Verwaltung wurde mit den Stimmen des Zentrums und der Rechtsvarteien angenommen. Zum Schluß der Tagesordnung standen zwei Anfragen der Kommunisten zur Debatte. In der einen handelte es sich um eine Anfrage betr. Anrechnung der erhöhten Invalidenrente auf die den Kruvnichen Pensionären gewährte Unterstützung. Diese Angelegenheit führte zu einer lebhaften Auseinandersetzung. die in der Hauptsache zwischen den Rednern der Kommunisten und der Sozialdemokraten ausgesochten wurde. Im Mittelpunkt des Kampfes stand der Prozeß der Krupvschen Pensionäre gegen die girma Krunv und gegen die Krupvsche Pensionskasse. Der kommunistische Redner machte dem sozialdemokratischen Stadtverordneten Steinkovf den Vorwurf, er habe „Nein!“ Erla sprang auf und lief zu ihrer Mutter hinüber.„Du darfst ihn nicht verkaufen, Mama! Nein! Auch Papa wird das niemals zugeben! Er weiß, wie sehr du an dem Stein hängst! Du darfst ihn nicht verkaufen! Bitte! Bitte!" Frau Marguery sah verwundert auf die Erregte nieder. Sie begriff nicht, warum Erla immer die Fassung verlor, wenn sie von dem Vorsatz hörte, den Saphir zu (veld zu machen. Hatte sie sich früher nicht oft über die Liebe lustig gemacht, mit der ihre Mutter an einem Stück „gefärbten Kohlenstoffs" hing? „Es wäre ein Frevel, Erla, wollte ich in unserer jetzigen Bedrängnis ein lo großes Kavital ungenützt liegen lassen. Wenn ich den Stein verkaufe, so tue ich nur das, was ich tun muß.“ „Verkaufe ihn nicht, Mama! Ich bitte dich! Ich bitte „Willst du mir nicht erklären...“. Erla erklärte nichts. Sie kam sich jämmerlich feig und erbärmlich vor, weil sie nicht den Mut fand. ein Geständnis abzulegen. Ein Fehlschlag hatte den andern abgelöst, ein Unglück war dem andern gefolgt; es war unmoglich, diese Kette der Leiden noch zu verlängern. Der„Blue Star“ würde sich wiederfinden! Der Zufall, von dem Herrn Paquin gesprochen, würde eintreten und Rettung bringen! „Versprich mir, Mama, daß du den Stein nicht verkaufen wirst! Oder versprich mir wenigstens, daß du u Tcakt„lst# ein vaar Wochen noch— vier, fünf Wochen— bitte! bitte!“ Frau Marguery schüttelte verständnislos den Kopf. „Soll ich Papa im Stich lassen?“ „Er verlangt doch dieses Opfer nicht von dir, er wird es nie verlangen!“ „Gewiß nicht! Aber ich darf auch nicht warten, bis er es verlangt!“ „Wir leiden doch keine Not, Mama! Und für mich werde ich selber sorgen. Ich werde arbeiten.“ „Das sind Torheiten. Kind!“ „Nein! Ich will nicht untätig umbersitzen, während Papa sich plagt und du dich sorgst.— Vergiß nicht, daß der Stein doch auch— mir gehört!“ Diesem Einwand erlag Frau Marguery. Der„Blue Star“ gehörte auch ihrer Tochter! Sie hatte kein Recht, aus eignem Entschluß über das Kleinod zu verfügen das eines Tages Erla gehoren murde. Sie jugte sich, ohn essen ganz aufzugeben. War es denn not wendig. den„Blue Star“ zu verkaufen? Konnte man ion nicht auch verpfanden und ihn später wieder einlösen? Frau Marguery kam sich bei diesen beimlichen Gedanten sehr schlecht vor, und sie wagte nicht, Erla in die Augen zu sehen.(Fortsetzung folgt.) Nummer 204 7 Zweites Blatt Herner Anzeiger Samstag, den 28. Juli 1928 Großstadtbildung und Beamtenaristokratie. Der Hintergrund und die Folgen der Eingemeindungswünsche der Großstädte. Oberbürgermeister Täger hat sich in der Vorlage mit Tatsachengründen abbiegen könnte? Seetzten Stadtverordnetensitzung mit Recht hen wir nicht alle Tage wieder, daß es den Stadtvercharf gegen die maßlosen Eingemeindungs=sordneten— man möchte beinahe sagen— systemagelüste der Großstadt Bochum gewandt. Dem selben Zwecke, die Hintergründe und Folgen der gewaltigen Großstadtbildungen offenzulegen und zu bekämpfen, dienen die folgenden Ausführungen. Als vor nunmehr fast zwei Jahren der„große Eingemeindungskampf“ abgeschlossen war, sandten alle Beteiligten herzliche Dankgebete zum Himmel, daß endlich diese neue Form unerträglichen? kleinpolitischen Kampfes ihr wohlverdientes Ende erreicht hatte. Und alle schworen sich:„Nie wieder Krieg“, denn man hatte erfahren, daß die Aufwärtsentwicklung der Kommunen durch solche Erschütterungen nicht gerade gefördert werden konnte. Besonders waren es zwei Stände, die an den genossenen Proben reichlich genug hatten und eine Wiederholung mit allen Händen von sich wiesen: die betroffenen Beamten und der Mittelstand. Beide aus verschiedenen Gründen, beide aber mit nicht mißzuverstehender Deutlichkeit. Worum geht es?, das ist hier die Frage. Kaum ist der erste und zweite Eingemeindungskampf vorüber, melden sich die Vorzeichen eines neuen, ungleich heftigeren Streites unter den Städten. Jede will der anderen den Rang avlausen, jede entdeckt mit grotesker Plötzlichkeit neue Bedürfnisse auf allen Gebieten, die sofort befriedigt werden müssen, soll nicht das ganze Gemeinwesen eines ebenso häßlichen wie unvermeidlichen Todes sterben. Alle die schönen Dinge, die wir aus den Jahren 1926 und 27 noch in so wenig angenehmer Erinnerung haben, müssen herhalten, um die unausdenklichsten Dinge zu beweisen, müssen herhalten als Gründe für Tatsachen, mit denen sie aber auch nicht das Geringste zu tun haben. Das schwirrt wieder durch die Luft von Siedlungsgelände, von Wirtschafts= und Verkehrsnotwendigkeiten, von Siedlungskernen und Arbeitsstätte, von Verwaltungsreform, Sparsamkeit und besserer Ausnutzung der bestehenden Einrichtungen, und was der schönen, aber deshalb nicht immer stichhaltigen Argumente mehr sind. Wenn man früher von Staatsnotwendigkeiten sprach, so sind in diesem Kampfgebiet die kommunalen Interessen die ultima ratio, die auch dann ziehen, wenn alles andere seine großen Wirkungen verloren hat. Bilanzen und Etats marschieren auf, die recht zu studieren Jahre lang dauern würde, Etats, die so kunstvoll den jeweiligen Erfordernissen angepaßt sind, daß selbst der gewiegteste Finanzmann und Kommunalpolitiker neidlos seine Unfähigkeit gegenüber dieser Zahlenartistik zugeben muß. Und das alles, wie gesagt, im Interesse der Kommune, der Allgemeinheit! Wo, in aller Welt, sind hier die Interessen der Allgemeinheit? Wer bestimmt hier den Begriff der Allgemeinheit? Gewiß, wir haben ## d e m s e l i g e n H e r r n M i n i s t e r S t e i n d i e k o m m u nale Selbstverwaltung, eine Einrichtung, die in ihren idealen Konsequenzen eine der gesundesten Ideen in der Geschichte der Verwaltung darstellt wir uns einmal tisch unmöglich gemacht wird, sich in die Materie, so wie es notwendig wäre, zu vertiefen!? Und da sind wir an dem Kernpunkt der Sache angelangt: es hat sich eine kommunale Beamtenaristokratie gebildet, die gleich derselben Gattung in Reich und Ländern alles beherrscht, was in der Kommune überhaupt des Beherrschens wert ist. Es ist nicht der kleine und mittlere Beamte, nein, der hat genau so wenig grundsätzlichen Einfluß, wie früher auch. Er ist dieser Aristokratie gegenüber auch zum Bürger geworden, der ebenso souverän mitbeherrscht wird. Der Beamte, der früher sein Publikum bis auf den Mann genau kannte, er ist zu einem Werkzeug mechanischer Arbeit geworden, für das der Bürger ein Geschöpf ist, gekennzeichnet durch die Nummer im Heberegister oder auf dem Meldezettel. Persönliche Beziehungen zwischen dem Beamten und Bürger sind unmöglich eworden durch das ungeheure Anwach: des Arbeitsgebietes, das nur durch erhöhte Schematisierung bewältigt werden kann. Und dieses Schema ist der Tod der Selbstverwaltung. Wenn der Bürger gew sen Bürger nicht mehr das Schicksal seiner Stadt und der Beamte nicht mehr das Schicksal der Einzelbürger licher Herrscher übersehen kann, dann ist es Zeit, entweder diesen Zu stand zu ändern, oder das Gerede von der Selbstver waltung wie so viele andere Errungenschaften endgül tig zu den Akten zu legen. Operiert man trotzdem noch Erfolge für sich herauszuholen, was herauszuholen ist mit dem inhaltlosen Begriff, so lügt man sich selbst um bei anderer Gelegenheit aus begreiflichen Grün und anderen etwas vor. den wieder ins Hintertreffen zu geraten. Der Mit Und soist es heute. Man gebraucht noch das Schlagwort, aber es hat seinen Inhalt verloren. Bestenfalls ist es noch brauchbar, um in einer Zeit des scheinbaren Ueberganges als Dekoration zu dienen, das gewisse Absichten ziemlich geschickt, aber doch nicht geschickt genug verschleiert, um nicht den aufmerksamen Beobachter stutzig zu machen. Teilweise merken die ansässigen Industrien und Gewerbe bereits den Pferdefuß der Doppelbesteuerung, den nur das tote Schlagwort von der Selbstverwaltung noch in etwa rechtfertigt. Die Sachlage hat ehrgeizige und gerissene Menschen auf den Plan gerufen, die aus ihr Vorteile ziehen. In der Kommunalbeamtenschaft hat sich ein höheres Beamtentum entwickelt, das man nicht anders als mit Aristokratie bezeichnen kann. Sie haben unter dem Deckmantel des Schlagwortes„Selbstverwaltung“ sich große Kommunalgebilde geschaffen, vergleichbar den einstigen Herzogtümern, in denen dem Namen nach die Bürgerschaft, in Wirklichkeit aber sie selbst schalten und walten, wie sie wollen. Das Aufsichtsrecht des Staates besteht zwar formell noch, aber in so geringem Maße, daß es fast nur noch leere Formel ist. Die Stadtvertretungen kämpfen an einzelnen Stellen noch einen verzweifelten Kampf gegen die neuen Selbstherr= scher, aber im allgemeinen hat man sich zwar unbewußt, langsam aber sicher zur Bewilligungsmaschine machen lassen. Man hat eingesehen, daß es unmöglich ist, in der großen Stadt alles übersehen zu können und man hat aus dieser Erkenntnis resigniert die Konsequenzen gezogen. Ueber allen aber schwebt in lichter Schönheit der Herr Oberbürgermeister mit seinen Getreuen, die mit rührender Selbstverständlichkeit für sich ein Maß von blindem Vertrauen beanspruchen, das den Rechten mittelalternicht mehr besonders viel nachsteht. Und der Bürger? Er rebelliert aus Leibeskräften, mit allen Mitteln, aber es nutzt nichts mehr. Die Arbeiterschaft als einzige versucht noch mit einigem Für 1 Million Mk. Neubewilligungen. Am Montag wieder Stadtverordnetensitzung.— Ein Sitzung vor Riesenprogramm den Ferien? von 33 Punkten.— Die letzte Der Etat ist jetzt glücklich verabschiedet. Mittier=sdämme im Stadtgebiet Herne(500 M. zur Deckung weile hat sich aber eine derartige Fülle von Material der Arbeitslöhne), Errichtung eines Stadtangehäuft, daß den Stadtverordneten, bevor sie sich samtes für Leibesübungen, eine Reihe von der Ferienruhe hingeben können, noch ein gewaltiges Grundstückskäufen,=verkauf und ein GrundstücksausStück Arbeit zu leisten bleibt. Dazu soll die Stadtver= tausch sowie kleinere Vorlagen. Wichtig sind davon ordnetensitzung am Montag dienen. In diesem Jahre besonders die Fluchtlinienfestsetzung für die will man, zumal die Kräfteverhältnisse noch schwie= Parkstraße in Sodingen und das Gelände zwischen riger geworden sind, den Fehler des Vorjahres ver= Goethe=, Schaefer=, Stamm= und Mont=Cenis=Straße, meiden. Damals hatte man nämlich die letzte Stadt= Gewährung von Baudarlehn an städtische Beamte und Verkauf eines Grundstückes an verordnetensitzung in die ersten Tage des August gelegt, und sie flog dann auf, weil die rechte Seite des Hauses durch die Verreisten in die Minderheit versetzt war. Die Tagesordnung der Montagssitzung umfaßt nicht weniger als 33 Punkte. Am bedeutsamsten sind darunter: Verfassungsfeier(500 M.), Anbau des Polizeiamtes(500000 M. aus Anleihen), Straßenhauprogramm 1928(2. Bauabschnitt, 298000 M. aus Anleihen), Beschaffung neuer Fahrzeuge für den Fuhrpark(120000 M. aus Anleihen), Erweiterung der Umkleide „„„ Imtieibe= und Auf#####enthaltsräume für die Arbeiter des Fuhrparks(7500 r steuen Mark aus Anleihen), Aufnahme einer Anganz unvoreingenommen die Frage:sleihe(2,2 Millionen von der bereits genehmigten Wo herrscht denn wirklich noch kommunale Selbst 3=Millionen=Anleihe des außerordentlichen Etats), verwaltung? Wo nimmt der einzelne Bürger, wo Vorgriff auf das Hauszinssteueraufkomsind schon verbraucht, Wo nimmt der einzelne Burg.r,#. kann er noch tätigen Anteil nehmen an den Ge=men 1929(237000 M schicken seines Gemeinwesens? Und ist nicht diese 370 000 M. sollen noch vorweggenommen werden, der tätige Anteilnahme des einzelnen Bürgers der Sinn Rest soll für kinderreiche Familien verbleiben; Beder Selbstverwaltung? schluß ist zu fassen, ob die Häuser in eigener Regie Sicher, man hat die städtischen Körperschaften, der Stadt, durch Baugenossenschaften oder wie sonst die„selbstverantwortlich" über die Geschicke der Stadt= gebaut werden sollen), Erweiterung der entwicklung beraten. Aber, die Tüchtigkeit dieser Vertreter in allen Ehren: wer kann von ihnen verlangen, in Städten von oft mehreren 100000 Einwohnern, mit Etats, die in die„zig“ Millionen gehen, daß sie auch tatsächlich selbstverantwortlich arbeiten können? Wo ist der Stadtverordnete, der einem Dezernenten eine mit allen Finessen seines speziellen Faches aufgestellte Großmarkthalle(4200 M. aus Anleihen), Uebernahme der Instandsetzung der Straßen in der Bergmannssiedlung bei Friedrich der Große 3/4(7500 Mark aus Anleihen), Ausdehnung der Müllabfuhr und der Straßenreinigung sowie Festsetzung der Kanalgebühren für den Stadtteil Sodingen, Bepflanzung der Bahnder Frei#gratystraße(neben dem an Hilbring anstoßenden Grundstück, das neulich an Hibernia verkauft wurde), an den Kaufmann Seher. Zum Schluß steht der Antrag der kommunistischen Fraktion zur Erörterung, die besoldeten Magistratsmitglieder zu ersuchen, keine Veranstaltungen zu besuchen, die unter dem Zeichen von schwarz=weiß=roten Fahnen stehen. Ehe es zur Erörterung dieses kitzligen Themas kommt, wird wohl die Tagungszeit längst überschritten und die Notwendigkeit eingetreten sein, den Rest zu vertagen. Es sei denn, daß einmal außergewöhnlich schnell und ohne unnötige Rederei gearbeitet wird einigen, was sehr zu begrüßen wäre. Was den Antrag der Kommunisten anbelangt, so schießt er wieder über das Ziel hinaus und wird so nur Verärgerung schaffen. Warum bleibt man nicht dabei, daß die Teilnahme von besoldeten Magistratsmitgliedern von dem Zeigen der verfassungsmäßigen Fahne abhängig gemacht wird? Damit könnte sich jeder einverstanden erklären und der leidige Zank wäre vermieden. Im großen und ganzen enthält die Tagesordnung wieder eine erkleckliche Summe von neuen Geldaufwendungen. Aus Anleihen sind davon fast 1 Million zu bewilligen, dazu kommt noch die 2,2=Millionen=Anleihe aus dem außerordentlichen Etat, die schon verbraucht ist. telstand versucht ebenfalls den Kampf gegen die modernen Windmühlen, aber er erreicht noch weniger. Und der kleine und mittlere Beamte vollends ist der neuen Sachlage, wenigstens was sein Fortkommen anbetrifft, mit Haut und Haaren wehrlos ausgeliefert. Und der Staat? Dort sitzt die geistesverwandte Beamtenaristokratie, die mit bewundernswerter Geschicklichkeit troß Republik und allen modernen Errungenschaften den Kastengeist in allen seinen Auswirkungen uns bewahrt hat, der nur seine und seiner Gesinnungsverwandten Interessen und Ideen anerkennt. Ihm ist die selbstherrliche Bürokratie in Fleisch und Blut übergegangen, und wie er in Reich und Staat den Einfluß der Selbstverwaltungskörper auf ein Minimum zurückgedrängt hat, so begrüßt und unterstützt er ähnliche Bestrebungen mit allen seinen reichen Mitteln auch in der Kommune. Weshalb sonst schickt er seine Abgesandten immer häufiger auf verwaiste Oberbürgermeisterthrone. die früher doch nur als eine Beamtenstellung zweiter Ordnung galten? Und weshalb erreichen gerade diese Oberbürgermeister für ihre Städte, will sagen für die Vergrößerung ihrer eigenen Machtbefugnisse usw. mehr, als alle anderen? Erkläre mir... Und die Entwicklung geht noch weiter. Sie liegt in der Richtung der Zeit, die nicht nur in der Technik, sondern auch in der Verwaltung mit allen Kräften nach Mechanisierung drängt. Der Mensch darf nicht mehr Mensch sein in seinem eigenen Bereich. Das Nietzschewort:„Staat ist das kälteste aller Ungeheuer“ läßt sich ohne sonderliche Mühe auch schon auf die Kommune anwenden. Die Wärme der persönlichen Menschenbeziehungen ist in dem Schema untergegangen und erkaltet, restlos erkaltet. Uebriggeblieben ist ein Machtinstrument für ehrgeizige Naturen, die auf dem Rücken des steuerzahlenden Bürgers ihre kommunalpolitischen Eiertänze aufführen, ein Vorgang, der dann mit viel Phantasie als Arbeit für das Allgemeinwohl ausgelegt wird. Wie man dabei noch mit einiger Ehrlichkeit den inneren Aufbau der sast von Tag zu Tag wachsenden Kommune zu fördern gedenkt, bleibt ewig und drei Tage ein Rätsel. Jedenfalls dürfte nicht nur jedem Kommunalpolitiker, sondern auch jedem Laien klar sein, daß von Stetigkeit, dem Kennzeichen aller gesunden Entwicklung, nicht mehr viel übrig bleiben kann. Das Schichsal geht seinen Weg. Ob es aufzuhalten ist, wird von Tag zu Tag zweifelhafter. Aber müssen wir die Fahrt der Ehrgeizigen einfach über uns hinweggehen lassen? Jedenfalls wollen wir es nicht resigniert tun, wie man einen Ballast erträgt, der nun einmal mitgenommen werden muß, sondern wir wollen mit aller Deutlichkeit die Wahrheit sehen und sagen. Und die Wahrheit ist, daß der Gedanke der Selbstverwaltung hohl geworden ist und immer hohler gemacht wird, hohl nicht in seinem inneren Gehalt, sondern hohl durch die Art seiner Anwendung in der kommunalen Arbeit. Selbstverwaltung im wahren Sinne des Wortes? Daß ich nicht lache! L. Die öffentlichen Geldinstitute der Provinz Westfalen am 21. Juni 1920. Spitzenleistung auf dem Gebiete der Kommunalkredite. 1. Die westsälischen Sparkassen. Der Monat Juni wies wiederum einen stattlichen Zuwachs an Spareinlagen auf. Die Spareinlagen stiegen um 14 Millionen gegen 8.8 Millionen im Juni des Vorjahres. Der Spareinlagenbestand hat jetzt eine Höhe von 603 Millionen RM. erreicht. Die Zunahme im ersten Halbjahr beläuft sich auf 106,5 Millionen gegenüber 97,2 Mllionen im ersten Halbjahr 1927. Die Scheck= und Kontokorrenteinlagen erfuhren im Monat Juni eine Abnahme von 2 MilFür die Reise die dazugehörige Chlorodont= Zahnbürste schnitt zur Beseitigung fauliger, übelr den Zahnzwischenräumen und zum Weiß Wanderungen u. d. Wochenende unerläßlich Chlorodont Zahnpaste und mit gezahntem Borstenbelrtechender Speisereste in Weißputzen der Zähne. Die ges. gesch. Chlorodont- Zahnbürste von bester Qualität, für Erwachsene 1.25 Ml., für Kinder 70 Pf., ist in dlau=welbgrüner Original=Chlorodontpackung überall erhältlich. Die Masken des Justus Auverra. Roman von Fred Nelius. Copyright 1927 by Verlag Alfred Bechthold, Braunschweig. (17. Fortsetzung.) Wieviel Zeit man hatte, über seine Lage nachzudenken! Wieviel Zeit, die Sehnsucht in die Märcheyserne ausgusenden... die Seele über einer über Barbara Wem konnte er in dieser neuen Welt beweisen, daß er Henner Persing heiße? Womit? Alle Dokumente, die Beweiskraft hatten, fehlten. Niemand war 4 Kairo, der ihn kannte. Niemand. Außer einer... alle Maßen feinen und begehrenswerten Frau zu suchen! Und ihr Bild mit tausend glühendroten Rosen zu umkränzen. Wo war Barbarg———? Man hieß jetzt Justus Auverra. Durch keine Macht der Erde konnte man das Gegenteil beweisen. Der Paß mit Photo und der Personalbeschreibung zeugten gegen ihn... dafür, daß er selber Justus Auverra, sein Doppelgänger aber Henner Persing heiße. Weiß der Teufei.... sein gemanaged. Man mußte diesen Gaunerkünsten alle Achtung zollen! Während er mit jener, die die Rolle Barbaras zu spielen hatte, in der Haustür stand, hatte sie ihm die Tasche mit den Dokumenten ihrers Partners in den Anzug praktiziert. Henner stöhnte. Gar nicht auszudenken, welche Folgen sich für Barbara und ihn ergeben konnten. Er sprang auf. Mit wilden Schritten lief er durch den engen Kafig. Tastete sich vor.... zurück.... von der Pritsche nach der Mauen.... von der Mauer zur verschlossenen Tür. Wie ein Tier war er— gefangen und gefesselt. Oder wie ein Merisch, dem sich der Wahnsinn in den Nackes krallt.... wie ein Irrer, den man in die * z e l l e s p e r r t Während sich die beiden Gauner in den glanzerfüllten Shepheard=Räumen gütlich taten.... auf den Namen Persing Gelder von der Bank erhoben.... als Baron und Baronesse über seine Dummheit lachten. Während Barbara— die Feine, Stolze, irgendwo in einem Rattenloch gefangen war.... auf die Hilfe ihres Freundes und Beschützers warten mochte. In der Mitte seiner Zelle flieb er stehen. Er ballte beide Fäuste. Mit solcher Wut geschah es, daß die Sehnen sich wie dicke Stricke aus den Handgelenken preßten. In dieser schlimmsten Stunde seines Lebens meinte er zu fühlen, daß der Wert der Freiheit alle ner. Benissimo, mein Herr Baron.... Ihre Einladung zum Souper wird dankend akzeptiert.“ „Schweige,“ herrschte er sie an.„Du bleibst heute abend und solange wir bei Shepheard wohnen müssen, im Hotel auf deinem Zimmer. Du bist krank. Verstanden? Die Hauptlast unserer Arbeit liegt auf mir. Das Schwerste ist noch zu erledigen. Wir essen heute auf deinem Zimmer. Du gehst sofort nach oben. Ich werde im Büro mit dem Direktor sprechen. Ruhig anderen Güter dieses Lebens übertreffe. Keine an=setzt. dere Schicksalsgabe gab es, die ihr glich. Sie war Die kurze Fahrt zu Shepheard war beendet. Das wichtiger als Luft, wichtiger als Licht und Brot. Auto hielt. Die Page öffnete die Tür. Das märchenWenn man alle Menschen auch nur einmal nachts in hafte erhellte Bestibül des Shepheard=Hauses tat sich eine enge Zelle sperrte, würden sie begreifen, was vor den Angekommenen auf. Der Portier verneigte sich. „Die Sache ist erledigt,“ rief Baron von Persing im Vorbeigehen lachend.„Der Gauner ist verhaftet. ter Roiper, on gewalrigem Sprunge rissen die ges#########indet sich bereits im Poljzeigefängnis. Lassen stählten Muskeln ihn zum Gitter. Die Eisenstäbe sie die Bar.„se gur,) den Pagen in ihr Zimmer packte er. Zog sich daran hoch. Draußen rankten tar syr,„Sie. fühlt sich kran., oem mochte den Direr: Efeublätter um das Fenster. Offenbar bedeckten sie 6 die ganze Wand. Henner glaubte den Geruch des soche Tagan kar.....: and st euschaf Efeus wahrzunehmen, der nach Luft und Freiheit hffl., rschat tix uund“#s##tt 9 schmeckte. Aules war schon fir und fertig. Aver in der Eile Eine Weile hielt er sich. Endlich lösten sich die zmon.„ds Hrn vergessen. In## Finger. Er fiel zurück. Auf dem Boden blieb Schöpfungsküche ist es nie ganz gar geworden. Selbst „„„per. Er siel zulug. un rrn.... Die größten Gauner sind nicht schlau und ausgekocht Wie ein Toter lag er— XIII.]„Wie das, mein Herr? Es gab fortan nur einen Henner Persing, Jenen, Ei. wittan vgg 31.4 kart ernaren,“ laptg. per Baron. der zu einem andern sagte:„Halten Sie den Mund. Sie wissen, was sich heute morgen mit der Baronesse die Freiheit für ihr Leben wäre. In einer Wut, die keine Grenzen kannt, suchte er den Fensterausschnitt. Plötzlich duckte sich sein schlan ker Körper. In gewaltigem Sprunge rissen die gebis ich Sie fragen werde. So spricht man nicht zu dem Baron von Persing.“ Dieser hatte kurze Zeit nach der Verhaftung dessen, der den Paß und die Papiere Justus Auverras in seiner Tasche trug, das Haus am Esbekis=Park vervon Freudenheim und mir begeben hat. Wenn man kritisch über diese Dinge nachdenkt, stößt man immer wieder auf das Wechselspiel geschärfter und getrübter Hirnfunktionen. Da ist zunächst der Zwischenfal mit mir und dem#elln daß der Gauner mich un sch wußte aus Erfahrung, schädlich machen wollte. Allo lassen. In Begleitung einer, Frau, die eine gleiche war es falsch und töricht, jemand kurz vor der Ent Haartracht, einen beinah gleichen Körperwuchs und Schmuck und Kleider Barbaras von Freudenheim besaß. Baron von Persing pfiff nach einem Autotari. „Hotel Shepheard,“ sagte er dem Taxiführer Sie stiegen ein. Die Frau an Persings Seite hatte ihren Schleier vorgezogen „Futsch. Er ist erledigt,“ sagte sie mit leisem Lächeln.„Mögen ihn die Wanzen fressen. Der Baron von Persing ist zunachst gestorden. Es lebe der scheidung in mein Zimmer einzulassen. Das ist eins Noch viel kraffer liegt die Sache bei der Baronesse. Man kann in diesem Fall mit Fug und Recht von ephemerer Trübung oder Lähmung der Gehirnfunktionen sprechen. Wie ist es anders möglich, daß die Baroneß sich derart von der Maske eines Gauners läuschen lassen konnte?“ „Die Aehnlichkeit war fabelhaft. Durch Zufall war ich Zeuge, wie der Gauner dem Portier Besehl erteilte, die Billette tellen. Diese Aehnlichkeit Baron von Persing. Ich habe Hunger, süßer Hen=verstreckte sich auf alle Einzelheiten. Auf den Körper und die Haltung, auf den Anzug und die Kopfbedeckung. Ich bin ein alter und gewiegter Menschenkenner, Herr Baron.“ Persing strich mit seinen ausgestreckten Fingern durch die Luft, als ob er diesen Einwand löschen wollte.„Keine menschliche Gestalt ist einer andern völlig gleich. Noch viel weniger die dem Menschen eigene Haltung und der Gang. Das Spiel der Linien und der Flächen, des Lichtes und der Schatten ist bei jedem Menschen für den scharfen Blick verschieden. Ist verschieden darum, weil nicht nur der Körper, sondern auch die Seele und das Temperament darin zum Ausdruck kommen.“ „Ja, du großer Gott.... Man kann nicht jeden Menschen mit dem Zollstock messen.“ Baron von Persing holte eine Zigarette aus der goldenen Dose mit der Freiherrkrone. Er klopfte sie surecht. Dienstbeflissen ließ der Cef vom Shepheardhaus das Feuerzeug erflammen.„Danke,“ sagte Persing. Ein paar Lungenzüge. Danach fuhr er fort: „Den Vogel aber hat der Kriminalbeamte abgeschossen. Schade, daß man seine Götterstirne nicht mit Lorbeeren schmücken kann. Ich sage Ihnen, Bester, daß man allen Detektiven Ehrensold gewähren und an ihre Stelle Schäferhunde setzen sollte. Nur einer aller Sinne ist verläßlich: der Geruch.“ „Sie haben recht, mein Herr. Es ist möglich, daß man damit auch die Spur des Herrn von Zimmer 107 finden könnte. Er ist seit gestern früh verschwunden. Niemand hat gesehen, daß er das Hotel verließ. Seine Koffer sind noch ausnahmslos zur Stelle. Es war ein Pole: Hatte einen schwarzen Spitzbart, eine schiese Hüfte.“ Baron von Persing lachte.„Es ist möglich, daß er seine Außenhaut gewechselt hat. Es kommen rätselhafte Dinge vor. Können Sie mir sagen, wer der Kellner war, der in mein Zimmer eindrang, um mich zu betäuben? Gehörte er zu Ihrem Personal? Nicht? Woher kam er denn?“ „Bei Gott. Sie haben recht! Bei Gott. Sie haben recht!“ „Ich sprach vorhin vom Wechselspiel geschärfter und getrübter Hirnsuktionen. Wie ein Schaltwerk lauernder Bereitschaft ist das gegenüber fatalistischer Ergebung— oder Dummheit. Das klingt hart. Die eine war erst auf verbrecherischer Seite. Die andere auf der unsern. Dann das Gegenteil. Alle Geisteskräfte sind gespannt bei uns. Die der Gegenseite lassen plötzlich nach(Fortsetzung folgt.) ** * lionen. Sie belaufen sich gegenwärkig auf 106 Millionen RM. Der Gesamteinlagenbestand der westfälischen Sparkassen beträgt 709 Millionen RM. An Sparbüchern wurden ca. 21000 ausgestellt. 2. Die Landesbank und das Pfandbriesamt. Die Landesbank hatte einschließlich der Stellen Bielefeld, Dortmund und Hagen einen Umsatz von 635 Millionen RM. zu verzeichnen. Die Bilanzsumme stieg im Monat Juni auf 307 Millionen gegenüber 223 Millionen zu Beginn des Jahres. Das bedeutet eine Steigerung von 84 Millionen im ersten Halbjahr 1928. Die Kommunalkredite erhöhten sich im ersten Halbjahr um nicht weniger als 79 Millionen Mark, davon waren langfristige Tilgungsdarlehn 13 Millionen Mark, fünfjährige Darlehn 28 Millionen Mark und Zwischenkredite 38 Millionen Mark. Es ist dies eine Leistung, die bisher in keinem vollen Jahre auch nur annähernd erreicht worden ist. Das Westfälische Pfandbriefamt gewährte 381 Darlehn im Gesamtbetrage von 5.2 Millionen Mark, außerdem gab die Landesbank für den Wohnungsbau als langfristige Kredite 23 Millionen Mark aus besonderen Auslandsanleihen her. 3. Die Provinzial-Lehensversicherungs-Anstalt von Westfalen. Der Antragszugang bei der Provinzial=Lebensversicherungs=Anstalt belief sich auf 2 Millionen RM. Der Gesamtantragszugang im ersten Halbjahr beträgt 13,3 Millionen RM. gegenüber 11 Millionen im ersten Halbjahr 1927. Die Haftpflicht= und UnfallVersicherung entwickelt sich weiterhin gut. Bisher erfolgloser Kampf gegen die Wohnungsnot. Die hauszinsfteuer muß anders verteilt werden.— Die Städte sind machtlos.— Eine großzügige Sonderaktion von Reich und Staat erforderlich. en ersaßt wurden, verfügt doch nur ein Viertel über mehr als 3 Zimmer Das bekannte Gesetz, daß mit der Höhe des Einkommens der Anteil der Miete an den Gesamtausgaben sinkt, findet auch hier teilweise Bestätigung. Die niedrigste Gruppe(bis 2400 RM. Einkommen) zahlt 12,25 Prozent, die höchste(über 4000 RM. Einkommen) 8,78 Prozent der Ausgaben für Wohnungsmiete. Die ärmeren Familien, die im Verhälenis meh Miete zahlen müssen, wohnen auch noch bedeutend schlechter. Die Aufstellung zeigt, daß die meisten Familien mit einem Einkommen bis 3000 RM. in 1= und 2=Zimmer=Wohnungen ausschließlich Küche wahnen. Die Handelskammer Münster zu den vestischen Eingemeindungsfragen. In unserem Ruhrgebiet wird seit etwa 10 Jahren ein energischer Kampf gegen die Wohnungsnot geführt. Die Neubauwohnungen, die errichtet worden sind, zählen nach hunderttausenden. Die Städte und die Landkreise, Genossenschaften und Wirtschaftsunternehmungen haben nach besten Kräften ihr Teil zum Kampfe gegn die Wohnungsnot beigetragen. Wenn man durch das Ruhrgebiet wandert, stößt man allüberall auf zahlreiche Neubauten von Wohnungen, die in der Nachkriegszeit entstanden sind. Und doch— die Wohnungsnot ist nicht erheblich kleiner geworden. Gegenüber dem gewaltigen Bedürfnis an Wohnungen, das hauptsächlich durch den dauernden Zustrom von Arbeitskräften in die Ruhrwirtschaft verursacht ist, reichen die bis heute zur Verfügung gestellten Mittel bei weitem nicht aus. Diese schwierige Frage behandelt in ihren tieferen Zusammenhängen der bisherige Oberbürgermeister der Stadt Gelsenkirchen, Herr von Wedelstaedt, in einer längeren Denkschrift. Er beschäftigt sich im besonderen mit den einschlägigen Verhältnissen von Gelsenkirchen. Aber seine Darlegungen gelten in gleicher Weise für das ganze Industriegebiet, weil die Wohnungsnot hier zu Lande das gleiche trostlose Bild bietet. Man muß Herrn von Wedelstaedt unbedingt darin Recht geben, daß die bisherigen Methoden im Kampfe gegen die größte Not unserer Tage unzulänglich sind und daß, wenn nach den bisherigen Rezepten weiter verfahren wird, es noch ein weiteres Jahrzehnt dauert, bis nur der allergrößte Mangel beseitigt wird. Von einem Ueberschuß auf dem Wohnungsmarkte, der in der Vorkriegszeit immerhin 2—3 Prozent betrug, wird auch dann noch keine Rede sein. Deshalb fordert der frühere Oberbürgermeister von Gelsenkirchen— und er dürfte dabei der Zustimmung aller seiner Kollegen in den anderen Städten sowie der Landräte sicher sein— daß eine großzügige Sonderaktion von Reich und Staat unternommen werde, die gegründet sein müsse auf die einwandfreie Feststellung der in den einzelnen Städten und Gemeinden sehr verschiedenen tatsächlichen Verhältnisse, wobei auch die bisher stark überschätzte Fähigkeit der Gemeinden, mittelbar und unmittelbar selbst zu helfen, sorgfältig einzuschätzen ist. Neben der allgemeinen Erweiterung der GesamtKapitaldecke für den Wohnungsbau verlangt die Denkschrift eine grundsätzlich andere Verteilung der Hauszinssteuermittel als bisher. Es wird als unerläßlich bezeichnet, daß die Städte des Industriegebietes mindestens die gesamten Beträge, die sie in den staatlichen Wohnungsfürsorgefonds abführen, wieder zurückerhalten, ferner aber, daß sie darüber hinaus im Verhältnis zu ihrer Wohnungsnot bedacht werden. Genügende Abhilfe schafft solche verbesserte Ueberweisung allerdings nicht, vor allem nicht, wenn sich nicht gleichzeitig die Grundsätze für die Begebung der Hauszinssteuerhypotheken ändern. Reichs= und Staatsregierung dürfen dem ständig wachsenden Notstand ihre Augen nicht verschließen, sie müssen dafür sorgen, daß er in 3—4 Jahren für die Dauer beseitigt wird; denn er spricht nicht nur jeder Menschlichkeit Hohn, sondern er ist auch eine große öffentliche Gefahr für Kraft und Wert des deutschen Volkes. Reich und Staat müssen ihr System ändern. Die einzelnen Städterichten sich zugrunde, indem sie versuchen, ihre Aufwendungen für den Wohnungsbau auf das äußerste Maß zu steigern und dabei auch noch durch Zinsverbilligung für erträgliche Mieten zu sorgen. Die Wohnung und Miete des Angestellten. Um durch die Feststellung des Anteils der Miete anden Haushaltungskosten der minderbemittelten Bevölkerung die Grundlage für eine planmäßige Wohnbau= und Mietpreispolitik zu gewinnen, hat das Statistische Reichsamt die Untersuchung von 2500 Haushaltsrechnungen vorgenommen, deren Ergebnisse jedoch noch nicht vorliegen. Inzwischen haben sich private Erhebungen mit derselben Untersuchung beschäftigt. Der Deutschnationale Handlungsgehilfenverband(D. H. V.) der AfaBund(Allgemeiner freier Angestelltenbund) und der Zentralverband der Schuhmacher in Nürnberg haben den Anteil der Wohnungsmiete an den Haushaltungskosten auf Grund von Haushaltsrechnungen kaufmännischer Angestellter bzw. Handwerker festgestellt. Das wichtigste Ergebnis, das allen Erhebungen unterschiedlos gemeinsam ist, besteht nach der vergleichenden Untersuchung von Hans W. Aust in der neuesten Nummer der Deutschen Sparkassen=Zeitung darin, daß beim Aufbau der amtlichen Inderziffer den Wohnungsausgaben mit 20,35 Prozent, also mit einem Fünftel, ein zu hoher Anteil an den Gesamtausgaben eingeräumt wird. Nach Zusammenstellung des Afa=Bundes überschritten die Durchschnittsgehälter der höchsten Tarifgruppe nur in ganz wenigen Gewerben die Grenze von 350 RM. monatlich. Wenn der Anteil der Wohnungsmiete an den Gesamtausgaben im Deutschland der Nachkriegszeit nach den genannten privaten Erhebungen im ungünstigsten Falle nur ein Siebentel beträgt, so konnte diese niedrige Quote ganz allgemin nur durch eine außerordentliche Einschränkung des Wohnungsbedürfnisses erzielt werden. Das lehrt überzeugend eine Sonderaufstellung des D. H. V. Hier erforderten im Mittel der 290 untersuchten Familien die Aufwendungen f. die reine Miete 10,19% der Gesamtausgaben oder 440,31 M. jährlich. Diese im Hinblick auf die gegenwärtigen Mietpreise geringen Wohnungsausgaben werden z. T. dadurch erklärt, daß nur 34 Familien in einem Neubau wohnten, der Rest in Altwohnungen. Durchschnittlich entfielen auf eine Haushaltung 68.25 qm Wohnfläche einschl. Küche und Nebengelaß. Mehr als ein Drittel von den 290 befragten Haushaltungen(102) hatte nur 1 bis 2 Zimmer zur Verfügung. Von den 22 Familien, die ein Zimmer bewohnen, umfassen 15 Familien 3 bis 4 Personen. Obwohl bei der Erhebung des D. H. V. zahlreiche bessergestellte KaufmannsgehilAbwehr gegen den Süden. Die Vollversammlung der Industrie= und Handelskammer Münster beschäftigte sich in ihrer Sitzung am 24. Juli auch mit dem Gutachten der Kammer zur kommunalen Neugliederung im Vest Recklinghausen. In dem Gutachten wird, soweit es das Vest angeht, folgendes gesagt: Die Vereinigung von Herten und Oer-Erkenschwick mit Recklinghausen vermag Recklinghausen die nötige finanzielle Hilfe nicht zu gewährleisten. Um die Gemeinden nicht nuhlos der derzeitigen Finanznot Recklinghausens zu opfern und die Finanzen des Restlandkreises nicht über Gebühr zu schwächen, lehnen wir deshalb diesen Antrag Reck linghausens ab. Die Eingemeindung von Teilen der Gemeinden Henrichenburg. Horneburg und Castrop=Rauxel empfehlen wir dagegen, um Wirtschaftsgebiete einer einzelnen Firma zunlichst auch in einer Stadt kommunal zu vereinigen. Eine Vereinigung Recklinghausens mit Herne, Castrop-Rauxel und Wanne=Eickel (sogen. Kanalstadt) würde unseres Erachtens gegen die voraussichtlichen wirtschaftlichen Entwicklungstendenzen verstoßen. Ein Anschluß Recklinghausens gar an Groß-Bochum drückt die Recklinghäuser Wirtschaft auf Vorortverhältnisse zurück. Böllig abwegig ist auch die Idee, Recklinghausen= Süd ganz oder teilweise an die Gemeinden südlich des Kanals anzuschließen. Dadurch würden innige wirtschaft. liche Beziehungen zerschnitten und das finanzielle Problem Recklinghausens nur noch mehr in Verwirrung gebracht. Statt dessen empfehlen wir die Einbeziehung Recklinghausens In den Landkreis Recklinghausen und die Ausgestaltung dieses Landkreises zu einem Großkreis unter Wahrung des jetzigen Besitzstandes des Landkreises. Dabei ist jedoch die Steuerhoheit der einzelnen Gemeinden im Großkreis aufrechtzuerhalten und dafür Sorge zu tragen, daß die wirtschaftlich schwächsten Glieder nicht durch zu weit gesteckte Aufgaben des Großkreises in die Gefahr finanziellen Zusammenbruchs geraten. Der Anschluß Westerholts an GelsenkirchenBuer ist nur diskutabel, wenn Resse Herten angegliedert wird. * In der Recklinghäuser Stadtverordnetensitzung am Donnerstag beschäftigte sich Oberbürgermeister Hamm ebenfalls mit der Eingemeindungsfrage, insbesondere mit den jüngsten Aeußerungen des Landrats Dr Schenking. Er wandte sich vor allem gegen die Behauptung, die im Jahre 1926 eingemeindeten Gebiete hätten der Stadt noch Ueberschüsse gebracht. Dem Herrn Regierungspräsidenten sei nachgewiesen worden, daß durch die ungerechte Zuteilung bei der letzten Umgemeindung am 1. April 1926 die Stadt derartig benachteiligt worden sei, daß sie noch im ersten Jahre erhebliche Aufwendungen für diese Gebiete habe machen müssen. Dann wandte sich Oberb. Hamm gegen den„falschen Ausdruck", die Stadt Recklinghausen sei „leistungs= und lebensunfähig". Er sagte wörtlich:„Davon kann natürlich keine Rede sein. Ich habe noch bei der Einbringung des Etats eingehend nachgewiesen daß wir unser Vermögen sogar erheblich vergrößert haben und einer aussichtsreichen Entwicklung entgegensehen, und daß wir allen Grund haben, optimistisch in die Zukunft zu sehen. Wenn wir eine Vergrößerung unseres Stadtgebietes anstreben, so liegt die Veranlassung dazu— ich habe das immer wieder ausgeführt— in dem lebhaften Interesse an der Weiterentwicklung des ganzen Bezirks, nicht nur der Stadt Recklinghausen. Wenn wir hier einen Zentralbahnhof mit einem Kostenaufwand von 27 Millionen Mark bauen, dann tut das eine Stadt nicht für ein so kleines Gebiet; diese Lasten kann sie nicht für die Großgemeinden allein auf sich nehmen. Das ist keine gerechte Lastenverteilung, das ist keine Rationalisierung. Wenn man so denkt, dann wird die ganze Entwicklung des Bezirks verkümmern müssen. Dann wird der Zentralbahnhof nicht gebaut werden können, die höheren Schulen werden wir abbauen und die Beschulung der Kinder den Gemeinden des Landkreises überlassen müssen.“ Nach der Recklinghhäuser Presse wurde dann noch eine Belehrung Hernes für erforderlich gehalten. Der Stadtv. Linnemann(Wirtschaftsblock) teilte nämlich mit, am vergangenen Sonntag habe in Herne die Generalversammlung des dortigen Vereins für Handel und Gewerbe getagt, und dort sei gesagt worden, daß Herne berechtigterweise Anspruch auf Recklinhausen=Süd erheben könne, da dieser Stadtteil erst vor einiger Zeit zur Stadt Recklinghausen eingemeindet worden sei. Er bitte, bei dieser Gelegenheit einmal in aller Oeffentlichkeit darauf hinzuweisen, daß Recklinghausen=Süd als früheres„Bruch“ schon seit 700 Jahren zur Stadt gehört. Oberbürgermeister Hamm sagte einen entsprechenden Hinweis und die„Forderung einer Richtigstellung in der Herner Presse" zu. (Mit welchem Recht, Herr Oberbürgermeister? D. Red.) Erfolgreicher Kampf gegen die Tuberkulose. Der Kampf gegen die Tuberkulose hat in den letzten Jahren recht erfreuliche Fortschritte gemacht. Die Todesopfer, die sie alljährlich erheischt, sind von 1923 bis 1926 um rund ein Drittel zurückge- engen. In ganz Preußen starben an Tuberkulose 1923: 58 691 Personen(davon in den Städten 37510 und auf dem Lande 21151); 1924: 46 042(Städte 29 267, Land 16 775); 1925: 40 200(Städte 25 946, Land 14254); 1926: 37344(Städte 24080, Land 13 264); 1927(1. Halbjahr, für das 2. Halbjahr liegen noch keine Zahlen vor): 19.803(Städte 12 788, Land 7015). Wenn die Zahlen für das 1. Halbjahr 1927 etwas höher sind, als die Hälfte der Zahlen für 1926, so ist das kein Beweis für erneutes Anwachsen der Tuberkulosesterblichkeit, denn diese ist stets im ersten Halbjahr ganz erheblich höher als im zweiten. Es u also für 1927 ebenfalls ein weiterer Rückgang zu 0 warten. Der große Unterschied zwischen Stadt und Land ist auch in den letzten Jahren noch nicht ausgeglichen worden. Auffallend ist der starke Rückgang von 1923 auf 1924. Er zeigt, welch unheilvollen Einfluß die Inflationszeit auf die Volksgesundheit ausgeübt hat. Sofort mit Befestigung der Währung ließ die Tuberkulosesterblichkeit erheblich nach. An Tuberkulose starben im Rabz. Münster: 1913: 2430 Personen(Städte 1451, Land 307); Rgbz. Arnsberg: 1923: 5294 Personen(Städte 3122, Land 2172); 1924: 4058(Städte 2337, Land 1721); 1925: 3481(Städte 2015, Land 1466); 1926: 3046(Städte 1916, Land 1130); 1927(1. Halbjahr) 1593(Städte 1074, Land 519). und Stachelverse Von Dr. Stichel= Stacheldorn Heimatsinn und Heimatmuseum. 1. Einleitung. Herner Bürger, ein Tedeum! Herne hat ein Stadtmuseum, Ein Museum, das die Stadt Für uns eingelichtet hat. Dienen soll es allerwege Einer echten Heimatpflege, Denn es wohnet ja darin Heimatlieb' und Heimatsinn. Wenn wir durch die Räume gehen Und die alten Sachen sehen, Dann erwacht die alte Zeit Und die alte Traulichkeit. Einstens war ja die Moderne Unbebannt im alten Herne, Denn der zähe Bauernsinn Sah auf Arbeit und Gewinn. Mit dem neuen Zeitenwandel Zogen ein Verkehr und Handel, Und die große Industrie Zwang das Alte auf das Knie. Was als letzter Rest geblieben. Wollen hüten wir und lieben! Sorgen auch in Pietät, Damit es nicht untergeht! 2. Alt-Herne. Traulich still, im Kranz der Baume Hielt das Dörfchen seine Träume, Nur der Turm vom Gotteshaus Schaute in die Welt hinaus. Auf der fetten Ackerscholle Wuchs das Korn, das wundervolle, Auf der Wiese und der Flur Sproß der Segen der Natur. Südwärts lag die kahle Böde Nächtens einsam, still und öde Doch mit Tagesanbeginn Trieb der Hirt die Herde hin. An der sanften Bergeshalde Sang die Nachtigall im Walde, Und der Rehbock zog umher In dem Walde kreuz und quer. An der Emscher Schlangenwege Zog das Wildpferd durchs Gehege, Und im Sumpfe und im Moor Sang der Frösche Frühlingschor Herner Bauern, selbstbewußte, Schritten auf der Ackerkruste, Das ererbte Väterfeld Wurde gut und treu bestellt. Alte Bauern, knorrig, bieder, Stark gebaut, gesunde Glieder; So erwuchs hier ein Geschlecht Fleißig, treu und schlicht und recht. Und der Frauen stilles Walten, Ihre Sorgen und ihr Schalten Galt, wie Muhme es gelehrt, Nur dem Hofe und dem Herd. Schlicht und einfach, trotz der Mittel Trug der Mann den blauen Kittel, Das gewebte Leinenkleid War der Frauen Schmuck und Freud' Schlichte Bauern, schlichte Leute— Ach, so anders ganz wie heute!— Lebten in der alten Zeit Still und in Zufriedenheit. 3. haus und Hof. Weißgekälkte Häuser lagen Hinter Bäumen, Busch und Hagen, Und die Balken, schwarz geteert, Sanden fest und unversehrt. Gegenüber von der Schwelle Lag des Hauses Feuerstelle, Und die Hausfrau, ehrenwert, Herrschte an dem Heimatherd. An dem Tisch vom Holz der Eichen Saßen alle sondergleichen, Von den Alten bis zum Kind. Knechte, Mägde als Gesind. Beiderseits in langen Reihen Sah man gutes Vieh gedeigen, Und das Vieh in seiner Ruh Sah der Menschen Treiben zu. Nach den schweren Tageslasten Gab es hier ein kurzes Rasten, Schweigend in der stillen Nacht Hielt der Mond am Himmel Wacht. Hohe Betten, bunt bezogen, Glichen fast den Meereswogen, Still und friedlich unterm Bei: Stand das kleine Handklosett. Morgens schon in aller Frühe Blöckten Schafe, brüllten Kühe, Krähten Hähne, und der Hund Gab den Tagesanbruch kund. Und der Bauer bei der Linde Gab Befehle dem Gesinde, Jeder nahm zum Tageslauf Wieder seine Arbeit auf. 4. Im Heimatmuseum. Blicke in die alten Zeiten, Weit in die Vergangenheiten Gibt uns das Museum hier In Natur und auf Papier. Spitze Steine, die als Waffen Einst die Alten sich geschaffen, Aexte, Messer, Meißel, Beil Hält hier das Museum feil. Was die Menschen einst verseiner: Oder die Natur versteinert Können wir recht deutlich sehn, Wenn wir ins Museum gehn. Aus dem Reich der Geologen Ist hier vieles eingezogen, Aus der Stein= und Eisenzeit Sieht man manche Kleinigkeit. Ochsenschädel, hart wie Steine, Alte Elefantenbeine Und der schwarze Diamant Machen sich mit uns bekannt. Auch ein alter Mammutknoche Den man früher losgebrochen Ist hier aus der alten Welt Deutlich kennbar ausgestellt. Aus den alten Römerzeiten Sieh man viele Kleinigkeiten Waffen, Münzen und den Aar, Der Symbol der Herrschaft war. Aus der Zeit der alten Franken, Die bekanntlich fleißig tranken, Sieht man im Museum hier Allerlei an Trinkgeschirr. Aus der Zeit der alten Sachsen Stammen ein Paar Wagenachsen, In dem alten Buche steht Ein Rezept für gutes Met. Alte Töpfe sind vorhanden, Die einst an dem Herde standen, Auch ein Spinnrad kann man sehn, Und den Haspel kann man drehn. Blumen sieht man aus dem Walde Oder von der Zechenhalde, Blumen von dem Herner Feld Sind getrocknet ausgestellt. Ganz besonders schöne Dinge Sind die bunten Schmetterlinge Alle hat man sehr geschickt Mit der Nadel festgespickt Alles also ist zur Stelle In Natur und im Modelle, Vieles, muß man eingestehen, Ist als Altertum zu sehn. Also, Bürger hier in Herne Kommt zu dem Museum gerne! Zwanzig Pfennig! Kein Geschrei: Sonntags ist der Eintritt frei! 5. Vorschläge für eine weitere Ausgestaltung des Heimatmuseums. Viele Dinge sind zu zählen, Die noch dem Museum fehlen, Vielen gänzlich unbekannt, Aber dennoch intressant, So z. B. fehlen leider Alte, echte Bauernkleider, Und ein altes Bauernbett Wäre auch besonders nett. Und dann wünschte ich nicht minder Einen alten Filzcilinder Und ein Kopf= und Umschlagtuch, Das die Frau am Sonntag trua. Auch ein blauer Bauernkittel Und ein derber Eichenknittel Wären als der Männer Tracht Im Museum angebracht. Auch ein alter Webstuhl wäre Dem Museum stets zur Ehre, Und ein alter Bauernherd Wäre auch der Sammlung wert.* Auch fehlt noch die Kinderwiege Aus der Zeit der Freiheitskriege, Und ein Flegel für das Korn Und ein Post= und Hirtenhorn Dann empfehle ich für später Bilder jener Herner Väter, Die entwickeln Tag für Tag Einen großen Zungenschlag. Solche große Kraftnaturen Wären wirklich Prachtfiguren, Alle ständen still und stumm Dann in dem Panoptikum. Noch für viele andre Sachen Könnt' ich einen Vorschlag machen, Doch ich denk, der Leserkreis Selber Ziel und Wege weiß. 6. Schluß. Herner Bürger! Eine Bitte: Tut von selber solche Schritte! Bringt im treuen Heimatsinn Alles zum Museum hin! Jeder Stifter kriegt die nette, Schon bemalte Stadtplakette. Und dann kommt er— gar nicht dum Auch in das Panoptikum. Feiert unser Stadtmuseum Einst das Silberjubiläum, Dann wird dieses Institut Anerbannt als schön und au Nummer 2047 Drittes Blatt Herner Anzeiger hamstag, den 28. Juli 1928 Aus und für Herne Sonntagsgedanken. Nun sind es schon 14 Jahre!— Die es mitgemacht haben, meinen, es sei gestern gewesen. So mächtig — rung daran noch so wach ist, als hätten wir erst jüngst diese Tage erlebt. Heute vor 14 Jahren!— Da waren die letzten Friedenstage in Deutschland, in Europa. Voll Glück und Zufriedenheit lag ein Deutschland mitten unter den Völkern dieser Erd. und wollte rührig und emsig und in der Arbeit vorne dran sein. Doch dunkle Gewalten wühlten unter der Oberfläche und auf einmal brachen sie los. Keiner weiß so recht, wer den Feuerbrand verschuldete. Aber plötzlich war er da. Wie ein zündender Blitz nach langer, düsterer Gewitterschwüle. Es war in heißer Erntezeit, im Sommer=Sonnenbrand, da rief uns auf zum heil'gen Streit das Vaterland. Das deutsche Volk war einig. Da gab es nur eine Meinung in Deutschland und nur einen Willen. Hoch und nieder, arm und reich stand geschlossen in einer Armee von Brüdern. Wieder ist heiße Erntezeit. Draußen im Felde plagen sich im Sonnenbrande deutsche Bauern, um die Frucht zu ernten. Wir brauchen Brot, denn durch den Krieg sind wir ein armes Volk geworden. Ein Volk, das nur die Freiheit kannte, verrichtet heute Sklavendienst. Auf deutschem Boden stampfen immer noch die Rosse der Sieger, und statt deutscher Lieder am deutschen Rhein hört man dort welsche Laute. Jeder Tag und jede Stunde, jeder Atemzug und jede Perle Schweiß mahnen an unsere Knechtschaft. Und doch—.—.— deutsche Arbeit, deutscher Geist und deutscher Fleiß haben uns trotz allem ein gutes Stück wieder vorwärts gebracht. Unser Blick blieb hell, weil wir an die Zukunft glaubten. Aus einem Trümmerhaufen hat deutscher Geist, deutsche Wissenschaft, deutsche Technik, deutsche Arbeit und deutscher Fleiß wieder Werte geschafft. Wir sind daran, wieder groß zu werden. Ein Mensch, ein Volk kommt erst zur vollen Kraft durch die Not. Waffen vermögen uns heute nicht mehr frei zu machen. Auch ist genug von Blut geflossen über Europas Erde. Nicht der Sieg der Waffen, sondern ener des lebendigen deutschen Geistes wird uns wieer hoch bringen. Wir wollen krumm hinterm Pfluge gehen, Und unser Schweiß sei der Scholle Wein. Und sollten wir nie ein Fruchtfeld sehen, Wir wollen nicht müde werden, Säer zu sein! Wir wollen nicht müde werden, zu glauben, Daß Kräfte ringen im kleinsten Keim! So läßt sich kein deutsches Herz berauben: Der Glaube an uns bringt die Ernten heim. Der neue Magistratsaffessor ist gewählt. : In der gestrigen Magistratssitzung wurde anstelle des scheidenden Magistratsrates Dr. Cludius unter drei in engere Wahl gezogenen Vertretern der Regierungsassessor Horstmann aus Münster zum * Magistratsassessor der Stadt Herne gewählt. Assessor * Horstmann gilt als sehr befähigt. Er ist katholisch. ** Leichter Rückgang der Bevölkerungszahl. Bevölkerungsstatistik der Stadt Herne für den Monat Juni 1928.— Abnahme der Eheschließungen und Geburten.— Wanderungsverlust.— Die Bevölkerungszahl ist wieder unter 96 000 gefallen. Die Einwohnerzahl der Stadt Herne betrug am * 1. Juni 96.028, darunter 49 330 männliche und 46 698 weibliche Personen. Im Laufe des Monats Juni meldeten sich an 716 Personen, von denen 374 männlichen und 342 weiblichen Geschlechts waren. In der Berichtszeit fanden 71 Eheschließungen statt, das ist gegenüber dem Vormonate eine Abnahme von 29. Außerdem wurden 164 Geburten gemeldet gegenüber 193 im Vormonate, und zwar 81 männliche und 83 weibliche. Es ergibt sich it ein Gesamtzugang von 880 Personen. Im gleichen Zeitraum verzogen 870 Personen, darunter 454 männliche und 416 weibliche Personen. Die Zahl der Sterbefälle betrug in der Berichtszeit 59. An Gesamtabgängen waren somit 929 zu verzeichnen. Umzüge innerhalb des Stadtgebietes erfolgten in 967 Fällen. 217 Familien mit einer Kopfzahl von 676 wechselten ihre Wohnung. Der Anteil der Einzelstehenden an den Umzügen betrug 291. Trotz eines Geburtenüberschusses von 105 Personen m infolge eines Wanderungsvereustes von 154 Personen ein Bevölkerungsrückgang von 49 Personen im Monat Juni zu verzeichnen. Die Bevölkerungsziffer beträgt nunmehr nach dem „ Stande vom 1. Juli 95979, darunter 49 294 männliche und 46 685 weibliche Personen. Erweiterung des Stadtgartens. Der Sportplatz soll Grünanlage mit Kinderspielplätzen werden.— Beschlüsse der Friedhofs- und StadtgartenDeputation. Unter dem Vorsitz des Beigeordneten Satdtbaurats Knöll tagte am 24. Juli die Friedhofs= und Stadtgarten=Deputation. Folgende Beschlüsse wurden Sefaßt, Es wird beabsichtigt, für den Friedhof in Holthausen zum 1. April 1929 einen Friedhofsgärtner einzustellen. Gleichzeitig soll dann auch das Bestattungswesen anderweitig geregelt und für den Friedhof in Holthausen die Herner Begräbnis=Ordnung in Kraft treten. Ein Antrag des gemeinnützigen Bauvereins Sodingen auf Zahlung einer Pacht für den Kinderspielplatz in Holthausen wurde bis zur nächsten Sitzung vertagt. Die Verwaltung beantragt die Erweiterung der Stadtgärtnerei, die infolge des Mehrverbrauchs an Blumen und Pflanzen zur Grabbepflanzung und Vermehrung der Grünanlagen sich als notwendig erwiesen hat. Ueber die Schaffung neuer Grünanlagen soll in der nächsten Sitzung beraten werden. Es wird beabsichtigt, den Sportplatz am Stadtgarten zu einer Grünanlage mit Kinderspielplätzen umzugestalten und die Anlage mit dem Stadtgarten in Verbindung zu bringen. Wegen Ueberlassung des Platzes soll zunächst mit der Gewerkschaft Hibernia verhandelt werden. Einigen Anträgen u. a. wegen anderweitiger Festsetzung von Miete und Pacht für die Stadtgartenwirtschaft wurde zugestimmt. Wohin kommt die Berufsschule? Das städtische Bauamt hat einen Plan zur Aufschließung des Geländes an der verlängerten Schillerstraße ausgearbeitet. Dieses Gelände soll Bauzwecken dienen. Besonders bemerkenswert ist, daß dorthin die neue Berufsschule kommen soll. Der Magistrat hat diesem Fluchtlinienplan bereits zugestimmt. *" Der Empfang der Herner Sieger. bei der Rückkehr vom Kölner Turnfest. Wir berichteten bereits gestern, daß unsere Herner Turner Hosberg, Zakoll, Kendzian und die Turnerin Fräulein Schulze die Farben unserer Stadt Herne in Köln hervorragend vertreten haben, indem sie sich bei schwerster Konkurrenz den Eichenkranz holten. Jahrelanges Arbeiten und restlose Aufopferung haben hier Erfolge gezeitigt, um die sie sicherlich die ganze Herner Sportswelt beneiden wird. Die Erfolge sind um so höher zu bewerten, da sie unter Tausenden von Wetrkämpfern errungen wurden. Die gesamte Herner Bevölkerung wird ihren erfolgreichen Repräsentanten Dank wissen und sie am Montag abend bei ihrer Ankunft am Bahnhof um 20,18 Uhr gebührend empfangen. Eine Musikkapelle und die Turner werden die Sieger aus den Turnergroßkampftagen erwarten. Auch die Stadtverwaltung wird ihnen den Willkommensgruß entbieten. Wir selbst wollen schon jetzt die Gelegenheit ergreifen und unseren wackeren Kämpen für ihre tüchtigen Leistungen ein herzliches„Gut Heil“ zurufen. *** Den Schwager erstochen. Vor dem Schwurgericht Bochum hatten sich gestern die Bergleute Franz C., geb. 1894 zu Herne, und Valentin C. aus Recklinghausen=Süd wegen Körperverletzung mit Todeserfolg zu verantworten. Sie hatten in eheliche Streitigkeiten ihres Schwagers, der mit der Mutter der Angeklagten, der Witwe C., zusammenwohnte, was zu häufigen Zwistigkeiten führte, eingegriffen, weil sie über Mißhandlungen ihrer Schwester erbost waren. Auf dem Wege zur Wohnung des Schwagers hatte Val. C. sich bei seinen Schwiegereltern auf der Marienstraße ein Brotmesser geholt. Bei der Ankunft der Brüder, die von der Mutter herbeigeholt waren, entwickelte sich im Hausflur eine schwere Schlägerei, wobei die Mutter von der Straße aus fortgesetzt hetzte. Val. C. steckte im Verlauf des Kampfes seinem Bruder das mitgebrachte Messer zu, womit dieser dann dem Schwager einen Stich beibrachte, der die Schlagader durchschnitt, so daß der Verletzte innerhalb weniger Minuten verblutete. Das Schwurgericht verurteilte beide Angeklagten, Val. C. und Fra.., C., zu je vier Jahren Gefängnis. Der Staatsanwalt hatte vier Jahre Zuchthaus und 5 Jahre Ehrverlust für jeden beantragt. Das Gericht sah von der Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte ab. ** * Die Stadt kauft ein neues Auto. Die Stadtverwaltung will sich ein neues Personenauto anschaffen. Das alte genügt nicht mehr den Anforderungen. Es soll abgestoßen werden. Man will einen neuen modernen Adlerwagen anschaffen, der 11 500 Mark kosten soll. * Opfer des Sturmes. Der gestern abend tobende Sturm, der gewaltige Staubmassen aufwirbelte und Dachpfannen auf die Straße warf, die wie auf der Bahnhofstraße beinahe sogar Passanten trafen, wirkte sich besonders stark auf Zeche Constantin der Große 8=9 aus. Dort war ein 60—70 Meter langer Ziegeleischuppen im Bau, der von dem Sturm vollkommen umgestürzt wurde. Glücklicherweise geschah das Unglück nach Arbeitsschluß, so daß keine Personen verletzt wurden. * Ein Motorradunfall. Am späten Donnerstag abend karambolierte ein auswärtiger Motorradfahrer auf der Strünkeder Straße zwischen einem nach Horsthausen und einem zum Bahnhof Herne fahrenden Straßenbahnwagen. Der Motorradfahrer war im Begriffe, der Reckling= häuser Straßenbahn auszubiegen, wurde aber gleichzeitig irritiert durch die Ausweichung der Horsthauser Straßenbahn. Das Kraftrad wurde völlig zertrümmert, der Fahrer erlitt erhebliche Schnitt= und Schrammwunden. Mit der Straßenbahn suchte er die nächste Verbandsstelle auf. * Der Marktstand auf der Straße. Nach Marktschluß fuhr auf der verlängerten Bebelstraße das Lastauto einer hiesigen Bauunternehmung einem Marktfuhrwerk in die Flanke. Das ganze Käsegeschäft nebst einigen Kisten Geflügel, soweit es hochkantig auf den Flachwagen geladen war, kippte um, die Waren stürzten auf den Bürgersteig und zum Teil auf die angrenzenden Felder. Das Aufschlagen eines Entenstalles gab den Tieren eine gute Gelegenheit zu entschlüpfen. Doch lange dauerte die Freiheit nicht. Eine Schar Arbeiter und einige Kinder halfen beim Einfangen und Aufladen. Radfahrer, fahrt nach Vorschrift! Das Polizeiamt Herne teilt mit: Die in letzter Zeit vorgekommenen Verkehrsunfälle sind in der Mehrzahl durch das vorschriftswidrige Fahren der Radfahrer hervorgerufen. Ein großer Teil der Radfahrer beachtet die gegebenen Vorschriften überhaupt nicht, er ist anscheinend der Ansicht, die Straßen nach eigenem Belieben benutzen zu können. Gerade dadurch bringen die Radfahrer sich und andere in Gefahr und verursachen die Verkehrsunfälle, die in der Regel für den Radfahrer neben der Zertrümmerung des Fahrrades noch schwere Verletzungen im Gefolge haben. Es kann daher jedem Radfahrer immer wieder nur die Beachtung der für den Radfahrverkehr gegebenen Vorschriften dringend ans Herz gelegt werden. Wenn die Radfahrer die allgemeinen Verkehrsvorschriften auch beachten würden würde sich der Verkehr in den verkehrsreichen Strasen viel reibungsloser abwickeln können, als es bislang der Fall gewesen ist. Für das radfahrende Publikum seien nachstehend die wichtigsten Bestimmungen aus der Straßenverkehrsordnung zur Beachtung nochmals genannt: 1. Stets die rechte Seite des Fahrdammes venutzen. Die linke Seite darf nur beim Ueberholen oder beim Anhalten an links liegenden Grundstücken benutzt werden. 2. Beim Einbiegen in einen anderen Weg muß nach rechts in kurzer Wendung, nach links in weitem Bogen gefahren werden. 3. Entgegenkommenden Fahrzeugen ist rechtzeitig und genugend nach rechts auszuweichen. . 4. N u r l i n k s i s t z u ü b e r h o l e n. A u s g e n o m men sind Schienenfahrzeuge(Straßenbahn), die stets rechts zu überholen sind, es sei denn, daß der Abstand zwischen dem Schienenstrang und dem rechten Wegerand ein Rechtsüberholen nicht zuläßt. 5. An einer Haltestelle haltende Schienenfahrzeuge dürfen auf der Seite, auf der die Fahrgästeein= undaussteigen, nur in Schrittgeschwindigkeit und nur in einem solchen seitlichen Abstand überholt werden, daß die Fahrgäste nicht gefährdet werden. 6. Auch der Radfahrer muß anderen Personen die Absicht des Stillhaltens durch senkrechtes Hochhalten des Armes, die Absicht des Umwendens und des Verlassens der bisher verfolgten Fahrtrichtung durch wagerechtes Hallen des Armes in der Richtung des Wechsels rechtzeitig zu erkennen geben. Die Polizeibeamten sind erneut angewiesen, auf die Beachtung der für den Radfahrverkehr gegebenen Vorschriften durch die Radfahrer zu achten und Verstöße unnachsichtlich zur Anzeige zu bringen. Wer sich vor Strafe schützen will, beachte für die Folge die gegebenen Vorschriften genau Unser Wetterbericht. Das Hochdruckgebiet über Mitteleuropa besteht zwar fort, hat aber erheblich an Höhe abgenommen, während das neue Tiefdruckgebiet nach Großbritan= nien vorgedrungen ist. Ueber Island ist der Luftdruck stärker gestiegen. In Deutschland war es gestern früh trocken, im Küstengebiet bei 15 bis 18 Grad wolkig, sonst bei 18 bis 22 Grad heiter. Wetteraussichten bis Sonntag: Zunehmende Bewölkung, zunächst noch ziemlich warm und Gewitterneigung, später etwas kühler. * Zwischen Pferd und Wagen. Gestern abend stürzte ein junger Radfahrer auf der Bahnhofstraße infolge irrtümlichen Ausweichens vor einem Fuhrwerk von seinem Fahrrad. Er kam zwischen Gespann und Wagen zu liegen. Der Fahrer bremste sofort und verhütete so ein größeres Unglück. * W i e d e r F a h r r a d d i e b s t ä h l e. Gestohlen wurden am 20. 7., gegen 17,30 Uhr, aus dem Flur des Dr. Eichmeier ein Herrenfahrrad, Marke Allright, Nr. unbekannt, und am 26. 7., gegen 12,30 Uhr, am Nordeingang des Rathauses ein Herrenfahrrad, Marke Excelsior, Nr. 21 795. Vor Ankauf oder Inpfandnahme der Räder wird gewarnt. * Ein Kind überfahren. Angefahren wurde am Donnerstag auf der Strabenkreuzung Halden=Behrensstraße die 4jähr. Gertrud B. durch einen unbekannt gebliebenen Radfahrer. Das Kind erlitt leichte Hautabschürfungen. Die Schuldfrage ist noch nicht geklärt. * Eine Tierquälerei kann man(sie ist bei diesem heißen Wetter zur Gewohnheit geworden), in den Vormittagsstunden der Markttage beobachten. In langen Reihen stehen Pferde und Maulesel in festen Geschirren hinter dem Amtsgericht die Kirchhofstraße entlang. Ohne daß die Zaumzeuge gelöst sind, sind sie Hunger und Durst in den heißen Stunden ausgesetzt. Hier muß unbedingt Abhilfe geschaffen und energisch durchgegriffen werden. Etwas Futter und Wasser ist immer zu haben. — Gestern konnte man noch folgenden Fall von Tierquälerei beobachten. Das Gespann eines Fischhändlers sollte anziehen, trotzdem die Bremsen noch geschlossen waren. Auf dem heißen Pflaster brachen die Tiere zusammen. Nach mehrmaliger Aufforderung erst kam der Führer des Gespanns zur Vernunft. Pferde müssen bei heißem Wetter abgekühlt sein, bevor sie anziehen sollen. * Der Hahn ist wieder da. Lange Zeit war der Kirchturm der kath. Kirche in Börnig=Sodingen ohne Hahn. Er war durch einen Sturm umgeknickt und dann abgenommen worden. In diesen Tagen ist er von de: Firma Jos. Engel durch den Gehülfen Jos. Hengesbach wieder auf seine luftige Höhe gebracht worden und wendet sich in neuem Glanze wieder im Winde. * Bandalen. Von den Schaufenstern des Hauses Bahnhofstraße 8 und 8b wurden in der Nacht zum Freitag sämtliche goldenen Firmenbuchstaben abgerissen, und zwar vom Blumengeschäft Wilking, der Volksblattbuchhandlung, dem Frisiersalon Kusenberg, der Drogerie Jansen und dem Lebensmittelgeschäft Barten. Einige Buchstaben wurden in Kellerräumen der Nachbarhäuser wiedergefunden. * Das Büro des Verkehrsvereins ist von heute ab während der Hauptreisezeit durchgehend von 9—7 Uhr geöffnet. * Für mehrere Wochen kein Autobusverkehr nach Gerthe-Werne=Langendreer. Die Polizeiverwaltung des Amtes Gerthe teilt mit, daß die Werner Straße in der Gemeinde Gerthe, Ortsteil Harpen, von Montag, dem 30. Juli d. J., für den durchgehenden Fuhrwerksverkehr und Kraftwagenverkehr gesperrt wird, da die Straße instandgesetzt werden muß. Nach unserem Vernehmen dauert die Sperrung 3 bis 4 Wochen. Der Betrieb auf der Autobuslinie„Langendreer= Werne=Gerthe=Herne muß daher für diese Zeit eingestellt werden. * Wieder ein Kind. Gestern gegen 8 Uhr wurde das 5 Jahre alte Kind des Emil B. auf der Nordstraße in Herne=Sodingen von dem Radfahrer Richard K. angefahren. Das Kind wurde am linken Auge verletzt. * Zusammenstoß. An der Ecke Graben= und Poststraße in Herne stieß gestern gegen 12,20 Uhr ein Motorrad mit einem Personenkraftwagen zusammen. Der Führer des Motorrades erlitt leichtere Hautabschürfungen an der rechten Hand. Beide Fahrzeuge wurden leicht beschädigt. * Gründung eines Ortsausschusses des B. k. B. Am Mittwoch abend um 7½ Uhr sand im Lokale der Barmer Ersatzkasse die durch ihren Geschäftsführer Wilhelm Schenk einverufene erste Sitzung zur Bildung eines Ortsausschusses des Verbandes kaufm. Berufskrankenkassen(V. k. B.) statt. Dec Einberufer gab die vom V. k. B. herausgegebenen Richtlinien, Geschäftsanweisung, Zweck und Ziele bekannt, worauf von sämtlichen anwesenden Vertretern der dem vorbenannten Verbande angehörenden hier vertretenen Am ein paar hundert Mark zu sparen, nach Essen jahren? Das allein mag Ihnen nicht lohnend genug erscheinen, deshalb möchten wir hinzufügen: unsere geradezu unerhört schöne und große Ausstellung zioingt Sie dazu, vor dem Einkaut Ihrer Wohnungs-Einrichtung oder der Neuausstattung einzelner Räume zu uns zu kommen. Gebrüder Schürmann. a.s. Gssen, und gebrüber Schürmann, Röln. Größtes Spezielhaus für Wohnungseinrichtungen, Teppiche und Dekorationen. Krankenkassen die sofortige Gründung des Ortsausschusses einstimmig beschlossen wurde. In de: sich hieran anschließenden Wahl wurden zum Obmann Herr Wilhelm Schenr von der Barmer Ersatzkasse, zum stellv. Obmann Herr Heinrich Harren von der Krankenkasse der kath. kauf. Vereinigungen, und zum Schriftführer Herr Bernhard Kötter von der Deutschnationalen Krankenkasse gewählt. Die hiermit vorgenommene Gründung des Ortsausschusses des V. k. B. wurde von sämtlichen Vertretern sehr begrüßt, zumal sich im Laufe der Zeit das Vorhandensein eines Ortsausschusses als dringendes Bedürfnis herausgestellt hat. Evtl. erforderliche Sitzungen werden nach Bedarf vom Obmann einberufen. * Erziehungsbeihilfen für Kriegerwaisen. Die Pressestelle des Verbandes der KB. u. Kh. im deutschen Reichskriegerverband„Kyffhäuser“ läßt nochmals darauf hinweisen, daß die Anträge auf Bewilligung von Erziehungsbeihilfen für Kriegerwaisen bis spätestens 31. 7. 28 bei einer Behörde(Fürsorgestelle für Kriegerhinterbliebene der Stadt Herne oder der zuständigen Versorgungsbehörde) eingegangen sein müssen. Beim Vorliegen der festgelegten Voraussetzungen kann dann die Erziehungsbeihilfe rückwirkend ab 1. Oktober 1927 bewilligt werden. Es wird besonders darauf hingewiesen, daß auch Waisen, welche nur auf die Rente nach dem RVG. angewiesen sind und die Volksschule besuchen, eine Erziehungsbeihilfe von 10 Mark monatlich bewilligt werden kann. Auskunft über diesbezügliche Fragen sind bei der Kreisgruppe Herne Montags, Dienstags, Donnerstags von 9—12 und von 3—6 Uhr im Evgl. Vereinshaus, Mittwochs von 10—12 und 4—6 Uhr in der Wirtschaft Schneider(Baukau), Freitags von 10—12 und 4—6 Uhr im Kasino Friedrich der Große(Roonstraße) und Samstags in den Beratungsstunden von 6 Uhr nachmittags ab bei Wirt Knapp, Bahnhofstraße, zu haben. * Die Staatsangehörigkeit von früheren Elsaß=Lothringern. Nach der bisherigen Rechtsauffassung haben ElsaßLothringer, deren Reichsangehörigkeit nur durch den Besitz der elsaß=lothringischen Landesangehörigkeit vermittelt wurde und die nicht auf Grund des Verailler Vertrages ipso jure französische Staatsangehörige geworden sind, infolge des Unterganges des elsaß=lothringischen Staatswesens und des Aufhörens der elsaßlothringischen Landesangehörigkeit die deutsche Reichsangehörigkeit verloren; sie sind staatenlos geworden, und zwar mit Wirkung vom 11. 11. 1918, da nach Art. 51 Abs. 1 des Vertrages von Versailles Elsaß=Lothringen von diesem Zeitpunkt ab unter die französische Souveränität zurückgefallen ist. Wie der Amtliche Preußische Pressedienst auf Grund eines Runderlasses des Preußischen Ministers des Innern mitteilt, hat sich die Auffassung, daß solche Elsaß=Lothringer die deutsche Staatsangehörigkeit verloren haben und staatenlos geworden sind, jetzt auch das Reichsgericht(5. Zivilsenat) in seiner Entscheidung vom 7. 1. 1928 zu eigen gemacht. * Die Aufwertung amerikanischer Versicherungen! Die Reichsgemeinschaft amerikanischer Versicherten, Berlin W. 50, Tauentzienstr. 3, teilt uns mit: Kürzlich konnten wir berichten, daß in einem von uns unterstützten Verfahren die„Mutual Lise Insurance Company“ durch das Distriktgericht in San Franzisko zur Zahlung von 4884,46 Dollar für eine mit der Berliner Niederlassung der Gesellschaft zum Abschluß gebrachte 20000-Mark=Versicherung verurteilt wurde. Runmehr liegt auch das erste deutsche Urteil gegen die Mutual vor. Ein Versicherter klagte seinen Einspruch auf Aufwertung der angesammelten Dividende aus zwei Policen beim Landgericht 1 zu Berlin ein, die die Gesellschaft ihm im Mai 1921 und im August 1922 in Papiermark ausgezahlt hatte.. Das Gericht sprach den eingeklagten Goldwert der Dividende dem Kläger zu, indem es gemäß der Klageberechnung berücksichtigte, daß der Kläger seine letzten Prämienzahlungen nicht mehr mit vollwertigem Gelde gemacht hatte. Hiermit hat sich die betreffende Zivilkammer des Landgerichts 1 auf den gleichen Standpunkt gestellt, wie die andere Kammer, die über die gleichartigen Ansprüche gegen die New York dahin entschied, daß deren deutsche Markversicherten den Gewinn in gleicher Höhe zu beanspruchen haben, wie er an die Versicherten stabiler Währungen zur Ausschüttung gelangt ist Hinweise. * Der Theaterverein„Loreley" veransdaltet am kommenden Sonntag einen Werbetag. Mit großem Fleiß sind die Vorbereitungen in die Wege geleitet worden. Gegen 3 Uhr wird im Borgmannschen Saale das Fest seinen Anfang nehmen. Ein Festzug durch die Gemeinde soll für die Arbeit und den Verein werven. Nach dem Festzug wird der Verein sein Können den Besuchern vorführen. Er wird das Trauerspiel„Der lachende Tod“ und„Gebirgsluft“, Schwank in einem Akt, zur Aufführung bringen. Wer einige Stunden guter Unterhaltung sucht, der komme am Sonntag als Gast zum Theaterverein„Loreley“. * K. k. B. J u g e n d a b t e i l u n g Sonntag morgen 11¼ Uhr ist Besichtigung des Herner Heimatmuseums, Bahnhof= uno v. d. Heydtstr.= Ecke. Die Mitglieder der Jugendabteilung sowie des Jungmännerringes werden zu dieser Besichtigung sämtlich restlos erwartet. Der Eintritt zum Museum ist kostenlos. * S. C.„Westsalia 04 e. V., Herne. Wegen der Schiedsrichtersitzung findet die Monatsversammlung erst am kommenden Mittwoch, dem 1. August, im Vereinsheim Hotel Sassenhoff statt. Eine nochmalige Ankündigung der Versammlung erfolgt nicht. Zum Versammlungstermin wird das Erscheinen sämtlicher Klubmitglieder unbedingt enwartet. Stadt Wanne=Eickel. Unhaltbare Zustände in der Wohnungsbaracke für Exmittierte auf der Hüllerstraße. Auf Veranlassung der staatlichen Polizei, neuerdings liegt der kommunalen Polizei die Sorge für die Obdachlosen ob, war seinerzeit ein privates Ledigenheim auf der Hüllerstraße für Exmittierte bereitgestellt und hergerichtet worden. Es handelte sich um einen einfachen und einstöckigen Fachwerkbau, der 19 Zimmer enthält. Die Beschaffenheit dieser Unterkunftsräume ließ von vornherein zu wünschen übrig. Diese mußten aber wegen des herrschenden Wohnungsmangels in Benutzung genommen werden. Zur Zeit wohnen 16 Familien in 16 Räumen, 3 Räume sind frei. Nach und nach verschlechterten sich die Verhältnisse in diesem Asyl aber derartig, daß das Wohnen in den Räumen nicht mehr menschenwürdig genannt werden kann. Das Ungeziefer nimmt überhand. Es ist auch festgestellt, daß in anderer Beziehung der menschliche Aufenthalt in derartig primitiven Wohnräumen mit sittlichen und gesundheitlichen Gefahren verbunden ist. Das hatte auch die städtische Wohnungsverwaltung eingesehen, aber es ist ihr angeblich im Augenblick unmöglich, für eine andere Unterbringung dieser vielen Familien zu sorgen, weil Wohnungen eben nicht zur Verfügung stehen. Nach immer hartnäckiger werdenden Widerständen und nach Einbringung diesbezüglicher Anträge und deren Unterstützung durch alle Fraktionen der Stadtverordnetenversammlung scheint jetzt wohl etwas mit Nachdruck auf die Beseitigung dieser wohnlichen Mißstände hingearbeitet zu werden. Mit Erlaubnis der Eltern sollen zuerst jetzt die Kinder aus den Wohnungen heraus und mit karitativer Hilfe in Heimen oder sonstwie vorläufig untergebracht werden. Die noch * R e s t a u r a m J e l d k a m p, F r i h S i m o n. Sonntag ist in den herrlichen Gartenanlagen erstklassiges Künstlerkonzert mit Tanzeinlagen. Eintritt frei. * Cafe Goebel renoviert. Das bekannte Cafe Goebel am Bahnhof eröffnet heute abend 6 Uhr wieder nach vollständiger Renovierung. Für angenehme Unterhaltung sorgt eine erstklassige Künstlermusik. * R e s t a u r a n t G e r m a n i a, F r. F i n g e r h u t. Die große Attraktion:„Mensch oder Puppe“ wird auf allgemeinen Wunsch für einige Tage verlängert. Der Eintritt ist weiterhin frei. * S. C. Germania 09 e. B. Auf die am Sonntag, dem 29. Juli, vormittags 10 Uhr, im Vereinsheim Hindenburg(Krollmann), Bahnhofstraße 123, stattfindende Monatsversammlung wird auch an dieser Stelle aufmerksam gemacht.— Näheres siehe Vereinskalender. * Im Gartenrestaurant Pitsch ist jeden Sonntag ab 4 Uhr nachmittags Unterhaltungsmusik. * Der Vergnügungspark Fredenbaum, Dortmund ist so recht eine Heimstätte für alle, die frohgelaunt sind, die Freude empfinden an freier, lustiger Fröhlich. keit. Die schönsten Attraktionen, wie die Riesengebirgsbahn, die Autorennbahn„Avus“, die Rabeta, der Toboggan, die rollenden Tonnen und alle die anderen sind dazu angetan, die Zeit aufs angenehmste zu vertreiben. Ab 3 Uhr nachmittags ist DoppelKonzert, und abends gibt es ein auserlesenes Feuerwerk, das das Schönste und Beste darstellt, was die moderne Pyrotechnik zu bieten vermag. Prächtige Fronten, schwere Bomben in vielfacher Verwandlung, seenhafte Raketen in verschwenderischer Anzahl werden abgebrannt. Zum Schluß läßt die Leuchtfontäne ihre prächtigen Farben= und Wasserspiele erstrahlen. leerstehenden 3 Räume erhalten die unter diesen Verhältnissen am meisten leidenden Familien. Im übrigen besteht die Absicht die Schließung des Asyls in die Wege zu leiten, sobald andere Barackenbauten zur Verfügung stehen. Es werden zur Zeit von der städtischen Bauverwaltung Erwägungen angestellt, wie und wo derartige Wohnbaracken als Notwohnungen am schnellsten zu errichten sind. Die Zustände auf der Hüllerstraße sind aber auch derartig miserabel, daß schnellste Abhilfe dringend nottut. Es muß einmal die Frage aufgeworfen werden, wie es überhaupt möglich war, diese leidige Angelegenheit so zu verschleppen. Allerdings waren durch die Zuständigkeit der staatlichen Polizei auf diesem Gebiete gewisse Schwierigkeiten von vornherein vorhanden, aber schließlich hat doch auch das städtische Wohnungsamt hier eine Reihe Verpflichtungen. Leider muß immer wieder festgestellt werden, daß die dieser Einrichtung auch zufallenden Aufgaben: Wohnungsaufsicht und Wohnungspflege infolge der Erfordernisse der Wohnungszwangswirtschaft fast ganz in den Hintergrund treten müssen. Das ist außerordentlich bedauerlich. Immerhin muß aber Sorge getragen werden, daß derartige unhaltbare Zustände, wie sie sich auf der Hüllerstraße entwickelt haben, ein für allemal sich nicht mehr wiederholen. Wie wir inzwischen erfahren, hat die städtische Bauverwaltung auf der Mühlenstraße, in der Nähe der städtischen Ziegelei, in diesen Tagen bereits mit Ausschachtungsarbeiten beginnen lassen zum wecke der Errichtung von 10 Notwohnungen. s gibt einen zweistöckigen Steinbau mit je 5 Zweizimmerwohnungen. Die Wohnungen im ersten Stock sind durch eine sogenannte Flurstraße von außen an der Hinterfront zu erreichen. Dieser Gang läuft der ganzen Hinterseite entlang. Der Neubau wird trotz seiner einfachen Ausführung ein gefälliges Aussehen erhalten. Auch wird gegebenenfalls beabsichtigt, noch 10 Wohnungen dieses Stils später anzubauen. Die Fertigstellung dieses Neubaues dürfte 2 bis 8 Monate in Anspruch nehmen. Wer kennt den Dieb? In der Zeit vom 24. 7., 16,30 Uhr, bis zum 25. 7., 23,10 Uhr, wurden aus den Neubauten der Hasenbetriebsgesellschaft Wanne=Eicel an der Schwerin= und Hagenstraße=Ecke etwa 12 gm Linoleum und 15 Kilo Klebekitt entwendet. Sachdienliche Mitteilungen bei der Kriminalpolizei WanneEickel, Gelsenkirchener Straße 27, erbeten. Von der Leiter gefallen und gestorben. Am Donnerstag gegen 16 Uhr fiel der Anstreicherlehrling Erich F. aus Wanne=Eickel vor der Wirtschaft Kraft, wo er Anstreicherarbeiten ausführte, von einer 6 m hohen Leiter und ist nach etwa 2 Stunden an den erlittenen schweren Verletzungen gestorben. Die Untersuchung der Schuldfrage ist eingeleitet. Schauburg. Du sollst nicht ehebrechen— Die Hochzeit von Florenz. „Therese Raquin“ ist zwar nicht der erste Zolasche Roman, der verfilmt wurde, aber er scheint wohl der beste darunter zu sein. Es handelt sich hier um eine deutsch=französische Gemeinschaftsarbeit auf filmischem Gebiete, die, wenn sie so fortarbeitet, sicher noch allerlei Ersprießliches leisten wird. Daß man sich gerade Zola als Filmstoff herauesucht, ist nicht nur auf die Mode der sozialen und gesellschaftskrittschen Filme zurückzuführen, sondern sicherlich wird der packende Vorwurf und die meisterliche Behandlungsart des Autors viel dazu beigetragen haben, daß die Filmkunst sich mit ihm beschäftigte. Schon rein äußerlich ist die ganze Technik in grau und grau gehalten. Das sonst oft zum Ueberdruß werdende Atelierlicht ist hier in meisterlicher Art verwendet worden, um der Stimmung des Stoffes gerecht zu werden. Eigentliche Handlung ist wenig vorhanden, wie das ja bei solch einem psychologischen Problem nur verständlich ist. Um so schwieriger war die Auswahl der Darsteller, die der Regie trotz aller Schwierigkeiten über alle Maßen gut geglückt ist. Die Mimik feiert, der reine Ausdruck, ohne jedes Maskenbeiwerk, in diesem Film Triumphe. Die Ausstattung ist, vielleicht bewußt, etwas eintönig geraten; sie trifft aber den düsteren Zug des Filmes sehr gut. Was die Behandlung des Manuskriptes anbelangt, so haben die Autoren insofern eine glückliche Hand gehabt, als sie sich nur auf das Wesentliche beschränkt haben und das oft störende Beiwerk des Romans nach Kräften milderten. Die Regie hat gigantische Szenen herausgearbeitet, gigantisch nicht etwa im Sinne eines Massenaufmarsches von Darstellern, sondern in der wuchtigen Wirkung oft mehr als einfacher Handlungsmomente. Den Höhepunkt bildet wohl der Doppelselbstmord der beiden Haupthelden in Gegenwart der vollkommen gelähmten Mutter. Selten hat der Film in seiner Geschichte eine Szene von derart grauenvoller Wirkung hervorgebracht. Die Musik unterstreicht das Schwere des Werkes an manchen Stellen etwas zu stark. Der Film ist an sich schon so düster, daß er manchmal eher eine Aufhellung als eine stärkere Untermalung vertrüge. Illustrativ war sonst nichts auszusetzen. „Die Hochzeit von Florenz“ ist eine historische Angelegenheit. Die Fabel scheint um die Geschwister Gi'h und Ronald Colman herumgeschrieben zu sein. Sie wirkt deshalb auch fast nur, wenn diese auf der Leinwand erscheinen. Ausstattung und Technik sind gut, die Darstellung, so weit sie die genannten Schauspieler betrifft, ebenfalls. Der eigentliche— ungenannte— Held ist zu übertrieben, um wahr wirken zu können. Die Regie ist flott, nur leidet der Film etwas unter einigen unmotivierten Schnitten, die man besser an anderer Stelle angebracht hätte. Die Deulig=Woche hat Stoffmangel. U. a. wärmt man die etwa ein Jahr alte Fahrt zweier Kinder auf dem Motorrad durch die Großstadt wieder auf. Selbstverständlich ist auch wieder ein ausländisches Manöver dabei. L. SE P. 79. Herne, den 26. Juli 1928. Einlodung. Die Mitglieder der Stadtverordnetenversammlung werden hierdurch zu einer Sitzung eingeladen, die am Montag, dem 30. Juli d. J., 16.30 Uhr, im großen Sitzungssaale des Rathauses stattfindet. Der Stadtverordnetenvorfteher. Tagesordnung: 1. Kenntnisnahme von der Prüfung der Stadtkasse am 20. Juli. 2. Kommissionswahlen 8. Bewilligung eines Betrages für die Abhaltung der diesjährigen Verfassungsfeier. 4. Errichtung eines Anbaues an das Polizeiamt Ecke Bebel. und Freiligrathstraße. 5. Straßenbauprogramm 1928 6. Beschaffung neuer Fahrzeuge für den Fuhrpark und Erweiterung der Umkleide= und Aufenthaltsräume für die Arbeiter des Fuhrparks. 7. Erwerb eines Grundstücks: a) von dem Landwirt Bethake gt. Stromberg, b) von dem Invaliden Karl Krämer. 8. Bürgschaftsübernahme für ein von der Westfälischen Straßenbahn aufzunehmendes Darlehn. 9. Aufwertung des Restkaufgeldes Lackmann 10. Aufnahme einer Anleihe. 11. Hauezinssteueraufkommen 1929 12. Erweiterung der Großmarkthalle. 13. Uebernahme der Straßen der Bergmannssiedlung Herne in der Wohnkolonie bei der Schachtanlage der Gewerkschaft Friedrich der Große 3-4. 14. Ausdehnung der Müllabfuhr auf den Stadtteil Sodingen. 15. Ausdehnung der Straßenreinigung auf den Stadtteil Sodingen. 16. Festsetzung der Kanalbenutzungsgebühren für den Stadtteil Sodingen. 17. Veranlagung verschiedener Straßen zu den Beiträgen nach§ 9 KAG. 18. Austausch von Wegeflächen mit der Gewerkschaft Constantin der Große. 19. Antrag Classen auf Verkauf einer Grundstücksfläche an der Max=Wiethoff=Straße und Hindenburgplatz 20. Antrag der Gewerkschaft Mont=Cenis auf Erwerb eines Grundstücks an der Röntgenstraße. 21. Verkauf eines Baugrundstücks an der Freiligrathstraße an den Kaufmann Hans Seher. 22. Fluchtlinienfestsetzung für die Parkstraße in Sodingen 23. Fluchtlinienfestsetzung für das Gelände zwischen Goethe=, Schaefer=, Stamm= und Mont=Cenis Straße 24. Bewilligung eines Zuschusses für den Ausbau des Börsinghauser Baches 25. Bepflanzung der Bahndämme im Stadtgebiet Herne. 26. Gewährung von Baudarlehn an städtische Beamte 27. Bewilligung eines Betrages zur Beschaffung von drei Polizeihunden für den Flurdienst. 28. Ueberlassung von Baracken mit Einrichtung im Falle des Ausbruchs einer Seuche. 29. Bewilligung eines Zuschusses an den Volkschor Herne 30. Bewilligung einer Beihilfe für den Herner Männerchor. 31. Errichtung eines Stadtamtes für Leidesübungen und Genehmigung der Ortosatzung 32. Bewilligung einer Beihilfe an den Landesausschuß West. falen der Deutschen Jugendverbände für die in Dortmund stattfindende Ausstellung„Das junge Deutschland". 33. Antrag der kommunistischen Stadtverordnetenfraktion: „Die Stadtverordnetenversammlung beschließt, die besoldeten Mitglieder des Magistrats zu ersuchen, als Vertreter der Stadtverwaltung keine Veranstaltungen zu besuchen, die unter dem Zeichen von schwarz=weiß=roten Fahnen stattfinden.“ Alsdann geheime Sitzung: 7 Punkte verdingung. Die Erd=, Maurer=, Asphalt=, Beton=, Eisenbeton=, Zimmerer=, Schmiedearbeiten, sowie Eisenlieferung, Dachdecker= und Klempnerarbeiten, Be= und Entwässerungsanlagen und elektrische Anlagen zum Neubau eines Schleusenmeisterdoppelgehöftes an Schleuse 7 des Rhein=Herne=Kanals in Pöppinghausen bei Herne sollen in öffentlicher Ausschreibung verdungen werden. Angebote können, soweit der Vorrat reicht, gegen Einsendung von 15,00 RM.(nicht in Briefmarken) und Nachnahme) bezogen oder in den Dienststunden von 7½ bis 12½ Uhr eingesehen werden. Angebote sind versiegelt und mit entsprechender Aufschrift versehen bis zum Eröffnungstermin, den 8. August, vorm. 11 Uhr, einzureichen. Zuschlagsfrist 14 Tage. Staatliches Wasserbauamt Duisburg=Meiderich, Emmericher Straße 201. Verdingung. Die Anstreicherarbeiten zum Neubau eines Schleusenmeister=Doppelgehöftes an Schleuse 7 des RheinHerne=Kanals in Pöppinghausen bei Herne sollen in öffentlicher Ausschreibung vergeben werden. Angebote können, soweit der Vorrat reicht, zegen Einsendung von 3.20 RM.(nicht in Briefmarken und Nachnahme) bezogen oder in den Dienststunden von 7½ bis 12½ Uhr eingesehen werden. Angebote sind versiegelt und mit entsprechender Aufschrift versehen bis zum Eröffungstermin, den 7. August 1928, vorm. 11 Uhr, einzureichen. Zuschlagsfrist 14 Tage. Staatliches Wasserbauamt Duisburg=Meiderich, Emmericher Straße 201. Verdingung. Die Tischlerarbeiten zum Neubau eines Schleusenmeisterdoppelgehöftes an Schleuse 7 des Rhein=HerneKanals in Pöppinghausen bei Herne sollen in öffentlicher Ausschreibung vergeben werden. Die Arbeiten sollen genau nach dem schon bestehenden Doppelgehöft an der Schleuse 7 Nr. 1 und 2 ausgeführt und können an Ort und Stelle besichtigt werden. Zeichnungen liegen zur Einsicht während der Dienststunden von 7½ bis 12½ Uhr auf. Angebote können zum Preise von 2,80 RM.(nicht in Briefmarken und Nachnahme), soweit der Vorrat reicht, bezogen werden. Angebote sind versiegelt und mit entsprechender Aufschrift versehen bis zum Eröffnungstermin, den 6. August 1928, vorm. 11 Uhr, einzureichen. Zuschlagsfrist 14 Tage. Staatliches Wasserbauamt Duisburg=Meiderich, Emmericher Straße 201. Vereinskalender. S. C. Westfalia 04 e. B. Wegen der Schiedsrichter= sitzung findet die Monatsversammlung erst am ittwoch, dem 1. 8. 28 im Vereinslokal statt. Eine weitere Veröffentlichung erfolgt nicht.(37810 S. C. Germania 09 Herne. Morgen vormittag 10 Uhr im Klublokal„Hindenburg“, Bahnhofstr., MonatsApotheken=Nacht= u. Sonntagsdienst vom 28. 7. bis 4. 8. Engel=Apotheke, Bochumer Straße 27, Ruf 59183. versammlung. Das Erscheinen eines jeden Mitgliedes ist erforderlich. Der Vorstand. Schwimmklub Wiking, e. B.. Herne. Jeden Sonntag von 7—10 Uhr vormittags Uebungsstunde in der Badeanstalt im Rhein=Herne=Kanal. Der Schwimmausschuß. Herner M. G. V. von 1862, e. V. Unser Vereinsheim ist von jetzt ab Hotel Sassenhoff(Inh. Waschul). Probe jeden Sonntag morgen von 10½ bis 12½ Uhr. Sangesfrohe Herren sind freundl. willkommen. Tüchtiger Chormeister vorhanden. D. V. Schwimmverein„Neptun“ Herne. Sonntag, d. 28. 7., Ausflug zum Freibed Grimberg, Gelsenkirchen. Abfahrt 12.30 Uhr vom Bahnhof. Der Vorstand. Turnerbund Herne-Böde 1895. Wir bitten unsere Mitglieder, am Montag, dem 30. 7., um 19½ Uhr am Bahnhof Herne zu erscheinen, um die Sieger und Teilnehmer am Deutschen Turnfest abzuholen. 3791a Der Turnrat. Herner Schwimmsport. Der Wassersportverein Sodingen ladet seine Sportfreunde und Gönner ain zu einer wichtigen Versammlung zwecks Gründung einer Zweigstelle am Sonntag, dem 29. Juli, vormittags 11 Uhr, im Lokale Busen, Wilhelmstraße. (Näheres im lokalen Teil.) 37940 Theaterverein„Loreley“ Sodingen. Sonntag, den 29. Juli, Werbetag im Lokale Borgmann. Eintritt 080 M. Anfang 3 Uhr, Kassenöffnung 2 Uhr. Zur Aufführung gelangt:„Der lachende Tod“, Trauerspiel in 1 Akt,„Gebirgsluft“, Schwank mit Gesang in 1 Akt. Die Mitglieder der Jugendabteilung des Jungmännerrings versammeln sich am S rag, vormittags 11,15 Uhr pünktlich vor Heimatmus um, Ecke Bahnhofstr.=v. d. Heyl zur Besichtigung desselben. Es wird erw daß die Mitglieder für unser Heimatmuseum volles Int zeigen und möglichst vollzählig zur Stelle sind. Eintritt Der Präses. Bevor Sie einen herd oder ofen haufen, versäumen Sie nicht meine Ausstellung welche die größte am Platze ist, zwanglos zu besichtigen. Eigenes günstiges Zahlungssystem. Lieferung frei, Herne Bahnhofstraße Sa-3c Herde. Oefen, Gasberde. Eigene Schlosserei Samtliche Ersaiztele. Horde, Oefen. Waschmaschinen. Nummer 204( Viertes Blatt Herner Anzeiger Samstag, den 28. Juli 1928 Sportprogramm des 29. Juli. Die Veranstaltungen in Deutschland.] Der Kampf am kommenden Sonntag scheint erstIn der Geschichte der neuzeitlichen Sportbewegung malig eine.„Sieg des Titelverteidigers dieser Klasse leuchtet die Jahreszahl 1928 mit besonders sichtbaren zu bringen. Gegen Seifried sprechen verschiedene UmZiffern hervor, ist dieses Jahr doch wieder einmal der stane:: Einmal hatte er sich wiederholt Verletzungen Zeitpunkt der„Olympischen Spiele“, deren dritter zugezogen, dann konnte er sich aus diesem Grunde und bedeutungsvollster Akt am heutigen Sonnabend nicht so recht betätigen. Immerhin zeigte er einige anhebt. Nach den für uns unerfreulichen Ausgang Mar## gutes Können, so daß er keineswegs zu der Olympischen Hockey= und Fußballspiele wäre ein übertriebener Optimismus im Hinblick auf die kommenden Kämpfe verfehlt, doch darf man wohl sagen, daß unsere Wettkämpfer zweifellos eine gute Rolle auf der Olympischen Bühne spielen werden. Das Können unserer Leichtathleten, Ruderer, Schwimmer, Kraftsportler, Radfahrer, Fechter, Boxer und Reiter steht auf hoher Stufe und ist in vielen internationalen Kämpfen erprobt worden. Man kann also das Vertrauen haben, daß unsere Vertreter sich in den Olympischen Hauptkämpfen mit allen Ehren schlagen werden. Diese Wettkämpfe werden der Prüfstein dafür sein, wessen Landes Jugend ihren Körper am besten gestählt hat, und gerade hier müssen wir zeigen, daß wir trotz Kriegs= und Nachkriegszeit die alten Kräfte bewahrt und neue errungen haben, und daß wir auch heute noch das lebensstarke aufbauende Volk von ehedem sind. Fast unberührt von den Olympischen Spielen pulsiert das sportliche Leben bei uns im Lande kräftig weiter. Auch der kommende Sonntag bringt, obwohl das Programm an und für sich quantitativ nicht allzu umfangreich ist, einige überragende Ereignisse. In Stockholm stehen sich die Nationalmannschaften von Oesterreich und Schweden im Fußball=Länderkampf gegenüber. * In der Leichtathletik verblassen alle anderen Veranstaltungen gegenüber den Olympischen Kämpfen, die bereits am Sonntag in Amsterdam beginnen. Deutschlands Streitmacht ist bereits vollzählig zur Stelle und wird schon am ersten Tage harte Kämpfe zu bestehen haben Im Reiche kommen nur kleinere Veranstaltungen zur Durchführung. So findet in Breslau ein 25Kilometer=Straßenlaufen und=Gehen„Quer durch Breslau" statt, für welches einige bekannte Geher und Läufer gemeldet haben. In Berlin veranstaltet der Lübecker TV. Berlin 68 ein Sportfest, zu dem die Berliner Leichtathletikvereine zahlreiche Meldungen abgegeben haben. Schließlich kommen in Düsseldorf noch große Jugendwettbewerbe des Sportklubs 99 zum Austrag, in denen der westdeutsche Nachwuchs seine Kräfte mißt. Die machtvolle. Kundgebung der deutschen Turner in Köln wird am Sonntag, dem Abschluß des Deutschen Turnfestes, ihren Höhepunkt erreichen Der große Festzug, der aus vier Teilen besteht und sich auf der Anmarschstraße zum Stadion vereinigen wird, bildet den Ausklang des Festes, dessen bisheriger glanzvoller Verlauf alle Erwartungen übertroffen hat. Der letzte Julisonntag wird sich bei den Schwimmern in erster Linie zu einem Großkampftag der Kreise gestalten, verzeichnet der Terminkalender doch nicht weniger als vier kreisoffene und zwei Kreisjugendfeste. Das einz. Verbandsoffene des Tages wird vom Ruhrort=Meidericher SV. 09 aufgezogen und hat mit 23 Vereinen aus ganz Westdeutschland eine vielversprechende Besetzung gefunden. Von den Ruverregatten des Sonntags seien die Veranstaltungen in Offenbach und Bad Ems hervorgehoben, die sehr gut beschickt sind. Der Düsseldorfer Regatta=Verein veranstaltet am gleichen Tage seine traditionelle Stadtregatta, bei der 8 Rennen ausgefahren werden. Weitere Regatten sind in Karlsruhe, Stralsund und Mainz. unterschätzen ist. Leicht wird Sahm der Sieg bestimmt nicht fallen. Trabrennen zu Gelsentirchen. Die so vielversprechend begonnene Sommerveranstaltung auf der Gelsenkirchener Trabrennbahn nimmt morgen ihren Fortgang. Auch an diesem Tage wartet der Besucher abwechslungsreicher und interessanter Sport. Das Rekordergebnis von 188 Nennungen für die 8 Rennen des Tages bürgt für starke Felder, während die Zusammenstellung des Programms, sowie der Start Hamburger und bayerischer Pferde die sportliche Ausbeute des Tages sicherstellen. Mit großer Spannung erwartet man die Entscheidung im Nordsee-Preis, dem hochdotierten Rennen der Herrenfahrer. Nach den knappen Ergebnissen in den Vorläufen dürfte es hier zu einem erbitterten Ringen um das Rennen kommen. Der Hamburger Wallach Alibi hat gegen die heimischen Pferde Peter Mochester, Seeotter u. Rosie Watts einen schweren Kampf zu bestehen. Trotzdem halten wir Alibi, der neben der günstigen Distanz die Klasse seines Fahrers für sich hat, für den Sieger vor Seeotter und Peter Mochester. Ein auserlesenes Feld wird im David= GuyPreis, dem Rennen der Internationalen, am Start erscheinen. Das Ende in diesem Rennen dürfte zu einem harten Zweikampf zwischen Fafner J. und Anvil jr. sich zuspitzen, Mit besonderem Interesse darf man auch der Zuchtprüfung der Zweijährigen, dem Versuchsrennen der Stuten, entgegensehen, für das nicht weniger als 24 Nennungen vorliegen So wird der kommende Sonntag auf der Gelsenkirchener Trabrennbahn ganz im Zeichen eines Großkampftages stehen, der seine Anziehungskraft auf die Freunde des Trabersports nicht verfehlen dürfte. Die Rennen beginnen 14,30 Uhr. Unsere Voraussagen: 1. R.: Die Erste von Hamern, Gisela Kuser, Brigant 2. R.: Donator, Sarnekau, Petronella. 3. R.: Alibi, Seeotter, Peter Mochester 4. R.: Anvil jr., Fafner I., Ebonit. 5. R.: Fahrt Alkemade, Clärchen S., Miß W 6. R.: Alpenstern, Volker, Palmetto Silver. 7. R.: Minuetto Watts, Ostermann, Tinchen. 8. R.: Justus, Dr. Ernst, Braune Der ordentliche Kongreß des internationalen Olympischen Komitees in Amsterdam begann mit einer Begrüßung aller Versammlungsteilnehmer. Das gesamte Präsidium des internationalen Komitees, unter ihnen der Vorsitzende Graf Bailet=Latour(Belgien), ferner der Präsident des Deutschen Reichsausschusses für Leibesübungen Exz Lewald, sowie der deutsche Attachee beim Niederländischen Olympischen Komitee und die Abgesandten der übrigen Nationen waren zur Stelle. Nur den Begründer der modernen olympischen Spiele, Baron de Coubertin, der durch Krankheit verhindert war, vermißte man. Als erster ergriff der Amsterdamer Bürgermeister das Wort zu einer Ansprache, in der er dem Olympischen Komitee dankte für die Uebertragung der olympischen Spiele. Darauf wies Graf Bailot=Latour auf die gewaltigen Fortschritte der modernen Olympiabewegung hin. Es wurde beschlossen, Baron de Coubertin ein Buch mit den Unterschriften sämtlicher Mitglieder der I. O. C. zu überreichen. Zum Gedenken des verstorbenen Reverend LaffanEngland, der sich um die Entwicklung der Spiele große Verdienste erworben hat, wurde eine bronzene Gedenktafel geschaffen, die im Olympischen Museum in Lausanne untergebracht werden soll. Die Auslosungen für die Fechtolympiade. wurden in Amsterdam vorgenommen und brachten folgende Einteilung im Florettmannschaftsfechten, Säbelmannschaftsfechten und Floretteinzelfechten: Florettmannschaftsfechten: 17 beteiligte Nationen kämpfen in 5 Gruppen. Die zwei Erstplazierten kommen in die Vorentscheidung, von denen wieder je zwei Erstplazierte in die Entscheidung kommen. Diese wird in einem Vierrundenkampf entschieden. Die Teilnehmer: Gruppe 1: Frankreich, Dänemark, Rumänien, Deutschland: Gruppe 2: Belgien, Spanien, Norwegen, Argentinien: Gruppe 3: Ungarn, Kuba, Holland; Gruppe 4: Italien, England, Oesterreich; Gruppe 5: U. S. A., Aegypten, Schweiz. Säbelmannschaftssechten: 14 beteiligte Nationen kämpfen in 4 Gruppen. Gruppe 1: Frankreich, Griechenland. Italien, Jugoslavien. Gruppe 2: England. Polen, Ungarn, U. S. A. Gruppe 3: Holland, Türkei, Kuba. Gruppe 4: Belgien, Chile, Deutschland. Floretteinzelfechten: Für uns von besonderem Interesse ist der Kampf zwischen dem Deutschen Meister Casmir und dem Ungarn Rady. Säbeleinzelfechten: In Gruppe 1 kämpft der Oesterreicher Philipp mit Castro, Chile; in Gruppe 6 der Oesterreicher Hohenlohe, de Fechi=Italien, Litvelden=Chile, Dolesco=Rumänien, Apfelroth=Finnland, Lecardi=Bulgarien und Yben=Belgien. In Gruppe 7 kämpft der deutsche Meister Casmir. Der Endkampf um die deutsche Fusballmeisterschaft. Die Meisterschaften des Bundes deutscher Radfahrer. Weitere Meistertitel werden am Sonntag in Hannover vergeben, wo der BDR. seine Bahnmeisterschafen im Einzelfahren über 1 und 25 km, ferner im Tandemfahren und im Mannschaftsfahren über 7½ Kilometer zur Entscheidung bringt. Die Rennen haben eine hervorragende Besetzung gefunden und Deutschands beste Amateurfahrer treten zum Kampf um die Meistertitel an. Hamburger Sportverein oder Hertha BSC. Berlin? Das Bahrenfelder Stadion im Altonaer Volkspark wird am Sonntag wieder einen seiner großen Tage haben. Um 16 Uhr— für die Jahreszeit viel zu früh!— werden sich der norddeutsche und der Berliner Meister zum Endspiel um die deutsche FußballMeisterschaft 1928 gegenübertreten. Der Deutsche Fußballbund hat das Endspiel nach Altona gelegt. Maßgebend für diesen Beschluß war der Umstand, daß der Hamburger Sportverein in den Vorspielen weite Reisen nach Königsberg und Duisburg durchzuführen hatte, während Hertha]BSC. besser davon kam, und daß Hertha]BSC. im vergangenen Jahre das Endspiel gegen den 1. FC. Nürnberg in der Reichshauptstadt austrug. Der Zufall hat es gefügt, daß das diesjährige Endspiel um die deutsche Meisterschaft an dem gleichen Ort zur Entscheidung kommt, wo vor 25 Jahren die erste DFB=Meisterschaft ausgetragen wurde. Der VfB. Leipzig schlug damals auf dem kleinen Exerzierplatz in Altona den D.F.C. Prag mit 7:2. Das Spielfeld war mit Tauen aogesperrt, die Kasse bestand aus einigen Tellern. Wie hat sich in diesen 25 Jahren alles verändert! Der Schauplatz ist das herrliche städtische Stadion im Altonaer Volkspark, das in letzter Zeit verschiedentlich der Austragungsort großer Treffen gewesen ist. 1903 konnte der Fußballsport nicht auf irgendwelche Beachtung und Förderung durch die Behörden rechnen, 1928 setzt sich die sportfreundliche Stadt Altona mit allen Mitteln für die Austragung des Spiels ein. Erst vor genau vier Wochen, also Anfang Juli (wegen der Olympischen Spiele) begann der Kampf um deutsche Meisterehren, zu dem sich 16 Mannschaften stellten. In der Vorrunde blieben bereits starke Mannschaften auf der Strecke, Eintracht Frankfurt, Schalke 04, Preußen Krefeld, SC. Dresden, Wacker Halle, SC. 08 Breslau, Preußen Stettin und Sportfreunde Breslau schieden aus und waren aller Hoffnungen beraubt. Es folgte die Zwischenrunde, in der Sülz 07, Tennis=Borussia Berlin, VfB. Königsberg und Holstein Kiel die Waffen strecken mußten, und die 8. Deutsche Weltergewichtsmeisterschaft dann kam die Vorschlußrunde, wo der Süden seine die 5. Deutsche Weilergewichlsmeisterschaff. wohl bisher unangenehmste Ueberraschung erlitt, da Im Lunapark verteidigt Karl Sahm(Hamburg) seine beiden letzten Vertreter, Bayern und Wacker de deutsche Weltergewichtsmeisterschaft gegen Hans Seifried. Es ist dies der 8. Kampf, der um die deutsche Weltergewichtsmeisterschaft ausgetragen wird. Der erste Kampf 1921 endete übrigens zwischen dem damaligen Leichtgewichtsmeister Richard Naujoks und Adolf Wiegert über 20 Runden unentschieden. Zwei Jahre später versuchte sich Naujoks erneut als Weltergewichtler, erlitt aber durch Ernst Grimm eine entscheidende Niederlage in zwei Runden, die erste seiner Laufbahn. Grimm war damit Deutschlands erster offizieller Meister dieser Klasse. Anfang 1924 verlor dann Grimm den Titel an Walter Funke durch Disqualifikation, holte sich aber die Krone noch im München, geschlagen wurden. Norddeutschlands Mei ster, Hamburger Sportverein, und der Meister von Groß=Berlin, Hertha(BSC, hatte sich über alle Hindernisse erfolgreich hinweggesetzt und bestreiten verdientermaßen das Endspiel, den Kampf um die höchste Ehre, die der Deutsche Fußballbund zu vergeben hat. In der Nachkriegszeit haben sich die beiden obigen Mannschaften neben dem 1. FC. Nürnberg und der SpVg. Fürth am meisten von allen deutschen Vereinen bis ins Endspiel durchgerungen. Hamburg,steht zum vierten Male im Endkampf. 1922 trug der HSV. zwei unentschiedene Treffen gegen den 1. FC. Nürnberg aus. Die ihm vom grünen Tisch zugesprochene auch sofort wieder im Endspiel. Der Berliner Meister dagegen tauchte erst in den letzten Jahren auf. 1925 schied er in der Vorschlußrunde gegen den FSV. Frankfurt aus, 1926 verlor er im Endspiel gegen die SpVg, Fürth, 1927 gegen den 1. FC. Nürnberg, und nun steht er zum dritten Male vor dem nahen Ziel, diesmal gegen den HSV. Wir werden unter der sicherlich guten Leitung des Nürnberger Schiedsrichters Maul folgende Mannschaften vor uns sehen: HSU.: Blunck. Beier, Risse, Lang. Halvorsen. Carlsson, Kolzen, Ziegenspeck, Harder. horn, Rave. Hertha BSC: Gülle, Kirsei, Grenzel, Sobeck, Ruch, Völker, Müller, Leuschner, Fischer, Domscheit, Gehlhaar. Auf den ersten Blick erscheint die Hamburger Mannschaft stärker, da eben Namen glänzen. Aber die Berliner Mannschaft hat demgegenüber den Vorteil, eingespielter zu sein. Weiterhin möchte man dem HSV. die größeren Chancen einräumen, da er in der engeren Heimat steht, auf bekanntem Gelände und vor heimischem Publikum. Aber hat Hertha BSC. nicht gezeigt, daß sie auch dagegen gewappnet ist, daß sie in Kiel auf dem Holstein(!!)=Platz 4:0 gewinnen konnte. Also vollkommene Ausgeglichenheit. Die Stärke des Hamburger Sportvereins ist und bleibt die Halbreihe, die vielleicht nicht an die Klasse einer Läuferreihe Knöpfle=Kalb=Leinberger anknüpfen kann, aber bestimmt die beste Vereins=Läuferreihe Deutschlands ist. Diese drei Internationalen, LangDeutschland, Halvorsen=Norwegen und CarlssonSchweden, verstehen sich ganz ausgezeichnet und bilden das Rückgrat der Elf. Die Stütze des HSV. ist Halvorsen, der kleine, aber in der Arbeit so riesengroße blonde Norweger. Er legte in Duisburg den Bayernsturm mit einem Pöttinger als Führer lahm, und er wird auch dem Hertha=Angriff schwer zu schaffen machen. Hinter dieser vortrefflichen Halbreihe steht die eiserne Verteidigung Baier=Risse mit dem gewandten repräsentativen Hüter Blunck. Das große Fragezeichen ist die Fünferreihe. Kommt sie so in Schwung wie gegen München, dann hat Hertha keine Aussichten, aber ob es immer so klappt? Horn ist der Macher des Ganzen, und Tull Harder ist auch wieder da, ist wieder in alter Form. Hertha BSC's Stärke ist die Ausgeglichenheit der gesamten Elf. Hier ist der Sturm alles, vor allem das Innentrio, das ausgezeichnet aufeinander eingestellt ist. Läuferreihe und Verteidigung sind guter Durchschnitt, wachsen aber je nach Größe ihrer Aufgabe über sich selbst hinaus. Allererste Klasse stellt dagegen wieder Gelhaar, der„Halb=Internationale", dar. Die Herner Sport. Reichsjugendwettkämpfe der Oberrealschule Die Reichsjugendwettkämpfe der Oberrealschule finden am Dienstag, dem 31. d. M., in dem Stadion am Rhein=Herne=Kanal statt. Ungefähr 500 Schüler werden um den Sieg kämpfen. Es wird in 4 Allersklassen gekämpft. Für den Jahrgang 1910=11 ist ein Sechskampf vorgesehen, der aus 100 m=Lauf, Weitsprung, Kugelstoßen und je einer Uebung an Reck, Barren und Pferd besteht Der Sechskampf für den Jahrgang 1912=13 umfaßt 100 m=Lauf, Schlagballweitwurf, Hochsprung und je eine Uebung an Reck, Barren und Pferd. Die Schüler vom Jahrgang 1914=15 werden sich im volkstümlichen Dreikampf, bestehend aus 100 m=Lauf. Schlagballweitwurf und Weitsprung, messen. Die Schüler von 1916 und jüngere bestreiten einen Zweikampf, der aus Lauf und Weitsprung besteht. ** Training des S. C. Westfalla. Die Trainingsstunden des S. C. Westfalia sind Mittwochs und Samstags ab 4 Uhr nachmittags. Am heutigen Samstag wollen sich sämtliche Spieler der 3. Mannschaft pünktlich zum Training einfinden zwecks Aufstellung der Mannschaft für die kommende Spielzeit. * Herner Schwimmsport. Der Wassersportverein Sodingen, der infolge der Eingemeindung Sodingens nach Herne seine Trainingsstätte im neuen Sommerbad besitzt, hat in Herne zahlreiche Anhänger und Gönner. Um nun den Wünschen dieser Sportfreunde gerecht zu werden, findet am Sonntag, dem 29. Juli, um 11 Uhr vormittags im Lokale Busen, Wilhelmstraße, die Gründung einer Zweigabteilung statt. Der Verein gehört dem Deutschen Schwimmverband, der bekanntlich politisch und konfessionell neutral ist, an.— Also: Sportfreunde, auf zur Gründungsversammlung! Aufnahmegeld wird nicht erhoben. gleichen Herbst von Funke durch einen überzeugenden Meisterschaft lehnte er ab.„Zum Danke“ dafür wurde Punktsieg zurück. 1926 blieb dann Grimm durch Her=er ein Jahr später Meister indem er Union=Obermann Herse in der 6. Runde durch k. o. besiegt. Das schöneweide Berlin in Berlin glatt mit 3:0 abfertigte. gleiche Jahr brachte bereits den Revanchekampf und Wieder nach einem Jahre stand er im Endspiel, doch zum dritten Male holte sich Grimm durch einen Punkt= konnte diesmal der 1. FC. Nürnberg triumphieren. sieg den Titel zurück. Im Vorjahr verlor dann Grimm Seitdem ging es mit dem HSV. abwärts, obwohl er wohl endgültig die Krone an Karl Sahm, merkwür= immer noch norddeutscher Vertreter war, jedoch schon digerweise wieder einmal durch Disqualifikation in meist in der Vor= oder Zwischenrunde ausschied. Nun der 9. Runde. 1hai er seine alte Form wieder erreicht und— steht Das internationale Schachmeisterturnier in Dortmund. Gestern morgen ½10 Uhr begann der Kampf. Die Auslosung ergab: 1. Dr. Kraemer, 2. Dr. Seitz, 3. Colle, 4. Sämisch, 5. Reti. 6. Bogolsubow, 7. Spielmann, 8. Dr. von Nüß, 9. Johner In der Spanischen Partie Reti— Bogoljubow brachte der Anziehende ein Bauernopfer und erreichte dadurch starken Angriff. Weiterhin gewann er den Bauern zurück und erzielte ferner einen Mehrbauern. Im Endspiel glaubte Reti durch Opfer des Plusbauern zu gewinnen, mußte aber doch nach 60 Zügen remis geben. Das Damenbauernspiel Sämisch— Spiel= mann wurde nach wenigen Zügen zur Sizilianischen. Nach wechselvollem Spiel wurde die Partie im Endspiel infolge ungleichfarbiger Läufer remis. Dr. Seitz, der gegen Johner spanisch eröffnete, leate von vornherein die Partie aufs Endspiel an und siegte auch nach ausgezeichneter Spielführung im Turmendspiel. Dr. van Nüß verteidigte gegen Colle ein Damenbauernspiel, erreichte durch gutes Spiel eine überWaffen der Berliner Elf sind weiterhin vorzügliches legene Stellung und gewann, durch Zeitnot des Gegtechnisches Können, ausgezeichnete körperliche Versas= ners begünstigt, einen Bauern. Trotz scharfen Spiels sung und das vollendete„Sichverstehen", dieser seit konnte der Rheinmeister das materielle Plus nicht in langem zusammenspielenden Mannschaft. Und dann Gewinn umsetzen und nahm nach achtstündigem steht diese Elf zum dritten Male in der Entscheldung, Kampf cns Remisangebot an. will also endlich einmal das hohe Ziel erreichen.] Dr. Kraemer war spielfrei. Zwei würdige Bewerber stehen im Endspiel, zwei] Der Besuch der ersten Runde durch schachfreudiges Mannschaften, die bestimmt mit Meisterleistungen Publikum war nicht besonders stark. Unter den Zuaufwarten werden. Wer gewinnt? Daß das Ende schauern sah man den bekannten Großmeister I. Mieknapp sein wird, braucht wohl nicht erwähnt zu wer=sses. Für die zweite Runde, die heute ausgetragen den, aber daß dieses knappe Ende Hertha BSC für wird, sind als Gegner vorgesehen: Spielmann— Reti, sich haben wird, dürfte wahrscheinlich sein. Johner— Colle, Dr. van Nüß— Sämisch, Dr. Krae— Imer— Dr. Seitz. Bogoljubow ist spielfrei. Nlit dem heutigen Tage beginnen meine alljährlichen 10 Sonderverkaufsfade in Wohnungs-Einrichfungen Während dieser Tage gewähre ich auf meine### NrOgauT billigen Preise einen Sonderrabatt von 10 PTOZeHI die von der Rechnung in Abzug gebracht werden. Benutzen Sie diese Gelegenheit, die Ihnen die Anschaffung einer besonders billigen Wohnungseinrichtung ermöglicht. Möbelhaus G. Liffmann N, Herne Biemarckstraße 2. Ecke Strünkeder.. * Heigten Welt=Treffen der Teichtathleten. In Amsterdam berrscht fieberhaftes Treiben. Nur Stunden noch trennen uns von den großen Tagen der Olymvischen Sviele— dem eigentlichen Welttreffen, für das man Monate und Jahre gesorgt, gebangt, gerüstet, auf das man sich Monate und Jahre gefreut hat. Am Samstag werden im Stadion zu Amsterdam die Olompischen Spiele 1928 feierlich eröffnet werden— und es folgt dann der achttägige Kampf der Leichtathleten, der Höhepunkt der Spiele, ja der sportliche Höhepunkt dieses Jahrzehnts überhaupt. Denn mehr als alle andern Sportarten wird die Leichtatbletik als die erhabenste Repräsentantin jedes Landes empfunden. Richt ganz ohne Sorgen geben wir Deutschen wieder nach Amsterdam. Das Hockey= und Fußballturnier hat uns viel von unserer etwas stürmischen Freude genommen—. hat uns vorsichtig und nachdenklich gestimmt. Und doch ist es für uns Deutsche eine Feierstunde eigener Art: zum erstenmal kämpfen wieder Deutsche im Wettbewerb aller Nationen der Welt im Zeichen der fünf Ringe, zum erstenmal seit jenen denkwürdigen Tagen von Stockbolm. Die ganze sportliche Entwicklung in den letzten Jahren hat uns Mut gemacht: wir sind in erstaunlich kurzer Zeit auch wieder zu einer sportlichen Weltmacht geworden. und gerade die Leichtathleten— denen man nun einmal das Hauptaugenmerk zuwenden wird— haben sich Weltruf verschafft. Immerhin hat sich in den letzten Monaten so manches ereignet, was unserm Optimismus— zum Glück!— einen Dämpfer gab. Das klägliche Fußballturier hat uns unbarmherzig gezeigt, daß uns die Welt in gewissen Kreisen, daß uns vor allem— Holland nicht gewogen ist. Schon 1922 haben wir böse Erfahrungen gemacht: man denke an Hanns Braun und sein Mißgeschick... an die Disqualifikation der deutschen Sorinterstaffel. Und Stamford Bridge hat uns in letzter Stunde noch warnend gezeigt. mit welchen folgenschweren Lapalien man sogar rechnen muß... Trotzdem gehen wir mit einem gesunden Selbstvertrauenk in den schwersten sportlichen Kampf dieses Jahrzehnts. wir wollen zeigen, daß unserm Kommen die Amerikaner nicht umsonst mit bedenklicher Miene entgegengesehen haben... Die Kampffelge. Mit fieberhafter Spannung wird man in der Heimat die Nachrichten von dem Abschneiden unserer Expedition erwarten. Die Kämpfe verteilen sich auf die ganze Woche. und zwar belehrt uns der Zeitplan über den Ablauf der Ereignisse: Sonntag: Beginn 14 Uhr. 400=Meter=Hürden=Vorläufe: Hochprung=Vorkämpfe: Rugelstoßen=Entscheidung: 100=MeterVorläufe: 800=Meter=Vorläufe: Hochsvrung=Entscheidung; 400=Meter=Hürden=Zwischenläufe: 10 000=Meter=Entscheidung. Montag: 100=Meter=Zwischenläufe: Hammerwerfen=Entscheidung: 100=Meter(Damen)=Vorläufe: 400=Meter=Hürden=Entscheidung: 800=Meter=Zwischenläufe: 100=Meter(Damen)=Zwischenläufe: 100=Meter=Entscheidung. Dienstag: 110=Meter=Hürden=Vorläufe: Weitsprung=Entscheidung: Diskuswerfen=Entscheidung für Damen: 200=Meter=Vorläufe: 800=Meter=Entscheidung: 100=Meter=Entscheidung f. Damen: 110=Meter=Hürden=Zwischenläufe: 5000=MeterVorläufe: 200=Meter=Vorläufe. Mittwoch. 200=Meter=Zwischenläufe: Stabhochsprung=Ausscheidung: Diskuswersen=Entscheidung: 800=Meter=Vorläufe für Damen;„110=Meter=Hürden=Entscheidung: 3000=Meter=Hindernislaufen=Vorläufe: 200=Meter=Entscheidung: Stabbochsprung=Entscheidung: 1500=Meter=Vorläufe. Donnerstag: DreiMeter400=Meter=Vorläufe: Speerwerfen=Entscheidung: (prungentscheidung: 1500=Meter=Entscheidung: 800= Entscheidung für Damen: 400=Meter=Zwischenläufe. Freitag: Beginn 10 Uhr: Zehnkampf(100 Meter, Weitsprung). 14. Uhr: 400=Meter=Zwischenläufe: Zehnkampf(Kugelstoben): 5000=Meter=Entscheidung: Zehnkampf(Hochlprung): 400=Meter=Entscheidung: Zehnkampf(400 Meter) Samstag: Beginn 10 Uhr. Zehnkampf(110=Meter=Hürden. Diskuswersen). 14 Uhr: 4=mal=100=Meter=Staffel=Vorläufe, Zehnkampf(Stabhochsorung): 4mal=100=Meter=DamenVorläufe: 3000=Meter=Hindernis=Entscheidung: Zehnkamof(Speerwersen); 4mal=400=Meter=Staffel=Vorläufe: Zebnkampf(1500 Meter). Sonntag: Beginn 14 Uhr. Hochsprung für Damen. Ausscheidung: 4mal=100=Meter=Staffel=Zwischenläufe: 4mal=100=MeterDamen=Entscheidung; 4mal=100=Meter=Staffel=Entscheidung: Marathonlaus: Hochsprung für Damen. Entscheidung: Amal=400=Meter=Staffel=Entscheidung. Deutschlands Aussichten? Es würde zu weit führen und— verwirren. wollten wir in Details die Chancen unserer deutschen Kämpfer im Wettbewerb mit den vielen Konkurrenten aus aller Herren Länder abwägen. Zu allgemein, zu wenig umrissen ist der Ueberblick, den wir überhaupt über das Kräfteverhältnis der einzelnen Nationen und ihrer Korypbäen haben. Beschränken wir uns drum auf einen ganz flüchtigen Umblick, der in großen Zügen die voraussichtliche Kampflage zeigen soll Allgemein rechnet man mit einer Ueberlegenheit der Amerikaner, wenn wir auch vorsichtig genug sind. manche phantastische Meldung nicht ernst zu nehmen. Die imposante vielseitige Leistungsfähigkeit der Amerikaner bleibt bestehen, und schwerlich wird man die Vorherrschaft des Sternenbanners in Amsterdam brechen können. Aber daß wir Deutschen auch in Eurova große Gegner haben, zeigten uns noch die englischen Meisterschaften, und wer weiß, wo noch so manches Talent auftaucht, dessen Namen man nicht kennt. (Oder hat man die Olymvischen Sviele von Paris vergessen und ihre 100=Meter=Entscheidung. wo ein Unbekannter. Abrahams, die siegessichere, siegesbewußte amerikanische Sprinterelite aus dem Felde schlug... Diese Erinnerung warnt uns davor, eine„Vorschau“ mit Chancen=Klassifikation zu schreiben....) 100 Meter und 200 Meter. Man sagt. Deutschland sei das Land der Sprinter. Wir haben es eine Zeitlang selbst geglaubt: aber Stamford Bridge und gar unsere eigenen Meisterschaften in Düsseldorf haben uns schwankend gemacht. Zudem rückt Amerika mit zwei Fronten an— für die 100 Meter und für die 200 Meter. Man nennt als aussichtsreichsten Bewerber Wykoff, das neue Genie. Und auf wen dürfen wir Deutschen am meisten hoffen... wenn wir überhaupt hoffen dürfen? Auf Corts! Und Körnig müßte über 200 Meter(100 Meter läuft er nicht) das Rennen seines Lebens liefern. Man wartet also auf das Duell Amerika— Deutschland. Ueber den Ausgang 400 Meter vermag der gewiegteste Fachmann nichts auszusagen. Der Sieger von 1924 (Liddel) fehlt. Unser Vertrauen begleitet den beständigen Büchner, der sehr wohl unter 48 laufen kann! Unsere Hoffnung wird gestärkt dadurch daß Amerikas Größe. Svence. der schon 47.7 lief. nicht dabei sein wird. Sonst wird auch hier Amerika vorn sein. Einen euroväischen Sieg muß man nach Papierform über 800 Meter erwarten, wo der Franzose Martin zu rechter Zeit in glänzende Form gekommen ist. Dann ist für Eurova noch Lowe da. auch unser Engelhardt, ja selbst Peltzer kann— kann— kann. was hat nicht Peltzer alles schon zuwege gebracht. Burton und Conger sind Amerikas Waffen. Ueber 1500 Meter hat ebenfalls Eurova den Vorzug. Wir denken an Ledaumegue. Martin. Larsa. Borg. die beiden Finnen. vergessen auch unsere Deutschen Krause und Peltzer nicht. Lloyd Hahn ist Amerikas Hoffnung. Vielleicht macht auch Wide mit... Bei 5000 Meter beginnt Nurmis Reich. oder sollte— was manche prophezeien— der finnische Wunderläufer wirklich nachgelassen haben? Wir glauben nicht daran und— welche Namen wollte man nennen? Es könnten dann höchstens auch wieder Finnen sein. Ritola ist Nurmis großer Rivale wieder über 10000 Meter. Selbst das 3000=Meter=Hindernislaufen trauen wir noch Nurmi zu, dagegen weiß man im Marathonlauf gar keinen Tiv. Sehr erbitterte Kämpfe sind auf den Hürdenstrecken zu erwarten— leider aber wird Deutschland trotz Peltzer und Steinhardt kein ernstes Wort mitreden können. DyeAmerika lief 14.4.(1s1), Welsb=Amerika 14.6. Kane 14.7. Atkinson(ein Südafrikaner in Stamford=Bridge) 14.7. Halten wir es über 110 Meter mit Pettersen, dem einzigen. konkurrenzfähigen Euroväer. In der Sprinterstaffel glauben wir an unsere Corts. Wichmann. Houben und Körnig. Mehr sagen wir nicht.... Zu oft sind die Chancen gegenüber Amerika schon abgewogen. Man verliert sich nur in Hypotbesen. die einen aus Optimismus in Pessimimus tragen. Warten wir. Bei den Sprungwettbewerben wird Deutschland wenig zu bestellen haben. Nur unsere Weitspringer Dobermann. Küchermann. Schlöske. Meier haben Chancen. sogar Siegeschancen. Aber da ist ein Cator. der glatt 7.50 springt. und ein Atkinson. ein Hamm. Hubbard. die weiter gesprungen sind. als die deutsche Rekordmarke steht.... Der Stabbochsorung wird zum Dreikampf Barnes=Carr=Edmonds. Amerika in schwindelnder Höhe allein.... Wohl auch im Hochsorung. dessen Sieger nicht einmal Osborne zu heißen braucht. Uebrigens haben hier die Javaner in Kimura einen gefährlichen Außenseiter mitgebracht. In den Wurf=Diszivlinen sind wir hoffnungsreicher.— wer hätte das gedacht vor zwei Jahren, wo wir hier nicht einmal konkurrenzfähig waren. Hirschfeld ist nach Papierform Deutschlands sicherster Olympia=Favorit für das Kugelstoßen neben Paulus und Hoffmeister. unsern Diskuswerfern. Ja. gerade im Diskuswerfen müßte uns ein Sieg sicher sein— wo wir zwei so zuverlässige Kämpfer im Wettbewerb haben. Das Sveerwersen dagegen bleibt Domäne der Nordländer und Amerikaner— trotz Schlokat. Stoschek und Macke! Unsere Damen genießen noch größeres Vertrauen als ihre männlichen Kollegen. Und in der Tat haben unsere Junkers. Holtmann. Notte. Heublein. Lange. Radke=Batschauer v. Bredow. Reuter. Schumann so prächtige Leistungen vollbracht, daß eigentlich... aber gerade hier fehlen Anhaltspunkte mehr als bei den Herren. und mehr als bei den Herren sprechen bei Frauen Nerven und Gemüt mit. Warten wir gedulbig ab.... Die deutschen Olympiaschwimmer im Freibas„Grimberg“. Rademacher in Gelsenkirchen=Buer. Vor einem spannenden Wasserballspiel. H So viele große schwimmsportliche Ereignisse auch schon in Gelsenkirchen stattgefunden haben, an Bedeutung kommt doch keines auch nur annähernd an die heutige Abendveranstaltung der Schwimmvereinigung 04 und Poseidon Gelsenkirchen beran. Die gesamte deutsche Olymviamannschaft wird heute abend im Freibad Grimberg an den Start geben. Außer dem letzten Uebungsspiel der deutschen Olymviawasserballmannschaft gegen eine Kölner Revräsentativmannschaft findet ein Turm= und Kunstspringen sämtlicher Olompiasoringer und=soringerinnen, und ein Schauschwimmen sämtlicher anwesenden Olompiateilnehmer in den Lagen statt. in denen sie in Amsterdam starten. Besonders großes Interesse wird neben dem Wasserballsviel. welches natürlich den Mittelpunkt der Veranstaltung bildet, das Turm= und Kunstsoringen#inden. Die glänzenden Leistungen des Kölners Blumanns bei der Einweihung des Grimberger Bades sind noch zu sehr in aller Erinnerung. um nicht diesem schönsten Wettfamnfachiets des Schmimmivorts alle Aufmerklamkeit zu widmen. Mit den Eurovameistern Mund und Riebschläger. Plumanns und im Turmspringen Rehborn, mit der Teilnahme von Lini Söhnchen. Ilse Meudtner. Margret Borgs und Hanni Rebborn ist allerbeste euroväische Klasse am Start. die Leistungen werden sich deshalb auf entsorechender Höbe bewegen. Es wird also eine große Menge höchstklassigen Soorts geboten. vor allen Dingen aber besteht die Gelegenheit, diejenigen Kämpen kemien zu lernen, die zu den aussichtsreichsten Vertretern der deutschen Farben in Amsterdam gehören. Denn die Schwimmer haben in allen früheren Olympiaden die meisten Punkte für Deutschland gesammelt. Sie werden auch in diesem Jahre. wenn auch gegen härteste Konkurrenz. in einer gaeisen Reibe von Wettkämpfen mit den besten Aussichten an den Start geben. Unsere aussichtsreichsten Schwimmer und Schwimmerinnen in der Amsterdamer, Mannschaft sind: Erich Rademacher. der vooulärste deutsche Sportsmann. zehnfacher deutscher Meister. Eurovameister und Inhaber samtlicher Weltrekorde im Brustschwimmen von 200—500 Meter. Rademacher schwimmt einen vorbildlichen Bruststil mit langem, zügigem Beinstoß und bester Armarbeit. Der Endspurt von„Ete“ ist seine Stärke. bis heute hat noch kein Schwimmer seinem Tempo auf den letzten 20 (Metern standhalten können. Rademacher ist Deutschlands größte Hoffnung in Amüerdam. vor allen Dingen wahrscheinlich seine Ernst Budig=Sparta Köln ist Rademachers schärfster deutscher Konkurrent und bei seiner Jugend wohl auch einmal dazu bestimmt, sein Erbe anzutreten. Der Kölner kann bei Bestform mit Sicherheit auf einen guten Platz in Amsterdam rechnen: bei der Form die er auf den Meisterschaften in Berlin zeigte. kann es ihm vielleicht sogar gelingen. Zweiter hinter Rademacher zu werden. Als dritter deutscher Brustschwimmer wird Sietas=Hamburg mit nach Amsterdam fahren. Küppers=Viersen ist der deutsche Rückenmeister und auch der schnellste europäische Rückenschwimmer überhaupt. Er wird die alte Welt gegen den Ansturm der Amerikaner vertreten müssen: es wird ihm gegen Schwimmer, wie Kojac und Laufer. die beide bei den amerikanischen Ausscheidungskämpfen den bestehenden Weltrekord unterboten. schwer werden. Aber wer den Viersener häufiger schwimmen sah und weiß, mit welcher Mühelosigkeit er oft seine besten Zeiten schafft. der rechnet auch damit, daß er an einem guten Tage auch für die Amerikaner ein ganz ernst zu nehmender Gegner ist. Die beiden anderen Rückenschwimmer. Schulz=Nürnbeig und SchumburgMagdeburg werden ihre Aufgabe in Amsterdam in erster Linie darin sehen müssen. möglichst gut gegen die anderen euroväischen Rückenschwimmer abzuschneiden. Schubert=Breslau. Heinrich=Leipzig und HeitmannMagdeburg sind Deutschlands Vertreter in der 100=MeterFreistilstrecke. über 400 Meter werden Berges=Darmstadt und Heinrich an den Start gehen. Dies sind die Streckea und die Lage. in denen Deutschland die„wenigsten Aussichten besitzt. Ueber 100 Meter einem Meißmüller. einem Kojac oder dem Japaner Takaishi die Spitze zu bieten. Leuten. die immer die 1=Minuten=Grenze unterbieten. wird ihnen unmöglich sein: über 400 Meter ist ein Achtungserfolg von Berges oder Heinrich möglich. Walter Handschuhmacher=Westfalen=Dortmund war bei den Ausscheidungskämpfen die größte Ueberraschung. er vertritt als einziger unsere Farben in der 1500=MeterStrecke. Er schwamm in Berlin in einem fabelhaften Rennen drei Rekorde über 800. 1000 und 1500 Meter. seine 1500=Meter=Zeit ist zudem außer von Arne Borg von keinem anderen Europäer erreicht worden. Gelingt es ihm. bis in den Endlauf zu kommen, hat er der bei der Gegnerschaft von Schwimmern, wie Arne Borg. dem Australier Charlton u. a., einen ganz großen Erfolg errungen. Wie trauen jedenfalls dem Dortmunder zu. als erster Deutscher endlich die 21=Minuten=Grenze zu unterbieten. Die 4200=Meter=Länderstaffel, die Deutschland mit Heinrich Berges. Heitmann. Schubert schwimmen wird. ist Deutschlands größtes Ziel in der Freistillage, sich hier wenigstens vor den euroväischen Nationen zu behaupten. der größte Wunsch des Deutschen Schwimmverbandes. Besonders gefährlich wird uns hier Schweden mit Arne Borg als Schlußmann sein. Weit besser stehen wir uns bei den Springern. Die Amerikaner sind hier zwar ebenfalls internationale Ertraklasse. aber die deutsche Tradition im Wassersoringen ist doch viel älter und wenn wir auch vielleicht gegen die abweichende Auffassung der Sprungrichter, einen schweren Stand haben werden. glauben wir doch an ein ehrenvolles Abschneiden unserer Leute. Unsere größte Hoffnung scheint uns hier Arthur Mund=Halberstadt zu sein. der über die notwendige internationale Erfahrung verfügt und sich wohl am besten der von der deutschen Springform etwas abweichenden internationalen Norm angepaßt hat. Riehschläger=Zeitz der deutsche Meister. ist zwar der bessere ja sch= vor 14 Tagen eine kleine Kostprobe gab, werden das Turmspringen am heutigen Abend zu einer besonderen Delikatesse machen. Unsere Springerinnen stehen den Herren in ihren Leistungen nichts nach, das Kunstspringen ist ja eine Sportgattung. die der natürlichen Anmut=der Frau besondere Gelegenheit zur Entfaltung gibt. Lini Söhnchen=Bremen, die deutsche Meisterin, übrigens ein Gelsenkirchener Kind. in.#unere gerite Vertreterin. und da ihr Ile Meudtner=Berlin und Mar aret Borgs=Düsseldorf dichtauf liegen, kommen auch diese„ noch in Betracht. Nach dem Urteil der Fachleute soll„ Mararet Borgs sehr große Aussichten im Damenturmspringen besitzen: wir sind auf die Leistungen der Düsseldorferin. deren Können uns von den früheren kursen noch in bester Erinnerung ist, für heute abend mit Recht gespannt. Hanni Rehborn=Bochum wird neben ior das Damenturmspringen bestreiten. Bei den Schwimmerinnen liegen unsere größten Siegesaussichten ebenfalls bei der Brustlage. Lotte Mühe=Hildesheim ist hier unsere große Hoffnung. die neue Weltrekordinhaberin über 100 und 200 Meter Brust. Sie ist für uns in Amsterdam der„weibliche Rademacher“. Wie bei Rademacher Budig ist vier ihre stärkste, beinahe ebenbürtige Rivalin Hilde SchraderMadgeburg. die Weltrekordhalterin auf der Strecke. der sich als dritte Vertreterin die deutsche Strommeisterin Hilde Zimmermann=Berlin anschließt. Im Freistilschwimmen 100 Meter hat Reni ErkensOberhausen. wenn sie in Bestform ist, gute Platzchancen gegen die Amerikanexinnen, und Holländerinnen. Auch Lotte Lehmann wird keine üble Rolle spielen. Diese beiden werden mit Frl. Schönemann=Dresden und Anni RehbornBochum. der dritten der Geschwister Rebborn, in der Olymviamannschaft die 4=mai#### Meter=Damenstaffel bilden. wobei Deutschland sich Aussichten auf den zweiten Platz macht. Im 400=Meter=Damenfreistilschwimmen ist in erster— Linie neben Reni Erkens und Lotte Lehmann die neuec)) Meisterin. Dorle Schönemann, zu erwähnen. 3 Der Höhenunkt des heutigen Abends wird natürlich von dem Wasserballsviel der deutschen Olumpiamannschaft gegen die Kölner Revräsentativsieben gebildet. Die deutsche Wasserballmannschaft wird. sowelt bis jetzt noch bekannt. in der bereits veröffentlichten Aufstellung spielen. also: Erich Rademacher. Kühne. Gunst. Benecke Ammann, Bähre. Joachim Rademacher. In der Besetzung der Kölner Mannschaft ist eine kleine Aenderung eingetreten, für Hillebrandt wird Fokken spielen die Mannschaft steht also folgendermaßen: Henke. Kalker. Winand. BudigFokken. Skamper. Lambertz. Die Olympiamannschaft wird gegen die Kölner. die in der Besetzung einer westdeutschen Ländermannschaft ziemlich nahe kommen. durchaus keinen leichten Stand haben. Wir werden jedenfalls ein in jeder Hinsicht spannendes Sviel zu sehen bekommen. Der Beginn der Veranstaltung ist auf nachmitta 6½ Uhr festgesetzt worden. Das deutsche Curnfest. Betrieb in Köln. ch Zu viel, zu viel.... lo stöhnt der Besucher des Deutschen Turnfestes. wenn er am Abend sich zur Ruhe setzt. so sinkt der geplagte Journalist auf seinem Sessel(!) zusammen. er. der alles sehen soll. der dann noch Zeit(!) und Kraft finden soll. seine Eindrücke zu vermitteln. Nein, es ist in diesem Wirbel der Ereignisse. in dieser erdrückenden Atmosobäre der Geschehnisse. in dem wie ziellosen Menschenstrom einfach unmöglich, alles und alles zu würdigen. Das alles ist wie ein Rausch. der über eine zur Millionenstadt gewordene. flutende und brausende Stadt gekommen ist. Am Freitag in der Frühe setzten die Spiele und Wettkämpfe und Darbietungen auf den Anlagen des rie sigen Kölner Sportvarks ein. Tausende tummelten sich draußen und Abertausende suchten und suchten. wo. auf welchem Platze sie wohl das Beste erbaschen könnten. Und wer nicht unmittelbar durch landsmannschaftliche oder andere Bande mit den einzelnen Geschehnissen verbunden war. der fragte nicht nach„Ergebnissen“. die wurden gleichgültig in dem gewaltigen Eindruck der Tat des Deutschen Turnfestes. Allüberall herrschte unübersehbares Leben. und der Takt der heutigen Zeit klang aus dem Sportvark emvor. In der Stadt selbst ein ungeheures Bild hastender. treibender. froher Menschen. die alle Strapazen willig auf sich nehmen. sind es doch Tage der Freude. Festtage der Freude. Festtage der deutschen Turner aus aller Welt. der Deutschen überhaupt. Man muß etwas Abstand zu all diesen Dingen gewinnen. Dann mögen wir aus ihrer Tiefe schöpfen. Handball der Männer. T. V. Mahlstatt=Saarbrücken schlägt Spandau 1860 5:4. Das erste Großkampfspiel. dem gegen 20000 Zuschauer beiwohnten, das aber einen ziemlich irregulären Verlauf nahm. Mahlstatt=Saarbrücken erwies sich als die technisch bessere und auch schnellere Mannschaft und konnte gleich drei Tore vorlegen. von denen Spandau bis zum Wechsel nur zwei aufholen konnte. Infolge Hinausstellung eines Saarbrücker Spielers mußte der westdeutsche Meister den Kampf in der zweiten Spielhälfte mit vier Stürmern bestreiten, ließ daber zeitweise im Te#vo nach, war aber sonst weiterhin tonangebend. Spandau konnte schließlich den Ausgleich erzielen und sogar mit 4:3 in Führung gehen. mußte aber vom Gegner noch zwei weitere Tore hinnehmen und daher das Sviel mit 4:5 verloren geben. Schleuderball. Am Kampf um die Schleuderballmeisterschaft sind die drei Mannschaften M. T. V. Saarbrücken. Turnverein Guts Muths Berlin und Turnverein Jahn Bohlenberge beteiligt. Das erste Sviel führte Saarbrücken und Guts Muths zusammen. Mit 6:2 gina Guts Muths Berlin als Sieger hervor und hat daber mit Jahn Bohlenberge das Endsviel zu bestreiten. Turnfestmehrkampfmeisterschaften Der Donnerstaa brachte auch den Beginn der Mehrkämpfe an den Geräten und im Volksturnen. und zwar bei der Kreisgrunve Westdeutschland. Die Kämpfe gin gen erst am Freitag nachmittag zu Ende. jedoch können wir schon jetzt den Teilstand der Mehrkampfmeisterschaften zur Kenntnis bringen. Fünfkampf der Männer: Hense A. T. S. V. Hagen 125 Punkte. Thönissen T. V. Grafenbera 118 V.. Grevenborst Mülbeim=Styrum 113 P.. Hemmeri Recklinghausen 111 P. Jenno Barmen 1848 109 P.. Seiv Hetzbach 109 V. Ullrich Eintracht Dortmund 105 V.. Schall Frankfurt a. M. 102 Punkte. Zehnkampf der Männer: Platzek Eintracht Dortmund *0 P. Hassier T. G. Griesheim 165 V.. Habn T. V Eich 161 P.. Mayer T. V. Bierstädt 161 V. Kanis T. V Neuyork 159. P.. Schuler=Union=Hill. Union Citv 156 P. Siebenkampf der Frauen: Neuhaus Bochum 1884 105 P. Bach Bonn 105 P. v. d. Weiden Sterkrade 105 P.. Beenen Krefeld 55 und M. Queen=Philadelphia. Vierkampf der Frauen: Weyers Hamborn. Ollbrück Troisdorf. Stockhorst Duisburg 1884. Teichert Mülheima Styrum. Strathmann Troisdorf. Georgi Offenbach=M. Müller Mainz 1817. Den Entscheidungen entgegen. Schon am frühen Morgen zeigte das Stadion wieder das in den letzten Tagen gewohnte Bild. Die Svielmeisterschaften der Deutschen Turnerschaft wurden weiter durchgeführt und stark gefördert. Allmählich kommi die Uebersicht die notwendig ist. um das Geschehen im Kölner Sportpark ganz zu erfassen. Im Handball der Männer standen sich Chemnitz=Gablenz und die Gothaer Polizei gegenüber. Nach torreichem Sviel trennte man sich mit einem 7:6=Sies fur die Chemnitzer. Am Trommelball der Frauen nahmen insgesamt 5 Mannschaften teil. Germania Mannheim kam ohn Sviel in die Zwischenrunde, während sich der K. T. B Wottenberg durch ein zweites Spiel. und zwar gegen den T. V. Elversberg qualifizieren muß. Im Handball der Frauen kamen zwei Spiele zur Durchführung. Die Hamburger Turnerschaft schlug Krefeld 1855 recht deutlich mit 4:1 aufs Haupt. währen! Vorwärts Breslau einen klaren 5:1=Sieg über A. T. P Gera landete. Zum ersten Male werden beim Deutschen Turnfes auc Tennismeisterschaften für Frauen=un Männer ausgetragen. Die Sviele sind teilweise schon über die Vorrunde hinaus gefördert. Bei den Männern hat der Brünner Gottlieb wohl die meisten Aussichten, in Betracht kommen nach den bisherigen Svielen noa Heidelberger Baudistel und der Deutsch=Chile Harnecker. 4 Dr. Schöndube Degen=Meister der D. T. In der Arkadenhalle der Radrennbahn siel am Donnerstag die Entscheidung im Degenfechten der Turner Dr. Schöndube errang mit 7 Siegen und zwei Dovveltreffern den Sieg. Den zweiten Platz belegte SontheimMünchen vor Heinrichs=Görlitz und Geiwes=Ulm. Auch das Florettfechten der Damen wurde Endrunde durchgeführt. Am Florettsechten beteiligten sich zunächst 39 Teilnehmerinnen. von denen 24 in.,e Iwischenrunde kamen. Aus dieser qualifizierten lich folgende Turnerinnen für die Schlußrunde: Frau Sontheim. Frl. Koch Rottweil. Frl. Wetzel Duisburg. Frl. Wiest Heilbronn und Frl. v. Wachter München mit je 4 Siegen. Frl. Meier Hamburg. Frl. Volles Görlitz. nat- Mhüchen Parmen. Frl. Friedrich Berlin. Frl. Ketbnat München. Frl. Gudenoge Duisburg. Frl. Wolff Dresicburg n#.##. Bxentel, Hanau. Frl. Ostander Suisburg und Frl. Welter Darmstadt mit je 2 Siegen. D.=T.=Schleuderball=Meister wurde in der Entscheidung zwischen Jahn Bohlenberge und Guts Muts Berlin der T. V. Bohlenberge. Sein richtiges„Sviel sicherte ihm schon in der ersten Halhzeit mut 7:0 den Sieg. Beim Schluß hatte Jahn Bohlenberge das Spiel auf 20:1 gestellt. lagball der Männer ging am Freitag enrun e vor um. Es wurden hier folgende Ergebnisse erzielt: Frankfurt 1860— T. V. Erberge Dannover— München 1860 34: 83. T. B Wittgensdorf— Ueterieer Turnerschaft 63:54. ##bgleren schlug der T. Lim. 237 J. P. Ohra=Danzig mit 2:1. die Hamburger e sich einen eindrucksvollen 5 1=Siea über Vorwärts Breslau. Am Vormittag wurde auch noch die SchlaaballSesärdert.## 85.der Frauen mit zwei Spielen weiter Hannover mit dr.=65. der Kieler N. T. V. sviells sich mit einem 98: 56=Gieg in die Endrunde binein. Kämpfer. der bis zum Schluß seine unerschütterliche Ruhe bewahrt. Wir halten aber im internationalen Wettkampf den Halberstädter, der erst im Frühjahr von einer arößeren Studienreise aus Amerika zuruckgerehri m. für erfahrener. Als dritter deutscher Kunstspringer wird s Gelsenkirchenern ja kein Un Kleine Geschichten Der Weltmeister im Schwergewicht k. o. Vor einigen Tagen ist in Amerika der dickste Mann der Welt gestorben. Obwohl er in der letzten Zeit durch Krantheit und unsoliden Lebenswandel sohr viel abgenommet batte, brachte er noch drei Tage vor seinem Tode das stattliche Gewicht von 19° Pfund an die Wage. Emoro Titmann wog schon als 10jähriger Junge 62 Kilo und war mit 13 Jahren die Hauptatiraktion einer Schaubude, die durch die Cladte Amerikas zog. Mittlerweile hatte sich Titman zu einem immer gewichtigeren Manne entwickelt und als 1920 in der Union ein Wettbewerb für den dicksten Amerikaner stattsand, wurde Titman von allen anwesarrden Amerikanern, unter denen der dünnste 130 Kilogramm wog, zum Sieger erklärt. Seine Korvulenz batte ihm den Ehrenpreis von 1000 Dollar eingebracht, gewis ein Grund, daß Titman trachtete, den Gurtel der Weltmeisterschaft für immer an seinen um fangreichen Leib zu heften. In allen folgenden Wett bewerben erwies sich Titmann als unbesiegbar. Er war und blied der dickste Mann der Welt. Er wurde reich. So reich wie er dick war. Ungebeuer. Dazwischen machte er noch eine gute Erbschaft. Er lebre herrlich und in Freuden. Dabei wurde er noch dicker. Die Aerzte propbezeiten ihn ein früdes Ende. Titman aber klopfte sich dann auf seinen Bauch und lachte: er und sterden! Aber als er im vergangenen Jahr den ersten Schlaganfall erlitt, lachte er nicht medr. Jetzt weirde ihm in seiner Leidesfülle unbeimlich zumute. Es gab Zeiten. wo er fastete wie ein janatischer Arket und Nachte, tolle Nächte, wo der dicke Mann das Geld mii vollen Händen ausgab und trank und as, für zehn Manner... „Sie leden bochtens noch acht Monate! sagte eines Tages sein Arzi zu ibm. Und Titman zählte das Geld, siebe da, er hatte noch 50000 Dollar, teilte also das Geld für die letzten acht Monate seines Lebens ein und brachte es auch fertig, den letzten Cent auszugeben. Als die acht Monate berum waren, lebte Titman aber immer noch. Nun hatte er aber kein Geld. Er wollte den Arzt auf Schadenersatz verklagen. Fahrlässige Auskunft. Was blieb dem dicksten Mann der Welt nun übrig, als wieder auf Tournee zu geden“. So ließ er sich wieder in Schaubuden bestaunen. Unglücklicherweise aber hatte sich das Volk ichon an ihm satt gesehen, noch dicker konnte er auch nicht werden, und so kündigte sein Manager den Vertrag. Run begann Titmans neues Leben als Chauffeur. Er hatte ein ganz besonderes Auto. in dem er unerschütterlich wie ein steinernes Denkmal am Steuer saß. Richt lange sollte Titman am Steuer sitzen. Er ist zwar nicht an einen Baum gefadren oder unter die Räder gekommen, denn er fudr sehr langsam, sehr vorsichtig, ein neuer Schlaganfall datte seinem Leben ein jades Ende bereitet. Mit ihm ist der dichste Mann der Welt gestorden. * Schicksal der 500. Was die Pariser Polizeistatistik erzadlt. Es dandelt sich nicht erwa um das Wodlergeben der Reichstagsabgeordneten, die sich nach einigen deiden Arbeitstagen ausgemacht haben, um sich von der Last idrer Verantwortung medrere Wochen zu erholen. Es dandelt sich auch nicht um die gleiche Anzahl der Millionäre oder Multimillionäre Amerikas, deren Schicksal zwar nicht weniger bedeutend ist als das unserer Volksvertreter. Sondern in diesem Falle sind„die Fünibunder!“ Schictsalsgenossen des belgischen Finanziers Baron Loewenstein, allerdings nicht in dem Sinne, daß sic etwa auf ebenso unerklärliche Weise aus Flugzeugen abgestürzt sind wie er. Um es also genau und deutlich zu sagen: Die Pariser Polizei hat festgestellt, daß in jedem Jadre durchichnittlich 500 Personen in Paris verschwinden, ohne daß man wüßte, wie und odne daß man je etwas von ihnen dörte. Aber sie sind nicht etwa Verbrechen zum Opfer gefallen oder haben sich selbst den Tod gegeden, und man hat nur ibre Leichen nicht finden können. Diese 500 Pariser scheiden nur aus idrem bisberigen Leben, das ihnen aus irgend einem Grunde zu schwer oder zu lästig gewor den ist. Sie verlassen ihre Frauen, um einer anderen willen.. ihre Familien, um jeder Sorge für sie enthoben zu sein:... ihren Beruf, der idnen auf dem Weg zum Gluck binderlich erscheint, ihr Geschäft. dus nur aus Passiven bestedt. Kurz. sie verschwinden lpurlos und dauernd aus ihren bisberigen Verbältnissen, um— wie die Polizei von Paris meint— in einem Lande, einem anderen Erdteil, meist unter anderem Namen, ein neues Leben zu beginnen. Und Paris ist sicherlich nicht die einzige Stadt auf der Welt, in der jährlich eine immer fast gleichbleibende Anzahl von Personen unbemerkt und ohne Abschied das Weite suchen, geheimnisvoll und gründlich verschwinden, wie der belgische Finanzmann, um den noch immer ein großes Rätselraten herrscht. Sollte er es doch so gemacht haben wie die 500 Pariser, seine Schicksalsgenossen?—— * Mondlicht und Der Einflun des Mondlichtes aus den ma schlichen und tierischen Körper ist durch zahlreiche Beobachtungen immer wieder festgestellt worden. Ganz unverkennbar ist zum Beispiel die Einwirkung der Mondstrablen auf gewisse trovische Holzgewächse, und mit dieser seltsamen Erscheinung rechnen denn auch die Trovenpflanzer, wenn es sich darum handelt, Holz zu fällen. Vor Neumond gefällt, gibt der in Ostafrika heimische Wallababaum ein gutes Bauholz, schlägt man ihn aber, wenn der Vollmond erscheint, so zeigt das Holz eine viel geringere Dauerhaftigkeit, liefert aber gleichzeitig wieder glatte Bretter, während sich die Neumondbretter schlecht sagen lassen. In Indien vermeidet man nach Möglichkeit, die Bambusstengel während des Vollmondtages zu schneiden, da die Haltbarkeit der um diese Zeit geernteten Stengel besonders gering sein soll. Manche Trovenpflanzer behaupten sogar, daß Samen, die man zur Zeit des Vollmondes aussät, eine erhöhte Keimsänigkeit aufweisen. Die Ansiedler im argentinischen Urwald pflanzen niemals bei zunehmendem Mond, weil die in dieser Zeit gesetzten Pflänzaen„dem Monde nachgeben", d. b., zu sehr in die Höhe wachsen. Auch der Mensch geht manchmal„dem Monde nach",„er ist mondsüchtig!“ sagt man dann wohl von irgendeinem Menschen. Wenn nun auch Nachtwandler auf Dächern zur Seltenheit gehören, fürchtet man sich in den südamerikanischen Tropen doch ohne Aberglauben vor dem„Mondstich“ und sucht sich durch Kopfbedeckung zu schützen. Durch starke Mondbestrahlungen stellen sich nämlich nicht selten heftige Kovfschmerzen ein. Die Frage, wie solche Einflüsse zustande kommen, ist bisher noch nicht einwandfrei gelöst worden. Man hat in neuen Untersuchungen festgestellt, daß an der Wirkung des Lichts außer der Wellenlänge auch die Richtung der Lichtschwingungen maßgebend ist. Durch den Einfluß des volarisierten Lichts, bei dem zum Unter schied vom gewöhnlichen Sonnenlicht, die Strablen nur in einer Richtung fallen, kann in den Pflanzen die Verwandlung von Stärke in Zucker beschleunigt werden. Vom polarisierten Licht bestrahlt, zeigen manche Pflanzen erhohtes Wachstum, und die oben gemachte Feststellung von der Umwandlung der in den Pilanzen entbaltenen Stärke in Zucker, hängt vielleicht damit zusammen. * Ein geheizter Bergpaß. Mit einem derartigen Phänomen läßt Amerika das sattsam gebörte Wort„von den unbegrenzten Moglichkeiten“ dieses Landes wieder einmal erstehen. In der Sierra Novada gibt es eine wichtige Straße, die über die Pässe der Sierra führt. Diese Straße, Victoro Highway genannt, ist aber viele Wochen lang infolge der hoben Schneemassen unpassierbar. In Deutschland würde man sich damit vielleicht als mit einem unabänderlichen Naturereignis abfinden. in Amerika aber korrigiert die Technik die Natur, wo sie nicht in ihre Rechnung paßt. Es war lange schon ein Lieblingsplan amerikanischer Techniker, diesen Bergpaß das ganze Jahr hindurch passierbar zu machen. indem man den Paß künstlich erwärmen. und so das Eis zum Schmelzen bringen wollte. Jetzt beabsichtigt man eine energische Durchführung dieses Planes. 20 Meilen südlich von Reno befindet sich ein Gebiet mit zahlreichen Quellen und tätigen Geisern. Diese beißen Dämpfe will man nun durch eine Röhrenleitung in Kesseln sammeln, die in Abständen von vier Reilen längs der böchsten Punkte der Bergstraße das ganze Jahr bindurch möglich sein. So korrigiert amerikanische Technik die Natur. Ein gebeizter Berapaß dürkte selbst in unserer Zeit noch etwas Ungewöbnliches und Erstmaliges sein Angewandte Lyrik. Zeitglosse von SmarEhemals war Lyrik etwas Goldschnittverziertes. Prachtbandgebundenes. Lag breitspurig auf Salontischen. Oder glänzte, staubgesichert, hinter blitzenden Bücherschrankscheiben. Nahm auf jeden Fall Ehrenplätze in deutschen Familien ein. Markierte zugleich Lebensabschnitte, Kommunion, Konfirmation, Brautstand und Ehe. Auch stellte sie sich pünktlich zu den Festtagen des Jahres ein. Gewiß, es gab auch damals nicht allzuviel lorikeingestellte Menschen. Höchstens Erst= oder Hoffnungslosliebende. Heute blättert der Mensch im Kriminal= oder Sensationsroman oder wirft einen flüchtigen Blick in die neueste Körverkulturbroschüre. Melancholisch konstatiert die Lyrik, daß sie eigentlich nur noch von Erinnerungen zehren kann, was bekanntlich ein mageres Brot gibt. Darum versucht sie auch ihre voetischen in praktische Ziele zu vermandeln. „Lenz und Liebe— Jugend und Triebe—“ sind unverkäuflich geworden. Damit lockt man keinen Hund mehr hinter dem Ofen bervor Bezahlte Lyrik von heute sieht etwa so aus: Aber wozu weitere Beispiele? Gebrauchslyrik von heute begegnet einem ja auf Schritt und Tritt. Zwei=, höchstens Vierzeiler, die zum Hymnus der Reklame geworden sind. Wer jemals gezwungen war, von Lorik zu leben, wird zugeben, daß das äußerst schwierig ist. Denn was nützen mir„Brust" und„Lust“—„Herz“ rund„Schmerz“ — wenn mir alles fehlt zum„Behagen“ für den „Magen“! Besser ein lukrativer Zwei= bis Vierzeiler, als ein goldschnittgebundener Band unverkäuflicher Lurik— der beim Verleger ablagert, ohne dadurch an Qualität zu gewinnen! * Leopolds Stolz. Von Hans Wieland. Leovold besitzt ein Auto! Ein schänes Auto! Es ist sein Stolz, sein Alles! Und Leopold besitzt eine Braut! Mit dem reizenden Kosenamen: Puschi. Auch sie ist sein Stolz, sein Alles!— Puschi muß verreisen. Einer Erbschaft wegen Leopold prustet vor Ereiferung.„Du gestattest, daß ich dich in meinem Wagen zur Bahn fahre!?“ Puschi ist es recht.— Um 2 Uhr gebt der Zug... Es regnet in Strömen! Der Wagen schleudert! Leovold rückt an seiner Hornbrille. Und verringert das Tempo. Puschi drängt zur Eile. Leopold stöhnt. Die Straße ist schlecht gepflastert. Holver an Holver. Der Wagen hüpft wie ein Kängurub. Leovold verringert das Tempo noch mehr. Puschi macht ein böses Gesicht. Schimpft ihn rücksichtslos. Leovold steben die Tränen in den Augen. Da... ein... Knall. ein scharfer Ruck: Der Wagen hält. Puschi rast:„Warum hältst du?"—„Reisendefekt!" wimmert Leopold. Klettert aus dem Wagen. Nimmt die Brille ab. Montiert den Reisen ab. Flickt ihn. Montiert ihn mühsam wieder auf. Steigt ein. Leopold sieht erbärmlich aus. Er fährt noch immer nicht. „Warum jahren wir nicht?“ zischt Puschi. Leovold zuckt zusammen.„Meine Brille— ich kann meine Brille nicht finden!— Ich glaube, ich habe die Brille mit dem Schlauch in.... in den Reisen montiert!" In der Ferne pfeift der Jug——— „„„„ Leovold ist jetzt wieder Junggeselle. Er hat keine Puschi mehr und auch kein Auto! Armer Junge!!! Ein Tennis=Roman von Clara Schelper (Nachdruck verboten.) Da saßen ihre drei Freundianen und stopften mit heldenmütigem Eifer Strümpfe. Lore erzählte eine alte Rübezahlsage mit dramatischem Tonfall, und die kleinen Brüder lauschten mit beißen Wangen und blanken Augen aus die fabelhaft guten und gerechten Taten des alten Riesengebirgsgeistes. Heini sab Liane an, legte sein Fingerchen auf den Mund und hauchte mit durchdringender Flüsterstimme: „Laß ihr, sie erzählt wis was.“ Kopfschüttelnd ging Liane hinaus, da ihr niemand antwortete, um die Geschichte nicht zu unterbrechen. Sie fragte in der Küche die Tante Marie nach dem Besuch und erfuhr, daß ihr ein lustiger Abend in heiteren Kreis des Bürgermeisterhauses bevorstand. In ihrer Freude umarmte sie wieder die Taate „Wie freu ich mich! wie freu ich mich!“ jubelte sie, „und wie dankbar bin ich Dir für die Erlaubnis!“ Rasch zog sie sich um und dann schlünfte sie zu den Freundinnen und den Brüden: zurück, ergriff rasch noch einen Strumpf von dem Suseschen Paar und nach einer Stunde und zehn Minuten lagen alle Strümpfe sein säuberlich gestopft im Kasten. Und die Tante Marie kam, begutachtete die Arbeit mit ein paar lobenden Worten und meinte dann wohlwollend:„So, das nenne ich Freundschaft! Nun lauft los und seid vergnügt.“ Heini aber kam und schob seine Hände in Lores Hand: „Komm bald wieder und sei wieder lieb zu uns, und erzähl uns wieder so was Feines. Wir mogen Dich leiden!“ Lore nahm ihn auf den Arm und küßte sein drolliges, rotes Mäulchen. „Morgen komm ich wieder, Du kleiner Goldschatz, wenn es die Tante erlaubt.“ sagte sie lachend, und dann setzte sie ihn hinab und eilte den davonflatternden jungen Mädchen nach. Auf der Veranda des Bürgermeisterhauses wartete man schon auf sie und nun ging es an ein Erzählen, Lachen und Lustigsein, daß manch ein Vorübergebender dachte: Dort wohnen glückliche, heitere Menschen. Brigitte hatte mit künstlerischem Geschmack die Tafel gedeckt, und Hansi hatte daneben gestanden und sich belehrt. „Erfolg gleich Null,“ bekamtte sie ehrlich,„aber ich hab die brave Brix bewundern gelernt. Wenn sie auch im Tennis ein völlig talentloses Geschöpf ist und im Turnen wie ein Kartoffelsack am Barren hängt— wenn man ihr Blumen und Silber und Kristall gibt, hat sie Feenhände.“ Der Bürgermeister lachte und nickte, fand dann aber, daß Brigitte zwei Gedecke zu viel aufgelegt habe. „Zähl mal nach. Hansi, ich meine, ich täusche mich nicht!“ Hansi zählte— zählte noch einmal, und richtig— es waren zwei Gedecke zu viel. „Ich nehme alles zurück von wegen Feenhände und so!“ sagte sie entrüstet.„Du kannst ja nicht einmal zählen, Brix. Jetzt haben wir eine Mordsarbeit und müssen alles wieder umdecken.“ Als sie ärgerlich begann, die Teller zusammen zuraffen. hörte sie die Freundinnen und die beiden Jüngliige Werner und pans Jochen lachen. Man ergriff sie an der Schulter und drehte sie der Tür zu, durch die soeben Direktor Lehnbard und der junge Studienassessor Steinicke hereinkamen. „Ich fand, wir hatten für sechs junge Mädchen zu wenig Herren.“ sagte der Bürgermeister gutgelaunt, „und da habe ich unsere tüchtigen Sportkameraden herbefohlen.“ Hansis Herz klopfte glücklich, als Detlef Lehnbard vor ihr stand, aber Werner Sartorius ließ sie nicht lange neben ihm. Er hatte tausend Wichtigkeiten und tausend Dummheiten und ärgerte seine Svortkollegin mit den törichtsten Witzen. Der Erfolg war, daß Hansi zu ihrem Vater lief und ihm heimlich zuflüsterte, er solle ihr bloß Werner nicht als Tischherrn geben, er sei scheußlich Und Herr Hardenberg, der gerade am Verteilen der schnell beschriebenen Tischtärichen war, hatte ein Einsehal mit den Wünsetzon seiner Tochter. Mit einem großen Trichter lief Hansi dann herum und blies zu Tisch. „Sammelt Euch zu Böwlechen und Brötchen.“ rief sie,„das Böwlechen ist dünn. aber Ihr seid bei Sportleuten zu Besuch, die bassen den gesundheitsschädlichen Einfluß des Alkohols. Dafür dürft Ihr aber viele. viele, viele schöne Brötchen essen, die Retichen, die Perle, mit liebender pand belegt hat.“ „Hätte sie sie lieber mit Teewurst belegt.“ rief Werner,„die eß ich so gerne.— Brötchen mit liebender Hand hab ich noch nicht gegessen." Detlef Lehnbard bolte sich Liane. Werner bekam das dicke Suschen, der Studienassessor Steinicke Brigitte Dürrstein, Hans Jochen Mees hatte Helga zu führen, der Onkel Gustav, der ein alter fröhlicher Junggeselle war, das Lore, und Hansi kam stolz und ver genügt mit ihrem Papa daher und fand es wundervoll daß der schöne Detlef Lehnbard ihr gerade gegenüber saß und sie in seine freundlichen, braunen Augen sehen konnte. Bei Tisch setzte sich der Familienrat fort, n## alle Anwesenden erfuhren, daß Hansi nach Berlin geben und nun Lorbeeren ernten sollte „Das würde ich an Deiner Stelle nicht tun, Hanst,“ sagte Liane über den Tisch hinüber zu ihrer Freundin, „Du solltest in dieser Saison tüchtig arbeiten und erst nächstes Jahr——“ „Neid!" flüsterte eine Tante, die Hansi zur Rechten saß, und Hansi#ickte überzeugt. „Ich gehe doch!“ meinte sie trotzig.„und ich werde siegen, verlaß Dich drauf" Liane zuckte die Achseln. „Möglich. Aber für Deine sportliche Entwicklung wäre es besser——“ „Hansi ist sportlich fabelhaft entwickelt, das hat sie erst gestern bewiesen und wird sie weiter beweisen!“ unterbrach sie Onkel Gustav mit sehr energischer Stimmenfärbung. „Hansi braucht nur so weiter zu machen wie das letzte Mal bei der Damenmeisterschaft für das Rhein land.“ behauptete Werner Sartorius,„dann schlägt sie alle Größen der alten und der neuen Welt, dann schlachtet sie ab.“ „Jawohl. sehr richtig!“ sagte Onkel Gustav und nahm sich wieder fünf von den lecker zurechtgemachten Brötchen auf seinen Teller.„Von unserer lieben Nichte haben wir alle noch viel zu erwarten.“ „Ho! Ich!" lachte Hansi.„Unendlich viel will ich erreichen!" Alle sahen mit fröhlicher Zustimmung das hübsche, zuversichtliche Mädchen an, nickten erst ihr, dann sich untereinander zu, nur Liane schüttelte wie in Erstaunen den Kovj und warf Direktor Lehnbard einen prüfenden Blick zu, um zu erforschen, ob wohl auch er an die Unfehlbarkeit ihrer Freundin glaubte. Er erwiderte ihren Blick mit einem ironischen Lächeln, dann flog ihr Blick zu Hansis Mutter, und sie sah, daß Frau Hardenberg auf ihren Teller hinab blickte, und daß ein trauriges Lächeln ihren Mund umspielte. „Man übertreibt Hansis Ruhm, das empfindet auch Frau Hardenberg, sehen Sie sie an,“ sagte Liane leise zu Detlei Lehnbard. „Ja.“ entgegnete er,„auch ich bin Ihrer Meinung! Doch das Mädel hat gewaltige Anlagen. Ausdauer und großartige Angriffslust— da wollen wir hoffen, daß ihr Sportglück ihr treu bleibt. Wir könnten in Deutschland mal ganz gut wieder ein junges Temtis genie brauchen.“ „Man kämpft in Berlin um den Pettisonvokal. Es werden Engländerinnen, Amerikanerinnen, Französin= nen starten. Elite der Tenniswelt, da sollte Hansi wirklich noch nicht——“ Doch Lehtbard unterbrach seine Tischdame. „Lassen Sie sie, Fräulein Liane. Ein Kämpfender darf keinen Kampf scheuen!" „Und ich— die ich auch gern eine Kämpfende wäre für den weißen Sport— ich muß nun im Haushalt untertauchen— mit Staub und Schmutz kämpfen— Ach! wenn ich doch Geld hatte und auch mit binaus konnte! Glauben Sie mir, ich wurde eiwas leisten. Ich möchte mich dem Sport in die Arme werfen.“ „Wozu?“, fragte Direktor Lehnhard und goß ihr wieder ein Glas Bowle ent.„Es wird die Zeit kommen, da Sie einen Mann kennenlernen, und dem wird es nicht so wichtig sein, daß sie einen tadello###n Rückhandflugball abschmettern. als daß sie einen guten Braten machen" ,„O Sie prosaischer Herr!" rief Liane.„Kinder hört mal— hier sitzt ein Ketzer an unserm Tisch ein Mann. der es genau so wichtig— oder wichtiger findet, daß man enten guten Braten schmort „Schon falsch! Brät! Man brät einen Braten!" wurde sie verbessernd unterbrochen „Schön— also bräl, wie daß man einen tadellosen Rückbandflugball absaust——“ „Der Mann dat recht! Er soll zu mir kommen.“ rief Brigitte über den Tisch berüver.„Wer ist der Mann?“ „Dieser.“ sagte Liane. auf perrn Lebnbard den tend. „Der???" fragte Werner Saktorius.„Ja. den Mann könnt Ihr alle miteb ander nicht ernst nehmen — das ist Vergrämung!“ „Das nächste Mal geben wir iom einen Kochloffel statt eines Schlägers in die Hand!" ries Lore „Mögen Sie denn so schrecklich gern essen"" fragte Hansi ihn mit einem vor mirfsvollen Augenaufschlag. „Schrecklich gern, namentlich diese Eierbrörchen wit Sardelle.“ sagte er lachend und fischte sich ein paar neue Brötchen auf den Teller. In Hansi versank ein bißchen Achtung unter gelinder Verachtung— vielleicht hatte er das fur sie gesagt mit dem Braten—— „Klopse und Beessteats kann ich auch schon sehr schön machen— trotz meines tadellosen Rückbandflugballes—.“ verteidigte sie sich. Ein vergnügtes Gelachter unterbrach diese nette kleine Verteidigungsrede. und Hansi sad sich einigermaßen dumm um Sie wurde rot unter diesem Lachen. und sie urgerte sich sehr, daß ihr diese Worte entschlupft waren, doch sie waren durch nichts mehr zurückzuholen.—— Frau Hardenberg hob im gleichal Augenblick die Tasel auf. und nun zerstreute sich die ganze Taselrunde auf einige Zeit im Garten. indes oben der Tisch abgeräumt wurde. Dann gab es eine große Dankvolonaise nach der Küche, wo Retichen nroch beftig mit Bohnenglatern bantierte. Und dann kam eine stimmungsvolle Stunde auf der Veranda. Der linde Sommerabend mit seinem Duft und sei #em Sternenzauber lag über der Welt und man aab sich minutenlang dem schweigenden Gluck dieser Stunde bin Liane wurde gebeten. Laute zu spielen und ibre seinen kleinen Lieder zu singen, und odne Zierere griff sie in die Saiten und sang ein lustiges Lied in einer eintönigen, traurigen Melodie und dam wieder ein trauriges Lied im Holzbackertempo. Dann kamen liebe, schelmische Wanderlieder und schöne heimatliche Volkslieder. Liane hatte ihre Laute im Arm und sang mit ihrer weichen, bolden, kleinen Stimme ihre Weisen. Ihr braunes Köoschen war tief gesenkt. Ihre braunen Augen blickten oft in den nächtlichen Garten hiaus, während sie ihre traumerischen und neckischen Lieder sang Dann wieder spielte sie heitere Studentenlieder und Wanderlieder, die alle kannten und alle mitsangen. sogar Hansis dicke Tante, die Asthma hatte Detlef Lehnhards Blicke hingen an dem bübschen Gesicht der Sängerin mit so offensichtlichem Woblgefallen, daß es Hansi auffiel. Sie versuchte, seine Aufmerksamkeit zu sich herüberzuzieben und ihn für ein sportliches Gespräch zu intexessieren— aber es gelang ihr nicht. 0Un S.— P5U, B##SSSMSBSTEESEE TLLROUSSTTNUE Er gab zerstreute und einsilbige Antworten und nun wurde Hanst darüber so traurig, daß sie von der Veranda schlich und sich in ihrem Mädchenstübchen ausweinte. Als die befreienden Tränen schon ein wenig versiegt waren, kam Suse, um sie zurückzubolen. „Ja. hier steckst Du Unglückswurm. und wär suchen uns tot nach Dir!" rief sie erstaunt, und dann sab sie die Ttäuenfruren. „Aerum heulst Du?, Hast Du Magenschmerzen? Ist Di. die Bowle nicht gut bekommen? Ich sog's ja, der unglückselige Alkobol! Wir sollten auch in Deutschland ein Alkobolverbot bekommen!" „Blech!“ sagte Hansi ärgerlich.„Ersten= sind Vaters Bowlen immer äußerst alkobolarm— hast Du nicht gesehen, daß er und die Onkels immer noch heimlich Adeinwein in ihre Glaser nachgießen?“ „Na solche Schummelei!“ meinte Suse emport.„Ich mag ja gar keinen Wein. aber daß wir wie die kleinen Kinder Plemper kriegen und sie tun sich beimlich gütlich— das finde ich nun auch nicht nett! Detlef Lehnbard auch?“ „Ach— Detlef!" seufzte Hansi, ihre kummerschweren Augen zur Stubendecke richtend. „So— um den beulst Du!“ Suse nickte zufrieden gestellt, daß sie odlich hinter das Geheimnis gekommen war.„Liedes Kind. denke Du an Deinen Sport, und daran, daß Du einen fabelhaften Namen kriegst. Lehnhard ist ja ein netter Mensch, und ich stehe ihm nicht unsompathisch gegenuber— aber wir sind noch viel zu jung. um ans einen Direktor Eindruck zu machen. Ein Direktor. Hansi. denke mal!" Liane ist doch auch nur drei Monate älter!“ rief Hansi empört sie wirkt aber so fabeldaft erwachsen! Und dann— sie dat im Turnier verloren. und Du haft gewonnen— also vonn es ihr doch, daß er Kalbsaugen auf sie macht" „Kalbsaugen!!! Detlef!!!— Du hast empörende Ausdrucke!" Hanst war tief beleidigt, ihr Idcal mit solchen Vergleichen gekrankt zu seben.„Detlef bat wunderschöne dunkle Augen!“ „Er richtet sie aber auf Liane! Also laß ihn lausen.“ „Ach,“ seußte Hansi wieder—„er ist zu herrlich und männlich— seine Stimme——“ „Hansi, mäßige Dich! Denk an Deinen Sport!“ berubigte Suse sie gemütlich.„Seine Stimme kann Dir schnuppe sein. Der Mann geht Dich nichts an.“ Doch nun erschienen Helga und Brigitte in der Tür. „Wo bleibt Ihr!? Dein Vater ist schon unge duldig—,“ sagte Brigitte,„wir sollen alle noch etwas singen— im Chor. Es wird streng musikalisch.“ „Heinrich der Vogler" und„Die Himmel ruhmen“ ist im Rat der Weisen beschlossen," berichtete Helga und ließ sich ni dem kleinen, mit buntem Kattun bezogenen Korbsessel nieder.„Werner und Lehnhard übernehmen dritte und vierte Stimme und Jochen wielt.“ „Es wird sabelbaft! Diese Väter!" Brigitte lachte und betrachtete vor dem hohen Stebspiegel mit großem Wohlgejallen ihr Spiegelbild. „Also kommt!“ sagte Suse und sprang energisch auf. meil sie sich über Brigittes Getue ärgerte.„wir wollen Deinen reizenden alten Herrn nicht verargern, Hansi, sonst lädt er uns nicht wieder ein.“ Arm in Arm ei#ten die vier lustigen Mädels dann den Korridor entlang und die Treppe hinunter, und Hansi vergaß sehr rasch den bitteren Kummer ibrer sechzehn Jahre. Einige Minuten später klangen die pettagnen seierlichen Weisen des herrlichen Chorals, gesungen von den jungen, frischen Stimmen durch die geöfmneten Fenster bis auf die Straße hinaus und lockten manchen Fußgänger an zum Zuhören. Spät am Abend erst war das frohe Fest zu Ende Der Familienrat. der sich noch einmal bei einem Tößchen Mokka in das Zimmer der Hausfrau zurück oczogen batte, beriet noch einmal über das Wohl und Wehe der Sportbansi. Der Glücksklee Steht das Schicksal der einen im Ueberfluß und im Lichte, dunkelt das der andern in der Rot und auf der Winterseite Warum Ei, fragt nur eimal den alten Konz.= Doch ihr lauft Gefahr, das der Alte euch zur schwarzbaarigen. eiftäugigen Maruschel schickt und daß die Marnschel euch wieder zum Konz zurückweist, der euch dann schließlich tät, bei den Baumen die Antwort zu holen. denen es gleich unterschiedlich wie den Menichen ergebe. Dreißig lange Jahre hindurch trottete Konz in die Teigwarenfabrik, jeden Morgen um sieden Uhr und jeden Mittag um ein Uhr, immer auf denselben Pflastersteinen, an denselben Häusern und Menichen vorbei. Dann hatte die Fabrikfirma olönzlich Bankerott ge macht. Und da hatte er auf einmal eingesehen, wie es ihm, wenn man's bedachte, eigentlich ganz leidlich ergangen war. Unter dem alten verrn Nefs. der, wie es nun offenbar wurde, selber viele Jahre bis an den Hals in Sorgen gestanden, hatte er doch wenigstens ein sicheres Auskommen gehabt. Ja. zu Zeiten hatte er sogar ganz schön geledt. Er besaß damals noch eine Ziebharmonika, die er. namentlich winters, nach Feierabend häufig spielte. Und manchmal sang dann noch seine Frau dazu mit ihrer weichen, hellen Stimme. Wenn die Frau länger das Leben gehabt dätte, ware wohl alles besser geworden. Aber das Glück hat ihm eben nicht blühen wollen. Es war nicht leicht, eine neue Stellung ausfindig zu machen. Und wo er sich auch niederließ, war schlecht nuen. Er arbeitete noch eine Weile da und dort. Zuletzt kam er unter die Stadttagelöhner. nun schon ein müdes, eusgebrauchtes Pferd, das nur noch notdürftig seine Arbeit leistete. And schließlich hatte er sich mit den Einkünften der Invalidenrente, die man ihm in Gnaden bewilligte, zur Ruhe setzen müssen. Nun war er einmal an einem wundersamen Juli= nachmittag, da ein zitternder Schein über den noch grünen Aehrenfeldern schwebte und die vielen Dörfer merkwürdig nahe und hell an den bereits abgemähten und schon wieder neu angegrünten Wiesenlehnen eines um das andere ins Licht stiegen, weit aus der Stadt binausgewandert, mitten durch das Gesumme der Hummeln und die frischen Düfte der blühenden Wegeriche hindurch. Und als er dann auf einem stillen. kostlichen Fußweg einen Kleeacker überquerte, fand er Von Wildelm Schussen. noch durch Zufall einen vierblatterigen Kleestengel dicht vor seinen Füßen. Er maß der Sache natürlich nicht die geringste Bedeutung bei. Aber das seltsame Fundstück stand nun dennoch gleichsam wie ein vernünftiges Wesen da, das da plötzlich auf ihn einredete und regelrecht so tat, als ob das Schicksal aus ihm spräche. Er pflückte es also ab, beschaute es umständlich und erinnerte sich sofort lebhaft daran, daß so ein vierblättriger Klec, der Sage der Leute zufolge, Glück bringen sollte. Er lächelte, ohne den Mund zu öffnen, und schwenkte das hübsche, zarte Gebilde, das er nun wischen Daumen und Zeigefinger in seinem Besitze hatte, versonnen hin und her. Da entdeckte er, völlig ohne sein Wollen, noch einmal das nämliche Kuriosum, und gleich daneben stand wieder eines. Eine Art drolliger Erregung durchströmte ihn. Und wenn er abergläubisch gewesen ware, hätte er jetzt goldene Berge vor sich gesehen. Aber es fiel ihm, wie gesagt, nicht ein, der Sache irgendwelche tiefere Bedeutung beizulegen. Indessen ergab er sich doch ganz unbewußt einer Reihe schöner Gedanken, die nun allmählich wie gesüllte Kähne lautlos vor ihm herzogen und in einen grosen, weiten Himmel hineinschwammen. Er suchte bereits emsig und absichtlich nach weiteren solchen Glücksblättern, brauchte aber ziemlich lange, bis er endlich wieder ein paar davon dicht beisammen sand. Es war ein merkwürdiger Plan, den er jetzt plötzlich ganz leise und sachte, wenn auch zunächst als bloßen Scherz, in sich näherte, bis dann das Vorhaben auf einmal jeste Gestalt annahm und schließlich ganz ernsthaft und brauchbar unter den Dingen der Welt seinen Platz hatte. Den Versuch wenigstens würde er auf alle Fälle machen. Warum sollten zum Beispiel die vielen jungen Herrlein oder die hübschen Fräulein, die die Stadt durchschwärmten und noch an das Glück glaubten, ihm nicht hin und wieder so einen erdgemachsenen Glücksklee abkaufen, wenn er sich etwa am Goethevlatz aufstellte, und ihm schließlich dreißig oder fünfzig Pfennig dafür zahlen? Er berauschte sich fast ein wenig an dem Gedanken, und mit einem ganz neuen Frohgefühl bemächtigte er sich jetzt des heutigen schönen Tages, den er mit all den besonnten Kornfeldern, der glühenden Hummelmusik und der warmen Bläue über den Wäldern wie ein süßes Bündel zusammenpackte und in die Bru#t einschloß. Bis er endlich heimkehrte, lackierte ihm schon der Abendtau die Stiefeln Und man kam zu dem Entschluß, daß das ner### Mädel unbedingt— unbedingt!— verpflichtet sei, ihren jungen Svortruhm in die Welt hinauszutragen und in Berlin einen Sieg zu erringen, der den Namen Hardenberg und Gernheim zu höchsten Ehren bringen müsse. Als Hansi Hardenberg am Morgen um acht Uhr auf dem Bahnhof Friedrichstraße ankam, weitete sich ihr Herz vor Freude, nun endlich am Ziel ihrer Sehnsucht zu sein. Sie hatte im Schlafwagen herrlich geschlasen, war vollig ausgeruht und befand sich infolgedessen in einem Zustand großer Unnternehmungslust. Ihr Vater, der sie ursorünglich begleiten wollte, war in letzter Stunde durch unausschiebbare Pflichten als Stadtoberhaupt abgehalten worden, und sie schaute sich nun ein wenig verdutzt auf dem Riesenbahnhof um. Zwar sab sie in der Nähe des Ausganges zwei junge Herren stehen im tadellosesten, modernsten Tennisdreß, von denen sie annehmen durfte, daß sie sie im Auftrage des Berliner Tennisklubs erwarten und geleiten sollten.— sie trugen auch Rosen in den Händen.— aber sie kamen Hansi so überelegant und blasiert und so geziert vor, daß sie ein Grauen davor bekam, mit ihnen zusammen zu sein. Sie gab sich nicht zu erkennen. Sie rißz die graue Reisemütze ab und zog den karierten Reisemantel aus, durch die sie erkannt werden sollte, und lief als dlondes, junges Mädchen ohne Hut im weißen Kleidchen an ihnen vorbei, nachdem sie einem Gepäckträger das Geväck gegeben hatte, das er in das Hotel in der Potsdamer Straße bringen sollte. Und nun stand sie in Berlin in der Friedrichstrabe, in der das rastlose Leden des frühen Vormittags pulste. (Fortsetzung solgt.) Zu Hause aber fülle er sofort ein Glas mit Wasser und senkte die langgestielten Kleeblätter einzeln und sorgfälig darein. Gleich der erst Versuch war durchaus ermutigend. Man wertete den sonderbaren Handelsmann des Goctheolatzes unbewußt als eine Art längst heimgegangener Poesie, und namentlich die frohgelaunten Backfische nahmen ihm, teils aus Herzlichkeit und Mitleid, teils in holdestem Glauben an das Glück seine Ware ab, die er auf einem ausgedienten alten Blumenständer feilbot. Späterhin preßzte er sogar, an den Winter denkend, den jeweils überzähligen Glücksklee zwischen den Blättern eines Buches und beftete dann die getrocknete Ware sorgsam auf bunte, geschmackvolle Paviersteifen. Er fing schon an, noch ganz leise, aber um so sicherer eine seltsame köstliche Persönlichkeit zu werden, die dem Goetbeplatz bald ebenso wesenhaft zugehörte wie der barocke Marienbrunnen. dessen soldblecherne Glorienstrahlen immer so zauberhaft im Sonnenwinde strahlten.— Nun ist aber leider von der schon erwähnten Maruschel, der Ehefrau des Matthias Scherb, zu reden, die mit ihrem Manne ein Stockwerk unter der Bodenkammer des alten Konz bewohnte. Konz hatte diese Person nie leiden mögen, aber er hatte doch immer wenigstens einen mühseligen Frieden mit ihr unterhalten. Die Maruschel war ein mittelgrobes, ünviges Weibsbild mit blitzenden Augen, großen, funkelnden Ohrringen und kohlschwarzen Haaren. Eigentlich ging dies alles den alten Konz ja nichts an. Und wenn arme Leute, vielleicht bloß aus Armut, schlecht waren, konnte man schließlich ein Auge zudrücken. Doch daß diese Maruschel ihn immer so offen und ungescheut in allerlei veinliche Sachen hineinzog, das verdroß ihn und quälte ihn. Was brauchte da, zum Beispiel, die Maruschel im Stockdunkel noch auf der Treppe zu kichern und gegen seine Kammer herauf zu spotten:„Halt, da geht's zum alten Doktor Konz hinauf." Der Satan mochte es wissen, was da wieder los war. Neulich haten beide. Mann und Frau, vom Holzboden aus morgens um viere einen Luderslumpen mittels des Holzhaspels in einem Korb in den Hof hinunterbefördert und dabei überlaut zusammen gelacht. Und der Lump im Korb hatte noch während seiner Luftfahrt die Bosheit gehabt:„Guten Morgen Herr Dokor!“ ans Fenster zu rusen. Wer — #S• O SZTT S BOZESES in aller Welt verlleh denn diesem Frauenzmmer das Recht, sich in das friedvolle Ende eines alten Mannes einzumischen? Konz genoß es schon als ein besondetes Glück, daß er ohne Mitwissen der Maruschel solange auf dem Goetbevlatz haute stehen dürfen. Darum hatte er auch sein Tischchen abends immer in einem Winkel der Kronenbrauerei untergebracht. Aber da ging nun das Weibsbild einmal gerade in dem Augenblick an seinem Stand vorüber, als eben ein Schwarm fröhlicher Backfische ihm einen großen Teil seines Vorrats abnahm und ihm für die nächsten paar Tage die Börse fütterte. Die widerliche Person drängte sich natürlich gleich an die vornehmen Fräulein beran. „Ei, da sieh mal, unsern Herrn Doktor Konz, was der hier für ein brillantes Geschäft betreibt! Davon hätten Sie uns eigentlich auch mal erzählen können, Herr Doktor,“ foppte sie sofort, während ihre Blitzaugen das Geld vom Tische wegfraßen, das er jetzt mit zitternden Fingern so schnell als nur möglich in der Hosentasche versorgte.„Kann ich nicht auch so ein Glücksblatt bekommen, Herr Konz? Was kostet denn das Stück? Ich denke, Sie verehren mir eins davon? Nicht? Ei, da sieh mal, was für ein Schlauberger sie sind! Da hätt' ich mir eber den Teufel unter den Engeln gesucht als meinen Doktor Konz unter dem Kaufmannsstand. Nun nimmt es mich nicht mehr wunder, daß es von Ihrer Küche herunter immer so lieblich duftet. Aber Sie schenken mir doch so ein Blättchen, nicht wahr" und meinem lieben Mann auch eins? Ich darf wohl gleich so frei sein, und mir zweie aussuchen, Herr Doktor?“ Sie beugte sich ohne weiteres über das Tischchen her und verdeckte mit ihrem breiten Rücken die ganze Auslage. Er hätte ihr vor lauter Erregung gleich einen saftigen Stockstreich über ihre gevolsterten Schultern ziehen können, wenn er nicht von vornherein gewußt hätte, daß das Weibsbild nur Spektakel gemacht und ihre Rache siebenfach geholt hätte. „Ihre Glücksblätter sind ordentlich zerschlitzt und durchlöchert, Herr Doktor,“ musizierte sie. „Das kommt vom Hagel,“ stieß er durch die Zähne bindurch. „Wo finden Sie denn die Dinger da, Herr Jonz!“ „Richt im Bett,“ versetzte er wie vorhin und drückte seinen Spazierstock vor Wut mit beiden Händen gegen die Erde. Also wohl im Kleefeld, Herr Glücksdoktor? Hahaha! Das muß ich doch mal meinem lieben Mann erzählen. Ich denke, er wird sich krumm lachen. Da hätten Sie aber schon lange eine seinere Wohnung nehmen müssen, Herr Konz, in der Hegelstraße zum Beispiel oder am Fürstenplatz! Das wäre so etwas für Euer Wohlgeboren.“ Sie warf den schwarzhaarigen Kopf zurück und schmetterte ihr Tachen nur so in die Luft hinaus. Dann ging sie endlich weg. Schon am andern Nachmitiag aber erschien der Mann der Maruschel, der sonst um diese Zeit im Bett lag und faulenzte und beschaute sich, verschmitzt lächelnd, von einer Hausecke aus die Sachlage. Dann verlief noch eine halbe Woche ohne besondere Ereignisse. Aber dann entdeckte Konz eines Vormittags plötzlich die schwarzhaarige Maruschel hinter einem schmucken, mit rotgefranster Decke belegten Tischchen, auf dem aus einem alivernden Glase ein grünes Kleebüschel leuchtete! Er mußte sich vor Schreck an die nahe Hausmauer lehnen, und er mußte abwechselnd die Augen zudrücken und wieder öffnen, um sich zu vergewissern, ob nicht seine Einbildung ihm da einen schlechten Streich spielte. Aber was er erblickte, war Tatsache. Die Marusche! stand hier so wahrhaftig wie der steinerne Goetbe und der übergoldete Marienbrunnen. Eigentlich hätte er den bisherigen Platz sogleich aufgeben und seinen Markt irgendwo anders aufschlagen müssen. Es wäre das klügste gewesen. Denn das lehrte weder die Bibel noch das Gesetzbuch, daß er nur gerade auf dem Goetheplatz sein Brot suchen müsse. Das konnte ebensogut die Rathaushalle oder der Bahnhof und so weiter sein. Und seine Wohnung hätte er eigentlich ebenfalls noch am nämlichen Tage aufgeben müssen, das heißt schon längst hätte er sie ja aufgeben müssen. Aber warum sollte denn gerade er die Stelle wechseln? Hatte er nicht als erster hier gestanden? Und war er nicht als erster aus den Kleehandel gekommen? Er würde also trotz allem seine Sache behaupten und nun erst recht nicht von der Stelle weichen... Dumme Welt! Wie jetzt die grünen Burschen und selbst Herren in Jahren bei dieser falschen Marusche! Glücksklee einkauften und wie sie sich von ihren blitzenden Blicken bezaubern ließen, diese einfältigen Seelen. Wo das Weibsbild nur immer die Unmasse von Glücksklee auftrieb? Er selber hatte oft einen ganzen Tag lang zu lausen, um nur ein halbes Dutzend Blätter zusammenzubringen und mußte also herzlich froh sein, wenn er zweimal oder dreimal in der Woche Verkauf abhalten konnte. „Was mich anbelangt, so beziehe ich mein Glück vom Gärtner", hatte sie ihm nun letzthin auf der Treppe höhnisch nachgerufen. Eines schönen Morgens machte sie sich aus vurer Bosheit mit ihrem Tisch und allem, was sie darauf hatte, auf die nämliche Seite des Goethevlatzes hinüber, die der alte Konz innehatte. „Es ist schöner und schattiger hier," soppte sie schon von serne. Dann pflanzte sie, frech wie sie war, dicht in der Nähe des Alten ihren Kram auf, und warf ihm ihr Gelächter ins Gesicht:„Sie erlauben doch wohl, Herr Doktor?“ Er hatte schon den Arm gestrafft und die Faust geballt. „Jeb, Herr Doktor, machen Sie mir nicht angst, ich hin eine schwache Frau," lachte sie. Da naberte sich zufällig eine Horde junger Frühschövpler ihrem Tische. „Das Glück, meine Herren, für bloß fünfzig Pfennige,“ musizierte sie zuckersüß. „Wenn ich noch einen Kuß dreinbekomme, zahle ich eine Mark, faselte ein gelbsüchtiger, bochaufgeschossener junger Fant. „Und bei mir kostet ein Stück heut zwanzig Psennige ohne Kuß! und mit Kuß ebenfalls zwanzig Pfennige!“ brüllte jetzt nebenan der alte Konz plötzlich. „Holla, die Konkurrenz wird ungemutlich," bub einer aus der Horde an. „Der perr Doktor ist von jeher ein bißchen ausgeregt", lachte die Maruschel.„Er geht mit dem Mond und hat so seine Zeiten.“ „Unverschämtes Luder," flammte der Alte nun aber auf und erhob seinen Spazierstock. „He. Herr Kleemeister, werden Sie mir nicht grob, bitte,“ fauchte die Maruschel ihren Gegner an. „Unverschämtes Luder! Das schrei' ich jetzt nochmal vor aller Welt. Jawobl! Und überbaupt, wenn man so eine ist wie du, dann sollte man andere Leute gefälligst in Ruhe lassen? Verstanden". Pfui Kuckuck!“ stieß der Alte mit wutverzerrtem Antliv heraus. Da aber erschien plötzlich und wie aus der Erde geschlünft der in seinem Hinterhalte schon länost sertige Mann der Maruschel, schlug dem morschen Alten mit saftigen Flüchen den Stock aus der Hand, schmetterte ihn zu Boden und trat ihm dann wie einem tollen Hund auf dem Leibe herum Als das geschehen war, kamen die Schutzleute herbei und schrieben die Sache auf.— Im Krankenhause ward der Alte dann noch einmal notdürftig zusammengeflickt. Und nun konnte er auch an der Gerichtsverhandluns teilnehmen, wo die Maruschel und ihr Mann. die ihm in der Notwehr das Blut ein wenig umgerührt hatten, nach vielen Worten schließlich freigesprochen wurden. Und die Welt ging ihren Gang. Aber eines Spätnachmittags, als Konz aus seinem täglichen, neuen Heimweg am Gerichtsgebäude vorbeikam, entdeckte er doch plotzlich etwas, das ihn seltsam umstimmte. Da schritt nämlich die Maruschel in einem armseligen, hellgestreiften, bläulichen Waschkleid, das ihre Figur kaum schlucken konnte, in groben, grauweißen Strümosen und derben, lauten Schuhen. ohne Hut und alles, mitten auf der Straße, und hinter ihr der stieg ein Gesängniswärter in Unisorm. Was sie wohl verbrochen hattEr war nicht mehr neugierig. Aber es gab also auch schon unter diesem irdischen Himmel doch so mancherlei Gerechtigkeit. Das war kein geringer Trost in der Zeit, in der es nur allzuoft aussah, als waren die Straßen von einem Ende zum andern mit lauter Lug und Trug gepflastert. Neger John Der Kapitän weigerte sich, den Hund an Bord zu nehmen.„Die„Alagoas" fährt nur Passagiere!“ brüllte er zum Kabn hinab.„Kajüten für's Vieh gibts hier nicht!" Dann spie er einen großen Fetzen Kautabak auf die Planke, worauf Bim, sein Kapuzinerasse. vor Schreck zu kreischen begann. Julita, stumm, regungslos, hockte zwischen ihrem Bündel und dem Foxterrier. Sie sah die breite Schulter des Portugiesen hinter der Reeling verschwinden, — sie begriff langsam, daß dieser Mann kein Erbarmen hatte. Die Sonne stach, blau leuchteten die Berge über Rio. Julita dachte an die Kaffeefelder, in denen sie gearbeitet halte. an ihre Einsamkiet dert, an die drei Jahre, durch die das Tier sie begleitet hatte. Als sie seine Zunge an den Fingern fühlte, entschied sie. Sie fuhr zurück. Wortlos tauchte der Neger die Riemen ins grünliche Wasser. Vielleicht freute er sich auf das Geld, das er für diese unvorhergesehene Rückfahrt fordern durfte. Schätzend ruhten seine weißen Augen auf der zusammengekauerten Frau. Dann knirschte der Bug „Ich werde Ihnen das Vieh an Deck schaffen, Signora. Erwarten Sie mich Schlag elf am Steg, wollen Sie)“ Julita hob den Kopf. Ihr Herz schlug. „Aber ich habe nur noch zehn Milreis.“ sagte sie boffnungslos. Der Neger rückte auf der Bank hin. Sie möge nur kommen, war seine Antwort.. Er stieß das Boot ab, Von Erwin Sedding. lachte mit blanken Zähnen an sich hinunter und verschwand. Und Julita kam. Obwodl sie Brasilien kannte und die Neger und die Rolle, die das Geld in den Hafen orten spielte. Aber der Schreck, daß sie ihren Hund verlieren oder das teuer bezahlte Schiffsbillett fortwersen mußte, hatte sie leichtsinnig gemacht. Und dann — der For besaß ja Zähne. Er konnte beißen und Alarm bellen für sie. Schwarz lag die Trovennacht über der Küste. Nur eine Dovvelreibe funkelnder Lichter, die Bucht wie in ein Geschmeide fassend, trennte das unsichtbare Meer von den Bergen. Julita wartete ohne Zuversicht. Wenn die Hafenpolizei nicht schlief war sie doch sowieso vergeblich gekommen. Nach der Vorschrift durfte kein Fahrzeug bei Dunkelheit unterwegs sein. Ganz plötzlich stand dann die Riesengestalt des Negers vor ihr. Die Brandung hatte das Anlegen des Bootes übertönt. Selbst der Fox war mit einem heiseren Laut zusammengezuckt „Binden Sie ihm die Schnauze, und dann geben Sie ihn mir! Morgen werden Sie mit den letzten Passagieren abgeholt.“ Auch jetzt wieder handelte die Frau ohne eigentliche Ueberlegung, da sie dem gehorchte, der ein Verbrecher so gut sein konnte wie der Helfer, für den er sich ausgab. Er nahm den Hund in das Boot und stieß ab, während sie allein vor dem Laufsteg stand, vom Atem der südlichen Nacht umweht, der ab und zu den Knall einer fern krevierenden Feuerrakete herübertrug. Sie fühlte sich hilflos und matt. Am nächsten Morgen sollte der Damoser seine Fahrt antreten. Als Julita am Lauisteg stand und auf das Boot wartete, wunderte sie sich, daß ein Fremder das Fahrzeug zur Reede brachte. Sie sah wahrend der Fahrt weder die Inselklipven noch das Fort aus den Frühnebeln gleiten. Eine Ahnung, dumpf und beängstigend, wurde groß in ihr. „Wo ist der Neger?" fragte sie den Matrosen, ihr am Fallreev des Schiffes das Gepack adnahm. Achselzucken. Die Sirene heulte Wöllchen in die strahlende Bläue des Tages, murrend nahm die Schiffsschraude ihre Arbeit auf. Jetzt wußte Julita, daß sie betrogen war. Sie ging nach Achterdeck, stieg in das Logis hinab und weinte. Der Mann hatte nichts von ihr gewollt. nicht eine Münze. Nur den Hund. Für den Hund hatte er der Hafenbehörde getrotzt und den Dienst verlassen. Der Mann war ein Lumo, und nicht nur des, er war verrückt! Nur ein Neger mit dem Trieb des Naturmenschen, sich vernunftlos alles anzueignen. was ihm in die Augen stach, war einer solchen Tat fähig. Da bellte es irgendwo. Julita erschauerte. „For—?!“ „Jau—1—1*+—* Das Tier lag neben einer Futterschüssel im Geväckraum. An seiner Halskette hing ein Stück fettigen Paviers, darauf eine steise Hand geschrieben hatte: „John fortgejagt. Kavitano gemerkt, daß John Boot genommen. John.“ Bäder und Sommerfrischen. kinder, die den dicken Zeitgenossen, der(des Jahr nach Kissingen zur Abmagerungskur fährt, um hernach nur möglichst bald wieder in seine gewohnte Rundung zu kommen, über den Venedigschwärmer, der verständnislos der Hochkultur vergangener Jahrhunderte gegenübersteht und seine Befriedigung findet, wenn er die Tauben auf dem Markusplatz gefüttert, die Skatbrüder, die der schönste Sonnenuntergang nicht„reizt“, nur der Grand mit Vieren, und die es als stumpfsinnig empfinden, wenn Papa Krause sich der Jugend als willkommenes Objekt zum Einbuddeln zur Verfügung stellt. Und gerade die Jugend ist es, die heute in die Art des Reisens mit frischesten Anschauungen eingegriffen hat, Augen hell und Herz gesund, nehmen sie die Schönheiten der Natur auf, mitreißend klingt ihr Wanderlied, und das Unbekümmerte ihres Wesens verscheucht auch dem Alter zeitweise Kummer und Sorgen des Alltags. Und das tut not! In Gottes Natur finden sich immer noch die So lange Menschen leben, hat sich der Wandertrieb geäußert, nur seine Formen haben sich seit urdenklichen Zeiten bis heute gewandelt. Die einschneidendste Wandlung hat natürlich die Entwicklung der Technik, der Beförderungsmittel hervorgerufen. Der heute lebende Kulturmensch nennt Vorteile sein eigen, die eine vorhergegangene Generation noch gar nicht ahnte, trotz der mit unglaublicher Divination geschilderten Zukunftsbilder eines Jules Verne und anderer Traumdichter. Frühere Jahrzehnte vertieften sich in Reisebeschreibungen von Leuten, die sich in„ferne“ Gegenden gewagt, wohin heute zu pilgern bereits fast etwas alltägliches ist. Die heutige, als schnellebig bezeichnete Zeit braucht sich gar nicht erst in Bücher zu vertiefen, um Gegensätze aus der Vergangenheit sich lebendig zu machen, es genügt schon eine beliebige Frage an Vater und Mutter; wenn die von ihrer Hochzeitsreise erzählen, was sie da alles gesehen und erlebt haben, dann lacht das jüngste Kind hellauf, und gar erst, wenn Großmutter den Enkelkindern etwas von dem erzählen will, was in ihrer Jugend ihr be deutendster Reiseeindruck war. Dabei darf aber nicht übersehen werden, daß die frühere Zeit ungleich tiefer von Einzeleindrücken erfaßt wurde, als die heutige PAPA KRAUSE WIRD TAOLICT EINMAL BEGRABE besten Heilmittel für abgearbeitete Großstädter; heraus aus der Steinwüste ist die nur zu verständliche Losung, die um diese göttliche Zeit allüberall gepredigt wird. Die Lichtseiten des Daseins zu erfassen suchen, „NOHIN ROLLST DU ·APFELCHIEN wo es nur geht, und Körper und Geist zu stärken zu neuer Tätigkeit, sei Ziel und Zweck der Reise, den Blick zu weiten und mit neuen Eindrücken neue Ideen zur Verwirklichung reifen zu lassen. Ohne Geld geht es nicht, aber nur mit Geld erst recht nicht. Ueberwunden ist die Methode, die da lautete, sich die Berge von unten, die Kirchen von außen und die Wirtshäuser von innen anzusehen, viele machen es einmal umgekehrt und fahren gewiß nicht immer schlecht dabei. Ob Sonne, ob Regen, ob gutes Unterkommen, ob hohe Preise, wie es immer sei, in jedem Jahr sprüht frisch die Reiselust, ein Zustand, auf den auch das Wort Heinrich Heines paßt:„Es ist die alte Geschichte, doch bleibt sie ewig neu!“ AUP NACH KISSINGEN! Ferien im Sauerland. * W a n d e r n i s t w o h l h e r r l i c h i m m e r Von der Alp zum Meeresstrand, Aber schöner ist es nimmer Als in unserm Sauerland. Last daheim die Altagssorgen, Komm, wir wandern in den Morgen, Komm, wir jubeln immerzu: Schöne, schöne Heimat du! (H. Luhmann.) : Wer kennt nicht Paul Kellers„Ferien vom Ich“ und hat nicht schon im Stillen den Wunsch gehegt, ähnlich so unterzutauchen zwischen grünen Bergen, um, ganz losgelöst vom Alltag und jeglichen Gedanken an den Beruf daheim, einmal richtig auszuspannen und sich innerlich neu zu sammeln für künftiges Tagewerk? Wer möchte nicht seine Ferien irgendwo verbringen, da ihn nicht jeglich Ding und der Menschen Gehabe an seine eigenen kleinen Alltagssorgen und das Hasten und Drängen der Großstadt erinnert? Wer sehnt sich nicht das ganze Jahr über, einmal die Freiheit in Gottes unerschöpflicher Natur ganz auszukosten und ein paradiesisch Dasein zu führen unter einfachen, biederen Leuten inmitten kräftig duftender Wälder und Matten, auf weitsichtiger Bergeshöhe oder im stillen Talesgrunde? Der eine wird sein Ränzel schnüren und mit seiner Eeheliebsten oder seinen Kindern für einige Tage oder Wochen wandern und schauen wollen, was es jenseits der Stadtmauer an Schönem und Herrlichem gibt, dabei aber seinen Körper und seine Seele baden in frischer Luft und fröhlichem Rasten. Der andere zieht es vor, sich geruhsamer zu erholen und in die Sommerfrische zu gehen, um von einem Standorte aus die nachste Uimgebung eines noch LORHLET. CHAANGVEREIN, LIRDERKRANZ“ „Ich weisa nicht was soll as bedenlen, von den üblichen Masseneindrücken. Gerade die„Kehrseiten" des Reisens waren es denn auch, die stets zum Spott herausgefordert; ganze Literaturen in Wort und Bild existieren darüber. Wie haben ältere Theaterbesucher in dem Volksstück„Hasemanns Töchter“ über den prächtigen alten Hasemann gelacht, der als Vorbereitung zu seiner ersten„Reise“ in die Nachbarschaft das ganze Kursbuch monatelang vorher auswendig lernt, sich mit allen Schikanen gegen Zugunfälle sichert— und dann den Zug verpaßt. Wie lachen heute noch in dem Lustspiel„Im weißen Rößl“ selbst die abgebrühtesten Leute über die prachtvollen „Reisetypen“, den„Berliner", der im Hochgebirge „grünen Aal“ haben will, den„Professor“ mit dem „Reisezauber“, der ohne Gepäck reist und sich selbst „Licht“ mitnimmt, um seinen Reiseetat nicht zu überschreiten. Wie oft hört man, daß nach den mühevollen Vorbereitungen der Abschied mit der Brust voll hochgespannter Erwartungen das Schönste gewesen sei, von da ab tritt die„Tücke des Objekts“ auf Schritt und Tritt in Aktion. Wirkliche Genießer suchen sich deshalb auch die Wege abseits der sog. Heerstraße und sie haben nur ein mitleidiges Lächeln für Menschenunbekannten Landstriches kennen zu lernen. Beide Arten von Menschenkindern kommen an vielen Stellen unseres lieben weiten Vaterlandes auf ihre Kosten. Wieviel prachtvolle Berglandschaft drängt sich nicht zwischen der Küste des Sauerlandes und den kahlen Höhen der Eifel auf unsere weite Heimat zusammen! Da braucht es keines Wettbewerbs unter all den herrlichen Bergländern; sie bieten Raum genug für die Millionen erholungssuchenden Alten und Jungen. Wenn hier jedoch ein gut Wörtlein für das sauerländische Bergland eingelegt werden soll, so geschieht das aus dem Grunde, weil das umfassende Sauerland nebst Siegerland und Wittgensteiner Land unter den deutschen Witzelgebirgen heute noch und VENEUIG obgleich es unmittelbar vor den Toren des rheinischwestfälischen Industriegebietes und des Wuppertales liegt, längst nicht so bekannt und gewürdigt wird, wie es verdient. So kennt auch der Holländer z. B. die sauerländischen Berge meist gar nicht, ja ihm schwebt als nächstes Bergland stets die ferne teure Schweiz vor Daß ihm beinahe vor der Nase mehr oder weniger schroffe Berge in ungezählter Hülle vorhanden sind, die sich bis 842 Meter erheben und von denen garnicht so wenige sich bis 300 Meter aus der Umgebung sich emporrecken, weiß selbst der größte Teil der Bewohner am Rhein und zwischen Lippe und Wupper nicht einmal. Durch die vielfache Zerklüftung des Bodens ist eine reiche Abwechllung an landschaftlichen Reizen gegeben. So breitet sich dann auf einer Fläche von weit über 100 Kilometer Ausdehnung zwischen Ost und West und etwa 80 Kilometer Ausdehnung zwischen Nord und Süd ein hauptsächlich durch die Ruhr und ihren größten Nebenfluß, die Lenne, im in Suden durch die Anfänge der Sieg, Lohn und Eder tief durchturchtes Gewirre von stark bewaldeten Bergen aus, drinnen, vielfach seitab jeglichen Verkehrs eingebetet, hunderte hübscher Sommerfrischen liegen. Wie in keinem andern deutschen Gebirge aber lächeln uns aus den grünen Bergen etwa zweidußzend blauer Stauseen entgegen und laden uns mehr als ein halbes Dutzend Höhlen mit den kostbarsten Tropfsteingebilden zum Besuche der Unterwelt ein. Das sind die Besonderheiten des Sauerlandes. Die Zahl der Burgen und Schlösser, die uns von Bergeshöhe oder auch aus schmuckem Talesgrunde zuwinken, ist gewiß nicht so reich wie am Rhein, doch finden sich darunter manche, deren Besuch sich lohnt. Abgesehen von wenigen an Hauptverkehrsstraßen gelegenen Plätzen ist jedoch für des Sauerlandes Sommerfrischenorte bezeichnend die unendliche, wohlluende Stille innutten ländlichen Tuns und meilenweiter Hochwälder. Die vorlin schon erwähnte Vielgestaltigkeit der Gebirgslandschaft die sich überall im Sauer= und Siegerlande, wie auch im verträumt daliegenden Wittgensteiner Lande findet, macht nicht nur das Wandern hier zum besonderen Genuß, sondern verleiht den Sommerfrischen dazu den Vorzug, daß man von allen Orten aus die dankbarsten und erquickendsten kleineren wie größeren„ Ausflüge und Wanderungen unternehmen kann. Der Reichtum neuer Eindrücke ist daher im Sauerlande beinahe unbegrenzt. Auch Jagd= und Fischereifreunde kommen hier auf ihre Kosten. Zur Herrlichkeit des Sauerlandes gesellt sich endlich noch ein durch und durch gesunder Menschenschlag mit ebenso gesunden Ansichten, aber auch oft schalthaftem Humor, wie der größte sauerländische Dichter F. W. Grimme Land und Leute unuvertrefflich in seinem Buche„Das Sauerland und seine Bewohner“ geschildert hat. Eng umklammert wird das sich südlich Soest bis in den äußersten Südzipfel Westfalen; erstreckende Sauerland von zwei D=Zuglinien, einmal am Nordrande zwischen Hagen und Rassel beim Berlin und zum andern an der Westseite zwischen Hagen und Siegen— Frankfurt a. M. Im Osten gehen die sauerländischen Berge unmerklich in das Waldecksche über. 26 Hauptwanderwege, alle einheitlich gezeichnet, von denen einzelne bis sie ben Wandertage umfassen, durchkreuzen das grüne Bergland nach allen Himmelsrichtungen und führen entlang aller Sehenswürdigkeiten und seitab aller staubigen Landstraßen. Der Sauerländische Gebirgsverein, dessen Hauptgeschäftsstelle in Iserlohn, Hochstraße 8, jederzeit Wanderpläne und Sommerfrischenverzeichnisse versendet, unterhält das Wegenetz in mustergültiger Weise durch jährliche Nachbezeichnung. So wird, aber nicht allein durch das große Wegenetz, für die Bequemlichkeit des Sauerlandbesuches gesorgt. Die Hauptfrage: „Was kostet denn der Aufenthalt im Sauerlande" soll zum Schluß gleichfalls beantwortet werden. Bei mehrtägigem Aufenthalt sind Zimmer mit voller Pension bereits von 4 RM. an erhältlich. Von den einfachsten Ansprüchen an bis zu den größten werden hunderte von Gasthöfen besten Rufes gerecht. Vor allen Dingen dürfte der Mittelstand hier sein Eldorado finden. Sommerfrischenverzeichnisse vom Sauerlande, Siegerlande und Wittgensteiner Lande werden gegen Voreinsendung von 25 Pf. in Marken ein Heft mit Vorschlägen zu über 100 Sauerlandwanderungen wird unentgeltlich von der Hauptgeschäftsstelle des Sauerländischen Gebirgsvereins in Iserlohn versandt. Wer das Sauerland noch nicht kennt, mache einen Versuch, zu ergründen, ob des Dichters Worte wahr haben: Aber schöner ist es nimmer Als in unserm Sauerland! Wohlan, es lockt der Sonnenschein des Sommers 1928 zur Ausspannung und es breitet das Sauerland seine waldesgrünen Arme weit aus, alle jene jastlich zu empfangen, die in ihm, erlöst von Alltagssorgen, gestärkt zu neuem Schaffen werden mächten. Das schöne Sauerland. Wanderung Nr. 12. Auf 1 Tag ins östliche Sauerland. Auf einer Sonntagskarte bis Fredeburg, die wahlweise auch bis Winterberg geht, fahren wir Samstags nachmittags bis Meschede. Zur Vorsicht haben wir die Blätter Brilon, Winterberg und Schmallenberg der Sauerlandkarte 1:50000 des Sauerland=Verlages, Iserlohn, zu uns gesteckt. Hunau=Roos(818 Meter), an der Essener Schutz= hütte vorbei langsam abwärts bis zum freundlichen Schieferstädichen Fredeburg(2¼ Stunden seit der Nassen Wiese). Da die Wanderungen nur 5½ Stunden Zeit fordert, bleibt genügend Muße übrig, um sich die eine oder andere guterhaltene Dorfstraße mit ihren Fachwerkhäusern zu betrachten Die Rückfahrt können wir dann über Wennemen oder Altenhundem antreten, je nachdem uns besser Anschluß winkt. Wem diese Wanderung zu kurz war, kann sie etwas länger und abwechslungsreicher dadurch gestalten, daß er von Ramsbeck auf Hwstr. 16 bis zum Dörflein Wasserfall(“. Stunde) hinaufsteigt, sich dort den nach regenreichen Tagen kräftig rauschenden und 30 Meter abfallenden Wasserfall anschaut, und darauf auf Hwstr. 10 über Heinrichsdorf und Ober=Valme nach Bödefeld gelangt. Ab Ramsbeck ungefähr 3 Stunden. Dadurch verlängert sich die Gesamtmarschzeit auf 6½ Stunden. Vom Bahnhof aus überschreiten wir die Ruhrbrücke und suchen den Marktplatz des aufblühenden Städtchens. Hoffentlich weht nicht gerade der durch Grimme so bekannt gewordene„Meskeder Wind“, daß wir eine freundliche Wanderung haben. An der östlichen Seite des Marktplatzes beginnt die Hauptwanderstrecke 16 des Sauerländischen Gebirgsvereins. Die ersten ¼ Stunden wollen mit Schweiß erkämpft sein, gilt es doch 250 Meter höher zu klimmen bis zur Kapelle am Vogelsang. Schön ist die Aussicht von unserem Wege aus. Auf Wald- und Feldwegen, immer über 400 Meter hoch, verläuft unsere Strecke über Schederberge, dann oberhalb der Lungenheilanstalt zur Beringhauser Klause, weiter über Berlar und endlich hinab nach Ramsbeck im Tal der Valme. 2¼ Stunden betrug der Gesamtmarsch und wir laden hier den Rucksack bei einem „Wirte wundermild", so erwa solche noch vorhanden sein sollten, ab. Für den Nachmittag wars genug der Leistung. Vielleicht erzählt uns ein alter Ramsbecker am gemütlichen Abend noch manches Histörchen aus der Gründerzeit dieses beinahe„Weltstadt" gewordenen sauerländer Bergdörfleins. Wenn nicht, kann man in Grimmes Büchlein„Das Sauerland und seine Bewohner“ auch ergötzlich nachlesen, welche Hoffnungen die Bleigruben Ramsbecks einst in der halben Welt erregt hatten. Tatsache ist auch, daß die berüchtigten Bleidächer der Gefängnisse Venedigs von hier stammen. Doch besser ist, wir träumen in der folgenden Nacht nicht davon. Am Sonntag setzen wir unsere Wanderung fort, wills Gott, bei sonnigem Himmel. Vorerst folgen wir der weißgezeichneten Raute des Bezirksweges Warstein=Astenberg südwärts durch den Ort zu den Häusern von Werdern, steigen dann auf einem Waldwege den langen Rücken des Faulberges hinan und drüben wieder hinab, berühren die Häuser von Brabecke, steigen wieder hinan und nochmals bergab, bis wir im weiten Felde Bödefeld erreicht haben(2 Stunden vom Ausgangspunkte aus). Von hier ab halten wir uns auf Hwstr. 10. Erst mählich, dann stärker steigend gewinnen wir die Höhe des Kreuzberges, dessen Kapelle größtenteils eigenhändig von dem einstigen Pfarrer Montanus erbaut worden ist, und danach der Kahlen Bauke. 300 Meter Steigerung sinds insgesamt bis zur Nassen Wiese, die wir nach 1½ stündiger Kletterei berühren. Es ist ein sumpfiges Gelände hier oben und nicht ratsam, weit vom Wege abzugehen. Der Bezirksweg, der bis ungefähr hierhin mit unserer Wanderstrecke gleichläuft, wendet sich dem Kahlen Asten zu, wir aber machen eine Drehung nach Westen und wandern auf herrlichen Waldwegen mit öfteren schönen Ausblicken über den Die bedeutendsten rheinischen Bäder. Eine Fülle bedeutendster Heilquellen und landschaftlicher Schönheiten, wie sie in keinem deutschen Gebiet, ja in Europa nicht mehr angetroffen wird. Plätze von altem Ruf, deren Gesundbrunnen schon die alten Römer kannten, die schon damals, man denke an Wiesbaden,„internationale Kurorte" waren, die im Mittelalter nichts an ihrer Bedeutung einbüßten und mit dem Fortschreiten ärztlicher Wissenschaft immer mehr ihren Ruhm verbreiten konnten.— An des Reiches Westgrenze die Bäderstadt Nachen mit der heißesten Quelle Mitteleuropas, Thermalschwefelbad gegen Rheuma, Gicht, Ischias, Haut= und Nervenleiden. Nahe an der bekgischen und h dischen Grenze gelegen, ist es schon seit langem ein Krönung findet anerkannt internationaler Platz, der auch nach dem Kriege wieder nach Bedeutung und Anerkennung strebt. Im Kranz der sieben Berge zwei kleine Badeorte von ganz eigenem Reiz: Godesberg und Honnef. Godesberg! das weckt zunächst Erinnerungen anderer Art: Vergnügen, Lust, Freude. Eine Landschaft taucht auf, wie man sie selten finden mag. Der alte und würdige Redoutenpark mit der kleinen Redoute, langgestreckte Alleen, Parks, Gärten in herrlichster Dom-Inneres Drachenquelle, bevorzugt bei Erkrankungen des Rachens, des Magens und manchen inneren Krankheiten. Ein kleines Kurhaus ist Mittelpunkt des Kurlebens. Ein völlig ausgeglichenes Klima sorgt für recht angenehmen AufNahe an der bekgischen und hollän= enthalt, der in der wundervollen Landschaft seine Ni denen bad! Trötz umgrenzter Ausmaße, die die Landschaft zieht. Eine Mischung von Altem und Neuem. Alt die hochgiebligen Häuser des ehemaligen Dorfes, alt auch die Ruinen hoch oben auf den Bergen, neu aber Kureinrichtungen, neu auch der Geist, der dieses Bad betreut. Neu, daß heißt fortschrittlich! Zu empfehlen herrlichster bei Erkrankungen innerer Organe, besonders aber bei Blütenpracht, eine wundervolle Rheinpromenade mit Zuckerkrankheiten. Das ist der Weltruhm Neuenahrs, reiter=Klasse dem Blick auf die sieben Berge, dann aber, wohl etwas seine große internationale Bedeutung. Noch ein an- Frau Beit, versteckt, nicht weit vom Redoutenpark die Trink= und deres Eifelbad ist hier zu nennen, das kleine Badequelle, das Badehaus, wo Herzkranke, Blutarme.! Bertrich kranke Frauen und Bleichsüchtige, Erholung suchen und finden. Ganz anders wieder Honnef! Zwischen dem Rhein und den Ausläufern der sieben Berge, treu von ihnen umhegt, gelegen. Hier lockt zunächst das schöne Gebirge, das nahegelegene Rhöndorf, unterhalb des Drachenfels. Kranke aber finden Heilung in der der Rheinprovinz, bevorzugt bei Gicht, Rheuma und Ischias, Herz= und Nervenkrankheiten. Nachitis, Frauenleiden usw. Einen großen Vorzug haben beide Nahebäder: eine herrliche Landschaft, ungestört von dem oftmals lauten Getriebe des Stadtlebens. Bad Dürkheim sei noch zum Schluß erwähnt. Ein würdiger Schluß wenn man diesen wundervollen Platz einmal gesehen hat. Eine Perlenkette landschaftlich schönster Plätze sind die rheinilschen Bäder, Jahre lang zwar gemieden, nun aber wieder das Ziel von Kranken und Gesunden, die hier Genesung und Ausspannung suchen. Und eins sei noch erwähnt, daß auch die neue Zeit in rheinischen Bädern und Kurorten nicht stehen geblieben ist, daß Neuerungen aller Art immer weiter getroffen werden und alle miteinander wetteifern, den Aufenthalt zu verschönern. Keine Ueberfüllung des Bades Salzusten. Glänzender Verlauf des Reit- und Jahrtourniers. Entgegen den in den letzten Tagen vielfach kursierenden Gerüchten von einem Mangel an geeigneter Unterkunftsmöglichkeit infolge angeblicher Ueberfühlung des Bades teilt die Badeverwaltung mit, daß es sich um eine völlig aus der Luft gegriffene Annahme handelt. Wohl ist der Zugang an Gästen seit Beginn des Monats Juli außerordentlich stark und ein Beweis dafür die Tatsache, daß allein am Montag, dem 2. ds. Mts. nicht weniger als 462 Kurgäste eintrafen. Trotz dieses erfreulich lebhaften Besuches, der Bad Salzuflens großen Ruf als führendes Heilbad nur erneut bestätigt, kann von einer Ueberfüllung keineswegs geredet werden, da die in den letzten Jahren an Zahl wesentlich erweiterten Hotels und Pensionshäuser Salzuflens in der Lage sind, über 4500 Fremde zugleich in bester Weise zu beherbergen und somit die Gefahr der„Obdachlosigkeit" nicht besteht. Die Gesamtzahl der diesjährigen Bad Neuenahr! t weit abseits des Rheins, oberhalb der gol- Leit 1210# 9 Reile, dem Unterlauf der Ahr, gelegen. Welt= Kurgäste belief sich am Donnerstag, dem 19. Juli auf b. die die Landschaft 16768 Personen gegenüber 15279 Personen am gleichen Zeitpunkt des Vorjahres. Vor etwa 5000 Zuschauern verlief am Sonntag das Bad Solzufler Reit- und Fahrtournier als die glänzendste pferdesportliche Veranstaltung des Jahres im Freistaate Lippe. Erste deutsche Tournierwie Major Lotz, Graf Görtz, Spillner, Frau von Heynitz, Frau Spillner erritt sich wertvolle Siegespreise. Von schönstem Sommerwetter begünstigt, wickelte sich das abwechslungsreiche im Tal der Uß, nahe der Mosel. Auch schon von Badeleben in Salzuflen in der beliebten, geruhsamen Römern entedeckt und beliebt bei ihnen. Die Trierer un die Kurerfolge im besten Sinne sordernden Kurfürsten legten den ersten Stein für das spätere Weise ab. Bunte Sommerpracht, die Heilkraft der Bad. Das„Milde Karlsbad“ hat man dieses idyllische springenden Quellen und genügenden Wohnungen, in Plätzchen genannt. Magen, Darm, Leber und Galie denen man sich wohlfühlt, warten immer gern auf St. Maria=Kapitol können hier gesunden. Gichtkranke werden hier wieder lebendig und frohgelaunt. Aus dem Tal der Mosel ins Tal der Lahn nach Bad Ems. Hätte es nicht auch schon eine lange Geschichte, so wäre sein Ruhm neu gegründet worden durch den Aufenthalt Kaiser Wilhelm I., der manche Großen des In= und Auslandes nach hier zog. Das lange schmaneue Gäste Thermalsolbad Bad Hamm(Westf.) Kurzeit vom 1. Mai bis Anfang Oktober. Badezeiten: an Wochentagen von 8—12 Uhr vorm. und 2½—7 Uhr nachm., Sonntags von 8—12 Uhr vormittags. Das Bad ist mit seiner heilkräftigen Thermalsole le Tal der Lahn wird zu beiden Seiten völlig be= seit Jahren wirkungsvollstes und bestempfohlenes herrscht von dem stattlichen Kurhaus mit seinen Wun= Heilbad für Rheuma und Frauenleiden und ferner derquellen, die von Kranken aus aller Welt aufgesucht für Krankheiten der Luftwege, Herzleiden, Krankwerden, solche die an Katarrhen, Asthma, Grippefol=heiten des Rückenmarkes, chronische Entzündung der gen, Herz= und Gefäßerkrankungen leiden. Wiederum Leber und Milz, Exudate, Bleichsucht, Blutarmut, folgt ein kleines Bad, das aber besonders durch seine Skrofulose, Rachitis, Erschöpfungszustände. Lage gefangen nimmt: Salzig. Die Badeanlagen sind vollständig renoviert und neuzeitlich eingerichtet. Im Inhalatorium sind die nahe bei Boppard gelegen. Seine Quellen werden be= neuesten Apparate im Gebrauch. Inhaliert wird zer sucht bei Gicht, Rheumatismus, Herz= und Gefäßer= stäubte Sole und die verschiedenen Medikamente. Nekrankungen, Gallen= und Nierenleiden. Bad Salzig ben der Thermalsole, die nach besonderer Zubereitung ist noch neueren Datums, aber schon weithin bekannt auch zu Trinkkuren mit bestem Erfolg verwandt wird, wegen seiner Heilerfolge. Im Tal der Nahe zwei bekannte Frauenbäder: das Radium-Solbad Kreuznach und Bad Münster am Stein. Kreuznach ist das deutsche Frauen= und Kinderbad. Mehr als 20 radioaktive Solquellen treten im Gebiet der Stadt zutage. Die Kreuznacher Kur besteht vor allem in Badekur, dann aber auch in Trinkkuren und Inhalationen, sowie in Liegekuren und radioaktiven Solbädern. Münster a. St. ist das älteste Solbad werden alle medizinischen Bäder geboten. Für die Fangobehandlung sind besondere Abteilungen, je eine für Männer und Frauen, vorhanden. Günstig beeinflußt wird die Wirkung der Kurmittel durch die ruhige und idyllische Lage des Kurortes. In großen, gut gepflegten Anlagen und in dem ausgedehnten alten Laub= und Tannenwald(zus. ca. 600 Morgen) findet der Erholungsbedürftige wie auch der Gesunde Ruhe und angenehmen Aufenthalt. Bader= und Pensionspreise sind mäßig. Badeschriften durch die Badeverwaltung. Bad Hamm(westf.) Hellkräftige Thermalsole für Rheuma und Frauenleiden Mai— Oktober Pensionspreis 4.50—6.— Mk. Ausgedehnte „„„ herrliche Parkanlagen Badeschrift durch die Badeverwaltung Technikun Lemso Meschlasaber: Gisesbochbar- Liekveischels Setrebstachn Tlefben- Eisenbetenber- Architen ter Wieda(Südharz) Hotel und Pensionshaus „Grüne Tanne“ Brates Haus am Plstze. Direkt em Walde gelegen. Erstkl. Verpflegung. 4,50—5 RM. ed im Hause Besitzer ans INBENIEUR-SCHULE Naschinendeu Eiekire Mocse TonineusirIa were meltter.Aufelleng Parhhaus Hobenstein, Witten Ruf 1003. Ruf 1003 Das Paradies des Ruhrtals Inmitten der herrlichen HohensteinWaldungen. 600 Morgen Park. 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O 15.35: Schachfunk. u 16: G. Hölscher: Die Wanderung. 9 16.30: Volksliederkonzert, der Vereinigung Hörde unter Leitung von Chormeister Rummelt. Solistin: Olga„Schwind (Lieder zur Laute). Uebertragung aus Schwerte. Volkslieder: Minnelied: All mein Gedanken: Ich fahr dahin.— Lieder zur Laute: Der Tod in Flandern: Maria, Maid und Teufel.— Volkslieder: Innsbruck: Minnefreude; Holla, gut G'sell.— Lieder zur Laute: Das himmlische Menuett: Konterfey einer ehr= und tugendsamen Jungfrau.— Volkslieder: Schwesterlein; Mein Mädel hat einen Rosenmund: Ich hört“ ein Vöglein pfeifen.— Lieder zur Laute: Alleweil ein wenig lustig: Leichte Wahl.— Volkslieder: In die Ferne: Der gute Kamerad: Der Soldat. o 17.45: 14. Deutsches Turnfest: Schlußfeier. c 18.30: Dr. Kritzinger: Skernschau im August. m 18.50: Redakteur Reißmann: Der Uriaub des Arbeitnehmers. o 19.15: Dr. Zeller: Goethes Faust in der Musik.+ 20.10: Der„alte Papa“„Haydn. Ausf.: Düsseldorfer Kammerorchester. Solist: Kammermusiker Franz Nauber(Horn). Flügel: H. Flohr. Ouv.„Die unbewohnte Insel“.— Sinfonie concertante.— Klavierkonzert D=dur.— Hornkonzert.— Sinfonie in D=dur, La Reine. 9 Anschl.: Meldungen.# Anschl.: Nachtmusik und Tanz. Montag. 30. Juli. 11: Schulfunk. Auf der Pressa. B 12.10: Mechanische Musik. v 13.05: Konzert. Solist: O. Stier. 16.05: Dr. Edda Tille: Jugend und Jugendbildung in Amerika.# 16.35: Dr. H. Wille: Aus jüngster Lyrik. o 17.15: W. Weber: Ins Nottzbuch des Kleingärtners. o 17.35: Aenne van Werden: Dichter der Liebe und Nakurversunkenheit(Dauthendey, Rilke, Mombert). " 18: Kapelle Mario Iseglio. c 19.15: Sonderbericht über die olympischen Spiele.v 19.20: Spanische Unterhaltung. 19.45: Egidius Post: Das Dorf als Heimat unserer Kinder und Heimatland ihrer Seele., 20.15: Aus Overn und Operetten. Kleines unkorchester(Leitung: Eysoldt). Solist: J. Schömmer(Tenor). Ceber: Melodien aus„Freischütz“.— Delibes: Melodien aus „Lakme“.— Meyerbeer: Tenorsoli: Zwei Arien aus„Prophet“.— Rubinstein: Melodien aus„Feramors“.— Puccini: Melodien aus „Tosca“.— Lincke: Melodien aus„Grigri“.— Jones: Melodien aus„Geisha".— Millöcker: Das Lied von der Polin, aus„Bettelstudent".— Lehar: Was ich längst erträumte, aus„Göttergarten“. — Eysler: Bei der schönen Meisterin, aus„Bruder Straubinger“.— Kalman: Melodien aus„Czardasfürstin".— Jessel: Melodien aus Schwarzwaldmädel.# Anschl.: Meldungen. Tanzmusik. Dienstag. 31. Juli. 11.15: Schulfunk. Wandervoesie. B 12.10: Mechanische Musik.o 13.05: Kapelle Clemens Spindler. 16.15: Kinderstunde. Els Vordemberge: Märchen.# 16.55: Klaus Berger: Schicksale von Kunstwerken. o 17.30: Lesestunde Hans Reinhardt. o 18: Rosenzeit. Mitw.: Herm. Munk(Lieder zur Laute), Kapelle Mario Iseglio. o 19.15: Sonderbericht über die olympischen Spiele o 19.45: Prof. Dr. Schmid: Geselliges Leben im Tierrein Uebertragung aus den Gartenanlagen der Städt. Tonhalle Dusseldorf. Ausf.: Männer=Quartett 1896, Düsseldorf, Concordia Düsseldorf und Eintracht Düsseldorf=Unterrath als Gesamtchor unter Leitung des Musikdir. W. Thönnessen. Musischors des Reiter=Regt. Nr. 15, Paderhorn. Leitung: Obermusikm. Gerlach. Lincke: Vater Rhein. Festmarsch aus„Fräulein Loreley".— Lortzing: Ouo.„Der Wildschütz".— Strauß: Künstlerleben.— Kruesch: um sonnigen Rhein.— Knappe: Gruß an Deutschland.— Eilenberg: Die Mühle imn Schwarzwald.— Nehler: Große Fant.„Der Trompeter von 1 mner: Kirschblüte.— Hansen: Rheintreue: Bleid Deutsch.— Meißler: Stolzenfels am Rhein.— Großmann: Czardas aus„Der Geist des Wojewoden“.— Schubert: Militärmarsch.— Neumann: Abendfriede am Rhein: An der Heimat halte fest.— Wagner: König Heinrichs Aufruf und Gebet aus„Lohengrin“. ####od: Vom Rhein zur Donau.— Krämer: Ein rheinisch Nädchen.— Thönnessen: Der Rhein ist mein.— Fürst: Badonviller. 9 Anschl.: Meldungen Mittwoch, 1. August. 11.15: Musikal. Schulfunk. B 12.10: Mechanische Musik. m 13.05: Konzert für Geige und Klavier. Heino Klein und E. Junghans. O 15.45: Frauenstunde. Line Wallerstein: Amerikanische Frauenbücher. 16.15: Friedrich=Carl Robbe: Nieder= rheinische Skizzen. Frühling im Geldernschen.— Ferner Advent.— Windmühlen am Niederrhein. 16.50: Bücherst rstunde. 17.30: Erich Steinbeck, Herne II la Rochesir. 78" Teleion 516 16 für Basler ale Einzelteile vorätig. Geh. Medizinalrat Prof. Dr. Schlotzmann: Mutter= und Säuglingsschutz.# 18: Konzert der Original Wiener Schwalben=Schrammeln. Steffi Matiasovics, Ferrn Schalk, Julius Kunisch. K 19.15: Sonder= bericht über die Olympischen Spiele. 19.20: S. Hölschen: Die Streifzüge durchs Bergische Land. A 19.45: C. Lewin: Der Krankenpflegedienst in Arbeit und Beruf. 20.15: Collegium Musicum. Leitung: Dr. Fröhlich. Mitw.: Brunhilde Schneider. Handn: Einleitung zum Oratorium„Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuz".— Mozart: Sinfonie Nr. 13: Klavierkonzert B=dur; Eine kleine Nachtmusik. o Anschl.: Meldungen.# Anschl.: Tanzmusik. Donnerstag. 2. August. 12.10: Mechanische Musik. B 13.05: Mittagskonzert. Solist: Theo Hombach.# 16.15: G. Weisenborn: Kollektive Dramatik. o 16.50: Anni Apel: Aus dem Roman„Das einsame Herz“. à 17.30: Dr. Rockenbach: Von der Balladendichtung der Gegenwart. o 18: Konzert. Ausf.: Bera Congehl(Geige), Else Suhrmann(Sopran). Flügel: G. Deimek. o 19.15: Sonder= bericht über die olymvischen Spiele. o 19.20: Priv.=Doz. Dr. Heinermann: Einführung in die spanische Sprache.# 19.45: Prof. Dr. Rosenseld: Die Rerngedanken des neuen Strafgesetzbuches. č 20.15: Tanz im Freien. Kleines Funkorchester. Leitung: Eysoldt. o 21: Cäsars Frau. Komödie in drei Aufzügen von Maugham. Spielleitung: Kandner. Sir Arthur Little; Ronald Parry; Henry Pritchard, Parlamentsmitglied; Osman Pascha; Violet; Frau Etheridge: Frau Pritchard; Frau Appleby. Ein englischer. Diener, eingeboreneDiener, ein grabischer Gärtner. Das Stück spielt in Kairo, im Haus und im Garten des englischen Konsuls. o Anschl.: Meldungen.# Anschl.: Tanzmusik. Freitag. 3. August. 12.10: Mechanische Musik o 13.05: Kavelle Mario Iseglio. c 16.10: Schwester Marg. Schluter: Das stadtische Gesundheitsamt eine Zentrale öffentlicher Gesundheitspflege.# 16.40: Rektor Simon: Jugendfunk. 17.30: Ludw. Gürtler: Oesterreichischer Humor. v 18: Konzert. Mitw.: Herm. Inderau(Klavier). A. Schoenmaker(Violine. m 19.15: Sonderbericht über die olympischen Spiele. m 19.20: Englische Unterhaltung. 19.45: Direktor Marschal!: Die katholische Sonderschau auf der Pressa. o 20.10. AbendKonzert der Vereinigung ehem. Militärmusiker. Leitung: Obermusikmeister Weyler. Solist: Kammermusiker Henschel(Piston). Saro: Bombardon=Marsch.— Lassen: Fest=Ouo,„Ach, wie ist's möglich dann“.— Mascagni: Große Fant.„Cavalleria rusticana“.— Hoch: ' s S t r ä u ß l i. S t r a u ß: M ä d c h e n a u s d e m O r i e n t. S c h u b e r t: Ave Maria.— Liszt: Erste ungarische Rhapsodie.— Waldteufel: Tolle Streiche.— Nehl: Rheinsagen.— Strauß: Radetzky=Marsch. # Anschl.: Meldungen.# Anschl.: Konzertübertragung. Samstag. 4. August. 12.10: Mechanische Musik. c 13.05: Mittagskonzert. Solisten: Mylenbusch, Wielsch.# 15.40: Telegr.= Insp. Wurbs: Funktechnik. o 16: Dr. Igretzli: Der Buchliebhaber. (Die kulturhistorische Entwicklung vom Beginn der Handschriftensammlung bis zum Sammler der heutigen Zeit.)# 16 Welle. o 17: Frauenstunde. Dr. Edda Tille: Studentin und Studium in Amerika. a 17.30: Pros. Dr. Hase: Einfuhrung in die ##ache.# 18: Konzert. Ausges.: Trompeterkorps der 1. Abteilung Art.=Regt. 6 Münster. Leitung: Musikm. Goldberg o 19.15: Sonderbericht über die olympischen Spiele. S 19.20 Die Stunde des Arbeiters. Dr. H. Stein: Soziale„Führergestalten aus Rheinlands und Westtalens Vergangenheit.(Bischof Dr. Emanuer von Ketteler. o 19.45: Für Aachen. Köln, Langenberg: Dir. Dr. Livs: Sport der Naturoölker. 19.45: Nur Munster: Hermanniosef, Lachenicht: Ernste und heitere Gedichte von Ludwig Klug. e 20.15: Lustiger Abend. Eilage: Die Hasenpsote“. Ein akter von H. Brennert. o Anschl.: Meldungen. o Anschl.: Nachtmusik und Tanz. rt Zubehör-Kasten für Kautschukund Metallstempel Farbekissen Stempel-Unterlagen, Zahlplatten Stempel-Farben Stempel-Ständer und Stempelhalter Signier-Schablonen Petschatte aller Alt Petschattgravierungen Stahl-Eluschlag-Stempel Brennstempel Sorgfältige Austuhrung! Kurze Lieferzeit! Kocthers& Rötisches neben der Hauptpost Sammel-Nummer 52541 OPEL das preiswerte Qualitätsrad 12 Honate Kreait direkt von der 19020 Opel-Verkaufssielle Dengel, Kon Ingenehm u. sicher jahren Sie In den eleganten Privat-Autos (speziell Hochzeits- u. 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Probst: Im Eise von Grönland, von Victor Pitschmann. v 16.30: Deutsche Welle: Oberfinanzrat Dr. Fleischmann: Wohnungsselbsthilfe der deutschen Beamten D 17: 14. Deutsches Turnfest: Meisterschaftskämpfe der Deutschen Turnerschaft.(1500 m, 100 m, 4mal 400 m=Staffel, 3mal 1900=m=Staffel.) Sprecher: Ernst. 6 17.30: Pros. Dr. Hase: Einführung in die englische Sprache. o 18: Vesverkonzert. Lieder und Balladen. Ausf.: Emmo Kreiten=Barido(Gesana). Theo Kreiten Klapirgl.„Jrabge:„Mainachtz, An ein Beilchen: Mädchenlied.— Liszt: Ballade H=moll, für Klavier.— Grieg: Drei Lieder für Mezzosopran: Die Prinzessin: Herbststimmung; Lauf der Welt: Ballade G=moll für Klavier. O 19.20: Soziale Führergestalten aus Rheinlands und Westsalens Vergangenheit. Dr. Stein: Friedr Engels.# Prof. zur Bonsen: Das zweite Gesicht. Das Deutsch= Turnfest. O 20.15: Lustiger Abend mit Maria Ney. Charlie K Roellinghoff. W. Bolesko. 6 Anschl.: Meldungen, Nachtmusik un Tanz. Leitung: Ensoldt. 90 grunde richten. Schließlich bleibt dem verzweifelten Patienten nur noch übrig, sich auf dem Wege der Operation unsichere Heilung zu verschaffen. Muß das sein? In den meisten Fällen: Nein! Denn Hämorrhoiden, rechtzeitig als solche erkannt und jachgemäß behandelt, können mit großer Aussicht auf Erfolg auch ohne Operation beseitigt werden. Neben peinlicher Sauberkeit muß eine geeignete Salbe zur Anwendung kommen, die die Knoten zur Schrumpfung bringt, die Schmerzen lindert, die Entzündungen beseitigt. Die bewährte Humidon=Salbe verbindet alle diese Eigenschaften in hervorragendem Maße. Schon nach kurzer Anwendung läßt das Jucken und Brennen nach. Damit ist schon viel gewonnen, denn fällt der Juckreiz fort, so verringert sich auch die Gefahr weitergetragener Infektionen. Nun erst, kann der Heilungsprozeß beginnen. Die Humidon=Salbe wird seit Jahren auch in verzweifelten Fällen gebraucht, und unzählige Kranke bezeugen, daß sie fast Wunderdienste geleister hat. 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Gestern mitfag. 12 25 Uhr. verließen 16 Olomviakämpfer, die den deutschen Kraftsport im Gewichtheben und Ringen in Amsterdam vertreten und die aus dem ganzen deutschen Reich sich in Essen gesammelt hatten, die Stadt. Im Namen des Oberbürgermeisters entbot Beigeordneter Kunze den Kämpfern den letzten Gruß und wünschte ihnen auch im Namen der Stadt Essen in Amsterdam die besten Erfolge Als einziger Essener nimmt bekanntlich der 21jährige Karl Bierwirtb an den Kämpsen in Amsterdam teil den prozeß verschlepven wollen und zur Zurückziedung des Prozesses geraten. Steinkopf wehrte sich Tegen den Vorwurf. Die andere Anfrage richtete sich gegen das städtische Wohlfahrtsamt und bezog sich auf einen zerschlissenen Anzug und ein Paar minderwertige Schube. Gegenstände, die einem Insassen des Krankenhauses vom Wohlfahrtsamt geliefert worden sind. Im Laufe der Aussprache über diese beiden Anfragen kam es zu stürmischen Auseinandersetzungen, die sich schließlich zu wilden Ausschreitungen auf den Bänken der Kommunisten zuspitzten. Der kommunistische Redner Rennen erging sich in derart matzlosen Angristen gegen die Stadtverwaltung bow. gegen das städtische Wohlfahrtsamt. daß der Oberbürgermeister, ihn mehrfach zur Ordnung rufen mußte. Unaufhörlich erklang die Schelle des Oberbürgermeisters durch den Saal. Indessen bei dem wilsten Durcheinander war es dem Oberbürgermeister nicht möglich, sich Gebör zu verschaffen. Der kommunistische Redner sprach unausgesetzt weiter. Zwei Mal war er bereits verwarnt worden. Und dann drohte ihm der Vor sitzende den Ausschluß aus der Sitzung an. Der Lärm wurde immer großer. Der kommunistische Stadtverordnete Makowski lärmte inzwischen und schrie unentwegt in den Saal hinein die Worte: Schwinde! Betrug und dergl. Einem anderen Stadtverordneten schrie er die Worte entgegen: Halt deine Schnauze! Der Vorsitzende rief ihn zur Ordnung und ersuchte ihn schließlich den Saal zu verlassen. Gleichzeitig schloß er ihn auf die Dauer von 8 Monaten von der Teilnahme an den Stadtverordnetensitzungen aus. Als er den Saal nicht verließ, unterbrach der Vorsitzende die Sitzung und ließ eine Abordnung Polizei kommen um den Rubestörer mit Gewalt zu entfernen, Nunmehr verließ er den Saal. Dann nahm die Sitzung ihren Fortgang. Aus dem roten Hamborn. h Hamborn, 27. Juli. In der Stadtverordnetenlitzung stimmten die Sozialdemokraten und Kommunisten gegen den Vorschlag der Verwaltung, die Richtsatze der öffentlichen Fürsorge derart zu erhöhen, daß die Hamborner Unterstützungssätze damit die höchsten von ganz Rheinland und Westfalen sein würden. Vielmehr forderten die Linksvarteien die Annahme eines sozialdemokratischen Antrages. der über die Verwaltungsvorschläge hinausging und eine schematische Erhöbung von 10 Prozent verlangte. Dieser Antrag wurde gegen die Stimmen der Bürgerlichen und gegen den Protest der Verwaltung mit den Stimmen der beiden Linksvarteien angenommen. Der Oberbürgermeister erklärte darauf, daß die Verwaltung sich infolge der finanziellen Auswirkung dieses Beschlusses leider gezwungen sebe, den Beschluß zu beanstanden, soweit er über den Beschluß der Verwaltung hinausgeht. Ein kommunistischer Stadtverordneter richtete darauf einen heftigen Angriff gegen den Oberbürgermeister, und warf ihm Brutalitat und Arbeiterverhöhnung vor. was ihm seitens des Vorsitzenden einen Ordnungsruf eintrug. Die Ruhrwobnungsbau=A.=G. will in der Näbe der Schachtanlagen 2=5 800 Wobnungen errichten und zwar in der Hauptsache für Bergarbeiter. Die hierzu erforderlichen Straßenbaukosten wurden bewilligt. Für die Errichtung eines Hallenschwimmbades wurden 2.2 Millionen Mark zur Verfügung gestellt. Ein Verwaltungsvorschlag „ auf Erhöhung des Fahrpreistarifes von 15 auf 20 Pfg. Mindestfahryrgis bei den städtischen Strakenbahnen bei Nichterböhung der Arbeiter= und Monatskarten wurde von den Linksstimmen gegen die Stimmen der Bürgerlichen abgelehnt. trotzdem die Verwaltung auf das dann entstehende Defizit infolge Lohn= und Kohenpreiserhöhungen und eotl. Stillegung des Straßenbahnbetriebes hingewiesen hatte. Der Oberhürgermeister erklarte darauf, daß die Verwaltung nunmehr die erforderlichen Konsequenzen aus dem ablehnenden Beschluß ziehen müsse. 2 Barmen. 27. Juli. Die Bemberg=A.=G. in Barmen ist von den städtischen Werken. die die Betriebe der Gesellschaft mit Wasser aus ihren Talsverren verWorzen, ausgefordert worden. wegen der durch Die anhaltende Trockenheit eingetretenen Wasserknappheit ihren Verbrauch an Wasser sofort um mehr als ein Drittel einzuschränken. Dadurch wird in beiden Barmer Werken eine Betriebseinschränkung notwendig, die in der Weise durchgeführt wird, daß von nächster Woche ab an Samstagen nicht gearbeitet wird. Damit kommt ein Sechstel der Belegschaft zur Entlassung. * Ein 3=Millionen=Bauprogramm. * Solingen. 27. Juli. Das Wohnungsbauprogramm für 1928. das bei einem Kostenaufwand von rund 2 Millionen Reichsmark den Bau von ungefähr 2000 1 Wohnungen vorsieht, fand im Stadtrat einstimmige An“ n o h m e. E i n s e i t J a h r e n g e p l a n t e r S t r a ß e n b a h n n e u b a u mit einem Kostenaufwand von 966000 Reichsmark wurde beschlossen Dem Etat die Deckung versagt. Wesel. 27. Juli. In der gestrigen Stadtverordnetenkitung wurde über die Deckung de.s Feblhetrages von 700000 Mark beraten. Das Zentrum hatte einen Antrag auf Streichung von mehr als 100 000. Mark von den Ausgaben gestellt. Das übrige Plenum strich jedoch nur 21900 Mk. Man beschloß, aus den städtischen Werken weitere 30000 Mark zur Schuldendeckung heranzuzieben. Die übrigen Anträge auf Deckung des Fehlbetrages, die insbesondere eine Erhöbung der Realleuern bzw. des Wasser= und Lichtgelder vorfaben wuren avgelehnt. Der Bürgermeister stellte daraufbin fest, daß eine Festsetzung des Haushaltsplanes nicht moglich sei. und daß unmehr die Regierung in Dusseldorf eine Zwangsetatisierung vornehmen müsse. * Saarbrücken. 27. Juli. Im Saaxbrücker Güterbahn= hof werden zur Zeit von der französischen Zollbehörde unter Aussicht eines döheren Beamten täglich große Posten Zigaretten verbrannt. Die Zollbehörde bewadit größtes Stillschweigen über die Gründe dieser Maßnahmen. Das abgeblasene Brahmofest. ch Bonn. 27. Juli. Kürzlich ging die Meldung durch die Presse wonach die Stadt Bonn aus finanziellen Gründen die Abhaltung des Brahmsfestes im Früdjahr nächsten Jahres ablehnen müsse. Hierzu wird jetzr bekannt, daß nicht die Stadtverwaltung, sondern vielmehr die Deutsche Brahmsgesellschaft kürzlich die Stadt verständigt habe, daß sie davon absehen müsse, das Fest in Bonn abzuhalten. Die Absage erfolgte deshalb weil der Gesellschaft zur Bedingung gestellt wurde, daß der langjährige Dirigent der Gesellschaft. Fuxtwangler. der am Ende einer Tournee mit dem Berliner Philbarmonischen Orchester in Stärke von 90 Mann für vier Tage zum Brahmsfest nach Bonn kommen sollte, die Hälfte seines Orchesters für das Brahmsfest entlassen und dafür das Bonner Städtische Orchester svielen sollte. der Unglücksstatistik. Der rasende Cos. h Hamborn, 27. Juli. Beim Ueberbolen eines Hamborner Kraftrades auf der Lehrerstraße heute gegen 15 Uhr streifte ein mit zwei Nersonen besetztes Motorrad in 70=Kilometer=Temvo das erstgenannte Kraftrad, so daß beide Fahrer stürzten. Der Hamborner Fahrer kam mit unerheblichen Verletzungen davon, während die beiden anderen, ein Mann und eine Frau, mit furchtbarer Gewalt über das Rad gegen einen Straßenbahnmast geschleudert wurden. Beide blieben besinnungslos liegen und wurden von Straßenvassanten in das nächste Haus gebracht, wo siekurz darauf ihren schweren inneren Verletzungen erlagen. Es handelt sich um einen Kaufmann P. Cokai aus Erkenschwick bei Recklinghausen und die Frau A. Rokus aus Recklingbausen. Die Leichen wurden zum hiesigen Nordfriedhof gebracht. ch Koblenz. 27. Juli. Der Stationsvorsteber Hildebrand von der Moselbahnstation Erden, stieg auf dem Bahnhof Wengerohr auf der verkehrten Seite eines Zuges aus und wurde von einem aus der Richtung Trier einlaufenden Personenzug erfaßt und getötet. “ Köln, 27. Juli. Der Dampfer„##er Rheni“ mit etwa 800 Turnern des Münchener Gaues an Bord lief heute nachmittag bei Neuwied infolge des niedrigen Wasserstandes des Rheins auf Grund. Hierbei brach eine Steuerkette. Da der Dampfer hierdurch steuerunfähig, wurde, ließ der Kavitän ihn an Land lausen. Die Insassen wurden ausgebootet und mit der isenbahn nach Köln weiterbefördert. Orönung halten hält schwer. * Essen. 27. Juli. Gestern vormittag nahm der 40 Jahre alte Arbeiter Richard W. in selbstmörderischer Absicht Gift zu lich. Der hinzugerufene Arzt gab ihm ein sofort wirkendes Gegenmittel. Als der Arzt sich entfernt hatte, griff W. zum Rasiermesser und durchschnitt sich die Pulsader der linken Hand. Er wurde den städtischen Krankenanstalten zugeführt. 4 Essen, 27. Juli. Heute abend gegen 23 Uhr kam es in der Steeler Straße zu einer Schießerei zwischen Hitlerleuten und Kommunisten. Es tielen etwa 20 Schüsse. 4 Personen wurden dabei verletzt. Sie trugen schwere Bauch=, Bein= und Armverletzungen davon. Einige der Täter sind bekannt. Die Ermittlungen wurden sofort ausgenommen. * Sterkrade. 27. Juli. Am Mittwoch. gegen 20 Uhr. entstand in einer Kantine der Werksanlagen der KohleCbemie im Holtener Bruch unter den Arbeitern verschiedener Unternehmer eine Rauferei. an der sich etwa 30—40 Personen beteiligten. Die Säuberung der Kantine konnte mit Hilfe der Werksvolizei vorgenommen werden. Die Rauferei nahm jedoch draußen auf der Bruchstraße ihren Foxtgang in deren Verlauf der Hilfszimmermann Josef P. durch einen Messerstich in den Unterleib schwer verletzt wurde und sofort in das Josephs=Hospital in Sterkrade überführt werden mußte. Lebensgefahr besteht bei dem Verletzten nicht. Die Ermittelungen nach dem Täter sind eingeleitet. Call(Eisel), 27. Juli. Zwei junge Leute von hier. die in Gummersbach in Arbeit stehen, fuhren von dort mit ihrem Lohn nach Hause. In Euskirchen zechten sie in mehreren Wirtschaften und gerieten mit dortigen Burschen in einem Streit. in dessen Verlauf ein junger Mann aus Euskirchen erschossen wurde. Die beiden Caller Burschen wurden kurz darauf im Zug von Euskirchen nach Call verhaftet. Aussverrung in der Siegerländer Metallindustrie. Siegen. 27. Juli.(Telege.) Die angekündigte Generalaussperrung im Gebiet der Siegerländer Metallindustrie an der Dill und der oberen Lahn ist gestern abend in Kraft getreten. Dalier contra Opel. Erfolgreiche Versuche eines Raketenwagens Eisfeld=Dalier. 210 Stundenkilometer. Wagen zertrümmert. Nordhausen, 27. Juli.(Telegr.) Gestern nach mittag um 3,30 Uhr fand auf der Eisenbahnstrecke Nordbausen—Gernrode(Harz) die erste Versuchsfahrt des neuen, von Valier. unabhängig von Ovel. konstruierten Raketenwagens Eisfeld=Valier Nak. 1, unter Ausschluß der Oeffentlichkeit statt. Der neue Wagen weist gegen das Ovelmodell sehr starke Konstruktionsveränderungen auf. Diese kommen am stärksten darin zum Ausdruck, daß die Raketen über den ganzen Wagen verteilt sind. Ferner fehlen an dem neuen Wagen die Flügel, die der Ovelwagen Nak. 3 an den Seiten trägt. Die erste und zweite Versuchsfahrt verlief bei halber Raketenladung außerordentlich zufriedenstellend. Der Wagen erzielte eine Geschwindigkeit von 180 Stundenkilometer. Bei dem dritten Start, bei dem die Raketen mit 4½sacher Laduna versehen waren, erreichte der Wagen zwischen der zweiten und dritten Zündung eine amtlich geprüfte Geschwindigkeit von 210 Stunden kilometer. Nachdem sich alle vier Raketenbündel entzündet batten, wurde der Wagen in einer scharfen Kurve aus den Schienen neworsen und volle lommen zertrümmert. Valier, sowie die Vertreter der porotechnischen Firma Eisfeld, die die Raketen herstellt, und nach der der Wagen mitbenannt ist, erklarten, daß sie mit diesem Unfall gerechnet hätten, da der Versuchswagen ganz aus Holz gebaut ist, nur 50 Kilo wiegt und für die Schnelligkeit, die er erreichte, zu leicht war. In 10 bis 14 Tagen wird Valier mit einem neuen stabilen, aus Leichtmetall gebauten Wagen seine Versuche wieder bolen. * Deutscher Segelflugrekord in Amerika. x Neuvork, 27. Juli.(Telear.) Der deutsche Segefflieger Hesselbach machte auf der Halbinsel Cave Cod im Staate Massachusetts einen Flug von 57 Minuten Dauer und stellte damit einen neuen amerikanischen Rekord im Segelflug auf. Hesselbach startete gestern vormittag 10.30 Uhr mit dem Flugzeug„Darmstadt" und landete um 11.27 Uhr. Der glänzende Start und die mübelos glatte Landung des deutschen Fliegers erregten die Bewunderung der zablreichen Pressevertreter und Filmoverateure. besselbach gehört mit Laubenthal und Röhre der Rhön=Rossitten=Expedition an, die sich zur Zeit in Amerika aufhält. Die Fahrt zum Richter. Robile und seine Leute auf der Eisenbahn. Alle Italiener wohlauf. Nur Nobile macht einen müden Eindruck. Narvik, 27. Juli.(Telegr.) Die Ueberlebenden der„Italia“ sind heute abend mit dem fahrplanmäßigen Schnellzug nach Schweden abgefahren. Ein Sonderwagen war an der sai herangefahren worden, an dem die„Citta di Milano“ lag. und es wurde eine Brücke vom Dampfer nach dem Waggon gelegt. Etwa 20 Personen gingen dann unter warmen Abschiedsgrüßen der Offiziere und der Mannschaft der„Citta di Milano“ in den Wagen. Alle Italiener waren wohlauf, mit Ausnahme von Nobile, der einen müden Eindruck machte. Cecioni hatte ein Bein verbunden und ging an Krücken, sah aber auch sehr gut aus. Es ist von niemand festgestellt worden, daß jemand in den Wagen getragen worden ist, o daß man nicht weit, ob Mariano die übrigen nach Stockholm begleitet. Alle Italiener trugen Zivilkleidung. sogar der Kapitän des Dampfers. Es waren keine Maßnahmen getroffen worden, um den Zutritt zum Quai zu verbindern, und nur zwei Schutzleute waren anwesend. Es hatte sich, wie gewöhnlich, wenn Passagierdampfer ankommen, eine große Menschenmenge angesammelt, die die Abreise der Italiener mit völliger Ruhe erwarteten. Der Waggon wurde vom Quai nach der Bahnstation gefahren, und bald darauf fuhr der Zug ab. Als die Mitglieder der schwedischen Hilfsexpedition, die mit demselben Zuge nach Stockholm fuhren, aus dem Bahnhof ankamen, wurden sie von der Menge begrüßt. Die Italiener hatten den ganzen Tag an Bord der„Citta di Milano“ verbracht, nur der Ravitän war an Land gegangen. um eine Besprechung mit den Hasenbehörden abzuhalten. Mariano ist zu schwach zum Transport. □ Lulea, 27. Juli.(Telegr.) Mariano ist einer Zeitungsmeldung zufolge nicht mit den übrigen Mitgliedern der„Italia“=Mannschaft von Narvik abgefahren, da er noch zu schwach ist. Er soll noch im Krankenhaus einige Zeit liegen. * Reparatur der„Monte Cervantes“. Hamburg, 27. Juli.(Telegr.) Nach einer Mitteilung der Hambung=Südamerikanischen Damptschiffahrtsgesellschaft nehmen die Ausbesserungsarbeiten an der „Monte Cervantes“ ihren Fortgang. Das Schiff wird voraussichtlich am Samstag oder Sonntag seine Reise von Spitzbergen über Hammerfest und die norwegischen Fjords fortsetzen können und wahrscheinlich am 4. August fahrplanmäßig in Hamburg eintreffen. Am 7. August wird die„Monte Cervantes“ eine neue Nordlandreise antreten. * Zwei Bergarbeiter durch Steinfall getötet. D Sondershausen, 27. Juli.(Telegr.) Durch unvermuteten Steinfall verunglückten gestern abend auf der Schachtanlage 5 der Gewerkschaft„Glückauf“ zwei Bergleute, ein Lehrhauer und ein Fördermann. tödlich. Ein weiterer Fördermann wurde am Kovf schwer. aber nicht lebensgefährlich verletzt. Die Bergungsarbeiten sind noch nicht beendet. Riesenbrand im Staate Washington. Ueber 1000 Quadratkilometer Land verwüstet. 9 Walla=Walla(Staat Wasbington), 27. Juli. (Telegr.) In dem fruchtbaren Getreidegebiet der Eurekae Flats zerstörte ein 12stündiges Feuer 13 Farm= häuser und mehrere 100 Hektar Ackerweidenland und Getreide auf dem Halm. Der Brand verwüstete ein Gebiet von etwa 50 Kilometer Länge und 25 Kilometer Breite. Hunderte von Farmern waren während der ganzen Nacht mit der Löschung des Feuers beschäftigt. Der Wert des vernichteten Weizens allein wird auf 100000 Dollar geschätzt. Waldbrand im Schwarzwald. : Triberg, 27. Juli.(Telegr.) Heute mittag brach oberhalb von Triberg, vermutlich infolge Funkenflugs von einer Lokomotive, ein Waldbrand aus, dem etwa 4 bis 5 Hektar Hochwald zum Opfer sielen. Eine Ausbreitung des Feuers konnte verbinder“ werden. 25000 Co. brennende Kohlen. Kattowitz, 27. Juli.(Telegr.) Auf dem„KaiserWilhelm=Schacht" lagernde Kohlenbestände, etwa 25 000 To., sind in Brand geraten. Waldbrand bei Angers. #ir Paris, 27. Juli.(Telegr.) In der Gegend von Angers wütet ein Brand. dem bereits 60 Hektar Tannenwald zum Opfer gefallen sind. Das Feuer griff weiter um sich, so daß Pioniere aus Angers zur Löschung aufgeboten sind. Innerhalb des Brandieldes sind 3 Landgüter stark gefährdet. Hünefeld die Durchreise durch Polen verweigert. ∆ Danzig. 27. Juli.(Telear.) Freiherr von Hünefeld. der nach Beendigung seines Vortrages in der Danziger Messehalle gestern abend mit dem D=Zug über Dirschau nach Berlin jahren wollte, wurde in Dirschau von den polnischen Grenzbehörden angehalten und ihnr die Durchreise verweigert, von Hünefeld hatte sich beim polnischen Konsulat in Königsberg das Durchreisevisum beschafft. Es wurde jedoch in Dirschau beanstandet, das die Station Konitz nicht mit aufgeführt war. Alle Versuche, die Durchreiseerlaubnis doch noch zu erhalten, waren vergeblich, so daß Freiherr von Hünefeld gewungen war, nach Danzig zurückzukehren. Die Ozeanflieger starten nunmehr heute um 12,30 Uhr vom Flugolatz in Langfuhr mit der„Eurova“, die Hauptmann Köhl selbst steuert, nach Berlin. * Händel* Gewerbe= Industrie vom Rheinisch=Westfälischen Kohlensondikat. Der Umsatz unverändert.— Negelung des Absatzes nach Elsatz=Lothringen. h Essen. 27. Juli. Die Mitgliederversammlung des Rh.=Westf. Kohlensondikats setzte die Umlage für den Monat Juli auf 2.20 RM. fest, sie bleibt also gegen den Vormonat unverändert Weiter wurde der Vorstand ermächtigt, zur Regelung des Absatzes nach Elsaß=Lothringen einen Verurag mit Straßburger Firmen abzuschließen. Uleber die Einzelheiten des Vertrages, schweben Verhandlungen. Es ist zu hoffen, daß er in einigen Monasten in Kraft treten kann. Damit würde der letzte Rest won Zwangslieferung in die Form kommerzieller Vertrage übergeführt sein. Für die Regelung des Handels im übrigen Ausland konnte der Handelsauz schuß noch keine Vorschläge machen. Der Ausschuß wird leine Verhandlungen über diese Frage fortsetzen. von 239 000 T. erreicht. Als den vom Rheinschiffahrtsstreik nicht beeintlußten Rückgang des Absatzes kann man also die 20000 T. ansehen, um welche der bisberige Juliabsatz hinter dem Aorilabsatz zurücksteht. Der Absatz in das unbestrittene Gebiet betrug im März 136000 T. und im Avril 138,000 T. Er fiel im Mai auf 115 000 T. und stieg im Juni wieder auf 130 000 T. und im Juli bisher auf 135 000 T., hat also den Stand von März und Avril ungefähr wieder erreicht. Der Absatz in das bestrittene Gebiet betrug im März 119 000 T., im Avril 121 000 T., im Mai 92000 T., im Juni 96000 T. und im Juli bisher 104000 T. Die zukünftige Höbe des Absatzes wird, da wir uns aus den befannten Gründen gezwungen seben. die Aus fuhr auch weiterbin einzuschränken. im wesentlichen von der Aufnahmefähigkeit des inneren Marktes abbängen. In dieser Beziebung sind die Aussichten nicht günstig, weil das Abflauen der industriellen Koniunktur weiselsfrei Fortlchxttte macht.——. 8: Feingolsschulsverschreihungen der Westfälischen Landesbank. Die 8vrozentigen Feingoldschuldverschreibungen und die 8prozentigen Goldprandbriefe des Westfälischen Pfandbriefamtes haben sich gerade in der letzten Zeit gut eingeführt. Die Zahl der Abnehmex dat bereitz 1000 überschritten ein Zeichen, daß diese Paptere in Westsalen bodenständig geworden sind. Die Landesbank nimmt diese Paviere unentgeltlich in Verwaltung. Ausfuhreinschränkung, Rheinschifferstreik und Ruhrbergbau. h Essen. 27. Juli. Die Entwicklung des arbeitstägGesamtabsatzes wurde in den letzten Monaten durch zwei außerordentliche Einwirkungen bestimmt: Durch den Entschluß des Kohlensondikates. die Ausfuhr einzusoranken, und durch den Streik in der Rbeinschiffahrt, Der arbeitstagliche Gesamtabsan für Rechnung des Sondikats betrug im März 255000 T. und im Avril 259000 T. Er fiel im Mai auf 207 000 T. und stieg im Juni auf 226.000 T., hauptsächlich unter dem Einfluß des streitfreien Monatsendes. Im Juli ist bisher ein eitsi Börsenberichte. Berliner Börsenbericht. Schwach, sochter erbolt. C5 Berlin, 27. Juli.(Telegr.) Die Erholung, die an der gestrigen Nachbörse und im Frankfurter Abendverkehr festzustellen war, sollte nur von kurzer Dauer sein. Schon heute vormittag machte sich bereits wieder eine stärkere Unsicherheit bemerkbar, und die Umsatztätigkeit war gering. Als noch Polypbon= und Kunst leideaktien schwache Veranlagung zeigten, war die Tendenz nicht mehr zu halten, und starkere Abgabeneigung drückte auf fast alle Marktgebiete. Das Fehlen neuer Limite machte sich hierbei zu Beginn der Borse besonders ungünstig fühlbar, da dem Angebot fast keine Aufnahmefähigkeit gegenüberstand. Inwieweit, Erekutionen vorgenommen wurden, vielleicht um die Differenzen zum Zahltag zu beschaffen, läßt sich schwer übersehen. Seitens der Banken war aber. wenigstens zu Anfang, keine nennenswerte Interventionstätigkeit zu bemerken Nebenwerte gingen um 1—3 Prozent zurück; die bekannteren Spekulationsvapiere, wie Schlesische B.=Gas, Siemens. Berger. Nordwolle. Waldhof. Feldmühle. Spritaktien usw verloren bis zu 12 Prozent: Polvobon minus 18 Prozent, Bemberg minus 21 Prozent und Glanzstoff minus 26 Prozent. Bei den beiden letzteren verstimmten die alarmierenden Nachrichten aus der Kunstleideindustrie der ganzen Welt, wie Betrieseinschrankung bei Bemberg. sinkende Preise. neue Schwierigkeiten ..# bei der Snia Viscosa usw. Der Polyphonkurs stellte sich # perhdiniamaf###n ünme ne## 450 gedrückt lag. Der Kurs für Cbadeaktien versteht sich exklusive 77 Mk. Bezugsrecht. Auch im Verlaufe blieb die Stimmung sehr nervos. Unter Schwankungen wurde es aber auf Deckungen eher etwas fester, ohne daß die anfangs erlittenen Verluste auch nur entfernt eingeholt, wurden. In Polyphon wollte man Interventionen bemerken. Reichsbank überschritten die 270=Grenze. Kunstleidewerte. Deutsch= Linoleum, Nordwolle und Rüttgerswerke u. a. lebhafter. Anleihen nach schwächerem Beginn etwas erholt, Ausländer behauptet und fast geschäftslos. Devisen angeboten. Pfunde auf Grund einsetzender Goldarbitrage gesucht. Geldmarkt unverandert. Tagesgeld leicht Pfandbriefmarkt still. Roggenpfandbriefe weitere 10—20 Pfennig höher und lebhafter. Liquidationsvsandbriefe und=anteile eher schwächer. Nach 1 Uhr trat eine Beruhigung ein. und die Kurse bewegten sich durchschnittlich 2—3 Prozent über Anfang. Polyphon konnten bis auf 479 anziehen Der Kassamarkt verkehrte auch heute in überwiegend schwächerer Haltung. Bis zum Schluß behielten die Kurse auf dem erholten Niveau widerstandsfäbige Haltung. Man konnte bis zu 5 Prozent betragende Gewinne gegen die Anfangskurse feststellen. Reichshan; vlus 7 Prozent. Nordwolle vlus 7 Prozent. Glanzstoff vlus 7 Prozent. Polvphon vlus 15 Prozent. Düsseldorfer Kurenbörse. h Düsseldors. 27. Juli.(Telege.) Die Kurenbörse wurde von der Abschwachung in Berlin nur wenig beeinflußt. Am Kohlenkurenmarkt verkehrten. Graf Schwerin zu letzten Preisen. Von Kohlenaktien wurden Lothringen zu letzten Preisen aus dem Marr genommen. Braunkohlen werte wurden, nur genannt. Die Stimmung am Kalikurenmarkt war gut gehalten zum Teil etwas fester. Das Geschäft in Kaliartien war minimal. Am Markt für Industrie: aktien entwickelte sich kleines Geschäft in Kabel=Rhendt bei einem um 1 Prozent abgeschwachten Kurs. Terminhandel an der Düsseldorfer Borse. h Düsseldorf. 27. Juli.(Telear.) Der Terminhandel an der Düsseldorfer Borse eröffnete in schwacher Haltung. Auch im Verlauf trat eine Aenderung nicht ein. Erst zum Schluß konnten sich die Kurse leicht erbolen. Es wurden heute nur Kali=Industrie in mäßigen Posten gehandelt. Die Anfangs= bezw. Schlußkurse stellten sich wie folgt: Barmer Bankverein 142 G., 141¼ G., Gelsenkirchener 130 G., 130¼ G., Goldschmidt 93 G., 93 G., Harpener— 142¼ G., Mannesmann 127 G., 127 ¼ G., Rheinstahl— 136¼ B.. Ver Stahlwerke 90¼ G., 91¾ G., RaltSnehnrie 231##n G. 51 121 G. Warenmärkte. Berliner Produktenbericht. 25 Berlin, 27. Juli.(Telegr.) Das Ausland hat festere Offerten herübergelegt, und vereinzelt werden Auslandsweizen besonders in den besten Qualitäten umgesetzt. Vom Inlande in das Angebot von Brotgetreihe alten Ernte völlig ausreichend. Neugetreide wird weiter nur zögernd offeriert. Die Haltung des Marktes ist alstetig zu bezeichnen. Am Mehlmarkt ist die Stimmung weiter runig. Hafer in guten Qualitäten weiter gefragt und in den Forderungen für effektive Ware gut behauptet. Vereinzelt kommen Abschlüsse in Waggon=Waxe zur Lieferung nach Polen zustande. Gerste stetig bei wenig veranderten Preisen. Am Lieserungsmarkte kam dasGeschäft nur sehr schleppend zustande. Im Einklang mitt den Auslandsmeldungen liegt sowohl Weizen als auch Roggen etwas fester. Von den zu heute angedienten 330 Tonnen Hafer sind 150 Tonnen nicht kontraktlich. In der Juli=Sicht zeigen sich verschiedentlich Positionslosungen, da die in den letzten Tagen angedienten Partien zum großen Teil aus Auslandshafer bestehen, der hier nicht gern gekauft wird Hamburger Warenmärkte h Hamburg. 27. Juli.(Telege.). Auf dem Koffeemarkt lagen Brasilofferten im Preise größtenteils unverändert. Lokoware notierte heute: Santos goob 104—107. Suverior 107—110, Prime 110—113, extra Prime 113—129. gewaschene zentralamerikanische Kasseelorten 125—190 sh. Am Terminmarkt konnten sich bei größerem Geschäft die Preise etwas befestigen. Auf dem Reismarkt wurde nur der notwendigste Bedarf gedeckt. Es fehlte jegliche Anregung. Die Preise konnten sich behaupten.— Auf dem Hüllenfruchtmarkt war das Geschaft äußerst klein. Preisveränderungen waren nicht festzustellen. Auf dem Gewürzmarkt entwickelte sich einiges Bedarfsgeschäft zu gestrigen Preisen. Auf dem Schmalzmarkt war die Tendenz fest. Es notierten: Amerikanisches Steam Lard 30.75 Dollar. rasfiniertes Schmalz verschiedener Marken in Tierces 31.75—32.25 Dollar(in Firkins zu 50 Kla. 0.5 Dollar. in Eimern zu se 12.5 Kla. 1.5 Dollar teuter als in Tierces). Hamburger Schmalz in Dritteltonnen. Marke Kreuz. 37 Dollar die 100 Kla. netto verzollt.— Auf dem Getreidemarkt waren wesentliche Aenderungen nicht zu verzeichnen. Auch die Preise behausteten den gestrigen Stand. Leinsgat notierte 18.50—18.60 fl. Kautt bei den Inserenten des Herner Anzeigers. V Thie Edeltirnis Franz Nickel Herne, Behrenestr. 10, Tel. 51100 Wo gibt es das beste Brot und die schmackhaftesten Backwaren? In der Bäckerei u. Konditorel Johann Rhaus Mont-Genisstr. 83, Fernrut 52378. Lager in deutschen u. englischen Stoffen, Tuch- und Maßgeschäft, Erste und einzigste fachm. Kunststopferei am Platze— Färberei und chem. Reinigung 14 # Ia apelen-Becker Inh.: M. Maring, Bahnhofstr. 98 Tapcien-Lade-Farben ll Ein Versuch überzeugt! 1 Pfund 1.05— 2.40— 4.20 Täglich Künstler-Konzert mit Gesang- und Tanzeinlage Herne, Bahnhofffr.15a Robert Neumann v. d. Heydtstr.1 Fernruf 52228 Fahrräder Nähmaschinen Karl Sporkert Neustraße S, Teleion 51515 Merne. C. Braun, Herne VInckestraße 8 Ruf 52151(Sammel-Nr.) liefert: Waschkesselöfen gut und billig Elektro-mech. Schuhbesohl-Anstalt Fortschriff Herne Mont-Cenisstr. 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