33— 82. Jahrgang Dienstag, den 19. Januar 1909 Erscheint wochentäglich zweimal, außerdem an Sonntagen einmal. Monatl.Bezugsgebühr 75 Pfennig, durch die Post bezogen vierteljährlich 2,50 Mark. Anzeigengebühren: 25 Pfennig für die einspaltige Kolonelzeile. Annahmeschluß von Inseraten abends 6 Uhr Hauptgeschäftsstelle, Redaktion and Druckerei: Karlstraße Nr. 5. Fernsprecher: Nr. 181, 590 und 816. Auf Anrui einer dieser drei Nummern meldet sich die Betriebs= Zeutrale, welche die Verbindung mit den einzelnen Geschäftsabtellungen herstellt.# Täglich 2 Ausgaben Unzeiger und Handelsblatt Täglich 2 Ausgaben Unabhängiges Organ für nationale Politik, verbunden mit der Amtliches Kreisblatt für den Stadt= und Landkreis Dortmund Gratisbeilagen:„Die Sonntagspost“(illustriertes Unterhaltungsblatt), Mittwochs„Mußestunden“ Verantwortlich: Für den redaktionellen Teil J. o. Wildenradtz für Inserate und Reklamen Grävinghofl. beide in Dortmund. Druck und Verlag: C. L. Krüger, G. in d.., Dortmund. 30000n Für Aufbewahrung and Rücksendung anverlangt eingesandter Manuskripte, sowie für die Aufnahme von Anzeigen an vorgeschriebenen Tagen und Glätzen wird keine Verantwortung übernommen. Erfüllungsort Dortmund. Berliner Bureau: Friedrichstraße Nr. 16. Fernspr. Amt 4p; Nr. 1665. Hierzu ein 2. und 3. Blatt. Kleine Chronik. Dem„Staatsanzeiger“ zufolge ist der Unterstaatssekretär im Finanzministerium, Dombois in den erblichen Adelsstand erhoben worden. * Die Reichstagsersatzwahl in Hoya=Verden, die durch die Mandatsniederlegung des nationalliberalen Abgeordneten Held notwendig wurde, ist auf Freitag, den 26. Februar, angesetzt worden. 4ng ese * Der Zustand des Grafen Hompesch ist hoffnungslos, nachdem gestern eine Lungenentzündung eingetreten ist. #7 Die Wahlrechtsanträge sollen nächsten Montag auf die Tagesordnung des Abgeordnetenhauses gesetzt werden. Auf der fiskalischen Grube„Bergmannsglück“ bei Buer i. W. wurden durch zu frühes Losgehen eines Sprengschusses drei Bergleute getotet. 5 Am Sonntag sind in Petersburg 60 Versonen an der Cholera ertrankt und 21 ac storben. Deutscher Reichstag. ∆ Berlin, 18. Jannar. Bei der gewohnten dünnen Montagsbesetzung, von der sogar noch das allerdings nicht befriedigte Interesse für eine Kanzlerrede im Landtag abzuziehen war, ist heute die zweite Lesung des Reichshaushalts in Angriff genommen worden. Nur Juristen hatten ums Wort gebeten. Man kann den Herren von der strengen Zunft aber nicht den Vorwurf machen, daß sie lediglich gefachsimpelt hätten und den Laien unverständlich geblieben wären. Es wurde im Gegenteil von Werrn Wagner bis zum Genossen Heine soviel des die Allgemeinheit Bewegenden vorgebracht, daß man sich solche„Juristentage“ wohl gesallen lassen darf. Der konzentrierte Angriff, der von allen Seiten des Hauses auf die gierungsbank wegen der Behandlung des Eulen burgprozesses erfolgte, wurde von dem nunmohr zum 16. Male sein Ressort hier vertretenden Dr. Nieberding nicht ohne Geschick, wenn auch nicht ganz überzeugend, abgewehrt. Nach den Erklärungen des Staatssckretärs war es dem Gericht bitter ernst mit der Erforschung der Wahrheit und nur der körperliche Kollaps des Liebenbergers hat der blinden Frau Justitia einen Streich gespielt. An seiner vorjährigen Klassenjustizrede gemessen, sprach Herr Heintze von den National= liberalen überraschend ruhig. Daß er den Reserendaren mehr Arbeit ausschustern will, werden dese vereidigten Ballherren gerade in der jetzigen Zeit des geselligen Hochbetriebes nicht eben schätzen. Da die im Vorjahre angekündigte Strafprozeßreform nun wirklich en marene zu sein scheint, so wird die Besprechung des Reichsjustizetats kurz werden. Denn die Hauptanliegen der verschiedenen Reichstagssachverständigen dürsten sich in dem bald einzubringenden Regierungsentwurje vorfinden und besser erst dann zum Gegenstande erneuter Kritik gemacht werden. Der Präsident Graf Stollberg eröffnet die Sitzung um 1,15 Uhr. Nachdem die Eingänge erledigt sind, tritt das Haus in die zweite Beratung des Etats, und zwar beim Titel Justizetat, ein. Abg. Wagener(kons.) erinnert daran, daß das Daus zum ersten Male in die Beratung des Justizetats trete, ohne daß Refolutionen dazu vorliegen. Er ersucht den Staatssekretär um Auskunft über den Stand der Arbeiten zur Strafprozeßordnung. Auch im Bürgerlichen Gesetzbuch werden sich Abänderungen nicht vermeiden lassen, samentlich inbezug auf das Grundstücksrecht. Die Entlastung des Reichsgerichts hat sich als durchaus unzulänglich erwiesen. Hoffentlich wird der Staatssekretär diese Reform zu einem gedeihlichen Abschluß führen. Abg. Belzer(Zentrum): Ich möchte die Aufmerksamkeit des Hauses auf die Lage des Anwaltlandes, inbezug auf den Armenprozeß, lenten. Sollte es nicht möglich sein, den Armenanwätten Staatskasse eine Vergütung zu gewähren? immer warte man auf eine gesetzliche RegeZeugniszwangsverfahrens namentlich mnchrig seiner Verwendung auf die Journaharten carn nüch“ man Sorge tragen, daß die Sh#,#gutsstrafen, die schon auf gang kleine zonahle neben, vermieden und durch andere erabschnezzeu bestrafe gewissenlose Ehrschmere al. Zerstörer des Jamilienglücks spsanen Jegugg r. der Seusation des verm Prozeß Eulenburg ist mit ru# en, dau hier ein hochgestellter ist, als einer Rücksicht behandelt worden I. ieberding führt aus: Der Entret mit boar tt prozeßordnung ist vom Bundesdas zis gier Energie gefördert worden. Ich hofse, bevor dia Elagskanaden.P elchstag gelangen werde, bevor die Etatsberatung zu Ende gekommen ist. Auch über die Zeugnisverweigerung werden in der neuen Vorlage ganz gewiß Bestimmungen enthalten sein. Daß auf den Fürsten Eulenburg ganz besondere Rücksicht genommen worden ist, ist nicht richtig. Gewiß ist es im höchsten Grade bedauerlich, daß der Prozeß sich solange hinzieht es ist verhandelt worden bis zur Grenze der Möglichkeit, bis die Arzte erklärten, eine Fortführung der Verhandlungen bringe das Leben des Angeklagten in Gefahr. In diesem Falle hat auch der Armste das Recht auf Abbruch der Verhandlungen. Hat man vor der Verhandlung den Fürsten Eulenburg milder behandelt als sonst üblich, so geschah dies nicht mit Rücksicht auf den Angeklagten, sondern auf die schnelle Beendigung des Prozesses. Es sollen nun noch einmal höhere ärzt= liche Gutachten eingefordert werden. Bestätigen diese die vorigen, dann sind wir ohnmächtig, wird der Fürst aber verhandlungsfähig befunden, dann werden die Gerichte unverzüglich einschreiten Im Laufe des Sommers wird dem Bundesrat der Gesetzentwurf eines neuen Strafgesetzbuches zugeheu. Freilich wird von diesem Augenblick bis zur Vorlage in diesem hohen Hause eine lange Zeit vergehen. Vorerst hat sich der Reichskanzler entschlossen, eine Vorlage vorzulegen, die die Wichtigkeit der das praktische Leben betr. Gravamina in sich fassen soll. Diese Novelle hat allerdings zwei Gefahren, einmal ist sie wirkend, indem aus dem hohen Hause heraus zu den Vorlagen der Regierung noch viele Wünsche der Parteien laut werden, wodurch die Erledigung verzögert wird, und zweitens ist es von vornherein bedenklich, aus einem einheitlichen Gesetzentwurf zunächst einzelne Bestimmungen herauszugreisen. Über den Strasvollzug ein Gesetz vorzulegen, wäre, ehe die Strafpruzeßordnung und das Strafgesetzbuch fertig gestellt sind, bedenklich. Ein Gesetz über die Haftung des Reiches für seine Beamte liegt dem Bundesrat vor, der aber das Ergebnis der Beratungen über denselben Gegenstand in Preußen abwarten will. An der Neuregelung des Gebührenwesens und der gesetzlichen Regelung der Tarifverträge wird ebenfalls gearbeitet. Ich trete den Ausstrenungen entgegen, daß man heabsichtigt, hier oder in Bayern Landgerichte eingehen in lassen. Eine neue Zivilprozeßordnung ist ebenfalls im Werke, und auch ein Gesetz zur Entlastung des Reichsgerichts wird zurzeit ausgearbeitet. Abg. Heintze(natl.): Nach den neuesten Zeitungsmeldungen geht es dem Fürsten Eulenburg wesentlich besser. Wir hegen zur Regierung das Vertrauen, daß sie mit aller Energie den Prozeß forlführen wird, sofern dies möglich ist. Warnen möchte ich vor der Schaffung neuer Sondergerichte. das Gewerbegericht und das Kausmannsgericht arbeiten anerkennenswert. Noch wetter zu gehen, halte ich nicht für gut. Im allgemeinen möchte ich konstatieren, wir streben vorwarts auf der Rechtslage und damit auf dem wichtigsten Gebiet des öfsentlichen Lebens. Abg. Heine(Soz.): Es ist bedauerlich, daß die ölnische Zeitung; auein in der Lage war. die Grundzüge des neuen Strafrechts zu veröffentlichen. Daß eine Novelle zur Beseitigung der Hauptschäden vorgelegt werden soll, ist zu begrüten. Auch haben wir nun die Hoffnung, daß in den nächsten zehn Jahren ein vollständiges Straf gesetzbuch zustande kommt. Die geplante Milderung der Strafen für Eigentumsdelikte ist zu begrüßen, aber man sollte noch weiter gehen. Gegen eine Erhöhung des Strafmaßes muß ich mich entschieden wenden; auch bei Kindermißhandlungen. Man greift ja schon jetzt nicht zum Maximum der Strafen. Eine Festsetzung des Strafminimums wird vom Richter oft als surchkbare Fessel empfunden. Jüngst im Colander=Prozen, wo der Richter hätte 10 Jahre verhängen können, wurde nur auf 9 Monate erkannt, ein Beweis dafür, daß man trotz der Schwere der Delikte meist sehr weit hinter dem Strafmaximum zurückbleibt. Auch gegen eine Straferhöhung bei Beleidigungen muß ich mich entschieden aussprechen. Durch eine Straserhöhung schützt man die Ehre nicht. Man kann ja bereits schon heute 2 Jahre verhängen. Würde man bei Beleidigungen auf eine höhere Straffestsetzung erkennen, so könnte es vorkommen,=daß einmal ein kollerischer Richter einem politischen Gegner eine verrückt hohe Strafe aufhängen würde.(Heiterkeit.) Nein, notwendig wäre es, daß die noch fehlende Definition der Beleidigung gefunden würde. Formale Beleidigungen dürften nicht verfolgt werden. Unannehmbar ist der Entwurf, wenn es wahr ist, daß darin stehen soll, oaß der Wahrheitsbeweis unmöglich gemacht werden soll bei allen privaten Beleidigungen. Im Falle Euleuburg ist man ja mit dem Angeklagten ganz anders verfahren, als mit anderen Leuten. (Sehr richtig, links.) Schon darin, wie der ganze Prozeß von der Staatsanwaltschaft geführt worden ist, war es zu erkennen, daß Eulenburg herausgehauen werden sollte.(Sehr richtig, links.) Erst nach dem Münchener Prozeß, als es nicht mehr anders möglich war, ging man gegen ihn vor. Wir bedauern nicht die Milde, mit der Eulenburg behandelt wurde, wohl aber, daß andere Angeklagte nicht ebenso behandelt worden sind.(Lebhaftes Sehr richtig, links.) In unseren Untersuchungsgefängnissen befindet sich mancher lungenschwindsüchtiger Untersuchungsgefangener den man trotz dringenden Ersuchens nicht entlassen hat. Staatssekretär Dr. Nieberding: Nur eine tatsächliche Richtigstellung: Dem Abg. Heine war nicht bekannt, daß in unserer Novele bezüglich des Wahrheitsbeweises der Passus hinzugefügt worden ist, daß der Wahrheitsbeweis bei Beleidigungen zulässig ist, wenn der Beleidigte zustimmt. Damit sind die Befürchtungen des Abg. Heine zu diesem Punkte hinfällig. Nog. Ablaß(freis. Vgg.) weiß von besonderen Fällen zu erzählen, wonach die so oft beklagte Arheitsüberbürdung, vielfach der bureautratischen Behandlung der Geschäfte zur Last gelegt werden müßte. Er klagt über die oft sehr eigentümliche Behandlung des Publikums. Er führt hierfür folgenden Fall an: Eln angeklagter Redakteur, der den Beweis erbracht hatte, daß ein von ihm beschuldigter Landrat sich tatsächlich der Wahlbeeinflussung schuldig gemacht habe, wurde trotzdem verurteilt, weil er das Amt als solches beleidigt hatte und nicht nachweisen konnte, daß das Amt, sondern vielmehr dessen Beamte sich strafbar gemacht hatten. Ungeheuerliches hat das neue Urheberrecht bereits jetzt auf dem Gewissen. Es sind Fälle vorgekommen, wo die Judikatur einen einfachen Bericht zum Schaden der Presse als geistiges Eigentum erklärt hatte und ihn so mit wissenschaftlichen Arbeiten auf eine Stufe stellten. Abg. Schack(wirtsch. Vag.): Ich frage den Staatssekretär Dr. Nieberding, ob irgend welche gesetzliche Maßnahmen bezüglich der Abschaffung der Konkurrenzklausel beabsichtigt sind. Staatssekretär Dr. Nieberding: Solche Mas nahmen werden allerdings von den verbündeten Regierungen erwogen, doch werden sie nicht früher zur Vorlage gelangen, bis die Kommission dieses hohen Hauses ihre Beschlüsse zu dieser Frage gefaßt hat. Abg. Becker=Köln(Zentr.): Die Errichtung von Jugendgerichtshöfen in allen Teilen Deutschlands kann nur günstig befürwortet werden. Viele Bestimmungen des Strafgesetzbuches sind veraltet, darum ist die„Ankündigung einer Strafgesetzbuchnovelle freudig zu begrüßen. Nach der Verabschiedung der Zivilprozeßordnung und der Strasprozeßordnung wird sich der Staatssekretär wohl auch mit einer Revision des Strafgesetzbuches befassen. Durch erhöhte Strafen wird das beleidigte Ehrgefühl eher Genngtuung erfahren. Der Richter ist als gebildeter Mann aus sich heraus im Stande, über gewisse Bilder und sogenannte künstlerische Reproduktionen zu urteilen, ohne Heranziehung von Künstlern als Sachverständige Ein Strafvollzuggesetz haben wir seit mehreren Jahrzehnten erwartet. Heute ist seine baldige Verabschiedung mit Rücksicht auf die Jugend nur noch notwendiger geworden. Ich hoffe, daß der Entwurf der Strafprozeßordnung recht bald vorgelegt wird und daß auch hinsichtlich des Armenrechtes eine meform nachgesucht wird. Eine Einschränlung des Armenrechtes an sich zu verlangen, liegt mir durchaus sern. Dem kleinen, unvermögenden Manne solle die Möglichkeit, Prozesse zu führen nicht genommen werden. Ein Reichsgesetz über die Hastunn des Reiches bei Versehen seiner Beamten ist oft verlangt worden, heute hören wir nun daß die Reichsinstanz abwarten will, bis die betreffende Vorlage im Abgeordnetenhaus Preusens zum Entwurf erhoben wird. Hierauf wurde gegen 5½ Uhr die Weiterberatung auf Dienstag mittag 1 Uhr vertagt, serner kleinere Vorlagen. Preußischer Landtag. ∆ Berlin, 18. Januar. Drei Stunden lang haben Haus und Tribünen auf den Augenblick gewartet, wo Fürst Bülow das Wort ergreisen und sich zur preußischen Wahlrechtsreform äußern würde, von der man annahm, daß ihr sein Erscheinen galt. Schließlich aber sprach der erste Vigepräsident Dr. Porsch um 2/75 Uhr die Vertagung aus, ohne daß der Reichskanzler aus seiner stummen Reserve herausgetreten wäre. Von einem seiner Adlaten wurde Ausfragern mitgeteilt, der Fürst warte noch mit einer bestimmten Erklärung, die er abgeben wolle, bis der Gang der Verhandlungen ihm zu solchem Auftreten weit genug gediehen erscheine, was nach den drei heutigen Reden von Pappenheims, Friedbergs und Zedlitz' also noch nicht der Fall gewesen sein muß. Über den Inhalt dieser Erklärung, die angeblich auch mit neuen Ostmarkenmaßnahmen zu tun haben soll, war naturgemäß gar nichts zu erfahren. Man wird sich also noch bis zur morgenden Sitzung gedulden müssen, ehe die Welt erfährt, was der Kanzler auf dem Herzen hat. Fürst Bülow hielt sich, wie vielfach bemerkt wurde, auffallend reserviert und sprach eigentlich nur mit dem neben ihm stehenden Chef der Reichskanzlei und Herrn von Rheinbaben, der zu seiner Rechten saß. Gegen diesen ging in der Hauptsache die ungewöhnlich scharfe Kritik, die der nationalliberale Führer wegen der Ausstellung des preußischen Eisenbahnetats und wegen der erneut bekämpf ten Thesaurierungspolitik richtete, mit der allerdings bislang keine so üblen Erfolge erzielt sind. Auch die Reichsfinanzreform wurde, und zwar von allen drei Rednern, des eingehenden beleuchtet, wie sich denn überhaupt der ganze Ton der Debatte erheblich über dem Niveau einseitiger Landtagsbehandlung hielt. Vom Ministertische, der mit seiner stattlichen Folie von schwarz befrackten Geheimräten und Hilfsarbeitern, die an der westlichen Längswand des Saales aufgebaut waren, an die„großen“ Tage im Reichsparlament gemahnte, erbat zum Schluß der nur dreieinhalbstündigen Sitzung allein Herr Breitenbach das Wort, wohl um den starken Eindruck der Friedbergschen und Zedlitzschen Ausstellungen gegen sein Ressort nicht ohne sofortiges parlamentarisches Gegengewicht ins Land hinausgehen zu lassen. Am Ministertische die Minister von Rheinbaben, Beseler, Moltke. Breitenbach und von Arnim. Vizepräsident Porsch erbittet und erhält die Erlaubnis, dem Kaiser zum 50. Geburtstage die Glückwünsche des Hauses übermitteln zu dürfen. Es folgt die erste Lesung des Etats. Abg. von Pappenheim(kons.) führt aus: Nicht allein die gesteigerten Preise der Lebensmittel, sondern auch die soziale Stellung der Beamten rechtfertige die Erhöhung der Beamtengehälter. Daneben sei leider nicht zu verkennen, daß die Ansprüche an das Wohlleben in der letzten Zeit außerordentlich gewachsen sind. Da die allgemeine Gehaltsaufbesserung bis in die kleinsten Gemeinden ihre Wirkung zeigt, müsse man Rücksicht nehmen darauf, daß nicht einzelne Glieder des Staates zu Gunsten des anderen zu kurz kommen. Meine Freunde wünschen eine gründliche Finanzreform. Das Reich müsse die Finanzgebahrung auf die indirekten Steuern gründen, die direkten Steuerquellen müßten den Einzelstaaten erhalten bleiben. Die Nachlaßsteuer dürfe unter keinen Umständen vom Reich eingeführt werden. Seine Partei sei auch serner bereit. die Lasten der Matrikularbeiträge auf sich zu nehmen, es müsse aber dabei auch auf die Steuerleistungsfähigkeit der Einzelstaaten Rücksicht genommen werden. Die Einzelstaaten dürften nicht genötigt werden, die Matrikularbeiträge durch Anleihen zu decken. Mit der Teilung des Kultusministeriums sollte nicht länger gewartet werden. Die Medizinalabteilung könne abgetrennt werden. Die Verquickung der verschiedensten Materien unter einem Ministerium gebe nur Veranlassung zu Friktionen. Da die Aufgaben der Polizei im stetigen Wachsen begriffen sind, ist die Regierung auf dem rechten Wege, wenn sie damit begann, in einzelnen Städten königliche Polizeiverwaltungen einzurichten. Die Baupolizei und Medizinalpolizei zu trennen, halte er nicht für richtig. Bezüglich der Verwaltungsreform halte er mit der Kritik zurück, bis bestimmte Vorschläge vorliegen. Das Bild, das der Finanzminister von der Finanzlage gegeben, sei nicht erfreulich. Die unerfreuliche Finanzlage enthalte vor allem eine Mahnung zur Sparsamkeit.—(Fürst Bülow betritt den Saal.) An der Steigerung der Bedürfnisse des Staates sind wir zum Teil selbst schuld. Wir gewöhnten uns allmählich an das Jonglieren mit Millionen im Etat, von 3½ Milliarden. Deshalb ist eine strenge Prüfung der einzelnen Forderungen nötig. Freilich wird man sich der Notwendigkeit, 33 Millionen neue Steuern für das laufende Jahr zu bewilligen, nicht entziehen können. Bezüglich des Wasserstraßengesetzes hofft der Redner, daß die Frage bald unter Dach und Fach komme. Handel und Gewerbe sollten durch Ausbau des gewerblichen Unterrichtswesens wieder zu gesunden Verhältnissen geführt werden. Für die Landwirtschaft sei die Arbeiterfrage von größter Bedeutung. Die Besserung dieses Verhältnisses sei daher der Regierung dringend ans Herz zu legen. Immerhin glaube er, daß sich mit dem diesjährigen Etat wohl wirtschaften lasse. Die etzten Wahlen hätten gezeigt, daß die Wähler mit einen Freunden zufrieden seien. Wir hoffen, daß unserem redlichen Willen, im Sinne unserer Wähler in der bisherigen Richtung gewissenhaft weiter zu wirken, der Erfolg nicht versagt wird. Der organischen Reform des Landtagswahlrechts stimmen wir zu, werden aber die weiteren Grundlagen der Regierung abwarten. Doch bezweifeln wir, daß eine Reformbedürftigkeit bei uns im höheren Maße vorhanden ist, als bei anderen Staaten. Das Abgeordnetenhaus bewies bisher stets, daß es seiner hohen Aufgaben gewachsen war. Seine Partei werde dafür eintreten, daß eine gesunde und moderne Wahlreform erfolgt. Die Vorschläge würden hoffentlich dem Wohle des Vaterlandes entsprechen. Unter allen Umständen würden seine Freunde die Machtstellung der Krone, die mit Preußen unlöslich verknüpft ist, mit aller Energie wahren.(Anhaltender Beifall rechts. Zischen bei den Sozialisten.) Abg. Dr. Friedberg(natl.): Zur teilweisen Deckung des Desizits von 1907 in der Ausgleichsfonds aufgebraucht worden. so daß bedauerlicherweise werbendes Kapital nicht mehr vorhanden ist. Für 1908 ist micht die Vorhersage des Finanzministers, sondern die unserige eingetreten, daß nämlich unser Ertat in keiner Weise der Wirklichkeit entspricht, weil die angesetzten Einnahmen und Ausgaben sich von der Wirklichkeit entfernen. Beim Eisenbahnetat war für 1908 gegen 1907 eine Einnahmesteigerung von 5 Prozent angenommen, tatsächlich ist aber der Verkehr um Prozent zurückgegangen, so daß ein Ausfall von 0 Prozent eingetreten ist. Der Finanzminister sagt demgegenüber, daß bei den Ausgaben dagegen nur 6,0 Prozent Mehrbedarf eingetreten ist. Die Folgerung, die der Finanz= minister daraus schließt, ist aber unbegründet. Der„Minister behauptet auf Grund dieser geringen Überschreitung des Ausgabeetats, daß er den Etat richtig ausgestellt hat. Gerade das Gegenteil ist aber der Fall. Wenn tatsächlich die Einnahmen erreicht werden sollten, die der Minister vorhersagte, so hätten die Ausgaben vielleicht um 80 Millionen überschritten werden müssen. Nur durch den zufälligen Umstand, daß die Einnahmen zurückgingen, konnte er mit den Ansgaben aus kommen. Der Etat für 1900 enthält von den 126 Millionen für die Beamtenbesoldung nur 77 Millionen Deckung, wonach noch 49 Millionen fehlen. Das gesamte Defizit für 1908 rechnet der Minister auf 165 Millionen, jedoch mit Einrechnung der Nachsteuer von 30 Millionen, ohne die es 195 Millionen betragen würde. Der Minister macht serner mit Recht darauf aufmerksam, daß eigentlich noch 46,2 Millionen gestundete Matrikularbeiträge in Rechnung zu stellen sind, so daß das Defizit noch bedeutender wird. Ich gebe deshalb dem Minister recht, wenn er an alle die Mahnung richtet. die Reichsfinanzreform zustande zu bringen. Preußzen, sowie alle anderen Staaten. insbesondere die kleineren, sinz nou den fie nanziellen Verhältnissen im Reiche abhängig. Leider erschwert uns das Verhalten der Interessen ten die Finanzreform außerordentlich, aber ich zweifle doch nicht, daß die politische Einsicht alle beteiligten Faktore vereinigen wird, um diese Lebensfrage für das deutsche Volk zu lösen. Diese Frage ist nicht nur für die inneren wirtschaftlichen Verhältnisse, sondern auch für die auswärtige Politik mitbestimmend und wird gelöst wer. den, wenn das deutsche Volk noch einen Funken von Pflichtgefühl dem Staate gegenüber hat. (Sehr richtig.) Was den Etat angeht, so ist zu nächst eine richtige Bilanzausstellung notwendig, wie sie z. in Italien besteht.(Sehr richtig.) Würde man das tun, so würden wir sehen, daß wir trotz des Desizits der letzten Jahre ein außerordentlich gestiegenes Staatsvermögen besitzen. Anzuertennen ist es, daß beim Eisenbahnetat alle Einnahmen und Ausgaben mehr in Erscheinung treten, aber eine schwere Enttäuschung hat es uns bereitet, daß man durch Einstellung in den Dispositionsfonds von 15 Millionen glaubte, über den schwankenden Einfluß der Eisenbahneinnahmen hinwegzukommen. Wir hatten stets eine Abgren zung zwischen der allgemeinen Staatsverwaltung und dem Eisenbahnetat durch eine seste Rente der Eisenbahn vorgeschlagen. Der Finanzminister meinte, daß dann in schlechten Jahren die Eisenbahn selbst Anleihen aufnehmen müßte, um die Rente abführen zu können. Aber wir haben doch nur das Maximum der Zuschüsse der Eisenbahn in die Staatsverwaltung feststellen wollen. Um o weniger haben wir behauptet, daß das ganze Extra= Ordinarium entbehrlich sei. Wir wollen nur nicht, daß die der Eisenbahn in Zukunft erwachsenden großen Ausgaben aus lausenden Mit teln bestritten werden. Die in jedem Jahre wechselnde Höhe des Extra= Oridnariums zeigt, daß die Aufstellung des Etats reine Willkürlichkeit bleibt. Auf einen derartigen Etat hin mit neuen Steuern an die Steuerzahler heranzutreten, erscheint uns doch recht wenig angängig.(Zustim mung bei den Nationalliberalen.) Der Finanz minister beklagte sich über die zu langsame Amortisation bei der Eisenbahnverwaltung. Es seien von dem 9,6 Milliarden= Anlagekapital erst etwa Milliarden getilgt. Wenn man aber bedenkt, daß von diesen 9 Milliarden der Wert an Grund und Boden eher gestiegen ist, als sich verminderte, daß der Oberbau jedes Jahr durch neue Mittel in seinem Wert erhalten wird, so bleiben eigentlich nur die Gebäude, bei denen eine Amortisation gerechtfertigt ist. Nach dem Plane des Finanzministers würden wir also in 30 Jahren zwar unsere Eisenbahnschuld amortisiert haben, trotzdem sich das Vermügen der Eisenbahn nicht vermindert hätte; aber alles auf Kosten dessen, daß wir heute dafür dem Volke Steuern auferlegen lassen sollen.(Sehr richtig.) Bei den anderen Etats ist es mir hauptsächlich aufgefallen, daß der Berg= Etat bei einem Vermögen von 700 Millionen nur 19 Millionen Überschuß erzielte. Das ist eine Rente von nur 2,8 Prozent in einer Zeit eines ganz ungewöhnlichen Ausschwunges des Bergbaues. Der Staat mag ja etwas teurer wirtschaften, als ein Privatunternehmen, aber wir müssen doch einmal die Aufmerksamkeit auf diese Punkte lenten. Die Frage der Wasserstraßen= Abgaben werden wir später noch zu prüfen haben. Beim Justiz=Etat ist die Ausgleichung der Einnahmen und Ausga beu erfreulich. Wir meinen nicht, daß mit der Vermehrung der Richterstellen zu schnell worgegangen wird, aber es ist doch auffällig, daß von Jahr zu Jahr die Richterstellen vermehrt werden müssen. Jedenfalls ist das ein Fehler der Organisation. Die Justizverwaltung wird sich der Aufgabe widmen müssen, eine Ersparung an Beamtenstellen zu erzielen. Das neue PolizeiKostengesetz erfordert eine Mehrausgabe von 6,6 Millionen Mark. Die Polizei ist ihren Ausgaben weiterhin nicht immer gewachsen, und es ist des halb eine Vermehrung der Polizeiorgane notwendig. Auf das Wahlrecht jetzt einzugehen, erübrigt sich, weil wir in der nächsten Woche eine Verhandlung darüber haben werden. Darin aber kann ich mich dem Abgeordneten Pappenheim auschließen, daß wir wissen wollen, nach welchen Richtungen die Vorarbeiten betrieben werden. Wir sind jedoch keineswegs der Ansicht, daß das preußische Wahlrecht den Anforderungen entspricht, die man an ein gutes Wahlrecht stellen muß. Es ist nicht konservativ, das Wahlrecht zu erhalten, das der Anfrechterhaltung nicht wert ist.(Sehr richtig.) Der Ansturm gegen das Wahlrecht ist entstanden, weil es nicht mehr dem Bedürfnis des Volkes entspricht. Beim Landwirtschafts=Etat freue ich mich, daß der außerordentliche Fonds für innere Kolonisation verstärkt wird. Bezüglich der Verwaltungsreform verlautet, daß das Landwirtschaftsministerium mit seinen Vorarbeiten am meitesten im Rückstande sei, soweit es sich dabei um die Kolonialbehörde handelt. Ich bitte den Minister, uns über den Stand der Arbeiten Auskunft zu geben. Der Kultusminister hat uns im vorigen Jahre eine Reform der Forstschulaussicht durch stärkere Hinzuziehung sachmännischer Kräfte in Aussicht gestellt. Ich richte an seinen Vertreter die Frage, wie weit die Arbeiten dazu gediehen ind. Besonderer Förderung bedürfen die Mädchenschulen seitens des Staates. Da diese Aufgabe vorwiegend den Gemeinden obliegt, wurden ihnen größere Lasten verursacht. Im allgemeinen müssen wir uns der größten Sparsamteit beflei ßigen.'s dürfen nicht zu viel neue Beamte ein gestellt werden. Die Verwaltungsresorm, über deren Grundzüge wir hoffentlich recht bald etwas erfahren, muß nicht nur technisch umgebildet, sondern auch vereinsacht werden. Auch die Eisen bahnverwaltung wird sich bemühen müssen, bei ihren Bauten zu sparen.-Allerdings nicht in Be zug auf die Wagenhaltung, denn da ist ge rade das Beste gut geuug, um leistungsfähig zu bleiben, denn sonst erwachsen bei den Betriebs kosten noch mehr Ausgaben. Mit Dank begrüßen wir die Bildung der Wagen= Gemeinschaft. Wa rum sind wir eigentlich nicht zu einer Betriebs mittel Gemeinschaft getommen? Alle Staaten, mit Ausnahme vielleicht von Bayern, wären dazu be reit gewesen. Sparsamkeit müssen wir ferner üben in Bezug auf den Bau von Dienstwohnungen. Wir werden nachzuprüfen haben, ob mit größter Bescheidenheit gebaut worden ist. Auch an den Reisekosten der Beamten kann gespart werden. Es liegt die Vermutung vor, daß in vielen Ressorts viel zu viel gereist wird. Zahl reiche Reisen für Revisionen kleinlichster Art werden von Provinzialbeamten unternommen, während eine Revision durch Lokalbehörden genügen würde. In der Frage der Etatisierung haben nicht wir unsern Standpunkt geändert, sondern der Finanzminister. Der Finanzminister hat früher schon gesagt, solche Schwankungen sind vorübergehender Natur, wir müssen sie uns gefallen lassen. Jetzt aber verlangt er neue dauernde Mittel. Der Finanzminister meint, daß 100 Millionen Mehreinnahmen der Eisenbahn nur eine Verbesserung um 30 Millionen Mark bedeute. In folge der hohen Betriebs= Koeffizienten steigen gewiß auch die Ausgaben. Aber es gibt auch eine Menge Ausgaben, die z. B. von der Verwaltung pro Leistungseinheit herabgedrückt werden, wenn der Verkehr steigt. Aus den starken Schwankungen der für allgemeine Staatszwecke verwendbaren Überschüsse aus den Eisenbahn=Einnahmen kann der Finanzminister doch nicht die Begrün dung für neueSteuern herleiten, sondern er sollte sich vielmehr fragen, ob es überhaupt ratsam ist, mit einem solchen System weiter zu wirtschaften. Man sollte wenigstens Maßnahmen treffen, daß diese Schwankungen auf ein Mindestmaß zurückgeführt werden. Bei einem Etat mit hohen Schwankungen ist eine Qnotisierung der Einkommensteuer ganz besonders notwendig. Wir verlangen diese nicht etwa in dem Sinnc, als ob der Finanzminister ein wilder Mann, ein wüster Spetulant sei, sondern wir fragen, soll es in Preußen ein staatsmännischer Grundsatz sein, daß niemals eine Steuer nachgelassen werden kann, oll das in Preußen absolnt unmöglich sein, sollen denn ein für allemal die Einnahmen des Staates unbedingt verpulvert werden, auch wenn sie nicht notwendig sind? Das wäre eine unnötige Belastung der Gegenwart zu Gunsten der Zukunft Wir müssen eben auch in Preutzen möglich machen daß, wenn Mittel geung zur Verfügung stehen eine Stenererleichterung eintritt. Ich bedauere, wenn diese Frage als eine politische angesehen wird. Sie ist und bleibt eine reine Zweckmätzigkeitsfrage für die Finanzgebahrung des Staates Wenn wir die Frage lediglich als finanzielle behandeln, dann wird es auch leicht sein, mit der Regierung zu einer Verständigung darüber zu kommen.(Beifall bei den Nationalliberalen und Händeklatschen auf der mittleren Tribünc.) Abg. Zedlitz(freikons.) behält sich die Bespre chung der Wahlrechtsfrage bei den betreffenden freisinnigen Anträgen vor. Was die 30 Millionen neuer Steuern für 1908 betreise, so sei es etwas unnatürlich, die Steuern nachträglich zu fordern, nur um das Defizit herabzudrücken. Seine Freunde würden energisch an der Forderung der Vereinsachung der Verwaltung festhalten, die Organisation des Dienstes und des Instanzenzuges müsse vereinfacht werden. Wus das Extraordinarium betreffe, so müßten alle Forderungen, deren Notwendigkeit nicht nachgewiesen sei, gestrichen werden. Er hoffe, daß nach der Ge haltsaufbesserung die Beamten sich nicht nur ihrer Rechte, sondern auch der Pflichten bewußt sein würden. Einstweilen müsse dann in den Gehaltsforderungen eine völlige Ruhe eintreten. Der Ausgabectat sei bisher immer auf den Zustand in günstigen Jahren zugeschnitten, man müsse ihn dem Durchschnitt der guten und schlechten Jahre anpassen. Der Ausgleichsfonds werde keine erhebliche Wirkung haben. Die Reichsfinanzreform sei eine Lebensfrage. Es sei zweiselhaft, ob die Nachlaßsteuer ohne Ersatz wegfallen dürfe. Die Stärke Preußens beruhe auf dem Vertrauen zwi schen Herrscher und Volk. Bedauerlich sei, daß ein Grund der Niedrigstüberschüsse der Staatsbahnen festzusetzen, solange man von der wechselnden Konjunktur abhängig sei, würden Schwankungen des Etats unvermeidlich sein. Im neuen Eisen bahnetat seien erhebliche Ersparnisse bezügl. des Personals gemacht; auch sei eine Reihe von Wünschen mit Rücksicht auf die Finanzlage zurückgestellt worden. Hierauf wird die Weiterberatung auf morgen 11 Uhr vertagt. Schluß 5 Uhr. Deutsches Das Fest des hohen Ordens vom schwarzen Adler begann gestern vormittag im königlichen Schlosse Im roten Adlersaal hatten sich die neu zu in vestierenden Ritter versammelt. Der Herzog von Sachsen=Altenburg wurde nicht investiert, er verließ wegen eines Krankheitsfalles Berlin. Die Geladenen hatten sich im Rittersaale versammelt. Rechts und links vom Throue wurden die neu zu Investierenden aufgestellt, während die Generale, Admirale, Minister und andere, sowie die Fürstlichkeiten und die kapitelfähigen Ritter einen Halbkreis um den Thron bildeten. Der Kaiser ließ sich bedeckten Hauptes auf dem Thron nieder. Prinz Heinrich und Prinz Eitel Fried rich geleiteten als Parrains die Prinzen Waldemar und Inachim vor die Stufen des Thrones. Der Kaiser mit dem offenen Statutenbuch des Ordens in der Hand richtete die Frage an sie: „Wollt Ihr geloben, die Ritterpflichten des Ordens zu erfüllen?" Die Prinzen erwiderten: „Ja, wir geloben es!“ Unter den Klängen der Fansaren wurden die Prinzen mit dem Ordens mantel bekleidet. Der Kaiser nahm sie darauf mit festem Handedruck, nachdem er ihnen die Kette des Ordens umgehängt hatte, unter die Ritter des Kapitels auf. Die Prinzen nahmen darauf ihren Platz zwischen den älteren Ordensrittern ein. In ähnlicher Weise erfolgte darauf die Investur des Generals der Kavallerie z. Freiherrn von Bissing, des Generals der In fauterie von Kessel, des Oberjägermeisters vom Dienst Frhrn. von Heintze=Weißenrode, des Staatsministers v. Köller und des Generals der Insanterie Ritter Heutschel vou Gilgenheimb. Der Kaiser hielt darauf mit allen anwesenden 19 Rittern Kapitel ab. Um 8 Uhr sand im Schlosse Tafel für die Ritter des Ordens statt, wozu auch der Botschafter Szoegyeny Marich und der Butschafter Graf von der Osten=Sacken geladen wa ren. Die Radbodabordnung beim Krouprinzenpaar. Das Kronprinzenpaar erklärte sich mit den Vorschlägen der Abordnung von der Zeche Rad bod beim Empsange am Sonnabend einverstanden und unterhielt sich noch einige Zeit mit den Arbeitern über die surchtbare Katastrophe. Sichtlich tief ergriffen, erkundigten sich der Kronprinz und die Kronprinzessin noch nach Einzelheiten des furchtbaren Unglücks und gaben ihrem Schmerzgefühl darüber Ausdruck, daß es nicht möglich gewesen ist, mehr Vergleute zu retten. Auf die Frage nach dem Stande der Sümpfungsarbeiten konnte dem Kronprinzen mitgeteilt werden, daß die erste Sohle in diesen Tagen frei gemacht sein werde. Zur Erinnerung überreichte der Kronprinz jedem der drei Bergleute eine goldene Busennadel. Nach herzlichem Abschied wurde der Abordnung ein Abendessen im Palais serviert. Das neuc 25 Pfennig=Stück. Dem„Reichsanzeiger“ zufolge hat das Preis gericht, das über die Entwürfe für das neue Pfg.-Stück entscheiden sollte, den ersten Preis mit 2000 Mark Herrn August Häuster in Böckin gen(Württemberg), den zweiten mit 1500 Mark Herrn Hugo Kaufmann in Berlin und den dritten mit 1000 Mark Herrn H. Kranmann in Frankfurt a. M. zuerkannt. Luftschiffhalle der Zeppelin=Gesellschaft. Gestern morgen wurde, wie der„Schwäbische Merkur“ meldet, die Ausführung der Luftschiffhalle der Zeppelin=Gesellschaft der Aktiengesell schaft für Brückenbau Flender in Benrath bei üsseldorf übertragen. Der Ausführung liegt im wesentlichen der Flendersche Entwurf zu Grunde. Die Halle wird ganz aus Eisen hergestellt werden. Sie erhält eine Länge von 160, eine Breite von 43 und eine Höhe von 20 Meter, so daß in ihr zwei Luftschiffe zu gleicher Zeit gebaut werden können. Sämtliche Arbeiten müssen bis zum Herbste fertig werden. Teil der Presse so wenig patriotisches Gefühl ge zeigt habe, indem sie die in vertrautem Kreise ge sprochenen Worte des Kaisers in falscher Darstellung wiedergab. In Wort und Tat müsse dem Herrscher die Treue gewahrt werden. Ein von der Liebe des Volkes getragenes Königtum sei der wichtigste Faktor und die kräftigste Stütze für das Reich. Minister Breitenbach führte aus: Solange nicht in Aussicht genommen werde, die Zuschüsse auf Ausland. Italien Amerika im Dienste der Wohltätigkeit. Nach Mitteilung des amerikanischen Botschafters an den Generalsekretär im Ministerium des Außeren, Bollati, sind im Auftrage des Präsiden ten Rousevelt von der Marineverwaltung in Washington für 500000 Dollar Material zum Bau vnn 3000 soliden Häusern mit allem Zubehör für die Überlebenden der Erdbebenkatastrophe in üditalien verschafft worden. Von den sechs Tampfern, die zum Transport des Materials der ausreichenden Zahl von Zimmerleuten zum Aufbau der Häuser nötig sind, sollten zwei ge stern, die anderen im Laufe der Woche abgrhen. Ein Unglück kommt selten allein. Während einer Wohltätigleitsvorstellung zu Gunsten der Opfer des Erdbebeus in Süditalien in Reggio(Emilia) brach in einem Kinematogra pheutheater Feuer aus. Die Zuschauer flüchteten in wilder Eile aus dem Theater, wobei zwei Per ionen getötet und mehrere verwundet worden sind. Frankreich. Die Marokkodebatte in der Kammer. Nach Annahme der Vorlage betreffend einen Ergänzungstredit von 600000 Franks zur Unterstützung von Arbeitswilligen, die unter den Ausständen zu leiden haben, setzte die Kammer die Interpellation wegen Marokko fort. Janrés sprach die Befürchtung aus, die versöhnliche Hal tung und die Uneigennützigkeit Frankreichs in Marolko, um eine Annäherung Frantreichs und Deutschlands zu erleichtern, stoße an bei der feind lichen Diplomatie seindlicher Kreise in Deutsch lund; ein deutsch= englischer Konflikt, der von ge wisser Seite als unvermeidlich bezeichnet werde mache aber alle Friedenshoffnungen zu Schanden. Jaurés stellt dann fest, daß die Regelung des lä cherlichen Zwischenfalls von Casablanca zum Sieg oes Schiedsgerichtshoses geführt habe. Beide Läuder hätten nuch ganz kürzlich für die friedliche Erledigung der Balkaufragen zusammen gearbeitet. Eine serbische Enttänschung. Wie in Pariser diplomatischen Kreisen verlautet, hat vor einigen Tagen der serbische Gesandte dem Minister Pichon einen Besuch abgestattet und darauf hingewiesen, daß Serbien auf seiner Forderung einer Kompensation durch Abtretung eines Streisens von Bosnien und der Herzegowina bestehen müsse. Pichon habe darauf erwidert, daß ein solcher Anspruch nicht gerecht sertigt sei, der Österreich=Ungarn nur reizen könne und daß er Serbien nur raten könne, auf seine Prätentionen zu verzichten, um rascher zu einer friedlichen Verständigung mit Österreich= Ungarn zu gelangen. England. Ein gutes Beispiel. „Westminster Gazette“ weist auf die Wochen rundschau der„Norddeutschen Allgemeinen Ztg.“ hin, welche die Hoffnung ausgesprochen hatte, daß der Besuch der englischen Majestäten die Ent wickelungen eines guten Willens in Deutschland und England zur Folge haben werde und be merkt hierzu: Wir erwidern herzlich die Auschauung und können unterem deutschen Zeitgenossen versichern, daß das englische Volk ebenso bereit ist, wie das deutsche, dem gegenseitigen Argwohn ein Ende zu machen. Wir haben nicht den Wunsch, Deutschland isoliert zu sehen. Wir sahen ohne jeden Groll, wie die Bande zwischen Deutschland und Öster reich zum wechselseitigen Vorteil beider Länder und deswegen auch zum Vorteil des europäischen Friedens im allgemeinen stärter wurden. Das ist eine gute Sache, welche die jüngste Krisis gezei tigt hat und wir hofsen, sie wird von dauerndem und befestigendem Einiluß auf die Angelegenheiten Mitteleuropas sein. Wenn das gute Beispiel nur die wünschenswerte und erzieherische Wirtung hätte. Türkei. Friede mit Österreich. Das Protokoll der österreichisch-türkischen Vereinbarungen ist fertiggestellt, und zwar so, daß die Türkei wohl nichts mehr daran ändern wird. sie erkennt ausdrücklich den neuen staatsrecht lichen Zustand Bosniens und der Herzegowina an. Ihr Versuch, eine Hintertür für eine spä tere Einmischung in die bosnischen Verhältnisse offen zu halten, wurde abgewiesen. Der Text des Protokolls enthält neun Punkte. Er ging gestern nach Wien ab. den Gerichtssälen. &am Dortmund, 18. Januar. Schwurgericht. Vorsitzender: Herr Landgerichtsdireltor Seyffarth. In der heutigen Schwurgerichtssitzung wurde gegen den am 15. November 1863 zu Methler geborenen, nur wegen Beleidigung mit 20 Mark vorbestraften Zim mermann Heinrich Karl Schulte aus Methler verhandelt. Er hat sich wegen vorsätzlicher Brandstiftung zu verantworten, und zwar soll er am 11. Juli 1908 in den ersten Nachmittagsstunden ein seiner Frau gehört ges Gebäude, welches zur Wohnung von Menschen dient, in Brand gesteckt haben. Der Angeslagte, der ein überaus anmaßendes We sen zur Schau trägt, verschiedene Personen nachäfft, mit den Händen in der Luft herumsuchtelt und wiederholt mit der Faust auf die Anklagebank schlägt, verdächtigt, wie der Herr Vorsitzende ausdrücklich hervorhebt, als Kunst, Wissenschaft und beben. Die Besichtigung der Cremer'schen Privat=Galeric, zu der am Sonntag der Museumsverein seine Mitglieder hatte einladen können, bot den zahlreich erschienenen Besuchern einen auserlesenen Genuß, der für Kenner und Liebhaber zugleich eine überraschende Botschaft einheimischen Mäcenatentums bedeutete. Daß jene Mauern in der Martinstraße kostbare Kunstschätze bergen, war wohl bekannt,— der von tiesem Verständnis, von icht künstlerischer Liebe erfüllte Sammelfleiß jedoch wurde erst denen offenbar, die nun unter der liebenswürdigen Führung des Herrn Kommerzienrats Cremer all den Reichtum der seinsinnig zusammengesuchten Kunstwerke überschauen durften und in immer neuem Staunen die zahlreichen Meisterwerke der Malerei und Plastik bewunderten.— Es ist eine reich illustrierte Geschichte der Kunst, die in den prächtigen Räumen zusammengebracht wurde; bis in die Zeit der Früh=Renaissance, in die der altdeutschen Kölnischen Schule reicht die Sammlung rückwärts und umspannt dann in wertvollen, oft einzig dastehenden Originalen die Jahrhunderte der Entwicklung der bildenden Künste bis in das Schafsen der Neuzeit hinein. Mit besonderem Fleiß sind die Schätze der Rül nischen Schule zusammengetragen, die holländische Blütezeit der Stilleben und Tierstücke wird leben dig, die Namen der Teniers, per Meer, Posser, Wonvermann, Rembrandt, Rubens werden wach durch Werke ihrer Schüler oder gar durch Origi nale der Meisterhand. Reichhaltig sind die spani schen Kostbarkeiten, die auf neueren Reisen gesam melt wurden: neben Gemälden verschiedener Mei ster eine Fülle von Werken der Kleinplastik, bemalte Holzschnitzereien und Broncen. Auch die französische Landschaftsmalerei und Porträtkunst hilft das mannigfaltige Bild durch Ponssin, Corot, Nassier, Grenze u. a. m. ergänzen. Wie wir hören, ist die Aufstellung des Katalogs, die auch die Kunstschätze in Lüdinghausen aufzählen wird, so gut wie beendet. Vielleicht läßt sich an der Hand dieser Zusammenstellung später an dieser Stelle eine eingehende, historische Würdigung der Sammlung geben, die vorläufig nur von weitem geahnt werden kann. In dieser Ga lerie steckt ein so kunstsinniges Empfinden, ein so treues Suchen, ein in Jahren der Arbeit erworbenes Wissen, daß diese wenigen Zeilen den schönen Erfolgen wenig gerecht werden können, aber vor allem ein herzlicher Dank sein mögen für die Großberzigkeit, mit der hier den bildenden Kün sten eine offene Stätte bereitet wurde.*) Stadttheater. Am Sonntag, den 24. d.., abends 71. Uhr, wird die deutscheste aller Opern, Carl Maria von Webers ewig junger, unvergleichlicher„Freischütz“ erstmalig in die ser Saison ausgeführt. Herr Direktor Hofmann ist an die Neu-Einstudierung resp. Juszenierung mit größter Liebe und Sorgsalt herangerreten. Dem allgemeinen Verständnis der Handlung Rechnung tragend, hat er die sonst immer fortgelassene Szene des Vorspiels zwischen„Agathe und dem Eremiten“ dem Werke resp. der Aufführung wieder eingefügt. Dieses einleitende Vorspiel ist melodramatisch behandelt worden und ist dazu als begleitende Musik das Adagio aus der 2. Sonate von Carl Maria von Weber entnommen, welche von Herrn Kapellmeister Dr. Beder instrumentiert worden in. Diesem Vorspiel folgt dann erst die herrliche Ouver türe, welche mit ihren jubelnden Klängen in die lebhafte Szene des„Sternenschießens“ überleitet. Bei der Neuinszenierung des„Freischütz“ ging der Spielletter haupt sächlich von dem Standpunkte aus, das Werl frei zu halten von allem naiven Theater=Zauberspuk und die Gespenster=Erscheinungen nur auf das Mindestmaß zu beschränken. Die Erscheinung des„Samtel, des wilden Jägers“ in demgemäß in einem Kostüm, wie es der urdeutschen Sage entspricht, vorgesehen und nicht, wie bisher üblich, in einer spanischen Tracht mit gelbrotem Wir wollen bei dieser Gelegenheit doch nicht unerwähnt lassen, daß die„Tortmunder Zeitung“ vor einigen Jahren schon ausführliche Schilderungen der Eremer schen Galerie in ihrem Feuilleton veröffentlicht hat. Aufputz. Außerdem wird die Beleuchtung der Phantome, sowie des Samiel in den diskretesten Farben gesein. Die Vorgänge in der Wolfsschlucht sind mit Ausnahme der Erscheinung von der toten Mutter und der Agathe, somit nur als bloße Naiurerscheinungen zu betrachten, die rein menschlich zu erklären sind, wie orkauartiger Sturm mit Krachen der Bäume, Ne belwollen und plötzlicher Eintritt einer Mondfinsternie usw. Die üblichen Totenskelette, Feuerräder, Eulen mit glühenden Augen usw. tommen demgemäß in Wegfall — Die Kostümierung ist streng um die Zeit 1650, nach Beendigung des breißigjährigen Krieges, verlegt. Die neuen Dekorationen zur„Wolfsschlucht" sind von unserm städtischen Theatermaler Herrn Langs geschaffen. — Das Bestreben bei der Neubelebung resp. Inszenie rung unseres ewig jungen= und frischen Weberschen Meisterwerkes geht vor allem dahin, dem früher sowohl szenisch als auch musikalisch arg vernachlässigten„Freischütz“, der als Lückenbüßer und für Nachmittagsvorstel lungen gerade noch gut genug war, diejenige Stellung wieder einzuräumen, die ihm betreffs seines ungehenren Wertes als erstklassige Volksoper, betreffs der Co listen, Chor= urd Orchesterbesetzung, sowie seines trefflichen Bühnenbildes gebührt. Der„Freischütz“ gebört unbedingt in die Reihe der Meisterwerke, wie„Don Juan“,„Zauberflöte“,„Figaros Hochzeit",„Fidelio“ usw. * Vortrag im Lindenhof. Am Mittwoch abend veranstaltet Rudols Herzog im Lindenhof den Vortrag eigener Dichtungen. Herzog wurde am 6. Dezember 1869 in Barmen geboren und, nachdem er die Schulen durchlaufen hatte, der Tradition der Heimat und Familie gemäß zur laufmännisch=industriellen Laufbahn, und zwar zum Farbentechniker be stimmt. Aber Frau Kunst, die schon den Knaben lächelnd gelüßt hatte, ließ ihm dabei keine Ruhe. In seiner Scele lebten andere Farben, als die in der Industrie gemischt werden: sonnige Bilder eines Lebens voll stürmischen Dranges, kühnen Wagens und heißen Liebens leuchteten darin, und so entzog er sich immer wieder dem Bannkreise der nüchternen, geschäftlichen Welt, darin die Seinen in wohlmeinender Sorglichkeit ihn sestzuhalten trachteten. Iu Beginn des Jahres 1892 trat er mit seinem ersten Romau hervor,„Frau Kunst“, betitelt, der in der „Frankfurter Zeitung“ erschien; noch im selben Jahre ging sein erstes Schauspiel„Protektion“ über die Bretter der Wuppertaler Bühnen. In die folgenden Jahre fällt eine Reihe von erzählenden Dichtungen und Dramen. Das Jahr 1903 bedeutet einen Wendepunkt in Rudolf Herzogs Lebensgang wie dichterischer Entwick lung. In diesem Jahre gab er seinen Redaktionsposten auf. Er hatte sich als Kunst= und Theaterkritiker einen Namen gemacht, aber es verlangte ihn nach freier Muße für die Gestaliung dessen, was sein Innerstes erfüllte Dies wurde ihm namentlich durch den Erfolg des 190 bei Cotta erschienenen Romans„Der Graf von Gleichen“ ermöglicht. Jetzt sand er auch den neuen Ton, der von da ab für seine poetischen Werke charakteristisch ist: eine Weise, die auf der Grenzlinie von Romantik und Realismus, von Wirklichkeit und Phantasie die starken Lebenswerte sucht; die den Zwiespalt zwischen Ideal und Leben von neuem versöhnen will, indem sie das Leben voll ersaßt und so zum Ideal gestaltet. Dieses Ideal ist ein deutsches, zugleich ein modernes und uraltes. Es ist das Ideal eines nach sittlicher Schönheit in freier Selbst bestimmung Ringenden, dem nichts Menschliches fremd in, der aber über dae allzu Menschliche hinaus nach einer höheren Lebensgestaltung im Sinne vergeistigter Sinnlichkeit strebt. Und so gelangt dieser durch und durch moderne Poet, der in seiner ganzen inneren Entwicklung kaum nennenswerte Berührungen mit der Antike gehabt hat, auf eigenem Wege eben zu dem Kernpunkt althellenischen Wesens. Die persönliche Weise Rudolf Herzogs erklang vei nehmlich zuerst in dem Roman„Die vom Niederrhein“ 1903 und setzt sich fort in den schuell folgenden Romanen„Das Lebenslied“(1904),„Die Wiskottens“(1005, „Der Abenteurer“(1907), an die sich ein bereits vollendeter großer Roman„Hanscaten“ schließt, In demselben Zeitraum erschienen zwei Tramen:„Die Condottier!“ (Uraufführung Januar 1906), ein wuchtiges Schauspiel aus der italienischen Renaissance, das in turzer Frist über fast sämtliche deutsche Bühnen ging und in Berlin über bundert Aufführungen erlebte, sowie das dramötische Genrebild„Auf Rissenskoog“,(Uraufführung tober 1907), in dem ein Stück vaterländischer Geschichte anflingt, eine Episode aus den Freiheitskämpfen der Schleswig=Holsteiner. Rudolf verzog hat am Siebengebirge, den Rheinstrom zu Füßen, inmitten herrlichster Natur eine idnllische Heimburg gesunden, wo die alte Zeit leibhaftig wird und zugleich drunten das zwanzigste Jahrhundert vor überpulst. „ sich verteidigen soll, alle die Zeugen, die für ihn belauend ausgesagt haben, der Brandstiftung und führt ge gen alle, wic er glaubt, belastende Momente ine Feld. Rechtsanwalt Franf stellt daher mit Rücksicht aut perr Rechtsanwalt Frank stellt daher mit Rücksicht auf das Gebahren des Angeklagten den Antrag, Herrn Gerichtsarzt Dr. med. Steinhaus als Sachverständigen zu aden, da Schulte anscheinend nicht geistig normal sei. Herr Dr. Steinhaus mußte jedoch erklären, das es ihm unmöglich sei, sich schon durch die Hauptverhandlung, ohne vorherige Beobachtungen, ein Urteil zu bilden. Andererseits aber drang der Angeklagte ant Turchfüh zung der Verhandlung, und so mußte der Antrag des Herrn Rechtsanwalt Fraut auf Vernehmung des Herrn Dr. Steinhaus von jenem zurückgezogen bezw. fallen gelassen werden. Schulte lebt mit seiner Frau in Gütertrennung. Er besitzt nur ihre Vollmacht und einiges Werkzeug. Dac Grundstück mit dem darauf befindlichen Wohnhaus, der Perkstatt und einem großen Schuppen ist auf ihren Ramen eingetragen und mit 18 200 M beliehen. Die Gebäude sind mit 10 500 M, das in ihnen befindliche Mobiliar mit 6500 m bei der Oldenburgischen Feuerversicherungsgesellschaft versichert. Auf Befragen gibt der Angeklagte an, das Grundstück sei nach den heutigen Perhältnissen bedeutend mehr wert. Schulte ist immer in Gelduot gewesen. Es sind meyrere Postaufträge und auch ein Zahlungsbesehl gegen ihn erlassen worden, die er aber nicht einlöste. Sein Bruder, der einc ziemlich hohe Hypothek anf dem Grundstück stehen hat, mußte die Frau des Angetlagten auch ans die rückständigen Zinsen fur 1908 verklagen. Am Morgen des Brandtages verhandelte noch Schulte mit dem Bergmann Beckmann, der ihm das Haus ab jausen sollte, aber das Geschäft wurde nicht perfekt. Der Angeklagte kam gegen 2 Uhr mittags nach Hause, ging noch einmal nach der Dehle und setzte sich dann zum Mittagemahl nieder. Er war noch beim Essen, als schon auf der Straße der Ruf„Feuer" erscholl. Gleich nach dem Brande regte sich gegen Schulte der Verdacht der Brandstiftung und er führte schließlich zur Verhaftung des Angeklagten. Eine Frau Ida Diekmann, die mit ihm im Hause wohnte, hat, während sie m ihrem unter dem Boden gelegenen Schlafzimmer sich ein wenig hingestreckt hatte, um die fragliche Zeit Män nertritte über sich gehört und gleich darauf ein Knistern vernommen, so daß sie zuerst meinte, es regnete. Sie eilte hinunter und traf den Angeklagten im Hauptflur, was dieser aufs entschiedenste leugnete. Schulte stellt heute sogar die Behauptung auf— und hat dies wohl auch schon dem Untersuchungsrichter gegenüber getan—, Frau Dietmann selbst lönne das Feuer durch die Ritzen der Schlafstubendecke angelegt haben. Als der Ange klagte merkte, daß er mit diesen Verdächtigungen kein Glück hatte, gab er als die Entstehungsurfache des Bran des eine angebliche Schadhaftigkeit des östlichen Schornkeins an, doch hielt er diese Behauptung nicht aufrecht. Auch verschiedene verdächtige Außerungen, die auf seine Läterschaft schließen, soll Schulte getan haben. Die Zeugenvernehmung zog sich bis ½9 Uhr hin; doch war kein einziger Zeuge vorhanden, der dem An geklagten die Schuld beweisen konnte. Der Vertreter der Anklage, Herr Affessor Windthorst, bezog sich in der Hauptsache auch nur auf die Aussagen der beiden Frauen Tapprath und Diekmann, aus denen klar und deutlich hervorging, daß kein anderer als der Angeklagte der Brandstifter sein könne. Er bat die herren Geschworenen, den Angeklagten der vorsätzlichen Brandstiftung schuldig zu sprechen; sollten die Herren Geschworenen jedoch anderer Meinung sein, dann müßien sie unter allen Umständen die Frage der fahrlässigen Brandstiftung bejahen. Der Verteidiger des Angeklagten, Herr Rechtsanwalt Frank, führte u. a. aus, daß während der umfangreichen Beweisaufnahme auch nicht ein einziger Zeuge ausgetre ten sei, der den Angeklagten als Täter bezeichnet habe. Auf die Aussagen der beiden Frauen Tapprath und Tielmann hin könnten die Herren Geschworenen unmöglich den Angeklagten schuldig sprechen, er bitte deshalb die Schuldfragen zu verneinen. Die Geschworenen verneinten die Schuldfragen, weshalb der Angeklagte freigesprochen werden mußte. Die Verhandlung währte bis 11½ Uhr. Letzte Nachrichten. Aus Stadt und Land. Dortmund, 19. Januar. (1) Tödlicher Unglücksfall. Der dreijährige Knabe des Althändlers Haß am Rosenweg fiel in die siedendheiße Lange eines Waschkessels und per brannte sich derart, daß er alsbald verstarb. Der Unfall ereignete sich in dem Augenblicke, als die Rutter das Zimmer für einige Minuten verlassen hatte. * * Hamm, 18. Januar. Sümpfungsarbeiten. Die „u Zeche„Radbod“ vorgenommenen Messungen haben ergeben, daß die erste Sohle(717 Meter) von Wasser frei ist. Die Sümpfungsarbeiten sollen #edoch noch ein bis zwei Tage fortgesetzt werden. dann soll die Sohle befahren und untersucht werden. * Bochum, 19. Jannar. Leichensund. Gestern wurde im Hofsteder Bach die vollständig in Verwe sung übergegangene Leiche eines jungen Mädchens gerunden. Irgend welche Anhaltspunkte, wer die Tote sei, hat man bisher nicht. Der Leichensund ist Um so geheimnisvoller, als ein junges Mädchen in der hiesigen Gegend nicht als vermißt gemeldet ist. Aus aller Welt. Opfer der Arbeitslosigkeit. . Gestern vormittag ist in dem Vororte Liebenau bei Berlin ein Mord und Selbstmord verübt wor In der Leutzscher Straße 29 wohnt dort die Arbeiterfamilie Köckeritz, bestehend aus Mann, Frau und 3 erwachsenen Kindern. Der Vater und vie zwei Söhne sind seit längerer Zeit arbeitslos. # n fruh um 9 Uhr hat der Mann in der iube erst seinen einen Sohn und dann sich uen erschossen. Beide waren sofort tot. Vorher gutte der Mann seine Frau in einem angrenzen" Zimmer eingeschlossen, während die anderen „een Söhne abwesend waren. Das Motiv ist #gl in der augenblicklichen Erwerbslosigkeit zu „##en. Der erschossene Sohn war seit einiger Jeit auch nervenleidend. Hochstaplerin Miß Violet Charles=Worth, eiche es verstanden hat, gutgläubige Leute unter um auf eine angebliche Millionenerbschaft „ wunderttausende zu betrügen und dann plötz., Ferschwunden ist, scheint jetzt entdeckt zu sein. Sban(England) wurde in einem kleinen Ho Jal### sonn nur Temperenzler absteigen, von der Person verhaftet, welche nach einer graphie mit der Nochstaplerin identisch zu ein scheint. Die Verhaftete leugnet. Lustmord. Ehefrau des Aufsehers Gollar Abendessaz: uchen, die ihrem Manne das it auf dem Hei Arbeitsstätte gebracht hatte, neu dem Heimwege ermordet worden. Anschei liegt ein Sittlichkeitsverbrechen vor. Infolge heftiger Regengüsse Julig ge#en Ufern getreten. Das St. senss%, ist über shwvemmt. Die Stadt Capmeldet wird zuentL“#gi aus Remiremont gewird, führt die Mosel Hochwasser. Affäre Steinheil. „Matinsuast ist man durch die Steinheig Pccs Geständnis der Frau macht ie zacn d. Das Geständuis man vorlzung Erfundenen, daß allzu nochu“ geneigt ist, seinen Wert nicht zu boch einzuschätzen. Auf der Strecke geblieben. * Niel. 15. Januar. Der durch die Schücking= asfäre bekannte Regierungspräsident von Schleswig, Herr von Dolega=Kozierowski, tritt am 1 März zurück. Sein Nachfolger wird der Regie rungspräsident von Fiedler in Erfurt. Mysteriöser Selbstmord. Lembera. 19. Januar. Der hier eingetroffene Vertreter der internationalen Transportgesell schaft in Wien, Fischler, hat sich hier vom 3. Stock auf die Straße gestürzt und ist tot liegen geblieben. Marokkodebatte(Fortsetzung.) Paris, 19. Jannar. Jaurés spricht seine Frende darüber aus, daß Deschauell eine deutsch französische Annäherung in Erörterung zieht. Das französisch deutsche Proletariat steht nicht mehr al lein auf dem Standpunkt einer Annäherung der beiden Länder. Die bei der Casablarca Affäre von der deutschen Diplomatie hervorgerufenen Hindernisse hätten von der französischen Diploma tie nicht vorhergesehen werden können. Ebenso habe die Presse beider Länder gefehlt, die bei der Marolko=Affäre die Schwierigkeiten verschärft habe. Jaures sieht überall Zeichen einer Entente. Elsaß Lothringen käme die schöne Rolle zu, die beiden Länder zu versöhnen. Der schwerste Fehler, den Deutschland seit 37 Jahren gemacht habe, sei der gewesen, bei dem Zwischenfall von Casablanca eine Note übersandt zu haben, die einem Ultimatum sehr ähnlich gewesen sei.— Die Bern senheit Jaurès, über deutsche Maßnahmen so autoritativ zu urteilen, dürfte doch stark in Zweifel zu ziehen sein. Trotz des kosmopolitischen Scheins, mit dem er sich umgibt, denkt und fühlt er im Gegensatz zu seinen internationalen Genossen echt gallisch.— Er fährt dann fort: * Paris, 19. Jan. Im Casablanca=Streitfall habe Frankreich die Meinung der Völker für sich gehabt. Ein Stirnrunzeln flöße Frankreich keine Furcht ein. Da aber wegen der Gleichheit ihrer Kräfte Deutschland und Frankreich nichts von einander zu fürchten hätten, könnten sie ohne weiteres den Weg der Annäherung betreten. Enaland werde darüber nicht aufgebracht sein. Der Redner verlangte von dem Minister genaue Angaben über die zukünftige Einrichtung der französisch=marokkanischen Posten in der Gegend von Mitlonna und bedauerte, daß die Instruktion des Gesandten Regnault über die Verhandlungen mit Mulay Hafid nicht vor seiner Abreise von der Kammer gebilligt seien. Die allzu großen Rüstungen sämtlicher Länder seien zu beklagen. Denys Cochin erklärte, er glaube, daß wegen der Lage in Europa an eine Annäherung Frankreichs an Deutschland nicht zu denken sei. Denns Cochin warf dann der Regierung vor, daß sie Millionen für Marokto verausgabt und Menschen hingeopfert habe, ohnc es verstanden zu haben, eine Partei zu ergreisen. Er verstehe nicht den Gedanken der Neutralität der Regierung. Es sei unheilvoll gewesen, daß Befehle aus Paris die französischen Offiziere aufgehalten hätten, die bereits den Sieg in den Händen hatten. Mini ster Pichon erklärte sich in seinen weiteren Ausführungen als Anhänger des Schiedsgerichtes, dank dessen kürzlich der gesunde Menschenver stand gesiegt habe. In Bezug auf Marokko sagte er, die Regierung habe ihre Politik niemals ge ändert. Frankreich habe mit der Anarchie in Marokko ein Ende gemacht und sei vor keinem Opfer zurückgeschreckt, um im Verein mit Spa nien sein Mandat zu erfüllen. Pichon fuhr fort: Der Gesandte Regnault wird keine Schritte un ternehmen, die die Integrität Marokkos in Frage stellen können oder auf ein Protettorat abzielten. Regnault habe die Aufgabe, die besonderen In teressen Frantreichs, die sich aus seiner geogra phischen Lage ergeben, wahrzunehmen und sich im Rahmen der Akte von Algeciras mit Mulay Hasid zu verständigen, damit dem scherifischen Kommissar, der sich mit dem General Liauthey an der algerischen Grenze ins Einvernehmen setzt, seine Befehle geben werde. Regnanlt werde sich mit dem Sultan wegen der Zahlung der Entschädigungssumme, die Marokko Frankreich schul det, verständigen. Alle Maßnahmen für eine allmähliche Räumung des Schaujagebietes, deren Zeit von Mulay Hafid abhänge, sind getroffen. In Ber Reschid und verschiedenen anderen Orten werden wir warokkanische Polizei zurücklas sen. Der Minister sprach sodann lange über die Organisation der französisch=marokkanischen Po lizei an der Grenze, an der Frankreich überall friedliche Verhältnisse geschaffen habe. Der Bericht des Generals Lianthey betrifft das Programm, das der Kammer über die Organisation dieser Polizei vorgelegt wird, worin eine Überschreitung des Mulujaflusses in keiner Weise vorgesehen sei. Pichon sprach sodann die Hoffnung aus, daß die Regierung Mulen Hafids stark geuug sein werde, um die Wiederkehr der Tatsachen zu vermeiden, welche die Intervention Frankreichs herbeigeführt hätten. Frankreich werde aus diesen Tatsachen moglichst viel Gutes für Marokko und Algier im Rahmen der internationalen Verbindlichkeiten ziehen. Die Politik Frankreichs in Marokko sei, wie überall, friedlich. Zum Schlusse bat der Mi nister die Kammer um Vertrauen.(Lebhafter Beifall links und im Zentrum.) * Paris, 19. Jan.(Vormeldung.) Die Kam mer nahm mit 380 gegen 98 Stimmen eine Tagesordnung an, in welcher der Regierung das Vertrauen ausgesprochen wurde, und bewilligte die Ergänzungskredite für Marokko mit 459 gegen 67 Stimmen. Panik in der Schulstube. * Kirm(Pfalz), 19. Januar. Als in der unterhalb der Schulstube befindlichen Küche des Lehrers Feuer ausbrach und der Lehrer nach unten eilte, entstand unter den Schülern, die sich von den Flammen bedroht glaubten, ein großes Gedränge. Einige sprangen aus dem Fenster, um sich zu retten. Etwa ein Dutzend Schüler wurden zum Teil schwer verletzt. Der austro= türkische Friede. * Konstantinopel, 19. Januar. Im Anschluß an unsere Meldung im politischen Teil erhalten wir noch folgende Nachricht: Gestern nachmittag erfolgte die Unterzeichnung des Protokolls über die türkisch= österreichisch= ungarischen Verhand lungen durch den Großwesir und den Botschafter Pallavizini. Die Verhandlungen sind damit in Konstantinopel beendet Das Protokoll wird nach Wien zur endgültigen Annahme durch die österreichische Regierung gesandt. Österreich=Ungarn wird dann nach 15 Tagen 2½ Millionen Pfund an die Türkei zahlen. Wie verlautet, enthält das Protokoll einen Artikel, wonach die Belenner des Islams in Bosnien und der Herzegowina das Recht erhalten, als türkische Staatsangehörige nach der Türtei auszuwandern. Bandenorganisierung. * K o n s t a n t i n o p e l, 1 9. J a n u a r. D i e B l ä t t e r melden neuerdings, daß Bulgarien wieder ernste Rüstungen begonnen habe und die Bandenbewegung in Monastir und Janina wieder eingesetz: hat. Hutmacherstreik. Neuyork. 19. Januar. Gestern begann der Generalstreik der Hutmacher, von dem 75 Hutsabriken— meist in Neuyork— mit 25000 Arbeitern betroffen sind. Der Anlaß zu diesem Streik liegt darin, daß die Arbeitgebervereinigung den Hutmachern die weitere Anbringung der Kontrollmarken des Gewerkschafts vorstandes in den Hüten untersagt hat. Mark Futtergerste 13,75—14,50 Mais 16,00—18,00 Weizenvorschuß 28,25—29,50 Roggenvorschuß 25,25—25,75 Weizenkleie 10,00—00,00 Rüböl inkl. Faß 00,00—00,00 Handels-Telegramme. * Essen, 18. Januar. Börse. Markt unverändert still. Nächste Börsenversammlung: Mittwoch, den 20. Jannar. K Essen, 18 Januar. Wagengestellung: Gestern wurden gefordert 22434 Wagen, gestellt 22434 Wagen, mithin gefehlt keine. Essen, 18. Januar. Berimt des Essener Fruchtmarktes.(Nicht amtlich.) Mark Weizen inländ. 20,50—21,50 „ fremder 23,00—24,00 Roggen inländ. 16,25—17,25 „ fremder 20,00—21,50 Hafer inländ. 00,00—00,00 „ fremder 16.50—18,50 Buchweizen 20,50—21,50 Alles per 100 Kilogramm frachtparität Essen ohne Sack bei Abnahme von Doppelladungen mit Ausnahme von Klei die mit Sack gehandelt wird. Hamburg, 18. Januar. nachmtttags 3 Uhr. Kassee. (Nachmittagsbericht.) Good average Santos per März 34, per Mai 33½, per Septbr. 32¼. per Dezbr. 31 ½2 Gd Tendenz: Fest. Hamburg, 18. Jannar. Zuckermarkt. Schlußbericht.) Rüben=Rohzucker 1. Produkt Basis 88% Rendement neue Usance. frei an Bord Hamburg per Januar 20,35, per März 20,45, per Mai 20,70, per August 21,05, per Oktbr. 19,60, per Dezbr. 19.50. Tendenz: Ruhig. London, 18. Januar. Metalle.(Aufang.) Chill Kupfer 60 L. 5 s. 6., Chill Kupfer per 3 Monate 61 L. 5 s d. Flau. Zinn Straits 125 L.— s— d. Zinn Straits per 3 Mon. 126 L. 10 s.— d. Flau. Zink, gewöhnliche Marken, 21 L. 5 s 6 d. Zink, spezielle Marken, 21 L. 15 g.— d. K. stetig. Blei. spanisch, 13 L. 3 s. 9., Blet, englisch,— L.— s.— d. Ruhig. London, 18. Jannar. Metalle.(Schluß.) Chili Kupfer 60 L. 5 g. 6 d. Chill Kupfer per 3 Monate 60 L. 5 s 3 d. Stetig. Zinn Straits 125 L. 2 s. 6., Zinn Straite per 3 Mon. 127 L. 17 s 6 d. Stetig. Zink, gewöhnliche Marken 21 L. 5 s.— d. Zink, sezielle Marken, 21 L 15 s.— d. Ruhlg. Blei, sanisch, 13 L. 2 s. 6., Blei. englisch, 13 L. 10 s.— d. Ruhig. Glasgow, 18. Januar.(Schluy.) Tendenz von ScotschWarranes: Fest. Scotsch Warrauts Kassa,—=—(I. Scotsch Warrants Monat— s.— d. Middlesvorougy Warrants Kassa 48 s. 5½ d. Geld. Middlesborough Warrants Monat 48 s. 5½ d. Geld. Tend. v. Middles, dorough: Stetig. Stand von Scotsch Warrants: Ruhig Paris, 18. Januar. Getreidemarkt.(Schluß.) Haser per Januar 18,10, per Februar 18 20, per März Jnni 18,50, per Mai=August 18,65. Ruhig, Roggen veiJanuar 16,40, per Februar 16,40, per März=Juni 16.90, per Mai=Augst 16,90. Ruhig. Weizen ver Jannar 22.90, der Februar 23.00, per Marz=Jnni 23,55, per Mai=August 23,75. Ruhig. Mehl per Jannar 2945, per Febr. 29.50, per März=Juni 30,50, per Mai=Ang. 30.85. Stetig. Rüböl per Januar 62, per Februar 63. per März=April 62 per Mai=August 60¼. Ruhig. Spiritus per Januar 361 per Fedr. 36¼, per Mai=August 38½, per Sept.=Dez. 37¼. Ruhig. Leinol per Januar 52, per Mas=August 51¼. Stetig.— Wetter: Schön. Paris, 18. Januar. Zucker.(Schluß.) Rohzucker 27—27¼. Ruhig. Weißer Zucker per Januar 30, per Februar 30¼, per März=Juni 31¾, per Mai=August 31¼4. Ruhig. Neuyork. 18. Januar. Weiz. Spring „ Mai " Juli Mais Mai " Juli Haser Spot Canadian Mehl minneap spring Bakers Kaffer satr Rio Nr. 7 16 /1. 117• 109 ½ 102% 68 68 ¼ 55 .25 7 1/16 18./1. 118½ 110¼ 104½ 68¼ 55 .25 7½ Tendenz: Weizen: Fest. Mais: Stetig. Chieago, 18. Januar. Kaffee v. Jan. „„ Febr. Peiroleum (in cases.) „ in Neuyork „ in Philadel= phia Schmalz Wilcor Rohe, Brother Fracht 16./1. .75 .80 10.90 .50 .45 10.25 10.25 1½ 18./1. .80 12 10,90 .50 .45 10.25 10.25 1 Mais Juli 18./1. 61½ 31% Witterungsbericht von der metevrologischen Beobachtungsstation Kaiser Wilhelm=Hain in Dorimund am 18. Januar 1909. 7,30 vormitt. .30 nachmitt. .30 abends in 757 757 736 (0 .3 7/3 .8 — SW. SW“. SW• In den letzten 24 Stunden beirug die Olympia=Theater. Im Musentempel am Burgwall ist für die zweite Hälfte des Januars die holde Weiblichkeit Trumpf. Nur ein einziger Mann wirkt in dem Programm mit und spielt da die bezeichnende Rolle des— Teufels!— Dagmar Dunbar, eine fesche, lustige Excentrie= Soubrette, eröffnet den Reigen weiblicher Varieteekunst, und eröffnet ihn mit ihren Tarbietungen nicht schlecht. Auch ihre verschiedenartige Kostümierung gefällt allgemein, wie es der Beifall bewies, den ihr das zahlreiche Publilum zollte. Verkörperte sie das Feurige und Chile des weiblichen Geschlechts, so entwickelte das Vendaro=Trio in seinem bestaunenswerten Luftpotpourri fast unheimliche Kräfte. Besonders die eine Dame verfügt über Musteln, um die sie mancher Athlet beneiden lönnte. Die Sisters Bliß, zwei englische Verwandlungstänzerinnen, zeigen sodann ihre Kunst in den verschiedensten Phantasietänzen.— Annie Bart= ling ist eine jugendliche Jongleuse, die mit seltenem Geschick arbeitet. Sie wirst mit Bällen, Kugeln, Eiern, Keulen und Fackeln nur so„um sich". Wenn ihr auch im Ansang einige Tricks mißlangen, so zeigte sie doch gerade in den schwierigeren Leistungen ein braves Können.— Wohl den stürmischnen Applans des ganzen Abends erntete Miß Arabella Fields, die schwarze Nachtigall. Sie ist eine selten schöne Mulattin und verfügt über ein prächtiges Organ, so daß sie wohl die obige Bezeichnung verdient. Sie sang erst ein paar englische Lieder und überraschte dann ihre Zuhörerschaft mit einem deutschen. Hierbei zeigte sie, daß sie geradezu großartig zu jodeln versteht. Sie verdiente in vollstem Maße den ihr gezollten rauschenden Beifall, ließ sich aber trotdem nicht erweichen, noch eins zuzugeben.— Den Schluß des ersten Teils machte Lina Marrder, die Goldamazone, mit ihren dressierten St. Bernhardinerhunden. Sie erscheint auf dem dunkelroten Hintergrunde— die ganze Bühne ist mit solchem Stoff dra viert— im goldenen Panzer und weitzem Haar und auf dem schneeweißen Schimmel wie eine Walküre. Ihr Pferd ist sehr gut dressiert, ebenso ihre Hunde.— Im zweiten Teile treten zuerst Abdullah und La Superbe in einer effektvollen Tanzszene:„Ein Traum im Wunderland" aus. Dabei erstrahlt die Bühne in tausendfachem Widerscheine roter, blauer, grüner, gelver und weißer elektrischer Glühlämpchen. Ubrigens ist Abdullah der vorhin erwähnte einzige Mann des Programms und der den Teufel spielt. Die Sisters Camarras verraten große Ruhe in ihren Darbietungen. Und die müssen sie haben, wenn sie derartige schwierige Aufgaben sicher durchführen wollen. Das aber gelang ihnen vollkommen und sie verdienten daher in vollstem Maße den vom Publikum reichlich gespendeten Beifall.— Lilln Walther=Schreiber vom Metropol=Theater Berlin, die kleinste Soubrette der Welt, ist schon längst ein Stern des Varietees. Sie ist ohne Zweifel der Hauptelou des ganzen Programms, und rechtfertigt voll und ganz den Ruf, der ihr vorangeht. Man muß sie gesehen haben, um sie würdigen zu könneu, muß ihr zartes Stimmchen gehört, muß sie in ihren reizenden Männerrollen bestannt haben. Das ganze Haus jubelte denn auch bei ihrem Auftreten. Hoffentlich besucht die kleine Dame uns in Dortmund recht bald wieder.— Die weibliche Schönheit in lebenden Bildwerten unter der künstlerischen Leitung des Herrn Heurn de Vrn ist eine Reihe von Gemälden, die von 10 Damen dargestellt werden. Wir heben besonders hervor:„Ariadne“,„Blütezeit",„Heimatsklänge",„Blindekuh" und„Nocturno". Zum Schluß erfreut uns noch der Kinematograph mit einer Serie lebender Photographien, unter denen die Zerstörung Messinas von besonderem Interesse ist. Die brave Olympia=Hauskapelle leistet ebenfalls Tüchtiges, so daß man mit dem Programm der zweiten Hälfte des Monats Januar vollauf zufrieden sein kann. Die Echte SCLTDE EAUDE COLOCH das Beste gegen Kopfschmerz und abgespannte Nerven. Bei Kopfschmerz oder vollständiger Erschlaffungder Nerven genügt eine Einreibung mit der Echten Eau de Cologne.— Ausserordentlich erfrischend, belebend und wohltuend.— Nur echt mit der in allen Staaten gesetzlich geschützten eeh Etikette: Blau-Gold Stets Erste Preise. Lieferant vieler Höfe! Haus gegründet 1792. Fernspr. 898. Morgen Mittwoch, den 20. Januar: Räumung von Damen- und Kinder-Schürzen „Das ist erbarmungslos“, sagte die Firma, als der Einkäufer seine Abschreibungen in Schürzen bekannt gab. Und das ist die Wahrheit. Die großen Frühjahrs=Seudungen sind avisiert, das vorhandene Lager muß bis auf den letzten Stumpf verkauft werden. Jeder Preis ist beinahe auf den Verschenkungspunkt herabgesetzt. Alle Größen sind darin vorhanden. Kommen Sie frühzeitig. Fernspr. 18 50 Täglich abends 8 Uhr: Theater schöner Frauen. !! Stürmischer Erfolg!! „Die Goldamazone“ Lina Marrder mit ihren Si. Beruhardinerhunden! Sisters Bliß, VerwandlungsTänzerinnen! Dagmar Tunbar, Gxentrie=Soubrette! Vandaro=Trio, Bühnenlustakt. Die welbliche Schönheit in lebenden Bildwerken. 10 Damen. Arabella Fields, die schwarze Nachtigall! Annie Bartling. Jungleuse! Sisters Cammarras, Egullivristinnen! Lilly Waltber=Schreiber vom Metropol=Theater Berlin! Abdullab und La Superbe. Ein Traum im Wunderland! Die Zerstörung Messinas Die neuesten leb. Riesenphotographien. Preise der Plätze: Gallerie 854). Saal i. B. 65, II. Parkeit und II. Rang 1,15#, I. Parkett 1,70 K. I. Rang 1,75. Seitenloge 2,85 K usw. VI. Vortrag. Mittwoch, 20. Januar. Lindenhof Rudolf Herzog Voricsung eigener Dichtungen.— Num.%atz Mk..—, Schillerkarten Mk..75. Koeppensche Buchhdlg.(HansHornung), Westenhellweg 56. Rudolf Herzog Der Adjutant, Roman,.—6. Anflage. Gehestet K.50. In Leinenband K.50. Das goldene Zeitalter, Roman,.—6. Auflage. Geheftet M.50. In Leinenband K.50. Der Graf von Gleichen, Ein Gegenwartsroman. 9. u. 10. Aufl. Geh. K.50. In Leinenband K.50. Die vom Niederrhein, Roman. 15.—20. Auflage. Geheftet M.00. In Leinenbauo KK.00. Das Lebenslied, Roman. 17.—21. Auslage. Geheftet K.00. In Leinenband K.00. Die Wiskottens, Roman. 41.—45. Auslage. Gehestet A.00. In Leinenband K.00. Der alten Sehnsucht Lied, Erzählungen..—7. Aufl. Gehestet K.50. In Leinenband K.50. Inhalt: Deutsch u. Fremd.— Ginditia Africana. — Auf der Fahrt nach dem Glück.— Der Gruß des Lebens.- Zweiter Frühling.- Frühlingsabend. Der Abenteurer, Roman. Mit Porträt des Verfassers. 26.—30. Auslage. Geh.K.00. In Leinendd..00. Gedichte. 2. Auslage. Gehestet K.50. In Leinenbano M.50. Die Condottieri, Schauspiel in vier Akten. 2. Auflage. Gehestet K.00. In Leinenband K.00. Auf Nissenskoog. Schauspiel in vier Akten. 2. Auflage. Geheftet K.00. In Leinenband KK.00. e V o r r ä t i g i n d e r K o e p p e n s c h e n B u c h h a n d l u n g( H a n s Hornung), Dorrmun#, Westenhellweg 56. Verlag der J. G. Cottaschen Buchhandlung Nachfolger, Stuttgart und Berlin. WIN A Verein Rheinland. Sitzungslokal Gewerbeverein Neute Dienstag abends punkt 9 Uhr: 3. grosse Närrische Kappensitzung mit Damen und anschhebendem Tanzkränzchen. #unia Dienstag, den 2. Februar: Lichtmess-Preismaskenball AVIS= mit Bohnenkuchen-Polonaise. Sämtliche Räume des GewerbeOIEMM Vereins sind reserviert. Vorverkaut durch Plakate kenntlich. Kassapreis erhöht. Der kleine Rat: Jean Wirtz, Präsident. Geschäftsstelle des kleinen Rates Sonntags 11 Uhr Gewerbe-Verein. Fernspr. 3427. * General-Versammlung X—„„" des 3 evang. Gefängois-Hiltsvereins für Vortmund u. Umgegend.# Z. Dienstag, den 19. Januar, abends 8½ Uhr, X im evang. Bürgerhause, 1. Kampstrate. Tages=Ordnung: 1. Erüffnung durch den Vorsitzenden Ersten Staatsanwalt Dr. Schulze=Sölde. 2. Jahresbericht, erstattet vom Schriftführer Gesängnisprediger Blodau. 3. Rechnungslage und Ummahl des Vorstandes. 4. Vortrag von Rechidanwalt Dr. Herr=Hamm:„Über Ameritanische Fürsorge=Erziehung, insbesondere die als Kindertepudliken organisierten Erziehungsanstalten für Jugendliche“. Jedermann hat freien Zutritt. Der Vorstand. KAAT Fredenbaum. Mittwoch, den 20. Januar er., nachmittags: Konzert der Giesenkirhen schen Kapelle. Abends: ng mit Damen. Konzert, gemeinschaftl. Lieder, Büttenreden, und in den Zwischenpausen Tanz. Die Sitzung findet in den festlich dekorierten Sälen statt. Stadttheater. Srare rroe Dienstau B. 35. 7½—10 Opernpreise. Zum 1. Male. Gunlöd. Oper in 3 Aufzügen von Peter Cornelius. Mittwoch. 7½—10 Volkstilmliche Preise. Der Hochtourist. Schwank in 8 Aufzügen von Kraatz und Neal. Parterre und 1. Etage Kaiserstr. 70. Dir.: H. Funke Tel. 2590. =I. Etage= elegante Wein-Salons. Von Dienstag, den 19. Januar ab täglich Künstler-Konzert. Prima Weine u. Liköre. American-Drinks. Warme Küche zu jeder Tageszeit. Kaiser=Geburtstagsfeier (Festmahl am Fredenbaum). Anmeldungen größerer Gruppen von Festteilnehmern, die zusammenliegende Plätze zu erhalten wünschen, werden bie Sonnabend. den 23. ds. Wits. abends, von dem Oberstadtsekretät Krickau im Stadthause. Zimmer 28, entgegen genommen. Dorimund, den 16. Januar 1909. Festkommission. J..: Dr. Schmieding. Oberbürgermeister. Dortmunder Reiterverein. Am Mittwoch, den 20. d. Mits., abends 8½ Uhr. lindet im„Römischen Kaiser“ gemüss§ 18 der Satzungen die ordentliche Hauptversammlung statt, zu der wir alle Mitglieder ergebenst einladen. Der Vorstand. „Rheingold“ Südwall 12— in unmittelb. Näbe des Stadttheaters. Vornehmstes Hotel- Weinhaus. Täglich v. abds 7½ Uhr ab: Künstler-Konzert. Lessing. Minna von Barnheim Opern-Texte ZI Gunlöd à 20 Pf. Bajazzo à 60 Pf. Cavalleria rusticana a 60 Pf. Tiefland à 80 Pf. Freischütz a 25 Pf. Ferner: 9. 20 Pf. Meyer-Förster, Altheidelberg 1 Mk. v. Strantz. Opernführer. 262 Opern- und Singspiele, die den Spielplan unserer Bühnen beherrschen, dem Inhalte nach— unter Nennung der besonders hervorragenden Gesänge— wiedergegeben. 400 Seiten Preis gebund. 1 Mk. C. L. Krüger, 6. m. b. A. Buch- und Musikalien-Handlung Westenhellweg 43, Fernsprecher 816, 181, 530. über Lebensschicksale, Berus. Cha rakter. Wichtig für jedermann! Timmerstr. 30, I. Et. Bund der Landwirte Die Provinzial=Versammlung ist am den 23. Januar, nachmittags 3 Uhr, im„Kölnischen Hof“ zu Dortmund. 1. Vortrag des Eundikus des Bundes der Landwirte Herrn Dr. König: Wie hat sich der Landwirt bel entstandenen Bergschäden zu verhalten? 2. Ansprache des Bundesvorsitzenden Reichstagsabgeordneten Herrn Dr. Rösicke=Görsdorf. 3.„Zur Jahreswende“, Se. Exzellenz der Herr Staatsminister, Generalleutuant a. D. v. PodbielskiDalmin. Es ist Ehrenpflicht der westfältschen Bauern, zu dieser wichtigen Versammlung recht zahlreich zu erscheinen. Der Vorstand des B. d. L. J..: Stens=Höntrop. Pictoriahaus Essen-Ruhr Eleganter Neubau Erstklassiges Wein-Restaurant Vorzügliche Küche Vornehmes Bler-Restaurant Pilsener Urquell, Münchener Hackerbräu Essener Aktien-Bier Saal für Hochzeiten, Festlichkeiten etc. J. C. Kauffmann Telephon 451. Pferdemarkt 2. Zur Kaisers Geburtstags-Feier empfehlen wir. 30 Lieder für patriotische Feste. Preis, geheftet in Buchform, à 5 Pf., 50 Stück 2 Mk., 100 Stück.50 Mk.— Ferner empfehlen wir: Die neuesten und beliebtesten Volks- und Festlieder. 208 Lieder, broschiert, kleines Taschenformat, 10 Pf. C. L. Krüger, G. m. b.., Buch- und Musikalien-Handlung, Dortmund, Westenhellweg 43. Fernsprecher 816. T&a's Sen in Schlüssel=Tuben ist sparsam im Verbrauch. Unsero eleganten Packungen sind eine Zierde für den Tisch. Zweites Blatt Morgen=Ausgabe Nr. 3 Dortmunder Zeitung Amtliches Kreisblatt für den Stadt= und Landkreis Dortmund. Dienstag, den 19. Januar 1909 Aus Stadt und Land. Dortmund, 19. Januar. *r Aus dem Rathause. In der gestrigen Stadtverordneten- Sitzung erfolgte zunächst die Ein führung des neuen Stadtrats Herrn Dr. Cremer, der bekanntlich in die durch den nach Essen gewählten Stadtrat Herrn Rath freigewordene Stelle berufen worden ist. Dem neuen Stadtrat wurden vom Stadtverordneten= Vorsteher im Namen des Kollegiums herzliche Wünsche entgegengebracht. Die hiesigen kleinen Schreiner meister wandten sich an das Kollegium mit der Bitte, die Stadt möge sie bei Vergebung von Arbeiten in erster Linie berücksichtigen und die Arbeiten nicht an durch Agenten vertretene aus wärtige Firmen vergeben. Die Eingabe wurde dem Magistrat überwiesen. Bei den meisten der weiterhin zur Erledigung gelangten Anträge wurde betont, die Stadt habe Veranlassung, auf allen Gebieten zu sparen. Herr Justizrat Dr. schalk reklamierte sogar einen Teil der Sparkassenüberschüsse, die in erster Linie ja den Spa rern gehören, für Zwecke zur Herabminderung des Defizits. In den letzten Jahren ist die Ge pflogenheit eingerissen, einen Teil der Spartassenüberschüsse schon im voraus festzulegen. Es war das so schön, es kostete ja eigentlich nichts. So ist aus den Überschüssen von 1907 bereits die Summe von 149095 A durch Beschlüsse des Kol legiums festgelegt. Das muß, wie von verschie denen Seiten betont wurde, aufhören, denn es kann sogar, wie ein Redner bemerkte, eine Zeit eintreten, wo die Überschüsse wesentlich zusammenschrumpften. Schon im laufenden Jahre werden sie erheblich geringer ausfallen. Die vor liegende Verteilung wurde übrigens nicht gut geheißen, vielmehr wies das Kollegium die Sache an die Finanzkommission zurück. Der öffentlichen folgte eine geheime Sitzung, die das Kol legium bis gegen 9 Uhr beschäftigte. S Anliegerrecht. Im eingemeindeten Stadt teil Körne hat die Stadt Dortmund den alten Körnerhellweg in seiner Breite und Höhenlage geregelt und mit Kleinpflaster befestigt. Der Anlieger N. ging nach ergebnisloser Verhandlung mit der Stadt auf Entschädigung gegen diese im Klagewege vor, weil durch die Tiefer legung des Hellweges um 50 Zeutimeter vor seinem Hause die Schaufenster und der Ladeneingang wesentlich beeinträchtigt seien. Nach eingehender Beweisaufnahme hat das hiesige Landgericht den Kläger kostenpflichtig abgewiesen. Aus dem Erkenntnis interessiert die Feststellung, daß sich das Recht des Hauseigentümers an der Straße nicht in der jedermann zustehenden Besugnis erschöpft, sich der Straße als Kommunikationsmittel zu bedienen. er vielmehr ein per mögensrechtliches Interesse an dem Fortbestande und der ungehinderten Benutzbarteit der Straße hat. Andererseits seien diese Rechte aber begrenzt und bedingt durch die Zwechbestimmung selbst, und zwar dergestalt, daß der Anlieger sich alle solche Verändernegen gefallen lassen muß, die dazu dienen, die Straße in dem Zustande zu erhalten oder in den Zustand zu versetzen, in dem sie ihrer Bestimmung am vollkommensten genü gen kann, sosern nur die Straße als Kommunikationsmittel bleibt. Die Befugnisse des Anliegers seien deshalb der Hauptbestimmung der Straße untergeordnet; er habe nur zu beanspruchen, daß ihm durch nachträgliche Anderun gen an der Straße der Zugang zu ihr und der Verkehr mit dem an sie anschließenden Straßennetz nicht dauernd wesentlich erschwert wird. Im vorliegenden Falle wurde auf Grund der Bewreisaufnahme die Frage, ob die Umgestaltung des Körnerhellweges für Kläger eine dauernd wesentliche Erschwerung in diesem Sinne mit sich gebracht habe, verneint. r S e e f i s c h= Z u b e r e i t u n g. M a n s c h r e i b t u n s: Der an diesem Sonntag von dem Vaterländischen Frauenverein in den Küchen der Paul Gerhardtschule in der Kielstraße und der Apostelschule in der Scharnhorststraße veranstaltete erste Kochtag zur weiteren Verbreitung des Seefischverbrauches in Volkskreisen erfreute sich eines äußerst zahlreichen Besuches von Damen und Frauen aller hiesigen Bevölkerungsklassen, unter denen insbesondere auch Frau Oberbürgermeister Geheimrat Schmieding während ihrer längeren persönlichen Anwesenheit ein sehr lebhaftes In teresse an dieser Wohlfahrtsveranstaltung des Vereins betätigte. Infolgedessen konnte man auch die genugtuende Wahrnehmung machen, daß das gegebene Beispiel das lebhafteste Interesse unserer Frauenwelt anregte, welches trotz der nur auf etwa zwei Stunden bemessen gewesenen Dauer des Seefischkochens in einer Besuchsziffer von etwa 400 Personen zum Ausdruck kam, die den praktischen demonstrierten vielseitigen Zubereitungsarten des Seefisches ebenso viel Ver ständnis wie Beifall entgegenbrachten. Die von Seiten des deutschen Seefischereivereins, im Interesse einer dem Seesisch als billiges und wohlbekömmliches Volksnahrungsmittel gebührenden Verbreitung, in großen Mengen unentgeltlich zur Verfügung gestellten Seefische, insbesondere Seelachs. Leugfisch und Kabeljau waren schon am Abend vorher in Eisverpackung goldfrisch eingetroffen und wurden in der mannigsachsten Weise unter den Augen der Zuschauer zu schmack haften Fischgerichten verarbeitet. Demgemäß konnten an die Anwesenden nicht nur die verschiedensten Seefischarten gebraten, gebatten, gekocht, welche teils mit Senfsauce, teils mit Petersiliensauee angerichtet wurden, sondern auch minder bekannte Fischgerichte, wie Fischsuppen, Fisch salate, Fischkoteletten, Fischklops als Beilage zu verschiedenen billigen Gemüsen, insbesondere mit Reis, Maskaroni und Sauerkraut den Anwesenden als Kostproben verabreicht werden. Die Gerichte fanden bei sachverständigen Hausfrauen betreffs ihres Wohlgeschmackes, ihrer Billigkeit und ihres Abwechselungsreichtums ungeteilte Anerkennung, welche auch darin zum Ausdruck kam, daß die aus zwei Zentner Seefischen zubereiteten Speisen in kürzester Frist aufgegessen waren. Eine ebenso große Nachfrage zeigte sich nach den zur Verteilung gebrachten Zubereitungsrezepten. Angeregt durch die äußerst beifällig ausgenommene Veranstaltung wird der Vaterländische Frauenverein, wie wir hören, demnächst nicht nur weitere gleichartige Kochtage veranstalten, sondern auch dazu übergehen, an schulentlassene Mädchen minderbemittelter Volkskreise ordnungsmäßigen Seefischkochunterricht in besonders zu veranstaltenden Spezialkochkursen vollständig unentgeltlich erteilen zu lassen. Es bietet sich insbesondere für Arbeiterkreise hier eine willkommene Gelegenheit, ihre Töchter auch auf diesem Gebiete zu tüchtigen, sparsam wirtschaftenden Hausfrauen heranzuziehen. 8 Gestorben. Herr Hilmar Froeschwann, Direktor der Dortmunder Viktoriabrauerei, ist infolge eines Schlaganfalles gestorben. Herrn Froeschmann war die Leitung der Vitroriabrauerei seit sechs Jahren unterstellt, es ist ihm gelungen, das Unternehmen wesentlich zu fördern. D Personalie. Der Regierungsbaumeister Geibel von Werden ist zur hiesigen WertstättenInspektion versetzt. §8. Justizpersonalien. Zu Gerichtsassessoren sind ernannt die Referendare Sierp und Büning im Bezirke des Oberlandesgerichts zu Hamm. *8 Gerüchte über den Weggang des Straßen bahndirektors Herrn Petersen waren in der Stadt verbreitet. Herr Direktor Pctersen hat sich um keine andere Stelle beworben, vielmehr war eine Anfrage der Verwaltung der Barmer Bergbahn an ihn ergangen, welche Bedingungen er stellen würde, falls ihm die Direktion jener Bahn übertragen würde. Die Barmer Bergbahn ist eine Aktiengesellschaft, doch befinden sich die Aktien sämtlich im Besitze der Gemeinden. Wenn die Stadt Barmen Herrn Petersen bessere Bedingungen bieten sollte als Dortmund, würde man es ihm nicht verdenken können, wenn er zusagte. Die Verwaltung der Dortmunder Straßenbahn bietet zurzeit insosern Schwierigkeiten und Unannehmlichkeiten, als durch die lange Unterbrechung des direkten Verkehrs der Altstadt mit dem Norden und dem Block Friedrich Wilhelm die Einnahmen zurückgegangen sind, so daß eventl. mit einem Defizit gerechnet werden muß. rk Maßnahmen der Bergbehörde. Durch Verfügung des Königlichen Oberbergamts zu Dortmund ist die Zahl der königlichen Einfahrer im Bergrevier Hamm vermehrt worden. Der Zeche Radbod sind allein drei Einfahrer zugeteilt worden, die bei der nach Trockenlegung der Grube stattfindenden Bergung und Einsargung der Leichen zugegen sein sollen, um diese zu leiten und zu überwachen. Diese drei Beamten werden sich dabei alle 8 Stunden ablösen. Bevor der Betrieb auf der Zeche Radbod wieder ausgenommen werden wird, sollen alle noch passierbaren Strecken und Betriebspunkte befahren werden. Die Einfahrer haben dann die Grube täglich zu befahren und über die Ergebnisse der Befahrung dem Revierbeamten ausführlichen Bericht zu erstatten. Man ersieht hieraus, daß die Bergbehörde alle Maßregeln trifft, um einer Gefährdung des Lebens und der Gesundheit der Belegschaft der Zeche Radbod vorzubengen.— Auch auf den übrigen zum Bergrevier Hamm gehörenden Bergwerken ist eine verschärfte Grubenkontrolle seitens der Bergbehörde angeordnet worden. §8 Radbod. Der Herr Oberpräsident hat das Zentral=Hilfskomitee für das Grubenunglück auf Zeche Radbod zur Beschlußfassung über die Verwendung der diesem zur Verfügung gestellten Spenden auf den 22. d. Mts. nach Münster (Landeshaus) berufen. Postunterbeamtenverein. Im Gewerbeverein fand gestern eine stark besuchte Versammlung des Ortsvereins des seit kurzem vom Staatssekretär genehmigten Verbandes der Postunterbeamten statt. Als Vorsitzender des über 500 Mitglieder zählenden Vereins wurde Oberbriefträger Wilh. Brand gewählt. Um allen Teilen gerecht zu werden, wurde der übrige Vorstand zur Hälfte aus Ober=Postschaffnern und zur anderen Hälfte aus Briefträgern und Postschaffnern gewählt. Die Zahl der Mitglieder des Bezirksvereins Dortmund beträgt über 2600 und die des ganzen Verbandes 63000. Dieser Verband ist mithin die stärkste Beamtenorganisation. bis zu 30% unter Preis dauert nur bis Donnerstag, den 21. Januar. Dortmund. Sinn& Co. Dortmund. Wee Merkspruch. In des Herzens heilig stille Räume Mußt du fliehen aus des Lebens Drang! Freiheit ist nur in dem Reich der Träume, Und das Schöne blüht nur im Gesang. „ Schiller. * Gedenktage. 19. Januar. 1904 f F. von Mannlicher, Erfinder des Mannlicher Gewehrs. 1874 F August Hrch. Hoff mann von Fallersleben zu Schloß Korvey. Deut scher Dichter und Sprachforscher. 1871 Besetzung von Tours durch General von Hartmann. 1871 Siegreiche Schlacht bei St. Quentin. 1871 der letzte große Ausfall der Pariser gegen das 5. Armeekorps. 1798 Die Franzosen fordern zu Rastatt die Abtretung des linken Rheinusers. 1736* James Watt, der Schöpfer der Dampfmaschine. 1576* Haus Sachs, der hervorragendste welt. Dichter des 16. Jahrhunderts. Ihre letzte Sühne. Ein Roman aus dem Leben. Von Erika Niedberg. 3)(Nachdruck verboten.) Nun kamen die Tränen. Still, eilig, unaufhaltsam flossen sie. Leise flüsterte sie noch: „Und für deines Sohnes Recht an diesem Tegen.“ Die Tränen hatten ihren Schmerz ausgelöst, stille Ergebung war in ihr Herz eingezogen. Ihre Gesichtszüge glätteten sich wieder, die Haltung straffte sich: und als draußen der Wagen vorfuhr, zeigte Charlotte Hartmann das gleichmäßig ruhige Gesicht, das die Welt an ihr kannte. Den Rücken leicht gegen den Schreibtisch gelehnt, hörte sie die Schritte ihres Sohnes näher kommen. Zu erst auf der Freitreppe, zwei, drei Stufen in hastigen Sätzen überspringend, dann auf den Steinfliesen des Flurs— nun sam er auf sie zu. „Mutter! Mutterchen!“ Regungskos sah sie ihm entgegen, nur ihre Augen strahlten ihn an— umsaßzten seine ganze Gestalt. „Lothar!“ flüsterte sie sast unhörbar, und es blieb im Zweifel, ob dieser Laut voll schmerzlicher Innigkeit dem Vater oder dem Sohne galt. Nun hielt er sie in seinen Armen. Seine schmale, gebrännte Wange lehnte sich au ihre blasse. „Mein Mutterchen!“ Es lag ein eigener Ausdruck in seiner Stimme, wenn er das sagte: tiefe, verehrende Liebe, und ein Klang von heiliger Scheu. Charlotte hob das Gesicht des Sohnes langsam zu sich empor und umschloß es weich mit beiden Händen. So standen sie Ange in Auge; beide von genau derselben Größe, beide den schmalen, schöngeformten Kopf, die gerade Stirn mit dichten, dunklen Brauen, die feine Nase über stolz geschweiften Lippen. Nur daß bei der Mutter der Mund fest geschlossen, von einem Zug herbsten Leids umgeben war, während den des Sohnes die ganze Liebenswürdigkeit der Jugend um spielte. Er war ihr Ebenbild. Immer wieder empfand Charlotte das mit einem peinvollen Schwanken, ob sie das als Glück vder Unglück nehmen sollte. Er aber freute sich dessen. Voll Stolz hob er schon als Kind diese Ahnlichkeit hervor, um so gleich voll reizender Bescheidenheit hinzuzusetzen: „Natürlich bist du tausendmal schöner.“ Aber schön war Charlotte Hartmann nie ge wesen. In ihrer Jugend wirkten ihre Züge zu scharf, und in späteren Jahren mochte man sie hoheitsvoll, imponterend, aber nicht schön nennen. „Mein Sohn! Mein Lothar! Bist du's denn? Kamst du denn gern?“ Es lag eine ungewohnte, beinahe hilfsbedürf tige Weichheit in den abgebrochenen Worten, die so viel unendliche Zärtlichkeit enthüllten. Lothar, der seine Mutter nie anders als gesaßt gesehen, ward wunderbar davon ergriffen. Er umfaßte sie innig und sprach vorwurfs voll: „Aber, Mutter, welche Frage! Die Stunden zählte ich seit Tagen, seit Wochen schon!“ Einen Augenblick preßte sie sich förmlich an seine kräftig=schlanke Gestalt, dann aber ließ sie ihn los. Charlotte sprach nun wieder in ihrem gewohnten Ton, obgleich etwas von demselben Ausdruck, mit dem er:„Meine Mutter“ sagte, das Wort: „Mein Sohn“ durchzitterte.— Gerade, als sie in das zweite Zimmer traten, zündete das Stubenmädchen die große Hängelampe über dem Eßtisch an. Lothar, der, seit er erwachsen war, es nie versäumte, seiner Mutter die ritterlichste Aufmerksamkeit zu widmen, der es als Selbstverständlichkeit empfand, ihr ein gehorsamer Sohn und ein männlicher Schutz zugleich zu sein, führte Charlotte hinüber. Liebenswürdige Heiterkeit kennzeichnete sein Wesen, und gerade diese war es, die ihm so mühelos überall Sympathien erwarb. Kaum einer der vielen, die für den schönen jungen Hartmann schwärmten oder in aufrichtiger Zuneigung seine Freundschaft suchten, ahnte, daß unter der fröhlichen Oberfläche ein dunkler Strom tieser, leidenschaftlicher Melancholie rauschte. Selbst seine Mutter ahnte es wohl kaum, denn nur selten brach seine Schwermut hervor und in Gegenwart anderer stets zu schönem, vertrauen erweckenden Ernst gemildert. Jetzt ließ er sich in heiterstem Behagen seine Lieblingsgerichte vorsetzen, den Tee mit Kognak und den Salat so mischen, wie es nur die Mutter verstand. Sic tat es mit den schön geformten, schlanken Händen, die so sichere, energische Bewegungen hatten, und er sah ihr zu. Die Lampe am Plasund beleuchtete den gemüt lichen Eßtisch. Alles war einfach, aber von vornehmer Ge diegenheit, und das große Zimmer war erhellt bis in die seinsten Ecken Eine Eigentümlichkeit Charlottens war, daß sie das so modern und beliebt gewordene Helldunkel verabschente. Für sie gab es nur Licht oder Dunkelheit. Dämmerung schien ihr unerträglich. Trotzdem Charlottens Umgebung das Behagen nicht fehlte, ein leiser Hauch von Strenge und Kühle umwehte sie doch. Es gab keine lauschigen Eckchen, keine Placements von Sesseln und dünn beinigen Tischchen, keine spitzenverhängte Fenster und verschleierte Lampenglocken, alles war weit. hell, geräumig und praktisch. Lothar ließ die Augen durch die vertraute Umgebung wandern, und mit dem unbestechlichen Blick aller nach längerer Trennung Heimkehren= den empfand er diese Eigenart gar wohl voll Rührung und Geungtnung. „Es kommt von ihrem ungeheuren Fleiß. Sie hat nicht Zeit, müßig in Schmollwinkeln zu träumen,“ dachte er.„Sie ist auch zu klug, zu bedeutend für solche Spielereien.“ Charlotte indessen fragte sich im stillen:„Oh er wohl eine Ahnung davon hat, wie wundervoll das helle Blau der Uniform zu dem dichten, dunklen Haar, dem schmalen, gebräunten Gesicht steht?“ „Also fünf Wochen bleibst du diesmal? So langen Urlaub?“ fragte Charlotte, indem sie fortfuhr, ihm kleine, ganz seine Schnitten Schwarz= brot mit Butter zu bestreichen. „Ja. Ist das nicht großartig vom Obersten? liberhaupt, Mutter, das ist ein Mann, der würde auch dir gefallen. Keine Spur von Kleinlichkeit. Human und ganz so, wie man sich als Junge, wenn einen die Soldatenschwärmerei packt, die alten trutz= und ehrenfesten Helden vorstellt. Dabei natürlich elegant, macht ein samoses Haus, ist glücklicher Gatte, liebevoller Vater und, was sich von selbst versteht, ein schneidiger Reiter.“ „Allerdings eine Unsumme von guten Eigenschaften und günstigen Lebensbedingungen.“ Charlotte reichte ihm noch eine Tasse Tee und lehnte sich dann in ihren Sessel zurück. „Ja, und er verdient auch die allgemeine Verehrung. Immer hat er sich in der Gewalt, immer ist er Herr jeder Situation, und alles mit unfehlbarem Takt.“ (Fortsetzung folgt.) Pelzwaren 20% Rabatt. Salson-Neuhelten zum Selbstkostenpreis. Bekannt prima Qualitäten. Wilbelm Messling, Ostenhellweg 13 Friedhofdenkmaldiebe. Eine besondere Spezialität von Spitzbuben ist seit einigen Tagen an der Arbeit. Auf sämtlichen vier Friedhöfen haben nämlich Spitzbuben an besseren Denkmälern wertvolle Bronzeketten abgeschraubt und gestohlen. Hoffentlich werden die ruchlosen Burschen bildigst gesaßt und dingfest gemacht. k Gewerbeverein. Der große Anklang, den die volkstümlichen Vorträge des Herrn Dr. Alfred Kveppen, Direktors der Freien Hochschule Berlin, in den letzten Jahren hier gesunden ha ben, veranlaßte den Gewerbe= Verein, denselben auch in diesem Jahre für einen Vortrag zu ge winnen, und zwar für den am Mittwoch, den 20. Januar, abends 8½ Uhr, im Gewerbeverein stattfindenden Vortrag über„Arnold Böcklin, sein Leven und sein Werke.“ An der Hand aus gezeichneter Lichtbilder wird Herr Dr. Koeppen, der den großen Meister persönlich gekannt hat, ein Bild von dem Leben und Wirken desselben geben. n Unfälle. Auf einer Zeche geriet der Bergmann Leopold Hartsiel, Stahlwerkstraße 74, beim Zusammenkoppeln zweier Kohlenwagen mit der mand unter die Räder, wobei ihm drei Finger abgequetscht wurden.— Durch ein abspringendes Stück eines Meißels wurde dem Schlepper Th. Born die Schlagader des linken Armes ausgerissen.— Einen komplizierten Unterschenkelbruch zog sich auf einer hiesigen Zeche der Schlosser Friedrich Oberscheid dadurch zu, daß ihm ein Kettenaufzug darauf schlug. Die Verletzten wurden in die Krankenhäuser gebracht. r Von der Feuerwehr. Sonntag nachmittag 6 Uhr wurde die Feuerwehr nach Wenkerstr. 21 gerufen. Durch unvorsichtiges Umgehen mit einem brennenden Weihnachtsbaume war ein Stubenbrand entstanden. Gestern morgen 1hr erfolgte die Alarmierung durch den öffentlichen Feuermelder Rheinischestraße 116. Es lag Unfug vor. Der Täter wurde nicht ermittelt. s Einbruchsdiebstahl. In der Nacht zum Montag wurde in dem Delikatessengeschäft von Julius Scherney(Inhaber Hans Voigt), Westenhellweg, ein Einbruchsdiebstahl ausgeführt und eine größere Partie Schinken, Wurst, Lachs und diverse Sorten Spiritnosen gestohlen. # 7 st Hörde, 18. Jan. Gestohlen wurde dem Arbeiter Andreas Dudka hier, während er schlief, aus dem verschlossenen Koffer der Betrag von 80 Mark in Gold. Jetzt ist es gelungen, die Diebe zu ermitteln. Es sind solches die Arbeiter Theodor Baros und Johann Gusztyk, Schlaskollegen des Bestohlenen. Das Geld hatten sie auf dem Eisenwerke unter einem Block versteckt, wo es vorgefunden wurde und dem D. wieder be händigt werden konnte. i Wambel, 18. Jannar. Auszeichnung. Dem Gutsbesitzer und Amtsbeigeordneten Wilhelm Haselhoff hier ist, wie aus dem Verzeichnis der Dekorierren in dieser Nummer zu ersehen, aus Anlaß des Krönungs= und Ordenssestes der Rote Adlerorden 4. Klasse verliehen. Herr Haselhoff ist seit 30 Jahren Amtsbeigeordneter des Amtes Brackel und seit langen Jahren Mitglied des Kreisausschusses. r Brackel, 18. Januar. Ein dreister Diebstahl wurde bei der Witwe Rensing hier ausgeführt, indem ein Wagen in der Nacht vorfuhr, dessen Iusassen an Ort und Stelle ein settes Schwein abschlachteten(?) und mitnahmen.— Ferner wurden in der folgenden Nacht in der Westholzschule hierselbst der Witwe Tegeler aus einem verschlossenen Stall Enten im Werte von 36 Mart gestohlen.— Vermißt wird seit einigen Tagen der Schmiedemeister Heinrich Schübbe von hier. Schübbe ist am Donne mittags von hier nach Dortmund gegangen und bisher nicht zurückgekehrt. Da er einen erheblichen Geldbetrag bei sich führte, muß angenom men werden, daß er einem Verbrechen zum Opfer gefallen ist.(So leicht verschwindet doch ein erwachsener Mann in Dortmund nicht. Red. 0 Amt Derne. 18. Januar. Vaterländischer Frauenverein. Gestern nachmittag sand im Sitzungssaal des Amtshauses unter Leitung der Frau Amtmann Burchardt eine gutbesuchte Versammlung der Frauen und Jungfrauen des Amtes zwecks Neugründung eines Vaterländi schen Frauenvereins statt. Der Frauenverein von Eving umsaßte bisher auch den Amtsbezirk Derne. Um aber den örtlichen Verhältnissen menr Rechnung tragen zu können, wurde die Abzweigung beschlossen. Frau Amtmann Burchardt, die sich durch das Zustandekommen des neuen Ver eins ein großes Verdienst erworben hatte, wurde zur Vorsitzenden einstimmig gewählt. Herr Amtssekretär Haumann übernahm in liebenswürdiger Weise das Amt des Schriftführers. 83 Damen traten als Mitglieder dem Verein bei. Der Jah resbeitrag wurde auf 1 m festgesetzt. Die Vereinsstatuten gelangten durch den Schriftführer zur Verlesung. Es wurde beschlossen, daß an jedem ersten Donnerstag im Monat eine Versammlung stattfinden soll. r Eichlinghofen, 17. Jan. In der heutigen Generalversammlung des hiesigen Knappenvereins, welche der Vorsitzende mit einem herzllichen Glückauf zum neuen Jahre eröffnete, wurde zunächst Rechnung pro 1008 abgelegt. Einer Einnahme von 1418 Mark stehen Ausgaben von 1186 Mk. gegenüber, mithin ist ein Überschuß von 232 Mk. vorhanden. Das Sparkassenvermögen stieg daher wieder auf 1350 Mark. Im werflossenen Jahre ließen sich wieder mehrere Mitglieder in den Verein aufnehmen. Bei der Vorstandswahl wurde der alte Vorstand wieder gewählt. Nur ein Vorstandsmitglied schied aus. Für dieses fiel die Wahl auf den Kameraden Andreas Wienerke. X Castrop,.. Januar. Der Gardeverein wählte heute die Kameraden W. Sinder als 1. Vorsitzenden, W. Neuhaus als 2. Schriftführer und Th. Schulte als 2. Beisitzer wieder. Ferner wurden die Fahnenmannschaften, wie auch das und dabei doch unerschrockenen Ratgeber fehlen möchten. Aus Westfalen und Rheinland. X Langendreer, 18. Jan. Freveltat. Be gangene Nacht zertrümmerte aus reinem Mutwillen an der neuen Bahnhofstraße ein hollän discher Arbeiter sechs neue Gaslaternen. Der Täter wurde kurz darauf von der Polizei ermittelt und in Haft genommen. X Langendreer, 17. Jannar. Der heutige zweite Volksnnterhaltungsabend im Kaisersaal wurde eingeleitet durch zwei hübsche Liedervor träge„Finkenschlag" und„Wunsch“ des Männergesangvereins„Glocke“. Hierauf hielt Herr Re alschuldirektor Dr. Menzel einen äußerst fesselnden, durch Lichtbilder erläuternden Vortrag über die Entwickelung des deutschen Waldes seit der Urzeit der Erde bis zum heutigen Tage. Weitere hübsche Vorträge des Gesangvereins und gutge lungene Musikvorträge eines aus den Herren Knöner, Schmidt, Leyendecker und Koring bestehenden Quartetts füllten den Abend angenehm aus. Zum Schluß dankte Herr Amtmann Major a. D. Schüler allen Mitwirkenden und gab schließ lich bekannt, daß der letzte Volksunterhaltungs= abend am 21. Februar stattfinden werde. bt Werne bei Langendreer, 16. Januar. Kind verbrannt. Das fünfjährige Söhnchen des Tele graphenarbeiters Henkel kam dem glühenden Osen zu nahe, so daß die Kleider Feuer fingen. Ehe die Mutter den Vorfall bemerkte, stand das Kind in hellen Flammen. Die erlittenen Ver letzungen waren so schwerer Natur, daß das Kind unter schrecklichen Schmerzen gestorben ist. Witten, 17. Januar. Zum Theaterzug Wit ten=Dortmund. In der gestrigen Vorstands eingebrochen. Die Diebe plünderten die Tages. kasse im Betrage von 50 Mark. § Hemer, 17. Januar. Vom schweren Verdacht gereinigt ist der Feilenhauer Kramer in Nieder hemer, welcher den Tod der neunjährigen Tochter vom Orth verschuldet haben sollte. Die Obduktion der ausgegrabenen Leiche hat als Todesursache Tuberkulose ergehen. Dem Schwerbelasteten ist der Ausgang der Anzeige von Herzen zu gönnen. Die Sparkassenverwaltung beschloß die Zinsfußermäßigung für ausgeliehene Kapitalien von 3% auf 3½ Prozent. Vereinslokal im Restaurant„Glück auf!“ wiedergewählt.— Im Artillerieverein wurden bei der Vorstandsergänzungswahl die Kameraden Zochem als 2. Vorsitzender und Sandner als Beisitzer wiedergewählt, als Kassierer Kamerad Borries neugewählt. Das Vereinslokal wurde wiedergewählt. Die Rechnungslage für 1908 wies einen Bestand von 560 M nach. Für die zu beschaffende Vereinsfahne sind bereits 200 a vorhanden. Lünen, 18. Januar. Ernannt. Der bisherige Tiefbautechniker Schürmann in Lünen ist vom Januar 1909 av zum technischen Bureauhilfsarbeiter mit Beamteneigenschaft ernannt. - Schwerte, 18. Januar. Der ev. Arbeiterund Bürgerverein hielt gestern im Gasthof Rath seine erste diesjährige Versammlung ab, welche vom zweiten Vorsitzenden, Herrn Werkmeister Schulte, mit einem frohen„Glück auf“ zur weiteren Vereinsarbeit eröffnet wurde. Herr Lehrer Otten hielt einen längeren Vortrag über den Freiherrn vom Stein, Lebensgang, Reformen und Bedeutung dieser charaktervollen Persönlichkeit schildernd. Auf den bevorstehenden Geburtstag unseres Kaisers hinweisend, brachte Herr Pastor Wischnath dem hohen Geburtstagskinde ein Hoch aus, wobei er dem Wunsche Ausdruck gab, daß auch unserem Kaiser niemals solche treuen Sitzung unseres Verkehrs=Vereins wurde die Antwort der Eisenbahndirektion Essen auf die Eingabe, betreffs Wiedererlangung des Theaterzuges Witten= Annen=Barop= Dortmund, über welche an dieser Stelle berichtet worden ist, zur Verhandlung gestellt. Die Antwort ist von der Dortm. Ztg.“ schon veröffentlicht. Die Wieder einführung des Theaterzuges erfolgt nicht; es fragt sich aber, ob die von der Direktion bezeichnete„günstige Fahrgelegenheit“ von den Theaterbesuchern wegen des unangenehmen Aufenthalts in Laugendreer als solche angesehen wird. * Wetter, 18. Jan. Ein schrecklicher Unglücksfall ereignete sich heute morgen im hiesigen Bahnhof. Beim Aussetzen eines Stückgutwagens geriet der in Langendreer stationierte Hilfsbremser Adomat unter die Lokomotive des Zuges und trug hierbei derart schwere Verletzungen am ganzen Körper davon, daß er sofort tot war. Nur mit Mühe gelang es, die Leiche unter der Maschine loszubekommen. Hierbei trug noch ein zweiter Bremser durch Zurückschlagen der Winde eine erhebliche Kopfverletzung davon. 1 Iserlohn, 18. Jan. Explosionsunglück. Inolge unvermuteten Explodierens mehrerer von einem Sprengschuß herrührender, steckengebliebe 1 Gelsenkirchen, 18. Jan. Ein schweres Grubenunglück hat sich heute auf der staatlichen Zeche „Bergmannsglück“ ereignet. Durch frühzeitiges Losgehen eines Sprengschusses wurden nämlich drei Bergleute getötet. Näheres bezüglich des schweren Unfalls fehlt noch. 1 B e c k i n g h a u s e n, 1 8. J a n. S e i n 2 5 j ä h r i g e s Jubiläum als Gemeindevorsteher kann Herr Gutsbesitzer Friedrich Sybrecht von hier begehen. Zu Ehren desselben findet am 13. Februar, nachmittags 415 Uhr, bei der Witwe Schemmann hier ein Festessen statt. Möge es Herrn Sybrecht, der sich großer Beliebtheit erfreut und sehr für das Gemeindewohl strebt, vergönnt sein, noch manches Jahr zum Wohl unserer Gemeinde zu wirken. Den vielen Glückwünschen schließen wir uns an. rm Essen, 18. Jan. Totgeschlagen. In der vergangenen Nacht wurde auf der Oberdorfstraße in Essen=West der Arbeiter Heinrich Schmitz von mehreren Personen durch Schläge auf den Kopf schwer verletzt. Trotz sofortiger ärztlicher Behandlung starb Schmitz kurz darauf an den Verletzungen. Die Täter, der Fuhrmann Julius Manfraß und der Bergmann Franz Walter, wurden verhaftet. Aus den Gerichtssälen. ner Patronen ereignete sich heute vormittag beim Bahnbau Iserlohn= Schwerte in der Bremke ein schwerer Unglücksfall. Der in der Nähe stehende Betriebsleiter Conrad wurde im Gesicht schwer verletzt und wird vielleicht mit dem Ver lust eines Auges zu rechnen haben. Noch gräß licher wurde ein Arbeiter im Gesicht verletzt. Weitere Verletzungen sind glücklicherweise nicht zu verzeichnen. Die behördliche Untersuchung ist eingeleitet. § Hemer, 17. Januar. Einbruch. In vergangener Nacht wurde in das Kornblumsche Geschäft m Dortmund, 16. Jan. Das Gewerbegericht für den Landtreis Dortmund hielt heute nachmittag unter dem Vorsitz des Herrn Amtmann Vonnermann eine Sitzung ab. Der Schachtmeister Aug. Holtschmidt=Dortmund verlangte von dem Fuhrunternehmer C. SiepmannEving wegen kündigungsloser Entlassung und für Auslagen den Betrag von 38,60 Beklagter wies jedoch nach, daß Kläger seinen Verpflichtungen nicht nachgetommen ist, weshalb Abweisung der Klage erfolgte. Ohne Kündigung will auch der Maurer M. FritzLütgendortmund von dem Maurermeister D. KleffmannMarten am 11. Januar entlassen worden sein, weshalb er den Betrag von 26,40 M beanspruchte. Beklagter hat dem Kläger jedoch am 4. Januar gekündigt; es stellte sich nun heraus, daß der Sohn Kleffmanns sowie auch dessen Polier die Kündigung zurückgenommen hatten, wovon der Meister nichts wußte. Die Parteien einigten sich aber dahin, daß Beklagter dem Kläger 13,26 M zahlt und ihn vom nächsten Montag ab wieder einstellt. Das Dienstmädchen Anna Schwarz in AltenderneOberbecker war in der Nacht zum 2. Januar von ihrem Dienstherrn, dem Gastwirt Jul. Tigges=Altenderne, entlassen worden, weil es mit einem Soldaten gesprochen hatte. Das Mädchen verlangt nun für den Monat Jannar### m Lohn und Entschädigung für Kost und logis, da es ohne Kündigung entlassen war. Beklagter sah heute selbst ein, daß er vorschnell gehandelt hatte, weshalb er sich auch bereit erklärte, dem Mädchen 30 A zu zahlen. Tausendfach bewährte Nahrung bei: Brechdurchfall, ndernicht. Diarrhöe, Krankenkast. Darmkatarr. etc SO aKN Wenn einen bekömmlichen, wohlschmeckenden und dabei doch billigen Kaffee trinken wollen, dann nehmen Sie halb Bohnenkaffee, halb Kathreiners Malzkaffee.— Kathreiners Malzkaffee iet schon in Paketen für 10 Pfennig zu haben. Bekanntmachung. In der Angelegenheit betref send den Entwurf des Schifffahrtskanals Datteln=Hamm in der Strecke Lippholthausen=Lünen wird der Plan nebst Beilagen zwecks vorläufiger Planfeststellung gemäß§ 15 des Enteignungsgesetzes vom 11. Juni 1874 vom 20. Juni 1909 ab während 14 Tagen für die Gemeinden Lippholthausen, Brambauer und Gahmen in den Wohnungen der Gemeindevorsteher der genannten Gemeinden und auf dem Bürgermeisteramte Lünen für den Stadtbezirk Lünen zu Jedermanns Einsicht offen gelegt. Während dieser Zeit kann jeder Beteiligte im Umfange seines Interesses, sowie auch der Gemeindevorstand Einwendungen gegen den Plau erheben. Diese Einwendungen dürfen aber nur die Gestaltung des Planes, nicht aber die Entschädigungsfrage zum Gegenstande haben und sind in den Amtshäusern der betr. Gemeinden bezw. auf dem Bürgermeister Amt Lünen schriftlich oder mündlich zu Protokoll zu geben. Dortmund, den 16. Jan. 1900. Der Landrat. In Vertr.: v. Heimburg, Regierungs=Assessor. Inventur-Räumungs-Verkauf Nerren-Paletots Nerren-Anzüge Kerren-Lodenjoppen Kerren-Pelerinen Kerren-Kosen Jünglings-Paletots Jünglings-Anzüge Nüte und Knaben-Paletots Knaben-Anzüge Knaben-Lodenjoppen Knaben-Pelerinen Mädchen-Mäntel Mädchen-Kleider Mädchen-Pelerinen Mützen Steckbrief. Gegen den Kaufmann Heinrich Gran, geboren am 18. Juli 1880 zu Fürstenberg, und zuletzt in Dortmund, Hüttemannstraße 15, wohnhaft gewesen, welcher sich verborgen hält, ist die Untersuchungshaft wegen Betruges verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das nächste Gerichts=Gefängnis abzuliefern, sowic zu den hiesigen Akten— 12 D. Nr. 400/08— sofort Mit teilung zu machen. Dortmund, den 11. Jan, 1900. Königl. Amtegericht. bis 31. Januar. Steckbriefs=Erledigung. Der gegen den Schachtmeister Martin Verkuglen, geboren am 3. September 1872 zu Niederweerd in Holland und zuletzt in Dortmund wohnhaft gewesen, unterm 14. August 1902 erlassene Steckbrief wird hierdurch als erledigt zurückgenommen. Dortmund, den 12. Jan. 1900. Königliches Amtogericht. Steckbriefs=Erledigung. Der gegen den Bäcker Gottlieb Fretz, geboren am 1. Dezember zu Höngg, Kreis Zürich, und zu. letzt in Dortmund wohnhaft gewesen, unterm 17. November 1902 erlassene Steckbrief wird hierdurch als erledigt zurückgenommen. Dortmund, den.. Jan. 1909. Königliches Amtsgericht. Steckbrief. Gegen den unten beschriebenen Schlosser Rudolf Geritz, geboren am 1. Juli 1881 zu Haspe und zuletzt wohnhaft gewesen in Dortmund, welcher flüchtig ist oder sich verborgen hält, ist die Untersuchungshaft wegen Körper, verletzung verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das nächste Gerichts=Gefängnis abzuliefern, sowie zu den hiesigen Akten— 12 D. Nr. 760/08— sofort Mitteilung zu machen. Dortmund, den 11. Jan. 1900. Königl. Amtsgericht. Beschreibung: Alter: 25., Größe: 1,68 Meter, Statur: schlank, Haare: dun, kelblond, Augen: grau, Nase: spitz, Mund: gewöhnlich, Bart: kl. bl. Schnurrbart, Gesicht: länglich, Gesichtsfarbe: gesund. Besondere Kennzeichen: Rechter Unterarm Hantel R.., Anker tätowiert. Löflund's Malz-Extract, bekannt als vorzügliches Nähr- und Kräftigungsmittel Malz-Suppen-Extract für magendarmkranke Kinder Malz-Leberthran für zarte, scrophulöse Kinder Milchzucher zu. Saag. lingsernährung. Reinste Marke In Krippen Nähr-Maltose, neue 1ösliche Nahrung für schlecht entwickelte Kinder. Milchküchen Säuglingsheimen Malz- Extrast-Husten. Bonbons. — Nur die ächten von werden täglich mit bestem ED. LöFLUND& Co Erfolg verwendet. GRUNBACH bei Stuttgart. von unerreichter Feinheit des Geschmacks nur in Originalpackungen mit Firma u. Schutzmarke. Hettlage& Co., Dortmund, Westenhellweg 70—72. Vorätige gebrauchte Geldschränkel Wir haben mehr als 50 gründlich nachgesehene, wieder hergerichtete, vorzügliche, feuer- und diebessichere gebrauchte Geldschränke in allen Dimensionen vorrätig, die wir, um zu räumen, sehr billig abgeben. Man wolle Offerte einfordern, unter Angabe, zu welchem Zweck man einen Schrank verwenden möchte. Pohlschröder& Co Dortmunder Geldschrankfabrik, Dortmund. Leistungsfäbigste Firma der Branche. Steckbriefs=Erledigun Der gegen den Berg Gustav Eugel aus Langen geb. am 8. Jan. 1878 zu 2 rode. Kreis Schmalkalden, dem 9. März 1908 wegen ßenraubes erlassene Steckbi erledigt und wird hierdur rückgenommen. Dortmund, den 12. Jan. Der Erste Staatsann Steckbriefs=Ernenerun Ter gegen den Bäckern Rudolf Theis aus Dort geboren am 26. Februar 18 Barmen, unterm 27. Jun wegen Strafvollstreckung lassene Steabrief ist noch ni ledigt und wird hierdur neuert. Dortmund, den 12. Jan. Der Erste Staatsann Aufpolstern Matrazen 2,50., Sofas 4 Brüderweg 43, 1 Kuverts, Postpapiere, Postkarten, nungen. Wechsel m. Firma li# L. Keseberg. Hofgeismar. M Schautenster- Oest Spiegol, Glasplatten, 99 Ersatzteile aller Art sür Branche. Svezial=Schreiner moderne Schaukästen Kr G. m. b.., Dortmund, straße 10. Fernfpreche## Offene Steller Suche f. mein Kolonialn Engrosgeschäft einen flei jüngeren der in Dortmund und Umg gut eingeführt ist. Schriftl. Angebote mit A der bisher, Touren und Ge ansprüche unter W. 1315 g Geschäftsstelle der Dortm. Seriöse Herren. die Beziehungen zu Expo Industriellen hal können erstklassige Vertret übernehmen. G. E. Haasenstein S Vogler A. Berlin W. 3. #ef. z. Zigarr.=V agent Wirte, Händler 2c. ev. 260 Mf. mon. H. Jürgensen& Co., Hambu -20 Mk. sog!: Kune sonen j. St verdien. Nebenerwerb d. S arb., häusl. Tätigk.. Vertrei. 2c Erwerbscentralein Freibur Vertreter gesuch geg. hohe Provision u. Spe zuschuß. Niederlagen wei u. günst. Bedingung. errich Exp.-Cie. f. deutschen Kog Köln.— Gegrundet 1881 Eln Herr, gleich wo wohnh., sof. gesu Verkauf v. Cigarren an Händler 2c. Vergtg. ev. 250 Monat oder hoh. Prov. A. Rleck& Co., Hamb Stellung sucht, lange per Karte die gemeine Vakanzen Berlin 27, Bülows Rheinisches Eisenkonstruk werk in der Nähe Düssel sucht einige durchaus tücht Vorzeichner Ausführl. Offerten mit nisabschriften. Augabe der ansprüche, des Alters und frühesten Eintrittstermins I. 833 an die Ann.=Expe D. Schürmann, Düsseldor Zeitungsbe für auswärts gesucht. Meldungen Karlstr. 5, 1 lung Zeitungs=Expedition. 7 pr na Wer dar ständiger nutzlos a geprüfte Vora: Auf Prins Blendend Mitesser, Pickel, W Grauer Braune* Gesichtst ZumDas Zum Mas Aufgespi Geschme Trocken Falten, R Fettiger Rissige 1 Damenba Schutz g. Hautauss Abschilfe Leberflec Blutmal. Sommer: Schönheit Erfrischu Weichma Leppiges Glänzend Spärliche Sha 4106 BarthaarKopfschir 2# Best Germi Inh. Alex S Stadthaus-0 Steckbriefs=Erledigung Per gegen den Bergmann Gustav Eugel aus Langendreer, geb, am 8. Jan. 1878 zu Brotterode, Kreis Schmalkalden, unter dem 9. März 1908 wegen Straßenraubes erlassene Steckbrief ist erledigt und wird hierdurch zurückgenommen. Dortmund, den 12. Jan. 1909. Der Erste Staatsanwalt. Steckbriefs=Erneuerung. Ter gegen den Bäckermeister Rudolf Theis aus Dortmund, geboren am 26. Februar 1874 zu Barmen, unterm 27. Juni 1905 wegen Strafvollstreckung er lassene Steabrief ist noch nicht erledigt und wird hierdurch erneuert. Dortmund, den 12. Jan. 1900. Der Erste Staatsanwalt. Dortmunder Grohbrauerei sucht für die Abteilung Faßkontrolle zum sofortigen Eintritt einen gewandten, jungen Mann mit guter Schulbildung und schöner Handschrift im Alter von 18 bis 20 Jahren. Angebote mit Zeugnisabschrif ten und Angabe der bisherigen Tätigleit besorgt unter N. 510 die Annoncen=Expedition Emil Neuhaus, Dortmund. 1273 Modellschreiner gesucht. Wilhelm Reitz, Weberstr. 23. Für das kaufmännische Kontor meiner Tabatfabrik 1251 Der Erste Staalsanwalt.I„* Aufpolstern! Lenriind raienSofas.50 Matrazen 2,50., Sofas 4,50 M Brüderweg 43, 1 Tr Kuverts, Postpapiere, Postkarten. Rechnungen. Wechsel m. Firma lief. bill. L. Keseberg. Hofgeismar. Must. fr Schautenster- Oestelle! Spiegel, Glasplatten, MetallErsatzteile aller Art für jede Branche. Spezial=Schreinerei für moderne Schaukästen Kroes, G. m. b.., Dortmund, Kuhstraße 10. Fernfprecher 1699 zu mit besserer Schulbildung Östern oder früher gesucht, Selbstgeschriebene Offerten an Heinr. Strunck, Heiliger Weg 4 Eine erste Großhandlung, Kaffeerösterei, einen Kolonialwaren verbunden mit sucht zu Östern Suche f. mein Kolonialwaren= Engrosgeschäft einen fleißigen, jüngeren Reisenden der in Dortmund und Umgegend gut eingeführt ist. Schriftl. Angebote mit Angabe der bisher, Touren und Gehalts ansprüche unter W. 1315 an die Geschäftsstelle der Dortm. Zig. Lehrling mit guter Schulbildung, evil Zeugnis zum einj. Dienst. Schriftl. Angebote unter 1301 a. d. Geschäftsst. d. Dortm. Ztg. Lehrling mit guter Schulbildung, ev., von einer Lack= und Farben=Großhandlung zu Ostern gesucht. Selbstgeschr. Angeb. unt. 1307 a. d. Geschäftsst d. Dortm. Ztg. Ein Schuhmacherlebrling ges. von Wilh. Ruhland, Marten. Modes. Lehrmädchen gesucht. Frau C. W. Heuner, Schliepstraße 2. Seriöse Herren. die gute Beziehungen zu ExportIndustriellen haben, können erstklassige Vertretung übernehmen. G. E. 43. Haasenstein S Vogler.=G. Berlin W. 3. ges. z. Zigarr.=Verk. a Agent Wirte, Händler 2c. Verg. ev. 260 Mk. mon. H. Jürgensen& Co., Hamburg 22 20 Mr. tägl. können Per20 Ul sonen j. Standes verdien. Nebenerwerb d. Schreib. arb., häusl. Tätigk. Vertrei. 2c. Näh. Erwerbscentralein Freiburgt. Br. Vertreter gesucht geg. hohe Provision u. Spesenzuschuß. Niederlagen werden u. günst. Bedingung. errichtet. Exp.-Cie. f. deutschen Kognak, Köln.— Gegrundet 1881.— Dauernde Stellung für Frauen. Eine redegewandte tüchtige Frau wird von einer angesehenen Frauenzeitschritt für hiesigen Platz als Stadtreisende gegen festes Gehalt und Provision sofort zu engagieren gesucht. Osserten unt. K 133 an Max Sprotte, Ann.=Exp., Berlin, W. 30, Bardarossastraße 51. Eln Herr, gleich wo wohnh., sof. gesucht z. Verkauf v. Cigarren an Wirte Händler 2c. Vergtg. ev. 250 J por Monat oder hoh. Prov. 1274 A. Rleck& Co., Hamburg Stellung sucht, verlange per Karte die gemeine Vakanzeuliste“, Berlin 27, Bülowstraße Rheinisches Eisenkonstruktions= werk in der Nähe Düsseldorfs sucht einige durchaus tüchtige Vorzeichner. Ausführl. Offerten mit Zeugnisabschriften. Augabe der Lohnansprüche, des Alters und des frühesten Eintrittstermins unt. I. 833 an die Ann.=Expedition D. Schürmann, Düsseldorf. Zeitungsbote Fräulein, mit allen vorkommend. Bureauarbeiten durchaus vertr., Stenographie, Maschinenschreiben, Korrespondenz, z. sofort. Eintritt gesucht. Näh. Kaiserstr. 182. Suche zum 1. März od. früher für einen kleinen Haushalt eine Gutenbergstraße 27 besieh. aus 7 Wohne u. Schlastäumen, Küche,—2 Mans., 2 Kellern, Bade= und Vorratsst., großem Balten, Bleiche; teilweise mit Kachelosen ausgest., mit elektr. Licht, Leuchtund Kochgas vers., zu vermieten. Besichtigung tägl. von 11—1 und —0 tihr. Düsing, Gutenbergstraße 27, part. Alleinstehende ält. Dame sucht zum 1. Februar er, besseres ev. Mädchen, in Küche u Hausarbeit erfahren. Märkische Straße 66, 1I. Zuverlässiges Morgenmädchen für kleinen Haushalt gesucht. Hüttemannstraße 42, 2, Et. Stellengesuche Herrschaftl. Kutscher, 26 Jahre, verh., sucht per bald od, später Lebensstellung. Selbiger ist ged. Kavallerist, gut. Pferdepfl., mit allen häusl Arb. vertr., sowie mit der Zentralheiz., versteht Gartenarb. u. lann Servieren. Schr. Ang. u. M G. 7514 an d. Geschäftsstelle der Dortm. Ztg. Maler u. Anstreicher, auch in schriftl. Ardeiten erfahr., mit guten Zeugn., sucht dauernde Stellung Schriftl. Angeb. unter 7563 an die Geschäftsstelle der Dorim. Zig. Suche für meine 17 jährige Tochter Stellung in gutem bürgerlichen Hause zur Erlernung des Haushalts mit vollständigem Familienanschluß, ohne gegenleitige Bergütung Offerten erbitte unter M 999 bahnpostlagernd Soest. Brav. Mädch. s. Stelle z. Wasch, u. Putzen. Amalienstr. 28, 4. Et Vermietungen Aug. Mülker. Dortmund, besorg: Umzüge bill. u. sachgemäß Mehrere herrschaftliche Etagen, 6 große Zim., Küche, Bad, Vorratskammer, mit allem Zubehör, per 1. April 09 a. d. Kaiserstraße zu verm. Diese eignen sich besonders f. Rechtsanw. Ferner ein Ladenlokal mit Wohnung im Hause Kaiserstr. 17, für jedes Geschäft geeignet, per April oder Dortmund Reinoldistr. 10. im Mittelpunkt der Stadt,#is--vis der Expedition des General=Anzeigers, einer immer mehr frequentiert werdenden Strate Ladenlokal mit 2 großen Schaufenstern per sofort mit od. ohne Wohnung preisweit zu vermieten. In dem selben wurde seit Jahren schon eine Handlung in Schneider=Bedarfs=Artikel mit sehr gutem Ersolg betrieben. Näheres durch J. Helmus, Hansastr. 57, 1.— Fernruf 3228. Im Hause Uhlandstr. 21 ist das Parterre(3 Zimmer, Küche u. Mansarde), ferner die 1. Etage(1 Zimmer, Küche und Mans.) sowie—2 Mansardenwohnungen zum 1 April ds. Is zu vermiet. Parterre u. 1. Etage werden nur im ganzen vermietet, Das Haus wird augenblicklich von Grund auf renoviert. Etwaige Wünsche der Mieter werden bereitwilligst berücksichtigt. Mietlustige wollen sich wenden an die Holzhandlung Haumann & Rode in Barop. Fernsprecher 815 u. 1505. 1282 I. 5ö u. früher Näh. u vermieten. Leipziger Straße 3. 1295 in oder welches schon etwas vom Kochen versteht und weiter angelernt wird, sowie ein properes Zweitmädchen mit guten Zeugnissen. Frau Generalagent Schnabel, Arndtstraße 62. 1291 Wegen Heirat des jetzigen suche ein tüchtiges, mit guten Zeugnissen versehenes Mädchen. Frau C. Burmester, Ostwall 54. Ein tüchtiges evangelisches hausmädchen mit guten Zeugnissen gesucht. Johannesstraße 24. grosse herrschattliche Etagen, Wohnungen in allen Größen und Preislagen zu vermieten durch den Dortmunder Wohnungsnachweis J. Helmus, Lansastraße 57, I. Fernruf 3228. herrsch. Etagen=Wohn. von 5 Küche, Speisek., Badez., Erker, Veranda, elektr. Licht, sowie Koch=, Leucht= u. Heizgas vorh., per 1. April zu vermieten Näheres an der Baustelle oder A. Schelkmann, Jägerstr. 10, I. Part.-Etage, Friedensstr. 44, 6 Zimmer, Badez., Speisekam., Veranda, Terrasse und großer Garten, 2 Mansarden, 2 Keller, Kellerstube u. Trockenkeller, per 1. April zu vermieten. Elektr. Licht, Leucht= u. Kochgas vorh. Näh. daselbst bei Dorndorf. In den hochherrschaftlich eingerichteten Häusern Arndtstraße 71 und Göbenstraße 8— am Kaiser, brunnen gelegen— sind zwei I. Etagen zum 1. April ev. früher mietfrei, Die Etagen enthalten je 7 Zimmer mit Wintergarten, Küche n. 2 Bodenzimmer und sind mit Zentralheizung und elektr. Licht versehen. 338 D.& K. Schulze, Archilekten, Göbenstr. 10. Pflanzen-ButterMargarine gleicht im Aussehen, Geschmack und Geruch der besten Butter; bräunt und schäumt wie diese; ist gänzlich frei von tierischen Fetten und nicht zu verwechseln mit gewöhnlicher Margarine. billiger als Butter Palmona bietet eine wertvolle Ergänzung zu unserem allgemein beliebten Palmin für Braten, Saucen etc. und zum Brotaufstrich. H. Schlinck& Cie.-Mannheim Hlleinige Produzenten von Palmin und Palmona. IVOPUHONNV. Herrschaftl. 1. Etage, best. aus 5 Räum. u. Zubeh., zu verm. Näh. Hohe Straße 12a, II. Kaiserstr. 68, 2. Etage, 7 Zimmer, Küche, Speisek., Bad, Mans., elektr. Licht, Kochgas, per 1. April preisw. zu vermieten. Näheres parterre. Wer seine Besitzungen verwaltet haben und sich die bewährten und sachgemätzen Einrichtungen und Erfahrungen einer langjährigen praktischen Tätigkeit auf diesem Geviete zu Nutze machen will, wende sich an Lessings Verwaltungsgeschäft(H. Schmitz.) Balkenstr. 3. la. Referenzen von Sparkassen, Banken und Privaten. 1 Eimmer Wolnn abgeschl., 2, Etage, umständehalb auf sofort oder später, abgeschl. 1. Etage per 1. April zu vermiet., Kochgas u. elektr. Licht vorhand. Näheres Märkischestr.= u. Heiliger Weg=Ecke. 1246 Abgeschl. 2. Etage, 5 Zim. u. Zubehör per 1. April zu vermieten. Leucht= u. Heizgas vorhanden. Franziskanerstr. 24, Herschattliche I. Erage, bestehend aus 7 Räumen, Badez, ossenenu geschloss. Veranden nebst Mansarden, elektr. Lichtn Kochgas vorhanden, per 1. April zu vermieten. Kaiserstraße 81. mit Nebenraum, Tabentotal als Kontor oder Filiale geeignet per sofort oder später zu vermieten. Näheres Körnerplatz 9, 2. Et. Mehrere 5 Räume und Küche, 2 Mansard. mittl. Kaiserstraße, per 1. April zu vermieten. 1170 Näheres Kaiserstr. 82, part. Wohnung, abg. 1. Elage, Brüderweg 57, 5 große Zimmer, Küche, Badez., Maus. usw., zum 1. April oder früher zu vermieten. 1152 Emil Reinecke, Schwanenwall von 5 Zimmern, nicht abgeschl., mit oder ohne Mansarden zum 1. April zu vermieten. Näh. Ardeystr. 94, part. Wohnung von 2 Zimmern, abgeschl., zu vermieten. Näheres Kielstr. 45, Möbl. Zimmer bill; vermn. Rheinische Straße 60, III. für auswärts Meldungen lung Zeitung. gesucht. Karlstr. 5, Abtei=Expedition. Suche sof. ein älteres, zuverl. Mädchen s. alle Hausarb. Lohn 22—25 Automat Alb. Nölle, Brückstr. 47, hochh. Etagen Ardeystrasse 49. Geim Enaa amp; 0 gun. 1. Zum 1. April od. früher herrsch keinilger Straßel. 6 S. Küche.In an In besserem Hause möbl. Zimmer zu verm Märtischestr. 38, 2, Et. Leipziger Straße), 6., Küche, 2 Mansard., u. 5 Zimmer. Küche u. 2 Mans., m. reichl. Zubeh., d. Neuzeit entspr. ausgestattet, per sofort oder später zu verm. Näh. Leipziger Str. 28, part. o. Kont. Zum 1. April od. früher herrsch. und 3. Etage, bestehend aus grotzen Zimmern, Küche, Wintergarten und Zubehör, eonl. auch Bureau im Garten, zu vermieten Hoffmann, Nordstraße 15. Fernruf 1865. Frdl. möbl. Zimmer zu verm. Dresdenerstr. 10, part. Möbl. Zimmer preiswert zu verm. Heilige Gartenstr. 19, I. Möbl. Part.=Zimmer an bess. Herrn zu verm. Holzhofstr. 10. Ostwall 42 herrsch. Parterrewohnung, enth. 5 Zim., Küche, Speisek., 3 Mans., 2 Keller, zum 1 April d. J. zu verm. Heiz= u. Leuchtgas, elektr. Licht vorhanden. Näh. Frau Busch, Ostwall 42, I. Herrschaftl. 1. Etage, Dudenstr. 5, 4 Zimmer, Küche, Speisekammer, gr Mansarde, Waschküche, Bleiche, Trockenbod., per 1. April 1900 zu vermieten. Näheres Bureau F. J. Collin, Beurhausstr. 14, Toreingang. Auktion! Wegen Wegzug von hier werde ich im freiwilligen Auftrage am Dienstag, den 19. Januar cr., vormittags 10 Uhr, beim Wirt Merkert, Kuckelke 15: 2 nußbaum Bettstellen m. Matrazen, 1 rote Plüschgarnitur, nußbaum. 1 Vertiko, 2 Kleiderschränke, 2 Nachtkonsolen mit Marmor, Anrichte, Waschkommode. 2 Olgemälde, mehrere Bilder, Bauerntisch, 2 Tische, 2 Sofas, Sofatisch, Herd, Spiegel, 2 Federwagen, 1 Pferdegeschirr usw. öffentlich meistbietend gegen Bar. zahlung versteigern. Die Sachen sind gebraucht und 2 Stunden vorher zu besichtigen. 1301 Dortmund, den 18. Jan, 1909. Alfred Heuenbrock, Anktionator, Aachener Str. 8. Teleph, 2519. 3 kl. Bauplätze für Einsamilienhäuser, vornehme, schönste Lage, mit günstigsten Zahlungsbedingungen zu verkaufen. Auch für Unternehmer geeignet. Schr. Ang. u. A#2 1119 an d. Geschältsst. der Dortm. Zig Geschältsbaus z. kauf. ges. Suche in guter Lage ein Haus zu kaufen, welches sich für Delitatessen, oder besseres Kolonial= warengeschäft eignet. Zwei gute Hypothekenbriefe müssen in Zahlung genommen werden. Schr. Angebote unter 1267 an die Gesch. der Dortm. Itg Gebrauchte, gut erhaltene Käschemangel zu kaufen gesucht. Schriftl. Augebote mit Preisangabe unter 1124 an die Geschäftsstelle der Dortm. Zig. Hurra! Schindelbeim ist wieder da und zahlt für getrag. Herren=Gorderoben auch, sowie andere Sachen, die höchsten Preise. Postkarte genügt. J. Schindelheim, Dortmund, Linienstraße 10. Geldverkehr Kl. ruh. Fam. sucht 3 Zimmerwohnung im westl. Stadtteil. Schriftl. Angebote unter 7558 a. d. Geschäftsst. d. Dortm. Ztg. 7 für Einfamilienhaus in besserer Lage—. Nähe Kaiser WilhelmAllee— preiswert zu verkaufen. Näheres bei 16814 D.& K. Schulze, Architekten, Goebenstr. 10. Drogerie mit Gift. und Spiri. tuosen=Konzession ausHauptstraße großer Stadt am Rhein, ohne Konkurrenz, mit Haus zu verk. 20000 M Anzahlung. Schriftl. Angebote unter 7536 a. d. Geschäftsst. d. Dortm. Ztg. Junger tücht, Wirt sucht zur Anzahl. einer guten Wirtschaft 50 000 m. Selbst Kapital auch vor. handen. Schr. Angeb. u. 7512 an die Gesch der Dortm. Itg. 12.000 Mark an doppelts. 2 St auf 2 Hausgrundstücke oder an 1. St. auf gr. unbebautes Grundstück gesucht. Schriftl. Angeb u. 7476 an die Geschäftsstelle der Dortm. Ztg. verleiht an jedermann zu kulanten Beding., anerkannt reell, diekret und schuell. Ratenrückzahlung. Provis. v Darl. Glänz. Dankschr. C. Gründler, Berlin W 73. Friedrichstr. 196. Bar Geld 7 * X # 7 * * ## * (S 3 Praktische Winke für die Schönheits-Pflege nach den Grundsätzen 4 der Exterikultur Wer daran Interesse hat, das Vollkommenste auf dem Geblete reeller, verständiger, natürlicher Schönheitspflege kennen zu lernen, wer sein Geld nicht nutzlos ausgeben will, dem seien unsere vieltausendfach bewährten, ärztlich geprüften, soliden Spezialitäten und Ratschläge bestens empfohlen. Worauf beruhen die verblüffenden Erfolge? Antwort: Auf dem mit unermüdlicher Bnergie durchgeführten Prinsip: veell, nütslich und von unübertrefflicher Vollkommenheit. Blendender Teint Aok-Seife Mitesser, Blüten, Pusteln Ack-Seesand-Mandelkleie Pickel, Wimmerln, Finnen Ack-Seesand-Mandelkleie Grauer Teint Aok-Seesand-Mandelkleie Braune Haut und Flecken Ack-Spezialcreme Nr. 4 Gesichtsröte Aok-Spezialereme Nr. 10 ZumMassieren.Gesichts Aok-Spezialcreme Nr. 3 Zum Massieren.Körpers Aok-Massierpuder Autgesprung., rauhe Haut Geschmeidige Haut Trockene Haut Falten, Runzeln Fettiger Teint Rissige Haut Damenbart, überfl. Haare Schutz g. rauhe Witterung Hautausschläge Abschilferung der Haut Leberflecke, Muttermal Blutmal, Feuermal Sommersprossen Schönheits-Bäder Erfrischung des Gesichts Weichmachen d. Wassers Ueppiges Haar Glänzendes.duftigesHaar Spärlicher Haarwuchs Shampoonieren lok-Spezialcreme Nr. 1 Aok-Spezialcreme Nr. 2 Aok-Spezialcreme Nr. 12 Aok-Spezialcreme Nr. 3 Aok-Mandelpulver iII Aok-Spezialcreme Nr. 7 Aok-Enthaarungsmittel Aok-Spezialcreme Nr. 11„. Sache des Arztes Aok-Mandelpulver I Elektrolyse durch den Arzt Elektrolyse durch den Arzt Nichts bewährt sich dauernd Exterikultur-Bade-Extrakt Aok-Toilettewasser Aok-Waschpastillen avol Javol avol Spampoonieren.... Javol-Kopfwaschpulver Barthaar-Pllege.... Javatol..........— Kopfschinnen,-Schuppen Avol, Kopfschuppenspezialität.— *.— ".— —.80 *.— —.80 .,50 Braune Hänge Aok-Spezialcreme Nr. 4 Rauhe, aufgespr. Hände Aok-Spezialcreme Nr. 7 Handrôte Aok-Spezialcreme Nr. 8 Hand- u. Achselschweiss Aok-Schweisstabletten Aok-Kinderseile Aok-Kinderpuder Aok-Kindercreme Munderfrischung Kosmodont-Mundwasser Zühne putzen Kosmodont-Zahnbürsten 1 bis.50 Zahnbelag und Zahnstein Kosmodont-Zahncreme—.60 Schönkeitsmittel su volkstümlichen Preisen: Mitesser, Pickel etc. Aok-Seesand-Mandelpulver—.20 Weichmachen d. Wassers Aok-Wasch- und Teintpulver—.20 Gesichts-Seife Schönheits-Seife Ich nütze Dir—.60 Wundsein der Kinder" Aok-Kinderpuder—20 Zähnenutzen Nolkszahnbürste Ich nütze Dir—.60 putzen..*) Kosmodont Zahnpulver„—.20 Kopfhaut- u. Haarwäsche Javol-Kopfwaschpulver—20 Fusspflege Fusswaschpulver Ichnutze Dir—.20 Gebrauchsanweisungen bel jeder Packung Alle vorerwähnten Hilfsmittel der Exterikultur werden von den kosmetischen St aller Länder geführt resp. au Spezialgeschäften f Wunsch besorgt Man lasse aich nichts anderes(wie in Geschäften, .- die nicht auf der Ilöbe stehen, üblich) als„ebensogut“ aufreden und bestche energisch auf dem Geforderten! Man weise Nachahmungen entrüstet surück. Bestimmt zu haben bei: Dass Schönheitsfchler bei richtiger Anwendung unserer Methoden mit Leichtigkeit beseitigt werden können, ist bekannt. Obige Hinweise geben den Stiefkindern der Natur, denen, die sich für hässlich halten, neuen Mut, bestärken die Schönen, Gesunden, Eleganten in der freudiges Hoffnung, sich ihren Besitz an Ausseren Reizen ins epäle Alter hinüberzuretten. Kolberger Anstalten für Exterikultur, Kolberg Vornehmstes und grösstes Etablissement der Welt für ästhetische, schönheitfördernde Körperkultur * * * 8 * * zu verkaufen. Näh. in der Geschäftsstelle der Dorim. Itg. 1317 Pianino zu verkaufen. Bücherschrank u. Schreibtisch wird in Zahlung genommen. Schriftl. Ang. unt. A. G. 1305 a. d. Geschäftost. d. Doltm Zig. 2½ PS Elektromotore fast neu, 220 Volt, Gleichstrom nebst Anlasser und Amphremeter, und 2 komplette Deckenvorgelage. Wo? sagt die Geschäftsst. der Dortm Zig. 601 Stärkewäsche Wasch. u. Bügeln auszugeben. Ostwall 8. 1. Et. Suche zu Herbst od. früher eine Mühle zu pachten. Näher, zu erfr. in der Geschäftsst. der Dortm. Itg. 7450 Eine kleine Federn=Handkarre mit niedrigen Seitenbrettern ab. handen gekommen. Wiederbringer Belohnung. 1296 Fr. Tillmann, Kunst= u. Bauschlosserei, Katharinenstraße 5. Sonntag abend gelber Hund (Hündin) mit Schellenhalsband und roter Plüschdecke abhanden gekommen. Abzug. Übelgönne 47. Portemonnaie mit Inhalt gefunden. Grävinghoff, Jägerstraße 19. Hiermit fordere ich den Ketten. schmied Gustav Schmiedt auf, Auskunft**# binnen 3 Tagen seine Sachen * mird nur dan=(gegen Erstattung des rückständigen Kostgeldes abzuholen, sonst betrachte ich dieselben als mein Eigentum. Wilh. Börsting. erteilt, wenn es heißt: Näheres iv der Geschäftsst d. Dortm. Zia er#-Drogerie Th. Strien, Westennellweg 5, Kronen-Drogerie Paul Prött, am Markt, Medizinal-Drogerie Alfred Kummer Nachf., Stadtbeus, Bramanis am#####ersti.—11. Otto Schorre Nachf, Drogerie, Brückstr. 51, Fritz Kllan, Merkur-Drogerie, Märkischestr., Stadthaus-Drogerie Albert Brügmann, Betenetr. 27, Filiale Hohenzollern-Drogerie, IIohestr. 6. Industrie-Lokomobilen Satt- und Heissdampf für alle industrielle Zwecke In anübertroffener Gate und Leistungsfäbigkeit. Erbauer der grössten Lekemoblle der Welt Assmann amp; Stockder 6. m. d. A. Stuttgart-Cannstatt. Meine Verlobung mit Fräulein Eugenie Strunck beehre ich mich ergebenst anzuzeigen. Somborn(Post Kler), im Januar 1909. Wilhelm Ehmann jr. Sonntag abend gegen 8 Uhr verschied sanit nach kurzem, schwerem Krankenlager mein innigstgeliebter Gatte, unser treusorgender Vater, Schwiegervater, Grossvater, Bruder, Schwager, Schwiegersohn und Onkel Herr Brauereidirektor Hilmar Froeschmann im 53. Lebensjahre. Die Beerdigung findet am Donnerstag, den 21. Januar, vormittags 10½ Uhr, vom Trauerhause, Märkische Str. 21, aus, die Trauerfeier ½ Stunde vorher im Hause statt. Hilmar Froeschmann im 53. Lebensjahre. Wir betrauern in dem Hingeschiedenen einen stet wohlwollenden und gerechten Vorgesetzten, dessei strenge Pflichterfüllung und Rechtschaffenheit uns ein Vorbild war. Dortmund, den 18. Januar 1909. Am Sonntag, den 17. Jan., abends 9 Uhr, verschied unerwartet nach kurzem, schwerem Leiden, unser Chef Herr Brauereidirektor Die Beamten der Dortmunder Victoria-Brauerei Aktien-Gesellschaft. 8½ Pfund feine Tafelbutter K 9,60 vers. tägl. frisch franko gegen Nachnahme Eugen Lindiner, Darkehmen, Ostpreußen. Montags Kopiertücher sind immer noch die besten. Im Gebrauch bequem und geruchlos. Einwandfreie Kopien. Vertrieb durch Arthur Langenstedt, Dortmund, Fernruf 1295. Kontorbedartsartikel, Schwanenwall 1 Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen: Sannchen Froeschmann geb. Heyl. Die Beerdigung findet am Donnerstag, den 21. Januar, vormittags 10½ Uhr, vom Trauerhause, Märkische Str. 21, aus statt. Dortmund, den 18. Januar 1909. Gestern abend verschied nach kurzem, schwerem Leiden, infolge eines Schlaganfalles unser Direktor Herr Hilmar Froeschmann Während seiner sechsjährigen Tätigkeit als Vorstand unserer Gesellschaft hat sich der Verstorbene um unser Unternehmen grosse Verdienste erworben. Besonders sein rastloser Fleiss und die ausserordentliche Lauterkeit seines Charakters sichern ihm bei uns ein dankbares und dauerndes Andenken. Sein Andenken werden wir in Ehren halten. Dortmund, den 18. Januar 1909. Dortmunder Victoria-Brauerei Akt.-Ges. Der Aufsichtsrat: F. Wiskott. Es hat Gott dem Allmächtigen gelallen, unsern allverehrten Direktor Die glückliche Geburt eines prächtigen Sonntagsmädchens zeigen hocherfreut an Robert Förger u. Frau, geb. Frese. Dortmund. 17. Jan. 1909. Herra Hilmar Froeschmann G. ane. abends 9 Uhr, am 17. cr., abends 9 Uhr, nach kurzem Leiden zu sich in die Ewigkeit abzurulen. In dem Hingeschiedenen befrauern wir einen gerechten und wohlwollenden Vorgeselzten, dem wir ein ehrendes Andenken auch für die Zukunft bewahren werden. beginnt im Restaurant„Zum schwarzen Raben“, Wißstraße, ein neuer in der leicht erlerndaren praktisch. Dortmund, den 18. Januar 1909. Das Personal der Dortmunder Victoria-Brauerei Akt.-Ges. Die Verlobung unserer Tochter Hermine mit dem Landwirt Herrn Otto Frerich beehren wir uns hierdurch anzuzeigen Landwirt G. Gerdes-Emschermann. und Frau. Deusen b. Dortmund, Januar 1909. Meine Verlobung mit Fräulein Hermine Gerdes- Emschermann beehre ich mich anzuzeigen Otto Frerich, Landwirt. Rahm. Januar 1909. Die Verlobung unserer Tochter Eugenie mit dem Architekten Herrn Wilhelm Ehmann Jr. beehren wir uns ergebenst anzuzeigen. Somborn(Post Kley), im Januar 1909. D. Strunck und Frau. Jahres-Berichte fertigt bei kürzester Lieferseit C. L. Krüger, c. u. i. k. Dortmund, Buch-, Akzidenz- und Zeitungsdruckerei, Karlstrasse Nr. 5. Fernspr. 181. 530. 816 Märkische Bank Dortmund Brückstrasse 5.— und Eröffnung laufender Rechnungen. An- und Verkauf von Wertpapieren Kuxen sowie deren Beleihung. Ständige Vertretung an den Börsen Düsseldort und Essen. Annahme von Bareinlagen zur Verzinsung Im Check- und Depositen-Verkehr. Aufbewahrung von Wertpapleren In offenen oder geschlossenen Depots. Wir gewähren Baugelder= zu den günstigsten Bedingungen. Der vorliegenden Nummer dieser Zeitung liegt ein des Bankgeschäfts Ernst Lösche& Co., Hamburg, bei. Rheinisches empfiehlt W. Rodenberg. Rosental 8. Bekanntmachung. Von der im Kursbureau des Reichs=Postamts neu bearbeiteten Post= und Eisenbahnkarte des Deutschen Reiches ist jetzt das Blatt XVI erschienen. Das Blatt umfaßt den südlichen Teil vom Elsaß, von Baden, sowie den südwestlichen Teil von Württemberg mit Hohenzollern, serner einen Teil von Frankreich und den größten Teil der Schweiz. Das Blatt kann im Wege des Buchhandels zum Preise von “ A. f ü r d a s u n a u s g e m a l t e E x e m. plar und.25 M für das Exemplar mit farbiger Angabe der Grenzen von dem Gea=Verlage Berliner Lithographischen Institut Julius Moser, Berlin W 35, Potsdamer Straße 110) bezogen werden. Der Staatssekretär des ReichsPestamts. J..: Kobelt. Massiv gold. Trauringe von 5#an. sowie Damen= u. HerrenFagon=Ringe empfehlen in einer Auswahl von über 1000 Stück Bäumer& Cie. Westenhellweg 26. National-Stenographie an welcher Damen, Herren und Schüler vollständig E umsonst teilnehmen können. Lehrmittel Lehrbuch, 2 Schreibheste u Lesebuch) kosten 2 Mark und sind bei Beginn des Unterrichts zu haben. Seemuscheln, vorzügliches Beifutter für Geflügel, 3,00 Mk. per Zentner, 50 Pj. per 10 Pfund Verlmais, alle Sorten Hühnerund Taubenfutter allerbilligst. Otto zur Hellen Dortmund 7 Konigshof 7. P. P. Bitte schicken Sie mir 2 Dosen Ihrer Rino=Galbe à Mkl..—, de ich Sie für jemand notwendig brauche, sie wirkte bei allen, bei denen ich sie gegen Beinleiden oder Hautausschläge anwendete, vorzüglich, sie ist mir unentbehrlich. In aller Hochachtung Schwester Sales. #., Waisenhaus, den 11./2. 06. Diese Rino=Salbe ist in Dosen 2 Dik..— und Mk..— in den meisten Apotheken vorrätig, aber nur echt in Originalpackung weiß grün=rot und Jirma R. Schubert& Co., Weinbödlo. Fälschungen weise man zurück. Prinz Karneval Prakt. Handbuch zur Leitung von Karnevalssitzungen, Maskenzügen und Kostümaufführungen nebst einer Sammlung Fröhlicher Karnevalslieder usw. 134 Seiten, Preis.20 M. Karnevals-Ulk. Sammlung heiterer Lieder, urkomischer u närrischer Vorträge, Ansprachen, Reden usw. usw. Preis 1,50 Kölsche Krätzcher, 3 Hefte à 50 Pfg. usammen gbd. in 1 Leinenbd. 2 M ind watt häsru Höötchen an! och wie süühste uuhs! Kölner Karnevalslied 1909. Text und Musik von E. Sassen. Für Piano und Gesang 1,50 4 Bei Drüsen. Skrophein, englischer Krankheit. Blutarmut, zur Stärkung scnwac hlicher. in der Entwicklung zurückbielbender Kinder empfehle eine Kur mit meinem beliebten Lahusen's Lebertran „JODELLA“ Der beste und wirksamste Lebertran. — Leicht zu nehmen und zu vertragen.— Preis Mark.30 und 460 Alleiniger Fabrikant: Apotheker Wilh. Lahusen. Bremen Man achte auf den Namen„Jouena“. Alle anderen Präparate sind nicht echt.10 Frisen zu haben In allen Apotheken von Dortmund und Umgebung. Grosse Auswahl in deklamatorischen Vorträgen und Couplets, in Bändchen von 30, 50, 60, 75, 100 Pfg. usw. C. L. Krüger, G. m. b. Buch- und Musikalienhandlung In Dortmund, Westenhellweg 43. Fernspr. 816 ummi Waren.Viele Neuheit. Stein& Co., Berlin SW. 13. Anfrage erb. Postkarte genügt. Fla kaufen Sie am vorteilhaftesten direkt bei der Fabrik. Wir liefern unser mit goldenen Medalllen prämiiertes Fabrikat direkt an Private zu aussergewöhnlich günstigen Bedungungen. Auch gegen Reten und auf Miete. Jauresverkauf über 1000 Instrumente.— Kataloge gratis. Roth& Junius Hof-Pinnofabrik, Hagen I. W. 126. Einzige Piano-Fabrik des westf. Industriebezirks Waschmaschinen mit Wassermotor D. R. P. waschen nur durch den Druck der Wasserleitung. Viele Anerkennungen. Reflektanten stellen wir zum Probewaschen eine Maschine kostenlos zur Verfügung Handwaschmaschinon leichtgehendste, haltbarste Maschinen. zu billigsten Preisen. Waschmaschinenfabrik Westfalia, Dortmund, Weissenburger Strasse 18. HEINRICH LANZ, Mannheim Patent-Heissdampf-Lokomobilen Ventilsteuerung Syeien Lentz“ sind anerkannt die einfachsten und wirtschaftlichsten Lokomobilen der Gegenwart. Drittes Bl. Morgen=Ausgab Amt Staatssekretär über die industriellen For Kolonie (Unber. Nachdruck verboten Hg. 2 (Telegraphischer Auf Einladung aller na korvorationen der Stadt T vor einem ebenso zahlreiche rium Staatssekretär Dernb glen Erscheinungen des letz onderer Berücksichtigung se pestafrika. Der weite Sac und die Tribünen waren bi gefüllt. Besonders belebt 1 die zahlreichen Uniformen Grade und Wassengattunge hofe war der König Fried einen beiden ältesten Söh Prinz Johann Georg mit Nathilde von Sachsen. Das war nahezu vollzählig vert ier von Metzsch, Bedk, Otto Rinisterium des Innern u Roscher, der Sohn des ber tionalökonomen, und der neuen sächsischen Wahlrechts hienen, von der Kreishaup hauptmann Rumpelt, ferner delskammer, der Handwerks munalen Vertretungen Dre tischen Korps sah man den österreichischen Gesandten. Die Versammlung eröffn Tresdener Oberbürgermeisteinem herzlichen Willkomme der sofort das Wort ergrif seiner Freude über das 1 nteresse gerade Sachsens A ein ganz besonderes Gewi politik zu legen, weil viel chen Gewerbefleißes als P land gewonnen würden un Arbeiter von dem überseeis strieprodutte lebten. Deshe sonders eifrig dafür sorgen Absatzgebiete frei bleiben deutscher Flagge neue Ab In den Kolonien könnten Leil der von der sächsischen Rohstoffe produziert werden ichen Preissteigerungen un ipulationen. All das hab irie mit ihrer stets gerühn lannt und die größte Pl Schutzland sei Eigentum e striellen. Im Hinblick auf diese I klärte Dernburg, über die schritte der deutschen Kolonie Versorgung der Heimat mi dukten sprechen zu wollen. nialprodukt sind die Fasers land an ihnen einen auße darf hat und die amerikani der Baumwolle die Frage gemacht haben. Deutschland all noch im Anfange sein und die Erfolge sind noch bi aber vor einigen Jahren u chen, so darf man jetzt die u tung aussprechen, daß es i lingen wird, einen sehr e des Importes von Rohstoff aus unseren eigenen Kolon den Baumwollenbau kommt afrika in Betracht. Hier ha Leipziger Baumwollspinnere teils im Innern große Ple unter Verwendung des De reise der künstlichen Bewäss ten erzielt. Kleinere Plau den Händen von Griechen denen die Griechen sich beso ung der Eingeborenen gut nerzienrat Heinrich Otto a einer großen Plantage me türen versucht, deren Renta gestellt ist. Im Innern d Arbeiten daran, daß die Ei den sie für ihre schwere Arb allsreichend ansehen. Eben saumwollenkulturen der A ter der erzieherischen Mitw wirtschaftlichen Komitces di geborenen gehoben. Auch b Pflugbau ständig an Boden Frigen Hackbau. Sobald d haumwolle besseren Absatz 1 Preise für die Neger stärk Fultur bringt, wird der Ba rheblich ausdehnen. Schor Lstafrika die britischen Nat ##elte, geschlagen. Togo, barkolonien weit überholt. gescheiden, aber doch so groß, Jahren unmöglich erschiener Aolonien produzieren jährli wolle, und schon lebt von arbeitern einer von der Be nialprodukten. Auch in Ne run sind die Aussichten kei oU gegenwärtig jede Zerst ermieden werden. In 0 auch die Beschaffung der 1 uyl große Schwierigkeiten gend Arbeiter aber trägt je Jodeskeim in sich.— Nebe alhauf das wichtigste Vtas.„Die jetzt ausgefühl werden sich in den nä #eln. Zwar ist der Weltm ten. von 800 bis 900 Mark a Wan iner reinen sorgsält immer lohnend. Der Sisa mit dem Manilaha vielversprechende Anbal gemacht werden. Ein weiterer wichtiger U. und Fettprodnkte vor Drittes Blatt Morgen=Ausgabe Nr. 33 ###tliches Kreisblatt für den Stadt= und Landkreis Dienstag, den 19. Januar 1909 Dortmund. S Staatssekretär Dernburg über die industriellen Fortschritte der deutschen Kolonien (Unber. Nachdruck verboten.) Hg. Dresden. 1. Januar. (Telegraphischer Bericht.) Auf Einladung aller nationalen Vereine und korvorationen der Stadt Dresden sprach heute vor einem ebenso zahlreichen wie illustren Auditozum Staatssekretär Dernburg über die koloniglen Erscheinungen des letzten Jahres unter beonderer Berücksichtigung seiner Reise nach Südpestafrika. Der weite Saal des Gewerbehauses und die Tribünen waren bis auf den letzten Platz gefüllt. Besonders belebt wurde das Bild durch die zahlreichen Uniformen von Offizieren aller Grade und Wassengattungen. Vom Dresdener hofe war der König Friedrich August selbst mit einen beiden ältesten Söhnen erschienen, ferner Prinz Johann Georg mit Frau und Prinzessin Nathilde von Sachsen. Das sächsische Ministerium war nahezu vollzählig vertreten durch die Mininer von Metzsch, Bedk, Otto und v. Hausen. Vom Rinisterium des Innern waren ferner Geh.=Rat Roscher, der Sohn des berühmten Leipziger Nasionalökonomen, und der„Schwiegervater“ des neuen sächsischen Wahlrechts, Geh.=Rat Heink, erhienen, von der Kreishauptmannschaft der Kreishauptmann Rumpelt, ferner die Spitzen der Handelskammer, der Handwerkskammer und der kommunalen Vertretungen Dresdens. Vom divlomatischen Korps sah man den bayerischen und den österreichischen Gesandten. Die Versammlung eröffnete Punkt 12 Uhr der Tresdener Oberbürgermeister Dr. Beutler mi einem herzlichen Willkommensgruß an Dernburg der sofort das Wort ergriff. Er gab einleitent einer Freude über das rege kolonialpolitisch nteresse gerade Sachsens Ausdruck. Sachsen habein ganz besonderes Gewicht auf die Kolonial politik zu legen, weil viele Rohstoffe des sächsi chen Gewerbefleißes als Produkte im Kolonial land gewonnen würden und Tausende sächsischer Arbeiter von dem überseeischen Absatz der Indu strieprodutte lebten. Deshalb müsse Sachsen be sonders eifrig dafür sorgen, daß möglichst allAbsatzgebiete frei bleiben und möglichst unter deutscher Flagge neue Absatzgebiete entständen In den Kolonien könnten mindestens ein großer Leil der von der sächsischen Industrie gebrauchten Rohstoffe produziert werden, gesichert vor künst lichen Preissteigerungen und betrügerischen Ma ipulationen. All das habe die sächsische Indu nrie mit ihrer stets gerühmten Weitsichtigkeit er lannt und die größte Plantage im deutschei Schutzland sei Eigentum eines Leipziger Industriellen. Im Hinblick auf diese Interessen Sachsens erklärte Dernburg, über die industriellen Fort: schritte der deutschen Kolonien im Hinblick auf die Versorgung der Heimat mit kolonialen Rohpro dukten sprechen zu wollen. Daswichtigste Kolonialprodukt sind die Faserstoffe, weil Deutsch land an ihnen einen außerordentlich hohen Bedarf hat und die amerikanischen Preistreibereien der Baumwolle die Frage zu einer brennenden gemacht haben. Deutschland steht hier wie über all noch im Anfange seiner Kolonialwirtschaft und die Erfolge sind noch bescheiden. Mußte man aber vor einigen Jahren von Hoffnungen spre chen, so darf man jetzt die wohlberechtigte Erwar tung aussprechen, daß es in absehbarer Zeit ge ungen wird, einen sehr erheblichen Prozentsatz es Importes von Rohstoffen der Textilindustrie aus unseren eigenen Kolonien zu decken. Für den Baumwollenbau kommt in erster Reihe Ostafrika in Betracht. Hier haben Weiße, voran die keipziger Baumwollspinnerei, teils an der Küste teils im Innern große Plantagen angelegt, und unter Verwendung des Dampfpfluges und teil weise der künstlichen Bewässerung glänzende Ernten erzielt. Kleinere Plantagen befinden sich in den Händen von Griechen und Arabern, von henen die Griechen sich besonders in der Behandtung der Eingeborenen gut bewährt haben. Komnerzienrat Heinrich Otto aus Stuttgart hat auf Peiner großen Plantage mehrere neue Nebenkul##türen versucht, deren Rentabilität noch nicht fest Pgetellt ist. Im Innern des Landes leiden die Arbeiten daran, daß die Eingeborenen den Lohn den ne für ihre schwere Arbeit erhalten, nicht als Alsreichend ansehen. Ebenso erfreulich wie die Haumwollenkulturen der Weißen haben sich un ter der erzieherischen Mitwirkung des kolonialwirtschaftlichen Komitees die Kulturen der Eingeborenen gehoben. Auch bei ihnen gewinnt der Flugbau ständig an Boden, gegenüber dem bis rigen Hackbau. Sobald die Eisenbahn für die haumwolle besseren Absatz und durch die höheren Preise für die Neger stärkeren Anreiz zu ihrer ultur bringt, wird der Baumwollenbau sich noch %, c ausdehnen. Schon jetzt hat Deutschrita die britischen Nachbarländer um daoppelte geschlagen. Togo, die französischen Nach##ionien weit überholt. Noch ist der Ersolg #eiden, aber doch so groß, daß er noch vor drei ssähren unmöglich erschienen wäre. Die deutschen Nolonien produzieren jährlich 8000 Ballen Baumvolle und schon lebt von 200 deutschen Textil„##ern einer von der Verarbeitung von Kolo u isgrten.„Auch in Neu=Guinca und Kame## uino die Aussichten keineswegs schlecht, doch 1 gegenwärtig jede Zersplitterung der Kräfte ermieden werden.„In diesen Kolonien wird uch die Beschaffung der notwendigen Arbeiternan große. Schwierigkeiten machen. Ohne genü ######meter aber trägt jeder Anbauversuch den Lodeskeim in sich.— Neven der Baumwolle ist „##.-isalhauf das wichtigste Ausfuhrprodukt Ost„#ie jetzt ausgeführten 2 Millionen Mt. „##t werden sich in den nächsten Jahren verdopven„Ocur ist der Weltmarktpreis sehr gesun fen, von 800 bis 900 Mark auf 460 Mark, aber der in einer reinen sorgfältigen Ware ist noch w toyne.d. Der Sisalhauf konkurriert erch mit dem Manilahauf, für den übrigens gemacht werdene in Kamernn El. uug Taztargz. e Ausfuhrartikel sind die —- und Fettprodnkte von Tieren und Pflanzen. Aus der Kotusnuß gewinnt Ostafrika jährlich eine Ausfuhr von 5 Millionen Mark; doch entspricht der Export noch keineswegs der Produktion, weil die Früchte vielfach im Lande selbst konsumiert und der Saft zur Herstellung stark alkoholischer Getränke verweriet wird. Durch eine hohe Besteuerung sucht die Regierung dem entgegenzuarbeiten.(Gr. Heiterkeit.) Für die Ausfuhr von Kopra kommen auch unsere Südsce kolonien sehr stark in Betracht. Neu=Guinea hat im letzten Jahre Palmöl und Palmterne für 6 Millionen Mark exportiert. In Kamerun verfaulen für viele Millionen Früchte noch nutzlos am Boden, weil die Verbindungen fehlen. Durch die alte primitive Behandlung der Früchte geht viel kostbares Fett verloren, denn die Neger schütten die Früchte in eine Grube und trampeln das Ol mit den Füßzen heraus.(Heiterteit. Rationelle Methoden können hier viele Millionen Werte neu gewinnen. Die englischen und fran züsischen Nachbargebiete Togos und Kameruns führen an Palmöl und Palmkernen allein 60 Millionen Mark pro Jahr aus.— In der Maisproduktion steht Togo an der Spitze, ein tleines Land von nur einer Million Einwohnern, die aber sehr rührig und tätig sind. Auch Südwestafrika und der Bezirk Langenburg am Njassasee bauen Mais an. Eine Reihe anderer Früchte sind überwiegend lokale Konsumartikel. So leben von den Mehlbaunnen dauernd 5 bis 6 Millionen Menschen in Ostafrika, ein Beitrag zur Ernährung der notwendigen großen Zahl der Plantagenarbeiter.— Großen Wert hat für alle Kolonien mit Aus nahme Westafritas die Ausfuhr von Kautschuk. Der wildwachsende Kautschuk betrug in Ostafrika noch 19 Prozent der Ausfuhr, machte in Kamerun die ganze Ausfuhr von 7 Millionen aus. Er hat durch den Raubbau der Eingeborenen sehr gelitten, doch haben jetzt die Eingeborenen den Wert der Bestände erkannt und behandeln sie nach ver ständiger Methode. Die großen Bestände des in Plantagen angebauten Kautschuks werden dem nächst zapffähig. Die vielsach starke Vernureini gung hat den Preis gedrückt; jetzt aber ist ein Reinigungsverfahren gefunden, das diesen Kautschuk dem besten Paratautschut gleichwertig macht und den bisher von den Schwarzen geübten Schwindel unmöglich gemacht. Wenn unsere Kolonien auch bisher nur etwa 5 Prozent des dentschen Kautschukbedarfs decken, so werden die Aus sichten doch von Jayr zu Jahr verbessert.— Der lsambarakaffee gedeiht gut und liefert schöne Erträge. Doch dürfte auf dem Weltmarkt der deutsche Kolonialkasse kaum eine größere Rolle spielen.— Eine sehr große Bedeutung für den Weltmarkt wird hingegen die Gewinnung von Gerbstoffen in den Kolonien gewinnen. Der ganze Küstenstrich Ostafritas, Westafrika und Kamerun, sind mit Angroven in urwaldartigen Beständen besetzt, die einen 50= bis 60prozentigen, sehr guten Gerbstoff liefern. Auch auf meiner diesjährigen Reise in Südwestafrika bin ich neuen großartigen Kulturen von Gerberakazien begegnet.— Der Anbau von Gewürzstränchern hatte bisher noch keinen Erfolg, scheint aber jetzt in Kamernn zu glücken. Das ist um so erfreulicher, als sonst nur das uns leider nicht gehörige Zansibar diese Sträucher aufweist.— Wichtig für die Kolonien wird noch die Holzausfuhr werden. Die Hölzer sind ungemein wertvon und ersetzen die schweren australischen Hölzer bei der Waggonfabrikation. Auf meiner diesjährigen Reise in Südwestafrika habe ich bereits einen Eisenbahnwagen benutzt, der aus Kamernnhölzern gebaut war.(Bravo!) Auch gut zubereiteten und im Preise hoch stehenden Tabat habe ich auf meiner Reise im Norden Südwestafrikas in großen Mengen gesehen. Die Qualität des Tabaks iu außerordentlich gut und für En ropa brauchbar. Zweifelhaft ist nur, ob er auch gute Deckblätter liefern kann. Auch der Tabak= anbau in Kamernn und Deutschostafrika gibt nach dem Urteil des deutschen Tabakvereins durchaus zufriedenstellende Resultate. Ich hoffe, aus den Kreisen der Interessenten die Mittel zu umfassenden Versuchen mit rationellem Tabakanbau zu bekommen. Wenn ich mich der Viehzucht zuwende, so muß ich in erster Linie Südwest= afrikas gedenken. Man hat diesem Lande vielerlei vorgeworfen und gesagt, daß seine langsame Entwickelung, seine absolute Armlichkeit seine Wertlosigkeit beweise. Aber in gerechter Würdigung der Geschichte der deutschen Okkupation seit der ersten Besetzung Anfang der 90er Jahre wird man anerkennen müssen, daß das Land nie zur Ruhe gekommen ist. Fortwährende Aufstände haben es zu einer regelmäßigen Produktion nicht kommen(assen. metzt hat unsere zähe Kriegfüh rung dem Lande die Ruhe wiedergegeben, und unn werden wir zu einer gerechten Beurteilung kommen können. Ich habe in Südwestafrita vie les Erfreuliche gesehen. Schon jetzt ist in den Händen der Weißen mehr Vieh als vor Ausbruch des Aufstandes im Jahre 1904. Ende des Jahres wird ein Viehbestand im Werte von 20 Millionen Mark vorhanden sein. Die ganze Frage Süd westafrikas liegt nicht auf dem Gebiete der Pro duktion, sondern des Absatzes und des Arbeitermangels. Zur Förderung des Absatzes hat sich vor Jahresfrist die deutsche Liebiggesellschaft zu einem großen Fleischverwertungsunternehmen zusammengetan. Überhaupt ist Südwestafrika über die schweren wirtschaftlichen Folgen der Krise leichter hinweggekommen, als je erwartet werden durfte. In den anderen Ländern hängt die Förderung der Viehzucht vor allem von der Beseitigung der Dsetsefliege ab. Das wichtigste tierische Produkt ist die Wolle, und Südwestafrika mit seinen großen Weideflächen braucht in ihrem Ertrage der Kapkolonie nicht nachzustehen. Der Mangel an Oberflächenwasser ist auch gehoben, überall ist jetzt mit geringen Kosten brauchbares Trinkwasser gefunden worden. Die Stranßenzucht hat in Südwestafrika gute Aussichten, sie braucht nur mehr Kapital. In Ostafrila kommen wilde Straußen in sehr großer Zahl vor. Für die Bedeutung dieser Produktion erinnern Sie sich, daß die Kapkolonie für 20 Millionen Straußensedern ausführt; das ist doch schon etwas.(Heiterkeit.) Eine bedeutende Ausfuhr von Ziegenfellen und Rinderhäutern geht außer in den jetzigen Krisenzeiten nach Nordamerika. Ein sehr wichtiges Produkt der Eingeborenen ist der Wachs, dessen Ausfuhr jetzt einen Wert von 1½ Millionen hat. Wir haben den Eingeborenen die Wichtigkeit der Bienen und die Notwendigkeit ihrer Er haltung gelehrt und überall, wo man ihnen einen Nutzen zeigt, sind sie gern bereit, die verbesserten Methoden anzunehmen. Zur Seidenzucht haben sich die groben und nachlässigen Finger der Schwarzen bisher wenig geeignet erwiesen.— Nun zu den Mineralschätzen. Auf den Marianneninseln sind außerordentlich reiche Porzellaulager gefunden worden. Aus den Abgaben für die Förderung werden wir den größ ten Teil der an Spanien bezahlten Kaufsumme herausbetommen. Von den südwestafrikanischen Diamanten sind bisher in vier Monaten 40 000 Karat, 120 000 kleinere Steine im Wert. von 1110 000 Mark gefunden worden. Das Vorkommen ist allem Anscheine nach nachhaltig, und die Ware ist, wenn auch klein, so doch sehr gut und klar. Wir haben auch einzelne größere Steine gesunden, aber für den Massenkonsum kommen, wie bei allen anderen Gegenständen, die kleineren Stücke auch bei den Diamanten als die billigeren hauptsächlich in Betracht. Weiter finden sich Spuren von Kupfer und Petroleum in Südwestafrika. In Kamerun versprechen die zahlreichen Slspuren umso eher Funde, als im benachbarten Lagos reiche Petro leumquellen sind. Togo weist Spuren von Gold auf. Eine lebhafte Schürftätigkeit nach Gold herrscht bereits in Neu=Guinea. Man sucht in virlen hunderten Schürflöchern nach Gold, aber wos mun finden wird, und ob, was man finden wird, Deutschland oder Holland zufallen wird, steht noch nicht fest.(Heiterkeit.) Die Regierung wird jedenfalls durch Schaffung neuer Verkehrswege und Förderung eines tüchtigen eingeborenen Arbeiterstandes das ihrige zur weiteren industriellen Entwickelung unserer Kolonien tun. Selbst Ostafrika, das doppelt so groß ist wie Deutschland, hat nur 5 Millionen brauchbare Einwohner. Der Neger ist nicht besonders fruchtbar, um so mehr muß man für seine Gesundheitspflege sorgen und ihm Arbeitsmethoden angewöhnen, die seine Leistungsfähigkeit vergrößern. Für dieses Programm fordert die Re gierung auch Ihre Unterstützung. In erster Linie aber verdauken wir den Fortschritt unserer Kolonien den deutschen Beamten und Kaufleuten draußen. Allen Respekt vor den deutschen Beamlen, die draußzen noch ernster arbeiten als hier. Aber sie sind wenigstens in gesicherter Lage, und können auf eine Rückkehr in die Heimat rechnen. Nicht so die Kaufleute und Farmer, die darum doppelten Anspruch auf unsere Sympathie und unser Vertrauen haben, auch wenn sie einmal den eigenen Vorteil über den der Gesamtheit stellen wollen. Das liegt an ihrer besonderen Stellung als äußerste und gefährdeste Vorposten der deutschen Kolonisation. Am 24. April ist ein Vierteljahrhundert seit dem Tage verflossen, den wir als den Geburtstag des deutschen Kolonialreiches ansehen müssen. Am 21. April 1881 gab Fürst Bismarck an den Konsul in Kapstadt die telegraphische Weisung, der Kapregierung mitzuteilen, daß Deutschland die Erwerbungen Lüderitz' annektiere.— Wenn wir uns in Bescheidenheit des Errungenen freuen, mit Ernst an die vielen und großen Aufgaben herantreten, geziemt es sich auch, des großen Toten zu gedenten, der uns mit seiner Kraft und Energie den übersceischen Besitz verschafft hat.(Lebhafter Beifall.) In programmatischen Darlegungen hat Bismarck in seinen Reichstagsreden von 1885 die Bedeutung der Kolonien als neue Absatzgebiete für die deutsche Industrie, neue Hilfsmittel für deutsche Schiffahrt und deutschen Export, neue Jelder für deutsche Arbeit und deutschen Unternehmungsgeist dargestellt. Aber er hat auch gesagt, daß diese Politik nur dann Erfolg haben könne, wenn hinter ihr ein starker nationaler Wille stehe, und die Initiative aus der Nation selbst herauskomme. Ich glaube, daß wir heute nach manchen schweren Zeiten diesen Boden gesunden haben, und fest und zuversichtlich an der Entwickelung unserer Kolonien arbeiten können, im Sinne des Programms unseres großen Kanzlers. (Stürmischer, oft wiederholter Beifall.) Oberbürgermeister Beutler sprach dem Redner den herzlichsten Tank der Versammlung aus. Die Rede habe wiederum bewiesen, daß das Kolonial= amt in den denkbar besten Händen sei.(Lebh. Beifall.) Die deutschen Kolonien seien recht eigentlich Gewinne des einigen deutschen Reiches und der vereinigten Bundesfürsten. Von diesem Gedanken ausgebend, schloß Oberbürgermeister Beutler dieVersammlung mit dem dreifachen Hoch auf den mächtigen deutschen Kaiser und den Künig von Sachsen. Gemeinderatsverhandlungen. 48 Dortmund, 18. Januar. Zur heutigen Stadtverordneten Sitzung hatten sich 46 Mitglieder des Kollegiums eingesunden; vom Magistrat waren anwesend die Herren Oberbürgermeister Geheimrat Dr. Schmieding, Bürgermeister Dr. Eichhoff. Stadtbaurat Bovermann, Stadträte Dr. Glum. Dr. Boldt, Cremer, Dr. Ruben, Metzmacher, Stade, Wistott, Marx. Metzkes, Meyer, Dr. Fluhme. Ferner waren die Di rektoren verschiedener städtischer Betriebsverwal tungen anwesend. Vor Eintritt in die Tagesordnung erteilte Herr Staotverorductenvorsteher Geheimrat Tewagg Herrn Oberbürgermeister Geheimrat Dr. Schmieding das Wort zur Einführung des neuen Stadtrats Herrn Dr. Julius Cremer. Dieser, so führte der Herr Oberbürgermeister aus, bisher Beigeordneter der Stadt Crefeld, sei in der Stadtverordnetensitzung vom 17. November vorigen Jahres zum Stadtrat gewählt worden. Der Regierungspräsident habe die Wahl auf 12 Jahre in der gesetzlichen Weise genehmigt. Herr Dr. Cremer hätte schon in seiner früheren Stellung den Eid auf die Verfassung geleistet, es sei also nur nötig, ihn auf den seiner Zeit geleisteten Eid hinzuweisen. Er verweise Herrn Dr. Cremer daher auf seinen schon früher geleisteten Diensteid und auf die ihm nach der Städteordnung obliegenden Pflichten. Herr Statverordnetenvorsteher Geheimrat Teewag spricht hierauf im Namen der Stadtverordneten den Wunsch aus, daß Herr Dr. Cremer sich im neuen Beschäftigungskreise wohlfühlen, daß sein Wirken der Stadt zum Segen gereichen und daß er seine berufliche Tätigkeit recht lange ausüben möchte. Herr Stadtrat Dr. Cremer erwiderte hierauf. oaß er sich bemühen werde, zum Segen Dortmunds zu wirken und daß er den Herren für ihre Wünsche danke. Herr Stadtverordnetenvorsteher Geheimrat Tewaag teilte sodann mit, daß ein Antrag des Herrn Stadtverordneten Pahl eingegangen sei des Inhalts, die Gestaltung der Finanzwirtschaft nach den Vorschlägen des Ministers vorzunehmen. Er empfehle, den Antrag zu vervielfältigen und je einen Abdruck jedem Magistratsmitglied und Stadtverordneten zugehen zu lassen. Das Stadtverordnctenkollegium stimmte diesem Antrage zu. Es lag dann weiterhin ein dringender Antrag des Magistrats vor. Dieser fordert eine Beleuchtungsanlage vor der im Bau befindlichen Pestalozzioberbergschule. Die erforderlichen Kosten von 2100 Mark sollen aus Ersparnissen bei dem Bau der Schule gedeckt werden. Herr Stadtverordneter Suhrmann beantragt, diesen Antrag des Magistrats zwecks eingehender Prüfung von der Tagesordnung abzusetzen, doch zieht er, nachdem Herr Stadtverordneter Sternau über diese Sache Bericht erstattet hat und nach dem die Dringlichkeit der Angelegenheit von seiten des Magistrats nochmals betont war, seinen Vertagungsantrag zurück. Die Beleuchtungsanlage wird gutgeheißen. Endlich ist noch ein Schreiben des Vorsitzenden der hiesigen Schreinerzwangsinnung, Herrn Meckeler, eingegangen, in welchem auf die gegenwärtige Notlage der Dortmunder Kleinmeister hingewiesen und die Stadtverwaltung gebeten wird, ins Fach schlagende Arbeiten bei städtischen Bauten doch den hiesigen Kleinmeistern zukommen zu lassen und sie nicht an Agenten auswärtiger Firmen zu geben. Herr Stadtverordnetenvorsteher Geheimrat Tewang schlägt vor, die Anlage dem Magistrat zugehen zu lassen. Diesem Vorschlage stimmt das Stadtverorductenkollegium zu. Das Kollegium nahm zunächst Kenntnis von der Einbürgerung des früheren österreichischen Staatsangehörigen Händler Franz Peinelt. Den Antrag des Magistrats, zu genehmigen, daß der Tilgungssatz der Theaterauleihe von 750 000 Ja und 500000 MA ab 1. April 1909 von 2 auf 1 Prozent herabgesetzt wird, begründete Herr Schweckendieck. Die in den Jahren 1902 und 1904 bei der Landesbank der Provinz Westfalen zur Erbauung des Stadttheaters ausgenommenen Darlehen von 750000 und 500000 Mark gleich 1250000 Mark sind nach den s. Zt. genehmigten Bedingungen mit Prozent zu verzinsen und mit 2 Prozent unter Zuwachs der durch die fortschreitende Tilgung ersparten Zinsen zu tilgen. Bei diesen Sätzen wird das erstere Darlehen Ende 1931 und das letztere Ende 1933 vollständig getilgt sein. Ende des lausenden Rechnungsjahres(1908) beträgt die Schuld moch 1 108 821,81 Mark, es sind also bis dahin getilgt 141 178,19 Mark. Da das Stadttheatergebäude Generationen dienen und mit Rücksicht darauf, daß die Balanzierung des Stadthaushaltsplanes sich aller Vor aussicht nach für die nächsten Jahre schwierig gestalten wird, hat der Magistrat nach Anhörung der Finanzkommission beschlossen, den Tilgungssatz von 2 auf 1 Prozent zu ermäßigen. Hierdurch würde für diese beiden Darlehen für die Restdauer der Tilgung, deren Ende sich allerdings um 9 Jahre hinausschiebt, jährlich ein Betrag von 12 500 Mark weniger aufzuwenden sein. Die Sache wurde gutgeheißen. Die Sparkassen= Überschüsse Den Antrag des Magistrats, die Verteitung der Zinsüberschüsse der städtischen Sparkasse aus dem Jahre 1907 in Höhe von 227 553,30 A nach dem vorliegenden Verteilungsplan zu genehmigen, begründete ebenfalls Herr Schweckendieck. Den Verteilungsplan hat die„Dortm. Ztg.“ bereits veröffentlicht. Von den Beträgen sind 149 095 M durch Beschlüsse des Kollegiums festgelegt, das Kollegium hatte sich deshalb nur mit der Verwendung von 78 157 M zu befassen. Herr Möller tritt für Vertagung ein. Zunächst scien fur die Altersrentenanstalt nur 9500 Mark ausgewarfen, während die Stadtverordneten bereits 1200 Mark bewilligt hätten. Herr Ruhfus weist darauf hin, es sei für das lausende Jahr ein erheblicher Minderüberschuß zu erwarten, da die Spannung zwischen Einlage und Darleben eine Reihe Monate nur 12 Prozent betrug, gegen % Proz. früher. Ferner seien viele Staatspapiere vorhanden, bei den Kurseinbußen zu erwarten bezw. bereits eingetreten seien. Der Reserve Henneberg-Seide von Mk..10 an per Meter vorto= u. zollfrei ln schwarz, weiß und farbig, für alle Lebenszwecke. Verlangen Sie Muster. G. Henneberg Lassen Sie sich nicht beirren: Die altbewährte Maggi=Würze übertrifft jede Nachahmung. Dies bestätigen Hunderte von Gutachten erster Fachautoritäten. fonds werde auch mit Rücksicht auf die steigenden Einlagen erhöht werden müssen. Unter diesen Umständen sei zu empfehlen, die Überschüsse schon nicht ganz auszugeben, vielmehr Beträge zur Stärkung des Reservefonds zurückzubehalten. Redner warnt auch, schon von vornverein über die Sparkassenüberschüsse zu verfügen, jetzt seien es 149000 M. Es könne eine Zeit kommen, wo keine Überschüsse vorhanden seien. Herr Bürgermeister Dr. Eichhoff sieht nicht so schwarz, als Herr Ruhsus. aber es sei doch zu empfehlen, die Überschüsse nicht vorher in so großem Umfange festzulegen. Herr Justizrat Dr. Gottschalk schließt sich den Ausführungen des Herrn Ruhfus an; das Desizit beim Etat werde so groß sein, wie noch in keinem Jahre, daß man auch die Zinsüberschüsse der Sparkasse zur Deckung benutzen müsse. Es sei durchaus zu empfehlen, die Sache zu vertagen und die Vorlage an die Finanzkommission zurückzuverweisen. Da noch zahlreiche Anträge aus dem Kollegium zu verschiedenen Positionen vorliegen, machte der Vorsitzende den Vorschlag, diese Anträge innerhalb 8 Tagen an die Finanzkommission zu richten. Im Ubrigen wurde die Vertagung der Vorlage ausgesprochen. Städtisches Seminar. Es folgte die Beratung über den Antrag des Magistrats, zu beschließen, daß am städtischen Se minar zur Ausbildung technischer Lehrerinnen sofort die Stelle einer kunstgewerblich ausgebildeten Zeichenlehrerin als„Seminarlehrerin, zu Ostern 1909 drei weitere Stellen für Seminarlehrerinnen und eine Stelle für eine Oberlehrerin gegründet werde. Die Gehaltsbezüge sollen denjenigen der wissenschaftlichen Lehrerinnen bezw. Oberlehrerinnen an der städtischen höheren Mädchenschule gleich sein. Die Berichterstattung hatte Herr Ruhfus übernommen. In der Begründung führt der Magistrat aus: „Bei Gelegenheit der Revision des technischen Seminars wurde seitens eines der Herren Ministerialbeamten die Anregung gegeben, die für das Seminar notwendigen Lehrkräfte möchten, soweit tunlich, im Hauptamt angestellt werden. Wir haben dieser Anregung umsomehr folgen zu sollen geglaubt, als durch die Schaffung von vier Stellen für ordentliche Seminarlehrerinnen und einer Oberlehrerinstelle keine nennenswerten Mehrausgaben gegenüber den bisher gezahlten Vergütungen notwendig werden. Wie bisher wird daran im Interesse einer ordnungsmäßigen methodischen Ausbildung der jungen Lehrerinnen festgehalten, daß mit dem Seminar die lbungsschule verbunden bleibe, in welcher die Seminarlehrerinnen auch gleichzeitig den entsprechenden Fachunterricht zu erteilen bezw. zu leiten haben. Es ist dabei beabsichtigt, der Volksschulverwaltung den Vorschlag zu machen, daß die Volksschulkasse jede in der Übungsschule von den Lehrerinnen des Seminars erteilte Unterrichtsstunde an die Seminarkasse mit 103 Mark vergüte. Damit indessen die Entwickelung sich langsam vollziehe, schlagen wir bezüglich der Gründung der hauptamtlichen Stellen folgendes vor: 1. Die eine Stelle einer Seminarlehrerin werde sofort gegründet. Es ist hierfür ein dringendes Bedürfnis vorhanden, da eine im Kunstgewerbe ausgebildete Zeichenlehrerin fehlt, aber nicht länger entbehrt werden kann. 2. Die zweite bis vierte Stelle und die Stelle der Oberlehrerin werde zu Östern 1909 gegründet. Die erforderlichen Summen werden in den Seminar=Etat für 1909 eingestellt. Die heutige Vorlage weicht von der Magistrats-Vorlage vom 10. vember 1908 in folgenden Punkten ab: 1. Es wird von der Schaifung einer Oberlehrerstelle abgesehen und dafür von Ostern 1909 ab die Stelle einer Oberlehrerin beantragt. Abgesehen von finanziellen Gründen ist hierfür die Rücksicht auf die Eigenart der Anstalt maßgebend gewesen, die allein mit erwachsenen jungen Mädchen zu tun hat. Die Aufnahme der neuen Klasse 3 soll nicht erst im Herbst, wie bisher, sondern zu Ostern 1909 erfolgen, damit ein unmittelbarer Anschluß an das Schuljahr der höheren Mädchenschule erfolgt. Bisher ging den Schülerinnen der letzteren Anstalten stets ein halbes Jahr verloren.“ Der Herr Referent bemerkte, wenn man die Vorarbeiten für die neue Straße schon in der 97090 A inzwischen verwendet and voll verausgabt ist, wurde vom Magistrat beantragt, die Genehmigung zu erteilen, daß die noch im Rechnungsjahr 1908 entstehenden Kosten für den Umbau vorschußweise aus Position 8 des Extra=Ordinariums 1909 gezahlt werden, damit eine Ein stellung der Umbauarbeiten, die auch eine Ent lassung von Arbeitern zur Folge haben würde, bis zu Anfang des Rechnungsjahres 1900 vermieden wird. Herr Gronowski ersucht die Direktion, den Stadtverordneten eine Abschrift der Anstellungs= bedingungen des Straßenbahnpersonals vorzulegen, die angeblich Bedingungen enthält, die mit dem freien Recht nicht in Einklang stehen. Es herrsche dieserhalb unter dem Personal Erregung. Herr Schweckendieck beantragt Vertagung, da die Begründung unzureichend sei, zudem man nicht wisse, wie teuer der Umbau überhaupt werden würde. Herr Direktor Petersen bemerkt, der dreifache Betrag der jetzigen Forderung werde notwendig sein, in 3 Jahren werde der Umvau fertig sein. Das Kollegium gab dem Antrage auf Vertagung Folge. Der Antrag des Magistrats, die Errichtung eines Pförtner= und Betriebsgebäudes für den Schlachthof an der Mallinkrodtstraße nach dem vorliegenden Entwurfe zum Kostenbetrage von 3100 i mit der Maßgabe zu genehmigen, daß zur Deckung Ersparnisse in Höhe von 1950 A bei der Ausführung der Einfriedigungsmauer an der Mallinkrodtstraße mit verwendet werden, wurde genehmigt. In der geheimen Sitzung wurde die endgültige Anstellung des Badeverwalters Major a. D. Walther als Badedirettor gutgeheißen, ebenso wurde das mit der Stelle verbundene Einkommen auf 3000 a festgesetzt. Gegen die endgültige Anstellung der Oberfenermänner Johannsmeier und Weitkamp war nichts zu erinnern. Anläßlich seines 25jährigen Dienstiubliäums wurde Herrn Polizeikommissar Kintrup eine Gratifikation von 500 A gewährt. Nach Bewilligung einer Studienbeshülfe von 800 MA an den Sohn eines verstorbenen städtischen Beamten und Gewährung einer Unterstützung von 500 A an eine Lehrerwitwe wurde einer Schülerin eine Freistelle an der höheren Mädchenschule gewährt. Grundstückstauschverträge mit dem Landw. Th. Siemann wurden genehmigt. Es handelt sich um Ländereien im Gebiete der Rieselfelder; ferner wurde die Genehmigung zur Erwerbung einer Parzelle von dem Landwirt Schuhmacher in Datteln erteilt, auch Grundstücksaustausche mit dem Eisenbahnfistus genehmigt.— Schließlich sind auch neue Wasserlieferverträge mit der„Dortmunder Union“ und dem Eisenund Stahlwerk„Hösch“ genehmigt worden. nächsten Zeit zu beginnen. Schon aus diesem Grunde muß eine anderweitige Unterbringung der Mittelschule ins Auge gesaßt werden. Da mit Nücksicht auf die augenblickliche Finanzlage an einen Neubau für diese Schule nicht zu denken ist, ist in Aussicht genommen, die Nikolaischule zur Unterbringung der Mittelschule zu verwenden. Turch den Umban von Wohnhäusern im Innern der Stadt zu Geschäftshäusern usw. hat sich dieser Stadtteil nach und nach so entvölkert, daß die Füllung der in diesem Bezirke belegenen Schulhäuser mit Schwierigkeiten vertnüpft und nur durch rücklegung weiter Wege seitens vieler Kinder möglich wird. Die Kinder, welche die Nikolaischule bisher besucht haben, wohnen zum größten Teile an der Hohenstraße und deren Nebenstraßen südlich der Rheinischen Eisenbahn. Nach Fertigstellung der neuen Schule an der Liebig straße werden diese Kinder zweckmäßig dieser Schule zugewiesen, da hier genügend Raum vorhanden ist, hier auch die Kinder in diesem Falle nicht so weite Wege zurückzulegen haben. Wird das Nikolaischulgebäude für die Mittelschule verwendet und die zweiklassige Schulbaracke nach dem Hofe desselben verlegt, so ist auf Jahre für Unterkunft dieser Schule Vorkehrung getroffen. Das bisher. Mädchenmittelschulgebände soll zur Unterbringung von 8 Hilfsklassen und der beidenKlassen der altkathol. Schule verwandt werden. Da diese 6 Klassen nur geringe Besuchsziffern ausweisen, wird der bei dem Mittelschulgebäude verbleibende Teil des Schulhofes unter Hinzunahme eines Teiles des Spielplatzes der altkatholischen Schule ausreichen. Das altkatholische Schulhaus soll niedergelegt werden, um einen Zufuhrweg zu den hinteren Grundstücksteilen zwecks Inangriffnahme des Ausbaues der Straße zu schaffen. Die Kost 267 505(im Vorjahre 275 351) Tonnen und im Noven. ber 1908 auf 6 507 927 resp. 271 163 Tonnen. Weiter heißt es in dem Bericht, daß der Absatz Dezember gegen den Vormonat einen weiteren Ruck. gang erliet. Außer der üblichen Abschwächung der. der Fortdauer der allgemeinen Geschäftsflaue ohnehir geringen Anforderungen der Inbustrie in der zwischen Weihnachten und Neuzahr ist auch die bis in den letzten Tagen des Monats überaus milde Witterun auf den Brenumaterialverbrauch von nachteiligem fluß gewesen. Die infolgedessen auf alle Sorten m Ausnahme von Gaskohlen sich erstreckenden Absatzschwi rigkeiten haben sich noch durch die ungünstigen Verhä#t nine der Rheinschiffahrt verschärft. Die Lieferungen der Zechen gingen über die Absatzmöglichkeiten erber lich hinaus, großere Mengen mußten auf Lager genon men werden. Den Wagenanforderungen der Zechen u in vollem Umfange genügt worden. Der Bericht wirft ferner einen Rückblick auf Verlauf der Förder= und Absatzverhältnisse des Jahres 1908. Die Jahresförderung stellte sich 1908 auf Tonnen(im Vorjahre 80 155 994 Tonnen) oder arbeite täglich 271 372(im Vorjahre 266 631) Tonnen, so in der Gesamtförderung ein Mehr von 1764 543 Tonnez gleich.20 Prozent erzielt worden ist. Der Bericht rekapituliert den Gang des Geschäftz im Jahre 1908 und sagt, daß die bedeutenden Ausfäle eine Verminderung der Anteile am Absatz notwendi gemacht haben, die in den letzten Monaten des Berichts jahres aus 60 Prozent bemessen werden mußten. abgenommenen Mengen konnten nicht einmal voll abgesetzt werden, es mußten vielmehr noch gewisse Mengen gelagert werden. Die gleiche Notwendigkeit ergab sio in wesentlich größerem Umfange für die Zechen, da ren Betriebseinrichtungen eine der vorhandenen Absatz, möglichkeiten völlig entsprechende Einschränkung der Kolserzeugung untunlich erschienen ließen. Die starken sten für Bewerkstelligung des Umzuges betragen nach dem vorliegenden Kostenanschlage rund 5000 Mark. Sie sind im Etat der Mädchenmittelschule für 1909 unter Abschnitt VI B als einmalige Ausgabe vorgesehen. Die Abtragung des früheren Grundstücksteiles neben dem Nikolaischulhofe (früherer Bauplatz der Grundstücke Wißstr. 58/60) und Herrichtung als Spielplatz, sowie die Herstellung einer ordnungsmäßigen Einfriedigung ist bereits seit längerer Zeit in Erwägung gezogen, auch von dem Stadtverordneten Dörsch wiederholt beantragt. Der Magistrat hat aber von der Beantragung der Genehmigung zur Ausführung dieser Arbeiten mit Rücksicht auf die zeitige Finanzlage absehen zu sollen geglaubt. Der Referent, Herr Ruhfus, beantragt, der Vorlage zuzustimmen. Herr Schweckendieck betont, die Finanzkommission ersuche, die Kosten möchten auf das Geringste ermäßigt werden, da es sich bei der Maßregel doch wahrscheinlich nur um ein Provisorium handle. Reoner wünscht 2500 Mark zu streichen. Da diese Wünsche der Finanzkommission inzwischen bereits berücksichtigt sind, wurde die Vorlage gutgeheißen. Der Haushaltsplan der Mädchenmittelschule schließt ab in Einnahme und Ausgabe mit 52325 Mark gegen 47600 M im Vorjahre, mithin mehr 4725 m. Der Zuschuß der Kämmereikasse beträgt 15 925 A. im Vorjahre 11 200 M. mithin 4725 mehr. Bei einzelnen Abteilungen haben sich die im vorigen Jahre in Ansatz gebrachten Beträge als zu niedrig erwiesen und mußten in diesem ersten drei ei Schule auf der Höhe erhalten wolle, müsse Anträgen des Magistrats Folge gegeben werden. Die Vorlage wurde genehmigt. Der Etat des technischen Seminars für 1909, der dann in erster Lesung beraten wurde, schließt ab in Einnahme und Ausgabe im Ordinarium mit 26 430 Mark, im Extra=Ordinarium mit 9900 Mark. Der Zuschuß aus der Stadtkasse ist von 6310 Mark auf 7200 Mark erhöht worden. An Schulgeld von den Schülerinnen soll der Betrag von 14950 Mark(8487 Mark) einkommen, die Volksschulkasse soll für 39 Stunden, welche die Seminarlehrerinnen in der Übungsschule erteilen, 3900 Mark zahlen. Im weiteren sind im Extraordinarium 9000 Mark vorgesehen für Einrichtung einer Haushallungsküche als Unterrichtsraum für Zwecke des Seminars in der Marienschule. Es sinn 8 Prozent Freistellen vorgesehen. Der Reserent, Herr Ruhfus, ist persönlich der Meinung, an dieser Stelle sei es wohl überflüssig, Freistellen zu vergeben, da höchstwahrscheinlich doch bald Überfluß an in diesem Seminar ausgebildeten Lehrerinnen eintreten könne. Herr Schweckendieck bemerkt, in dem Etat seien die Abstriche, die von der Finanzkommission vorgeschlagen seien, nicht berücksichtigt. Der Herr Oberbürgermeister bemerkt, man möge doch die Ansätze vorläufig bestehen lassen, zumal ja auch die Einrichtung einer Frauenschule in Aussicht genommen sei. Die Kommission habe sich in ihrer gestrigen Sitzung mit einer Stimme Mehrheit für die Errichtung einer solchen Schule ausgesprochen. Der Etat wurde dann in erster Lesung genehmigt. Nachkredite für Abschnitt II A. VI B und VIII C des Ctats der städtischen Mädchenmittelschule für 1908 mit 600 bezw. 100 bezw. 1160 Mark. zusammen 1860 Mark, wurden auf Antrag des Herrn Ruhsus bewilligt. Verlegung der Mädchen=Mitlelschule in die Nikolaischule. Den folgenden Antrag des Magistrats, zu genehmigen, daß die städtische Mädchenmittelschule von Ostern 1909 ab in dem Nikolatschulgebände untergebracht und das bisherige Mittelschülgebäude zur Unterbringung von Hilfsklassen und der altkatholischen Schule verwandt wird, begründete ebenfalls Herr Ruhsus. Die städtische Mäd chenmittelschule ist bisher in dem von Fräulein Reinders angekauften Gebäude Lindenstr. 51 und in einer auf dem Schulgrundstück errichteten zweiklassigen Schulbaracke untergebracht. Die Räume reichen für das lausende Schuljahr wohl aus, doch bei einer Vermehrung der Schülerfrequenz muß auf eine Bereitstellung weiterer Unterrichts räume Bedacht genommen werden. Das bisherige Mittelschulgrundstück wird durch die neue projet tierte Verbindungsstraße Körnerplatz=Hauptbahn= hof in zwei Teile geteilt, so daß das Schulhaus mit einem kleineren Teile des Schulhofes auf die eine Seite der Straße, ein größerer Teil des Schulhofes mit der zweillassigen Schulbaracke auf die andere Seite der Straße zu liegen kommt. Das städtische Tiefbauamt hat die Absicht, mit den Zenehmigt wurde auch der Antrag des Magis. die Kosten für das Einbauen eines OberJahre höhere Summen angefordert werden. Die Besoldungen erfordern 36750 M. Das Schulgeld ioll erhöht werden. Der Etat wurde in erster Lesung genehmigt. Im Anschluß hierau wurde beschlossen, daß die später etwa an die Lehrkräfte der städtischen Mädchenmittelschule zu zahlenden Pensionen auf die Stadtkasse übernommen werden. Den Antrag des Magistrats, die Ausgabe-Position Abschnitt II G des Etats der wahlsreien kaufmännischen Fortbildungsschule für 1908 um 225 M zu erhöhen, begründete Herr Köster. Es erfolgte Genehmigung. Herr Bickhoff begründete den Antrag, für Umänderung der hinteren Ausgänge der Liebfrauenschule I und Vergrößerung der Fenster der Abortanlagen der Liebfrauenschule II einen Nachtragskredit von 2000 J. der aus dem Ordinarium gedeckt werden soll, zu bewilligen. Die Vorlage wurde genehmigt, ebenso der Antrag des Magistrats, seinem Beschlusse vom 24. Dezember 1908 zuzustimmen, wonach die Einfriedigungsmauer an der Apostelschule— Gneisenaustraße— erneuert werden soll und die nach dem vorliegenden Kostenauschlage erforderlichen Mittel von 3600 M. deren Deckung aus dem Ordinarium erfolgen soll, zu bewilligen. Die Mauer droht einzustürzen. Der Antrag des. Magistrats, zu Abschnitt VIII MI des Etats der Volksschulklasse für 1908 einen Nachtragskredit von 447,20 A zu bewilligen, wurde gutgeheißen. ( strats flurhydranten in der Hohenstraße mit 367,82.4 zu bewilligen. Es soll dieses aber zu Lasten des Wasserwerks geschehen, nicht der Feuerwehr. Ferner wurde genehmigt der Antrag des Magistrats, den Kredit im Haushaltsplan der Kämmereikasse für 1908 unter Abschnitt V D 4 des Ordinariums zwecks Instandhaltung der Wagen für Krankentransporte um 650 M zu erhöhen. Herr zur Hellen begründete den Antrag des Magistrats, seinem Beschlusse vom 6. Januar 1909 zuzustimmen, wonach einige baupolizeilich geforderte Ergänzungsarbeiten an der Turnhalle der Wilhelmschule ausgeführt und die erforderlichen Kosten im Betrage von 350 A aus dem Ordinarium bestritten werden sollen. Die Vorlage wurde gutgcheißen. Genehmigt wurde auch der Antrag des Magistrats, seinem Beschlusse vom 5. Januar 1909 zuzustimmen, wonach für die beiden neuen Turnhallen an der Aloysius= und Hermannschule die nötigen Turngeräte angeschafft werden sollen und die nach dem vorliegenden Kostenauschlage erforderlichen Mittel von 10 250 M. deren Deckung aus dem Ordinarium erfolgen soll, zu bewilligen. Die Versammlung hieß auch den Antrag des Magistrats, seinem Beschlusse vom 5. Januar 1909 zuzustimmen, wonach in der Dreifaltigkeitsschule die Dienstwohnung des Schulwärters um ein Zimmer vermehrt werden soll und die erforderlichen Mittel im Betrage von 340 M. deren Dekkung aus dem für die Herstellung des Anbaus der Dreifaltigkeitsschule zur Verfügung stehenden Fonds erfolgen soll, zu bewilligen, gut. Der Antrag, für die Gebäudesteuerrevision vcitere 1755,71 A zu bewilligen, wurde gutge0 heißen. Auf Antrag des Herrn Menke wurde der Antrag des Magistrats, den vorliegenden aus Anaß der Tieferlegung der Bornstraße infolge des Bahnhofsumvaues mit dem Fabrikanten Michael Dietrich abgeschlossenen Vertrag vom 22. Dezember 1908 zu genehmigen und den Betrag von 1800 Mark aus der Bahnhofsumbauanleihe zu bewilligen, genehmigt. Von der Straßenbahn. Im Haushalisplan der städtischen Straßen bahn für das Rechnungsjahr 1909 ist im Extra Ordinarium Position 8 ein aus dem angesammelten Ernzuerungsfonds zu deckender Betrag von 66 000 M als weitere Rate für den Umbau der alten Motorwagen vorgesehen. Da der für das Rechnunsjahr 1907 bereit gestellte Betrag von Krönungs= und Ordensfest. * B e i d e m v o r g e s t r i g e n K r ö n u n g s= u n d O r d e n s f e s t e haben außer den bereits mitgeteilten noch die solgenden Herren Auszeichnungen erhalten: den Roten Adler= orden erster Klasse mit Eichenlaub von Bernhardi, General der Kavallerie, kommandierender General des 7. Armeekorps; den Roten Ablerorden zweiter Klasse mit Eichenlaub Baur, Berghauptmann in Vonn(früher Dortmund); den Roten Adlerorden dritter Klasse mit der Schleife: Richard, Präsident der Eisenbahndirektion in Münster, Zeppenfeld, Geheimer Oberjustizrat, Senatspräsident beim Oberlandesgericht in Hamm; den Roten Ablerorden vierter Klasse mit der Königlichen Krone: Barckhausen, Landgerichtspräsident in Dortmund, Barthel, Maschinenbauschuldirektor in Dutsburg, Brandstacter, Professor Oberlehrer am Realgymnasium in Witten, Dorn, Okonomierat, Vermessungsinspektor in Münster i.., Dr. Esser, Gerhard, ordentl. Professor an der Universität in Bonn, Esser, Baurat, Landesoberbauinspektor in Düsseldorf, Dr. Finger, Regierungs= und Medizinalrat in Arusberg, Graeve, Pfarrer in Schwerte, Kreis Hörde, Haselhoff. Rentner in Wambel, Landkreis Dortmund, Hibding, Hauptmann der Landwehr a. D. in Ergste, Kreis Iserlohn, Keller, Steuerinspektor, Katasterkontrolleur in Essen, Löbbecke, Fabrikbesitzer, Hauptmann der Landwehr a. D. in Iserlohn, Löbker, Justizrat, Rechtsanwalt, Hauptmann der Reserve a. D. in Münster t.., Ludewig, Oberlandesgerichtsrat in Hamm, Modersohn, Professor, Oberlandesgerichtsrat in Hamm, Munckel, Landgerichtsdirektor in Essen, Mund, Regierungs= und Baurat in Arnsberg, Dr. Norrenberg, Professor, Provinzialschulrat in Münster i. W. Dr. Ostrop, Gutsbesitzer in Österfeld, Kreis Recklinghausen, Sarter, Bergrat, Mitglied der Bergwerksdirektion in Reckling= hausen, Sattig, Oberbergrat bei dem Oberbergamt in Dortmund, Dr. Schürmann, Regierungs= und Schulrat in Arnsberg, Dr. Seeck, Geheimer Regierungsrat, ordentlicher Professor an der Universität in Münster i.., Spitzner, Bankdirektor, Erster Vorstandsbeamter der Reichsbankstelle in Hamm i.., Starke, Konsistorialrat in Münster i.., Wagner, Rechnungdrat, Eisenbahnbetriebsingenieur in Arusberg, Iurhorst, Amtsgerichtsrat in Arusberg; den Stern zum Königlichen Kronenorden zweiter Klasse: Dr. Parmet, Dompropst in Münster i..; den Königlichen Kronenorden zweiter Klasse: Peterson, Oberstaatsanwalt in Hamm; den Königlichen Kronenorden britter Klasse: v. Haugwitz, Oberprästdialral in Münster, Scharf, Berahauptmann, Direktor des Oberbergamts in Halle a. E.(früher in Dortmund); den Königlichen Kronenorden vierter Klasse: al Bronda, Eisenbahnbetriebssekretär in Essen a., Eckardt, Fabrikant in Dortmund, de Weldige=Kremer, unbesoldeter Beigeordneter in Dorsten, Kreis Recklinghausen; den Königlichen Hausorden von Hohenzollern: den Adler der Ritter: Löwer, Provinzialschulrat in Münster i.., Dr. Steinbart, Geheimer Regierungsrat, Direktor des Realgymnastums in Dutsburg: den Adler der Inhaber: Kaisker, Lehrer in Hamm i..; das Kreuz des Allgemeinen Ehrenzeichens: Heitfeld, Ziegeleibesitzer in Waltrop, Kreis Recklinghausen; das Allgemeine Ehrenzeichen: Beckmann, Landwirt in Heven, Kreis Hattingen, Berges, Fabrikarbeiter in Bochum, Brömmelstek, Berginvalide in Annen. Buch, Zollausseher in Unna, Bültmann. Bernhard, Schachthilfssteiger in Westenfeld, Landkreis Gelsenkirchen, Deimel, Oberpostschaffner in Dortmund, Flaskamp, Kaufmann in Werne, Kreis Bochum, Gerke, Eisenbahnzugführer in Soest, Heikenfeld, Franz, Fahrhauer in Wickederholz, Heinermann, Eisenbahnlademeister in Soest, Koch, Eisenbahnschreiner in Witten, Krampe, Wilhelm, Fürdermaschinist in Husen, Lenze, Küster in Lünern, Kreis Hamm, Leser, Kassendiener bei der Reichsbanknebenstelle in Kamen, Reidtmann, Eisenbahnlademeister in Holzwickede, Orthmann, Eisenbahnzugführer in Hamm, Ortner, Bahnhofsaufseher in Bodelschwingh, Raulf, Stellmacher in Bodelschwingh, Schulze, Kreisbote in Portmund, Thauscheid, Zollausseher in Dortmund, Tubbesing, Invalide in Dorstfeld, Waenv. Privatmann In Witten, Walbersdorf, Leibzüchter in Witten, Wegener, Wirt in Bochum. Ausfalle des Kohlenabsatzes haben in den Vierteln des Berichtsjahres einen wesentlich teilweisen Ausgleich durch Steigerung des Kohlen= und Brikenabsatzes gefunden. Wenngleich für Kohlen wegen der Verringerung der Kokserzeugung vom Monat ab die Abnahme der vollen Beteiligungsanteile nich möglich ward, so weisen doch die Versandziffern bis einschließlich September gegen die des Vorjahres eine nich unerhebliche Zunahme auf, was zum Teil darauf zurückzuführen ist, daß bei Eintritt in das Berichtsjahnennenswerte Vorräte nicht vorhanden waren und daher erhebliche Mengen zu der Wiederfüllung der Läger wendet wurden. Dies war ein dringendes Bedürfnis. da die Schwierigkeiten, welche in der Zeit der Hochkonjunktur in der Brennmaterialversorgung des Inlandes. namentlich des süddeutschen Verbrauchsgebietes, sich ergeben haben, durch das Fehlen größerer Lagerbestände ganz erheblich verschärft worden sind. Empfindlicher trat der Absatzmangel im vierten Quartal auf, weshalb für November und Dezember eine weitere Verringe rung der Beteiligungsanteile erforderlich wurde. Ahnlich wie beim Kohlenabsatz gestalteten sich die Absatzverhältnisse in Briketts, die bis zum Monat September in anbetracht der allgemeinen Geschäftslage noch als befriedigend angesehen werden konnten, in den letzten Monaten beträchtlich nachließen, so daß ein größerer Teil auf Lager genommen werden mußte. Rheinisch=Westsälische Bodenkreditbank, Köln. Das Berichtsjahr 1908 ergab einen Reingewinn von 1 8 6 7 6 2 5, 8 7 A. w e l c h e r d i e V e r t e i l u n g e i n e r D i v i d e n d e von 8½ Prozent, gegenüber 8 Prozent im Vorjahre, rechtfertigt. Bei Genehmigung unserer Anträge durch die Generalversammlung würden die Reserven und Gewinnvorträge auf insgesamt 5 455 195,58= 38,96 Prez. des in Höhe von 14 Millionen Mk. eingezahlten Aktienkapitals steigen. Die aus dem Vorjahre übernommene Geldteuerung, welche in einem Reichsbanksatz von 71 Prozent zum Ausdruck kam, ließ in der ersten Hälfte erreichte der Reichsbankdiskont den bis zum Jahresschluß unverändert gebliebenen Satz von 4 Prozem. des Berichtsjahres allmählich nach. Am 18. Juni 1908 Eine erhebliche Geldflüssigkeit trat erst im letzten Drittel des Jahres ein und hielt bis zum Jahresschlusse an. Bei dieser Lage des Geldmarktes und bei dem gleic mit Beginn des Jahres einsetzenden starken Angebor an Reichs=, Staats= und Kommunalanleihen konnte eine Besserung der Pfandbriefkurse, welche bei unseren lprozentigen Werten sich zwischen 96,10 bis 97,90 Proz. bewegten, zunächst nicht eintreten. Erst als ein leichterer Geldstand sich bemerkbar machte, das Interesse an Spekulationspapieren infolge Rückgangs weiter Industriezweige sich minderte und die Depositenbanken für Einlagen nicht mehr die hohen Zinsen wie bisher vergüten konnten, begann eine stete, wenn auch langsame Aufwärtsbewegung der Pfandbriefkurse. Den Parikurs überschritten unsere Pfandbriefe Serie XI im letzten Monat des Berichtsjahres. Der Pfandbriefabsatz war der Geldmarktlage entsprechend im ersten Halbjahr schleppend, befriedigte aber im weiteren Verlauf der Berichtsperiode. Der Gesamtzuwachs an Pfandbriesen beträgt im Berichtsjahre abzüglich der verlosten Stücke bei unseren 4prozentigen Werten 12177600.— M: dagegen ist der Betrag unserer im Verkehr befindlichen 3½prozentigen Pfandbriefe zuzüglich der verlosten Stücke um 1 442 200.—n zurückgegangen. Das Aktienkapital beträgt nom. 20000 000 M. wovon 14 000 000 4 eingezahlt sind. Sprechsaal. (Für Artikel unter dieser Rubrik ist die Redaktion der Publikum gegenüber nicht verantwortlich.) Mansardendiebe haben oft sehr leichte Arbeit, konnte man am 15. ds. Mts. in dem Hause Priorstraßeerfahren. Da das Zimmer zu jeder Zeit offen und un verschlossen ist, so haben die Herren Spitzbuben dem auch nicht unterlassen, diesem Raume zum vierten Malt einen Besuch abzustatten und daraus Uhren, Kleidung stücke, Reisekorb usw. mitgehen zu heißen, und dieses zwar noch bei hellem Tage. Mehr Vorsicht! Handel und Industrie. Gelsenkirchener Bergwerksgesellschaft. An der heutigen Börse war das Gerücht verbreitet, daß die Gesellschaft anläßlich der von ihr bereits begonnenen bezw. in Aussicht genommenen Neuanlagen nunmehr doch zu einer Kapitalserhöhung schreiten werde. In den der Gelsenkirchener Bergwerksgesellschaft nahestehenden Finanzkreisen ist, wie der„.=.“ mitteilt, von einer solchen Absicht nichts bekannt. m Essen, 18. Jannar. Kohlensyndikat. Dem in der heutigen Zechenbesitzerversammlung erstatteten Bericht ist folgendes zu entnehmen: Der rechnungsmäßige Absau betrug im Dezember 1908 bei 21½ Arbeitstagen(im gleichen Monat des Vorjahres 24) 4 093 247 Tonnen(im Vorjahre 5 768 832 Tonnen) oder arbeitstäglich 207 181 (im Vorjahre 240 368) Tonnen. Von der Beteiligung, die sich im Dezember 1908 auf 6 222 706(im Vorjahre 6 008 804) Tonnen bezisserte, sind demnach 80,32 Prozent (im Vorjahre 91,59 Prozent) abgesetzt worden. Die Fürderung stellte sich insgesamt auf 6 453 568(im Vorjahre 6 608 422) Tonnen oder arbeitstäglich auf Standesamt Dortmund. Anmeldungen vom 18. Jannar 1909. I. Aufgebote. Eisenwerkarbeiter A. Muda mil Auguste Koß. Gärtner E. Hübner mit Johanna Roetger. Bahnarbeiter St. Körigen mit Wilhelmine Strale meier. Elsenwerkarbeiter St. Kurszynski mit Franziska Chlasta. Gerichtsassessor K. Quadbeck mit Elisabel Reese. Schneider F. Meyer mit Anna Kick. Geburten. 1 Sohn: Kaufmann Stern, Kreuzstr. 8 Eisenwerkarbeiter Schäfers, Lagerhausstraße 23b. Eisenbahn=Hilfsschaffner Leuger, Schützenstr. 43. Buchhaltet Funkenberg, Hermannstraße 1. Hausdiener Rau, lerstraße 24. 1 Tochter: Eisenbahn=Assistent Hellmann, Hohe Eit 50. Straßenbahnschaffner Düse, Gnadenort 17. Schuet der Boses, Gnadenort 13. Techniker Fürger, Ardeystt. 77. Zuschläger Meintal, Lange Straße 00. Todesfälle. Reichsinvalide David Diemling Alter Mühlenweg 47, 72 Jahre. Maria Spieße, Rhernische Straße 235, 1 J. Chefrau Berta Fischer, Hum boldtstraße 30, 50 Jahre. II. Aufgebote. Bureaugehilfe A. Rabe mit mine Härtel. Geburten. 1 Sohn: Bäcker Pittig, Lortzingstraß 36. Küster Arens, Holsteiner Straße 21. 1 Tochter: Zimmermann Hammerschmidt, Rosental Elasmaler Rivoire, Münsterstraße 129. Schlosset Bräucker, Kaiserstraße 43. Eisenbohrer Bahr, straße 81. Todesfälle. Maria Hülsbusch, Fleusburger eit 17, 8 Mon. Leon Plewa, Robertstraße 46, 0 Mon.* roline Gorny, Stahlwerkstraße 32, 0 Mon. Kinder und Erwachsene finden in allen Fällen von Magen= und Verdauungsbeschwerden Linderung und dauernde Besserung durch den Gebrauch von Sein Geschmack ist angenehm, seine Wirkung mild und doch sicher. „Califig“ reinigt die Verdauungsorgane, stärtt den Magen, regt den Appetit an und verbürgt dadurch dauerndes Wohlbefinden. Nur in Apotheken erhältlich. Bestandteile: Syr. Fiei Callfort (Speciall Modo Callfornia Fig Syrup Co. parat.) 75, Ext. Sean u. 20, Ellx. Caryoph. comp. ö.