De„inde ##nint mit Ausnahme der Soun= und Festtage tüglic and werden in derselben die amtlichen Beianntmachungen e Amteblattes für das Fürßtenthum Lippe i# Rubrik veröffentlicht. Redaction und Arpebitten: Leopoldstraße 12. Lippische fün des In Detmold 2 M. 25 Pf., auswärte bei den Aoezisem in: Lemgo, Lage, Horn, Blomberg, Salzuslen, Sc#####e, Schlangen. 2 M. 60 Pf., frei ins Hans, durch die##### bezogen 2 M. 60 Pf.— mit Bestellgeld 8 M. Snferete für Lippe mit 12 Pf., für die einfache Corpus=Spaltzeile oder Auswärte mit 15 Landes=Zeitung. Verantwortlicher Redacteur: Max Quentin. Druck und Verlag der Meverschen Hofbuchdruckerei(Quentin&am# Mewes) in Detmold. Bgenturen:: Hiurichs'sche Hofduchhandlung. Lage: G. Kogenberg. Schoimar: Fr. Drüge. Salzusten: Karl Schweppe. Horn: C. Capelle. Blomberz: A. Mesch. Schlangen: agentaten. gr. Tunighauttn Herford: Fed. Esmann. Oeouhausen: W. Schüt. Pormont: B. Beermann. Minden: C. Marowsky. Berlin: Rud. Mosse. Hamburg: Zein& Bogler; Ad. Steiner. Frankfurt a. M.: G. L. Daube& Co. Halle a. d. S.: J. Gart& Co. Bremen: E. Schlotte: Scheller. Elderfeld: W. Thienes. Dortmund: W9. Ses well. Ne 10. Donnerstag, 13. Januar. 1887. Deutscher Reichstag. Berlin, 12. Januar. Der Reichstag bot heute denselben Anblick dar wie gestern Alle Räume waren überfüllt, und vor den Portalen staute sich die Menge. Der Kanzler kam um 1¼ Uhr in den Sitzungssaal. Eine Begrüßung zwischen ihm und dem zeitweiligen Präsidenten v. Frankenstein sand nicht statt. Nachdem sich die anwesenden Mitglieder bei Beginn der Sitzung zu Ehren des verstorbenen Abg. Dirichlet von ihren Sitzen erhoben hatten, wurde die gestern abgebrochene Debatte über§ 1 und 2 der Militärvorlage fortgesetzt, und zwar eröffnete heute der Redner der Konservativen, reiherr v. Helldorff die Verhandlungen. Er wies darauf hin, daß die Rede des Reichskanzlers von gestern Alles, auch nach der politisch=diplomatischen Seite hin, enthalte, was zur vollen Begründung der Forderungen der Vorlage nothwendig sei. Es handle sich um eine Verstärkung unserer Wehrkraft Frankreich gegenüber. Die vom Centrum und von Links angebotenen Bewilligungen machten den Bestand eines Theils der Armee vom Votum des Parlaments abhängig, wodurch an der Tüchtigkeit des Heeres gerüttelt werde. Könne man die vermehrten Kosten, welche allerdings drückend seien, auf 3 Jahre bewilligen, so dürfe man das auch auf 7 Jahre. Gerade auf die mögliche Dauerhaftigkeit komme es an. Verglichen mit dem Aufwand, den Frankreich für das Heer mache, seien übrigens unsere militärischen Ausgaben noch verhältnißmäßig gering. Wenn Deutschland für Bier, Wein, Tabak und Branntwein 1700—2000 Millionen ährlich ausgebe, so werde es auch das Heer, das die Existenz des Reiches gewähre, unterhalten könn n. Jede Verkürzung des Septennats sei für die Konservativen unannehmbar.— Der Sozialdemokrat Hasenclever erklärte darauf, die gestrigen Auslassungen des Kanzlers könnten seine Freunde nur dazu bestimmen, gegen die Vorlage zu stimmen, da das französische Volk, wie er wisse, durchaus für den Frieden eingenommen sei. Hierauf erfolgte ein allgemeines Geächter des Reichstags. Den Redner hinderte das nicht, in ähnlicher Weise noch eine Zeitlang fortzufahren. Als er die Aeußerung that, ein anderes Parlament würde nicht dulden, daß ein Minister, der die Volksvertretung so behandle, wie gestern Bismarck, noch länger auf seinem Posten verbleibe, erfolgte ein Ordnungsruf seitens des Vicepräsidenten v# Redner fuhr dann in Auseinandersetzungen fort, in welchen er sein besseres Wissen der Ueberzeugung Moltke's u. A. entgegenstellte und welche fortgesetzte Heiterkeit im Hause hervorriefen Zum Schluß erklärte er, seine Freunde würden für den Eventual= antrag Stauffenberg(3 Jahre) stimmen, um die Frage in die dritte Lesung zu bringen. Daß sie alsdann gegen die Vorlage stimmen würden, sei selbstverständlich, denn die Bedeutung derelben sei einfach Volksunterdrückung. Der Kriegsminister v. Bronsart ging in längerer Rede auf verschiedene Aeußerungen militärischen Inhalts ein, welche seit gestern in der Verhandlung gefallen waren, erläuterte die französischen Heeresverhältnisse und trat mit aller Entschiedenheit für die siebenjährige Bewilligung ein. Der freikonservative Abg. Graf Behr=Behrenhoff sprach unter mannigfachen Ausfällen gegen die Bundesgenossenschaft des Centrums mit den Socialdemokraten und Freisinnigen für die unveränderte Annahme der Vorlage. Ihm folgte nicht, wie man erwartete, Herr Richter, sondern Herr Windthorst, um auch heute das Wort zu einer längeren, das Septennat und die gestrigen Auslassungen Bismarcks bekämpfenden Auseinandersetzungen zu ergreifen. Wir gehen auf die Einzelheiten dieser Rede, welche namentlich auch die Geschichte von 1866 bezüglich Hannovers berührte, an dieser Stelle nicht ein. Zur Vorlage betonte Herr Windthorst abermals, ohne eine formelle Erklärung Namens des Centrums abzugeben, die Bewilligung der Friedensziffer auf 7 Jahre könne unter keinen Umständen zugegeben werden. Auf drei Jahre„jeden Mann und jeden Groschen“ zu bewilligen, sei er bereit. Es stehe auch die Annahme der Vorlage auf 3 Jahre in der zweiten Lesung bereits fest, denn Centrum und Freisinnige würden dafür eintreten und in gleicher Weise die kleineren Fraktionen. Wolle die Regierung nicht darauf eingehen, so möge sie immerhin auflösen; im Lande werde man die Opferwilligkeit der Opposition zu würdigen wissen und er wie seine Freunde hätten die Neuwahlen sicherlich nicht zu fürchten Fürst Bismarck war auch heute der Schlußredner. Er ging auf verschiedene Anzapfungen Windthorst's namentlich betreffs Hannovers und der Welsen, des Breiteren ein und erging sich überhaupt in Berührung der mannigaltigsten Verhältnisse und Begebenheiten. Er führte aus, daß die verbündeten Regierungen 1871 schwerlich dee Schaffung eines Reichstages mit so großen Rechten zugelassen haben würden, wenn man hätte ahnen können, daß so bald nach der mächtigen Erhebung des deutschen Nationalgefühls eine Zusammensetzung der Volksvertretung möglich werden würde, wie man sie jetzt vor sich und am Werke sehe Von den sieben Jahren der Vorlage werde die Regierung auch nicht ein Titelchen abgehen, selbst wenn die Lage weniger kriegerische Befürchtungen böte, als es der Fall sei, um das Prinzip zu wahren, daß die Armee nicht vom Reichstage und dessen wechselnden Mehrheiten abhängig sei. Bei dem Kompromiß von 1874, auf welchen die Regierung eingegangen sei, verharre sie; der Reichstag versuche eine Machtprobe, wenn er die Regierungen davon ab und weiter zurückdrängen wolle Auf dem Standpunkt der sieben Jahre werde die Regierung auch verharren, wenn die etwa nothwendige Auflösung und die Neuwahlen abermals eine Mehrheit in den Reichstag führen würden, welche das Septennat nicht wolle. Kein Haar breit werde er von seinem Standpunkt weichen, weder jetzt, noch in drei Monaten. Hiermit schloß der Kanzler seine über eine Stunde währende Rede, und der Reichstag vertagte sich unter dem Eindruck derselben auf morgen 11 Uhr zur Fortsetzung der Verhandlung. Deutsches Reich. Berlin, 12. Januar.(Den„Potsd. Nachr.“) ist nunmehr wegen ihrer Mittheilungen über den Militärbevollrächtigten von Villaume eine Vorladung zugegangen, auch hat die erste Vernehmung bereits stattgefunden. —(Aktien=Gesetz betr.) Die„Norddeutsche Allgemeine Zeitung= wiederholt heute eine anscheinend offiziöse Mittheitung, die seiner Zeit von der Presse viel besprochen wurde. Dieselbe bezieht sich darauf, daß neuerdings wieder untersucht werden soll, ob die Bestimmungen des Art. 2490 Nr. 2 des Akttengesetzes vom 18. Juli 1884 nicht gegen „gewisse Spekulanten in Eisenbahnaktien in Aawendung zu briagen sein werden. In dem angeführten Artikel wird mit Geldstrafe bis zu 10,000# unter evertueller gleichzeitiger Aberkennung der Ehrenrechte bestraft, wer in betrügerischer Absicht auf Täuschung berechnete Mittel an sendet, um auf den Kars von Aktien einzuwirken. Hamburg, 11. Januar.(Schiffsunrall.) Aus Newvorr wild unterm 9. Folgendes telegraphirt:„Das Bremer Vollschiff„Elisabeth=, Kopitän Halberstadt, welches am 22. November v. J. von Hamburg nach Baltimore abgegangen war, ist bei Kap Hemy während eines Ockans und dichten Schneesturms gestrandet. Zwei Rettungsboote, welche zur Hülfe abgegangen waren, nahmen die aus 15 Personen bestehende Maanschaft auf. Eine ungeheure Welle warf jedoch beide Rettungsboote um; die gesammte Mannschaft der „Elisabeihr, sowie die aus 15 Personen besiebende Bewaunung der Rettungsboote ertranken. Das Schiff ist wahrschetnlich ein vollständiges Wrack.“ Frankreich. (Denkmal Napoleon III.) Der kalienische Bol“ schafter in Paris hat, wie dem„Hamb. Corresp.“ mitgetheilt wird, dem Minister des Auswärtigen, Flourens, im Namen der italienischen Regierung erklärt, daß Fraakreich in der Errichtung eines Denkmals für Napoleon III durch don Gemeinderath von Mailand keine feindselige Kund zebung gegen die republikauische Regierung Frankreichs erblicken dörfe. Im Gefühle der Sympathie und Dankbarkeit habe Italien Andenken derjenigen ehren wollen, welche so hochherzig für Iraliens Freiheit gekämpft hätt u. Uebrigens werden die Namen aller während des Feldzuges von 1852 gefallenen Franzosen auf dieses Deukmal geschrieben werden. Paris, 12. Jorvar.(Verschiedenes.) Die Blätter fassen die Rede des Fürsten Bismarck in friedlichem Sinne auf und erblicken darin die wirkliche Absicht Deutschlands, Frankreich nicht anzugreifen; sie stellen zugleich in Abrede, daß Frankreich daran denke, Deutschland anzugreifen. Der„Temps“ meint, die Rede des deutschen Reichskanzlers werde auf Enropa einen hervorragend beruhigenden Eindruck machen.— Frankreich und Rumäaten sind übereingekommen, das loit der 1. Juli 1886 bestehende provisorische Handelsverhältnng bi 1. April d. J. zunächst weiter bestehen zu lassen. Belgien. Brüssel, 11 Januar. Der Kriegminister Geveralmader Pontus hat für den Monat Februar den Versuch einer allgemeinen Mobilisirung des belgischen Heeres angeordnet. Britisches Reich. London, 11. Januar. Der Sohn Lord Iddosleiphs, S. Northcote ist von seinem Posten als Generalinspekter des Geschützvesens zurückgeireten. London, 12. Januar.(Der Standard) sagt, die Deutschen würden die hohe Stellung, welch: sie unter den Bölkern einnehmen, nicht länger verdienen, wenn sie tand blieben gegen die gestrigen gewichtigen Worte Bismarck's und Moltle's und es vorzögen, sich durch die Haarspaltereien ihrer poarlamentarischen Führer leiten zu lassen. Sobald Frankreich und Rußzland glaubten, Deutschland sei seiner milickrischen Listen müde, wirde der Friede nicht eine Woche grsichert sein. Die„Times= meint, Deutschland könne mehr als andere Mächte zur Erhaltung des Friedens tdun, aber nur dann, wenn es gesichert sei gegen jeden möglichen Angriff. Albumblätter. Iß, was gar ist! Trink, was klar ist! Sprich, was wahr ist! Eine unselige Leidenschaft. Verseten: Roman von Ewald August„König. (9 Fortsetzung.) Als sie im Wagen saßen, verstammte die Unterhaltung, und in der Stadt angelangt, überließ Fallinger es dem jungen Manne, die beiden Mädchen zu begleiten, er selbst schlug mit eiligen Schritten den kürzesten Weg nach seicer Wohnung ein. Rosa verstand den bedeutungsvollen Blick ihrer Schwester, sie fol d dem Bater, Anna blieb mit dem Verlobten allein gurück. „So lange Papa in dieser Stimmung ist, darfst Do nicht mit ihm reden“, sagte sie, ner zürnt ann auch Dir, obgleich Nichts ihn dazu berechtigt.“ „Io durste nicht schweigen“, entschuldigte er sich, =Friedrich ist mein Freund, und wenn er auch in dieser Angelegenbeit vielleicht Unrecht hatte—“ „Ich weiß das", unterbrach sle ihn,„Du mußtest den Freund vertheidigen und ich bin Dir dankbar für die Mäßi. guog, die Do dabei beobachtet host. Aber Du wirst auch einsehen, daß es thöricht wäre, wolltest Du in dieser Stunde von meinem gereizten Bater die Gatscheidung über unsere Zekunft fordern; überlaß' es mir, ihn vorzabereiten und kommte morgen Vormittag zu uns.“ „Wenn Du glaubst, daß es besser sei, wohl, so will ich wich fügen, so schwer es mir auch wird, auf ein trauliches Beisammensein mit Die für heute Abend verzichten zo müssen“, sagte er mit einem tiefen Athemzuge.„Dein Vater kann keinen Groll gegen mich hegen, er muß sich selbst sagen, daß er zu maßlos in seinen Ausfällen gegen Friedrich geurden 19.: Velltag Sekande * Rlende Sabelf Hielt die Hanb den vor der Thür des des Hauses, in dem Fallinger der Gellebten einige Sekanden lang fest in der seinigen, ihre Blicke verriethen, wie schwer es ihnen fiel, jetzt schon zu scheiden. „Es muß sein“, sagte sie mit schmerzlichem Lächela, „giagst Du jetzt mit hinauf, so würde der Streit aufs Neue entbrenuen, und es ist für uns Alle besser, dies zu vermeiden.“ Er nickte zustimmend. „Ich will Deinem Rathe folgen“, erwiderte er,„morgen komme ich, um mir das Jawort zu holen. So leb' denn wohl, süßes Lieb, fürchte nichts, halten wir Beide nur fest an unserer Liebe, so wird kein Machtwort uns trennen köonen!“ Mit schwerem Herzen stieg Anna die Treppe hinauf, oben im Wohnzimmer wanderte Fallinger, so weit es der enge Raum gestattete, mit großen Schritten auf und nieder. Rosa hatte Hut und Mantille bereits abgelegt, ihre Blicke„folgten unverwandt dem alten Manne, der von Zeit z: Zeit geräuschvoll eine Prise nahm. „Daß der schöne Tag so trübe enden mußte!" seufzte Anna. „Ist das meine Schuld?“ fuhr Fallinger auf.„Hobe ich den Ignoranten ersucht, sich als ungebetener Gast uns aufzudrängen?“ „Dieser Vorwurf ist ungerecht", erwiderte Rosa entrüstet, „Herr Unger bat um die Erlaubniß, sich zu uns setzen zu dürfen—. „Schon das war eine Unverschämtheit!“ unterbrach der Vater sie; ner hatte mir heute Mittag im Museum öffentlich eine impertinente Antwort gegeben, also konnte er wissen, wie unangenehm seive Gesellschaft mir war.“ „Wenn Du nicht die Rede auf den alten Schmuck gebracht hättest—“ „Was? soll ich mit meinen Ausichten hinter dem Berge halten oder sle gar dem Urtheile eines solchen Ignoranten unterordnen? Ic bin ein alter Mann, die Jugend soll Respekt vor meinen grauen Haaren haben!“ Er rückte die Verrücke, die in der Geregung sich verschoben hatte, zurecht und holte sein baumwollenes Toch aus der weiten Seitentasche, um die feuchte Stirn abzoreiden. ###c habe ihnen m ine Meinung gesagt“, fahr er mit wachsender Erregung fort, aste werden's so bald nicht vergessen. Wenn ich behaupte, das Geschmeide sei echt, so ist es auch echt, an der Autorität meides Urtheils hat noch Niemand gerüttelt, und von solchen Gelbschnäbeln lasse ich mir das am wenigsten gefallen.“ „Herr Raumer hat nur seinen Freund gegen beleidigende Nasfälle vertheidigte, sagte Anna,„Deinem Urtheile ist er nicht entgegengetreten.“ Der alte Herr blieb stehen, er trommelt: mit den mageren Fingern ungestüm auf dem Deckel seiner Porzellandose. „Schon daß er ihn vertheidigte, war für mich eine Beleidigung", erwiderte er scharf, in einem solchen Streite kann man nicht die goldene Mittelstraße gehen, hier stehen die persönlichen Rosichten zu schroff einander gegenüber. Der Schuster soll bei seinem Leisten bleiben, was versteht ein simpler Bildhauer von den Schöpfungen der Goldschmiedekunst! Wenn die Leute, die an der Spitze des Museams stehen, nicht allzumal Ignoranten wären, würden sie das Diadem ankaufen, aber nicht allein, daß sie Nichts verstehen, De siad auch noch zu stolz, um Kenner um Rath zu fragen. Na, dieser Herr Raumer soll mich nur noch einmal zum Spaziergange einladen, ich werde ihm heimleuchten.“ „Uad an uns denkst Du dabei nicht?“ fragte Rosa vorwurfsvoll. nuch was, wir köanen ja allein spozieren gehen, erinnert mich nur am nächsten Sonntage daran.“ Anna konnte nun auch ihrem Unmuthe nicht länger gebieten, das Blut war ihr heiß in die Stirn gestiegen. „Herr Raumer wird nun wohl oft darauf Auspruch m, uns zu begleiten:, sogte sie mit zitternder Stimme, kommt morgen zu Dir, um diese Erlaubaiß sich zu 2. Du darfst ihm nicht zürnen, Vater, Dn hast dazu wirklich keine Berechtigung, es war seine Pflicht, den abwesenden Freund in Schug zu der (Forthegung folgt.) Suigerten. (Das„Jeurual des Oébats=) zu Paris meint, das bulgarische Volk gewähre in keiner Weise don Anschein eines unterdrückten Volkes; dasselbe sei so unabdängig, daß es sogar förmliche Varpflichtungen habe verletzen dürsen, wie dies durch die Nichtleistung des an die Türkei zu entrichtenden Triduts, sowie durch die Erhaltung der Festungen an der Donau geschihen sei. Es habe dem bulgarischen Volke deltbe, den Frieden im Ortent zu ftören, den Berliner Vertrag zu zerreihen und Rumelien sich anzueignen. Auch jetzt noch höre es nicht auf, dem Willen Curopas kühn zu trotzen, indem es Philtppopel als bloßen Provinzialhauptort behandle. Die bulgarische Regierung sei nur eine revolutio: gäre; die bulgarische Demokratie sei in die Hände einiger Lwporkkmmlinge und Ehrgeiziger gesollen. Die Bolgaren unsähig, selbst über ihr Schicksal zu bestimmen, und wenn sie es vermöchten, so seien sie doch nicht in der dazu. Denn Rußland, dem die Bulgaren ihre Beverdenkten, habe ein Recht, eine Art Vormundschaft en, und eben so sei die Türkei, deren Basallen sie soten, berechtigt, bei den Angelegenheiten Bulgariens mitzuDa zwischen Roßzland und der Türkei Einvernehmen so sei nicht abzusehen, mit welchem Grunde andere sich herbetlassen, die in Sofie errichtete, aus Diktatoren und Störenfrieden bestehende Regierung zu unterstötzen e Aus dem Fürstenthum Lippe und Umgegend. Detmold, 11. Jannar.(Fürstliches Theater.)„Luise Millerin“ von Iffland„Cabale und Liebe“ getauft, war ein Fehdehandschuh gegen die Gesellschaft des 18. Jahrhunderts, welche von Schiller in diesem Drama in den grellsten Farben hingestellt wird. Einzelne Züge hervorragender Persönlichkeiten und geschichtlicher Thatsachen aus damaliger Zeit hat Schiller in seinem Drama aufgenommen; so schwebte ihm wahrscheinlich bei Lady Milford Franzisca von Hohenheim vor, der Verkauf der Landeskinder nach Amerika ist ein Schattenbild kleinfürstlichen Despotismus Ende des 18. Jahrhunderts. Die infamen Intrignen der Aristokratie und Büreaukratie, um zu der Herrschaft zu und seiner Seelengröße, der in wilder Leidenschaft zum Mörder wird, ist so recht geschaffen für einen jugendlichen Helden; dieser unglückliche und doch so edeldenkende Präsidentensohn ist einer der anziehendsten Bühnenhelden für die Jugend geworden. Herr Taeger gab den Ferdinand; wir hatten schon Gelegenheit densell vor einigen Wochen in Osnabrück in dieser Rolle zu sehen; der Herr hat seit dieser Zeit die Rolle männlicher gestaltet, kleine Mängel sind fortgearbeitet, kurz die ganze Leistung ist eine abgerundetere geworden. Herr Taeger besitzt eine schöne wohlklingende Sprache, welche durch eine gute Schule noch gehoben wird, die Gesten sind der Rede angemessen, die Haltung, das Minenspiel auf das Innigste mit seinen Worten zusammenhängend; der „Ferdinand“ des Herrn Taeger am gestrigen Abende war eine Leistung, welche in jeder Beziehung eine sehr gute genannt werden kann, u. A. brachte der Schluß des 2. Aktes mit seiner hinreißenden Gewalt Herrn Taeger einen wohlverdienten Hervorruf. Nur eine Sceue möchten wir bei Herrn Taeger tadeln, nämlich die, wo er seine Bisite bei der Lady Milford macht und dort im Salon mit untergeschlagenen Armen die Rede der Lady anhört, selbst wenn er diese Dame verachtet; der Major von Walter darf nie den feinen Cavalier verleugnen. Scharf gezeichnet und bis in die kleinsten Details gut durchgeführt war der„Wurm“ des Herrn Kirchner; hervorheben möchten wir einen Zug, welchen Herr dem Präsidenten gegenaufgefaßt hatte, die Ruhe end war er der devote Diener seines Herrn und doch sogte jeder Zug seines höhnischen Gesichts:„Du bist mein Knecht.“ Das Bild mit der Eutblätterung der Rose(4. Akt) war höchst charakteristisch. Das mehrmalige vertrauliche Händereiben in Beisein des Präsidenten(1. Akt) hätte Herr Kirchner unterlassen können. Die Maske war gut gewählt. Wenn auch das Orgen des Herrn Steffen(Präsident) oft störend einwirkte, so zeigte doch die ganze Wiedergabe dieser schwierigen Partie den alten gediegenen Künstler. Der Hofmarschall von Kalb(Herr Wohlbrück) spielte diesen erbärmlichen feigen Höfling noch nicht sein genug, jede Bewegung muß den feinen Kavalier aus der Schule Ludwia XIV. uns vor Angen führen, ein klein wenig die Rolle übertrieben und eine Carricatur wird aus dieser Partie. Wie Herr Wohlbrück einen„Kneifer“ als Hofmarschall v. Kalb gufsetzen konnte, ist uns unbegreiflich, oder glaubt der Herr, daß dieselben in damaliger Zeit schon getragen wurden? Eine der schwierigsten Damenpartien, welche Schiller geschrieben, ist neben der Prinzessin Eboli die Lady Milford. Eine Darstellerin dieser Rolle muß durch und durch ein distinguirtes Spiel, eleggnte und feine Sprache ihr eigen nennen; wenn auch Frl. Kehler, welche die Lady gab, eine tüchtige Liebhaberin ist, zu einer guten Wiedergabe dieser fürstlichen Dame in„Kabale und Die Frau und die öffentliche Gesundheitspflege. (Schloß.) In erster Reihe sind es hier die Lebensmittel, die von Seiten der Hausfrau einer ganz besonderen Beachtung verdienen. Man denke nur z. B. daran, von welchen Orten, durch welche Hände und mit welch' gefährlicher Nachbarschaft dieelben nicht schon erst in Berührung gekommen sind, ehe sie unsere Küche gelangen. Ja, ich zögere keinen Augenblick, die Behauptung aufzustellen, daß derjenige, der Obst und andere Gemüse in demselben Zustande verzehrt, in dem sie vom Markte gekommen sind, sich der Gefahr einer Erkrankung in hohem Made aussetzt. Keiner kann dafür einstehen, daß bis Oderfläche der v.rschiedenen Früchte, die der Handel von Hand zu Hand gehen lüßt, von Ansteckungsstoffen frei bleibt. Ableslschälbers Odst muß geschält werden, man traue nicht zu sehr rothen Backen, denn es kann selbst mit diesen lügen; sicher aber geht man, wenn man es nur gekocbt genießt. den Gemüsen versteht sich das von selbst. Man halte hier immer daran fest, daß alle Nahrungsmittel, urter denen and noch ganz besonders auf den Gennß der Milch aufmerksam gemacht werden soll, weil sie alls schlechten Gerüche und schüdlichen Stoffe aus der Luft wit kaum geabnter Schnelligbelt aufuimmt, welche eine Zeit lang kocendem Wasser ausgesotzt waren, mit Sicherheit frei von schädlichen Stoffen sind. Wir haben uns bis jetzt unter halten über die Schutz= und Vorsichtsmaßregel bei einer Epidemie im Allzemeinen. Gesetzt unn aber, es träte in unserem eigenen Hause, in unserer aigenen Familie ein Krankheitsfall auf, was in dann zu thun? Durch die Ausathmung, durch die verschiedenen Ansscheidungen aus dem Körper des Kranken gelangen immer neue Mossen von Pilzen in das Haus, in die nächste Umgebung, und die Größe der Gefahr, angest akt zu werden, steigt um das Hondatfache. Hier ist allerdings die Hausfrau allein der ihr eeu un eie Ar e unr b * Bundesgenosse der Hausarzt. Außer der sorgsamen ung des Kranken ist es seine Pflicht, sorgsam die UmLiebe“ gehören noch tüchtige Studien. Die Sprache muß eine ruhigere werden, der Gang langsamer und graziöser, die Gesten abgerundeter und vornehmer. Frl. Keßler ist eine höchst talentvolle Dame und wird sich das Fehlende bald aneignen. Frl. Greve I gab die„Luise“; gewiß war die Rolle fleißig studirt, aber das Gefühlvolle fehlte. Die Dame blieb zu kalt, die ganze Partie mußte inniger gespielt werden. So vorzüglich Herr aeger die Sterbescene ausführte, so kalt wurde dieselbe von Frl. Greve ausgeführt. Gerade in der Scene, wo Luise erfährt, daß auch ihr Geliebter Gift genommen, um mit ihr zu sterben, war das Spiel des Frl. Greve zu theilnahmlos. Die beiden Gestalten des Musikus Miller und seine Frau fanden in Herrn Pichler und Frau Grunert gute Vertreter; nur einmal im letzten Akte brachte Herr Pichler durch zu frühen Abgang Herrn Taeger in arge Verlegenheit. Eine gute Leistung war noch der alte Kammerdiener des Herrn Max. Die Ausstattung des Stückes hätte eine bessere sein können; wenn auch das Zimmer des Musikus Miller befriedigte, der Salon des Präsidenten mit seinen pei armseligen Stühlen machte einen recht traurigen Eindruck. ie Kostüme waren der Zeit angemessen.— Der Gesammteindruck des Stückes kann ein befriedigender genannt werden, da mit Lust und Liebe gespielt wurde. v. B. Detmold, 13. Januar.(Theater.) Viele unserer Musikfreunde werden gewiß mit Bedauern schon die Oper vermißt haben. So gern nun Herr Direktor Steffen dieselbe gleich mit sich gebracht hätte, so ließen das die Verhältnisse nicht zu und müssen wir uns bis zum 23. dieses Monats zufrieden geben. Seit Alters her hatte der Detmolder Direktor auch die Städte Osnabrück und Münster zu besuchen und hat Herr Direktor Tannenhoser das Abweichen von dieser althergebrachten Sitte schlimm genug büßen müssen So war denn Herr Direktor Steffen gezwungen, Münster wieder mitzunehmen, ist nun aber durch Kontrakt mit der Stadt Münster, die ihm Gebäude, Gas 2c. frei liefert, gebunden, bis zum 20. dieses, Vorstellungen dort zu geben. Außerdem ist das Schauspiel im Allgemeinen ein sehr gutes und dürfte uns auch ohne Oper eine Zeitlang angenehm unterhalten. Detmold, 13. Januar. Die heute ausgegebene Nr. der Gesetzsammlung veröffentlicht das Gesetz: die Errichtung öffentlicher, ausschließlich zu benutzender Schlachthäuser betreffend. Wir werden dasselbe demnächst in der Landeszeitung zum Abdruck bringen. Detmold, 13. Jannar.(Erklärung.) Rücksicht auf ansere Leser virbietet uns, die ohne jeden journalistischen Anstand verfaßte Eatgegnung der„Lipptschen Posi“, in der sie sich mit einem Hirsche und die„Landeszeitung“ mit einer Mücke vergleicht(man höre!) väher zu beleuchten. Nur wollen wir hierdurch konstatiren, daß die„Lippische Postjenen Artikel aus O.ynhausen nicht von uns abgeschrieben haben will. Da der Artikel aber Original war und nur die„Miadener Zeitung" denselben Korrespondenten in Oeyahausen hat, wie wir, so hat eben die„Lippische Post= den Artikel der„ Mindener Zeitung“„geseeräubert“ und denselben erscheinen lassen, trotzdem sie unsere Berichtigung schon eher zu Gesicht bekommen haben mußte und so von der Uebertreidung des Artikels Kenntniß hatte. Detmold, 13. Januar. Ju unserem heutigen Sprechsaal wird eine Angelegenheit erwähnt, die wir, da sie auf Wahrheit beruht, auch redaktionell nicht unberücksichtigt lassen können. Eine derartige Massenbestrafung kann doch nor Zweck haben, wenn ein Jungendstreich begangen ist, und man voraussetzen kann, daß der Attentäter sich meldet, wenn er die Kameraden leiden steht. In diesem Fall dürfte jedoch den betreffenden, der seinem Mitschüler Fehler in seinen Aufsetz hineinkorrigirt, eine solch empfindliche Strafe treffen, daß er es vorziehen wird, wenn die Anderen mit ihm die Strafe ertragen. Das Einsperren sämmtlicher Seminaristen wird also wahrscheinlich nicht gewünschten Erfolg haben. Im Falle jedoch eine Massenstrafe wirklich am Platze wäre, so dürste dieselbe doch nur in einer Weise geschehen, die auf die Gesundheit der jungen Leute ohne Eiofloß wäre. Hält man Schüler von 16 bis 18 Jahren, eine Woche lang von Luft und Licht abgeschlossev, so muß das einen ganz verderblichen Einflaß auf die Coostitution derselben haben; dieses trifft besonders bei den Seminaristen zu, die bei nur einer Stunde täglichen Bewegung in der frischen Lust, so wie so schon gewöhnlich blaß und elend aussehen. Hoffentlich wird durch diese Zeilen die Aufmerksamkeit maßgebender Kreise auf diesen unserer Ansicht nach großen Uebelstand hio gelenkt und Abhülfe geschafft. Detmold, 13. Jannar.(Die Militärpflichtigen) des hiesigen Verwaltungsbezirks aus dem Geburtsjahre 1867 und diejenigen aus dem Geburtsjahren 1865 und 1866, über deren Dienstpflicht von den Ersatz=Behörden eine endgültige Entscheidung noch nicht erfolgt ist, werden aufgefordert, sich bei Meidung der gesetzlichen Strafe zur Stammrolle anzumelden und zwar 1. die des früheren Amtes Lage, Bogtei Heiden, aus den Geburtsjahren 1865 und 1866 am Sonnabend, den 15. d. M., Morgens 9 Uhr, gebung vor Ansteckung zu schützen. Wie bei dem Brande eines Gebäudes die Feuerwehr ihre volle Aufmerksamkeit dem Kaltbleiben der angrenzenden Häuser zogewendet und diese mit allen Mitteln zu schützen sucht, so der Arzt bei dem Aastreten eines Krankheitsfalles während einer Epidemie. Ihm stehen sichere Mutel zu Gebote, die immer neuen Mengen von Pilzen mit Zuverlaß zu vernichten. Wenn auch darch die sorgsamste und fortgesetzte Reinhaltung die den Kranken pflegenden Angehörigen sich einigermaßen schützen köanen, so ist es doch nlsmals zu vergessen, daß es der Körper des Kranken selbst ist, in dem das Gift immer wieder aufs neue produzirt wird. Aus diesem Grunde müssen Berührungen des Kranken möglichst vermieden und auf die noth vendigst n Hülfeleistungen beschränkt werden. Richts hat der Pflegende mehr zu meiden als seinen Mand in Berührung zu bringen mit dem Kranken oder mit Sachen aus dessen Umgebung. Verfasser behandelt angenblicklich einen Musikus mit sehr sowerer Diphiheritts, die der Kranke, wie er selbst angiebe, sich geholt hat auf einer Kinderflöte, welche der Weihnachtsmann einem diphtheritiskranken Guben gebracht hautte und von diesem während seiner Krankheit einige Male benutzt war. Uod so sind zahllose Fälle bekannt, in denen die Angebörigen erkrankt sind geradezu in Folge theilnahme. voller Zärtlichkeitsbeweise für den Kranken. Gewiß wird die Mutter ihr Kind, die Gattin ihren Gemahl, die Schwester ihre Mitgeschwister gern und wit Hinkansetzung ihres eigenen Lebens pflegen; sie hiervon abzuhalten, soll uns nicht in den Sinn kommen, nur den Maharuf wollen wir ihnen zukommen lassen, daß bei epidemischen Krankheiten keine Art von Bärtlichkeit am Platze 1n, sondern nur besonnene, sorgfältige Pflege. Es daif niemals vergessen weiden, daß derjenige, welcher sich einer solchen Gefahr rücksichtslos aussetzt, damit nicht blos sein eigenes Leben gefährdet, sondern im Falle einer Eckrankung alle anderen Familienmitglieder in e höhte Gefahr bringt. In der Bibel steht geschrieben:„So Ihr nun Solches wisset, selig seid Ihr, so Ihr's ihut!. 2. diejenigen aus dem Geburtsjahre 1867 am Montag, den 17. d. M., Mittags 12“ Uhr, 3. die des früheren Amtes Lage, Bogtei Lage, aus den Geburtsjahren 1865 und 1866 am Dienstag, den 18. d. M., Mittags 12“; Uhr. 4. diejenigen aus dem Geburtsjahre 1867 am Mittwoch, den 19. d. M., Mittags 12½ Uhr, im Schöffensaale zu Lage, 5. die des früheren Amtes Horn aus den Geburtsjahren 1865 und 1866 am Sonnabend, den 22. d. M., Mittags 12½ Uhr, 6. diejenigen aus dem Geburtsjahre 1867 am Montag, den 24. d. M., Mittags 12½ Uhr, im Schöffensaale zu Horn, 7. die des früheren Amtes Detmold aus den Geburtsjahren 1865 und 1866 am Dienstag, den 25. d. M., Morgens 9 Uhr, 8. diejenigen aus dem Geburisjahre 1867 am Mittwoch, den 26. d. M., Morgens 9 Uhr, am Verwaltungsamte hiers. Die nicht im Amtsbezirke Geborenen haben ihr Geburtszeugniß, die Gestellungspflichtigen aus den Jahren 1865 und 1866 ihren Loosungsschein vorzulegen. Im Falle der Verhinderung oder Abwesenheit liegt die Verpflichtung zur Anmeldung den Eltern, Vormündern, Lehr= oder Brodherren ob Detmold, 9. Januar.(Kalt ist's)— sagt der in seinen Pelz oder dicken Winterrock Gehüllte, wenn er zuerst Morgens aus seinem Hause tritt und es wie eine Dampfwolke aus Mund und Nase kommt; kalt ist's heute, sagt die sorgende Hausfrau und legt das doppelte Quantum Kohlen in den Ofen; kalt ist's, ruft auch der seinen Geschäften nachgehende Handelsmann den ihm begegnenden Bekannten zu, und„O, wie mich friert!“ kann man aus den blauen Gesichtern der ungezählten Armen und Elenden beiderlei Geschlechts herauslesen, welche ohne Arbeit, ohne warmes Heim, mit ein paar leichten Kleidern bedeckt, gar oft auch noch mit hungrigem Magen durch die Straßen huschen. Wozu wir diese männiglich bekannten Dinge hier erzählen? Um das Mitleid der freundlichen Leserin, des warmfühlenden Lesers wachzurufen, um sie, die sich gegen die Kälte schügen können, die ein behaglich urchwärmtes Zimmer erwartet, wenn sie ihre Berufsgeschäfte abgewickelt haben, daran zu erinnern, wie viele Mitmenschen solcher Bohlthaten entbehren, und wie es ein wahrhaft edles Werk ist, diesen jetzt, da sich die rauhe Jahreszeit so recht geltend macht, hilfreich beizuspringen. Detmold, 9. Januar.(Postalisches.) Seit dem 1. d. M. werden bei allen Postanstalten ganz neue Formulare zu Weltpostkarten ausgegeben. Dieselben unterscheiden sich nach Größe, Werihstempel und Papiersorte nicht von den bisherigen Weltpostkarten, welche übrigens aufgebraucht werden können, sondern nur durch den Vordruck auf der Adreßseite. Letztere ist hellroth gesäumt und enthält in dieser Verzierung die Inschrift:„Deutschland— Allemagna*, Weiter weist die Vorseite die Bezeichnung:„Postkarte— Carto postale. Weltpostverein— Union postale universelle“, sowie den Vermerk auf:„Nur für die Adresse— Cote réservée d l’adresse.“ Detmold, 12. Januar.(Museum.) Eine interessante Bereicherung haben die Sammlungen des Museums in letzter Zeit durch eine ägyptische Mumie erfahren, welche wir der Liberalität des Herrn Rittergutsbesitzer Merckel jun. auf Braunenbruch verdanken. Herr E. Brugsch vom Museum in Bulak bei Kairo hatte die Besorgung derselben übernommen und nach mancherlei Weitläufigkeiten mit Zoll= und anderen Behörden ist die Mumie mit Sarg und Außensarg wohlbehalten hier angekommen. Das vortrefflich erhaltene Exemplar stammt aus der Ptolomderzeit und war, wie die Hieroglyphenschrift des Außensarges angiebt, zu Lebzeiten eine„Priesterin des Gottes Chem, des Herrn von Panopolis“ und führte den Namen„Nesei chu.“ Sie hat also ein Alter von etwa 2000 Jahren.— Herr A. Ottomeier in Shangai, der unser Museum durch werthvolle Geschenke schon wiederholt zu Dank verpflichtet hat, übersandte neuerdings eine Sammlung von Zähnen vorweltlicher(tertiärer) Säugethiere. Nach Mittheilungen des Prof. Frhru. von Richthofen, kommen diese Säugethierreste in dem Berglande der chinesischen Provinz Yunnan vor und werden von dort in Frachtschiffen den Yang=tse=kiang herabgeführt, um in die Apotheken verkauft zu werden, wo sie pulverisiri als Heilmittel Verwendung finden. Herr Ottomeier hat eine große Zahl dieser Zähne vor er Vernichtung bewahrt und uns zum Geschenk gemacht. Es befinden sich darunter Zähne von zwei Mastadon= und zwei Stegodonarten— beides elephantenartige Thiere—, von einem ächten Elephanten, von fünf verschiedenen Rhinocerosarten, unter denen sich zwei bis jetzt unbekannte Arten befinden, von zwei pferdeartigen(Hipparion), einem hirschartigen(Palacomerga) und einem giraffenartigen Thiere, endlich von einer Tigerart(Machaerodus). Da fossile Säugethierreste aus China bisher nur in sehr beschränkter Zahl bekannt geworden sind, so hat die Sammlung einen erheblichen wissenschaftlichen Werth, zumal da sie einige Reste von bisher ganz unbekannten Thieren enthält.— Von Herrn Tenge=Rietberg erhielten wir den Toilettenspiegel einer römischen Dame, welcher in der Billa des Quintilius Barus in Tivoli ausgegraben ist.— Endlich schenkte Herr R. Busse eine Sammlung von Steinwaffen der Indianer von Nordamerika, darunter Lanzen= und Pfeilspitzen aus geschlagenem Feuerstein und 3 massive geschliffene Steinhämmer, die ein besonderes Interesse dadurch haben, daß sich Formen darunter befinden, welche eine außerordentliche Aehnlichkeit mit prähistorischen Steinwaffen zeigen, die in unserem Lande gefunden sind. * Lemgo, 12. Jannar.(Schlachthausordnung.) Nachdem der Landtag in seiner neunten Sitzung am 21. v. M. die von Fürstlicher Regierung proponirte Schlachthausordnung angenommen hat, ist auch hier in einigen Kreisen wiederholt die Zweckmäßigkeit dieser Einrichtung besprochen und namentlich in den letzteren Tagen. Durch diese Einrichtung, wird nämlich der Verkauf gesundheitsschädlichen Fleisches zur Unmöglichkeit, und unsere Polizei soll sich in diesen Tagen, wie verlautet, gerade mit einem in dies Gebiet schlagendem Falle beschäftigen. Da im Schlachthause jedes geschlachtete Stück Vieh untersucht wird, so ist in diesem Falle das Publikum der Gefahr nie ausgesetzt, Fleisch von kranken Thieren zu kaufen, und die Polizei auch der Mühe überhoben, derartiges Fleisch zu konfisziren. m. Oerlinghausen, 8. Jannar.(Neue Orgel.) Unser Kirchenvorstand hat schon im vorigen Jahre den sehr lobenswerthen Beschluß gefaßt, für unser schönes Gotteshaus eine neue Orgel zu beschaffen. Der Bau der Letzteren ist unserm rühmlichst bekannten einheimischen Orgelbaumeister, Herrn Klaßmeier in Kirchheide übertragen worden und bürgt uns dessen Name dafür, daß wir ein in jeder Beziehung vorzügliches Orgelwerk bekommen werden. Doch müssen wir uns vorläufig noch einige Zeit mit unserer alten gebrechlichen Orgel behelfen, da es Herrn Klaßmeier nicht möglich ist, die neue vor Ablauf dieses Jahres fertig zu stellen. Derselbe ist ein sehr begehrter Orgelbaumeister, denn nicht allein in unserm engeren Vaterlande, sondern auch in den angrenzenden preußischen Gebieten, sowie in Schaumburg=Lippe hat er viele keubauten zu liefern. In Lippe sind augenblicklich vier neue Orgeln kontraktlich bei Herrn Klaßmeier bestellt, nämlich eine für St. Marien in Lemgo, eine für Barntrup, eine für Hohenhausen und die oben erwähnte. Meinberg, 9. Januar. Zu der von hier unterm 3. Januar in Nr. 1 dieser Zeitung gebrachten statistischen Mittheilung können wir jetzt hinzufügen, daß dem einen Ehepaare heute der kirchliche Segen nachträglich ertheilt worden ist.— Was den andern Fall anbetrifft, so war das betreffende Paar nicht aus unserer Kirchgemeinde, sondern aus Holland und hielt sich hier vorübergehend während vorigjährizer Badesaison auf. Meinberg, 9. Januar.(Herr Konzertmeister Schmidt) vom Stadttheater in Magdeburg, welcher bereits seit neun Jahren als Dirigent der hiesigen Badekapelle fungirt hat, ist, wie mir mitgetheilt wurde, von fürstlicher Badedirektion auch für die dies jährige Saison engagirt worden. Die Wiederkehr des Herrn Schmidt wird gewiß von recht Bielen mit Freuden begrüßt werden, da derselbe steis eifrigst bemüht gewesen ist, nur gute auch in moralischer Beziehung sich tadellos führende Musiker zu gewinnen, reichhaltige Programme gut durchzuführen und den Wünschen unseres Badepublikums in jeder Beziehung gern gerecht zu werden. d. Schlangen, 10. Januar.(Kriegerfest.)„Wie lieblich ist hienieden, wenn Brüder treu gesinnt, in Eintracht und in Frieden, vergnügt beisammen sind.“ Schöner kann sich der angeführte Reim nicht bewahrheitet haben, als bei dem gestern stattgehabten Kriegerfeste. Nachdem die Krieger Morgens in Uniform dem Gottesdienste beigewohnt hatten, wurden sie nach Beendigung desselben mit Musik von der Kirche abgeholt und nahmen bei der mit einem neuen Staket umgebenen Eiche Aufstellung; hier intonirte die Musik den Choral:„Nun danket Alle Golt: dem der Verein sich beim Wirth Sibille ein wenig restaurirt hatte, wurde ein Rundmarsch durch das Dorf unternommen und darauf fand eine zweistündige Pause statt. Als gegen 3 Uhr der Verein versammelt war, wurde vom Gesangverein das schöne Thürmerlied von Emanuel Geibel vorgetragen und knüpfte hieran der Oberst eine kurze Ansprache an seine Kriegskameraden und schloß mit einem Hoch auf unsern Heldenkaiser. Wenn wir je eine Menschenmenge auf dem hiesigen Kriegerfeste gesehen haben, so war es dieses Jahr. Von Jahr zu Jahr nimmt die Sympathie für unsere Krieger zu, so daß alle Stände vertreten waren, und vermochte der große Saal die Gäste kaum zu fassen. Zur Abwechslung wurden von dem Gesangverein einzelne gut geübte Lieder vorgetragen und fand namentlich„Des Jägers Heimath“. von Hoffmann von Fallersleben großen Beifall. Auch die Musik, welche von der Kapelle Krüger aus Horn ausgeführt wurde, war eine ganz ausgezeichnete und können wir solche nur empfehlen. Bis in die frühen Morgenstunden blieb die Gesellschaft vergnügt und heiter zusammen, so daß auch nicht der geringste Mißklang Kattgefunden hat und muß sich jeder Dagewesene sagen:„Wir ben ein schönes Fest gefeiert“. 1 Steinheim, 11. Januar.(Abschiedsfeier.) Am Sonntag, den 9. d. M. fand des Abends 7 Uhr ein Fackelzug zu Ehren des von hier scheidenden Rektors Lübbert statt; es war ein stattlicher Zug, wool an 700 Lampions und 60 Pechfackeln; letztere wurden durch die Mitglieder der freiwilligen Feuerwehr getragen. Die rege Betheiligung sämmtlicher Einwohner an dieser Ovation beweist zur Genüge, wie sehr beliebt der Herr Rektor Lübbert hier war. Nachdem der Zug vor der Kaplanei angekommen, trug der Gesangverein„Liederkranz“ einige Lieder vor; as dritte Lied war von dem Dirigenten des Vereins, Herrn Lehrer D, speziell für diesen Fall verfaßt, und gesielen die drei Lieder allgemein. Der Herr Bürgermeister hielt hierauf eine Ansprache, in welcher er dem Herrn Rektor Lüdbert den Dank der Stadt für die sich um das Wohl Steinheims erworbenen vielfachen Verdienste aussprach, und es zugleich tief bedauerte, daß der Herr Rekior Lübbert von hier nach Blankenstein versetzt sei Begeistert stimmten Alle in das dreifache Hoch auf den Scheidenden ein. Den Dank der Stadt—„das Ehrenbürgerrecht"— überbrachten dann Magistrat und Stadtverordnete dem tiefgerührten und überraschten Rektor. In herzlichen Worten dankte derselbe den Bürgern Steinheims, Rolfzens und Ottenhausens. Die Kirchengemeinde hatte durch ihre Vertreter am Vormittag bereits dem Herrn Rektor Lübbert einen sehr schönen Abendmahlskelch als Andenken überreichen lassen.— Am Mittwoch trifft der neue Pfarrer Sondermann hier ein, und ist durch Magistrat und Stadtverordnete beschlossen, demselben einen festlichen Empfang zu bereiten.— Den Musikern, welche dem Zuge vorangingen, und die hemach vor dem Hause die so sehr schönen Lieder:„Dies ist der Tag des Herrn“ und„Was schimmert dort auf dem Berge so schön“ vortrugen, ist es doch dringend zu empfehlen, solche Sachen besser einüben zu wollen, damit nicht Jeder unwillkürlich denken müßte: „Sie kunntens gar nicht schöne blasen, Sie blusens nicht mal eingermasen!“ Meunighüssen, 10. Januar.(Neger getauft.) Gestern Nachmittag wurden, wie man der„W. Z.“ schreibt, in der hiesigen Kirche während des Nachmittagsgottesdienstes durch den Superintendent Schmalenbach hierselbst vor versammelter Gemeinde zwei, etwa 17 und 11 Jahre alte, afrikanische Negerknaben getauft, welche seit einiger Zeit bei einem hiesigen Kolon untergebracht waren, und durch den Guperintendenten S. durch Ertheilung des christlichen Unterrichts zu diesem heiligen Akte vorbereitet waren. Dem Aelteren wurden, wie mitgetheilt wird, die Namen Christoph Ernst, und dem Jüngeren die Namen Martin Friedrich beigelegt. Ein noch dritter Negerknabe soll in das Johanneum in Gütersloh zur weiteren Ausbildung aufgenommen sein. Oeynhausen, 9. Januar.(Pferdediebe.) Gestern wurden hier ein paar saubere Burschen durch den Bergkirchener Gendarm eingebracht und an das Gerichtsgefängniß abgeliefert. Der Arbeiter Meyer aus dem Ellerbusche, ein schon vielfach bestrafter Mensch, und der Cigarrenarbeiter Brand aus Tengern, hatten es sich beigehen lassen, einem Kolon zu Eger 2 Pferde aus dem Stalle zu stehlen. Diese beiden Diebe hatten die Thiere an den Pferdehändler Meyer hier, welcher zur Uebergabe nach Bergkirchen reiste, für 300 Mk. verkauft, obgleich dieselben einen Werth von 1300 Mk. repräsentirten. Meyer, welcher aus dem billigen Preise, sowie aus den widersprechenden Redensarten der Verkäufer den Verdacht des unredlichen Erwerbes schöpfte, requirirten den Gendarm, der die„Pferdehändler“ dingfest machte.(M. Z.) Barfinghausen. Einem schweren Unglücksfall ist der Knecht auf der Grimsmühle bei Barsinghausen erlegen. Derselbe kam am letzten Montag in Folge Ausgleitens unter das von ihm geleitete Fuhrwerk und erlitt dabei derartige Verletzungen, daß sich die Ueberführung in ein Krankenhaus nach Hannover nothwendig machte, die am Dienstag Nachmittag denn auch vor sich gehen sollte. Leider verstarb der Mann schon auf dem Transporte. Standesamtliche Nachrichten. Stadt Lemgo Monat Dezember. I. Geburten. Ein Sohn: dem Maurer Wilb. Höthker, dem Briefboten Fr. Reese, dem Ziegler Fr. Siekmann, dem Bäcker Aug. Stukenbrock jr., dem Arbeiter Hr. Arning, dem Tadakfabrikanten Hr. Bobenhausen, dem Ziegler Herm. Pohl, dem Postillon Kail Uhmeier, dem Schuhmacher Ernst Kuelmann, dem Ziegler Gottlieb Kottmann, dem Ziegler Hr. Breitenbach fr., dem Schneidermeister Fr. Blanke, dem Außenbürger Hr. Wendt, dem Maurer Heim. Wite. Eine Tochter: dem Steuererheber Joh. Komischke, dem Ziegler Hr. Dolbke, dem Ziegler Wild. Ebert, dem Biehhändler Joseph König. dem Müller Georg Schröder, dem Ziegler Gimon Klocke, der unverehelichten Wilh=Imine Heuer, der Ehefrau des Eigarrenmachers Friedr. Wilh. Meier aus Kulle. II. Heirathen. Ziegler Heiur. Wilh. Breitendach mit Wittwe Wilbelmine Karolive Charlotte Gellert, geb. Langenberg, Schubmacher Hetur. Friedr. Wiehelm Stukenbrock mit Henriette Karoline Lovise Rieke Ziegler Simon Heir. Konrad Kudlmann mit Wittwe Wilbelmine Karoline Heoriette Piderit, geb Frldemeter, Postiken Hr. Avg. Arolf Lauch mit Louise Wilbelmine Bödeker, Lehrer Wüh. Franz Heiur. Friedr. Söhlke mit Lehrerin Wilhelmine Lisette Verkemeier, Ziegler Friedr. Herm. Adolf Droste mit Johanne Wilhelmine Mathilde Gröchtemeier, Ziegler Ferdigand Ernst Reker mit Louise Phil=ppine Karoline Rottmann, Zieglr Gottlieb Ernst Missing mit Wilhelmine Henrlette Steiomeier. III. Sterbefälle. Wittwe Justine Wilhelmine Karoline Kaiser, 82 J. alt, Sophie Wilhelmine Steinmeter, 8 M. alt, Wilhelm August Krüger, 4 M. alt. Siiftsdame Henrieite Wilh-lmine Auguste Kellder, 74 J. alt, Ehefrau Doroihee Henriette Halle, geb. Kuhlmarn, 47 J. alt, Wittwe Medizinaltäthin Meyer, g b. Wülker, 58 J. alt, Ehefrau Adolfite Lovise Müller, geb. Jasper, 67 J. alt. Saudmacher Franz Joseph Schmidt, 61 J. als, Alwine Wilhelmine Sophie Missing, 13 W alt, Sophie Louise Klinksiek, 71 J. alt, Ehefrau Hanne Wilhel mine Wiakelmann, geb. Kespohl, 42 J. au., Handarbeiter Herm. Friedr. Christian Wilhelm Kersting, 65 J. alt. Vermischtes. Ueber das Vereinsleben in Berlin giebt das Berliner Adreßbuch folgende Auskunft: Es bestehen zur Zeit in Berlin 990 Vereine des verschiedenartigsten Charakters. Den Anfang machen 22 Aerztevereine, dann kommen 63 Gesang= und Musikvereine, 13 Künstlervereine, 9 Lehrer= und Lehrerinnen=, 30 Stenographenvereine mit den verschiedenen Unterabtheilungen, serner 33 Turn= und Fechtvereine mit zahlreichen Sonderabtheilungen, 81 verschiedene Vereine verfolgen die verschiedensten humanitären, wissenschaftlichen und künstlerischen Zwecke, 123 Vereine und Gesellschaften haben gemeinnützige und mildthätige Zwecke auf ihre Fahne geschrieben, zu ihnen gesellen sich 7 Handwerker=, 5 Grundbesitzer=, 4 Karnevals=, 3 Konsumvereine, ferner 25 Kranken= und Gesundheitspflegevereine, 82 Kriegervereine, 26 Landsmannschaften, 3 plattdeutsche und 46 politische Vereine Die Zahl der religiösen Vereine beträgt 35, die der Ruder= und Seglervereine 11. 31 Vereine verbinden die ehemaligen Schüler von Schulanstalten, 11 sind Schützenvereine und 9 dienen der Vogelzucht. An Vereinen für Handel, Gewerbe und Landwirth= schaft zählt das Adreßbuch 175 auf und den etwas sehr krausen Beschluß machen 143„diverse“ Vereine, die sich alle nur denkbaren und undenkbaren Zwecke vorgesetzt haben. Hier finden sich all die zahlreichen Theater=, Rauch=, Kegel= und geselligen Vereine zusammen, von der„Goldenen Pfeise“ und der„Blauen Knarre“ bis hinab zur„Kamerunia“ und dem Verein„Urfideler Kahlköpfe“. Beilin, 10. Januar.(Selbstmordversuch.) In der vergangenen Nacht hat Fräulein Margarethe Kram vom WallnerTheater in ihrer in der Zimmerstraße 60 belegenen Wohnung einen Revolverschuß auf sich abgegeben. Die Waffe hatte sie gegen ihr Herz gerichtet, das Geschoß hat aber sein Ziel verfehlt, die Kugel drang in den Unterleib ein, und gegenwärtig schwebt Fräulein Kramm zwischen Leben und Tod. Die Ursache zu dem entsetzlichen Schritt dürfte ein Liebeskummer sein. Berlin, 11. Januar.(Das Renkontre mit dem Wachtvosten) vor der Kaserne des Kaiser Alexander=Regiments hat für den Exzedenten, den Hutmacher Oskar Hoffmann, nicht unbedenkliche Folgen gehabt. Derselbe wurde nach Anlegung eines Nothverbandes durch den in der Nachbarschaft wohnenden Sanitätsrath Dr. Kirstein sofort per Droschke nach einem Krankenhause, und zwar nach dem städtischen am Friedrichshain gebracht, wo er von den dortigen Aerzten sofort in Behandlung genommen wurde. Nach deren Feststellung hat die Kugel den Hoffmann am linken Ellbogen getrossen und, am Unterarm entlang gehend, denselben aufgerissen, Muskeln und Sehnen verletzt, sodann vom linken Handkuschel ein Stück Knochen abgesprengt und schließlich noch die Hohlhand durchbohrt. Die Verletzung ist demnach eine recht schwere und komplizirte und wird zu ihrer Heilung längere Zeit in Anspruch nehmen. Augenblicklich ist das Befinden Hoffmanns ein den Umständen nach befriedigendes. Derselbe ist übrigens ein schwächlicher Mann, etwa 35 Jahre alt, seit zehn Jahren verheirathet und Vater von zwei kleinen Kindern. Bemerkenswerth ist noch, daß Hoffmann bei seiner Vernehmung behauptet hat, er sei gar nicht Derjenige, welcher den Wachtposten insultirt hat, er sei ganz unschuldig und die Kugel, welche ihn getroffen, müsse einem Andern gegolten haben. Auch behauptete er, gar nicht angetrunken gewesen zu sein, trotzdem der Augenschein das Gegentheil lebrte und trotzdem ihm vorgehalten wurde, daß er dann vor Gericht eine schärfere Verurtheilung wegen des Exzesses zu gewärtigen habe. Elberfeld, 8. Januar.(Der Irrenanstalt überführt.) Heute Nachmittag wurde im Kipdorf ein am Größenwahn leidender hiesiger Geschäftsreisender festgenommen, um nach der Irrenanstalt Grafenberg geschafft zu werden. Der Bedauernswerthe, der in Barmen wohnt, kehrte gestern von einer Geschäftsreise zurück. Schon unterwegs, auf der Strecke von Deutz nach hier, äußerte sich sein Leiden. Er zog die Nothbremse und gab sich dem herbeieilenden Zugpersonal für den König Gustav Adolf von Schweden aus, als welcher er die unsinnigsten Verlangen stellte. Endlich in Barmen angelangt, wurde er in polizeiliche Obhut gegeben und sollte auf ärztliches Anrathen sofort nach Grafenberg transportirt werden. Es gelang ihm jedoch in der vergangenen Nacht in einem unbewachten Augenblick zu entkommen und so trieb er sich denn heute, laut der„Elberfelder Zeitung“, hier in der Stadt umher. Nachmittags wurde der Irre verschiedene Male in einer Wirthschaft an der Kipdorfstraße von der Tobsucht befallen; das einemal drohte er einen in dem Lokale anwesenden Metzgermeister zu tödten. Nachdem Polizei in genügender Anzahl, sowie die Verwandten des Beklagenswerthen sich eingefunden, gelang es endlich, in der Wohnung eines Anverwandten, wohin sich derselbe inzwischen begeben, sich seiner zu versichern und ihn in einer Droschke zum Bahnhofe zu schaffen. Oppenheim, 7. Januar.(Durchgebrannt.) Großes Aufsehen erregt in unserer Gemeinde das plötzliche Verschwinden zweier Töchter hiesiger, sehr wohlhabender israelitischer Familien; mit diesen Mädchen sind, wie das„Frankfurter Journal“ meldet, auch gleichzeitig die beiden Söhne reicher Landwirthe aus dem benachbarten Dienheim verschwunden, und zwar haben beide Theile einen nicht unbeträchtlichen Werth an Geld und Geldeswerth mitgenommen. Die Ursache dieser plötzlichen Flucht ist darin zu uchen, daß die jungen Leute ein Verhältniß miteinander hatten und sich zu verheirathen gedachten. Die Eltern der Mädchen wollten aus religiösen Gründen von einer Verbindung nichts wissen, welches Bedenken die Mädchen aber nicht theilten; sie befinden sich daher gegenwärtig auf der Flucht nach Amerika, um sich daselbst trauen zu lassen. Das eine der Mädchen ist noch minderjährig und wird von dem Vater steckbrieflich verfolgt, um es an den elterlichen Herd zurückbringen zu lassen. Gegen den jungen Entführer seiner minderjährigen Tochter hat er bei der Staatsanwaltschaft in Mainz Strafantrag gestellt, welche hierauf die Polizeibehörden der deutschen Seehafenstädte mittels Telegramms von dem Vorfall benachrichtigte und die Verhaftung des sungen Mannes und des Mädchens beantragte Nuch einer gestern Abend hier eingelaufenen Mittheilung ist es nun der Polizei in Hamburg gelungen, beide flüchtige Personen in dem Augenblick in Hamburg zu verhaften, als sie ein nach Amerika abgehendes Schiff besteigen wollten, sie befinden sich jetzt bereits auf dem Wege nach Mainz, und zwar unter polizeilicher Bedeckung. O hättes Du sie doch laufen lassen, gestrenger Vater. Gegen das andere flüchtige Mädchen konnte ein Steckdrief deshalb nicht veranlaßt werden, weil das Mädchen großjährig ist und der Vater keine väterliche Gewalt mehr über sie besigzt. Mannbeim, 11. Januar.(Ehescheidungsaffaire Köster.) Wie der„Bad. Landeszeitung" soeben aus Karlsruhe depeschirt wird, sprach das dortige Oberlandesgericht in dem Ehescheidungsprozesse des Bankier Köster der Ehefrau desselben beide aus der unglücklichen Ehe hervorgegangene Kinder zu. Das Duell des Bankier Köster mit dem Lieutenant Scheele, in welchem der Letztere fiel, ist noch in Aller Erinnerung. Literarisches. Robert Schumann wird erst dann so recht unter die unsterblichen„Klassiker“ aufgenommen werden, sobald seine Werke aufgehört haben, das fast ausschließliche Eigenthum kleiner musikalischer Kreise zu sein, wenn vielmehr das Verständniß für seine bleibende Bedeutung und das Vertrautsein mit dem geistigen Inhalt seiner Schöpfungen in immer größere Schichten des gebildeten Publikums gedrungen ist. Ein solches Ziel setzte sich die Verlagshandlung von P. J. Tonger in Köln bei Veranstaltung einer neuen Schumann=Ausgabe, welche in den ersten Tagen des neuen Jahres in die Oeffentlichkeit kommt. Diese von einem feinen Schumann=Kenner mit trefflichem Komwentar versehene Ausgabe dürfte bei billigem Preise und würdiger Ausstattung vom musizirenden Publikum, gleichwie von Fachleuten sehr willkommen geheißen werden. Wir werden auf die neue Ausgabe noch eingehend zurückkommen Ergebnisse des Lebensmittel=Untersuchungsamts in Hannover. Im Laufe des Monats Dezember 1886 wurden im Laboratorium des städtischen Lebensmittel= Untersuchungsamts 295 Analysen erledigt, welche sich auf folgende Gegenstände vertheilen: Milch 112, Spielsachen 46, Zacker waaren 40, Wein 30, Wosser 18, Butter 10, Zocker 10, Legtrungen 4, Harn 4, Feit 3. Pech 2, Wolfram 2. Papier 2, Gerbsäure, Leder, Worst, Branntwein, Tischtuch, Speisereste, Bohnenschrot, Bier, Träber, Fenster, Malz, Erde je 1. Von 4 als rein gekausten Butterproben erwiesen sich 2 als Mischbutter aus ½ bis ½ Naturbutter und 2/8 bis ¾ Kunstbutter, 2 bestanden nur aus Kunstbutter. 1 Zuronenöl war mit ca. 8 Proz. Alkobol versetzt. 4 Milcproben waren in groder Weise mit Wasser versälscht, 2 erheblich abgerotmi; 12 Wasser mußten als für die menschliche Gesundheit bedenklich bezeichnet werden. Hannover, Januar 1887. Dr. Skalweit. Industrie, Handel und Verkehr. Witten a. d. Nuhr Stadt=Anleihe. Die nächste Ziehung findet im Fedruar statt. Gegen den Coursverlust von cu. 8 pCt. bei der Ausloosung übernimmt das Bankhaus Carl Neuburger, Berlin, Französische Straße 13. die Versicherung für eine Prämie von 8 Pf. pro 100 Mark. Marktberichte. Berlin, 12. Jannar. Weizen niedriger, loco 158—173, pr. Jan , p r. A p r i l= M a i 1 6 5. 7 5, p r. M a i J u n i 1 6 7, 5 0, p r. J u n i= J u l i 169,25.— Roggen dauer, loco 129— 33, pr. Jan. 131,25, pr. AprilMai 133.00, pr. Mai=Juni 183.25, pr. Juni=Juli 184,00,— Hafer matter, loco 109—142, pr. Jan.—.—, pr. April=Mai 112.00, pr. Mai=Juni 133.75. Magdeburg, 12. Januar. ssein Brodraffinade 26,00 M., sein Brodraffinade 25,75—26,00 M., Gem. Rasfinade 24,25—25 25 M., Gem. Melis I. 23,50 M.— Tendenz: Ruhig. Rohzucker I. Produkt: Transito f. a. B. Hamburg. Jan 11,05 bis 11,07½ M. bz. Fedr. 11.20 M. bz., Fedr.=März 11,25 N. S. 11,30 M. Dr. März 11,35 M. vz., April=Mei 11.65 M. bz., 11,62½ M. S., 11, 67½ M. Dr. Juni=Juli 11,85 M. bz.— Tendenz: Still. Bremen, 12. Januar. Petroleum, raff. Standard white. Flau. Loco 6 M. 55 Pf. Br. Neueste Nachrichten. Pest, 12. Jannar. Finanzminister Szopary wird sich in der Sonnabend beginnenden Budgetverhandlung passio verhalten und blos auf etwaige Herans forderungen antworten. Sein Rücktritt soll nach Beendigung der Budgetdebatte, auch vor Durchführung des Converttrungsgeschäfts erfolgen. Wie verlautet, sollen die Delegationen im Frühjahr zur Nachsession einberufen werden, aber zu keinen politischen Zwecken, sondern lediglich, um den eingetreteven Mehrbedarf des Kriegsministers zu votiren. Paris, 12. Januar. Rach Meldungen aus Konstanlinopel hat der Gonverneur von Kreta, Savas Pascha, seine Entlassong genommen, weil ihm die Absendung von den zur Steuerung der Agitationen verlangten Verstärkungen verweigert worden ist. London, 12. Januar. Lord Iddesleigh erkrankte heute Nachmittag plötzlich, als er eben im Begriffe war, die Treppe zu Lord Salisburys Amtswohnung in Dowuivgstreet hinaufzugehen. Sofort in ein Zimmer Salisburys gebracht, stard Lord Iddesleigh nach wenigen Minuter, nachdem sein Sohn zwei Aerzte herbeigerufen. Lord Iddesleigh hatte seit vielen Jahren ein Herzleiden. London, 12. Januar. Wetter: naßkalt. Newyork, 12. Januar. 800 Schiffsauflader, welche am Chesaparke Ohlo=Kanal in Newport gearbeitet und die Arbeit eingestellt hatten, verhinderten 3000 Arbeiter, die Arbeiten fortzusetzen. Vier Kompagnien Miliztruppen sind zur Wiederberstellung der Ruhe nach Newport entsandt worden. Wetterbericht der Deutschen Seewarte. Wetter=Aussichten für Nordwest=Deutschland. Meist wolkig, vielfach neblig mit schwacher Luftbewegung und wenig veränderter oder siakender Temperatur ohne erhebliche Niederschläge. Neutraler Sprechsaal.“) Sämmtliche Seminaristen in Deimold haben seit einizen Tagen Hausarres, weil einem Seminaristen der zweiten Klasse einige orthographische Fehler in seinen Aufsatz gemacht worden sind. Selbstredend hat das irgend ein Schlingel der zweiten Klasse aus Reid gethan. Die erste Klasse ist demnach von jedem Verdachte frei und müßte deshalb ihre täglichen Ausgänge, die nur 1½ Stunden danern, machen köanen, aber nein, sie müssen unber dienter Weise mitdrummen,— woher auch sonst die Leicheng sichter einiger Seminaristen! Sollte nicht der Seminardirektor ein Einsehen haben? Der Arrest dauert 8 Tege. *) Diese Rubrik seht unsern Lesern zur Benutzung offen. Die Redaktion enthält sich jeder Bemerkung für und wider und übernimmt nur die durch das Preßgesegz bedingte Verantwortlichkeit. 1 Holzverkäufe in den Fürstlichen Forsten. Forstrevier Lopshorn. Sonnabend, 22. d. M kommen Morgens 10 Uhr im Kruge zu Hiddesen zur Ber steigerung: 1. Eichen, Distr. Vorbruch (58): 5 St. Nutzh., 4.50 fm. 9 rm Klob. u. Knüp., 4 Haus Astreis., 7 rm Stockholz. 2. Buchen, Distr. Grotenburg(4): 6 St. Notzh., 5 fm Nr. 4, 10, 11, 18, 20, 23 Dos.(8): 15 St. N.tzh. 7,34 fm, Nr. 8—13, 16, 18—20 u. 62 rm Klob. Distr. Neuterpfad(21): 30 Hauf Durchforst.=Reis. Distr. Kau zelberg(35): 72 Hauf desgl. Heidenthal, 12. Jan. 1887. Der Oberförster Limberg. Forstrevier Diestelbruch Berten. Am Sonnabend, d. 15. d. M., von Mutags 12 Uhr ab, sollen in d. Eikmeierichen Gastwirth schaft zu Meiaberg meistbietend veikauft werden: 1. Beinker sches Gehölz: 150 rm BuchenKl. u. Ka., 150 rm dgl. Astisg., 3 rm Birken Kl. 25 rm EichenKl. u. Kn. u. 1000 rm dal Astria; 2. Fndst. Masbruch: 11 rm Eichen=Kl. u. Ku., 175 rm dzl. Astrig., 10 rm BachenDofst.=Rig. u. 4 rm Nadlbz. Kl. u. Kn.; 3. Fsldst. Buch egge: 26 rm Buchen=Kl. u. Kn Detmold, den 9. Jan. 1887 Der Obe fbester Schmidt. Bekanntmachung. Vom 1. Februar d. J. ab werden die Ortschaften Werl, Lindenkrug, Hörentrup, Ahmsen Ahwserstrüh, Lockhaosenbaum, Böxten, Biemsen, Stuckenbrog gebst zwei in der Nähe von Lindenkrug gelegenen Ziegeleten von den. Landbestellbeztik des Postamis u. Schötmar abge zweigt und mit dem Bestellde zuk des Postamts in Salzuflen vereinigt. Minden(Westf.), 10. Jan 1887. Der Kaiserliche Ober=Postdirektor. Tybusch. Blomberg. Auf Antrag der Wittwe Wesemann Nr. 79 zu Hiddensen, Bauerschaft Eschenbruch, soll deren Colonat, wozu außer den mit 3000 M versicherten G.= bäoden nach der GrundsteuerMutterrolle 3 ha. 95 a. 82 qm. Geundstücke gehö en, öffentlich meistbietend verkauft werden und ist Termin dazu auf Donnerstag den 27. d. M., Morgens von 11— 12 Uhr anberaumt worden. Kaufliebhaber werden dozu mit dem Bemerken geladen, daß der Verkauf versuchsweise auch im Einzelnen geschieht, und daß bei annehmbarem Gebote der Zuschlag erfolgen wird. Blomberg, den 7. Januar 1887. Fürstliches Amtegericht II. gez. C. Melm. Da meine Frau Marie geb. Vorweik mich böswillig verlassen hat, warne ich hiermit jeden, derselben auf meinen Namen zu borgen, da ich für deren Schulden nicht aufkomme. C. Müller Für Pastor Nacke ist gesammelt; bekomme ich nun jetzt auch wohl das versprochene Geld für die Pflege eines Waisenkindes? W. Hinder, Hiddesen. Wer Schriften, Noten, Zeichn., Bochdrock, Lithographie 2c. zu vervielfältigen hat, verlange Prospekt, Druckproden 2c.(gratis u. frei) vom patent. UniversalCopir-Apparat mit nur Metallplatten. Otto Steuer, Dresden 3. ### Als Verlobte empfehlen 10: Teurkette Gatser Diestebroch Oberschöahagen Jannar 1887 wnauge Gestern Abend verschied sanft nach schweren Leiden im Landkrankenhause unsere liebe gute Mutter, Schwieger= und Großmutter, die Nw. Sophie Jülicher, geb. Schneeberg. Um stilles Beileid bittet im Namen der Hinterbliebenen Fritz Iülicher, Gärtner. Detmold, 13. Jon. 1887. Die Beeidigung ftadet am Sonntag Nachmittag ¼ vor 4 Uhr vom Landkrankenhause aus statt. Statt besonderer Anzeige. Heute früh verschied nach langen Leiden sauft und e— ilia Müßmann, geb. Harre, im 33. Lebensjahre. Um stille Teeilnahme bitten die Hinterbliebenen. Im Namen de selben Moritz Mützmann. Lage, 12. Jon. 1887. Die Beerdigung findet am Sonnabend, den 15. Zu kaufen gesucht ganze Bibliotheken, wie einzelne gute Bücher zu höchsten Preisen. Angebote erbeten. W. Waltder, Antiquariat, Stade. Agenten und Reisende zum Verkauf von Kaffee, Thee, Reis u Hamburger Cigarren an Private gegen ein Fixum von 500 M und gute Provision. Hamburg. I. Stiller& Co. Zum 1. Apill eine Wohnung zu vermiethen. Bruchmanerstraße Nr. 46. Eine kleine Familienwohnung zu vermietben. Schülerstraße 4. Edelwild, und Hasen empfiehlt Georg Kate. A Zu unserem am Sonntag den 16. Inauar, Nachmittags 3 Uhr m Gasthofe des Herrn Schäser tattfindenden Schützenballe abet ergebenst ein Der Vorstand. Heiden, 10. Jan. 1887. Fürstliches Theater. Freitag, den 14. Jannar. Neu einstudirt: Die relegirten Studenten. Preis=Lustspiel von R. Benedix. d. Steffen. Alle 14 Tage ein Heft. Preis pro Oest 30 pf. Deutsches Jamilienbuch. 34. Jahrgang(1886). Wöchentlich eine Nummer. Preis viertelj. 2. 1.95. Die„Illustrirte Welt“ bietet beste Unterhalturg durch vorzügliche Novellen und Romaue, angen hmste Belehrung durch zahlreiche interessante Artikel und fesselnde Augenweide durch prächtige Innstrationen. Abonnements bei allen Buchbandl, Ivornal=Exp=ditionen und Postanstalten. Geschäftseröffnung. Am heutigen Tage hab: ich — 39 Langestraße 39— im Hause des Herrn Wlex Mever ein Cigarren- u. Tabacksgeschäft en gros und en detall eröffuet. Ausgerüstet mit vorzüglicher Waare, bei billigsten Preisen, werde ich bemüht sein, durch strengste Reellnät mir das Vertrauen des mich beehrenden Pablikums zu erwerben. Jndem is mein Unternehmen allseitigem Wohlwollen bestens empfehle zeichne hochachtungsvoll Pant Kettmann. 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Vorgetragen von Herrn Prof. Rappoldi. 2. Arie aus Ilre pastore(mit Violinsolo) Mozart. Gesungen von Fräulein Orgeni. 3. a) Gigue Scarlatti. b) Capriccio Vorgetragen von Frau Rappoldi. 4. a) Romanze(G-dur b) Ungarische Tänze Vorgetragen von Herrn Prof. Rappoldi. Mendelssohn. C. Hoffmann. Brahms-Joachim 5. 6. II. Abtheilung. a) Mignon Beethoven. b) Murmelndes Lüftchen...... Jensen e) Mazurka(Aime moi).... Chopin. Gesungen von Fräulein Orgeni. a) Du bist die Ruh. Schubert. b) Tarantella. Liszt. Vorgetragen von Frau Rappoldi. 7. Schattentanz aus der Oper„Dinorah“ Meyerbeer. Gesungen von Fräulein Orgeni. Improwpta).:..........: Chopin. Vorgetragen von Frau Rappoldi. Concertflügel aus der Hofpianofortefabrik von Jul. Blüthner in Leipzig Einlasskarten à 2# 50 2 in C. Schenk's Buchhandlung. Große Schellfische empfiehlt E. Steller. Nordsee=Schellfisch bei W. Wittenstein Frische Puist bei F. Hunke jun. Frischen Nordsee=Schellfisch billigst bei Hlasse. 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