kippische Tages-Zeitung General-Hnzeiger für das Fürstentum Eippe. Bezugspreis: 1,50 Mk. und 15 Pfa, answärtige 18 Bfa, Reklamezesle 60 Pf. Beilagen(umsons): 1) Lixg, 2) Lipp Ziegelei=Anzeiger, 8) Landwirtsch. Ratgeber, 4) Wandkalender, 5) Sommer=, 6)9 Rotationsdruck u. Verlag samilienfreund interfahrplan. Vertretungen in: Salzuflen, Lemgo, fast allen Ortschaften der Aemter Hohenhausen, Varenholz, Sternbergüber 100 Vertreinana □. Vertretungen. Willy Bruder, Lage, Blor Detmold, Barntrup. Die„Lippische Tages=Zeitung" erscheint jeden Wochentag. Ns 70. Verantwortlicher Redakteur: Willy Bruder, Detmold. Deimold, Montag, den 23 März 19o3. Telegramm=Adresse: Tageszeitung, Detmold. 13. Jahrgang Lippischer Landtag. Sitzung vom 21. März 1908, vormittags 10 Uhr. Anwesend 19 Abgeordnete; es sehlen die Abgg. Hoffmann, v. Lengerke. Am Regierungstische: Staatsminister Frhr. v. Gevekot, Konsistorial Deppe, Reg.=Baurat Böhmer, Assessor Ostmann. Der Landtag wählt in die Kommission zur Beratung der Wahlrechtsvorlage die Abgeordneten Schemmel, Tielker, v. Lengerke, Becker, Meier Jobst, Neumann=Hofer, Heynemann. Hiernach folgte die erste Lesung der Vorlage 62, Bildung eines neuen Schulbezirks Laubke(Lemgo—St „—— Johann). Abg. Bruns führt aus, daß man auch hier einen prinzipellen Standpunkt einnehmen könnte, wenn davon ausgegangen werde, daß die Zentralisation vorzuziehen sei. Aber hier liege die Sache so, daß die Teilung doch zweckentsprechender sei. Abg. Schmuck beantragt Berweisung an den Finanz= ausschuß und ersucht, die Vorlage noch in dieser Tagung zu erledigen. Das sei nötig mit Rücksicht auf die Not, die da vorliege, und auch empfehlenswert, weil die Bautätigkeit in Lemgo sehr darniederliege. Es frage sich, ob es nicht geraten sei, die Sache gleich im Plenum zu erledigen. Abg. Neumann=Hojer wendet sich gegen diesen letzten Vorschlag, weil sich so ohne weiteres nicht feststellen lasse, ob sich nicht noch in anderer Weise Besserungen wür den erreichen lassen. Konsistorialrat Devve: Bezüglich der vorgeschlagenen Teilung kann ich mitteilen, daß sie auf eingehenden Ber handlungen mit den in Frage kommenden Instanzen be ruht, und daß an den Zahlen kaum etwas zu ändern sein wird. Nach Laubte werden außerdem noch einige Kinder aus dem Rosengarten kommen, sodaß hier die Zahl ohnehin noch wachsen wird. Es ware bedenklich, in die Bereinbarungen, wie sie getroffen worden sind, einzugreifen. In Laubke drängt man sehr, und auch in Lemgo=Ost liegt ein großer Notstand vor. Abg. Becker: Ich kann mich den Ausführungen des Abg. Neumann=Hofer nicht anschließen. Wenn es auch wohl Schulgemeinden gibt, wo die Zahl der Schüler größer ist als hier in Lemgo, so begrüße ich es doch mit Freuden, wenn hier Vorschläge zur Abänderung gemacht werden Wenn nach Laubke noch mehr Kinder geschickt werden könn ten, so wäre das ja sehr schon, aber bei den gegebenen Ber hältnissen läßt sich da nichts mehr machen. Abn. Heynemann: Ich unterstütze den Antrag Schmuck, die Sache gleich im Plenum zu erledigen. Sie glauben nicht, welche weiten Wege die Kinder zumteil haben, und dazu kommt, daß in der Laubke nur schlechte Feldwege sind, die im Winter nur schwer begangen werden können. Die Lemgoer Geschäftsleute wünschen ja, daß die Schulstelle West weiter ausgebaut werden möchte, aber in diesem Falle kann man darauf doch keine Rücksicht nehmen. Abg. Neumann=Hofer wendet sich dagegen, daß er gesagt habe, in Lemgo sei das Bedürfnis nicht vorhanden Er habe nur darauf hingewiesen, daß es noch Schulen mit größeren Notständen gebe. Die Vorlage wird darauf in 1., 2. und 3. Lesung genehmigt, also gleich definitiv verabschiedet. Es folgte die erste Lesung der . Vorlage 65, Bildung eines neuen Schulbezirks Wiembea. Konsistorialrat Deppe bemerkt, daß die Familienväter fast einstimmig sich für den Antrag des Schulvorstandes in Boßheide wie Wahmbeckerheide erklärt hätten. Nur einige Kolonatsbesitzer an der Grenze hätten sich nicht angeschlossen. Abg. Meier Jobst beantragt Verweisung an den Finanzausschuß. * Der Landtag stimmt zu. Dann werden die in zweiter Lesung zurückgestellten F* Statspositionen erledigt. Bauverwaltung. Abg. Frevert: Der Finanzausschuß hat sich mit der Frage der Dienstauswandsgelder nochmals beschäftigt und schlägt vor: Der Landtag wolle beschließen, Fürstlicher Staatsregierung als Dienstauswandsentschädigung für die drei Landbaumeister die Summe von 2800 M zur Verfügung zu stellen. Die Verteilung soll der Regierung überlassen bleiben. Abg. Becker: Ich ersuche den Landtag, dem Antrage nicht zuzustimmen. Es ist eine Tatsache, daß der Landbaumeister in Detmold große Nebeneinnahmen hat, die tur dadurch möglich sind, daß ihn die Unterbeamten entasten. Die Regierung hat uns darüber im Ausschusse allerdings keine Auskunft gegeben. Ich möchte trotzdem dazu jetzt einige Wunsche äußern. Als in der Anstalt Lindenhaus gebaut wurde, mußte man nach Detmold geben um von da die Pläne und die Bauleitung zu beziehen. Dafür ist dann eine ganz erhebliche Summe verausgabt worden, obwohl doch der Beamte, der da zuständig war, hätte zugezogen werden müssen, denn der bekommt doch sein Gehalt dafür. Wenn aber Beamte da sind, die ihren sten nicht mehr ausfüllen können, dann sollte man sie lieber pensionieren. Dies allein erweckt in mir schon den Gedanken, ob es nicht richtiger sei, für das ganze Land nur zwei Baumeister anzustellen. Die Unterbeamten, wie sie ja auch in Detmold sind, würden die Stelle ausfüllen können. In Detmold hat der Baumeister für den Bau des Gymnasiums ja auch seine Prozeute bezogen, obwohl die Unterbeamten die Ausführung des Baues leiten mußten. Weiter wäre es wünschenswert, daß die Regierung in Erwägung zöge, ob nicht das ganze System der Wegeverwaltung besser zu beseitigen und dafür das preußische System einzuführen wäre. Wenn wir heute über diese Frage nochmal zu entscheiden hätten, so würde die Lösung anders ausfallen als wie es damals der Fall gewesen ist. Bei den Wegen muß auch für eine bessere Reinigung gesorgt werden, wie das in Preußen üblich ist, wo nach jedem Regen die Wegemeister wieder reinigen. Wenn nun der Landtag doch dazu kommen sollte, die Baumeisterstelle in Lemgo wieder zu besetzen, so möchte ich wenigstens bitten, nicht 2800 n als Dienstaufwand zu bewilligen, sondern nur 2500 Mark. Denn, wenn jetzt für Lemgo höhere Aufwands. gelder bewilligt werden, so wird der Baurat in Blomberg bald nachkommen und auf diese Weise kommen wir zu keinem Ende. Für viele Schulbauten werden dann von dem Regierungsbaurat die Zeichnungen angefertigt. Das halte ich für ganze salsch, denn das sollte man den Privatbaumeistern überlassen. Es gibt Privatleute genug, die da sagen, daß es unerhört sei, daß ihnen die Staatsbeamten auf diese Weise die Stellung erschwerten. In diesen Fällen kommt dann noch hinzu, daß derselbe Beamte, der die Zeichnungen angefertigt hat, sie auch prüft und den Bau abnehmen muß. Wenn so aber alles durch eine Person geschieht, kann es nie und nimmer gut sein. Abg. Bruns: Nach den weiteren eingehenden Be sprechungen in der Kommission bin ich auch zu der Ansicht gekommen, daß es besser ist, die Stelle in Lemgo zunächst nicht wieder zu besetzen, sondern sie durch einen Mann verwalten zu lassen, der technisch und praktisch genüge vorgebildet ist, ohne das Baumeister=Examen gemacht zu Laben. Solche Leute haben wir hier in Lippe ja auch ge nug. Und wenn wir diesen Posten nicht wieder in der alten Weise besetzen, so wäre es im nächsten Jahre um so eher möglich, zu prüsen, ob wir nicht zu einem anderen System übergehen könnten. Staatsminister v. Geveror: Es sind hier viele Fra gen technischer Natur vorgebracht worden, auf die ich nicht antworten kann. Wenn die Herren sich weiter darüber zu unterhalten wünschen, dann möchte ich bitten, daß der Landtag sich zunächst darüber schlüssig macht, über den Antrag des Finanzausschusses, damit dadurch der Weg freigemacht wird für die weiteren Erörterungen. Dem, was der Abg Becker vorgetragen hat, muß ich jedoch in mancher Be ziehung entgegentreten. Es ist selbstverständlich, daß über das Maß desjenigen, was einem Staatsbeamten gestattet ist, neben der Zeit, die seine Berufstätigkeit erfordert, noch andere Arbeiten zu übernehmen, die Rehzierung nicht entscheiden kann. Der Regierung ist das auch nicht bekannt Aber das, was z. B. der hier in Betracht kommende Be amte an sogenannter Privatarbeit bisher gemacht hat, so die Arbeiten auf Lindenhaus, war zum Teil doch etwas, das er auch im Interesse des Landes übernommen hatte Wenn der Banmeister in Lemgo hinzugezogen wäre, so würde eine Ersparnis nicht erzielt worden sein. Ob es dann möglich ist, einen Beamten, der eine Arbeit nicht ausführen kann. aus irgend welchen Gründen zu entlassen das zu beurteilen, will ich Ihnen überlassen. Die Regie rung steht jedenfalls nicht auf dem Standpunkte, daß ein Beamter, der eine Arbeit nicht leisten kann, obgleich er sie vielleicht leisten müßte, entlassen werden kann. Die Frage ob wir ein anderes Sustem bei der Wegeverwaltung ein führen können, gehört zu den technischen Dingen, über die ich hier nicht sprechen kann. Die Wege nach jedem Regen zu reinigen, geht wohl nicht, denn im Winter regnet es fast jeden Tag. Bei den Schulhausbauten wird das Kon sistorium immer den Baumeister zuziehen, zu dem es das meiste Vertrauen hat. Ich bitte nun zunächst, den Antrag des Finanzausschusses zu erledigen. Den Antrag, die Ver teilung der Gelder der Regierung zu überlassen, akzeptiere ich. Sehr gefährlich wäre es aber, eine Baumeisterstelle mit einer minderwertigen Kraft zu besetzen. Abg. Heynemann: Ich möchte es nicht unwiderprochen ins Land gehen lassen daß die Baumeisterstelle in Lemgo aufgehoben werden soll. Daß das Landbaumeister= wesen einer Aenderung unterworfen werden könnte, will ich nicht bestreiten, nur darf der Sitz eines Landbaumeisters in Lemgo nicht fallen. Ich möchte dann auch bitten, die 2800 Mark zu bewilligen, auf die sich nach langen Verhandlungen die Mehrheit des Ausschusses geeinigt hat. Es wäre sonst auch eine Zurücksetzung des Baurats Böhmer, der doch überall als ein fleißiger und tüchtiger Beamter bekannt ist. Abg. Bruns: Den Baubeamten will ich von Lemgo nicht wegnehmen, es braucht nur kein Baumeister mit akademischem Charakter zu sein. Wenn dann diese Position genehmigt wird, möchte ich bitten, in der Dienstinstruktion eine Aenderung vorzunehmen, nach der sich der Baumeister daß gefallen lassen müßte, wenn in Lippe eine Systemänderung eintreten würde. Die Verdienste des Baurats Böhmer erkennen wir im übrigen ja durchaus an. Aba. Becker: Auch ich wollte dem Abg. Heynemann erwidern, daß ich die Stelle als solche in Lemgo belassen will, aber nicht mit einem Landbaumeister, sondern mit einem Unterbeamten, der leistungsfähig wäre. Diese sind ja, besonders im praktischen, manchmal tüchtiger als die andern Be amten. Der Antrag des Finanz=Ausschusses(siehe oben) wird darauf angenommen. Gymnasium in Detmold Abg. Bruns: Als wir das alte Gymnasium an Herrn Hoffmann verkauften, hatte sich der Landtag ausbedungen, daß ein Streifen Land zu einem Wege liegen bleiben solle. Der Weg ist nun deshalb nicht ausgeführt worden, weil er nach Ansicht der Staatsregierung nicht praktisch ist. Wir sind nun auch der Ansicht, daß es zurzeit ratsam ist, ihn nicht zu bauen. aber den Streifen Land zur beliebigen Verfügung liegen zu lassen. Staatsminister v. Gevekot: Daß der Weg nicht gebaut ist, hat seinen Grund darin, daß wir keine Mittel dazu ge habt haben. Ein bewußtes Zuwiderhandeln gegen den Be schluß des Landtages liegt nicht vor. Die Abga. Schemmel und Neumann=Hofer be tonen, daß der Ausbau des Weges ein Bedürfnis sei. Aba. Neumann=Hofer beantragt, die Regierung zu ersuchen, den Weg sobald als möglich auszubauen unter der Bedingung, daß die Istteressenten d. Hälfte der Kosten tragen Aba. Meier Jobst ersucht, über die Sache zur Tages ordnung überzugehen. Das Land habe kein Interesse daran diesen Weg auszubauen. Der Antrag Neumann=Hofer wird nach weiteren Ausführungen abgelehnt. Damit ist der Etat in 2. Lesung erledigt. (Fortsetzung folgt.) Vorlage 62, Teilung des Schulbezirks Lemgo=St. Johann u. Errichtung einer Hauptlehrerstelle in Laubke beir. In Gemäßheit von§ 11 des V.=Sch.=G. wird der Land tag um seine versassungsmäßige Zustimmung zur Teilung des Schulbezirks Lemgo—St. Johann in drei Schulbezirke 1. Lemgo—St. Johann I West, 2. Lemgo—St. Johann II Ost, 3. Laubke, und zur Errichtung einer neuen Hauptlehrerstelle für den Schulbezirk Laubke hiermit ersucht. Begründung. Der Schulbezirk Lemgo— St. Johann umschließt in einem Kreisringe die Stadt Lemgo, welcher 1 Kilometer weit vom Marktplatze in Lemgo anhebt und sich alsdann nach allen Seiten auf dem Stadtgebiete Lemgo bis zu den Grenzen der umliegenden Amtsgemeinden Brake und Detmold ausdehnt. Bei dieser weit auseinandergezogenen Lage haben die Schulkinder von den äußersten Punkten im Westen und Osten, sowie von dem äußersten Punkte in Laubke Schulwege von 3,9, 4,8 und 4,9 Kilometer entweder bis zu der am St. Johannistore liegenden Küsterschule oder bis zu der vor dem Ostertore stebenden Kantorschule zurückzulegen. Ungeachtet der beiden, an entgegengesetzten Enden der Stadt befindlichen Schulhäuser sind die Kinder der ganzen Schulgemeinde in einem Klassensysteme vereinigt, sodaß sie je nach den Jahrgängen bald in die eine bald in die andere Schule überwiesen werden und infolge dessen von der einen oder anderen Richtung her die Länge der Stadt durchgehen müssen. Weil im Winterhalbjahr 1906=07 bei 251, im Sommerhalbjahr 1907 bei 273 Kindern die Küsterschule für 2 Lehrer im Sinne von§ 8 des V.=Sch.= G. überfüllt war und die Anstellung eines dritten Lehrers ür die hier untergebrachten Schulklassen in Erwägung gezogen werden mußte, weil ferner die bauliche und gesundseitliche Beschaffenheit des Kantorhauses zu einem Neubau drängte, weil endlich die Bewohner von Laubke um Abzweigung zu einem besonderen Schulbezirke nachsuchten, o haben Schulvorstand und Schulgemeindeausschuß sich auf den vorgeschlagenen Teilungsplan geeinigt. Wegen der dadurch zu erwirkenden Beseitigung von Schwierigkeiten und Mißhelligkeiten empfiehlt sich seine Durchführung, zumal auf die Schule in Lemngo—St.=Johann 1 West 144, die Schule in Lemgo—St. Johann II Oft 125 und auf die Schule in Laubke 68 Kinder nach der vorläufigen Abgrenzung der Gemeindeteile entfallen würden. Schließlich gibt die nach den Einzelsätzen der Einkommen=, Grund= und Gebäudesteuer ermittelte Steuerkraft zu irgend welchen Bedenken hinsichtlich der Leistungsfähigkeit der in Aussich“ genommenen 3 Schulgemeinden keinen Anlaß. Eine Hebung nach vorgenannten Steuerfützen würde Lemgo—St. Johann I West aus 146 Familien 198,82 M, in Lemgo—St. Johann II Ost aus 141 Familien 274,39 M, in Laubke aus 114 Familien 175,34 M an Schulsteuern aufbringen. * Vorlage 63. Bildung eines„Schulbezirks Wiembeck u. Errichtung einer Hauptlehrerstelle daselbst beitr. Der Landtag wird ersucht, seine Zustimmung zu erklären, daß Teile der Schulbezirke Wahmbeckerheide und Boßheide zu einem neuen Schulbezirk Wiembeck zusammengelegt werden und in der Ortschaft Wiembeck eine neue Schulstelle gegründet wird. Begründung. Anläßlich der Verhandlungen mit dem Schulvorstande in Wahmbeckerheide wegen Ueberfüllung der Schule daselbst, indem dort 147 Kinder der in s des V.=Sch.=G. getroffenen Bestimmung zuwider noch von einem Lehrer zu unterrichten sind, ersuchten Bewohner der Ortschaften Wiembeck, Maßbruch und Wiembeckerberg um Abzweigung derselben zu einem besonderen Schulbezirk. Namentlich unter Hinweis auf die beschwerlichen und schlechten Schulwege sowohl nach Wahmbeckerheide als auch nach Voßbeide wurde mit Recht geltend gemacht, daß auch der im ständigen Wachsen begriffenen, mit 219 Kindern schon stark besetzten Schule in Boßheide eine Entlastung gleichfalls zu wünschen sei. Bis auf nur wenige unentschlossene oder widerstrebende Gemeindeglieder erklärten 51 Familienväter sich zur Vereinigung in einer von den Ortschaften Maßbruch, Ober= und Unterwiembeck und Wiembeckerberg umsaßten Schulgemeinde bereit. Da von vornherein auch Einigkeit über den Standort der neuen Schule im Mittelpunkte des zu bildenden Schulbezirks bestand, ergaben weitere Erhebungen, daß aus der Schule in Wahmbeckerheide 22 und aus der Schule in Voßheide 47 Kinder ihr sofort überwiesen werden könnten. Bei einer Steuerkraft von 205,94 A im Einzelsatz der Einkommen=, Grund= und Gebäudesteuer dürfte die fragliche Schulgemeinde zur Uebernahme der erforderlichen Schullasten wohl imstande sein. Auch hinsichtlich des Bauplatzes und der Entfernung der einzelnen Wohnstätten von der Schule hat das auzachtlich gehörte Verwaltungsamt Brake günstige Verhältnisse feststellen können. Reichstag und Presse. Die Vertreter der Reichstagspresse traten am Sonnabend bei Beginn der Plenarsitzung wieder im Lesesaal der Journalistentribüne zusammen. Mit großer Befriedigung wurde die vollkommene Solidarität der gesamten Presse festgestellt. Auch das Hirschsche Telegraphenbureau und das Depeschenbureau Herold werden über die Reichstagsverhandlungen Berichte erst dann wieder aussenden, wenn die Journalistentribüne ihre Tätigkeit wieder aufgenommen hat. Der Verein der Deutschen Zeitungsverleger, der zurzeit in Berlio eine Tagung abhält, läßt seine Zustimmung zu dem Vorgehen der Journalisten erklären, was mit lebhafter Genugtuung aufgenommen wurde. Am Montag wird der Etat des Auswärtigen Amtes im Reichstage zur Verhandlung stehen. Die Londoner Blätter„Daily Mais“.„Daily Expreß",„Dailo Telegraph“ und„Standard“ geben telegraphisch bekannt, daß sie, falls die Angelegenheit nicht erledigt werde, über die Verhandlungen des Reichstags keine Zeile veröffentlichen. und daß sich ihnen auch die übrigen englischen Zeitungen an. schließen würden. Die gleiche Versicherung wurde auch von einer Reihe Berliner Vertreter anderer ausländischer Zei Albumblätter. Wäre Lügen so schwer, wie Seine tragen, So würde jeder die Wahrheit sagen. * Sprichwort Lady Delia. Kriminal=Roman. Autorisierte Uebersetzung aus dem Englischen (Nachdruck verboten.) 1 „ 1. Kapitel. M. leichtem Stirnrunzeln schob Lady Delia Lyle die Fenstervorhänge ihres Boudoirs beiseite, um auf die Straße hinabzuschauen, die von einem der berüchtigten Londoner Novembernebel in undurchdringliche Finsternis gehüllt war. Gedankenvoll starrte Mylady in das nächtliche Dunkel hinaus. Rings um sie her war alles hell und freundlich, und das elektrische Licht, das lustig prasselnde Feuer im Kamin, der weiche Smynateppich und die zierlichen Möbel bildeten einen angenehmen Gegensatz zu dem trüben Flackern der Straßenlaternen, dem atembeklemmenden Nebel draußen Lady Delia gehörte zu den willensstarken Frauen der neuen Zei Auf ihrer gerunzelten Stirn, in ihren ernsten Augen war keine Spur von Zögern oder Unentschlossenheit zu lesen, während sie ihre Handschuhe zuknöpfte. Ob neblig oder nicht— sie wollte ausgehen und zu dem Zwecke hatte sie bereits eine einfache dunkle Toilette angelegt. Das ungüistige Wetter konnte sie wohl verstimmen, nicht aber von einem einmal gefaßten Beschluß abbringen. Zu lange schon hatte sie untätig zugesehen. Die Zukunft lag zwar düster vor ihr wie draußen die Atmosphäre— dennoch war sie fest entschlossen, auszuführen, was sie sich vorgenommen, und sich selbst von einem Novedmber nebel nicht abhalten zu lassen. Unter den Kronleuchter tretend, zog sie einen geöffneten, engbeschriebenen Brief aus der Tasche. Den Inhalt kannte sie genau, das bewies der harte Ausdruck ihres Gesichts, als sie hastig das Schreiben überflog, um eine darin angegebene Adresse zu süchen. Sobald sie dieselbe gefunden hatte, klingelte sie dem Diener." „James,“ sagte sie zu dem Eintretenden,„ich gehe „Zu Befehl, Mylady.“ „Sir Charles ist nicht zuhause?“ „Nein, Mylady.“ „Ich fahre nach Richmond— zu Lady Gwendoline Talbot und werde zu Tisch nicht zurück sein. Sagen Sie Sir Charles, er möge nicht auf mich warten.“ „Soll ich den Wagen für Mylady bestellen?“ „Sie haben nur zu tun, was ich Ihnen befehle,“ lautete die scharfe Entgegnung.“ Der Diener ging voraus in die Halle, um die Haustüre für seine Gebieterin zu öffnen, und dann berichtete er, die „Gnädige“ scheine über irgend etwas ganz aus dem Häuschen zu sein, denn sie sei ihm fast an die Kehle gesprungen, als er gefragt habe, ob er den Wagen bestellen solle. Die üble Laune der„Gnädigen“ verbesserte sich durchaus nicht, als Mylady durch das Portal ihres prächtigen Hauses am Portman Square schritt und in die Oxford Street einbog Obgleich der Rebel diesmal nicht zu der schlimmsten Sorte gehörte, war er doch im höchsten Grade lästig und ungemütlich Der Wagenverkehr vollzog sich jedoch noch in leidlicher Ordnung, die Omnibusse hielten ihren Weg ein und auch die übrigen Fuhrwerke drangen ohne ernstliche Störungen durch den Nebeldunst. Lady Delia hatte zwar die Absicht gehabt, sich zu Fuß nach ihrem Bestimmungsort zu begeben, schließlich aber nahm sie doch den Wagen. Der Londoner Droschkengaul ist in der Regel ein bedächtiges Tier, der Gaul jedoch, der Lady Delia zur Viktoriastation der Untergrundbahn bringen sollte, schien den Teufel im Leibe zu haben. Er jagte dahin, als erwarte ihn am Ziel das saftigste Bündel Heu u. so kam es, daß Mylady schon nach acht Minuten den Bahnhof erreichte. Während sie unter einer Gaslaterne ihrer Geldbörse das Fahrgeld für den Kutscher entnahm, schritt ein hochgewachsener Mann an ihr vorüber. Trotzdem er sie nur mit einem halben Blick streifte, mußte er sie doch erkannt haben, denn er zog sofort den Hut vor ihr. „Welch unerwartetes Vergnügen. Lady Lyle!“ sagte er stehen bleibend.„kann ich Ihnen in irgend einer Weise dienlich sein?“ Mylady biß sich auf die Lippen, augenscheinlich war ihr die Begegnung Höchst unwillkommen; dennoch zwang sie sich aus Höflichkeit zu einem Lächeln.„Ah. Sie sind es, Mr. Brett? Ich will zu meiner Schwester nach Richmond und würde Ihnen sehr dankbar sein, wenn Sie mich an den richtigen Zug brächten. Ist das Wetter nicht schrecklich?“ Reginald Brett. der Advokat mit den klugen, scharfge schnittenen Zügen und dem durchdringenden Blick, wußte ganz genau, daß es Mylady angenehmer gewesen wäre, wenn er sie nicht angesprochen hätte. Wie ihre Diener, so wunderte auch er sich, daß sie nicht lieber ihren Wagen benutzte, statt an einem solchen Abend mit der Untergrundbahn zu fahren. Etwas war nicht in Ordnung— das merkte er trotz ihrer wortreichen Erklärung Obgleich er nicht viel Zeit übrig hatte, so stellte er sich doch Mylady bereitwillig zur Verfügung „Haben Sie ein Tuch oder eine Tasche bei sich?“ fragte er. „Nelh; ich gehe ja nur auf ein Plauderstündchen und werde frühzeitig zurückkehren.“ Brett nahm ein Billet erster Klasse für sie, das merkwürdigerweise die Zahl des laufenden Jahres— 1900— trug, und begab sich mit seiner Gefährtin auf den Bahnsteig. Der Zug nach Richmond kam erst in zehn Minuten; Brett soh sich also gezwungen, Mylady solange Gesellschaft zu leisten Nachdem sie den Nebel, das neueste Theaterstück und die zuletzt erschienenen Bücher besprochen hatte, entstand eine Pause. „Sind Sie augenblicklich sehr beschäftigt, Mr. Brett?“ brach Laby Delia das Schweigen.„Ich meine am Gericht?“ „Nein, nicht eigentlich. Ich habe mehr eine beratende als ausübende Praxis. Eine Menge Personen konsultieren mich wegen ganz geringfügiger Dinge, ohne zu überlegen, daß sie durch ihr rasches Handeln viel schneller zum Ziele gelangen würden.“ Lady Delia preßte die Lippen zusammen. O. sie verstand es, rasch und entschlossen zu sein, verstand es, ihre Sorgen für sich zu behalten. Das merkte Brett, als sie gleich darauf ein nichtssagendes Gespräch anknünfte. Er versuchte es zwar, sie zu einer Aussprache zu veranlassen, doch es mißlang, denn Milady war eine stolze, selbstbewußte Dame, die sich nicht so leicht einer abschlägigen Antwort aussetzte. Endlich lief der für Richmand bestimmte Zug ein: Lady Delia verabschiedete sich hastig von ihrem Begletter „Werde ich bald wieder das Vergnügen haben. Sie zu sehen, fragte Brett „Ich glaube nicht,“ lautete die Antwort.„Es ist sehr wahrscheinlich, daß ich binnen kurzem nach Südfrankreich gehe.“ Sie stieg ein und Brett beeilte sich nun, seine Wohnung zu erreichen. Die Uhr zeigte bereits die sechste Stunde. Um halb acht war das Diner, zu dem er geladen war! es blieb ihm also nicht viel Zeit, sich umzukleiden und den weiten Weg nach Hampstead zurückzulegen. Zehn Minuten nach neun betrat Sir Charles Lyle sein Haus. Er war ein hübscher, ruhiger, vornehmer, sehr reicher Mann. Bevor ihm der Baronstitel zufiel hatte er bei der Garde gedient. In der Gesellschaft sah man ihn gern, und wenn er auch vor seiner Verheiratung ein wenig flott gelebt, so hatte ihn die Verwaltung seiner Güter und seines großer Vermögens doch zum gesetzten Manne gemacht. Mit seiner Frau harmonierte er nicht besonders. Sie war zu ernst, zu spröde für seinen leichten Charakter. Er achtete — das wai alles; begrff er doch nicht, daß die Leidensche häufig mit Eis überdeckt ist. Unglücklicherweise besaß das Paar keine Kinder und so fehlte ihm das Band, das Ehegatten am engsten vereinigt. Sir Charles schien sich sehr geeilt zu haben; seine Stiefel warer beschmutzt und seine Kleider mit Straßenkot bespritzt. „Ich habe mich etwas verspätet,“ sagte er zu dem Diener, der ihm Hut und Ueberrock abnahm.„In fünf Minuten jedoch werde ich umgekleidet sein. Melden Sie Mylady—“ „Mylady ist nicht zu Hause, Sir Charles.“ „Nicht zu Hause?“ „Nein. Mylady ging um halb fünf nach Richmond zu Lady Talbot. Sie befahl mir, Ihnen mitzuteilen, mit dem Essen nicht auf sie warten, da sie wahrscheinlich spät zurückkehrewerde" „Hat Mylady das wirklich hinterlassen?“ „Jawohl, Sir Charles.“ „Benutzte sie den Wagen?" „Nein, Mylady wünschte ihn nicht.“ Der Baron stutzte einen Augenblick, dann jedoch schien er die Sache für zu bedeutungslos zu halten, denn er befahl dem Diener, das Essen aufzutragen. Schweigsam saß er bei seinem einsamen Mahl, aß aber mehr als sonst. Schließlich ließ er sich die Zeitung bringen. (Fortsetzung folgt.) 0 *. #4 * 2 15 3 tungen abgegeben, so vom„Figaro", dem„Tempo“,„Matin“ Der„Reichsangeiger“ hat sich dem Boysott gleich salls angeschlollen. Er leitet seinen Reichstagsbericht mit folgenden Bemerkung ein: Wegen der Vorgänge in der Reichstagssigzung vom 19. d. M. haben die Vertreter der Presse einschließlich der parlemendovischen Bureaus auf der Journalistentribüns ihre Tättgkeit bis auf weiteres eingestellt. Dieser Bericht enshält daber nur die in der Sitzung gofaßten Beschlüsse und De Erklärungen vom Bundesraistische. Es wirder Versammlung die Mitteilung gemacht, daß der Präsident des Reichstages, Graf Stolberg, der den Vertretern der Presse volle Genugtuung zu geben wünscht, den Wunsch nach einer neuen Besprechung ausgedrückt hat. Es wird eine Abordnung von drei Herren ernannt. Nachdem Präsident Graf Stolberg des Präsidium an den Vizepräsidenten abgegeben hatte, traten die von der Versammlung der Pressevertretor beauftragten Herven mit ihm in eine Verhandtung ein. Diese fand statt in Gegenwart der Abvg. Frhru. u. Hertling und des Abg. v. Normann. Das Ergebnis war ern negatives. Der Präsident glaubte nach einer Rücksprache, die er inzwischen gehabt hatte, seinen unverbindlichen Vorschlag, d. er am Vormittag den Pressevertretern hatte machen lassen, und den de als vollkommen befriedigend angesehen hatten, nicht mehr aufrecht erhalten zu können, und die Abordnung war lediglich in der Lage, der Versammtung der Journalisten folgenden, von Herrn v. Hertling formulierten Vorschkag zu unterbretten: die Journalisten sollten zunächst Herrn Gröber ihr Bedauern über die auf der Tridüne vorgekommenen Störungen ausdrücken: danam— und zwar in dieser###onologischen Reihenfolge— würde Herr Gröber erklären, er ziehe unter dem Rusdruck des Bedauerns seine beleidigende Geußerung zurück. In der Nachmittagsversammlung der Pressevertreter wurde dieser Vorschlag zur Abstimmung gestellt. Die Versommlung, an der sich 88 Herren, einschließlich des Zentruma, beteiligten, kehnte diesen Vorschlag mit 84 gegen 2 Stimmon ab und beauftragte ein Mitglied der Abordnung diesen Beschluß dem Prästdenten mitzuteilen. Des geschah gleichfalts in Gegenwart der Abgg. Frheu. u. Hertling und v. Normann. Ein weiteres Ergedwis wurde nicht erzielt Nachdem dies der Versammtung mitgeteikt war, beschkoß sie nach kängerer Aussprache, am Montag 11½2 Uhr wieder zu sammenzutreten und bis dahin die Dreierkommission in Permanenz zu erklären. Sie wurde zu neuen Verhandlungen in der Zwischenzeir ermächtigt in der Richtung, daß Herr Gröber zunächst seine Worte össentlsich mit dem Ausdruck des Bedauerns zurücknehme; danach würden die Journalisten sich ern bereit enklären, zu versichern, dah niemand seine u. seiner reunde religiöse Gefühle habe verletzen wollen. Versuche der Truppe, im Frühjahr vorigen Jahres den Gegner zu sassen, mußten wegen Wassermangels ausgegeven werden. Die hierbei gemachten Erfahrungen heben gesehrt, daß bei einem Unternehmen in der Kolahari=Wüste die Wasserversorgung der Truppe mehr als sonst in Afrika die Hauptschwierigkeit bietet. In dieser Beziehung wurden daher für die— gegenwärtig einschließlich der Stappentruppen etwa 700 Mann starke— Expeditionsabteilung die eingehendsten Vorbereitungen getroffen. Die vormarschierende Truppe(1., 7., 16. Kompagnie, eine kombinierte Maschinengewehrabteikung, zwei Feldsignalabteilungen und ein Zug der zweiten Feldtelegrament auf die Halbmonatsschrift„Deutsche Treue" bei der Kaiserlichen Post verbunden mit einem schriftlichen Aufnahmegesuch an die Geschäftsstelle. Mit de mAdonnement ist gedeckt: Beitrag, Zeitungsbezug, Anspruch auf Rotunfallunterstützung, Raterteilung, Vertretung vor dem Reichsarbettsamt und Arbeitsvermitttung. — Sein 40jähriges Generalsjubiläum feierte am 22. März in völliger Rüstigkeit und geistiger Frische der frühere Flügeladjutenk Kaiser Wilhelies I., der in Berlin im Ruhestande lebende General der Insanterie von Strubberg. Im Jahre 1888, zur Zeit des Ablebens des alten Kaisers, war phenabteilung, zusammen erwa 400 bis 500 Mann) wurdeder Judilar Generalinspekteur des Militärerziehungs= und Aus dem Reichstag. Sitzung vom 21. März 1908. Infolge der Protestkundgebung der Reichstagojoornalisten gähnte die Journalistentribüne in öder Leere, als Staatssekretär v. Tirpitz das Wort ergriff, um über Ktantschon zu sprechen und hervorhob, daß Deutschkand in China, in der kurzen Zeit, die ihm dort zur Verfügung gestanden, rasch vor wärts gekommen sei und jetzt in den Settlements an sechster Stelle stohe. Unterstaatssekretär Stemrich erklärte namens des erkrankten Staatssekretärs des Auswärtigen, der Gedanke Kiautschon aufzugeben, bestehe nicht. Wolkte man auf Kiantchon, wo ein mächtiges Kulturwerk geschaffen sei, verzichten, o werde das unser Arsehen in der Welt, speziell in Ostasten chädigen und ist Ehina so herabsetzen, daß man es nie gut machen könnte. Politische Verwicketungen seien in keiner Weise zu befürchten, weder mit China noch mit einer anderen Macht. Deutschland habe zur Verteidigung seiner tSellung in China keine anderen als friedliche Absichten.(Beisall.) Schließlich wurde der Etat angenommen mit einer lution auf die Verminderung der Kosten der Verwaltung des Schutzgebietes hinzuwirken und eine endgültige Regelung de Besoldungsverhältnisse der Beamten herbeizuführen. Bei dem Etat für die Expedition nach Ostafen erklärte Generalleutnant Sixt v. Armin, er breuche nicht ausdrücklich zu betonen daß auch die Negierungen den Wunsch teilen, das Detachement aus Oftasten zurückzuziehen. Solange aber aus politischen Gründen das Besatzungsdetachement für erforderlich erachtet werde, hiekten sie er für ihre Pflicht, dasselbe m d. Verfassung zu erhalten, die es befähige, seine Aufgabe zu erfüllen. Die Ingriffe gegen Form und Ausgestaltung des Etats weise er zurück, man habe keinen Anlaß, an der Form des Etats irgend etwas zu ändern. Der Vorwurf der Verschwendung sei jeden falls unbegründet. Daß die Sache sehr teuer sei, sei leider wahr; es müsse Jahr für Jahr aufs neue geprüft werden, ob, und an welchen Stellen mit weniger Kräften auszukommen sei. Hierauf wurde der Etat in der Kommissionsvenrsassung angenommen. Nächste Sitzung Montag 1 Uhr. Etat des Reichskanzlers, der Reichskanzlei und des Auswärtigen Amts Schluß der Sitzung 5½ Uhr Deutsch=Südwestafrika. Ueber die Expedition gegen Simon Copver wird uns von zuständiger Stelle weiter mitgeteilt: Simon Copper war seit etwa Jahresfrist mit 200 bis 300 Mann Gefolg schaft, unter denen sich auch einige Leute von der im Je bruar vorigen Jahres zerfprengten Lambert=Bande, sowie einige aus der Gesangenschaft entflohene Witbois und He reros befinden, in der Kalahart nahe der englischen Grenze bei Geinab festgestellt. Er bildete eine dauernde Gefahr für die am Westrand der Kalahart liegenden Farmen. Eo wurde durch Hottentotten seiner Bande die Farm Daberas ausgeraubt, ihr Besiver Duncan getötet; auch Potrouillen wurden mehrsach angefallen und teilweise niedergemacht. Fürstliches Theater. Detmold, 22. März 1908. “ Orpheus in der Unterwelt von Offenbach. Ein toller Ansug wurde vorgestern Abend auf unserer Bühne getrieben, und dieser dürfte bei seiner Kindlichkeit wohl kaum einen Menschen ein zweites Mal zum Lachen reizen. Bekanntlich ist das Stück eine Perstflage der herrlichen Altgriechischen Mythe, die uns schon Gluck in einem seiner Meisterwerke desungen hat. Wenn man den Orpheus von Gluck kennt und hört dann das Offen bachsche Stück, so möchte man das letztere zum Teusel wünschen Wir hatten vorgestern eine glänzende Aufführung der Bur leske. Die künstlerische Regieführung des Herrn Berthold hatte herrliche Bilder auf die Wühne gebracht und das ganze Spiel belebt. Das Personenverzeichnis ist unendlich lang, sogar das halbe Schauspielpersonal ist vertreten. Da ein Jeder ein Bestes leistete, wollen wir nur einige Hauptdarsteller kurz anführen. Herr Beramanw, der schon in der„lustigen Witwe“ gezeigt hatte, daß er auch auf dem Gebiete der Operette Vorzügliches zu leisten imstande ist, bewährte diesen Ruf voll und ganz. An Herrn Schlüter scheint uns fast ein Sänger verloren gegangen zu sein. Er und seine Gattin Juno (Frau Ziede) waren ein prächtiges Olympierpaar, das dem Publikum manche Lachsalve entlockte. Herr Grieg war ein in jeder Weise samoser Orpheus. Frl. Festenburg hatte in der Eurydice die dankbarste Partie des Stückes, dazu hatte sie einen recht glücklichen Abend, und wir waren mit dem Publikum entzückt von ihr. Herr Dinger sah alo Mars ganz ulkig aus; auch die übrigen Götter waren mit den erforderlichen Emblemen ganz prächtige Leute. Von den Damen nennen wir noch Frl. Hartmann und Irl. Reibigstadt, die uns sehr zu Danke gesungen und gepielt haben, letztere tanzte außerdem ganz entzückend. Herr Zwingenburg brachte in dem Hans Styx eine ganz urkomische Figur; sein Lied:„Als ich noch Prinz war“ fand mit en beiden sehr netten Lokalversen lebhaften Beisall. Die öffentliche Metslung war in Frl. Getzner besteno verkörpert. Von der Musik hat man das Beste schon in der Ouverture gehört, die übrigens wirklich gut gespielt wurde. Herr Konzertmeister Stefke sptelte die Violinsolt mit gutem Geschmack and schönem Ton. Herr Kapellmeister Mourot führte die usikalische Seite der Operette zu gutem Gelingen. Der Genefiziant, Herr Sünther, wird auch zufrieden gewesen ein, denn unser Publikum hat ihm seine Anhänglichkeit be auf Kamelen beritten gemacht. Dadurch wurde nach vor herigem Training bei Fütterung der Tiere mit Tsamas, eine vierzehntägige Operationsdauer ohne Tränken ermöglicht. Der Wasserbedarf für die Mannschaften wurde zum Teil auf den Reit=, zum Teil aus den Packtieren und durch eine besondere Damelabteilung mitgeführt. Die letztere bildete für das Expeditionskorps außerdem eine besondere bewegliche Munitions= und Sanitäts lassel von etwa 100 Tieren. Auf ihr wurden—bei Belastung des Kamels mit zwei Zentnern— verladen: 8 Togeorationen, 2 Wasserrationen zu 1½ Liter, 50 Patronen pro Gewehr, 2500 tronen pro Maschinengewehr, Material und Vorratsgegenstände. Im ganzen wurden etwa 700 Kamele verwendet. Die Porbereitungen zur Verwendung der Kamele für den Transport und die Ausbildung der gesamten Mannschaften im Reiten aus den Kometen nahmen viel Zeit in Anspruch. Die Wasserversorgung erfolgte von zwei an den EtappenItufen— dein Auob und dem Notob— angelegten Wasserstationen. Auch ist durch zwei Bohrkolonnen der Versuch gemacht worden, weitere Quellen zu erschließen. Dabei mußte zum Teil bis zu einer Tiese von 20) Metern hinab gegangen werden. Auf jeder Erappenlinte wurden ferner mehrere Magazine und Depots mit je einem Fuhrpark #legt. Während der Operationen war die Notzoblinie durch die 8. Kompagnie, die Ruobkinie durch die 1. Batterie gesichert. Zur Sicherstellung der Nachrichtenverbindung nach rückwärts wurde eine 290 Kilometer lange Telegraphen linie am Unob und Nodob entlang gebaut. Der Gebrauch von Hellographen wird durch das ebene und dadurch für diesen Zweck unübersichtliche Geläude erschwert, sodaß auf einzelnen Stationen besondere Türme bis zu zeim Meter Höhe errichtet werden mußten. Mit Hilfe von Leuchtvistolen ist es gelungen, zwischen einigen, 30 Kilomerer von einander entfernten Orten Signalverbindung herzustellen. Auch wurden Versuche mit Briestaubenpost angesteilt, die jedoch infolge der in jener Gegend befindlichen zahlreichen Raubobgel keine große Aussiche auf Erfolg boten. Wenn nun auch alle Vorbereitungen aufs sorgsältigste getrossen waren, so erschten es doch sehr fraglich, ob die Erpedition einen entscheidenden Ersola zeitigen würde. Bei dem ungeheuer großen, etwa der ganzen Provinz Brau deuburg entsprechenden Operationsgebiet, das dem Simon Copper zur Verfügung stand, lag die Gejahr vor, daß der Zeind sich allen Weiterungen durch einen vorzeitigen Ab marsch entziehen, die vormarschierende Truppe also einen Luftstoßz führen würde. Ein umfassendes Vorgehen verboten die Wasserverhältnisse der Kakabart. Zeitlich waren die Operationen an die Monate der Tsamasreise gebunden: auch verfügte Simon Copper über ein wohl eingerichtetes Spionagesystem, sodaß eine Ueberraschung saum möglich erschten. Wenn es nun doch gelungen ist, den Gegner am 16 zu stetlen u. ihm einen empfindlichen Schlag beizubringen, so spricht diese Tatsache besonders für die geschickten Maß nahmen des leider## früh gefallenen Zührers, Hauptmann von Erckert. Wie schwer Simon Copper geschädigt sein muß, geht schon aus seinen Verlusten an Toten hervor. Vohl kaum jemals dürften in einem Gesecht gegen Hotten totten beim Gegner 58 Tote gemeldet worden sein. Leider ist es nicht geglückt, des Konitäns selbst habhaft zu werden, dem es wohl in der non den Kunitänen meist beliebten Art gelungen ist, sich rechtzeitig in Sicerheit zu bringen, während ein Teil seiner Orlogleute sich für ihn opferte. Der errungene Erfolg hat gezeigt, was unsere Schutztrnppe auch unter außetordentlichen Verpflegungsschwie rigkeiten zu leisten imstande ist. Bezeichnend ist, daß der Gouverneur nach einem eingegangenen Telegramm Wirtung des Siegeo noch höher einschätzt als sie schon nach den bisherigen Nachrichten eingeschätzt werden mußte. Uebersicht. Detmold, 23. Mörz. — Im Finanzausschuß der beyerischen Abgeordnetenkammer erklärte der Verkehrsminister v. Frauendor##fer: Durch Abwanderung des reisenden Publikums von der zweiten in die dritte und von der dritten in die vierte Klasse sei die Fahrkartensteuer und die Tarifreform so gut wie verurteilt Die Verhandlungen wegen einer Güterwagengemeinschaft würden zu einem günstigen Resultat führen, aber die Bahr verwaltungen müßten ihren Wagenrark vergrößern. — Das würchttembergische Justizministerium empfiehlt in einer Verfügung den Staatsanwaltschaften und Amtsanwalt schaften, in Strafsachen wegen leichterer Uebertretung in Er wägung zu ziehen, ob nicht je nach Ait und Bedeutung des Falles oder nach der Persönlichkeit des Beschuldigten die Ein forderung eines Vorstrafenverzeichnisses unterbleiben kann. — Minister Breitenbach hat an sämtliche preußisch hessische Eisenbahndirektionen einen Erlaß betreffend die weitere Beschäftigung der wegen Trunkenheit aus dem Betriebsdienst zu ennernenden Lokomotivbeamten ge richtet, in dem es u. a. heißt: Es bleibt bei meinem früheren Erlasse wonach ein trunkfälliger Lokomotivbeamter sofort un nachsichtlich aus dem Betriebsdienst zurückzu ziehen ist. Eine Ueberweifung in den Rangierdienst ist nicht angängig. Wenn es also, nicht möglich ist, den Beamten außerhalb des Betriebsdienstes, z. B. im Materialienver waltungs= oder stationären Maschinendienst weiter zu per wenden, erübrigt nur die Denstentlassung. Es kommt dann in Frage, den Betreffenden an geeigneter Stelle im Arbeitsver hältnis weiter zu beschäftigen. — Herzog Georg 11. von Meiningen, welcher augenblicklich mit seiner Gemahlin, Freifrau von Heldburg, auf Kap St. Martin bei Rentone weilt, feierte am 22. März sein vierzigjähriges Jubiläum als preußischer Gene ral der Insanterie. Herzog Georg ist gegenwärtig der älteste preußische Geueral der Insanterie. Er bekleidet übrigens denselben Rang auch in der sächsischen Armee. Herzog Georg vollendet in wenigen Wochen sein 82. Lebensjahr und ist der älteste regierende deutsche Fürst. — Der Bund vaterländischer Arbeitervereine, der zu Pfingsten in Hamburg gegründet wurde und nach schwerer Vor arbeit seit einigen Monaten durch seine Geschäftsstelle Berlin SI. 11 Hafenplatz 10 eine rege Tätigkeit entfaltet, hat nach zwei Richtungen hin Ersolge gehadt. Einmal haben alle Vereine, die bei der Gründung beteiligt waren, einen teils ehr erheblichen Zuwachs an Mitgliedern zu verzeichnen, fürs andere ist es. trotz schwierigster Verhältnisse gelungen, eine ganze Ansahl von neuen Vereinen ins Leben zu rufen und die Gründung anderer Vereine steht nahe bevor. Mau darf es auch als einen Erfolg des Bundeo betrachten, daß in unserer nichtsozialdemokratschen Arbeiterschaft die Abneigung gegen Ausstände immer mehr wächst. Gewiß ist der Grundgedanke des Bundes: Unter Treue zu Kaiser und Reich, Ablehnung von Klassenhaß und Klassenkampf und Aufrechterhaltung der Arbeiterrechte im vollsten Umsange den wirtschaftlichen Frieden zwischen Unter Bildungswesens. Als solchem sind ihm hunderte von heute noch im Heere dienenden Offizieren aks Prüflinge durch die Hände gegangen, die dem immer wohlwollenden alten Herrn eins dankbar verehrende Gesinnung bewahren. Reichstag und Presse. Frankreich. 20. März.(Drohende Generalaussperrung in Paris). Bei einem Bankett der Textilindustriellen hielt der Präsident des Syndikats des Baugewerbes Soulee eine Rede, in der den anwesenden Handelsminister um Schutz gegen den allgemeinen Arbeiterverband ersuchte, durch dessen zügellose Streithetzerei die Bautätigkeit seit Jahren fast ununterdrochen gestört wird. Wenn die Unternehmer von den Arbeitern, welche bedauer intherweise blindlings den Weisungen des revolutionären Brbetterverbandes gehorchen, nicht entsprechende Zugeständnisse ekhalten sollten, so wärden sie zu Beginn des Monats sämtliche Arbeiter aussperten. Der Handelsminister antwortete, er halte es in der Tat für notwendig einem so maßlos demagogischen Treiben entgegen zutreten. Dem„Echo de Paris“ zusolge würden, sells die Unternehmer ihre Drohung verwirklichen sollten, in Paris und Amgegend über 200 000 Arbeiter deschäftigungslos, Tages=Renigkeiten. Köln, 29. März. Ein Oberprimaner des Schillergymnasiums in Ehrenfeld hat sich aus Nummer über Richtbestehen des Abituriums in König sforst erscoflen. Der junge Mann war im allgemeinen ein äußerst begabter und strebsamer Schüler, dabei aber sehr ehr geizig. Da sein Vater, ein Kaufmann, sich um ihn gar nicht kümmerte, bewohnte der Schüler ein möbliertes Zimmer und bestritt durch Anterrichterteilen Schulgeld und Lebensunter halt. Am Mittag nach dem Eramen am vorigen Freitag hatte er in froher Laune sein Zimmer verlassen und war nach dem Königssorste gefahren. Hier dat er in einem Restourant acht Briess, darunter 2 an seinen Vater und einen an seinen Direttor geschrieben und ist dann bei Anbruch der Dunkelheit in den Wald gegangen, wo er die Jat ausführte. Seine Leiche wurde gestern abend gefunden. Slatz, 20. März. Ein surchtbares Verbrechen wurde in Wilisch bei Glatz von dem 72jährigen Stellenbesitzer Gebauer verübt. Gebauer, der seit längerer Jeit mit seiner Familie, besonders mit seinem verheirateten Sohuc, in Unfrieden lebte, zündete in der Nacht mehrere Bündel Stroh, die er vorher mit Petroleum getrankt hatte, an und warf ste auf die Betten, in denen sich seine Ehefrau sowie eine siebenjährige Enkeltochter und die Frau des jungen Gebauer besanden. Alle drei erkitten schwere Brandwunden; an dem Aufkommen des Kindes wird gezweiselt. Gebauer, der dann mit einer Axt auf seinen Sohn auf seinen Sehn eindrang, konnte nur mit vieler Mähe gebändigt werden. Frankfurt a. M. 29. Tarz. Das deutsche Kronprinzenpaar, das bekanntlich wegen des Preisreitens im Hoppodrom Frankfurt besucht, traf heute früh hier ein, begrüßt von Prinz und Prinzessin Friedrich Karl von Hessen. Als weitere Gäste der reitsportlichen Veranstaltung haden Prinzessin Biktoria, Prinz Adolf und der E rbprinz von Schaumburg=Lippe mit Gefolge im„Fürstenhof“ Wohnung genommen. Paris, 21. März. Im geste zu eröffneten Salon der Un abhängigen, weicher die extravaganten Werke der in den übrigen Ausstellungen abgewiesenen Künstler ohne Kritit aufnimmt, besanden sich mehrere geschmacklose Darstellungen des Deutschen Kaisers von einem polnischen Maler nemens Biegas. Diese Bilder sind auf Anord nung des Polizeipräfetten abends entfernt worden Der König von Sachsen ist zum Besuch seiner Tante, der Fürstin Leopold von Hohenzollern, am fürstlichen Hofe zu Sig maringen eingetrossen. Von dort wird der König seine Mittelmeerreise antreten Dao Nationaldenkmal aus dem Niederwald steht in diesem Jahre 25 Jahee. Es wurde am 28. September 1883 in Gegen wart ron Kailer Wilhelm 1. und sast der sämtlichen deutschen Bundesfürsten enshunk. Der Gedenktag wird in Bingen udem benachbarten Rüdesheim, das am Fuße des Riederwaldliegt, mit großen Festlichkeiten begangen werden. Die Vorbreitungen sind bereits im Gange. Peinz Joachim Albrecht von Preußen, der zweite Sohn des verstorbenen Regenten von Braunschweig, Prinz Albrecht von Preußen, erhielt bekanntlich den Abschied oone Erlaub nis zu mTragen der Uniform. Die fortgesetzten Beziehungen. die Prinz Joachim Allrecht von Preußen zu der Schauspieleri Marie Sulzer, jetzt verehelichte Baronin von Liebenberg. ge pflogen hat, sind die Ursache der Maßregelungen des Prinzen Der Prinz hat Berlin bereits— wuhrscheinlich mit Baronin Liebenberg= Sulzer— verlassen, um im Auslande als unab hängiger Mann zu leben. Die Affäre, die vor ca. 1¼ Jahren begann, endigte vorläufig mit der Versetzung des Prinzen nach Afrika. Die Beziehungen zu der Varonin dauerten aber nach seiner Rückkehr fort. Durch das damalige Einschreiten de Kaisers veranlaßte der Prinz die Verehelichung seiner Ge liebten mit dem Wiener Baron Liebenberg. Prinz Joachinn Albrecht trug sich mit Heiratsgedanken und wollte auf diesem Wege aus der bürgerlichen Marie Sulzer eine Adlige machen Dieser Eheschließung folgte ein wenig angenehmes Nachspiel da der junge Ehemann für seine„Tat“ nicht genügend hono riert wurde. Marie Sulzer ist von Liebenberg noch nicht ge schieden. Der in Berliner Lebekreisen sehr bekannte Prinz setzte nach seiner Rückkehr aus Afrika seine Beziehungen zu der Baronin sofort wieder fort allerdings unter strengstem In kognito bis er jetzt nun vollständig beim Kaiser in Ungnade gefallen ist. Bezüglich des Ausscheidens des Prinzen Joachim Albrecht aus der Armee glaubt die„Ins.“ aus bester Quelle noch mitteilen zu können, daß die vorgesetzte Behörde— das Oberkommando der Schutztruppen— das Abschiedsgesuch des Prinzen mit dem Antrage um Belassung der Uniform weiter gegeben hatte, was aber vom Kaisenr abgelehnt wurde. In unterrichteten Kreisen nimmt man allgemein an, daß die Ein reichung des Avschiedsgesuches des Prinzen mit seinem Entschluß, die Baronin Liebenberg zu heiraten, zusammenhängt Diese Absicht hat der Prinz jedensa“", erst v. nicht langer Zeit kundgegeben, denn noch zur Parolea#sgabe zu Kaisers Geburtstag besand er sich im Gesolge des Kaisers, wo er durch seine Uniform(Waffenrock der Schutztruppe mit dem Orangeband des Schwarzen Adlerordens) und durch seine Liebens würdigkeit und Heiterkeit allgemein aufsiel. Man nimmt an, daß der Prinz auf Titel und Würden verzichten wird. um die Baronin zu heiraten, die jedenfalls auch pekuniär eine glän zende Partie machen würde. Ihr zukünftiger Gatte hat nämlich, abgesehen von seinem sonstigen Privateinkommen, unlängst von seinem Großvater, dem verstorbenen Herzog Ernst 1. von Sachsen=Altenburg, nicht weniger als 5½ Millionen geerbt. Wahrscheinlich wird sich der Prinz auch einige Zeit lang in Deutsch=Ostafrika aushalten, wo sein Vater Plantagen erwarb, die er seinem ältesten Sohne, dem Prinzen Friedrich Heinrich, vermachte. Bei seinem letzten Aufenthalt in Deutsch und vernünftig und wird sich durchringen.— In praktischer Be ziehung hat der„Bund“ bereits eine Versicherung gegen plötz liche und schwere Anfälle in der Familie der Mitglieder, und eine Krankengeldzuschußkasse tritt mit April ins Leben. Versicherung gegen unverschuldete Arbeitslosigkeit(gegen Terto rismus) ist ein serneres Ziel des Bundes. Der Arbeitsnachweis des Bundes hat bereits seine Zentrale in Belin und knüpft Verbindungen an über das ganze Reich. Zu wenig bekannt ist es noch, daß auch einzelne Arbeitnehmer, also nicht nur Lohn=, sondern auch Gehaltvempfänger. Mitglieder des wiesen und ihm gedankt für so manchen Gefallen, den er ihm Bundes werden können und zwar durch Einsendung von 2.40 nehmern und Arbeitern nach Möglichkeit zu pflegen, kerndeutsch; Südwestafrika, wo ihn die Baronin Liebenberg In SwakopArwiesen. V. Mark an die obengenannte Geschäftestelle oder durch Abonnemund empfing. war der Prinz teils dem Gouvernement attachiert, teils befand er sich bei den Truppen. Der jetzige Kommandeur des Nordbezirks der Kolonie, Major Märker, zeigte ihm damals dis Schlachtfelder und war sein Führer. Die„Lustige Witwe“ in der Heimat. Leharo bekannte Operette, die schon in Agram und Triest bei slawischen Zuhörern wegen angeblicher Beleidigung der Montenegriner kleine Theaterskandale hervorgerusen hatte, gab jetzt auch in Serajewo Anlag zu großen Demonstrationen. Je näher sie ihrer Heimat rückt, desto weniger Sympathie scheint die lustige Dame zu finden. Es entstanden Ansamm. lungen vor dem Theater, die durch berittene Wachen zerstreut werden mußten. Die Menge zog mit Hochrusen auf König Peter und servische Lieder singend durch die Straßen, und es kam zu wiederholten Zusammenstöben mit der Polizei. Fünfzehn Personen, darunter zwölf serdische Studenten, wurden verhaftet. Unsere Dorfkirchen. Wir haben in deutschen Landen Kleinodien der Baukunst, die viele von uns nicht kennen und haben sie doch jahraus, jahrein vor Augen. Ich meine unsere lieben, alten köstlichen Dorfkirchen. Wie, die alten einfachen Kirchen ohne Schmuck, ohne einen geschichtlichen Stil, die nicht gotisch, nicht romanisch sind, sollen Kleinodien sein? Ja, und gerade weil sie so einsach sind, ohne Schmuck und Zier, weil sie weder gotisch noch romanisch sein wollen, darum sind sie so köstlich für den, der Auge und Herz der schlichten Schönheit öffnet. Ich will nicht den geschichtlichen Stilarten ihre Schönheit absprechen. O nein! Alle romanischen und gotischen Kirchen, die in der Zeit erbauk whuen als diese Baustile entstanden und in sich auswuchsen, reden eine gewaltige, Herz und Gemüt ergreifende Sprache zu uns. Aber verachtet um der gewaltigen Dome willen nicht unsere lieben Dorfkirchen. Sie haben ihre eigene Schönheit. Welgcher echte Musikfreund würde die köstlichen, einfältigen Volkslieder gering schätzen, weil es Oratorien gibt? So ists auch mit den Kirchen. Solch eine schlichte Dorfkirche ist wie ein inniges Volkslied, ungekünstelt und einfältig. Die großen romanischen und gotischen Dome aber sind da: kunstvollen Oratorien gleich. Laßt uns aber auch von den alten Dorfkirchen lernen! Die früheren Baumeister bauten einsach und bescheiden, woll ten nichts anderes bauen als ein Gotteshaus im Dorse. Wir aber wollen etwas vorstellen, was wir gar nicht machen können. Wir protzen auch mit unseren Cotteshäusern. Es ist erschrecklich! Pfeiler bauen wir aus Backsteinen und bemalen sie, als wären es Sandsteinquadern. Sotisch sollen unsere Kirchen sein als ob wir modernen Menschen noch den Geist der Alten hätten. Denn aus dem Geiste der damaligen Zeit sind Baustile entstanden. Wir sind andere Menschen, wir sind nüchterner, lassen den Verstand mehr walten als das Gefühl. Deshalb muß auch naturgemäß alles, gas wir machen, nüchterner, fachlicher sein, als die Werke früherer Zeiten. Wollen wir aber in der Weise der Alten bauen, so wirken unsere Bauwerke tot und kalt. Die Formen bilden wir nach, ängstlich genau, aber es fehl das ursprüngliche Leben. Die Alten haben sich auch nicht sklavisch an ein Muster gehalten, sondern sie haben frei geschaltet mit den in ihrer Zeit gebräuchlichen Bausormen, die ein Ausfluß ihres inneren Lebens u. Empfindens waren. Wurde aber in irgendeinem Dörflein eine Kirche gebaut, so schufen die einheimischen Bauleute aus der landesüblichen Bauweise heraus das Gotteshaus und holten sich ihre Vorbilder nicht aus einer längstvergangenen Zeit oder aus einer fremden Gegend. So sind die wunderlieblichen Kirchlein entstanden, ein Schmuck der Landwirtschaft weil sie in die Landschaft passen. Ich wollte, ich könnte den Lesern all die lieben Kirchlein in Bildern vorführen! Aber wer ein Gefühl für schlichte Schönheit hat, wird schon von selbst auf sie achten und sich an ihnen freuen. Wer kein Verständnis dofür hat und auch keins gewinnen will, dem ist auch durch Bilder nicht zu helfen. Dem geht aber eine Fülle edelster und feinster Genüsse verloren. Solch ein Mensch wird auch ferner ruhig zusehen, wenn die schlichte Schönheit unserer Kirchen erbarmungslos zerstört wird, wie es leider so oft geschieht. Da sieht man z. B. Fachwerkkirchen die inwendig ausgemalt sind, als wären sie aus mächtigen Sandsteingundern erbaut. u. als wären die Wände unten herum bis zu 1 Reter Höhe mit Teppichen behangen. Ja, das„nach etwas aussehen sollen“, die lügnerische Protzerei, das ist der Fluch unserer Kultur. Die Lüge scheut sich selbst nicht vor dem Altare, oder sind künstliche Blumen aus Papier, Siech und Draht keine Lügen? Ich sage, es sind zu Körpern gewordene Lügen! Aber wie oft findet man sie noch auf den Altären, wo wir doch nur die vollc blühende, grünende, duftende Natur hineinzugreisen brauchen. Jeden Sonntag ein frischer Strauß auf dem Altar, im Winter ein gerüner Tannen= oder Stechpalmenzweig, wie lieblich und schön! Wem das aber zu mühsam ist, der lasse allen Blumenichmuck weg. Schmuck ist nicht nötig auch nicht im Gotteshause, aber Wahrheit ist nötig, vor allem im Gotteshause. Können wir die großen Fehler an unseren Kirchen nicht ändern, so laßt uns die kleinen wenigstens beseitigen. L. Bünger Stadt und Land. Detmold. 23 März. * Im Fürstlichen Schlosse sand am Donnerstag um 5 Uhr ein Teeabend statt, zu dem außer dem Hofstaat verschiedene Mitglieder der Oper und des Schauspiels geladen waren. Se. Durchsaucht und Ihre Hoheit unterhielten sich sehr ledhaft und huldvoll mit den Damnen und Herren. Mehrere Vorträge beklamatorischer und musikalischer Art schlossen den Abend.— Am Freitag abend, während der Vorstellung von„Orpheus in der Unterwelt", ließ Se. Durchlaucht der Fürst durch Herrn Hofniarschall Graf Rittberg der Frau Ziebe einen prachtvollen Kranz als Zeichen seine Anerkennung reichen. * Der Landtag hat am Sonnabend die Regierungsvorlage betr. Bau eines neuen Regierungsgebaudes abgelehnt: er will die Angelegenheit dem nächsten Landtag überlassen. Auch der Kommissionstantrag. die Regierung zum Ankauf des Platzes zu ermächtigen, wurde abgelehnt. Näheres morgen. Nächste Sitzung heute Nach mittag 4 Uhr. * F r ü h l i n g s a n s a n g. N i c h t n u r k a l e n d e r m ä ß i g, n e i n, w i r k lich und wahrhaftig, der Frühling ist da. Endlich nach langem Kampf mit Schnee und Eis und Sturmgebraus ist der Sieg errungen; milde Lüfte wehen, lachend schickt die Sonne iine warmen Strahlen über die Fluren, und unter lindem Auche zauchzt alles auf und wird wieder jung. Vogelsang. Knospen und Blühen, frohe Hoffnungen erfüllen die Welt, nun muß sich ja alles, alles wenden. Was will da noch ein gelegentliches Unwetter bedeuten! Die Zeit ist da, wo man wieder freier zum Wanderstab greisen kann, um hinaus zu ##lgern in die herrliche Natur. * F ü r s t l i c h e e T h e a t e r. H e u t e f i n d e t d i e 3. u n d l e t z t e n A u f führung von August Memolers neuer Oper„Der grobe Märker“ statt und wir weisen auf diese Vorstellung nochmals besonders hin.— Herr Kapellmeister Heyde dirigiert. - Für das am Diensrag stattfindende einmalige Gastspiel des Köngl. preuß. Hofschauspielers Herrn Rudolf Christians gibt sich bereits lebhaftes Interesse kund; gibt es doch, den bedeutendsten Voorivant der deutschen Bühne kennen zu lernen und niemand sollte sich diesen besonderen Kunstgenuß entgehen lassen. Herr Christians ist zugleich der bestbezahlteste deutsche Schauspieler; der Künstler bezieht eine Gage von 48000 Mk. Mit der Rolle des„Conrad Bolz“ in Freytags Musterlustspie:„Die Journalisten“ hat Herr Christians überall große Triumphe geseiert und es ist erfreulich, daß wir den Künstler gerade in dieser Paraderolle sehen werden.— Das Gastspiel findet trotz der hohen Kosten im Abonnement und bei gewöhnlichen Preisen statt, und man darf wohl erwarten, daß die Theate rleitung am Dienstag ein ausverkauftes Haus vorfinden wird.— Die nächste Vorstellung ist am Donnerstag * In das Handelsregister ist die Firma Dampfziegelei Herberhausen, Gesellschaft mit beschränkter Haftung, mit dem Sitze in Deimold, eingetragen: Gegenstand des Unternehmens ist die Fabrikation, sowie der Einkauf und Verkauf von Ziegelsteinen und Baumateralten. Das Stammkapital der Gesellschaft beträgt 20(00 A. Geschäfteführer sind der Hosmaurermeister Fritz Baumann zu Deimold und der Maurermeister August König daselbst. Jeder der Geschäftsführer ist zur selbständigen Vertretung der Gesellschaft und Zeichnung der Firma besugt. Die Dauer der Gesellschaft währt bis zum 1. Auril 1920. * Militärisches. Gestern, am 22. März, dem Geburtstage Kaiser Wilhelms I., wurden nach einer pietätvollen Gepflogenheit, die Kaiser Wilhelm II. mit der 100jäbrigen Wiederkehr des Geburtstages seines Großvaters ausgenommen hat, besondere große milltärische Veränderungen veröffentlicht. Für die diesige Gegend kommen in Betracht Oberst z. D. von Winterberger in Detmold, zuletzt Kommandeur der öher, ist zum Kommandeur des Landwehr Bezirks Frankfurt a. M. ernannt.— Der Komman deur der 79. Insauterie=Brigade Generalmajor von Gerstein=Hohenstein in Padervorn ist zur Disposttion gesteklt unter Verleihung des Charakters als Weneralleut= nant.— Oberst Rasalski, Kommandeur des Insanterieregiments Nr. 15, ist zum Generalmajor befördert und zum Kommandeur der 79. Insanterie-Brigade ernannt.— Major z. D. Trebst, Bezirksoffizier in Bielefeld, mit der Erlaubnis zum Tragen der Uniform des Insauterie=Regiments Nr. 70 von seiner Dienststellung enthoben. * D i e S t r a f k a m m e r v e r u r t e i l t e d e n F ü r s t l i c h e n Max Quentin am Sonnabend wegen unbefugter Führung des Doktortitels zu einer Geldstrafe von 20 4 und zur Tragung sämtlicher Kosten zweier Justanzen. Herr Qu. hatte nach Einleitung des gerichtlichen Verfahrens sich des bekanntlich aus Amerika bezogenen Titels in einem Zeitungsinserat bedient. Wie Herr Qu. uns mitteilt, will er Revision einlegen. * Lehrerinnenprüfung. In der vorigen Woche haben 11 Zöglinge des hiesigen Seminars das Examen in Mün. ster bestanden. * Der Evangelische Männer= und Jünglingsverein seierte gestern sein 84. Jahresfest. Eröffnet wurde die Feier durch einen Festgottesdienst in der lutherischen Kirche. Herr Pastor Peters aus Salzuflen legte mit eindringlichen Worten seinen Zuhörern die Bedeutung des Festes aus Herz. Die Hanptfeier begann nachmittags 4 Uhr im Ev. Vereinshause. Hier wechselten schön vorgetragene Lieder mit Deklamationen ab. Der Kreispräses, Herr Pastor Held=Lemgo konnte nicht, wie beabsichtigt, die Festrede halten, da er an einem Kirchenkonzert in Lemgo mitwirken mußte. Deshalb hatte Herr Pastor Tölle aus Oerlinghausen diesen Teil des Programms übernommen und seiner Ansprache den Text zu Grunde gelegt: Heilig ist die Jugendzett. Den Haupt= und Glanzpunkt deo Festes bildete die Ansprache des Gründers und langjährigen Leiters des Vereins. Nach dreijähriger Pause stand Herr Postsekretär Fuß zuerst wieder an jener ihm so teuren Stätte. Bewegte Worte waren es, die dieser alte Beteran und Vorkämpfer der Jünglingsvereinssache an„seine lieben Jünglinge“ richtete. Herr Fuß erzählte uns, wie am 4. März 1874 in einem Gartenhäuschen am Hornschen Tore der Verein gegründet sei. Vier Jahre später zog der Verein nach seinem neuen Heim am Wall graben. Mit dem Wachsen des Vereins wurde aber auch dieses Heim zu klein. Prinz Adolf legte den Grundstein zu dem jetzigen Vereinshause und Weihnachten 1897 konnte der Evangelische Männer= und Jünglingsverein in seinem eigenen stattlichen Hause feiern. Herr Sekretär Fuß bob besonders hervor, daß 200 Fuhren Steine von den Landwirten geschenkt und nach der Baustelle gratis gefahren seien. 25000 Backsteine wurden von den Ziegeleibesitzern geschenkt. Auch viele, viele Hände waren willig durch Geldspenden den Bau des Hauses zu fördern. Von den Gründern des Vereins leben nur noch zwei Personen.— Herr Taubstummenlehrer Brokschmibt meinte, er wolle nicht unerwähnt lassen, daß es gerade Herr Fuß gewesen sei, der so viele Herzen willig gemacht habe für den Bau des jetzigen schönen Vereinshauses. * Vom Hermannsdenkmal. In den„Schleswiger Nachr.“ lesen wir: Die dänische Gewaltherrschaft, welche schwer auf Schleswig lastete und dort große Unzufriedenheit hervorrief, wurde in Holstein nicht ganz so rücksichtslos geübt, doch riefen verschiedene Ausfälle auch hier energischen Widerspruch hervor. So die Einführung der dänischen Reichsbankwährung, durch die das Land in Ermangelung größerer Geldstücke mit kupferner dänischer Scheidemünze, den Reichsbankschillingen— im Volksmund„Note“ genannt— überschwemmt wurde, die aber bei der Bevölkerung einer liebevollen Aufnahme sich durchaus nicht erfreuten. Als nun der Bildhauer v. Bandel in Hannover sein Hermanns=Denkmal bei Detmold begonnen hatte und zur Unterstützung des genialen hochherzigen Werkes Sammlungen in deutschen Landen veranstaltet wurden, benutzte der holsteinische Humor die Gelegenheit, die verhaßten Bankschillinge loszuwerden. Man sammelte sie und schickte sie„sackweise“ in v. Bandels Werkstatt, damit sie für das Denkmal Verwendung fänden. So mußte Dänemark mit seinem Gelde, das zur Schädigung eines deutschen Volksstammes dienen sollte, das Denkmal deutscher Kraft und Tapferkeit in dem Teutoburger Walde fördern helfen. * Ueber das Gastspiel des Herrn Christians am morgigen Abend wird uns noch geschrieben: Ein Ereignis allerersten Ranges bringt uns das Gastspiel des Herrn Christians. Wo immer dieser beste Bonvivant der deutschen Bühne erscheint, füllen sich die Häuser. Gute Bonvivante sieht man auf der Bühne selten, es hat ihrer nur wenige gegeben die für dieses Fach die angeborene, herzgewinnende Liedenswürdigkeit, die unvergleichliche Leichtigkeit des Tones und echte Lebenslustigkeit mitbringen. Unvergeßlich sind in der Beziehung Carl Sonntag, Carl Mitell, unvergeßlich besonders für unser Theaterpublikum Albert Below(wei erinnert sich nicht seines Beilchenfressers, seines Reif, seines Curt v. Felsen?). Und nun kommt Christians, kommt als Bolz, als Bonvivant aller Vonvivants, seiner ersten und besten Glanzrolle. Diesen Hochgenuß sollte sich niemand in Stadt und Land entgehen lassen, es wäre doch bedauerlich, wenn auch nur eine Lücke morgen abend im Theater vorhanden wäre. Hinzu kommt, daß man Freitags Journalisten als das Lustspiel bezeichnen kann, das klassische das Muste iustspiel. Die vom Dichter so fein geschaffenen, aus dem Leben gegriffenen Figuren sind sämtlich in guten Händen, sodaß das Stück nach jeder Richtung hin unter einem glücktichen Stern sich abspielen wird. Alé Bolz haben wir hi üb gens s. Z auch den großen Mitterwurzer gesehen. * A u s d e r S e n n e. D i e K a v a l l e r i e d i v i s i o n C, d i e i n diesem Jahre beim 7. Armeekorps aufgestellt wird, übt auf dem Truppenübnugsplatze in der Senne. Die Zeit, in der die Division übt, wird voraussichtlich Ende Juli Anfang August sein. Die Führung der Division wird der Inspekteur der 3. vallerie=Inspektion in Münster Gesteralleutnant v. Falkenhayn führen, in dessen Inspektionsbezirke die Division aufgestellt wird, falls nicht vom Kaiser besonders ein Führer bestimmt wird. Die Division besteht aus den Schleswiger und Wandsbecker Husaren vom 9. Armeekorps, den Lüneburger Dragonern und den Braunschweiger Husaren vom 10. Armeekorps, den Hofgeismarer Dragonern und den Kasselschen Husaren, sowie der Reitenden Abteilung des Feldartillerie=Regiments Nr. 11 vom 11. Armeekorps und der MaschinengewehrAbteilung Nr. 7 vom 3. Armeekorps. Salzusten, 21. März. Der Kreistag des Landkreises Bielefeld hält am kommenden Mittwoch eine Sitzung ab. Auf der Tagesordnung steht u. a.: Aufnahme einer Anleihe für die Grunderwerbskosten zum Bau einer Kleinbahn von Bielefeld nach Eckendorf in Höhe von 195334 Mk. bei der Kreisparkasse gegen 4½ Proz. Zinsen und 1 bis 1¼ Proz. Tilgung a Stelle der bereits genehmigten Anleihe zu 4 Proz. Zinsen und 1 Proz. Tilgung. * S a l z u f l e u, 2 3. M ä r z. Z u r B e s i c h t t z u n g d e r V i l l a Strunk, welche für den hiesigen Badeaufenthalt der Fir lichen Familie im Juni d. J. in Aussicht genommen ist, traf Se. Durchlaucht der Fürst Sonnabend nachmittag gegen 3½ Uhr im Automob l hier ein. und fuhr nach ungefähr halbstündigem Ausenthalt zum Kurpack zur Besich. igung der dortigen Neuanlagen. * Salzuslen, 23. März.(Besizwechsel.) Die Gestwirtschaft des Herrn A. Seppmann, Herforderstraße, zing ür den Preis von 34.500 M. in den Besitz des bisherigen Pächter“ Herrn Pilsticker über.(A. A.) * Schotmar, 22. März. Der Landwirt Heinrich Greveshöner Nr. 11 in Ahmsen beabsichtigt: 1. den an seinem Hose entlang und 25 Meter vor seiner Einmündung auf den Kommunalweg von Ahmsen nach Schötmar schräg über den Hof führenden öffentlichen Fußweg(Schulweg von Biemsen na chAhmsen) Ktbl. 1 Parz. 217 derart zu verlegen, daß er in gerader Richtung an der Grenze zwischen seinem und dem Riederhaus'schen Gehöfte entlang auf den genannten Kommunalweg führt. 2. den össentlichen zwischen den Grevenhönerschen Grundstücken Ktbl. 5 Parz. 98 und 99 hindurch führenden Fußweg Stbl. 5 Parz. 310 u. den nicht mit einer Parzellennummer versehenen uneingesteinten über die Grevenhöner'schen Grundstücke Klbl. 5 Parz. 83 und 374=84 auf den Weg Parz. 309 dieses Kartenblattes führenden Fußweg, diesen, soweit er die Parzellen 83 und 374=84, durchschneidet, eingehen zu lassen. Die Wege llegen in der Bauerschaft BiehmsenAhmsen. Elwendungen gegen dieses Vorhaben sind bis spätestens zum 30. April 1908, mittags 12 Uhr beim Verwaltungsamt vorzubringen widrigenfalls dem Vorhaben Greveshöner stattgegeben werden soll. Die zu II erwähnten Wege werden dann gegen den öffentlichen Verkehr geschlossen werden. e0= Schötmar, 23. März. Am vergange. n Freitag abend hielt der Vorschuß=Verein Schötmar seine Geueralversammlung ab. Nach dem Geschäftsbericht wurde das vergangene Jahr mit 91 Mitgliedern eröffnet, denen sich 20 Genossen anschlossen, ausgetreten sind 3 Mitglieder. Am 31. Dezember v. J. zählte der Verein 108 Mitgleder mit einer Haftsumme von Mk. 82 200. Der Umsatz betrug 493166,75 Mk. Das ist 217921,40 Mk. mehr wie im Vorjahre. Auch das Spareilagenkonto weist eine erfreuliche Zunahme auf. Am 1. Januar verfügte der Verein über 43513,89 Mk. Depositen, während dieses Konte am 31. Dezember 71 851,17 Mk. erreichte. Das VorschußKonto ist von 106 Darlehen mit 62545,00 Mk. auf 106077,00 Mk. gestiegen. Wechsel wurden im vergangenen Jahre für 118457,45 Mk. diskontiert. Der Reingewinn wurde in der vom Aussichtsrat vorgeschlagenen Weise verteilt und zwar 5% Dividende 1518.88 Mk. Reservesonds 250,00 Mk. Spezialreservefonds 450,00 Mk., auf neue Rechnung vorzutragen 148,64 Mk. Danach beträgt die Gesamtreserve 1643,78 Mk. Die nach dem Statut aus. geschiedenen Aufsichtsratmitglieder wurden wiedergewähll. Wenn der Verein trotz der allgemeinen schwierigen Geldverhältnisse des vergangenen Jahres, durch die fast das ganze Jahr hindurch der amtliche Zinsfüß eine Höhe behielt, unter der das gesamte Wirtschaftleben schwer zu leiden hatte, allen an ihn gestellten Anforderungen gerecht werden konnte, so beweist er hierdurch, welch segenspendendes Institut der Selbsthilfe er ist. * Lemgo, 22. März. Das Ehepaar Fritz Sprang, Schuhstraße, feierte vorgestern das Fest der silbernen Hochzeit. Wir gratulieren nachträglich bestens Lage, 22. März. Zu dei im Handelsregister eingetragenen Firma. Lippische Ziegeleivereinigung in Lage ist vermerkt. Das Grundkapital ist laut Verhandlung vom 14. März 1908 auf 27000 Mk. erhöht. * Blomberg, 21. März. Der Stadtrentmeister Franke, welcher seit einiger Zeit erkrankt ist, hat dem Vernehmen nach sein Amt niedergelegt. Ueber die Wiederbesetzung der Stelle, welche z. Z. von dem Amtssekretär a. D. Maretzky wahrgenommen wird, soll bereits in einer am nächsten Dienstag stattfindenden Sitzung der städtischen Kollegien Beschluß gefaßt werden.—.—(B. A.) e§= Helpup, 22. März. Zu dem Berichte über die Einweihung der Kirche in Helpup sind noch einige Berichtigungen nachzutragen. Der Text der Weiherede des Generalsuperintenden Weßel war das Bibelwort:„Wie heilg ist diese Stätte! Hier ist nichts anderes, denn Gotteshaus. Hier ist die Pforte des Himmels". Bei dem gemeinsamen Mittag=Essen folgte auf das Tischgebet nicht der Toast auf die Gemeinde Helpup, sondern zunächst ein vom Generalsuperintendenten gesprochenen Toast auf den durchlauchtigsten Fürsten mit dreimaligem von den Versammelten begeistert aufgenommenen Hoch auf den Landesherrn. Pastor Müller in Telpup toastete nicht auf die Gemeinde Oerlinghausen, sondern auf das Fürstliche Staatsministerium, das Konfistorium und die Landessynode als auf diejenigen Stellen, die durch ihr Entgegenkommen die Gründung der neuen Kirchengemeinde ermöglicht und kräftig gefördert hätten. s. Leopoldsthal, 22. März. Der Schweinever sicherungsverein hielt heut: in der Schule seine diesjährige Generalversammlung ab. Der Rechnungsführer Lehrer Hag meister verlas den Jahresbericht. Das vergangene Jahr in für uns gut verlaufen. Es waren versichert 217 Schweine. Die Einnahme betrug 238 87 M., Ausgabe 255.70. Bestand 28.17 M. Der bisherige Vorstand wurde einstimmig wiedergewählt: Lehrer Hagemeister, H. Schäfer, H. Schmidtmeier, Görmann, Husemann. Aus der Nachbarschaft. a Lippstadt, 19. März.(Ballon niedergegangen). In der Nähe unserer Stadt ist heute nachmittag gegen 3 Uhr der Ballon„Segler“ des Niedersächsischen Vereins für Luftschifffahrt niedergegangen. An der Fahrt hatten sich zwei Herren und zwei Damen beteiligt. * Osnabrück, 21. März. Die städtischen Kollegien beschlossen, der Frage der Theaterunion mit Münster vorläufig nicht näher zu treten Letzte Nachrichten. Verlin, 23. März. Der Lokal=Anzeiger meldet, daß der Raubmörder Sternickel, der längere Zeit in der Provinz Sachsen und in der Altmark verfolgt wurde, nun mehr in Glüde verhaftet sei. Bestätigung dieser Nachricht liegt jedoch noch nicht vor. Stuttgart, 23. März. Die Beerdigung des Geheimrates Professor Zeller fand gestern unter Teilnahme vieler Gelehrter und sonstigen großen Trauergesolges statt. Als Vertreter des Kaisers war drpreußische Gesandte erschienen. Der Kaiser hatte einen prächtigen Kranz gesandt. Koblau, 23. März. Bei dem Abbruch eines eiten Hauses entdeckte ein Maurer einen harten Gegenstand, der, als er untersucht wurde, explodiertr. Der Maurer wurde in Stücke zerrissen, ein zweiter schwer verletzt. Der Spreugstoff bestand aus Dynamit. Gesterden: Else Tappe, 13½ Jahre, in Lemgo; Beeidigung Moutag nachw. 4 Uhr.— 16 Jahre, in Lemge; Beerdigung Dienstag nachm. 4 Uhr. Wetter=Nachrichten. Detmold, 23. März. Wetterbericht der Wetterdienststelle des metebrolegischen Obseroateriums zu Nachen. Nach starkem Anwachsen des Windes morgen trüde mit Recenfällen; windig; nachts wärmer. London: Schön. Hamburg: Schön. Die Zutterdose kann trotz der teuren Zeiten stets gefüllt seinwenn in jedem Haushalt nur „Mohra“ Delikatess-Margarine an Stelle von Naturbutter verbraucht wird. Alleinige Pabrikanten: A. L. Mohr. Aktiengesellschaft Altona-Bahrenfeld. Th. Storch Kangechr. Detmold Langestr. 69 MannfakturModewaren- u. Koufektions-Geschäft. Eingang der Frühjahrs- und Sommer-Neuheiten. N3. 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Der Magistrat: Dr. Höland, Oberbürgermeister I. Schlingmann Nachtg. Bruchstrasse 30 Detmold Fernsprecher 28 Zilligste Bezugsquelle für Fren Küchengarnituren Gebrauchsgeschirr Füt Kaffeeservice Waschgarnitur Tafelservice Küchengarnitn Todes-Anzeige. Heute abend gegen 6 Uhr entschlief sanft im festen Glauben an seinen Erlöser, mein lieber Mann, unser fürsorgender Vater, Schwiegervater und Grossvater, der Schmiedemeister S. Kluckhuhn im fast vollendeten 70. Lebensjahre. Um stilles Beileid bitten Die trauernden Hinterbliebenen. Grastrun. 20. März 1908. Die Beerdigung sindet am Dienstag, den 24. März, nachmittags 4 Uhr statt. Todes-Anzeige. Gestern abend 7 Uhr entschlief nach kurzen Leiden unser lieber Vater der Leibzüchter Gelegenheitsposten Einfriedigungs in Teppichen, Gardinen u. Tischdecken gelangen von Dienstag morgen 8 Uhr an zum Verkauf. 100 Teppiche(“ imit. 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