Lippische Tages-Zeitung General-Hnzeiger für das Fürstentum Lippe. Bezuasvreis: in Detmold u. durch die Vertretungen: 50 Pfg. für 1 Monat. durch die Post: ¼ Jahr .50 Mi und 42 Pfa. Bestellgeld, für 2 Monate 1 Mt. u. 28 Pfg, Testellg, für 1 Monat 50 Pfg. ie Bestellgeld. Anzeigen: aus Lippe 12 Pfg. die Petitzeile, amtliche u. Familienanzeigen Reklamezeile 60 Pf. Beilagen(umsonst): 1) Lipp. Familienfreund 6)W u. 14 Pfg. Bestellgeld. Anzeigen## 15 Pfg., auswärtige 18 Pfg., Reklamezeile 60 Pf..„ 2) Lipp Ziegelei=Anzeiger, 3) Landwirtsch. Ratgeber, 4) Wandkalender, 5) Sommer=, Zinterfahrplan Rotationsdruck u. Verlag: Willy Bruder, Detmold. Hornschestraße 30, Fernsprecher 14. Vertretungen in: Salzuslen, Lemgo, Lage, Blomberg, Horn, Barntrup, Schwalenberg; ferner in fest allen Ortschaften der Aemter Detmold, Schötmar, Oerlinghausen, Lage, Horn, Brate, Hohenhausen, Barenholz, Sternberg= Barntrup, Blomberg, Schieder, Schwalenberg; zusammen 100 sarenholz, Sternberg= Barn Vertretungen.— Die„Lippische Tages=Zeitung" erscheint ochentag. N. 26. Verantwortlicher Redakteur: Willy Bruder, Detmold. Detmold, Sonnabend, den I. Februar 1903. Telegramm=Adresse: Tageszeitung, Detmold. 13. Jahrgang Zum Sonntage. Text: Röm. 3. 29: Ist Gott allein der Juden Gott? Ist er nicht auch der Heiden Gott? Ja freilich, auch der Heiden Gott. Während seines ganzen Erdenlebens hat Christus Duldung bewiesen. Er schämte sich nicht, mit Heiden freundlich umzugehen und Samariter zu ehren, obgleich sie von allen Juden verachtet und gehaßt wurden. Diese Duldung haben die Apostel geübt, denn sie gingen in alle Welt und wandelten unter Juden und Heiden. So verachte auch du niemand um seiner Religion willen, denn seine Religion ist für ihn eine Wahrheit, die ihm wohl tut und zu Gutem leitet, eine Ueberzeugung, die er von seinen Vätern erbte, wie du die deinige ererbt hast. Einst, wenn der Traum des Lebens entflohen ist, wenn der Tod uns die Geheimnisse der Ewigkeit entschleiert hat, wenn unser Geist verklärt die Wahrheit heller sch iut, wird der Irrende seines Irrtums gewahr werden. Aber Gott wird den Irrenden nicht wegen Meinungen verdammen, in denen er durch göttlichen Ratschluß geboren und erzogen ward. Habe daher Ehrfurcht vor den gottesdienstlichen Gebräuchen sremder Religionsgenossen und entehre sie nicht itwa durch Spott über Dinge, die dir im fremden Gottesdienst auff=llend sind. Wür dest du nicht ebenfalls empört sein über den Unverständigen der es wagte, die Feierlichkeiten und Gebrauche deiner Kirche zu verspotten? Jede Religion ist zu achten, denn alle Religion ist ein Pfad zu Gott und Weihe der Seelen zur Ewigkeit. Wenn der Juoe in den Synagogen das Wort des Gesetzes vernimmt, wenn der Bekenner des Korans nach morgenländischer Sitte vor Gott anbetend daliegt und mit seiner Stirn den Staub des Erdbodests küßt, ja selbst wenn de: Heide sich an betend vor der aufgehenden Sonne oder vor der wetterleuch tenden Wolke des Himmels wie vor Gottheiten n#derwirft— er verehrt Gott nach seiner Weise. Trotz seines Iertums steigt dennoch das heiße Gebet seines Herzens über den rauschenden Baum, über die blitzende Wolke über die strahlenden Gestirne zu Gott dem Allmächtigen und Allwisienden, der auch das Lallen seines unmündigen Kindes hört und gerne hört. Bekehren sollen wir die Irrenven wohl von ihrem Jertum, das ist Christenpflicht; den Missionsbefehl hat uns Christus ois Vermächtnis hinterlassen; aber kränken, verspotten, verfolgen sollen wir niemand, um seines Glaubens willen. Religiens duldung ist aber nichts zu verwechseln mit Religionsgleich gültigkeit, worüber wir in der nächsten Betrachtung sprechen wollen. Die Religion soll die Herzen der Menschen nicht von einander scheiden, sondern nur fester verbinden. ziöse Corrispondanza Romana veröffentlicht nun einen Artikel nach dem die Ausführungen Ehrhardts in vatikanischen Kreisen Anstoß erregt haben. Es werden dem Professor Ehrhardt absolute Inkompetenz und inkorrekte Sprache gegen den Papst vorgeworfen.— Ehrhardt ein Freund Schells, ist am 12. März 1862 zu Herbitzheim im Elsaß geboren und war zuerst 1889 Professor am Priesterseminar zu Straßburg, von wo er 1892 als Ordinarius nach Würzburg berufen wurde, in gleicher Eigenschaft ging er 1898 nach Wien und 1902 nach Freiburg Br. Ein Jahr darauf berief ihn der Deutsche Kaiser auf den neuerrichteten katholisch=theologischen Lehrstuhl nach Straßburg i. Elsaß. Englische Sympathien für Delcassé. Aus London wird dem„Frankfurter G.=A.“ gechrieben: Das Wiederauftreten Delcasse's auf dem Felde der internationalen Politik hat eine magische— und für uns Deutsche sehr lehrreiche— Wirkung in England ausgeübt. Schon der eine, hier und dort in verschiedenen Variationen geaußerte Satz—„Wir lesen mit Vergnügen, daß Delcasse's Rede von allen französischen Parteien, mit Ausnahme der Sozialisten, mit außerordentlicher Begeisterung und Genugtuung ausgenommen wurde“— ist so vielsagend daß man daraus bereits die ganze englische Stimmung erraten kann. Dem deutschseindlichen Delcasse wird als dem größten, weitsichtigsten, tatkräftigsten Minister Frankreichs gerade so wieder Weihrauch gestreut, wie es während seiner Amts tätigkeit und zur Zeit seines Sturzes geschah; seine„surcht lose“ Politik, die es wagte, einer„anderen Macht" Trotz zu bieten und für Frankreich eine vorherrschende Stellung in Marokko zu beanspruchen, wird als die einzige des ranzösischen Volkes und seiner großen Mission würdige gepriesen: Frankreich wird ausgemuntert sich aus seiner Zauderpolitik und seiner Unentschlossenheit auszurassen u. wieder in die ihm von Delcasse vorgezeichneten Bahnen einzulenken; und diese Aufmunterung wird unterstutzt durch die Versicherung, daß Frankreich bei der Geltendmachung seiner gerechten Anspruche auf die„moralische“ Unterstützung Englands rechnen könne. Jedenfalls wer den Delcasses bedeutsame Erklarungen, so hofft man, in den Kanzleien einer„anderen" Macht, auf die sie im wesentlichen abzielen, eine„heilsame“ Wirkung hervorrufen. Das erinnert an die Federscharmützel, an die wir vor zwei bis drei Jahren wahrend der Marolkokrisis gewöhn: waren— nur mit dem Unterschiede, daß man damals nicht von einer„anderen“ Macht, sondern kurzweg von Deutschland sprach und es an kräftigen Beiwörtern nicht sehlen ließ. Die deutsch englische„Annaberung“ hat eben — nur einige Enthusiasten erwarteten etwas Gegenteiliges— an der englischen Stellungnahme zu den realen politischen Pragen und an den englischen Sympathien und Antipathien nicht das mindeste geändert. Wahrend die Interessenpolitik an der Themse und an der Spree, soweit die großen Weltfragen in Betracht kommen, sich nach wie vor in Gegensätzen bewegt, ist man in den wechselseitigen Verkehrsformen etwas höflicher geworden. Voila tout! Die Freude, die man in England an der Delcafse'schen Rede bekundet, und die ganz unverbohlen ausgesprochene Erwartung, diesen— deutschfeindlichen—„großen Mi nister“ wieder einen hervorragenden Anteil an der Leitung der französischen Staatsgeschäfte nehmen zu sehen dürfte auch denjenigen die Augen öffnen, die sangninisch genug waren, sich von der deutsch=englischen Annäberung mehr als die Herstellung befriedigenderer Verkehrsformen zu versprechen. tung einschätzt, nicht vergessen, daß die Campbell=Bannermann'sche Regierung, trotzdem sie mit einer ungewöhnlich großen parlamentarischen Mehrheit gesegnet ist, doch nicht als eine starke Regierung betrachtet werden kann, und daß es gewagt ware, ihr auf Grund jener Mehrheit eine besonders lange Dauer vorauszusagen. Ihre Gefolgschaft setzt sich aus sehr verschiedenartigen Bestandtaten zusammen. Alle Gruppen— Nonkonformisten, Temperenzler, Landreformer, Arbeiterparteiler usw. haben ihr besonderes Steckenpferd, und zur Befriedigung jeder einzelnen von ihnen muß die Regierung Gesetzesmaßnahmen einbringen, die den Grundsätzen und den Interessen der einen oder der anderen Gruppe entweder teilweise oder ganz wider sprechen, sodaß den Ministern die Handhabung ihrer eigenen Gefolgschaft häufig größere Schwierigkeiten bereitet, als der Widerstand der Oppositionspartei. Die bevorstehende Parlamentstagung verspricht stürmisch und für die Dauer der Campbell=Baunermann'schen Regierung bedeutungsvoll zu werden. Pros. Dr. Alb. Ehrhardt, zu seiner Kritik der Engelies Postendl Einer der bekanntesten deutschen Vertreter der katholischen Theologie Professor Dr. Aldert Ehrhardt in Straßburg hat kürzlich durch einen in der zu München erscheinenden„Inter nationalen Wochenschrift für Wissenschaft. Kunst und Technik' veröffentlichten Aussatz über die päpstliche Enzoklika wider den Modernismus angemeines Aufsehen erregt. Die vatikan=offi .. Albumblätter. Du liebster Gott, und wenn man auch allen Sonnenschein wegstreicht, so gidt es doch noch den Mond und die hübschen Sterne und die Lampe am Winterabend— es ist so viel schönes Licht in der Welt. Wilh. Naabe Auf eigener Spur. Kriminalroman von Otto Hoecker. 33 (Nachdruck verboten.) „Dann waren es auch nur drei. Ich glaube überhaupt nicht bemerkt zu haben... um übrigens auf etwas Wichtiges zu kommen,“ wendete der Detektiv sich einem neuen Gesprächs gegenstand zu.„Haben Sie schon die Morgenblätter durch slogen? Sie haben sich sämtlich der neuesten Sensation bemächtigt.“ „Ja, ich habe unterwegs in der Straßenbahn einige tungen darauf angesehen,“ erwiderte Hansemann kürzer, als es sonst in seiner Art lag.„fast sämtlich bringen sie das Bild des Ermordeten, dabei eine immer unähnlicher als die andere.“ „Jedenfalls hat die Veröffentlichung gewirkt. Draußen im Vorzimmer harren zwei Zeugen, die vernommen zu werden wünschen. Sie wollen durch die Zeitungen aufmerksam ge macht worden sein.“ „Wobl der Kutscher, der draußen sitzt?“ „Ganz recht, Herr Rat. Während der kritischen Stunden hatte er seinen Standort in der Tiergartenstraße." „Dann herein mit ihm!“ entschied Rat Hansemann inter essiert „Ferner hat sich noch ein dortiger Anwohner gemeldet.“ bemerkte Walden schon nach der Tür unterwegs.„Er glaubt auf seinem Nachhausewege dem Trunkenen und dessen Begleiter ebenfalls begegnet zu sein.“ „Umso desser,“ rief Hansemann, dessen Laune sich sichtbar besserte.„Einer nach dem anderen— wir wollen hören, wes sie uns zu sagen hoden!“ Der Droschkenkutscher wurde zunächtt vernommen. Er halte in der vorverwichenen Nacht seine Taxameterdroschke in der Kreuzung der Tiergarten= und Friedrich=Wilbelm Straße dem Nun muß allerdings bemerkt werden, daß bis auf den gegenwärtigen Augenblick von liberalen Organen, in de nen sich ministerielle Anschauungen wiederspiegeln, noch keine Kommentare zu den Delcafse'schen Erklärungen per öffentlicht worden sind. Wir sind jedenfalls überzeugt, daß die in diesen Blattern zu erwartenden Erörterungen viel vorsichtiger aussauen werden, als die der imperialistischen Presse. Auch begen wir kaum einen Zweifel, daß, selbst wenn der Delcasse'sche Geist wieder in der französischen Politik zur Geltung käme, die gegenwärtige liberale Re gierung Englands, obwohl sie ebenso entschieden an der Entente mit Frankreich festhält, wie die Konservativen. doch keinen chauvinistischen französischen Bestrebungen Vorschub leisten, sondern möglichst aus einen Ausgleich etwaiger internationaler Gegensätze binwirken würde. Aber man darf, wenn man Englands zukünftige HalEingang der Hofjägerallee gegenüber, auf dem dort befindlichen Halteplatz aufgestellt gehabt; es war dies unweit von der dic: hinter der Hitzigsstraße kommerden Selkenbach'schen V##a Vielleicht gegen halb drei Uhr norgens hatte ein seiner Heit" das Ansinnen an ihn gestellt, ihn und seinen Begleiter, der sich in augenscheinlich sinnlos betrunkenen Zustande befand, nach Hause zu fahren. Da der Trunkene gelärmt und sich außerdem lebhaft mit seinem Begleiter gestritten habe, hatte er die Jahrt abgelehnt. „Würden Sie denn die beiden Männer wiedererkennen“.“ sorschte der Rat „Den Bezechten hab' ich bereits in der Zetiung wo sie ihn abjemalt haben, wiedererkannt.“ versicherte der Kutscher.„Am Halteplatz is’ne große Kandelaberlaterne, da konnte ich ihm jerade in die Visage sehen.“ „Das können Sie alos beschwören? Sie irren sich nicht?" „Ih wo werde ick denn. Allemal kann ich das beschwören" Dabei wollte er auch schon die Hand erheben. „Das hat noch Zeit.“ meinte Hanesmann abwehrend„W'ie steht's mit dem Begleiter? Konnzen Sie diesen auch deutlich sehen?“ „Na, et jing. Das war'n Jeiner, so wat wie'n Pffizier" Er drehte verlegen den weißlackierten Hut und wendete sich dann unvermittelt an Walden, den er echon die ganze Zeit über angestarrt hatte.„Sagen Sie'mal, lieder Herr. waren Sie's nicht vielleicht? Ihr wertes Jesicht kommt mich aufsallend bekannt vor.“ Ueberrascht schaute der Rat seinen Mitarbeiter an, doch in dessen freimütigen Zügen fand er nur ein überlegenes Lächeln.„Nanu, jetzt will der Mann Sie auch wieder erkennen. genau wie Rokohl?“ „Er täuscht sich eben gleichfalls. Meine Dutzendersche nung hat mir schon viel Aerger gemacht!“ meinte der Detektiv unbesangen. Er stand auf und zeigte dem Kutscher seine volle Gestalt.„Na. sehe ich de mUnbekannten noch ähnlich?" fragte er jovial.„Ich kann Ihnen nämlich im Vertrauen sagen, daß ich vorvorige Nacht um halddrei morgens beinah' ausge schlafen hatte." Der Droschkenkutscher lächelte verlegen „Nischt für unjut“, meinte er.„Aehnlich sieht der Herr auch jetzt noch aus aber er wird's wohl nich jewesen sein. Solche feine Herren jibt's in Berlin ville.“ „Vermutlich wendeten Sie Ihre Aufmerksamkeit auch mehr dem Betrunkenen zu?“ sorschte der Rat weiter. Aus Paris erhält dasselbe Blatt die folgende Mitteilung: Heute, da die Presse sich von dem chauvinistischen Rausch der letzten drei Tage zu ernuchtern beginnt, laufen betreffs der Innikrise des Jahres 1905 und der Vorgänge beim Sturze Delcasse's die merkwürdigsten Anekdoten um. Die„Action", ein Organ der sozialistisch=radikalen Kammermehrheit, erinnert an die Rolle, welche der Botschafter der Republik beim Quirinal, der bekannte Er=Communard Barrere, damals gespielt haben soll. An einem der ersten Junitage, so lesen wir da, erhielt Barrere vom auswar tigen Minister Tittoni Mitteilung von einer Devesche, die der letztere eben vom italienischen Botschafter in Berlin empfangen hatte. In derselben war eine Aeußerung Kaier Wilhelm wiedergegeben, und zwar mit der Genehmigung oder sogar im Auftrage des Monarchen. Wilhelm II. hatte dem italienischen Diplomaten gesagt, er wisse, daß Herr Delcasse unter Zustimmung des Prasidenten Loubet aber ohne Vorwissen irgend eines anderen Ministers, seit Jahr und Tag mit England über den Abschluß eines Schutz= und Trutzbündnisses unterhandle, und er sei ent schlossen, am selben Tage, wo ein solcher Pakt unterzeichnet wurde, seine Truppen über die Grenze und in Lothringen einrücken zu lassen. Diese Erklärung, die nicht zur Ge heimhaltung bestimmt war, wurde also unverzüglich nach! Rom übermittelt, dort dem Botschafter Barrere mitgeteilt. und oon letzteren wieder nach Paris geweldet, aber: doppelter Ausfertigung, an Delcasse und zugleich an den Conseilspräsidenten Rouvier. Eine Stunde später war der Kabinettsrat versammelt, und der Premier richtete nach Verlesung der römischen Depesche an Delcasse die Frage, ob deren Inhalt den Tatsachen entspräche. Das mußte der Minister der auswärtigen Angelegenheiten bejahen. Natürlich versuchte er gleichzeitig, sich zu rechtfertigen und hielt, ganz wie am Freitag, eine vompöse Schutzrede für seine Politik, allerdings nicht mit demselben Erfolg. Mit eisigem Schweigen hörten seine Kollegen ihn an, bis er schließlich unter Beteuerung seiner patriotischen Absichten schluchzend zusammenbrach. In wenigen schlagenden Sätzen und mit schonungsloser Offenheit hielt ihm Rouvier seine Vermessenheit, seine eigenmächtige, durchaus versassungs widrige und die Existenz der Nation gefährdende Abenteurersucht vor. Er soll ihm wörtlich gesagt haben:„Ihr Verhalten ist geradezu verbrecherisch, und Sie verdienten, an eine Mauer gestellt und erschossen zu werden.“ Die Straspredigt schloß mit der Bemerkung:„Jetzt ist nen nichts gut zu machen, nur noch mit Handlungen. In einer halben Stunde haben Sie dem Präsidenten der Republik Ihren Rücktritt angezeigt, oder aber das ganze Kabinett geht aus dem Amte.“ Damit war Delcasse's Heldenlaufbahn abgeschlossen. Die hier erzählte Szene im französischen Kabinettsrat ist historisch beglaubigt, von einer entscheidenden Devesche Barrere's und von römischen Warnungen oder Indiskretionen war im Juni 1905 auch schon die Rede, aber was die„Action“ von Kaiser Wilhelms ossen ausgesprochener Kriegsdrohung wissen will, klingt doch etwas sehr romantisch. Grabmal für Josanna Stegen auf dem Sophien= Kirchhof in Berlin. Für Joyanna Stegen, das Heldenmädchen von Lüneburg. das beim Kampfe vor dieser Stadt am 2. April 1813 den Schützen des 1. Pommerschen Infanterie=Regiments in ihrer Schürze Patronen zutrug und sie dadurch in die Lage setzte, den Kampf gegen die Franzosen siegreich durchzuführen, ist vor kurzem auf dem Sophien=Kirchhof in der Bergstraße zu Berlin, wo sie zur letzten Ruhe gebeitet ist, ein schlichtes. aber einfaches Gradmal errichtet worden. Der Stein zeigt aufrechtstehend oben ein Bronze=Medaillonbildnis Johanna tSegens, darunter die wichtigsten Daten ihres Lebens. Sie war lange Jahre mit dem Kanzleirat Hindersin in Berlin verheiratet gewesen und hat auch hier ihr Leben ausgehaucht. Allemal, denn de war zu'n putziger Kerl... ne Lippe hat er riskiert wie Bismarcken.. und dabei hat er nicht mehr stehen können.. er war sozusagen unanständig bes.. äuselt. Haden Sie sich denn gemerkt, was er gesagt hat?“ Na. besonders scheene war det nu jerade ooch nia..... Du bist= Fatzte, Aujust, hat er in einem fort jeschrien.. „Das paßte wieder auf mich, zumla ich August heiße.“ warf Walden lächelnd ein. Auch sein Vorgesetzter nahm das Zusammentreffen humoristisch und drohte lächelnd mit dem Finger.„Sie machen je nette Geschichten, Walden,“ scherzte er.„Nur gut, daß ich iSe besser kenne, denn was sollte ich sonst von solchen Indizten halten!“ Se haben recht Herr Rat. Da sieht man wieder einmal. wie leicht man in Angelegenheiten kommen kann, ohne es sich träumen zu lassen!" Also August hieß der Begleiter des Trunkenen“ wendete sich Hansemann wieder an den Zeugen,„und ausgeschimpft wurde er auch?“ „Aber derbe... der kam überhaupt nich aus'm Gequasse! ... und was er jeklaut hätte, jinge niemanden nischt an un Aujusten am wenigsten... der sollte sich doch bei Jorr nich uff dek hohe Pferd setzen... ob det vielleicht wat anneres wäre, wat er ihm ufsjetragen hätte... und lauter so ne Kaleika „Was hat er ihm denn aufgetragen?“ erkundigte sich der höchlichst intereessierte Rat; auch Walden schaute den Zeugen in ossenbar großer Spannung an. Doch der Kutscher drehte wieder unter einem breiten Ver legenheitsgrinsen seinen weißlackierten Hut.„Affieschrieben hade ick mir det nich.“ entgegnete er. Ick w arohnehin such Kg. weil die Beeden mich nicht von die Pelle rückten und ick hätte inzwischen mehr wie’ne Fuhre kriegen können... und so mußte ick mir mit die Bande rumärjern" „Hat denn der Begleiter August nichts gesagt?“ „Der quatschte ooch. aber von die moralische Seite. Gustav. sagte er. Du bist'n großer Lump.... tu mir den eenzigen Gefallen und halt den Schnadel. Du machst Dir sonst unglück lich und Deine Familie zu... haste denn jar keene Schande im Leide, daß Du Dr so besäu.selst. Denke Dir doch die Blamage vor mir...“ „Hat er so berlinert?“ erkundigte sich Hansemann. „Nee, det besorje ich uff eejene Rechnung", bemerkte der Politische Aebersicht. Deutschland. Detmold, 1. Fedr. — Die Westdeutschen Arbeitgeber=Verdände für das Baugewerbe hielten in Bremen vor einigen Tagen in Gemeinschaft mit den Nordwestdeutschen Berbänden eine Konserenz ab. Auf der sehr reichhaltigen Tagesordnung stand auch die Erörterung der Frage, welche Stellung die baugewerblichen Arbeitgeber in Zeiten wirtschaftlicher Krisen gegenüber der Verkürzung der Arbeitszeit und Lohnerhöhungen nehmen sollen. Die Konferenz war der Ansicht, daß eine Lohnherabsetzung nicht vorgenommen werden dürfe. Dagegen müsse einer Verkürzung der Arbeitszeit mit Entschiedenheit entgegengetreten werden. Eine rege Besprechung zeitigte die Frage, ob man gegenwärtig auf den Abschluß von Tarisverträgen dringen solle oder nicht. Obwohl die Mehrzahl der vertretenen Verbände Tarisverträge abgeschlossen hat, berrschte Uebereinstimmung darüber, daß ein Tarisvertrag ein Uebel sei. Die Tariffreunde bezeichneten solches aber als das kleinere Uebel gegenüber der sonst herrschenden Unsicherheit. Es konnte sestgestellt werden, daß die Tarifgegner ihren Standounkt nicht geändert haben, während auf seiten der Tariffreunde das Bestreben nach Abschluß von Tarifverträgen nicht mehr in dem Maße hervortritt, wie in früberen Jahren. Schließlich wurde der Grundsatz aufgestellt, daß Zeuge trocken.„indem mir det sozusagen een natierliket Bedierfnis is, mir in de beliebte Muttersprache zu bewesen... wat der Aujust war. der sprach wie'n Leutnant, nur seiner.. überhaupt pickseiner Mensch.“ sente er mit einem erneuten Augenblinzeln auf Walden hinzu,„wenn Sie's ooch nich waren, lieber Herr. aberst verdienen tun täten Sie's... ie sage Ihnen, det Kerlchen war wie frisch aus de Pelle, rein wie abjeleckt.“ Die Beamten lachten; dann wollte der Rat wissen, was jener August., der dem diederen Droschkenkutscher offenbar als Ideal edler Männlichkeit vorschwebte, weiter gesagt habe. Das waren nur Beschwichtigungsversuche gewesen, daneben Vorwürse, aus denen hervorgegangen war, daß Aujust auf den Trunenen lange Zeit hindurch gewartet und nun ehr entrüstet war, ihn in solch star ezechtem Zustande zu treffen. „Sie wollen doch auch gehört haben, daß die Rede auf einen Diebstahl kom? oder nicht?“ Weiter haben sie nischt erwähnt, nur mächtig jeschumpfen hat det Männeken mit de ausjehenden Beenerkens... immerzu de Tiergartenstraße ruf. so lange ick es hören konnte.“ Die Aussagen des zweiten Zeugen gestalteten sich wesentlich einfacher; es war ein an der Hildenbrand Straße wohnender Rentier, der um die kritische Stunde auf dem Rachhausewege begriffen gewesen war. Schon aus der Ferne hatte er einen stark taumelnden Menschen wahrgenommen, der von einem Begleiter immer wieder in die Höhe und vorangezerrt worden war. Schließlich sei der Trunkene liegen geblieben und sein Begleiter habe sich mit raschen Schritten nach der Belleouestraße zu entfernt. Er sei direkt an ihm vorbeigekommen, doch zu rasch gegangen, und es sei auch zu dunkel in der Tiergartenstraß gewesen, als daß der Zeuge den anderen der Gestalt oder gar dem Gesicht nach hätte erkennen können. Immerhin wußte er anzugeben, daß es sich um einen schlanken, elegant Gekleideten, der seines Erinnerns einen hellbraunen Sommerpaletot getragen, gehandelt habe. Haben Sie beobachtet, was aus dem hilflos am Boden nden Liegen weiter wurde?" fragte der Rat. (Fortsetzung folgt.) nicht erforderlich sei, wegen Tarifverträge dort Kämpfe führen, wo die Arbeitgeber unter sich einig seien. — Gewertvereine. Kürzlich tagte im Verbandshause der Deutschen Gewerkvereine in Berlin eine gemeinsame Sitzung der Verbandsleitung der Deutschen Gewerkvereine und der Generalräte der einzelnen Berufsgewerkvereine. Nach mancherlei Auseinandersetzungen, die im Laufe der letzten Jahre in den Gewerkvereinen stattgesunden hatten, brachte der Verbandstag 1907 eine prinzipielle Einigung und Klärung auf der Grundlage eines neuen Programms zustande. Auf der neulichen Sitzung wurde auch in allen praktischen, und taktischen Fragen eine so weitgehende Einheitlichkeit erzielt, daß man daraus eine verkärkte Stoßkraft der Bewegung für die Zukunft erwartet. In den angenommenen prinziviellen Leitsätzen wird der Charakter der Gewerkvereine als moderne Lohnarbeiterbewegung scharf festgelegt. Besonders wurden auch die Grenzen der Bewegung deutlich markiert. Es wurde serner eine Reibe allgemeiner sozialpolitischer Forderungen aufgestellt. Wir nennen nur die eines Mindestverdienstes bei Abschluß von Tarifverträgen, ferner die Forderung eines gesetzlichen zehnstündigen Maximalarbeitstages, der die Gewerlvereine biober prinziviell ablehnend gegenübergestanden hatten. Die bisherige Forderung nach Arbeiterkammern wurde in Arbeitskammern umgewandelt. Weitgehende Beschlüsse wurden auch gesaßt hinsichtlich der Schulung der Beamten und der Mitglieder. Regelmäßige Konserenzen der Redakteure der Ge werkvereinsblatter und solche der übrigen geschaftsführen den Beamten wurden in Aussicht genommen, ebenso größere volkswirtschaftliche Kurse für die Heraubildung neuer Kräfte und anderes mehr. Aeußerst wichtig waren die vertraulich geführten Verhandlungen über die Stellung der Gewertvereine zu den Parteien. Auch hier kamen wichtige Beschlusse zustande, die einstim mig gesaßt wurden. — 450 Petitionen an den Reichstag. Dem Reichstag ist das achte Verzeichnis der Petitionen zugestellt wor den, das nicht weniger als rund 450 Petitionen umfaßt. Unter diesen befinden sich wiederum eine Reihe Petitionen, die von allgemeinem Interesse sind. So petitioniert der Verband deutscher Gastwirtsgehilsen in Berlin um gesetzliche Einfuhrung eines Ruhetages in jeder Woche für die Gastwirtsgebilsen, der Deutschuationale Handlungsgehilfenverband um schnellere Durchführung der sozialen Schutzgesetze für die Handlungsgebilsen und die Bereinigung für Pensionsversicherung der Privatbeamten in Quedliuburg um die baldige Vorlegung eines wesetzes über die Privatbeamtenversicherung. Zwanzia Pe tenten petitionieren um die Aufhebung des Imuszwanges und um die Gewährung einer Entschädigung an die durch Impfung Geschädigten. Die Frauengruppen der kirchlich=sozialen Konferenz in Berlin bitten um häufigere Anwendung des Ausschlusses der Oeffentlichkeit in eraudalprosessen. Der Rat der Stadt Dresden übersendet Pctitionen von 579 deutschen(emeinden um Hinausschiebung der im Zolltarifgesetz für die Aufhebung der städtischen Oktrois sestgesetzten Frist. Der Verein deutscher Werkzeugsmaschinenfabriken in Düsseldorf bittet um erweiterte Zulassung der Silbermünzen als gesetzliche Zahlungsmittel und der Haus= und Grundbesitzerverein in Kreseld um Einführung einer progrestiven Branchensteuer für Warenhäuser. Mehrere Petitivnen wenden sich gegen die von der Reichsregierung geplante Zigarrenbanderolensteuer. Der Bund deulicher Militäranwärter in Berlin bittet um Anrechnung der Militärdienstzeit auf das pensionsfähige Dienstalter bei den vor dem Inkrasttreten des Gesetzes aus dem aktiven Militärdienst entlassenen Militäranwärtern. Der Verein der deutschen Zuckerindustrie in Berlin bittet, dem Zusatzablommen zur Brüffeler Zuckerkonvention nur unter der Bedingung zuzunimmen, daß die Zuckersteuer mindestens auf 10 A herabgesetzt wird. Die Handelskammer in Bieleseld wendet sich gegen die Einführung ein es Branntweinmonovols. Eine Petition mit 29 180 Unterschriften von der dänischen Grenze birtet um Ablehnung des§ 7 des Reichsvereinsgesetzes. Der Gesamtverband der christlichen Gewerkschaften Deutsch lands überreicht Abanderungsvorschläge zum Vereinsgeserz und die besannte Frauenrechlerin Maria Lischnewska in Berlin bittet namens einer Versammlung um Zulassung der Frauen zu allen Versammlungen der Wahlberech tigten. Das Agitationskomitee der sozialdemokratischen Partei in Leipzig sordert im Auftrage von 9 Volksversammlungen ein völlig freies Vereins= und Versammlungsrecht für alle Personen. 50 bayerische Petttionen, ausgehend von Versammlungen in sast allen größeren Stadten, bitten um Ablehnung des Gesetzentwurses über das Vereinsrecht. Etwa ebenso viele Petitionen, die von Stadtverwaltungen aller größeren deutschen Stadte ausgehen, wenden sich gegen die Verstaatlichung der Eichämter. die bekanntlich in dem jetzt zur Beratung stebenden Entwurf einer Maß= und Gewichtsordnung vorgesehen ist. Stadt und Land. Aus der Nachbarschaft. * Hamm, 28. Jan.(Betriebsstörung). Durch die Unvorsichtigkeit eines Fördermaschinisten ist am Sonntag mittag auf Schacht I der Zeche Maximilian die Fördermaschine außer Betrieb gesetzt worden. Der Betrieb ist vollständig still. Da damit auch gleichzeitig die Wasserförderung aufgehört hat, hat man jetzt mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen. Das Wasser im Schacht ist immer noch im Steigen begrissen. Die Berg arbeiter IInnten noch rechtzeitig gerettet werden. Verletzungen sind nicht vorgekommen. Vermischte Nachrichten. Ein Schwindel um Hunderttausende. Kürzlich wurde, wie gemeldet, in einem Lespziger Hotel ein Herr Hup seld aus Frankfur t a. M. unter der Anschuldigung ver haftet, in Zwickau einer Familie 54000 Mk. zu Spekulationszwecken abgelockt, das Geld aber unterschlagen zu haben. Wie sich jetzt herausstellt, hat die Leipziger Polizei, der schon so mancher gute Fang gelungen ist, anscheinend einen Hochstapler ersten Ranges zur Strecke gebracht, dem es gelungen war, in raffinierter Weise sich große Summen— es heißt etwa 200 000 Mark— in die Hände zu spielen und dann es verstanden hatte, sich jahrelang dem Arme der Gerechtigkeit zu entziehen. Vor etwa 5 Jahren tauchte in Zwickau ein eleganter funger Mann auf, der gestützt auf gute Empfehlungen, sich bald in den besten Kreisen heimisch machte. Sein sicht tes, zurückhaltendes Wesen. gepaart mit weltmännischen Mauieren, erweckte Vertrauen, und so glaubte man ihm ohne weiteres, als er gelegentliche Bemerkungen über die glänzenden Aussichten der südafrikanischen Goldminen in Transvaal fallen li### in denen er nicht unbeträchtliche Summen fest angelegt habe, mit denen er voraussichtlich den zehnfachen Betrag gewinnen werde. Seine Zuversicht erschien durchaus plausibel, denn um diese Zeit waren alle Blätter voll von Ankündigungen englischer Aktien gesellschaften, die zur Beteiligung bei der Ausbeutung der Goldminen in Transvaal aufforderten. Als ihm jemand 5000 Mark übergeben hatte, um sie mit ihm gemeinschaftlich in Goldshares anzulegen und mit ihm zu spekulieren, reiste er mit dem Gelde nach London und kam nach kurzer Zeit mit 10.000 Mark, die er, wic er angab, gewonnen hätte, wieder. Es ist nicht unwahrscheinlich daß er diese Summe wirklich durch Spe kulatiaon prositiert hatte; Herr Hupfeld aber plante einen größeren Fischzug! Gutsituierten Leuten stellte der glückliche Spekulant mit unsehlbarer Sicherheit Niesen ummen in Aussicht. wenn sie ihr Geld in Goldshares anlegen und das bereits im besten Zuge besindliche rapide Steigen der Kurse abwarten wurden. um die Shares dann zu verkaufen. 300 oder 400 Prozent Gewinn innethald weniger Wochen— war so etwas nicht vuerhört? Und so floß denn Herrn Hupfeld in kurzer Zeit ein Goldstrom zu, fast so stark wie er den Goldminen in Transvaal selbst entsprang. In zu meist größeren Beträgen soll er, wie schon erwähnt, eine Sum me von iwa 200000 Mark eingeheimst haben, mit der er Enoland Italien Vereinigte Staaten v. Amerika Willieren Mark Frankreich 1904 1905 9906 7 17 20 Muionen Mark Entwicklung der Automobilindustrie in den Kultursaaten. Jedermann weiß. welchen Ausschwung die deutsche Automobilindustrie in den letzten Jahren genommen hat und welchen hervorragenden Platz sie auf dem Weltmarkt behauptet: aber nur wenigen dürfte bekannt sein, wie sie sich im Vergleich zu dem Stand der Automobilindustrie in den anderen KulturStaaten verhält. Die beistehende Bildliche Darstellung gibt eine anschauliche Uebersicht. Auffallend ist besonders das Ueber gewicht Frankreichs, das nicht allein in der Vorzüglichkeit der französischen Fabrikate seine Erklärung findet. Denn Deutsch, land ist nicht nur das Geburtsland des Automobilismus. die deutschen Erfindungen sind auch grundlegend für die Entwicke lung der gesamten Automobilindustrie geworden. Und doch bleibt unser Vaterland zurück. wiederum, nachdem man ihm zu Ehren in internem Kreise ein solennes Abschiedosest gegeben hatte, nach London abdampfte. Diesmal harrte man jedoch in Zwickau vergeblich auf seine Rückkehr. Er war und blieb verschwunden. Die Gerupften aber mochten, so schmerzlich ihnen auch der Verlust war, zu dem Schaden nicht auch noch den Spott haben und schwiegen. Erst vor kurzem wurde anläßlich einer Erbregulierung, bei welcher die Sache ans Tageslicht kam. Anzeige gemacht und nach dem Gauner recherchiert. Da stellte es sich heraus, daß er zurzeit ganz ungeniert in Deutschland umherreiste u. sich mit der Verwertung von Patenten beschäftigte. Ob diese für die Interessenten nicht auch so kostspielig gewesen sind, wie das transvaalsche Gold, sei einstweilen dahingestellt, aus jeden Fall ist der Herr vorläufig in Numero Sicher Ein Einbrecher mit Slaceehandschuhen wurde in Berlin durch die Aufmerksamkeit einer Hausbewohnerin in der Tilsiter Straße dingfest gemacht. Am Nachmittage des genannten Tages vernahm eine Frau L., während sie in ihrer Küche beschäftigt war. auf dem Treppenflur ein verdächtiges Geräusch. Da sie von ihrem Flurnachbar. einem Buchbinder. d. des Tags über aus seiner Arbeitsstelle war, gebeten worden war. ans die leerstehende Wohnung Obacht zu geben, schlich sie sich leise an das Gucklock ihrer Wohnungstür und bemerkte vor der gegen überliegenden Wohnungstür einen elegant gekleideten Herrn stehen, der wiederholt an die Tür klopfte. Zu ihrem Erstaunen sah sie, daß der Mann seine Glaccehandschuhe auszog. ein Streichholz anzündete und sich das Schlüsselloch genau ansah. Sodann holte der Unbekannte ein Instrument hervor und machte sich an dem Schloß zu schaffen. In diesem Augenblick wurde ein Stockwerk tieser eine Tür geöffnet, so daß der Be obachtete sofort seine verdächtige Tätigkeit unterbrach und die Treppe hinaufging. Frau L. harrte ruhig auf ihrem Lauscher posten aus und bemerkte, daß der Undekannte sich wieder an dem Schloß zu schaffen machte. Sie benachrichtigte von einem Hoffenster aus den Hauswirt, der sofort zur Polizei schickte und mit einem Schutzmann den Einbrecher in der besten Arbeit überraschte. Auf der Polizeiwache, wo der Festgenommene sehr den Entrüsteten spielte und wegen dieses„polizeilichen Uebergrisses“ mit einer Beschwerde an das Polizeipräsidium drohte. stellte es sich heraus, daß man einen sehr guten Fang gemacht habe. Der Festgenommene entpuppte sich als der u. a. schon mit 3 Jahren Zuchthaus vorbestrafte Tischlergeselle Richard Heisig. der sein altes Gewerbe als„Klingelfahrer“ wieder aufgenommen hatte. Aus der Untersuchungshaft wurde H gestern der 4. Strafkammer des Landgerichts 1 vorgeführt, um sich wegen versuchten schweren Diebstahls im Rucksalle zu verantworten. Das Gericht erkannte auf 1 Jahr und 1 Monat Zuchthaus, 4 Jahre Ehrverlust und Stellung unter Polizeiaufsicht. Das Gestandnis aus dem Sterbelager. Vor 19 Jahren wurde der Wagemeister Werner von Hubertushütte auf dem Wege zwischen Redensblickgrube und Beuthen tot ausgesunden. Neden der Leiche lag ein großer Stein, mit dem der Schadel igeschlagen worden war, am Halse besanden sich Erdrosselungsmerkmale. Der Mörder konnte nicht ermittentt werden. füns Personen waren damals, zum Teil längere Zeit, Untersuchungshaft, wurden aber mangels Beweises wieder auf freien Fuß gesetzt. Erst jetzt sand das Verdrechen seine Aufklärung. Der Arbeiter Josef Nack zu Hohenlinde hat auf den Sterbebett seiner Tochter gestanden, den Wernet vor 19 Jahren umgebracht zu haben, weil dieser die Ursache zur Arbeitsentlassung des R. gewesen sein soll. Nedenbei dandelte es sich kamals auch um ein Mädchen. Die Tochter des inzwischen gestordenen Nac hat nun den Behörden Anzeige erstattet. 4 Helianthi ein neues Gemüse. Vom praktischen Ratgeber im Obst= und Gartenbau zu Frankfurt a. Oder wurden im vorigen Jahre mehrere Hundert Knollen einer neuen Gemüseart zum versuchsweisen Anbau an Gärtner und Gartenfreunde abgegeben und es werden jetzt die Berichte aus den verschiedenen Gegenden Deutschlands über die Erfolge mit dieser Neuheit veröffentlicht. Diese Berichte lauten äußerst günstig. Es handelt sich danach um eine tatsäcksich wervolle neue Einfüh. rung. Es ist eine Staude, die der Sonnenblume verwandt ist, ctwa 2 Meter hoch wird und im Boden 3—7 Piund Knollen bringt. Es war gleichzeitig unter den Versuchsteilnehmern ein Wettbewerb ausgeschrieben worden für das beste Rezept WE Amerikanische Tricks. Von Fred Hood. (Nachdruck verboten.) Es ist schwer zu sagen, wo in Amerika der Trick aufhört und der Beirug beginnt— denn selbst der sogenannte reelle Kaufmann betrachtet es als sein gutes Recht. geschickte Mittelchen anzuwenden um den Neuling, d. sogenannte„greenhorr“. wo es irgend geht, zu übertölpeln. Gute und nützliche Erzeug nisse an den Mann zu bringen, das ist natürlich keine Kunst. Die wahre Kunst besteht darin, wertlose Gegenstände für hohe Preise loszuschlagen. So tauchen denn alljährlich tausende so genannter Patentmedizinen aus. die angeblich Menschen und Tiere von allen möglichen Leiden befreien sollen, in Wahrheit iber nicht den geringsten Wert besitzen. Sie werden mit einem angeheuren Aufwand von Witz und Reklame in die Offentlichkeit gebracht: in Romanen, Novellen und Feuilletons, in wissenschaftlichen Abhandlungen„berühmter“ Mediziner(die sich selbst den Professorentitel beigelegt haben oder überhaupt nicht existieren), werden Dese heilbringenden Tränkchen und Salben in so geschickter Weise empfohlen, daß das Publikum zmmer wieder darauf reinfällt. Rührend. tief ergreisend sind diese Schilderungen, d. erzählen, wie dem Tode geweihte Leute durch den Genuß dieses oder jenes Balsams dem Leben wiedergegeben wurden. Der Amerikaner ist sehr leichtsinnig im Geldausgeben, und warum sollte er nicht die Kleinigkeit von einem Dollar wagen, wenn sich die Möglichkeit zeigt, enolich den dösen Rheumatismus, der ihn so viele Jahre geplagt. oder cielleicht noch viel schrecklichere Leiden innerhalb 24 oder 48 Stinden loszuwerden? Man vergegenwärtige sich, daß sich die amerikanische Nation an allen Bölkern der Welt zusammensetzt, daß viele Leute eine sehr unzulängliche Schulbildung besitzen, und daß die Zeitungen, die von der ausgedehnten Landbevöllerung gelesen werden, am wenigsten geeignet sind, das Volk aufzuklären. So dürfen wir uns nicht wundern, daß die schlichten Leute häufig selbst aufs Tricks hineinfallen, deren Ziel und Zweck der Durchschnittseuropäer sofort erkennen würde. Ohne Zweifel hat jener„Indien Agent“, der staatlich konzessionierte Hausierer für die Indianerdistrikte, Schule gemacht, der den Indianerweibern die Nähnadeln zu einem Dollar das Stück verkaufte; unter dem Vorwande, der Mann der die Nähnadeln fabriziere, sei gestorben, der geringe Vorrat an Radeln sei bald erschöpft und es gäbe sobald nicht wieder welche. So spielte er einen Dollarschein nach dem andern glatt in seine Tasche und wurde ein Millionär. Von einem bösen Reinfall erzählte mir ein Kellner in Newyork, ein gutmütiger, dummer Nerl mit blauen Kinder augen. Gleich in den ersten Tagen auf dem Newyorker Pflaster mußte er eine bose Erfahrung machen. Er schlenderte eine der vornehmen, weing belebten Straßen hinunter und be merkte einen eleganten Herrn v. sich, dem eine Brieftasche aus dem Rock fiel. Eben im Begriff. sie aufzuheben, gesellt sich ein zweiter zu ihm, der ihm mitteilte, er wolle verschiegen sein wenn er den Inhalt der Brieftasche mit ihm teile. Die Tasche enthielt außer einer Reihe von Briefen zwei Zwanzig Dollar scheine, und der Deutsche solle nun in eine Bank gehen, um dar Glde zu wechseln. Er war bereits bis zur nächsten Straßenecke gelangt, als ihm sein neuer Kumpan nachrannte und ihn am Rockkragen faßte „Hör mal! Laß mir ein Psand, damit du nicht mit dem ganzen Geld ausrückst." Der Kellner, der ja nun 40 Dollar in Händen hatte, gab dem andern vertrauensvoll ein Porte monnale, in welchem sich seine ganze Barschaft. etwa acht Dollar, besand. Wie er nun nach der Bank kam, lachte ihm der Bankbeamte einsach ins Gesicht; er war überzeugt, der junge Mann wolle sich nur einen Scherz mit ihm erlauben. Die Scheine waren nämlich ganz harmlose Fälschungen, wie sie für Spiel= oder Reklamezwecke angesertigt werden. Inzwischen hatte sich natürlich der wackere Kumpan, der in dem Deutschen sosort das Greenhorn erkannt hatte, aus dem Staube gemacht. Aber nicht nur der Ungebildete wird in Amerika übers Ohr gehauen, sondern au cherjahrene und verständige Menschen die zu mersten Male über den großen Teich kommen und nicht ahnen, daß schon an allen Ecken und Enden Leute warten, dem Greenhorn die Würmer aus der Nase zu ziehen. Man sagt im allgemeinen, man brauche in Amerika nicht englisch zu sorechen man komme auch mit der französischen und deutschen Sprache durch, da man ja überall Leute aus der Heimat fände, die ei nem durchhelfen. Doch diese Landsleute sind auch leider mit seltenen Ausnahmen amerikanisiert, und wenn der Amerikaner merkt, daß der andere die englische Sprache nicht versteht, so wird er ihn nur in dieser Sprache ansprechen, um ihn so be quemer über den Lössel barbieren zu können. Das Wort„barbieren“ erinnert mich sosort an eine große Klasse von Gaunern: denn ich habe kürzlich bei meiner Rund reise durch die östlichen Staaten Nordametikas gesunden, daß in der Kunst. den Fremden zu übertölneln, gerade der„barder" ganz Hervorragendes leistet. Das Rasieren in den„Barder shops“ loitet normal nur 15 Cents(60 Psennig)— das ist im Vergleich zu Deutschland, wo man für diese Leistung 10 Pig bezahlt auch schon ein schöner Preis. Setzt man sich aber in Newyork oder Chicago, in Philadelphia oder St. Louis c: einen Barbierstuhl. der wie die Operatiensstühle europäische: Zahnärzte konstruiert ist, so ist man ganz in der pand des Ber schönerungslünstlers. er drückt mit dem Fuß auf einen He##l und nun fällt der hohe Stuhl soweit zurück, daß man ganz ho rizontal lieg: und sich ohne Hil eides Barbiers nicht au zurichten vermag. Dieser richtet eine Menge Fragen an dich. du weißt aber nicht, was er von dir will. und wenn du auch etwas Englisch verstehst, so wirst du doch seine Fachausdrücke in seinem Lexikon nicht finden. Das eben ist ihm angenehm. Keine Verneinung ist eine Bejahung. Er rasiert dich, legt dir ab wechselnd kalte und heiße Tücher auf das Gesicht, besprengt dich mit Essenzen, reibt dir Stirn und Wangen mit Salben ein, und wenn du dich dann erhebst. so hast du drei bis vier Mark zu blechen. Das erste Mal ist man ganz verblüfft, man zahlt, und das zweite und ritte Mal fällt man genau in der selben Weise rein, bis man endlich einmal auf alle Fragen des Barbiers ganz energisch erklärt?„I want to be shaved, nothing else“(Ich möchte rasiert sein, sonst nichts). Man wird sofort mit größerem Respekt behandelt und hört auf. ein Greenhorn zu sein. sobald man diesen Leuten mit ausgesuchter Grobheit begegnet. Und als ich dies erkannte, rief ich In einem Barbiersalon in St. Louis. während d. Verschönerungs künstler mich bearbeitete, ganz laut, so daß es jeder in dem weiten Raum zu hören vermochte:„Ich zahle 15 Cents und nicht mehr; ich kenne die Tricks deur amerikanischen Bardiere." Das hals. Von nun an las ich dem Barbier stets seine Epistel, bevor ich mich auf den Operationsstuhl niedersetzte, und zahlte meine 15 Cents ohne Rücksicht auf seine besonderen Leistungen Geht man in eine Bar(Wirtschaft). um ein Glas Bier zu trinken, so tut man gut. sein Glas nicht einen Augenblick aus dem Auge zu lassen, falls man nich: die Fähigkeit besitzt, es in einem Zuge zu leeren. Jedes Glärchen amerikanischen Bieres. das nicht größer ist als ein Weinglas. kostet 20 Pfennige. Nun ist es Mode, um die Frühstückszeit einen sogenannten Free luch counter anzurichten: man findet Schüsseln mit Wurst Brot=, Rettigscheiben usw., von denen jeder kostenfrei eine Kleinigkeit nimmt. Dieses meist recht bescheidene Frühstucks büfett ist notürlich darauf berechnet, zum Trinken anzuregen Du siehst dich nach den Brötchen um. um eine Kleinigkeit zu nehmen, aber im Nu ist dein Glas Bier, das du kaum zur Hälfte geleert hast, verschwunden. Der„Barkender“ war vi! leicht der Meinung, daß du nicht mehr trinken willft: du be stellst dir ein neues Glas und nimmst noch eine Scheibe Brot und Wurst.— An einem anderen Tage passierte es, daß du dir an der Bar ein Gläschen Würzburger oder Münchener be stellst, wofür du 40 Pfennige zu zahlen hast. Du hast kaum von dem Glase genippt und gehst nur auf einen Moment zu dem Gaslämpchen hinüber, das zum Anzünden der Zigarre dient. und schon ist dein Glas wieder verschwunden. Ja, da hört doch alles auf; was du bezahlt hast, ist doch dein Eigentum! Der Bartender verzieht keine Miene, plaudert mit einem der Gäste und reicht dir ein neues Gläschen, nachdem du weitere 40 Pfg bezahlt hast. Jetzt erst erkennst du, daß es sich hier um System handelt. Richt darauf kommt es an, daß viel von dem Bier getrunken wird. sondern daß recht viel bezahlt wird. So oft sich irgend Gelegenheit bietet, gießt der Bartender dein Bier oder deinen Whisky in den Ausguß. Das Rassinment amerikanischer Geschäftsleute kann man auch rorttefflich in den grßen Unternehmen für Volksvergnü gungen studieren. Diese großen Volksetablissements sind meist deratt eingerichtet, daß an der Hauptpforte ein ganz geringer Einiritt erhoben wis. und wenn man mit dem Dampfschift hinausfährt, dann ist dieser sogar im Fahrpreis mit enthalten Der mäßige Preis verlockt die vergnügungssüchtigen New hotter immer wieder, in ungeheuren Scharen hinauszuströmen. doch wenn man den Einheitspreis bezahlt hat. so sieht man noch garnichts als Gebäude und Menschen. Denn innerhalb der riesigen und großartigen Vergnügungsplätze hat man bei jeder einzelnen Schaustellung(Theatenr, Panoram. Zirkus Tanzplätzen usw.) wieder zu zahlen, und das ist nicht gering Da in z B. eine Pforte zu einer Stadt der Zwerge; man zahl: 20 Cents(1 Mark) pro Person; doch jetzt sieht man sich wieder in einer von Gebäuden eingeschlessenen Straße. In einigen offenen Bazaren vertaufen Kruppel wertlose Gegenstände Tann ist da ein Theater. ein Zirkus usw.; doch um die Schau stellungen hier zu sehen hat man immer aufs neue zu zahlen uss. Das ist das System der amerikanischen Vergnügungs stätten. Da es zu schmerzlich wäre. einem kleinen Mann auf einmal erei Dollar abzuknörfen. geschieht das nur ruckweise Man hat bereits einen Dollar bezahlt, ohne etwas Rechtes ge sehen zu haben, und da man doch nicht umsonst mit Weid und Kind hinausgefahren sein will. so schickt man den zweiten und dritten Dollar hinterher.— So sieht es auch auf den amerika nischen Weitausstellungen aus. Es werden vomphafte Pforten gebaut, kleine Eintrittspreise gefordert, dann aber hat mian an weiteren, und für Speisen und Getränke innerhalb der Aus stellung ganz horrende Beträge zu zahlen.„Kommt nur erst herein— wenn ihr erst in meinen Mauern seid. so will ich euch schon das Fell über die Ohren ziehen". Das ist der Leit gedanken aller geriebenen amerikanischen Geschäftsleute „Kommt nur erst herein!“ Nie werde ich vergessen, mit welcher Liebenswürdigkeit ein mit einer Dienstmütze geschmückter Beamter in Niagara Falls mein Gepäck in die Hand nahm und mich auf meine Frage. ob er mir ein gutes und billiges Hotel nennen könne. zu einem Wagen geleitete; dann aber kam der Reinfall Der Kutscher werde mich schon zu einem guten und billigen Hotel fahren. Im Nu hatte der liedenswürdige Beamte, der sich jetzt als Agent einer Droschengesellschaft entpuppte, mir einen Schein ausgefertigt, für den ich 5 Dollars(20 Mark) zu zahlen hatte, und der mich berechtigte. in dem Cab(Droschke) zu allen sehenswürdigen Punkten der Niagarafälle zu fahren. Wawol'ie ich machen— ich saß ja bereits im Wagen, und das G päck lag unter den Füßen des Autschers. Dann zeigte sich, daf das Hotel, nach dem mich der Manr brachte, dicht neben dem Bahnhof lag. so daß ich seiner Hilfe gar nicht bedurft hätt: Später erfuhr ich, daß ich für 1 bis 2 Mark in ganz Riagara Falls hätte herumkutschieren können. Gelangt der Reisende von der Bahn nach dem Hotel, so kann er sich leicht orientieren Doch die Kunst der Agenten besteht eben darin, den Passagier möglichst schon an der Tür des Eisenbahnkupees abzusangen und diese Kunst verstehen die Herren ganz vortrefflich Ueber haupt ist es in Detmold sehr kostspielig. sich irgendwie freund lichen Leuten anzunertranen, die aus purem Entgegenkommen gegen den Fremden den Führer spielen. Denn hier gibt es überall verlappte Agenten, die naturlich nicht im Interesse der Reisenden. sondern im eigenen Interesse arbeiten. Agenten überall: man findet sie auf den Schifsen. in den Eisenbahn zügen. in Hotels. Theatern usw. Es gibt Agenten für Drosch ken. für Geväckbesörderung. Telegramme. z. Vermittelung von Hotel= und Privatwohnungen, und in Niagara Falls findet man sogar Agenten, die uns nach den besten Restaurationen. na chden schönsten Aussichtspunkten. Bazaren. Schaustellungen usw. geleiten. Es gibt aber auch Agenten, die sehr vertrauenerweckend aussehen und die doch keinen anderen Beruf haben, als den Fremden in schlechte Gesellschaft, Spiel= u. Verdrecherhöhlen zu geleiten. Dies ist so aulgemein bekannt, daß die großen Eisenbahn u. Expreßgesellschaften in den Kursbuchern die Porträts ihrer Agenten bringen, damit man nicht Schwindlern in die Hande gerate. Bevor man nämlich eine der größeren Stationen erreicht, gehen Agenten der Expreßgesellschaften durch die Zuge um das Gepaa zur Weiterbeforderung nach d. Wohnungen oder Hotels in Empfang zu nehmen. La givis aber auch jalsche Agenten und falsche Expreßgesellschaften, die das Geräck so sicher an den Bestimmungsort be ###rdern, daß man es niemals wiedersieht Vor einigen Jahren machte in Newyork ein Unternehmen von sich reden, das sich als Franklin Syndikat bezeichnete und ein Bank und Getreidegeschäft berried. Auf den Schreibmaschinenbriefen dieses Instituts sand man das Bild Benjamin Franklins mit dem Moito: Der Weg zum Reichtum lieg: so klar da. wie der Weg zum Markte. W M. F. Miller, der Leiter dieses Instituts. war ein Ehrenmann; er erklärte, daß Einlagen von 50, 100 und 500 Dollats vorschlage, das aber auch eine Einlage von 10 Dollars genüge, wenn der großartige #lan. den er übrigens näher erläuterte, dem Empfanger des Tiieses noch nicht einleuchtend sei. Das Anerbeeten war such in der Tai in hohem“ ade verlockend.„Ihre 10 Dollats oder mehr, je nach der Zaal von Aktien. die Sie nehmen, werden jede Woche in Papieren oder Getreide angelegt, je nuch den Informationen, die wir gerade haben werden. Dies wird Ihnen einen Nutzen von einem Dollar für die Aktie und Woche abwerfen, so lenge bis Sie Ihre Einlage zuruckziehen. Das Zurückziehen der eingezahlten Gelder kann jederseit erfolgen, doch ist eine achttägige Kündigungsfrist innezuhalten Zehn Dollars ist eine sehr kleine Summe, wenn Sie be denken, daß Sie 52 und mehr im Jahre(in wöchentlichen Zah lungen) davon ziehen können, was bei weitem mehr ist, als Sie anderweitig bekommen können Der Nutzen aus einer Kapitalanlage von 10 Dollars beträgt 1 Dollar die Woche oder mehr, von 100 Dollars beitägt 10 Dollar die Wochc oder mehr. von 5im Dollars betragt 50 Dollar die Woche oder mehr, von 1000 Dollars deträgt 100 Dollar die Woche oder mehr Dies mag Ihnen unmöglich erscheinen, aber ganz klar ist es doch, daß es einen Weg geben muß. ein Nanital in kunester Zeit zu verdoppeln. Wie warc es sonst möglich, daß Jay Gould die Vanderbilts, das Flower Syndikat und andere Minionare und Sondikate ihr Vermögen in Wall Street gemacht haben, die doch mit fast garnichts angesangen haben!“ Diese Anerbietungen waren so recht geeignet, die dumme Masse anzulocken. Zehn Dollars sind ja für den Amerikaner eine Kleinigkeit— warum sollte er nicht für 10 Dollars einen Anteilschein kaufen, ware es auch nur ein Lotteriespiel. Der Einzahler wird sich allerdings sehr bald mit der Idee beiteun det haben, daß sein Geld verloren ist. Nur aus Reugierde geht er am Fälligkeitstermin nach der Bank. um Dividende abzu holen, und ist mehr als überrascht, wirksich auf 10 Dollar einen Dollar Zinsen bereits am Schluffe der ersten Woche zu er halten. Diese prompte Auszahlung macht natürlich von sich reden, und es muß einleuchten, daß 100 Dollars. die Miller an einem Tage auschzahlt, dem Sondikat wenignens 10 110 Dollars einbringen. Auf diese Weise muß das Franklin Institut ein enormes Unternehmen werden, bis dann das Feld hin länglich abgegrast. F. Miller ein mehrsacher Millionär ist. Dann ist es allerdings an der Zeit, das Geld in Sicherheit zu bringen und den Dummen eine lange Nase zu machen. Merk würdigerweise hat aber in diesem Falle die Behörde den Schwindel rechtzeitig durchschaut, denn die Polizei ha: dem Wohltater. der wöchentlich auf 10 Dollars einen Tollar Zinsen bezahlte, die Bude recht bald geschlossen. Die kleinen Leute waren darüber natürlich sehr entrustet; sie konnten diese Poli zei Willkür nicht begreisen, und waren empört, daß man eine Bank sperre. die so pünktlich ihren Verpflichtungen nachkam Selbstverständlich waren wieder die Kapitalisten schuld daran die es nicht sehen konnten daß nun auch d. kleine Mann einen guten Zins seiner Ersparnisse erziel: Ein Journalist, der über diesen Fall berichtete, schrieb damals: Beinahe waren die Polizisten, die die Schließung der Bank zu bewerksteiligen hatten, gelyncht worden.—=„„ zur Zubereitung des neuen Gemüses u. die Preisrichter haben die nach den Rezepten bereiteten Spreisen sorgfältig durchgekostet, den Geschmack gelobt und mehrere Preise verteilt. Den ersten Preis erhielt ein Helianthigemüse nach Mayonnaisenart dann weiter werden jetzt vom praktischen Ratgeber veroffent licht: Helianthi als Gemüse gedacken in Butter gedraten, in braunem Zuckersud, als Salat, Helianthisuppe, Helianthige müs mit Reis und Fisch usw. Wir haben es hier mit ein neuen Einführung zu tun, die nach Ausicht aller Kenner noch eine Zukunft hat, die Küche bereichert und den Gemüsebauern guten Gewinn bringen wird. Wer sich für diese Sache inter essiert, sollte sich vom Geschäftsamt des praktischen Ratgebers im Obst und Gartenbau zu Franksurt a. Oder die Nummer mit den Abhandlungen über Helianthi kostenfrei schicken lassen Die Nebenbeschäftigung des Amtsrichters. Ein hübscher Geschichtchen, das den Vorzug hat, wahr zu sein, wird aus einem badischen Amtsstädichen berichtet. Auf dem dor Amtsgericht hatte ein Straßburger Rechiranwalt mit Titel Justizrat eine Klagesache zu vert##ren: um sicher an:.: kommen, findet er sich schon um 38 Uhr morgens bei Gerich. ein. Im Amtszimmer traf er einen einsach gelleideten Mann. der darin herumhantiert, den Osen nachneht und besorgt usw Unser Justizrat fragt ihn, ob der Amtsrichter bald kommen werde. Der Angeredete erwiderte. der Herr moge sich un setzen. der Richter werde bald erscheinen. Dann bringt er manches in Ordnung. auch horte man ihn einiges in den Ba 1 brummen. nie von unaufmerksamen Amtsdienern usw. Alalles sertig war, setzt er sich zum grogen Erstaunen des Just'z rats in den Amtssessel hinter den grünen Tisch und bricht in die klassischen Worte aus:„So setzt ist der Amtsrichter da. nun können wir anfangen!" Der Justizrat soll aufangs ziemlich verdutzt dreingeschaut haben. Jegrcbenteuer des Konigs von Spanien. Aus Madrid wird gemeidet: König Alions hatte gelegentlich einer kürzlich abgehaltenen H###agd ein Abenteuer. Als der Konig mit dem Duque Tarancon einen Bischgang unternahm. stießen die beiden Jäger ganz unerwartet aus einen Bären. Das Tier stürzte auf den Konig zu, der sofort einen wolgezielten Schuß auf seinen Gegner abgad. der in aufrechter Haltung ihm ent gegengetreten war. Meister petz rollte ansechinend leblos einen Abhang hinunter. Als der König und sein Begleiter näher eilten, sprang das Tier auf und versuchte einen nochmaligen Angrisi aus den König. Dieser hatte sein Gewehr bereits über die Schulter gehangt und konnte sich nur durch einen Seitensprung vor der ihm drohenden gefahrlichen Umarmung retten. Der durch den Blutverlust sehr geschwächte Bär der mochte dieser schnellen Bewegung nicht mehr zu folgen und diesen Moment benutzte der Duque Tarancon, um auf das Tier einen totlichen Schuß abzugeden. Das erlegte Tier ist ein außerordentlich starkes Exemplar#ner Sattung. Die männliche Tochter. Eine drollige Szene spielte sich aus dem Standesamte in Dünkirchen ab. Fräulein Leys. eine hubsche Brünette von zwanzig Jahren, hatte sich verlobt. und die Mutter begab sich auf das Standesamt um die ersor derlichen Papiere zu beschaffen und dar Aufgebot der Tochter zu bestellen. Sie erfuhr von dem Beamten, daß sie gar 1..nc Tochter habe. sondern daß unter dem angegebenen Datun: fur das Ebepaar Leys ein Sohn eingetragen sei. Kein Beteuern der Frau half. der Beamie verweigerte die Schriftstücke aus zuhändigen und blieb dabei, daß es sich um einen Sohn handle ach vielem Hin und Her klärte sich die Suche auf: die Vor amen des neugeborenen Madchens waren mit Gauden Arsene # gegeben worden, und der Beamte hatte. da er diese als ännliche Vornamen aufsaßte, einen Sohn in das Geburts gister eingetragen. Trotz alledem wurde der Mutter erklärt. duß ihr Kind in den Buchern der Behorden ein Sohn sei, und latz deswegen das Aufgebot nicht efolgen konne. Nun muß 1.s Brautpaar noch einige Wochen warten, bis die erforderliche Kichtigstellung des Ceburtsregisters von der Behorde bewilligt i.:. Um die Ironic des Schicsals voll zu machen, erhielt die frückliche Braut wenige Tage später ein Schreiden von der Militärbehörde, in dem Monsieur Ariene Leys aufgesordert wird. sich in einem der nächtten Tage zur Ausbedung für den Militördienst zu stelken. Schlacht= und Mastvieh=Aussteilang zu Koln. Seit Jem 1. Januar lausen die Anmeldungen fü: die am 19., 11. und 12. April d. J. aus dem Kölner städtischen Viehhof: stansindende Schlacht und Masviehausstellung ein. Danach verspricht nicht nur die Tierausstellung. sondern auch die Mishileneuestellung außerordentlich reich beschickt zu werden. Für dee die Ausstellung besuchenden Landwirt= wird die Aussteilung viel Neues aus dem Gebieie des kandwettsaatlichen Ma schinenwesens dieten. Die Menge: werden die neu:on Fleisch.eimaschinen sowie Konser##ctungemeten finden. Auch für das große Publikum werden die vielen in Betriebe vorgeführten Ausstellungsoojekte Antegung Waisen. Ganz besonders wird aber die Vier und H.flugelen: stellung nicht nur die landwirtschoftlichen Besud. und die Metger interessieren, sondern auch int das üb g. Publis#m werden die eigens für die Fleisch####z###gung gzuchere* n der Rinder der Schaje und der Schwe##ne ein nschaun Bild über den gegenwärtigen Zustand unserer Deuisnen h zucht beeten. Gerade in dieser Beziehung werden die ar hoc angestellten Fütterungsversuche an Kindern. Schalien und Schweinen belehrenden Aufschluneüder die Aonrn der Aufzuckr und Mastung geben. Da ein Teil dieser Tiere auh nach der Schlachtung zur Ausstellung gelangt, so werde:: die Rezucher der Ausstellung sich auch über die Juilität des Fleisches der verschiedenenTiere unterrichten können. Kamentlich wird auch die damit verbundene Fleischausstellung unseren Hausstauen zeigen, wo das beste Stück Fleisch am Tiere sitzt, wie es be nannt wird und weichen Nährwert es hat. Wetter iber auch. das viele andere Stücke des Vierkörpers ebenfalls zu recht guen Fleischsneisen zuzubereiten sind. aber viel billiger zu haben sind Sicherlich für die Ausnutzung der Witschutskeise eine nicht zu unterschätzende Erkenninis. Als besonders erfreuliche Tat sache kann mitgeteilt werden, daß die als Bezug=quellen für den Kolner Markt in Betracht kommenden Aufzuchtsgebicte sich ledhaft für die Beschickung der Tierabteilung intcressieren, so wird auch die oldenburgische Staattegierung auf Vorschlag der oldenburgischen Londwirtschaftskammer mehrere silberne Staatsmedaillen zu Prämiierungzzwecken zur Verfügung stellen, ebenso hat die Landwirtschaftskammer der Provinz Hannover 30 M als Preise gestittet. Welche Be deutung man auch in behördlichen Kreisen der Kölner Aus stellung beimißt, dürfte daraus zu ersehen sein, daß auf Anre gung Seiner Majestät des Kaisers voraussichtlich auch wieder vom kaiserlichen Pachtgute Urville Masteinder zur Ausstellung gesandt werden, und daß zu erwarten stetzt, daß der Herr Landwirtschaftsminister Seine Exzellenz von Ar nim=arieven die Ausstellung mit seinem Beseche beehren wird. Zum Schluß wollen wir nicht unterlisen, darauf hinzuweisen, daß die Anmeldungen zur Ausstellung bis zum 1. März d. J. bei dem Geschäftsführenden Komitee, Koln Schlachthof. eingegangen sein mussen. Korneval in Enaland. Die Farbenmanie ist eine der ungsten charakteristischen Erscheinungen des englischen Lebens ie Engländer, die der Welt vor einem Jahrbundert den nächternen grauen od; schwarzen Rock auszwangen, tragen jetzt die buntesten P. siegewänder, und die Damen gar achen ihren Körpei zu einem wahren Tuschkasten, zu einem Tummelplatz der mertwürdigsten Farben. In ihrer Farden freudigkeit bringen die Engländer auch die gronen mittelalter lichen Umzüge, die prunkrollen historischen Festzüge wieder in Mode, mit anderen Worten: sie suchen dem Karneval auch in ihrem nebligen Lande das Bürgerrecht zu verschaffen. Olindo Malagodi erzählt in der„Tribuna"", daß in diesem Jahre die Londoner„season" durch ein Schauspiel von unerhorter Farben pracht verschönt werden wird: es handelt sich um einen Festzug mit 100 000 Personen. 10 000 Pferden und 4000 sombolischen Festwagen. Die ganze Geschichte Englands und Londons. von der Juvasion der Römer bis zu unserer Zeit, mit allen ihren berühmten Persönlichkeiten, vom König Alfred bis zu Neison. mit allen ihren ruhmreichen tragischen Episoden, von dem Triumph der Königin Elisabeth. bis zu der Enthauptung des Königs Karl. sollen hier zur Darstellung gelangen und den Engländern von heute vorgeführt werden. Malagodi weist bei dieser Selegenheit darauf hin, daß der Karneval bei seinen Verpflanzung nach England große Wandlungen durchgemacht hat. Der Geist des italienischen Karnevals war die zugellose. ungebundene Heiterkeit, eine Heiterkeit, die mit allen Waffen der Ironie, des Spottes und der Karrikatur kämpfte; der neue englische Karneval aber umgürtet sich mit der ganzen Würde des englischen Volkes und nimmt alles, was er zut. furchtrar ernst. Die Könige und die Fürsten, die Lords und die Karne valsritter des Londoner Festzuges werden ihre Kronen. ihre Schleppkleider ihre Rüftungen sichen mit noch größerem Ernste tragen als ihre königlichen Vorbilder, die in den Marmor gräbern der Pauls=Katbedrale und der Westminsterabtei im ewigen Schlaf ruhen Hupnotische Macht. Besuchen:„Ihr gestriger Vortrag über Hypnotismus war wirklich bochinteresiant und überzeu — Hypnotiseur:„Das freut mich zu hören. Der Ein fluß des Geistes über den Geist. die seelische Kraft, die der Wissenschaft nun erst offenbar wird ist uns Mesmeristen schon längst bekannt. Es ist mehr als Einjluß— es ist Macht. ab solute Macht. Einem Hypnotiseur gegenüber werden selbst Leute mit starker Winenskraft zum Sklaven. Für mich z. B. bedarf es nur einer kurzen Bekanntschaft mit jemand, um ihn zum gefügigen Werkzeug meines Willens zu machen. Er sagt und tul dann alles, was ich ihm suggeriere. Er riecht an einer Zwiebel und ertlärt die für eine Rose—“ Stimme aus dein Nebenzimmer:„Gustav, wirf mal sofort diese cheußliche Zigarre zum Fenster hinaus oder geh' damit augenblicklich in den Carten!“— Hypnotiseur:„Jawohl, mein Liebling.“ Heiteres aus der Theaterwelt. Die Theaterzeitschrift „Comoedie", erzählt folgende Aneldote: Das„Theatre de Deupte“ war früher der Haupthort des symbotischer Dramas. und sein Publikum bestand zum größten Teile aus einem Völk chen, das für das gewöhnliche Theater nur Haß und Verachtung hatte. Die„bete noire“ dieser Gesellschaft war der Krititer Sarvey. Als er eines Tages im Foyer des Theaters lust wandelte, lächelte ihn ein dekadentner Jüngling. der in der hand eine Lilie mit ellenlangem Stengel trug, fortwähren) hönhisch an. Der gutmütige Sarvey trat an den Jüngling ber an und sagte:„Mein lieber Sohn..“ Der andere aber une: brach ihn brüsl mit den Worten:„Vor allem, mein Herr, b. ich nicht Ihr lieber Sohn...“ Worauf Sarvey, immer 7: väterlich, erwiderte:„Ganz recht! Wenn Sie mein Sohn waren, wären Sie nicht so schlecht erzogen...“ Ein Wink mit dem Zannpfahl. Von dem dieser Tage re tordenen Geigenkünstler August Wilhelmj teilt die„Frist Zig“ folgenden Autographen=Scherz mit: Es war anfangs der 90er Jahre. Einer meiner Freunde arbeitete damals intensin an der Vergrößerung seiner Autographen Samm ng u. sch.rizu diesem Zweck an alle bekannten Geistesgrößen Deutschlat u. a. auch an August Wilhelmj. der, wenn ich mich recht c: innere, damals in Blasewitz bei Dresden wohnte. Währe. mein Freund in der Regel sehr lange, häufig auch ganz##. geblich auf die Antwort warten mußte, erhielt er von Wilhel postwendend Bescheid; dieser lautete:„##o habe schon lang keine Frankfurter Würste mehr gegessen. August Wilhelmj — Es bedarf wohl keiner Erwähnung, daß diesem lieh. würdigen Wink mit dem Zannpfahl alsbald Folge gegele wurde. Blau Wasser. Ein alter Leuchtturmwächter an der Ostsee der in dem Rufe stand, dem Alkohole nicht abgeneigt zu sein erhält eines Tages den Besuch eines revidierenden Bauinspek tors; dieser findet alles in bester Ordnung. kann es aber nicht unterlassen, dem Wärter, der in dem bösen Auf steht, gern eine über den Durst zu trinken, darüber Vorstellungen zu machen. Dabei entwickelt sich folgendes Gespräch: Wärter: Wat. Her: Bumeister? II drinken? Keinen Druppen!— Bauinspektor Na. na! Mon sieht es ihm ja an der Nase an; sie ist ja gan: blau.“— Wärter: Ja dat sei blag is, dat weit ik: äwer Herr Bumeister, sitten Sie mal as ik hier 25 Johr ümmer up de sülwe Städ un kiken Daa vor Dag in dat blage Water. denn wull ik mal seihn, wo blag Ihr Näs wir. Re. Herr Bu meister! Dat is blot von dat blace Water 156 905 Fraucs für einen„Napoleon“. Die französische Gesandtschaft in Belgrad hat ren dem serdischen Advokaten Petrowitsch ins von den ersten zehn 20 Francs=Stücken mit dem Bilde Napoleons I. gekauft. die ir ahre 1906 in Parizur Erinnerung an die Errichtung des Koiserreichs geprag: worden sind. Die französischen Staatssammlungen besaßer bisher keines dieser außerordentlich seltenen Stücke. und de Pariser Mäazkabinett hatte bekannt gemacht, daß es 13 000 Francs für ein solodes biete. Diese Summe ist nun Petrowitsch auch bezahlt worden, nachdem die Echtheit der kostbaren Munze festgestellt worden war. Der serdische Advokat hatte die Medaille von leinem Großoater ererdt, der sie im Jahre 1806 bei der Eroberung von Ragusa vom Marschall Marmont erhalten hatte.„ „In Litör oder Leder einheiraten“. In einer der letzten Nummern des„Prager Tageblattes“ findet sich nach Mitteilung des„Deutschen Vol sboten" nachstehende erheiternde, aber durchaus ernsthaft gemeinte Anzeige eines heiratslustigen Jünglings:„Suche für meinen sehr angenehmen und geschäftstuchtigen Isrl. Bruder passende Partie. Derselbe ist 30 Jahre alt groß. fesch. dzt. Vertreter einer Likörfabrik, hat 4000 Kr. Selbsterspartes und würde am liebsten in Likör oder einheiraten. Anträge unter Chiffre„Tüchtig und fleißig 2032—12“ an d. Adm. d. Bl.“ Humoristische Eckr. Falsch verstanden. Der Landrat hat dem Ortsvorsteyzer eue Formulare zugehen lassen, welche bei Einlieferung von verhafteten Landstreichern u. Dieben verwendet werden sollen Der Ortsvorsteher liefert durch einen Transporteur den ersten verhasteten Strolch ein und füllt das Formular gewissenhaft aus. Nachdem er die Angaben über Namen, Alter, Geburts###t. Grund der Verhaftung gemacht hat, findet er in dem Fornulor auch noch die Rubrik„Besondere Bewerkungen". In diese Rubrik schreibt das pflichtgetreue Ortsoberhaupt hinein: „Die besonderen Bemerkungen, die der Verhaftete gemacht hat. varen derartige, daß sie nicht wiederzugeben sind.“ (Fliegende Blätter.) Fatale Aehnlichkeit. Gendarm(zum Arrestanten. nachdem er ihn längere Zeit betrachtet hat):„Sie gleichen übrigens auffallend em Raubmörder, auf dessen Ergreisung dreitausend Mark Belohnung ausgesetzt sind; bis auf das rote Haar dings... aber das kann gesärbt sein!"— Landstreicher flehend):„Am Gottes willen, Herr Gendarm, fangen Sie nicht auch noch an, zu untersuchen, schon dreimal ist mir heute der Kopf deswegen gewaschen worden!" Meggendorfer Blätt. Die neue Wohnung. Dekorateur: Und diese Stube würde wohl am besten zum Fremdenzimmer eignen.— Kommerzienra:: Muß das sein?— Dekorateur: Ich denke doch. Das ist doch Stil heuzutage. Und in so einer großen Wohnung... — Kommerzienrat:„Na, nehmen wir dies zum Fremdenzimmer.— Dekorateur: Und wie wünschen Sie es möbliert? — Kommerzienrat: So ungemütlich wie nur möglich! (Lustige Blätter.) Automobil-Warnungstafeln E. Rosenbaum Nur gegenüber dem Schlossplatz. Spezialabteilung Möbel. Gröhtes Lager in Zeitstellen von 16.50 Mk. an Kommeden v. 24 Mk.an, Waschtische v. 13.50 an Kleiderschränke von 32 Mk. an Stühle mit Freitzitz von 2.25 Mk. au Kohrskühlen, Sophatischen, Ausziektichen. cempl. Kücher- u. Schlatzimmereintichtungen Eisernekeitstellen v. 5. 50 Mk. an Kinderdettsielien Niederlage der Möbelfabrik 6. m. b. Despelkettennetz-Matratzen in allen Breiten Original-Listenpreisen steis vorrhtig Autlegematratzen eigener Anfertizung aus Pritta echt rotem Drell. 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Reden der guten Schulung der Automobilichter bild, klare Oreinnn# gesamten Straßenverkeyrs das beue Mitlel zur Verhütung ron Unfällen, die sich bie heute nur allmast noch ereignet hohen Unter den praktischen Maßnahmen der Automobilisten ergen Unfälle verdienen die Warnunge###eln besonders hervorg aden zu werden. Wie aus unseren Abbildungen ersichtlich, wereen diese Warnungstaseln den Passanten(sei er Auto nobilist Radjahrer oder Pferdelenker) darauf hin, daß in um bis! .00 m. Enssernung vor inm sich ein Hinderns, oder eine ubtliche Stelle befindet, die m: Lomna: zu Jalleren Prauchbarken dieser Signale ist aufs glänzendse svon daduich ekwiesen daß bis###e#r an keiner der Stellen, die durch Wer nungstaseln kenntlich gemacht worden sind, sich irgeadernen Unfall ereigner dat. In welchem Umsange die Herst llung und Anbringung dieser Warnungs#####eln bisder de### den worden in. gebt am besten daraus bervor, daß der Kaftnliche Arlo mobilklub schon 25100 zu dafür ausgegeben hat. Die Be schlusse des Telegiertentages sehen eine Iematiiche Einfüh rung der Warnungstafeln für ganz Deutiml ind JJr. und zu. ar soll routenweise vorgegangen. d. b. eine Sti#e nach der andern mit Warnungeiaien desetzt werden IX. 2 „r. Otbigtte P em 2puche! 21 150,000 Mmill a 1m Günsefedern Guuferarnud alle anderen Sorten Letnerern Nerdeit und Jene garantet:!### treiew. Pettsedern per Pfund für 4.90: 1 Heldden zun 1.: 1.80 Polar dern el an weis 2.50 S 5: 5. Ech: ziwrsirck: Gen Janr:r 2# 9Peler soais ann Parne s J. 4: 5 Mork.— Ggere#uwal uprigen Jall n. Bend Detten— I Stseeelend.e u. Smen eiten zur-Ceus— W.:: Baria uns; zac anduert9 u ur act## P#cras u on Voralt.:): Pecherer#n.u 2 20 P. 11. 1 97.2 r.e e —* L.r. —...„ Un:# her Persisee.1. roben 7 e R 8e2 S 3 42 a. " erfrei Kleines Feuilleton. Warum ist das Jahr 1903 ein Schaltjahr? Die Frage. warum das gegenwartige Jahr ein Schaltjahr ist. wird jedes Kind damit beantworten weil es eine durch 4 ohne Rest teilbare Jahreszahl hat. Warum wir aber ge zwungen sind, immer auf drei Gemeinjahre von 365 Tagen ein Schaltjahr zu 366 Tagen folgen zu lassen, wird weniger allge mein bekannt sein. Daß wir dabei die Jahre. deren Jahrcs zahlen ganz Vielsache von 4 sind, zu Schaltjahren machen. ge schieht nur. um eine bequeme Regel für das Gedächtnis auf stellen zu tonnen. An und für sich konnten wir auch die Jahre. die bei der Division mit 4 einen bestimmten Rest, 1 oder 2 ode: 3. lassen, zu Schaltjahren bestimmen wenn nur jedes vierte Jahr aus diese Weise zu 366 Tagen herauskommt. Das Jahr soll der größere Zeitabschnitt sein. an dem wi: Weltgeschehnisse messen. Unser ganzes Leben aber hängt innig mit dem scheinbaren Laufe der Sonne durch die festen Bilder der Sterne zusammen. Jedem die Se#ne bald höheur, bald tiefer über unserm Horizonte steht, empfinden wir einen Wech el des Lichtes und der Warme. Noch mehr freilich empfindet denselden die Pflanzen= und Tierwelt. An da die natürlichtte Beschäftigung des Menschen, die Landwirtschaft und Viehzucht. nun auch unser eigenes Leden in innigste Beziehung zu den Wandlungen setzt, die im Pflanzen und Tierleden sich abspielen soist es unabweislich, eine Zeitperiode=Is Grundmaß einzu führen. in welcher sich bestimmte, immer wiederkehrende Vor gange in der Natur zu gleichen Adstanden vom Ansangspunkte wiederholen, wie das Reimen der jungen Sprossen, die Ernte. die Weinlese, die Aufzucht des Jungviehes, die Brunstzeit der jagdbaren Tiere. Sie alle hängen mit dem Auf und Absteigen der Sonne innig zusammen.. E Auch die religiösen und staatlichen Feste der Menschen nehmen auf die Erscheinung des Sonnenlauses Bezug. Ist es doch allbekannt, daß unser liebliches Weibnachtsfest ur sprünglich das Fest der Winter Sonnenwende war. An dem Tage. wo die Sonne im tiefsten Punkt ihrer jährlichen Bahn steht, wo sie sich anschickt, wieder aufzusteigen, und damit den Frühling von neuem ahnen lätzt, feiert die Menschheit auch die Geburt des Heilandes, der in geistiger Beziehung den Winter der Sünde durch den Frühling der Erlösung vertreibt. Der gänzliche Umlauf der Soune von einer tiefsten Stelle ihrer Bahn bis zur nächsten oder von eine: höchsten bis zur nachsten in gleicher Richtung. das ist also dos Jahr. das wi: brauchen, und das der Auronom als„tinvisches" bezeichnet zum Unterschied von anderen Zeiträumen ungefähr gleiche Länge. aber anderer Bedeutung. Dieses Jahr hat nu wie astronomisch genau bestin; ist, eine Länge von m. Tagen 5 Stunden 45 Minuten 1 Seiunden. In dieser Zer. läuft di Sonne. von einem Frühlingsansang ausgehend, durch d zwol Sternbilder des Tierkreises bis wieder zum Frühlingsansang Wenn wir also nach solchen Jahren rechnen, so meiden d## Jahreszeiten, die Erntezeiten, die Feste ners auf eun gleiche Datum fallen. Es wird also am 25. Dezember. kurz nach Wintersansang. recht kalt sein. Ein Weihnachteien bei Früh lingswetter wurden wir uns nicht als ettens Behagliches vor stellen können. und doch haben es so gar manche unserer Krieger i n Deutsch Südwestaftika bei Sommerzeit seiern müssen, weil eben die Jahreszeiten auf d. Südhalbtugel der Erde entgegen gesetzten Verlauf haben wie bei uns. Daß nan die genaue. eben angegebene Lange des Jahres nicht eine ganze Zahl von Tagen sondern noch einige Stunden Minuten und Sekunden mehr enthält. solang. die Menschen anfingen. die Zeiten scharf anzugeben. die Arsache vieliocher Verwittung gewesen. Es ist für das bun Loven 101 wendig. das Jahr und einen Tag zu gleicher Jeit anzufange Wir beginnen also ein neues Jahr um die Mitternacht=nunde Dann ist aber dieses Jahr zu Ende. nich: nachdem 3. Tage um sind, sonder; erst 5 Stunde. 40 Minuten 18 Sesunden spafe und das nächste Jahr müßte eigentlic so viel Jeit nach Mitter nacht begonnen werden. Fangen wir trotzdem bereits nach Im Tagen um Mitternacht das neue Jahr an. so haben wir 5## Stunden weggelassen. Fangen wir auch das dritte Jahr un Mitternacht nach weiteren 365 Tagen an. so wird der gleich Fehler von neuem begangen. und dieser Fehler wird sich immer fort summieren. Nach 4 Jahren zu 305 Tagen ist er auf vier mal 5 Stunden•8 Minuten 48 Selunden angewachsen, alse 23 Stunden 15 Minuten 12 Sekunden. Daher machen wir davierte Jahre 366 Tage lang. Indem wig aber einen vollen Tag zugeben. statt nnt 231, Stunde, verfallen wir in den en: gegengesetzten Fehler und sind nun der richtigen Zeitrechnung um rund 3, Stunden voraus. Und die alle vier Jahr erso! gende Einscholtung eines vollen Tages vergrößert auch diesen Fehler, mal", Stunden oder einen ganzen Tag angewachst I1. Sonach haben 32 unserer Schaltjahle im ganzen uns d. wahren Zeit um einen vollen Tag vorausgebracht. Und in dieser Zeit. allo 128 Jahren müssen wir einmal die Sch. tung auslassen Der gregortanische Kalender schreibt dar. ##r. das die Jahrbunderte keine Schaltjahre sind. wohl abe # dur## teilbaren Jadreszahle:. So laß: er in 400 Jahr.n soali oder dutäschai ane 133 Jahre die Schaltung e: was zwar nicht genau. aber do chsehr nahe die mittlere Jab länge der astronomisch genau bestimmten gleich macht. R Graf Zeppelin und die Eroberung der Luft. Der Virgilverlag in Beilin, der ein: Sammlung strierter Essans. Persönlichtriten“, berarsninmt die Ge legenheit waor. um eine Viographie Icopelins aus der Feder der Haupimanns Hildebrand zu veröffentlichen. Den uns zu: Verjügung gestellten Aushängebogen dieser Scrift entnehmen mir einige Stellen. in denen auf die Zukunftopiäne Zcope lins hingewiesen wird: „Die Anregungen, die dem Grafen Jeppelin 1873 durch die Stephansche Schrift„Welzpost und Luitschifffahrt" g worden waren, hatten in den letzten Jahren seiner Militärzes greisbare Gestalt angenommen. Im Geiste war der Plan für seinen Lenkdalion bereits in Umrisse: festgelegt, es bedurft nur noch der genauen Durcharbeitung seiner Idren. Die großartigen Aussichten, die sein Fahrzeug auf früner ganz un erreichbate und ungeahnte Vorteile für Handel. Verkehr und die Wissenschaft. sowie für Kriege und Friedene##nen erct neie, dat der Graf seinerzeit in einer Denkschrift niedergelegt. Er machte wiederholt darauf ausmeitsem. welchen großen Nutzen man von dem Luftschiif für den Weltverkehr haben könnte. So wies er nach, daß z. B. die Posi von Berlin nach Konstantinopel in längstens 38. nach Alerandrie in 4m0 Stun den, nach Newyork in fünf Tagen, nach Vombay in seche Tagen in einem Fluge befordert werden könnte wohei die Postsäcke mehrere hundert Kilogramm Gewicht baben kennten Besondere Bedeutung hätten aber die Lustechiffe, wenn der Lohidienn durch Eis. Ueberschwemmungen usw. unterbrochen wäre Für den Vertehr scheint Graf Zeppelin schon weitgebende Pläne zu haben: wenn die Zeitungen richtig beiann. so würde er beabsichtigen, demne#t ein Luftschiff zu vauen, mit dein er 100 Pcrsonen durch die Luft zu befördern verman Auf den ernen Bila Uing. dies etwas schwierig. ader weinn man ch die Größenoetdaltnisse des jetzigen Ballons klar mock; und ch berechnet, um wieviel er größer sein muß. um eine solche Zahl ron Menschen aufzunehmen, so sieht man ein, daß das erforderliche Volumen des Körpers schon durch eine geringe Verlängerung und durch eine geringe Vergrößerung des Durch messers erreicht werden kann. Ein österreichicher Fochmann hat bereits ausgerechnet, daß es technisch möglich sein wird. Lasten im Gewichte von 259000 Kilogramm zu beiördern. Der Vallon, der hierm nötig wäre. braucht nur eine Größe von 100 Meie: und einen Durchmesser von 50 Meter zu haben Was Graf Zeppelin von seinem Luftschiff erwant### nat er in der Natursorscher Versammlung in Stuttaal aus. gesprochen. Auf Grund der von ih merreichten Geschwindigeit reman er Ziele in einer Entfernung von 1700 Kilometer noch sicher zu erreichen oder er vermag, wenn er wieder zum Ausiegort zurüc##ren will, 850 Kilometer weit zu fahren. Der Attionsradine würde von Berliv reichen bis zu den Losoten. Peterahr:o. Reskan, der Krim. Konstantinovel. dem #or Griechenland. Parma. dem nördlichen Spanien und den Oritischen Ins eln. Er betonte herner. daß es mit seinem Luftschifft möglich ware. in Etappen den Nordvol zu erreichen. und deß eine Verbindung zwischen Ost= und Westafrikanischen Kolonien dergestellt werden konne. Im Mai oder Juni will Graf Zeppelin seine Versuche wieder jortietzen, und wodl ein jeder Deutscher wird dem Grasen ven Her#n die besten Erfolge wünschen. ein jeder wird ihm wünschen, daß er noch lange in ungeschwächter Kraft u. voller Rüs igleit an der Spitze seines Untergehmens stehen kann und zum Wohle der ganzen Welt und besonders zum Rutzen unseree deutschen Vaterlandes Bekanntmachung. Leuter Termin zur öffentlich meistbietenden freiwilligen Versteigerung des Kolonats Behmeier Nr. 21 in Sommersell steht Dienstag, 4. Februar 1908 nachmittags 2½ Uhr an Ort und Stelle. Bei annehmbarem Gebote wird der Zuschlag sofort erteilt werden. F Lemgo, den 29. Januar 1900. Fürstliches Amtsgericht II. Der Kriegerverein Ferxen=Orbte feiert am Sonntag, den L. Februar ds. Is. im Saale des Herrn Gastwirt Meier=„Belsor““, sein diesjähr. Kriegerfest verbunden mit Kaiser=Geburtstagsfeier wozu freundlichst einladet Der Vorstand. Kameradschaftlicher Verein im Saale des Gastwirts Herrn Limberg. — Anfang 4 Uhr. Der Vorstand. D Schützenfest# in Heiden 9000 Sonntag, den 2. Februar: P Hauptfesttag Das Komitee haben Sie Enrile Enrilo probiert? bdes löffel voll auf 1 Liter Wasser. Pakete à 2“ und 50 Pig. sind überall käuflich. Oefen trischen und amerikanischen Systems, Dauerbrenner, Regulieröfen und Kochöfen. Kochmaschinen, emallierte und gußeiserne, in allen Größen und Ausführungen. Kesseloefen, rohe, inoridierte, und emaillierte, von 65—300 Liter Inhalt empfehle in großer Auswahl und zu billigsten Preisen. Lieferung überall hin franko! L. Schonder& Co., Nachf. Hr. Gees. Wir suchen Kaufrüben und bitten Reflektanten, sich an uns zu wenden! Lippische Zuckerfabrik zu Lage. Louis Brandes (vormals Andreas Plöger) = Emilienstraße 7= Großhandlung in Kohlen, Koks u. Briketts dient Interessenten auf Wunsch mit äußersten Offerten für das Abschlußjahr 1908/09. U--See Weie K IIHAIETCIHA Heiligenkirchen. Conntag, den 2. 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Pial amp; Freund in Breslau l. kippische Tages-Zeitung General-Anzeiger für das Fürstentum Eippe Bestelg, für. 1Monat Hp Pfe, 2 2iob ZiegeletAmzeiger, 5) Landpirsc, Ratgebe 4) Wandkalendur. I)Sommep, 6)Wintersahrplan Rotationsdruck u. Verlag: Willy Bruder, Detmold, Hornschestraße 30. Fern Vertretungen in: Salzuslen, Lemgo, Lage, Blomberg, Horn, Barntrup, Schwalenberg; rtschaften der Aemter Detmold, Schötmar, Oerlinghausen, Lage, Ho sprecher 10. ferner in rn, Brate, fas allen Ortschaften der Aemter Detmold, Schötmar, Oerlinghausen, Lage, Horn, Brate, Hohenhausen, Barenholz, Sternberg: Barntrup, Blomberg, Schieder, Schwalenderg; zusammen über 100 Vertretungen.— Die„Lippische Tages=Zeitung“ erscheint jeden Wochentag. Dr. 20. Verantwortlicher Redakteur: Willy Bruder, Detmold. Detmold, Sonnabend, den 1. Februar 1903. Telegramm=Adresse: Tageszeitung, Detmold. Aus dem preußischen Herrenhause. Für gewöhnlich geht es im preußischen Herrenhause ziemlich langweilig zu. Die vorgestrige Sitzung eine Ausnahme. Es gab eine Polendebatte, die den Kardinal Kopp, den Reichskanzler und den Frankfurter Oberbürgermeister auf den Plan rief. Ueber die Sitzung ist folgendes zu berichten: Am Ministertisch: Fürst v. Bülow, Freiherr von Rheinbaben, v. Arnim und Dr. Beseler. Nach geschäftlichen Mitteilungen folgte die Präsidentenwahl, dann folgte die Beratung über die Behandlung des vom Abgeorduetenhaus zugegangenen Gesetzentwurfs über„„„ Emz Maßnahmen zur Stärkung des Deutschtums in den Provinzen Westpreußen und Posen. - Kardinal v. Kovv: Die Vorlage hat keiner Par tei gefallen. Alle Parteien haben mit einem gewissen Mißzbehagen, mit einer gewissen Scheu und schwerem Herze! zugestimmt. Diese Gefüblsäußerungen sind an sich recht (Hört, hört!) Ich möchte nicht wünschen, daß sie auch vor das Herrenhaus kämen, um ihre Zustimmung drücken.(Lebhafter Beifall.) Deshalb bitte ich die Regie rung, in eine nochmalige Erwägung über die Vorlage ein zutreten, oder aber sie nochmals an eine Kommission zu rückzuverweisen.#lam: 98:: Ministerpräsident Fürst von Bülow: Wit stehen alle unter dem Eindruck der ernsten Worte redners, auch ich. Ich darf aber für mich in Anspruch men, daß ich niemals wohlerworbene Rechte der katholi schen Kirche angetastet habe. Ich werde dafstr sorgen, das es auch bei diesem Gesetz nicht geschieht. Bei diesem Geser handelt es sich am letzten Ende um die Frage, ob die Ost mark polnisch oder deutsch werden soll. Ich großartige Organisation des nationalpolnischen Vereins und Genossenschaftswesens usw. nicht eingehen. Aber un sere Ostmark, deren eine Provinz 15 Meilen von Berlin beginnt, ist eine pars minoris resistentige, die rechtzeitie gebessert werden muß, damit nicht in einer akuten Er krankung eine ernste Gefahr für unseren Staat entsteht Um diese Frage werden wir nicht herumkommen. Wil müssen die Arbeit Friedrichs des Großen, Flottwells un 1Bismarcks fortsetzen. Gerade vor 22 Jahren hat mei * großer Vorgänger hier gesagt, den Polen müsse durch di deutschen Ansiedler ein Damm entgegengesetzt werden. Ge Graf Tiele=Winckler hält die ganze Ansiedelungspolitik für verfehlt. Das beste Beamtenmaterial sei nach den Ostmarken zu schicken. Minister v. Arnim führte aus, das beste Beamtenmaterial würde bereits nach den Ostmarken gesandt. Der Zusammenschluß der Polen und ihr Boykott mache eine Gegenaktion nötig.„— Oberbürgermeister Kersten dankte der Regierung, daß sie vor scharfen Mitteln nicht zurückschrecke. Oberbürgermeister Bender erklärte es für einen froßen Irrtum zu glauben, daß durch den deutschen Untericht polnische Kinder zu Deutschen gemacht werden können. Für die Ostmarken habe die Regierung früher wenig „„„ 4 Walen sei eine gerechte ehrenvoll, aber ohne alle Bedeutung. Der hohen Stth jdeutschen Ansteore regierung kann es einerlei sein, ob es schweren oder#, genüber der polnischen Agitation der Polen geht es in de ten Herzens geschieht, wenn sie nur die Zustimmyn,„2# bisherigen Weise nicht weiter. Wir stehen vor der Frage ihren Maßregeln bekommt. Es ware aber eine Selb“ 00 wir neue Mittel fordern oder die Aufgabe der Ansiede täuschung zu glauben, daß man mit dieser Gesublsauße= Jungskommission empfehlen sollen. Dies letztere hier vo rung die Verantwortlichkeit von sich ab und auf die Staats- dem hohen Hause zu tun, möchte ich keinem preußischen regierung abwalzen kann. Mit seiner Zustimmung über: Minister raten. Wir müssen die Methode des Landerwerbnimmt man die volle Verantwortlichkeit für die Sache Un9 zurch die Ansiedelungskommission revidieren, weil son ihre Folgen.(Sehr richtig!) Das macht uns zur v###mr, nicht genügend Land zu haben ist. Ich habe schon gesag uns die Frage vorzulegen, ob wir der Vorlage zustimmen b## ag auch mir schwer geworden ist, die Enteignung zu können oder nicht, und dann nach unserer Ueberzeugung fordern, aber wir haben der harten Notwendigkeit weichen unser Urteil abzugeben. Aus der Unsicherbeit der inners müssen, da alle anderen Mittel zu leicht besunden wurden Stimmung, des inneren Bewußtseins geht hervor,— 19 Niemals kann dies Gesetz als Präzedenzfall der Enteig sage das nicht, um zu kritisieren— daß die Angelegenbett zung des Großgrundbesitzes angeseben werden. Weder ein noch nicht reif ist. Wir sind noch nicht in der Lage, ein konservatives, noch ein liberales Ministerium, noch ein abschließendes Urteil abzugeben. Teshalb ware 10 P0:] Parlament werden jemals ihre Zustimmung zu der Ent allen Dingen dafür, wenn die hobe Staatsregierung Lie eignung des Großgrundbesitzes geben. Wir fordern di Vorlage noch einmal in reifliche Erwügung zieber, gutg, harte Maßregel der Enteignung mit Ausnahmemaßregeln Die hohe Staatsregierung beabsichtigt durch das Geses gegen einen Ausnahmezustand. Ich weiß mich frei von Naßregeln zur Starkung des Deutschtums. Sie finde: jeder Abneigung gegen die polnischen Mitbürger. Es ban diese Maßregeln in Bewilligung neuer Mittel und eine: delt sich um die Sicherung dessen, was durch deutsche Kultu: ausgedehnten Vollmacht, der Enteignungsvollmacht.„Tas erworben ist. Wir müssen dafür sorgen, daß das, was die ist der Hauptanstoß des ganzen Gesetzes. Gewis In es Zeutsihen Väter erarbeitet haben, die deutschen Enkel erben Pflicht des Staates, die Grenzen zu schützen, Sorge zu tra lcheilgnl gen, daß an diesen Grenzen eine ruhige, zuverläßtige Be. Fürst Radziwill führt aus, die Vorlage stebe in völkerung wohnt, die sich der Zugehörigkeit zu dem Staale##nruch mit der Versassung und den von der ganzei innerlich und äußerlich bewußt ist. Der Staat muß des: Dulturmelt anerkannten Grundsatz des Privateigentums halb alle Maßregeln tressen, um diese Sicherung zu er::.. Lulnische Bevölkerung wolle keine Fürsorge, sie per kurlaub den Heoucemen# Mannschaften nicht nachge ungen. Nua finden wir freiich mance Erlceinungaz, lan,(derechtigkeit. Der große König Friedrich habe zu der polischen Gesinnung der Mannianglshuer ain ve welche diese Gesinnung anscheinend vermissen und das Gee1,21uum. Redners, Großvater gesagt:„Gewinnen Sie mit fühl der Zugebörigkeit zu unserem Staate nicht gerade ber#1. Horzen meiner Untertanen durch Gerechtigkeit, Ord vortreten lassen. Wenn das die Stimmung der Gesur. nung und Rechtssicherheit.“ bevölkerung wäre, wücde die Staatsregierung mit Jen! □herbürgermeister Dr. Adickes= Frank ernstesten Maßregeln eintreten, um die Grenzen des Rei=1... an. Wir Westländer begreisen den Osten schwer hes zu sichern. Es wird aber von vielen Sachkundigen 1.2z umgekehrt; aber wir im Westen sind der Meinung. und Ortskundigen der Zweisel erhoben, es wird sogar von Lic dig Fortdauer des Nationalitätenkampfes geradezu ein vielen Seiten direkt bebauptet, daß die Stimmung der Be. u 1uck für den preußischen Staat ist, und daß der Friede 13. Jahrgang ordnete Freiherr von Frankenstein sofort nach Held die Rednertribüne bestieg, um die Erklärung abzugeben, daß deld nicht im Namen der Fraktion gesprochen habe. Die Ausführungen der weiteren Redner, insbesondere des Abg. Dr. Müller und des Referenten Dr. Casselmann förderten nur mehr wenig Neues zutage. Staatsrat Frhr. v. Speidel, der Vertreter des noch immer schonungsbedürftigen Kriegsministers, entgegnete auf die an das Kriegsministerium gerichteten Ausführungen der Kammerredner und bestritt u. a. mit aller Entschiedenheit, daß der Adel in der Armee bevorzugt werde. Wir haben nicht 48, sondern nur 36 Prozent adelige Generäle. Der Adel führe aber seine Söhne eben mit besonderer Vorliebe dem militärischen Berufe zu. Die Volrrschullehrer mit niederem Kirchendienst seien tatsächlich ausgeschlossen von der Beförderung zum Reserveoffizier. Die Kriegsverwaltung habe diesen Standpunkt gebilligt. Auf die körperliche Ausbildung der Jugend lege die Armeeverwaltung besonderen Wert. Die Einführung einer neuen Untform für den Felddienst sei bereits in Angriff genommen worden. Das blaue Tuch werde durch ein graues ersetzt werden, an die Stelle der Stehkragen kämen Liegekragen. Die Krawatte werde durch ein Halstuch ersetzt. Die neue Felduniform komme versuchsweise für die sämtlichen Wassengattungen zur Einführung. Dem sozialdemokratischen Wunsche nach Verkürzung der Dienst= zeit auf ein Jahr werde nicht entsprochen werden, da die Armee sonst minderwertig werde. Die dem Leutnant Frhrn v. Horn zugeschobene Aeußerung über „. die Landtagsabgeordneten sei von diesem in dem behaup. Die Beratung des Militäretats in zammer der Abgeordneten hat wieder auf.—.„ gefüllte Tribünen gesorgt, leider aber auch eine schier end- gewesen? Abg. Cadau: Es wird sich doch niemand betrofose Reihe von Abgeordneten veranlaßt, sich auf der Red=sen fühlen? Große Heiterkeit.) zetan. Das beste Mittel gegen die Polen sei eine gerechte Verwaltung, damit der Deutsche in den Ostmarken wieder festen Fuß fasse. Die Vorlage mache aus friedlichen volen wilde Polen. Justizminister Beseler wies die Verfassungsmäßigkeit der Vorlage aus Artikel 9 der preußischen VerGraf Droste=Vischering lehnte die Vorlage ab weil sie ein Ausnahmegesetz sei und zur Konfiskation Darauf wurde die Debatte geschlossen und die Vorlage in eine 25gliedrige Kommission verwiesen. Der Militäretat im bayerischen Landtage. der bayertschen teten Zusammenhange nicht gebraucht worden.(Zuruf des etliche Tage für Abg. Dr. Müller: Wer ist denn mit dem Rindvieh gemeint Der Postetat in der Budgetkommission des Reichstages. nerliste vermerken zu lassen. Als erster Redner nach dem Reserenten Dr. Casselmann trat der Zentrumsführer Abg., Pich#l. eng gen.##e er einen bedenklichen Blick auf die hohen Ziffern des rtatsabschlusses warf und eine Reihe von Beanstandungen und Wunschen vorbrachte. Er kritisierte die Bevor zuguna der Generalstäbler gegenüber den Trupsenaffizieren, unter der die Berufsfreudigkeit leiden musse.] Die Budgetkommission des Reichstages begann die BeEbenso auch die zahlreichen frühen Pensionierun=rarung des Etaks der Reichspost= und Telegraphenverwaltung sen und protestierte namentlich dagegen, daß Lehrer aul bei Kap. 85(Betriebsverwaltung). Bei Tit. 18(mittlere; sem Lande, die den sogen. niederen Kirchendienst zu ber: Beamte) fragt Abgeordneter Hamecher(Ztr.), ob und wann ehen haben, von der Beförderung zum Reserveofiigter aus, die Besoldungsvorlage kommen und auf welche Beamtenkategeschlossen sein sollen. Abg. Giehrl begrußte, die Ein't, gorien sie sich beziehen würde; er bringt weiter den Wunsch rung landwirtschaftlicher Kurse bei einze####### ger der Kanzlisten bei den Oberpostdirektionen auf Abschaffung des no bedauerte, daß die allgemeine Einführung an der nostenfrage scheitern solle. Gegen Soldatenmißhand ungen solle energischer eingeschritten werden, der Ernte erlaub den Bedürfnissen der Landwirtschaft angevaßzt u volkerung im allgemeinen, die dier in Bet ac Tiutn2 wiederbergestellt werden muß. Wir haben soeben von zu durchaus loval und staatstreu ist, daß sie in allen Dingen Kzuziger Seite gehört, daß man sich mit Besorgnis frager — bestreben, den staatlichen Anforderungen nachzutom. muß, oß man sich auf die beiden gesährdeten Provinzer v. Wenn es aber so in, dann ist es schwer, diese Be, M.tzen und Westpreußen noch verlassen kann, zwar ist dar ferung unter Ausnahrggesetz zu stellen. Solange die rag polnischer Seite abgeleugnet worden, aber ich bablen tore Pflichten als Staatsbürger erfüllen, mus man„ich selbst burch mange Studten davon überzeugt, daß das er ihre Verstimmung über diese oder heus Preußtiche Polentum am Werke ist, eine neue Organisation auf demo sich bestreben, den staatlichen Anforderungen nachzukom men. Wenn es aber so ist, dann ist es schwer. diese Bevölterung Polen üder A W.———„ Maßregel hinwegsehen. Viel gefährlicher ist aber der vol nische Radikalismus. Ich könnte selbst die Erfahrungen am eigenen Leibe schildern. Diese Richtung zu bekämpfen, muß nicht allein die Aufgabe der Regierung, sondern auch unser aller Ausgabe sein.(Lebhafter Beisall.) Aber ich hege großen Zweisel, ob mit der jetzigen Vorlage das gewünschte Ziel erreicht wird. Ich habe die große Besorgnis, daß wir die loyale Bevölkerung dadurch dem Radikalis Srteh Moe„ Sar Polentum am Werke ist, eine neue Organisation auf der kratischer Grundlage auszurichten. Die Polen wollen den Deutschen die Ostmark verekeln. Dagegen kenne ich kein anderes Mittel, als das 1886 begonnene, die Ansiedelung deutscher Bauern. Mögen dabei zu Anfang Fehler vorge kommen sein, aber jetzt ist ein frischer Zustrom von An siedlern vorhanden, es sind etwa 100000 Deutsche in## Gemeinden angesiedelt, nun kommt die Regierung und sagt:„Wir könnten unser Werk fortsetzen und mehr tun Kanzlistentitels zur Sprache. Unterstaatssekretär Twele kann darüber noch keine Auskunft geben, wenn auch die Beratungen in den Ressorts als abgeschlossen gelten können. Abg. Eickhoff (fr. Vp.] bittet, die Arbeiten so zu beschleunigen, daß noch vor Sstern die Vorlage beraten werden könne. Die gleiche Bitte außern die Abgg. Kopsch(fr. Vv.). Semler(nl.) und Freiherr v. Richthofen(k.). Anterstaatssekretär Twele: Die Regierung Schluß beanstandete Redner ein Ber vol, dus Verschiiren. Kommandeure hinsichtlich des Ver kehrs mit den Abgeordneten erlassen haben sollen.. Nach einem weiteren Zentrumsredner, dem Abg. Evln; wünsche ebenfalls die Vorlage möglichst bald an das Haus zu nahm der Sozialdemokrat Rollwagen das Wort, E#; bringen. Der größte Teil der darüber in die Presse gelangten Militäretat für den betrübendsten Teil des E4:=, Mitteilungen sei nicht zutreffend. Abg. Lattmann(W. Vag.) “= von dem Por gutrum sez weist auf das Bedenkliche der Unruhe in den Beamtenkreisen in erster Linie hin und bedauert, daß man bei der Regelung der BesoldungsEr machen. mus zuführen. Wir sollten aue aujt Siegz., ahr g u aber aus polnischer Hand ist kein Land mehr freihändig zu beranzusieben. E“ I„Lphrerschtigal) Die Regierung er= erwerben, und der deutsche Großgrundbesitz darf nicht noch (Schr richtlal) Die Regierung er.].2— Lchadigt werden.“ Entweder müssen wir das An siedelungswerk aufgeben oder die Enteignung haben. Wir kleinen Zesitver eine, nozitsche Untinabet. und. ehngere%, g, Gesichtspunf, daß niemand nur mit Tränen von seinem leit in, Las in es auch für den Zestso zie haf gaug deu Grundstück Abschied nimmt, trifft doch auch für die En Rcgzier inz widerseriot v.,#x,„Zuge gefakt.“(Der leignung bei Eisenbahnbauten und Straßendurchlegungen kleinen auertlichen Grundbests mit ine Auge gSggft, Die in Städten zu. Wenn auch bei dieser Form der Enteig Ministerpräsident Fürst Bülow erscheint im Saal.) Diei.—.., ze hier gefordert wird, kein wirtschaftlsicher Regierung sielt selbst scon Dorten.,; zalgen###x Eigen, Zweck vorliegt, so doch im Sinne des öffentlichen Pobls Vlicht, ütr bei diesem Veitblick zu solgen,„„are„afihem Der Zweck der Militärischen Sicherbeit des Landes. Nie tüimer soll ohne weiteres sein Grundstück verlassen, auf demi. bezweiselt, daß man, um Festungen anzulegen, auch seine Abnen ihre lebte Rubestätte gesunden haben. Er batl wone... Boden enteignen kann, bier sollen zur mitt dagegen keinen Schutz. Wohl wien wir aus der, Velb=Gusz tarischen Sscherung gewissermaßen große lebendige de daß ein grober dreußischer Könia vor den Gerichten Vol!!.aan angelegt werden, indem die deutschen Bauern in machte, als er zur Abrundung seines Besites ein Grund.)Vung“,(Zebieten maßiert werden. Die Provinz Posen stück erwerben wollte. Der preußische Richter, auf ger den—u haushalts erklärte, weil er von Opfer an Gut und Blut“ erfordere. ür die Steigerung der V#t„arm gingz über den„Ka=] frage Die beteiligten Kreise nicht genügend gehört habe verantwortlich 9—.1: Taldatenmißbandlungen, die Ange= regt an, einen Versuch mit Beamtenausschüssen zu im iktiver Offiziere zum Flottenvereine und die Ber Abg. Erzberger(3.) schließt sich dem an und klagt über Beeineiligung bayerischer Truppen an den Kaisermanövern der. trächtigung des Beschwerderechts der Beamten seitens unterer Soldaten den Beitritt zu den sozialdemo- Behörden. Abg. Gröber(3.): Den Beamten müsse ein Weg ratischen Gewerkschaften und Arbeitergesangvereinen ver gegeben werden, daß sie gemeinsame Wünsche vordringen biete, während man ihnen den Besuch katbolischer Gesellen konnten. Staatssekretär Kraetke stimmt dem Abg. Gröber zu. vereine erlaube, ist Herrn Rollwagen natürlich auch nicht Der Vorschlag, Petitionen grundsätzlich nur dann zu behanrecht. 3 deln, wenn eine Stellungnahme des Ressorts erfolgte, müsse Von den folgenden Rednern interen.. g zroh begrüßt werden, da er im Interesse der Beamten selbst liege. Ausführungen des Abg. Leibl(Itr.). Mian müßte#ro9 25g Semler(natlib.) unterstügt den Vorschlag Gröders. Freiein, meinte dieser, Zaß wir ein P'tc.. Priumeister, f lich müsse eine Gewähr geboten werden, daß der einzelne tersmatertal baben, dag sio vich, gghen vim, den Beamte auch bis an die oberste Spitze herankommen könna udern nur zu einem einzigen Falle sestzustellen ge. Abg, Gröben erkärt sich von dem Gange der Debatte befrie 2##.“ Besprechung einer Metzer Duellaffäre meinte digt. Dem Parlamente werden durch eine Forderung der der Redner, ein früberer Berufsoffizier, daß ehrlosen Offi. Innehaltung des Instanzenweges die Arbeit erleichtert und sieren, die die Frau eines Kameraden verführen, keinle dies werde den Beamten von Rutzen sein. Bei Tit. 20(PostTatissaktion, sondern Ausstoßung aus dem Heere gebübre, und Telegraphenbeamter) bringt Referent Beck die VizedirekZum Kapitel Militärmusiker bedauerte er, daß den toren zur Sprache und wünscht zu hören, wie das Verhältnis oft die richtigen Musikstücke sehlen,„„Ans der neu anzunehmenden Beamten der höheren Laufbahn zu wir noch so viel geben, ist hier ausgeschaltet. Aber mehr, es ist eine Selbsttänschung der Regierung, wenn sie sich dage#en verwahrt, die polnische Bevölkerung mit poll zeilichen Maßnahmen drangsalieren zu wollen. Glaubt sie deun, daß es bei dieser leicht erregbaren Bevölkerung ohne solche Maßregein gehen wird? Wir widersprechen uns selbst, wenn wir der Vorlage zustimmen. Wir reden im mer von der Bodenständigkett, von dem Haften an der Scholle. In diesem Punkte wollen wir unsere Grund stimmung verleugnen? Nun noch eine zweite Seite der Vorlage, die ebenso ernst ist wie die erste. Es verstehr sich ja von selbst, daß Kirchen und Friedhofe nicht ent eignet werden können. Es würde gegen die gute Sitte der zanzen Menschheit verstoßen, wollte man auch auf diese Objekte die Enteignung ausdehnen. Das ist aber das allergeringste des uirchlichen Eigentums. Denken Sie an die Pfarrhäuser, an die kirchlichen Wohltatigkeitsanstalten Alldeutsche Kreise haben schon ihre Hoffnung darauf gesetzt Diese kirchlichen Gebäude können systematisch eingezogen werden. Die Vertreter der Kirche werden verpflichtet sein, dagegen Einspruch zu erleben, und nicht allein in den beiden Provinzen, sondern auch im übrigen Preußen: er wird sich jogar auf die oberste Vertretung ausdehnen. Wieviel Mittranen und Versi mmung, der beste Nährboden für ungesunde Verhältnisse, wird dadirch in die katholischen Kreise hineingetragen! Ein neuer Kulturkampf würde entbrenner können.(Hört, hört!) Durch die Enteignung kann auch die kirchliche Steuerkraft der Gemeinden lahmgelegt werden. Ich halte die Anjedelungskommission in diesem Falle für verpflichtet, solche Gemeinden zu entschädtgen. Alles das kann mich nicht überzeugen, daß die Regierung ihre Absichten erreicht. Sie wird die Unrube und Unsicherleit vergrößern und den Riß zwischen dem Deutschlum und den polnischen Staatsbürgern noch rme#tern. und das wird sich von der Weichsel bis zum Rbein hinzlehen. Der Justizminister hat mich mit seinen inrinischen Ausfübrungen nicht überzeugt. Man sollte doch einsach sagen: Macht geht vor Recht! Es ist weiter nichts als eir politischer Mater aliemun, der seine Idrale mehr kenn!. Es gibt gewisse Orundanschiunger, oi der gonzen Wenschheit gemein am sind. Wenn man diese aurnort, so ist die ganze Kuliu= und Gesitlung mit daurch beleidigt. Dazu gehört auch das Privateigentum. Eine Partei weiß ich, die mit der Anwendung frieden sein wird. Das ist chen hier vor dem Abge tärischen norstungen angelegt werden den großen Gebieten massiert werden. noch bietet übrigens noch genug Platz, daß die enteigneten Polen den bereits im Dienste befindlichen gedacht sei. Abg. Erzberger verwahrt sich dagegen, daß die Aufrückung eines Postamtes I in eine höhere Gruppe als Gehaltsaufbesserung für den Amtsvorsteher angesehen werde. Darauf wird erwidert: Die neuen Vorschriften sollen bald veröffentlicht werden. Unbegründet Namens der Freien Vereinigung sprach Abg. Krieger. sei die Besorgnis, daß die neuen Beamten bewertet würden. sich anderswo in ihr ansiedeln können. Ich erhoffe daron auch die Wirkung, daß bei den Polen selbst sich ein konser vativer Stand dadurch entwickelt, daß die Enteigneten ma teriell gehoben werden. Wohl wird zu Ansang der Ra dikalismus durch die geplante Maßregel gefördert, aber lehnen Sie die Vorlage überhaupt ab, so wird der Radi kaliomus nur noch mehr gefördert. Professor Delbrück hat ausgeführt, daß, wenn jetzt die Vorlage abgelehnt wird, die polnische Presse das mit Hohn= und Triumpharschrei als eine Niederlage des Hakatismus bezeichnen wird. Die radikalen Polen werden ch sagen, wir müssen uns noch strammer machen, um die Deutschen hinauszugraulen. Ich bin allerdings im Zweisel, ob die Abanderung des Ab geordnetenhauses an der Vorlage nicht ein großer ver häugnisvoller Fehler war(Sehr richtial), indem die Polen daraus entnehmen sönnen, die Deutschen seien schwach Wissen die Polen, die Deutschen sind konsequent, in einem Fahre werden 10.000, in 10 Jahren weitere 100000 Deutsche angesiedelt, dann werden die Polen vielleicht Frieden ma chen. Nichts ist so verkebrt, als ein Krieg mit unzuläng lichen Mitteln. Man hat die Berubigung des Güttermark tes die auszusetzen ruse usw genug nun nische Land dauernd deutsch zu machen.(Beifall.) Oberbürgermeister Körte erklärte, der Gesctentwurf müsse die Betrossenen seindlich stimmen. Der Staat stehe an einem Wendepunkt. Sollte da des Herrenhauses Aufgabe nicht sein, nein zu sagen? Minister von Rheinbaben führte aus, die Ent eignung werde nicht aus politischen, sondern and nati nalen Gründu gesordert. Vor der Enteignung werde nicht allzuhärsie Gebrauch gemacht werden. Irrie sei, daß der Entwur“ die Enteiarung des Großarundbesbes ein leite. Ein Blick auf d'e Bodenkarte der Ostmarken zeige, daß der Grozarundbesitz nicht zu entbehren sel. Ober'andesgerichtspräsident Hamm sagig führte bierzu unterstürmischer Heiterleit die von ihm erlebte Tatsache an, daß bei Militärgottesdiensten schon Opernmelodien und das Lied„Je nun, man tragt, was man nicht ändern kann“, gestielt worden seien. Der freihändige Einkauf der Militätverwaltung bei den Produzenten habe allgemein befriedigt. Den Vertreter 8 Mittelstandes machten die boben Ko. Für die Beförderung in höhere Stellungen sei vor allem die sten für das Militär keine Freude, man füge sich aber in Bewährung im Amte mit maßgebend. Abg. Lattmann bedie Notwendigkeit. Von den vielen Millionen ströme der grüßt diese Auskunft. Er hoft auch auf wohlwollende Lösung größte Teil wieder in das Volk zurück. Tausende fleißige der Titelfrage. Abg. Dröscher befürwortet eine Vermehrung Hände würden für Militärzwecke beschäftigt, darum hatten!#, höheren Stellen, so der Posträte. Staatssekretär Kraetke: nsar# Arwes. Die Anforderungen an die Postbeamten, infolge der technischen Fortschritte machen eine eingebendere Vorschulung notwendig. damit die Verwaltung auf der Höhe bleibe. Nicht zu vergessen sei, daß für manche bisher höhere Karrieren mittlere Beamten herangezogen seien. Abg. Stücklen(sozialdemok.) m Einführung des Assessorismus handele es sich t. sondern lediglich um eine höhere technische BilAbg Erzberger: Weshalb ist vor der wichtigen Aendeden Polen es Enleignungsrechtes sehr zu= sei Gerechtigkeit in reichem Maße zuteil geworden. Wenn die Partet, die vor einigen Wo=ietzt kleine Mitte“ nicht bewilligt würden, so könnten schärzordnetenhaufe demonstriert hat.isere Maßregeln nötig sein, gerade die Arbeiter ein großes Interesse an der Armee as die Soldatenmißhandlungen anlange, so kamen Bru talitäten auch seitens der Sozialdemokraten den Arbeitern gegenüber vor. Selbstverstandlich mune gegen Soldaten binder in der chgriten uns linterofiziere müßten erböht Peamten herangezogen seien. uog. Stuaten auch die Gebälter der Eubalternossizsere ausgehessert wer warnt vor der Einführung des Assorisnus in die Postver damit der Ofiziersstand nicht zum Privilegium der waltung. Abg. Eickhoff stellt sich auf einen entgegengesetzten Reichen werde. Die Kosten des landwirtschaftlichen Unter Standpunkt: um Juristen handele es sich hier nicht. Eine sichts sollten aus der Kasse für Kapitulantenunterricht be= größere naturwissenschaftliche Bildung der höheren Beamten stritten werden. Der Erlaß über die Ausbildung der O's, sei seor zu begrüßen. Eine höhere Bewertung der Postdirekziersaspiranten have auch Schattenseiten, da die jungen toren sei wünschenswert. Staatssekretär Kractke: Von einer Leute länger brauchen, bis sie einen entsprechenden e1#iefmütterlichen Behandlung der Postdirektoren könne keine halt bekommen. Das Eindringen der Reigung zum enz#: Rede sein. Un und Wohlleben in der Armec entsiche oft durch die 8“7 hurchaug nicht übrung der plutokratischen Kreise, in die unbemittelte C), zung. Son Eigutnntt ziere bineingeraten., Arerz.ia aber wenn die Lebens= rung dem Reichstage nicht eine Denlscheift zugegangen, zumal böngerv Lisum gzm Auaragseitung diel die finanziellen Folgen nicht ausbleiben können? Unterstaatstreude in Leichtsinn umichlag., bo gazi zrügen die Estern setr Sodow aniwortet, von finanziellen Lasten sei keine Die Verwaltung merke sehr wohl, daß die stetigen Fortbreitere wissenschaftliche Bildung bedingten. weck etfüllten die bestehenden Fortbildung skurse nicht. Eichhorn betont nochshals die Gefahr der Aussperrung weiterek Tolkskreise von höheren Stellen, zumal bei der Ueberanderer akademischer Berufe. Nach weiteren Ausfühdes Abg. Erzbeiger und Staatssekretaes Krartke wird mun— 9 auch. 1Ti. 20 angenommen ebenso Ts. 21(Post= und TelegraphenKrieger unter großer Leiterkeit des ganzen Dax z., ijA,; srsocktoren uw.) Tit. 2= und 25(Oderpotisistenten zsm. aus normal empüinden, dafür ruse 1a das ganze weibliche Vvipettegre„von Postämtern 3. Klasse, Post= und TelegrapbenVenirumdasgeordineten Lelsd., Grlagte mit großer Schirse) den Asda Kosch andreitat sch Siatesekteit Kraete der gegen die angebliche Begünstigung des Adels in die früher angekegte Schaffung neuer Beamtenkutegorten. Diebauerischen Armee los und glaubte die Kam= selbe würde eine Mehrbelastung von 37 Millionen für 10 Jahr, von 16 Mill. für weitere 10 Jahr bringen. Die nahere Prüfung habe die Notwendigkeit eines Eramens für alle gehobenen Unterbeamten ergeben. So werde es möglich, gewisse Arbeiten der Assistenten auf die Unterbeamten zu übertragen. Abg. Eichhorn spricht gegen das System der gehobenen Stellen. Abg. Gröber: Auch er habe s. It schwere Bedenken gegen das Sostem der gehobenen Stellen geäußert. Die Prüfung ändere die Sache. Ist aber durch eine solch: Prüfung die höhere Bener gegen den geringschätzigen Ton verwahren zu müssen, in dem junge Ossiziere von den Abgcordneten sprächen. 2o soll der Sohn des Kriegsministers nach einer tade nden Ansprache an Mannschaften des Leibregiments die Aeußerung gemacht haben:„So, jetzt können Sie sich beschweren, damit die Rindviccher des Landtages wieder etwas zu reden haben.“ Abg. Held gehört der Richtung Heims an, und es entbehrte deshalb wohl eines gewissen besonderen Interesses, daß der Zentrumsabge fähigung nachgewiesen, dann werben naturgemäg verschieden. höhere Forderungen detr. Titel und Einkommon frigen. Abe Eickhoff fragt, ob die bisherigen„gehodenen“ Beamten ohne Eramen in ihrer Steilung bie'deu. Er warnt vor der Schaffung urner Beamteulat: rocten. Staat###kreier Nraette bejahr die Frage don Abg. Eickdoff. Die Prüfung lei eine leichte und zwinge nicht zu der Schlupfeigerung Grobers. Die Be ratung wird vertagt Aus dem Reichstag. Stimmungsbild. Von unserem Korrespondenten.) * Oerlin, 21. Juu. 1908. Der Sitzungssaal weist heute bedenkliche Lucken auf. Bundesratstische und Tribünen schauen aus wie an den beiden vordergehenden Tagen. Der Marine-Etat beschäftigt nochmals das Daus. A##drend gestern noch die Beratungen im Vordergrund de Juteresseo standen, wielten heute die Bewilligungen die Hanptroite. Dandette es sich doch um die„Kleinigkeit“ von über 40 Millionen Mart! In knapp anderthalb Stun deu bewilligte das Haus diese Summe als Rate für 1908 zu Marinezwecken: 171 Millionen entfallen auf Schiffsbauten und Armierungen. Diskutiert wurde wenig; nur vereinzelt brachten Abgeordnete noch Wünsche vor. Co der Abg. Speihmann(Drs. Vag.), der für die Beamten der Friedricheorter Torpedowertstätten eintrat. Als er auf die Erwiderung des Ged. Admiralltatsrates Darms eingehen wollte, mußte er dem eingreisenden Prasidenten zugeben, daß er die Wortmeldung verabsäumt habe. Dies Geständnis entfesselte allseitige Heiterkeit, der sich auch Graf Stol berg so wenig zu entziehen vermochte, daß er über den kleinen rapsus hinwegsad. Im ganzen Lande wird die Kunde freudigen Widerball wecken, daß Helgolands Gestade der unterminierenden Gewalt der Meereswellen widersehen konnen: so konnte Admiral v. Tirpitz von Grund jungs vorgenommener Untersuchungen versichern. Weniger Beachtung sand die Prage, ob Trockendock oder Scwimmdock, die Aba. Dr. Paasche anschnitt, sowie die des Banes siskatischer Mietswodnungen für Offiziere in Wilbeimesaben. Dogegen rief die Erörterung der von der Kommission vor geschlagenen Resolution detr. Vergedung der Arbeiten und Mitwirkung der Arbeiterausschüsse bei Festsetzung der Ar beitsbedingungen die Volksvertreter zahlreich herbei. Die Dedatte verlef vor gut besetztem Hause und ergab eine einmütige Stellungnahme sämtlicher Parteien gegenüder dem Abände rungsentrage der Sozialdemokratie. Einzig der Adgeordnete Behrens von d. Wirtschaftlichen Vereinigung machte für seine Person eine Ausnahme. Die Diskussion erreichte ihren Höhe punkt in einer zum Teil stürmischen Polemik, die zwischen den Freisinnigen und den Sozialdemokraten einsetzte. Voller Spannung folgte man dem Rededuell zwischen dem Abgeordneten Dr. Mugdan und dem Abgeordneten Lededour; jenem sekundierte Abgeordneter Dr. Bachnichke, diesem Abgeordneter Hve. Die eine Partei machte der anderen arbeiterseindliche Gesinnung zum Verwurf jede begleitete ihren Sprecher mit wiederholten Zustimmungskundgedungen. Das Schicksal der Resolution blieb in der Schwebe, morgen erst soll in nament licher Abstimmung derüber entschieden werden. Die Erledi gung einiger Petitionen ließ das Interesse wieder stark abslauen. Diese Flauheit vermochte auch der Eintritt in die zweite Beratung des Etats der Reichseisenbahn Verwaltung nicht zu deheben. Die Wünsche des Abgeordneten Stolle(Soz.) gipfelten in der Besserung Der Vorrichtungen zur Vermeidung von Zugunsallen und der Behebung des Wagenmangels Diesen führte der Präsident bür Reichs=Risenbahnen. Geheim rat Schulz auf die Steigerung des Verkehro zurück; er bestritt ein Anwachsen der Eisenbahnunfälle und betonte die Mustergiltigkeit unserer Betriedsordnung. Der Wunschzettel des Abgcordneten Storz(südd. Bpt.) veranlagte den Prandenten der Reichs=Eisenbadnen zu einer nochmaligen kurzen Erwide rung. Dann vertagte sich des Haus auf morgen. „„ Sitzung vom 30. Januar 1908. Am Bundesratstisch Staatesekretät von Tirpitz. Der erste Punkt der Tagesordnung lautet Marineetat. Abg. Dr. Leonyart(Fes. Vpt.) wandte sich gegen die Angrisfe der Flottenvereinspresse auf das Reichomarincumt, auf den Staatssekretär von Tirpig und gegen die von dieser Seite inlzenierte Englandhete. Die freisinnige Volkspartei bringe dem Staatssekretär ihr Vertrauen entgegen was aber keineswegs eine freimutige Krittt verhindere. Bedenklich sei die Agitation der Flottenvereinler gegen unsere angeblich zum großen Teile völlig unbrauchbar gewordene Schlachtflotte. nn man zu dem Typus ähnlich dem des englischen Dreud nerght übergehen wolle, würde man zunächst auch nach eng. lischem Muster ein Probeschiff bauen müssen Daß wir in tech nischen Fragen hinter anderen Nationen zuruckstehen, sei im allgemeinen nicht richtig; unsere Reichs= und Privatweisten eien durchaus leistungssahig. Die Techniker verfügten üder einen großen Schatz praktischer Erfahrungen, besäßen aber nicht den nötigen Einfluß diese zu verwerten. Die Ingenteur. laufbahn sei zu resormieren. Es sehle den Ingenteuren an einer grundlegenden wissenschaftlichen Ausbildung. Bei den Marine-Kriegsgerichten werden die Oeffentlichkeit zu oft aus geschlossen. Gegenüber den Militäranwärtern in der Marine wurden die Grundsätze des Bundesrats für die Anstellung nicht genau innegehalten. Seine Partei werde nach wie vor alles für den Ausbau der Flotte Notwendige bewilligen, aber be wünsche daß bei der Marine der Geist altpreußischer Spar samkeit walle, der Preuten und Deutschland groß gemacht habe.(Beisall bei den Freisiunigen.) Staatssekretär v. Tirvisz protestierte energisch gegen den Vorwurf, gesagt zu haben, daß unsere Schifsobauindustrie nicht auf der Höhe stehe. Er habe nur gesagt, quantitativ seien wir nicht in der Lage, wie England zu bauen. Auch was die Armierung betrefse, sei England uns quantitativ voraus. da es fünf solcher Fabriken habe, wie wir eine an Krupp de sitzen, der ausgezeichnete Kanonen daue. Der Vorwurs, daß unsere Schiffbautechniker und Offiziere nicht genügend Hand in Hand arbeiten, sei hinsällig. Betrefsend die von dem Vor redner ausgeworfene Unterseebootsfrage müsse er sagen, daß die Reichsmarine Verwaltung darin nichte versäumte. Für uns liege die Unterseebootsfrage nicht so wie in anderen Lan dern. Wir haben mit ganz bestimmten Verhältnissen der Nordsee zu tun. Die Marine=Verwaltung hat sich dieser Fraggegenüber nicht ablehnend, sondern zurückhaltend gezeigt. Ent scheidend für uns war, daß die Benzinmotore für die Untersee boote nicht brauchbar, weil zu gefährlich waren. Anders sei es mit den Petroleummotoren. Die seien in keinem Lande früher eingeführt worden als bei uns. Auch den Kleinkrieg habe die Marine Verwaltung nicht vernachlässigt. Ein Beweis dafür sei die große Torpedoboot=Organisation, die wir haben Die Marine Verwaltung sei. wie der Redner weiter ausführte im allgemeinen bestrebt, die Presse und das Publikum in per ständiger Weise auszuklären, das habe sie, solange er an ihrer Spitze stehe, immer als eine Pflicht angesehen. Eingehend auf die vom Vorredner berührte schwierige Frage betrefsend das Maschinen=Ingenieur Personal führte von Tirpitz aus, man könne an eine Aenderung der jetzigen Verhältnisse doch nur mit großer Vorsicht herantreten. Ee handle sich hier um die Maschinen=Ingenieure welche den praktischen Betrieb unserer Schiffsmaschinen leiten. Diese Rategorie stehe, wie er bereits früher betonte, relativ besser als die Seeoffiziere da. Die ganze Frage müsse mit äußerster Vorsicht behandelt werden. Abg. Dr. Struoe(Hrs. Bag.) nahm den Abg. Leonhart in Schutz, dessen Ausführungen der Staatssekretär von Tirpitz abzuschwachen versucht hade. Wenn der Staatssekretär den englischen Schiffsdau so gelobt habe. so sei es einsach d. Pflicht eines deutschen Abgeordneten, darauf hinzuweisen, daß auch die deutschen Weriton Vorzügliches leisten. In der Untersee bootefrage solle nichts versäumt sein; es solle ihn freuen, wenn das im ganzen Umfange der Fall sei. Er hoffe, daß der Staatssekretär den anerkennenden Worten für die Ingenieure auch allmählich die Erfüllung ihrer Wünsche und Forderungen solgen lassen werde.(Bravo!) Die Oefsentlichkeit bei den Kriegsgerichten müsse auch bei der Merine verlangt werden Redner bat den Staatosekretär. seinen Einfluß geltend zu machen dahin, daß gegen die Ostiziere und Unteroffiziere und Mannschaffen in gleicher Weise möglichst öffentlich verhandelt werde und daß, wenn die Oeffentlichkeit zugelassen sei, sie auch tatsächlich ausgeübt werden könne. Damit wird dem Ansehen der Flotte nur in jeder Weise gedient. Den Wünschen des Ingenteurkorps solle man möglichst nachkommen. Redner bringt dann eine Reihe von Wänschen der Merinebeamten vor; ins besondere der Werstunterbeamten, und empfiehlt diese den Behörden zur Verücksichtigung(Beifall links.) Die Kommission deantragte eine Resolution, den Reichlenter zu ersuchen, Arbeiten für die Marinenenrwaltung aur che Firmen zu vergeben, welche in Beziehung auf die Ar beitsbedingungen die gesetzlichen Vorschriften einhalten und salls Tarisoerträge für die betreffende urt der Arbeit am Ort des Betriedes gelten, nicht hinter den Bestimmungen dieser Tarifverträge zurückdleiben, sowie die Marineverwaltung an zuweisen, die Festsetzung oder Neuordnung von Arbeitsbedin gungen in den Reichsmarinebetrieben unter Mitwirkung der Arbeiterausschüsse vorzunehmen. Staatssekretär von Tirpitz erklärte, der Ausschluß der Oeffentlichleit bei den Gerichten sei gesetzlich geregelt, und die Marineverwaltung sei nicht zuständig, den Entschlüssen der Gerichte vorzugreifen und ihnen Vorschriften zu machen. War die Wünsche der Maschinen=Ingenieure betresse, so habe die Marineverwaltung aus eigener Initiative die Besserstellung in die Hand genommen und in den 8 Jahren sei soviel ge schehen, daß der Abg. Struwe wohl ein paar anerkennende Worte dafür haben sollte. Aba. Legien(Soz) meinte, der Staatssekretär kön sehr wohl seinen Einfluß zur Abstellung der Mißstände des Kriegsgerichtsverfahrens geltend machen, erörterte alsdan die Verhältnisse der Werfarbeiter und befürwortete einen Au trag seiner Partei, die vorher erwähnte Resolution so zu fassen, daß die Festsetzung oder Neuordnung von Arbeitsbe dingungen unter Mitwirkung der Arbeiterausschüsse und Ar beiterorganisationen vorgenommen werde. Abg. Dr. Spahn(Ztr.) erkannte an, daß für die Wer arbeiter eine Besserstellung eingetreten einige Klagen seien allerdings noch unerledigt geblieben. Abg. Severing(Soz.) verlangte, daß in allen Werft orten den Arbeitern ein so hoher Lohn gegeben werde, daß es ihnen möglich sei, ohne Mitverdienen der Frauen und Kinder ihren Lebenunterhalt zu verdienen. Aeberstunden müßten möglichst eingeschränkt werden. Geheimer Admiralitätärat Harms rechtfertigte das Vorgehen der Marineverwaltung gegen die sozialdemokra tischen Agitatoren. legte im einzelnen die Lohnvethältnisse der Arbeiter und die Besoldungs= und Aufrückungsverdältnisse der Beamten dar und verwies im übrigen auf die in Aussicht stehende Beamtenbesoldungsvorlage. Aba. Legien(Soz.) wandte sich gegen d. angeblich will kürliche Festsetzung der Akkordlöhne auf der Kieler Werft. Nach weiteren Bemerkungen der Abaa. Ledebour (Soz.) und des Grasen Oriola(Natl.). der bei der Be amtenaufbesserung auch die Berücksichtigung der Marinebe amten wünscht, wird der Titel„Gehalt des Staatssekretärs“ bewilligt: ebenso eine Reihe weiterer Kapitel und Titel. Die Weiterberatung wird alsdann auf Freitag 1 Uhr per tagt: Außerdem Justiz= und Reichseisenbahnetat. Schluß nach 6 Uhr. Pesitische Aebersicht. Detmold, 1. Fedr. — Der Dank des Kaisers. Im„Reichsanzeiger“ wird folgender Daukerlaß veröffentlicht: In zahlreichen Telegrammen und Zuschriften sind mir beim Eintritt in mein 50. Lebensjahr treue Glück und Segenswünsche aus allen Teilen des Deutschen Rei ches und aus weiten Fernen dargebracht worden. Be hörden, Vereine und Vereinigungen, alt und jung, hoch und niedrig haben in Stadt und Land meinen Geburtstag festlich begangen und meiner dabei freundlichst gedacht. Diese patriotischen Kundgebungen haben mich von neuem erkennen lassen, welches Maß von liebevollem Vertrauen und treuer Anhänglichseit mir aus allen Kreisen des deutschen Volkes entgegengebracht wird. In herzerhebender Weise ist dadurch mein Ehrentag per schont und meine Festesfreude erhöht worden. Das verflossene Lebensjahr hat mir neben manchen freundlichen Ereignissen auch ichmerzliche Erfahrungen nicht erspart. Auch bin ich durch den Heimgang mehrerer meinem Herzeu besonders nabestehender Persönlichkeiten, wie meines unvergeßlichen Oheims, des letzten Fürsten von Deutschlands Helden in großer Zeit, und meines treuen Erziehers und Freundes in tiese Traner verictzt worden. Ich preise aber des Allmächtigen Gute, daß es wieder ein Jahr des Friedens und fortschreitender Entwickelung für das Vaterland gewesen in, und vertraue zuversichtlich, daß Gott der Herr auch fernerhin seine schützende Hand über das Deutsche Volk halten und es auf friedlicher Bahn weiterführen wird zum Segen der Gesamtheit wie jedes einzelnen. Von dem Wunsche de seelt, allen, die mich an meinem Gevurtstage durch den Ausdruck ihrer frenndlichen Teitnahme und treuen Für bitte erfreut haben, meinen herzlichsten Deut erfennen zu geben, ersuche ich Sie, diesen Erlaß alsbald zur öf sentlichen Kenntnis zu bringen. Berlin, den 30. Januar 1908. WilhelmI. R. An den Reichskanzler. — Der Kaiser begab sich vorgestern nachmittag um 2 Uhr im Automobil anlaßlch des Todestages des Kronprinzen Rudolf zur österreichischen Botschaft und verweilte dort längere Zeit. — Nach der Entscheidung des Keisers wird der langfahrige Metzer Korpsführer, Graf Haseler, wie die Tägl. Rundschau“ meldet, am Eingang zum neuen Bahnhofsgebäude in Metz in einer steinernen Rolaudsfigur verewigt werden. — Staatsminister a. D. von Podbielski. Die„Diepholzer Kreiszeitung“ meldet aus Barssum, daß dort am vergangenen Freitag eine Vertrauensmänner versammlung des Bundes der Landwirte stattgefunden habe, von der der frühere Landwirtschaftsminister von Poddielski als Kandidat für die bevor stehende Wahl zum Abgeordnetenhause aufgestellt worden sei: Herr von Poddielski habe sich bereit erklärt. die Kandidatur anzunehmen und auch im Wahlkreise zu erscheinen. Wir können die Richtigkeit dieser Meldung insoweit bestätigen, als tatsächlich der zuständige Kreisvorstand des Bundes der Land wirte einstimmig beschlossen hat, die Kandidater des Herrn von Podbielski der allgemeinen Vertrauensmännerversamm lung vorzuschlagen. Diese Vertrauenmännerversammlung wird nächste ns stattfinden. — An dem geplanten Besuche deutscher Seistlicher in England sollen auch Vertreter der freien christlichen Bekenntnisse teilnehmen. Für den Besuch sind fünf Tage in Aussicht ge nommen, und zwar wird die Reise in der Himmelfahrtswoche angetreten werden. Der Premierminister Campbell Banner man soll die Begrüßung der deutschen Eeistlichen übernehmen — Das neue Kurpfuschereigesetz. Ueber das neue Kur pfuschereigesetz erfährt das B. T. von unterrichteter Seite folgendes: Der jetzige Entwurf ist im wesentlichen aufgebaut auf den Beobachtungen die auf der letzten Ausstellung im Reichstagsgebäude anläßlich des Aerztekongresses gemacht wurden. Die dort gezeigte Abteilung für Kurpfuschertum stand unter Leitung des Dr. Alexander aus Breslau. Der Entwurf hat bis jetzt folgende Stadien durchlaufen: Zuerst wurde eine Umfrage bei den Bundesstaaten veranstaltet. wor auf das Material dem Bundesrat zuging. Dieser nahm die gebetenen Anregungen mit einigen Amänderungen an und verwies die Materie dann an das Reichsamt des Innern zur redaktionellen Verarbeitung. Nachdem dieses geschehen ist. geht der Entwurf an die einzelnen Bundesstaten zurück. Nach ärztlicher Ansicht hat die Vorlage den Fehler, daß das Kurpfuschertum und je Geheimmittelfabrikation nicht genügend und sachgemäß von einander getrennt gehalten wurden. Es wäre angebrachtet gewesen, jede dieser Materien besonders zu behandeln. — Aufhebung des Steuerprivilegs der preußischen Beamten. Die Frage der Aufhebung des Steuervorrechts der preußischen Beamten ist nach Berliner Blättern jetzt soweit gefördert, daß eine entiprechende Vorlage demnächst an das preußische Staatomintserium gehen wird. Dem Vernehmen nac sollen die aktiven Beamten von der Aufhebuna betroffen werden und durch den Einat nach bestimmten Taris klassenweise zetchsdigt werden — Die Beyern und der Flottenverein. Sämtliche Provinzialverbände des Baverischen Vandesverdandes des Deutschen Flottenvereins haben dem Beschluß des Ber standes zugestimmt, die bereits angesetzte außerordenttiche Telegiertenversammlung des Landesverbandes zu e ldeven, um die von ihnen sofort nach der Kasseler Tagung angerundigte Attion der Berudigung nicht zu stören und eine wettere friedliche Gestaltung der Verpältnisse ab zuwarten. Stadt und Land. leinbere #r Beisetzung d. Dorssverder dortige Leopold — Ein neuer Uebersall des Simon Copper. Aus Deutsch-Südwestafrike wird amtlich gemeidet: Am 19. d. M. sand bei Rauib, am Tbestrande der Kalehart, ein Ueberfall statt. Ein Reiter wurde leicht verwundet. Es bandelt sich, wie bei dem Ueberfall am 5. Dezemver des Letzten Jahres zwischen Archrab und Kowis Kolf, anscheinend auch diesmal um Leute Simon Coppers, gegen den in nächner Zeit gemeinsam mit der Kappol#zei vorgegangen werden wird. Oesterreich. Tien, 29. Jan. Die„Wiener Abendpost“ schreibt unter Hinweis auf die Vorbereitungen zur seierlichen Begetung des Jubiläums Kaiser Franz Josefs der Kaiser habe neuerlich den Wunsch ausgesprochen von sestlichen Veranstal tungen abzusehen, vielmher die diesem Zwecke zugedachten Mittel unverkürzt humanitären und gemeinnützigen Zwecken zu widmen. Wien, 30. Jan. Aus Anlaß der Wiederkehr des Todestages des Kronprinzen Rudolf hat der deutsche Botscafter von Tschirschiy im Namen des Deutschen Kaisers den Sarg des Kronprinzen Rudolf versoulich mit einem prachtvollen Blumengewinde geschmückt, dessen Schleifen den Buchstaben W. und die Raisertrone tragen. Keiser Franz Josef unterließ gestern zum ersten Male den Besuch der Kaisergruft bei den Kannzinern. Der Kaiser gehorchte dabei dem Rate seines Leivarztes Kerzl. Kraukreich. Paris, 39. Jan. Der Senat nahm in seiner heutigen Sitzung die beiden Brüsseler Zuckerkonventionen vom August und Dezember 1907 an. Hierauf wurde die Diskussion üder das Projekt einer Abkürzung der Dienstzeiten der Resewisten und der Territorialermee wieder ausgenommen Paris, 31. Jan. Aus Fez wird gemeldet, daß daselbst andauernd greße Erregung herrscht. Der Raid Litton l abe sich ervoten, die Revolutionare nam Gasablanen n führen und sein ganzes Vermögen für den heiligen Krieg zur Verzügung zu stellen. Die Ulemas wollen je doch erst die Ansicht Mulen Hafid's einholen Belgien. Brüssel, 31. Jau.[#elgien und der Kongostaat.) In einer heute abgehaltenen Sitzung der Mehr heit der Kammer wurde zwischen dieser und dem Min sterium eine Einigung dahin erzielt, daß die Kammer be ziehungsweise zunachst der Siebzehnerausschuß die Kongo vorlage an beide Regierungen zurückgibt mit dem er suchen, derselben eine neue gassung zu aeben. Tamit wäre einmal der Fortbeuand der Krondomane, der Lieb lingsplan des Konigs, gescheitert, und es dürste dahin kom men, daß Belgien den Touverän entweder mit einer ein aligen Kaufsumme abfindet oder ihm eine den jährlichen Ertragnissen der Domäne ent wrechende Rente gewähr leistet. Portugal. Lissabon, 30. Jan. Die königliche Jamilie besuchte heute in Villaviciesa die alljahrlich stattfindende große Messe und wurde von der Bevolkerung lebhaft begrußt Die Köniassamilie wiro am Sonnabend nach Lissabon zurückkehren. Tages-Neuigkeiten. Berlin, 31. Jau. Tem Vernehmen nach legte der unter dem Verdachtr, den Förfter Schwarzenstein am Müg gelsee ermordet zu haben, verhastete Sohn des Ermor deten, Willi Schmarzenstein, ein vestandnis ab, die Tat begangen zu heben. Berlin, 31. Jan. Als der Kindermörder des Prenzlauer Viertels uverfuort wurde der jetzt per haftete Epileptiter Ainow. Ano dem Par;, 31. Jan. Das plötzlich einttetende Tauwetter und die anbaltenden Regenaune haben auch im Harz ein gewaltiges Steigen der Flusie zur Falge ge habt. Die Eismassen der Bode haben sich gelöst und sind n die Ortschaft Tanne gedrungen, wo sie alles mit sich fortgerissen haben.: Die Häuser sind teilweise unter Wasser gesetzt. Die Bode in uler die Ufer getreten und hat das ganze Bodetal überilmeet. Die Muhle in Tanis in durch die zutal gebenden Fluten vollständig zerstört. In einer Lange von eime 100 Betern liegen die Trummer bis zu 5 Meter boch aufgeturmt. Budapest. 31. Jan. Als der von Budapest nach Orsova abgegangene Personenzug abends auf einer kleinet Station hielt und die Schaffner mit der Einwaggonierung von 40 vom Jahrmarkte zurnctiebrenden Reisenden b. schäftigt waren, drangen medrere Rauder in den Pactwagen ein, tnebeiten den dort anwesenden Beamten und plünderten den Wagen aus. Es sielen ihnen u a. acht Postsäcke mit Geio und Wertpapieren in die Hande Die Räuber stiegen dann auf der anderen Seite des Zuges wieder aus und flüchteten. Newyork, 31. Jan. Die plötzlich hereinbrechende Kalte auf— 14 Grad R. in der Stadt und auf über— 20 Grad R. in der Umgegend verursachte zahlreiche Todesfälle und schwere Leiden unter den Armen. Die öffentliche Wohl tätigkeit ist infolge dieses Betterumschlages stark in An spruch genommen. Kurz vor der Hochzeit erschossen hat sich der 27 Jahre alte aus Lodz gebürtige Fabrikant Harty Tichauer, der am Kur fürkndamm in Berlin woynte und in der Kantstraße 52 einmechanische Stickerei mit 30 Arbeitern und Arbeiterinnen de trieb. Tichauer sollte am 2. Fedruar eine gut gestellte Kauf mannstochter heiraten. Seit einiger Zeit aber zeigte er ein tiessinniges, zerstreutes Wesen. Gestern morgen verließ er die Fabrik. angeblich. um Kunden zu besuchen.. Er wollte bald zurückkehren, ließ nch aber nicht wieder sehen. Abends um 9 Uhr erhielten seine Angestellten von der Polizei die Nach richt, daß er tot sei. Tichouer hatte in einem Hotel am Alexanderplatz ein Zimmer genommen und sich dort um 5 Uhr nachmittags im Bette liegend erschossen. Was ihn zum Selbstmord veranlaßt hat, ist noch nicht bekannt Post und Eisenbahndiebereien. 11 0M abhanden ge kommen sind auf dem Hauptpostamt zu Lubeck. Am ver gangenen Freitag ging dort von der Rostocker Bank in Rostock ein Wertpaket mit u0n.n ein, das ein Beamter annahm und vorläufig in Verwahrung behrelt, um es am anderen Morgen der Reichsbank zu überweisen. Bei der Jeststellung des Berrages sehlten an den detlarierten 100 000 MA vierzehn Tausendmarkscheine. Anf die Meldung des Fehlbetragee hin wurde sofort ermittelt, daß die äu ßere Umhüllung unbeschädigt war. die Reichsbank stellte dann aber fest, daß auch das Gemicht des Pakets nicht stimmte; es war 25 Gramm zu leicht, ein Gewicht, das dem von 14 Tausendmarkscheinen gleichkommt. Um dieses Gewicht sollte man sich angeblich in Rostock geirrt haben Es wurde aber an der Umhüllung des Pakets ferner fest gestellt, daß die Siegelbrände im Innern zerschnitten wa ren, daß sich a eine unberufene Hand an dem Paket zu schaffen gemacht hatte. Unter dem Verdacht, die 14 010 M entwendet zu haben, wurde der Postassistent Mer verhaftet.— Förmliche Diebesbanden sind: nach der„Boss. Itg.“, in den letzten Tagen im Rheinland unter den Bahnbediensteten entdeckt und verhaftet worden. Jahrelang haben sie ihre„nächt liche Arbeit“ betrieben, Frachtstücke beraubt, sa sogar Kolli wagen erbrochen. Unter den Verhafteten besinden sich Lademeister, Wagennotierer, Rangierer unw. Verhaftet wurden in Düsseldorf zehn, in Stolberg acht, Krefeld vier. Rote Erde fünf und Nachen zwei Personen. Jahlreiche Festnahmen stehen noch bevor. Die Veiräge, für die die Eisenbahnverwaltung anszukommen hat, machen Unsummen aus. * 3— tretung von Bad Krieserverein haben Kränze nud Oderkassel gela * Hostrauer in Bück=bung. Wegen des Adledens Seiner Durchlaucht des Prinzen Leopold zur Lippe logt auf höchsten Seiner Hochsürstkichen Durchlaucht des Fürsten Georg der Fürstliche Hof zu Blsaburg Traner auf acht Tage an, und zwar bis zum 5. Fedruar einschließlich * Personalien. Herr Tievarzt Dr. Titze, ein geborener Detmolder(früher u. a. Tievarzt mn Horn), wurde zum Regierungsrar u. Mitgkied des Koiserl. Sefundheitsamtes in Berlin ernannt * E i s e n d a h n= B e t r i e b s= J u s p e k t i o n D e t m o l d. W i e a u s dem Inseratenteile der heutigen Nummer hervorgeht, sucht die Agl. Eisendahndirektion Hannover zum 1. Juli eine Dienstwohnung für einen höheren Eisenbahnbeamten(Leiter der neuen Inspektion) in der Nähe des Bahnhofs. egstumstionstarten. Die aus Berlin: Die preußische Einrichtung der Ausstellung von Inlandsausweispapieren.— Arbeiterlegitimationskarten— wird auch von beiden Mecklendurg, Oldenbura. Lippe und Schaumburg Lippe eingeführt. Es darf angenommen werden, daß die schwedenden Verhandtungen mit den übrigen norddeutschen Bunderstanden zu einer gleichen Einigung führen. * Der Februar, der seinen Namen von der römischen Reinigungsgötlin Februa erhalten hatte, bildete bei d. alken Römern den letzten Monat des Jahres und war den unbe kannten Mächten d. Anterwelt geweiht, vor denen man Furcht hegte. Darum wurden in ihm Reinigungs= und Sühnopfer für die Verstorbenen abgehalten. Die alten Deutschen pflegten den Jahrerschluß im Fedruar durch große Zechgelage zu seiern, wobei sie gewaltige Hörner als Trinkgefäße benutzten. woder der akte Name dieses Monats„Hornung“ entstanden sein soll, der aber auch auf das in diesem Monate stattfindende Hörnen des Wildes zurückgeführt wird. Nach anderen Forschern kommt diese Bezeichnung von dem Worte Hor, was Kot oder Schmutz dedeutet, weil im Taumonat, wie der Februar auch genannt wird, Kot und Schmug naturgemäß nicht fehlten. Der Fedr. der auch Faschings=, Narren= oder Schellenmonat heißt, ist der kleinste, aber der neckischste unter den zwölf Jahresdrüdern. Er ist der Possenreiher, der sich gern auf Kosten anderer lustig macht. Schon ist die Soune merklich höher gestiegen, doch er plagt die Menschen oft mit empfindlicher Kälte. Er ist ein launischer Gesell: bald erscheint er mit häßlicher Kälte. bald wartet er mit herrlichen Frühlingsragen auf. Er liebt die Ausnahmen. Allen Gehaltsempfängern macht er die Freude. mit weniger Tagen als die anderen Monate aufzutreten, um dann wieder einmal einen Tag hinzugusetzen, wie es in diesem Jahre der Fall ist. Auch bringt er die Ausgelassenger: des Jaschings, die alle Welt zu Narren macht. Der Landmann wünscht sich im Fedruar klaren Himmel und möglichst viel Schnee auf den Feldern, denn Klar Fedruar, Gut Roggenjahr, und Die weiße Gaus(d. h der Schuee) im Fedruer drütet Segen für ganze Jahr Degegen Schmilzt im Fedruar die Sonne die Butzer. So gibt des Jahr dann spätes Furter. Im übrigen ist der Fedruar ein Monat, den alle gern haben, weckt er doch die Hoffnung aus den nicht mehr fernen Frühling. Denn Es geht ein Leuchten durch die Welt, Die ersten grünen Halme spriehen Der Saat harrt hungrig rings das Feld, Am Weidendaum die Knospe schwellt. Lenzsehnsucht will sich rings erschließen. Wird unser Frühlingsträumen wahr? So fragt das perz im Fedr a Lichtmeß. Der 2. Fedruar hat den Namen Lichmeß: die Tage sind länger geworden, und der dunkte Winter in weit über die Hälfte hinaus überwunden. Hoffnungsfreudiger atmet der Mensch bei dem immer mehr zunehmenden Tagesicht auf. Wie der mude Wanderer, der langst die steile Höhe des Berges dinter sich hat, an desser Fuße der freundlichen deimat entgegenjubelt, sieht man dem nahrn Leuz ins sonnige Antlitz. In der Brust eines jeden wird die Ahnung des großen Auferstehungstages wieder lebendig. Kein Wettergebraus macht uns irre an der frohen Zuversicht, daß es doch Früding werden muß, daß das Licht über die Finsternis siegen und die alte Rutter Erde sich zu neuen Wundertagten beleden wird. Das der Schöpfung vorangehende Wort lautete:„Es werde Licht!" Auch den Schopfungen der Menschen geht die Erleuch ung des Kopfes voraus. Das Forschen seit Jahrtausenden auf allen Gedieten der Wissenschaft zielt auf„mehr Licht" din, ach dem der große Soethe noch auf seinem Sterbebette verlangte. Das Licht defreit uns von der Qual des Irrtum= und des Aberglaudens. Die Gottheit denken wir uns luch und lle Teufelcien schwarz Dringen die chrinlichen Misneuare ind die Pioniere der Kultur selbst in Läuder, wo die Sonne mehr Licht als bei uns verbreit so ist von der Srechließrag dunkler Weltteile die Rede: denn die geistige Dunkelheit ist chrecklicher als die natürliche. Das geistige Licht verdrei#et ich auch langsamer als das odnüsche, es gut vn dert zer Kämpfe durch Jahrdunderte bedurft, ebe die Wahrhe#i# 1e Kopie erleuchtete, ja Ströme von Blut sind geslossen. 19 richte Eingang zu verichaffen. Und noch beute ist es vonndten mner von neuem zu Esfen: wuedr Liedt! * Allgemiene Oriekrankei kasse für die versicherunns rflichtigen Arbeiter der Stadt Detmold. Auf eingeligten Protest hat der hiesigen Mogistrat auf Aussichtsbevorde die in der Seneralversammlung vom 19. November 1907 vorgenommenen Wahlen der Vertreter, der Vorstandsinitglieder und er Revisoren wegen eines Mangels in der Torm der Einladung. wie wir vor einiger Zeit schon miteilten für nngültig errlart, dagegen die übrigen Beschlusse derselden Generalversammhlung als rechtgültig bestatigt. Lau: Bekenntmachung des Vorstandes im Annoncenteile der heutigen Nummer sind die Termine zur Neuwadl der Vertreter auf den 3. Fedruar 1908 avends im Gasthos Bandel Besitzer Scheuing) Hornschestraße 31 hierfeldst bestimmt und zwar für die Arbeitgeber von 8—9 Uhr u. für die Kassenmitglieder von 911—101.. Udr. Es wird hier darouf aufmerham gemacht, daß beide Wahlen pänktlich zu den angegebenen Zeiten eroffnet und geschlossen werden. Zur Wahl dei ArbeitgederVertreter sind sämtliche Arbeitgeber der Stadt Detmold berechtigt, welche Beiträge für die von ihnen beschäftigte Arbeitnehmer zu dieser Kosse zahlen. Jar Wahl der Kassenmitglieder=Vertreter sind sämtliche Mitglieder d. Kosse derechtigt, welche 21 Jahre alt und im Besin der bürgerlichen Edreurechte sind. Auch weibliche und freiwillige Mitglieder der Kasse sind wahlberechtigt. Mit Rillsicht auf die Wichtigkeit gerade dieser Wahlen ist eine Beteiligung sämtlicher Arbeitgeder u. Kassenmitglieder dringend zu empfehlen. Eine besondere schriftliche Cinladung seitens des Vorstandes wird nicht mehr erlaßen * Murkte im Menat Fedruar. 3. Salzuslen KV. 4. Osnabrück V.. Minden KV. 5. Horn V. Stadthagen. Hove. Hörter. 6. Blotho. 10. Bösingseld, Schötmar, Rinteln. 11. Bielefeld. 12. Barntrup. Lage. 13. Lippstadt. 17. Blomberg. 18. Detmold, Hameln, Lüdbecke. 19. Osnabrück. Stadtdagen. Paderdorn. 20. Rischenau, Bückedurg. 24. Alverdissen. 25. Bieleseld. 28. Lemgo. 28. Herford. * D i e D e t m o l d e r H a n d e l s=, S c h r e i b= u n d S p r a c h!: r a n stalt des Herrn Direktor Fr. Meyer ersreute sich bei der Ge Purtstagsseier unsers Kaises eines recht zuhlreichen Besi dhes Der erst geplante Ansflug der Diretkion scheirerte infolge des noch anhaltt uden Regenwettenrs und wurde daher da: nabgelegene„Friedrichshöhe" als Tiesspunkt gewählt. Die Ein gangsrede d. Herrn Direktor Fr. Miger wurde mit lebbaften Beisall au benommen: sie schloß mit einem Hoch auf##n Kaiser. Hiernach gedachte die Handelsschülerin Jtau'e Müller in warmen Worten unseres Fürsten. Dann####d# gesungen und getanzt * Resormierte Stadtkirche. Am nächsten Sonntagfindet der erste der neueingeführten Abendmahlsgettesdienste statt. rein der dienjährige Seatag Teichhatge Tagesoronung in zu erledigen, die folgen lassen: 1. Bericht der Gauvertretur und des wans. 2. Vorloue Uür Rethnung 1907 durch den want. 3. Feßtsetzunn des Saubeitunges für 1908. 4 des Gauturumes: Die Druckkasten für das Rundz#reiben einem Gauseste trägt in Zukumft die Fesckasse und nicht disher die Gaukasse. 5. Gausest 1908: Autuag des Turnder Bahnsrei Dermold: Das nächste Gausest in Detmold abzu halten. 8. Festsetzung der Tur Bahnsrei Detmold: Die Tage hierfür und wenn möglich. für die übrigen Cauveranstaltungen auf dem stimt festzulegen. 7. Antrag des Turnvereins Lage: Ein führung des 2 Klassen=Turnens bei den Einzelwetturnen Gauseszen. A. Autzag des Turvereins Lage und des Turnvereins Schormar: In Zukunft bei Gaufesten Kampfrichter nur aus dem Lippischen Gau zuzuziehen. 9. Autung des Turnin Der Eottezdienst beginnt um 5 Uhr abends un reitung, on die sich die Feier dus Abendmahls—.. anschließt. Das Abendmahlsopfer wird nict####r Sie auf den Alter, sondern in die ausgestellten Opferstöcke Die Feiern anläßlich des Gedurstages unseres Kaisers allerwarts beendet. Schen hört man aus vieler Munde der Bewohner unserer Stadt und Freunde des eo. Anm Jünglingsvereins die Frage: Veranstaktet denn der heuer keine ässentliche Kaisergeburtstagsseier? Hiermit wir nun die Frage beantworten und laden gevernann zu am Sonntag, den 2. Fedruar abends 8 Uhr##ottfinde öffentlichen Kaisersgedurtstagsseier freundlichst em. Der Ver ein hat keine Mühe gescheut um in Darbietungen allerorts den patristischen Sinn und die Liebe zum Kaiserhans zum Ausdruck zu bringen. Aus dem abwechselungerrichen gramm beden wir die Festansprache von Generahuperinten denten Wessel besonders hervor. Um rechtzeitig begranen zu können dikten wir um pünktliches Erscheinen. * Gewerde=An=stellung in Lemgo. Man schreibt und: Seit längerer Zeit hat sich a. dem Gebiete des Gewerbe betriedes eine gewisse Stille eingestellt und wird es daher geschäftlichen Kreisen wit Freuden begrüßt werden, zu erfahreng daß der Lipp. Handwerkerbund im Juli und August d. Is. emne s2 Jahren allgemeine Gewerbeausstellung in Lemgo ins Leden runen wird. Fürstl. Regierung hat die Bestimmungen dazu bereits genehmigt. Die Lokalverdältnisse sind wohl im ganzen Lande zu einem derartigen Unternehmen en Lemgo die denkbar gün stigsten und verspricht von voruherein das Vorhaben einen durchschlagenden Erfolg. Die früheren odwaltenden Beschran kungen sind gänzlich gefallen, sodaß das Gewerde in einen freien Wettbewerd des Könnens eintreten kann. Ferner i## damit eine Verlosung nebst Prämiierung verbunden. Der Burdesvorstand wird bemüht sein. von außerhald ein groge Anzahl Aussteller heranzuziehen, die Maschinen für des Gewerbe aller Brauchen vorführen werden, um das Fort kommen dem stredsaiten und eifrigen Seschäftsmann möglich zu erleichtern und so den Fortschritt auch in der Technik zu zeigen. Die Innungen unseres engeren Vaterlander wailen nicht versäumen, soweit dieses noch nicht geschehen, sic vor########aers feiert der Lipp. Kavallerie dem Bunde anzuschlicßen, da nur Bundesmitglieder auf Ankauf den 1. Februar 1903 im Theatersag! ihrer ausgestellten Gegenstände zur Verlosung Berechtigung haben. Die Numeldungen müssen spätestens bis zum 1. April er. an den Bundesvorsitzenden Herrn W. H. Kuhlmann in Lemgo erfolgt sein, wo auch die Bestimmungen und An melde=Formulare zur Entnahme bereit liegen. * K a l i d o h r u n g i n L i p p e. V o n„ u n s e r m K a l'“ h ö r t m a n keinen Ton mehr. Es ist ganz Kill geworden. Anderwärts scheint man mehr Glück zu haben. So wird— wie die„Lipn Post“, schreibt— aus Sachsen Weimar berichtet, daß dieser Staat ein gutes Geschäft mache mit der Vergedung von Konzessionen zur Bohrung nach Kali. Es wird mit den Bewerbern um eine solche Konzession festgelegt, daß innerhalv einer be stimmten Frist mit der Bohrung begonnen sein muß Geschieht dies nicht, dann versällt die gestellte Kaution zugunsten des Staates. Eine solche Kaution beträgt in der Begel 30 00 Mark. Jetzt ist nun dem Landtage eine Vorlage zugegangen. nach der vier solche Kautionsbeträge mit zusammen 1211##000 Dieser, dem Staate 2. seimt 5 Mazestät des deutschen zert, ehentratischen Gönner des Vereins sind herzlich# + Sespoldohähe, 31. Jon. Jur Zein!##. auseres Kaisers hatte die hiesige höhere Privatichale ein Fest im Gärtnerschen Saale veranstaltet, das trotz der schlechten Witterung sehr gut besucht war. Die Schüler brachten ein 111 für zuns Hierzu Antrag des Durnvereins Theaterstück zur Aufführung, was allgemeinen Beifll Nachdem einige Herren Schluß ein Tanzkränzchen. =o. Lindemannsdusch bei Schötmar, 1. Fedr Sonnabend, den 1. Februar abends 7 Uhr, beabsichtigt der Landtags Abgeordnete Herr Bruns aus Wülfer. in Linbemannsbusch im Sale des Gastwirts Ortmann einen Vor trag üder Landtags=Augelegenheiten zu halten. Da vereins Detmold: Aufnahme einer Gruppe Freiüdungen(aus! Vortrag sehr interessant werden wird, ist ein Besuch dieser Ber den Fest Freiüdungen) als Pflichtüdung für d. Musterriagen Wetturnen(wir bei den Kreisfesten). 10. Anträge des Det molder Turnvereins: a) Abhaltung des Teutoburgerwald am 30. August 1908 in gewohnter Weise: b) Abhattung Freuden begrükt werden, zu erfahren des Teutoburgerwald=Festes in regelmößigen Zeiträumen von Ktesen mut Freuden brgtüßt werden. Zu ersy. 1. Jahren an einem bestimuden Tage(letzten Sonntag im August). 11. Antrag des Turnvereins Alverdissen: Die im vorigen Sommer verschobene Sauturnfahrt in der damals geplanten Weise m diesem Jahre auszuführen. Treffpunkt Atverdissen. 12. Antrag des Gauturnrats: Den Gautag in Inkunft wieder in Detmold abzuhalten. 33 das Deutsche Tunrfest 1998 in Frankfurt. Bewilligung Zuschusses für den Gauturnwart als Kampfrichter auf dem Feste. 14. Neuwahl des Gauturnrats. 15. Verschiedenes: Unfall Versicherung. Hastpflichtverscherung erc.) Möge der diesmalige Gautag der sich in Lippe immer mehr ausbreitenden Turnerei ein Förderer sein, wie es seine Vorgänger waren sammlung sehr zu empfehlen I Schieder, 1. Fedr. Das Fest der filbernen Hochzeit werden am 2. Fedruar die Eheleme Heinrich Ridder seiern Wir gratulieren! k. Schieder, 1. Febr. Die Holthauer wollen ihren diejährigen Ball am 9. Fedruar abhalten. Der Holzdauer verein, welcher voriges Jahr sein eites Feg im Deutschu Hause seierte, das gut besucht war. und bis in die frühesten Morgenstunden gut verlief. wird hoffentlich auch dies Jahr Mitteilung über an ein volles Haus rechnen dürfen. X. Wöbdel, 1. Fedr. Hier hat sich ein Turnvere'n Segen und Nutzen der heranwachsenden Jugend und der obliegenden Männlein und Weiblein.„Gut zu der Tur Heil! Den Geburtstag Sr. Majestät des Verein heute. Sonnabend Februar 1908 im Theatersaale des Neuen Kruges. Die Feier urmmt unt dem Blasen der Kavallerie Reträte ihren. Anfang. Das lebende Bild wird durch verschiedene Truppengattungen in Kavallerie=Aniform hergestellt. Wie immer. wird das Fest in harmonischer Weise verlaufen. Freunde und Gönner, die keine Einladung erhalten haben, sind willkommen. * Das Bocdeerfeit ans dem Faltenkruge. Neuauration Rovert Schäfer, findet am Sonntag, den 9. Fedruar. nach mittags 4 Uhr statt. mit Gesangsvorträgen, anschließendem Ball usw. Die Bockbierfeste in den Vorjahren erfreuten sich der allseitigsten Bekeitigung und so wird es auch in diesem Jahre an regem Besuch nicht fehlen. * Der Gesangverein„Frodsinn" hielt gestern abend eine Generatversammtung ab. in der beschlossen wurde. Herrn Musikdirektor Viets vom 1. Fedruar ab als Diri genten anzustellen. Fürßliches Theater. Das wirkungsvolle Sprehsaal. gegrnüdet, welcher nun beabsichtigt. am 2. F'druar sein erst Turnsest im Saale des Herrn Gattwirt Fritz Brode: zu feiern Wie man hört, hat sich der Verein viel Mühe gegeben, um d.s Beste zu bieten * Hehenhausen, 30. Jan. Die die zjährige orden.: Generalversammlung des Biochemischen Vereins sindet an kommenden Sonntag, den 2. Fedruar a. J. nachmittags 1#2 Uhr im Gasthof„Zum Deutschen Hause“ statt. Lüdenhausen, 1. Fedruar. Am Sonntag, den 2. Februar, adends 7 Uhr, findet eine Versommlung des e esigen Biochemischen Vereins im Vereins H. Brand hierelbst statt. Siligen, 31. Jan.(Elektrischee-sal. IIn unserm Dorfe scheint Aussicht vorhanden zu sein, in nächner Zeit elektrisches Licht zu bekommen. Wie schon mitgrteitt sand hier am Sonnadend adend in der Eikmeierschen Castwirtschaft eine größere Versammlung statt, wozu Herr Boctelmann aus Herford eingeladen hatte, um über eine Anlage für elektrisches Licht zu beraten. Nach den Ausführungen des genannten Her:n war man nicht abgeneigt, der Sache näher zu tieten; übe: hauwt zeigre auch schon der starke Besuch der Versammlrng ein reges Interesse dafür. Der Rejerent führte aus, daß die Kraftstation am besten an der Erter angelezt wörde um die Wasserkraft, welche ja immer die billigste ist, zu der werten, und zwar würde es sicher am billigsten sein, wenn die Anlage mit einer dortigen Mühle, vielleicht der nur 1½ Klm entiernten Krankenhageuer Müdle verbunden würde. Dann brauchte auf der Station nicht ein besonderer Wächter haben wir bestimmt Zeglaubt, die Lagesche Volkszeitung stehe voll und ganz auf dem Boden der Freis. Volkspartei: der Artikel„Fer preußischen Wahlrechtsfrage“ in Nr. 22 belehrt uns j4zoch eines anderen. Es wird darin mit Kestteer Zaust auf die Schaultern der Freil. Seibrgartet## iraßen, während man vollen Bosen dus Lob der Freis. Brreinigung, besonders ihres Hospitonten, des Herrn Dr. Neumann=Hoser, singt Es kiegt uns fern, das Auftreten des Herrn Dr. R.=H. im Reichstage kritihieren zu woller edenso wenig steht es aber auch einer freis. eZitung wohl an, Lodeshymnen anzustimmen. Vlelmehr sollte man eine neutral abwartende Stellung ihm gegenüber einnehmen. Klingt es nicht nach Speichelleckerei, wenn eine Zeitung, die noch vo kaum Jahresfrist nicht genug tun konnte derin, jenen Herrn: den Staub zu ziehen, jetzt in Tönen überihn redet, die süßesind, denn Honig und Honigseim?! Je aufmerksamer wir der Artikel lesen, desto mehr gewinnen wir den Eindruck.“ Volkszeitung habe sich beeinflussen, ja inspirieren lassen Eist uns nur unbegreiflich, daß ein gut freis. Mann nicht beden“ wie sehr er durch solche Töne nicht allein der Suche der Frei Volkspartei im Linverlande. sondern auch dem Ansehen degesamten Liberalismus schadet. Man man über die Loko politik geteilter Ansicht sein; niemals aber sollte man seine Stellung dazu benutzen, einen Keil zwischen die einzelnen liberalen Gruppen Zu treiben, den Kampf im eigenen Lager m entsesseln. Meinungsverschiedenheiten so in der Oeffentlichkeit auszuschlachten, wie das die Volkszeitung getan hat. Wir sprechen die Hoffnung aus. die Lagesche Volkezeitung werde in Zukunft in andetracht ihrer bisherigen votieischen Stellung vorsichtiger sein in der Aufnahme von k.: ertigen Artikeln.— Mart als versalen erklärt werden follen.— zufallende Betrag soll zur underirdischen Ausschließung dee pa„Der Hüttenbesiger“ von Seoiges Ohnes, weicht? agestellt zu werden, sondern die Bedienung konnte vom Müller U UB E E UT 1 Landes von Staats wegen Verwendung finden.— Bekann: lich hat auch der lippische Staat einen solchen Vertrag geschlossen, dessen Kontrahent auf d. andern Seite aber inzwischen verstorden ist. Wie es mit der Uebernahme der Verpflichtungen durch einen andern Bergbaubeflissenen, geworden ist, wissen wir nicht, aber wir nehmen an. daß der Vertrag zu recht besteht. Danach ist der Anternehmer der pflichtet, bis längstens 1. Oktober 1908 mindestens drei Bohr. löcher dis zu einer Tiese von mindestens 600 Meter niederzu bringen. Als Sicherheit waren 2 mal 20.000 Mark zu binter legen, die der Landkasse zusallen, wenn der Vertrag nicht er füllt wird. Daran, daß dieses geschehe, ist heute nicht mehr zu denken, und auch der lippische Landtag wird also wohl nächstens eine Vorlage erhalten, worin mit bestem Dante über die versallenen Kautionen guittiert ist. Besser würde es ja anders sein. d. d. wenn von Erfolgen berichtet werden könnte. Daran aber ist vorläufig wohl nicht zu denken denn noch immer ist die Lage aus dem Kalimarkte sehr frag würdig. und daß sie bald anders werde, läßt sich nicht vorder sagen. Wie war es doch gleich mit diesem wirtschafts= und sinanzpolitischen Erkurs, den sich der lippische Staat leistete. Ach ja. man stritt sich nicht dlos um die Grundsatze des Ver trags. nein die Wangen rötcten sich sogar, als das hundert tausend Mark Douceur— das der Unternehmer für den günstigen Fall versprochen hatte— besprochen wurde. Jnst wie Martha mit dem Milchtopf. Aber die skeptischen Gemüter haben damals gleich schief gesehen und mindestens all die Worte üder die Verzeilung des zu erdefsenden Segens für per früht gehalten. Es sei hier auch daran erinnert, daß die in Vertrage vorgesedenen drei Bohrlöcher immerhin so an die 300 000 Mk. kosten würden, und wenn diese ausgegeben waren, so dätte man möglicherweise immer noch nicht die Sicherheit, od denn in Liore Kali in abdauwürdiger Masse sitze. Ader eine schöne Erinnerung haben wir u. 20000 Mark obendrein, meint das zu anfang erwähnte Blart. Viel! kommt's aber noch anders. vielleicht kriegen wir doch noch „unser Kali“. a Lippischer Turngan. Morgen in 8 Tagen. am Sonn tag. 9. Fedruar. nachmittags 1 Uhr findet in Schötmar im Fürstliches Theater. Detmold, 1. Februar 19½/0. „Das Nachtlager in Sranada“ von Kreuter. Diese Oper gehört leider zu denen, die allmählich der Vergessenheit an hermfallen. Wir müssen das lebhaft bedauern, denn sic ent hält manche musikalische Perte. daurben auch manches Un interessante. Was der Oper allmählich den Hals bricht, in die dürftige Handlung. an der sich unsere Zeit nicht medr erfreuen kann. Die braucht Nervengelitzel, um sich zu begeistern. Ja. die gute alde Zeit! Jedenfalls freuen wir uns, daß bei uns die Oper noch immer auf dem Spielplan steht, und daß unser Publikum sie liebt Nun einige Worte über die gestrige Aufführung. Die Gabriele sang Frl. Festenburg. Leider litt die Dame unter einer starken Indisposition. sodaß sie nicht leisten konnte. was sie wollte. Wir haben das lebhaft bedauert, da wir uns auf die Leistung der dochgeschätzten Künstlerin gefreut hatten Neben ihr zeichnete sich Herr Janke als Gomez in dervor ragender Weise aus. Seine musikalische Leistung war wieder ein Hochgenuß. Korrekt bis zur letzten Rote. lag ihm diese lyrische Partie ganz besonders. Davei gestehen wir mit Freuden, daß sich von einem Auftreten um andern sein Spiel vervollkommnet. Der Jäger des Herrn Karl=boser war eine etwas ungleiche Leistung. Offenbar icheinen ihm inrische Partien weniger zu liegen. So wußte er aus seiner endlosen Arie„Die Nacht ist schön" nicht viel zu machen. Das Stück. da an und für sich schon eiwas langweilig wirkt, muß durch kräftige Opernsätze interessant gemocht werden. Diese wußte Herr Karlsdoser nicht zu treifen. In den dramatischen Rummern der Oper war er aulsgczeichnet Die paar Roten des Ritter Otto brachte uns Herr Trost. Die drei Hirten und Borewichte sanden in den Herren Grieg, Dinger und v. Hunvado ihre dentdar deste Verkörperung. Der Chor war munnter nicht gerade Ndon, das sas zum Bolt slied geivordene„Schon die P endelucken klangen“ datte wohl etwar reiner gesungen den ton nen. Dann sellten sich einige Stimmen im Leuor nicht su sehr hervordrängen. Die Besetzung des Orchdeuers ließ einen vollen Genuß der wirklich schönen instrumentalen Scite der Oper nicht zu. Schon die Ourerture, die grone Besetzung verlangt, war eine Karrikatur: das Interessan teste darin war die einsame kleine Ziede. Dann war in der sedon erwahnten großen Arie noch nicht einmal an einiger Stellen die Darmonie da. Stellenweise unterliesen einige Fehler, die auf ein schlechtes Noteuwaterial zurück Sonntag gegeben wird und hier seit längerer Z.i at mehr angeführt wurde, dür te nicht verfedlen, viele Theaterfreunde ins Theater zu locken. Ist doch„Hutenresitzer“ ui es der wanneudin Schauspiele, und noch jede #inne zählt dieses fesselnde Werk zu ihrem Nepertoir###ück.— Ernähnen wir noch, daß die Haustrollen besteus besent sind, o darf wan einer vortreiflichen Wiedergabe entgegeniedrn.— für Moutaa ist, nachdem unire gschätzte dramatisch Sängerin F.ün Murdach sich wieder gesund gemeldet bei, eine Waderholung der gloßen Bizelschen Oper„Car dea“ angesegl, and s b. dai wooi nur dietes Hinwessts, um die Taeaafrrunde zum Besuch der Montag vorstellung veranlassn.— An Mittwoch kom-1 Heurik Idsen mnn seinem Sttaufpet„Resmershelm" zu Worte. * Auf dem bienigen Wochenmarkte wurden dlgende Prrise gczad!t: Buner 1 Prr. 1.00—1,10 Mk., Erer 1 Burd 80—85 Pig., Blumerkodl 1 Kosf 30 is 40 Pg., Zoicdeln 1 Pun. 8—10 Pg., Kurteffein 1 Pid. 4 Pig., 1 Zeuiner 11.50 M., Wirsing 1 Kopf 10— 15 Pi., Rotkotzl 1 Kovi 20—30 Pf., Aepfel 1 Pfo. 15 6 18 P.. Wallnüsse 1 Pf. 30—35 v,, Rosenkohl 1 25—30 Pf., Branrketl 1 Scholk 50—60 Pf., Endivien Kevi 10—15 Pf, Feld'alat, eine Perton 10 Pfg. * Im Welt=Panorama is heute zum letzter Male Andrees Nordp#l=Ezpedinen zu sehen. Wer noch nicht dort war deunge noch die gunstige Gelegenseit. Von morgen. Sonntag an, das Kassermanöver dei Stettin und iie Flottenschau von Swnmünde zu soben. Wir macher die geehrte Enwodner#cal: von vier und Umgedung, alle K##gerverein, Schuten usw. auf diese in Plast:? und Fardenprocht unüdertroffene Sern, in der ziemlich allPasser gaktungen vertreten sind, ganz besenders aufmerksam. Von einem Raubaufall auf zwei Damen in der Bruchmraße wssez verschiedem Blätter folgendes zu giichten: En frecher Randaniell wurde vor einigen Tager aus der Bluchstraße ausgerultk. Zwi; die Straße passierende eamen wurden von einem Streich angefallen, der dersuchte, einer der Damen die goldene Uhrkette mit der Uhr zu entreißen. Zim Sluck war die Dame sehr gegiech. Sie widersetzte sich in resoluter Weise und se mußte der Sttolch von seinem Opfer abtassen. Es gelang hm zu enkmmet. * Hiddesen, 1. Febr. Die Sommerfrische und Gastwirtschaft ur frischen Queile, in vor einigen Ta gen in den Besis des Herrn Heinrich Woermann überge gangen. s Hiddesen, 1. Jebr. In einem Steinbruch ver nugluckte, wie wir schon kurz mitteilten, vor einigen Tagen der Arbeiter Budde von dier. Gesteinsmassen lösten sich plützlich los und brarnden den Unalucklichen. Bewußt los wurde er in seine Wohnung neschafft, wo der Arz: sensiellte, daß ein leichter Schadelbruch und Gevirnerschüt terung durch die berabfallenden Steine wrursoen war.# war erst seit 5 Wochen verheiratet. In dem Befinden des Verletzten in in den letzten Tagen eine Besserung eingetreten. * Moscbeck, 1. Fedr. Auch Mesedeck stedt im Z chen des Schugenienles; geute ist das Köngs. per. am 9. Frornn Fahn###m de. nedenamtlich gegen eine entsprechende Vergütung besorgt wer den. Eine nur für Silixen aufgestellte Maschine würde ca 10000 M kosten, wozu dann non 8 000 a für die Zuleitung von Krankendagen nach Silixen gerechnet werden müßten. Im Verhältnis stellt sich die Anlage natürlich noch billiger. wenn auch die sonstigen nabeliegenden Ortschaften Krankenbagen. Volksen. Nottberg. Uchtdorf. Kukerchbruch usw. sich beteiligten da für eine viermal so große Benutzung nur eine Maschine von dopveltem Preise aufgestellt zu wersen brauchte. Allerdings wäre ja die Aufstellung einer Reservekraft für etwaige Tage mit starker Inanspruchnahme zu empfehlen. Der Strom sollte im Orte durch alle Straßen geleitet werden. und die Hars bewohner brauchten dann nur noch für speziellen Anschlüsse zu sorgen. Die Anlage kann für Licht. wie auch für maschinelle Betriebe verwendet werden.: B zum Betriebe von Dresch und Häckselmaschinen usw. Die Kosten für eine ständig me. geus und abends drennende Flamme würden sich auf 12 Mart pro Jahr und landwirtschaftliche Berriede auf 1 Mark pro Morgen stellen. In diesen Togen gehen Listen rund. worin sich diejenigen Personen einzeichnen können, die Anschluß er halten wollen. Bei genügender Beteiligung würde die Anlage schon zum Herbit zur Ausfuhrung kommen.(N. A b Bösingfeld, 1. Fedruar. Für das Jahr 1! sind instre Märkte verlegt worden und zwar der L#eimarkt vom 10. auf den 7. Fedruar, der Kram= u: Vreumarkt vom 26. au der 23 Okteber und der Mi:! vem 14. au den 11. Dezember. Aus der Ruchbarschaft. * Bielefeld, 31. Jan.(Selbstmord). Gester: wu de im Hoize der Landwirts Meyer zu Eißen, der Arbeiter S. von hier erhängt ausgefunden. Der Grand um Seldstmerd int zwefilles in Familienzwistiekeiten zu nihen, denn der Seldetm###eer hinterliaß einen Ze##el, a. em geschlieben war, daß er wegen Streitigkeiten mu sein:: f au iu den Tod gegangen sei. S. hinterläßt mehrert Kinder. * Bielefeld, 1. Fede.(Stadttheater). Wochen enelpian: Soontag, den 2. Fediuar 1908: Deppel Vorstellung:„Im weiner: Ros]. Als ich wiederkan.“ Vortag. den 3. Fedr.:„En Blezwädei“. Dienstag, den 4 Fedr.:„Agues Bernauer". Mitwoch, den 5. zsedr.: „Der Kau mann von Venedig". Donnerstag, den 6. Fedr.: Der Oüitenbesitzer". Sennabend, den 8. Fedr.:„Al H diberg“. * Muldeim(Nuhr), 39. Jon. Die rheinische Zoner drauerei beging geste in nnim tag die Feier des Aussrd: des ersten Bieres. An der Feie: deteiligten soch erwa 40 Personen, darunter als Vertrrter der Stadt Beigcorducter o Biedelstaedt. Die Jahr:s######!##m betrogt 8•0) Hekteliter die aber auf 60 000 Hekto ner erhöht werden kann. Die g#s meschinen sind imstande, täglich 100 Zentner Eis für die Rond stest abzugeben. Dar Stammlapital betragt 500 00 Die vom Wahlverein der freis. Volkepartei auf den 30 d. Mts. einvernfene, zablreich deeuchte sammlung der Mitglieder der freisinnigen Bolksparte: des Sczirks Lage faßte ein simmig folgende Reseluton: „Die in Nr. 22 der Lipp. Volkszeitung neröffentlichte Barachtung„Zur preußischen Wadlrechtsfrage“, die den unverkenndaren Eindruck bestellter Ardeit macht, dei mit der Stellungnahme unterer Partei nicht das Gerinzste zu chaffen. Die Versammlung b-dauert lebdait diese Verffentlichung und sietzt in deren Ausuntzung durch die Landeszeitung ein äußerst durchsichtiges Mauöver, um die bresige freifinnige Vollspartei in einen Gegenag zu idren vewährten Fühern im Reichstag zu stellen, deren Verdalten die Versammlung in alien Punkten billigt. Da die Lipo Volkszeitung demnach zu der froglichen Beröss.michung eiteus der freisinnigen Volksvartei nicht ermächtigt war, ühin sich der fragliche Artikel als private Ansichtsturerurg des Verfassas der#elden darstellt, emsallen sämtiche von der Landes,eitung da an geknüpfte Komd nationen. Die Versammtung erdlickt nach wie vor in der Abstimmung des Reichstags abgeordneten Dr. Adolf Neumanu=Hofer, wodurch dieser sich sogar in einen Begensatz zu seinen eigenen Fraktionsgenossen gestellt hat, in den Grundsätzen des Freisinns widerprechendes Verhalten, das durch hämische A. s alle egen unicre Füdrer im Reichstage, wie solche in der Briefastennet; der hiesigen Volkszeitung in Nr. 25 enthalten ##nd udt deichönat wirden kann.“ Lekte Nachrichten. Berlin, 1. Febr. In der Kommission des Reichstages für die Hackerneuernovelle erklärte der Reichsschazsekretär v. Stengel, daß die Annahme des Antrages Graf Schwerin=Lowitz(kons.). welcher die Ermäßigung der Juckersteuer für die Annahme der Zuckerkonvention zur Bedingung macht, nicht annehmbar sei. und daß im Falle der Reichstag auf diesem Antrag bestehen sollte, vorasichtlich die Konvention scheitern wurde. Die Kommiinon beschloß gleichwodl die Konvention nur mit dem Autrage Graf Schwerin=Löwitz anzunehmen. Berlin, 1. Febr. Von einem bevorstehenden Rückritt des Reichsschatsekretärs Frorn. von Stengel ist wieder einmal die Rede. Als Nachfolger wird, wie schon früher, auch jetzt wieder der Obervurgermeiner von Frankfurt a. M., Dr. Adickes, genannt. Allenstein. 31. Jan. Wie die„Allensteiner Zeitung" meldet, hat der Dauptmann v. Gocben einigr Zeit vor der Ermordung des Majors v. Schoenebeck in einer Allensteiner Avotbeke wiederbolt Arsenik grkauft weil er, wie er angab, Raubzeug vernichten wollte. er verlangte schließlich weißen(sarblosen) Arscnit, weil er an dem blauen Arsenik nichts ansangen konne. Er ernielt diesen aber nicht. Den Arsenik, den von Gocben gekauft bat, hat er offenbar der Frau von Schoenebeck gegeben, da bei ihrem Fortzug das(Lift in ihrem Zimmer gesunden wurde, und zwar ist es bemerkenswert, daß geringere Mengen Gist gesunden wurden, als gekaust worden war. Salzusten, 1. Fedr. Die Ortskrankertage Salzuilen sind:. sallen. Im übrigen musizierten die 21 Herren ja sehr aut, und das gute Gelingen auf und vor der Buhne mach#### den. Wolders, der sich nicht Herrn Kapellmeister Monrot alle Edre. Erwädnen mut-I# g. J. 5a ein oan sen wir noch die pockrvolle Wiedergadr des Violinsol###l sum drn gesen Gach aeer ans durch perrn Konzertmeister Sieske,„ V. Generalversammlung der Ronteg. den 3 fehrunt J., abends 81. Uhr im Lok:le des Gastwirts Düsterwald statt. Tagesordung: 1. Renwahlen v. Vorendemitgliedern 2. Wahl des Prüfungeausschafes. 3 Beschlußfassung uder wersch nene Krankenkohen Angelegenheiten. * S c h ö t m a r, 1. F e d e r e. D i e R e g i e r u n g m o c h d#kannt: Bei dei Rlunmunz uder den Antrag aus Einübrung des Achtuhr=Ladenschlussee in Schötmar haden sich 27 Ge##si anhader für die Ernführung und 65 daggen ankg. sprochen. Da sich somit nicht die ertor derlich: von zw:: Deurein der Ahstimmenden für dee En übrung au gesprochen hat, so gilt der Antrag als ab gelebnat. * L e i g o, 3 1. J a n u a r. H e u t e m o r g e n g e g e n 9 U h r ist in der diengen Herd ge zur Heimat der auf der Durchreise d findliche, etwa 65—70 Jadre alte Ardeiter Michae. Wolders aus Schwalbiuch, infolge Schlagausalls ehl fühlte wollte gchen###ch Kait(L. P.) Vermischte Tachrichten. Der Kaiser alo Ernminzte=. Bei de: kürzlich stattg. habte Lrsichtigung des ernn Gard Reglmentz im Langen S### z1 Potsdam hat der Kaiser, mir dem„Luk Anz“ nachträglich kannt wird. selbst eine Insin onenude abgeheiten. Dalfragte er 9. a. ein.n Einjähr A###melligen. od ihm die Sa.. betannt sei, die sich auf das Schildgerndenkmal im Gruncwold iehe. Der Einjährige wunrr nur zehr Angenau= über jen Wendenfürsten zu derechten. wor im der Kaiser etwas unw:0 zu ihm sagte: es sei ganz gut. wenn er die Rase me Einen diederi rmsrschen Bekruten fragt; der Ka##er wi: die Hobenzolleen auf den Thron gekommen seien. Hie versagte die Antwert vollkommen.— Am Schluß der Instr##k tionestunde stellte der Raisn eine Anzahl von Geerulen zwischen die Mann dasten; dann fordent# er einzelne Ar#ru auf. ihn aus der urei.: den Korp#kommandeur den Divino kommandent. den Bien#delo mandeus usw. zu denennen Hierbei klanpte alles vorzüglich, so daß der Kaiser die mar geinde geschichtliche Verdildung wieder etmas verziehen haden soll. Humoristische Ecke. Heiralesädig.„Ader können Sie einen Mann in meinem vorgeschrittenen Alter auch wirklich lieden?"—„Gcwiß. Ich finde. es ist das deste Alter zum Heiraten“—„Das habe ich noch nie gedört.“—„Ja. meindns hat man dann schon ziemlich große Ersparnisse.“ Das Wichtigste. Professor(einen Studenten der Medizin eraminierend):„Wenn Sie zu einem Patienten gerufen wer den. war ist dann die erste-Frage. die Sic stellen werden?"— Student:„Wo er wohnt.“ etter-Nachrichten. Detwold, 1. Februar. Bietterbericht der Wetterdienstsntelle des metcorologischen Odstroatoriums zu Nachen. Veränderlich, mehrfach Schneefälle; ziemlich stark: Westwinde: Temperatur ucht erdeblich geändert. London: Schön, milder. Hamburg: Bewölkt. Familien-Nachrichten. Gestorden: Heinrich Hesse, 13½ Jahre, in Heidenolktnoo:.— Wwe. Friedik: Kutlmann, grd Sieck. 69 Jadre. m Lemoo; Beerdigung: Senntag, nachm. ½4 Uhr— Wwe. Amalie Hölter, gld. W lshorst, 74 Jarre, in Lemao: Beerdigung Mamar nadm 4 Uhr. Gottesdirnite in Detmold. Sonntag, den 2. Februar 1908. Reformierte Stadtkirche. Vormitags 9¾ Udr. Pastor Lohmever. Vormittags 11½ Uhr. Kindergottesdienst. Abends 9 Uhr. Borbereitung und Abendmahlsfeier. Alte resormierte Rirche Fruhkirche 81. Uhr. Pastor Tbcopold. Vormitings 10 Udr. Pastor Bruns. Vorbereitung zum Abendmahl am Sonnabind nachminag 2 Uhr. Lutterische Kirche. Vormitaas 9 Udr. Beichte und beil. Abendmabl. Vormittags 10 Uhr. Psarramtskandidat Heacl. Nachmittags 2 Uhr. Hilssprediger Lipke. Zinde.###ttenn Landkrankenhaus. Vormittags 9 Uhr. Pastor Mever. Katbolische Kirche Vormittags 8 Uhr und 107. Uhr. Nachmittags 2 Uhr Herberge zur Heimat. Nachmittags 3½ Uhr. Verein Blaues Krenz. Versamml Evangelisches Bereinsbaus Muttwoch, den 5. Jebruar 1MS. Abends 8½ Uhr. Bibelstunde Evangelische Gemeinschaft Muhlenstraße 16. Sonntag vormittag 10 Udr. Predigt. Sonntag abend 7 Uhr. Jugend Verein. Sonntag abend 8½ Uhr. EvangelisationsVersan ulung Mittwoch abend 8½ Uhr. Bibelstunde. Zum 1. Auril ein junges Mädchen 1a— 15 Jahre, welches zu Hause schlafen kann, gesucht. Krummestraße 9. IRTTAESTEEE LEEE uml 3000 Bei der hiesigen städtischen Sparkasse ist die Stelle der Reudauten 1. März d. J. zu besetzen. Das Gehalt der Stelle beträgt M., außerdem werden 2% Tantieme vom Reingewinn Die zu stellende Sicherheit beträgt 6000 M. Nur aus gewandte, im Bank= oder Sparkassenwesen vollständig iftliche Meldung mit Lebensan den Magistrat der einreichen. Detmold, den 10. Januar 1908. Der Mazistrat erfahrene Bewerber wollen ihre schriftliche! lauf und Zeugnisabschriften sofort an Fürstlichen Residenzstadt Detmold einreich Bekanntmachung. Die Erhebung der Staats= und Gemeindesteuern für das 4. Bierteljahr 1907/8 dauert vom 1. Fedruar bis 1 März 1908. Zur Vermeidung des übermäßigen Andrangs auf der hiesigen Hebestelle, Rathaus Zimmer Nr. 1, wird empfohlen, die Steuern möglichst in den ersten Tagen der Hebezeit vormittags von 8—1 Uhr zu bezahlen, da erfahrungsgemäß in den letzten Tagen ein längeres Warten bei der Abferti gung nicht zu vermeiden ist. Detmold, den 29. Januar 1908. Der Magistrat. Wittie. Buchen=Breunholz=Verkauf. Am Freitag, den 7. Febr., mittags 1 Uhr, Ratskeller hierselbst aus dem Stadtforste, Forst 500 Rm. Kloben und Knüppel und 200 Rm. Astreiser, zum öffentlich meistbietenden Verkaufe. Horn, 31. Januar 1908. kommen im 2, Forstort Eiserkuhle, 0 Rm Spelge Holzverkäufe in den Fürstlichen Forsten. Oberförsterei Diestelbruch. Rutz= und Breunholz=Verkauf. Am Dienstag, den 4. Fedruar 1908, morgens 10 Uhr, soll in der Herzog'schen Gastwirtschaft in Diestelbruch nachnanntes Holz öffentlich meistbietend verkauft werden: Distrikt Schlien: Eichen: 13 Stck. Nutzh.= 14.29 fm. 5.5 rm Nutzscheite, 7 Hfn. Astrsg., 3.5 rm lärchen Nutzkn., 32 Hfn. birken Dchfrsg., Fichten 8 Stang. 2. Kl., 18 Hfn. Dchfrsg.(Nr. 21—23, 25. 27—30, 34—42, 637); Altehain; 4,5 rm buchen Kl. u. Kn.; Mittelhain: 1 rm lärchen Kn.; Birken: 2.5 rm Kl. u. Kn., 6 Hfn. Reis.; Dörenwald: Eichen: 20 Stck. Grubenholz= 8.75 fm, 2.5 rm Nutzkn., 14 rm Kl. u. Kn., 8 Hfn. Astrsg.; Dickebruch: Fichten: 5 Stck. Nutzh.= 0,71 fm, 322 Stang. 1—3 Kl., 1270 Stang. 4.—6. Kl., ½ rm Kn., 15 Hfn. Dchfrsg.; Röhen: 7 Hfn. sichten Dchfrsg.(Nr. 391—394, 309, 402, 404). Oberförsterei Varenholz. Am Freitag, den 7. Februar, vorm. 10 Uhr wird in der Müller'schen Gastwirtschaft in Laugenholzhausen, an Holz versteigert: Iz: Buchen: cn. 100 rm Klb. u. Knpl. 20 Hausen=Reisig. 2) Imserbruch u. Aberg: Buchen: 68 rm Klb. u. Knpl. Haufen=Reisig. Eichen: 6 rm Kld.(zu Kamp Nr 57 10 pfählen) 39 Haufen=Astrig 5 Haufen Durchfstrig. 3) Kirchberg: Eichen: ca. 28 rm Nutzscheite, ca. 14 rm Klb. u. Knpl., ungek.(zu Kampfpfähl hausen. Buchen: ca. 10 rm Klb. 4) Langenholzhauserholz: Klaftern Nr. 28, 204, 206, 241, 273, 283, 307, 312 u. 333. Weiden: 2 rm Nutzscheite. Oberförsterei Lopshorn. Am Sonnabend, den 8. Februar, morgens 10 Uhr, soll im Reddermann'schen Gasthause in Pivitsheide aus dem Schutzbez. des Försters Thiemann versteigert werden: 1) Heidensche Trift 52 b: Buchen: cu. 50 starke Durchs.=Hausen; 2) Ehberg 65 a. 66 a: Buchen: 214 rm Klob. u. Knpp., ca. 40 Astreisighausen; 3) Braken 74, 76, 76: Fichten: 2 rm Knpp., ungek., 6 Turchf.=Hausen; Kiefern: 33 rm Kupp., ungek., 40 starke Durchf.=Hausen. Nutz= u. Brenuholz Verkauf. Am Dienstag. den 4. Februar, morgens 9½ Uhr, kommen in unseren Gehölze der Billen Colonie Friedrichsböbe im Büchenberg bei Detmold an Ort und Stelle zum meistdi tenden Verkauf: a. Fichten: 90 Sick zu 24,21 sm. 370 Stau. I bis III Kl. u. 1 rm. Scheite; d. Eichen: 3 Sick. zu 3.01 fm 2,5 rm. Kl. ungek.; c. Buchen; 18 rm. Kl. u. Kn. u. 57 im. Astreis.; d. Birken: 14 Sick. zu 4,06 fm. u. 1 Hrn. Zusammenkunft: Gasthof Friedrichshöhe Urhahn& Pieper. Nutzholz-Verkauf. Am Freitag, den 7. Febr. er., morgens 10 Uhr sollen in mi nem Gedölze(Forstort Zedling), unweit de Försterei Doneperteich gefällte Eichen=u Tannen=Rutzhölzer pp 26 St. Eichen zu 18,23 km, 215 St Rottannen zu 129 km, 80 St. desg Stangen I.—III. Kl., 2 rm Knüppel ungek., und 5 rm Durchforstr. in der Neodei mann'schen Wirtschaft zu Pioitsheide öffent lich meintdietend verkauft werden. Heidenoldendorf, 31. Januar 1908. Hollmann. Nutzholz-Verkauf. Am Sonnabend, 8. Febr., nachm. 1 Uhr kommen in meinem Gehölz Büchtenkamp(Ellernkrug bei Heiden) 700 St. gef. Tannen zu Sparren, Leiterbäumen und Gerüststangen usw. passend meistbietend zum Verkauf. Zusammenkunft der Käufer im Ellernkrug. Leopold Begemeier. Ständige Reklame führt zum Erfolg. Allgemeine Ortskrankenkasse ür die versicherungspflichtigen Arbeiter der Stadt Detmold. Die am 19. Rovember 1907 stattgefundenen Wahlen ind durch die Aufsichtsbehörde für ungiltig erklärt worden. Termin zur Wahl von 80 Vertretern der Arbeitgeber ist auf Montag, den 8. Februar 1908, abends 8—9 Uhr m Gasthof„Baudel“(Scheuing), Hornschestraße Nr. 34 bestimmt. Termin zur Wahl von 163 Vertretern der Kassenmitglieder ist auf Montag, 3. Febr. 1908, abends 9½—10½ Uhr m Gasthof„Baude!“(Scheuing), Hornschestraße Nr. 34 bestimmt. Detmold, den 29. Januar 1908. Vorstand. Fr. Priester. Lipp. Kavallerie-Verein. Sonnabend, den 1. Februar, abends 8 Uhr im Saale des„Neuen Kruges“ Geburtstagsfeier Seiner Majestät des Kaisers. Abendunterhaltung und Zall wozu freundlichst einladet Der Vorstand. Güte, praktische Verwendungsart u. Billig. keit zeichnen LLTETE 9 Würze Suppen-Würfel Bouillon-Würfel vor allen ähnlichen Fabrikaten bervorragend aus. Stets frisch zu haben bei H. Freitag. Oerlinghausen. Man braucht M. Brockmanns Marke 3 (ein Futtergewürz zur Anregung der Freßlust) nicht mehr lose zu kaufen. Man verlange künftig das Original= Pfund=Paket der Marke B siehe Abbildung) und achte genau auf die Zwergschutzmarke! Preis eines Pakets 35 Pfg. Nur zu haben in Geschäften, wo Zwerg=Plakate aushängen. Ab Fabrik 5 Kilo für 3.70 Mk. franko gegen Post=Nachnahme. Illustrierte Broschüre gratis von Leipzig-Estritzsch 26. M. Brockmann Chemische Fabrik m.b. H., Tischlerarbeit. Für die neue Schule in Hölserheide=Sylbach ollen auf den 20. April d. J. 24 zwe sitzige Schu dänke und=Tische nach Art der neuesten in der Bürger chule in Lage(größte und zweitgrößte Sorte) angeschaff werden. 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