der deutschsprachigen Presse e.V seen Westfälischer Monatlicher Bezugedreis durch Boten 2.30 Mk. einschl. 30 4 Bestellgeld ode durch die Dost 2.46 M. einschl. 84 4 Dostgedühren. Abonnements nehmen alle Dostämter, Postagenturen, Briefträger und unsere Boten entgegen.„ Ainzeigenpretse in Reicdomart. Auswärtige Anzeigen 0.13 DU., lokale 0.10 M. Familienanzeigen 0.10 Mark, Hausangestellten=Stellenangebote 0,08 M., Stellengesuche 008 Mark, amtliche u. Finanzanzeigen 0.13 Mark, Sammelanzeigen 0.20 Du., Reklamen 0.90 M. für je 1 zum Raumböbe. Bei gerichtlicher Beitreibung oder Konkurt kommt jeglicher Radatt in Fortsall. Für die Richtigkeit telefonisch aufgegebener Anzeigen wird keine Gewähr geleistet. 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Ihre Jdeologie ist in diesem Punkte so verständlich für jedermann wie die Häuserblockzeitungen, die hierzulande in hoch= und plattdeutsch zum Henken und Verprügeln auffordern. 24 Stunden nach der Landtagsschlacht waren die Rollkommandos der K PD in Berlin, Hamburg, Dortmund, Wuppertal und Düsseldorf mobilgemacht. Oberführer, Unteroffizier und Fußvolk waren schnell an vorbezeichneten Stellen beieinander, getarnt als Erwerbslosendemonstration.„Rache für Berlin“. schrie die Menge vor dem Düsseldorfer Bahnhof. Und andere:„Rache für den Ueberfall“. Eine neue Parole für längst ermüdete Hungermarschkolonnen. Wie gründlich müssen sie vorher instruiert worden sein, daß es ihnen(siehe gestrigen Bericht) in Düsseldorf gelang, in kürzester Zeit zwanzig nebeneinander liegende Schaufenster zu zerstören. Bezeichnend für den Auftrag ist es, daß auf die Art des Geschäftes keine Rücksicht genommen wurde. Die Schaufenster der Apotheke, der Gemäldegalerie und der Lotterieannahme wurden ebenso zerstört wie die des Modegeschäfts und der Kaffeehäuser. Der Düsseldorfer Vorgang zeigt, wie notwendig ein entschiedenes Eingreifen der Polizei und der Reichsregierung ist. Auch in Zukunft wird von der KPD jeder Terrorakt als Freibrief zu einer Welle von Terrorakten genommen werden. Die Sprache der KPD=Zeitungen während der letzten Tage beweist es. Zerstören, Zerschlagen, Niederknüppeln, das alles gehört selbstverständlich zu ihrem Eroberungssystem. Es gibt eine deutsche Tscheka im Hintergrunde, die nach russischen Rezepten zu arbeiten gewillt ist. Der Kopf bereitet die Arbeit der Fäuste vor. Die Konsequenz der Legalen Die Kommunisten brauchen nicht viel Mut zur Konsequenz. Darum war es durchaus verständlich, daß sie, die Besiegten in der Prügelschlacht, nachver im Geschäftszimmer des Landtages sich auf den Boden des Sonderrechtes der Duellanten unter Ausschluß des Rechtsweges stellten. Immunität der Faust. Was riskiert die KPD dabei? Nichts. Sie kann nur gewinnen: Sabotierung der Parlamentsarbeit, Diskreditierung im Volk. Nicht nur der Mann auf der Straße sagt nun jeden Tag: Das wollen Volksvertreter sein! Das sagen auch Gebildete und Antidemokraten, die keinen Augenblick lang überlegen, daß die Anhänger der Demokratie nur Zuschauer sind und gegenwärtig beraten, welches Maß an radikaler Bestrafung das demokratische Prinzip noch zuläßt, um die Faustkämpfer aus dem Landtag herauszuhalten. Die Nationalsozialisten sind in anderer Lage als die Kommunisten. Sie haben etwas zu verlieren. Hitler pocht auf die staatserhaltende Kraft seiner Bewegung, auf die Gesetzestreue, die Legalität, die Disziplin. Er ist dabei, seine großen Wahlerfolge in politische Arbeit umzusetzen. Die NSDAP will die Staatsgewalt übernehmen und betont ihren Anspruch. Das ist eine wesenhaft andere Situation als die kommunistische. Das Zentrum hat seine Stimmen für den nationalsozialistischen Abg. Kerrl in die Urne geworfen. Auf dem Präsidentenstuhl sitzt ein Nationalsozialist, der bei den kommenden Entscheidungen in Preußen ein gewichtiges Wort mitzureden hat. Eine durchaus neue Situation für die NSDAP. Der„Berliner Börsen=Courier“ meint darum, die Nationalsozialisten könnten ihre Betroffenheit nicht verbergen: „Ihre Führung scheint zu empfinden, und läßt merken, daß die Gunst ihrer Lage durch die Unbeherrschtheit ihrer jungen Mannschaft empfindlich gestort worden ist. Wenn jetzt der Landtagspräsident Kerrl geschäftsordnungstechnische Sicherungen ankündigt, so wird das hoffentlich in der Zukunft nützen. Aber, alles berücksichtigt, was Kubes Parteigenossen schon am Beschimpfungen ihres Aterspräsidenten ertragen mußten(und am zweiten Tag chon reichlich zurückgaben): die Schlacht, die sie den Kommunisten lieferten, ist schon darum mit„Notwehr“ nicht zu entschuldigen, weil sie in dreifacher Mehrheit waren, weil sie über das Präsidium verfügten und, befremdlicherweise, die Leitung in fremde, wenig geschickte Hände gerade dann legten, als die Spannung gefährlich anwuchs. Wir haben begründete Zweifel, ob Herr Kube oder herr Hitler mit Begeisterung die vierspaltige Ueber schrift in der„RotenErde“(„Amtliche Tageszeitung des Gaues Westfalen=Süd der NSDAP“) vom 26. Mai gelesen haben. Da war zu lesen:„„Fawohl! Ein Vorgeschmack des Dritten Reiches“. Und darunter:„So wie gestern im Landtag wird es allen Provokateuren und schmutzigen Beleidigern der deutschen Nation ergehen.“ Zunächst steht protokollarisch fest, daß der Kommunist Pieck die nationalsozialistische Fraktion, aber nicht die deutsche Nation beleidigt hat. Abg. Hinkler, der die provozierende Ohrfeige von einem Kommunisten erhielt, repräsentierte in diesem Falle auch nicht die Nation.(Er muß sich übrigens am Juni vor der Großen Strafkammer in Naumburg wegen Aufruhrs, d. h. wegen einer durch ihn verurHamm(Wesif.), Samslag, den 28. und Sonntag, den 29. Mai 1932 Alle Kräfte einsetzen! Siegerwald über die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit Einzelverkaufspreie 15 Pfennig. 60. Jahrgang Berlin, 27. Mai. (Eigener Drahtbericht.) Reichsarbeitsminister Dr. Stegerwald sprach Freitagabend in der Deutschen Weltwirtschaftlichen Gesellschaft über Wirtschaftskrise und Sozialpolitik. Stegerwald verlangte unter straffer Staatsaufsicht Ueberantwortung der Sozialversicherung an die Versicherten. Die Kernfrage der deutschen Gesamtpolitik neben der Außenpolitik nannte der Redner auf Jahre hinaus die Arbeitslosenfrage. Die zwei größten Mittel, die bisher genannt wurden, sind 1. die Arbeitsbeschaffung großen Stils durch die öffentliche Hand vermittels Kreditschöpfung; dafür sind für den Fall, daß man nicht bewußt die Inflation will, verhältnismäßig enge Grenzen gezogen; 2. eine andere Verteilung der vorhandenen Arbeit durch gesetzlich verkürzte Arbeitszeit. Dafür liegen bis jetzt eine Reihe von Vorschlägen und Anregungen vor. Mit ein oder zwei größeren Mitteln ist der Behebung oder stärkeren Zurückdrängung der Arbeitslosigkeit nicht beizukommen. Es müssen vielmehr alle gangbaren Wege beschritten werden, als da sind energische Mitwirkung Deutschlands an der Wiederherstellung des Vertrauens in der Welt, Schaffung gesicherter und politisch gefestigter Verhältnisse im Innern, Liberalität in der Kredit- und Zinsenpolitik, Arbeitsbeschaffung. soweit diese ohne Gefährdung der Währung möglich und vertretbar ist. Ferner ländliche Siedlung, vorstädtische Vorraumsiedlung, Hausreparaturen, Straßenbauten, bessere Verteilung der vorhandenen Arbeit, Erweiterung des freiwilligen Arbeitsdienstes, verstärkte Arbeitsmarkt= und schulische Betreuung der Jugend, Auskundschaftung aller Möglichkeiten durch die Arbeitslosenversicherungsanstalt, durch Länder, Provinzen und Gemeinden, wie für die gezahlten Unterstützungen, wenn auch nur für wenige Stunden täglich, bei abwechselnder Beschäftigung produktive Arbeit geschaffen werden kann usw. Jedenfalls müssen Arbeitslosenhilfe und die Verminderung der Zahl der Beschäftigungslosen sowohl zentral als auch örtlich unter Zuhilfenahme aller organisatorischen und finanziellen Möglichkeiten angepackt werden. Das Jahr 1932 ist ein Entscheidungsjahr allerersten Ranges. Entweder wir überstehen es durch gegenseitiges Stützen und Helfen oder aber das deutsche Volk bringt sich selbst um seine Zukunft für Jahrzehnte. Hindenburg deckt Brüning Mißerfolg der Quertreiber— Wird Goerdeler Reichsinnenminister? General Hasse Wehrminister?— Morgen Entscheidung Berlin, 27. Mai. Drahtbericht unserer Berliner Redaktion. Die Frage, ob Brüning oder ein anderer die deutsche Politik leiten soll, kann, soweit sich jetzt übersehen läßt, bereits beantwortet werden, bevor die Unterredung des Reichskanzlers mit dem Reichspräsidenten stattgefunden hat. Auf Grund guter Informationen können wir ohne Bedenken versichern, daß das gute Verhältnis zwischen dem Reichspräsidenten und dem Kanzler sich in keiner Weise geändert hat. Dr. Brüning besitzt nach wie vor das volle Vertrauen des Reichspräsidenten. Alle Unterminierungsversuche und Quertreibereien konnten den Reichspräsidenten nicht überzeugen, daß ein anderer Kanzler die Geschäfte besser führen würde als Dr. Brüning. Die Kreise, denen soviel an der Beseitigung Brünings lag, haben selbst dazu beigetragen, daß der Kanzler nicht abgehen wird. Sie haben dem Reichspräsidenten ständig in den Ohren gelegen mit ihrer Forderung nach einem Kurswechsel. Das„System“ sei erledigt. Eine Wendung nach rechts sei unbedingt erforderlich. Aber sie konnten gegen die Regierung Brüning nichts als Phrasen ins Feld führen und vermochten nicht, ein sachliches Programm aufzustellen, das besser gewesen wäre als der Plan Brünings. Auch hatten diese Kreise nicht die Absicht, die Verantwortung zu übernehmen. Sie wollten vielmehr abwarten, bis das Kabinett Brüning die wirtschaftlichen und finanziellen Maßnahmen durchgeführt hätte, die jetzt beabsichtigt sind und die selbstverständlich nicht populär sein können. Dann sollte der Wechsel kommen, damit die neue Regierung auf der von Brüning geschaffenen Grundlage weiterarbeiten könne. In Wirklichkeit ist es aber so, daß die Regierung, welche die neuen Maßnahmen ergreifen wird, auch in dem Besitz des unbedingten Vertrauens des Reichsoberhauptes sein muß. Die Unterredung am Sonntag wird dem Reichskanzler ohne Zweifel die Bestätigung im Amt bringen. Wie die nunmehr erforderliche Umbildung des Kabinetts vor sich gehen wird, ist nicht ganz sicher. Zwei Möglichkeiten bestehen: Entweder werden die freien Posten neubesetzt oder Dr. Brüning reicht formell seine Demission ein, um dann sofort wieder ein neues Kabinett zu bilden, in dem sich auch mehrere der jetzigen Minister befinden werden. Für jeden dieser Fälle ist gewiß, daß das Reichswehrministerium einem General übergeben werden wird, und zwar soll, wie bereits mitgeteilt, General Hasse vor allem in Betracht kommen. General Hasse hat den Vorzug, daß bei ihm irgendwelche politische Ambitionen sich nicht bemerkbar gemacht haben. Das Wirtschaftsministerium wird voraussichtlich weiterhin von Trendelenburg geleitet werden. Der für dieses Ministerium genannte jetzige Preiskommissar Goerdeler hat keine Lust, Reichswirtschaftsminister zu werden. Er wird seit kurzem als aussichtsreichster Kandidat für das Innenministerium genannt; denn es ist gut möglich, daß Groener gehen wird, da sich sehr starke Strömungen gegen ihn bemerkbar machen. Auch in dem Reichsernährungsministerium wird eine Aenderung eintreten, da Schiele wahrscheinlich durch den jetzigen Osthilfekommissar Schlange=Schöningen ersetzt werden wird. Bei einer formellen Demission des jetzigen Kabinetts könnte es auch zu einer Aenderung im Reichsfinanzministerium kommen. Erst nach der Umbildung oder Neubildung des Kabinetts wird die neue Notverordnung in Kraft gesetzt werden. Im Vordergrund steht jetzt die Festigung der Grundlage, auf der die Reichsregierung steht. Hat Brüning durch eine ausdrückliche Kundgebung des Reichspräsidenten dessen Vertrauen und ist das Rumpfkabinett wieder vouzählig, dann kann auch über all die Einzelprobleme entschieden werden, deren Lösung jetzt durch die verworrene Lage hinausgezögert worden ist. Am Tage vor der Entscheidung, die erneut den Kurs der Regierung festlegt, darf behauptet werden, daß diejenigen, welche auf einen Sturz Brünings spekulierten, am Grabe ihrer Hoffnungen stehen. Präsident Kerrl sichert den Landlag Berlin, 27. Mai. Der neue Präsident des Preußischen Landtages, Kerrl, hat für die nächste Sitzung des Preußischen Landtages alle notwendigen Maßnahmen getroffen, um eine ordnungsmäßige Durchführung der Sitzungen zu gewährleisten und Leben und Gesundheit der Abgeordneten zu schützen. Was denkt Italien? Eine fascistische Stimme über die Vorgänge in Deutschland h. Rom, 25. Mai. Von einem faschistischen Pressebüro in Rom gehen uns die folgenden Ausführungen zu. Wir veröffentlichen sie nur aus dem einen Grunde, um den Nachweis zu erbringen, daß gewisse Artikel der deutschnationalen und nationalsozialistischen Presse über die Stimmung in Rom von irrigen Voraussetzungen ausgehen. D. Red. Dem objektiven Berichterstatter darf, in Hinsicht auf die italienisch=deutschen Beziehungen, die Tatsache nicht entgehen, daß die betonte Deutschfreundlichkeit des aschistischen Regimes nicht voraussetzungslos ist, und es auch nicht sein kann, in dem Sinne und Verstande nämlich, daß eine bessere Verständigung und intimere Annäherung zwischen Rom und Berlin keineswegs von der Struktur, der Orientierung und dem Wesen der deutschen Regierung unabhängig sein kann. Der Faschismus und die mussolinische Politik sind ihrem innersten Gehalt nach sogar in manchen ausländischen Kanzleien noch so verkannt, daß eine entgegenkommende und freudige Verhandlungsbereitschaft Roms oft von Stellen vorausgesetzt wird, die in Rom selbst nicht als verhandlungsfähig gelten. So huldigt im allgemeinen die ausländische Oeffentlichkeit der durchaus irrigen Meinung, daß Rom besonders gern mit den Rechtskreisen in anderen Ländern in Verbindung tritt, also mit den Kreisen der Plutokratie, der Großindustrie, der Hochfinanz, der Reaktion. Dem ist nun absolut nicht so, und zwar schon aus dem Grunde nicht, weil der Faschismus eine Volksbewegung ist und das Reaime die Vorherrschaft der Politik über die Oekonomie statuiert. Deshalb ist das soziale Programm des Faschismus weder plutokratisch noch demagogisch, weder kapitalistisch noch marxistisch, sondern korporativ und gewerkschaftlich. Aus dem gleichen Grunde kann die von der Hochfinanz und der Großindustrie durchaus unabhängige faschistische Politik beispielsweise viel leichter und besser mit den französischen Radikalen in Beziehung treten, als mit der französischen Rechten, die das„Comité des Forges“, den imperialistischen Kolonialismus Frankreichs und die Plutokratie vertritt. Wenn wir nun das Gesagte auf die deutschitalienischen Beziehungen anwenden, so ergibt sich daraus, daß Rom nur mit jenen Parteien im Reich sympathisieren kann, die eine nationale Volksbewegung darstellen und nicht lediglich Ausläufer autokratischer, plutokratischer oder demagogischer Gruppen sind. Mit den Sozialisten und der Zweiten Internationalen in Deutschland kann es von faschistischer Seite naturgemäß keine Verständigung geben, da der Sozialismus den Faschismus bis aufs Messer bekämpft. Das bedeutet aber noch lange nicht, daß das Regime ein freundschaftliches Empfinden aufbringen muß für die dem Sozialismus polar entgegengesetzte Gruppe, nämlich für jene plutokratisch=militaristisch bestimmte Schicht, die auf dem Gebiete der deutschen Politik langsam wieder auftaucht, das deutsche Volk als Masse ins Schlepptau nehmen möchte und das politische und wirtschaftliche Heil des Reiches nur darin erblickt, sozialpolitisch reaktionär zu sein. Für derartige Richtungen und Programme hat der Faschismus keine Sympathie, kein Interesse. Um es klar und ganz eindeutig auszusprechen: eine Generalsdiktatur in Deutschland könnte keineswegs auf den Faschismus als Verbündeten zählen. Was im Besonderen die faschistische Einstellung dazu betrifft, so empfindet das italienische Volk wohl eine unmittelbare Sympathie für die nationale Volksbewegung im Reich, die auf die politische Befreiung und die wirtschaftliche Gesundung Deutschlands hinarbeitet. Aber eine militaristische Autokratie, eine vom Volk losgelöste regierende Schicht im Reich, also eine deutsche Reaktion wäre dem Geist und den Prinzipien der faschistischen Revolution im Wesen entgegengesetzt, ja feindlich. Und wenn die reaktionären Gruppen im Reich auf die Sympathie und die Mitarbeit der Faschisten zählen, so werden sie eine schwere Enttäuschung erleben. sachten blutigen Saalschlacht, verantworten.) Es gibt Nationalsozialisten, die eine andere Propaganda für ein Drittes Reich fordern. Die sehr wohl wissen, daß ein ausgeplünderter Radikalismus in sich zusammensinken muß. Wo wäre denn noch Kraft, die nachher eingesetzt werden könnte? Noch eine weitere Folge von ähnlichen„Ereignissen“, und die NSDAP dirigiert sich selber immer weiter aus dem Mittelfeld der Politik heraus. Wer nur in der Peripherie, abseits vom Machtzentrum„kämpft“, schaltet sich aus. Die Weimarer sind durch die Entwicklung in die Rolle gedrängt worden und hineingewachsen, die ein Hitler sich einmal erträumt hat. Kube hat es nicht verhindern können, daß der Nachwuchs sich von neuem ins Unrecht setzte und das tat, was man im Volke als unsympathisch=parlamentarisch kritisiert. Einer aus dem Kreis der Nikisch und Nikolaus Götz hat dieser Tage geschrieben:„Es bleibt ihm (Hitler) nur die Wahl zwischen gewinnbringender Einfügung in die Weimarer Ordnung oder Untergang. Der Wille zur Opposition ist tot; lebendig ist nur der Wille zur Repräsentation. Der Nationalsozialismus wurde allmählich zu jener Opposition, die der Weimarer Zustand zu seiner Selbsterneuerung und Selbstbefruchtung brauchte.“ Diese Worte sind nicht aus Zuneigung zum„Weimarer Zustand" diktiert. Richtig ist die Bemerkung, daß der Wille zur Repräsentation bei einigen Führern stärker ist als der Wille zur unbedingten Opposition. Soll aber Hitler Weimar repräsentieren? Kann er unter Hindenburg repräsentieren, wenn seine Landtagsfraktion sich weiterhin zum Faustrecht bekennt? Das sind Fragen, die der Nationalsozialist sich selbst beantworten muß. Was Herr Kerrl, der Landtagspräsident, sagen könnte, ist nicht ganz zweifelhaft. Er meinte z. B. noch am 6. Mai in einer Versammlung, an unserer Lage sei nicht so sehr der Versailler Vertrag als die„Partei der verdammten Jesuiten" schuld. Das Zentrum war großzügig genug, ihn trotz dieser und anderer Phrasen zu wählen, wie es die geschäftsordnungsmäßige Loyalität gebeut. Es bleibt die Frage. was von einem Kerrl bei solchen Faustkämpfen künftig zu erwarten ist. Im wörtlichen und im übertragenen Sinne. Faust oder Kopf? E5 Anm. d. Red.: Wenn man sich in diesem Zusammenhange an den vor kurzem veröffentlichten Artikel des Corriere della Sera erinnert, der Brünings nationale Arbeit mit hohem Lob anerkannte, und wenn man schließlich nicht den Besuch Brünings bei Mussolini vergißt, kann man den richtigen Reim auf die vorstehenden Ausführungen finden. Todessturz v. Morgens Adenau, 27. Mai. (Eigener Drahtbericht.) Auf dem Nürburgring wurde am Freitagnachmittag bei einer Trainingsfahrt der Rennfahrer Joachim v. Morgen mit seinem Bugakti-Wagen etwa 500 Meter hinter dem Mercedes-Turm bei der Quiddelbacher Höhe über die Kurve hinausgetragen. Der Wagen rutschte etwa 20 Meter über die Böschung hinab und überschlug sich dann in Längsrichtung. Die Maschine kam schließlich wieder auf ihre vier Räder zu stehen, jedoch wurde beim Ueberschlagen die rechte Seite des Führersitzes völlig eingedrückt. v. Morgen erlikt hierbei einen Schädelbruch. der sofort seinen Tod zur Folge hatte. Die Maschine ist unbeschädigt. Die Untersuchung ergab, daß Molor und Bremsen richtig gearbeitet haben. 10 — WIFA — Mikrofilmarchiv der deutschsprachigen Presse e.V. Selbsthilfc angekündigt Regierungserklärung in Wien Wien, 27. Mai. Vor vollbesetztem Hause und dicht gefüllten Tribünen gab in der Freitagsitzung des Nationalrates der Bundeskanzler Dr. Dollfuß die Regierungserklärung ab. Ueber die Präferenzen im mitteleuropäischen Raum machte der Bundeskanzler alsdann Ausführungen, die einer grundsätzlichen Ablehnung des Tardieu=Planes in seiner bisherigen Form gleichkommen. Was die Auslandsschulden angeht, so wies der Bundeskanzler darauf hin, daß Oesterreich in diesen Tagen vor der Entscheidung über die Devisensperre für Auslandsschulden stehe. Wenn auch die Vorbereitungen hierzu schon getroffen würden, so hoffe man doch, daß das Verhandlungsergebnis des Völkerbundsausschusses, der Montag in Paris zusammentritt, Oesterreich Erleichterungen bringen werde. Jede „Verzögerung müsse unwiderbringlichen Schaden bringen. Die Regierung werde sonst in kürzester Zeit einschneidende Selbsthilfemaßnahmen treffen müssen. Im weiteren Verlauf seiner Ausführungen spielte der Bundeskanzler auf die Möglichkeit einer Umwandlung der kurzfristigen Kredite in langfristige an. Das innerpolitische Programm des Bundeskanzlers kann wie folgt zusammengefaßt werden: Feste Währungspolitik, vereinfachter Staatshaushalt, Ausgleich der Handelsbilanz und Bereinigung der Kreditanstaltsfrage. Die Arbeitslosigkeit soll u. a. durch Einführung einer freiwilligen Arbeitsdienstpflicht nach den in Deutschland gemachten Erfahrungen bekämpft werden. .. In der Aussprache brachte der Abg. Dr. Bauer im Namen der Sozialdemokraten einen Mißtrauensantrag gegen die Regierung ein. Kein neues Moratorium Deutschland verlang! Endlösung Berlin, 27. Mai. In der französischen Presse wird neuerdings sehr stark Propaganda für eine Verlängerung des Hoovermoratoriums und eine Vertagung der Lausanner Konferenz bis zum Dezember gemacht. Deutscherseits muß hierzu festgestellt werden, daß die deutsche Regierung jede Verlängerung des Moratoriums grundsätzlich ablehnt. Versuche der französischen Regierung, die darauf hinzielen, würden von vornherein die Lausanner Konferenz zum Scheitern verurteilen. Es wäre daher wünschenswert, wenn das Ausland sich voll und ganz klar darüber wird, daß die Lage Deutschlands sich seit dem 1. Juli 1931 so weitgehend geändert hat, daß es nicht angängig ist, die damals eingesetzten Mittel zur Abwendung einer Verschärfung der Krise noch einmal einzusetzen. Es dürfte daher deutscherseits verlangt werden, daß die Gegenzeichner des Youngplanes der gegenwärtigen Lage Rechnung tragen und die Zahlungsunfähigkeit Deutschlands für alle politischen Schulden anerrennen, nachdem längst alle volkswirtschaftlich einsichtigen Kreise der Welt zu dieser Erkenntnis gekommen sind. Polnischer Imperialismus Unruhen in Pommerellen Danzig, 27. Mai. Aus Karthaus, Neustabt und Edingen wird berichtet, daß es dort zu schweren Unruhen gekommen ist, bei denen pommerellische Arbeiter, die bei der Verteilung von Arbeitslosenunterstützungsgeldern zugunsten kongreßpolnischer und galizischer in Schützenverbänden organisierter Arbeiter benachteiligt wurden, gegen diese mit großer Erbitterung vorgegangen sein sollen. Es sollen bei diesen Zusammenstößen in Neustadt 8 und in Gdingen 13 Todesopfer zu verzeichnen sein. Die Marine in Gdingen und das in Neustadt stationierte Militär sollen sich geweigert haben, gegen die pommerellischen Arbeiter vorzugehen. Bei einem Ostpreußenabend der Vereinigung der Hochschüler aus den an Ostpreußen grenzenden Bezirken erklärte der frühere polnische Generalkonsul in Königsberg, Srokowski, es sei Aufgabe der polnischen Diplomatie. der Welt klarzumachen, daß Ostpreußen ebenso wie Lettland, Litauen und Finnland befreit(?!) werden müsse. Die polnische Oeffentlichkeit und die polnischen Organisationen müßten systematisch daran arbeiten, um die rückständige und vernachlässigte Masse der masurischen Bevölkerung für Polen!)“ zu gewinnen. Tanks und Flugzeuge Hitzige Deballen in Geuf Genf. 27. Mai. Im Heeresausschuß kam es Freitag zu einer längeren scharfen Auseinandersetzung zwischen den Vertretern Frankreichs und Englands über die Verwendungsfähigkeit der Tanks. Ein englischer Antrag, der die schweren und mittleren Tanks als Angriffswaffen, nicht dagegen die leichten Tanks als angriffsfähig erklärt, wurde mit geringer Mehrheit abgeKrankenkasse als Steueramt? Gegen die Beschäftigungssteuer— Auch die Einkommen unter 300 Mark? Ein grotesker Vorschlag Berlin, 27. Mai. Aus Kreisen der christlichen Gewerkschaften erhalten wir zu den letzten Verhandlungen fol.. gende Ausführungen: Der Gedanke des Finanzministeriums, eine besondere Beschäftigtensteuer zu erheben, hat unter den Arbeitnehmern und vor allem unter den Angestellten sofort nach seinem Bekanntwerden erhebliche Erregung ausgelöst. Neuerdings scheint es, daß diese Erregung sich gegen eine Beschäftigtensteuer richtete, die noch beinahe„harmlos“ genannt werden könnte gegenüber den allerneuesten Plänen des Reichsftnanzministeriums. Wenn man einen falschen Gedanken auszugestalten und zu verbessern sucht, kommt anscheinend immer noch viel Schlimmeres heraus. Hieß es ursprünglich, die Beschäftigtensteuer sollte erst bei einem Einkommen von 300 Mark anjangen, so heißt es nunmehr, unter die Beschäftigtensteuer sollen alle Arbeitnehmer falten ohne Rücksicht auf ihr Einkommen. Die ganz und gar ungerechtfertigte Ungleichmäßigkeit in der Belastung unter den einzelnen Gruppen von Steuerzahlern, wie sie schon jetzt bei der geltenden Krisensteuer besteht, wäre durch den ursprünglichen Plan der Beschäftigtensteuer weiter vergrößert worden. Die neueste Fassung steigert diese Ungerechtigkeit in einer Weise, die man bisher auch im Zeichen der Notverordnungspolitik für unvorstellbar gehalten hat. Wiederum ist nicht die Rede davon, den Krisensteuertarif so auszugleichen, daß gleiche Einkommen gleich belastet werden, sondern gleiche Einkommen werden sehr ungleich belastet, die Neuerung besteht nur darin, die auerschwächsten Schultern, denen man noch vor einigen Tagen diese neue Steuerlast nicht zuzumuten wagte, ebenfalls zu belasten. Wieder führt man als Grund dafür an, daß die Beamtenschaft durch die Gehaltskürzungen bereits getroffen sei und infolgedessen nicht voll zur Krisenlohnsteuer herangczogen werden dürfte. Die Arbeitslosenversicherung und die bisherige Krisenbesteuerung einschließlich der Bürgersteuer hat bereits dazu geführt, daß die Versorgung der Arbeitslosen einseitig den noch beschäftigten Arbeitnehmern der Wirtschaft ausgeladen wurde. Der Grundsatz, daß die Arbeitslosen, soweit sie nicht durch die Versicherung versorgt werden, durch eine Belastung der Allgemeinhei: vor dem Elend geschützt werden müssen, ist durch das geltende Recht verletzt und würde bei Durchführung der neuen Pläne immer mehr in den Hintergrund gedrängt. Die Erregung unter den Arbeitnehmern richtet sich nicht nur gegen die einseitige Neubelastung, sondern auch gegen den ebenfalls bekannt gewordenen Plan, die Beschäftigtensteuer nicht zusammen mit der Lohnsteuer, sondern durch die Krankenkassen einziehen zu lassen. Der einzige Grund, der dafür beigebracht werden kann, ist die Heranziehung der von der Lohnsteuer wegen zu niedrigen Einkommens freien Arbeitnehmer zur Beschäftigtensteuer. Diese niedrigst bezahlten Arbeitnehmergruppen, die zum größten Teil eine ganz unsichere, von der Arbeitslosigkeit oft unterbrochene Existenz haben, mit einer neuen Steuer zu belasten, ist aber unter gar keinen Umständen vertretbar. Man muß infolgedessen vermuten, daß die Absicht, aus den Krankenkassen Vollzugsorgane des Reichsfinanzministeriums zu machen, zugleich eine geschickter Trick ist, um die Entrüstung auf die Träger der Sozialversicherung abzuwenden. Die Idee der Beschäftigtensteuer wird allmählich nicht nur zu einer Steuergroteske, sondern gleichzeitig auch zu einem Kampfobjekt zwischen den Bürokratien verschiedener Ressorts. Es ist kaum anzunehmen, daß das Reichskabinett diesen kaum glaublichen Plan, auch die Steuerzahler, die unter dem Existenzminimum mit ihrem Einkommen liegen, neu zu belasten und zugleich den Krankenkassen eine ihnen wesensfremde Aufgabe zuzuweisen, zum Inhalt der Notverordnung machen wird. Die Ungerechtigkeit solcher Pläne ist umso krasser, als die Bürgersteuer beibehalten und verdoppelt werden soll. Notizen Die Lage der Sozialversicherung Bericht der Reichsregierung- Ersüllung der Verpflichtungen trotz großer Schwierigkeiten Berlin, 27. Maj. Der Reichstagsausschuß für soziale Angelegenheiten trat Freitagvormittag unter Vorsitz des Abgeordneten Dreher(NS.) zu einer zahlreich besuchten Sitzung zusammen. Namens der Reichsregierung berichtete Ministerialrat Grieser vom Reichsarbeitsministerium über die Lage der Sozialversicherung. In der Invalidenversicherung beträgt nach seinen Mitteilungen das monatliche Aufkommen an Beiträgen nur noch 54 Millionen Mark gegenüber 70 Millionen im Jahr 1931. Die Ausgaben für Heilverfahren usw. blieben etwa die gleichen und die Ausgaben für Renten stiegen sogar um etwa 70 Millionen Mark im Jahr. Zur Zeit ergebe sich in jedem Monat ein Fehlbetrag von 28 Millionen Mark. Bisher sei die Invalidenversicherung ihren Verpflichtungen dadurch nachgekommen, daß nie zur Deckung des Fehlbetrages ihre Vermögenswerte herangezogen habe. Die Schwierigkeiten, die sich hierbei ergäben, seien groß und wüchsen dauernd. Die Reichsregierung habe entsprechend dem Wunsch des Ausschusses ihr Augenmerk gerade auf diesen Punkt gerichtet, mit dem Erfolg, daß die Erfüllung der Verpflichtungen gelungen sei. Es sei auch unbedingt damit zu rechnen, daß die Renten am 1. Juni unverkürzt ausgezahlt würden. Die außerordentlich schwierige Lage sei bestimmt nicht durch die Schuld der Invalidenversicherung hervorgerufen worden, sondern sie sei eine unvermeidliche Rückwirtung auf dem allgemeinen Niedergang der nationalen und internationalen Wirtschaft. In der Knappschaftsversicherung habe im Jahr 1919 ein Sonderbeitrag aus der Lohnsumme 15 Millionen erbracht. Heute dagegen seien es nur noch 6 Millionen Mark. Die Gründe lägen zu Dreiviertel im Abbau der Belegschaft und im übrigen in der Senkung der Löhne. Die heutigen Schwierigkeiten der Knappschaftsversicherung seien lediglich durch den schnellen Absturz der Löhne verursacht worden, den niemand habe voraussehen können. Andererseits seien die Renten in die Höhe gegangen. Selbst, wenn das Reich in diesem Jayr wieder einen Zuschuß von 70 Millionen gebe, bleibe fur 1932 immer noch ein Fehlbetrag von 44 Millionen, für den Deckungsmöglichkeiten gesucht werden müßten, wobei aber von vornherein irgend eine Beitragserhöhung ganz ausgeschlossen sei. In der Krankenversicherung seien die Einnahmen, die 1929 noch 2,3 Milliarden betragen hätten, an, 1,6 Milliarden im Jahre 1931 zurückgegangen. Zwar habe die Arbeitslosigkeit auch eine Verringerung der Versicherungsfälle verursacht. Doch bereite die Notwendigkeit, einen Ausgleich zwischen Beitragseinnahmen und =ausgaben zu schaffen, den Krankenkassen außerordentliche Schwierigkeiten. Es müsse aber festgestellt werden, daß die Kassen alles getan hätten, um die Versicherten vor neuen Beitragserhöhungen zu bewahren. Die Behebung der Schwierigkeiten bei den Versicherungsbeträgen sei außerordentlich schwer. Ueber alles formale Recht hinaus hätten die Versicherten ein Notstandsrecht, auskömmliche Leistungen zu erhalten; auf der Sus Masanösras:.#r auch die Versicherungsanstalten das Notstandsrecht, in ihrem Bestande erhalten zu bleiergebe sich die Frage, wie ein Ausgleich zwischen der Notwendigkeit einer Erhaltung der Versicherung und dem Bedürfnis der Versicherten geschaffen werden könne. Von der Reichsregierung seien in dieser Hinsicht noch keine Beschlüsse gefaßt worden. lehnt. Dagegen wurde beschlossen, einen französischen Vorschlag als Verhandlungsgrundlage anzunehmen. nachdem der Angriffscharakter der Tanks offen bleibt. Der Vertreter Englands erklärte jedoch, daß er seinen Standpunkt uneingeschränkt aufrechterhalte und im Hinblick auf die Abstimmung sich an der weiteren Aussprache nicht mehr beteiligen werde. Im Luftfahrtausschuß der Abrüstungskonferenz hielt am Freitag der belgische Senator de Brouckere eine große Rede, in der er nachdrücklich für eine klare Entscheidung des Ausschusses über den Angriffscharakter der Luftwaffen eintrat. Um eine endgültige Stellungnahme des Ausschusses zu ermöglichen, müßten alle Flugzeuge über 18000 Kilogramm Leergewicht als eine reine Angriffswaffe, solche unter 4000 Kilogramm als reine Verteidigungswaffe aufgefaßt werden. Die Rede de Brouckeres, nach der die Sitzung unterbrochen wurde, hat in allen Kreisen starkes Aufsehen erregt. Nach Wiederaufnahme der Sitzung erklärte Ministerialdirektor Brandenburg, die deutsche Abordnung könne zu irgendeiner Bestimmungslinie, die zwischen den Schleppenträger Zu der Rußlandnummer des B. T. Im Brennpunkt aller weltpolitischen Erörterungen steht immer noch— trotz so mancher erschütternden Begebenheiten der letzten Wochen— die Sowjetunion. Um dieses zu beweisen, braucht man kein Sonderzitat aus Goethe anzuführen. Und daß der wichtigste Ansatzpunkt der Moskauer Politik ausgerechnet Berlin ist, bestätigt uns das „Tektiner Tageblatt“ durch seine Sonderausgabe anläßlich der Berliner Welthandels=Woche, die vom 1. bis zum 8. Mai ds. J. stattgefunden hat. Diese Welthandelswoche sollte den Absatz insbesondere der deutschen Industrie fördern und nach Wegen suchen, die für die deutsche Industrie ohne Bedenken beschreitbar sind. Als Schrittmacher für dieses überaus verantwortungsvolle Unternehmen trat das„Berliner Tageblatt“ auf, und zwar in der wenig rühmlichen Gestalt eines Schleppenträgers der Sowjetunion. Die Ursachen hierfür werden wohl in der politischen Hochspannung der letzten Zeit zu suchen sein, denn seit dem Wachwerden gewisser Tendenzen in Berlin zeigt die Mosse=Presse ein auffallend freundliches Liebäugeln mit Moskau. Und doch gab es eine Zeit, wo gerade das„Berliner Tageblatt“ zu den wenigen Blättern zählte, die auf eine unvoreingenommene Rußlandberichterstattung Wert legten. Aber damals beherrschte dieses überaus schwierige Gebiet der wissende Paul Scheffer, der nach siebenjährigem Aufenthalt in der Sowjetunion von den Machthabern des roten Kremls als„lästiger Ausländer“ empfunden wurde und leider das Feld räumen mußte, um es... der offiziellen bolschewikischen Propaganda zu überlassen. Letzteres ersieht man insbesondere aus der Ausgabe des„Berliner Tageblattes“ vom 8. Mai ds. Is. und Sonderbeilage„Die Sowjetunion im Aufbau. Eine Monographie der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken“ nebst der Bildbeilage„Der Welt=Spiegel“, die in ihrer Diktion und Bildausstattung der plattesten bolschewikischen Propaganda, wie sie von der Sowjetunion in der ganzen Welt verbreitet wird, entspricht. Die Beilage enthält durchweg Propagandaaussätze, geschrieben von führenden Funktionären der Sowjetunion, von Kuibyschew, Krajewski, Wolff, Bronski, Weizer u. a., die es meisterhaft verstehen, hinter platten Phrasen das wahre wirtschaftliche, kulturelle und politische Gesicht des bolschewikischen Systems zu verbergen, aber auch die tatsächliche Lage im gegenwärtigen und gewesenen Rußland zu verschleiern. Es erübrigt sich, darauf hinzuweisen, daß in all diesen Aufsätzen Dinge behauptet werden, die mit der Wirk. lichkeit nicht das geringste zu tun haben. Aehnlich steht es auch mit den Photoillustrationen, die in ihrer überwiegenden Mehrheit aus dem Arsenal der Moskauer Bildpropaganda stammen, und die fast in jeder im Ausland erscheinenden kommunistischen Zeitschrift zu finden sind. Diese Tatsache zu verschweigen, hat keinen Sinn, und wir stellen sie hier fest lediglich als eine Bestätigung dessen, was wir berechtigter Weise der Mosse=Presse vorhalten. Als Einleitung seiner Sowjetsonderbeilage bringt das Berliner Tageblatt“ in seinem Handelsteil eine Reihe Aufsätze über„Sowjetrußland und die deutsche Wirtschaft“, die von deutschen. Wirtschaftlern stammen, deren Hauptziel die Anbahnung und Festigung der Beziehungen zur Sowjetunion ist. Ueber die Gedanken, von denen einige dieser Aufsätze getragen sind, läßt sich entschieden diskutieren, denn wir sind fest davon überzeugt, daß es nicht die Meinung aller Deutschen ist, selbst in einer Zeit schärfster Krise dürfe man sich einen Abnehmer für seine Waren suchen, wo auch immer er sich findet. Diesen Standpunkt mag wohl Herr Hans Kraemer, der Vorsitzende des Rußlandausschusses der deutschen Wirtschaft, vertreten, nicht aber der deutsche Angriffswaffen und den angeblichen Verreidigungswassen zu ziehen ware, nicht Stellung nehmen. Für ein Land ohne Militärluftfahrt und ohne Abwehrmittel weder aus der Luft. noch von der Erde aus, trage jedes Milit##ggeug in hohem Maße einen Angriffscharakter. Nach der bisherigen Aussprache ist eine praktische Entscheidung des Luftfahrtausschusses über den Angriffscharkter der Luftwaffe nicht zu erwarten da Frankreich und die mit Frankreich verbundenen Staaten lediglich einen allgemeinen Fragebogen annehmen wollen, der die Entscheidung über den Angriffscharakter der Luftwaffen vollständig offenläßt. Ein Frachidampfer gesunken Newyork, 27. Mai. Wie aus Chathan(Massachussetts) gemeldet wird, wurde der Frachtdampfer„Greciam" von dem Passagierschiff „City of Shattanooga“ gerammt. Die„Greciam“ sank. 31 Mann der Besatzung wurden von der„Shattannooga“ aufgefischt. Vier Mann werden vermißt. Kaufmann, der seine Kalkulation auf einer Wirtschaftsethik aufbaut, die doch noch im Christentum verankert ist. Außerdem enthalten einige Aufsätze aus der Feder deutscher Wirtschaftsführer Angaben, die nicht stichhaltig sind. So lesen wir z. B. im Aufsatz des Direktors der Rohstoff=Einfuhr=Gesellschaft in Hamburg, H. oppe, daß die von der Sowjetunion in diesem Jahre an Deutschland verkauften Roggenmengen aus Ueberschußbeständen stammen. Ist denn Herr Hoppe wirklich so naiv, dieser Sowjetlüge Glauben zu schenken? Wir wissen, daß die Bevölkerung der Sowjetunion grade in diesem Jahre stärksten Brotmangel leidet, und daß die bolschewikischen Versorgungsbehörden nicht in der Lage sind, die Städte und Industriezentren der Sowjetunion ausreichend mit Brotgetreide zu beliefern, eben weil zuviel exportiert worden ist! Herr Direktor Hoppe aber freut sich, daß es der hierfür zuständigen deutschen Behörde gelungen ist, ihren Bedarf an Roggen zu niedrigen Preisen in der Sowjetunion einzudecken. Daß wegen dieser Getreideaktion Tausende Bürger der Sowjetunion in diesem Jahre hungern und verhungern, das wird man wohl im Büro des Herrn Hoppe nicht wissen wollen. Eben weil der Roggen so billig war... Und wie steht es mit der vielgepriesenen Zahlungsfähigkeit der Sowjetunion? Gerade über diesen so wichtigen Punkt bleibt uns das sonst so schlagfertige„B. T.“ die Antwort schuldig. Wir erfahren nur, daß es„gewisse Schwierigkeiten“ gibt, die„überwunden werden müssen", und daß das Reich den Sowjetfreunden zu Hilfe eilen möge und die Abschlüsse mit dem deutschen Steuersäckel garantiere. Glaubt man denn wirklich in Kreisen der deutschen Industrie, auch noch die Schulden eines hart vor dem Bankrott stehenden Sowjetstaates dem deutschen Michel in die Schuhe schieben zu müssen? Beweist denn die Tatsache immer noch nichts, daß Bolschewikenwechsel, die nicht vom Reich garantiert sind, nirgends untergebracht werden können? Und endlich sei einmal die Frage klar und offen Die Reichsbank hat für die Verlängerung des 90 Mi lionen=Dollar=Kredits um eine Herabietzung des Zinaxes von 6 auf 5 u. H. gebeten. Die Verhandlungen im Memelstreit vor dem nationalen Schiedsgericht im Haag sind endgültig aus den 8. Inn: angesetzt worden. Der französische Staatspräsident Lebrun hat Freitag nach mittag einen Staatsbesuch beim deutschen Botschafter von gemacht. Von japanischer Seite soll eine internationale Vermittlungs konferenz in Schanghai angeregt worden sein. Herriot aut dem Weg zur Mitte Marin leistei Hilfsstellung Paris. 22. Mai. (Eigener Drahtbericht.) In politischen Kreisen erregt es großes Aufsehen, daß sich der Führer der Rechten, Louis Marin, wohl gegen die Sozialisten, nicht aber gegen Herriot geäußert hat. Er erklärte u. a.:„Wenn die Radikalsozialistische Partei die Ideen des Sozialismus vertreten wird, dann werden wir sie erbarmungslos bekämpfen. Wenn sie jedoch ihre eigenen Ideen vertritt, dann werden wir sie unterstützen, ganz gleich, ob wir von der Mitarbeit ausgeschlossen sind oder die Vorteile der Zusammenarbeit genießen.“ Aus diesen Worten geht klar hervor, daß auch die Rechte gegenüber einem Kabinett Herriot nicht an eine unbedingte Opposition denkt, sondern bereit ist, ein bürgerliches Regierungsprogramm zu. unter. stützen, sofern es nicht unter dem Einfluß der Sozialisten steht. Man hat den Eindruck, daß auch Marin dem radikalsozialistischen Parteiführer Herriot den Weg zur Mitte nach Möglichkeit erleichtern will, um der Schaffung eines Linkskartells vorzubeugen. Kommunissen unruhen Remscheid. Donnerstag kam es in den Nachmittags= und Abend stunden an verschiedenen Stellen zu gefährlichen Ansamm. lungen von Kundgebern, die aber immer wieder von der Polizei zerstreut werden konnten. Gegen 22 Uhr mußte das Ueberfallkommando nochmals eingreifen. Die Beamten wurden aus den im Dunkeln liegenden Gärten mit Pistolenschüssen empfangen. Das Feuer wurde von den Beamten erwidert. Ob Personen verletzt wurden. steht noch nicht fest. Gladbach-Rheydt. Nachdem es Freitagvormittag an den Zahlstellen des Arbeitsamtes bereits zu Zusammenstößen zwischen Kommunisten und Nationalsozialisten gekommen war, veranstalteten in den Nachmittagsstunden einzelne Trupps von Erwerbslosen Kundgebungen, wobei sechs Kommunisten festgenommen wurden. In der Friedrichstraße wurden bei einem Zusammenstoß zwischen Kommunisten und Nationalsozialisten zwei Kommunisten durch Revolverschüsse verletzt, einer von ihnen lebensgefährlich. Nach diesen Vorfall durchzogen dauernd Streifenwagen der Polizei die Straßen der Stadt, um neue Zusammenstöße zu verhüten. Es wurden Festnahmen vorgenommen. Stettin. Freitagvormittag kam es zu Ausschreitungen kommnnistischer Erwerbsloser, die in Trupps von 50—60 Mann durch die Innenstadt zogen. In den schmalen Straßen stockten sie den Verkehr völlig und unter lautem Rufen wie „Hunger" und„Nieder“ wurde eine Reihe von Schaufenstern eingeschlagen. In der Papenstraße wurden die Auslagen eines Fleischerladens geplündert. Auch in anderen Straßen wurden hauptsächlich die Schaufenster der Fleischerläden zertrümmert. Das Ueberfallkommando griff ein und nahm mehrere Verhaftungen vor. Sächsischer Abgeordneler überfallen Chemnitz, 27. Mai. Als der Vizepräsident des sächsischen Landtages, Breischneider, gestern in später Abendstunde aus Dresden nach Chemnitz zurückkehrte, wurde er vor seinem Wohnhaus in der Wittelsbacherstraße plötzlich von zwei Män nern tätlich angegriffen. Obwohl sich Bretschneider heftig wehrte, erlitt er Verletzungen im Gesicht und am Kopf. Auf seine Hilferufe rief seine Frau telephonisch die Polizei herbei. Beim Eintrefsen des Ueberfallkommandos hatten die Täter aber bereits die Flucht ergriffen. Die Verletzungen Bretschneiders sind nur leichter Natur. Lokomolive umgesturzl Bentheim, 27. Mai. Der gegen 1 Uhr mittags von Nordhorn in Bentheim Nord einlaufende Personenzug entgleiste kurz vor der Station anscheinend in einer Weiche. Die Lokomotive stürzte um. Der erste Personenwagen rutschte die Böschung hin unter, während ein weiterer Personenwagen zwar entgleiste, aber oben blieb. Der Sachschaden ist ziemlich groß. Es scheinen zum Glück ernstere Verletzungen von Reisenden nicht vorgekommen zu sein. Der Lokomotivführer Rosental erlit einige Verbrühungen, während der Heizer Rehring Verletzungen am Bein erlitt. Außerdem wurden mehrere Reisende verletzt. Der Hilfszug der Reichsbahn mit Hilfspersonal traf bereits um 1,45 Uhr aus Rheine in Bentheim ein. Die erste Hilfeleistung wurde von den Bentheimer Aerzten ausgeführt. gestellt: Was und wieviel hat Moskau überhaupt bezahlt? Und weiß man hier überhaupt, wie hoch die Gesamtverschuldung der Sowjetunion ist? Man tröste sich nicht mit den„enormen Bodenreichtümern“ und daß die Sowjetunion einen Posten ihrer Verpflichtungen mit Gold beglichen habe! Die Bodenschätze sind russisches Nationaleigentum und zum Teil geraubtes Privateigentum, das früh oder spät an seine rechtmäßigen Besitzer zurückkehren wird. Und was das Gold anbelangt, so fürchte ich, daß es eines Tages den gleichen Weg gehen wird, wie damals die Goldkontributionen von Brest=Litowsk. Ob man in Deutschland gelegentlich darüber schon nachgedacht hat? Nach der Stimmung, die unter der russischen Bevölkerung herrscht, liegt diese Möglichkeit sehr nahe... Den Leitartikel für das Berliner Tageblatt schrieb Karl Radek, derselbe Radek, der seinerzeit die Spartakusaufstände in Deutschland organisiert hat. Er sollte eigentlich im Rahmen der Welthandels=Woche einen Vortrag halten, kniff aber, nachdem er in Erfahrung gebracht hatte, daß namhafte Wirtschaftler sich zur Diskussion gemeldet haben. Er ließ seine Anwesenheit in Berlin verleugnen und schrieb dafür einen zynischen Artikel. wo nachzulesen ist, daß die Fundamente des Sozialismus und einer besseren Weltordnung in der Sowjetunion dennoch für gelegt gelten, selbst wenn es dort keine Milch für die Ernährung der Kinder gibt.„Die Milch ist ein Produkt der Kuh und nicht des Sozialismus“, schreibt Radek, verschweigt aber, daß der bolschewikische Sozialismus dem Bauern die letzte Kuh geraubt hat... Doch dessen ungeachtet rührt das„Berliner Tageblatt“ munter die Reklametrommel für die Sowjetunion, und Moskau hat allen Grund, mit seiner neuen Berliner Agentur zu frieden zu sein, die sich geradezu krampfhaft bemüht, den abgewetzten Trumpf wieder geltend zu machen. Jedoch das deutsche Volk ist gescheiter. Das hoffen wir wenigstens heute, in einer Zeit, die wie noch nie zuvor politische und wirtschaftspolitische Rüchternheit erfordert. WIFA — Mikrotilmarchiv der deutschsprachigen Presse e.V OriginalWittekind-Fahrräder nN. 38.Fritz TISges Hamm(Westf.) Bahuhofstraße 32 letztes Geschäft vor der Bahnunterführung. Ricsenleistung! Jeder raliche Stumpen Aus best. Uberseetabak, 8.5 cm groß, 100 St. am 1 S.-. Rauchtabake v. „ 1.20 p. Pfd. an geg. Nachn. Preisl. gralis Zigarrenfabrikn. Gebr. Weckmann. Hanan- 7 aufgegebenen Anzeigen können sich leicht Hörfehler einschleichen. Taher bitten wir. 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Mai Kaffeekonzert mit Gesellschaftstanz la Speisen und Getränke (Resiauralion Grotendiek Imm Sonntag ab 5 Uhr Gesellschafts-Tanz Rundfunkzeitschriften stets vorrätig in der Buchhandlung R.W.Thiemann Wegen allgemeiner Geldnorkaufen sie Jetzt am besien u. bunigsten be„SamsOn“ Ihre komplette Möbel-Einrichtung nebst allem Haus- und Hofrat Berde, Oefen, Kamine, Waschmaschinen, Waschkesselöfen, Wringer,(Dangeln, Badewannen, Fahrräder, Nähmaschinen, Radio Rinderwagen, Rastenwagen, Sofas, Ruhebetten, Couches, Gartenmöbel- und Schirme, Garten- und Feldgeräte usw. Leopold Samson, Hamm i. W. ämier 11.10 S Urchatsrfirteriunf 21 Schauienster der deutschsprachigen Presse e. Westfälischer Kurier (Westsälischer Volksfreund) Zweites Blatt.— Samstag, den 28. Mai 1932. Zur Jubiläumsfeier am 28. Mai Stadt Hamm den 28. Mai 1932. Große Fronleichnamsprozession Am morgigen Sonntag ist die große Fronleichnamsprozession für die Stadt Hamm in St. Agnes. Die Anwohner der Straßen, durch die sich die Prozession wie in den Vorjahren bewegt, werden gebeten, wieder für würdigen Schmuck der Häuser und Straßen Sorge zu tragen. Es ist wieder das kleine Heftchen zur Fronleichnamsprozession erschienen, das die Ordnung der Prozession und die Gesänge und, Lieder während der Prozession enthält; es kani jedem Prozessionsteilnehmer nur bestens empfohl werden(zu haben in der Buchhandlung R. W. Thlemann, am Markt). Die polizeiliche Verkehrsregelung während der Prozessionszeit ist schon in der gestrigen Nummer veröffentlicht worden. Es sei nur noch auf folgende Punkte der Prozessionsordnung hingewiesen: Um punkt 9 Uhr setzt sich auf ein Zeichen mit der kleinen Glocke die Prozession in Bewegung. Alle Teilnehmer gehen in Doppelreihen und werden gebeten, den Anordnungen der Ordner Folge zu leisten. Katholischer Glaube an die hl. Eucharistie verbietet jegliche Störung und verlangt ehrerbietige und andächtige Haltung während der ganzen Prozession. Die Lieder werden abwechselnd von den Chören (Musik= oder Gesangchören) und den Gläubigen gesungen. Da, wo Gesangchöre die Führung haben, singt der Chor Strophe 1, 3, 5, 7 2c., die Gläubigen Strophe 2, 4. 6, 8 2c. Sollte das Lied für die bezeichnete Wegesstrecke nicht reichen, so wird dasselbe wiederholt. Auf dem Kirchhof wird nicht gesungen, sondern der schmerzhafte Rosenkranz vorgebetet. Für Vorbeter sorgen die Lehrpersonen und die Vorstände der Vereine. Für die Aufstellung vor dem Altar am Kriegerdenkmal möge man sich streng an die Weisungen der Ordner und der Absperrungsmannschaften halten. Vor allem muß jeder auf seinem Platz stehen bleiben. Um die Pausen, die im Interesse der Ordnung nicht zu vermeiden sind, würdig und andächtig auszufüllen, haben die Gesang= und Musikchöre ein festes Programm, das teils in Wechselgesängen mit den Gläubigen, teils in mehrstimmigen kirchlichen Darbietungen besteht. Zwischen den liturgischen Gesängen der und 3. Station, die beide am Altar vor dem Kriegerdenkmal stattfinden, singt die ganze Prozession unter Musikbegleitung drei Strophen von„Großer Gott“. Nach dem dritten Segen setzt sich die Spitze sofort wieder in Bewegung. Die Katholiken der St. Agnesgemeinde und der ganzen Stadt mögen sich zahlreich an der Prozession beteiligen, damit sie wieder zu einem erhebenden Glaubensbekenntnis der Hammer Katholiken werde! * Die Fronleichnams=Prozession der Herz=JesuPfarre beginnt am morgigen Sonntag im Anschluß an das Levitenhochamt, das um 8,30 Uhr abgehalten wird. Die Prozession geht über Hüttenweg, Großer Sandweg, Münsterstraße, Nordenstiftsweg, Totenwea. Kleiner Sandweg, Großer Sandweg und dann wieder zur Kirche. Die erste Station ist an der alten Schule, die zweite auf der Münsterstraße, die dritte am Totenweg und die letzte auf dem Großen Sandweg. Die Gläubigen von Hamm=Norden werden gebeten, sich recht zahlreich an der Prozession zu beteiligen und den Triumphzug des Heilandes durch Flaggen, Schmücken der Wege und Errichtung von Ehrenbogen eindrucksvoll zu gestalten. us der Geschichte des Hammer Gymnasiums Hammer„Studenken" um 1700— Erinnerung an die Zweihunderl=Jahrseier In Ensanzung unserer gestrigen Sonderbeilage zum PTöjäRrigen Bestehen des Staatlichen ymgasiums in Hamm bringen wir heute noch inige geschichtliche Erinnerungen: Das Bild erzählt ##den Hammer„Studenten“ 1701, die Artikel erern kurz die gestern veröffentlichten Bilder der Frektoren seit 1857 und blicken auf die Zweihundertahrfeier des Jahres 1857 zurück. Es sei auch auf den Inführenden Artikel zur Vergil=Ausstellung im euilleton verwiesen. sie Direktoren seit 1857 (Vergleihe die Bilder in der gestrigen Sonderbeilage.) 1. Dr. Carl Gustav Ad. Phil. Wendt, geboren am 24. Januar 1827 in Berlin, wurde am 15. Dez. 1856 zum Direktor ernannt und am 13. Januar 1857 eingeführt. Unter ihm fand die Feier des 200jährigen Bestehens am 28. Mai 1857 statt. Er leitete die Anstalt bis zum 24. August 1867 und ging dann nach Karlsruhe, wohin er zur Reorganisation des badischen Schulwesens berufen war 2. Dr. Paul Eduard Cauer, geb. am 18. August 1823 zu Berlin, wurde am 12. Oktober 1868 als Direkter in Hamm eingeführt, ging am 23. September 1871 als Direktor nach Danzig, 1876 als Stadtschulrat=Nach Berlin, wo er 1881 starb. 3. Adolf B. Chr. Freytag, geb. 28. Juli 1834, wurde am 9. Oktober 1871 als Direktor eingeführt, ging Ostern 1876 als Direktor an das Dom-Gymna### Verden, 1890 nach Lingen.„„„ 4. Carl Schmelzer, geb. 18. April 1834 in Berlix, wurde am 24. April 1876 in Hamm eingeführt und leit#te Oüb, weannens Aan efass 1705 SS 2: Au Aa. Su GeP Iis Cmst arbos om Kanch Mäfen—t Bürhee Aus Do i Brr die Anstalt, bis er Ostern 1895 in den Ruhestand trat. Er starb am 6. Oktober 1898 in Berlin=Schlachtensee. Von 1888 bis 1891 vertrat er den Wahlkreis Hauim Soest im Preußischen Abgeordnetenhaus. 5. Friedrich Beneke, geb am 3. März 1853 zu over, wurde am 14. Mai 1895 als Direktor eingefuhrt und trat Ostern 1900 in den Ruhestand, nachdem er setz November 1898 infolge eines Schlaganfalles die Leitung der Anstalt nicht mehr hatte versehen können. Er#larb am 24. Juni 1901 in Marburg. 6. Dr. Wilhelm Oetling, geb. am 14. Februar 1846 Hüld##helm, wurde am 1. April 1900 als Direktor von enscheid nach Hamm berufen. Unter ihm fand die Feier des 250jährigen Bestehens der Anstalt statt. Er trat am 1. Oktober 1915 in den Ruhestand und siedelte nach Bethel bei Bielefeld über, wo er an der Theologenschule noch unterrichtete bis zu seinem Tode im September 1923. · 7. Matthias Meinhold, geb. am 31. Oktober 1864, übernahm die Leitung des Gymnasiums mit dem 1. Oktober 1915 und wurde Ostern 1924 als Direktor des Schiller= gymnasiums nach Münster berufen; hier trat er am 1. April 1930 in den Ruhestand. 8. Dr. Otto Brinkmann, wurde geboren am 21. September 1882 und übernahm die Leitung des Gymnasiums Ostern 1924. Die Einführung erfolgte am 14. Mai 1924. Die 200=Jahrfeier im Jahre 1857 Vor uns liegt ein Festprogramm von der Jubelfeier aus Anlaß des 200jährigen Bestehens des Gymnasiums in Hamm am 28. Mai 1857. Es ist interessant, einen Blick hineinzuwerfen. Es enthält folgende Ordnung: Früh um 8 Uhr versammeln sich sämmtlich Teilnehmer des Festes auf dem Hofe des Gymnasiums. Absingung eines Verses aus:„Nun danket alle Gott!“ Festzug zur Kirche. * Schulfeier um halb 10 Uhr. Chor von Haydn: „Du bist's, dem Ruhm und Ehre gebühret „Und Ruhm und Ehre bring' ich Dir. „Du, Herr, hast stets mein Schicksal regieret „Und Deine Hand war über mir.“ Deutsches Festgedicht vom Primaner Schulz. Lateinisches Festgedicht vom Primaner Schmidt. Aus dem Alterthume: Die hellenischen Gymnasien, nach Curtius— der Sekundaner v. Beverförde. Ver sacrum von Uhland— der Sekundaner Dobbelstein. Camillus von Humboldt— der Tertianer Sassenroth. Vaterländisches: Muttersprache von Schenkendorf— der Quartaner v. d. Leyen II. Die deutsche Poesie von Platen— der Primaner Wiethaus. Der große Kurfürst von Straß— der Quintaner Dörfer. Rittershaus 1. Der große Kurfrüst von Straß— der Quintaner Dörfer. Lied auf den großen König von Gleim— der Sextaner Böckel. Die Markaner bei Friedrich II. von Brunold— der Sextaner Schmidt III. Westfalen von Berg— der Quartaner Jahn. Das Vaterland von Schenkendorf— der Quintaner Schellewald. Festrede des Direktors. Schlußchor. Aus der Zeiten Tiefe Steig empor, Neu Jahrhundert Dich grüßt Jubelchor. usw. Nach dem Schluß der Schulfeier: Entgegennahme etwaiger Gratulationen. Um 1 Uhr: Festmahl im Clubsaal. Nach 5 Uhr: Fest im Freien auf dem Abends: Fackelzug. Schützenplatze. Am 9. und 10. Juli Provinzial=Turnier in Hamm Beschluß des Provinzialverbandes westf. Zucht-, Rei= und Fahrvereine. Am Freitagnachmittag fand im Hotel Buschkühle in Hamm die Jahres-Vertreterversammlung des Provinzialverbandes der westf. Zucht-, Reit= und Jahrvereine statt, geleitet vom Vorsitzenden Graf v. Wedel. Der wichtigste Beschluß war, das 7. Provinzial-Reit- und Fahrturnier am 9. und 19. Juli in Hamm abzuhalten(im Vorjahre hatte man wegen der schlechten Zeitverhältnisse davon Abstand genommen). Es sind für das Turnier bereits Meldungen in größerer Zahl erfolgt. Außer den aus früheren Turnieren bekannten Wettkämpfen werden in diesem Jahr erstmalig besondere Wettkämpfe für Jugendliche stattfinden, darunter auch ein Wettkampf für Voltigierabteilungen. Wir kommen auf die Vertreterversammlung noch in einem ausführlichen Bericht zurück. 1. Juni für 10 Pfennig Die versuchsweise Einführung des Zehnpfennigtarifs bei der Straßenbahn genehmigt. Wie wir hören, hat inzwischen die geplante Einführung des Zehnpfennigtarifs für eine Teilstrecke der städt. Straßenbahn die Genehmigung der Kleinbahnaussichtsbehörde gefunden. Demzuge wird man vom 1. Juni, also vom kommenden Mittwoch ab, für einen Groschen die Straßenbahn benutzen können. Wie sich diese Verbilligung finanziell auswirken wird, läßt sich im Augenblick noch nicht übersehen. Ob der Zehnpfennigtarif, der zunachst versuchsweise in den Monaten Juni, Juli und August Geltung haben wird, zu einer Dauereinrichtung wird, hängt davon ab, ob die Straßenbahn nicht schlechter abschneidet als bisher. * S t ä d t i s c h e s G u s t a v= L ü b c k e= M u s e u m. A u s A n l a ß d e s 25jährigen Jubiläums des Staatlichen Gymnasiums: Ausstellung„=oo0 Jahre Vergil“. Eröffnung em Sonntag, den 29. Mai, pünktlich 11,30 Uhr mit einfuhrendem Vortrag. Im Buchgewerberaum Sonderausstellung„Aus der Geschichte des Buchdrucks“ mit besonderer Berücksichtigung der Hammer Drucke. Eintritt für Ritglieder des Museumsvereins frei, Nichtmitglieder Erwachsene 20, Schüler 10 Pfg., Werktags 30 bzw. 10 Pfg. Enschl. der Besichtigung des Museums. * Diebstähle. Einem Bäckermeister an der Withelmstraße wurden aus seiner Ladenkasse 20 Mark Bargeld Estchlen.— Am 25. ds Wis in der Zeit von 17,20 bis Uhr wurden auf der Gr. Weststraße von einem Wagen einer hiesigen Speditionsfirma zwei Kartons mit Tabak von der Firma Brinkmann, Bremen, gekohlen.— Aus einem Hausflur in der Gasstraße wurde ein Herrenfahrrad, Marke Göricke, Nr. 1186394, und auf der Bismarckstraße ein Herrenfahrrad, Marke Dürkopp, Nr. 6060, gestohlen. Aus der„Matrikel“ des Hammer Gymnasiums Die Namen der Neuaufgenommenen im Sommersemester 1701. Die ältesten Urkunden des Hammer Gymnasiums sind verloren gegangen, zum großen Teil verbrannt. Unser Bild zeigt ein Blatt aus dem„Album studiosorum“, das als Einleitung eine Abschrift der Grundgesetze und dann die eigenhändigen Unterschriften der neu eintretenden Studenten enthält. Dieses Blatt aus dem Jahre 1701 ist deshalb besonders in teressant, weil es auch die Heimatorte der Studierenden angibt, z. B. Altena, Hamm, Lippstadt, Mark, Herringen, Duisburg. Nachtrag zum Festprogramm. Der Festaktus findet, wie bereits mitgeteilt, heute vormittag 10½ Uhr im Diana=Theater statt.— Nachmittags von 4—7 Uhr ist im Stadtgarten Schulfest, ab 9 Uhr abends Tanz, der unterbrochen wird durch Aufführung von Szenen aus dem„Sommernachrstruum— Es sei auch nochmals auf die im Zeichensaal des Gymnasiums veranstaltete Ausstellung von Schulerzeichnungen hingewiesen(Besuchszeiten: Samstag von 9—10 Uhr, Sonntag von 10—18 Uhr). Filmschau Diana=Theater Menschen hinter Gittern.— Kittn schwindelt sich ins Glück. Der Gedanke, Zuchthaus=Milieu in einem Film einzufangen, ist schon oft versucht worden. Der Effekt ist aber bei fast allen diesen Filmen der gleiche: ein Ragout aus halbkünstlerischen Situationen, aus gestellter Sentimentalität und aus einer reichlichen Portion von Ungeschmack und Sinnlosigkeit. Die großen seelischen Hintergründe der Zuchthaustragödien sind zumeist aus der Froschperspektive betrachtet. Um so erfreulicher ist es, jetzt im Diana=Theater ein Wert gu sehen, daß die Welt der Ausgestoßenen richtig, ehrlich und— erschütternd zeigt. Man folgt der Handlung nicht ohne Ergriffenheit und gewinnt nicht den Eindruck eines politischen oder andern Zweckgedankens, wie es bei den meisten Filmen gleichen Genres festzustellen ist Dankbar ist man vor allen für die ausgezeichneten schauspielerischen Darbietungen. In der Hauptrolle agiert Heinrich George. Er, Meister der Maske, trägt vielleicht den ganzen Erfolg des Films auf seinen Schultern. George steht im Kreise anderer deutscher Filmschauspieler, die sich bestens bemühen, ihre schauspielerische Aufgabe ebenfalls in den Bezirk guter filmischer Gestaltung zu rücken. Tontechnisch und bildnerisch ist das Werk ausgezeichnet. Die Darstellungen von dem Aufruhr im Zuchthaus sind geradezu hervorragend. Auch der anspruchsvolle Filmfreund muß zugeben: Das Werk„Menschen hinter Gittern“ imponiert. Leichte Kost serviert uns das Diana=Theater im zweiten Film:„Kitty schwindelt sich ins Glück". Das ist wieder ein Kunterbunt von liebenswürdigen und flegelhaften Möglichkeiten und Unmöglichkeiten. Man lacht herzlich über die Hauptdarstellerin Tony van Eyck, die kleine „Herrin jeder Situation". Das ist wenigstens ein Film, der wenigstens nicht verdrießlich macht, wie man es bei den meisten deutschen„Lustspielen“ erleben kann. Bernhard Etté untermalt den Film mit einer schmissigen Musik. Wie üblich sieht man die Emelka=Tonwoche. Von den aktuellen Bildern überrascht vor allen Dingen die Reportage aus Hagenbecks Tierpark in Stellingen. Usa=Palast Der Frechdachs“.— Bühne: Herbert und Schiller. Die Ufa hat mit diesem Film„Der Frechdachs“ keinen guten Griff getan, was das Manuskript angeht. Es wurde eine schwache Komödie von L. Verneuil für den Tonfilm bearbeitet. Das Thema ist an sich schon unerfreulich: Ein junger Mann verliebt sich in einer Luxusbar auf den ersten Blick in eine junge Frau und wendet nun alle möglichen Mittel an, um sie von ihrem ältlichen Gatten, der als Trottel hingestellt wird, zu trennen und sie dann zu heiraten. Dieses Ideechen wird so lang und breit ausgewälzt, daß zwar ein ausgewachsener Spielfilm entsteht, daß es aber auch nicht ohne Langeweile abgeht. Das wird noch schlimmer dadurch, daß den Regisseuren Carl Boese und Heinz Hille nichts Besonderes eingefallen ist(sie glauben auch auf Bett, Badewanne und tief ausgeschnittene Ballkleider nicht verzichten zu können). Wir haben lange keinen so schwachen Film der Ufa=Produktion gesehen. Auch die Besetzung kann hier nicht viel retten. Der sympathische Willy Fritsch schlägt sich recht und schlecht durch seine Rolle. Camilla Horn kann sich aus einer bedeutungslosen Starrheit nicht lösen(allerdings bietet ihr die Rolle auch kaum Möglichkeiten). Den trotteligen Alten Ralph Arthur Roberts' hat man jetzt schon zur Genüge genossen. Von den übrigen Mitwirkenden ist nichts Besonderes zu melden. Wir warten auf neue Großtaten der Ufa; das Niveau des Spielplans sollte im Sommer nicht allzu sehr sinken. Auf einem ganz anderen Niveau steht das Beiprogramm. Da sieht man zwei Kulturfilme aus der Tierwelt:„Eile mit Weile“(Zeitlupen= und Zeitrafferaufnahmen) und„Tiere als Hausfreunde“, die beide uneingeschränktes Lob verdienen. Ein Ufa=Farbenfilm„Herbst in Sanssouci“ beweist, daß die Farbenphotographie Fortschritte macht. Die Ufa=Tonwoche berichtet u. a. über die V.D.A.=Tagung in Elbing und das letzte Avus=Rennen. Und dann kann man sich herzlich auslachen über Herbert und Schiller. die beiden komischen Straßenmusikanten. Sie ziehen mit einem Miniatur=Flügel und Violine auf die Bühne, erweisen sich als Virtuosen auf ihren Instrumenten und verfügen dabei über einen dezenten Humor. Sie finden großen Beifall. am Willy Fritsch dementiert. Zu der Meldung des„Daily Herald“ über die wahrscheinlich bevorstehende Eheschließung zwischen Willy Fritsch und Lilian Jurvey geht uns von der Usa im Einverständnis mit Herrn Willy Fritsch folgende Berichtigung zu: 1. Willy Fritsch erklärt, daß er telephonisch von der Redaktion des englischen Blattes gefragt worden sei, ob er sich gleichfalls mit dem Gedanken trage, nach Hollywood zu gehen. Das sei von ihm ausdrücklich verneint worden mit dem besonderen Hinweis, daß er noch einen mehrjährigen festen Kontrakt mit der Usa habe. Auf die Frage, ob er vielleicht Lilian parvey in Hollywood einmal besuchen werde, habe er erklärt, gewiß würde ihm ern solcher Besuch in seiner Urlaubszeit Freude machen; schon heute Dispositionen zu treffen, sei aber völlig unmöglich. 2. Herr Fritsch stellt seine angebliche Erklärung, daß er sich im Oktober in Hollywood mit Lilian Harvey verheiraten würde, entschieden in Abrede. * Hohes Alter. Frau Witwe Neumann, Caldenhoferweg 21, wurde am gestrigen Freitag 87 Jahre alt. Herzlichen Glückwunsch! * Festgenommen wurde ein junger Mann, der in dem dringenden Verdacht steht, sich in Beuthen an mehreren Diebstählen beteiligt zu haben. * Die Aufstellung der Ruhebänke in den Aalagen ist in diesem Jahre recht spät erfolgt. An der Ostenallee wurde jedoch nur eine einzige Ruhebank aufgestellt. Die Bank an der Ecke der Jahnstraße kann, da sie Privateigen. tum ist, nicht gerechnet werden. Zu wünschen wäre, daß baldigst nicht nur die noch fehlenden Bänke aufgestellt werden, für die an der Nordseite der Ostenallee die Aussparungen im Rasenstreifen vorhanden sind, sondern daß auch gegenüber, an der Südseite der Allee einige Bänke Aufstellung finden. Da die Ostenallee immer noch der Hauptweg für Spaziergänger, insbesondere für die Kurgäste von Bad Hamm ist, würde diesen durch die Aufstellung der Bänke ein besonderer Dienst erwiesen. Neuerdings hat sich aber seit der Fertigstellung der Uferallee ein erheblicher Teil de Fußgängerverkehrs auf die Uferallee hinübergezogen, und an dieser ist bisher für die Aufstellung von Ruhebänken noch keine Vorsorge getroffen worden. Dort aber wären wenigstens einige Bänke noch dringlicher zu wünschen als an der Ostenallee. Unsere Stadtverwaltung hat es an Vorsorge für die Anlagen und ihre Besucher bisher nicht fehlen lassen, und es bedarf gewiß nur dieses Hinweises, um sie zur Aufstellung der wünschenswerten Bänke zu veranlassen. An der Uferallee würden vorteilhaft Bänke aus Natureiche stehen, wie sie schon an manchen anderen Stellen vorhanden sind. Diese passen sich am besten in die Umgebung ein und brauchen auch in den Wintermonaten nicht entfernt zu werden. * Achtung, Waffenanmeldung! Der Polizei=Direktor weist darauf hin, daß sich die Pflicht zur Waffenanmeldung nicht nur auf diejenigen Waffen erstreckt, die bei Einführung dieser Anmeldepflicht vorhanden waren, sondern auch auf diejenigen Waffen, die inzwischen erworben sind und noch erworben werden. Jeder, der sich auf Grund eines Waffen= oder Waffenerwerbsscheines eine Schußwaffe zulegt, hat diesen Erwerb der Polizei schriftlich oder mündlich mitzuteilen. Zugezogene Personen haben die in ihrem Besitz befindlichen Schußwaffen unverzuglech der Polizei anzumelden, auch wenn die Waffen im bieherigen Wohnort schon angemeldet waren. NIFA — Mikrofilmarchiv der deutschsprachigen Presse e V. Der Reller Anneliese hat einen neuen Ball bekommen. Einen wunderhübschen, glänzenden Ball. Den durfte sie sogar mit zur Schule nehmen, um mit ihm in der Pause au dem Schulhof zu spielen. Die Mutter selbst hatte ihn in den Tornister gepackt. Und hatte ihr noch nachgerufen, sie solle aber nicht unterwegs auf der Straße mit dem Ball spielen. Aber das hatte Anneliese auf dem Heimwege von der Schule schon längst wieder vergessen. Auf dem Otto=Krafft=Platz traf sie mit anderen Kindern zusammen.„Petsch, ich habe einen seinen neuen Ball.“— „Zeig mal.“ Und sie kramt ihn heraus aus dem Tornister. Und wie der Ball gebührend bewundert ist, sagt Anneliese:„Der kann aber auch sein springen. Kuck mal, soo hoch.“ Dabei läßt sie ihn springen, und läßt ihn nochmals und noch höher springen, und beim dritten Mal springt der Ball auf den Rasen, macht noch zwei Sprünge und— fällt in den großen Teich dicht bei den großen Seerosenbusch. Da steben nun die Kinder, schauen auf die Wasserfläche, auf der der Ball leise schaukelt, und es sieht fast aus, als lache er höhnisch mit seinem blanken Lack. Die anderen Kinder verdrücken sich: Anneliese aber steht da, jammert um ihren verlorenen Ball und weint dicke Tränen. Da kommt ein freundlicher Herr vorbei, sieht die weinende Kleine und fragt sie nach dem Grunde ihres Kummers. Wortlos weist sie auf den Ball im Wasser, und nun lächelt der Herr.„Den wollen wir bald haben", pfeift kurz, ein großer Schäferhund kommt angesprungen, geht auf eine kurze Handbewegung seines Herrn ins Wasser und holt den Ball heraus. Als Anneliese zu Hause von dem Retter erzählte, hat die Mutter zwar gescholten, aber Anneliese hat kaum etwas davon gehört vor Glück, daß sie ihren Ball wieder hat. * Der Kirchenchor St. Agnes veranstaltete am Fronleichnamstage als Ausklang der Feier seines vierzigjährigen Bestehens einen Ausflug, der, begünstigt von bestem Wetter, einen ausgezeichneten Verlauf nahm. An der Fahrt, die in zwei städtischen Autobussen vor sich ging, nahmen alle Chormitglieder, Damen und Herren, teil. Sie ging in den früheren Wirkungskreis des Präses, Pfarrers Brück. Zunächst wurde Lanstrop ausgesucht. Im dortigen schmucken Gotteshaus, das von Andächtigen gefüllt war, wiederholte der Chor unter Clemens Noelke die Weihestunde zu Ehren der Gottesmutter, die er anläßlich des Dekanatsfestes in der St. Agnespfarrkirche gehalten hatte. Dann ging die Fahrt weiter nach Kurl, wo in der Pfarrkirche gleichfalls die Weihestunde geboten wurde. Hier wie in Lanstrop, deren kath. Gemeinden eigene Kirchenchöre nicht bestzen, war man des Dankes und der Anerkennung voll für den Cäcilien= verein St. Agnes, der ihnen selbstlos so künstlerisch wertvolle Erbauungsstunden bereitet hatte. Nach der Andacht fanden sich die Chormitglieder zu einem gemeinschaftlichen Kaffeetrinken zusammen. Anschließend besichtigten sie das vor einigen Jahren in Kurl errichtete katholische Krankenhaus und erfreuten die Kranken durch eine Reihe gesanglicher Darbietungen, die dankbar ausgenommen wurden. Dann wurde die Heimfahrt nach Hamm angetreten. * Kreuzbund Herz=Jesu. Die Monatsversammlung des Kreuzbundes Herz=Jesu bei Erlemann war stark besucht. Der Vorsitzende Theo Wegener hieß alle herzlich willkommen, besonders den Präses, Vikar Hisker, und den Redner des Abends, Herrn van Beek. Nach dem gemeinschaftlichen Liede„Allen Menschen hier auf Erden“ sprach van Beek über Konnersreuth. Der Vortragende wußte sein Erlebnis lebensfrisch zu gestalten, was ihm besonders in seiner humorvollen Reiseschilderung gelang. Seinen Besuch bei Therese Neumann in Konnersreuth aber schilderte er mit tiefernsten Worten, die bei den Besuchern Ergriffenheit auslösten. Bei seinem Besuch, der in die Zeit vom 14. bis 28. Februar fiel, sah er Therese Neumann auch in der Exstase(Jesu Weg zum Kalparienberg). Redner stellte allen das Bild der Stigmatisierten eindringlich vor Augen und schloß mit der Aufforderung, dem katholischen Glauben die Treue zu bewahren. Herzlicher Beifall und Dankesworte des Vorsitzenden lohnten den Redner für seine interessanten Ausführungen. Anstelle der bisherigen Jugendführerin Fräulein Berkenbusch, der für ihre Arbeit gedankt wurde, wählte man Frl. Hense. Im weiteren Verlauf gab. Fräulein Ahring den Bericht über die Fahrt der Jungkreuzbündlerinnen zur Möhnetalsperre. Der Jungkreuzbündler Schade berichtete über die Pfingstfahrt nach Meschede. Das Mitglied Bleidiesel sprach interessant von der Klostermühle und riet zu deren Besuch. Mit dem Lied„Wann wir schreiten“ endete die Versammlung. * Kein Frühzug zur Möhnetalsperre am 29. Mai. Infolge der anhaltenden kühlen Witterung fällt am Sonntag, dem 29. Mai, der##ruqzug der Ruhr=Lippe=Klein= bahnen ab Hamm 5,50 Uhr zur Möhnetalsperre aus. Tagesanzeiger * Kath. Gesellenverein Hamm. Sonntag, 29. Mai, morgens 8 Uhr, treten alle Kolpingsbrüder und Ehrenmitglieder im Hofe des Gesellenhauses zu der großen Fronleichnamsprozession an. Kein Kolpingsbruder darf bei dieser großen Kundgebung unseres kath. Glaubei.s fehlen. Schließt die Reihen enger, es ist für Christus, unsern König! Sonntagabend 8 Uhr großer Familienabend in Heessen bei Maus(früher Wesseling). Alle Kolpingsbrüder mit ihren Familienangehörigen sind hierzu herzlichst eingeladen. Montagabend 8½ Uhr Versammlung mit Vortrag des Vikars Langes, Ostwennemar. Mittwochabend Probe der Gesangabteilung. * Kath. Jungmännerverein Liebfrauen. Der Bruderverein von Herringen hält am Sonntag, 29. Mai, seinen Sturmtag ab. Wir wollen zahlreich daran teilnehmen, damit dieser Sturmtag in der Kolonie Herringen zu einem machtvollen Bekenntnis der katholischen Jugend für Christus und die Kirche wird. Beginn des Festzuges um 17 Uhr von der Kirche in Herringen aus. Abmarsch der Teilnehmer um 15 Uhr vom Vereinshaus, Alleestraße 1. Vollzählige Teilnahme an der Fronleichnamsprozession im Osten, die Sonntag um 9 Uhr beginnt, ist uns Ehrensache. * Nath. Arbeiterverein Hamm=Norden. Sonntagabend 7 Uhr bei Erlemann Monatsversammlung. Erscheinen aller dringend erwünscht * K r e u z b u n d. A m h e u t i g e n S a m s t a g a b e n d 2 0 U h r Männer=Versammlung für alle vier Gruppen der Stadt im Jugendheim zu St. Agnes, Franziskanerstraße. * Arbeiterverein St. Joseph. Tonntag findet unser Ausflug statt. Treffpunkt 16 Uhr zum gemeinschaftlichen Kafseetrinken bei Otto. Wallbaumweg. Für vergnügte Stunden hat der Vorstand Sorge getragen. * Auf den Schülerabend der Lauten= und Gitarrenklassen, der Sonntagabend 8,15 Uhr in der Musikschule Schäfer=Sandhage stattfindet, machen wir nochmals aufmerksam. Der Eintritt ist frei. * S t a d t g a r t e n( B a d H a m m, f r ü h e r E s t e n s c h ü t z e n h o f). Lonntag 4 Uhr nachmittags Kaffee=Konzert, ab 7,30 Uhr Gesellschaftstanz. Eintritt frei. * Heinrich Drees zur Insel. Samstag und Sonntag Tan, Abend. * Hotel=Restaurant Feldhaus. Sonntagnachmittag von 4— Uhr Kassee=Konzert. Abends von 7,30 bis 12.30 Uhr Gesellschafts=Abend. * Kronenburg— Kafjee=Restaurant mit Gartenaulagen— A. Rendel. Sonntag, den 29. Mai Kafseekonzert mit Gesellschaftstanz. * Im Aristallpalast ist zum heute Samstag stattfindenden Tanzabend die Polizeistunde verlängert. Die beliebte Kapelle Drehbusch wartet mit neuesten Tanzschlagern auf. Am Sonntag beginnt der gern besuchte Gesellschaftstanz nachmittags 1 Uhr. Der Eintritt ist frei. * Café Metropol. Gesellschaftstanzabend. Verlängerte Polizeistunde. * Restauration Grosendiet. Sonntag von 5 Uhr ab Gesellschaftstanz * Haus Resus, das beliebte Ausflugslokal der Spazierganger. Bei guter Witterung in den Anlagen Gartenkonzert der bekannten Haustapelle. Schöne schattige Anlagen, große Spielwiese mit Geräten. In den Abendstunden Gesellschaftstanz, ruhige dezente Weisen. Stark verbilligte Preise. Unmittelbar am Bahnhof gelegen, stündliche Zugverbindung nach allen Richtungen. Bequem von der Straßenbahnhaltestelle zu erreichen. Eigene Konditorei, Waffeln und Gebäck. der Umgegend * Heessen, 27. Mai. Auszeichnung. Der preuß. Minister des Innern hat an folgende Feuerwehrmitglieder das Erinnerungszeichen für Verdienste um das Feaerlöschwesen verliehen: Bernhard Beltrop, Fritz Böckendorf, Heinrich Hemmis, Everhard Bröcker, Theodor HaßleyAverdung. u. Heessen, 27. Mai. Das Freibad ist vor einigen Tagen eröffnet worden. In den ersten Tagen war die Wassertemperatur auf 22½ Grad Celsius gestiegen, ist aber bei der augenblicklichen trüben Witterung auf 19 Grad gesunken. Bei dem günstigen Babewetter war das modern angelegte Bad stark besucht. Es liegt ungefähr im Mittelpunkt des Dorfes und ist vom Bahnhof Heessen aus in 5 Minuten zu erreichen. Eine Rutschbahn für Kinder, eine Sprunganlage mit 1, 3 und 5 Meter Stahlbrettern sorgen für Abwechselung. Auch die unter schattigen Bäumen stehenden Ruhebänke erfreuen sich großer Beliebtheit. Die Brauseanlage mit 12 Düsen sorgt gleichfalls für Erfrischung. Es sind 20 abgeschlossene Zellen und 38 Wechselzellen vorhanden. In den Wechselzellen können sich stündlich erwa 200—300 Versonen umkleiden. Eine große Fläche mit seinem Flußsand gibt die Möglichkeit zum Luftbad. Das Bad steht unter der Aufsicht des Bademeisters Hölter. m. Hövel, 27. Mai. Fronleichnamsprozession. Die Beteiligung an der Fronleichnamsprozession am Donnerstag war überaus rege. Bei prächtigem Sonnenschein zog die Prozession unter dem Geläute der Glocken aus und nahm ihren Weg am neuen Friedhof vorbei. Der erste Segen wurde bei Gebrüder Linneweber, der zweite bei Wallmeyer, der dritte bei der Kapelle auf Schloß Ermeling= hof und der vierte bei Westhoff gegeben. Fahnen, Guirlanden, Ehrenbogen und Altäre grüßten den Heiland bei einem Zuge durch die Gemeinde, der zu einem gewaltigen Bekenntnis für Christus und seine Kirche wurde. In der St. Pankratiuskirche klang sie mit dem Tedeum und dem Christus=König=Liede aus.— Die öffentliche Volksund Jugendbücherei macht darauf aufmerksam, daß die Bücherausgabe am Sonntag nur in der Zeit von 1,30—3 Uhr stattfindet. * Hövel, 27. Mai. Ehejubiläum. Auf eine vierzigjährige Ehe blicken am Sonntag, dem 29. Mai, die Eheleute Albert Schröder, Overbergstraße 6, zurück. Sie sind langjährige Bezieher des„Westfälischen Kuriers". Herzlichen Glückwunsch! m. Hövel, 27. Mai. Aus der Rertorat= gemeinde. Am Sonntag, 29. d Mts., begeht unser hochw. Herr Pfarrektor Kaup das Fest seines 25jährigen Priesterjubiläums. Aus diesem Anlaß ist um 10 Uhr feierliches Levitenhochamt mit Ausetzung und Tedeum. Der Jubilar wird um 9.45 Uhr vom Rektorat abgeholt und zur Kirche geleitet. Nachmittags 4 Uhr findet im großen Saale bei Böcking eine Festversammlung statt, zu der nur die Erwachsenen erscheinen mögen. Die Festrede hält Pfarrer Runtenberg aus Bottrop. Außerdem sind Gesangvorträge, Musikstücke und ein Weihespiel vorgesehen. Bockum=Hövels Etal angenommen + Bockum=Hövel, 27. Mai. Freitagnachmittag fand unter dem Vorsitz des Herrn Bürgermeisters von Eichstädt die Etatsberatung in der Amtsversammlung BockumHövel statt. Der Haushalt wurde mit 1410 073 Mark in Einnahme und Ausgabe(im Vorjahr 935 730 Mark) angenommen. Wie der Bürgermeister ausführte, haben sich die Wohlfahrtslasten in erdrückender Weise gesteigert; sie sind auf 1111 529 Mark angestiegen. Von den 17 000 Einwohnern Bockum-Hövels werden etwa 6000, gleich Verwenden Sie statt Kochsals Echtes Lüneburger Jod-Speisesalt und Sie bleiben jung und froh Zu haben in Orogen= und Cebensmittelgeschäften. Vertretung: Samm, Werlerstraße 25 über 40 Prozent, aus öffentlichen Mitteln unterstützt. Ausführlicher Bericht über die Sitzung folgt. * Bockum, 27. Mai. Dié Fronleichnamsprozession gestaltete sich wieder zu einem großen Glaubensbekenntnis. Im Anschluß an das feierliche Levitenhochamt nahm sie wiederum ihren Weg über die bekannten Straßen des Dorfes. Ueberall hatten sics die Anwohner mit dem Ausschmücken des Weges große Mühe gegeben. Nicht vergessen sei die wirkungsvolle Mitwirkung des Kirchenchores und der Musikkapelle. In der Pfarrkirche schloß die Prozession mit dem Segen und dem feierlichen Lobgesang der Gläubigen. ic. Bockum, 27. Mai. Ausflug. Sonntag machen die Jungfrauen von St. Stephanus einen Ausflug, der u. a. die Orte Mersch, Walstedde und Ameke berührt. Treifpunkt um 12,30 Uhr an der katholischen Mädchenschule. u. Walstedde, 27. Mai. Spar= und Darlehns= kasse. Sonntag 11 Uhr findet bei Wwe. Klunkelfuß die Generalversammlung statt. h. Werries, 27. Mai. Fronleichnamsprozession. Am morgigen Sonntag findet in unserer Gemeinde die Fronleichnamsprozession statt. hp. Westtünnen, 27. Mai. Der Bund der Kinderreichen, Ortsgruppe Westtünnen und Umgegend, ladet seine Mitglieder nebst Angehörigen für den morgigen Sonntagnachmittag um 5 Uhr im Lokale Feldmann, Rhynerberg, zur Versammlung ein. p. Norddinker. 27. Mai. Diebstahl. Die Geschwister Turley, die sich nachmittags auf dem Felde befanden, um die notwendigen Feldarbeiten zu verrichten, mußten bei ihrer Rückkehr in ihrer Wohnung feststellen, daß Diebe ihnen 55 Mark bar Geld. zwei dunkle Herrenhosen und 50 bis 60 Hühnereier entwendeten. Speck und Schinken blieben unberührt, auch eine Herrentaschenuhr ließ man li gen. Die Polizei verfolgt bereits eine Spur p. Süddinker, 27. Mai. Diebstahl In der Wirt schaft Splietker=Eckholt kehrten zwei noch sehr jugendliche Burschen ein. Sie nahmen an einem der Wirtschaftstische Platz. Während die Bedienung sich für einige Augenblicke aus dem Gastzimmer entfernte, besaßen die Burschen die Frechheit, die Wirtschaftskasse zu öffnen und aus ihr ein Dreimarkstück sowie sonstiges Kleingeld zu entwenden und zu verschwinden. Die Landsägerei naym die Verfolgung auf, konnte aber leider der Burschen nicht mehr habhaft werden. tt. Wiescherhöfen, 27. Mai. Jungmännerverein. Wir beteiligen uns Sonntag an dem Sturmsonntag in Herringen. Wir treten um 16 Uhr an der Kirche an. Wir wollen zeigen, daß die Brüder in Herringen auf uns rechnen können.— Die Heimabende am Dienstag und am Mittwoch fallen wegen der Sakramentsandacht aus. tt Herringen. 27. Mai. Fronleichnamsprozession. Eine der ältesten Prozessionen in und um Hamm ist die von Herringen. Von altersher gehört sie mit zum Ausdruck katholischen Lebens, katholischer Gläubigkeit. Wie immer in bewegten Zeiten bedeutete die Prozession auch jetzt wieder neben der Verehrung des eucharistischen Heilandes ein Bekenntnis zum Glauben und zu Gott. Gut 1100 Teilnehmer zählte sie. Sie ist alljährlich ein Treffpunk für die Kaholiken aus Hamm=Westen (St. Joseph und Bonisatius), Wiescherhöfen, Rünthe und Altenbögge, die alle einmal zur selben Pfarrei, nämlich zu der in Nordherringen, gehört haben. Auch diesmal weilten wieder viele auswärtige Besucher hier. g. Herringen, 27. Mai. Straßeniperrung. Die bei Lippmann abzweigende Hammerstraße, die über Herringen nach Lünen—Dortmund führt, ist wegen Ausbesserungsarbeiten zwischen Km. 2,6 und 2,8 gesperrt. Die Umleitung ist über den Daberg, Fangstraße, zur Hammerstraße. ss. Herringen, 27. Mai. Freche Diebin. Als die Ehefrau Sch. von einem Mitbewohner dabei ertapot wurde, als sie ihm aus dem Keller Kohlen entwendete, wurde sie derart beleidigend, daß der Mitbewohner gegen sie wegen ihrer Frechheit Anzeige erstattete. Die geistige Wirkung Vergils Zur Vergildusstellung im Städt. Gustav-Lübcke Museum. Von Privatdozene Dr. Erich Burck. Im Rahmen der Jubelfeier unseres Gymnasiums veranstalt lung, sein bringen Muarbei Münster, voll betei von Han Die Verbi mit einer V Bereicheru das Städr. Gustav=Lübcke=Museum eine Aussteldas Birk des römischen Tichters Vergil und wirkenin zwei Jahrtausenden zeigen wiul. Wir der Feder von Dr. Erich Burck, der als Universitätsptosessot Dr. Beckmann, Zustandekommen der Ausstellung verdienstist, eine E.nführung in die reichhaltige Schau briften, Druckwerken und Aldern. der Jubiläumsfeier des Gymnasiums sstellung soll nicht nur einer äußeren des Rsttimn Rahmens dienen, sondern will as eines ielhaft und rden lassen, Zymnasiums zuerziehungs= und durch die Darbietung des Lebens und der ganz großen antiken Dichte anschaulich die tragenden Kräfte sichtb die der Bildungsidee des humanistisch grunde liegen, und die alle humanist Schularbeit bestimmen. Das Werk Vergss hat sich durch Jahrhunderte als eine lebendige geistige Macht erwiesen und durch die Geschlossenheit seißer Form, durch die Großartigkeit seiner inneren Entwicklung und die Dichte und Tiefe seines Gehaltes zu immer neuen stigen Auseinandersetzungen mit ihm geführt. Vergilbilder der verschiedenen Völker und Menichen offenbaren einen zußergezböhnlich großen gedanklichen Reichtum und einen selten hohen Ernst, mit dem um das geistige Erbe dieses Dichters gerungen worden ist. Unsere heutige Zeit zei# nun, menn nicht alles trügt, eine starke innere Bereitschaft zu ener neuen Deutung des Menschen und des Künstlers Vergil, und ernstes Streben setzt alles daran, von den verschiedensten Seiten her Gehalt und Gestalt der Vergilischen Schöpfungen neu zu erschließen und durch ihre innere Einbeziehung in unsere geistige Existenz eigene Kräfte=u entbinden, zu stärken uno zu vervollkommnen. So bedeutet die Vergil=Ausstellung, die den Besuchern die Gedichte Vergils, die Umwelt des Dichters und vor allem die Nachwirkung seines Werkes auf das gesamte Abendland in Buch und Bild lebendig vor Augen Vergilbildnis von Signorelli. führen will, keinesfalls nur einen Rückblick auf einen großartigen, abgeschlossenen historischen Entwicklungsprozeß, sondern will, richtig verstanden und ausgewertet, letztlich der getstigen Orientierung der Gegenwart dienen, die in ihrem eigenen Wollen und Streben sich selbst kaum besser als in der ideellen Auseinandersetzung mit der Vergangenheit finden und fördern kann, Das traditionelle Erbe aber, das uns hier geboten wird, ist von einer geradezu erstaunlichen Fülle und Mannigfaltigkeit. Schon ein Blick auf die zahlreichen Handschriften des späteren Altertums und Mittelalters, aus die reichen Drucke und Ausgaben und auf die Fülle von Uebersetzungen in die Sprachen fast aller europäischen Völker zeigt eindringlich, wie Vergil durch alle Jahrhunderte hindurch gegenwartsnah geblieben ist. Von den vorgelegten Probestücken ragen die Blätter des Codex Augusteus aus dem 5. Jahrhundert durch ihre Monumentalität und der prächtige Vergilkodex des italienischen Dichters Petrarca durch die wundervolle Farbigkeit seines Titelbildes von Simone Martini hervor, und die jüngsten Ausgaben der Uebersetzungen Vergils von R. A. Schroeder und Th. Haecker, zwei Meisterstücke moderner Buchdruckkunst, prägen sich durch die lebendigen Illustrationen von der Hand A. Maillols und R. Seewalds jedem ein. Unter den Uebersetzungen nehmen die des 2. und 4. Buchs der Aeneis durch Friedrich von Schiller aus dem Jahre 1792 den ersten Platz ein, daß aber auch Annette von Droste=Hülshoff Teile der Eklogen übersetzt hat, wird in ihrer westfälischen Heimat besonderer Aufmerksamkeit begegnen. Außerordentlich tiefgehend sind die Anregungen gewesen, die Vergils Werke auf das dichterische Schaifen des gesamten Abendlandes ausgeütbt haben. Dante bekennt sich zu ihm als dem Dichter schlechthin und wählt ihn sich in seiner„Göttlichen Komödie“ zum Führer durch die Hölle und das Fegefeuer, und auch die deutschen Epen des Mittelalters, von Ekkehards Waltharilied über Heinrich von Veldekes„Eneit“ bis zu Konrad von Würzburgs „Trojanischem Krieg“, sind in ihrem Erzählungsstil und in ihrer Kompositionstechnik, im Stoff und Gehalt vom Geiste Vergils und seiner Aeneis bis in die kleinsten Teile hinein erfüllt. Die Schäferdichtung des 16. und 17. Jahrhunderts, von der die Ausstellung die anziehendsten Stücke enthält, sah in Vergil ihr leuchtendes und bestes Vorbild, und auch die dramatische Kunst, Sturmsonnlag in Herringen it Herringen, 27. Mai. Sturmsonntag— das bedeutet Parole für uns. jetzt haben wir stille, aber erfolgreiche Arbeit geleistet: Hausagitation, Werbung von Mann zu Mann für die Christusfront. Der Sturmtag wurde welter vorbereitet durch die Mission, an doer die Männer und Jungmänne: besonders regen Anteil genommen haben. In der Mission haben wir uns neue Kraft für den großen Schlag, geholt. der jetzt den Abschluß bilden soll. Am Sonntag wollen wir aller Welt zeigen, wo und wie wir stehen, wir, die katholische Jungmannschaft. Um 17 Uhr treffen wir uns an der neuen Kirche mit Bannern und Trommlerkorps zum Festzug durch die Gemeinde. Der Bezirk wird uns hierbei unterstützen. Ihr, Brüder aus dem Bezirk, hört Ihr? Wir brauchen Euch. Laßt uns nicht im Stich hier auf heißem Kampfgebiet! Bringt eure Banner und Wim, pel mit! Am Sonntag soll Christus Heerschau halten in unserer Gemeinde, in der wir als kleine, aktive Truppe eisern aushalten wollen. ss. Herringen, 27. Mai. Jugendliche Diebin. Die 14jährige St. war von der Familie K. damit beauftragt worden während ihrer Abwesenheit das kleine Kind zu ver. wahren. Diese Gelegenheit nutzte Lotte St. aus, um ein goldenes Kettenarmband und einen goldenen Siegelring zu stehlen. Deltum, 27. Mai Gewerbevergehen. Ein Hausierer aus Dorimund wurde dabei gestellt, als er Installationswaren an den Türen zum Kauf anbot. Weil er nicht im Besitze der erforderlichen Gewerbepapiere war, gelangte er zur Anzeige, die mitgeführten Waren wurden beschlagnahmt. Goltesdienstordnung Sonntag, den 29. Mai 1932. Hamm(St. Agues): 5. 6, 7 und 10,30 Uhr hl. Messen, 8 Uhr Levitenamt, 9 Uhr Beginn der Prozession: 20 Uhr Andacht Bad Hamm(Herz=Jeiu=Kloster): 6, 7,15 und 10,15 Uhr hl. Messen, 9 Uhr Hochamt, 19 Uhr Andacht. Hamm(Liebfrauen): 5.30, 6.15, 7. 8 und 11.80 Uhr hl. Messen, 20 Uhr Andacht. Hamm(St. Joseph): 6, 7.15 und 8.45 Uhr hl. Messen, 10 Uhr Hochamt, 20 Uhr Andacht. Hamm(St. Bonisatius): 7 Uhr hl. Messe, 9.30 Uhr Hoch amt, 3 Uhr Andacht. Hamm(Herz=Jesu): 5.30, 6.30, 7.30 Uhr hl. Messen, 8.30 Uhr Levitenhochamt: nach dem Hochamt Auszug der Prozession, 20 Uhr Andacht. Kamen: 6, 7.30 Uhr hl. Messen, 9 Uhr Auszug der Prozession, gegen 11 Uhr ist Hochamt, 20 Uhr Andachl. Unna: 9 Uhr Hochamt, 6, 7 und 8 Uhr hl. Messen, 9.45 Uhr Auszug der Prozession, 20 Uhr Andacht. Königsborn: 6 Uhr hl. Messe, 8 Uhr Hochamt, 20 Uhr Andacht. Prozession in Unna. Heeren=Werwe: 7 Uhr bl. Messe: 9 Uhr Hochamt. Im Anschluß an das Hochamt ziehr die Prozession aus. 20 Uhr Andacht. Rhynern: 7 Uhr hl. Messe, 10 Uhr Hochamt, 7.30 Uhr Andacht. Berge: 7 Uhr hl. Messe, 9.30 Uhr Hochamt Werries: 7 Uhr hl. Messe, 9 Uhr Hochamt, darauf Prozession, 8 Uhr Andacht. Ostwennemar: 6 Uhr hl. Messe, 8 Uhr Hochami, danach Prozession. Herringen: 7 und 9 Uhr hl. Messen, 10.20 Uhr Hochamt, nachmittags feierlicher Schluß der Mission. Wiescherhösen: 6,30 hl. Messe, 8.90 Uhr Hochami, gegen 9,30 Uhr Prozession, 20 Uhr Andacht. Altenbögge: 6 Uhr hl. Messe, 7,30 Uhr hl. Messe, 8 Uhr Hochamt, danach Prozession, 15 Uhr Andacht, 20 Uhr Schluß der religiösen Woche. Bönen: 6,30 Uhr hl. Messe, 8 Uhr Hochamt in Altenbögge, 9 Uhr Prozession, 18 Uhr Andacht. Hövel(St. Pankratius): 6,30 und 8 Uhr hl. Messen, 9,30 Uhr Hochamt, 14,30 Uhr Andacht. Hövel(Christ=König): 7 und 8.30 Uhr hl. Messen, 10 Uhr Levitenhochamt, 15 Uhr Andacht. Bockum(St. Stephanus): 6.30 und 8 Uhr hl. Messen, 9,30 Uhr Hochamt, 14,30 Uhr Andacht. Bockum(Herz=Jesu): 6.30 und 8 Uhr hl. Messen, 9.30 Uhr hl. Messe, 14,30 Uhr Andacht. Heessen(St. Stephanus): 6.30. 8 und 9 Uhr hl. Messen, 10 Uhr Hochamt, 15 Uhr Andacht, 17 Uhr Andacht für den Mütterverein. Heessen(St. Joseph): 6 Uhr hl. Messe, 8 Uhr Hochamt, 17 Uhr Andacht. Ahlen(St. Bartholomäus): 6, 7. 8 und 9 Uhr hl. Messen, 10 Uhr Hochamt, 14 Uhr Kinderandacht, 18 Uhr Maiandacht. Ahlen(St. Ludgeri): 7,30 und 9,30 Uhr hl. Messen, 14,30 Uhr Maiandacht. Ahlen(Marienkirche): 6,30, 7,30, 8.30, 9.30 Uhr hl. Messen, 10.30 Uhr Hochamt, 14,30 Uhr Kinderandacht, 20 Uhr Maiandacht. Ahlen(St. Joseph): 6 und 10.30 Uhr hl. Messen, 20 Uhr Sakramentsandacht und Maiandacht Büren: 5.30 und 6,30 Uhr hl. Messen, 8 Uhr Hochamt, 9 Uhr Auszug der Prozession. Prozessions=Orönung mit den Gesängen u. Liedern, sowie der gan ar Feier und Gebete bei den 4 Stationen D## IIII empfiehlt: DO DH. Reinhard Wilh. Thiemann 5 amm(Westt.),(Darkt 15 ja sogar die Oper, entnahm ihm zur eigenen Bereicherung manches fruchtbare Motiv. Die Malerei hat in steten Neuprägungen das Porträt Vergils geformt und je nach der geistigen Lage der Zeit und der persönlichen Haltung des einzelnen Meisters bald den prophetischen, hinreißenden Schwung, bald das Zauberisch=Geheimnisvolle, bald den schlichten Ton seiner Verse im Bilde des Dichters einzufangen sich bemüht; so entstanden die wundervollen Vergil=Bitdnisse eines Justus van Gent, eines Mantegna und Signorelli. eines Ludger und Hermann tom Ring. Und aus den mannigfaltigen Illustrationen zu Dantes„Göttlicher Komödie“ grüßen uns immer aufs neue erhaben und hoheitsvoll neben den Zügen Dantes die des Vergil. Ein großes Stück abendländischer Geistesgeschichte läßt sich vollends von der Ueberfülle von Zeichnungen und mälden ablesen, die in immer erneuten Umprägungen ein zelne Szenen der Aeneis zum Gegenstand ihrer Darstellung gemacht haben. Es ist außerordentlich reizvoll, einige der bekanntesten Motive, wie Aeneas' Fluch:, Didos Tod oder den Bau des Trojanischen Pferdes, durch die Kunst der einzelnen Jahrhunderte hindurch zu verfolgen und wer liebevoll in die Betrachtung des Einzelnen sich versenkt, wird hier so eindrucksvoll wie selten vom Kleinen her den Geist der Meister und der Zeiten sühlen und begreisen lernen. Die Namen der besten europäischen Künstler der letzten Jahrhunderte treten ihm hier entgegen, ein Rassael und Bernini, van Dyck und Rubens, Poussin und Clande Lorrain bis zu den modernsten Meistern wie Aristide Maillol und Lovis Corinth. Die Fülle beglückender Einzeleindrücke aber verwischt sich nicht gegenseitis und löst niemals ein Gefühl der Verwirrung oder Uebersättigung aus, weil sie alle auf einen einzigen Brennpunkt hin bezogen sein wollen und von da aus ihren schönsten Glanz erhalten, vom Werke Vergils. Von ihm geht alle lebendige Kraft aus, und auf den Dichter und sein Werk führen alle Eindrücke wieder 3 rück, auf Veil als einen der hervorragenditen Träger der griechisch=römischen Kultur, die sich hier aufs neue zwingend und stark als eine der wichtigsten Grundlagen unserer gesamten abendländischen Kultur offenbart. der deutschsprachigen Presse e.V. un Pe-15 Wichlig für Haus= und Grundbesitzer Neue Erleichlerungen bei der Grund- und Hauszinssteuer Die bisherigen Erleichterungen erheblich erweiter! In einem Runderlaß vom 7. Mai 1932 an die Regierungspräsidenten hat der Finanzminister, der Rotlage des Grundbesigzes Rechnung tragend, neue Anord. nungen über die Bewilligung von Steuererleichterungen bei der Grundvermögens= und der Hauszins= steuer mmit Wirtung vom 1. April 1932 getroffen, die von Oberregierungsrat Renzi in der Preuß. Gde. Ztg. näher behandelt werden. Grundsätzlich kann eine Steuererleichterung nur dann begehrt und bewilligt werden, wenn in der Einziehung der veranlagten Steuern eine Härte zu erblicken wäre. An diesem Grundsatz ist auch in dem Runderlaß streng festgehalten worden. In den Fällen, in denen z. B. das Leerstehen von Räumen auf Maßnahmen zurückzuführen ist, die der Eigentümer nicht unbedingt aus der Not der Wirtschaftslage heraus hat treisen müssen, kann von einer Härte nicht die Rede sein. Für die Bewilligung der Steuererleichterung muß also unverschuldetes Leerstehen vorbiegen Entsprechndes gilt auch für Billigervermietung. Bei unverschuldetem Leerstehen von Mieträumen (in Mietwohnhäusern sowie Industrie= und Geschäftshäusern) soll künftig neben der Niederschlagung der vollen auf die leerstehenden Räume entfallenden Hauszinssteuer und des vollen staatlichen Zuschlags zur Grundvermögenssteuer der Erlaß der anteiligen staatlichen Grundvermögenssteuer, und zwar zur Hälfte der anteiligen Steuer bewilligt werden, wenn die leerstehenden Räume mehr als 20 v. H. des Friedensmietwertes des ganzen Steuerobjekts ausmachen. Die gleichen Steuererleichterungen sollen auch bei unverschuldetem Leerstehen von eigengenutzten Wohngrundstücken, z. B. von Villen, gewährt werden, was von besonderer Bedeutung ist, da für diese Fälle weder bei der Hauszinssteuer noch beim staatlichen Zuschlag zur Grundvermögenssteuer bisher eine gesetzliche Steuererleichterung vorgesehen war. Ferner soll bei Billigervermietung. d. h. bei Vermietung unter der gesetzlichen Miete(einschließlich der durch den staatlichen Zuschlag zur Grundvermögenssteuer und die über 100 v. H. hinausgehenden kommunalen Zuschläge bedingten Umlage), die bisher nur für die Hauszinssteuer vorgesehene Steuererleichterung entsprechend auch auf den staatlichen Zuschlag zur Grundvermögenssteuer ausgedehnt werden. Die eigentliche staatliche Grundvermögenssteuer soll jedoch in diesen Fällen unberührt bleiben. Wie Billigervermietung sollen auch Mietausfälle behandelt werden: hierzu ist es jedoch erforderlich, daß der Eigentümer glaubhaft macht, daß die Einziehung der Miete nach Lage der Verhältnisse nicht mögl'ch oder mit Schwierigkeiten verbunden ist, die ihm nach den vorliegenden Umständen nicht zugemutet werden können. Bei gewerblichen Grundstücken, insbesondere bei Industriegrundstücken, soll dem durch Betriebsstillegung bedingten Leerstehen durch Niederschlagung der anteiligen Hauszinssteuer und des staatlichen Zuschlags zur Grundvermögenssteuer Rechnung getragen werden; und falls der leerstehende Grundstücksteil nach dem Maßstabe des Friedensmietwertes mehr als 20 v. H. beträgt, soll auch die Hälfte der auf ihn entfallenden eigentlichen staatlichen Grundvermögenssteuer erlassen werden. Die neuen Anordnungen, die sich nur auf die StaatsNteuer beziehen, stellen eine erhebliche Erweiterung der bisherigen Steuererleichterungsbestimmungen dar, und zwar insoweit, als 1. bei der Hauszinssteuer und dem staatlichen Zuschlag zur Grundvermögenssteuer die bei unverschuldetem Leerstehen von Mieträumen bereits bisher vorgesehenen Erleichterungen auch auf unverschuldetes Leerstehen von eigenbenutzten Wohn= und gewerblichen Räumen ausgedehnt worden sind; 2. die wegen Billigervermietung und Mietausfalles sowie wegen Betriebseinschränkung oder Betriebsrückganges bisher nur für die Hauszinssteuer vorgesehene Steuererleichterung auch entsprechend beim staatlichen Zuschlag zur Grundvermögenssteuer gewährt werden soll: 3. das unverschuldete Leerstehen von Raumen künftig auch bei der eigentlichen staatlichen Grundvermögenssteuer durch Steuererleichterung, und zwar in der Form des Erlasses gemäß§ 14 Abs. 1 des Grundvermögenssteuergesetzes berücksichtigt werden soll. Diese Steuererleichterungen beziehen sich nur auf die Staatssteuern. Sie treffen aber die Gemeindezuschläge insoweit, als für die eigentliche staatliche Grundvermögenssteuer der Erlaß vorgesehen ist. Dies ist allerdings nur bei unverschuldetem Leerstehen von Wohn= und gewerblichen Grundstücken oder Grundstücksteilen der Fall, sodaß hier auch die Gemeindezuschläge zur Hälfte erlassen sind. Housziussteuerermäßigung bei Durchführung von Reparaturen Maßgebend ist die Hauszinssteuerverordnung vom 9. März 1932. Ueber die Frage, ob die Durchführung von Reparaturen eine Hauszinssteuerermäßigung zur Folge hat, bestehen verschiedentlich Unklarheiten. Es sei deshalb darauf hingewiesen, daß zwar eine ganze Reihe von Vorschlägen u. a. auch von den maßgebenden Organisationen der Haus= und Grundbesitzer vorliegen, die einen ganzen oder teilweisen Fortfall der Hauszinssteuer bei Durchführung von Reparaturen vorsehen. Aufnahme in die gesetzlichen Bestimmungen haben diese Vorschläge aber bis heute nicht gesunden. Es gelten vielmehr nach wie vor nur die schon seit langem in Kraft besindlichen Vorschriften der Hauszins.= steuerverordnung über eine Hauszinssteuerermäßigung bei Aufnahme von Reparaturhypotheken. Die Hauszinssteuerordnung in ihrer jetzigen Fassung vom 9. März 1932(Ges. S. 1932 S. 111 im§ 9 Abs. 5a) bestimmt, daß die Hauszinssteuer um den Betrag zu ermäßigen ist, den der Eigentümer als Verzinsung und Tilgung für den Betrag aufwendet, den er als Hypotheken (sog. Reparaturhypotheken) für notwendig gewordene Reparaturen ausgenommen hat. Es muß sich hierbei um eine Hypothek handeln, die der Steuerschuldner nach dem 1. April 1927 auf dem freien Kapitalmarkt ausgenommen hat. Hypotheken aus öffentlichen Mitteln, wie sie z. B. für Hausreparaturen von den Kommunen gewährt werden, rechtsertigen also keine Ermäßigung der Hauszinssteuer. Das Darlehn muß nachweislich für sog. große Instandsetzungsarbeiten verwendet sein. Nach einem Runderlaß des preußischen Finanzministers vom 10. Marz 1932 in Vervindung mit K 5 des Reichsmietengesetzes gelten als derartige große Instandsetzungarbeiten u. a. die vollständige Erneuerung der Dachrinnen und Ablaufrohre, das Umdecken des Daches, der Abrnz oder Anstrich des Hauses im Aeußeren, der Neuanstrich des ganzen Treppenhauses, die Erneuerung der Heizungsanlage bei Sammelheizung, die Arbeiten zur Beseitigung von Hausschwamm sowie ähnliche größere Arbeiten. Der Hausbesitzer muß für die Zins= und Tilgungsbeträge der Hypotheken zunächst sechs Prozent der Friedensmiete bzw. Friedensmietwertes verwenden. Nur wenn soweit darüber hinaus Zins= und Tilgungsbeträge aufzubringen sind, kommt eine Niederschlagung der Hauszinssteuer in Frage. Außerdem dürfen die Zins= und Tilgungssätze die ortsüblichen Sätze für die Amortisationshypotheken nicht überschreiten. Als Amortisation dürsen bis zu 5 Prozent angesetzt werden. Wirtschafts-Kurier Kohlengewinnung im Ruhrbezirk Aus der folgenden Uebersicht ist die Gewinnung und Lagerung des Ruhrgebietes(vorläufige Berechnung) an Uneinhenliche Börse Geschäfte der Spekulation— Montanwerte gefragt. Berlin, 27. Mai. Der schon gestern nachlassende Exekutionsdruck konnte sich heute in verstärktem Maße auswirken. Die Spekulation war auf die bevorstehende Umbildung des Reichskabinetts und eine optimistischere Betrachtung der innenpolitischen Lage geneigt, das in den letzten Tagen entstandene Decouvert zu vermindern. Auch der feste Schluß der Neuyorker Börse sowie die Beruhigung der Schweizer Börsen waren von günstigem Einfluß auf die Stimmung. Am Montanaktienmarkt hinterließen die höheren Leistungsziffern der Walzwerke einen guten Eindruck. Harpener, Gelsenkirchen und Vereinigte Stahl waren 1—1½ Prozent höher. Kaliwerte gewannen bis zu 1. Die Werte der SalzdetfurthGruppe zogen auf die Bilanzveröffentlichungen weiter an. Auch Kali Chemie waren erhöht. Farben setzten 2 Prozent höher ein. Conti Gummi gewannen fast 3 Punkte. Am Elektromarkt war Rheinisch=Westfälische Elektro(plus 2) kräftig erholt, die übrigen besserten sich bis 1 Prozent. Dessauer Gas avancierten um 3 auf 79. Auch Schultheiß wurden etwas höher bezahlt. Man rechnet damit, daß die Sanierungsaktion in etwa einer Woche perfekt werden wird. Am Bankaktienmarkt waren Reichsbankanteile(plus 2½) gefragt. Reichsanleihen könnten im Verlauf etwas anziehen. Von variablen Industrieobligationen erholten sich Mittelstahl um 1¼ während Bereinigte Stahl 1½ niedriger einsetzen. Am Geldmarkt prägte sich der nahende Ultimo aus Tagesgeld zog auf 5½ Prozent an. In Privatdiskonten überwog die Abgabeneigung zu 4 78 Prozent. Von Valuten war London=Kabel mit 3,69 zu hören. StockholmLondon konnte sich auf 19,40 befestigen. Im Verlauf war die. Tendenz weiter befestigt. Anscheinend sind die Vorbereitungen für die Mai=Abwicklung der Liquidationskasse beendet. Ferner wollte man Tauschoperationen des Auslandes beobachten, das in letzter Zeit Renten gegeben hatte und nunmehr den Erlös in Aktien anlegt. Siemens stiegen auf 111(107¾), Rheinisch=Westfälische Elektro 48¼(45½), Schuckert 55¼ (53), Gesfürel 49½(47⅜), Farben 84 7/8(82¼), Westeregeln 97(94½), Schultheiß 54½(52½). In der zweiten Börsenstunde verstimmte der bekanntwerdende Abschluß der Bergmann=Werke. AEG. gaben auf 20½ nach 22 und Siemens auf 109 nach. Farben gingen um 1 Prozent zurück. Am Rentenmarkt waren Berliner Anleihen wieder schwächer: 7prozentige 26er 37½ nach 39½, 6prozentige 38er nach 39½. Verkehrsanleihe konnten sich um ½. Prozent erholen. Staatsanleihen gaben bis. 1 Prozent nach. 7prozenige Mecklenburg=Schweriner minus 4½, Sächsische Schatzanweisungen zogen auf 99½(plus 1) an. Mittelstahl konnten insgesamt 2 Prozent gegen gestern gewinnen. Vereinigte Stahl erholten sich um X. Pfandbriefe und Kommunalobligationen waren gehalten. Landschaftliche Pfandbriefe bröckelten noch ab. Die Börse schloß ausgehend vom Elektromarkt abgeschwächt. Farben gingen auf 83¼ zurück. AEG. erreichten ihren bisher niedrigsten Kurs mit 19 38. Siemens ermäßigten sich auf 108¼. Auch Reichsbank schlossen 2¾ Prozent unter dem Anfangskurs. An den übrigen Märkten waren die Kurse relativ behauptet. Thüringer Gas wurden zum Kassakurs auf den Dividendenvorschlag 5½ Prozent höher notiert. Reichsschuldbuchforderungen notierten wie folgt: 1933er 91,37—92,87, 1940er 53,87, 1946er—1948er 49,75—51,25. Kleines Weizengeschäft September bevorzugt.— Schlesische Mehlofferte. Berlin, 27. Mai. Die wenigen Posten, die am heutigen Weizenmarkt für prompte Abladungen herauskamen, sind für den ebenso kleinen Bedarf der Mühlen, die angesichts des fast völlig versagenden Lokomehlgeschäftes nur zögern ab. nehmen, ausreichend, so daß die Preislage sich nichts änderte. Handelsrechtliche Lieferung in vorderer Sicht stetig, spätere Monate fester. Besonders der September wurde bevorzugt, nachdem schon gestern nachmittag im Freiverkehr höhere Gebote angelegt wurden. Die Ursache ist— das muß wieder betont werden— nicht etwa in einer Verschlichterung der Ernteaussichten zu erblicken. Die Aufwärtsbewegung war vielmehr die Folge anhaltenden Deckungsbedürfnisses der Mühlen, die einiges Geschäft in Herbst=Mehl haben. Der Roggenmarkt hat nur schleppende Umsätze. Für Mai und Juli kam ein erster Kurs nicht zustande. Herbst=Sicht war wie gestern so auch heute etwas fester. Das wenige Promptangebot bleibt in der Provinz, soweit nicht die Deutsche GetreideHandelsgesellschaft kauft. Kahnware ist schwer unterzubringen. Für Mehle haben sich die Forderungen auf Vortagshöhe erhalten. Weizenmehl neuer wird aus Schlesien zu Preisen offeriert, die um 6 Mark hinter den augenblicklich geltenden zurückbleiben. Neues Roggenmehl liegt etwa 1½—2 Mark billiger, doch sind hier bisher wenig Käufer zu finden, da man auf lange Sicht nicht disponieren will, weiß man doch nicht. in welcher Form in der neuen Kampagne der Vermahlungszwang gehandhabt werden wird. Gerste geht nur noch einzeln um. Hafer war an der Küste zuletzt weniger vorteilhaft zu verkaufen als bisher, so daß nach hier mehr Ware gelangt, ohne daß Preisänderungen für Loko=Hafer durchkamen, da sich Angebot und Nachfrage etwa ausgleichen. Im Zeithandel setzten sich mäßig erhöhte Notierungen durch Der Kaufbedarf am Weizenmarkt erhielt sich bis zum Schluß auch zu Kursen, die noch über den Eröffnungsnotierungen lagen. Roggen gut stetig. Hafer knapp behauptet. Weizen märk. 75—76 Kg. 269—171, Mai=Lieferung 279 u. Brief, Juli=Lieferung 271,50—273.50, September=Lieferung 227—228,25, Roggen märk. 72—73 Kg. 196—198, Russenroggen zu DGH.=Beding. 195 cif Berlin bez. u. Brief, September=Lieferung 180—181, Gerste, Braugerste 186 bis 193. Industrie= und Futtergerste 178—185, Hafer märk. 160—163. Mai=Lieferung 174,75—174,50 Brief, Juli=Lieferung 176,50 u. Brief, Weizenmehl 32—35,50, Roggenmehl 25,75—27,70, Weizenkleie 11,25—11,75, Roggenkleie 9.50 bis 10, Viktoriaerbsen 17—23, Kl. Speiseerbsen 21—24, Juttererbsen 15—17. Peluschken 16—18, Ackerbohnen 15 bis 17, Wicken 16—18, Lupinen blaue 10—11.50, Lupinen gelbe 14—15.50. Seradella neue 28—34, Leinkuchen ab Hamb. 10,50, Erdnußkuchen 50 Prozent ab Hamburg 10,80—11, Erdnußtuchenmehl 50 Prozent ab Hamvurg 10.80—10,90, Trockenschnitzel 8,.90. Extrah. Soyabohnenschrot 46 Prozent ab Hamburg 10.40, Extrah. Soyabohnen. schrot 46 Prozent ab Stettin 11.40. Vichmärkte Berliner Schlachtviehmarkt vom 27. Mai. Auftrieb: Rinder 2083, Ochsen 374, Bullen 749, Kühe und Färsen 960. Kühe und Färsen zum Schlachthof direkt 79, Auslands. rinder 85, Kälber 1952, Kälber zum Schlachthof direkt 1, Auslandskälber 54, Schafe 6610, Schafe zum Schlachthof direkt 268, Schweine 10 752, Schweine zum Schlachthof direkt 783, Auslandsschweine 57. Verlauf: Bei Rindern ziemlich glatt, ein größerer Posten ostpr. Herdbuchbullen brachten bis 6 Mark über Notiz; bei Kälbern langsam; bei Schafen lebhaft; bei Schweinen glatt. Preise: Ochsen 36. 33—35, 30—32, 27—29, Bullen 28, 26—27, 24—25, 21 bis 23. Kühe 24—27, 20—23, 15—19, 12—14, Färsen 32 bis 33, 28—31, 21—26 Fresser: 15—22, Kälber 42—50, 28—40. 18—25. Schafe 35—37, 33—35, 24—26, 28—32, 20—2“, Schweine 37, 35—36, 33—35, 31—32, Sauen 30—32. Berliner Metallbörse Notierungen vom 27. Mai. Elektrolytkupfer prompt cif Hamburg, Bremen oder Rotterdam(Notierung der Vereinigung f. d. Dt Elektrolytkupfernotiz) je 100 Kg. 51 RM. Notierungen der Kommission des Berliner Metallbörsenvorstandes(die Preise verstehen sich ab Lager in Deutschland für prompte Lieferung und Bezahlung). Originalhüttenaluminium 98—99 Prozent in Blöcken, Walz. oder Drahtbarren 160 RM., desgl. in Walz. oder Drahtbarren 99 Prozent 164 RM., Reinnickel 98—99 Prozent 350 RM., Antimon=Regulus 40—42 RM., Feinsilber(1 Kg. fein) 39—42.25 RM Allgemeine Wirtschaftstragen Baumwollspinnerei Gronau, Gronau i. W. In der ordentlichen Generalversammlung wurde der Abschluß für 1931 einstimmig genehmigt. Der Verlust von 331076 RM, wird aus dem Reservefonds, der sich damit auf 688 749 RM. ermäßigt, gedeckt. Nach eingehender Aussprache wurden einstimmig die Maßnahmen des Aufsichtsrats und Vorstandes genehmigt, die zwecks rentablerer Durchführung des Betriebes getroffen worden bezw. noch in der Schwebe sind. Oesterreich kauft deutsche Kohle. Die Oesterreichischen Bundesbahnen haben unter Mitwirkung der Kohlenvertriebsgesellschaft, die die Mannesmannzechen und die staatlichen Saargruben vertritt, mit dem Rheinisch=Westfälischen Kohlen=Syndikat und der Verwaltung der Saargruben einen Vertrag auf Lieferung von 500000 To. Kohle und Koks abgeschlossen. 250000 To. sollen für den Industrie= und Hausbrandbedarf weitergegeben werden. Der Umfang der Bestellung war ein wesentlicher Punkt des Vertragsabschlusses, zumal sich die Deutsche Reichsbahn=Gesellschaft bereiterklärt hat, eine Frachtermäßi. gung zu gewähren, während die Saargruben, deren Anteil an der Lieserung übrigens nicht groß sein soll, einen Teil ihres Holzbedarfs in Oesterreich decken wollen. Der Londoner Goldpreis gemäß Verordnung zur Aende. ui 2e RutToss taut Weia..——— eine Unze Feingold 102 sh 6 d. in deutsche Währung umgerechnet 87.4125 RM., für ein Gramm Feingold demnach 43.4035 pence, gleich 2.81038 RM. Geschäftliches. Reichsausstellung für das Deutsche Konditorengewerbe in Essen. vom 28. Mai bis 8. Juni. Am 28. Mai öffnet die Reichsausstellung für das Deutsche Konditorengewerbe in Essen ihre Pforten. Die Liste der Aussteller ist bereits heute so gut wie abgeschlossen. Firmen mit Namen von Klang aus allen Teilen des Reiches sind vertreten. Das gilt sowohl für die Rohstoff= als auch die technische Branche. Standen somit schon die kaufmännischen Vorarbeiten unter einem überaus glücklichen Stern, so wird nunmehr die Ausstellungsleitung in diesen letzten 14 Tagen aue Zen und Sorgfalt auf das Werk selbst verwenden können, um am Ende erneut den Beweis zu liefern, daß sich die Stadt Essen in der Veranstaltung mustergültiger Fachausstellungen so leicht von keiner zweiten Stadt etwas vormachen läßt. Die Arbeiten in den drei großen Hallen I, V und VI sind in vollem Gange. Viele Datzende von Erwerbslosen gehen dort jetzt Tag für Tag ihrer Arbeit nach, heifen mit an dem Werk, das einem großen deutschen Gewerbe zur Ehre gereichen und zugleich Zeugnis ablegen wird von seiner unermüdlichen Schaifenskraft. Es läßt sich schon heute mit Bestimmtheit sagen, daß die Ausstellung selbst ihren Vorgängerinnen in der Ruhrmetropole an Anziehungskraft kaum nachstehen wird. Daneben wird aber dann der Gruga=Park mit dem Botanischen Garten ein übriges tun, um dem heurigen Essener Ausstellungsereignis den ihm gebührenWiderhall in der großen Oeffentlichkeit zu sichern. Im übrigen haben es sich die einschlägigen Verkehrkunternehmen(Reichsbahn usw.), wie seit langem üblich, nicht uhmen lassen, durch Fahrtvergünstigungen den Besuch und damit das Gelingen der 12tägigen Essener Veranstaltung nach Kräften zu fördern. Ein deutsches Motoren-Jubiläum. In der kommenden Woche wird die deutsche Motoren-Industrie ein bedeutsames Jubiläum feiern können: die Geburt des 000sten Sachsmotors, der die berühmten Präzisionswerkstätten von Fichtel& Sachs in Schweinfurt— die Heimat auch des Torpedo=Freilaufes— verlassen wird. Dieses Ereignis ist um so bedeutsamer, als der Sachsmotor erst seit 1½ Jahren auf dem Markte ist, also otz Wirtschaftskrise und Noi in kurzer Zeit einen erstaunlichen Rekord erreichen konnte Bekanntlich ist der Sachsmotor ein Fahrrad=Einbaumotor, der in dieser Form die vollkommene Lösung gefunden hat. Trotz der kleinen Abmessun„ und des geringen Gewichtes von etwa 8 Kig ist der Sachsmotor mit allen Einrichtungen des„großen“ Motorrades ausgestattet: mit Zweischeiben=Kupplung, Zweigang=Getriebe, Zündlichtmaschine usw. Er gibi dem Fahrrad eine Geschwindigkeit von etwa 30 Klm. und nimmt mühelos fast alle Steigungen, sodaß der bisherige Traum des Radlers oder der Radlecin, beim Fahrrad nicht mehr treten zu brauchen, mit dem Sachsmotor seine glückliche Verwirklichung gefunden hat. Der Sachsmotor wird von allen namhaften Fahrradfabriken in teilweise sehr rassig gestaltete Rahmen eingebaut. Besonders bemerkenswert ist, daß der Sachsmotor auch im Auslande äußerst stark gefragt wird, sodaß ein Viertel der gesamten bisherigen Erzeugung dorthin geliefert werden konnte Der„König der Empfänger"... Schlagwort der Zeit: der Superhet— Stichwort für den höchsten Leistungsbegriff im Empfängerbau. Superhets— das sind die hochwertigsten und modernsten Europaempfangsgeräte, die es gibt: „Ueber“empfänger! Die Dr. Georg Seibi AG., Berlin=Schöneberg, hat jetzt den ersten deutschen 5-Röhren=Superhei herausgebracht, der in wenigen Wochen zu einem großen Verkaufserfolg geworden ist. Alles, was man bisher als äußerste Grenzen von Reichweite, Trennschärfe und Wiedergabemöglichkeiten kannte, ist nun beim neuen Seibi Superhet Typ Roland 5 neuen, erwetterten Wertmaßstäben gewichen. Kein Leistungsbegriff, den der neue Seibt Superhet Typ Roland 5 nicht verbessert und gesteigert hätte.... Der Vorsprung des Superhets Typ Roland 5 ist gewaltig. Modernste Röhren, letzte radiotechnische Neuerungen wie Bandfilter, Exponentialröhren, Tonblende usw. brachten ihm die restlose Anerkennung aller Leute vom Fach. Die Bedienungsvereinfechung ist nicht mehr zu unterbieten. Einknopfbedienung— hier ist sie ein selbstverständlicher Vorzug neben vielen anderen. Kleinigkeiten von Bedeutung: der große, geeichte, voll übersichtliche Skalenhalbkreis mit den aufgedruckten Namen der 90 wicht asten europäischen Stationen— alle Sender mit einem Blick zu übersehen. Je nach Wellenbereich leuchtet die Skala gelb oder grün auf. 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IAEEN HAREELEENN Nehmen Sie zum Aufwaschen, Spülen und Reinigen Henkels# MIFA — Mikrofilmarchiv der deutschsprachigen Presse e.V. # Kongresse und Tagungen Der Zentralverband der Nahrungs= und Genußmittelindustriearbeiter Deutschlands, Sitz Düsseldorf, der den christlich=nationalen Gewerkschaften angehört, hielt am 22. und 25. Mai eine außerordentliche Tagung ab. In dem erstatteten Geschäftsbericht über das Jahr 1931 ram klar zum Ausdruck, daß der Verband das Krisenjahr verhältnismäßig gut überstanden hat. Neben seiner gesunden finanziellen Entwicklung konnte er auch eine bemerkenswerte Zahl von neuen Mitgliedern gewinnen. Auf dem Geviet des Rechtsschutzes und des Arbeits= und Tarifrechts hat der Verband vorbildliche Arbeit geleistet. Im Vordergrund der Beratungen stand die Stellungnahme des Verbandes zu den gegenwärtigen Wirtschaftsund politischen Fragen, die kurz wie folgt zum Ausdruck kamen: Der Verband fordert mit aller Entschiedenheit, daß von allen maßgebenden Stellen dahin gewirkt wird, jede weitere Einkommensminderung der breiten Schichten der Arbeitnehmerschaft unter allen Umständen zu verhindern. Mit gleicher Schärfe wendet er sich auch aus Gründen der berufsständischen Gliederungen und des Leistungsvermögens einzelner Wirtschaftszweige gegen die Bestrebungen einer schematischen Gleichstellung der Einkommen. Verbitterung muß es hervorrufen, daß, nachdem die Senkung der Einkommen ein nun nicht mehr tragbares Maß erreicht hat, durch den Abbau der sozialen Bestimmungen in den Tarifverträgen, zum großen Teil auch unter Mitwirkung der staatlichen Schlichtungsstellen, den Arbeitnehmern neue Opfer und neue Verzichte zugemutet werden. Eine weitere Belastung der Arbeitnehmer muß zwangsläufig zu einer stärkeren Radikalisierung und damit zu einer immer größeren Gefahr für die gesamte Wirtschaft und für den Bestand von Volk und Staat führen. Der Verband wendet sich grundsätzlich gegen weitere steuerliche Belastungen der Arbeitnehmerschaft. Wenn schon dem deutschen Volk weitere steuerliche Belastungen zugemutet werden, muß verlangt werden, daß die Arbeitnehmerschaft, die bisher im Interesse der Allgemeinheit die größten Opfer gebracht hat, unter allen Umständen ausgenommen wird, da sie durch eine weitere Belastung finanziell und wirtschaftlich vollständig zusammenbrechen muß. Jeder weitere Abbau in der Sozialversicherung darf nicht mehr durchgeführt werden; das gilt besonders für die beabsichtigte Einführung der Bedürftigkeitsprüfung in der Arbeitslosenversicherung, es sei denn, daß man noch einen Unterschied zwischen Bedürftigkeit und vollständiger Verelendung zu machen gedenkt. Im Interesse der Gesamtheit der Arbeitnehmer erfordert die Arbeitszeitsfrage schnellste und umfassende Regelung. Eine Regelung, wie sie von der Regierung vorgesehen ist, kann deshalb nicht zu einem Erfolg führen, weil sie die Konsequenz einer tatsächlichen und umfassenden Lösung des Arbeitszeitproblems vermissen läßt. Wenn ein Arbeitsbeschaffungsproblem von Ersolg sein soll, muß von der Regierung gesordert werden, daß in erster Linie Vorsorge zur Abschassung jeglicher Mehrarbeit getroffen wird und den zuständigen Behörden die notwendigen Besugnisse zu schärfster Ueberwachung der Arbeitszeit und Bestrafung von Uebertretungen in die Hand gegeben wird. Tagung des Deutschen Beamten-Bau= und Siedlungswesens. In Dortmund fand vom Freitag bis zum Sonntag die Reichstagung des Deutschen Beamten=Bau= und Siedlungswesens siatt. Nach Erledigung geschäftlicher Angelegenheiten wurde der ausscheidende Verbandsdirektor Schulz einstimmig in den Vorstand wiedergewählt. In der anschließenden 28. ordentlichen Hauptversammlung des Verbandes Deutscher Beamten=Bau= und Siedlungsvereine e. V. wurde zunächst nach Abnahme der Jahresrechnung für 1931 dem Vorstand Entlastung erteilt. Ueber das Thema„Ungelöste Fragen der gemeinnützigen Wohnungswirtschaft“ hielt der Verbandsdirektor des Hauptverbandes Deutscher Baugenossenschaften und=Gesellschaften, Oberregierungsrat a. D. Dr. Weber=Berlin, einen Vortrag, in dem er alle mit der Bau= und Siedlungsbewegung zusammenhängenden Probleme kritisch erörterte. Unter anderem behandelte er die Erhebung der Verwaltungskostenbeiträge durch die Sparkassen, die eine rechtlich haltbare Grundlage eigentlich nicht hätte. Es wäre wünschenswert, daß diese Frage einmal vor den ordentlichen Gerichten bis zur letzten Instanz durchgefochten würde. Bei der Zinssenkung habe mancher die Ueberraschung erleben müssen, daß seine Hypotheken plötzlich aus Auslandsgeldern bestanden, für die die Zinssenkung nicht oder wenigstens nicht in dem erwarteten Ausmaß in Betracht kam. Eine schärfere Kontrolle der Hypotbekengeber, ob es sich in den einzelnen Fällen tatsächlich um Auslandsgelder handele, wäre erforderlich. Der Redner beschäftigte sich mit dem Problem der Mietsenkung und verlangte auch von den Genossenschaften, daß sie ihre Verwaltungskosten senkten, die in Deutschland bei den verschiedensten Genossenschaften zwischen 800 decken Satin oder Kunstseide 25.- 22.50 18.75 15 13.90 11.75 bis 6.90 mit reiner, weißer Schafwolle 48.- 38.- 32.- 28.- 26.75 gute Qual., in Satin u. Kunsteeide 89.- 77.- 68.- 58.-— 52. 46.- 37.besonders zu empfehlen; dazu Bettwäsche und Schlafdecken in allen Preislagen Reinhard Hamm(direkt am Bahnhof) Fügteh der berbonter derücr Bellen-gerhigeriide es C S tatt Karten! In herzlicher Freude zeigen wir die Geburt eines kräftigen an Dädchens Oscar Althoff u. Frau (Dary geb. Horstmann Samm(Westf.), Schillerstraße 9, den 25.(Dai 1932 7. 3t. Univerliststrauenklinik(Prof. Dr. eschh.(Müänster. K Rünstliche Augen fertigen wir naturgetreu für unsere Datienten. F. Ad.(Düller Söhne, Wiesbaden, in Samm i. W0.: Hotel Dinkelmann, Südstraße, am 6. und 7. Juni 1932. Kaute Dein Fahrad bei Kart Wieinel Der Fronleichnamstag in der Reichshauptstadt chmidt und der preußische Wohlfahrtsminister Hirtsiefer. 9 und 84 RM. pro Wohnung schwankten. Der gesunde Durchschnitt von 30 RM. pro Wohnung sei bestimmt ausreichend. Am höchsten sei der Verwaltungskostenanteil bei den sogenannten„gemeinnutzigen“. Genossenschaften und Gesellschaften. Für die Kapitalbeschaffung für den Wohnungsbau müsse man Verhältnisse schaffen, die wieder die Bildung von Sparkapital ermöglichten. Das könne nur geschehen durch eine Wiederbelebung des Arbeitsmarktes und durch Schaffung von Sparmöglichkeiten, durch Hebung des Umsatzes und der allgemeinen Kaufkraft. Ob die Maßnahmen der Regierung geeignet seien, zu diesem Ziel zu führen, sei einstweilen noch zweifelhaft. Die Frage der zweiten Hypothek werde in Zukunft nicht mehr die Schwierigkeiten machen wie bisher. Die Beteiligung der öffentlichen Hand am Bauwesen sei in dem Ausmaß der letzten 10 Jahre nicht mehr möglich.— Amtsrat Schulz=Berlin berichtete über die Bestrebungen des Reichsarbeitsministers Dr. Stegerwald hinsichtlich des Bau= und Siedlungswesens.— Als Tagungsort für die nächstjährige Reichstagung wurde Schneidemühl(Grenzmark) bestimmt. Hauptversammlung der rhein.=westf. Tierschutzvereine Zu der Hauptversammlung der rheinisch=westfälischen Tierschutzvereine hatten sich am Sonntag außer zahlreichen Behördenvertretern etwa 150 Tagungsteilnehmer in Bad Godesberg eingefunden. Der Jahresbericht des Verbandsvorsitzenden, Studienrat Löhe=Köln, ließ erkennen, daß der Gedanke des Tierschutzes auch im letzten Jahre im deutschen Volke weitere Fortschritte gemacht hat. Sehr lähmend habe sich für die Entwicklung der Tierschutzvereine die wirtschaftliche Kerise ausgewirkt. Sämtlichen gemeldeten Fällen über Tierquälereien ist der Verband unnachsichtlich nachgegangen. Die Verdächtigungen über angebliche Tierquälereien in den Versuchsanstalten der I. G. Farben=Industrie, die seinerzeit sehr viel Aufsehen erregten, haben sich als nicht stichhaltig erwiesen. Eine unerwartet vorgenommene Besichtigung der Versuchsanstalten hat ergeben, daß der Gesundheitszustand, die Pflege und die Beköstigung der Tiere sogar ausgezeichnet ist.— Veterinär Dr. Benecke schilderte die Fortschritte der elektrischen Betäubung. Sanitätsrat Dr. Herz sprach über kritische Betrachtungen des Tierschutzes und seine verschiedenen Richtungen und der Staatskommissar für Natur= und Denkmalspflege für die Rheinprovinz über Wege und Ziele des Vogelschutzes. Von dem Verband der Deutschen Tierschutzvereine wurden in mehreren Antragen die Forderungeen gestellt, durchzusetzen, daß keine Vivesektion ohne vorherige ausreichende Betäubung mehr stattfindet, das Ausspielen von lebenden Tieren auf Kirmessen und ähnlichen Veranstaltungen sowie das Umherziehen von Tanzbären unterbunden wird. Zum Tagungsort 1933 wurde Essen bestimmt. Vertretertag der Landesversicherungsbeamten. Der Verband der Landesversicherungsbeamten Deutschlands hält in Münster hier seinen 13. Vertretertag ab, der am Freitag mit einer Sitzung des Vorstandes und Verbandsausschusses im Sitzungssaale der Landesversicherungsanstalt begann. Die Verbandlungen der Vertreter nahmen am folgenden Tage im Sitzungssaale des Provinziallandtages in Gestalt einer geschlossenen Beratung gegen 8½ Uhr ihren Anfang und zogen sich nach einer Mittagspause bis in den späten Nachmittag hin. Vor Beginn dieser Verhandlungen wurde der bisherige 1. Verbandsvorsitzende, Landesamtmann Mai(Kassel), zum Ehrenmitgliede gewählt. In dem Geschäftsberichte behandelte der Verbandsvorsitzende, Landesamtmann Herbold(Kassel), die Auswirkung der deutschen Wirtschaftskrise auf die Beamtenschaft. Ueber die Tätigkeit der Verbandsleitung in beamtenrechtlichen Angelegenheiten und Streitfällen berichtete Landesinspektor ngemann(Kassel). Der Vertretertag wandte sich in einer Entschließung gegen die beanstandeten Maßnahmen des Reichsversicherungsamtes. Von weitgehendem Interesse für die Allgemeinheit war ein Vortrag des 2. Vorsitzenden, LandessekreWingenroth(Berlin), der sich zunächst mit der katastrophalen Finanzlage der Invalidenversicherung beschäftigte, in die diese durch den auf die Wirtschaftskrise zurückzuführenden Rückgang der Beiträge gekommen sei. untersuchte er die verschiedenen, in der letzten Zeit aufgetauchten Pläne für eine Reform der Leistungen und der Verwaltung der Sozialversicherung und forderte, es müsse daran festgehalten werden, daß eine sachliche, von politischen Faktoren nicht beeinflußte Verwaltung am besten von politisch neutralen, fachlich grundlich geschulten Berufsbeamten geführt werde. Reichstreffen der Kolonialjugend. Vom 14. bis 16. Mai fand das 4. Reichstreffen der Deutschen Kolonial=Jugend statt. Die drei kolonialen Jugendorganisationen, der Bund Deutscher Kolonial=Jugend, das Deutsche Kolonial=Jugendkorps und der Deutsche Kolonialpfadfinderbund trafen sich in Ballenstedt, um durch die gemeinsame Tagung zum Ausdruck zu bringen, daß die Not der Zeit ihren Willen, fur den kolonialen Gedanken einzutreten, nicht zermürbt hat. Bei dem dem Festzuge am Pfingstsonntag vorausgehenden öffentlichen Festakt verlas ein Mitglied eines der drei Jugendbünde folgende Kundgebung: Die zu ihrem 4. Reichstreffen in Ballenstedt vereinigten kolonialen Jugendbünde Deutschlands bekunden feierlich, daß sie nicht gewillt sind, in alle Zukunft die Fesseln zu tragen, die das Versailler Diktat ihrer Freiheit auferlegt hat. Darum fordern sie von den Führern der heutigen Generation, daß sie um der Zukunft unserer deutschen Jugend willen die uns durch Verrat und Lüge entrissenen deutschen Lande wiedergewinnen, vor allem das deutsche Kolonialland in Uebersee damit dort ein neues, freies, deutsches Geschlecht heranwachsen kann in enger Verbundenheit mit der alten Heimat. Die Tagung verlief, von dem prächtigen Pfingstwetter begleitet, wie geplant und brachte den drei Bünden eine Heerschau über ihre Mitglieder und eine Erkenntnis ihrer eigenen Stärke. Der Bund Deutscher Kolonial=Jugend leate in seinem Bundesthing noch einmal die Richtlinien fur die weitere Arbeit fest. Deutsche Jungen und Nach Gottes heiligem Willen entschlief gestern abend 1 Uhr meine liebe Frau, unsere treusorgende Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Schwester, Schwägerin und Tante Anna geb. Juchmann nach langem, schwerem Leiden, mehrmals gestärkt durch den Empfang der hl. Sterbesakramente. Sie starb wohlvorbereitet durch einen christlich=frommen Lebenswandel im Alter von 71 Jahren. Um stille Teilnahme und ein andächtiges Gebet für die liebe Verstorbene bitten: Die trauernden Hinterbliebenen. Westtünnen, Hamm, Dortmund, Heessen, den 27. Mai 1932. Die Beerdigung findet Sonntag nachmittag 3,15 Uhr vom Sterbehause aus statt. Das feierliche Seelenamt ist Montag morgen 6,30 Uhr in der Filialkirche zu Westtünnen. Für die vielen Beweise herslicher Teilnahme und die Jahlreichen Kransspenden bei dem Heimgange unseres lieben Entschlafenen sagen wir hierdurch allen unsern innigsten Dank. Familie Samm(Westf.), den 28.(Dai 1932. Für die vielen Beweise herslicher Teilnahme beim Tode unseres lieben Sohnes und guten Bruders sagen wir allen unseren innigsten Dank. Familie Fritz Weller. Werl. den 27.(ai 1932. Billige prozessions=Kinderfahnen hergestellt aus prima Wollstoff oder Seidenstoff, mit und ohne Bilder, in verschiedenen Darstellungen, sortiert in weiß, blau, rot, gelb, mit Fransen garniert, komplett mit Querstab vergoldeten Sicheln und mit 120 cm langem, weißlackiertem Cragstock mit Goldspitze 3.60 2.90 2.35 1.80 Mark Dazu passende Schärpen 2.50 1.= Lilien Kusfährung, weik mit grünen Slähtern 3.20 2.40 2.00 1.50 1.10 0.90 Kopfkränze Karben und Bläten 1.50 1.30 1.20 1.00 0.80 0.70 0.60 0.50 zum Tragen Palme für sinder. 2.30, Körbchen mit u. ohne Henbel 1.00 0.85 0. 65 Reinhard Wilh. Thiemann Hamnn, Markt 15- Kilialen in Soest und Neheim Zur neuen Schulordnung für höhere und mitllere Schulen Durch den Ministerialerlaß vom 15. April 1932 gibt der preußische Kultusminister eine neue Schul. ordnung für die höheren und mittleren Schulen bekannt, die nach langjährigen Vorarbeiten nunmehr fertiggestellt worden ist. Diese Schulordnung wird nicht zwangsweise für ganz Preußen eingeführt, sondern es handelt sich um eine Musterschulordnung, so daß also durchaus die Möglichkeit besteht, daß die höheren und mittleren Schulen sich selbst eine andere Schulordnung geben oder aber die Musterschulordnung abändern, beides jedoch nur mit Genehmigung der Aufsichtsbehörden. Die neue Musterschulordnung bringt gewiß gegenüber den früheren Entwürfen einige Verbesserungen, die von katholischer Seite, vor allem von der Katholischen Schulorganisation, gewünscht worden waren. Aber sie erfüllt diese Wünsche nicht restlos. Es besteht daher die Notwendigkeit. daß unsere Freunde sich um den Erlaß der neuen Schulordnung in ihren Gemeinden bekümmern, also nicht einfach die staatliche Musterschulordnung einführen. Welche Abweichungen von der staatlichen Musterordnung rechtlich zulässig und sachlich geboten sind, muß einer näheren Darlegung vorbehalten bleiben. Auch bereitet— soweit wir unterrichtet sind— die Kath. Schulorganisation eine Musterschulordnung vor, die unseren weltanschaulichen Wünschen genügend Rechnung trägt. Unsere Freunde werden daher gut tun, wenn sie zunächst gegenüber den Versuchen, die neue staatliche Musterschulordnung in den kommunalen höheren und mittleren Schulen einzuführen, eine zurückhaltende Stellung einnehmen. deutsche Mädels, die sich dem Bunde anschließen wollen, werden gebeten, sich zu wenden an den Bund Deutscher Kolonial=Jugend Berlin W 35, Am Karlsbad 10, oder an den Gauführer für Niederrhein=Westfalen, Fachstudiendirektor Dr. Miksch in Münster, Cordestraße 68. Tagung der Westfälischen Krankenkassen. Der Verband Westfälischer Krankenkassen, der in Gelsenkirchen seinen Sitz hat und dem 159 Kassen angeschlossen sind, hielt in Coesfeld seine außerordentlich stark besuchte 18. Mitgliederversammlung unter dem Vorsitze von Koch(Bochum) ab. Nach den üblichen Begrüßungsansprachen wurde in die Tagesordnung eingetreten. Es erstattete zunächst Verbands=Geschäftsführer Hempel(Gelsenkirchen) den Geschäftsbericht, aus dem wir solgendes entnehmen: Die schlechten wirtschaftlichen Verhältnisse machten sich auch bei den westfälischen Krankenkassen bemerkbar derart, daß die Einnahmen gegenüber dem Vorjahre um 25% sanken gegenüber einer Ausgabenverringerung von 20 ¾. Eine erhebliche Steigerung der Verwaltungskosten sei auf die schwierige Beitreibung der Erwerbslosenversicherungsbeiträge zurückzuführen. Man könne gegenüber den Krankenkassen nicht den vielfach erhobenen Vorwurf anwenden, in Deutschland werde nicht sparsam genug gewirtschaftet. Der Etat habe durch die Steigerung der Ausgaben für Krankenhausbehandlung eine unerwartete Steigerung erfahren. Bisher hätten sich diese Kosten noch nicht senken lassen. Jahresbericht und Kassenrechnung wurden genehmigt und dem Vorstand Entlastung erteilt.— Einen breiten Raum der Verhandhandlungen nahm die Festsetzung des nächstjährigen Tagungsortes ein. Aus den zahlreich hierfür vorliegenden Anträgen aus Minden, Arnsberg, Lippspringe und Gelsenkirchen beschloß die Bersammlung als Vorort Bad Lippspringe. Anschließend behandelte Verbandsdirektor Schulte(Berlin) in ausführlicher Weise das Thema:„Aerzte und Krankenkassen“ und berücksichtigte dabei insbesondere das Verhältnis der Krankenkassen zu den Aerzten. Die Tagung klang abends in einem gemütlichen Zusammensein in den Räumen der Stadthalle aus. Chetredakteur: Dr. A. Reppert. Verantwortlich für Politik und Handelsreil: Dr. A. Rupperez für den lokalen Teil und das Feuilleron: Anton Strambowekis für Provinzielles und Sport: Paul Roeder: für den Schlußdienft: Hierm. Jolef Berges: für den gelchäftlichen Teil: Paul Seidel, fämelich in Hamm. Berliner Redaktion: Dr. Ernst Hätner, Berlin V. Leivzigerstraße raza; für den lokalen Teil Soeft: H. Biemkamp. Scelt: für den geschäftlichen Teil Soeft: W. Kemmermean, Soeft: für den lokalen und geschäftlichen Tell Neheim: W. Wsterkamp, Neheim; für den lokalen und gelchäftlichen Teil Warftein: Heinrich Iaker, Warsteinz für den lokalen und gelchäftlichen Tell Werne: lolef Bechthold. Werne. Druck and Verlag von Breer& Thiemann G. m. b. H., Hamm(Vestf.). Verlagsdirektion: Dr. H. Polonins. D n Damen-Srümdle a 00 T Waschkunstseide. 1.45 0.30 # Damen Pole Blusen 1 6b D Damen-Schlüpter 1 75 prima Qualität.... 1.10 Damen-Prinzebröcke A Il Charmeuse. m. hübsch Stickerei 1.10 Samm Gr. Weststraße 25 Aufklärung! Sie können als Caie die Qualität von versilberten Bestecken nicht beurteilen. Deshalb lassen Sie sich nicht von scheinbar„billigen“ Angeboten undekannter Firmen täuschen! Ich din Fachmann. berate Sie gern und kann für die von mir geführten Bestecke einstehen. Verlangen Sie Rataloge und Dreislisten. Hamm, am Markt 72 tell. Garnitur 100 Gr. Silberauflage 100. Rm. 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Das Gericht kam zu der Ueberzeugung, daß er sich im Sinne der Anklage schuldig gemacht hat und verurteilte ihn zu einer Geldstrafe von insgesamt 50 Mark. Ungewöhnlich frecher Betrüger. Vollständig auf die schiefene Ebene geraten ist der Schlosser Wilhelm B. aus Hamm. Er ist bereits 14mal wegen verschiedener Eigentumsdelikte vorbestraft, darunter auch mit Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte. Kaum war B. aus dem Gefängnis entlassen, als er in den letzten Monaten des Vorjahres mit neuen Betrügereien begann. Hierbei ging er mit unglaublicher Frechheit und Raffinesse vor. Er wurde schließlich doch erwischt und in das Untersuchungsgefängnis in Hamm eingeliefert. Hier verschluckie er einen Löffel und erzwang so, daß er nach der nötig gewordenen Operation in seine elterliche Wohnung entlassen wurde. B., der zu zwei Verhandlungen nicht erschienen war, wurde nunmehr polizeilich vorgeführt. Die Verhandlung ergab: Nach seiner Entlassung erfuhr der Angeklagte von seinem Bruder, daß ein Verein Sammlungen für notleidende Mitglieder veranstalte. Er ging zu den Ehefrauen einzelner Mitglieder und gab an, mit dem Einkassieren der Beträge betraut zu sein. In verschiedenen Fällen wurden ihm auch Gelder ausgehändigt, während andere vorsichtige Frauen nichts gaben. Einer Frau gab er für einen erhaltenen Betrag eine Quittung, die er mit einem falschen Namen unterzeichnete. Weiter beschwindelte er die Frauen, deren Männer auf einem hiesigen Werk beschäftigt sind. Er erzählte ihnen, auf dem Werk seinen billige Kohlen zu haben. Leider hatten die Männer gerade nicht genügend Geld bei sich, weshalb man ihm den geforderten Betrag aushändigen möchte. Dieser Trick glückte in einzelnen Fällen. Den raffiniertesten Schwindel ersann B., als er das hiesige Wohlfahrtsamt betrog. Telephonisch teilte er diesem namens des Arbeitsamtes mit, man würde einen Mann hinsenden, dem eine Unterstützung ausgezahlt werden könne. Die Unterstützung wurde auch bezahlt. Genau wie das erstemal gelang es B., nochmals einen weiteren zu erhalten. Beim dritten Anruf jedoch schöpfte das Wohlfahrtsamt Verdacht und der„Angestellte des Arbeitsamtes“ konnte ermittelt werden. Der Angeklagte gab die Taten zu und sagte, daß der angerichtete Schaden bereits ersetzt sei. Hierzu stellte das Gericht fest, daß nicht er, sondern sein alter Vater das erschwindelte Geld zurückgegeben hat. Das Urteil lautete gegen B. wegen teils vollendeten, teils versuchten fortgesetzten Betruges, in einem Falle in Tateinheit mit Urkundenfälschung, auf eine Gesamtgefängnisstrafe von neun Monaten. Der Angeklagte nahm das Urteil an. Unvorsichtiger Autolenker. Im Januar dieses Jahres wurde auf der Robertstraße zu Wiescherhöfen das 3jährige Söhnchen Heinz des Bergmanns Wörmann von einem Personenkraftwagen angefahren und erheblich verletzt. Nunmehr hatte sich der Lenker des Kraftwagens, der Kraftwagenführer Josef B. aus Dortmund, wegen fahrlässiger Körperverletzung zu verantworten. Die Beweisaufnahme ergab: B. bog mit seinem Kraftwagen aus der Steinstraße in die Robertstraße ein. Vor ihm, in einer Entfernung von 50 bis 60 Metern, spielten mehrere kleine Kinder. Der Angeklagte gab Signal, das auch anscheinend von den Kindern gehört worden ist. Dann fuhr der Kraftwagen mit erheblicher Geschwindigkeit weiter. Der kleine Heinz Wörmann versuchte im letzten Augenblick, nochmals vor dem Personenwagen herzulaufen. Dies gelang ihm nicht, er wurde von dem linken Kotflügel erfaßt und zu Boden geschleudert. Mit einer klaffenden Wunde am Kopf und einem Schlüsselbeinbruch blieb er auf dem Straßenpflaster liegen. Die Zeugen erklärten einstimmig, daß der Angeklagte zu schnell gefahren sei. Auch das Gericht kam zu dieser Ueberzeugung und verurteilte B. wegen fahrlässiger Körperverletzung zu einer Geldstrafe von 30 Mark. In der Urteilsbegründung sagte es, daß spielende Kinder für jeden Autolenker eine große Gefahr bedeuten. Hier sei äußerste Vorsicht am Platze, die der Angeklagte nicht beobachtet habe. 88. ss. Pelkum, 26. Mai. Pech hatte ein Schüler aus Hamm, der mit einem Freunde eine Radtour ins Sauerland machen wollte. Auf den„Alpen“ verlor er aus seiner Tasche die Geldbörse und Ausweispapiere. Er bemerkte den Verlust beim Gehöft Senger, kehrte sofort um, fand aber sein verlorenes Eigentum nicht wieder. Da es sich um einen armen Schüler handelt, für den das Verlieren auch des kleinen Betrages einen empfindlichen Verlust bedeutet, wird der ehrliche Finder gebeten, das Fundgut zurückzuerstatten. ss. Pelkum. 27. Mai. Unfall auf gestohlenem Motorrad. Wir meldeten vor einigen Tagen, daß ein Motorradfahrer mit seinem Kraftrad gegen einen Bordstein fauste, wobei er und eine auf dem Sozius mitfahrende 13jährige Schülerin derart verletzt wurden, daß sie mit einem Auto in ihre elterliche Wohnung geschafft werden mußten. Das Motorrad ließen sie an der Unfallstelle liegen. Die polizeilichen Ermittlungen ergaben, daß es sich bei dem Motorrad um das Kraftrad handelt, das in Heil einem Reisenden gestohlen wurde. ss. Altenbögge, 27. Mai. Kaninchendiebstahl. Dem Maurer Sch., Dorf 121, wurden aus dem hinter dem Wohnhaus stehenden unverschlossenen Kaninchenstall vier graue Kaninchen gestohlen. o. Altenbögge, 27. Mai. Taubensport. Die Reisevereinigung„Zentral" Altenbögge=Bönen veranstaltete gemeinsam mit der Reisevereinigung„Haarstrang“ Unna den ersten Wettflug bis zu drei Klassen ab Oebisfelde. Aufgelassen wurden die Tauben um 5,10 Uhr, Ankunft der ersten Taube 9,32 Uhr mit einer Fluggeschwindigkeit von 932,2 Metern in der Minute. Den ersten und zweiten Preis errang Vogel vom Verein„Ohne Furcht“ Werwe; 3. Schütte=Hangebrauck vom Verein„Auf dem Dreieck" Altenbögge; 4. Schulte vom Verein„Wiedersehen“ Heeren; 5. Rathey vom Verein„Wiedersehen“ Heeren; 6. Drücke vom Verein„Gut Flug“ Altenbögge: 7. Schmidt vom Aus Westdeutschland Tod durch Hufschlag vo. Dortmund. 26. Mai. Heule morgen kurz vor 8 Uhr führte ein Knecht der Pferdegroßhandlung Gebrüder Schubert, Leibnizstraße 11. ein Pferd zum Beschlagen in die eigene Schmiede. Das Pferd wurde, als es beschlagen wurde, unruhig. schlug heftig aus und traf den Knecht durch einen Hufschlag derart an den kopf, daßer sofort tol zu Boden fiel. Der Schmied wurde ebenfalls getroffen, aber nicht neunenswert verletzt. Der durch den Hufschlag zu Tode gekommene Knecht war 32 Jahre alt, Familienvater und wohnte im Stadtteil Wambei. Eine weibliche Leiche gesunden. * Dortmund, 27. Mai. Gestern nachmittag 17,15 Uhr wurde in den Romberg= schen Waldungen in der Nähe des Gutes Reichsmark in Dortmund=Höchsten von zwei Holzsammlern im Walde eine Frauenleiche verscharrt auigefunden. Es waren nur die Zehen und an einer Stelle etwas von den Fingerspitzen zu sehen. Die Leiche war mit Erde und mit Tannennadeln dicht bedeckt. Die lag mit dem Gesicht zum Boden und war schon reichlich in Verwesung übergegangen. Das Alter der Toten wird zwischen 20 und 40 Jahren geschätzt. Esliegtossensichtlich ein Verbrechen vor. Die Mordkommission war sofort zur Stelle. Die Leiche wurde zum Hauptfriedhof gebracht. Der Wald wurde noch durchsucht. es konnte aber nichts Verdächtiges gesunden werden. * w. Dortmund, 27. Mai. Tödlicher Betriebsunfall. Der Bergmann Heinrich Greifenhagen aus Lütgendortmund befand sich im unterirdischen Betriebe der Schachtanlage„Zollern II“ auf dem Korb eines Aufbruches. Plötzlich gingen drei Förderwagen von oben in den Aufbruch und stürzten auf den Korb, der durch die Wucht eingedrückt wurde. Greifenhagen trug dabei so schwere Kopfverletzungen davon, daß der Tod augenblicklich eintrat.— Im Keller sich aufgehängt. Ein im Osten der Stadt wohnender Gastwirt machte im Keller seines Hauses durch Erhängen dem Leben ein Ende. Er wurde später von seiner Frau tot aufgesunden. Das Motiv des Selbstmordes ist noch unbekannt. * Hohenlimburg, 27. Mai. Den schweren Verletzungen erlegen. Die am Sonntag durch ein Autounglück schwer verletzte Frau Wilh. Meyer aus Hohenlimburg, Hardtstraße 36, ist im Schwerter Marien= hospital an ihren schweren Verletzungen gestorben. Ihr fünfjähriges Kind, das einen Knochenbruch davontrug, ist auf dem Wege der Besserung. Dagegen ist der Zustand der ebenfalls verunglückten Frau Rasche aus Schwerte=Ost noch ernst. Todessturz aus dem 5. Stockwerk * Bielefeld, 27. Mai. Aus dem Fenster einer im fünften Stockwerk gelegenen Wohnung an der Ulmenstraße stürzte eine Frau aus Eilshausen, die bei der Mutter zu Besuch war. Die Frau schlug auf das Dach eines einstöckigen Hauses auf und blieb hier mit einem Wirbelsäulenbruch liegen. Der Tod trat sogleich ein. Ein hinzugerufener Arzt stellte nachher noch einen schweren Schädelbruch fest Beim Rettungsversuch mit der Schwester ertrunken. * Bielefeld. 27. Mai. Die hier wohnende Verkäuferin Hildegard Schreyer. war zu ihrem Bruder nach Magdeburg gefahren. Beim Baden in der Elbe versank sie plötzlich. Ihr Bruder, der Lokomotivführer Karl Schreyer, sprang ihr gleich nach. Er vermochte aber seine Schwester nicht mehr zu retten, versank vielmehr mit ihr in den Fluten. Bei den Anstrengungen hatte er anscheinend einen Herzschlag erlitten. Leichenfunde. Bochum. Im Kohleppelsteich fand man die Leiche eines Mannes auf. Es handelt sich um einen vor einigen Tagen beim Baden ertrunkenen Arbeiter aus dem Stadtteil Harpen. Herne. Aus dem Rhein=Herne=Kanal barg man nahe bei der Brücke an der Strünkeder Straße die Leiche einer Frau. Nach den polizeilichen Ermittelungen handelt es sich bei der Toten um die 29jährige Ehefrau G. aus Herne, die seit einigen Tagen als vermißt gemeldet war. Vor ihrem Verschwinden hatte Frau G. Selbstmordabsichten geäußert, sodaß es wahrscheinlich ist, daß sie Selbstmord verübt hat. Ibbenbüren. Aus dem Tortmund=Ems=Kanal barg man die Leiche eines 15jährigen Jungen aus Telgte, der in Saerbeck bedienstet war. Anscheinend ist er ein Opfer des wilden Badens geworden. Verein„Heimatliebe“ Altenbögge; 8. Oelmann vom Verein „Spitzenflieger“, Altenbögge: 9. Hangebrauck vom Verein „Heimkehr“ Bönen; 10. Braun vom Verein„Heimatliebe" Altenbögge. Beckum Delegiertentagung des kath Arbeiter= und Knappenvereins. * Beckum, 27. Mai. Wie bereits mitgeteilt, findet am Sonntag, den 29. Mai, 15 Uhr im kath. Vereinshaus zu Neubeckum der Frühjahrsdelegiertentag des Bezirksverbandes Beckum des Kath. Arbeiter= und Knappenvereins statt. Um vollzähliges Erscheinen wird gebeten. Alle Vereine des Bezirkes müssen vertreten sein. * * Beckum, 27. Mai. Von der Schule. Für Frl. Lehrerin Heidstumman wurde am System II der katholischen Volksschulen in Beckum Frl. Husemann aus Münster eine Hilfslehrerstelle zugewiesen. * Beckum, 27. Mai. Staatliche Anerkennung für Feuerwehrmitglieder. Der preußische Minister des Innern hat an folgende Feuerwehrmitglieder das Erinnerungszeichen für Verdienste um das Feuerlöschwesen verliehen: Landkreis Beckum: Beckum: Joseph Goldstein, Heinr. Linkamp; Möhler: Franz Menninghaus, Franz Pietig sen., Bernh. Hülstedde, Hermann Knepper, Lorenz Holthöfer, Bernhard Linnemann, Herm. Rottkord, Adolf Rottkord, Franz Pietig jun., Wilh. Wiesrecker, Heinr. Rickmann, Jos. Hessenschnieder, Jos. Pietig: Stromberg: Franz Niermann, I. Loe, Clemens Paul, Louis Griesediek, August Dühlmann, Wilh. Mense, August Hartwig, Heinr. Stanlein, Louis Güthues, Bernhard Niermann, Clemens Meintrup, Franz Terholsen, Alex Liekenbrock, Hubert Krumtünger, Theodor Krumtünger, Bernhard Rammert, August Griesediek, David Silberberg, Bernhard Neitemeier; Wadersloh: Ludwig Silberberg: Diestedde: Gerhard Ringbeck: Ennigerlon: Heinr. Feldmeier. a. Beckum, 27. Mai. Christlicher Fabrikarbeiter. und Transportarbeiterverband. Im Paulushaus fand eine Verwaltungsstellenkonferenz für den Bezirk Hamm, Beckum, Geseke und Paderborn statt. Am Nachmittag wurde eine Versammlung abgehalten. Gauleiter Werlich(Hamm) hielt ein Referat über Rechts= und Tariffragen. Er wies darauf hin, daß in diesem Jahre die Verhandlungen über den Bezirksmanteltarif ohne Schwierigkeiten beendet worden seien. Früher hätten die Gewerk. schaften die Außenseiterwerke begünstigt, da sie höhere Löhne gezahlt hätten. Das käme heute meistens nicht mehr in Frage. Gewerkschaftssekretär Weyer(Dortmund) sprach über die politische Lage. Die Konzernwirtschaft habe alles kollektiviert, wir müßten jetzt zu neuen Wirtschaftsformen kommen. Wir ständen vor dem Sturz des kapitalistisch=liberalen Wirtschaftssystems. Dann betonte er besonders das Ziel der christlichen Gewerkschaften: Die wirtschaftliche Macht der Gewerkschaften zu erhalten. Deshalb müsse auch der letzte Erwerbslose organisiert werden. Blank (Dortmund) forderte in seinem Referat den felsenfesten Glauben an den Sieg der Idee der christlichen Gewerkschaftsbewegung. An jedem Dienstag des Monats wird Blank eine Rechtsschutzsprechstunde in Beckum für die Mit, glieder abhalten. Die erste Sprechstunde ist am 31. Mai. * Beckum, 27. Mai. Lieder= und Konzertabend des Kath. Gesellenvereins. Am Sonntagabend veranstaltete der Kath. Gesellenverein Beckum im Kolpinghause einen Lieder= und Konzertabend. Es wirkten mit das Streichorchester des Brudervereins in Altlünen unter Leitung von Richard Lier und die Gesangabteilung und das Doppelquartett des Gesellenvereins Beckum unter Leitung von Lehrer Drees. Bei dieser Veranstaltung, die sehr gut besucht war, trat die Gesangabteilung der Beckumer Gesellen zum erstenmal seit ihrem Bestehen vor die Oeffentlichkeit; sicher ein Wagnis, da sie erst seit einem Jahr besteht. Im allgemeinen dürfte sie aber die Probe gut bestanden haben. Lehrer Drees, der mit vieler Mühe und Liebe die Gesangabteilung neugegründet hatte, konnte für sich und seine Sänger, die mit Begeisterung bei der Sache waren, viel Beifall ernten. Ebenso das Altlünener Streichorchester, dessen volkstümlichen Vorträge vom Publikum begeistert ausgenommen wurden. Das Programm war lustig und heiter. Es gab Tanzliedchen, Rhein= und Weinlieder usw. Man will sich auch fernerhin besonders der Pflege des Volksliedes widmen. * Herzfeld, 27. Mai. Abbruch der alten Rektoratschule in Hovestadt. Da man beabsichtigt, schon in den nächsten Wochen mit dem Kirchenneubau zu beginnen, wurde das noch auf dem Kirchengrundstück stehende Gebäude, die alte Rektoratschule von HovestadtHerzfeld, abgebrochen. Diese Rektoratschule wurde um das Jahr 1872 unter dem damaligen Rektor Kleffner gegründet und fand guten Besuch. Viele unserer Altakademiker erhielten auf dieser Schule ihre erste Vorbildung. Später ging die Schule ein, sie wurde dann um 1900 nach Herzfeld verlegt. Das alte Gebäude wurde vor einiger Zeit vom Photographen Franz Dreyer käuflich erworben. Stadt Ahlen k. Ahlen, 27. Mai. Kündigung. Die Gewerkschaft Westfalen 1/2 sieht sich gezwungen, infolge dauernden Absatzmangels 49 Belegschaftsmitgileder(40 im Untertagebetrieb und 9 im Tagebetrieb) am 1. Juni zum 15. Juni zu kündigen. k. Ahlen, 27. Mai. Aus der Josephs= gemeinde. Am Sonntag, 29. Mai, wird in der St. Josephsgemeinde die Fronleichnamsprozession abgehalten. Die Ordnung der Lieder und Gebete ist auf dem Handzettel angegeben. Die Musik wird jedesmal kurz den Ton des Liedes angeben. Die Straßen, durch welche die Prozession zieht, mögen die Gläubigen schön schmücken.— Jugendverein. Neue Mitglieder werden am Sonntag aufgenommen. Treffpunkt 14 Uhr am Schwesternhaus. Abmarsch nach Butterschlot. Abends in der Andacht ist die feierliche Aufnahme, zu der die Eltern und Geschwister herzlich eingeladen sind.— Mütterverein. Dienstag 16 Uhr Vorstandssitzung. * Ahlen, 27. Mai. Milchtemperatur. Die Polizeiverwaltung teilt mit: Bei einer am 21. d. Mts. vorgenommenen Revision der Milchhändler wurde auch die Temperatur der mitgeführten Milchmengen gemessen. Hierbei wurden Temperaturen bis zu 18° festgestellt. Es wird darauf hingewiesen, daß nach§ 9 der Preuß. Verordnung zur Durchführung des Milchgesetzes vom 16. 12. 1931(Gesetzessammlung S. 260) pasteurisierte Milch bis zur Abgabe an den Verbraucher keine höhere Temperatur als 15 aufweisen darf. Das gleiche gilt für rohe Milch, sofern sie nicht innerhalb 5 Stunden nach der Gewinnung an den Verbraucher abgegeben wird. Zwecks Vermeidung von Weiterungen wird daher den Milchhändlern empfohlen, in Zukunft für eine bestimmungsgemäße Temperatur der Milch Sorge zu tragen. O Ahlen, 27. Mai. Aktivität der christlichen Arbeiterschaft. Der christliche Metallarbeiterverband hielt am Sonntagmorgen im Kettelerhaus eine wichtige Versammlung ab. Es wurde bekanntgegeben, daß rund eine Viertelmillion Mark in den letzten Jahren im Kreise Beckum an bedürftige Mitglieder zur Auszahlung gebracht worden sind. In diesem Jahre nahmen 550 Mitglieder die Rechtsschutzeinrichtung in Anspruch. Rund 600 Arbeitern und Familien konnte durch die Wahlfahrtseinrichtung geholfen werden. In mehr als 180 Versammlungen wurden zu den Staats-, Nations= und Kulturfragen und zu den verschiedenen Arbeiterfragen Stellung genommen. ss. Ahlen, 27. Mai. Das 90. Lebensjahr vollendet am 28. Mai in geistiger und körperlicher Frische der Rentner Peter Potthoff, Potthoffstraße 6. 25 Jahre Berufsschule Ahlen ss. Ahlen, 27. Mai. Das Jahr 1932 bedeutet für die Berufsschule Ahlen ein Jubiläumsjahr, kann sie doch auf ihr 25jähriges Bestehen zurückblicken. Im Jahre 1906 gelang es dem Regierungspräsidenten von Gescher von der Regierung Münster, der zu einer Sitzung des Stadtparlaments persönlich erschienen war, dieses von der Notwendigkeit der Errichtung einer gewerblichen und kaufmännischen Berufsschule zu überzeugen. Nach dem Beschluß, eine obligatorische gewerbliche und kaufmännische Fortbildungsschule zu Ostern 1907 einzurichten, nahmen die erforderlichen Arbeiten einen sehr schnellen Fortschritt. Bereits am 25. April 1907 konnte die Feier der Errichtung in den Räumen der Nordenschule stattfinden. 50 gewerbliche und 12 kaufmännische Schüler wurden aufgenommen, die somit ihre Notwendigkeit sofort unter Beweis stellte. Bereits im Juni des Gründungsjahres hatte die Schule zwei Klassen mit 57 Schülern und drei nebenamtlichen Lehrkräften. Von Seiten der Stadt und der Regierung wurde alles getan, um den Lehrern der Berufsschule die nötigen fachlichen Kenntnisse zu vermitteln. Durch den Tod des Leiters der Schule, Rektor Holz, im Jahre 1908 erlitt die neue Einrichtung einen empfindlichen Verlust. Nachfolger wurde erst am 1. April 1909 Rektor Gilhaus, der noch heute die Berufsschule leitet. Unter seiner Leitung nahm sie einen bedeutenden Aufschwung. Zu Beginn des Krieges besuchten bereits 162 Schüler die Berufsschule. Durch den Krieg trat nicht nur ein Stillstand in der Entwicklung ein, sondern die Schule ging auf den Stand der Jahre 1908/09 zurück. Ein Aufschwung war erst wieder zu verzeichnen, als im Jahr 1919 durch die Demobilmachungsorder die Berufsschulpflicht auf alle gewerblich tätigen Jugendlichen bis zum 18. Lebensjahr festgesetzt wurde. Die Zahl der Schüler und Klassen stieg von Jahr zu Jahr und wuchs im Jahre 1923, dem Jahre der Inflation, auf 640 bzw. 22 an. In diesem Jahre wurde auch eine hauptamtliche Leitung der Schule durch die Ernennung des Rektors Gilhaus zum Direktor geschaffen. Den Bedürfnissen entsprechend, erhielt die Schule nach und nach hauptamtliche Lehrkräfte. Die Schüler= und Klassenzahl war im Jahre 1928 auf 900 bzw. 36 angewachsen. In dieser Zeit machte sich die räumliche Beschränkung äußerst unangenehm bemerkbar. Unhaltbare Zustände traten ein, weil die Berufsschule in vier Volksschulen, im Realgymnasium und im Saale des katholischen Gesellenhauses verteilt untergebracht werden mußte. Nach Ueberwindung großer Schwierigkeiten wurde mit Unterstützung der Regierung das im Rohbau fertiggestellte und noch nicht in Benutzung genommene Steinhoffsche Fabrikgebäude an der Beckumer Straße käuflich erworben(1928) und als neues Berufsschulgebäude umgebaut. Neben der Berufsschule war seit Ostern des Jahres 1926 die Handelsschule für Knaben entstanden, die 1928 endgültig auf den städtischen Etat übernommen wurde. Auch sie fand als Städtische Handelsschule Aufnahme in diesem neuen Gebäude. Die Zahl der Berufsschüler betrug 1928: 848, die von acht Lehrpersonen unterrichtet wurden. Bis zum 1. Juni des Jahres 1931 ist die Zahl der Schüler auf 636 zurückgegangen, während die Zahl der Lehrkräfte auf zehn gestiegen ist. Auf der Handelsschule, die inzwischen der Berufsschule angegliedert ist, befinden sich zur Zeit 26 Schüler, die Unterricht von zwei Lehrpersonen erhalten. Die Schülerhöchstzahl dieser Schule wurde im Jahre 1929 mit 74 erreicht. Die Haushaltungsschule, die ebenfalls der Berufsschule angegliedert worden ist, zählt augenblicklich 22 Schülerinnen und zwei Lehrerinnen — Seinen 70. Geburtstag kann der Schreiner Heinrich Nienaber, Nordenmauer 27, begehen. Den Altersjubilaren unsern besten Glückwunsch! + Ahlen, 27. Mai. Apothekendienst. Bis einschließlich 3. Juni versieht den Sonntags= und Nachtdienst die Sternapotheke Merkel, Rottmannstraße.— Der Musikverein Harmonie hält morgen 11,30 Uhr bei Northoff eine außerordentliche Mitgliederversammlung ab.— Militärkonzert. Sonntag 16 Uhr konzertiert das 15. Reiterregiment Münster unter Leitung von O. Keune in den Gartenanlagen des Schützenhofes von Fr. Krämer. Eintritt 50 und 75 Pfennig. k. Ahlen, 27. Mai. Totenglocke. Die Beerdigung des verunglückten Steigers Hermann Pehler findet Samstag 8,15 Uhr vom Trauerhaus Stapelstraße aus statt. Um 8,30 Uhr ist die Seelenmesse in der Josefskirche, von da aus die Beerdigung.— Feierschicht. Für Samstag hat die Zeche Westfalen für alle drei Schichten eine Feierschicht eingelegt. * Ahlen, 27. Mai. Aus den katholischen Vereinen. Jungfrauenkongregation Alte Pfarre: Sonntag sofort nach dem Hochamt im Jugendheim Versammlung. — Jungland: Sonntag 20 Uhr bei Northoff gemütlicher Abend. Ein auswärtiger Führer des Jungland wird einen Vortrag halten über Ziele und Zweck der Bewegung. o. Ahlen, 26. Mai. Festgenommen wurde der Arbeiter A. M., weil er überführt worden ist, gemeinsam mit dem Rathenaustraße wohnhaften Bergmann W. D. in der Nacht zum 14. Mai einen Einbruch in das Geschäft des Elektromeisters S. ausgeführt zu haben. Die Ermittelungen der Polizei ergaben, daß die beiden Täter gemeinsam die Schaufensterscheibe eingetreten und einen ausgestellten Lautsprecher entwendet haben Der Lautsprecher konnte bei dem Haupttäter D. der flüchtig ist, beschlagnahmt werden Künstliche Augen werden demnächst in Hamm(Westf.) durch die Firma I. Ad. Müller Söhne. Wiesbaden, in Anwesenheit der Patienten nach der Natui angefertigt und eingepaßt.(Siehe Inserat!) Schwindel mit versilberten Bestecken. Unbekannte Verjand= und Abzahlungsgeschäfte bieten immer wieder in Zeitungsanzeigen und durch den Hausierhandel „versilberte Bestecke“ an. 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Beim Abendsportfest am Samstag in Lüdenicheid uind Jonath, Borchmeyer, Hoffmeister un Vogelin vertreten. Im Schwimmsport rannien das Austreten der deut'chen Wasserdall=Natonalsieben im Westen an erster Stelle. Am La stag ist im Barmer Bad Mahlersbeck eine westdeutche Mannsch-st Gegner der National=Vertreiung, und am folgenden Tag sp.elen die gleichen Mannschaften in Bocholi gegeneinander Rudersport: Die Mulheimer Frühjahreregata auf dem Haf'n kanal ist mit Ausnahme von Mainz=Kastell und ARV. Westsalen Trünster von der ersten westdeutschen Klasse beichickt In Berlin Grünau wird die Frühjahrsregatta in ganz großer Besetzung eusgefahren. Im Boxspokt konzentiert man sich auf den am Lamsteg in 4 üssel stattindenden Kampf um die SchweigewichtsCurop meinerschaft zwischen Heen Müller und Lier#e Charles. Radsport: In Köln startei die di#tsche Navienalwannschaft. Motorsport: ATAC=Erselrennen. Caracciola auf Alfa. Chiron auf Bugatti. von Brarchtisch auf Mercedes. Hans Siuck cuf Mercedes. Dreyfus am Bugatti, Bauhofer auf DKW, Runich auf RU. Sonus auf BMW, Wnkler auf TKW, Pätzol auf Gunbeam sind die prominentesten Teilnehmer Pferdesport: Trabrennen meldet Gelsenkiichen. Jußbalt Westfalen meldel... Borussia Ju'da weilt in Bielefeld. Im Westkalen==Bezirk sieht man dem Lusammentzoien zwischen BfB. Bieleseld und Borusilo Juldo mi nicht geringer Spann: a ensgegen. Union Gelsenkirchen trit zweimal auf den Plan, und zwar am Sameteg in Zoest und am Tage darauf in Lippstadt gegen Tert#nia Siminia Bielefeld hat EfL. L inodrüg zum Gegner, derweil die Hammer Spiel=Vere:nigung mit Viktoria Reckiinabausen die Klingen kreuzt. Am Wochenende wartet 8C. 08 Münster noch mit einm guten Programm auf, da er den Berg Mark=Meister, Schwarz= Weiß Barmen, verpflichtet hat. Schiedsrichtervereinigung Hamm. Heute abend 8.30 Uhr Vollversammlung im Lokale Hülsmann, Wilhelmstraße. Unbedingtes Erscheinen ist Pflicht. B. Polizei SVeegen E S 05 Famm Sonnabend um 18.30 Uhr stehen sich im Jahnstadion die ersten Mannschaften genannter Vereine im Meisterschafte r#el gegenüber. Bither gelang es den Südenern nicht, der Polizei ein: Nederlace beizubringen, alle ausgetrogenen Spiele ginden verleren oder endeten unentschieen. Die Spielstärke der beiden Pariner kann man als ausgeglichen ansprechen.— Vorher um 17 Uhr spielen die 2. Mannschaften beider Vereine. Spiel und Sport 05 Hamm. Die Sp'ener absolvierten am Sametag und Sonntag zwei Meisterschaftsspiele. Wöhrend sie heue abend um 6.80 Uhr Gast im Polizeisportverein sind, fahren sie am morgigen Conntag zum S/R Soest. Ebenfalls weilt die 1. Alte Herren und die Jugend in Soeft. Hochbe'rieb bei den Schwarzcelben Conntag herrscht auf dem Platze des BV 09 Hamm Hochdetried. Die Alten Herren deginnen um 8.30 Uhr gegen Hölzken den Reigen. Um 3.30 Uhr steigt dann das Treisen der 1. Elf des BV 09 Hamm— Tus Lohauserholz. Die Spielstärke des Gastes ist reichlich bekannt. Da sich nun endlich der Eturm der 09er gefunden hat, wird es b'stimnt zu einem ipannenden Treffen kommen. Anschließend 5 Uhr BB 09 Reseive— Westf. Ahlen Reserve. 6,30 Uhr BV 09 2. E.f— Westf. Ahlen 2. Mannschaft. BIR Heessen— Spielv. Bockum=Hövel. Zum letzten Meisterschaftsspel empfangen die Leessener Gäste aus Bockum=Hövel. Durch Rückkehr alter Spieler ist Bockum=Hevel heute ein nicht zu unterschätzender Gegner. Beginn 3.30 lhr. Um 1 Uhr treffen sich die 2. Mannschaften. Die la Igd. spielt um 12 Uhr gegen SpV Werries, während die 2a Igd. um 11 Uhr ihre Kräfte mit ViR Berge mißt. Sonnabend haben die 1. und 2. Schüler die Mannschaften der HSB zu Gast. Firmenspiel Sporkn. Blumroth— Zeche de Wendel. ui dem Samstag nachmittag 6 Uhr auf Tannenbergplatz. Res. ist Gast bei der gleichen der HSs Hamm. Desgleichen die 2. M. Die 3. Eli empfängt die 3. M. von Lünen=Herstmar. 3V Lüchtringen 1.— 8B Polizei Holzminden 2:4. Die Gästeelf zeigte nicht das erwartete Spiel. Unsere Bewegungs p.cter waren dem starken Gegner in etwa gewachsen. H#ckeu Hockepihteilung der Hammer SpBa. Bei der Angabe der Reultate von den am Sonntag stattgefundenen Sp.elen gegen Bfr Münster ist ein Fehler unterlausen. Es muß heißen: 1. M. 2:2; 2. M. 4•0 für HSV. Handbal Zwei Spiele des BB 09 Kamm B3 09 Hamm— Westsalig Ahlen. Heute, Sonnab#nd, um 7 Uhr stehen sich auf dem Stortplotz am Nordendamm obige Gegner gegenüber. Die Westfalen aus Ahlen, kenen die alte Mannschaft aus den Meisterschaftsspielen wieder zur Verjügung steht, ereten in stärkster Aufstei ung an. Da die 09er nun unbedingt Revanche für die letzte 4##2=Niederlage nehmen wollen, ist ein schönes Spiel zu erwarten. BV 09 Hamm— Tus Lohauserholz. Mit einem weteren Sviele warten die 09er am Sonntag nachmittag um 1,30 Uhr auf. Die Tus=Mannen werden sich energisch zur Wehr setzen. SpSp 05 Hamm— Eintracht Ostwennemar. Conntag um 12 Uhr empfangen die Sücener die spielstarte Eli des Turnvereins Einnacht Lstw. nnemar. Vorhei spielen die Reserven beider Vereine. Die Jugend ist Gast bei Eintracht Ostwennemar. Anwurf 2,30 Uhr. BfA komb.— Wasse reund. Ahlen. Die BsK-Mannschaft setzt sich aus Spielern der ersten Eli und der Reserve zusammen. Anwurf 11 Uhr auf dem BfK=Platz bei Lispmann. Hammer SpBg— Wests. Ahlen 6:0. Die HSS stellte eine kombinierte Mannschaft, die Ahlener Elj trat ebenfalls mu Ersatz an. Im Feir p##t waren sich Mannschaften ebendürtig, ras bessere Wurivermigen entschied jedoch den Kampf für die Rotblusen Hammer SpVg.— Wests. Hamm. Auf der HSB=Kampfbahn treffen sich die Reservemannsch, dei H23 und die erste Elf des TV. Westfalia Homm. Beginn 11 Uhr. Vorher 2. Elf Westialig gegen Lehrmann chaft H8B. Auswahlspiel in Werries Hamm-Stadt gegen Hamm-Land. Auf dem Gelände des SVW 1911 Werries wird am Sonntag auf Veranlassung des Gaues Hamm ein Auswahlspiel ausgetragen, in dem sich die 11 Hamm=Stadt und Hamm=Land einschließlich der Ahlen, Oelde usw. gegenüberstehen. Mit diesem Treffen Die DT=Werbestaffel in Hamm Keue 18 Uhr Wie bereits mitgeteilt, kommt heute der traditionelle Staffellauf„Rund um Hamm“ der Hammer Turnvereine zur Durchführung. Der Start ist pünktlich um 18 Uhr am Eingang zum Ostring(Oststraße, Lespora) Die Laufstrecke führt durch den Ostring— Südring— Westring— Nordring— Uferstraße und endet auf dem Sportplatz des TSV. am Jahnstadion(nicht wie irrtümlich ang. geben im Jahnstadion). Jede Mannschaft bestiht aus 15 Läufern In der A=Klasse starten: Tus. 39 Hamm, Tvg. 1877 Hamm, Westfalia Hamm und Germania Mark In der B=Klasse laufen Reichsbahn Tus. Hamm, Berge 09, Tog. 1877 Hamm 2 M. und Westfalia Hamm 2. M. Die Jugendklasse sieht Tus. 59 Hamm, Tog 1877 Hamm und Westfalia Hamm am Start. Der erste Sieger der A. und B=Klasse wird jeweils mit einer schmuckvollen Plakette aus. gezeichnet werden.— Eine besondere Note erhält der Staffellauf durch den anschließenden Handbellkampf Hammer OT.-Stadlmannschaft—. Gaumannschaft Lippe. Die Mannschaften spielen in folgender Aufstellung: Stadtmannschaft: Maschinske(Germ. Mari); Röller (Germ. Mark), Wilmes Tvg. 77 Hamm); Moll(Tus 59 Hamm). Koch(TuS. 59 Hamm), P Fischer(Westfalia Hamm), Rampaß(77), Ludewig(West falia), Lütgert(59), Isenbeck 59) Gaumannschaft Lippe: Schweppe(Schötmar), Bartel (Lemgo), Freiberger(Detmold 1860), Ertel„(Kopgiggei Detmold), Wattenberg(Lemgo): König(Lemgo), Lübkemann(Detmold 1800), Selse(Lage): Düsterwald(Detwgld 1860), Börner(Detmold 1860); Wöhning(Detmold 1860). Germania Mark— DT. Wiescherhöfen. Sonntag 11 Uhr in Mark. Vor dem Haupttreffen spielen die Reserven. Tus. Heessen— TV. Berge 09. Die neugegründete Mannschift des Tus Heessen trägt am Sonntagmorgen um 10 Uhr ihr erstes Spiel aus. Tus. Eintracht Overberge 2. M.— Tog. 1877 Hamm 2. M. Anwurf 2 Uhr. Tus. Eintracht Overberge Igd.— Tog. 1877 Hamm Jgd. Anwurf 3 Uhr. TuS. Pelkum 2. M.— TB. Werne 2. M. Anwurf 14½ Uhr. Fußball=Zwischenrunde der Und wenn nach dem großen Festzug, der um 15 Uhr sich curch die Straßen der Stadt zum festlich geschmückten Spoliplatz bewert, BfL 1928 Mark— SpSp Ennigerloh. Ennigerloh wird alles daran setzen, um die im ersten Spiel erlittene Rederlage wieder guszumachen. Beginn 4 Uhr auf ker Marker Kampfbahn. Vorher spielen die beiderieitigen 2. Mannschaften. Die Schüler wandern berei's am Sametag zum BfK nach Hamm. „Tus“ Lohauserholz=Taberg. Die 1. M weilt deim BBH 09. Die 2. M. ist Gast beim Sps Werne 16. Die la Isd. fährt nach ES. Seeit. die 15 gastiert beim Sp8p 05 Hamm. Die Schüler messen ihre Krafte ebenfalls mit der gleichen des SrSp 05 Hamm. Herringer SpB—„Preußen“ Lünen=Horstmar. Die Herringer haben eine Umstellung bezw Neueinstellung in der 1. Mannschaft vorgenommen. Man darf daher sehr gepanmi sein auf den Ausgang dieses Tressens. Las Spiel findet 0 Uhr auf dem Platz des HsV an der Nordstr. statt Die Wer wird Reichsmeister? Ob„Sparta“ Nürnberg, der Reichsmeister der D3K. selt 1927, mit den Internationalen Jobst, Bickel, Ruxpert, Weidenbacher das Rennen machen wir!? Die Nürnberger stoßen in Bobiek O. S auf einen großen Gegner, der auf dem Wege zur ostdeutschen Landesmeisterschaft so gute Mannschaften wie den Berliner Me ster Teutonia Spandau und TJK. Schönlanke hinter sich liek. Sollie der Reichsmeister in Bobret siegzen, so wird er das Vorschluß=Rundenspiel gegen den Verlierer aus dem Treffen Essen-Frintrop gegen Sulzbach bestreiten müssen, während Essen bei einem Siege gegen Sulzbach als erster End pelkandidat feststehen wird. Westdeutschlands DIK. ist von dem ausgezeichneten Können des Meisters„Adler“ Frintrop so überzeugt, daß nian diesem sogar im Cndipiel gegen„Sparta“ Nürnberg eine„Loße Chance gibt. Tulzbach muß aber erst von Essen geschlagen werden. Es spelen also am Sonntag: In Borbeck:„Adler“ Essen=Frintrop— Sulzbach. In Bobrek: Bobrek C. S.—„Sparia“ Nürnberg. Stif un sist der Allersab eisung des B/B Großes Fußballturnier der„Alten Herren“ in Hamm. Die Altersabteilung des Hammer BfB hat zu ihrer Eründengsfeier zu einem großen Fußball=Turnter der„Aten Herren“ aufgerufen, an dem sich die Altersmannschaften von Beru sic, Arminia 07, Arminia Hövel, Herringen. Wiescherhosen, Viltoria Heessen, Antonen Geithe. ViB. und Preußen Hamm beteiligen. Auch die Mannschaft der DIK.=Schiedsrichtervereinigung hat es sich nicht nehmen lassen, an diesem Turnier teilzunehmen. Verschiedene Mannschaften haben ein respektables Durchschnittsalter aufzuweisen, und da verschicdene Gruppen erstmalig spielen, wird die Hammer TIK.=Gemeinde am Sonntag wobl vollzählig beim VfB. weilen. Gerade in den letzten Wochen hat die Zahl der älteren Mitarbeiter in der DIK außero dentlich zugenimmen, und die G.selligke tsfeier als Abschluß des Turniers am Sonntag wird die Freunde der verschiedenen Abteilungen einander näher bringen. Der Altersabteilung des BfB wünschen wir einen guten Verlauf des Turniers. Die Turnierspiele: 13.00 Uhr: Arminia Hövel A. H.— Fortung Herringen A c 13.50 Uhr: Borussia Hamm A. H.— Wiescherbösen A H 14,40 Uhr: VfB. Hamm A. H.— Schiedsrichtervereinigung 15,30 Uhr: Arminia 07 A. H.— Viktoria Heessen A. H 16.20 Uhr. Preußen Hamm A. H.— Antonen Gethe A. H. Während der Spiele, die auf dem Tannenbergplatz stattfinden, ist Platzkonzert. 12. Sliftunesfest der Wacker Am Lonntag werden die Wackeraner die 12 Weterkehr des Gründungstages festlich begehen. Das ist für Ablen immer en besonderer Festtag. Wie immer so beginni der Festtag mit enem feierlichen Hochami und der Generalkommunion aller Mitglieder. juh. beginnen, wird die Freude allgeme.n sein. „- cn(Ex=Mei die großen Sxottspiele— g I. Mi Im Fußball wird Falke Gelsenkirchen(Ex=Meister von Westdeutschland) gegen 16 Uhr gegen Wacker antreten. Tamit wird Boxring 31 Hamm—Boxring 27 Dortmund luftveranstaltung in den Anlagen des Westen: Mede im 5=Rundenkampf mit Meisler Brinkmann Die am heutigen Samstag stattfindende Boxveranstaltung des Boxring 31 Hamm dürfte sich ihren Vocgängern wündig anreihen; denn der verpflichtete Gegner Boxring 27 Dortmund ist weit über die Grenzen Westsatene und Hessens als ausgezeichnete Kampfstaffel bekannt. Nach einem Einlagekampf beginnt die Klubbegegnung mit dim Papiergewichtstreffen Kubigak(Dortmund) gegen Antekeuer(BR. 31) Der Ausgang dieses Kampfes ist offen.— Interessant wird der Kampf im Fliegengewich: zwischen Wolbert(Dortmund) und Wegner(BR 31) werden.— Im Bantamgewicht voxt für den BR. 31 der unge, sehr talentierte Wagner gegen Wilhelm (Dortmund). Von Wagner verspricht man sich sehr riel — Das Ereignis des Abends wird das Treffen zwischen Mede(BR. 31) und Prinkmann(Dortmund) werden, das über sechs Runden geht. Der Dortmunder ist ein hervorragender Boxer. technisch gut sowie sehr schlagkräftig und Beherrscher aller Kampfesphasen. Der Gaumeister Mede wird alles auf eine Karte setzen müssen, will er gut abschneiden— Im Leichtgewicht stehen sich Kanooka (Dortmund) und Rittmann(BR. 31) gegenüber, zwei ausgezeichnete Borer, die einen spannenden Kampf kiefern werden.— Oventrop(BR.31) hat den Dortmunder Lippmeser zum Gegner der bereits schöne Erfolge auf seinem Konto hat und dem Hammer ichwer zu schiffen machen wird— Einer der bestn Voxer der Dortmu der Mannschaft ist Festerlirg. in der Kolde(Unnas einen hartnäckigen, sch'arstarken Geener hat.— Den Hallschwer. gewichtskampf bestreiten Richter(Dortmund) und sornrotter(BR. 31), Richter ist ein guter Boger, ob er aber Horstkötter schlagen kann steht noch in Frage Der Kampfabend ist bei guter Witterung als Freischützenhofes gedacht, sollten die Witterungsverhältnisse nicht gut sein, wird im Saale geboxt. Beginn der Kämpfe 20.15 Uhr. Mede. B. R. 31. der am Samstag einen 6=Runden=Kampf mit Meister Brinkmann, Dortmund, bestreitet. d die Freul nkirchen u gegen Wacker antr wohl der desjährige sportliche Höhepunkt der Wacker=Fußballpropagan aspiele der letzten Monate erreicht sein. Als Abschluß der sportlichen Wettkämpfe wird das Austreten der Handballer von Saxonia Werries noch einmal die Sportbegeisierung wecken. Ein Jugendkraftabend im Kolpingshaus wird die Festveranstaltung beenden. Umsangreiches Programm des Heessener Spielvereins. Bereits am Samstag ist die 1. Elf Gast der Hammer Arminia. Sie spielt um 18 Uhr und trifft sich um 16,45 Uhr am Hexenteich Am Lonntag geht die Reise n ach Lippborg. Treffpunk; 13.15 Uhr Hexenreich. Um 14 Uhr versammelt sich die 2. M. bei Maus. Die Fahrt geht per Rad nach L.ppborg. Die 1. Igd. und 2. Igd. spielen in Wiescherhöfen und bei den Hammer Borussen Sie versammeln sich um 13,30 Uhr am Hexenteich(1. Igd.) und bei Hemmis(2. Igd.) Teutonia 06. Die Reserve spielt Samstagabend 18 Uhr in Geithe gegen Anionen und am Sonntag tragt die Gaumannschaft in Heessen gegen Viktoria das Rückfriel aus. Arminia Hövel— Borussia Hamm. Im Höveler Stadion empfängt Arminia die Hammer Borussen zum Freundschaftsspiel. Der Anstoß ist auf 16.30 Uhr festgesetzt. Vorher spielen die 2. M. und 1. Jgd. Die AH.=Elf beteiligt sich an dem Turnier des BfB. Arminia 07— SpV Heessen. Heute abend 18 Uhr sind die Fußballer des Spielvereins Heessen Gast bei Arminia. Die Jugend spielt im Westen gegen den VfB. Abmarsch 18 Uhr vom Jugendheim. Zwei Schülermannschaften tragen Pflichtspiele gegen Sportft. Bockum aus. Anstoß 16 Uhr. Die„AH.“ spielen erstmalig und zwar auf dem Turnier des ViB. Antonen Geithe— Teutonia 06(Res.) Am Samstag spielt eine komb. Eli der Gettyer gegen die Reserve der Hammer Teutonen 06. Anstoß 18 Uhr auf dem Sportplatz bei Langerbein. Auf dem Turnier des 3fB spieli die„AH.“= Mannschaf: BfB Hamm— Borussia Hamm. Als Auftakt zu der Gründungsfeier der Altersabteilung spielt die 1 Mannschaft des BfB heute abend(Samstag) 17 Uhr gegen Boruisia Hamm. Vorher spielt die Reserve gegen Borussia und um 19 Uhr die 1 Igd. gegen Arminia 07. Blau=Weiß Wiescherhöfen. Die 1 Fußballelf sowie die Handballer fahren nach Bönen. Abfahrt 12.20 Uhr ab Wieicherhöfen. Die Jugend spielt gegen Spö Heessen Auf dem Turnier des BfB spielt die AH.=Eli g Borussia Hamm. gegen Am Sonntag: Perderennen in Hamm Das Pferderennen in Hamm des Vereins zur Förderung der Jucht und Dressur der Pferde im Gau Arnsberg sludet am morgigen Sonntag statt. Das Nennungs=Ergebais ist ausgezeichnet. Die einzelnen Reunen, die sicher vorzüglichen Sport bringen werden, haben wir be. DIK-Handball Wer wird Meister der B=Klasse: Samstag: Winfried Ostwennemar— Vorussia Hamm. Die Entscheidung, wer in der B=Klasse den Meistertitel führen darf, fällt am Samstagabend in Ostwennemar. Anwurf 19 Uhr Sonntag: Ostwennemar— Teutona 06. Am Conntag haben die Winfrieden den Bezirksmersten Teutonia 06 zu Gast. Anwurf 17 Uhr. Vorher spielt die Reserve gegen Borussia. Um 15 Uhr hat die 1. Jod. ein Spiel gegen Saxonia Werries. Teulonia 06. Die Reserve trägt heute abend um 19,30 Uhr das letzte Mesterschaftsspiel gegen Saxonia Werries aus. Senntag um 16 Uhr pielt die Reserve gegen Preußen Hamm und bei ken Preutzen um 16 Uhr die 1. Jod. In Ostwennemar weilt die Meisterelf Spo Heessen. Heute abend trägt die 1. Handballeli in Bönen ein rückständiges Meisterschaftsspiel aus. Antreten 16 Uhr am Hexenteich mit Fahrrädern. Conntag geht die Fahrt per Rad nach Enniger. Treffpunkt 13 Uhr bei Böcker. Borussia Hamm. Die gesam'e Abteilung nimm am Sonntag morgen geschlossen an der Prozession teil. Freiübungs=Turnier im Gesellenhaus Alle Jugen kraftler der Hammer Abteilungen, die sich an den Freiübungen beim 8. Reichstreisen in Dortmund beteiligen, treffen sich heute abend 20 Uhr zur Turnstunde im Gesellenhaus. Hochbe rieb in Bockum Der bekannte Gauklassenverein Borussia Münster kommt mit drei Fußballmannschaften. Es spielen: 13 Uhr de Jugend und um 14 Uhr die 2. Mannschaften 15½ Uhr die I. Mannschaften. Das Ereignis des Tages ist dann um 5 Uhr der Kampf der Alten Herren von Bockum gegen die Alten Herren von Radbod. Bezirk„Uniere Lenne“ TIK Olpe— Tus Lenhausen 4•2(3.0) Tus Lenhausen 2.— Rönkhausen 1. 6:1(3:1) BIK Iserlohn— TIK Ostentrop in Altena. Am Sonntag treffen sich die beiden Grupxenmeister des Bezirks Untere Lenne zum Spiel um den Bezirksmeister. Bezirk„Dieme lo!“ Sonntag finder nachmittags 2 Uhr(nicht, wie in der Enladung angegeben wurde, 1.30 Uhr) in Niedermaxsberg im Hotel Kloke=Poelmann eine Bezirksvertretertagung statt. reits in unserer gestrigen Ausgabe ausführlich besprochen. Es kommen Ilach=, Jagd= und Trabrenuen, darunter zwei Offizier-Jagdrennen zum Austrag. Die Veranstallung beginnt 3 Uhr nachmittags auf dem Großen Exerzierplatz. Bei gutem Rennwetter wird der bestens vorbereiteten und einzlgartigen Sportveranstaltung bestimmt ein voller Ersola beschieden sein. haben die Hammer Vorstädter erstmalig seit dem 20jährigen Jasper(Polizei). Kipp(Polizei) Tapperath(HSV.). Hempert(HSV.), Semmelroth(BfK.), Meier(05 Hamm), Busch(Polizei). Wolf(HSV), Sänger(PfK.).— Hamm=Land: De Fries(SS. Ahlen) Schlovert(Oelde), Starke(BV. Ahlen), Neumann(SpVa Neubeckum). Dickjürgens(BV. Ahlen), Böckmann(Ostwennemar), Bußmann(Welver), Blomann(Wasserfreunde Ahlen), Sommer (Heessen), Monke(Werries). Bonkowsky(BV. Ahlen). Leiter dieses Treffens wird der Bezirkssachbearbeiter Boymann, Münster, sein.— Anwurf 3 Uhr. Nach dem Spiel findet im Verkehrslokal des SVW. Werries. Tewes. eine Handballführertagung des Gaues Hamm statt. Hauptpunkt der Besprechung wird die Einteilung der Gruppen für die nächste Spielsaison sein. WSV aegen Das Spiel der beiden Ortsvertretungen dieser Verbände findet nunmehr endgültig am Samstag, 11. Juni, im Hammer JahnStadion statt. Die Mannschaft der Turner wird wahrscheinlich mn der bisher erprobten Aufstellung antreten, die B’sVer werden Leistungen des Spieles in Werries als Maßstab fur ihre Aufstellung benutzen. BfK Heessen. Die Damen haben die beste und stärkste Mannschaft des Westjalengaues, den Reichsbahn=Turn= und Sportverein Münster zu Gast. Beginn 2.30 Uhr. „Tus“ Lohauserholz— Berufsschule Hamm. Samstag abend stehen sich auf dem Sxo tplatz Taberg die obigen Mannichaften gegenüber. Anwurf 6,30 Uhr. Am Senntag weilt die 1. M. beim BBH 09. Leich’alhletik Klubk mpf: Hammer Spög.— Westfalia Ahlen 53:28. Den Klubkampf gegen die Westfalia Ahlen konnten die tüchtigen HSB.=Leichtathleten sicher und überlegen gewinnen. Die einzelnen Ergebnisse bringen wie am Montag.„ Am Sonntag kämpft die HSV. an zwei Fronten: in Krefeld(Westdeutsche Meisterschaft in der 3X1000 m Staffel) und in Bochum(große Straßenstaffel). Klubkampf der Polizei Hamm Sonntag trägt die Polizei ihren ersten diesjährigen leichtathletischen Klubkampf aus. Partner des Geschehens st die Mannschaft des V. f. R. Soest. Zum Austrag gelangen in dieser Reihenfolge: 100=Meter=Lauf, Diskuswerfen, 800=Meter=Lauf, Weitsprung, 3000-Meter=Lauf, Hochsprung, 200=Meter=Lauf, Kugelstoßen, 1500 MeterLauf, Stabhochsprung, 4X100 Meter=Staffel, 10X200 Meter=Staffel— Bei der Polizei sind die Sprinterstrecken und die technischen Bewerbe besser besetzt während Soest in dei. Mittel= und Langstrecken ein Uebergewicht aufzuweisen hat Zweck der Veranstaltung die um 14,30 Uhr im Stadion beginnt, ist Werbung für die Leichtathletik in den eigenen Reihen und bei der Allgemeinheit. Jugendliche unter 14 Jahren haben freien Zutritt. Den Schluß der Veranstaltung bildet ein Handballspiel zwischen der zweiten Mannschaft und der ersten der Besucher, Bezirksfelt des D. Alhlelik SW 1891 Sonntag 10 Uhr kommen die schweratbletischen Bezirks. meisterschaften des Bezirks III im Saale Diekmann, Halm, Münsterstraße, zum Austrag Es werden sehr spannende Kämpfe geboten. Da über 100 Sportler für Rirgen, Gewichtsheben und Leichtathletik ihre Meldungen abgegeben haben, ist ein heißes Ringen um die Siegeslorbeeren zu erwarten. Erfreulich ist, daß man auch diesmal wieder dem Nachwuchs Gelegenheit gibt, sich zu beteiligen und sich weiter zu entwickeln. Th. St. Wal erspor! Schwimmabteilung der HSB. Sonntagvormittag ½11 Uhr Training für Damen und Herren im Stadion(nicht im Stadtbad) Wasserballtreffen in Hamm. Am Sonntagvormittag 11 Uhr veranstaltet die Schwimmabteilung des Turn. und Sportvereins 1859 ein Wasserballtreffen Die Mannschaft des Schwimmvereins Neutun Dortmund weilt zum Rückspiel, im Rahmen der Austragung der Gaumcisterschaft. in Hamm. Neptun liegt mit 2 Verlustpunkten hinter Tus 59 Hamm. Am Sonntag wird es sich entscheiden, ob Tus 59 weiter die Tabelle führen wird oder Reptun aufholt Rote Erde Jugend spielt aschließend gegen Turn. und Sportverein Jugend.—ff. Tenn's Turn= und Sportverein Hamm u. 1859. Sonntag findet ein Freundschafts=Tennisturnier zwischen den Tennisabtellungen der DT.=Turnvereine TVKamen v. 1854 und Turn. und Sportverein Hamm 1809 auf den Plätzen des Turn. und Sportvereins am Stadien statt. Beginn 10 Uhr. Boren In Neheim: Sauerland gegen Gau Hellweg=Emschek. Das Interesse der westfälisch hessischen Boxsportgemeinde wendet sich am Wochenende einem Kampfe der Auswahl“ mannschaften Gau Sauerland— Gau Hellweg=Emscher zu, der am Samstag in der Volkshalle zu Neheim ausgtragen wird. porinotizen Die Olympia=Ausscheidung im Modernen Fünikampf gewann in Wünstorf Oberwachtmeister Miersch vor Oberwachtmeiste Schröder und Obli. Naudé. Lt. Brandt gewann in Florenz auf Balmung vor Obli. Nosttz=Wallw.; auf Chinese II die Ausländerabteilung Großen Damenpreises. Die Französischen Tennismeisterschaften in Paris brachten# Donnerstag Nie erlagen von Peitz/Klenschroih und ven Cram Krahwinkel. Im Herren=Einzel siegte von Cramm weiter. Den Großen Preis von Horst(1600 Mir) gewann, vor Volunnius, Palfrey und dem vorjährigen Sieger M.sson WIFA — Mikrotilmarchiv der deutschsprachigen Presse e.V m#L. Wnf Zur Lage im Ruhrrevier Versammlungen des Gewerkvereins christlicher Bergarbeiter. Kp. Bochum, 27. Mai. Eine große Zahl von Bergarbeiterversammlungen im Ruhrrevier des Gewertvereins christlicher Bergarbeuter beschäftigte sich mit dem Scheitern der Verhandlungen im Ruhrberabau vom 19. Mai und mit der Fortsetzung derselben in der kleinen Schlichtungskommission am 25. Mai In allen Versammlungen war man der Ansich:, daß die seit Jahren vom Zechenverband betriedene Lohnsenkungspolitik die Förderung im Ruhrbergbau in keiner Weise belebi habe. Die erneuten Forderungen der Bergwerksbesitzer zur Lohnfrage und zum Manteltarif ließen jede soziale Einsicht in die ungeheure Rotlage der Bergarbeiter und ihrer Familien vermissen. In dieser Lage komme die Forderung des Zechenvervandes nach einem weiteren Lohnabbau von 12 Prozemt einem sozialen Unglück von größter Tragweite gleich. Wenn der Zechenverband die Frage der„Auflockerung der Löhne“ und die Anpassung derselben an die Wirtschaftlichken der einzelnen Zechen den leuteren überlassen wolle, und dabei erkläre, die Effektivlöhne könnten im Allgemeinen weiterhin über der um 12 Prozent gesenkten Lohngrenze liegen, so lasse die jahrelange Erfahrung mit den Praktiken der einzelnen Zechen klai erkennen, daß der Zechenverband diesen eine Lohnsenkung von 12 Prozemt ermöglichen wolle, denn an alle Versicherungen und Erklärungen des Zechenverbandes sei keine Einzelzeche gebunden. Die Entlastungen durch die vom Zechenverband beantragte Senkung der Ueberschichtenzuschläge, der Urlaubsentschädigung und der Deputatkohlenmenge betrage je Tonne nur einige Pfennige. Völlig unannehmbar sei der Antrag auf Einführung von monatlich gleitenden Schichtlöhnen. Die Feststellung der Hauerlöhne erfolge einseitig durch die Zechenverwaltungen und sei völlig unkontrollierbar. Von dieser nicht zu kontrollierenden Grundlage aus dürfe die Höhe der Schichtlöhne keineswegs abhängig gemacht werden. Die Versammlungen sprachen sich mit größter Entschiedenheit gegen die Beseitigung der tarislichen Siebenstundenschicht aus und forderten erneut die Einführung der 40= Stundenwoche im Bergbau, von der Ansicht ausgehend, daß eine wirksame Milderung der Arbeitslosennot nur durch Verkürzung der Arbeitszeit zu erreichen sei. In der lebhaften Aussprache wurde die Gedingerenelung auf manchen Gruben des Ruhrreviers einer scharfen Kritik unterzogen und die Einlegung vielfacher Frierschichten als willkürlich bezeichnet. Die Leitung des Gewerkvereins wurde beauftragt, bei der bevorstehenden Fortsetzung der Schlichtungsverbandlungen sich jeder Verschlechterung der Lage der Bergarbeiterschaft mit der gleichen Entschiedenheit, wie bieher, zu widersetzen. In allen Versammlungen kam es zu Vertrauenserklärungen zu der Leitung des Gewerkvereins. Lippstadt und Umgegend * Lippstadt, 27. Mai. Marktbericht. Für die Waren wurden folgende Durchschnittspreise gezahlt: Heringe 16 Stück 1 4. Kabliau 25 J. Schellfisch 40 J, Filet 40 J, Schollen 50 J, Goldbarsch 35 L. Molkereibutter 1.30+, Landbutter 85—90 J, Enteneier 6 K. Hühnercier 5—6 J. Hühner(geschlachtet) Pfd. 80 J, Bienenhonig mit Glas 1,10—1,20 M, Schweizerkäse 1.10 k vollfett 1,30 K. Holländer 70 J, vollfett 90 S, Emmentaler 1.30 M. Edamer 50 J, vollfett 90 J, Fettkäse 60 J, Sahneschichtkäse 45 J, Stangenkäse 45 4, Tilsiter 1 Harzerkäschen 3 Rollen 25 J, Kümmelkäse Stück 10 J, Kochkäse 40 J. Quar! 25 J. s Geseke, 27. Mai. Konzert. Zur Feier seines 10jährigen Bestehens veranstaltet der M.G.V.„Sängertreu“. Sonntag ein großes Instrumental= und Bokalkonzert. s Geseke, 27. Mai. Der Kaninchenzuchtverein „Einigkeit“ veranstaltet am 28. und 29. Mai im Saale C. A Engels hier eine größere Kaninchen= und Pelzausstellung. Preisrichter ist Herr Fietz(Hamm).— Verein der Hundefreunde. In der Vorstandssitzung wurde beschlossen, am 24. Juli am Stadtbusch eine öffentliche Vorführung der Hunde mit Dressurübungen zu veranstalten. Kreis Büren t. Büren. 27. Mai. Auszahlung. Die für den Monat Juni zustehenden Versorgungsgebührnisse werden am Samstag, 28. Mai, in der Zeir von 8—12 Uhr beim Postamt gezahlt.— Schützenball. Die Sebastiansbruderschaft feiert am Sonntag, 29. Mai, abends 7 Uhr beginnend, im Saale Gödde=Menke ihren diesjährigen Schützenball. O Salzkotten, 27. Mai. Kath. Arbeitersekretariat. Die nächste Sprechstunde findet statt am 29. Mai im Gesellenhause zu den bekannten Stunden.— Fundsache. Als gefunden wurde bei der hiesigen Polizeibehörde ein gebrauchtes Herrenfahrrad gemeldet.— Auszahlung. Die Auszahlung der Invaliden- und Altersrenten für den Monat Juni findet beim hiesigen Postamt am Mittwoch, 1. Juni, statt; die Auszahlung der Militärund Kriegsbeschädigtenrenten erfolgt am Samstag, 28. Mai. Kreis Warburg o. Bühne, 26. Mai. Abbruch einer alten Mühle. Die„Kleine Mühle“, eine halbe Wegestunde von hier entfernt, soll jetzt nebst Wohnhaus abgebrochen werden. Das Gebäude stammt aus dem 16. Jahrbundert und ist baufällig geworden. Unweit des alten Gebäudes soll ein neues erstehen. Die„Kleine Mühle“ hat in der letzten Zeit stark unter der Witterung gelitten. * y. Lüchtringen, 26 Mai. Starker Fremdenverkehr hat hier seit den Pfingsttagen eingesetzt Der herrliche Sollingwald mit seinen mächtigen Buchendomen und dunklen Tannenforsten ist das Ziel vieler Wanderer. Große Gesellschaftswagen aus Dortmund und Braunschweig machen in unserem lieblichen Weserdörfchen Haltestation. Paddelboote, Weserdampfer, Eisenbahn und Kraftfahrzeuge auler Art bringen von weither Gäste zu uns. Tragikomödie der Großstadt Kind und Schirm vergessen. wo. Osnabrück, 27. Mai. Der Straßenbahnwagen hält. Schaffner:„Germania!“ — Eine Frau, ländlicher Typ und rotwangig, rafft ihre zwei Gemüsebentel zusammen und rennt davon. Der Schaffner ziehr die Glocke. Der Wagen fährt weiter. „Bääkähäd!“ Einem zweijährigen Menschenkind rollen dicke Tränen über das zarte Gesichichen. Und auf der Bank liegt verlassen ein alter Regenschirm derart, wie Großmutter ihn trug. Der Schaffner nimmt den Schreihals auf den Arm, kombiniert. Die eilige Frau hat Kind und Schirm vergessen, vergessen wollen?—„Nicolaiort!“ — Ein Schutzmann nimmt sich des Verlassenen an, springt auf den entgegenkommenden Wagen, fährt zurück.„Germania!“— Eine Frau läuft weinend auf und ab.„Haden Sie..?—„Herr Wachtmeister, Sie sind ein Engel!“ = Mutter und Kind beruhigen sich schnell— Tragikomödie der Großstadt. Rit einem Stück Steinkohle den Gegner totgeschlagen. w. Iburg, 27. Mai. Als der Landwirt August Schürmeyer aus Allendorf “, seinem Gefährt durch Borgloh kam, hielt er vor der Zastwirtschaft Nülle an. Hier geriet er mit einigen Osten in Streit, weil er sich durch ein Gespräch in seiner Core als Jäger beleidigt fühlte. Der Wirt wies den Sch. aus dem Hause. Draußen setzten sich die AuseinanderPungen fort. Dabei nahm Sch. ein etwa drei Pfund cweres Stück Kohle von seinem Wagen und hieb damit 8. Bundestag der kath. Kaufmannsjugend Starker Besuch der Arbeitskreite— Die Bundeshauplversammlung— Großer Fackelmar.ch— Valerländische Treukundgebung und Verkündung des Bundesgesetzes * Limburg, 27. Mai. Wenn schon bei der Führertogung von einem außerordentlichen Besuch berichtet werden konnte, so sind alle Anforderungen an die Begeisterung und an den Opfermut der katholischen Kaufmannsjugend trotz der wirtschaftlichen Not bei weilem übertrossen worden durch die Steigerung des Tagungsbesuches am Samstag und Sonntag. Der Bund zählt heute zwischen 12.000 und 13000 eingeschriebene Mitglieder, von denen fast 1600 zur Bundestagung antraten. Die Pfadfinderschaft war mit 25 Prozent ihrer Mannschaft zum Generalappell. Nachdem am Samstagvormittag die acht Arbeitskreise ihre Beratungen zum Schluß geführt hatten, und die Präsides und die Facharbeiter für Berufsbildungsfragen in Sonderklassen die Aufgaben ihrer Aemter im kommenden Jahr besprochen hatten, rief der Generalpräses zur geschäftsordnenden Bundeshauptversammlung. Das Bunbesgesetz und die Vorarbeiten der Arbeitskreise für die Bundesverfassung wurden angenommen. Die Aufgaben für die nächste Zeit wurden in den Limburger Richtlinien zusammengefaßt und verkündet. Samstag nachmittag rollten vor dem Tagungshaus ständig die Lastautos. Lieferwagen, Autobusse an, die neue Mitglieder aus allen Teilen des Reiches brachten. Der am Abend einsetzende Regen konnte nicht hindern, daß sich die 1500 Jungkaufleute auf der Höhe draußen von der Stadt zum Fackelmarsch aufstellten. Straffe Ordnung, schweigen, mehr als hundert Banner. Trommelschlag und der Gleichschritt der Marschierenden erfüllte die Gassen und Straßen der Stadt. Fanfaren eröffneten nach der Aufstellung auf dem Neumarkt die Feier. Dank des Generalpräses an die Limburger Bürgerschaft, Verkündung des neuen Bundesgesetzes. Die neugeweihte Bundesfahne stand hoch auf der Rednertribüne. Der Führer des Bundes und die Gauführer, zum Schluß der neugewählte Reichsführer der Pfadfinderschaft im Jung=KKV, gelobten feierlich die Treue zum Bundesgesetz. Dann sprach Dr. Reinermann, der zweite Vorsitzende der Katholischen Jugend Deutschlands: Bereit zum Dienst an Volk und Reich. Seine trefflichen Ausführungen beendete er mit dem Hoch auf Deutschland und seinen Reichspräsidenten. Als ein gewaltiger Treuschwur erscholl vieltausendstimmig das Deutschlandlied. Die Banner begleiteten die Bundesfahne in den Dom, wo sie an den Stufen des Altars niedergelegt wurde. Am Sonntag sah der alte Dom die tausende zur heiligen Messe und zur heiligen Kommunion. derart auf den Landwirt Heinrich Medeweller aus Eppendorf ein, daß der 69jährige Mann schwerverletzt zu Boden sank. Ehe man ihn von der Stelle trug, war der Tod eingetreten. Sch. wurde dem Gerichtsgefängnis in Osnabrück zugeführt. Zum Dorstfelder Grubenunglück Eine Richtigstellung. * Bochum, 26. Mai. Zu dem Unglück aus Zeche Dorstfeld teilt die Westfälische Berggewerkschafts=Kasse in Bochum, deren Seilprüfungsstelle in dieser Angelegenheit öfters genannt wird, folgendes mit: Anläßlich des Dorstfelder Unglücks wurde mehrfach über die Beanstandung des Zwischengeschirrs durch einen Ingenieur der Seilprüfstelle in einer Weise berichtet, die zu unrichtigen Mutmaßungen verleitet. Der Ingenieur hatte das Förderseil zu besichtigen und zu begutachten. Beim langsamen Vorbeifahren des Zwischengeschirrs, also der Verbindungsstelle zwischen Förderseil und Förderkorb, bemerkte er, daß zwei Schrauben, die im Zwischengeschirr angebracht sind, um Längenänderungen des Förderseils leicht ausgleichen zu können, unregelmäßig angezogen waren. Er machte den Betriebsbeamten darauf aufmerksam und empfahl ihm, dafür zu sorgen, daß die Schrauben gleichmäßig angezogen würden. Von dieser Unregelmäßigkeit, auf die nur der Ordnung halber hingewiesen wurde, wurde aber auch von dem Ingenieur keine Gefährdung des Betriebes erwartet. Anderenfalls hätte er geraten, den Betrieb stillzulegen oder die Seilfahrt nicht mehr abzuhalten. Dies ist aber nicht geschehen. Es kommt also nicht in Frage, daß etwa seitens der Zechenbeamten eine Warnung unbeachtet gelassen wäre. Auch sind Aeußerungen über schadhafte Teile nur als Vermutungen zu bewerten, solange eine Untersuchung aller in Frage kommenden Teile nicht möglich gewesen ist. Verbandsdirektor Dr. Schmidt erklärt seinen Rücktritt. * Essen, 27. Mai. Der Verbandsdirektor des Siedlungsverbandes des Ruhrkohlenbezirks. Dr. Robert Schmidt, hat dem Verbandsausschuß des Siedlungsverbandes, nach einer Besprechung mit den Führern der Fraktionen, seinen Rücktritt erklärt. Die Amtszeit Dr. Schmidts geht am 20. September 1932 zu Ende. Es soll beabsichtigt sein, die jetzt freiwerdende Direktorstelle vorerst nicht wieder zu besetzen.— Dr. Schmidt hat bekanntlich den Ruhrsiedlungsverband durch starke Initiative und tüchtiges Fachkönnen zu seiner heutigen überkommunalen Bedeutung in der Hauptsache aufgebaut. Er galt als die Seele des Verbandes. Acht Monate Gefängnis wegen Doppelehe. Hagen, 27. Mai. Vor dem Erweiterten Schöffengericht in Hagen hatte sich ein Arbeiter aus Ende in Westfalen wegen Doppelehe zu verantworten. Der Arbeiter, der sich bei Ausbruch des Krieges in Elsaß befand, ließ sich vor dem Ausrücken mit einer Französin kriegstrauen. Er geriet in Gefangenschaft, aus der er 1919 nach Aachen zurückkehrte, wo er auch seine Frau wiederfand. Als Elsässer wurde er nun nach dem Elsaß zurückgeschickt. Als er sich weigerte für Frankreich zu optieren und schließlich auch geltend machte daß er mit einer Französin verheiratet sei, wurde ihm angeblich erklärt, daß seine Ehe als Elsässer mit einer Französin nichtig sei. Er wurde als Kriegsgefangener behandelt, jedoch gelang es ihm. nach Deutschland zu flüchten. Er nahm in Ende Aufenthalt und lernte dort ein Mädchen kennen, mit dem er eine neue Ehe einging ohne etwas von seiner ersten Ehe zu sagen. Erst kürzlich wurde durch die Scheidungsklage seiner ersten Frau die Tatsache der ersten Ehe bekannt. er kam in= Untersuchungsgefängnis und hatte sich nunmehr vor Gericht zu verantworten Der Angeklagte will im guten Glauben, daß seine erste Ehe nichtig sei, gehandelt haben. Der Staatsanwalt billigte dem Angeklagten mildernde Umstände zu und beantragte ein Jahr und sechs Monate Gefängnis. Das Gericht verurteilte ihn zu acht Monaten Gefängnie unter Anrechnung der Untersuchungs. haft. Der Verurteilte will Berufung einlegen. 1½ Jahre Zuchthaus für politischen Meineid. #o hagen, 26. Mai Die der kommunistischen Partei angehörenden Landwirtschaftsarbeiter Leopold Adlerstein und Kernmacher Heinrich Gierskaut aus Wetter hatten im Juli v. J. an einem in Anschluß an eine Erwerbslosenversammlung ver. anstalteten Umzug. für den keine Genehmigung eingeholt war, teilgenommen. In einer Strafsache wegen dieses Umzuges in Witten wurden beide als Zeugen vernommen und bekundeten der Wahrheit zuwider unter Eid, daß sie an diesem Umzuge nicht teilgenommen hätten Das trug ihnen ein Strafverfahren wegen Meineides ein. Das hie. sige Schwurgericht verurteilte die beiden Sünder zu je Um 11 Uhr war der große und schöne Saal des St. Georgshofes wiederum gefüllt mit frischen, lebendigen jungen Kaufleuten und interessierten Freunden der Bewegung, die dem Schlußakt des 8. Bundestages beiwohnen wollten. Noch einmal zogen die Symbole des Bundes feierlich in den Saal ein. Der Bundesführer Paul Werba begrüßte und dankte noch einmal allen, die diese Limburger Tage vorbereitet und durchgeführt haben. Der Verbandsdirektor des KKV, Dr. P. Wages, der mit großer Freude an der ganzen Tagung teilgenommen hatte, sprach ausgezeichnete Worte zu der Zusammenarbeit von jung und alt im KKB, zu der gemeinsamen Aufgabe, der Aufrichtung einer neuen berufsständischen Ordnung von Gesellschaft und Wirtschaft. Die Jugend dankte ihm durch lebhaften Beifall. Die Begeisterung, das Händeklatschen, Rufen und nenschwingen wollten kein Ende finden, als der Fi des Bundes, Generalpräses Albrod, sich zum Schlußwort erhob. Wie ein Gelöbnis, wie ein Swur ging der Bundesgruß und Kampfruf durch die Gefolgschaft„Kreuzschiff voraus!“ Von Limburg aus wird der Vormarsch des Bundes aufs neue beginnen. Andächtig sprach die große Versammlung als Dank das Gebet des Herrn und das Ave Maria.„Go laßt uns“, sprach der Führer zum Schluß,„den Bundestag schließen, wie wir ihn begonnen haben, im Namen des dreieinigen Gottes, des Vaters, und des Sohnes und des Heiligen Geistes.“ Und wenn wir marschieren, dann leuchtet ein Licht... die Banner zogen aus, in festem Schritt, symbolhaft für den Willen dieser Jugend, immer vorwärts, mutig und treu dem hohen Ziel, getreu Christus, dem Führer. Am Nachmittag dankten die Pfadfinder der Limburger Bevölkerung durch eine „Fröhliche Scharrunde“ auf dem Markt. Limburgs Bevölkerung hat in dieser Pfingstwoche diese Jugend liebgewonnen, und einhellig ist das Urteil über die straffe, zuchtvolle, frische und frohe Art dieser katholischen Jugend. Noch am Sonntagnachmittag setzten sich die Pfadfinder im Jung=KKV im Herzen des Limburger Volkes durch eine echte Pfadfindertat ein ehrenvolles Erinnerungszeichen. Ein Trupp, schon auf dem Heimmarsch begriffen. vernahm an der Lahn die Hilferufe zweier Limburger Schuljungen, die dem Ertrinken nahe waren. Zwei der Pfadfinder erkannten sofort die Situation und retteten ungeachtet der Gefahr die schon zweimal untergetauchten Jungen und brachten sie durch sachgemäße Behandlung wieder zum Bewußtsein. Diese Jugend spricht nicht nur von Heldentaten, sie vollbringt sie in stiller Pflichterfüllung. 1 Jahr 6 Monaten Zuchthaus. Die Verurteilten stehen im Alter von 27 bezw. 38 Jahren und sind beide verheiratet * Sommerpreise im Stadttheater Dortmund. Wie im vorigen Jahre veranstaltet das Stadttheater Dortmund auch jetzt wieder Werbevorstellungen zu Sommerpreisen(von 30 Pfg. an). Die ersten Vorstellungen Gewerkschafisbund der Angestellten * D ü s s e l d o r s. 2 6. M a i. Der 11. Gautag des Gewerkschaftsbundes der Angestellten, Gau Rbeinland-Westfalen, fand am Sonntag in Düsseldorf statt. Gauvorsteber Axer, Düsseldorf, umriß die Aufgaben der Tagung. Die Mitgliederbewegung hat sich trotz der großen Schwierigkeiten günstig gestaltet. In einer eindrucksvollen Feierstunde sprach alsdann der bekannte Angestelltenführer. Bundesvorsteber Reichstagsabgeordneter Gustav Schneiver. Berlin, über:„Durch eine soziale Wirtschaftsordnung zur deutschen Volksgemeinschaft". Nachmittags verbreitete sich Gauleiter Franz Mittel, Essen, über:„Gegen die Wirtschaftskrise, Berelendung und soziale Reaktion". In einer einstimmig angenommenen Entschließung wird betont, daß der Gautag als vordringlichste Aufgabe der staatlichen Wirtschaftspolitik die Durchübrung eines in sich geschlossenen Arbeitsbeschaffungsprogramms betrachtet. Schwierigkeiten der Finanzierung, die einem solchen wie jedem anderen umfassenden Plan begenen. dürften nicht als Einwand gegen Maßnahmen gelten. die Arbeitsplätze für einen möglichst beträchtlichen Teil der sechs Millionen Erwerbslosen schaffen sollen. Volkswirtschaftlich nützliche Arbeitspläne müßten als Mittel zur Ueberwindung der Wirtschafts= und Arbeitsmarktkrise infolge des Versagens der Selbstheilungskräfte der Privatwirtschaft beschleunigt in Angriff genommen werden. Voraussetzung solcher aktiven Konjunkturbeeinflussung sei Stabilisierung der Binnenmarktverhältnisse. Jeder Versuch die bisherige Drosselungspolitik bei Gehalt und Lohn fortzusetzen. briuge den inneren Markt in neue Uneube Gegen den beabsichtigten Abbau der Leistungen der Sozialversicherung erbebe der Gautag schärfstens Protest. Eine Resorm der Sozialversicherung, die eine Vereinfachung und Verbilligung der Verwaltung zum Ziele hat, sei zu begrüßen. zu Sommerpreisen finden statt: Samstag, den 28. 5. die Oper„Mignon“(Beginn 20 Uhr), Sonntag, den 29. 5. die Operette„Der Zigeunerbaron“(Beginn 15½ Uhr). Samstag, den 4. 6. die Operette„Im weitzen Rössl“, Premiere!(Beginn 20 Uhr). Sonntag, den 5. 6. die Oper„Madame Butterfly"(Beginn 15 Uhr), Sonntag, den 5. 6. die Operette„Im weißen Röffl“ (Beginn 20 Uhr). Unsere heutioe Lebensunlust rührt nicht nur von den herrscheuden Verhältnissen her, sondern auch von falscher Lebens= und Ernährungsweise und deren Folgen.(Gicht, Rheuma, Ischias, Nieren= und Blasenleiden usw.) Wenn wir klug sind, machen wir den Mate 25.—.—F.“(Abkürzunng von„Hornsäurefeind) iu unserem täglichen Familiengetränk. Dieser naturreine, echt südamerikanische Tee mundet vortrefflich. Er ist aromatisch und frei von Rauchgeschmack, den andere Mate=Sorten aufweisen. Sein besonkers starker Gehalt an blut= und säftereinigenden Stoffen macht ihn zu einem gefährlichen Feind der Harnsäure, die den größten Teil unserer Krankheiten auf dem„Gewissen“ het. Wer täglich Mate„H.—8.—F.“ trinkt, beugt vor! Mit gesun' em Blut, klarem Kopf und starken, frischen Nerven werden wir auch die schweren Zeiten überwinden. Darum merken wir uns: Heute noch den echten Mate„5.—8.—F.“ kaufen! In Orieinal= Packungen mit dem Namenszug„Harnsäurefeind" im schrägen roten Streifen— niemals lose. Wir verweisen auf das Inierat in heutiger Nummer und empfehlen unseren Lesern, recht ausgiebigen Gebrauch davon zu machen. Und Nun meine Kerren zu uns! Alles was lhr Geschmack begehrt undlhr Geldbeutelverträgt, finden Sie bestimmtbeiuns. Unsere Qualitätskleidung spricht für sich. Unsere niedrigen Preise werben für uns. Herren-Anzüge und-Märtel 19.— 24.—32.- 39.— 46.— höher Burschen-Anzüge und-Mäntel 14.— 19.— 25.- 31.— 39.— böher Knaben-Anzüge und-Mäntel 4.— 7.- 9. 12.—16.- 19.Auch Korpulente und Schlanke finden stets die passende Kleldung. Leichte Sommerkleidung für Herren und Knaben in größter Auswahl SHEHE Hamm i. W. 3 Große Weststraße 45 e # MIFA — Mikrofilmarchiv der deutschsprachigen Presse e.V. Es bleibt bei den Sirompreisen des RWE Das Ergebnis der Jeststellungen des Preiskommissars. Einem Schreiben des Reichskommissars für Preisüberwachung vom 7. Mai 1932 ist folgendes zu entnehmen: Auf Grund der vom Rheinisch=Westfälischen Elektrizitätswerk A.=G. eingereichten Unterlagen sand in meinem Auftrage eine eingehende Nachprüfung der Wirtschaftszahlen des gesamten RWE=Konzerns(also einschl. aller Tochtergesellschaften) statt. Sie bestätigte die Richtigkeit der mir vom RWE. gemachten Angaben. Danach wird das RWE. unter Zugrundelegung der Absatzzahlen des vorigen Kalenderjahres trotz der Ersparnisse aus der Notverordnung im Endergebnis noch eine nicht unbedentende Einbuße seiner Aktienkapitalverzinsung erleiden und nur die unbedingt notwendigen Ausgaben decken können. Es hat im übrigen die Tarife im ganzen mehr als doppelt soviel gesenkt, als die Ersparnisse ausmachen. Die der nachprüsenden Treuhandgesellschaft vorgelegten Betriebszahlen für das lausende Jahr ergeben eine weitere beträchtliche Absatzverminderung. Wenn das RWE. und die betreffenden Tochtergesellschaften ihren Abnehmergruppen jetzt nur verhältnismäßig geringfügige Erleichterungen gewährt haben, so berubt dies auch darauf. daß das RWE. durch Nichtausschöpjung der Kohlenklauseln in den früheren Jahren erheblich vorgeleistet hat. Ich habe mich überzeugt, daß das Unternehmen, das mit die niedrigsten Strompreise in Deutschland hat, zur Zeit nicht in der Lage ist, weitere Ermäßigungen eintreten zu lassen. Das wird voraussichtlich erst bei wiederaufsteigender Wirtschaft und wachsendem Stromabsatz der Fall sein können. Das RWE, hat sich aber in den mit ihm meinerseits gepflogenen Verhandlungen bereit erklärt, den nach der letzten Umsatzsteuererhöhung von ihm erhobenen erhöhten Sonderzuschlag, auf den es gemäß seinen Verträgen Anspruch hat, nachzulassen. Aus dem Sauerland Kreis Arnsberg h. Garbeck, 27. Mai. Kriegerverein. Sonntag 4,30 Uhr findet eine Generalversammlung im Lokal Syre statt. Kreis Meschede * Meschede, 27. Mai. Beratungsstunde. Am Mittwoch, den 1. Juni, 15 Uhr, wird eine Beratungsstunde für Nervöse und Gemütskranke durch einen Facharzt der Heilanstalt Warstein abgehalten. Die Beratungen sind unentgeltlich.— Die Auszahlung der Militärversorgungsgebührnisse bei dem Postamt Meschede findet am Samstag. 28. Mai, vormittags von 8 bis 11 Uhr statt. ts. Meschede, 27. Mai. Die Speyerer DomFestmesse von Haas wurde am Fronleichnamstage in der Frühmesse vom verstärkten Kirchenchor mit Orchesterbegleitung gesungen. Es war ein Ereignis für das in Musik fast verwöhnte Meschede. Die ganze Messe wurde einstimmig aus dem unter der Orgelbühne liegenden Teil des Kirchenschiffes von Männern, Frauen und Schulkindern gesungen. Ergreisend wirkten die Melodien, die ähnlich klangen wie die uralten Östergesänge, indem sie mit majestätischer Ruhe eine wohltuende Beweglichkeit verbanden. Dazu kamen dynamische, herrlich wirkende Steigerungen. Ernst und würdig wirkten auf Vor=, Nach= und Zwischenspiele. Wir haben wohl nur eine einzige deutsche Messe, die stilistische Einheit mit volkstümAnschluß an die Liturgie und solch hohem musikalischem Wert verbindet wie diese Volksmassenchormesse von Haas. Körnersutter We. Ce. Ge... Pfund 11 Pfg. Kükenkörnersutter We. Ce. Ge. Pfund 15 Pfg. Hühnerreis........ Pfund 9° Pfg. empfiehlt Kornhaus Meschede Telefon 530, und Sweigstelle Bestwig, Telefon 311 f. Belmede(Ruhr), 26. Mai. Generalversammlung des Spar= und Darlehnskassenvereins. Vom Rendanten wurde die Rechnung sowie Bilanz des Geschäftsjahres vorgetragen, aus denen hervorging, daß der Gesamtumsatz sich auf 1 460 591,37 RM. beläuft. Die Aktiva und Passiva bilanzieren mit 352641,77 RM. Der Reingewinn beträgt nach den Abschreibungen auf das Immobilienkonto noch 2101,98 RM., wovon 1200 RM, auf das Rücklagefonds und die restlichen 901,98 RM. auf das Reservekonto verbucht wurden. Der Verein zählt 199 Mitglieder.(Im verflossenen Jahre sind 8 Mitglieder beigetreten, 8 ausgeschieden bezw. gestorben.) Mit großem Interesse wurde die Erläuterung der Bilanz, die Revisor Ridder vornahm, entgegengenommen. Der Rendant gab alsdann den Revisionsbericht bekannt. Rechnung und Bilanz wurden von der Generalversammlung einstimmig genehmigt und der Verwaltung Entlastung erteilt. Sodann sprachen Pfarrer Allebrodt sowie Gemeindevorsteher Melches ihre Anerkennung über die Tätigkeit der Organe und über die Wichtigkeit des Vereins aus. gr. Fredeburg, 27. Mai. Der Jungmännerverein unternimmt Sonntag eine größere Gebirgswanderung mit der Marschroute: Fredeburg, Hunau, Große Bildchen, Siedlunghausen(Zielort), Bödefeld, Osterwald, Rimberg, Fredeburg. eh. Bredelar, 26. Mai. Verworfene Berufung. Februar d. J. wurden sieben Personen von hier und Giershagen vom Schöffengericht in Arnsberg wegen Dieb. stahls und Hehlerei zu Gefängnis= und Geldstrafen verurteilt. Der Prozeß hatte damals in hiesiger: Gegend viel Staub aufgewirbelt. Von den Verurteilten legte nur Fr. Kl. aus Giershagen Berufung ein. Das Gericht kam zwar zu einer Verwerfung der Berufung, jedoch mit der Maßgabe, daß anstelle der erkannten Gefängnisstrafe eine Geldstrafe von 200 RM. tritt. Neue Jugendherberge. g. Schmallenberg, 26. Mai. Man schreibt uns: Am Ausgange der Stadt nach Süden ist in den Räumen der früheren Gerberei Franz Wiethoff eine Jugendherberge geschaffen, die an Geräumigkeit sowohl als auch an ansprechender Inneneinrichtung es mit der früheren Herberge sicherlich aufnehmen kann. Die frühere Jugendherberge, die auch in dem Verzeichnis des Deutschen Jugendherbergsverbandes Aufnahme gefunden hatte, war auf dem Dachboden der hiesigen katholischen Volksschule untergebracht. Die seinerzeitige Unterbringung konnte nicht als gut angesprochen werden, da den Wanderern nur mangelhafte Waschstellen und kaum Kochgelegenheit geboten war. In dieser Beziehung ist die neue Herberge mit allem ausgestattet, was die wandernde Jugend erwartet. Dazu kommt noch, daß die Schlafsäcke der Schlafstellen mit weißen Bettüchern überzogen sind, wie auch die Kopfkissen, die eine Wollfüllung erhalten haben. Aus den Fenstern der neuen Bleibe gleitet der Blick hinaus über grüne Fluren und Matten, hinauf zu blaudunklen Tannenwäldern, hin zu blitzenden Forellengewässern und über herrliche Landschaftsbilder. Leider ist diese neue Herberge der wandernden Jugend noch zu wenig bekannt, da sie privat aufgezogen und daher im Verzeichnis der Herbergen des Deuten Jugendherbergsverbandes nicht aufgeführt ist. Wie es heißt, werden in dieser Hinsicht dem Besitzer große Schwierigkeiten gemacht, trotz anfänglicher Versprechungen und Zusagen. Im Interesse der Zukunft der Stadt als Fremdenverkehrsort und im Interesse des heimischen Gewerbes ist es nicht zu verstchen, daß man eine Herberge, die die entsprechende Einrichtung hat und die an einem reich besuchten, von drei Hauptwanderstrecken des SGV. berührten Orte eingerichtet ist, nicht in das amtliche Verzeichnis aufnehmen will. Kreis Brilon hi. Brilon, 27. Mai. Schwerer Unfall. Der Kellnerlehrling Chr. Schüßler wurde mit seinem Fahrrade von einem Auto erfaßt und erlitt hierbei eine schwere Gehirnerschütterung.— Die Musik= kapelle der freiw. Feuerwehr veranstaltet am kommenden Sonntag ihr diesjähriges Frühlingsfest in der Schützenhalle, bestehend in Konzert und Ball. Der Eintritt beträgt 50 Pfg. Morgens findet von 11 bis 12 Uhr auf dem Marktplatze ein Konzert statt.— Kaninchenzuchtverein. Der Kaninchenzuchtverein„Oberruhr" ladet alle Interessenten zu einer Werbeversammlung zu Sonntagnachmittag 4 Uhr im Gasthof Heitzig ein. Sturmtag. w. Bruchhausen, Kr. Brilon, 26. Mai. Der Dreifaltigkeitssonntag war der Sturmtag des hiesigen Jungmännervereins. Wochen ernster Arbeit waren voraufgegangen. Am Morgen des großen Tages gingen in der Frühmesse alle Jungmannen zum Tische des Herrn. Nachmittags in der Festandacht weihte Pfarrer Senger das neue Christusbanner. Darauf wurde eine ganze Anzahl iugendlicher Streiter Christi feierlich in den Verein ausgenommen. Gemeinsam wurde das Fuldaer Bekenntnis abgelegt. Gegen 4,30 Uhr begann in der Schützenhalle eine gewaltige Kundgebung, zu der sich auch die Elternschaft und die Jungmänner der Nachbargemeinden recht zahlreich eingefunden hatten. Mit Aufmerksamkeit lauschten sie alle der Sturmrede des Paters Niesen. Der Redner richtete kernige Worte an alle Innamannen. Deklamationen, gemeinschaftliche Lieder und vorzügliche Darbietungen des hiesigen Musikvereins und Gesangvereins„Fels" verschönten die Stunden des Beisammenseins. Langsam senkte sich die Dämmerung über unser stilles Dörschen. Da versammelten sich noch einmal alle Jungmänner. Unter klingendem Spiel und mit wehenden Christusbannern ging es hinaus zur Mariengrotte. Dort wurden die Fakeln in Brand gesetzt. Dann ergriff Pater Niesen noch einmal das Wort und sprach vom Wollen und Wirken katholischer Jungmannschaften. Jugendführer und Vorstand verpflichteten sich durch Handschlag und Treuschwur auf das Grundgesetz mit den Worten„Treu zu Christus“. Gemeinsam wurde das Lied „Meerstern ich Dich grüße“ gesungen. Nach einem andächtigen Gebet zur Muttergottes, die Hand zum Schwure erhoben, erscholl es dann mächtig in die stille Maiennacht: „Heil'gem Kampf sind wir geweiht". Dann ging es mit brennenden Fakeln— während vom Kirchturm das hell erleuchtete Christuszeichen strahlte— durch die Straßen des Dorfes zur Kirche. Machtvoll vereinten sich das Orchester und die Stimmen der Jungmänner hier zum wuchtigen„Großer Gott, wir loben Dich". Lange noch wird dieser Sturmtag den Bruchhausern in Erinnerung bleiben. * k. Olsberg, 27. Mai. Unfall. Auf der Bahnhofstraße wurde vor einigen Tagen F. K. von einem Auto erfaßt und zu Boden geworfen. Zum Glück erlitt K. nur leichte Verletzungen. Den Autofahrer trifft keine Schuld. kr. Scharfenberg, 27. Mai. Schützenfest. Sonntag und Montag konnte der hiesige Schützenverein bei gutem Wetter sein diesjähriges Schützenfest feiern. Den Königsschuß tat Theodor Wiedenstridt. Er erkor sich Fräulein Anna Rack zur Königin. a. Essinghausen, 27. Mai. Pfarrer Sondermann f. Im Alter von fast 70 Jahren starb in seiner Heimat Pfarrer i. R. Sondermann. Seine letzte Ruhestätte wird er in Böckenförde, wo er bis vor wenigen Wochen gewirkt hat, finden. Kreis Olpe Für die Grundrechte der Arbeiterschaft. a. Olpe, 26. MaiEnde dieser Woche veranstalteten der christliche Metallarbeiterverband im Kreise Olpe zwei öffentliche Kundgebungen. Verbandsleiter Geora Wieber(Duisburg) wird sprechen über das Thema:„Scharfmacher und Reaktion im Kampfe gegen die Grundrechte der Arbeiterschaft.“ Die Versammlungen finden statt in Olpe am Samstag, 28. Mai, 20 Uhr im Kath. Vereinshaus, und in Attendorn am Sonntag, 29. Mai, vormittags 9,30 Uhr im großen Saale des Annohauses. * a. Olpe, 26. Mai. Das Arbeitsamt im freiwilligen Arbeitsdienst. Das Arbeitsamt Olpe hat die Arbeitszeit für die Maßnahmen, die durch den freiwilligen Arbeitsdienst ausgeführt werden, im ganzen Kreise einheitlich geregelt. Hiernach wird in Zurunft gearbeitet von 6—12 und von 1—6 Uhr, an Samstagen nur von 8—12 Uhr. K. Attendorn, 26. Mai. Ein Fernsprechhäuschen hat die Reichspost auf dem Marktplatz zur Erleichterung des Fernsprechverkehrs eingerichtet. Das Publikum wird um Schutz der Anlage gebeten.— Die Autobus. linie Attendorn—Windhausen— Pletten. ber g. die bisher in privater Hand war, wurde von der Straßenbahn=AG. Plettenberg übernommen.— Die städtische Wasserleitung lieferte in letzter Zeit stellenweise schmutziges Trinkwasser. Nach eingehender Untersuchung wurde festgestellt, daß die Hauptrohre an vielen Stellen stark verkrustet waren. Zurzeit werden die Rohre von der Firma Gebr. Becker aus Mudersbach nach einem besonderen Verfahren gereinigt.— Seinen 76. Geburtstag konnte gestern in bester Gesundheit Landwirt Karl Starke aus Plaßzmannshof feiern. Unsern herzlichen Glückwunsch! k. Attendorn, 26. Mai. Der katholische Gesellenverein hat an der Listertalsperre von einer Gesellschaft aus Essen ein dort befindliches Boothaus mit Ruderboot käuflich erworben. Die Einweihung wird voraussichtlich am ersten Sonntag im Juni stattfinden. I. Rieflinghausen. Amt Attendorn, 26. Mai. An den Folgen eines Unfalles gestorben. Die Ehefran des Landwirts H. zog sich vor drei Wochen beim Viehfüttern eine Fupa###etschung zu an deren Folgen sie ietzt verstarb. Der Fall ist umso tragischer, weil vor einigen Jahren ein Sohn des H. tödlich verunglückte und H. selbst vor kurzem einen Betriebsunfall erlitt. K. Attendorn, 26. Mai. Der Imkerverein für den Bereich des Kreises Olve will seine diesjährige Hauptversammlung im Herbst in Attendorn abhalten. Es soll damit eine Ausstellung von Honig. Wachs= und bienenwirtschaftlichen Artikeln verbunden werden. An der Ausstellung können sich Interessenten aus den benachbarten Kreisen beteiligen. a. Borghausen, 26 Mai. Stilleaung. Die Mecklinghauser Marmor. und Kalkwerke haben infolge Auftragsmangels ihren Betrieb schließen müssen. Hierdurch werden weitere 30 Arbeiter in der Gemeinde erwerbslos Um den Bau der Badeanstalt Aus dem Stadtparlament. m. Drolshagen, 27. Mai. Am Dienstag fand im Amtshause eine Sitzung der Stadtvertretung statt. Da der Stadtverordnete Schreinermeister Franz Wacker sein Mandat als Stadtverordneter niedergelegt hat, wurde der Gastwirt Heinrich Dallwig als Nachfolger für den Rest der laufenden Wahlperiode als Stadtverordneter eingeführt und verpflichtet.— Schon öfters hat sich die Stadtvertretung mit der Anlage einer Badeanstalt befaßt. Es wurden mehrere Projekte aufgestellt. Am geeignetsten wurden die früheren Fischteiche „in der Wünne“, die Eigentum des Schulverbandes Drolshagen sind, gehalten. Von verschiedenen Seiten wurde jedoch der Wasserzufluß für zu gering gehalten. Die Stadtvertretung beschloß, nachdem sie noch einmal die städtischen Grundstücke auf dem Bruch besichtigt hatte, den Wasserzufluß in der Wunne zu messen und dann vorläufig nur ein Badebassin anzulegen, wenn sich dann herausstellt, daß der Wasserzufluß für die Badeanstalt ausreicht, die weiter vorgesehenen Planschbecken und Schwimmbassin ebenfalls anzulegen. Die Erdarbeiten werden im Wege des freiwilligen Arbeitsdienstes ausgeführt.— Der Hauderer Josef Heuel(Drolshagen) beabsichtigt, von der städt. Parzelle„am Igelsträußchen“, gegenüber der Schwartschen Fabrik, ein Stück käuflich zu erwerben um darauf eine Autogarage zu erbauen. Die Stadtverwaltung lehnte den Verkauf ab, da Bauplätze nur zum Wohnungsbau abgegeben werden sollen. Da der Haushaltsplan für das Rechnungsjahr 1932 noch nicht aufgestellt werden konnte, beschloß die Stadtverwaltung, die Gemeindesteuerzuschläge des Rechnungsjahres 1931 vorläufig auch für das Rechnungsjahr 1932 weiter zu erheben. 25jährige Gründungsfeier des St. Josephs-Männervereins. ei. Grevenbrück, 27. Mai. Am Sonntag, 29. Mai, feiert der St. Josephs=Männer.= verein Foerde-Grevenbrück seine 25jährige Stiftungsfeier. Eingeleitet wird der Jubeltag am Sonntagmorgen durch gemeinschaftliche hl. Kommunion der Mitglieder in der Frühmesse. Mit Rücksicht auf den Ernst und die Not der Zen, die gerade die Gemeinde Grevenbrück so hart betroffen haben, soll von einer weltlichen Feier Abstand genommen werden. Am Sonntagnachmittag 6 Uhr findet dann im Saale der Gastwirtschaft Otto Börger die Generalversamm. lung des Vereins statt, in der Rektor Schneider(Siegen), ein Mitbegründer des Vereins, einen Vortrag halten wird. * ei. Grevenbrück, 27. Mai. Neuer Fahrplan der Kraftvost. Die am 22. Mai in Kraft getretenen Fahrpläne der Kraftposten auf den Strecken Grevenbrück— Bilstein—Olpe—Eckenhagen, Grevenbrück—Helden—Attendorn und Grevenbrück—Oedingen—Meschede weichen von den Winterfahrplänen nur unerheblich ab. Es ist deshalb empfehlenswert, die Fahrpläne genau anzusehen. a. Rothenborn, 26. Mai. Diebstahl. Aus einer hiesigen Hünerfarm wurden 16 junge Masthähne entwendet. Gau Niederrhein=Westfalen im DHV zur Reform der Arbeitslosenfürsorge. * Düsseldorf, 26. Mai. Die in der Oeffentlichkeit besprochenen Pläne der Reichsregierung, die sich mit einer Lösung der finanziellen Schwierigkeiten der Arbeitslosenversicherung und der anschließenden Arbeitslosenfürsorge(Krisenunterstützung und Wohlfahrtspflege) beschäftigen, werden von den Angestellten mit größtem Mißtrauen verfolgt. Der am 21. Mai in Düsseldorf tagende Gauvorstand des Deutschnationalen Handlungsgehilfen= Verbandes, Gau Niederrhein=Westfalen, nahm nach einem Bericht des Gauvorstehers Karl Baudach(Düsseldorf) zu diesen Plänen Stellung. Die Auffassung der Kaufmannsgehilfen des rheinisch=westfälischen Industriegebietes kommt in einer einstimmig angenommenen Entschließung zum Ausdruck, in der es zum Schluß heißt: Die Pläne, die auf einc Zusammenfassung der Krisenfürsorge und der Wohlfahrtsunterstützung in der Hand der Arbeitsämter vorsehen, werden bejaht. Die im DHV organisierten Kaufmannsgehilfen weigern sich nicht, entsprechend ihrer wirtschaftlichen Kraft zur Finanzierung der allgemeinen Arbeitslosenfürsorge beizutragen; sie verlangen aber mit allem Nachdruck, daß sich keine Schicht des deutschen Volkes der Beteiligung an diesen Lasten entzieht. Sie wünschen, daß die schicksalhafte Verbundenheit des deutschen Volkes in allen seinen Ständen und gesellschaftlichen Schichten einen deutlich sichtbaren und ühlbaren Ausdruck findet. Den blinden Vater erstochen. * Wassenburg bei Aachen, 27. Mai. In dem benachbarten Rosendahl führte ein 17jähriger junger Mann namens Jansen auf seinen 68 Jahre alten Vater einen Mordanschlag aus, indem er ihm mit einem Dolchmesser drei schwere Stiche in den Rücken beibrachte. Der Vater wurde in schwerverletztem Zustande dem Krankenhaus zugeführt. Die polizeilichen Ermittlungen sind im Gange. Der Vater war seit sieben Jahren infolge eines Unfalles blind und wurde von den Familienmitgliedern als unnützer Kostgänger betrachtet. Vor einigen Wochen schon hatte ein anderer Sohn versucht, den blinden alten Mann zu ersticken, der sich daraufhin in eine Wirtschaft einmietete, in der jetzt der 17jährige Sohn den Vater überfiel. Freiwilliger Arbeitsdienst in Wessfalen Bei 516 Arbeiten sollen 13000 Arbeitsdienstwillige beschäftigt werden. Wie das Landesarbeitsamt Westfalen in Dortmund mitteilt, hat sich der freiwillige Arbeitsdienst im Landesarbeitsamtsbezirk in den Monaten April und Mai weiter ausgebreitet. Bei der andauernden Einschrumpfung des freien Arbeitsmarktes und der anhaltend hohen Gesamtarbeitslosig. keit bietet der freiwillige Arbeitsdienst häufig die einzige Möglichkeit zu produktiver Beschäftigung der Arbeitslosen. Der verhältnismäßig starke Andrang zu den einzelnen starken Arbeitsstellen zeigt, daß sich die Arbeitslosen zum weitaus überwiegenden Teil trotz ihrer langfristigen Erwerbslosigkeit gesunden Arbeitswillen erhalten haben und nichts sehnlicher wünschen als Arbeit. Trotz der bestehenden Begrenzung des zum Arbeitsdienst zugelassenen sonenkreises, der bekanntlich in Kürze ausgedehnt werden soll, ist es gelungen, Beschäftigungsmöglichkeiten für rund 13000 Arbeitsdienstwillige bereitzustellen. An der Zahl der Hauptunterstützungsempfänger in der Arbeitslosenversicherung und Krisenfürsorge(am 30. 4. ds. Is. 248 361) gemessen, erscheint diese Zahl(rund 5,2% der unterstützten Arbeitslosen) gering; aber die Bedeutung des Arbeitsdienstes läßt sich zahlenmäßig kaum erfassen. Der Vorteil besteht nicht nur in der Erschließung praktischer Arbeitsgelegenheiten für die Arbeitslosen, sondern auch in der Schaffung produktiver Werte, durch die— auf weite Sicht gesehen— zusätzlich weitere Arbeitsgelegenheit geschaffen und dadurch Arbeitslosigkeit beseitigt wird. Insgesamt waren Mitte Mai ds. Is. im Bezirk des Landesarbeitsamtes Westfalen 516 Maßnahmen anerkannt und zur Förderung gemäß§ 139a AVAVG. zugelassen. Bei diesen Arbeiten sollen rund 13.000 Arbeitsdienstwillige beschäftigt werden. Darunter sind 120 Maßnahmen mit rund 3000 Arbeitsdienstwilligen, bei denen die Förderungsfrist erst Mitte Mai beginnt. Bei den Ende April laufenden 292 Maßnahmen waren 7106 Arbeitsdienstwillige tatsächlich beschäftigt. Da inzwischen weitere Maßnahmen in Angriff genommen worden sind, ist die Zahl der beschäftigten Arbeitsdienstwilligen in der zweiten MaiHälfte weiter gestiegen und dürfte Ende Mai rund 8500 betragen. Von den Ende April beschäftigten Arbeitsdienstwilligen haben vor ihrer Zulassung zum Arbeitsdienst 2 260(31,8%) Arbeitslosenunterstützung, 2697(38,0 ¾) Krisenunterstützung und 160( 2,3%) Wohlfahrtsunterstützung bezogen. Keine Unterstützung wegen jugendlichen Alters bezogen 1 989 Arbeitsdienstwillige(27,9 7 der Gesamtzahl), für die die Förderung von der Reichsanstalt aus besonderen Reichsmitteln bezahlt wird. Demnach haben 70 7 aller Arbeitsdienstwilligen vor ihrer Zulassung Arbeitslosen= oder Krisenunterstützung bezogen, hätten also auch ohne Beschäftigung im freiwilligen Arbeitsdienst ihre Unterstützung weiter erhalten müssen. Von den beschäftigten Arbeitsdienstwilligen waren tätig bei Bodenverbesserungsarbeiten 3170(44,67) Maßnahmen zur Herrichtung von Siedlungs= u. Kleingartenland 362( 5,0 2) Maßnahmen zur Verkehrsverbesserung 620( 8,77) Maßnahmen zur Hebung der Volksgesundheit(insbesondere Verbesserung und Anlage von Turn=, Spiel= u. Sportplätzen) 2047(28,8%) Sonstige Maßnahmen 907(129 7) Nach wie vor sind also nahezu 3 aller Arbeitsdienstwilligen bei volkswirtschaftlich wertvollen Maßnahmen beschäftigt. Besonders wichtig sind dabei die in Südwestfalen(Sieger= und Sauerland) durchgeführten umfangreichen Rodungsarbeiten, die der Umstellung der unrentablen Niederwaldwirtschaft auf Grünlandwirtschaft oder Hochwald=Kulturen dienen. In der Zeit vom 1. Oktober 1931 bis zum 30. April 1932 sind im Landesarbeitsamtsbezirk im freiwilligen Arbeitsdienst insgesamt 456 203 Tagewerke abgeleistet worden. Davon entfallen rund 295000 Tagewerke (64,5 2 der Gesamtzahl) auf volkswirtschaftlich wertvolle Arbeiten. Nach Abzug der bereits abgeleisteten Tagewerke von der Zahl der insgesamt zugelassenen Tagewerke verbleibt Anfang Mai noch eine Arbeitsreserve von 886135 Tagewerken, die während der Sommermonate abgeleistet werden sollen. Dem Präsidenten des Landesarbeitsamtes liegt eine große Zahl neuer Anträge vor, über die in Kürze entschieden wird und durch die weitere Beschäftigungsmöglichkeiten bereitgestellt werden. Ein Flugzeug, das sich selbst steuert Der Konstrukteur hebt zum Zeichen, daß er nicht steuert, beide Hände in die Höhe.— In Amerika wurde jetzt ein Flugzeug konstruiert, das mittels seiner beweglichen Tragflächen stets automatisch die Gleichgewichtslage behält. Bei der Vorführung des Flugzeugs nahm der Begleiter des Erfinders das Steuer aus dem Halter und brachte es durch Fallschirmabsprung zur Erde. Der im Flugzeug verbliebene Konstrukteur vermochte die Maschine auch ohne Steuer sicher zu landen. der deutschsprachigen Presse e. Hüben und drüben Mailüfterl.— Autarkie.— Bergarbeiterieben. Gesteh' es nur, auch dir hat das Mailüfterl ein wenig Freude ins Herz geweht. Auch dich hat das Wunder der Natur dann und wann ganz in seinen Zauber gebannt. Auf einmal war die Wendung da. Plötzlich hatten sich Wiese und Feld und Garten in ein Paradies verwandelt. Ob es nicht auch in der Wirtschaft so gehen kann? Ob nicht auch da der Frühling auf einmal wieder da ist? Ich habe doch einige führende Männer gesprochen, die sich hoftnungsvoller ausdrückten. Auch jener ist mir begegnet, der aus der Erfahrung eines langen Lebens heraus zu sagen pflegt: Gott ist auch noch da! Freilich müßten sich die Menschen der Natur wieder mehr annähern und nicht alles verwirren mit der Maßlosigkeit ihrer Interessen. So lange wir fortfahren, einer dem anderen das Wasser abzugraben, kann nirgendwo etwas gedeihen. Was Autarkie ist, sieht man am besten unmittelbar an den Landesgrenzen. Hier bei Venlo etwa liegen nicht weit von der Bahnlinie weg die schönsten Glashäuser. In den letzten Jahren sind sie entstanden. Ganze Felder sind davon bedeckt. Die Gegend wirkt wie eine riesige Gärtnerei. In diesen Gewächshäusern gibt es Blumen und Gemüse aller Art. Fleiß und Erfahrung haben da eine Gartenkultur geschaffen, die kaum ihresgleichen hat in Europa. Aber was soll man mit all dem Segen nun beginnen? Die nahe Grenze ist gesperrt. Völker, die an und für sich freundschaftlich zueinander stehen, schlagen sich gegenseitig die Tür vor der Nase zu. Gewiß sollten wir dahin streben, auch bei uns so gutes Gemüse zu bauen, wie im Nachbarland; aber man darf auch niemals vergessen, daß ein Volk, das uns etwas verkauft, auch wieder ein Abnehmer unserer Industriewaren ist. Inzwischen sind wir schon im Kohlenrevier von Sittard und Heerlen. Auch da türmen sich die Halden hoch auf. Dennoch geht es erträglicher als bei uns. Vor allem ist das Verhältnis zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer besser als etwa im Ruhrgebiet. Vor einiger Zeit drohte dort ein Streik der Bergarbeiter. Ueberall ist ja das Leben des Bergarbeiters besonders hart, und man wird verstehen, wenn er kämpft für seinen Lohn, kämpft für Weib und Kind. Dennoch gelang es, zu einer Einigung zu kommen. Es gab eben Männer, die das volle Vertrauen beider Seiten hatten. Es gab Direktoren, die dem Arbeiter als Menschen nahe standen. Das ist eben doch die entscheidende Frage. Schließlich lebt in Heerlen der Dr. Poels, der in dem kleinen Limburg eine soziale Ordnung geschaffen hat, die ein Vorbild besserer Zukunft sein könnte. Wie habe ich mich gefreut, als auf dem großen Tage der Arbeitervereine in Sittard der neue Bischof von holländisch Limburg dem Msgr. Dr. Poels eine Anerkennung aussprach, wie sie nur selten einem Lebenden von seinen Oberhirten zuteil geworden ist. Da nenne ich den Tag von Sittard, der uns einen Katholizismus zeigte, ebenso tiefgläubig wie aktiv, einen Katholizismus, der es in jener Gegend fertig gebracht hat, eine christliche Ordnung der Dinge zu schaffen. Sturmscharen, wie sie bei uns in Koblenz zusammengekommen waren, gibt es auch dort. Mehr noch als bei uns lebt in diesem Katholizismus von Südlimburg das echteste Volkstum. Sprechen wir oft von den Vorstößen der Antigottleute, so wollen wir doch nicht vergessen, daß die Kämpfer Gottes nicht schlummern. Was war das für eine glänzende Veranstaltung im Stadion von Amsterdam, die fast zugleich mit der in Sittard stattfand. Ueber 10000 werktätige junge Mädchen waren versammelt und boten den ergriffenen Zuschauern, die in Massen zusammengeströmt waren, das Bild eines Spiels voll erhabener Weihe und überirdischer Schönheit. Das sind Leistungen des Gralbundes, den man bei uns noch wenig kennt, dessen Arbeit aber vollkommen modern und außerordentlich erfolgreich ist. Jedesmal noch, wenn ich von Holland heimkehrte, bringe ich eine Schmuggelware mit, die kein Grenzwärter mir abnimmt, es ist ein feuriger Glaube, ein Stück Kämpfermut für das Gottesreich. In Amsterdam hatten wir eine Goethefeier. Eine große Anzahl war der Einladung eines Bildungsvereins gefolgt, dem vor allem auch Kreise der Künstlerschaft angehören. Bedauerlich fand ich nur, daß bei solchen Gelegenheiten, bei denen es doch auch um die Weltgeltung deutscher Kultur geht, die Konsulate oder Generalkonsulate nicht immer so arbeiten, wie man es wünschen möchte. Der Vorsitzende hatte dem deutschen Generalkonsul eine freundliche Einladung geschickt, war aber ohne jede Antwort geblieben, auch war kein Vertreter da, was auf irgendwelchen Zufällen beruhen mochte. Aber schade ist es eben doch. Die Höflichkeit hätte zum mindesten eine kleine Antwort oder Entschuldigung verlangt. Redner haben nicht immer Zeit, sich bei den Herren Generalkonsulen vorzustellen. Solche Behörden sind ja auch nicht dazu da, daß sie sich Aufwartungen machen lassen. Im Gegenteil sollten sie sich um den deutschen Redner kümmern, ihm behilflich sein, wie es etwa in Belgien, etwa in Luxemburg und sicherlich auch für gewöhnlich in Holland geschieht. Uebrigens habe ich im Leben noch nie an Sehnsucht nach Behörden gelitten und mir deshalb auch den Anblick von Amsterdam nicht stören lassen, das mit seinen schwermütigen Grachten an einem Maiabend die ganze Seele gefangen nimmt. Auf dem Weg zum Flughafen kommt man durch die üppigsten Wiesen, wo gerade noch vier Uhr nachmittags die Mädchen an der Arbeit sind, die Kühe zu melken. Heute sind Entfernungen etwa von Münster nach Amsterdam nicht mehr der Rede wert, dauert es doch kaum ein gutes Stündchen. Freilich hätte ich nicht Münster nennen sollen, denn diese herrliche Hauptstadt der Provinz Westfalen hält es mit der Ruhe und läßt Bewohner, die nun einmal auf die Lufthansa angewiesen sind, nach Essen, nach Dortmund, nach Osnabrück fahren. Ich glaube, sie werden nächstens auch den DortmundEms=Kanal ein paar Kilometer weiter weg legen lassen, wie sie in alten Zeiten sich die Hauptstrecke der Eisenbahn Berlin—Köln mit aller Gewalt vom Leibe gehalten haben. Denn Ruhe ist des Bürgers erste Pflicht. Bleib' im Land und nähr' dich redlich. Fange Fische am Aasee. Lies Gedichte unter dem Kranz der Linden... Man kann es ja auch anders sehen. Münster ist ein Juwel, und die Menschen darin sind Perlen. So etwas, muß man vor der bösen Welt ein wenig bewahren. Kurz und gut, es gibt in Münster einen Flughafen, aber keinen Anschluß an das Luftnetz der Deutschen Hansa, was ich als einen Skandal empfinde. Uebrigens möchte ich noch ein schönes Sprüchlein mitteilen, das ich mir unterwegs aufgeschrieben habe. Es ist das Wort eines deutschen Professors, der einmal gesagt hat: Wer mit zwanzig Jahren keine sozialistischen Neigungen spürt, der hat kein Herz. Wer aber mit vierzig Jahren noch diese gleichen Neigungen besitzt, der hat kein Gehirn... Das schien mir nicht schlecht gesagt. Es wurde in einem Zusammenhange erwähnt, in dem es um die Weltkrise ging. Es zeigt sich mehr und mehr, daß die Kurve dieser Krise genau die gleiche ist, wie wir sie aus der Vergangenheit kennen. Nach großen Kriegen kommen immer solche Krisen, und es bedarf der nüchternen soliden Arbeit, der sparsamen Wirtschaft, um alles wieder ins Lot zu bringen. Mir sagte ein Holländer, der ein Bankmensch ersten Ranges ist: Wäre Deutschland verschont geblieben von der ganzen Unruhe seiner Wahlkämpfe, Straßenschlachten und so weiter, längst hätte es Geld und Anleihen, so viele es haben wollte. Uebrigens war dieser wackere Holländer überzeugt, daß wir Herr dieser Krisen werden. Natürlich habe ich ihm bescheiden zugestimmt, denn so etwas hebt unsern Kredit. Eine Schande wäre es, wenn Holländer und andere an uns glauben, wenn wir selber aber es nicht täten. Nebenbei gesagt, erfuhr ich auch, wieviel deutsches Geld in Wirklichkeit noch im Auslande lebt. Sobald Ordnung und Friede bei uns einkehrt, kommt es zurück, denn das Kapital ist ein Fisch, der ruhiges Wasser liebt, ein wenig trüb darf es sein, aber ruhig. Zeltlager auf Burg Raesfeld Treffpunkt und Aussprache der westfäl. Neudeutschen. Zwischen Borken und Wesel liegt, eingebettet von weiten Wäldern und Seen, das alte Wasserschloß Raesfeld, unter den westfälischen Wasserburgen sicher eine der schönsten. Neudeutschland, der große katholischen Jugenbund an den höheren Schulen, hat in den letzten drei Jahren diese Burg zu einem geräumigen Jugendheim ausgebaut und damit sowohl der Erhaltung eines bedeutenden Kunstwerkes als auch besonders den Neudeutschen Jungen in Westfalen einen wertvollen Dienst erwiesen. Seit dem großen Zeltlager vor zwei Jahren, aus Anlaß der feierlichen Einweihung der Burg durch den hochw. Herrn Weihbischof von Münster, sieht Schloß Raesfeld in allen Ferien und an allen schulfreien Tagen des Jahres frohes Jungenleben in seinen Mauern. In diesen Pfingstferien, vom 17. bis 21. Mai, standen — nach langen technischen Vorbereitungen— wieder die grauen Zelte im Bannkreis der Burg, und 7 getrennte Gaulager und ein Lager der Neudeutschen Studenten gaben 550 westfälischen Jungen Herberge. Warmes Frühlingswetter und frisches Grin überall brachten ins Lagerleben Freude und lachenden Frohsinn hinein. Morgens, wenn noch Nebel über den Seen lag, weckten Trompetensiegnale die Schläfer in den Zelten, und in wenigen Augenblicken standen dann die Jungen in leichter Turnkleidung fertig zu Freiübungen und zum Bad in den Seen. Der eigentliche Tag aber begann erst beim allmorgendlichen Meßopfer, in dem sich die Jungen in der heiligen Kommunion Kraft und Segen holten. Der erste Morgen trug einen besonders feierlichen Charakter. Nach dem Hochamt, das der geistliche Führer des Münsterlandgaues, Domkapitular Prof. Dr. Emmerich, als Vertreter des Bischofs zelebrierte, wurde die Muttergottesstatue, die der hochwürdigste Herr Erzbischof von Münster den Neudeutschen gütigst überlassen hatte, eingeweiht und in feierlichem Zuge in die Burg getragen, wo sie von nun an als„Burgherrin der Westfalen“ ihren Ehrenplatz einnimmt. Nach dieser Feier sprach P. Esch, der bekannte Jugendführer und Bundeskanzler von Neudeutschland über „Unser Frömmigkeitsideal“. Neudeutschland will die Verbindung von echter katholischer Frömmigkeit und evenso ecter und edelgeformter Jungenart. Kern Neudeutscher Lebensauffassung ist das Wort des hl. Paulus„in Christo". Der Neudeutsche Junge will ganz im Geiste Christi leben, moralisch und ethisch. Die Gottesmutter ist ihm hierin Helferin. Christus zeigt ihm den Weg zum Vater und den Weg zur Ausbreitung des Gottesreiches im eigenen Innern und in der Welt. Der Neudeutsche Junge fühlt sich in der Kirche, dem fortlebenden Christus, auf das engste verbunden mit den Priestern und Bischöfen. Er weiß um das Brudersein aller Gläubigen, um das Gebot der Gottes= und Nächstenliebe. Neudeutsche Religiösität will Ganzheit, will ganze Tat. Darum sind dem Neudeutschen auch soziale Gefinnung und Karitasarbeit wesentlich als christliche Liebestat und auch als deutsche Tat am notleidenden Volksbruder. So glaubt auch Neudeutschland an eine Gesundung unseres Volkes aus katholischer Tatkraft. Während dieser Vortrag die Religiösität Neudeutscher Jungen behandelte, kennzeichnete in dem zweiten großen Referat am letzten Tage Dr. Karl Beyerle, ein alter Neudeutscher, „Unsere nationale Haltung“. Neudeutsche Jungen wissen, daß Schweigen und waches Aufhorchen in der Jugend mehr bedeuten als ein Eingreifen in den politischen Kampf ohne nötiges Wissen, ohne Orientierung und ohne Reife. In der Ausprägung echter deutscher Jungenart, in straffer Körpererziehung durch Fahrt, Lager, Spiel und Sport, in der Pflege des Volkstums, im Verstehen und Kennen deutscher Kultur und Geschichte sieht Neudeutschland eine stärkere Hoffnung für die deutsche Zukunft als in den Schlagworten einer radikalisierten Jugend, der die Straße der Kampfplatz ist. Wenn Neudeutsche Jungen sich mühen, ganz wahrhaftig und rein zu sein, mitzufühlen mit der Not deutscher Brüder, in der Jugend einen festen Grund zu legen zu reifem und edlem Mannestum, dann hoffen sie, damit unserm Volk den besten Dienst zu erweisen. Die Skizzierung dieser beiden Hauptreferate kann nicht das ganze Lagerleben wiedergeben. Dem echten, gesunden Jungen ist das frohe Leben im Zeltlager— neben der Wanderfahrt— das Schönste, was es geben kann. Hier draußen im Zeltlager läßt sich so recht das leben, was der Neudeutsche will. Hier wächst der starke Junge. Hier wird der Neudeutsche in der Freude über die Schönheit seiner Heimat stolz auf sein Vaterland. Hier im Lager, wo mitten zwischen den Zelten das Lagerkreuz steht, verbinden sich religiöse Haltung und natürliche Lebendigkeit zu einer einzigen sinvollen Harmonie. Spiel und Sport, Fahrten und Streifzüge in die Wälder füllten die Tage aus. Und abends flackerten überall die Lagerfeuer und warfen rotes Licht über die Jungen, die in ihrem Glutkreis erzählten und sangen. Wenn dann die Trompete das Nachtlied blies, wurde es einsam und still in den Lagern und nur die Wachen zogen auf und ab, das Lager zu schützen bis zum nahen Morgen. Neue Gedanken und Erlebnisse nahmen die Jungen vom Lager mit. Am Schlusse der Tagung waren alle Gesichter dunkel gebräunt und die Backen frisch gerötet. Neudeutsche Zeltlager sollen ja auch Kraftquelle sein zu gesteigerter Arbeitsleistung. Diesen Gedanken brachte P. Grauvogel, der geistliche Führer der Westfalen, in seiner packenden Art am letzten Abend zum Ausdruck, als alle Jungen sich um den riesigen Feuerstoß scharten zum Abschied. Neue Schwungkraft für jetzt und später sollte das Lager geben, und auch warme Liebe zu Volk und Kirche. Und alle Begeisterung wird Tat werden im Alltag, wenn jeder einzelne in seiner Heimat wieder an seinem Platze steht. Tagung des Verbandes Deutscher Beamten=Bau= und Siedlungsvereine Der Verband Deutscher Beamten=Bauund Siedlungsvereine hielt am 20. und 21. Mai in Dortmund in der Gaststätte„Kronenburg“ seine Jahrestagung ab. Am Freitag folgte der Versammlung der Verbandsrevisoren und einer Sitzung die ordentliche Hauptversammlung, deren Leitung in Händen des Verbandsvorsitzenden Brademann(Berlin) liegt. Aus dem in der Versammlung der Verbandskasse Deutscher Beamten= und Wohnungsvereine e. G. m. b. H. geht hervor, daß die am 13. Juli ausgebrochene Krise einzelne Genossenschaften derart in Schwierigkeiten gebracht habe, daß ein Zurückgreifen auf den Kredit der Kasse erforderlich wurde. Der Umfang des Geschäftsbetriebes hat annähernd die Höhe des Vorjahres erreicht. Er betrug in Soll 9548889 RM. Die Spareinlagen von Beamtenvereinen beliefen sich am Schlusse des Berichtsjahres auf insgesamt 655 501,61 RM. Von den übernommenen Bürgschaften bestanden Ende des Berichtsjahres noch für Straßenbaukosten 415 300 RM., Realsteuern 13 355,50 RM., Arbeitgeber=Baudarlehen 871000 RM., das sind zusammen 1299 655,50 RM. Gegen Ende 1931 wurden Forderungen von 536 205 RM, treuhänderisch verwaltet. An Betriebsmitteln waren 5 857 899 RM, vorhanden. Das Vermögen betrug 1806 983 RM., die von 3027 Mitgliedern übernommene Haftsumme 3027000 RM. Der Reingewinn beläuft sich auf 21 778,25 RM. Wahrscheinlich werden 5 Prozent Dividende zur Auszahlung gelangenDer Rechnungsabschluß beträgt per 31. Dezember 1931 4083 74034 RM., und die Gewinn= und Verlustrechnung schließt ab mit 64373,73 RM.— In der folgenden 28. Hauptversammlung des Verbandes Deutscher BeamtenBau=und Siedlungsvereine wurden Jahresrechnung und Voranschlag genehmigt und dem Vorstand Entlastung erteilt.— Am zweiten Tage der Verhandlungen sprach der Verbandsdirektor des Hauptverbandes, Oberregierungsrat a. D. Dr. Weber über„Ungelöste Fragen der gemeinnützigen Wohnungswirtschaft". Die Tagung beschloß ein gemeinsamer Ausflug zur Hohensyburg und dem Hengsteysee. pgz. Der Ausfall im Postverkehr der Deutschen Reichspost war im ersten Vierteljahr 1932 wesentlich größer, als saisonüblich zu erwarten war. Nach den sehr ungünstigen Ergebnissen des Januar und Februar zeigt der März— wohl infolge des frühen Osterfestes — wieder eine Besserung. Stärker als der Inlandsverkehr sind Nachrichtenübermittlung und Paketversand im Auslandsverkehr zurückgegangen, was vornehmlich auf Einfuhrhemmungen und devisenpolitische Maßnahmen zurückzuführen ist. In dem Sinken der Buchungen im Postscheckverkehr spiegelt sich die konunkturelle Verschlechterung gegenüber dem Vorjahre wider. Die Lastschriften, die in den wiedergegebenen Buchungen enthalten sind, gingen von 15,9 Milliarden RM. im Jahre 1931 auf 13,2 Milliarden RM. in den ersten drei Monaten 1932 zurück. Die Deuutiche Reichspost Januar bis Närz Palste in Millionen. 4932 56 Der neue Rektor der Deutschen Hochschule für Leibesübungen Geheimrat Prof. Dr. Sauerbruch, der berühmte Berliner Chirurg, wurde als Nachfolger des zurückgetretenen Geheimrats Prof. Dr. Bier einstimmig zum neuen Rektor der Deutschen Hochschule für Leibesübungen gewählt. WIFA — Mikrofilmarchiv der deutschsprachigen Presse e.V. Hüle Eine Groteske von Friedrich Ritter. Schon geraume Zeit verharrte Frau Knöll vor dem Schaufenster des Hutgeschäftes. Ihr Gesicht zeigte Ergriffenheit. Herr Knöll stand daneben. Seine Miene verriet Beklommenheit. „Ich fürchte, es wird bald regnen“, bemerkte er schließlich mit verwirrtem Blick auf den blauen Himmel,„komm, laß uns weitergehen.“ „Ein Regenhut? Nein“, sagte die Gattin traumverloren,„aber da bringst du mich auf einen guten Gedanken.“ Herr Knöll zuckte zusammen. „Ich möchte bei dieser Gelegenheit gleich einmal sehen, wie mir die neue Hutform steht... Beruhige dich, nicht gleich kaufen. Aufprobieren kostet ja nichts.“ „Also doch“, dachte Herr Knöll und schlich gesenkten Hauptes hinter der Gemahlin drein, die in freudiger Entschlossenheit durch den Eingang segelte. Während er still die Flugmanöver der Ladenfliegen verfolgte und sich mit dem Taschentuch Wind sächelte, wuchsen vor ihr die emsig herbeigetragenen Hüte allmählich zu Bergen. „Dieser vornehme breitkrempige Hut mit dem stilvollen Schmuck würde zu mir passen.“ „Gewiß, gewiß, gnädige Frau“, flötete die Verkäuferin mit herzförmig geöffnetem Mund,„der Hut für die elegante, repräsentable Erscheinung, der Hut für Sie.“ Frau Knöll war kurz und dick. Zufrieden suchte sie weiter. „Oder diese Jägerkappe flott und schick?“ „Ganz recht, Gnädigste“, sang der Engel hinter dem Ladentisch,„das ist's, was Sie brauchen, die Kappe der Anmut, die Kappe der reifen Jugend.“ Frau Knöll war fünfundfünfzig. Sie konnte nicht umhin, den guten Geschmack und das treffende Urteil der Angestellten zu bewundern, und beschloß, das Geschäft ihren Bekannten zu empfehlen. Wie aus weiter Ferne schien Herrn Knöll die Stimme seiner begeistert vor dem Spiegel drehenden Gemahlin zu kommen: „Sieh mal, August, wundervoll, wirklich wundervoll!“ „Wirklich wundervoll“, echote August mechanisch und blickte zu den schlanken Beinen einer Verkäuferin hinauf, die mit wehenden Kleidern eine Leiter hinangestiegen war. „Na also“, rief Frau Knöll erfreut,„allmählich wirst du bei diesen reizenden Sachen doch warm.“ Das Aufprobieren nahm seinen munteren-Fortgang, bis Frau Knöll fand, daß man nicht mehr gut ohne einen Kauf, wenigstens einen kleinen Kauf, hinausgehen könne. „Hier diesen... oder doch lieber jenen... nein, den drot... 15 Mark? Schön!“ Sie hatte gewählt und eilte voran zur Packerin. August richtete sich etwas auf. Es hätte schlimmer kommen können. Er fuhr in die Tasche, prüfte seine Barschaft und trat dann gefaßt an die Kasse. „Hier sind die 15 Mark.“ *„Der Hut kostet 30 Mark.“ *„Wie bitte?“ *„30 Mark, wenn Sie gestatten. Die Dame geruhte soeben, noch eine andere Wahl zu treffen.“ Herr Knöll sank auf einen Stuhl. Dabei gab es auf dem Sitz einen unangenehmen knirschenden Laut; denn der Unglückliche hatte eine dort stehende Pyramide übereinandergestülpter Strohhüte breitgedrückt. „Macht insgesamt 105 Mark“, sagte der Mann an der Kasse höflich. Tiere und Menschen . Das Rennpferd und die Schauspielerin.— Die Schiffskatze. Ein seltsamer Prozeß wurde dieser Tage in Budapest ausgetragen. Eine Schauspielerin und ein Rennpferd spielten darin die Hauptrolle. Ein bekannter Budapester Rennstallbesitzer hatte eines seiner Pferde auf den Namen einer ebenso beDie Tusas und ikr Glück Roman von Christel Broehl-Delhaes 15)(Nachdruck verboten. „Gehen wir eben allein, Frau Mythe, wie? Wir sind ja doch immer allein. Fräulein Diplom=Ingenieur hat niemals mehr Zeit für uns.“ „Wenn Ihr meine Sorgen hättet———“ „Nicht so boshaft————“ „Kann ich Dir denn nicht etwas abnehmen?“ mischte sich Myth ernsthaft ein. Charlotte kam um den Tisch herum und nahm Mythes Gesicht in be de Hände, daß es darin ruhte, wie eine weiche, blasse Orchideenblüte in einer rosigdurchleuchteten Schale. Markus offenbarte sich die Schönheit dieses Gesichtes wieder von einer neuen Seite. „Du kleines, großes Kind, ist ja alles nur Spaß“, sagte sie zärtl'ch. „Ihr nehmt mich eigentlich nie ernst“, schmollte Mythe mit trotzigem Schwermut. Nie habt Ihr etwas für mich zu tun. Ich werde immer gehätschelt. geschont und gehütet. Dabei bin ich so stark wie Ihr!“ Sie sprang plötzlich auf, reckte und dehnte die schmale, schöngewachsene Gestalt in ungebändigter Kraft. „So ist's richtig! So gefallen Sie mir! Eigentlich könnten Sie choffieren lernen und mich manchmal am Steuer ablösen“, freute sich Markus. „Immer„ich, ich“, spottete Charlotte.„Habe ich Mythe eigentlich für Dich m tgebracht, hm?“ „Aber das tue ich!“ mischte sich Mythe ein, strahlende Begeisterung im hellgewordenen Blick. Markus hatte nicht den Mut, nun auch seinerseits zu sagen, daß es ihm nur„Spaß gewesen“ sei; er mußte nun daran denken, Mythe wirklich im Autofahren zu unterrichten. Charlotte war schon wieder in Gedanken bei ihren Gästen. „Markus, was meinst Du dazu: Direktor Skunde von der Volkshochschule und Frau? Georg und Ilse Nächtliches Ständche kannten ungarischen Schauspielerin getauft, ohne daß die Künstlerin etwas davon gewußt hatte. Das Pferd schien nicht zur Elite der Renner zu gehören, denn es kam bei allen Rennen, die es lief, ziemlich als letztes ans Ziel. Die Freunde der Schauspielerin neckten sie so lange mit dem unglückseligen Namensvetter, bis es der Künstlerin zu dumm wurde und bis sie wütend den Rennstallbesitzer auf Schadenersatz verklagte; unter der Begründung, die ungünstigen Resultate des Pferdes würden sie in ihrem Ansehen schädigen. Das Gericht war galant genug. der Künstlerin eine Entschädigung zuzusprechen. Auswärtige, namentlich Pariser Zeitungen greifen dieses Urteil auf und knüpfen allerlei Medidationen daran. Es ist, vor allem bei Pariser Rennstallbesitzern, Usus, Rennpferde nach Bühnenstars zu benennen. Wenn nun dieses Urteil Schule macht und alle Bühnenkünstler in ähnlichen Fällen Schadenersatz zugesprochen erhalten, dann müßten sich die Rennstallbesitzer schleunigst auf andere Namen für ihre Gäule besinnen. * Das Leben oder vielmehr der Tod dieser Schiffskatze ist 30 Millionen Mark wert. Begreiflich also, daß ein kalifornischer Küstenwachtdampfer und ein Dampfer der Panama=Mail=Linie ausgefahren sind, um Leben oder Tod der Katze festzustellen. Es handelt sich um den Untergang eines mit Gold beladenen Dampfers der Pana=Mail=Linie, der infolge eines Sturmes an der Küste einer zu Kalifornien gehörenden Insel gestrandet ist. Die Besatzung des Schiffes hatte sich unter Mühen und Gefahren auf die Insel und später auf das Festland retten können; die Schiffskatze hatte man zurücklassen müssen. Nach den eigentümlichen Gesetzesbestimmungen des kalifornischen Rechts braucht die Versicherungssumme für ein gestrandetes Schiff nur dann ausbezahlt zu werden, wenn sich an Bord dieses Schiffes kein lebendes Wesen mehr befindet, gleichgültig, ob es sich um einen Menschen handelt oder um ein Tier. Schulk! Architekt Groep und Frau! Und dann—“ sie wurde ein wenig leiser ohne Grund—„Direktor Trobbs!“ Markus schaute auf, betrachtete die Schwester prüfend und nickte. „Mr recht! Sind wir also nett zu zehn Personen!“ „Maria wird also wieder einmal ihre Kunst zeigen und Grete hat mir versprochen, fein servieren zu wollen. Mythe, es ist Dir doch recht?“ „Soll es mir nicht recht sein—--—!“ „Nun, dann ist ja alles im Reinen! Mythe. Du deckst dann den Tisch, denn Du siehst aus, als ob Du so etwas könntest————“ Mythe lächelte. Ein blasser Glanz stand sichtbar auf ihrem fernen Gesicht. „Ja, ich kann das! Als Papa noch lebte, als er, der gefeierte Musiker, die höchsten Vertreter aller Stände bei sich empfing, durfte nur ich, ich ganz allein, die Tafel schmücken; Papa hielt sehr viel auf meine Anordnungen.“ Alte Namen von Rang und Klang lebten auf unter Mythes Schilderung, die hochkultivierte Atmosphäre von Mythes Kindheit und Jungmädchenzeit war in dem Raume und wurden von den lauschenden Tybas empfunden. Es waren lauter Aestheten, von denen Mythe als ihren lieben Freunden und Bekannten sprach; sie kam aus einer ganz anderen Welt, diese zarte Frau, die Phantasie sensibler Eltern„Mythe“ genannt hatte. Markus Tyba glaubte plötzlich die Kluft zu spüren, die sich auftat zwischen ihm und Mythe. Er verstand sie so gut, verstand sie, wie Charlotte sie verstand, aber auch er war ein Sproß handwerkender. rauher, arbeitgewöhnter Ahnen, während sie der Welt aller schönen Künste entstammte. Er sah zu ihr hinüber, zu ihrem entrückten Gesicht, das in Erinnerungen schmerzhaft schwelgte, das nicht daheim war hier, nie daheim sein würde—————— Sie war wie ein zarter, tropischer Vogel, der sich ins Nordland verflogen hatte. Gie war wie eine farbenleuchtende, südliche Blume, die in einen Hausn in der Kleinstadt. Es gilt also, festzustellen, ob sich die Schiffskatze noch am Leben befindet oder ob sie inzwischen ein Opfer des Meeres geworden ist. Zu diesem Zweck haben sich, wie gesagt, ein kalifornischer Küstendampfer mit Abgesandten der Versicherungsgesellschaft und ein Dampfer der Schiffahrtsgesellschaft auf den Weg gemacht, das Wrack nach der Katze zu durchsuchen. Da der Dampfer eine wertvolle Goldladung enthielt, beläuft sich die Versicherungssumme auf etwa 30 Millionen Mark, und man kann sich vorstetlen, wieviel der Versicherungsgesellschaft am Leben und der Panama=Mail=Linie am Tod dieser Katze gelegen ist. St. F. Dublin im Sweepsiale=Taumel Der Verkauf der Lose für die nächste Ziehung der großen irischen Sweepstake=Lotterie ist beendet. Die Millionengewinne sollen entsprechend dem Ausgange des Derby=Rennens in Epsom verteilt werden. Am letzten Verkaufstage herrschte in Dublin allgemeine Aufregung und ein Taumel, wie ihn die irische Hauptstadt noch nie erlebt hatte. Die Schalter waren zwölf Stunden ununterbrochen geöffnet. Lose im Gesamtwerte von etwa vier Millionen Mark wurden allein an diesem Tage verkauft. Fünftausend Bürodamen waren beim Verkauf tätig. Die Arbeit war so anstrengend, daß zahlreiche Verkäuferinnen ohnmächtig wurden. Die ganze Welt schien an diesem Tage um die Glückschance in Dublin zu kämpfen. In unübersehbaren Schlangen stauten sich die Menschen, um ein Los zu erwerben. Am späten Nachmittag kam es wiederholt zu Zusammenstößen unter den passionierten Lotteriespielern. Auf die Gefahr hin, mit leeren BIONULTRA die schäumende Saueratoff-Zahnpasta lst ein rein deutsches Erzeugnie. Mit einer klei- 4 0 können Sie Ihre nen Tubs zU 50 S Zahne mehr al. 100A nutren weil PIOX-UL TRA hochkonzentriert ist und nie hart wird. garten verpflanzt worden war———— Entsetzlicher Gedanke! Dann war der Bann gebrochen und Charlotte und Mythe unterhielten sich über die Dekoration des Tisches, über das Mahl, über die Reihenfolge. Markus hörte nichts von allem. „Sie ist eine südliche Blume, sie kann hier nicht atmen auf die Dauer. Es muß etwas geschehen, daß sie fortkommt von hier—————“ dachte er in einer Art Besessenheit. Trobbs hatte ein angespanntes Gesicht, als er über den hallenden Korridor rannte und am Versuchsraum anklopfte. Das Schild„Eintritt verboten“ störte ihn nicht. „Kann keinen gebrauchen!“ schrie Charlottes Stimme nach draußen. „Stört mich nicht! Ich wiu zusehen!“ Damit öffnete er rasch die Tür und schloß sie wieder. Charlotte Tyba stand mitten im Raum und prüfte diverse Absperrhähne und Filter auf Ordnung und Dichtigkeit. Sie trug einen einfachen, blauen Rock, der über und über mit Kochsalzflecken bedeckt war, und über der schlichten, weißen Hemdbluse eine blaue Leinenjacke. „Gasuhr und Manometer in Ordnung", fragte Trobbs, der mit einem Blick übersah, um was es sich heute handelte.„Ich habe bereits einen Blick in die Mahlanlage und Blockziehstelle getan.“ „Haben Sie?“ sagte Charlotte.„Gut, dann Lrauche ich selbst mich nicht mehr zu überzeugen.“ Während Charlotte darangeht, einige Steine aus der Wand zu lösen, knurrte Trobbs. „Sie sollen doch diesen gefährlichen Versuch nicht allein unternehmen, Charlotte!“ Charlotte ließ einen kleinen Pfiff hören. Aus einem kleinen Nebenraum stürzten zwei junge Leute herbei. Triumphierend schaut Charlotte auf Trobbs. „Die zwei helfen mir— Maschinenbauschüler— wollen absolut dalei sein!“ Trobbs knurrte weiter. Er sieht sich die beiden Jungen an, muskulöse Bengels, Sporttyp, nur mit Leinenhose und einem dünnen Hemd bekleidet. Händen ausgehen zu müssen, schlugen sich elegant gekleidete Damen mit barhäuptigen Frauen aus dem Volke, um einen Platz. Die ganze Bevölkerung Dublins war auf den Beinen. Keine Köchin kochte an diesem Tage das Essen und keine Stenotypistin nahm das Diktat ihres Chefs in Empfang. Sogar die Arbeitslosen ließen sich die Gelegenheit nicht entgehen, das große Glück zu machen. Wer nicht allein imstande war, ein Los für 1 Pfund Sterling zu kaufen, suchte sich einen Sozius. Menschen aus aller Herren Länder standen vor den Schaltern, und viele konnten sich nur mit Hilfe von Dolmetschern verständigen. Die irische Lotterie ist in der ganzen Welt so populär, daß man sogar an der afrikanischen Goldküste einem Neger begegnen kann, der das Sweepstake=Los an einem Faden auf seiner schwarzen Brust trägt. Wohnt hier ein gewisser Herr Danie Alighieri? Anläßlich der feierlichen Eröffnung der DanteGesellschaft ereignete sich in Warschau ein ergötzlicher Fall. Der italienische Dante=Verein sandte zur Eröffnungsfeier ein Begrüßungstelegramm. Da die genaue Adresse der neugegründeten Dante=Gesellschaft in Rom noch nicht bekannt war, wurde das Telegramm unter folgender Adresse abgeschickt:„Dante Alighieri, italienische Botschaft, Warschau". Der Postbote fand sich mit der Depesche in der italienischen Botschaft ein und fragte den Portier, ob ein gewisser Dante Alighieri sich zur Zeit in der Botschaft aufhalte. Darauf erwiderte der Portier kategorisch, daß kein Herr solchen Namens sich in der Botschaft befinde. Der Bote machte auf dem Telegramm den üblichen Vermerk:„Adressat unbekannt“ und gab das Telegramm zurück. Der tüchtige Postsekretär vermutete, daß es sich vielleicht um eine wichtige diplomatische Angelegenheit handele und entschloß sich, bei der italien'schen Botschaft telephonisch anzufragen, um die Angelegenheit zu klären. Er ließ sich mit dem Kanzleichef der italienischen Botschaft verbinden und sagte höflich:„Auf den Namen des Herrn Dante Alighieri ist eben ein Telegramm aus Rom eingelaufen. Da nach Behauptung Ihres Portiers ein solcher Herr in der Botschaft nicht tätig ist, möchten wir um die Angabe der Adresse des betreffenden Herrn bitten.“ Eine Lachsalve war die Antwort. Ein Mann der Haltemannschaft wurde bei der Notlandung des amerikanischen Riesenluftschiffes„Akron" ebenso mie zwei seiner Kameraden bei einem plötzlichen Auftrieb des Luftschiffs mit in die Höhe gerissen. Während er an den Halteseilen in die Gondel des Luftschiffes hinaufgezogen werden konnte, stürzten die beiden andern ab und wurden getötet. „Meine Herren, ich mache sie darauf aufmerksam, daß die Sache— gefährlich ist, daß ich für nichts hafte, da Sie keine Erlaubnis eingeholt haben!“ Aus unbekümmerten Gesichtern blicken weiße Zähne im Lachen. „Natürlich! Alles ist gefährlich. Es foll ja auch gelingen———“ Die Steine sind aus der Wand heraus, eine lodernde Flamme prasselt hervor. Charlotte führt unter Assistenz der beiden Jungmänner das wassergekühlte Absaugerohr ein. Die Strahlpumpe setzt ein und hüllt alles in weißen Dampf. der zischend und prasselnd entweicht. Charlotte starrt auf die Gasuhr, Trobbs sieht, wie die glänzenden Quecksilberstäbchen in den Manometern steigen, steigen, bis zu einer bestimmten Höhe. Salzwasser spritzt aus Sammelflaschen um den Feuergasen, die nun abgekühlt sind. Platz zu machen. Trobbs steht vor einem großen Kasten, hinter dessen Mattscheibe zwei elektrische Birnen leuchten. Hier wird der Kohlenstaub abgeschieden. Trobbs beotachtet ganz genau, wie Körnchen um Körnchen sich abscheidet. Genug jetzt, die Pumpe wird abgestellt. Die Ge sichter der jungen Versuchenden strahlen. An ihnen vorbei eilt Charlotte, die Versuchsflaschen unter dem Arm, in ihr Arbeitszimmer. Trobbs rennt ihr nach. „Sie brauchen mich sa gar nicht mehr!“ schimpfte er beleidigt. „Brauch' ich auch nicht!“ strahlte Charlotte und schickt sich an, die Feuergase durch neue Behälter 31 drücken. Sie greift nach Schwefelsäure, nach Kabi lauge. Lustig perlt es in den Flaschen. Trobbs siehl zu, wie ein Behälter den Sauerstoff, ein anderer die Kohlensäure hält. Charlotte berechnet genau, wie viel von jedem Gas in den Feuergasen war. Sie sind ungeheuer tüchtig!“ stellt Trobbs eifer süchtig fest.„Sie sind eine Kraft, die wir nie mehl entbehren können!“ Charlotte ist ganz Arbeit, trotzdem hat sie einen schalkhaften Blick für Trobbs. Fortsetzung folgt. ∆ — □** . 555SSESZTS. SSBETR SETPEURE SFoaE " O 2 SatE B„ G9• F ans 19* 9—** 2 Sn— S S F K FEER ** POEENS *„*—.— 6•T ..* □ *""— ∆ — 22. — S 8 5 S— S.— 2. 2n —— = □ Es— =— *"— 2 ** STEE 2 6.% 22 95 Seite 16 Liberiusblatt Nummer 22 10 HAUS FÜR ALLE DIE GUT UND BALIC KAUFEN WOLLEN Wirklich billig!# Nr. Haustuch al. 150 cm brei Bettuchware, .. 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Von 10 Exempl. an erfolgt Zusend. d. unsere Agenturen. Probenummern können gratis bezog. werden. Creise für Anzeigen 25 Reichepfennig, letzte Seite 30 Reichspfennig, Stellenmarkt 20 Reichspfennig. Reklamen 23 Reichspfennig je 1 min Raumhöhe. Agenturen werden überall errichtet. Wer eine solche übernehmen will, erhält nähere Auskunft bei der Verlagsanstalt Breer& Thiemann, Hamm(Westf.). SltikklcllhiRe i Te g WIEGEIIMN UIN EE NEIER LEI Verantwortlich für die Schriftleitung: Hermann Josef Berges in Hamm(Westf.);— für den Anzeigentell: Daul Seidel in Hamm(Westf.) Rotationsbruck und Verlag von Breer 8p; Thiemann in Hamm(Westf.), Fernruf 2015, 2010, 2011, 201c. 2019. Mehr Mut zur Freude „C, wunderschön ist Gottes Erde und wert, darauf vergnügt zu sein!“ Fast scheint es manchmal, als ob wir die Fähigkeit, uns recht von Herzen zu freuen, verloren hätten. Gewiß gibt es sehr viel Unvollkommenes auf der Erde, und viele Menschen hören den Frühlingsjubel nicht vor dem unbarmherzigen Pochen der Sorge, vor der grausamen Stimme der Not. Da sollten die, die es besser haben, fremde Sorgen zu mildern suchen, ihr Mitleid zu tätiger Hilfe werden lassen, damit auch die Armen, von der Not Bedrückten, einmal aus dem grauen Alltag herauskommen und sich an dem Sonnenschein freuen können. Denn keine Zeit ist besser geeignet, Leid und Dunkelheit vergessen zu machen, als die grüne, lebensfrohe Frühlingszeit. Da soll sich der Mensch darauf besinnen, daß die kurze Spanne seines Lebens, die so reich ist an Leid und Enttäuschungen, auch unsagbar viel Freude umfaßt. Die schöne Erde ist es wert, sich darauf zu freuen. Doch nur zu oft übersehen wir die kleinen Freuden, die fast jeder Tag uns bringt, und die uns doch helfen können, die lastende Schwere der grauen Alltagssorgen abzustreifen. Oder wir scheuen uns vor uns selbst und vor anderen, ein wirklich echtes und herzliches Gefühl zu offenbaren. Unsere Zeit will alles nüchtern und sachlich anschauen und deuten, und aus Angst vor Kitsch und Sentimentalität leugnen wir lieber jedes Empfinden in den dunkelsten Winkel unserer Seele hinab. Aber warmes Empfinden all der Schönheit, die uns umgibt, hat nichts mit Kitsch zu tun, und wie reich ist der, der sich zur Freude bekennt. Wir alle sollten mehr Mut zur Innerlichkeit haben, und wir werden es im Herzen spüren, daß die Seligkeit des Fühlens zu der Seele wertvollsten Gütern gehört! Ist es nicht eine Freude, die knospenden Bäume zu beobachten, zu sehen, wie die zarten Blättchen sich entwickeln, wie sie von Tag zu Tag größer werden und sich dem Sonnenlicht entgegen recken? Muß man nicht froh werden, wenn man dem süßen Sang der Vögel lauscht, wenn man die Pracht der schimmernden Blüten sieht! Spüren wir nicht schon eine kleine Freude, wenn die Pflanze im Blumenkasten, die wir schon aufgegeben hatten, die gestern noch müde und welk die Blätter hängen ließ, plötzlich zu neuem Leben erwacht, zarte Blütenknospen sich erschließen und begierig das vergänglich ist der Oensch auf dieser Erde, ein Baum überdauert ihn, die Steinstufe wird hundertmal älter als der Denschenfuß, der sie betritt. Alles stolze Lachen und alles wehe Weinen verweht im Winde, ja, alles, was heute groß und trotzig ist und zum Anbeten schön und sum Verzweifeln schrecklich, ist flüchtiger als der Wind, denn der Wind weht jeden Tag, und was unser ist, ist eine kleine Weile, verschwindet in Vergessenheit u. kehrt nie wieder! Kaum daß aus den tausend und millionen Geschehnissen, die auch die kleinste Oenschensiedlung hat, ein mal eines im Gedächtnisse stehen bleibt wie ein altes, totes. nicht mehr gebrauchtes Haus, das mit seinen ruinenhaften Umrissen einen späten Wanderer schreckt oder neugierig macht. D. Keller e„Die Insel der Einsamen Sonnenlicht trinken? Wer hat nicht schon einmal mit Entzücken einen Tautropfen an der Spitze eines winzigen Hälmchens betrachtet? Ein Tropfen Wasser, der in der Sonne strahlendes Leben gewinnt, und sprüht und funkelt, schöner als der klarste Diamant! Wenn wir nur empfänglich sind für die tausend kleinen Freuden um uns herum, dann kann der Frühling uns lehren, die Schwere des Alltags zu vergessen. Offen und herzlich wollen wir uns freuen in dem heiligen Werden in der Natur, wenn Millionen Knospen sich öffnen, wenn Beete sich lockern und zarte Keime zum Lichte drängen, wenn die Erde sich schmückt mit strahlenden Früvlingsfarben und sich das große Wunder vollzieht, das wir immer wieder als das Junge, Neue, Nie=Geschaute empfinden. Und die Begeisterung für die Frühlingsschönheit soll unser Dank sein an den Schöpfer, dessen heiliges Wort das große Wunder bewirkt! * Sonntagslesung 2. Sonntag nach Pfingsten Evangelium: Luk. 14. 10—24. In jener Zeit trug Jesus den Pharisäern folgendes Gleichnis vor: „Ein Mann bereitete ein großes Mahl und lud viele ein. Und er sandte seinen Knecht zur Zeit des Mahles, den Geladenen zu sagen: „Kommet! Es steht schon alles bereit.“ Da fingen all. nacheinander an, sich zu entschinndig.n Der erste sprach zu ihm:„Ich habe ein Land gut gekauft und muß notwendig hinausgehen und er besichtigen; ich bitte, entschuldige mich!“ Ein anderer sprach:„Ich habe fünf Paar Ochsen gekauft und. ich gehe hin, sie zu erproben; ich bitte entschuldige mich!“ Ein dritter sprach:„Ich habe mir ein Weib genommen und kann daher nicht kommen.“ Und der Knecht kam zurück und berichtete dieses seinem Herrn. Da ward der Hausvater unwillig und sprach zu seinem Knechte:„Gehe sogleich hinaus auf die Straßen und Gassen der Stadt und führe die Armen und Krüppel und Blinden und Lahmen hier herein!" Dann sprach der Knecht:„Herr, es ist geschehen, wie du befohlen hast: aber es ist noch Platz da.“ Und der Herr sprach zu dem Knechte:„Gehe hinaus an die Wege und die Zäune und nötige sie hereinzukommen, damit mein Haus voll werde. Ich sage euch aber: keiner von den Männern, die geladen waren, soll von meinem Mahle kosten. Liturgie der Woche (Aus Kirchengeschichte und Heiligenlegende.) Auf unserer Wanderung durch das Kirchenjahr haben wir die beiden höchsten Gipfel, Ostern und Pfingsten, über stiegen. Beide gehören zu den Festen 1. Klasse, deren es annähernd 20 gibt. Alle diese Feste haben eine Nachfeier, die sich über die ganze Woche erstreckt, und die besonders auch den 8. Tag noch einmal hervorhebt und daher auch Oktav genannt wird. Nach dem Range dieser Nachfeier teilt man die Feste 1. Klasse wieder in 4 Gruppen ein. 7. Feste haben eine sog. privilegierte(= bevorrechtete) Oktav: und zwar Ostern und Pfingsten eine solche 1. Ordnung. Das bedeutet, daß alle Wochentage der Nachfeier allen anderen Festen vorgezogen werden, daß also in dieser ganzen Woche kein anderes Fest gefeiert werden kann. Gewöhnliche Dop pelfeste werden nur dann erwähnt, und solche 1. u. 2. Kl., die nach ihrem Datum gefeiert werden müßten, werden auf den nächsten freien Tag verlegt. In den beiden privilegierten Oktaven hat auch jeder Tag sein besonderes Meßformular, also auch eigene Epistel und eigenes Evangelium.— Erscheinung des Herrn (Epiphanie) und Fronleichnam haben eine bevorrechtete Oktav 2. Ordnung. Das bedeutet, daß in der ganzen Woche das Festformular nur verdrängt werden kann durch ein Fest 1. Klasse oder einen Sonntag. Bei diesen beiden Oktaven hat aber jeder Tag das Meßformular vom Fest, also kein eigenes. So ist in der ganzen Epiphanie=Oktav die Messe: Ecce advenit. In der ganzen Fronleichnamsoktav das Formular: irit.— Oktaven 3. Ordnung haben wir Weihnachten, Christi Himmeljahrt und Herz=Jesu=Fest. In diesen Ottaven können sogar gewöhnliche Doppelfeste gefeiert werden, wie nach Weihnachten Thomas und Silvester, wie dieses Jahr nach Christi Himmelfahrt Stanislaus und Gregor von Nazians, in der Herz=Jesu=Oktav Franz Carraciolo und Norbert. Die Sonntage innerhalb dieser Oktaven haben immer ihr eigenes Formular. Das Formular der Festoktav wird nur genommen, wenn eigentlich ein kleineres Fest gefeiert werden müßte. Weihnachten heißt es bekanntlich: Puer natus est; Christi Himmelfahrt: Viri Galilaei und Herz=Jesu=Fest: Cogitationes.(Die Rangerhöhung des letzteren Festes ist erst vor ein paar Jahren erfolgt, seitdem hat es auch dies neue Formular, das frühere hatte den Introitus: Miserebitur.) * 29. Mai. Sonntag innerhalb der Fronleichnamsoktav. Die Messe hat ein eigenes Formular, Intro itus: Factus est. Gloria. Gedächtnis der Oktav und der eigentlichen Tagesheiligen, Jungfrau Maria Magdalena von Pazzis(F 1607 zu Florenz). Keine Sequenz, weil ja nicht das Festformular. Credo. Weihnachtspräsation wegen der Oktav. lte. Weiß. 30. Mai. Montag. Weil eigentlich nur kleinere Feste waren, ist heute das Offizium von der Oktav. Messe: *0 e n.- u u. u. er G. 9 Seite 2 su 3 m uuun Liboriusblak! Nummer 22 Cibavit. Gloria. Gedächtnis des hl. Papstes und Märtyrers Felix(und im Erzbistum Paderborn vorher Gedachtnis der Uebertragung der Reliquten des hl. Liborius von Le Mans nach Paderborn 836). Die Sequenz darf in stillen Privatmessen ausgelassen werden. Credo und Weihnachts präsation wegen der Oktav. It 31. Mai. Dienstag Auch das heutige Doppelfest Angela von Merici wird durch die Oktav verdrangt, daher wieder Resse: Cibavit. Gedächtnis der hl. Jungfrau Angela und der hl Jungfrau Petronilla. Sonst alles wie gestern. Weiß. 1. Juni. Mittwoch Kein Fest, daher von der=Oktav. Messe: Cibavit. 2. Gebet von der Gottesmutter(Ooncede). 3. Gebet für die Kirche(Ecclesiae) oder den Papst(Deus, omnium). Sonst alles wie Montag. Weiß. 2. Juni. Donnerstag. Oktavtag von Fronleichnam. Höheres Doppelfest. Messe: Cibavit. Gloria. Gedächtnis der hentigen Tagesheiligen, der Märtyrer Marzellinus und Gefährten. Sequenz muß gebetet werden. Credo und Weihnachtspräfation wegen der Oktav. lte. Weiß.— Nach der soeben beendigten Oktav 2. Ordnung kommt nun sofort wieder eine solche 3. Ordnung. 3. Juni. Freitag. Herz=JesuFest. Doppelfest 1. Klasse mit bevorrechteter Oktav. 3. Ordnung. Neues Offizium. Introitus: Cogitationes. Gloria. Credo. Herz=Jesu=Präsation. lte. Weiß. 4. Juni. Samstag. Weil wir in einer Oktav 3. Ordnung sind, darf ein anderes Doppelfest gefeiert werden. Daher heute hl Bekenner Franz Carraciolo(F 1608); Doppelfest. Eigene Messe, Introitus: Factum est. Gloria. Gedächtnis der Herz=Jesu=Oktav. Daher auch Credo und Herz=Jesu=Präfation. lte. Weiß. 1 AUS WELT UND KIRCHE Erbschaft von 112 Millionen Mark. Vor 17 Jahren kam ein armes Mädchen, Anna Schleiß, aus Böhmen nach Newyork, wo es bei dem Multimillionär Frank W. Sabin eine Stelle als Zimmermädchen angenommen hatte. Auch ihr Bruder, der einige Monate später ankam. erhielt bei Sabin eine Stelle, und zwar als Kellermeister. 13 Jahre lang hat Anna Schleiß ihrem Herrn treu gedient. Die Zimmer, die sie in Ordnung zu bringen hatte, glänzten vor Tauberkeit. Mister Sabin war anscheinend sehr zufrieden mit ihr, denn als er zum drittenmal Witwer wurde. nahm er nach Ablauf des Trauerjahres, im Jahre 1927. Anna Schleiß zur Frau, so daß das arme Zimmermädchen, das inzwischen 43 Jahre alt geworden war, jetzt Mitbesitzerin des vornehmen Hauses wurde. Als Mister Sabin kürzlich starb, ergab sich, daß er seine vierte Frau, wie„Telegrauf" berichtet, zur Universalervin ernannt hatte. Sie besitzt setzt ein Vermögen von 112 Millionen Mark, ein großes, vornehmes Haus. sowie acht Lurusautos. Zwanzia Diener und Angestellte stehen ihr zur Verfügung: darunter befindet sich auch ihr Bruder, der noch immer als Kellermeister in ihren Diensten ist. * Wiedereröffnung der St. OedwigsKathedrale. Die Si. Hedwigs=Kathe= drale ist kürzlich in Anwesenheit des pärstlichen Nuntius Orsenigo, von Staatssekretär Pünder als Vertreter des Reichskanzlers, Reichsminister Dr. Groener, der preußischen Minister Schmidt und Steiger sowie der Staatssekretäre Welsmann und Lammers feierlich eröffnet worden. Die Weihe des Hochaltars wurde von Bischof Dr Schreiber vollzogen, der unter Assistenz zweier Domberren eine heilige Messe zelebriert. Während der Messe ertönte zum ersten Ral das neue Orgelwerk. * Spiel mit dem Tode. Am Loreleiselsen spielte sich ein entsetzliches Drama ab. Der verheiratete Alfred Rickel aus Wiesbaden hatte mit mehreren Bekannten auf Motorrädern einen Ausflug gemacht, wobei auch die Lorelei bestiegen wurde. Trotz dem Verbot und den Warnungen seiner Kreunde begab er sich über das auf dem Felsen angebrachte Schutzgeländer und führte am Rande des Felsen allerhand halszerbrecherische Kunststücke aus. Als er einen Handstand machte, verlor er das Uebergewicht und stürzte den achizig Meter hohen Felsen hinab, wo er am Rheinufer mit zeischmetterten Gliedern liegen blieb. Der Berunglückte hinterläßt Frau und...d. nun, über den Tod seines Lieblings entrüstet, die Hundeleiche auf die Treppe des Gesundheitsamtes gelegt haben und dazu einen Zettel mit der Aufschrift:„Das ist Euer Werk!" Außerdem hat er sich gegen die Maßnahmen des Gesundheitsamtes ausgesprochen und in diesem Zusammenhang gesagt:„Venezuela ist ein Land von Wilden.“ Dadurch machte sich der temperamentvolle Tierfreund so unbeliebt, daß man seine Abberufung verlangte. Die ältesten griechischen Bibelterte. Unter den Dokumenten der Sammlung Chester Beatty hat man soeben eine sensationelle Entdeckung gemacht, nämlich 190 Blätter, die Büchern entstammen und wichtige Fragmente der griechischen Bibel darstellen. Sie stammen aus dem 3., 4. und 5. Jahrhundert. Hiermit hat man das älteste Zeugnis der griechischen Uebersetzung des Alten Testaments entdeckt. Ein Divlomat stürzt über einen Hund. Der bisherige englische Gesandte bei der Regierung von Benczucla. W. E. O'Reilly, ist jetzt nach England zurückgekehrt, da die Regierung von Venezuela seine Abberufung wegen eines Skandals sorderte Der Gesandie ist über einen Hund gefallen. Das Geundheitsamt des Landes verordnete vor einiger Zeit wegen der Furcht vor Tollwut, daß alle Hunde ohne Maulkorb vergiftet werden sollten. Nicht lange danach begab es sich, daß der Hund des englischen Gejandten vergistet in den Straßen von Caracas gefunden wurde: er trug zwar keinen Maulkord, aber ein Halsband mit dem Namen seines Eigentümers. O'Reilly soll „Sehr geehrte Herren Einbrecher!“ Kürzlich statteten Einbrecher der Lotterieeinnahme Bischoff in der Boxhagener Straße 88 in Lichtenberg einen unerwünschten Besuch ab und stahlen eine Schreibmaschine, eine Rechenmaschine und ähnliche Apparate. Den Geldschrank, auf den sie es offenber abgesehen hatten, ließen sie unberührt, da der Lotterieeinnehmer, veranlaßt durch Einbrüche bei seinen Kollegen, folgen den Zettiel an den Tresor geklebt hatte: „Sehr geehrte Herren Einbrecher! Nachen Sie sich nicht die Mühe, meinen Geldschrank aufzubrechen, da ich diesen täglich selbst austäume und über Nacht nur die Geschäftsbücher darin verwahre." * Ehefrau erhängt„ihren Mann. In einem einsamen Gehöft bei Unter=Liebersbach im Odenwald(bei Weinbeim) hat die Mitte der 30er Jahre stehende Frau J#st ihren um 10 Jahre äl eren Mann aufgehängt Nach einem ebelichen Streit hat sie ihn auf den Specher gelockt, ihm eine Schlinge um den Hals geworfen und ihn über den Dachbelken hochgezogen Der zunächst den Nachbern vorgetäuschee Selbstmord wurde von Diesen nicht geglaubt. Die Leute beichrichtigten vielmehr die Bebörden. die die Frau vernahmen. Vor der Staatsanwaltschaft und der Kriminal= volizei legte die Frau dann ein Geständnis ab, worauf sie in Haft genommen wurde. Hund hält fünf Tage Totenwache. Kürzlich sahen Besucher eines Königsberger Friedhofs eine Neufundländerhündin an einem frischgeschütteten Hügel liegen. Man benachrichtigte den Tierschutzverein, der die Hündin in seine Obhut nahm Da an diesem Tage keine Begräbnisse stattgefunden haben, muß das treue Tier mindestens fünf Tage an dem Grabe gelegen und Totenwache gehalten haben. Neue amerikanische Steuern. Das Repräsentantenhaus hat nrue Steuergesetze angenommen, die einen Ertrag von 294 Millionen Dollar bringen dürften. Unter den neuen Gesetzen befindet sich auch eine Steuer auf alkoholfreie Getränke, deren Ertrag auf eif Millionen Dollar jährlich geschätzt wird, und eine Aktienemissionssteuer, die mon mit jährlich 18 Millionen einschätzt. Mit diesen neu bewilligten Steuern sind bisher neue Ernnahmequellen von insgesamt 744 Millionen erschlossen worden. Diebstahl vor des Richters Nase. Ran sollte eigentlich denken, daß der letzte Ort, den sich die Pariser Diebe zum Feld ihrer Tätigkeit ausersehen, das Gericht wäre, aber dem widerspricht die Tatsache, daß in den Räumen, in denen die Göttin der Gerechtigkeit herrscht, fast täglich wertvolle Gegenstände entwendet werden. Die Diebe finden augenscheinlich ein besonderes Vergnügen daran, den Richtern und sonstigen Hütern des Rechtes ein Schnippchen zu schlagen. In einem Fall, der in einem Pariser Blatt erzählt wird, erreichte der Dieb den Givfel kaltblütiger Unverschämtheit. Während einer Sitzung des Zivilgerichts betrat ein Arbeiter mit einer Leiter den Saal, und der Richter unterbrach die Verhandlungen solange, als der Mann die Uhr von der Wand abnahm.„Sie soll gereinigt werden", bemerkte er dabei beiläufig. Er verschwand mit dem Zeitmesser, der seitdem nicht wiedergesehen wurde. An der Tagesordnung sind die Verluste kleinerer Gegenstände, wie von Uhren und Schirmen. Richter und Anwalte werden ebenso oft Opfer wie Zeugen oder Zuschauer. Erst dieser Tage mußte der Präsident der 10. Strafkammer, als er nach der Verurteilung von 30 Dieben in sein Zimmer zurückkehrte, feststellen, daß unterdessen sein Mantel verschwunden war. Die kostbare alte Flasche. Dieser Tage bot ein Kunde in einem großen Juwelierwarengeschäft in London einige Juwelen zum Kauf an. Als der Kauf zustand: gekommen, entrahm er einem Pakeichen eine unscheinbare Flasche, die mit kleinen Kieselseinchn gefüllt war Der Mann bat den Juwelier, den Inhali der Flasche einm zu prüfen. Sein Vater, der schon lange tot sei, habe dieselbe vor Jahren aus Südafrika mitgebracht. Der Juwelier willfahrte der Bitte und untersichte die Kieselsteinchen, unter denen er Diamanten zu sehen glaubte. Er lief soiort einen Sachverständigen kommen: Deser stellte fest, daß die Flesche tatsächlich mehr als 400 kleine Diamanten enthielt, im Gesamtgewicht von 400 Karat. Siebzigtansend Mark für ein Meßbuch. Bei einer Versteigerung alter Manuskripte erbrachte ein ostfranzöstsches Meßbuch aus dem 13. Jahr under einen Kaufpreis von 3500 Pfund Sterling. Dasselbe umfaßt 101 Bal.seiten, mit gotischer Schrif; beschri ben. Jede Seite hat zudem noch sieben Miniaturbilder.— Ein Mannskript von „Tristan“ erbrachte 52° Pfu d Sterling(10 400 Mark) Dieses ist aus dem 14. Jrhrhundert: es umfaßt 523 Blattseiten in gotisher Schrift und hat 52 Miniaturbildchen Es ist die voll andigste Schrift von„Tristan“ die überhaupt bekannt ist. Wieviel eine Schwalbe frißt. Ein Forscher hat sich der Mühe unterzogen, zu beobachten bzw zu berechten, wieviel Insekten eine Schwalbenfamilie im Laufe eines Sommers verzehrt, und ist dabei zu dem Ergebnis gekommen, daß ein Schwalbenpaar zur Atzung der Brut und zu seiner eigenen Ernährung innerhalb eines einzigen Monats nicht weniger als 270000 Insekten braucht, um satt zu werden. Solange das Pärchen noch keine Jungen hat, fängt jede der beiden Schwalben ungefähr 600 Fliegen und Mücken am Tag:, wis im Monat die stattliche Zahl von 36000 Insekten ergibt. Man muß, um auf diese Rechnung zu kommen, allerdengs annehmen, daß die Tiere während der Sommermonate, besonders aber während der Aufzucht der Jungschwalben, täglich 16 Stunden lang auf Futtersuche ausgehen. Bereiteltes Bilderattentat eines Geisteskranken. In einem Berliner Kaffee hörte ein Besucher, wie ein am Nebentisch sitzender Mann zu einem zweiten äußerte, er werde in den nächsten Tagen einige wertvolle, ihn störende Oelgemälde im Kaiser Friedrich=Museum mit einem Resser zerschneiden. Die sofort in Kenntnis gesetzte Leitung des Kaiser Friedrich=Museums ordnete einen besonderen Ueberwachungsdienst an. Tatsächlich konnte Sonnabendmittag gegen 12.30 Uhr in einem der Museumsäle ein Besucher festgenommen werden, der sich durch wirre Redensarten verdächtig machte. Es handelt sich um einen 47jährigen Photographen. der offenbar geisteskrank ist. Er wurde der Sicherheitspolizei zugeführt und wird wahrscheinlich zur weiteren Beobachtung dem Kreisarzt übergeben werden. e Goldsammlung in Italien. Seit einiger Zeit ist in Italien eine Bewegung zur Abgabe thesaurierten Goldes an die Bank von Italien zu beobachten. Nach dem neuesten Bankausweis der itlienischen Staatsbank sind in den beiden ersten Dekaden des April 1,5 Millionen in Gold von der Bank bei Privatpersonen aufgekauft worden. Nach der Presse ist damit zu rechnen, das diese Bewegung, die von der Bank von Italien durch günstige Bedingungen gefördert wird, in der nächsten Zeiti wieder zunimmt. Wie„Giornale d'Italia“ mitteilt, hat die Bank von J#alenzihre Zweigstellen vor einigen Tagen angewiesen, alles angebotene Gold— Ni es geprägt, alter Schmuck oder Bruchstücke — zum Tagespreis anzukaufen. Das Blatt weist auf die Bedeutung eines Anwachsens der Goldbestände der Bank von Italien durch Ankauf privaten inländischen Goldes hin und erinnem daran, daß die gleiche Bewegung in anderen Ländern zu beovachten se- und in England bereits überraschend günstige Ergebnisse gezeitigt habe. ** Höllenmaschine in der Telephonzelle. Vor dem Carlton=Hotel auf dem PetöfiPlatz in Budapest ereignete sich kürzlich eine heftige Explosion Die öffentliche Telephonzelle, die sich in der Nähe der großen offenen Kaffeehausterraffe des Hotels befindet, wurde durch eine Höllenmaschine zerstört. Sieben Personen, darunter vier Damen. die auf der Kaffeehausterrasse gesessen hatten, wurden leicht verletzt. Was mit dem Attentat bezweckt und von wemn es ausgeführt wurde, ist durch die sofort eingeleitete Untersuchung bisher noch nicht festgestellt worden. Die Höllenmaschine, die nach den Ermittlungen der Polizei mit Ekrasit gefüllt war, soll angeblich von jungen Burschen kurz vor der Explosion an die Stelle gelegt worden sein. *— Fe. Wonder Uoforkei Not W. u 66 Mipptz ui i a.uc W m uuuunz i r 31 Nummer 22 Liboriusblatt Seite 13 achlung! ichere Existenz Im Hause! Gesuch! werden ehrliche Personen zwecks Eirichtung einer MaschinenHelmstrickerei Geboren wird laulende Beschäftigung ür uns zu hohen Preisen. 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Königsname, 6—7 Spottgedicht, 7—8 Zugart der Reichsbahn, 8—1 Schätze bewachende Geister, 1—9 Schicksalsgöttin, 2—9 Klosterinsassin, 3—9 Hunderasse 4—9 Angehöriger eines Ostseestaates, 5—9 Rechenmeister, 6—9 Fluß in Frankreich, 7—9 Hülsenfrucht, 8—9 Stein mit eingeschnittenen Figuren. Auflösungen aus voriger Nummer: Keilrätsel. Verwandlungsaufgabe. nordamerikanischen Staat Ohio, 6 deutscher Klassiker, 7. Dankgottesdienst, 8. altitalienische Göttin, 9. Schwermetall, 10. Kurort am Bodensee, 11. Einhufer, 12. römischer Redner, 13. Giftpflanze, 14. Verbrechen, 15. Nebenfluß der Fulda, 16. Verteidigungsmittel, 17. Prophet, 18. Handwerkervereinigung, 19. Landschaft in Zentralafrika, 20. Zierholz. Wie wird aus einer Wespe eine Torte?— Es darf immer nur ein Buchstabe verändert werden. * Silbenrätsel. Aus den Silben: 0— as— ben— ce— ci— cle — dan— de— de— der— der— bi— e—*—*— e— ei— er — fe— fuß— hah— her— holz— in— land— li— na— nen — nung— ro— ror— schach— schlag— sel— sel— sen— ses — spa— ster— su— te— ten— tot— ul— um— be— waf sind 20 Wörter zu bilden, deren erste und dritte Buchstaben, beide von oben nach unten gelesen, den Anfang eines Gedichts von Bodenstedt bezeichnen. Bedeutung der Wörter: 1. Planet, 2. Grabscheit, 3. Sitzmöbel, 4. Ueberzieher, 5. Hafenstadt im In jedes Fach ist ein Buchstabe einzusetzen, sodaß sich Wörter von folgender Bedeutung ergeben: 1—2 Spruch=Zahnradrätsel. Es gehört so wenig zum Glücklichsein. * Silben=Kreuzworträtsel. Waagrecht: 1. Sahara, 3. Ella, 4. Senta, 6. Alemannen, 7. Pirna, 10. Richter, 12. Diarium, 14. Minne, 16. Titus, 17. Belgien. Senkrecht: 1. Salamander, 2. Rasen, 3. Elle, 5. Tapir, 6. Alarich, 8. Natrium, 9. Kroatien, 11. Termin, 13. Ritus, 15. Nebel. Magisches Gitterrätsel. 1. Flunkerei, 2. Antarktis, 3. Werkstatt, 4. Leviathan. * Silbenrätsel. 1. Weizen, 2. Ingwer, 3. Endivie, 4. Bauer, 5. Indigo, 6. Stunde, 7. Tanger, 8. Doktor, 9. Unlust, 10. Stettin, 11. Cannes, 12. Haarlem, 13. Archimedes, 14. Umhang, 15. Rätsel— Wie bist du schaurig, du dunkle Nacht. Der gute Gatte. * D i e s c h ö n s t e E r f i n d u n g. „Es ist wirklich staunenswert, was in letzter Zeit alles erfunden wurde! Telegraphie ohne Drabt. Fahren ohne Pferd. Pulver ohne Rauch.“ „Jetzt fehlt nur noch eins!“ „Und das wäre?" „Mitgift ohne Frau.“ * Psychologisches. „Professor Faselhans wies gestern in seinem hochinteressanten Vortrag über die „Psychologie des Publikums“ überzeugend nach, daß ein Redner nicht länger wie zwanzig Minuten elf Sekunden über ein Thema sprechen darf, ohne die Zuhörer zu ermüden.“ „Und wie lange dauerte der gestrige Vortrag!“ „Na, so annähernd dreseinhalb Stunden“ „Verdammte Zucht in der Elektrischen: niemand bekommt einen Sitzplatz!" „Aber du hast ja einen, Papa.“ „Gewiß. aber deine Mutter muß stehen. Zerstreut. Gelehrter:„Wie häufig habe ich dir gesagt, daß du mich nicht stören darfst. wenn ich arbeite.“ Frau:„Ich wollte dir nur gute Nacht sagen.“ Gelehrter:„Das hättest du ebenso gut bis morgen früh aufschieben können.“ * Er muß alles wissen. „Haben Sie nicht eine Dame ohne einen kleinen Jungen gesehen? Der kleine Junge bin ich!“ Enfant terrible. Klein=Elschen:„Tante, willst du mir einen Elefanten machen?" Tante:„Das kann ich aber nicht.“ Klein=Elschen:„Ja, du kannst es doch. Hier habe ich eine Mücke, und Vater sagt, du könntest aus einer Mücke einen Elekanten machen!. Das Pumpgenie, „Der Nordvol ist entdeckt. der Ozean überflogen. Es ist böchste Zeit, daß wieder einmal etwas Neues geschieht. Können Sie mir zum Beispiel zwanzig Mark pumpen?“ * Kolumbus und die Prohibition. Eine englische Zeitung schreibt:„Kolumbus war nicht nur ein Entdecker, sondern auch ein Prophet. Als er Amerika entdeckte, soll er ausgerufen haben:„Trockenes Land!“ Fragen Sie, wir antworten Frage: D. S. in Aachen 99. Brennslecken in dem Porzellan können Sie beseitigen durch Einreiben mit feuchtem Salz.— Hefenteig setzen Sie zweckmäßig in einem Steintopf an. Sie werden dann nicht mehr über verdorbenen Teig zu klagen haben.— Frage: 88 in Hamm. 1. Ausgeschlossen.— 2. 855,40 Mk.— 3. Sie denken sicher an „Plätthilse“.(Holste Bielefeld).— Frage: U. D. Die Zeitschrift ist uns nicht unbekannt. Aber aus den von Ihnen angedeuteten Erwägungen heraus ist es nicht angebracht, öffentlich zu diesen Dingen Stellung zu nehmen. — Frage: Abonnentin in K. Bergstr. Feine Spitzen waschen Sie zweckmäßig so: Wickeln Sie die Spitzen um eine reine Flasche und legen Sie sie dann in Seisenschaum.— Frage: U. D.H.L. 4. Nein, der Name der Einsender wird nicht verraten, wenn nicht ein besonderes Interesse vorliegt. Auf Ihren Brief können wir nur raten: Schleunigst zum Arzt!— Frage: Köln. Wir danken für das Lob, daß Sie den Maria=Oberlin= Romanen spenden. Wir wollen Ihr Angebot später prüfen.— Frage: Gericht. Die Höhe des Schennentores werden Sie am Bauamt erfahren.— Frage: Frau R. S. Hamm. Samt wird so geplättet, daß die angefeuchtete linke Seite über das heiße hochgestellte Eisen gezogen wird.— Frage: Gartenfreund in D. Schnecken im Garten töten Sie mit Kainit. Holsteiner Schnitzel. Man bebereitet entweder panierte Kalbsschnitzel oder Schnitzel naturell, garniert sie auf der Platte mit einem Spiegelei, Kapern, Essiggürkchen, mixed Pickles, roten Rüben, Sardellen und leert etwas Kalbsjus darüber. Das Einkommen zu erböhen, ist jedem möglich, wenn er sich bemüht, das Spiel eines Musik= instruments zu erlernen. Wer ein Musikinstrument im Nebenberuf spielt, kann immer auf gute Rebeneinnahmen rechnen. Ueberall beliebt macht sich. wer mit einem Musikinstrument umzugehen weiß. Türen werden ihm geöffnet, die dem anderen verschlossen bleiben. Die wesentliche Voraussetzung zu solch' Geldverdienen ist aber der billige Erwerb eines Qualitätsinstruments. Sie sparen im Interesse Ihres Geldbeutels, wenn Sie direkt von der Musikinstrumentenfabrik Meinel& Herold. Klingenthal No. 125, dem größten Spez.=Vers.= Geschäft der Branche kaufen. Diese Firma versendet ihre Erzeugnisse direkt an die Spieler und kann billig sein, weil sie den Verdienst weiterer Zwischenverdiener in die Tasche der Käufer fließen läßt. Verlangen Sie sofort den neu heraus gekommenen Hauptkatalog, der Neuestes zeigt und Ihnen sofort kostenles zugesandt wird. * Eine kostenlose Romreise mit 7tägigem Aufenthalt in Rom hat die Firma G. A. Glafen in Nürnberg=R. als Gewinn eines von ihr veranstalteten Preisausschreibeng ausgesetzt. Das Glafey=Licht dient bekanntlich zum Schmücken von Altären in Kirche und Haus, ferner zum Schmücken von Heiligenbildern, Kruzifixen usw. Die Aufgabe des Preisausschreibens lautet:„Das Glafey=Licht hat 7 Vorzüge; welchen halten Sie für den angenehmsten?" Die näheren Bedingungen sind von der Firma zu erfahren. * Arterienverkalkung und Blutdruckerhöhung. Die enge Wechselwirkung zwischen erhöhtem Blutdruck und Arterienverkalkung, dieser häufigsten Krankheits= und Todesursache im Alter, ist der medizinischen Wissenschaft längst bekannt. Als ein wirksames Mittel zur Herabsetzung des Blutdrucks und damit zur Bekämpfung der Arterienverkaltung gilt von alters her Knoblauch. Bisher war es aber schwierig, dieses natürliche Heilmittel in einer Form herzustellen, bei der der bekannte typische, den meisten Menschen lästige Geruch und Geschmack nicht in Erscheinung tritt. In dem neuen Kombinationspräparat Erwesalin gegen Arteriosklerose und Blutdrucksteigerung nach Dr. Richard Weiß(Erwesalin=Vertrieb 15 Dr. Rich. Weiß, Berlin NW. 6) ist nunmehr Knoblauch in einer die lästigen Nebenwirkungen völlig ausschaltenden und für Magen und Darm gut verträglichen Verbindung, uno zwar in Tablet enform, enthalten. In der„Deutschen Aerzte=Zeitung" hat Dr. J. B. vor kurzem über Erfo'ge bei der Behandlung von Arteriosklerotikern mit Erwesalin berichtet. Isbesondere ist es ihm gelungen, den Blutdruck der mit dem Präparat behandelten Patienten erheblich herabzusetzen. am besten bedient. ob arm ob reich. Sind Blahur's Kunden im ganzen Reich ur Vitunh Jund 9 i iictu nieille S M Iumi Luenbeg M M Minn Sunc Wn M M u Mm# S uuc nn in Bung 1 fi rbu eibung 13 u M iune M Mihtag i gund n pe i M# m un DIgSULLOg13 3 3 Nummer 22 Liborsusblalt Seite 3 Inhalt des bisher erschienenen Romanteiles: Auf dem Dampfer„Titanic“, der zur ersten Fahrt über den Atlantischen Ozean ausgelaufen ist, befindet sich das Brautpaar Thea Korff und Leo Bürger. In der Gesellschaft der beiden befindet sich der Forscher Dr. Frobenius. Leos Interesse gilt der schönen Mabel Bonnard. 2. Fortsetzung. 6. Es klopfte hart und heftig an Thea Korffs Kabine. Sie saß vor dem kleinen, fest eingelassenen Toilettenspiegel und rief ein gleichgültiges„Herein!“ Auf der Schwelle stand Leo Bürger. Er war im Frack. „Noch nicht fertig“, sagte er stirnrunzelnd.„Ich bitte Dich, beeile Dich doch. Die Zusammenrunft mit Thomson ist unerhört wichtig!“ Thea Korff schloß den Gürtel um das Abendkleid aus bordeauxrotem. Samt und hob die kleine Schleppe vom Boden auf. „Jetzt können wir gehen“, sagte sie ruhig. Leo Bürger sah seine Braut an. Ein eitles Lächeln lag um seinen Mund. „Du siehst gut aus. Thea“, sagte er dann freundlicher.„Aber blaß! Du solltest etwas Rot auflegen!“ Thea Korff zuckte die Achseln und schloß die Kabinentür.„Wozu?“ „Wozu? Mein Gott, Thomson sieht gern eine schöne Frau! Das kommt mir bei meinem Geschäft gut zustatten, er ist dann leichter zugänglich und unser kalifornischer Abschluß wäre dann gesichert...“ Thea Korff wurde noch blasser. „Mit anderen Worten: ich bin ein Lockmittel, um den alten Mann geschäftlich zu ködern“, sagte sie hart und gepreßt. „Mein Gott! Ihr sentimentalen Deutschen!" Leo Bürger wurde heftig. „Was vergibst Du Dir denn dadurch, daß Du dem alten Herrn ein wenig um den Bart gehst?“ „Das ist Dein Standpunkt, nicht der meine!“ gab sie herb zurück. Jetzt blieb Leo Bürger im Gang stehen und stampfte heftig mit dem Fuß auf. „Mach mir doch nicht immer solche Schwierigkeiten! Wie soll das denn später werden? Ich verlange doch nichts Unmögliches! Du wirst Dich schon an alles gewöhnen...“ Thea hob den Blick nicht vom Boden. Dann aber antwortete sie leise:„Ja Du hast recht! Ich muf mich daran gewöhnen... an alles gewöhnen... Tonlos und traurig klang die Stimme. Leo Bürger aber hörte nicht den Klang, er hörte nur die Bestätigung. „Na, also“, sagte er und hob im Gang ihr Kinn zu sich empor. „Einen Kuß, kleine Braut", den Versöhnungskuß, ja?" Mit geschlossenen Augen duldete sie es. Dann trat sie Arm in Arm mit ihm in den Rauchsalon erster Klasse, in dem ihnen der alte Thomson in Firma Thomson und Darrick schon erwartungsvoll entgegenkam. Noch einmal stockte ihr Fuß. Das war, als sie dem Blick von Hermann Frobenius begegnete, der sich aus dem Sessel erhob und verneigte. Unangenehm berührt wandte sich Leo Bürger um. „Aufdringlicher Mensch“, murmelte er ärgerlich vor sich hin. Thea hatte die Bemerkung verstanden. Fest preßte sie die Lippen zusammen und schwieg. Erst blieb sie still, dann griff sie in die Unterhaltung ein. Der alte Thomson, der die schöne Frau mit wohlgefälligem Blick betrachtet hatte, wurde bei ihren sachlichen Fragen, die sie in die Unterhaltung mit einwarf. aufmerksam. „Nanu“, sagte er erstaunt,„Bürger, Sie haben ja eine tüchtige Braut, von ihr können sogar wir noch etwas lernen...“. Leo Bürger lächelte geschmeichelt. Er klopfte zärtlich auf den schlanken weißen Arm seiner Braut, ein gequältes Lachen kam dabei in ihr Gesicht. Das kalifornische Geschäft kam zustande. Der alte Thomson hatte sich verabschiedet. Leo Bürger war in guter Laune. „Wir wollen unsern Sieg etwas feiern“, meinte er und bot seiner Braut den Arm.„Aber nicht hier, drüben im kleinen Saal. ja?“ Sie nickte müde. Ach, es war ja, auch alles so gleichgültig. Sie sah zu, wie er hastig und unmäßig den Champagner hinunterstürzte. „Trink nicht so hastig“, sagte sie schließlich ehrlich besorgt,„Du könntest Dir schaden". Das Gesicht des Mannes färbte sich rot vor Wut. „Ich tue, was mir paßt!“ sagte er heftig und lauter als es sonst seine Art war.„Und Dir will ich auch noch eins sagen: Wenn Du glaubst, Du müßtest mir nachspionieren, so suche Dir einen anderen dafür aus, als diesen aufdringlichen Forscher!! Was denkt sich dieser Frobenius eigentlich, Dich dauernd mit seiner Gegenwart zu belästigen?“ „Frobenius? Dir nachspionieren“, meinte Thea Korff fassungslos vor Erstaunen und Scham.„Wie kommst Du darauf, es ist mir nie im Traum eingefallen... Dann verstand sie, und ihr Mund verzog sich in leisem Ekel.„Ach, jetzt verstehe ich...“ „Verstehen, verstehen, was verstehst Du? Meine alte Bekanntschaft mit Frau Mabel Bonnard gibt Dir wohl Grund zu dieser Spionage Entschlossen stand Thea Korff jetzt auf.„Woh'n?“ sagte er heftig. „Ich werde erst wieder mit Dir prechen, wenn Du nüchtern bist", agte sie kalt.„Du redest Unsinn. Ind was Deine Beziehungen zu Frau Bonnard angeht, so erwarte ich nur eins: daß Du wenigstens als mein Mann den Versuch machst, den Begriff einer Ehe aufrechtzuerhalten...“ Er sah ihr nach. Diese Energie und Kraft... wirklich scheußlich! Herrgott, das würde ja eine unangenehme Frau werden. Ob sich diese Verlobung nicht lösen ließ? Aber was würde Papa sagen, der auf diese Heirat seine letzte Hoffnung setzte. Und geheiratet mußte werden, damit das Geld und die Firma Bürger... Er brach den Gedanken ab und füllte sich das Glas neu. Aber das prickelnde, schäumende Getränk verscheuchte doch nicht seine Gedanken. Es war klüger, bei Thea einzulenken. Herrgott, wer kannte sich in dem Charakter einer solchen Frau aus?“ In der eleganten Kabine aber saß Thea Korff und sah mit großen, starren Augen ins Leere. Unerträglicher Kopfschmerz— die Folge der heftigen Erregung— peinigte sie. Heraus an die herbe Luft, die über Deck wehte. Nein, nein! Sie würde jemandem begegnen und nicht ausweichen können. Sie würde ihren Schmerz doppelt stark und bohrend empfinden. Sie konnte nicht in die klaren und hellen Augen sehen, die sie heute abend so schmerzerfüllt und voller Sehnsucht angesehen hatten. Schließlich warf sie sich aufs Bett und weinte. Weinte fassungslos und hemmungslos, wie noch nie m ihrem Leben... 7. „Eine schöne Nachricht, Meta!“ Hermann Frobenius trat zu seiner Kusine, die ganz in die Lektüre des neuen Buches ihres Verwandten „Leben am Kilimandscharo" vertieft war. Sie erhob erstaunt den Kopf. „Was denn?“ „Eine Funknachricht aus Newyork! Mister Miller hat alles erreicht, unsere Expedition wird stattfinden!" Er ließ sich neben ihr auf einem bequemen Deckstuhl nieder. Sein schmales, hartes Gesicht trug die Röte freudiger Erregung Dann wurde er ernst. „Aber für Dich tuts mir leid, Meta! Ich hätte Dir gern etwas von der neuen Welt drüben gezeigt, und nun heißt's gleich packen, ordnen Pläne machen... „Da sei nur unbesorgt, Hermann!“ sagte Meta Dirksen ruhig.„Ich bin bei Millers glänzend aufgehoben, und werde durch sie genügend Gelegenheit haben, etwas von drüben kennen zu lernen; es war doch wirklich reizend von Millers, mich mit nach Newyork einzuladen... „Und wie lange willst Du drüben bleiben?“ „Ich dachte. bis zum Abschluß Deiner neuen Expedition, Hermann. Ein paar Wochen vorher würde ich nach Deutschland zurückkehren, damit auf Haus Borken alles zum Empfang bereit ist und Du in Ruhe Deine Reiseergebnisse ausarbeiten kannst „Wirklich lieb von Dir, Meta“, kam es herzlich aus Frobenius Mund.„Du sorgst für mich wie eine Mutter, wie Du mir Haus Borken erhältst—“ „Ach, ich tue es ja gern“, sagte Meta Dirksen warm,„was habe ich denn sonst auf der Welt...?“ Sie schwiegen beide eine Weile. Sanft und ebenmäßig glitt die„Titanic" durch die Wellen. Meta Dirksen sah ihren Vetter von der Seite an. Ihr Blick war scharf und prüfend. „Es ist übrigens gut, daß Du bald wieder in die Welt hinauskommst, Hermann..."“ Er wandte den Blick vom Wasser ab und ihr zu. Langsam rötete sich unter ihrem besorgten Blick die hohe Stirn. Sie nickte ihm zu. „Ich bin doch nicht blind, mein Junge! Es wird Zeit, daß ihr auseinanderkommt, Du und— Fräulein Korff „Verstehst Du, begreifst Du das? Diese Frau— und dieser Mann? Es ist unfaßbar! Ich kann es nicht ertragen, wenn ich sehe, wie sie sich quält, dabei ist er ihr nicht einmal treu, wo die Gelegenheit sich bietet, ist er mit Mabel Bonnard zusammen!" Seine Stimme bebte vor Erregung „os ist gut, wenn diese Reise zu Ende ist“, meinte Meta Dirksen leise. „Ich kenne Dich ja gar nicht wieder. Du bist ja wie besessen von dieser Frau.. „Weil sie die Frau ist, die zu mir paßt, wie keine andere! Sie würde mich auf meinen Forschungsreisen begleiten, sie hat die gleichen Ansichten und Interessen, bei ihr würde ich alles finden, was ich mir erträumte „Hermann! Sie ist verlobt!“ Frobenius fuhr sich ungeduldig durch das dichte Haar „Ja, ja, das weiß ich ja. Ich weiß ja, wenn wir in Newyork sind, wird alles zu Ende sein, ein höfliches Adieu, vorve#... Er lachte bitter auf. „Und wie steht sie zu Dir?“ In das harte Gesicht des Forschers kam ein sinnender Zug. „Weiß ich's? Sie weicht mir jetzt aus, aber—“. Er zuckte die Achseln. Sein angespanntes Gesicht glättete sich. „Laß mich einmal träumen Meta. Laß mich träumen, ich hätte sie eher gefunden, sie wäre meine Frau, mein Kamerad. geworden. Sie hätte treulich meine Reisen, meine Arbeit geteilt, im Sommer aber kämen wir zu Dir nach Borken.—“ „Lach mich aus, Meta, lach den Träumer aus!“ Meta Dirksen lachte nicht. Ihr Gesicht war tiefernst geworden. Die leidenschaftlich bewegte Klage, die aus den Worten ihres Vetters sprach, griff ihr ans Herz, sie wußte, daß bei solchen tief und stark empfindenden Menschen eine unerfüllte Liebe doppelt bitter ist. Sie versuchte abzulenken. „Morgen ist Sonntag“, sagte sie. „Großer Ball im Festsaal. Machst Du mit?“ Frobenius nickte kurz. Er hatte im Vorbeigehen aufgefangen, daß Thea Korff diesen Vall besuchen würde. Gelegenheit zum Abschied, zum Abschied für immer. Noch ein paar kurze Tage. Dann war man in Newyork. 8. „Vorsicht! Wir werden beobachtet!" Mabel Bonnard beugte sich zurück. Sie war zu Leo Bürger an die Reeling getreten. „Ich muß Dich sprechen!" Immer weiße Zähne 15 Jahre die Jahnpaste Chlorodont benutzen. Noch nie hat sie uns ennauscht! Wir hatten immer weiße Zähne und einen angenehmen Geschmack im Munde, umsomehr, da wir schon längere Zeit das Chlorodon#Mundwasser benutzen. Auch benutzt die ganze Familie nur Chlorodont=Zahnbürsten". gez. C. Chudoba, Fr. Hüten Sie sich vor minderwertigen, billigen Nachahmungen und verlangen Sie ausdrücklich Chlorodont=Zahnpaste.— Unter=Vorkriegspreise.— Versuch überzeugt Ssn en,.- u.. u A eur ue. NE DATTDNNEN TITN WE SWCI 00 6 1o1gsni! 3 2m Tuunze Seite 4 Liboriusblatt Nummer 22 „Jetzt?“ SSofort!“ Unbehaglich zuckte Leo Bürger mit den Schultern. „Was gibt es denn?" Seine Stimme klang heftig und ungedulDa„* Ich glaube, Fred ahnt, daß wir beide Die rothaarige Frau schwieg, ein entsetzter Schrei war aus seinem Munde gekommen. „Glaubst Du, daß Frobenius?“.. „Ach was, Deine Unvorsichtigkeit ist daran schuld!“ „Was sollen wir tun?“ Leo Bürger zuckte ratlos die Schultern „Laß uns doch zusammenbleiben, Leo". flüsterte die Frau und schmiegte sich nahe an ihn.„Ich lasse mich scheiden, wir heiraten...“ Bürger lachte hell auf. „Ein ganz hübscher Plan, Kleines Aber unmogs'ch!“ „Warum denn?“ „Na, seien wir einmal ganz ehrlich: Du bist heute Frau Mabel Bonnard und Freds Millionen machen Dir das Leben angenehm Was aber wäre nach einer Scheidung? Da wärest du wieder die kleine Mabel Litten die nichts in die Ehe brachte, als eine weiße Haut und ihre roten Hexenhaare.“ Sie biß sich auf die Lippen und schwieg verstimmt. „Sei doch vernünftig. Kind!" Er beugte sich nahe zu ihr herab Seine Stimme hob sick, beschwörend „Ich muß Thea beiraten. Laß es niemanden wissen, wir stehen vor dem Bankerott...“ „Unmöglich!“ „Doch. Kind. Weißt Du, es war stets der Plan unserer beiden Väter. die Firmen Korff und Bürger zu vereinigen. Ich hätte nicht so schnell meine Freiheit aufgegeben, aber das Messer saß uns bis zum Hals. der Tod des alten Korff kam uns ehr zu statten Thea fügte sich dem letzten Wunsche ihres Vaters. voilà!“— Sprachlos hatte Mabel Bonnard zugehört.„Ader in Newyork geltet Ihr immer noch als erstklassiges Haus!“ „Natürlich! Unsere Gläubiger und auf diese Heirat vertröstet worden sie warten gern, denn dadurch kommt alles wieder in Ordnung.“ „Und nun sei vernünftig. Kind! Morgen früh 8 Uhr im Frühstücksraum ja? Es ist zu gefährlich hier für uns. Es wird nicht so chlimm mit Freds Eifersucht sein!" Keiner der beiden hatte auf die hohe. schlanke Gestalt geachtet die von einem Treppenpfosten verborgen. Zeuge der Unterredung geworden war Ein tiefer Seufzer hob Thea Korffs Brust Ihre schlimmsten Ahnungen hatten sich bewahrheitet In tiefen Gedanken wanderte sie durch die schweigende Dunkelheit An der alten Stelle an der sie häufig in stillen Nachtstunden Klarheit über sich zu gewinnen suchte blieb sie stehen. Sie erschrak. Die kraftvolle Gestalt Hermann Frobenius stand vor ihr Sie machte einen hastigen Schritt nach vorn „Bleiben Sie“. sagte seine Stimme, sie klang weich und bittend „Ich will Sie nicht vertreiben.“ Seine Stimme wurd- bitter „Wir sind sa bald in Newyork diese Tage sind dann für immer zu Ende Gönnen Sie mir die paar kurzen Stunden..“ Sein Blick suchte durch die Dunkelheit den ihren, seine Stimme klang jetzt fast besehlend. Sie neigte leise den Kopf. „Traurig?“ fragte er und versuchte, einen Blick zu erhaschen Thea Korff griff nach dem Arm des Mannes. Die sanfte Berührung durchrieselte ihn wie glühendes Feuer. „Ich möchte Sie etwas fragen...“ Leise erstickt klang ihre Stimme. „Würden Sie mich für schlecht, für pietätlos halten, wenn ich einen feierlichen Eid, einen Schwur brechen würde?“ Eine Weile war es still. Nur das leise Rauschen des Wassers drang zu den beiden Menschen herauf In Hermann Frobenius tobten widersprechende Gefühle Seinem ehrlichen graden Sinn war ein gebrochenes Versprechen. ein gelöster Eid etwas Unfaßbares. Was konnte es sein, daß die Frau zu dieser Frage brachte? Ihre leise Stimme klang jetzt an sein Ohr „Vor einem halben Jahre starb mein Vater Ich stehe jetzt ganz allein. Es war sein Herz nswunsch die Firmen Korff und Bürger zu vereinigen. Der alte Bürger war ein Jugendfreund von ihm Vater war ganz anders wie ich. Zart. übersensibel, um meine Zukunft sehr besorgt. Er litt unsagbar unter dem Gedanken, mich allein mit dem großen Werk zurückzulassen Vergebens versicherte ich ihm, daß ch selbständig und verantwortungsbe wußt genug sei. allein fertig zu werden Er schrieb an Bürger wieder tauchte der Plan der Heirat auf. Schließlich gab ich nach und erfüllte seine Bitte, versprach ihm feierlich, seinen letzten Wunsch zu erfüllen. Leo Bürger kam, und Vate= schlief beruh'gt ein Sie atmete tief auf „In den ersten Tagen gings gut. Er half mir alles zu ordnen war höflich, zurückhaltend. sympathisch Jetzt muß ich erkennen, daß er nicht einem Wunsche der beiden Väter nachkam, sondern daß die Firma Bürger sich mit meinem Vermögen sanieren will. Das wäre noch nicht das Schlimmste Aber Sie haben ja längst erkannt: er ist brutal, rücksichtslos— außerdem bin ich ihm überall im Wege Kann ich los von ihm? Bin ich nicht unlösbar an ihn gebunden durch mein Versprechen?" „Und Ihr eigenes Leben und Ihr Glück?" Thea Korff lachte herb auf „Mein Glück..: Und Ihre Antwort?“ Hermann Frobenius schwieg einen Herzschlag lang Er suchte nach Worten „Ihr Schweigen sagt mir genug.“ „Thea! nein! Ihr Vater wußte nicht wem er Sie gab. Angst um Sie verwirrte ihn quälen Sie sich nicht mit schwarzen Gedanken „Morgen ist ein großes Fest Wollen wir es zusammen feiern?" fragte Thea Korff und sah den Mann voll an. Ein Abschied. durchfuhr es ihn schmerzend. Das ist die Antwer„Ich warte auf Sie“, sagt: e: einst und hielt die kleine feste Hank in der seinen Sie lenkte ab.„Ihre Frau Kusine kommt auch?“ Ei nickte Ein herbei, würgende: Schmerz saß in seinem Herzen ließ ehn verstummen „Auf morgen also: Gute Nacht!“ „„* Frisch und klar ging der Morgen des 14 April auf. Ein Sonntag auf hoher See In aller Morgenfrühe hatte der Riesendampfer seine Morgentoilette gehalten, nun war er empfangsbereit für den ersten und letzten Sonntag auf dem Ozean. Die ersten Passagiere zeigten sich an Deck. Es war kälter als sonst. Willkommene Gelegenheit für alle schönen Frauen,ihre kostbaren Pelze zu zeigen. Der Bummel auf den Promenadendecks nahm heute besonders lebhafte Formen an, in zwei Tagen war man ja in Newyork: bevor man zu packen, sich für die Ausfahrt einzurichten begann, war heute die Gelegenheit gegeben. noch mal das Schiffswunder gründlich zu bestaunen Während die elegante Welt der Passagiere sich eifrig unterhielt, fliri#te lachte und Geschäfte machte, heirichte in den Arbeitsräumen der Ossiziere, in der Kapitänskajütte und in der Funkkabine emsige und rasuoie Tätigkeit Der Ozeanriese erforderte varlernde Beobachtung. Arbeit. Aufsihht In der Funkkabine war etwas nicht in Ordnung Am Telegraphen= apparat stellten die Telegraphisten Bride und Philipps Mängel feit, ununterbrochen arbeiteten sie nun schen stundenlang sich einander iblösend um den Fehler zu finden. Unermüdlich untersuchte der junge Finker Ihilipps immer wieder orn neuem den Apparat um die Ursache der Störung festzustellen Er wußte nicht was ihn dazu trieb sieben Stunden lang mit seinem Kellegen unermüdlich zu schaffen. um den Apparat wieder empfangs= und sendebereit zu machen War es wirklich so schlimm, wenn ein paar Begrüßungstelegramme ausfielen, wenn eine Börsennachricht verspätet eintraf? Die beiden Funker arbeiteten— wie von unsichtbarer Macht getrieben— weiter den ganzen Nachmittag hindurch Unterdessen saßen Thea Korff und Leo Bürger sich schweigend im Gesellschaftsraum gegenüber. Thea Korff war blaß so blaß, daß es ihrem Verlobten auffiel. „Willst Du Dich nicht ein wenig hinlegen?“ meinte er jetzt. „Heute abend der große Ball— es wird sicher anstrengend für Dich sein“, setzte er noch hinzu. Das junge Mädchen schloß die Augen Wirklich sie war müde. sterbensmüde Eine durchwachte Nacht mit quälenden Gedanken, dann den ganzen Tag das Getriebe an Bord: Spaziergänge, übermütige Bordspiele. Musik und Gelächter, dazu Menschen. Menschen Leo Bürger schien ja alle Welt zu kennen und zog sie ohne weiteres mit in den wilden Strudel des Vergnügens hinein. Sie hatte Frobenius heute noch nicht gesehen. Und war ihr nicht Frau Dirksen deutlich ausgewichen? Ob sie mit Leo einmal sprach? Sie ah ihn an. er war wieder in eine Zeitschrift vertieft und beachtete sie nicht. Ein heftiger Zorn kam in ihr hoch ebbte dann ab und machte einer=icen Ruhe Platz. „Ja“, sagte sie so laut und hart. daß der Mann. der ihr gegenüberlaß erstannt aufsah „Ja. ich werde mich jetzt hinlegen. Und nachher möchte ich Dich sprechen Leo Es— es gibt etwas zu ändern Leo Bürger hatte ch schon wieder in seine Zeitschrift vertieft, als sie entschlossen aufstand Ihre letzten Worte hatte er kaum gehört „Vernünftig" von Dir. liebes Kind“, sagte er lässig.„Soll ich Dich begleiten.. „Rein!" „Ich hole Dich um acht Uhr ab“, rief er noch hinter ihr her. Sie achtete nicht darauf. Im Gang tieß sie mit Mabel Bonnard zuammen. Die junge Frau setzte ihr üßestes Lächeln auf. „O, wie reizend. Sie zu treffen, Fräulein Korff! Sie müssen uns übrigens recht bald in Newyork besuchen Fred und ich..“ „Danke“, sagte die junge Deutsche kalt Sie neigte leicht den Kopf und ging weiter Ein paar haßerfüllte Frauenaugen sahen ihr nach. Thea Korff aber sah grübelnd zur niedrigen Decke ihrer Kajütte emvor. Immer klarer war es ihr in diesen Tagen geworden, daß ein Leben mit Leo Bürger für sie unerträglich sei. Weil Frobenius in ihr Leben getreten war, weil sie ihn in kürzester Zeit liebgewonnen hatte? Nicht nur deshalb allein. Weil sie deutlich den Unterschied zwischen den beiden Männern erkannt hatte, weil sie gelernt hatte zwischen Schein und Wirklichkeit zu unterscheiden. Ja, sie hatte ihr Wort gegeben, hatte ein Versprechen abgelegt. Was aber hätte ihr gütiger, fürsorgender Vater zu einer Ehe gesagt, wie sie ihr bevorstand? Er hatte ja in bestem Glauben gehandelt, er sah auch in dem Sohn das Bild des geliebten ehrlichen Jugendfreundes vor sich. Er ahnte nicht, daß das Leben einen Menschen von Grund auf ändern kann, daß aus dem fröhlichen Bürger ein eisenharter, kaltherzig berechnender Yankee geworden, daß sein en aber alles andere als das Ideal des Schwiegersohnes, alles andere als der tüchtige Kaufmann und anständige Mensch bei dem er seine Tochter vor allen Stürmen des Lebens geborgen wußte. Die Frau sann und sann. Langsam kam Licht in das Dunkel ihrer Seele Eine kleine goldene Weckuhr schlug hell und klingend achtmal Fred Bonnard hatte den Kopf in den Händen vergraben Der alte Herr. der hinter ihm stand. seufzte auf „Du bist mir doch nicht böse alter Freund! Aber soll ich denn zusehen, wie mein alter Freund Bonnard zum Gespött der ganzen„Titanic“ — ach, was sage ich!— von ganz Newyork wird?“ Eine müde klanglose Stimme antwortete ihm: „Nein, ich bin dir nicht böse.“ Er lachte bitter auf. „Ich müßte Dir eigentlich noch dankbar sein. Williams; aber das das fällt doch verflucht schwer.“ Die beiden Männer saßen im Salon von Bonnards Luxuskabine. Das hagere Gesicht Bonnards straffte sich jetzt. „Erzähle!“ sagte er jetzt herb. „Sag alles. was Du weißt! Aber, Wahrheit. Williams. Wahrheit! Keinen Klatsch!" „Was gibts da viel zu erzählen, Fred? Bürger ist nicht der einzige — zuerst war's ein ehemaliger preußischer!““ er an den Frau Mabel ihr Herz verlor, dann der große Sänger Leavens. Dein Freund Kennedn der junge Thomion.. „Und woher weißt Du das? Und wenn alles nur Flirt Gerede und Mißaunst ist?“ (Fortsetzung folgt.) n 3§ 13unz 31910Sn12091I 37 Nummer 22 Liboriusblait Seite 10 8 Was gibt Die Deine Familie? Es ist interessant, was Anton Heinen zu diesem Thema zu agen hat. Darum geben wir seine Ansicht hier wieder Die Ausführungen sind dem vortrefflichen Werk „Von alltäglichen Dingen“(Pädagogischer Verlag. GmbH., Düsseldorf. Leinen 2.70) entnommen Mancher Mensch, wenn man mit ihm von der Familie redet, zieht er ein schiefes Maul, macht eine Duldermiene, und man sieht ihm an, daß es ihm ähnlich zumute ist, wie dem alten Herrn Prometheus, den Zeus an den Kaukasusfelsen. hatte festschmieden lassen, und ein Geier fraß ihm alle Tage die Leber aus dem Leibe. Und du mußt nicht meinen, daß es bloß arme Leute sind, die so in die Fesseln und Bande geraten sind. Das kommt sogar in den„besten“ Familien vor. Oft genug aber findet man auch Menschen, denen geht ein stilles, sonniges Leuchten übers Gesicht, wenn die Rede auf die Familie kommt, und — sie halten zwar keine lärmenden Reden darüber. aber im vertrauten Freundeskreise ist es, als ob das Glück des Vaters ihnen aus dem Herzen auf die Zunge spränge, und es wird dann ein Lob= und Freudengesang, stammelnd wie alle echte Poesie. steht mir besonders lebhaft ein hoher preußischer Beamter vor der Seele, der die Photographie von Frau und Kindern, vier strammen, stämmigen Söhnen, in der Tasche trug, als er sich von ihnen entfernen mußte, und der sie mir mit dem leuchtenden Stolz des Vaters zeigte. Leuchten eigentlich mehr gefunden be be in den schlichten Kreisen unsere Volkes als bei den sogenannten„Be sern". Mit welchem Vaterstolz he mir mein Jugendfreund Jan sein Kinder vorgestellt, als ich ihn nat Jahren wiedertraf, und neulichi Essen, wie leuchteten da die Auge der drei„alten Kerle“, als sie mir er zählten, der eine hätte sechs und di andern je fünf Kinder! Und als ie einmal nach Jahren meinen liebe Hannes wiedertraf, der ein Schwer arbeiter war und eine gar arme, son nen= und freudelose Jugend hinter sie hatte, und er erzählte mir, daß sei ältester Sohn in der Quarta des Gym nasiums der Erste wäre, und als i0 nun neulich erfuhr, daß dieser Sohr meines Hannes vor dem Abgangs examen steht und demnächst als Stu dent der Theologie an die Hochschul geht, da hab ich mir gesagt, daß trot allem Geschrei und Spektakel, das hi und da entartete„Intellektuelle“ un unreife Lotterbuben und Backfisch gegen die Familie erheben, in de Familie, auch in der Arbeiterfamilie ein Schatz und ein Reichtum de Lebens verborgen liegt, den man nu verstehen muß herauszuheben, un man erlebt erst voll und ganz, wai „Mensch“ ist. Oder soll ich mich nich freuen, wenn ich höre, daß ein alte Fabrikmeister mit seinen nun zun Teil erwachsenen Kindern am Sonn tagnachmittag ein Reigenspiel getanz und„I du mein, a du mein Hans“ gesungen hat. Aber das Herz muß einem aufge gangen sein für diese Lebenswerte der Familie. Man muß gelernt haben seelisches Gut zu empfangen, der Sonnenschein und die Glückseligkeit die der kleine Bettelmann in eine Hütte zu bringen hat, der eines Tages diese Hütte mit seinem Geschrei und seinem Lallen und Stammeln erfüllt. Man muß Sinn haben für die Kinderärmchen, die sich um den Nacken des Vaters schmiegen, und für den Kuß, den das Kleine dem Vater auf den Mund gibt. Man muß Spaß daran haben, zu lauschen und zu horchen auf das Wachstum der lieben Menschenblumen, man muß sie können auf den Knien reiten lassen und ihnen die Wunder der Welt offenbaren, die tansenden Schneeflocken und den Son nenschein und das Blümlein Wunderhold und den Jubel der Lerche und den Schlag der Wachtel. Man muß wieder jung werden können mit ihnen und ihnen helfen, ein Steckenpferd und einen Ball und einen Wagen zu machen, muß Sinn haben für die Musik ihres Kinderjauchzens und Geduld und Freude, wenn sie tastend und fragend den Weg ins Wunderland der Wirklichkeit suchen. Das Kind gibt dem empfänglichen Vater eine neue, schönere Jugend. Es zwingt ihn, der prickelnden Sorge zu entsagen, ruft ihn heim aus dem Qualm der Fabrik, führt ihn hinaus n Feld und Wald. lehrt ihn das Spielen und Erzählen, das Wandern und das Singen und gar das Jauchzen in der Gottesnatur. Es gibt ihm das vergessene Schulbuch in die Hand: Vater, helf mir! und die Erinnerung an Freuden und Leiden der Jugend, an Lehrer und Geistliche taucht wiederum auf. An der Hand des Kindes hat mancher Vater den Heimweg gefunden in das religiöse Jugendland. Das Herz ist ihm wieder weich und warm geworden und das Auge feucht, wenn das Kind zum erstenmal zum Tische des Herrn geht. Wie hat der still beobachtende Vater seinen Blick fürs Leben geschärft, wenn er sah, daß jedes Kind seine Eigenart und seine Fähigkeiten hatte, wie hat er bewundernd die Entfaltung der Men schenblume geschaut! Und selbst die Sorge und Not und die harten, schweren Rätsel, die ihm das Leben aufgegeben hat— sie sind nicht bloß Verzehrer der Kraft, sondern Lebenswecker neuer Kraft und ungeahnten Könnens. Freund, in deiner Familie will dir Gott etwas geben— öffne dein Herz, den göttlichen Reichtum zu empfangen! * Schule und Elteenhaus Es ist nötig, daß Elternhaus und Schule Hand in Hand arbeiten Ist dies der Fall lo ist die Voraussetzung für ein gutes Gelingen der Erziehung des Kindes gegeben. Die Eltern sollten reges Interesse an den Geichehnissen und Vorgängen in der Schule bekunden. ab und zu doch nicht allzuoft sollten sie auch bei dem Lehrer oder der Lehrerin nach den Fortschritten des Kindes fragen Leider interessieren sich Eltern häufig erst dann für die Schule ihres Kindes wenn sie die Mitteilung bekommen daß der kleine Delinquent wahrscheinlich nicht vrsetzt werden könne Erst dann beginnt sich das Interesse zi. regen. We können Schule und Elternhaus eine Erziehungsgemeinschaft bilden? Die Hauptbedingung für ein gutes Verhältnis zwischen den zwei Stätten ist die Achtung voreinander. Hier wird leider noch ve gefehlt. Viele unvernünftige sind der Meinung, die Lehrer seien nur dazu da. die Kinder zu unterrichten. Alles andere gehe sie gar nichts an. Sie sind sich nicht klar darüber, daß der Lehrer auch Erzieher sein muß. um ein Ziel zu erreichen. Natürlich müssen da manchmal Maßnahmen getroffen werden die dem Kinde nicht passen aber den Eltern verständ““ sein sollten. Oft wird dann zu Hause auf den Lehrer geschimpft im Bei sein des Kindes: die Folge davon ist, daß das Knd keinen Respekt und keine Achtung vor dem Lehrer hat Daß darauf geachtet werden sollte, daß die Schularbeiten tade los und vünktlich angesertiat wer den, müßte selbstverständlich sein Oft ist dies jedoch nicht der Fall Ee gibt Eltern. die über jede Haus aufaabe schimpfen und sooar das Kind davon abhalten. die Arbe': anzufertigen. All= E'tern sollten sich bemüben der Schule ihres Kindes die Achtung entaegenzubringen die ihr gebührt Die Autorität de Lehrers muß von Hause aus gestüt: und necht untergraben werden Wo der Will= zu einer gemeinsamen Arbeit vorhanden'st. da läßt sich auch ein Weg finden. * Vom Kinderspielplatz Von Kurt Miethke Der Zahnarzt Maake wollte gerade sein Söhnchen Fritz verdreschen. Da sagt das Söhnchen Fritz: „Wenn es schon sein muß, Papa, so vergiß wenigstens nicht deinen guten Ruf als schmerzloser Zahnarzt.“ * „Mutti, ich weiß ein langes Wort." 39 „Sage er mal.“ „Gummi!“ „Das ist doch kein langes Wort.“ „Man kann es aber lang ziehen.“ * Der Lehrer hatte versucht, den Begriff Bürgerkrieg klarzumachen. „Wie nennt man es, wenn Deutsche gegen Deutsche kämpfen?" fragte er Und Willi sagte prompt: „Reichstagswahl, Herr Lehrer" * Fragt der kleine Erich: „Vati, was sind das für Drähte längs der Landstraße?" „Das ist für die Telegraphie.“ „Vati! Und warum sind auf der anderen Seite der Landstraße keine Drähte? „Das wird für die drahtlose Telegraphie sein, dummer Bengel!" Praktisches Haben Sie rotc Hände? Meistens sind rote Hände ein Zeichen dafür, daß das Blut in den Händen gestam ist Man muß versuchen, das Blut wieder gleichmäßig zu verreilen Um das zu erreichen mache man vor dem Schlafengehen heiße Kartoffelbreiumichläge Danach reibe man die Hände mit Giyzerin ein. Der Kartoffelbrei kann öfters verwendet werden Pflege kunftseidener Wäsche und Kleidungsstücke. Diese kunstseidenen Stücke erden in kalter oder lauwarmer Seifenlauge ausgewaschen, mehrmals in kaltem Wasser nachgeült. Dem letzten Spülwasser setzt man einen Schuß Essia zu wodurch der Glan; erhalten bleibt Sie werden tann zwischen trockene. saubere Handtücher gewickelt und solange sie noch frisch sind geh#sgelt Auch für Kinder ist das Obsteisen gesund— doch muß=darauf geachtet werden daß es nich; Abertrieben wird Oft essen die Kinder zwischen den Mahlzeiten so viel Obst daß es ihnon schlioßlich an der nongen Eßust mangelt, monn sie zu Tisch kommen. Die Einhaltung einer geregelten Tischzeit ist *17* Duten von Spiegel- und Fensterscheiben. Am besten reinigt man Sviegel= und Fensterscheiben indem man Schlämmkreide fest in ein Leinwandsänpchen bindet und mit kaltem Wasser befeuchtet Damit fährt man über die Scheiben hin und her: sogleich wische man aber mit einem reinen Tuch nach dadurch werden Sviegel und Fenster blitzblank. * Für die Küche. Kalbsleber(ganz gebraten). Nachdem die Kalbsleber vom anhaftenden Blut entwässert wurde, trocknet man sie ab und enthäutet sie Nun wälzt man sie in Mehl um und brät sie mit Speckscheiben, Butter und Zwiebelscheiben bei gutem offenen Feuer auf allen Seiten recht schön braun. Während des Bratens stäubt man seines Salz. Pfeffer und eine Idee gemahlene Nelken über die Leber. Wenn sie braun ist, gießt man eine Tasse Wasser, ein Glas Weißwein und ein halbes Glas Rotwein hinzu und läßt unter öfterem Begießen und nunmehr zugedeckt die Leber noch etwa eine halbe Stunde lang ichmoren. Beim Anrichten schneidet man sie in nicht zu dünne Scheiben und passiert die Tunke durch ein Sieb darüber Viele verstehen es ebenso wenig glücklich zu machen, wie glücklich zu sein OT TUNG S P i a uun Liborlusblatt Nummer 22 Im Garten Gemüseschädlinge. Wenn wir unseren Garten prüfend durchstreifen, dann müßten wir am besten zwanzig Finger an jeder Hand und an jedem Finger ein Auge haben. Dort kommen junge Pflanzen nicht recht vorwärts ooer verwelten gar. Im Kraut oder im Laub der Sträuer finden wir Fraßspuren. Kartoffeln und Salatstrünke sind kreuz und quer durchfressen worden. Ueberall sehen wir etwas anderes und fragen uns, wer wohl die Täter sein mögen. Es heißt scharf aufpassen, wollen wir nicht nur das ernten, was uns die Schädlinge übriglassen. Da sind zunächst einmal die Drahtwürmer. Man weiß von ihnen nicht viel mehr, als daß sie gelb aussehen, einem gepanzerten Wurm gleichen und die Larven der Schnellkäfer sind, die ihren Namen daher haben, daß sie, auf den Rücken gelegt, sofort hochschnellen. Sieben Jahre dauert das Larvendasein dieser Käfer; daraus erklärt sich ihre große Schädlichkeit. Sie fressen in Kartoffeln=, Erdbeeren=, Salatbeeten und können uns oft fünfzig Prozent und mehr Ernteausfall verursachen. Im Garten fängt man sie am besten durch Lockmittel. Man drückt halbierte Kartoffeln auf die Beete und liest täglich die durch den Geruch angelockten Drahtwürmer ab, um sie zu verdrennen. Salatstrünke, in denen sich gern aufhalten, darf man niemals im Boden stecken lassen. Sie sind ebenfalls zu verdrennen. Vor allem muß das befallene Landstück dauernd sorgfältig durchgearbeitet werden. Sie können die Störung nicht vertragen und verschwinden. Alle diese Arbeiten müssen jahrelang fortgesetzt werden, win man wirklich Erfolg haben. Auf größeren Flächen ist der Kampf erfolgreich mit Düngemitteln durchzuführen. Man streut im Herbst auf ein Ar 10 bis 15 Kilogramm Aetzkalk oder die Hälfte Kainit. Auf Erdbeeren streut man diese Düngemittel im Winter auf die Schneedecke aus. Sie versickern so durch das Schneewasser langsam im Boden, ohne den Pflanzen zu schaden. Die jungen Drahtwürmer, deren Haut noch nicht so hart ist, werden getötet, die älteren verkriechen sich in tiefe Schichten. * Die nächste Schädlingsgruppe sind die Raupen verschiedener Schmetterlinge: Kohlweißling, Rübenweißling und Heckenweißling. Die Raupen fressen vom Sommer bis in den Herbst zinein. Am häufigsten ist der Kohlweißling. Die Raupe hat 16 Füße und sieht anfangs weiß oder gelbgrün aus und ist mit schwarzen Warzen oder kurzen Borsten besetzt. Später ändert sie ihre Farbe in ein lebhaftes Gelb. Auf dem Rücken und an den Seiten fällt eine gelbe Längslinie auf. Die Falter legen ihre Eier in Haufen an die Unterseite der Kohlblätter. Sie sehen erst grün, dann gelb aus. Nach etwa 10 bis 14 Tagen schlüpfen kleine Raupen aus, die erst beieinander bleiben und sich dann zerstreuen. Wenn man sie gewähren läßt, bleibt von den Kohlblättern kaum mehr als die Rippen übrig. Dann wandern die Raupen aus und verpuppen sich auf Bäumen, Pfählen, Mauern usw. Es gibt im Jahre zwei Generationen. kur die letzte überwintert, um im nächsten Jahre wieder Eier zu legen. Rakteen Es gibt mehr als tausend Arten von Kakteen. Sie alle haben fleischige Blätter, die zylinderförmig, rund oder kantig sind. Die meisten Kakteen bringen große, schöne Blumen, die jedoch schnell ausgeblüht sind. Im Winter dürfen Kakteenpflanzen nicht begossen werden. Der Raum, in dem sie stehen, soll nie unter 10 Grad Celsius haben. Das Verpflanzen besorgt man im Frühjahr. Von den Kakteen, die verpflanzt werden sollen, entfernt man alle Erde. Den neuen Topf fülle man mit einer Mischung hartnäckig; man vertreibt sie durch fleißiges Besprengen mit abgestandenem oder lauwarmem Wasser, das einzige Mittel, das im Gegensatz zu vielen anderen niemals schaden kann. Langblättrige Kakteen halten sich besser als Kugelkakteen, die meist an Fäulnis eingehen. Aeußerlich sieht man ihnen zunächst nichts an, plötzlich fallen sie ab und man sieht, sie werden innerlich weich wie eine Gurke. Das bedeutet, daß die Pflanze zu feucht gehalten worden ist. Im übrigen muß man beachten, daß nicht alle KakteenRasenerde, Dungerde, Kalkschutt, kleinen Steinen und Steinkohlenasche (Sinkeln). Bevor man diese Mischung fest in den Topf drückt, belegt man den Boden des Blumentopfes mit einigen Topfscherben, mit der gebogenen Seite nach oben. Dann setzt man die Pflanze ein. Von Februar bis zum Sommer gibt man wöchentlich einmal Wasser, im Sommer selbst nur alle zwei Tage oder, wenn nötig, jeden Tag. Auch die Blätter müssen im Sommer durch Begießen vom Staub gereinigt werden. Kakteen vermehrt man am einfachsten durch Stecklinge. Mit einem scharfen Messer werden diese bei einer Gliederung abgeschnitten und in einen Topf mit viel scharfem Sand gepflanzt. Dann stellt man sie an einen warmen Ort und begießt sie hin und wieder. Schon nach kurzer Zeit haben sie Wurzeln geschlagen. Die Schnittwunden an den alten Kakteen läßt man von der Sonne zutrocknen. Die große Vorliebe für diese seltsamen Pflanzen mit ihren bizarren Formen wird nicht nur von der Mode diktiert, sonst hätten die Kakteen sich nicht so sehr lange in der Gunst des Publikums halten können. Es ist vor allem ihre beispiellose Anspruchslosigkeit, die den Pflanzenfreund besticht. Die Pflege dieser merkwürdigen Gesellen ist für alt und jung eine Kleinigkeit, wenn man ein wenig Verständnis für ihre geringen Bedürfnisse hat. weniger man sich um sie kümmert, desto besser gedeihen sie. Indessen haben sie eine Menge Feinde: die Blattläuse, die ihre Lebenskraft schwächen. Eine Art Blutlaus ist besonders sorten gleiche Lebensbedingungen haben. agen uf alle Fälle müssen sie vor t und Erkältung geschützt werden. Feuchte Wärme scheint dagegen allen Kakteenarten am besten zu bekommen. Beim Einsetzen von Pflanzen in Kakteenschalen, die in letzter Zeit so sehr beliebt sind, wird man die Beobachtung machen, daß manche Sorten sich nicht miteinander vertragen: eine versucht, die andere zu verdrängen. Das gilt besonders von den Schlingpflanzen unter den Kakteen, die allerdings schon außerhalb der üblichen Arten stehen. Kakteen sollen niemals so stark gegossen werden, daß Wasser im Untersatz stehenbleibt, auf jeden Fall muß es sofort entfernt werden. Man wird, besonders wenn man bessere Sorten besitzt, die Ratschläge eines gewissenhaften Kakteengärtners nicht entbehren können; an den theoretischen Ratschlägen eines gedruckten Führers dürfte man auch nicht vorüberkommen. Sehr praktisch und raumsparend sind die neuartigen Kakteenbretter für das Fensterbrett, die ziemlich schmal sind und übereinander angebracht werden wie Etageren. Die kleinsten und leichtesten werden auf dem obersten Brettchen aufgestellt, da es sich kaum einrichten läßt, daß eine einheitliche Topfform verwendet werden kann. In letzter Zeit hat sich das Kunstgewerbe sehr eingehend mit den Kakteenbehältern beschäftigt. Es gibt einige sehr gute Neuerungen auf diesem Gebiet. Der einfache, unglasierte, unbemalte Tontopf wird von dem Kakteenzüchter indessen immer als der geeignetste Behälter empfohlen werden. Else Mie. Der Kampf hat in zwei Abschnitten zu erfolgen. Es ist auf Eier zu achten, die man verbrennt oder zerdrückt. Die Raupen müssen abgelesen werden. Die Schmetterlinge müssen gefangen werden. Bei all diesen Arbeiten können sich die Kinder nützlich machen. Im Winter ist nach den Puppen zu suchen. Bäume und Sträucher sind mit Obstbaumkarbolineum zu spritzen. Die Reinigung der Stämme mit Drahtbürste und Kratze bringt gute Erfolge. Von den Puppen soll man jedoch nur die sich als lebend erweisenden vernichten. In den abgestorbenen sitzen Schlupfwespenlarven, die wir schonen müssen. Der Erdfloh, ein kaum stecknadelkopfgroßer, brauner oder schwarzer Springkäfer, gehört zu den anderen Schädlingen, die uns viel zu schaffen machen können. Wir finden ihn auf Kohl= und Rettichpflanzen und auf Kürbisblättern. Warme, trockene Witterung ist seiner Entwicklung so günstig, daß er in heißen Jahren kaum eine Pflanze groß werden läßt. Daraus ergibt sich, daß schon öfteres Abbrausen der Beete viel hilft. Fügt man 10 Litern Wasser noch einen Eßlöffel Karbolsäure zu, dann hat man noch mehr Erfolg. Gut ist auch das Bestreuen mit Asche oder Ruß. Man hat ferner herausgefunden, daß dem Erdfloh der Geruch von Sellerie und Salat so wenig gefällt, daß er sich verzieht. Diese Pflanzen eignen sich darum gut zur Zwischenkultur. Endlich aber kann man die Erdflöhe auch fangen. Man bestreicht ein Brett mit Raupenleim und fährt damit über die Beete. Die Flöhe springen hoch und bleiben am Brett kleben. Damit sind noch längst nicht alle Gemüseschädlinge erwähnt. Wer aber diese drei energisch bekämpft, der hat für den Ernteertrag schon viel getan. K. Welker. * Wasserbedarf der blühenden Spalier= obstbäume. Jeder Fruchtbaum bedarf während und nach seiner Blütezeit einer gewissen Bodenfeuchtigkeit; besonders feuchtigkeitsbedürftig sind aber die an geschützten Stellen stehenden Spalier= obstbäume, weil sie gerade in dieser Zeit dem Boden soviel Nahrung als möglich entziehen müssen, was ihnen wasserarm, kommt es zu Ernährungsstötungen der Bäume und schließlich auch dazu, daß zahlreiche, an sich gesunde Blüten noch vor der Befruchtung abfallen. Um diesem Schaden vorzubeugen, tut man daher gut, den Spalierobstbaum, solange er blüht, sowie auch noch während der Zeit der Fruchtanlage, genügend zu bewässern, was am besten in der Weise geschieht, daß man um den Baum herum ein paar etwa 30 Zentimeter tiefe Löcher gräbt und sie mit Wasser oder, der Bodenbeschaffenheit entsprechend, mit verdünnter Jauche füllt. * Der Schniktlauch im Garten. So manche Hausfrau hat schon auf den Samenhändler geschimpft, weil der Schnittlauch im Garten nicht gedeihen will, und weil sie der Meinung ist, der Samenhändler habe hr schlechtes Zeug verkauft. In Wirklichkeit liegt das sch'echte Fortkommen des Schnittlauchs meistens am Boden. Diese Pflanze gedeiht nämlich auf leschteren Böden nie gut, weil sie schweren Boden braucht, der auch immer eine gewisse Feuchtigkeit bhält. Hat man nur leichten Boden im Garten und will doch Schnittlauch ziehen, der ja namentlich im Sommer in der Küche oft gebraucht wird, so muß der leichte Boden erst tüchtig mit Lehm vermischt werden Su u u i Mucch Gu 13 tin ###n##cd un ii h#pg“ 3 un G ug Inv uuuce gu Wui Mnut ot unn h tog Wos„o Nog Ueg. Wepohis n piig u n #100 gun„iundn u it pissohegun it Liboriusbiakt Seite 5 9 0 DAS FAMIILIENKUKEN Roman von irmgard Spangenberg Inhalt des bisher erschienenen Romanteiles: In die Familie des Justizrats Hollunder kommt Dr. Konrad Fromm als zukünftiger Schwiegersohn— vorerst noch Bräutigam der Tochter Johanna, einer Medizinsstudentin. Des Hauses Sonnenschein und— Schrecken ist Dorli, die jüngste Tochter des Justizrates. Siebzehn Jahre ist sie alt. Sie erklärt ihrem zukünftigen Schwager offenen Krieg. Konrad faßt eine stille Zuneigung zu dem lebenslustigen Mädel. Der„Famitienrat“ bestimmt die Zukunft Dorlis. 4. Fortsetzung. „Hubbi Kußmaul ist dreißig Jahre alt. Er kann jeden Tag heiraten, wenn er will.“ Nun geriet die Stimmung auf den Siedepunkt." Nette Enthüllungen waren das! „Was ist dieser— hm— junge Mann?“ Nichts.“ „We?“ „Was sagtest du?“ „Er ist nichts. Soll er Kohlen schieben, wenn er mit Goldstücken seinen Hof pflastern kann?“ „Aber er muß doch—“ „Er muß eben nicht—“ „Aber er kann doch nicht—“ „Er kann! Er ist ein genialer Mensch!" „Was tut er denn den ganzen Tag!“ „Atmen. Meinetwegen auch Essen, Reiten, Autofahren. Genau dasselbe wie seine Schwester.“ Der Justizrat schnappte nach Luft. Bei diesen Enthüllungen konnte einem ja heiß und kalt werden. Dorli sah amüsiert im Kreise umher. Auf Konrads Gesicht blieb ihr Blick haften. Daß der auch von der Unruhe gepackt würde, hatte sie nicht gedacht! Waren sie denn alle gleich? „Hubbi Kußmaul hat eine Glatze“, sage sie ruhig, als ob sie damit alle Zweffel an seiner Genialität beseitigte.„Er hat mit dreißig Jahren eine Glatze.“ „Was sagst du, Mutter, fragte der Justizrat tief erschüttert, aber die kleine Frau war noch viel fassungsloser. Johanna zog eine sehr ernste Falte. Sie pflegte die Falte sonst nur anzuwenden, wenn sie am Krankenbett feststellte: ein hoffnungsloser Fall „W nn d'eser Mensch mit dreißig Jahren eine Glatze hat, können verschiedene Gründe maßgebend sein. Erstens kann eine gewisse Familien= erblichkeit im Spiel sein. Aber ich glaube, dieser immerhin seltene Fall sch idet bei diesem— Kußmaul vollständ'g aus. Oder hat der Vater eine Glabe?“ „Nein" Dorli stand lässig auf und drängte an Konrads Platz vorcei. „Ich will noch in mein Zimmer—“ Ihr Kleid strich über Konrads Knie, sie stolperte ein wenig. „Nimm de'ne Beine weg“. fuhr sie Konrad kurz an und war zur Tür hinaus, als der Justizrat eben erst wieder fähig war, zu sprechen. „Eine nette Geschichte“, stellte er trocken fest. „Man muß sich erkundigen, wer diese Leute sind.“ „Wenn das Mädchen ordentlich und gebildet ist—“ „Und was haltet ihr von dem Bruder?“ Nun war es heraus. Ganz laut und deutlich hatte einer es gesagt. Keiner wußte, wer. Aber gesagt war es. Und jeder wußte, was dieses Wort bedeutete. Und jeder fürchtete sich. darauf die Antwort zu geben. Aber wenn Gedanken hörbar wären und Befürchtungen Klang hätten, hätte die ganze Luft geschwirrt davon: der ist es und kein anderer! Nur retten, was zu retten ist! „Hulbi heißt er“, sagte der Justizrat. und das war das Urteil. Hubbi, wiederholte jeder noch einmal sinnend, und sah den geabenleuchtenden Nichtstuer vor sich. Das war kein angenehmer Gedanke, und als gar noch der Kater den ersten langgezogenen Ton von sich gab erhoben sich alle wie auf Kommando und ließen den wunderschönen erstn warmen Abend für sich allein schön sein. * Doktor Konrad Fromm ging von einem Krankenbett an das andere. Und jedesmal war es dasselbe: „Geht es heute besser mit mir? Kann ich nun bald aus dem Krankenhause fort? Darf ich heute wohl aufstehen?" Jeder hoffte von jedem neuen Morgen das Wunder. Und doch waren es seine Schwerkranken. Konrad Fromm sah die blassen Gesichter und dachte: Wenn man euch ein wenig Sonnenschen bringen könnte! Er dachte an Dorli dabei und sah sie in Gedanken zwischen den Betten hin= und. gehen. Ja, Dorli würde diese matten Züge lebhafter machen. Dorlt würde das Lachen in diesen Saal zurückbringen wo man es lange verlernt hatte. Wie kam er nur auf Dorli? Warum dachte er nun schon seit gestern abend ununterbrochen an sie? Was ging ihr. Dorli Hollunders Leben an außer, daß sie Johannas kleine Schwester war? Aber sie tat ihm leid. Die E'tern taten ihm leid. Johanna. alle. Es war ja alles so verkehrt wie möglich! Dieser Hubbi Kußmaul beunruhigte ihn außerdem. Daß Dorl ihn gern hatte, war außer allem Zweifel Diesen Dreißigjährigen mit der Glatze! Und daß er natürlich Feuer und Flamme war konnte überhaupt nicht anders sein. Aber die ganze Geschichte war verdrießl'ch. Was bekam man am Ende in die Familie hinein? Irgendeinen Tunichtgut. der einem nachher uf der Tasche lag und einen überall grüßte wo man ihn am winigsten zu treffen wünschte Einen Spieler womöglich Einen völl'a minderwertigen Minschen. Aber im selben Augenbsick schämte er sich dieser Gedanken. Nein Konrad Fromm, die Hauptsache ist nicht die Unzuverlässigkeit dieses Burschen— die Hauptsache'st Dorli Hollunder! Um ihre junge Seele aeht es um ihr harmloses Lachen. Kleine Dorli Hollunder—. Ein Wärter kam herein und meldete etwas. Konrad sah ihn mit großen Augen an und verstand nicht. was ihm aufgetragen war. „Im Operationssaal— der Chefarzt—. Ja, ja, gut, Belinsky.“— Konrad strich sich mit der Hand über die Augen— Belinskys weißer Leinenkittel blendete ihn plötzlich. Der alte Wärter wollte wieder gehen „Belinsky— hören Sie mal— sind doch immer meine Zeitung.“ Er packte ihn an einem Knopf. als ob der Alte etwa Neigung haben könnte, zu entwischen.„Sagen Sie mal— kennen Sie hier eine Familie Kußmaul?“ Belinsky zog den Mund schief. „Kuß—maul? Nö, Herr Doktor.“ „Es ist gut. Danke sehr.“ Besinsky blieb aber noch stehen. Er dachte nach. In irgendene.n Winkel seines Hirns mußte noch so etwas wie Erinnerung sein.— Kußmaul?— Kußmaul? „Ich hal''s, Herr Doktor! Hier war einmal ein Professor Kußmaul— aber der ist wohl lange nicht mehr hier.“ „Mediziner?“ „Nö, nö. Mediz ner nich.“ „Aber was Ordentliches?“ „Ja. ja. Was Ordentliches schon.“ „Danke, Belinsky." Aus einem der weißen Betten kam eine matte Stimme.„In unserem Stadtteil gibt's keine Kußmauls, Herr Doktor. Ich bin Briefträger.“ Aus dem zweiten Bett rief es dazwischen:„Aber ich habe mal einen gekannt der hieß Kußmaul.“ In allen Betten wurde es nach und nach mobil. Als ob der Name Kußmaul alle Lebenskräfte zu neuem Mut entfachte. Jeder wollte irgendwann und irgendwo eine Familie Kußmaul gekannt haben. Jedesmal fragte der Briefträger: Was Besseres? Und immer übertrumpfte der eine den anderen mit noch vornehmeren. noch berühmteren Kußmauls. Sie hatten den ganzen Morgen daran zu tun. als Konrad schon sängst im Operationssaal war. Kußmaus wurde zum Tagesgespräch, Kußmaul wurde Sensat on. Die Schwester lächelte und freute sich und blieb ebenfalls nicht mit Kußmauls zurück, und der Briefträger konnte gar nicht zur Ruhe kommen. Konrad Fromm ahnte nicht, was er mit dieser Frage angerichtet hatte. Er war höchst unzufrieden mit sich selbst. Daß er Belinsky vor dem ganzen Saal gefragt hatte daß er sich überhaupt in Hollundersch: Angelegenheiten mischte daß er an Dorli dachte, und daß er mit Johanna auch nicht in Frieden geschieden war. Alles quälte ihn. Er war nur halb mit seinen Gedanken bei der Arbeit und mußte sich alle Augenblicke gewaltsam zusammenreißen. Endlich war der Chefarzt gegangen und Konrad hatte ein wenig freie Zeit für sich. Er saß in seinem Zimmer am offenen Fenster und sah in den Park hinunter. Da hörte er schnelle Schritte auf dem Flur. Er stutzte, warf die Zigarette aus dem Fenster und lauschte. Das war Dorli! Aber was, um alles in der Welt, wollte das Kind hier? War es nicht fast, als ob er sie mit seinen Gedanken herbeigezogen hätte? Vor seinem Zimmer machten die Schritte halt. „Doktor Fromm hier?" fragte eine klare Stimme, und Belinsky brummelte irgendeine Antwort. Dorli kam! Dorli fragte nach ihm. — Aber warum nur? Die Tür öffnete sich. Es war Johanna. Konrad wurde langsam rot.„Johanna— du?“ Sie sah ihn betroffen an. „Wer wohl sonst?“ „Ich dachte eben, es sei Dorli. Komisch nicht wahr? We kann man deinen Schritt mit Dorlis verwechseln!“ „Ich ging mal gegen meine Gewohnheit etwas schneller.“ Konrad sah über sie hinweg in den Park. „Komisch. Wie eure Stimmen sich doch gleichen—“ „Wir sind Schwestern. Warum nicht? Freu' dich, daß es nicht Dorli ist, die hier in deinen Frieden einbricht!" Johanna lachte und gab ihm die Hand. Konrad lächelte auch.„Ich dachte, Dorli stände draußen.“ In einer plötzlichen Aufwallung ergriff er Johannas beide Hände und wollte sie an sich ziehen. Aber sie lehnte sich we't zurück. Da ließ er sie enttäuscht los. Was sie denn wolle? Sie sei ja so eilig gekommen? „Den Krankenbericht von Nr. 35.“ „Ach so. Den. Natürlich. Hier ist er.“ Er ging mit Johanna. Als sie über den hallenden, hellen Flur schritten, lächelte Konrad still für sich hin. Hier hatte er sich Dorli hergedacht? We sie wohl verweht auf diesem zweiten Korridor stehen würde und auf irgend etwas Schreckliches warten. Er kannte das. Laien horchten immer so gespannt und lauerten auf das Grausige. Wie sie dann wohl verligen an den offenen Saaltüren vorbeigehuscht wäre! Und wie sie erschrak vor Belinskys Brummgesicht. Ach nein für Dortt war dies kein Platz! „Woran denkst du?“ fragte Johanna ganz gegen ihre Gewohnhe't. So etwas fragte sie sonst grundsätzlich nie. Konrad sah vor sich nieder.„Ich wiß nicht". sagte er unsicher und schämte sich im selben Augenblick. Warum sagte er nicht einfach: an Dorli? Es war doch nichts dalei, Pe n. u. u. A er. ee. M blilt 1 soe W nu h sc, M gu M Seite 6 wenn er an Johannas kleine Schwester dachte! Warum brachte er Heimlichkeiten auf zwischen sich und Johanna? Sie kamen am Schwerkrankensaal vorüber. In der offenen Tür stand die bionde Schwester und lachte. Johanna sah es und sagte: „Ich hab: Schwester Berta noch nie kachen jehen.“ Aber plötzlich blieb sie stehen. Mit großen Augen sah sie ihren Verlobten an „Konrad— wovon sprechen die?" Konrad horchte ebenfalls. Ganz laut und vergnügt klang der Name Kußmaul aus dem Saal. „Wie kommen die auf Kußmaul?" fragte Johanna und zog fröstelnd die Schultern zusammen. Konrad lachte. Aler ein wenig befangen und verst mmt. Er ahnte den Zusammenhang.„Ich habe vorhin Belinsky gefragt. Das haben sie gehört.“ Johanna war schon eingetreten und sah erschrocken von einem Bett zum andern. „Kennen Sie denn einen Kußmaul?" fragte sie kühl. und ein Durcheinander von Lachen und Sprechen war die Antwort. Sie alle kannten Kußmau!! Da lag keiner, der nicht wenigstens einen Kutmaul kannte! Sie waren ganz aufgeräumt. „Aber Schwester Berta— das geht doch nicht!“ sagte Johanna empört.„Das geht doch auf keinen Fall! Wenn das kein Fieber gibt—“ Konrad lächelte.„Laß sie. Sie sind so selten froh.“ Schwester Berta nickte dankbar und sah den beiden nach. *"* Unter dem großen GraubirnenLaum im Garten saßen die drei. Dorli und das Brautpaar. Es war in diesem regnerischen Sommer wirklich einmal ein Tag. an dem man draußen sitzen konnte. Die Sonne schien, als ob sie alles nachholen müßte, was sie in den letzten Wochen versäumt hatte „Sie sticht,“ meinte Dorli zwar, „es kommt noch ein Wetter nach.“ Aber keiner der beiden antwortete. Die Stimmuna war trotz der Schwüle frostig. Wieder einmal waren Johanna und ihr Verlobter aneinander geraten. Wieder wegen einer geringen Kleinigkeit. Sie waren beide so wenig zum Nachgeben gestimmt. „Wie ihr euch über einen Blinddarm so aufregen könnt.“ sagte Dorli vorwurfsvoll.„Es ist doch gleichgültig. ob man ihn herausnimmt oder durch naturgemäße Lebensweise besänftigt!“ „Dein Blinddarm ist es freilich nicht!“ spottete Johanna und warf sich gelangweilt in den Schaukelstuhl zurück. „Meiner oder nicht meiner— darum zanken würde ich mich nicht, lachte Dorli und sah nach den Wetter aus. „Es bleibt überhaupt gar nicht: zum Zanken übrig,“ fiel Konrad ein„es ist eine so feststehend. Tat sache, daß es einfach lächerlich wäre noch darüber zu reden.“ „Natürlich, weil es dir unbequem ist.“ „Konrad zuckte die Achseln.„Ich wüßte nicht, warum es mir unbequem sein sollte. Ich habe die Erfahrung für mich. Deine Träumereien sind für mich—“ „Uebermoderner Kram!“ ergänzte Johanna Litter.„Natürlich. Weil ich nur eine Frau bin. Wenn ein Arzt das wäre— wie du wohl eifrig uu 1g u uohun M tn ne uhr Shilc g SUohharstzuen Uorbumg 1 uuuun Liberlusblati Nummer 22 auf alles eingingest! Ich höre dich doch mit den anderen Kollegen. Aber ich bin ja nichts als eine Frau.“ Konrad lachte.„Gott sei Dank, daß du wenigstens das bist!" Johanna war aber viel zu sehr im Zug, um sich besänftigen zu lassen. „Du bist darin genau so wie die Bauern. Zu Quacksalbern laufen sie — aber eine Aerztin, Gott bewahre!" Beide schwiegen. „Meinetwegen schneidet soviel ihr Lust habt!“ fuhr Johanna fort. „Mich geht's ja nichts an! Aber ich möchte wünschen, daß du noch einmal die Zeit erlebtest, da kein Arzt mehr ein Messer an den Patienten setzt!“ „Lächerlich,“ sagte Konrad kurz. Johanna kniff die Lippen eng zusammen und sah über ihren Verlobten hinweg. Das tat ihm leid Wie er sie blaß und verstimmt dasitzen sah, packte ihn ein erbärmliches Schuldgefühl. Was konnte sie dafür, daß sie nur ein Weib war und er zufällig zu denen gehörte. die von der Frau als Medizinerin nichts wissen wollten! Beide Hände streckte er nach ihr aus. „Johanna!“ Sie lächelte. Abwehrend und wesenlos wie immer. Und als er aufstand und den Arm um sie legen wollte, erhob sie sich hastig und ging ins Haus. Er sah ihr erschrocken nach, bis ihr weißes Kleid hinter den Jasminbüschen verschwand Einen Augenblick saßen Dorli und der Schwager still und wußten nichts zu sagen. Jeder dachte: Sag' doch etwas. Keiner konnte so schnell das erste Wort finden. Es war, als ob Johanna alle Worte mit sich genommen hätte, als sie hinter dem Jasmin verschwand. Er ist traurig, dachte Dorli, ich müßte ihm nun etw.: Liebes sagen. Und Konrad überlegte, womit er Dorlis fragende Augen von sich ablenken könnte. Dorli war die erste, die sprach. „Johanna ist gekränkt“ sagte sie leise.„Sie kann das von dir gar nicht vertragen.“ „Warum greift sie mich an?“ fragte Konrad zurück.„Sie ist immer die erste, die anfängt.“ Er stützte den Kopf in die Hände und seufzte. „Es ist oft zum Verzweifeln mit Johanna. Mir wird manchmal bange um die Zukunft. Sag', Dorli— was soll daraus werden. wenn das nicht anders wird? Ich frage dich: Was soll das werden?" „Du hast Schuld,“ sagte Dorli härter, als sie beabsichtigte.„Du solltest nicht so über ihre Ansichten spotten.“ Sie lächelte einen Augenblick still vor sich hin.„Ich glaube. Hubbi würde zu seiner Braut niemals so sein.“ Konrad fuhr auf. „Laß diesen Hubbi aus dem Spiel!" „Warum? Ich sage doch nur. daß er gewiß nie und nimmer seine Braut vor anderen so— runtermachen würde.“ Konrad sah sie betroffen an. „Runtermachen nennst du das? Hätte ich denn Johanna runtergemacht?“ Dorli nickte. Konrad wandte sich ihr langsam zu. Er sah ihr fest ins Gesicht und sprach mit einer seltsam schweren Stimme: „Dorli— denkst du dir deine Brautzeit so? Würdest du nicht ganz anders sein?“ Ein weiches Lächeln huschte über Dorlis Züge. „Ach. Konrad! Ich!“ Mehr sagte sie nicht. Aber er hörte alles heraus, was er hören wollte. Er lächelte. „Dorli— genau weiß ich, wie du wärest als Braut! So anschmiegend wie ein Kätzchen, so warm und—“ Dorli zog sich ganz in sich zusammen. „Warum sagst du das, Konrad? Nein, so etwas müßtest du gar nicht sagen. Das ist schrecksich—“ Er lachte nur kurz auf und sagte kein Wort. Aber seine Augen hielten sie fest. Dorli bohrte die Absätze tief in den weichen, nassen Kies. „Warum siehst du mich so an? Ist etwas an mir? Habe ich eine Raupe im Haar oder so?“ Konrad lachte. „Nein, mein Kind— eine Raupe hast du nicht im Haar—“ Dorli warf sich mit einem Ruck nach vorn„Kind“ hatte er gesagt! Wieder„Kind“! „Guck doch die Bäume an— oder das Haus— oder die Wolken— irgend was. Nur mich nicht gerade. Ich kann das nicht vertragen! Hubbi darf es auch nicht.“ Konrad zuckte ärgerlich zusammen. Zum zweiten Mal warf sie ihm den verhaßter. Namen hin. Diesmal nahm er ihn auf. „Es scheint, du spielst diesen Kußmauf gegen mich aus?“ Dorli lachte vergnügt. „Ach. Konrad— gegen Hubbi kommst du nie und nimmer an! Hubbi ist tausendmal unterhaltsamer, zehntausendmal höflicher und hunderttausendmal netter als du.“ „Danke.“ Konrad erhob sich lässig. Einen Augenblick stand er noch vor seinem Platz. als ob er überlegte. Dann wandte er sich kurz ab und lachte. „Nummer zwei habe ich nun erzürnt! Mein Gott— das Haus Hollunder ist ein kurioses Haus!“ Damit ging er. Nicht einmal einen Abschiedsgruß hatte er für seine kleine Schwägerin, die doch so sehn lich darauf wartete. „Konrad!“ rief sie ihm ganz leise nach, als er eben um den Jasminbusch herum war. Eher hatte sie nicht den Mut dazu— aber nun konnte er sie nicht mehr hören „Konrad—“ Und noch einmal weit zaghafter:„Konrad—“ Und als keine Antwort kam warf Dorli Hollunder plötzlich beide Arme weit vor sich auf den Tisch und fing sämmerlich an zu weinen. Konrad Fromm konnte es aber gerade noch durch das dichte Gebüsch sehen, wie sie ihre Arme verzweifelt auf den Tisch warf Er biß die Zähne fest aufeinander und sah sich nicht mehr um. „Pfui Teufel. Konrad Fromm," sagte er sich.„was bist du für ein Kerl!“ Ein paar Tage später kam Joseph Zehnter ein bißchen verlegen zu Hollunders. „Wo drückt der Schuh?“ fragte der Justizrat. aber der Seppt hatte tausend Ausflüchte und kam nicht mit der Sprache heraus. Erst ganz nach und nach erfuhr man was er wollte. Ja, das war eine peinliche Sache. Mit dem Hülseweh. So lange war man doch schließlich Freund gewesen— konnte man da etwas abschlagen— wenn er darum bat? Ob er nicht hie und da einmal ins Haus kommen dürfte? Wie gern er das durfte! Ach, dafür hatte man ja gar nicht Worte genug: wie gern! Aber Dorli durfte es nicht merken. Dorli war so leicht verschüchtert. Nein, das Kind durfte es auf keinen Fall erfahren, daß Hülseweh kam, um Dorli Hollunder zu sehen! „och bringe ihn einfach mit,“ sagte Seppl.„Er wollte ja ohnehin doch Konrad einmal im Laboratorium aufsuchen.“ Als die Justizrätin dann davon erfuhr, sagte sie kein Wort. Sie stand einen Augenblick schweigend da und ging dann still hinaus. Aber als sie allein im Zimmer war, mußte sie weinen. Dorli war doch ihre Jüngste und Letzte. Ein paar Jahre hätte sie gerade Dorli noch gern behalten! Daß sie einmal aus dem Hause ging. nun, damit mußte ja eine Mutter rechnen— aber doch nicht so bald! Ach nein, nur nicht so schnell! Dorli, das Kind! Das Fam'lienküken. Als Konrad eintrat, fand er sie in Tränen vor. „Mama?“, fragte er erschrocken und war mit einem langen Schritt bei ihr. Ganz fest legte er den Arm um sie und klopfte ihr ein wenig linkisch auf die Schulter. So ungefähr. als ob er sagen wollte: du bist mein guter Kamerad „Dorli“ schluchzte sie nur und sah ihn ganz erschrocken an, so war er zurückgefahren. „Was ist mit Dorli— sag', Mutter— was ist mit dem Kind?“ „Dorli.“ versuchte sie noch einmal, aber das Schluchzen war stärker als der Wille.„Ich kann nicht,“ gab sie es ergeben auf. „Um Gottes willen— was ist denn“ Sag' doch! Ist das Kind krank?" Da hörte sie auf zu weinen und lachte ein wenig. „Du bist ebenso nervös wie Johanna. Dorli fehlt nichts— nur der Assessor Hülseweh— will kommen—“ Konrad hatte gerade tief erleichtert aufgeatmet— nun kam dies! Und er hatte das erbärmliche Gefühl, daß dies eigentlich viel schlimmer wäre, als wenn Dorli krank läge. „Co— so. Also,“ sagte er und wunderte sich gar nicht, daß seine Stimme so rauh klang.„Also der Assessor" „Er w'll mit Seppl kommen—“ ihre Stimme schlug schon wieder bedenklich um—„er will dich besuchen im Laboratorium—“ Konrad fuhr zusammen.„Ausgeschlossen!“ „Warum?“ Ganz erstaunt sah die Justizrätin ihren großen Schwiegersohn an. So erstaunt, daß er verlegen wurde. Er suchte nach einer Ausrede. nach einem Vorwand, der ihm den Assessor vom Halse halten konnte. „Das paßt mir schlecht gerade dieser Tage habe ich wenig Zeit. Es ist auch nichts im Laboratoriu n. Sag' ihm meinetwegen, ich hätte Cholerabazillen dort— aber laß hn nicht nach oben" Frau Justizrat Hollunder zog sich den Schlips zurecht der unmodern wie immer war. Was war nun wieder mit dem Konrad? Warum war er plötzlich wie eisige Kälte in Person? Da kenne sich einer noch in den jungen Menschen von heute aus! Als ihr Dorli über den Weg lief. hatte sie plötzlich das Gefühl als müsse sie zur Seite schauen. Sie hätte Dorli lieber nicht getroffen. (Fortsetzung folgt.) u M h i Wng e 1 g umic Wh usbie uzal Ind Inu # dannpig, ag u Comhr tie T.. Me e u el ui M Un u 1 W Mn ucc POfGceyx suutn de. piog ue mp uun 1hsui 3 r Nummer 22 Libor! Da hatte an dem nicht gar weiten, unteren Ende des Moores der ehemalige Müller des Dorfes an dem Bache, der dem Moor entquoll, ein Wehr eingebaut. Dorthin lief er. Mit der ganzen Wucht seines Körpers warf er sich darauf, daß auch kein röpflein mehr durchrann. In der Frühe des kommenden Tages stand er wieder am Ufer des Sumpfes und sah lachend auf sein Werk: Bis an die Knie standen die Mordbrenner im Wasser und Sumpf. — Die Verwegensten suchten nun schwimmend die Burg zu gewinnen; doch noch im Wasser stachen sie von oben die langen Spieße der Bauern zu Tode. Andere schritten verzweifelt ins Moor, vielleicht daß sie den geheimen Weg fanden; aber sie versanken, wie von unsichtbaren Händen gezogen, in der schwarzen Tiefe. Und dann wurde die dünne Kruste des Inselchens, das den Rest barg, löchern und haltlos, wie ein vollgesogener Schwamm. Da gingen auch die letzten elendiglich zugrunde. Hans Kuhlmann hatte sich satt gesehen. Kein Mitleid war über sein hartes Bauernherz gekommen. Gemessen zog er das Wehr wieder hoch, daß die mörderischen Wasser ihren Abzug fanden. Am andern Tage kamen auch die Bauern wieder herüber. Hans Kuhlmann ging ihnen entgegen mit hellen und klaren Augen:„Da dankt Gott, daß ihr mich vergessen hattet! Und nun verbindet mir meine Wunden!" Er wies ihnen den blutig gepflügten Rücken. Die Bauern sahen ihn an, wunderten sich und erkannten: Da stand jetzt ein anderer Hans Kuhlmann vor ihnen, als der verachtete Tölpel der vergangenen Jahre. Und sie dankten ihm und nahmen ihn an als einen der Ihren. Des Lebens wechselvolles Spiel Eine Erzählung Ueber solch einem Gedanken konnte er dann tief traurig werden. Magda, die Frau eines andern! Einem andern sollte so viel äußere und innere Schönheit zuteil werden? Unsaßbar erschien es ihm, denn die letzten Wochen hatten sie ihm ganz besonders nahe gebracht. Eine tiefe, reine Liebe blühte in seinem Herzen und ein heißer Traum entzündete sein ganzes Wesen. Wird er eine Verwirklichung erleben, oder wird er ebenso Schutt und Asche werden wie so vieles schon in seinem jungen Leben? Er, der arme Ingenieur, sie, das reiche, schöne Mädchen! Wird sie einmal nach ihm greifen, der ihr nur ein Herz anlieten kann, oder nach einem, der gleich ihr über einen sichtbaren Reichtum verfügt? Er wußte es nicht, aber das eine stand in ihm fest, und das hatte er mehr als einmal aus ihrem ganzen Sichgeben ihm gegenüber herausgefühlt, daß er ihr mehr war, als der einstige Angestellte ihres Vaters uno zukünftige Leiter des Werkes. Die Tage kamen. die Tage gingen. Es war Herbst geworden, und über die Natur kam eine große Müdigkeit. Sie hatte den Menschen monatelang ihr Schönstes und Bestes gegeben, nun legte sie sich hin zu einer schlummernden Rast. Im Gutshof zu Grünau war die Arbeit weniger geworden, und in dieser stilleren Zeit sollten Frau Maria und Ludwig Harland getraut werden. Es wurden alle VorLereitungen für die Hochzeit getroffen. Nicht laut und aufdringlich sondern einfach und ernst, wie es sich für diese Zeit schickte, sollte die Hochzeit vor sich gehen. An einem wunderschönen Herbsttage wurden Frau Maria und Ludwig Harland in der Pfarrkirche zu Reichstadt für ihr Leben zusammengetan. Sie waren dabei alle zugegen, die zu ihrem Kreise gehörten: Mutter Harland, Hans Georg, Onkel Sprengler und Hanna, Otto, ja selbst die kleine, mutterlose Angela. Und noch jemand fehlte nicht: Magda Bernau. Die Festesfreude aller war groß und ehrlich. Ja, ehrlich freute sich Otto des Glückes, das über seinen Bruder gekommen war, aber trotzdem konnte er nicht verhindern, daß sich darüber eine stille Wehmut in sein Herz schlich und ihm den schmerzlichen Gedanken gab, daß er allein und sein Kind ohne Mutter sei. Er hatte in seinem Werke viel zu tun, es wuchs unter seiner Arbeitsfreude von Woche zu Woche, und obwohl all seine Zeit ihm galt, so hatte er doch Stunden, in denen er eine Leere in sich fühlte und ein gewisses Unbefriedigtsein. Angela mußte ja erzogen werden. Es fehlte die Hand, die ihm die Wohnung traut und heimelig machte. Es fehlte ihm das zweite Ich, die Ergänzung seines Wesens. Es fehlte seinem Hause die Frau. Bei seinen häufigen Besuchen in der Sprenglerschen Wohnung war auch Hanna immer anwesend gewesen, und dieses Begegnen und Beieinandersein hatten in ihm eine gewisse Sympathie und Zuneigung Wenn du sie als dein Weib. Angela neigung, die man Menschen entgegenbringt, die einem irgendwo nahe gekommen waren. Nun aber. brach der Gedanke in ihm auf: für sie aufblühen lassen, eine Zuwie er den Blick zu ihr wandte, als gute zweite Mutter in dein Haus nähmest? Wenn du sie aus dem düsteren Buchladen in die Helle deines Besitzes brächtest und sie das werden ließest, wozu sie die Natur bestimmt hat: Frau und Mutter? Dieser Gedanke verließ Otto seitdem nicht wieder, und bald stand der Entschluß in ihm fest, offen und aufrichtig um Hanna zu werben. Wenn er nun, wie sonst, Sonntags zu Sprengler kam und Geschäftsangelegenheiten mit ihm erledigte, verweilte er länger, als seine Gewohnheit war, und die eine oder zwei Stunden, über die er jetzt seine Besuche ausdehnte, schenkte er Hanna. Siermerkte bald seine Absicht, und sie verschloß dieser ihr Herz in keiner Weise. Längst schon galt ihm ihre ganze Wertschätzung und Bewunderung darüber, mit welcher Tatkraft und Freude er an seiner Zukunft zimmerte. Was er alles durchgemacht, sie wußte es aus dem Munde seiner Mutter und ihres Vaters, und mehr als einmal war ihr in den Sinn gekommen: Wenn sie auf seinem Wege mitgehen dürfte, wie gerne täte sie dies! Ihre Liebe war nicht stürmisch, sie glich einem ruhig brennenden Lichte, keinem rasch aufzuckenden und jäh verlöschenden. Sie ernst und feierlich nahmen. Sie verschloß ihr Herz Ottos Absichten nicht. Und das merkte auch der Vater und darüber glomm in ihm der Wunsch, daß einer der„Harlandbuben“ sein Kind zur Frau machen möge, hell und freudig wieder auf. Oft genug war eine Bangnis über ihn gekommen, sein Mädchen. an dem er mit seiner ganzen Liebe hing, seitdem seine Frau von ihm gegangen war, allein zurücklassen zu müssen, wenn auch er sich zum letzten und längsten Schlafe hinlegte Und es nützte nichts: wenn sie auch für alle Lebenszeit vor Entbehrungen geschützt war— sie hatte ja ihren Buchladen, und heute oder morgen fiel ihr auch ein ansehnliches Kapital zu— eine alte Jungfer ist doch wie ein dürrer Baum, dem es versagt blieb, Früchte zu tragen zu seiner und anderer Freude. Eines Sonntags weilte Otto Harland wieder im Sprenglerschen Hause. Es war mitten im Winter knapp vor Weihnachten. Er war bei seiner Mutter gewesen, wo sein Bruoer mit seiner Frau auf Besuch war. Das Glück strahlte den beiden aus den hellen Augen, ein Glück, um das #l anfiel. und da nahm er seine Mutter in das andere Zimmer und sagte ihr, was er heute zu un willens sei: bei Onkel Sprengler um dessen Tochter zu werlen. Da kamen der alten Frau die TräAugen, sie nahm sein Gesicht in beide Hände, küßte ihn auf die Stirne und sagte: „Ich weiß es schon, daß du Hanna gerne siehst. Ich weiß, daß auch Hanna dich lieb hat. Und ich weiß, daß du in Hanna eine brave Frau bekommst und dein Kind eine gute Mutter. Und daß du glücklich mit ihr sein wirn, glücklicher als mit der anderen, der der liebe Herrgott die ewige Ruhe geben möge.“ So stieg Otto eine Weile später in das erste Stockwerk hinab, machte mit Sprengler aus, was er mit ihm auszumachen hatte, und als dieser in das andere Zimmer ging und sie allein waren, nahm er Hanna bei beiden Händen, sah ihr froh und Llank in die Augen und fragte: werdenz“ willit du meine Frau Sie war über diese Frage nicht erstaunt, sie hatte sie vielmehr erwartet. „Ja, Otto, dir eine brave Frau und, deinem Kinde eine gute Mutter." „Ich danke dir. Hanna“, sagte und küßte ihre Hände. Als Sprengler wieder in de Zimmer kam, gingen sie ihm Ar in Arm entgegen und meinten w aus einem Munde:„Wir wollen vier Wochen Hochzeit mache Vater." Auch ihm, dem Altgewordene kam diese Mitteilung nicht unerwa tet, aber sie rührte doch an seine Herzen. Er legte die Pfeise, an de er gesogen, beiseite, fuhr sich mit der Handrücken über die Augen, dan schlang er seine Arme um beide un sagte:„Habt euch lieb, immer un seid beide Lrav.“ Mehr vermochte er in diese Augenblick nicht über seine Lippe zu bringen. Dann legte Sprengler eine Schri in die Hände Ottos und sagte 3 ihm: „Von heute ab gehört das Wer in Waldback, nicht mehr dir und mi sondern dir allein. Und mit der da, er reichte ihm ein kleines Päc chen,„schmückt euer Heim.“ Seite 11 Als Otto das Päckchen öffnete, blickten ihm seine Radierungen und Bilder entgen; tie er damals, als er nach Reichstadt kam und Verdien“###chto, gemacht, und die in den Sprenglerschen Buchladen wanderten und angeblich rasch und gut verkauft worden waren. „Onkel... Vater!... Du—— hast——“ Er kam nicht weiter. Er riß Sprengler an sich und küßte ihn, daß der alte Mann nach Atem rang. Vier glückliche Menschen— auch Frau Harland war gekommen— saßen noch lange Leisammen, als schon die Lichter am Tannenbaum wieder verlöscht waren. Und wieder war Frühling geworden. Mit seiner Helle und Klarheit kam er auch nach Reichstadt. Mit seinen Freudeaugen guckte er den Kleinstädtern in alle Winkel und Stuben Manch einer, der ihm noch im vergangenen Jahr sein Herz entgegentrug hatte sich stille davongemacht. Manches war anders geworden. Auch im Sprenglerschen Hause. In dem alten düsteren Buchladen stand kein ernstes, vertraumtes Mädchen mehr und verkaufte Bücher und Zeitungen. Ein Mann im Grauhaar. eine große Brille vor den Augen und die Pfeife immerfort im Munde, besorgte seit Wochen dies Geschäft. Im zweiten Stockwerk wohnt: noch immer Frau Harland. Sie war allein, aber nicht einsam. Im Gutshof zu Grünau waren zwei daheim, die um ein Glück gerungen. In der Waldbacher Sägemühle aber wohnten zwei, die sich still und ernst gefunden und still und ernst durch ihr Leben gingen: Im Bernauschen Herrenhaus ging die Ruhe ein und aus, aber im Garten gab es ein frohes Werken und Schaffen, um ihm seine vorjährige Schönheit wiederzugelen, bis jene beiden wieder heimkämen, die vor zwei Wochen ihre Hochzeit geseiert: Hans Georg Harland und Magde Bernau. * Man lernt nic aus Erst nachdem Ludwig XV. im Jahre 1760 beim Empfang der Gesandtschaft Sultan Rohammeds VI. Kaffee genossen und ihn auch in Hofkreisen eingeführt hatte, kam dieses Getränk in Frankreich in Aufnahme. * Das erste menschliche Werkzeug, das absichtsvoll angesertigt wurde, ist der Urfaustkeil. Er entstand, indem von einem Feuersteinknollen mittels eines zweiten kugeligen Steins abwechselnd nach rechts und links kleine Splitter abgeschlagen wurden. * Erasmus von Rotterdam, der gelehrteste Holländer seiner Zeit, soll als Kind sehr wenig geistige Befähigung gezeigt haben. Es wird erzählt, daß er zur Erlernung des Alphabets sieben Jahre gebraucht haben soll. * Im Jahre 1716 war in Paris allgemein die Furcht verbreitet, daß ein Cattara genannter Wind, der alle 130 Jahre wiederkehren sollte, eintreten und an einem bestimmten Tage des Monats Mai Paris und Frankreich verheeren sollte. Die gebegte Befürchtung war natürlich grundlos. Haare elisieren? Ja? Das milde Helipon-Kopfwaschpulver enthälr allein das Haar-Elixir, welches alle Haare ganz wunderbar verschönerr und verjünge.— Der duftige Seidenglanz Ihres Haares wird überall freudig bewunder: Auch der feine Duft des Helipons, sowie für zo Pfg. itets drei Waschportionen, wird Sie vollbefriedigen, gur uog Wm=Kon 13 Sso uu 2. i M N gun unng u uuct wipig uWp e n si Ir 2149—— Sii U Wi gun un M W 130. Wn un Si udugng suoce u A cue W cnb uab b ir M hhe u iim gu th i pihsul 3 u M i U u n isoll uc Wiu W M uun Seite 10 Nummer 22 Feuer an Bord Erzählung von Hanns W. Kappler In stetiger Fahrt durchschnitt der Kiel des Panzerschiffes„Elsaß“ die Fluten des Atlantischen Ozeans. Vor wenigen Stunden hatte man in der Ferne die Shetland=Inseln gesichtet und strebte nun in nordöstlicher Richtung weiter. Die Sonne stand dicht über dem Meer und glich einem glühenden Feuerball, der in die jetzt mit rötlichem Schimmer überhauchten Wellenkämme des Ozeans hinabzutauchen schien. An Deck herrschte abendliche Stille, nur das Dröhnen der unablässig arbeitenden Maschinen lag wie ein Summen aus ehernen Tiefen über dem Schiff. Plötzlich durchschnitt ein greller Pfiff die Ruhe, dem ein helles Trompetensignal folgte. „Feuer an Bord!“ Da quoll es schon aus einer Luke, gelbgrauer Rauch, der sich träge die Deckplanken entlangwälzte, dann aber schoß eine lohende Stichflamme am Achterdeck empor. Kommando auf Kommando erfolgte, überall wurde es lebendig, und die Pumpen traten in Tätigkeit, nachdem das Schiff die Fahrt verlangsamt und schließlich gestoppt hatte. Zischend prallte der erste Wasserstrahl auf das glühende, stählerne Deck, tosend und fauchend jagte eine Dampfwolke empor, und das gesamte Achterdeck wurde mit einem undurchdringlichen Nebel überzogen. Es war nicht mehr möglich, den Wasserrohren ein bestimmtes Ziel zu geben, da der eigentliche Feuerherd bald nicht mehr zu erkennen war. Der Brand nahm von Minute zu Minute an Umfang zu, und mit Entsetzen erkannte man, daß er sich dem Pulvermagazin näherte. Kapitän Melling starrte bangen Blickes nach dem zwischen Rauch und Dampf blinkenden Messingsockel, an dem der weitmündige Wasserhahn befestigt war, von dessen Oeffnen bald das Schicksal des gesamten Schiffes abhängen mußte. Wenn sich der rettende Wasserstrahl auf das jetzt bereits glühende Deck, das über den Pulverkammern lag, ergießen würde, war eine Explosion nicht mehr zu befürchten. Alles schaute nach dem einsamen Sockel hinüber, hundert Hirne quäl ten sich nach einer Möglichkeit ab, den Wasserhahn über dem Pulvermagazin zu öffnen. Es war unmög lich, einen Menschen über das rot glühende Deck zu schicken; ehe er den Sockel erreichte, mußten seine Füße verbrannt, mußte er umgesunken sein. Ein junger Matrose, erst seit wenigen Wochen auf dem Panzerschiff, schob sich durch die dichtgedrängten Reihen der Aelteren und stand dann, ein wenig verlegen, vor dem Kapitän. „Ich hab' einen Gedanken——“ begann Jörg Petersen. Der Kapitän schien ihn nicht zu sehen, nicht zu hören. Jörg Petersen faßte sich ein Herz uno stieß seinen Kapitän etwas unsanft in die Rippen. „Käpt'n, ich will den Hahn aufnaachen!“ Melling sah die blanken, treuherzig zu ihm emporgerichteten Augen des Jungen.„Was willst du, Jörg?“ fragte er. „Die Raa reicht grad' über den Sockel, wenn man mich an einem Tau herabläßt, kann ich vielleicht den Hahn rasch öffnen.“ Der Kapitän zuckte zusammen. Der Gedanke war bestechend, aber— die Ausführung dieses Planes mußte den Tod des Jungen bedeuten! „Jörg, die Raa ist zu schwach für einen Menschen!“ „Ree, Käpt'n, ich wieg bloß neunzig Pfund, die hält die Raa!“ „Ich hätte einen Größeren für diesen Versuch gewünscht, aber du hast recht, die anderen sind zu schwer. Mach' dich fertig, Jung', und— Gott mit dir!“ Jörg ließ sich die größten und dicksten Holzpantoffeln, die aufzutreiben waren, an den Füßen befestigen, schwang das Ende eines derben Taues um die Brust und kletterte den Telegraphenmast empor, um sich an einer der weit ausladenden Ragen über das glühende Achterdeck hinüber zu balancieren. Geschickt leiteten die Matrosen die Wasserstrahlen so, daß Jorg immer von dem kühlen Naß umspült wurde. Hunderte von Herzen klopften vor Erregung, flackernde Augenpaare suchten das dichte Qualm= und Dampfchaos zu durchdringen, um zu erkennen, ob das waghalsige Unternehmen gelang. Jetzt baumelte Jörg dicht über dem Messingsockel, der, umgeben von fast weißglühenden Panzerplatten, höhnisch zu locken schien. Jörg fiel senkrecht auf das Deck, packte mit beiden Händen fest zu— und sein gellender Schmerzensschrei wurde verschlungen von dem Toben des entfesselten Elements. Jörg war von einer brühenden Dampfwolke umbrandet, für eine Sekunde drohte ihn der Schmerz zu überwinden, dann aber riß er sich zusammen, stolperte mühsam über das Deck und stürzte über die Reeling kopfüber in den Ozean. Kapitän Melling schien den einzig richtigen Weg zur Rettung des Jungen vorausgeahnt zu haben; denn schon vorher hatte er den Befehl zum Klarmachen zweier Rettungsboote gegeben, die, als sie auf das Wasser setzten, auch schon in der Richtung davongejagt wurden, in der die Matrosen einen Körper in die Wellen stürzen sahen. Jörg wurde ohnmächtig aus dem Wasser gezogen und sogleich in den Verbandsraum gebracht. Der Schiffsarzt stand erschüttert vor dem Jungen, dessen Hände durch das Anpacken des glühenden Metallhahns fast bis auf die Knochen verbrannt waren, außerdem wies der Körper überall Verbrühungen durch den heißen Dampf auf. Auf dem Deck quoll inzwischen das Wasser in breitem Strom aus dem Sockel über das Deck, die Stahlvlanken schwärzten sich wieder, und dann gelang es auch, unter Deck das Feuer zu bekämpfen, nachdem es glücklich von den gefährdeten Pulverkammern ferngehalten worden war. Kapitän Melling saß stundenlang am Bett des ohnmächtigen Jungen, dessen Leib eine einzige Bandage bildete. „Wir bringen ihn durch,“ sagte der Schiffsarzt, und Kapitän Melling drückte ihm dankerfüllt die Hand. „Jörg hat uns alle gerettet; Jörg hat unserem Vaterland das Schiff erhalten, Jörg hat durch seine Heldentat Tausende und aber Tausende beschämt— und— mir ist es, als hätte ich— gemessen an dieser Tat— nicht das verdient———“ Die Stimme des Kapitäns war dunkel geworden, seine Hand tastete nach dem Kreuz, das an seiner Uniform befestigt war, und Erinnerung bildete an eine zurückliegende, grauenvolle Zeit. Und dann sah der Schiffsarzt, daß dieses Kreuz auf der Brust des Schiffsjungen Jörg Petersen lag. Und auf dem schlichten, schwarzsilbernen Metall glänzte hellschimmernd eine Träne. Ein Junge rettet ein Dorf Erzählung von Wilhelm Lennemann In Münster und Osnabrück war nach dreißig Blut= und Mordjahren Frieden geschlossen worden, und alle Glocken des heiligen römischen Reiches, soweit sie noch in ihren Stühlen hingen, sangen ihr Amen dazu. Nun mußte der Pflug wieder aufbauen, was das Schwert zerschlagen. Aber noch zogen Raubbanden von Ort zu Ort. Die hatten sich aus entlassenen, verwilderten Soldaten und Gesindel aller Art gebildet und hausten blutgieriger, als nur je die Kriegshausen der Vorzeit. Da stand am Rande eines ausgedehnten Sumpfes ein kleines Dörflein. Fünfmal war es zerstört und verbrannt und auch fünfmal wieder aufgebaut worden. Nur siebzehn Bauern von einhundertsechsunddreißig hatten sich in die Friedenszeit gerettet. Und da rannte eines Hochsommertages der lange Jürgen ins Dorf. Drüben im Holze lagere eine Rotte von fünfzig Mordbrennern. Wie Feuer flog die Kunde von Hof zu Hof. In Eile wurde das wenige Vieh ausgetrieben, und mit Weil und Kind zogen die Bauern auf geheimen Pfaden durch den schwarzen Sumpf auf eine gelinde, von Dornen umwucherte Erhevung. die inselgleich und trocken sich wenige Fuß aus dem heimtückischen Morast erhob. Der Jürgen hatte nur zu wahr gesagt. Kaum hatten die Bauern sich und das Vieh in Sicherheit gebracht und den Eingang ihrer Burg mit Dornengestrüpp verstopft, als sie auch schon das Geheul der Marodeure vernahmen, die Leutehungrig ins Dorf stürzten. Aber sie fanden nichts und niemanden! Doch, einen, den Hans Kuhlmann. Den hatten sie schlafend hinter einer Hecke aufgestörbert. Hans Kuhlmann war ein Bursche von siebzehn Jahren. Vierzehnjährig hatte er mitansehen müssen, wie seine Eltern und sein jüngerer Bruder von einem Haufen entmenschter Reiter zu Tode geschlagen worden waren. Da hatte ihn ein fürchterliches Entsetzen gepackt; wie im Wahnsinn war er davongestürmt und weit draußen im Felde zusammengebrochen. Er hatte den brennenden Kopf in die Ackererde gedrückt; ein heißer, schmerzlicher Drang wütete in ihm, aber ncht Wort noch Träne lösten sich, der Schmerz verblieb mit einer dumpfen Schwere in seinem Kopf. Und er hatte auch später nur karge Brocken über seine Zunge gebracht, und seine Augen blieben dick von heimlichen Tränen. Die Bauern aber hielten ihn für blöd, und er war's vielleicht auch in den Jahren geworden, da die Dumpfheit seinen Kopf wie mit hundert Klammern hielt. Das Elternhaus war verbrannt, so lungerte er von einem Hof zum anderen, nahm, wo ihm nicht gegeben wurde. und ließ sich schlagen und treten wie einen räudigen Hund. Das Mitleid war den Bauern in der harten Zeit geschwunden, jeder war nur auf sein eigenes Leben bedacht. Drum haßte er die Bauern, wie ein mißhandeltes Tier seinen Peiniger haßt, und oft genug auch wies er die Zähne, wagte aber nicht zuzubeißen, da das sein Tod gewesen wäre. Diesen Jungen also hatten die Mordbrenner aufgestöbert. Sie erkannten aber bald, was für einen wunderlichen Vogel sie da gefangen. Wo die Bauern wären, wollten sie wissen. Ei, da kam eine Lust über den blöden Hans! Wo anders, als in der Burg. Den Weg dahin wollte er auch gern zeigen. Dann ging's seinen Peinigern an den Kragen; da standen sie in Blut, und er hatte seine Freude! Froh und wohlgemut schritt er der Bande voran mitten in den Sumpf hinein auf schmalem, aber ihm wohlvertrautem Wege. Und Schritt für Schritt folgte ihm die beutehungrige und mordgierige Rotte. So kamen sie auf eine etwas trockene Stelle. Ein schwarzes, offenes Wasser von wohl doppelter Sprungweite trennte sie noch von der Burg der Bauern. Da hielt Hans Kuhlmann. Gestikulierend suchte er dem Anführer klarzumachen, daß die Bauern von hier aus über Bohlen und Bretter in ihr Versteck gelangt seien, das Brücklein aber nachgezogen hätten.„Das lügst du, Hund“. schrie der wilde Kerl, der noch immer an einen heimlichen Eingang glaubte,„hast uns nun hineingebracht in dies Teufelsmoor und willst uns jetzt stecken lassen! Das soll dir aber nicht geraten!“ Und er winkte zweien seiner Spießgesellen. Die kannten seine Methode und rissen dem armen Teufel die wenigen Lumpen vom Leide. Sie bogen und hielten ihrem Meister den blanken Rücken ihres Opfers dar. Der Unhold zog sein Messer und fuhr mit ihm einmal über die Länge des Rückens. Die gespannte Haut klaffte in zwei Purpurbändern auf. „Nun!“ lachte er. Der Gemarterte stöhnte. Ein wilder Schmerz gurgelte in seiner Kehle. Seine trockenen Augen brannten. Noch einmal zog das Messer seine blutige Spur.„Kerl, soll ich dir das Fell abziehen!“ höhnte das Untier und warf ihn mit einem Fußtritt zur Seite.„Morgen früh hauen wir die Brambüsche und die Plaggen ab und stopfen den Graben damit!" befahl er und schritt über den Mißhandelten hinweg. Der lag wie tot. Keiner der Blutgesellen kümmerte sich um ihn... Der Abend versank und die Nacht legte sich schwarz aufs Moor. Da kam Hans Kuhlmann zu sich. Er schlich sich vor, suchte den Weg zurück und fand sich glücklich wieder hinüber. Am Rande des Sumpfes warf er sich ins hohe Gras, und in der Stille, die ihn l'nd umwob, wurde es in seiner gemarterten Seele laut. Ein Sturm stand in ihm auf. Sein Blut brandete hoch. Ein Wirbel machtvoller Empfindungen durchtobte ihn. Entgangene Rache, Enttäuschungen, körperlicher Schmerz, Zorn und Haß würgten und rissen in ihm. Die Augen drohten zu bersten... Und mit einem Male stand er auf:„Ihr Hunde!“ schrie er und warf seine Fäuste hoch. Da rissen seine Augen und fluteten die brandheißen Tränen... Decken barsten und Dämme sprangen auf. Tage versanken, als seien sie nie gewesen. Erschrocken lauschte der Bursche in sich hinein und fühlte erschauernd, wie sich seine Seele schälte und neu gestaltete. Klar und zeelsicher sah er und wußte nun, was er zu tun hatte. Wt Wusez in 52 u e Mi W h Mpsus. M undb iicmn:ub 13 Mg t T M“ M sick uce „E„ „u Ssin bi und i 1 M ud N og un n uugo gun Sir Wsict ind W Mn u e M A Suuchog ub 13 uudc 72 utun 9 3 Nummer 22 Liboriusblalt Seite 7 Der Dieb Erzählung von Franziska Wilkens Gerd, der Knecht des Großbauern, traf ganz unverhofft mit einem ehe maligen Regimentskameraden zusammen. Dieses Wiedersehen wurde von ihnen denn auch gebührend gefeiert bei einer ziemlichen Anzahl gefüllter Bierkrüge. Zu später Stunde schwankte Gerd dann durch die Hintertür des Stalles. Doch als ihn der warme Stalldunst umfing, verließ ihn das letzte Zipfelchen Verstand und schwer, wie ein nasser, gefüllter Sack fiel er ins Stroh und schlief ein. Dem Hofe des Großbauern gegenüber liegt ein kleiner Kotten, in dem seit Jahren ein armer Tagelöhner mit seiner Familie haust. Schwere Sorgen ums tägliche Brot stören dem Manne in den letzten Monaten schon manche Nachtruhe. Ihn hindert eine kaum überstan dene, schwere und langwierige Krankheit daran, schwere Arbeiten zu verrichten, und leichte kann er nicht fin den, weil diese allgemein von Mägden verrichtet oder von den Knechten nebenbei mitgemacht wird. Seine nicht gerade starke Frau, welche sieben Kinder betreuen muß, ist vor Not und Sorge ganz entkräftet und liegt nun auch krank danieder. Er weiß nicht, wovon er mit seiner Familie leben soll. Wohltätigkeiten werden ihnen wenig gereicht und betteln mag und kann er nicht. Dadurch wurde er mit der Zeit ganz verbittert und verzweifelt. Auch heute quälte ihn wieder die Not besonders. Eine Unrast sitzt in ihm und ein Gedanke verdrängt den anderen. Da fällt ihm plötzlich ein, daß der Großbauer oben in der Stube einmal in seiner Gegenwart Geld gezählt und dieses in ein Wandschränkchen geschlossen hatte Viel Geld hatte in der Lade gelegen. Dieser Gedanke ließ ihn nicht wieder los, sondern packte ihn in seiner Not und Verzweiflung derartig, daß er sich vornahm, in kommender Nacht das Wandschränkchen zu öffnen und von dem Gelde soviel an sich zu nehmen, daß er einmal damit die fürchterliche Not für eine Spanne Zeit fortbannen konnte. Später wollte er es dem Bauern gern wiedergeben. Mehr wollte er nicht. Die Augen seiner Kinder klagten ihm ja täglich ihr stummes Leid— er konnte es nicht mehr mit ansehen. Als die Nacht da war, schlich er hinüber auf den Hof des Großbauern. Dort kannte er jeden Handbreit Boden. Tyras, der Hofhund, schlug einmal kurz an, beschnüffelte dann den Tagelöhner und legte sich befriedigt wieder in seine Hütte. Er holte sich nun aus dem alten Schuppen eine Leiter und lehnte diese an die Wand, direkt unter das Stubenfenster. Seine verzweifelte Stimmung und die rauschentfachte Gier nach dem rettenden Gelde ließen ihn fast jede Vorsicht vergessen. Gerade um diese Zeit erwachte Gerd aus schwerem Schlaf. In fröstelte. Er starrte mit blödem Gesich durch das Stallfenster auf den Hof. Auf einmal ruckte er etwas zusammen. Seine Augen wurden ein wenig klarer, als er unverwandt nach dem Hause stierte, wo eine dunkle Gestalt gerade an einer Leiter emporstieg. Plötzlich kam sie in das Mondlicht hinein und trotz seines benebelten Kopfes erkannte Gerd in ihr den Tagelöhner. Ohne weiter zu überlegen, riß er das Fenster auf und rief:„He— Du Kaffer, wat willste da? Mach, daß D' ins Bett kommst!“ Schlug das Fenster zu und torkelte in seine Kammer, wo er bald den Schlaf des Gerechten schlief. des Tagelöhners, welche ihn zu diesem Schritte angetrieben hatte. Kurz entschlossen ging der Großbauer in die Wohnung des Tage löhners. Gerd, der Knecht, beob achtete dieses mit einem ängstlichen Gefühl. Er bereute fast, dem Bauer davon erzählt zu haben. Als der Großbauer in dem kleinen Häuschen stand, umgab ihn eine dumpfe, ungesunde Luft. Die Frau des Tagelöhners lag krank und abgezehrt im Bett, und die Kinder schauten ihn aus hohlen Augen an. käseweiß leuchteten ihre Bäckchen durch das Dämmerlicht des Kottens. und eins der Jüngsten streckte ihm Auf Großmutters Schoß Der Tagelöhner aber hatte bei dem Zuruf einen solch fürchterlichen Schrecken bekommen, daß er die Leiter mehr hinunter rutschte, denn stieg. Unten angekommen, floh er mit ein paar Sätzen in Sicherheit. Als Gerd am nächsten Morgen auf den Hof kam, teilte er dem Bauer sofort den nächtlichen Vorgang mit. Die Leiter stand noch als stummer Zeuge an der Wand. Der Bauer sah sich die Sache einen Augenblick sinnend an, nickte mit dem Kopfe und sagte zornig:„Den bring ich jetzt glatt ins Gefängnis!“ Aber sein Zorn machte schnell einer ruhigen, vernünftigen Ueberlegung Platz. Ein Bild der armen Tagelöhnerfamilie stieg plötzlich vor seinem Geiste auf und spann sich weiter durch Elend und Not hin bis zum vorsätzlichen Diebstahl des Vaters. Und was er vor allen Dingen erkannte, war die verzwelfelte Not das magere Händchen hin und sagte „'n Dag!“ Mit verwirrter Stimme fragte der Großbauer die Frau nach ihrem Befinden. „Es will dieses Mal nicht so recht“, meinte sie kleinlaut. „Ja— dann mußt Du mal was Kräftiges essen, damit Du wieder auf die Beine kommst", meinte der Bauer. „Ja, ja——“ meinte sie verlegen und schaute zur Seite. Der Bauer wurde nun ebenfalls verlegen, denn er sah ein, daß er etwas Unrichtiges gesagt hatte; hier konnte ja nur die Tat helfen. Schaute hier doch die Not geradezu gespenstisch aus allen Ecken und Winkeln, und was alles redeten die stummen, flehenden Augen der abgehärmten Frau. Dachte er sich noch den Mann hinzu, war das Elend ganz und gar voll.— Nein, da mußte er helfen und zwar sofort! Das hatte ihn zu sehr erschüttert, was er da gesehen. „Was ich sagen wollte“, begann er wieder,„ist Dein Mann da?“ „Nein!" „Dann laß nur, brauchst ihn nicht rufen! Sage ihm, wenn er kommt, er solle einmal zu mir kommen, ich hätte leichte Arbeit für ihn— und auch für alle Zeit. Dann schicke ich Dir unsere Kathrin gleich mal herüber damit sie nach dem Rechten sieht. Die kann jeden Tag kommen, bis Du wieder gesund bist. Und der Arzt soll auch kommen.“ Schnell eilte er dann hinaus, er hätte den Dank der armen Frau nicht ertragen können. Als der Großbauer am nächsten Tage dem mit zitternden Händen und ängstlichen Augen vor ihm stehenden Tagelöhner seine zukünftige, ständige Arbeit anwies. sank dieser aufstöhnend in die Knie und wellte weinend bekennen. „Schon gut— schon aut", begütigte der Bauer, klovfte ihm freundlich die Schulter und dachte bei sich: wer weiß, was ich in solch einer Lage getan hätte. Wer weiß. dachte auch tiefsinnig der Knecht Gerd. wenn ich keinen Rausch gehabt hätte, wie es dann abgelaufen wäre. * Teuer bezahlte Heldentat Der Name des britischen Maats Willis war vor Jahresfrist in aller Munde. Willis ist der einzige Ueberlebende von der Besatzung des britischen Unterseebootes„Poseidon“, das in den chinesischen Gewässern versank. Drei Matrosen, die sich zusammen mit Willis retten konnten, sind inzwischen bei einer anderen Unterseelootskatastrophe ums Leben gekommen. Allgemeiner Aufsehen erregte seinerzeit der von Willis erdachte Plan. aus dem Unterseeboot in 80 Meter Tiefe unter dem Meeresspiegel ins Freie zu gelangen. Er schlug seinen Kameraden vor, das Torvedorohr zu öffnen und durch diese Luke ins Wasser zu steigen. Die Chancen für eine solche Rettung waren minimal, und doch konnten vier Männer, darunter auch Willis, auf diesem Wege nach oben gelangen. Willis wurde nach seiner Rückkehr von der englischen Oeffentlichkeit als Held gefeiert. Könia Georg heftete persönlich die AlbertMedaille an seine Bruft. Der tapfere Matrose mußte aber seine Heldentat teuer bezahlen. Auf die Frage des Königs, ob er an die fürchterliche Begebenheit immer noch denke. antwortete Willis:„Jawohl, Majestät, ich kann keine Stunde hintereinander schlafen.“ Von dem Alpdruck der entsetzlichen Erinnerung geplagt, konnte Willis tatsächlich keine Ruhe und keine Erholung im Schlaf finden. Sein Zustand verschlimmerte sich so sehr, daß er nach einiger Zeit seinen Abschied aus dem Marinedienst nehmen mußte. Er bewohnt jetzt mit seiner Familie ein kleines Landhaus in New=Malden, das ihm zum Geschenk gemacht wurde. Aber auch in der Ruhe seiner jetzigen Umgebung wird Willis von Hirngespinsten verfolgt. Nervenärzte, die er aufgesucht hat, um Heilung zu finden, verschrieben ihm verschiedene Schlafmittel, die aber keinen Erfolg brachten. „einige Tropfen MAGGl“ Würze verbessern das einfachste Essen beim Nachfüllen erhalten Sie Gutscheine Se en. e- u. e. G4. 7 G * 2m 2— 11S OSUSK ES SO i . E 9 2s 454 * 8 * SSEHSZSSS O2SSSASEE“ S#cDegn sa. S443 CL4 4-S #BI-Fa dU— JP 01 2#S 1“ Seite 8 Liboriusblat! Nummer 22 Gefüllter Katzenkopf Humoreske von Hedwig Stephan „Ob wir sparen wollen?“ fragte Theodor mit hochgezogenen Augenbrauen.„Ja selbstverständlich— wir mussen sogar sparen, denn seit der letzten Notverordnung—“ „Sei bitte von Notverordnungen still, Te. Schon das bloße Wort macht mich nervos. Und was das Sparen anbelangt— siehst du, so immer ins Blaue hinein sparen, das ist ja scheuß lich! Außerdem ist es volkswirtschaft lich falsch! Ja, wenn's für einen be timmten Zweck wäre— zum Beispiel ur eine Sommerreise— das würde direkt Spaß machen!“ „Für eine—??“ „Jawohl! Sollen denn die armen Leute, die auf den Fremdenverkehr angewiesen sind, allesamt verhungern? Selbergs haben dreiviertel Jahr lang nur weggelegt, was sie sonst für Kino, Bierabende und sowas ausgegeben hätten, und davon sind sie dann drei Wochen in Godesberg gewesen.“ „Hm. Na weißt du, Lotte— wenn Selbergs drei Wochen Godesberg von ihren Ausgehgroschen gespart haben, müssen sie vorher reichlich vergnü gungssüchtig gewesen sein. Aber meinethalben— wenn's dich glücklich macht, kannst du's ja versuchen— ich fürchte bloß, bei uns kommt höchstens eine Woche Finkenkrug heraus!“ Am nächsten Abend prangte auf dem Büfett ein großer, vorzellanener Katzenkopf mit einem Schlitz zwischen den Ohren, und das Sparen begann mit erstaunlicher Intensität. Jede Woche gab es zweimal Lungenhaschee und Kohlrübe mit Blutwurst, Theater stand überhaupt nicht auf der Rechnung, und außer anderen merkwürdigen Dingen begab es sich, daß Frau Lotte ihren vorjährigen Som merhut noch„ganz nett“ fand. Auch der Hausherr versorgte die Katze dann und wann mit Futter, und als wieder einmal zwei Mark für einen„verkniffenen“ Kinobesuch in den Schlitz klapperten, meinte Frau Lotte, indem sie den Kopf, d. h. den Katzenkopf, energisch schüttelte: Da muß schon allerhand drin sein, die Katze mit Idealkitt sehr fest und unsichtbar wieder zusammen, stellte sie der Vorsicht halber aber doch lieber in die inneren Räume des Büfetts. Von da ab stand das Barometer ihrer Stimmung durchweg auf„wolkenlos". Sie trällerte den ganzen Tag vor sich hin, kochte nur noch selten Lungenhaschee und fragte Theodor neckisch, ob er sich schon einen Reiseanzug für Finkenkrug besorgt hätte. Worauf Te warnend den Finger hob und etwas von„Hähnchen, die zu früh krähn", vor sich hin brummte. Endlich kam der letzte Sonntag vor dem Urlaub, und gleich nach dem Frühstück sollte der Katzenkopf sein innerstes Geheimnis enthüllen. Frau Lotte packte ihn bei den Ohren, lief auf die Veranda und— krabautz— lag er in Trümmern auf dem Fußboden. „Te— mit aufsammeln helfen!“ rief sie fidel und ohne sonderliche Erregung, denn sie wußte ja Bescheid. Aber als es nun ans Zählen ging — ja— um Himmelswillen— was bedeutete denn das? Das waren ja— waren ja nur— 126 Mark 50—— wieso— wie konnte—? „Ich habe dir's ja gleich gesagt!“ meinte Te gemütsruhig.„Warum wunderst du dich denn so sehr?“ Frau Lotte brach in Tränen aus. „Ich— aber— ich hatte doch ganz bestimmt— so gegen 230 Mark mußten es doch sein!“ „Ach wo!“, sagte Te.„Es bleibt also bei Finkenkrug. Oder meinetwegen auch Birkenwerder.“ In dieser Nacht schlief Lotte fast gar nicht. Am liebsten hätte sie ja alles gebeichtet, aber was hätte sie dann über ihre Neugier und ihre Unaufrichtigkeit zu hören bekommen! Nein, lieber schwieg sie und zermarterte sich den Kopf, wo das Geld wohl geblieben sein konnte. Als sie am nächsten Morgen blaß und verweint am Kaffeetisch erschien, lag da neben ihrem Teller ein weißer Briefumschlag. Sie riß ihn auf— zwei Fahrkarten für den Ferienzug nach Köln fielen heraus. De 0 Te! Woher— wieTheodor schmunzelte.„Ja, liebes Kind, meinst du denn, deine merkwürdige Heiterkeit wäre mir nicht aufgefallen? Und der Katzenkopf, der nicht mehr auf dem Büfett stand? Nun, ich kan bald dahinter, und da Kitt sich bekanntlich in heißem Wasser löst, erlaubte ich mir, dich ein bißchen für deine Neugier zu strafen. In Zukunft, nicht wahr—?“ „a, ja, Schatz— ich will's gewiß nicht wieder tun! Aber weißt du, für die nächste Reise nehmen wir doch lieber eine Sparbüchse, die aufzumachen geht!“ Transport im Taurus Erzählung von Richard Euringer Gegen Mittag hatten wir bereits vier Federbrüche. Und einen Toten. Begleitmann verwundet. Wagen zerstört.(Es war der Viertonner, der bei strömendem Regen über den Steilhang kippte und in einer wahren Steinlawine, sechs= und siebenmal sich überschlagend, in die SuSchlucht niederkrachte. Gräßlich, überrollt von Felsbrocken kullerte ein Klumpen Mensch— mit fliegenden Armen— hinterher.) Te!“ Te, sich stets indirekten Fragen ablehnend verhielt, der gegenüber schwieg. „Was meinst du, ob es schon 200) Mark sind?“ „Das wird sich ja herausstellen, liebes Kind! Acht Tage vor dem Urlaub sehen wir nach, wie verabredet, eher nicht! Du weißt, neugierige Frauen sind mir ein Greuel! Aber wiege dich nur nicht in süße Träume — 100 Mark werden's sein— wie gesagt, Finkenkrug.“ Frau Lotte seufzte. Der Rhein oder— Finkenkrug! In dieser gräßlichen Ungewißheit sollte sie noch vier Wochen schweben? Das war ja nicht zum Aushalten! Und eines schönen Morgens— sowas kann doch vorkommen— da flog beim Staubwischen der Katzenkopf vom Büfett und zerplatzte in zwei Teile. Und Frau Lotte tat, was sie zerbrochenem Porzellan gegenüber sonst noch nie getan hatte— sie lachelte! Scharrte mit einem kleinen Besen Scherben und Geld zusammen und zahlte. Woher nur die vielen Taler kamen? Die mußte 2e ganz heimlich hineingetan haben— der liebe, gute Mann! 180— 200— 230— hurra, 250 Mark und 60 Pfennig! Das reichte bei den billigen Preisen heutzutage sicher fur den Rhein, und es brauchte nicht mal das allerkleinste Dörschen zu sein! Sie tanzte vor Vergnügen ein paarmal um den Tisch herum und klebte Kilometerstrecken, wie herausgefressen aus der Straße durch Kiesrutsch oder Auswaschung, fanden wir erst im Bau, auf halsbrecherischen Steilrändern krochen die Bettlerhaufen der Arbeitsbataillone umher, in den Felsgrotten am Wege kochten Steinklopferkolonnen ab, manchmal— wie ein Gott in seiner Nische— hockte die ekstatische Gestalt eines der gefangenen Inder unter hangendem Gestein, frierend und verregnet, erdentrückt in seiner Schwermut. Um so unbeherrschter kreischte sich die Ueberreizung in der Lastkolonne aus, durcheinanderdirigierend in drei Sprachen, türkisch fluchend, französisch suchtelnd und arabisch miesmachend. Dazwischen auf bayrisch ein:„Achtung! Mensch, Bremse!!! Toni, Toni, wir rutschen! Verfluchte Schweinerei...!“ Auf Büffelwagen, Ochsenkarren, mit Tragtierkarawanen, Dromedaren, ja mit Mauleseln und Zwergpferdchen quälten wir unsern unheimlichen Troß weiter in der angenehmen Aussicht, in Güleg=Bogas, der Kopfstation des nächsten Schienenstücks, wieder auf Schmalspur umzuladen. Mein Reitpferd mit dem Rest der Hengste ging unter Achmed=Tschausch beim Vortrab; durch die dünnen Sohlen der Tropenstiefel piekte der Gebirgsschotter; so lud ich mich bei erster Möglichkeit einem Büffelkarren auf, dessen Fahrer— Zeus von Otricoli ins Pockennarbige übersetzt— mir freundlich Platz auf seinem Bock einräumte. Einen zerschlissenen Feigensack als Keffije über Schulter, Brust und Kopf gestülpt, gängelte er sein Gespann fried lich durch den Regen, eingekeilt in das speichenstarrende, räderknirschende, schlüpfrige Abenteuer, das da auf dem abschüssigsten Steig durch die Felsketten des Taurus turnte. Da wir aufpassen mußten und uns so wie so nicht verstehen konnten, wandte er mir kaum einmal sein bärtiges Gesicht zu; einen Kopf wie ölgetränkt, so gebeizt von Tropensonne, mit dem schwerblütigen Blick des Mohammedaners. Dauernd stockte der Transport, scheuten Tiere, flackerte in einer Koppel das Gezeter auf. Bei einem solchen Ruck bumste des Pockennarbigen Gespann auf den Leiterwagen vor uns auf; der Türke riß zwar am Leitseil, bremste und sprang ab, aber die Büffel, erschrocken, drängten rückwärts, trieben die Karre, quer zur Straße, nach dem Hang... Zwanzig Flüche schrien auf. Mir war reichlich ungemütlich, muß ich sagen, aber wie ein Bär warf der Mann sich vor sein Rind, wuchtete die Deichsel um und verhütete die Katastrophe. Doch die Büffel bockten, irgendein Lederriemen ihrer Jochung platzte, mit schmerzlicher Wucht schlug der zurückgestoßene Wagen dem Gespann des Hintermanns auf die Knochen. Ein wütender Bimbaschi plärrte los. Dann erstarrte der Tumult in beängstigender Stille. Zwei Gestalten regten sich aufeinander zu. Erst begriff ich gar nicht. Auf den Fußspitzen, mit Bewegungen, wie zeitlupengefilmt, atemlos vor Grausamkeit, funkelte der Bimbaschi heran, und der Missetäter, statt zu flüchten, statt sich wegzudrücken, statt sich irgendwie zu ducken und zu decken, stellte sich... Nein, das klingt wie Zweikampf, und er war doch nur gebannt, magnetisch angezogen, so daß er, statt zurückzuprallen, auf den Rächer zuwich in der großen Geste seiner schwerblütigen Bußbereitschaft wie ein hilfloser Heiliger, ohne Angst, nur traurig. Schuldbewußt und traurig. Armebreitend wie ein Beter mit erhobenen Händen, in der Spitzkapuze seines Feigensacks. Der Bimbaschi war der erste, der ihm— mit dem Silberknauf der Peitsche— ins Gesicht schlug. Einmal, zweimal, dreimal. Ich glaubte toll zu werden, griff nach der Pistole. Aber ein„alter Afrikaner“ brachte mich eben noch zur Vernunft, der Vernunft, die„diplomatischen Verwicklungen" zwischen „Gläubigen" und„Christenhunden“ vorbeugt; ungefähr nach dem Rezept: Das verstehen wir nicht. Das sind Blutvorrechte, die sie unter sich abmachen wollen. Wir begreifen nichts,— glauben Sie mir!— nichts von alledem, was da geschieht. Fast so schien es. Wir haben später, wenn auch angewidert, oft davon gesprochen: Warum hat der Mann sich nicht gewehrt, wenigstens die Stirne durch die Faust geschützt, wenn er schon nicht meutern wollte. Aber das war es nicht. Auch nicht die Lähmung im Schlangenblick, sondern Duldung. Er nahm das hin. Er erlitt die Züchtigung als Verhängnis. Als die angemessene Folge einer Ungeschicklichkeit vielleicht. Ich weiß es nicht. Im Leben hatt' ich so was nicht mitangesehen. Mir wurde schlecht vor Ekel und Empörung. Die Fahrer, einer wie der andere, sie ließen ihre Büffel, ihre Pferde, ihre Maultiere im Stich, schutzlos am Abhang, wie sich's eben traf, traten an, traten vor den Klaglosen, hieben, spieen, stießen auf ihn los, der sich nicht beklagte. Jeder nahm sich sein Recht, den zu mißhandeln, den einer schlug. Warum schlug er ihn? Sie ahnten's nicht. Einer schlug, so schlugen sie. Nicht in Kampf und Keilerei. Nein, das war ein Volksgericht. Ohne Anklage und Klage. Sie nahmen's als ihr Recht. Er nahm es als sein Leid. Hieß das„Hände hoch“, diese Demut der erhobenen Arme? Ich weiß es nicht. Unter ihren Martern sackte er zusammen, knickte in die Knie. Dann war das getan. Sachlich wandten sie sich ab, kehrten zu ihren Karren zurück(selbst die Kreatur schien im Bunde mit den Totschlägern) und bemächtigten sich ihrer Tiere. Ihn ließen sie liegen, auf den Knien, vornübergebrochen; ich mag das nicht malen. Wir zogen ihm den Sack vom Gesicht, schleppten ihn beiseite. Es war keine Kleinigkeit, ohne jede Hilfe. Dann rangierten wir den Wagen aus, da sich die Kolonne nicht mehr halten ließ. Sie wollten weiter. Sie zogen ab. Etwas kleinlaut, aber ungerührt. Wir warteten auf Sanitäter. Ich bin dann wegkutschiert, da das Gespann die Straße sperrte. Sacht und vorsichtig genug. In allen Fibern fror mir das Entsetzen nach. In Güleg=Bogas luden wir tatsächlich nochmals um. 8888-5885446 CXTPC e 0#5 T0 Nummer 22 Liboriusblatt Seite 9 suche. Troft beim Gottesdienst in Sacré Coeu.. Ein erschütterndes Bild von dem Frzsgohren datten uch Sraus, Kurgun a.ve drale„in Paris für Schwerkranke abgehalten wurde. Auf Tragbahren hatten sich Kranke herbeibringen lassen, um durch den geistlichen Zuspruch Trost und Erleichterung ihrer Leiden zu erhalten. Künstlicher Kehlkopf ermöglicht Sprechen. Ein Patient mit dem Kehlkops=Apparat. Eine amerikanische Firma bringk jetzt eine Apparatur heraus, die Menschen ohne Stimme das deutliche Sprechen ermöglicht. Durch eine besondere Vorrichtung werden die Stimmen männlich oder weitlich gefärbt. Kaffee-Ernte in— Berlin. Ein Kaffeebaum des Schulgartens Blankenfelde bei Berlin, von dem sich die Schulkinder die Bohnen abpflücken. Wohl als einzige Stadt Europas besitzt die Stadt Berlin eine Kaffee=Plantage. Sie ist ein Teil des Schulgartens Blankenfelde bei Berlin. Der„Judas“ von Oberammergau gestorben. Johannes Zwink, der bekannte frühere Judas=Darsteller der Oberammergauer Passionsspiele, ist kürzlich im Alter von 81 Jahren gestorben. Papier“ für Film und Grammophon(Bild rechts). Das neuartige Grammophon, das mit Hilfe eines Tonfilm=Papierstreifens arbeitet, und jetzt von der österreichischen Rundsunk=Gesellschaft Radio Wien erprobt wird. Nach dem hierbei benutzten Verfahren soll auch beim bebilderten Tonfilm das Zelluloid durch den billigen Papierstreifen ersetzt werden können. Ein Elesanten=Baby im Münchener Zoo geboren(Bild links). Die Elefantin Cora mit ihrem Jungen, das sie in dem Münchener Zoo Hellabrunn zur Welt brachte. Das Elefautenbaby hat bisher eine Höhe von nur 81 cm und ein Gewicht von knapp einem Zentner. Dieses ist der fünfte Fall der Getur eines ElefantenJungen in einem europäischen Tiergarten. Der Valer der Straße. Zu den Pflichten des Schutzpolizisten der Großstadt gehört auch die Fürsorge für die Kinder. Oft sieht man mitten im Großstadtgewühl einen Beamten einen seiner kleinen Schutzbefohlenen sicher durch das Gewühl der Automobile, Straßenbahnen und Wagen bringen. der deutschsprachigen Presse e.V. Sonntag, 29. Mai. 1,05—8.15 Bremer Hasenkonzert aus dem Bremer Freihafen. 6.15—8.25 Landwirtschaftliche Rundschau. 9.30—8,55 Aus dem Leben eines Joto=Amateurs. Ulrich Hösel: Zum ersten Male mit der Kamera hinaus. 9,00—9,05 Uebertragung des Geläutes aus der Trinitatiskirche, Köln. 9.05—10,00 Evangelische Morgenfeier. 11,00—11,25 Lebende Dicter. Jakob Schaffner: Die Familie (Erzählung). 11,30—12,10 Reichssendung: Bachkantate. Kontate zum ersten Lonntag nach Trinitatis.„Brich dem Hungrigen dein Brot“. Das Städtische und Gewandhausorchester zu Leipzig.— Der Thomaneraor. 12,10—12,20 Musik der Woche: Hans Evert. —12,40 Die Weli auf der Schallplatte. Dipl. Ing. V. Pantenburg: Johannisnacht in Dalekarlien(Schweden). 12,45—13,00 Haus Narr: Gedichte. 00—14,30 Mittagskonzert, Leitung: Eysoldt. Gegen 13.45 Intermezzo: Uebertragung vom Nürburgring: Eifelrennen. Schluß des Rennens für Dotorräder. Sprecher: Dr. Ernst(Schallplattenbericht). 14.80—14,50 Hans Molltor: Fertigkeitsübungen für Kurzschriftler(60, 70, 80, 90 Silben). 14.50—15,05 Musikalische Arbeitsgemeinschaft. Prof. Dr. Hermann Unger. 15.15—15,35 Menschen im Beruf. Franz Funke Kaiser: Der Konditor. 15,35—15,55 Die Vermeidung betriebswirtschaftlicher und technischer Mißgriff durch die Wirtschaftsberatung. 15,55—16,30 Westdeutsche Landschaf:(Niederrbein). 16.30—17,00 Vesperkonzert, Leitung: Wolf(Operettenmusik). .,00—18,00 Maria im Maien. Besuch in Kevelar. Schallplattenbericht von Direktor Marscholl. 18,00—18,20 Wasserball: Deutsche Olympia Mannschaft gegen Westdeutschland. Sprecher: Morherr. 18.20—18.40 Vom deutschen Handwerk in Brasitien. 18,40—19,60 Natur und Geist. Dr. Oskar Karpa: Geschichte als Lebenswert. 19.00—19,35 Eine Stunde Kurzweil. 19.35—19.50(Uebertragung vom Nürburgring): Eifelrennen. Schluß des Wagenrennens. 20,00—21,00 Glockensuite. Worte von Eberhard Brahms. Musik von Gerhard Gregor. 1. Westminster, 2. Die Lübecker Marienkirche, 3. Der Salzburger Dom, 4. Der Kölner Tom. 21,00—22,00 Die Bergknappen. Singspiel in einem Aufzug von Ignaz Umlauf. Dichtung von Paul Weidmann. 22,20 Lette Meldungen, Bericht über das geistige Leben, Sportbericht. 22,40—24,00 Die Weintraubs spielen zum Tanz. Montag. 30. Mai. 6.45—7,00 Atmungs= und Haltungsgymnastik. 7,00 Wettervorhersage und Zeitangabe. 7,05—7,80 Morgenkonzert. 7,30—8,00 Brunnenkonzert aus Bad Mergentheim. 8.00 Wiederholung der Wettervorhersage, Zeitangabe und Wasserstandsmeldungen. 9.45—10,00 Gymnastik für Frauen. 10.00 Erste Melkungen, Zeitangabe und Wasserstandsmeldungen. 10.15—11,15 Mensch und Welt(Gemeinschaftsempfang für Arbeits11,20—12,00 Schulfunk für Schüler aller Schulen vom 12. bis 15. Lebensjahre. Schuberts kleine Klaviermusik(1). Cobert Grape: Deutsche Tänze und Ländler. 12,00—12,50 Unterhaltungskonzert der Kapelle Maria Salini. 12,50 Wetterbericht, Mittagsmeldungen und Zeitangabe. 13.00—14,90 Mittagskonzert, Leitung: Ensoldt. 14,30 Schlachtviehmarktberichte. 15.30 Wirtschaftsmeldeengen und Zeitangabe. 15,50—16,20 Kinderstunde. Johanna Bassermann erzählt Märcen von Maufred Kyber. 16,20—17,00 Jugendfunk. 1. Vom Reichstreffen der Deutschen Ringpfadfinder in Zons; 2. Walter Vollmer: Wir wollen Haustauben halten. 1. Wohnstätte und Pflege. 17,00—18.15 Vesperkonzert. Das hört man gern! 18.15—18,85 Dr. Karl Geiringer: Haydn als Dramatiker. 18,40—19,00 Schattenbilder der Zeit. Lenka v. Körber: Kinder aus notleidenden Familien. 19.00—19,15 Wetterbericht, Zeitangabe, Wirtschaftsmeldungen und Sportvorbericht. 19,15—19,35 Sternschau im Juni. Dr. H. H. Kritzinger. 19,35—19,55 Staat und Wirtschaft. Dr. Adoiph Reifferscheidt: Staatliche Bekämpfung der Arbeitslosigkeit. 19,55 Erste Abendmeldungen. 20,00—20,55 Abendmusik des Kleinen Orchesters des Wesideutschen Rundsunks, Leitung: Chsoldt. 21,00 Das Konzert. Das Orchester des Westdeutschen Rundfunks. Werke von Hayen, Mozart und Grosz. 22,05 Letzte Meldungen, Bericht über das geistige Leben, Sportbericht. 22,25—24,00 Nachtmusik und Tanz. Dienstag, 31. Mai. 6.45—7,00 Atmungs= und Haltungsgymnastik. 7,00 Wettervorhersage und Zeitangabe. 7,05—7,30 Morgenkonzert. 7.30—8,00 Brunnenkonzert der Kurkapelle Bad Pyrmont. 8,00 Wiederholung der Wettervorhersage, Zeitangabe und Wasserstandsmeldungen. 9.45—10,00 Gymnastik für Frauen. 10.00 Erste Meldungen, Zeitangabe und Wasserstandsmeldungen. 10,10—10.50 Schulfunk für Schüler vom 12. bis 15. Lebensjohre: Bei unsern Nachbarn(1). Prof. Dr. Bombe: Böhmisches Volkstum einst und jetzt. 10,50—11,10 Mensch und Welt.(Gemeinschaftsempjang für Arbeitslose). 11,10—11.20 Schulfunk für Schüler vom 7. bis 10. Lebensjahre. Erni Werther: Kinderturnensmit Musik. 11,20—12,00 Schallplattenkonzert. 12,00—13,00 Bericht von der Eröffnungsfeier der 38. D. L. G.Ausstellung. 13,00 Wetterbericht, Mittagsmeldungen und Zeitangabe. 13,00—14,20 Mittagskonzert, Leitung: Wolf. 15.30 Wirtschaftsmeldungen und Zeitangabe. 15,50—16,20 Kinderstunde. Els Vordemberge: Mit Kapitän Schnellzurstell durch die weite Wel:. 16.20—16,30 Mitteilungen aus dem Schuljunk. 16,30—17,00 Studienrat Dr. Rahn: Ueber die Lehrbarkeit eines persönlichen Stils(1). 17,00—18,15 Vesperkonzert des Rundfunkorchesters, Leitung: Haus Rosbaud, Solistin: Sophie Selzmann(Klavier). 1. Klavierkonzert Nr. 2 in e=moll op. 18(Rachmaninow); 2. Alte Tauzmusik. 18.15—18,10 Anion Schnack: Der Soldat John Davis kehrt heim. 18.40—19,00 Dr. Perl: Kredit= und Barverkauf im Einzelhandel. 10,00—19,16 Wetterberich., Zeitangaber Wirtschaftsmeldungen und Sportvorbericht. 19.15—19.25 Zehn Minuten Funfnachrichten. 19,30—19,55 Prof. Dr. Richter: Die Union von Sudafrika. Diamanten, Platin und andere Bodenschätze. 19.55 Ersten Abendmeldungen. 20,00—20,30 Reichssendung: Kantate auf Haydns Tod von Cheruhint. 20,30 Deutsche Volkslieder. 21,00 Rukolj Rieth: Ewige Wanderschaft. Wo gehen wir denn hin?— Immer nach Hause.(Novalis). 22,05 Letzte Meldungen, Bericht über das geistige Leben, Sportbericht. 22,20 Vom Sport.— Funkstille. Mittwoch, 1. Juni. 6.15—7,00 Atmungs= und Haltungsgymnastik. 7,00 Wettervorherjage und Zeitangabe. 7,05—8,00 Brunnenkonzert der Kurkapelle Bad Pyrmont. 8,00 Wiederholung der Wettervorhersage, Zeitangabe und Wasserstandsmeldungen. 8,05—8,30 Der neue Haushalt. Anna Heidermanns: Wandlungen in der Hauswirtschaft. 9,45—10,00 Gymnastik für Frauen. 10,00 Erste Meldungen, Zeitangabe und Wasserstandsmeldungen. 10,15—11,15 Mensch und Welt.(Gemeinschaftsempfang für Arbeitslose). 11,20—12,00 Musikalischer Schulfunk für die Oberstufe höherer Lehranstalten: Stil und Persönlichkeit im Kunstwerk. 12,00—12,50 Unterhaltungskonzert. 12,50 Wetterbericht, Mittagsmeldungen und Zeitangabe. 13.00—14,30 Mittagskonzert, Leitung: Wolf. 15,30 Wirtschaftsmeldungen und Zeitangabe. 15.50—16,20 Kinderstunde. Els Vordemberge: Für die Kleinsten. 16,25—17,00 Ueberbürdung unserer höheren Schule. 1. Stadtarst Dr. Paetsch(16,25—16,40); 2. Dr. Hahn(16,40—17,00). 17,00—18,15 Vesperkonzert, Leitung: Carl Struve. 18,15—18,35 Sozialpolitische Tagesfragen. Stadtschulrat Dr. Hawel: Seelische Erwerbslosenbetreuung als Gemeinschaftsarbeit. 18,35—19.00 Die Welt auf der Schallplatte. Dr. Leo Matthias: Musikalischer Tee auf dem Balkan. 19,00—19,15 Wetterbericht, Zeitangabe, Wirtschaftsmeldungen und Sportvorbericht. 19.15—19,30 Dr. Hans Schiff: Erste Hilfe bei Krankheiten. 19,30—19,55 Muß man Wohlfahrtsunterstützung zurückzahlen? 19.55 Erste Abendmeldungen. 20,00—21,00 Abendmusik, Leitung: Wolf. 21,00 Paul Heinrich Gehly: Zum Singspiel„Die lustigen Musikanten". 21,15 Die lustigen Musikanten. Romantisches Singspiel in zwei Aufzügen von Clemens Brentano. Für den Rundfunk bearbeitet von Paul Heinrich Gehly. Etwa 22,45 Letzte Meldungen, Bericht über das geistige Leben, Sportbericht. 23,00—24,00 Zigeunermusik. Donnerstag, 2. Juni. 6.45—7,00 Atniungs= und Haltungsgymnastik. 7.00 Wettervorhersage und Zeitangabe. 7,05—8,00 Brunnenkonzert aus Bad Kreuznach, Leitung: Operndirektor Rudolf Schneider. 8,00 Wiederholung der Wettervorhersage, Zeitangabe und Wasserstandsmeldungen. 9,00—9,40 Gemeinschaftsprogramm der deutschen Schulfunksender: Aus deutschen Landschaften. Besuch auf der Jugendburg Hohenstein. 9.45—10,00 Gymnastik für Frauen: 10,00 Erste Meldungen, Zeitangabe und Wasserstandsmeldungen. 10,10—11,10 Mensch und Welt.(Gemeinschaftsempfang für Arbeitslose). 11,10—11,20 Schulfunk für Schüler vom 7. bis 10. Lebensjahre. Erni Werther: Kinderturnen mit Musik. 11.20—11,50 Schulfunk für die Oberstufe höherer Lehranstalten, Prof. Dr. Kern: Befreier der Menschheit. 12,00—12,50 Unterhaltungskonzert. 12.50 Wetterbericht, Mittagsmeldungen und Zeitangabe. 13.00—14,30 Mittagskonzert des Orchesters erwerbsloser Berufsmusiker beim Arbeitsamt Aachen. 15,30 Wirtschaftsmeldungen und Zeitangabe. 15,50—16,10 Kinderstunde. Els Vordemberge: Märchen aus aller Welt. 16,10—16,20 Mitteilungen aus dem Schulfunk. 16.20—17,00 Funkpädagogische Arbeitsgemeinschaft der Lehrer an Volksschulen. Heimat und Gegenwart im Gesamtunterricht der Volksschule(1) a) Grundschule. 17,00—18,15 Vesperkonzert des Düsseldorfer Sinjonie=Orchesters. 18,15—18,35 Kuriose Rundfunkvorläufer. 18,40—19,00 Italienisch: Univ.=Prof. Dr. Heinermann. 19,00—19,15 Wetterbericht, Zeitangabe, Wirtschaftsmeldungen und Sportvorbericht. 19.15—19.35 Schattenbilder der Zeit. Henny Schumacher: Der Einfluß der Armut auf Kinder und Jugendliche. 19.35—19.55 Der Westdeutsche Wirtschaftsraum. Dr. Sterp: Trinkwasserversorgung im rheinisch=westfälischen Industriegebiet. 19.55 Erste Abendmeldungen. 20,00—20,30 Abendmusik. 20.30 Wiener Bildnisse. Johann Strauß. 22,00 Letzte Meldungen, Berichtt über das geistige Leben, Sportbericht. 22,20—23,15 Nachtkonzert des Orchester des Westdeutschen Rundsunks, Leitung: Kühn. 23,15—24,00 Konzert. Freitag, 3. Juni. 6,45—7,00 Atmungs= und Haltungsgymnastik. 7,00 Wettervorbersage und Zeitangabe. 7,05—8,00 Brunnenkonzert aus Bad Kreuznach. Leitung: Operndirektor Rudolf Schneider. 8.00 Wiederholung der Wettervorhersage, Zeitangabe und Wasserstandsmeldugen. 9.45—10,00 Gymnastik für Frauen. 10,00 Erste Meldungen, Zeitangabe und Wasserstandsmeldungen. 10,15—11,15 Mensch und Welt.(Gemeinschaftsempfang für Arbeitslose). 11,20—11,50 Schulfunk für die Oberstufe höherer Lehranstalten. Französische Unterhaltung. 12,00—12,50 Unterhaltungskonzert, Leitung: Walter Caspar. Unbekannte Märsche und Walzer. 12.50 Wetterbericht, Mittagsmeldungen und Zeitangabe. 13,00—14,30 Mittagskonzert, Leitung: Wolf. 15,30 Wirtschaftsmeldungen und Zeitangabe. 15,50—16,20 Kinderstunde. Els Vordemberge: Mit Buntpapier und Schere. 16,20—17,00 Jugendfunk: 1. Die Uhr, eine Erzählung von Martin Raschke; 2. Walter Vollmer: Wir wollen Haustauben halten. 2. Fütterung und Zucht, 17,00—18,15 Vesperkonzert, Leitung: Wolf. 81,15—18,85 Deutsches Schicksal im Bild deutscher Städte. Johannes Kirschweng: Trier. 18,40—19,00 Englische Unterhaltung. Lettor Dr. C. Bennet:— Lektorin A. Rüschkamp=Withehead. 19,00—19,15 Wetterbericht, Zeitangabe, Wirtschaftsmeldungen und Sportvorbericht. 19,15—19,25 Vom Tage. 19,30—19,55 Sozialpolitische Tagesfrogen. Dr. Otto Mischalke: Siedlung und Arbeitsmarkt. 20,00—22,00 Unterhaltungskonzert des Orchesters des Westdeutschen Runkfunks, Leitung: Kühn. Intermezzo: Europa singt. 22,00 Letzte Meldungen, Bericht über das geistige Leben, Sportbericht. 22,20—24,00 Nachtmusik. Samstag, 4. Juni. 6/45—7,00 Atmungs= und Haltungsgymnastik. 7,00 Wettervorhersage und Zeitangabe. 7,05—8,00 Brunnenkonzert aus Baden=Baden. 8,00 Wiederholung der Wettervorhersage, Zeitangabe und Wasserstandsmeldungen. 9,00—9,30 Funkpädagogische Arbeitsgemeinschaft der Lehrer an Berufsschulen. 1. Diplom=Handelslehrer Mehler: Die Möglichkeiten der Jugendpflege an Knabenberufsschulen. 2. Dipl.= Handelslehrerin Levendecker: Die Möglichkeiten der Jugendpflege an Mädchenberufsschulen. 9.45—10,00 Gymnastik für Frauen. 10,00 Erste Meldungen, Zeikangabe und Wasserstandsmeldungen. 10,15—11,10 Mensch und Welt.(Gemeinschaftsempfang für Arbeitslose. 11,10—11,20 Schulfunk für Schüler vom 7. bis 10. Lebensjahre Erni Werther: Kinderturnen mit Musik. 11,20—12,00 Deutschkundlicher Schulfunk für die Mittelstufe höherer Lehranstalten: Von neckischen Geistern. 12,00—12,50 Unterhaltungskonzert des Orchesters erwerbsloser Berufsmusiker in Mainz, Leitung: Anton Eberhard. 12,50 Wetterbericht, Mittagsmeldungen und Zeitangabe. 13,00—14,30 Mittagskonzert, Leitung: Wolf. 14,35—15,25 Wochenend=Konzert. 15,30 Wirtschaftsmeldungen und Zeitangabe. 15,50—16,20 Kinderstunde. Kasverltheater. Lisel Simon: Li Kasperlstreiche. 16,20—16,40 Wanderungen in Rheinland und Westfalen. Ernst Baur: Von der Sieg zur Lahn in vier Tagen. 16,40—17,00 Englisch. 17,00—18,15 Vesperkonzert der Elberfelder Mandolinen=Gesellschaft. 18,15—18,35 Marie Theres van den Wyenbergh: Ehen im neuen Roman. 18.40—19,00 Natur und Geist. Dr. Rudolf Mense: Trieb und Geist in der Charakterbildung. 19,00—19,15 Wetterbericht, Zeitangabe, Wirtschaftsmeldungen und Sportvorbericht. 19,15—19,25 Zehn Minuten Bezirksfunkhilfe. 19,55 Erste Abendmeldungen. 20,00 Lustiger Abend. Orchester des Westdeutschen Rundsunks. 22,05 Letzte Meldungen, Bericht über das geistige Leben, Sportbericht. 22.20—24.00 Nachtmusik, Leitung: Wolf. 24.00—1,00 Meister des Jaz. Das eindrucksvolle Plakat, das zur Hundertjahrseier des Hambacher Festes herausgegeben wurde. Die Feier, die heute in dem pfälzischen Ort Hambach unter Teilnahme werter Kreise aus ganz Deutschland stattfindet, soll an den Zug der Patrioten erinnern, die vor 100 Jahren zu der Schloß. ruine von Hambach hinaufmarschierten, um dort ein Bekenntnis für die deutsche Einheit abzulegen. Lustige Was bringt der Rundfunk? Vo;“ an auf die Programmwoche vom 29. Mai bis 4. Juni. Sonntag(29. 5.) hört man eine katholische Morgenfeier aus Munchen. Um 11,30 Uhr wird die Reichssendung der lankaten mit der Kantate„Brich dem Hungrigen dein Brot“ jortgesetzt. Um 15,30 Uhr bringt der Mitteldeutsche Rundsunk eine Aufführung von Shakespeares„Richard 1I“. Um 17 Uhr bringen der Westdeutsche Runojunk, der Südfunk und der Südwestfunk eine Reportage aus dem Wallfahrtsort Kevelger. Vor dem Mikrophon Direktor Bernhard Marschall. Um 19,10 Uhr hört man im Rahmen der Reihe„Bayerische Dichter im Goethejahr". Leo Weismantel und Gertrud von le For aus eignen Weiken lesen. Um 20 Uhr sendet der Norddeutsche Rundfunk die Glockensuite von Gerhard Gregor. Die Veranstaltung wird auch vom Westdeutschen Rundfunk übemnommen. Montag(30. 5.) um 21,15 Uhr bört man über die Bayerische Sendergruppe„Das Puppenspiel von Don Juan“ von W. Egl. Dienstag(31, 5.) um 19,30 Uhr bringen Südfunk und Südwestfunk eine Skagerak=Gedächtnisstunde. Um 20 Uhr übernehmen fast alle deutschen Sender aus Berlin die Kantate auf den Tod Havdns von Cherubint. Im Nachmittagsprogramm dieses Tages hört man im Bayerischen Rundfunk und über die Berliner Funkstunde Vorträge anläßlich Papst Pius XI. 75. Geburtstags. Mittwoch(1. 6.) um 19,45 Uhr hört man über die Berliner Funkstunde zum erstenmal eine Veranstaltung der neuen Rihe „Grenzberichte". Gesandter von Mutius spricht über„Greusland tum“. Um 21,15 Uhr hört man über die Sender des Westdeutschen Rundjunks und des Ostmarkenrundsunks Clemens Brentanos romantisches Spiel„Die lustigen Musikanten". Tonnerstag(2. 6.) um 20 Uhr setzt der Westdeutsche Rundfunk die Reihe„Wiener Bildnisse“ mit einem Abend, der Johann Strauß gewidmet ist, fort. Um 21 Uhr übernehmen eine Reihe deutscher Sender aus London den zweiten und dritten Akt von Wagners„Tannhäuser". Freitag(3. 6.) um 20.50 Uhr bringt der Bayerische Rundsunk das Sendespiel von Haus Kvser„Prozeß Sokrates" zur Aufführung. Ueber die Schlesische Funkstunde hört man um 21,10 Uhr ein Konzert mit Werken amerikanischer Tonsetzer auf dem Pro gramm. „Samstag(4. 6.) hört man um 20 Uhr über die Bayerische Sendergruppe und die Sender der Schlesischen Funkstunde einen „Bayerischen Abend", um 21,15 Uhr übernehmen die beiden Sendergruppen aus Breslau ein schlesisches Funkspiel:„Rund um die Säule“. Am späten Abend um 22 Uhr bringt der Mittel deutsche Rundfunk aus dem Schloß von Belvedere eine Nachtmusik Vorschau der Darbietungen für die Woche vom 5.—11. Juni. Sinfoniekonzert.— Tanzabend aus Berlin.— Aus unbekannten Opern.— Uraufführung: Mörder aus Gerechtigkeit. Hörspiel von Albert Ehrenstein.— Die lustigen Weiber von Windsor.— Virtnose Musik.— Lustiger Abend. Mein DOecken-Scklager Schöne Schuhe von 5.90 an Hamm, Bahnßojstraße 11 Erkennflich durch goldenen Silesel Bekannte Fahrtvergütung Für Hunden: Gratis-Fahrrad-Autbewahrung 13 Herzen In Not Roman von Ludwig Blümcke Copyright by Vertag Alfred Bechthold, Braunschweig M 26)(Nachdruck verboten. Ein Schauer durchrieselte ihn bei dem Gedanken, und gierig stürzte er in seinem eleganten Herrenzimmer ein Glas Portwein hinunter.— Die Gestalt, die Hartwig so hastig hatte dahinhuschen sehen, war wirklich kein Trugbild erregter Nerven. Seit einer Stunde schon umlauerte der kleine Mann mit den dünnen Beinchen und dem dicken Kopf und ungepflegtem Zottelbart die Villa Fortung. Erschien der Diener Albert am Fenster oder in der Nähe, so verschwand der Gnom hinter einem Busch oder Baum:— den Doktor Hartwig wollte er unter vier Augen sprechen. Und das würde ihm nur hier draußen im Park möglich sein. Bereits gestern und vorgestern hatte er es vergeblich versucht, denn Hartwig kehrte in Begleitung des Prokuristen aus den Werken zurück. Und heute nun mußte er es gar so eilig haben.— Zu dumm! Also Gedlud b's morgen!—— Thomas Ritter, der„Professor", war dieses schattenhafte Wesen, das den Villenbesitzer so erschreckt und zu so trübsinnigen Betrachtungen veranlaßt hatte.— O. dem armen Teufel erging es, wie er ja vorhergesehen, nach des Vetters Tode noch schlimmer als vordem. Die verwitwete Frau Kommerzienrat hatte nämlich das Haus verkauft und war von Bargensund fortgezogen. Die dreißig Mark, die sie Thomas gnädig an jedem Monatsersten von ihrer Bank auszahlen ließ, genügten dem alten Trunkenbold natürlich bei weitem nicht. Was er durch Rezitationen und gelegentliches Geigen= und Klavierspielen in Dielen und sonstwo hinzuverdiente, war auch nicht viel. Also litt er zur Zeit bittere Not, weil er sein übliches Quantum Alkohol gekürzt sah, und es stand fest bei ihm, jenen damals gefaßten Plan nunmehr zur Ausführung zu bringen. Am nächsten Abend wußte Ritter den Doktor ganz allein in der Villa, denn der Diener wie auch die Aufwärterin waren fortgegangen, zum Glück in Begleitung des wachsamen Hundes. Da wagte er sich dann keck hinein, schellte, und der Hausherr erschien auch alsbald mit höchst ungnädiger Miene, ihn für einen aufdringlichen Bettler haltend. „Mein Herr“, sprach der Gnom da,„bitte verkennen Sie mich nicht! Sehe ich denn wirklich aus wie ein Landstreicher? Bin doch sonst nicht gerade unbekannt in Bargensund. Ritter ist mein Name. Bin ein Vetter des erschossenen Kommerzienrats Lewald und komme in höchst wichtiger Angelegenheit, in einer Sache, die für Sie von allergrößter Bedeutung ist.“ Hartwig fuhr zusammen und starrte den kleinen Mann im fadenscheinigen Bratenrock an, als sehe er ein geisterhaftes Wesen vor sich. Aber nein, dieser Mann roch stark nach Branntwein; er wollte gewiß doch nur ein Almosen. Es war im Klub öfters von ihm die Rede gewesen. Im Delirium faselte er da vielleicht irgend einen Unsinn: Eine Sache von allergrößter Bedeutung?—— Sehr schnell hatte Doktor Hartwig sich wieder vollkommen in der Gewalt und sagte mit erzwungener Freundlichkeit:„Also bitte, Herr Ritter, was haben Sie auf dem Herzen? Nehmen Sie Platz!“ Der Gnom strich mit der knöchernen Hand die dunklen Haarsträhnen über den mächtigen Kopf. fuhr glättend durch den wüsten Bart, setzte sich in einen der ledernen Klubsessel und fuhr dann mit gedämpfter Stimme fort: „Erschrecken Sie nicht, Herr Doktor!— Ich weiß, wer meinen Vetter erschossen hat, denn ich stand an dem unseligen Abend im Flur und hörte jedes Wort mit an, das im Privatkontor gesprochen wurde, hörte den Schuß fallen, sah den Täter davonlaufen, über den Wilhelmsplatz nach seinem unter der Linde stehenden Auto. Ich habe ihn natürlich genau erkannt.“— „Mensch— Sie— Sie— reden im Delirium!“ rang es sich von Hartwigs erbleichten Lippen. Fahlgrün war sein Gesicht geworden. Da stand es also vor ihm, das Fürchterliche, das er so oft schon in seinen Träumen erlebt hatte: Dennoch ein Zeuge:— Verloren; alles verspielt!... Und der Mann schien Mitleid mit ihm zu empfinden, trat an ihn heran, legte die Spinnenfinger auf seine Schulter und sprach in mildem Ton: „Nur nicht die Fassung verlieren, bester Herr Doktor!— Ich komme ja nicht in feindseliger Absicht zu Ihnen, sondern— als ein Freund!— Und es steht in Ihrer Hand, mich heute zum ersten und letzten Mal in Ihrem Hause zu sehen. Fort will ich von hier, nach Amerika, zunächst nach Hamburg.— Geben Sie mir zehntausend Mark, und ich werde niemals ein Sterbenswörtchen über das, was ich weiß, verraten!“ „Mensch, Sie reden irre!— Im Rausch haben Sie etwas gesehen, das jeder Richter für das dümmste Zeug halten würde. Ich habe doch bewiesen, daß ich an jenem Abend in Stettin gewesen bin.“— „Hahaha, was läßt sich nicht alles beweisen! Auf mein Wort, ich hatte keinen Rausch an dem Abend. Dafür vermag ich ein Dutzend Zeugen beizubringen. Soll ich Ihnen den Inhalt der Unterredung zwischen Ihnen und meinem Vetter angeben?— Herr Doktor, Sie sind— verloren, wenn ich nur ein Wort verlauten lasse!— Und ich werde nicht schweigen, wenn Sie mich unbarmherzig abweisen! Die Not treibt mich, die allerbitterste Not! Ich hungere— dürste, Lin ein Wurm, den man tritt— Begreifen Sie, daß ich nur in der Verzweiflung zum— Erpresser werde? Geben Sie mir das Geld, und Sie sind mich los! Was spielen zehntausend Mark für eine Rolle für einen Mann von so einem Riesenvermögen, wie Die es besitzen, oder doch bald besitzen werden!“ Hartwig tupfte die kalten Schweißtropfen von seiner Stirn, sank erschöpft in einen Sessel und wußte lange nicht, was er tun sollte. Willigte er ein, so raumte er doch damit seine Schuld ein. Zeigte er sich unerbittlich, so könnte dieser Trunkenbold ihn tatsächlich vernichten. „Nun, wenn Sie alles angehört und durchs Schlüsselloch beobachtet haben“, stieß er endlich hervor,„so wissen Sie ja auch, daß ich vollkommen unschuldig bin, daß der Kommerzienrat mir den Revolver entreißen wollte und daß der sich dabei entlud.“—— „Das könnte denkbar sein; ist jedoch nicht wahr scheinlich. Sie haben abgedrückt, als mein Vetter ihren Arm ergriff.— Sie haben Lewald getötet!— Und Sie bringen es fertig, einen Unschuldigen im Zuchthaus schmachten zu lassen! Aber bitte, wollen Sie mir doch zuerst einmal ein Glas Kognak geben, denn ich fühle mich gar so flau! Bitte, lieber Doktor. wir wollen uns auf freundschaftlichen Fuß stellen, im beiderseitigen Interesse!“— Und Hartwig tat, was dieser Mensch, den er in den tiefsten Höllengrund verwünschte, von ihm verihm den Bart hinab, und mit verklärtem Blick schaute er unter einem langgedehnten„Ah“ des Wohlbehegens die Verzierungen der Decke an. „Freunde wollen wir sein. aufrichtige Freunde!“ schwatzte er dann weiter.„Doktorchen, wann darf ich mir das Geld holen?“ Hartwig durchmaß, die Stirn in tiefe Falten geworfen, das Zimmer, und grauenhafte Gedanken wurden zu dieser Stunde in seinem Hirn geboren: Beseitigen munie er dieses schleichende Gewürm de. diese Mißgeburt, die ihn verderben würde, wenn er sich nicht rechtzeitig ermannte, ihr den Garaus zu machen.— Der Wicht ließ es doch bestimmt bei den zehntausend Mark nicht bewenden und käme bald wieder. Als erriete er diesen Gedanken. krächzte Ritter jetzt: (Fortsetzung folgt.) MIFA — Mikrofilmarchiv der deutschsprachigen Presse e.V. DHDDF-K uURE WLINT Bader= und Verkehrsnachrichten Thermalsolbad Bad Hamm(Wests.), am Rande des Ruhrgebiets gelegen, ist infolge günstiger Lage der Stadt als Eisenbahnhauptknotenpunkt schnell und mühelos zu erreichen. Auch für solche, die es nur be suchsweise oder zum Wochenende aufsuchen, ist der Aufenthalt in dem schönen und idyllisch gelegenen Bad, das mit seiner vorzüglichen Thermalsole ein ausgezeichnetes Heilbad ist, reizvoll und angenehm. Ein Verweilen in der schönen Landschaft, den herrlichen Kuranlagen mit angrenzendem Laub= und Tannenwald in einer Größe von ca. 600 Morgen dürfte manchem eine angenehme Ueberraschung bieten. In Hotels, Gasthäusern und Pri vatpensionen, in unmittelbarer Nähe des Bade= und Kur hauses gelegen, ist bei mäßigen Preisen für jeden An spruch beste Unterkunftsmöglichkeit vorhanden. Auch eig net sich Bad Hamm sehr gut als Ausflugsort für Vereine und größere Gesellschaften. Ein Versuch wird den erwarteten Erfolg nicht nur rechtfertigen, sondern bestimmt übertreffen. Die Badeanlagen sind mit ihren Einrichtungen neuzeitlich und entsprechen durchaus den erhöhten Ansprüchen der neueren Zeit. Die Thermalsole des Bades ist eine der stärksten Deutschlands und hat ausgezeichnete Heilwirkungen bei Rheuma, Gicht, Ischias, verz=, Nerven= und Frauenleiden und den verschiedensten Krankheiten. Ein neuerbautes Inhalatorium mit verschiedenen Abteilungen und den neuesten Apparaten, ferner Spezialabteilungen für Fangopackungen und andere neuzeitliche Kurmittel, sind vorhanden. Veranstaltungen mancherlei Art bringen Unterhaltung und Zerstreuung. Vorhanden sind auch beste Möglichkeiten zur Ausübung des Sports. Das Bad ist geöffnet: wochentags von 8—12,30 und von 14,30—19 Uhr, Sonntags von 8—12 Uhr. Die Badeverwaltung wie auch das Städt. Verkehrsbüro sind gern zu weiteren Auskünften, auch an Vereine und sonstige Besucher, bereit. Königsborn. Inmitten schöner Anlagen liegt das Bad. Man kann darin lustwandeln und sich erholen. Die Sole des Bades ist unerhört heilwirkend und wird von bedeutenden ärztlichen Autoritäten empfohlen. Besonders günstige Heilwirkungen werden mitgeteilt für Rheuma und. Frauenleiden. Möhnetalsperre. Immer mehr gewinnt der Möh die Bedeutung „„ gewinn: der Möhnesee die Be## eines Gesundbrunnens für die Industriebevölkerung. Wer einmal in den schönen Dörfern am Rande des Sees sein Wochenend verbrachte, wer schon einmal eine Wanderung rund um die Sperre unternahm, der wird zugeben müssen, daß es wohl kein schöneres und billigeres Vergnügen geben kann. Zu erreichen ist der Möhnesee mit Hilfe der billigen Sonntagsfahrkarten der Reichsbahn(ab Soest: Landeseisenbahn) oder der Ruhr=Lippe=Kleinbahnen. Bad Salzuflen. # e i n e a l t e S a l z s t a d t, a n d e s s e n B l ü t e z e i t i m 14. bis 15. Jahrhundert noch sehenswerte alte Bauten erinnern, hat 9000 Einwohner. Es liegt 75 Meter über dem Meeresspiegel. Das Bad ist völlig dem Lärm und Durchgangsverkehr entrückt; es zeigt sich als eine überall in Grun gevettete freundliche Gartenstadt mit vielen neuen Villen. Im Südwesten wird es durch die Kette des Teutodurger Waldes, im Norden und Osten durch die bewaldeischen Berglandes vor rauhen Winden die warmen Südwinde ungehindert in essene Tal hereinstreichen können. Die durch die verjiedenen Flußtäler begünstigte Luftbewegung wird noch irch die unmittelbar in den Kurpark vorgeschobenen 1200 Meter langen Gradierwerke unterstützt. Die täglich in einer Menge von 800000 Litern an diesen herabrieselnde Sole erfüllt die Luft mit Soleteilchen und Ozon sodaß man reine Seeluft zu atmen vermeint. Dank des frischen Klimas fühlen sich Herzkranke und Nervöse leichter: es ist zugleich durch die Erhöhung des Stoffwechsels ein wesentlicher Heilfaktor bei Schwächezuständen „ Wangerooge. Das große, schöne und mit allen modernen hygienischen Mitteln eingerichtete Inselbad Wangerooge hat namentlich in den letzten Jahren einen unerhörten Aufschwung genommen. Die Insel ist weit ins Meer hinausgeschoben und vermittelt den Badegästen reine belebende Seeluft. Wer einmal auf Wangerooge weilte, kehrt immer wieder So reiste man in alten Zeiten zurück. Wangerooge ist von allen westfälischen Städten aus leicht und billig zu erreichen. Wilhelmshaven. Der Ruf Wilhelmshavens als außerordentlich wirksames Seebad ist so fest begründet, daß man sich alle weiteren Worte sparen kann. Wilhelmshaven ist das schöne und billige Bad für jedermann. Sand, See, Sonne, das sind die drei großen Heilmittel der schönen Stadt an der Nordseeküste. Heilanzeigen liegen vor für alle Nerven= und Herzkrankheiten. Bad Kissingen. Das staatliche Kurtheater unter Leitung von Direktor Reimann, der auch das Theater am Gärtnerplatz in München führt, begann Ende April seine Vorstellungen mit einer Reihe neuer Lustspiele, worauf„Gasparone",„Das verwunschene Schloß",„Die Blume von Hawai" und„Im weißen Rössl“ folgen. Als Kurorchestei sind vieder die „Münchener Philharmoniker“ unter Leitung von Adolf Mennerich verpflichtet worden, die in den Sinfoniekonzerten hauptsächlich klassische Werke zur Aufführung bringen. Von motorsportlichen Veranstaltungen sind hervorzuheben: die Reichsfahrt des A.D.A.C., welche am Pfingstsonnabend, 14. Mai, in Bad Kissingen endet, und die Deutsche Bädersahrt des A.v.D. am 6. Juni. Kein Sonderzug zur D.L.G. in Mannheim. Die Pressestelle der Reichsbahndirektion Münster teilt mit, daß der am 30. Mai vorgesehene Sonderzug zur landwirtschaftlichen Ausstellung in Mannheim wegen schlechter Beteiligung ausfällt. Eines der lieblichsten Werke deutscher Roman tik:„Die Hochzeitsreise". Schwind(1804—1871). Von Moritz von W SSE IPAIIZNITNV-LINT EEESSE E EEET WENEEAA Literarisches Grieben=Reiseführer„Wien und Umgebung mit Wachau, Semmering, Schneeberg und Raxalpe“. 1931. 31. Auflage, 243 S., mit 8 Karten u. 7 Grundrissen. RM. 2.70. Eine lebendige und außerordentlich fesselnd geschriebene kunstgeschichtliche Einleitung von Dr. H. Rose, Professor der Kunstgeschichte, regt dazu den Benutzer an, die Entwick lung der Stadt unter einem ganz besonderen Gesichtspunkt zu betrachten, ihr Wesen aus ihrer geschichtlichen Rolle heraus zu begreifen, die sie Grenze und Metropole zugleich sein ließ. Er wird darüber hinaus feinsinnige Formulierungen über das Lebensgefühl des Wieners sowie viele interessante Einzelheiten über die baugeschichtliche Entwicklung erfahren, die durch zwei Männer von europäischem Ruf: Johann Bernhard Fischer von Erlach und Lukas von Hildebrandt, entscheidend beeinflußt wurde. Interessant ist auch der Abschnitt über das Wiener Geistesleben mit besonderer Würdigung der Bedeutung Wiens auf dem Gebiet der Musik. " Der Haiptte. des Führers ist in längst bewährter Systematik so gegliedert, daß der Benutzer sich mit denkbar geringstem Zeitaufwand Antwort auf seine Fragen verschaffen kann. Ob er sich über Unterkunft und Verpflegung, über Verkehrsverbindungen, Unterhaltungs= oder Sportmöglichkeiten unterrichten will, stets wird er schnell zuverlässig und bei aller Anschaulichkeit sachlich beraten werden. Die Führung durch die Stadt(nach Bezirken geordnet) umfaßt nicht weniger als 50 Seiten. Einen gleichen Raum nimmt die Behandlung der Museen und Kunstsammlungen ein. Ausführlich wird auch die herrliche Umgebung beschrieben von den nahen Ausflugszielen(Kobenzl Hermannskogel, Kahlenberg) bis zur ferneren Wachau und dem Semmering. Zur Haus-Trinkkur: bei Nierenleiden, Harnsäure, Eiweiß, Zucker, 1931: 19 400 Bedegäste Rabe Thermalsolbad Bad Hamm(westf.) 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