WIFA — Mikrofilmarchiv der deutschsprachigen Presse e. Westfälischer Kurier Wesfälscher Volsfreund, Hamm=Soester Volszeitung steketst ee i Aerischees cee. Slhes Auswärtige Anzeigen 0.13 M., lokale 0.10 M. Familienanzeigen 0.10 Mark, Hausan= perhunden amit Reheim=Ruhr, 2 estellten=Stellenangebote 0/08 M., Stellengesuche 0.08 Man, amtliche u. Finanzanzeigen des9anden gn Fernsprecher 260 7 Wal bas grichlicher Besteldung ede Hondus, honm egzichen Hadan i Jeniel.] Beobachter an der Haar„ Reheim=Hüstener Zeitung 5.529 Wdonum, K. 932, Datzeabe, dx, Dediagungn, gen Wdlchen unsal für die Rrichüigtelt telesonisch ausgegebener Anzelgen wird keine Gewchr geleiset.] Aauarländischan Nalt4sngund" Worner Volkszeitung(Enverlangs eingesandte Manustripte werden nur zurücgesandt, wenn Rüchorte beigelegt. Monatlicher Bezugspreis durch Boten 2.30 Ml. einschl. 30 4 Bestellgeld— die Post 2.46 M. einschl. 84 4 Postgedühren. 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Werl, Waldurgistr. 41, ernsprecher 220, Werne, Kirchplatz 8, Fernsprecher 249.—————— eder Abonnent ist nach Maßgabe der Bedingungen gegen tödlichen Unfall versichert. nverlangt eingesandte Manustripte werden nur zurückgesandt, wenn Rückporto beigelegt. Verbreitetste hiesige Tageszeitung Beilagen: Sport=Kurier„ Im Weltspiegel Der Plauderer„ Haus= Hof=Garten Belehrung= Unterhaltung Soziales Leben; Westfälische Heimatblätter„ Liboriusblatt Hauptanzeigenblatt am Platze Nummer 112 Verlagspostanstalt Hamm(Westf.) Hamm(Wesif.), Dienslag, den 11. Mai 1932 Einzelverkaufspreis 10 Pfennig. 60. Jahrgang Außenpolitische Umschau Eine Weltwährungskonterenz Es mehren sich Anzeichen dafür, daß die weltwirtschaftliche Entwicklung dem Stadium neuer akuter Krisenverschärfung entgegengeht. Die Annahme der inflationistischen„Goldborough=Bill“ mit überwältigender Stimmenmehrheit des amerikanischen Präsentantenhauses ist ein krasser Beweis für die Unruhe und Ratlosigkeit, die sich des amerikanischen Volkes und seiner Vertreter bemächtigt hat. Während die Produktion in den Vereinigten Staaten in erschreckendem Tempo weiter sinkt und die Arbeitslosigkeit gleichzeitig zunimmt, weist der Etat ein Defizit von über 10 Millionen Mark auf, ein Betrag, der auch für amerikanische Verhältnisse gewaltig ist. Die Flucht aus dem Papiergeld, die Goldhamsterei tragen zur Lahmlegung des gesamten wirtschaftlichen Mechanismus bei. Die zunehmende Tendenz der Devalvation des Dollars findet eine gewisse Erklärung in der weitverbreiteten Hoffnung, dak eine„mäßige“ Inflation einen Run auf die Sachwerte verursachen müsse, der sich in einer allgemeinen Steigerung der Warenpreise auswirken und zur Belebung der brachliegenden Industrie und des Handels beitragen würde. Symptome der weiteren Krisenverschärfung machen sich auch in England bemerkbar. einem Zeitpunkt, in dem unter normalen Verhältnissen die Arbeitslosigkeit einen saisonmäßig bedingten Rückgang aufzuweisen pflegt, ergibt der letzte Halbmonatsbericht des englischen Arbeitsministeriums eine Zunahme der Arbeitslosenziffer um 85000 Mann. Neben der Verschlechterung der Absatzmöglichkeiten der englischen Kohlenindustrie ist diese besorgniserregende Tatsache in erster Linie auf die Stockung des Welthandels zurückzuführen, die der britischen exportierenden Industrie immer neue Wunden schlägt. „Der Welthandel ist lahmgelegt“— klagten die„Times“ und weisen darauf hin, daß die weltwirtschaftlichen Verflechtungen es England unmöglich machen, auf eigene Faust und aus eigenen Kräften die Krise zu überwinden. Nicht als Allheilmittel, sondern als Abhilfe in der steigenden Not werden seitens zahlreicher englischer Politiker und Wirtschaftler aller Richtungen von der Regierung Maßnahmen verlangt, die auf dem Wege einer„gemäßigten“ Inflation die Handelspreise in die Höhe treiben sollen. Sir Robert Horne, der ehemalige Handelsminister, und Winston Churchill fanden sich darin einig, daß die Währungsfrage heute alle anderen Wirtschaftsprobleme überschattet, und daß die Welt nicht genesen kann, bevor die monetäre Zerfahrenheit durch einheitliche Beschlüsse aller führenden Industrie= und Handelshäuser der Welt überwunden ist. Der Ruf nach einer Weltwährungskonferenz ertönt immer lauter, und in ausschlaggebenden englischen Kreisen macht man kein Hehl daraus, daß ohne Lösung des Gold= und Währungsproblems im internationalen Maßstabe keine Aussicht auf die Ueberwindung der Reparations= und Kriegsschuldenkrise besteht. Unvernünftige Weltarbeitsteilung Die Sprengung der Welt in zwei Währungsfronten nimmt inzwischen immer ausgeprägtere Formen an. Die U.S.A. besitzen heute etwa 16 Milliarden an Goldreserven, in den Kellergewölben der Bank von Frankreich sind Goldbestände im Werte von ca. 12 Milliarden Mark aufgestapelt, die Schweiz, Belgien und Holland zusammen verfügen über etwa 5 Milliarden Mark in barem Gold. Während diese Länder etwa 75 Prozent der gesamten Goldbestände der Welt besitzen, stehen allen anderen Staaten zusammen nur noch die restlichen 25 Prozent der Weltgoldreserven zur Verfügung, d. h. genau so viel Gold, wie es Frankreich allein besitzt. Unter solchen Umständen kann von einer vernünftigen Arbeitsteilung unter den Völkern der Welt, von einer Ueberwindung der Stagnation im weltwirtschaftlichen Verkehr keine Rede sein. Ein Kartenspieler, dem es einmal gelungen sei, alle Trümpfe in seiner Hand zu vereinen, muß ehrlich genug sein, um die Karten aufs neue zu mischen und ein neues Spiel zu beginnen. Soweit die englischen Vorkämpfer eines wirtschaftlichen„fair play“. Dieser Hinweis auf die Notwendigkeit, Amerika und Frankreich zum„fair play“ zu zwingen, ist deutlich zenug. Was Amerika betrifft, so ist vielleicht damit zu kechnen, daß die Hooverregierung, durch die zunehmende Inflationsstimmung im Lande eingeschüchtert, dem bedanken der Devalorisierung des Goldes oder, mit anderen Worten, der Herabsetzung des GoldIndardes nicht mehr das frühere kategorische entgegensetzen wird. Frankreich wird dagegen dochstwahrscheinlich bis zum Letzten für die Aufrechterhaltung des Goldstandardes kämpfen. Vom Ausgang dieses dramatischen Weltampfes um das Gold wird der weitere Verauf der Weltkrise abhängen. Die großen wirtschaftchen und politischen Probleme, deren Lösung die Zunft der Völker bestimmen wird, stehen gleichfalls im Japans Ministerpräsident ermordet Mehrere revolutionäre Alteniale in Tokio— Prolest gegen Verständigung mit China Tokio, 16. Mai. (Eigener Drahtbericht.) Am Pfingstsonntag wurde in Tokio eine Reihe aufsehenerregender revolutionärer Anschläge verübt, denen u. a. der japanische Ministerpräsident Inukai zum Opfer gefallen ist. Mehrere als Marine= und Armeeoffiziere verkleidete Revolutionäre drangen in die Wohnung des Ministerpräsidenten ein und gaben mehrere Schüsse auf ihn ab. Inukai wurde schwer verwundet. Man brachte den 76 jährigen Ministerpräsidenten sofort ins Krankenhaus, wo er trotz einer Blutübertragung wenige Stunden später am Montag um 0.04 Uhr gestorben ist. Gleichzeitig mit dem Anschlag auf Inukai wurden Anschläge auf die Bank von Japan, auf die Polizeizentrale, auf die Zentrale der Seiyukai=Partei, die Mitsu=Banhi=Bank und auf die Wohnungen des Außenministers Joschisawa, des Admirals Suzuki, des Oberzeremonienmeisters Hagashi und des Großsiegelbewahrers Graf Makino verübt. Nach dem Anschlag auf den Ministerpräsidenten stellten sich 18 junge Leute freiwillig der Polizei. Es handelt sich um fünf Marineoffiziere, mehrere Armeeoffiziere und Kadetten. Sie gehören sämtlich der Gesellschaft der„Schwarzen Drachen“ an, die auch die„Todeshand“ genannt wird. Die Mitglieder dieser Vereinigung kämpfen gegen die neue Ordnung. Sie waren insbesondere mit der Politik der japanischen Regierung in der Mandschurei und in Schanghai nicht einverstanden. Gleichzeitig mit den Anschlägen wurden überall in der Stadt Flugblätter verbreitet mit Aufschriften wie„Nieder mit den untreuen Elementen",„Lang lebe der Kaiser",„Beendet die Korruption der Politiker",„Nieder mit der Oligarchie der Finanzleute". Bei den verschiedenen Anschlägen und Bombenwürfen wurden ein Polizist getötet, sieben Polizisten, ein Offizier und drei Zivilisten verwundet. Der Kaiser hat den Finanzminister Takahashi zum stellvertretenden Ministerpräsidenten ernannt. Nachdem der schwerverletzte Ministerpräsident Inukai ins Krankenhaus gebracht worden war, ordnete er an, daß an seinem Bett eine Kabinettssitzung stattfinden sollte. Die Minister fanden sich auch sofort ein, doch konnte Inukai an den Beratungen nicht Fünf Bergleute verunglückt Förderkorb auf Jeche Dorstfeld abgestürzt— Ein Zwischengeschirr zerbrach Dortmund, 16. Mai. (Eigener Drahtbericht.) Auf der Zeche Dorstfeld der Gelsenkirchener Bergwerks A. G. ereignete sich Samstagfrüh gegen 6.20 Uhr ein schweres Förderkorbunglück. Ein Förderkorb wurde plötzlich seillos. Beide Körbe(der aufgehende und der niedergehende) sausten bis zur 800Meter-Sohle herab. In dem aufgehenden Korb befanden sich vier Bergleute, im niedergehenden ein Grubenschlosser. Die Verunglückten sind der Pumpenwärter Walter Grunewald und der Elektriker Wilhelm Meise, Fritz Potthoff und Paul Bockermann, sämtlich verheiratet. Ferner der ledige Grubenschlosser Friedrich Weller. Wäre die Katastrophe etwas früher eingetreten, so wären die Folgen unabsehbar geworden, da sich dann ein großer Teil der ausfahrenden Bergleute in den Körben befunden hätte. Die Direktoren der Zeche und die zuständigen Beamten der Bergbehörden sind sofort eingefahren und haben die Untersuchung aufgenommen. Der Korb wurde in dem Augenblick seillos, als er bereits in die Hängebank eingefahren und zum Stillstand gekommen war. Die Auffangvorrichtung für Seilrisse oder sonstige unvorschriftsmäßige schnelle Fahrt konnte bei der ungeheuren Wucht des viele Tonnen schweren Korbes nicht in Funktion treten. Bei dem Unglück war der Korb dadurch haltlos geworden, daß das stählerne Verbindungsstück, mit dem das viele hundert Meter lange und schwere Stahlseil am Förderkorb befestigt war, brach, worauf das Seil den Halt verlor uno vom Seilrand in den Schacht abrutschte. Vor der Zeche hatten sich mehrere hundert Bergleute und Angehörige eingefunden und warteten auf die Weiterentwicklung der Rettungsarbeiten. Es herrschte voll Ruhe, und nur in einzelnen Gruppen wurde still das Ereignis besprochen. Die fünf Leichen konnten in der Nacht zum Sonntag geborgen und zutage gefördert werden. Die Körper der Verunglückten sind fast bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt. Die Aufräumungsarbeiten dauerten auch am Montag noch an. Die Unfälle, die bei der Schachtförderung vorkommen, stellen nur einen kleinen Bruchteil der Gesamtunfälle im Bergbau dar. Umso tragischer ist es, wenn man wieder von einem Förderkorbunglück hört, da gerade am Förderkorb eingehende Sicherheitsvorrichtungen angebracht sind und eine eingehende gesetzliche Kontrolle angeordnet ist und auch durchgeführt wird. Das in Frage kommende Zwischengeschirr des Unglückskorbes war erst Freitag noch von den zuständigen Sachverständigen der Seilprüfungsstelle in Bochum geprüft und in Ordnung befunden worden. Die in dem Schacht III befindliche zweite Förderung ist in Ordnung, so daß der Betrieb nur auf kurze Zeit gestört ist. Genau vor sieben Jahren, am 26. Mai 1925, ereignete sich auf dem Nebenschacht des Unglücksschachtes ein größeres Grubenunglück. Man zählte 44 Tote und 24 Verletzte, die durch Explosion eines Pulvermagazins im Schacht verunglückt waren. Auch damals fiel das Unglück in die Zeit vor den Pfingsttagen. Zeichen dieses Kampfes. Die allgemeine Situation spitzt sich zusehends zu. Die Welt steht auf dem Höhepunkt der Krise. Rätselraten um Herriot In der stürmischen Entwicklung im politischen Frankreich ist eine Stockung eingetreten. Präsidentenmord, Stichwahlen für die Kammer, Präsidentenneuwahlen, Rücktritt der Regierung Tardieu, Präsidentenbegräbnis— man hat ereignisreiche Tage hinter sich und man empfindet die Ruhe, die jetzt eingetreten ist, als eine Leere. Es ist in der Tat eine Leere, die in Frankreich auf politischem Gebiete herrscht. Die Regierung Tardien ist zurückgetreten, eine neue Regierung aber nicht da, und niemand weiß, wie sie zusammengesetzt sein wird. Es ist zu vermuten, daß die Hauptakteure es selbst nicht wissen. Nur eines steht fest: der kommende Ministerpräsident wird Edouard Herriot heißen. Er ist der Führer der größten Fraktion in der Kammer, der Radikalen und der Radikal=Sozialen, wie sie sich mit vollem Namen nennen. Es ist die bestorganisierte Partei Frankreichs, genauer gesagt, eine der wenigen französischen Parteien, die überhaupt eine mehr oder minder stramme Organisation aufweisen. Sie ist die Partei der bürgerlichen Linken. Sie entspricht etwa den deutschen Demokraten. Wird Herriot seinem sozialistischen Bundesgenossen treu bleiben, oder wird er, edelmütig wie er ist, dem geschlagenen Feind die Hand reichen und die bürgerliche Konzentration— diesmal nicht im Zeichen Poincarés, sondern im Zeichen der radikalen Linken— auferstehen lassen? Die Frage scheint nicht müßig zu sein. Herriot steht persönlich auf dem rechten Flügel seiner Partei. Zwar hat er wiederholt erklärt, nichts gegen den Willen seiner Parteikollegen unternehmen zu wollen, aber sein Einfluß ist groß genug, um zur Geltung zu bringen, wie Herriot es will. Die Linksopposition innerhalb der eigenen Partei würde Herriot, zumindest für die erste Zeit, schon zu meistern wissen. Was die Sozialisten betrifft, so wütet dort seit altersher ein erbitterter Kampf zwischen den Befürwortern und Gegnern einer Beteiligung an der bürgerlichen Regierung. Der rechte Flügel der Sozialisten wird am hervorragendsten durch Renaudel vertreten, der linke durch Faure, der übrigens bei den Wahlen diesmal durchgefallen ist; in der Mitte, etwas mehr der Linken zu, steht der Parteiführer Leon Blum. Er gilt als Gegner eines Kompromisses mit den Linksbürgerlichen. Vor allen Dingen ist er Gegner eines Zusammengehens mit den kleineren Parteien, die rechts von den Radikalen stehen. So ist es durchaus begreiflich, daß Leon Blum, ebenso wie übrigens Herriot die Beschlüsse des Parteikongresses abwartet, ehe er seine Stellungnahme zu den Fragen der Regierungsbildung bekanntgibt. Und da die internen Beratungen kaum vor einem Monat abgeschlossen sein werden, wird Frankreich und mit ihm die Welt sich noch etwas gedulden müssen, ehe endgültige Klarheit über den künftigen politischen Kurs in Paris geschaffen wird. Vorderhand blicken die Eingeweihlen gespannt auf das berüchtigte Comité des Forges, den Generalstab der französischen Rüstungsindustrie, eine Organisation, ohne oder gegen deren Willen so gut wie nichts in Frankreich geschieht. Dort und nirgends anders dürfte die Entscheidung fallen. Es sei denn, daß es zu einem erbitterten Kampf der Kammer mit sehr maßgebenden Kreisen kommt. Die letzte Möglichkeit dürfte nicht sehr wahrscheinlich sein. Die französischen Politiker werden sich schon hinter den Kulissen über die friedliche Beilegung der drohenden Auseinandersetzung verständigen. mehr teilnehmen, da er während der ganzen Zeit mit kurzen Unterbrechungen besinnungslos war. Das Kabinett ist zu einer Sondersitzung einberufen worden. Das bisherige Kabinett hat der Ueberlieferung entsprechend sein Rücktrittsgesuch eingereicht, das vom Kaiser abgelehnt wurde. Ueber den Anschlag auf Inukai teilte die Schwiegertochter des Ministerpräsidenten folgende Einzelheiten mit: Sie befand sich außerhalb des Hauses, als die Attentäter eindrangen. Versuche von Dienern und einigen Polizisten, sie aufzuhalten, waren vergebens. Inukai befand sich mit einem anderen Minister in seinem Zimmer. Die Schwiegertochter eilte zu ihm und bat ihn, zu fliehen. Er weigerte sich jedoch und trat den Eindringlingen entgegen, wobei er ihnen zurief:„Schießt nicht auf mich. Ich werde Eure Forderungen anhören. Ihr dürft es nicht wagen, auf mich zu schießen!" Der Führer der Eingedrungenen ließ sich jedoch nicht auf Unterhandlungen ein, sondern befahl, Feuer zu geben. Von mehreren Kugeln getroffen, sank Inukai zusammen. Die Attentäter flüchteten darauf zunächst in Automobilen. Der politischen Polizei ist es gelungen, noch rechtzeitig einen weiteren Anschlag aufzudecken. Unter den Transformatoren im Elektrizitätswerk wurde Dynamit gefunden. Die Attentäter wollten allem Anschein nach das Werk in die Luft sprengen, um die Lichtversorgung zu unterbinden. Der japanische Kaiser hat der Familie des ermordeten Ministerpräsidenten sein Beileid ausgesprochen. Gleichzeitig übermittelte das Diplomatische Korps Beileidskundgebungen. In ausländischen diplomatischen Kreisen wird darauf hingewiesen, daß Inukai ein Anhänger des Verständigungsgedankens gewesen sei. Unwetter im Münsterland Wolkenbruch über Notiuln Münster, 16. Mai. Pfingstmontag nachmiktag entluden sich über dem mittleren Münsterland schwere Unwetter, die von katastrophalen Wolkenbrüchen und Hagelschlägen begleitet wurden. Besonders wurde der Ort Nottuln und dessen nähere Umgebung schwer betroffen. Der Nonnenbach führte riesige Wassermassen herbei, durch die mehrere Straßen bis zu einem Meter Höhe überschwemmt wurden. Die Fluten drangen in die Häuser ein. Auch der Kirchplatz und die Kirche stand tief unter Wasser. Die Saaten sind zum größten Teil vernichtet. Weitere Unwetter gingen über Havixbeck und Umgebung nieder. Hier sind zahlreiche Fensterscheiben von den Hagelkörnern zerschlagen worden. Die Saat hat gleichfalls sehr gelitten. Wolkenbruchartige Regen werden ferner aus Rheine gemeldet. Nach weiteren Meldungen ist auch im Bezirk von Billerbeck ein schwerer Wolkenbruch niedergegangen. Das Wasser stand 50 bis 150 Zentimeter hoch. Die Ernte ist schwer mitgenommen, zum Teil vernichtet. Die Bahnstrecke Havixbeck—Billerbeck war durch Unterspülung einige Zeit unterbrochen. Die Züge erlitten dreistündige Verspätungen. Der allgemeine Schaden ist sehr groß. Unermetzlicher Schaden Wolkenbrüche im Moselial Koblenz, 16. Mai. Am zweiten Pfingstfeiertagnachmittag ereignete sich an der unteren Mosel eine schwere Wolkenbruchkatastrophe, die unermeßlichen Schaden anrichtete. Der Wolkenbruch über den Winninger Berg ergoß sich so stark, daß die Felder und Berghänge abgespült und die gesamte Aussaat vernichtet wurden. Die Rettungsarbeiten im Gang Passagierdampfer in Flammen Paris, 16. Mai. (Eigener Drahtbericht.) Der französische Passagierdampfer„Georges Philippart“ mit etwa 600 Passagieren an Bord hat im Golf von Aden Feuer gefangen. Das Schiff hatte Marseille am 26. Februar nach Jokohama verlassen. Die Besatzung setzt sich aus rund 300 Mann zusammen, so daß mit den Passagieren rund 900 Mann an Bord sind. Die Gesellschaft, die„Messagerie Maritime“, der das Schiff gehört, hat im Augenblick noch keinerlei direkte Nachricht. Der russische Dampfer„Sowjetskaja“ hatte die ersten Passagiere übernommen. Der englische Dampfer„Otranto“ hat 129 und die„Mahsud“ 134 Passagiere an Bord genommen. Ein Floß mit zwei Mann Besatzung wird noch vermißt. Die„Hakone Maru“ hat außerdem ein leeres Boot angetroffen, deren Insassen wahrscheinlich ein Opfer der Wellen geworden sind. Die„Georges Philippart“, die im Dezember 1929 auf Kiel gelegt wurde, tritt im Februar dieses Jahres ihre erste Auslandsreise an, die ihr zum Verhängnis werden sollte.3 NIFA — Mikrofilmarchiv der deutschsprachigen Presse e.V. D=Zug Köln-Allona enkgleist Zehn Verletzte— Eisenbahnschienen durch die Hitze verbogen Bremen, 16. Mai. (Eigener Drahtbericht.) Am zweiten Pfingstfeiertag gegen 12.50 Uhr ereignete sich kurz vor dem Hauptbahnhof Bremen ein schweres Eisenbahnunglück, bei dem zehn Reisende zum Teil schwer verletzt wurden. Von dem D-Zug 97 Köln—Altona entgleisten einige hundert Meter vor dem Hauptbahnhof der Speisewagen und ein Wagen 1. und 2. Klasse. Wenige Minuten nach dem Unglück waren bereits der Hilfszug vom Hauptbahnhof Bremen mit Aerzten und Sanitätsmannschaften an der Unglücksstätte. Nach den bisherigen Feststellungen ist das Unglück darauf zurückzuführen, daß sich infolge der starken Hitze die Eisenbahnschienen über das normale Maß hinaus verbogen hatten. Die Reichsbahnpressestelle Bremen teilt zu dem D=Zug=Unglück mit: D. 97 Altona—Hamburg entgleiste heute 12.58 Uhr vor dem Hauptbahnhof Bremen, wahrscheinlich infolge Gleisverwerfung infolge der außerordentlichen Hitze. Der Zug bestand aus sechs Wagen, wovon drei Wagen entgleisten und 300 Meter Gleis stark beschädigt wurden. Verletzt wurden zehn Personen, davon drei schwer. Die Namen der drei Schwerverletzten sind: die Küchengehilfin Oehm, Köln(Arm= und Beinbrüche sowie Kopfverletzungen und Unterschenkelbrücke), der Mitropa=Angestellte Schlosser, Köln(Beinbrüche und Kopfverletzungen). Leicht verletzt sind vier Angestellte der Mitropa sowie drei Fahrgäste, und zwar August Giesbert, Hamburg(leichte Kopfverletzungen und Gehirnerschütterung), die Artistin Stephani Stopphauer und der Tischlermeister Walter Hullmann, Osnabrück (Armverletzungen). Wassermassen durchfurchten die Felder in einer Tiefe. daß man glaubt, Schützengräben vor sich zu haben. Insbesondere in der Gemeinde Güls ist der Schaden unermeßlich. Dort drangen Schlamm= und Geröllmassen meterhoch in die Straßen ein und brachten zahlreiche Häuser zum Einsturz. Viel Vieh, insbesondere Schweine und Kleinvieh, ist in den Geröllund Schlammassen umgekommen. Man vermutet, daß es bei den Hauseinstürzen zahlreiche Tote und Verletzte gegeben hat. U. a. ist eine Frau mit drei Kindern unter einem einstürzenden Haus begraben worden und wahrscheinlich umgekommen. Die Zahl der Toten und Verletzten ist noch nicht zu übersehen, da der Verkehr nach den betroffenen Gemeinden völlig abgeschnitten ist und die Telephonleitungen zerstört sind. Es ist anzunehmen, daß sich unter den Schlammmassen, die sich meterhoch in dem Dorfteil der Gemeinde Güls angeschichtet haben, Tote befinden. Von Koblenz ist Feuerwehr sowie sämtliche verfügbaren Schupokommandos und die Technische Nothilfe in das untere Moseltal beordert worden. Bis 24 Uhr waren vier Tote geborgen, und zwar eine Frau mit ihren drei Kindern, die beim Einbruch des Anglücks von der Straße in eine Waschküche flüchteten und dann von den einstürzenden Trümmern begraben wurden. Vermißt werden noch verschiedene Personen. Vier Ausflügler tot Lieferwagen umgestürzt Osterode, 16. Mai. Ein Lieferkraftwagen unternahm Sonntagnachmittag mit 28 Ausflüglern eine Fahrt von Goslar zur Sösetalsperre bei Osterode im Harz. In einer der vielen Kurven zwischen Dammhaus und Kamschlacken geriet der Wagen ins Schleudern und stürzte um, alle Fahrtteilnehmer unter sich begrabend. Vier von ihnen waren sofort tot. Die übrigen 24 trugen teils schwere, teils leichtere Verletzungen davon. Sie wurden ins Krankenhaus Clausthal=Zellerfeld eingeliefert. Undurchdringlicher Nebel über dem Kanal London, 16. Mai. Ein undurchdringlicher Nebel legte am Sonntagnachmittag und in der Nacht zum Montag den ganzen Schiffsverkehr lahm. Der englische 2500 Tonnen große Dampfer „Roumelian“ und der französische 3000 Tonnen große Dampfer„Saint Nazaire“ stießen auf der Höhe der Needles zusammen, 20 Seemeilen vom Land entfernt. Die„Roumelian“ wurde am Steuerbord so schwer beschädigt, daß sie SOS wegen Gefahr des Sinkens funken mußte. Von offener Sec gerettet Mißglückter Ozeanflug New York, 16. Mai. Der Ozeanflieger Lou Reychers, der von Harbour Grace in Neufundland nach Paris gestartet war, mußte kurz vor der irischen Küste, etwa 70 Kilometer von Fastnet entfernt, auf die See niedergehen und wurde von dem Dampfer„President Roosevelt“ gerettet. Wie der Wieder ein Naziführer bestraft Drei Monate Gesängnis für Dr. Ley— Polilik der Faust im Weinrestaurant Koln, 16. Mai. Das erweiterte Schöfsengericht in Köln verurteilte Samstag den nationalsozialistischen Reichstagsabgeordneten Dr. Ley zu drei Monaten Gesängnis und den früheren SA=Mann und Packer Zuchs zu fünf Monaten Gesäugnis. Die Angeklagten hatten in der Nacht zum 23. April in einem Kölner Weinhaus den sozialdemokratischen Reichstagsabgeordneten Wels und den Kölner Polizeipräsidenten Bauknecht mißhandelt. In der Verhandlung äußerte sich der Angeklagte guchs, er sei auf der Toilette gewesen und erst zurückgekehrt, als das Handgemenge bereits in vollem Gange gewesen sei. Er habe Dr. Ley herausholen wollen, dabei habe Dr. Ley ihm die Hand weggeschlagen, die dann gegen den Leib von Wels geprallt sei. Dr. Ley und der Geschäftsführer des„Westdeutschen Beobachters“ Simon seien angeheitert gewesen. Dr. Ley sagte dann aus, daß er erst gegen 24 Uhr nachts in das Weinhaus gekommen sei und dort mit etwa 10 bis 15 Parteigenossen an einem Tisch gesessen habe. Er habe mit dem Rücken gegen den Tisch von Wels und Bauknecht gesessen. Man habe sich beim Zuprosten„Heil Hitler“ zugerusen, auch als Wels gegen 2 Uhr vorbeigekommen sei. Wels sei an den Tisch getreten und habe gefragt:„Gilt das mir?" Der weitere Verlauf sei so schnell gekommen, daß einzelne Handlungen nicht mehr genau hätten erkannt werden können. Polizeipräsident Bauknecht sei von seinem Tisch aufgesprungen und zu den Nationalsozialisten herübergekommen. In der Beweisaufnahme wurde als erster Zeuge der Nebenkläger Wels vereidigt und vernommen. Er verwahrte sich dagegen, daß er betrunken gewesen sei. Als er um 2 Uhr an dem Tisch der Nationalsozialisten vorbeigekommen sei, habe der Nationalsozialist Simon sich umgedreht und ihm zugerufen:„Heil Hitler!“ Er habe einen Schritt auf Simon zugemacht und gefragt:„Gilt das mir?", worauf er sofort einen Schlag ins Gesicht und einen gegen den Kehlkopf erhalten habe. Wels will Fuchs bestimmt als den Angreifer wiedererkennen. Ueber die Auswirkungen der Mißhandlung sagte Wels aus, daß er in seiner ganzen Tätigkeit als Vorsitzender der Partei, als Redner und Versammlungsleiter gehemmt worden sei. Polizeipräsident Bauknecht sagt als vereidigter Zeuge aus, daß zwischen 12 und 2 Uhr in der fraglichen Nacht schon von dem Tisch der Nationalsozialisten herüber zu seinem Tisch abfällige Bemerkungen gemacht worden seien. Er verwahrt sich besonders noch gegen den Vorwurf, daß er betrunken gewesen sei. Er habe beobachtet, daß Simon, als Wels an dem Tisch vorübergegangen sei, halb aufgestanden sei und„Heil Hitler“ gerufen habe, wobei er die Hand direkt in das Gesicht von Wels gestreckt habe. Als er selbst hinzugekommen sei, habe er zunächst einen Schlag aus das rechte Auge und dann, als er sich umdrehte, einen Schlag auf die linke Kopfhälfte mit einer Weinflasche erhalten. Ein Page, der in dem Weinlokal tätig ist, belastete vor allen Dingen Dr. Ley. Der Page will gesehen haben, wie Dr. Ley ein Telephongespräch geführt hat, um SALeute herbeizurufen. Er habe diesen noch am Telephon gesagt, sie sollten nicht in das Lokal kommen, sondern vor dem Lokal warten und möglichst die Nummer des Motorrades, das sie mitbringen sollten, sälschen. Im weiteren Verlauf der Verhandlung gab ein Kölner Arzt als Sachverständiger das Gutachten ab, daß Polizeipräsident Bauknecht, den er in der Polizeiwache sofort nach dem Vorfall untersuchte, weder betrunken noch angeheitert gewesen sei. Ein zweiter medizinischer Gutachter erklärte, die Verletzung von Wels sei am Abheilen. Allerdings könne nicht gesagt werden, ob nicht doch eine dauernde Schädigung zurückbleiben werde. Nach einer kurzen Mittagpause begann der Staatsanwalt mit seinem Plaidoyer und betonte insbesondere die Gemeinschaftlichkeit der Handlung. Straferschwerend müsse wirken, daß ein politischer Führer, wie es Dr. Ley in seiner Partei sei, mehr Besonnenheit an den Tag legen müsse. Bei dem Angeklagten Fuchs komme straferschwerend in Betracht, daß er sich an einem Manne vergriffen habe, der an der Schwelle des Greisenalters stehe. Der Staatsanwalt beantragte bei Dr. Ley eine Strafe von vier Monaten Gefängnis, bei Fuchs eine solche von acht Monaten Gefängnis. Der Verteioiger der Angeklagten, Rechtsanwalt Bartels, plädierte auf Freispruch. Rechtsanwalt Dr. Sack machte rein juristische Ausführungen. U. a. betonte er, daß Dr. Ley sich keiner Körperverletzung schuldig gemacht habe, da nur erwiesen sei, daß er den Polizeipräsidenten Bauknecht an der Brust angefaßt habe. Rechtsanwalt Sack wandte sich dann noch vor allem gegen die Punkte der Anklage der Gemeinschaftlichkeit und der Planmäßigkeit der Ausführung. Hierauf folgte nach längerer Beratung die Urteilsverkündung. In der Begründung führte das Gericht aus, es sei erwiesen, daß die Nationalsozialisten die Sozialisten gehänselt hätten, und daß Wels darauf eingegangen sei. Ein gemeinsames Handeln wurde angenommen zum mindesten von dem Zeitpunkt ab, als Wels beim Herausgehen aus dem Lokal gefragt habe: Gilt das mir? und als darauf alle Nationalsozialisten aufgesprungen seien. Strafmildernd sei in Betracht gekommen die Wahlstimmung, der Alkohol und die vorgerückte Stunde. Strafverschärsend habe aber das Gericht angesehen, daß ältere Leute, die sich ruhig verhalten haben, angegriffen worden seien. und daß es sich dabei um Persönlichkeiten gehandelt habe, die im öffentlichen Leben an vorderer Stelle stehen. Kapitän des„President Roosevelt" durch Funkspruch meldet, wurde das Flugzeug Reychers' beim Niedergehen beobachtet. Der Dampfer kam heran und nahm Reychers um 9.30 Uhr abends an Bord und zwar auf 51,15 Grad nördlicher Breite und 10,50 Grad westlicher Länge. Reychers, dessen Nase beim Niedergehen auf das stark bewegte Meer gebrochen war, erklärte, daß eine Beschädigung einer Tragfläche und Mangel an Brennstoff ihn zum Niedergehen gezwungen hätten. Die Maschine konnte nicht geborgen werden. Jagd auf die Mörder des Lindbergh=Kindes New York, 16. Mai. Die beiden Mittelmänner Lindberghs, Condon und Curtis, übergaben der Polizei die Namen sowie eine genaue Beschreibung derjenigen Personen, die bei ihren Verhandlungen als Entführer des Lindbergh=Kindes auftraten. Condon gab an, daß es sich um drei Männer und einige Frauen handele. Der Führer der Bande habe mit deutschem Akzent gesprochen, der zweite Mann habe sich der italienischen und der dritte der spanischen Sprache bedient, Curtis erkannte einen der Unterhändler im Verbrecheralbum wieder. Nach einer polizeilichen Mitteilung hat Lindgbergh selbst die Führung bei der Jagd nach den Mördern seines Kindes übernommen. Hindus gegen Moslems Straßenkämpfe in Bombay Bombay, 16. Mai. Seit Samstag spielen sich in Bombay schwerste Straßenkämpfe zwischen Hindus und Mohammedanern ab. Bisher wurden auf beiden Seiten 45 Personen, darunter einige Frauen und Kinder, getötet und über 600 Personen mehr oder weniger schwer verletzt. Die Krankenhäuser sind mit den Verletzten überfüllt. Der Verkehr ist vollkommen lahmgelegt. Die Kämpfer schlossen ganze Häuserblocks vollkommen ein, stürmten Tempel und Moscheen, beschädigten diese schwer und plünderten Bunderte von Läden vollkommen aus. Der Anstoß zu den Unruhen erfolgte am Samstag in einem Café, wo zwei mohammedanische Knaben von Hindus geschlagen wurden, als sie um eine Gabe für ein mohammedanisches Fest baten. Die Nachricht von dem Vorfall verbreitete sich blitzschnell. Von allen Seiten strömten Tausende von Mohammedanern herbei, um Rache zu nehmen. Im Bhendy=Basar wurden viele Häuser in Brand gesteckt. Dabei spielten sich herzzerreißende Szenen ab. Frauen und Kinder kamen in den Flammen um oder wurden von den religiösen Feinden gesteinigt oder erNach dem Fest Die Kämpfe der nächsten Wochen— In einem Monat Lausanne Unglückslage— Am 25. Mai Landlag— Reist in Deutschland! Die schönen Pfingstfeiertage sind vorüber. Pünktlich mit dem Abschied der drei Eisheiligen trat ein entscheidender Witterungsumschlag ein und an die Stelle des kühlen, regnerischen Vorfrühlingswetters traten in fast ganz Deutschland angenehm warme sommerliche Temperaturen. Alle, die sich etwas darauf zugute halten, nicht abergläubisch zu sein, an keine Prophezeiung, keine Wetterregeln zu glauben, werden in sich gehen müssen, um sich eines Besseren zu bekennen. Oder sollten die Hartnäckigen behaupten, daß das gute Wetter nach den Eisheiligen in diesem Jahr ein Zufall sei? Der Pfingstreiseverkehr hat in vollem Umfang das gehalten, was man erwartet hat. Schon am Freitag waren alle Züge überfüllt. Dann mußten zahllose Vorund Nachzüge eingesetzt werden. Wer noch am Donnerstag vor Pfingsten zauderte, ob es sich lohne, eine Pfingstreise zu machen, entschloß sich rasch dazu bei dem schönen warmen Wetter und der strahlenden Sonne, die am Freitag vorherrschten. Die übliche Unglückschronik der Festtage ist erschreckend lang. Die Hiobsnachrichten von der Mosel und aus anderen Teilen unseres Vaterlandes,— SOS.=Telegramm des französischen Passagier= dampfers—. Eine traurige Festbilanz. Nun wird es lange Zeit dauern, bis wir wieder Gelegenheit haben, ein Fest zu feiern. Fast müssen wir fürchten, daß dies nicht allein kalendermäßig gilt, sondern daß das auch zugleich eine Prophezeiung für die Zukunft ist. Die Weltwirtschaftslage spitzt sich in rasendem Tempo zu. Die nächsten Monate werden mit heftigen innen= und außenpolitischen Kämpfen ausgefüllt sein. Obwohl gerade Deutschland beispielgebend vorangeht, und mit einer bewunderungswürdigen Geduld die schweren Leiden der absinkenden Konjunktur und der Wirtschaftsschrumpfung ertrug, scheint es doch so, als wenn nun die Nerven des Volksganzen bis zum Zerreißen angespannt sind und es nur eines kleinen Anstoßes bedarf, den Stein ins Rollen zu bringen. Die Vorgänge vor der Aufhebung der Reichstagstagung haben zur Genüge bewiesen, wie brenzlig die Situation ist, die bisher nur durch das persönliche Prestige, das Reichskanzler Dr. Brüning besitzt, gemeistert wurde. Nur noch vier Wochen trennen uns von der Reparationskonferenz in Lausanne, von der nicht allein das Schicksal Deutschlands, sondern das der ganzen Welt abhängt. In diesem einen Monat gilt es, die Nerven nicht zu verlieren, damit Deutschlands Stellung bei den Verhandlungen nicht ebenso geschwächt ist, wie dies leider auch schon bei anderen Konferenzen der Fall war. Eindeutig hat Brüning die Erklärung abgegeben, daß Deutschland nicht mehr in der Lage ist, weder jetzt noch in Zukunft in der Lage ist, Revarationszahlungen zu leisten. Noch vor einem Jahr hätte eine solche von offizieller Seite abgegebene Erklärung in der ganzen Welt einen Sturm der Entrüstung ausgelöst. Jetzt hagelt es zwar auch Proteste, aber es fehlt ihnen jede innere Ueberzeugungskraft, weil man im Ausland ganz genau weiß, das Deutschland nicht mehr in der Lage sein wird, politische Schulden zu bezahlen. Wie die Lausanner Konferenz ausgehen wird, vermag niemand dolcht, wenn sie die brennenden Häuser verließen. Der Nordteil der Stadt glich einem Schlachtfeld. Die Hindus und Mohammedaner griffen sich mit Messern, Stöcken, Steinen, Säbeln und Flaschen an. Die Polizei mußte das Feuer auf die Kämpfenden erstrecken, die viele Tote zurückließen. Konflikt zwischen Mexiko und Peru Mexiko=Stadt, 16. Mai. Die mexikanische Regierung hat die diplomatischen Beziehungen zu Peru abgebrochen, weil die vernanische Regierung die Abberufung des mexikanischen Gesandten und seines Stabes fordert. Peru begründete die Forderung damit, daß der mexikanische Gesandte kommunistische Elemente unterstütze. Der mexikanische Vertreter in Lima ist bereits im Flugzeug abgereist. Dem peruanischen Gesandten in Mexiko wurden die Pässe ausgehändigt. Um die Sozialversicherung Falsche Kombinationen Berlin, 16. Mai. In dem„Politisch=gewerkschaftlichen Zeitungsdienst" steht ein Bericht, der sich mit den Maßnahmen befaßt, welche die Regierung auf dem Gebiete der Arbeitslosenunterstützung und der Invalidenversicherung angeblich treffen will. Demgegenüber wird amtlich festgestellt, daß das Kabinett bislang eine endgültige Entscheidung nicht getroffen hat. Völlig falsch und irreführend sind die Kombinationen des Berichtes über Vorschläge des übrigens nicht zuständigen Reichsfinanzministeriums. BOA=Tagung in Elbing Elbing, 16. Mai. Der BDA. hielt in Elbing seinen 52. Verbandstag ab. Der Samstag war mit Beratungen der Frauengruppen ausgefüllt. Sonntag beschäftigte man sich besonders mit den Problemen der Ostgrenze. Am dritten Tag war bemerkenswert die Festrede des Universitätsprofessors Dr. Hugelmann. in der der Redner das Bekenntnis ab. legte, daß das österreichische Volk unter keinen Umständen einen Vertrag oder ein Zugeständnis anerkennen werde, daß sich etwa eine Regierung von fremden Mächten zur Lösung der engen Verbundenheit mit dem Reich abringen ließe. An den österreichischen Bundespräsidenten wurde ein Begrüßungstelegramm gesandt, in dem auf die unlösliche Schicksalsverbundenheit beider Länder hingewiesen wird. zu sagen. Bringt sie kein Ergebnis, so muß sich Deutschland an die Satzungen des Youngplanes halten und ein Moratorium beantragen. Eine solche Lösung wäre gleichbedeutend mit einer Katastrophe; denn damit wäre die von der ganzen Welt erhoffte Wiederkehr des Vertrauens der Staaten zueinander ausgeschlossen. Es bliebe kein anderer Weg als der einer erzwungenen Autarkie, die namentlich für Deutschland schwer schädigend sein muß, da wir als überwiegendes Industrieland auf den Export angewiesen sind. Es ist fraglich, ob die innerpolitischen Entscheidungen, die durch das Pfingstfest nur aufgeschoben sind, noch vor die Reparationskonferenz in Lausanne fallen. Am 25. Mai findet die erste Sitzung des neugewählten Landtags statt. Doch ist bisher noch nicht zu erkennen, ob und wie eine Regierungsmehrheit zustande kommen wird. In bestimmten Kreisen rechnet man sogar damit, daß dieser Landtag nicht sehr lange bestehen wird, sondern daß es zu einer Auflösung und zu Neuwahlen kommt. Inzwischen scheint die NSDAP zu erkennen, daß auch ein neuer Wahlkampf keine Lösung bringen kann. Nicht morgen, sondern heute muß sie sich entscheiden. Das einzige Erfreuliche, was man im Augenblick feststellen kann, ist die Tatsache, daß die gefürchteten Maifröste in diesem Jahr nur vereinzelt aufgetreten sind und kaum Schaden angerichtet haben. Es ist richtig, daß die Natur noch weit zurück ist. Aber das wird durch die warme Witterung in kürzester Zeit wieder aufgeholt werden. Gleichzeitig mit dem Ende der Pfingstfeiertage beginnt die Urlaubszeit. Soweit die Bevölkerung in der Lage ist, zu verreisen, dürften in überwiegender Zahl Inlandsreisen ausgeführt werden. Auch das ist eine erfreuliche Nebenerscheinung der Notlage. Professor Kahl* Berlin, 15. Mai. Reichstagsabgeordneter Geheimrat Professor Dr. Kahl ist am Samstag mittag im Alter von fast 83 Jahren an einer Bauchsellentzündung ge storben. * Hochbetagt, im Alter von fast 83 Jahren, ist Geheimrat Prof. Kahl, der Nestor der deutschen Rechtswissenschaft, am Samstag gestorben. Der jungen Generation ist Kahl vor allem dadurch bekannt geworden, daß sein Urteil in den Kämpfen um die Abschaffung bzw. die Beibehaltung der Todesstrafe von größter Bedeutung gewesen ist. Es muß dabei hervorgehoben werden, daß Geheimrat Kahl seine Ansicht mehrfach gewechselt hat. Denn während er erst Anhänger der Todesstrafe war, hat er sich dann den Gegnern der Todesstrafe angeschlossen. Bekannt ist der Ausspruch des Verstorbenen, daß er ebenfalls für die Aufhebung der Todesstrafe eintreten werde, wenn ihm einwandfrei ein Fall nachgewiesen würde, daß in Deutschland infolge eines Justizirrtums ein Mensch hingerichtet worden sei. Dieser Nachweis ist durch den Fall Jakubowski erbracht worden. Aus der letzten Erklärung Geheimrat Kahls war jedoch zu entnehmen, daß er erneut seinen Standpunkt gewechselt hat. Er zog seinen Antrag auf Aufhebung der Todesstrafe wieder zurück. Es wäre jedoch völlig verfehlt, wollte man die Bedeutung des Verstorbenen allein nach seinem Kampf für bzw. gegen die Todesstrafe werten. Man müßte im Gegenteil sagen, daß die Wichtigkeit seines Urteils der beste Beweis dafür ist, wie hoch das Ansehen Kahls als Rechtsgelehrter war. Der Verstorbene ist am 17. Juni 1849 in Kleinheubach in Unterfranken geboren. Er studierte die Rechtswissenschaft, wurde 1879 Professor in Rostock, 1883 Professor in Erlangen, 1888 Professor in Bonn. Vom Jahre 1895 bis 1922 wirkte er als Professor an der Berliner Universität, deren Rektor er zu wiederholten Malen war. Drei Disziplinen der Rechtswissenschaft, das Kirchenrecht, Staatsrecht und Strafrecht, streiten sich darum, wer das Lieblingskind Kahls ist. Auf allen drei Gebieten hat sich Kahl betätigt und ist bahnbrechend gewesen. Seine bedeutendsten Schriften des Kirchenrechtes sind„Die deutschen Amortisationsgesetze“(1879),„Lehrgesetz des Kirchenrechts und der Kirchenpolitik“(1894),„Die Konfession der gemischten Ehen"(1895),„Kirchenrecht"(1906). In all diesen Schriften tritt bereits die Rolle Kahls als Mittler zwischen Staat und Kirche hervor. Aber nicht nur Mittler ist er, sondern er tritt entschieden für die gewissenhaft errungene eigene Ueberzeugung ein unter voller Achtung der ehrlichen Ueberzeugung des Andersdenkenden. Dieses kraftvolle Eintreten für die einmal errungene ehrliche Ueberzeugung zeigt sich besonders auch in seiner Stellungnahme zum Strafrecht. Noch im Jahre 1923 konnte Professor Goldschmidt in seinem Artikel, den die deutsche Juristenzeitung anläßlich des goldenen Doktorjubiläums für Wilhelm Kahl herausgegeben hatte, betonen, daß Wilhelm Kahl als Vorsitzender des Strafrechtsausschusses des Reichstags auf die unbedingte Beibehaltung der Todesstrafe verzichtet; dies mit der Begründung, daß er sich dem überwiegenden Willen des Volkes nicht verschließen könne. Die bedeutendsten Schriften Kahls über das Strafrecht sind „Die Religionsvergehen“(1906),„Geminderte Zurechnungsfähigkeit"(1907),„Störung des religiösen Friedens und der Totenruhe",„Arzt im Strafrecht". Auch um die neue Gesetzgebung für die Irren, um die Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten, um das Problem der ärztlichen Unterbrechung der Schwangerschaft hat sich Kahl verdient gemacht. Mit Recht hat einmal Professor Heimann gesagt:„Das Strafrecht der Zukunft wird Kahl viel verdanken.“ Aber nicht nur als Rechtslehrer, dem Generationen von Schülern ihre Ausbildung verdanken, sondern auch als Politiker gehört Kahl unter die Ersten des deutschen Volkes. Oft war ihm während der Blütezeit des deutschen Reiches ein Abgeordnetensitz angetragen worden. Immer hat er ihn abgelehnt. Aber in der Not, als das Vaterland ihn rief, war er zur Stelle. 1919 war er Mitglied der Nationalversammlung, Vertreter der Deutschen Volkspartei, seit 1920 gehört er als Mitglied der Deutschen Volkspartei dem Reichstag an, ist Vorsitzender der Strafrechtskommission, seit 1925 Ehrenvorsitzender der„Liberalen Vereinigung". Ein Freund des Vaterlandes, ein Freund der Allgemeinheit, hat sich Kahl nicht nur hohe Verdienste als Vertreter der Wissenschaft, son dern auch als warmherziger Patriot erworben. Nicht einseitige Parteinahme, sondern Schaffen zum Wohle des Ganzen charakterisiert ihn. Tiefes sittliches Empfinden und hoher Gemeinsinn sind in ihm gepaart, In jungen Jahren nahm er an dem Kriege 1870/71 teil und kam geschmückt mit dem Eisernen Kreuz heim. Aber auch der Weltkrieg fand den nicht mehr ganz Jugendlichen an seinem Platz: er war Dele gierter des Roten Kreuzes im Kriege, war überall an der Stelle, da, wo man seiner bedurfte. Anläßlich seines goldenen Doktorjubiläums 1923 erschien eine Festschrift bei Mohr in Tübingen, wo bedeutende Männer der Jurisprudenz, wie Kipp, Tripel, Smend und Martin Wolff, Kahls Bedeutung für die Rechtswissenschaft gewürdigt haben. Geheimrat Kahl war Ehrendoktor aller Fakultäten. Bonn verlieh ihm im Jahre 1895 den Doktor h. c. der Theologischen Fakultät, Erlangen im Jahre 1910 den der medizinischen, Bonn im Jahre 1919 den der philosophischen, Berlin im Jahre 1921 den der staatswissenschaftlichen.—.—. Dr. K. Bei jedem 6. Todesfall ist die Ursache ein Herzleiden. Kaffee Hag schont Uhr Herz. WIFA — Mikrotilmatchiv der deutschsprachigen Presse e. Davatte.-pean mmer##e u.n e t. 41uS 4 29. f1A n-Bess SSce Kge in 1 Schöner Erjoig— Die Lundjugend für ihren Reilsport begeistert Guter Besuch Das Pfingstmontagturnier in Welver lenkt seit einer Rrihe von Jahren die Aufmerksamkeit der Reiter des Kreisea Soest und Unna auf sich Der glängende Erfolg der Vorjahre sicherte sich auch in diesem Jahre wiederun einen guten Besuch Von den Früchten, die fleißige Arbeit und verstandnisvoller Unterricht während der letzten Wintermonate getragen haben konnte man sich im Laufe des Nachmittags überzeugen. Bei den vielen Reitern, die man im Sattel sah, überwag erfreulicher Weise unsere Jugend. deren Fertigkeiten durchaus gefielen. Man muß sagen: um die Sache der sändlichen Reiterei ist es im dortigen Bezirk gut bestellt. Herrliches Pfingstwetter, gute Besitzung der einzelnen Kon. turrenzen, begeistertes Publikum— was will man nach mehr!„Alles das verschaffte dem traditionellen Pfingst turnier einen schönen Erfolg. Es war auch diesmal wiederum ein Werk, das Wege für die Zukunft gebahnt hat. Die Prüsungen Mit einer Ermunterungs-Dressurprüfung Kl. A(junge Reiter) nahmen die reiterlichen Wettbewerbe ihren Ansang. Die Richter gaben W. Jaspert auf der Dunkelsuchsstute Hermchen den 1. Preis. J. Sauer auf dem Hellsuchs Herzbube stellten sie auf den 2. Platz und die elegante Rappstute Veilchen plazierten sie unter ihrem Besitzer Rosenögger an dritter Stelle Gutes Material versammelte die nachfolgende Konkurrenz an 3—6jähr. in Westfalen geborenen Warmblütern. W. Wilms zweimal hinten weiß gestiefelte Dunkelsuchsstute mit Blässe Schwalbe, ein gefälliges Produkt von Schwabe, schoß unter Heinrichs in der Materialprüfung für Reitpferde den Vogel ab. Die edle Fuchsstute Nelly konnte sich mit A. Schulze=Flerke auf dem nächsten Platz behaup. ten. Das Tatenpferd Harald, ein gefälliger Rotsuchs, der Herrenmeister zum Vater hat, verschaffte W. Volle die Silberschleife. In der Eignungsprüfung für Wagenpferde stellten sich sechs gute und gängige Einspänner den Richtern. Der großrahmige, viermal weißgefesselte Braune Götz der 2. Batt. Art.=Reg. 6 unter der Leinenführung von Lin. Ocker ertrabte sich den ersten Preis. Die kokette Fuchsstute Norma, gesteuert von C. Jaspert, behauptete den nächsten Platz. Die bunte braune Stute Meta, gesteuert von Otto Klewitz, wurde an nächster Stelle gewürdigt. Die gesamte Abteilung bot eine gefällige und saubere Produktion. Durch die Teilnahme der berittenen Schutzpolizei Dortmund wurde die Ermunterungs-Dressurprüfung Kl. A (ältere Reiter) zu einem Treffen von besonderem Reiz. Der pompöse Fuchswallach Marschall der Schutzpolizei zeigte sich unter Wchtm. Voß in bestem Gehorsam, er rea. gierte wie immer genau auf die gebotenen Hilfen. J. Ostermann ist ein gefälliger Reiter und schob sich mit dem Fuchswallach Amor auf den zweiten Platz, Pol.= Wachtm. Stuckmann gefiel auf der Fuchsstute Niobe durch hübschen Sitz mit feinem Gefühl und behauptete sich als Nächstbester Ihm folgten als Nächstplazierte zwei weitere Schutzbeamte. In der Eignungsprüfung der Zweispänner m. M. star. teten sieben recht achtbare Gespanne, die teilweise verschiedene Besitzer hatten. Die Gespanne waren durchweg geschickt zusammengekoppelt und imponierten durch federnde und schwungvolle Gänge. Auch hier war die 2. Batt. Art.= Regt. 6 mit den beiden pompösen Pferden Götz und Dankmar Sieger. W. Schulze=Allen rief man mit den beiden Wallachen Fidel und Harald auf die nächste Stelle. H. Stahlhoff würdigte man mit den schnittigen Rappen Mäuschen und Elster als die Nächstbesten. Im Mittelpunkt des gesamten Interesses stand die Vielseitigkeitsprüfung Kl. L, die in einer Dressurprüfung Kl. A und einem Geländeritt über eine Strecke von 6 Km. mit zehn respektablen Hindernissen zur Durchführung kam. H. Frölecke konnte sich mit dem br. Wallach Castor als Sieger behaupten. Die Richter gaben ihm die Wertnote 100 J. Ostermanns Leistung auf Amor zensierten sie mit 17.0: sechs Zehntel Mehrpunkte erhielt W. Schermulzky mit dem hannon Wallach Accord und wurde darum Drittek. Eine sorgfältige Arbeit von Hptwchtm. Hildebrand, Dortmuns, auf dem herrlichen Schimmelwallach Pasch zeigte in der Dreisusprüfung Kl. L ihre Früchte. Die gute Produktion des Reiters trönte ihn zum Sieger. Oberwchtm, Meritz auf dem stabiler mall konnte ihm ab seiner seinfühligen Leistung als Nächstr######erter folgen. Hannchen unter H. Mowick machte auch ihre Sache recht am und verschaffte ihrem Besitzer den ns#. Nreis. Jagdspringen Im Ermunter 6 4 gabs nur zwei Fehlerlose. H. Jaspert mit der fabelhaften Zeit von 49 Sekunden auf der braunen Stute Daisy und A. Beltrup auf dem Fuchswallach Vergil, der 61 Sekunden benötigte. K. Luthmann unterliefen drei Fehler mit dem Fuchswallach Nelusko. er schaffte den Umlauf in 69 Sekunden. Den Preis von Welver im Jagdspringen Kl. A gewann W. Sievert auf der Rappstute Viktoria in 60 Sekunden, 0 Fehler waren entscheidend für den gefälligen Ritt. Die beste Zeit aller Konkurrenten hatte P. Gosselko auf der braunen Stute Alma, die bei 4 Fehlern in 51 Sekunden an der Zielflagge endete. Bei gleicher Fehlerzahl gebrauchte Lin. Ocker auf dem braunen Wallach Gotthard 4 Sekunden Mehrzeit. Drei Rennen Das gutbesetzte Landwirtschaftliche Flachrennen über 2000 Meter verschaffte B. Nolle auf Hera einen glänzenden Sieg vor W. Pahlmeier auf Helma und P. Gosselke auf Alma. Das anschließende Pony-Rennen versammelte nur drei Konkurrenten am Start. A. Heimann mit dem R.=Wallach Max kam als Erster an. Des Pferdes überragende Größe (mindestens 1,60 Meter Stockmaß, nicht über 1,50 Meter war zulässig) verschaffte dem Reiter diesen Sieg. M. Cremer, ein achtjähriges, beherztes Mädel, ritt einen allerliebsten Dülmer Pony. Im Jagdrennen stürzte von drei Teilnehmern ein Reiter und J. Ostermann und B. Nolle lagen zwei Runden Bügel an Bügel. Dann schoß Hera als Siegerin mit B. Rolle hervor. Eine einfache Nachfeier in der neuerbauten Reitbahn in Welver beschloß das schön verlaufene Pfingstturnier. Handbal! Germania Mark— X. C. Schalke 04 3:5. Die Leistungen der Gäste konnten nicht restlos überzeugen. BfK. Hamm— Sparta Essen 2:10. Die Essener, die ein flottes Spiel zeigten, gewannen verdient. UfK. Jugend— Sparta Essen Jugend 4:3. Tus Lohauserholz— Westfalia Ahlen 7:2. Der Sieg von Hölzken beweist, daß die Hammer Vorstädter im Handball gute Fortschritte gemacht haben. Tus Lohauserholz 2. M.— Ufk. Nordbögge 1. 7:7. Ein trefferreiches Spiel, in dem der Vertreter der D. T, ein Unentschieden erreichen konnte. Turner=Handball. TV. Germania Mark— Schalke 04 3:5(2:1). Der zweite Pfingsttag war ein Ereignis für alle Handballfreunde von Mark. Die Schalker hielten voll und ganz das, was man von ihnen erwartet hatte. Mit kompietter Elf zeigten sie ein Spiel, welches die zahlreichen Zuschauer beständig in Spannung hielt. Gleich zu Beginn entwickelte sich trotz der großen Hitze ein flotter Kampf. Aber alle gejährlichen Angriffe der Gäste scheiterten an der vorzüglichen Hintermannschaft der Germanen, aus welcher besonders der bekannte Torhüter mit hervorragenden Leistungen aufwartete. So kam es, daß zugunsten der Markaner die Seiten gewechselt wurden. Nach dem Wechsel gingen die Schalker wieder mit gefährlichen Angriffen vor. Trotz der aufepfernden Arbeit der Germanenelf bleiben sie mit 5:3 Toren knapp im geschlagenen Felde. TV. Germania Mark Res.— BjK. Hamm Res. 2:4. 7V. Jahn Ahlen— Schalle 04 2:11(1:8). Am 1. Feiertag waren die Schalker Gast beim TV. Jahn Ahlen. Die Turner konnten gegen den um Klassen besseren Gegner nicht aufkommen und mußten mit obigem Ergebnis die Waffen strecken. Oesterreich, Deutschlands nächster Davis=Pokal=Gegner Eine lustige Zeichnung zu dem bevorstehenden Davis-Pokaltreffen Deutschland— Oesterreich. Die deutschen Vertreter(links) Prenn und von Cramm haben mit dem glänzenden Resultat von 5:0 in der ersten Runde das Hindernis Indien genommen und treffen nun auf die schweren Gegner Mateiko und Artens(rechts), die voraussichtlich für Oesterreich spielen werden. WV. Westsalie Hamm 2. M.— Polizeispv. Hamm 2. M. 23. Die Westfalen waren den Polizisten körperlich weit untenlegen, dennoch vermochten sie den Kampf, namentlich in der zweiten Halbzeit, ausgeglichen gestalten. Tus. Eintracht Overberge— WV. zu Kamen 3:3. Ein etwas überraschendes Ergebnis. Overberge zeigte in diesem Treffen keine besonderen Leistungen. Die Kamener Mannschaft dagegen befand sich in ausgezeichneter Verfassung.— Das Spiel der zweiten Mannschaften endete 4:3 für Overberge. Oespel(DT.)— Werne(WSV.) 7•0. Brambauer(TT.)— Polizei Recklinghausen(WSV.) 7•2. Cennis Berliner Rolweiß=Pfingstkurnier Prenn und von Cramm geschlagen. Trotz hochsommerlicher Hitze wies am Pfingstsamstag die Rot=WeißAnlage am Hundekehlensee Massenbesuch auf, kein Wunder, standen doch auch einige wichtige Begegnungen auf dem Programm. Gottfried von Cramm kam über Blabol(6,4, 6:1) und von Rohrer, der nach gewonnenem ersten Satz zurückzog, in die Vorschlußrunde, wo ihn Roderich Menzel erwartete. Menzel siegte mit 6:3, 6:3, 6:4 und qualifizierte sich damit zum Endspiel. Roderich Menzel schlug„Toko“ Brugnon. Der erste Pfingstfeiertag brachte schon die Entscheidung im Herren. Finale zwischen dem Deutsch=Böhnen Roderich Menzel und dem Franzosen Jaques Brugnon. Menzel trat in gang großer Form an und konnte unerwartet leicht den Franzosen, der doch glänzende Spiele bisher geliefert hat, schlagen.(6:4, 6:3, 6:3.) Das Herren=Doppel brachte einen harten Kampf zwischen v. Cramm Prenn und R. Menzel v. Rohrer. Das Treffen mußte wegen Dunkelheit abgebrochen werden. Es stand beim Kampfabbruch 3:6, 10:8, 6:2, 6:6 für v. Cramm Prenn. Hilde Krahwinkel Meisterin von Berlin. Das Turnier brachte am Pfingstmontag zunächst das Entscheidungsspiel im Damen=Einzel zwischen der Essenerin Hilde Krahwinkel und der Polin Jedrezejowska. Die Schläge der Essenerin kamen hart und sehr sicher. Frl. Jedrezejowska war gegen diese gut plazierten Angriffsschläge machtlos und schon bald abgehetzt. Auch im Flugballspiel zeigte sich Frl. Krahwinkel von ihrer besten Seite. 6:4, 6:1 war der Sieg von Frl. Krahwinkel, die erstmalig damit die Berliner DamenMeisterschaft gewann. Sie erhielt einen besonders von dem bekannten Rennfahrer Hans von Stuck gestifteten Preis. Viel Beifall galt der bescheidenen Siegerin. Krahwinkel Beitz geschlagen.— Adamoff Burke gewannen das Doppel. Die Rheinländerinnen Krahwinkel Peitz trafen im Endspiel auf die französisch=amerikanische Kombination Adamoff Burke Wassersport Der OSV=Sportlehrer in Hamm Der Sportlehrer des Deutschen Schwimmverbandes, Ernst Müller, weilt in dieser Woche von Mittwoch bis Freitag in Hamm. Den DSV.=Vereinen von Hamm und Umgebung bietet sich Gelegenheit, die neuesten Trainings= und Arbeitsmethoden des Deutschen Schwimmverbandes kennenzulernen. Da der Uebungsabend des Schwimmvereins„Rote Erde“ wegen der Schließung des Stadtbades am Dienstag ausfällt, findet für die Herrenmannschaft des SV.„Rote Erde“ am Mittwoch ab 4 Uhr und am Freitag ab 5 Uhr Einzeltraining statt. Am Donnerstag ist der Verbandssportlehrer bei der Schwimmabteilung der Hammer Spiel=Vereinigung tätig. An dem Uebungsabend der HSV. nimmt auch die Damenmannschaft des SV.„Rote Erde" teil. Boren Kohlhaas siegt weiter Am Wochenend fanden in der Barmer Stadthalle in Wuppertal die vorletzten Ausscheidungskämpfe der deutschen Amateurboxer zur Olympiade in Los Angeles statt. Hamms bester Boxer, Kohlhaas, traf auf den westdeut. schen Meister Klein(Colonia Köln, früher Solingen). Der harte und spannende Kampf nahm einen dramatischen Verlauf. Nach einer ausgeglichenen ersten Runde ging Klein in der zweiten zum Angriff über. Kohlhaas wurde zweimal getroffen und mußte bis 5 zu Boden. In der Schlußrunde lief aber der Hammer zur Hochform auf, jagte mit seiner harten Rechten den Gegner durch den Ring und zwang ihn zweimal bis neun zu Boden. Dank seines Endspurts wurde Kohlhaas noch sicherer Sieger. Die Aufnahme der Anzeigen in der Rubrik„Stellenmarkt und Rleine Anzeigen“ kann, sofern der Rechnungsbetrag(Dk. 5.— nicht übersteigt, nur gegen sofartige Kasse erfolgen. Vertreter(innen) Arbeitslose) z. Besuch v. Viehhaltern gesucht. Provision wird sofort ausgezahlt. 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Geschäftsstelle dies. Zeitung Kavalleriever ein Hamm(Westf.) Zur Beerdigung unseres verstorbenen Kameraden August Illgner Mitbegründer des Vereins und lang jähriges Vorstands. mitglied treten die Kameraden am Mittwoch, den 18 Mai cr., nachm. ½3 Uhr im Vereinslokal an. Die Karabiner=Abteilung tritt ein. Zahlr. Beteiligung erwartet Der Vorstand. erhalten Sie Ihr H. Knothe, Emaillier= und Vernickelungswerk, Hamm, a. Schlachthof. Telefon 986. Nichtraucher Garantiert in 3 Tagen Auskunft kostenlos! Zanitas=Depot, Halle (Saale) 298 S. Kreisverein vom Roten Kreuz für die Kreise Hamm(Westf.) und Anna. Die diesjährige ordentliche Mitgliederversammlung findet statt am Donnerstag, den 2. Juni d. Irs. 17 Uhr zu Hamm(Westf.) im Stadtverordnetensitzungssaale des Stadthauses. Tagesordnung: 1. Jahresbericht für 1931/32. 2. Abnahme der Jahresrechnung für 1931/32. 3. Vorstandsersatzwahl, 4. Beitragsfestsetzung für 1932. 5. Verschiedenes. Anträge für die Mitgliederversammlung müssen 8 Tage vor dem Versammlungstage dem Vorstande eingereicht werden. Hamm(Westf.), den 14. Mai 1932. Der Vorstand: Schlichter, Oberbürgermeister, Vogel, Stadtinspektor, Vorsitzender. Schriftführer. Grundstücks-Zwangsversteigerung. Im Wege der Zwangsvollstreckung soll die Besitzung des Wilhelm Wältermann in Hamm, Flur 3 Nr. 2324/38, zu 2323/38 etc. und zu 2323/38 etc. Gem. Hamm, Bockumerweg 47a,— 7,38 a groß, am 7. Juni 1932, 10½ Uhr an der Gerichtsstelle, Borbergstraße 1, Zimmer 122, versteigert werden. Hamm, den 1. April 1932. Das Amtsgericht. Grundstücks-Zwangsversteigerung. Im Wege der Zwangsvollstreckung soll die Besitzung des Berginvaliden Josef Weiß in Herringen, Flur 2 Nr. 636/110, Lünerweg 219, groß 9,22 a, am 7. Juni 1932, 11½ Uhr, an der Gerichtsstelle, Borbergstraße 1, Zimmer 122, versteigert werden. Das Amtsgericht. Grundstücks-Zwangsversteigerung. Zum Zwecke der Aufhebung der Gemeinschaft sollen am 7. Juni 1932, 10 Uhr an der Gerichtsstelle, Borbergstraße 1, Zinimer Nr. 122, versteigert werden die im Grundbuche von Hamm Band 319 Blatt 2707 eingetragene Cigentümer am 6. November 1931, dem Tage der Eintragung des Versteigerungsvermerks: 1) der Anstreichermeister Matthias Weekerz in Hamm, Viktoriastraße 52, 2) der Anstreichermeister Wilhelm Quellenbera in Hamm, Viktoriastraße 71, je zur ideellen Hälfte) eingetragenen Grundstücke Gemarkung Hamm Flur 6 Parzelle Nr. 4054/66, 4035/66, 4045/66, 4046/66 und 4085/66(Wohnhaus mit Hofraum und Werkstatt, Viktoriastraße 65) 4,10 a groß, Grundsteuermutterrolle Art. 5167, Nutzungswert 1130.— Mk., Gebäude steuerrolle Nr. 4542. Hamm, den 16. März 1932. Das Amisgericht. und Wäsche schonen heißt verwenden, esist so mild und rein und koster jetzt nurnoch 4Pfennig! Schwanpulver ist auch für alle Abseifarbeiten in Küche Tim Blrchen u. Klhrspühn der lbäsche.-Seit in Raket nür 14 2½g Oeffentliche Mahnung. Die fällig gewordenen Steuern und Gebühren vom Grundeigentum für Mai 1932, Schulgelder für April und Mai 1932, Gewerbesteuern vom Kapital und Ertrag für die Monate April Juni 1932, Hundesteuern für die Monate April Juni 1932, Beiträge für die landw. Berufsgenossenschaft für die Monate April JJuni 1932, sonstigen Abgaben werden hiermit zur sofortigen Zahlung angemahnt. Mahnzettel werden nicht behändigt. Am 25. d. Mts. beginnt die gebührenpflichtige Zwangsbeitreibung. Bei der Grundvermögens- und Hauszinssteuer sowie der Gewerbesteuer mun außerdem auf Grund der Nrtverordnung von allen Beträgen, die nach dem Fälligkeitstage bezahlt werden, ein Verzugszuschlag von 1½ Prozent pro halben Monat erhoben werden. Hamm(Westf.), den 17. Mai 1932. Die Stadthauptkasse als Vollstreckungsbehorde: Rogge. Stadttheater Dortmund Dienstag, 17. Mai 32 Madame Buttertly Vorm. A 35 u. D 18 Preise v. 80 4 an Anfang 20. Ende 22½ Uhr. Vorverkaufsstelle: Hellwieg, Hamm Schlautheit erzielen Sie über Nacht durch äußerl. Cinreiben ohne Hungerkur. Auskunft kostenlos Sanitas=Depot, Halle (Joele) 208 T. •)WIFA — Mikrofilmarchiv der deutschsprachigen Presse e. Handarbeitshaus Mingst befindet sich jetzt nur noch Grosse Weststrasse 52 im Hause Schuhhaus Viehoff Zur Eröffnung aparte Neuheiten in entzückenden Kinderkleidchen, Decken, Kissen, Bastsachen Große Lager in sämtlichen Wollgarnen und Materialien. ich bitte, mir das bisher bewiesene Vertrauen auch im neuen Lokale zutell werden zu lassen Stets einfach war Dein Leben, Nie dachtest Du an Dich; Nur für die Deinen streben, War Deine höchste Pflicht. Heute morgen um 1 Uhr entschlief sanft und gottergeben nach längerer Krankheit meine über alles geliebte herzensgute Frau, unsere unvergeßliche Mutter, Schwiegermutter, Schwester, Schwägerin und Tante Anna geb. Volmari nach einem christl.=frommen Lebenswandel und mehrmals gestärkt durch den Empfang der hl. Sterbesakramente im Alter von 56 Jahren. Um stille Teilnahme bittet: Karl Bültmann nebst Kindern. Hamm(Westf.), Salzkotten, Paderborn, Dortmund, Münster, Suttrop, den 14. Mai 1932. Die Beerdigung findet am Dienstag, den 17. Mai, nachmittags 4 Uhr vom Trauerhause, Viktoriastraße 21, aus statt; das feierliche Seelenamt ist am gleichen Tage morgens 6,15 Uhr in der St. Josefskirche. Die Verstorbene war Mitglied des Müttervereins und der Sterbeumlage St. Josef. Gott der Herr nahm heute morgen 10 Uhr meinen innigstgeliebten Mann, unsern guten, lieben Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder, Schwager und Onkel, den Büro=Angestellten August Illgner zu sich in die Ewigkeit. Er starb nach kurzem, schwerem Leiden infolge Schlaganfalles im Alter von fast 65 Jahren. Dies zeigen mit der Bitte um stille Teilnahme an: Frau Aug. Illgner nebst Angehörigen. Hamm(Westf.), den 14. Mai 1932. Die Beerdigung findet am Mittwoch. den 18. Mai, nachmittags 3½ Uhr vom Sterbehause, Poststraße 1, aus statt. Das feierliche Seelenamt ist Donnerstag 8 Uhr in der Agneskirche. Nachruf. Wiederum hat der unerbittliche Tod unsere Reihen gelichtet. Heute vormittag um 10 Uhr verschied unser Mitglied, der Büroangestellte Herr August Illgner im fast vollendeten 65. Lebensjahre. Noch am 3. Mai d. J. trat er in altgewohnter Pflichttreue seinen Dienst auf dem Wohlfahrtsamte an, wurde jedoch schon nach wenigen Stunden Schaffens vom Schlaganfall getroffen, von dem er nicht wieder genesen sollte. Der plötzliche Heimgang dieses von uns allseitig geschätzten Mitarbeiters und lieben Kollegen hat uns tief erschüttert Sein aufrichtiger Charakter, sein allzeit freundliches und zuvorkommendes Wesen sichern ihm bei uns ein treues Gedenken auch über das Grab hinaus. Hamm(Westf.), den 14. Mai 1932. Ortsgruppe Hamm(Westf.) des Verbandes der Kommunalbeamten und=angestellten Preußens e. V. Der Vorstand: Labenz Jürgens. Wir färben, reinigen und plissieren in altbewährter Güte, auf Wunsch sofort! Paul Körner Färberei und chem. Waschanstalt Namm(Westf.) Annahmestellen Hamm, Noröftr. 9 Wilhelmstr. 23 Caldenhoferweg 63 Nerringen. Doröftr. 20 Radbod, Oswaldstr. Kamen, Westftr. 67 Beckum, Dordstr Ahlen, Rottmannfti und Doröftr. 18 Weit über 150 000 tragen das seit mehr als 20 Jahren erprobte Spranzband ver gerch kein Gummiband, ohne Feder, ohne Schenkelriemen, trotzdem unbedingt zuverlässig. Glänzende Zeugnisse, auch Heilerfolge. Sehen Sie sich bitte mein neuestes, wesentlich verbessertes Modell D. R. P. 542187 an. Mein Vertreter ist mit Mustern kos enlos zu sprechen in: Hamm: im Bahnhof-Hotel am Mittwoch, den 18. Mai, von 9—1 Uhr; Ahlen: im Hotel Gretenkort am Mittwoch, den 18. Mai, von 2—6 Uhr. Der Erfinder und alleinige Hersteller: Hermann Spranz, Unterkochen„würtbg. Stärke wäsche Oberhemnd 0.45 Kragen 0.13 Daenell nur Oststrasse 24, Düchen. sernruf Nr. 2303 FBERRARD VIEGERER-CHUIE MALEREI GRAPHIK ANGEWANDTE KUNST SOMMERSEMESTER: APRIL- OK1. 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Sterbesakramenten, mein innigstgeliebter Mann, unser geliebter Vater, Schwiegervater, Bruder und Onkel, der Retbtskonsulent im Alter von 70 Jahren. Maria Eidecker geb. Toenies C. Lindtner und Frau Maria geb. Eidecker. Hamm(Westf.), Amerika, Berlin, den 15. Mai 1932. Die Beerdigung findet am Donnerstag, den 19. d. Mis., nachmittags ½4 Uhr vom St. Marienhospital aus statt. Das Seelenamt ist am gleichen Tage 7 Uhr in der St. Agnes=Kirche. Von Beileidsbesuchen bitten wir Abstand zu nehmen. Statt besonderer Anzeige. Nach Gottes unerforschlichem Ratschluß verschied heute nachmittag 1½ Uhr unsere gute, treusorgende Mutter, Großmutter, Schwester, Schwägerin und Tante, die Maria geb. Lenze. Sie starb nach kurzer, schwerer Krankheit, wohlvorbereitet durch einen christlichen Lebenswandel und gestärkt durch den Empfang der hl. Sterbesakramente, im 83. Lebensjahre. Um ein andächtiges Gebet für die liebe Verstorbene bitten: Die trauernden Angehörigen. Soest, den 14. Mai 1932. Die Beerdigung findet am Dienstag, den 17. Mai, nachmittags 3 Uhr vom Sterbehause, Paulistraße 3, aus statt. Das feierliche Seelenamt ist am gleichen Tage morgenz 6,30 Uhr im St. Patrokli=Dom. Gott dem Allmächtigen hat es in seinem unerforschlichen Ratschlusse gefallen, heute morgen gegen 6½ Uhr unsern lieben, hoffnungsvollen Sohn, unseren guten Bruder, Neffen und Vetter Weller zu sich in die Ewigkeit zu nehmen Er starb plötzlich und unerwartet infolge Unglücksfalles auf Zeche Dorstfeld, wohlvorbereitet durch einen christlichen Lebenswandel, im jugendlichen Alter von fast 28 Jahren. Um stille Teilnahme und ein andächtiges Gebet für den lieben Verstorbenen bittet Familie Fritz Weller. Werl, Berlin, Nordhorn, Dorstfeld, Boßwinkel und Werne(Lippe), den 14. Mai 1932. Das feierliche Seelenamt ist Mittwoch, den 18. Mai, morgens 8 Uhr in der Propsteikirche, danach die Beerdigung vom Trauerhause, Neuerstraße. STOTTERER Der bekannte Ospchologe Frank Reusch hält am Dienstag, den 17.(Dai, abends 8 Uhr in der Clubgesellschaft,(Darkt 5 einen kostenlosen Vortrag über die Entstehung und einzige Beseitigungsmöglichkeit des Stotterübels. Frank Reusch befreit jeden Sprachgehemmten, selbst in den schwierigsten Fällen, wo andere (Dethoden erfolglos blieben. Dolizeil. beglaubigte Gutachten. Erfolg garantiert. Vom Stotterer zum Redner. Heute abend 8 Uhr Clobgesellschaft Bekanntmachung. An die Zahlung der am 15. d. Mts. fällig gewesenen Abgaben vom Grundvermögen etc. wird erinnert. Die zwangsweise Beitreibung beginnt am 21. d. Mis. Rhynern, den 17. Mai 1932. Die Amtskasse als Vollstreckungsbehörde: Püttmann, Rendant. C Sol- und Thermalbad Sassendorf Bad ist geöffnet: vormittags von 8—12 Uhr, nachmittags„ 1,30—6 Uhr. Städtisches Freischwimmbad am Jahnplat. Heute, Dienstag, den 17. Mai, ½2 Uhr Eröffnung. Preise: Dauerkarten für die ganze Saison: Erwachsene 9 Mk., für jeden weiteren Erwachsenen derselben Familie 6 Mk., Jugendliche von 14 bis 18 Jahren 6 Mk., für jeden weiteren Jugendlichen 4 Mk., Kinder unter 14 Jahren 4 Mk., für jedes weitere Kind 3 Mk.— Tageskarten: Erwachsene 25 Pfg., Jugendliche von 14 bis 18 Jahren 20 Pfg., Kinder unter 14 Jahren 10 Pfg., Garderobe 10 Pfg.— Samstags ab 2 Uhr: Volksbad zum Einheitsbadepreis von 10 Pse.) Olsberg Die Agentur des Westfälischen Kuriers ist in der Buehhandlung Kruse Photohaus Anzeigen und Abonnements werden entgegen genommen. dort Fahrräder werden wie neu für 18 Mark emailliert und vernickelt. Vernickelungen aller Art. P. Dreuth, Emaillier= und Bernickelungsanstalt, Hamm, Schillerstr. Liic Oteu6 Pakel mi ASchkaf Westfälischer Kurier (Westsälischer Volksfreund) Zweites Blatt.— Dienstag, den 17. Mai 1932. Stadt Hamm Hamm, den 17. Mai 1932. Herrliche Pfingsttage! Was lange währt, wird endlich gut! Wie haben wir den April hindurch und auch in der ersten Maihälfte geschimpft über das schlechte Wetter! Und nun sah es fast auch noch danach aus, als ob das Pfingstfest verregnen könnte. Die amtliche Wettervorhersage gab ausweichende Auskünfte, in denen die Möglichkeit guten und auch schlechten Wetters offengelassen war. Aber es behielten dann doch die Optimisten mit der Wetterregel„Freitagswetter— Sonntagswetter“ recht: Wir hatten zum Pfingstfest herrliches, hochsommerliches Wetter! Vieileicht war manchem diese plötztiche Segensfülle schönen Wetters sogar etwas zu viel; denn man hatte gar keine Zeit, sich„umzustellen“, man wurde einfach in den Hitzestrudel des Sommers hineingestürzt. Aber schön, wunderschön war der Pfingstausflug in der langentbehrten Sonne! Der überraschende Witterungsumschlag von Regen und Kühle zu fast hochsommerlicher Sonnenglut zauberte sozusagen über Nacht eine duftige weiße und blaue Blütenpracht an die Fliederbüsche. Und die Kastanien zündeten ihre weißen Kerzen an, daß sie hell leuchteten zum Hochfest des Heiligen Geistes. Drinnen tief im maigrünen Wald entsalteten die Maiglöacen ihre zartweißen, düftereichen Blüten, die der Pfingstwanderer brach, sein Heim damit zu schmücken. Auf einmal war auch der Maikäfer in großen Scharen, zu Hunderten uno zu Tausenden. da. Er bezog luftig=grünes Quartier in den Bäumen des Waldes und vollführte abends seltsame Tänze um die Straßenlampen; denn Licht lockt nicht nur Leute, sondern auch Maikäfer. Unsere Jungen wissen von der Vorliebe des kleinen schokoladenbraunen Gesellen für das Licht und machen in den Abendstunden Jagd auf ihn. Aber noch weit ergiebiger war die Beute bei den Ausflüglern ins Waldesgrün, wo Vater und Onkel und Bruder mithelfen mußten, die Maikäfersammlung des Kleinen zu bereichern. O es gab sehr erfolgreiche„Nimrode“! Einer zeigte da stolz ein Gewimmel von mehr als 600 Stück. Die Fachkundigen sagen, wir hätten ein maikäferreiches Jahr. Das gute Pfingstwetter hatte natürlich einen stark gesteigerten Ausflugsverkehr zur Folge. Wer es irgendwie ermöglichen konnte, machte Ausflüge in die nähere oder weitere Umgebung oder wenigstens ausgiebige Spaziergänge, zu denen ja unsere schönen Ringanlagen, die Uferallee, der Weg längs der Ahse und die Parkanlagen um Bad Hamm reichlich Gelegenheit boten. An beiden Feiertagen sahen die Ringanlagen große Scharen festlich gekleideter Spaziergänger. Die Sommerlokale in den Außenbezirken und in den nahegelegenen Dörfern waren überall stark besucht. Eine kleine Völkerwanderung hatte sich aufgemacht, die Schönheiten unseres Stadtwaldes im Frühlingsschmuck zu genießen. Die Straßenbahnen machten an den Feiertagen gute Geschäfte. Kraftwagen aller Art, darunter sehr viele zum Personentransport hergerichtete Lastkraftwagen, rasten über die Straßen, und zwischendrein knatterten immer wieder Motorräder. Vielfach erblickte man radelnde Ausflügler mit Rucksäcken und schwer bepacktem Hinterrad. Auf der Reichsbahn setzte der Pfingstverkehr schon am Mittwoch ein, da die Pfingstrückfahrkarten von diesem Tag an Geltung hatten. Besonders stark war der Verkehr in den Nachmittags= und Abendstunden des Samstags und vor allem am Morgen des Pfingstsonntags, flaute dann aber sehr schnell ab und setzte wieder verstärkt ein am Nachmittag des zweiten Feiertages. Da die Reichsbahnverwaltung durch Einsetzen von Sonderund Vorzügen Vorsorge getroffen hatte, so wickelte der verstärkte Feiertagsverkehr sich glatt ab. Daß es bei der großen Hitze leicht Regen oder Gewitter geben könnte, empfand man bereits am ersten Feiertag. Aber das schöne Wetter hielt sich ungetrübt bis zum zweiten Feiertag mittags. Dann aber sah man die ersten Wolkenbildungen, die Regen kündeten. Man hörte am Nachmittag auch bereits fernes Donnerrollen. und gegen Abend trübte es sich stärker ein. Es wurde windig, nach 8 Uhr erhob sich Sturm aus Nordwest, und in einer beträchtlichen Abkühlung. hie und da mit einem Wetterleuchten verbunden, fand die Spannung der heißen Tage ihren Ausgleich. Hoffentlich hatten die Ausflügler zu diesem Zeitpunkt bereits das schützende Heim erreicht! Aber alles in allem: die Pfingsttage waren schön! Freischwimm=Badebetrieb eröffnet! Das Städt. Freischwimmbad am Jahnplatz eroffnet heute, am Dienstag, um ½2 Uhr den Badebetrieb. Die Hitze der Pfingsttage hat den Anstoß zu dieser Maßnahme gegeben. Und tatsächlich, mancher hat sich in diesen Tagen nach einem erfrischenden Bad gesehnt, und es wurde häufig die Frage gestellt, ob das Freischwimmbad schon geöffnet sei. Aus der Anzeige in der heutigen Nummer werden die in Anbetracht der Zeitverhältnisse ermäßigten Preise für Dauer= und Lageskarten bekanntgegeben. So kostet beispielsweise die Tageskarte für Erwachsene 25, für Jugendliche von 14—18 Jahren 20, für Kinder unter 14 Jahren 20, für Kinder unter 14 Jahren 10 Pfennig, Garderobe 10 Pfennig. Am Samstag ist ab 14 Uhr Volksbad zum Einheitsbadepreis von 10 Pfennig. Das Germania=Bad in Hamm=Westen hatte die Situation sehr gut erfaßt und den Betrieb noch llugs für die Pfingsttage eröffnet; es hatte an beiden Lagen guten Besuch aufzuweisen.(Nähere Bekannt machungen erfolgen durch Anzeige.) Also, Wasserratten von Hamm und Umgebung: Gut naß! Mückenbekämpfung in Garten und Haus Kaum sind die ersten wirklich warmen Tage gekommen, o erscheinen auch die Mücken. Diese können den Menschen oft den schönsten Garten und den Aufenthalt im Freien verleiden, wenn sie in ganzen Schwärmen auftreten. In Gartenanlagen ist ein allzu starkes Auftreten der Mücken zu verhüten, wenn die Gartenbesitzer von vornherein die Bekämpfung dieser winzigen Blutsauger nicht vergessen. Die Mittel dazu sind ganz einfach und kosten sichts oder nur wenig. Die Mücke braucht zur Entwick lung stehendes Wasser, denn nur dorthin werden die Eier selegt. Zum Ablegen von Mückeneiern müssen die klein ten Topfscherben, Konservenbüchsen usw. herhalten, wenn darin nur etwas Wasser aufgespeichert ist. Ueberbleibsel, eder deutschsprachigen Presse e. Der Rechtsberater Juristische Winke für das lägliche Leben Die Briefe des Ehegatten. Oeffnet ein Ehegatte ohne Erlaubnis des andern dessen Briefe, so macht er sich der Verletzung des Briefgeheimnisses schuldig und kann mit Geldstrafe bis zu 300 Mark oder mit Gefängnis bis zu drei Monaten bestraft werden. Schon das vorsätzliche und unberechtigte Erbrechen des verschlossenen Briefumschlages ist strafbar. Eine strafbare Handlung liegt jedoch nicht vor, wenn ein bereits geöffneter Brief oder eine Postkarte gelesen wird. Eigentümer und Besitzer. Das Recht hat für die beiden Begriffe Eigentümer und Besitzer eine andere Auffassung als der volkstümliche Sprachgebrauch. Jemand, der beispielsweise ein Fahrrad auf Abzahlung kauft, ist mit Aushändigung des Rades Besitzer. Eigentümer ist er jedoch erst dann, wenn die letzte Abzahlungsrate bezahlt ist. Der Erwerb gestohlener Sachen. Der Käufer erwirbt auch dann nicht das Eigentum an einer gestohlenen verlorengegangenen oder sonstwie abhanden gekommenen Sache, wenn er den Erwerb in gutem Glauben vorgenommen hat. Der wirkliche Eigentümer kann den gutgläubig erworbenen Gegenstand wieder zurückverlangen. Eine Ausnahme bilden Geld, Inhaberpapiere oder Sachen, die auf einer öffentlichen Versteigerung erworben wurden. An diesen erlangt der gutgläubige Erwerber stets Eigentum. Wie ist ein Patent anzumelden? Die Anmeldung einer Erfindung, um das Patent zu erlangen, muß schriftlich beim Patentamt in Berlin vorgenommen werden. Mit der Anmeldung muß der Antrag auf Erteilung des Patents gestellt werden. Der Gegenstand, der durch das Patent geschützt werden soll, muß genau bezeichnet werden. In einer Anlage ist die Erfindung so zu beschreiben, daß die Benutzung durch Sachverständige nachgeprüft werden kann. Zeichnungen, Modelle oder Probestücke sind beizufügen. Es ist genau anzuführen, was als patentfähig unter Schutz gestellt werden soll. Irrium des Kellners. Irrt sich ein Kellner zu seinen Ungunsten in der Berechnung der Zeche, hat der Gast die Verpflichtung, ihn auf sein Versehen aufmerksam zu machen. Es ist gesetzlich unzulässig, den Kellner durch Verschweigen des Irrtums für sein Versehen„bestrafen" zu wollen. Diese Handlungsweise würde die Erfordernisse des Betrugsparagraphen erfüllen. Wie ist eine Buße zu entrichten? Kann einem Verurteilten auf Grund seiner wirtschaftlichen Verhältnisse die sofortige und volle Erlegung einer fälligen Buße nicht zugemutet werden, so muß ihm auf Antrag die Teilzahlung in erträglichen Raten zugebilligt werden. Wie ist eine Firma anzumelden? Die Anmeldung einer Firma zum Handelsregister muß in öffentlich beglaubigter Form erfolgen. Dies geschieht vor einem Notar oder bei dem zuständigen Amtsgericht. Die einfache briefliche Mitteilung ist unwirksam. Die Annahme von Kleingeld. Auf Grund des Münzgesetzes ist jedermann verpflichtet. auf Pfennia lautende Münzen bis zum Betrage von 5 Reichsmark in Zahlung zu nhmen. Allerdings könnte die Weigerung nicht mit einer Strafe belegt werden. Die Rechtsfolgen der Adoption. Eine Adoption wird durch einen Vertrag der Parteien vonzogen. Dieser Vertrag ist vor einem Notar oder dem Gericht avzuschließen Das an Kindesstatt angenommene Kind erlangt durch die Adoption die rechtliche Stellung eines ehelichen Kindes; es hat also auch Erbansprüche. Ein Erbanspruch des Annehmenden gegen das Kind besteht allerdings nicht. Das Privattestament. Das privatschriftliche Testament kann im Hause des Erblassers selbst ooer auch bei einer dritten Person verwahrt werden. Die sicherste Form der Hinterlegung ist jedoch die amtliche Verwahrung beim Amtsgericht. Nach dem Tode des Erblassers hat jeder, der das privatschriftliche Testament vorfindet oder in Besitz hat, die Verpflichtung, es unverzüglich dem Nachlaßgericht zu übergeben. Diese Pflicht der Ablieferung kann gegebenenfalls durch eine Ordnungsstrafe erzwungen werden. K. R. wie Topfscherben, Blechkästen usw., sind oft in Ecken und Winkeln aufgestapelt. Kommt dann etwas Regen, so ist in diesen und ähnlichen Behältern auch schon so viel Wasser angesammelt, daß die Mücken ihre Eier darin unterbringen können. Auch Regentonnen, Bottiche und Gräben sind Brutstätten für Mücken. Ueberbleibsel, wie Konservenbüchsen und ähnliches, sollten entfernt oder wenigstens an eine Stelle gebracht werden, wo ein Ansammeln von Wasser unmöglich ist. Dann kann darin auch keine Mückenbrut entstehen. Regentonnen und Bottiche sollten einen festen Deckel erhalten. Es genügt jedoch auch schon, daß derartige Behälter mit etwas Petroleum oder Schmieröl übergossen werden. Diese Fette werden zu einer dünnen Haut, die aber doch so haltbar ist, daß die Mückenbrut darunter schon in einigen Stunden erstickt ist. Auch in der Umgebung von Häusern ohne Gärten ist die Anwendung solcher Mittel oft notwendig, um von der Mückenbelästigung befreit zu bleiben. Aus dem Gerichtssaal Der Vorsitzende des Schöffengerichts als befangen abgelehnt. In einer vor dem Hammer erweiterten Schöffengericht anstehenden Verhandlung gegen fünf des Schmuggelns Angeklagte kam es bei der Vernehmung der Angeklagten zu einer heftigen Auseinandersetzung zwischen dem Verteidiger, Rechtsanwalt Dr. Mendel, und dem Vorsitzenden, Landesgerichtsdirektor Freymuth(Dortmund). Im Laufe des Wortwechsels erklärte der Verteidiger, der Vorsitzende sei infolge seiner Aktenvoreingenommenheit einseitig gegen die Angeklagten eingestellt, weshalb er ihn wegen Befangenheit ablehne. Als der Vorsitzende erwiderte, er würde darüber einen Gerichtsbeschluß herbeiführen lassen, sagte der Verteidiger, daß über die Entscheidung der Ablehnung nicht das Schöffengericht selbst, sondern nur die Dortmunder Strafkammer zuständig sei. Nach kurzer Beratung verkündete das Gericht seine Stellungnahme dahin, daß ein solcher Antrag bereits vor der Verlesung des Eröffnungsbeschlusses zu stellen sei. Als dann der Verteidiger trotzdem seinen Antrag aufrecht erhielt, mußte die Verhandlung vertagt werden. Zur Invalidenversicherungspflicht der Lehrlinge Der ständige Ausschuß des Reichsverbandes Deutscher Landesversicherungsanstalten hat im folgenden Richtlinien über die Invalidenversicherungspflicht der Lehrlinge aufgeführt: 1. Ein Lehrling, der nur freien Unterhalt als Lohn erhält, ist gemäß§ 1227 der Reichsversicherungsordnung versicherungsfrei. 2. Ein Lehrling, der nur eine Barvergütung für seine Arbeitsleistung erhält, unterliegt der Invalidenversicherungspflicht gemäß§ 1226 RVO., wenn die Barvergütung ein Drittel des jeweiilgen Ortslohnes übersteigt. Bei Berechnung des maßgebenden Teiles des Ortslohnes für die Versicherungspflicht der Lehrlinge ist der entsprechende Teil des Ortslohnes, für die Woche berechnet, zugrundezulegen. Es hat also nicht etwa eine Umrechnung für das Fahr und alsdann Teilung des sich ergebenden Betrages durch 52 zu erfolgen. 3. Ein Lehrling, der neben freiem Unterhalt eine Barvergütung erhält, unterliegt der Invalidenversicherungspflicht, wenn die Barvergütung ein Sechstel des jeweiligen Ortslohnes überschreitet. 4. Aenderungen in der Ortslohnfestsetzung sind ohne Einfluß auf eine einmal begründete Versicherungspflicht. Einziehung von Kostenmarken Mit Ablauf des 31. Mai 1932 werden alle Kostenmarken im Werte von einer Reichsmark und mehr, die vor dem Jahre 1929 ausgegeben sind, außer Verkehr gesetzt. Verkehrsfähig bleiben von den Werten über eine Reichsmark oder mehr die Marken mit dem schwarzen Jahreszahlaufdruck für das Jahr 1929(19... 29) oder für ein späteres Kalenderjahr(19...30 usw.). Gültig bleiben ferner die Kostenmarken über Pfennigwerte. Parteien, Rechtsanwälte und Notare können in der Zeit vom 1. Juni bis 30. September 1932 ihre Kostenmarken, die mit dem 31. Mai die Verkehrsfähigkeit verloren haben, bei den Gerichtskassen(nicht auch bei den sonstigen Marken verkaufs= oder=vertriebsstellen) gegen verkehrsfähige Marken umtauschen. Die von den Parteien, Rechtsanwälten und Notaren noch vor dem Ablauf des 31. Mai 1932 an das Gericht oder die Gerichtskasse zur Kostenzahlung abgesandten, dort aber erst nach dem 31. Mai 1932 eingehenden Marken der außer Verkehr gesetzten Sorten gelten noch als ordnungsmäßiges Zahlungsmittel. Im Falle des§ 519 Abs. 6 3PO.(Prozeßgebühr für die Berufungsinstanz) gilt das gleiche auch für die erst nach dem 31. Mai 1932 abgesandten oder eingereichten Marken, wenn nur der Eingang beim Gericht oder bei der Gerichtskasse vor dem 1. Juli 1932 erfolgt. Blütezeit und Obstertrag Wie wird die nächste Obsternte? Zur selben Zeit, da in der Lippeniederung die Blütezeit bereits ihrem Ende zuzugehen beginnt, hat sie in der Soester Börde eben erst begonnen und auf der Höhe des Haarstranges und im Sauerland sind vielerorts die Knospen noch vollständig geschlossen. Ueberall aber taucht schon beim Beginn der Baumblüte die bange Frage auf, was wir uns für die kommende Obsternte von dieser Blütezeit versprechen können. Noch bevor die ersten Knospen sich öffnen, läßt sich in etwa voraussehen, wie die Baumblüte werden und wie sich danach die Obsternte voraussichtlich gestalten wird. Schon in den letzten Wintermonaten wurde an dieser Stelle darauf hingewiesen, daß damit zu rechnen sein werde, daß die Entwicklung von Blüten und Früchten in den Obstgärten für dieses Jahr schwerlich so reich sein werde, wie in den letzten beiden Jahren. Darauf ließ die Witterungsgestaltung im Winter schon schließen. Die Entwicklung zum Blütenansatz vollzieht sich bei den Pflanzen bereits im Winter. Sollen Bäume und Sträucher reichlich Blüten entwickeln, so bedürfen sie einer längeren Zeit strengster Ruhe, die ihnen durch eine entsprechende Periode starken Frostes gewährt wird. Ist das Wetter in den HauptWintermonaten Dezember und Januar milde oder wohl gar warm, wie wir es in diesem Winter hatten, so fehlt den Pflanzen die Ruhe, die Säfte arbeiten weiter und wirken mehr auf Bildung von Blättern als von Blüten hin. Tatsächlich hat die jetzige Blütezeit in der Lippeniederung gezeigt, daß schon der Blütenansatz an Bäumen und Sträuchern nach dem milden Winter geringer war als in den Vorjahren. Ueppigen Blütenflor zeigen nur hier und da die Kirschenbäume. Die Birnen blühen überall nur schwach, die Apfelbäume ein wenig besser. Die gleiche Erscheinung zeigt sich beim Beerenobst. Hinzu kam das gerade während der Blütezeit besonders ungünstige Wetter. Die Kälte beeinträchtigte die Entwicklung der Blüten und die häufigen und starken Regenschauer verhinderten einesteils, daß der Blütenstaub der Staubgefäße vom Winde durch die Luft weitergetragen wurde, und beeinträchtigten andererseits besonders stark den Flug der Insekten, vor allem der Bienen, die als Blütenstaub=Verbreiter viel zur Befruchtung beitragen. Für die Lippeniederung ist die Zeit der Ansätze zur Fruchtentwicklung fast schon vorbei, und sie ist recht ungünstig verlaufen. Die bevorstehende Obsternte wird hier voraussichtlich nur gering und stark unter dem Mittelmaß sein. Da das Wetter sich jetzt zu bessern scheint(die Voraussagen lauten einigermaßen günstig), so ist zu hoffen, daß in der Soester Börde und in den höheren Lagen die Entwicklung nicht so ungünstig verlaufen wird. Schon jetzt läßt sich aber auch für die dortige Obsternte sagen, daß den beiden letzten fetten Obstjahren ein drittes ebensogutes nicht folgen wird. * Justizpersonalien aus dem OLG.=Bezirk Hamm. Fabrikbesitzer Dr. Ing. Ernst Simon in Essen=Werden ist b. d. LG. Essen zum Handelsgerichtsrat ernannt. In die Liste der Rechtsanwälte sind eingetragen: RA. Dr. Wilhelm Luthe in Castrop=Rauxel auch v. d. LG. Dortmund, Ger.=Assessoren Josef Abhauer b. d. AG. u. d. 9G. Paderborn, Dr. Gottfried Wübken b. d. AG. Coesfeld, Dr. Heinrich Sohlenkamp b. ö. AG. Schwerte, Rudolf Schwarze b. d. AG. Wiedenbrück, der badische Ger.=Affessor Karlheinz nonier b. d. AG. u. d. LG. Bielefeld, der frühere Ger.=Assessor Johannes Thoholte b. d. AG. Geseke. Zu Ger.=Assessoren sind ernannt die Referendare Heinz Ehrtmann, Josef Koch, Josef Schöne und Ludger Kühle. * Reserendarprüfung. Vor dem Prüsungsausschuß bei dem Oberlandesgericht in Hamm haben am 9. und 12. ds. Mts. folgende Rechtskandidaten der Universität Münster die erste juristische(Referenkar=) Prüfung bestanden: Siegfried Aufderhaar aus Essen, Fritz Kleikamp aus Pelkum, Günther Lary aus Zeitz, Margarethe Matzner aus Münster, Wilhelm Schröder aus Dorsten und Hans Schröder aus Bochum. Vier Kadidaten haben nicht bestanden. * Handtaschendiebstahl. Am Samstag wurde auf dem Marktplatz während des Hauptwochenmarktes einer Dame im Gedränge die Handtasche entwendet. Der Dieb wird sehr enttäuscht gewesen sein, da die Tasche nur ein Taschentuch, aber keinerlei Geldeswert enthielt. * Das Stadtbad Hamm bleibt heute wegen Dampfkesselrevision geschlossen. Hamm in Zahlen Wußlen Sie schon...? ... daß die Einwohnerzahl Hamms Ende April 1932— 54 181 war(Ende April 1931: 53 654) und daß Hamm im Laufe des Monats April 1932 einen Wanderungsverlust von 76 Personen hatte? ... daß die Zahl der Geburten gestiegen ist: Knaben 40(30), Mädchen 40(38), zusammen 80(68)? ... daß die Zahl der Sterbefälle 60(66), die Zahl der Eheschließungen 35(32) betrug, also eine geringere Todesziffer und eine größere Ehefreudigkeit festzustellen ist? ... daß die Zahl der Personen, die in städtischer Fürsorge standen, in fast allen Positionen über dem gleichen Monat des Vorjahres gestiegen ist? Wohlfahrtserwerbslose 4088(3603), Fürsorgearbeiter 176(255), aus der Arbeitslosen- und Krisenunterstützung 5312(3528), Armenpfleglinge 1724 (886). Kriegsopfer 289(174), Kleinrentner 106(104), Sozialrentner 813(683). ... daß beim Versicherungsamt 36(38) Betriebsunfälle gemeldet wurden? ... daß die Volksbücherei 2035(1911) Bücher auslieh und 421(265) Besucher des Lesesaals aufzuweisen hatte? .. daß das Untersuchungsamt 443(345) Gewerbebetriebe besichtigte, 520(379) eingehende Untersuchungen ausführte, 18(9) Beanstandungen vornahm und 30(35) Uebertretungen feststellte? ... daß der Hafenbetrieb eine erfreuliche Aufwärtsentwicklung nahm, daß sich der Eingang steigerte von 78 auf 130 Schiffe und von 19 449 auf 27 185 Tonnen Güter, der Ausgang von 75 auf 123 Schiffe und von 5852 auf 18 208 Tonnen Güter? ... daß das Stadtbad eine Steigerung der Besucherzahl von 13.096 auf 14 960 aufzuweisen hatte? ... daß von den städtischen Werken Gas= und Elektrizitätswerk eine leichte Zunahme des Verbrauchs zu verzeichnen hatten, das Gaswerk von 386 742 auf 394 294 Kubikmeter, das Elektrizitätswerk von 548 750 auf 550 550 Kilowattstunden? ... daß das Wasserwerk in der Förderung von 556 380 auf 516 203 Kubikmeter, und daß die Beförderungsziffer der Straßenbahn von 451 064 auf 373 194 Fahrgäste zurückging?(2 * Ein seltenes Schauspiel konnten, so wird uns berichtet, die Besucher von Bad Hamm am Pfingstmontag gegen 10 Uhr vormittags hoch in den Lüften beobachten. Zu ihren Häupten kreiste ein Schwarm von sieben Fischreihern, daß es aussah, als manöverierte dort eine Flugzeugstaffel. Fischreiher sieht man bei uns zu Lande nur selten, und so hub ein großes Raten an. Es seien Störche, meinten die einen; auf Bussarde rieten die andern, und es gab sogar einige, die ernsthaft auf Flugzeuge tippten. Doch die Fischreiher focht das wenig an; sie ließen sich in ihrem Segelflug nicht stören und steuerten in nördlicher Richtung davon. Waren es nun auch wirklich Fischeher! * Verschönerung des Märkischen Säuglingsheims. Der schmucke Bau des Märkischen Säuglingsheims an der Werlerstraße entbehrte bisher noch jeglicher Grünanlage. Oede Flächen, bedeckt mit wildem Rasen, umgaben ihn. Die schwierige Wirtschaftslage machte es unmöglich, den passen den Rahmen für das Gebäude zu schaffen. Vor kurzem hat man zwar die Betonsockel gesetzt, aber es fehlen noch die Gitter, die das Gelände umzäunen sollen. Am Tage vor dem Pfingstfest hat nunmehr die Vorderfront an der Werlerstraße den ersten Grünschmuck erhalten. Der Betonsockel ist von Ligusterhecken eingefaßt worden. Der Vorgarten hat ein langgestrecktes Rosenbeet, umsäumt von Rasenteppichen, erhalten. Diese Anlage wird geschmackvoll von zwei Trauerweiden flankiert. Strauchwerk, kleine Edeltannen und andere Gewächse füllen den zum Gebäude hin noch freien Raum. Hoffentlich wird es auch bald möglich sein, den weiten Platz zwischen der Hinterfront des Gebäudes und der Arndtstraße zu bepflanzen und hier die Spielplätze und Sandkasten für die Kinder anzulegen. * Unglaubliche Ferstorungswut hat wiederum im süd lichen Stadtteil ihr Unwesen getrieben. Zum zweiten Male zerstörten Flegel die erst vor kurzem neuerbaute Bedürfnisanstalt Ecke Grünstraße=Werlerstraße. Nicht nur, daß die Wände beschmiert wurden, sondern auch die Einrich= tung wurde mit roher Gewalt zerstört. Selbst die Eingangstür hat daran glauben müssen, sie wurde eingeschlagen und aus den Angeln gehoben. * Blumensträuße. Man schreibt uns: Wenn unsere Kinder und Damen Sonntags von einem ländlichen Ausflug heimkehren, haben die meisten ein hübsches Sträußchen Feldblumen zusammengesucht. Das nimmt man auch keinem weiter übel: Feld und Flur ist ja zur Frühlingszeit reichlich damit gesegnet, nur darf man beim Pflücken keine Saaten verderben, nicht achtlos Blume um Blume abpflücken und dann wieder wegwerfen oder die Blume gar mit der Wurzel ausreißen; die nach uns kommen, wollen sich auch daran erfreuen. Zu Hause werden nun die Blumen hübsch zu einem Strauß geordnet und in eine Vase gestellt. Aber, o weh! Blüht morgens dir ein Röslein auf, es welkt wohl schon die Nacht darauf.“ So manche Blume will sich in der Vase gar nicht halten. Da will ein Blumenfreund beobachtet haben, daß bestimmte Arten verschiedener Blumen sich gar nicht vertragen und gegenseitig zerstören, wenn sie in derselben Vase vereinigt sind. So z. B. sollen Reseden frisch geschnittene Blumen aller Art in kurzer Zeit vernichten, mit denen sie in derselben Vase zusammenkommen. Mohnblumen treten besonders feindlich gegen ihre Genossinnen auf und bringen diese in kurzer Zeit zum Absterben. Wicken bleiben nur dann längere Zeit frisch, wenn sie allein in einer Vase stehen; sie dulden keine Blume anderer Art in demselben Glas neben sich; andernfalls sterben beide Arten bald ab. Selbst die Königin der Blumen, die Rose, ist sehr empfindlich. Bringt man eine gelbe Teerose mit einer roten in eine Vase, dann sind beide schon nach wenigen Stunden verwelkt. Wer kennt sich aus in Gottes schöner Natur? Sie will beobachtet und studiert sein. * Das neue Reichskursbuch ist erschienen. Das von der Reichspost und der Reichsbahn gemeinsam herausgegebene Reichskursbuch mit den am 22. Mai in Kraft tretenden Sommerfahrplänen ist soeben erschienen. Das Buch gibt zuverlässig erschöpfende Anskunft über die Verkehrsmöglichkeiten nicht nur in Deutschland, sondern auch über die bedeutenderen Verbindungen der übrigen Teile Europas und die Dampfschiffverbindungen mit den außereuropäischen Ländern. Eine wertvolle Anlage ist das Zugund Wagenverzeichnis, in dem die durchlaufenden Züge und Wagen zusammengestellt sind. Der Preis des Reichskursbuches ist herabgesetzt: er beträgt für die Große Ausgabe nur noch 6 RM., die Kleine Ausgabe, die den gleichen Inhalt hat mit Ausnahme der Abteilung „Fremde Länder“, nur noch 4 RM. Beide Ausgaben sind bei allen Postanstalten, Bahnhöfen der Reichsbahn, größe ren Buchhandlungen und Reisebüros erhältlich. Den Vertrieb ins Ausland vermittelt die Verlagsbuchhandlung Julius Springer, Berlin W 9. * Ueber die Siedlungstätigkeit in Preußen kann Erfreuliches berichtet werden: Seit 1919 bis zum Schluß des Jahres 1931 sind über 42000 Neusiedlerstellen mit mehr als 440000 Hektar Fläche auf Grund des Reichssiedlungsgesetzes begründet worden. Rund 13.000 Stellen umfassen unter 2 Hektar, rund 10 000 Stellen 2—10 Hektar, die etwa zur Hälfte sich auf die beiden Gruppen 2—5 und 5—10 Hektar verteilen, und über 18000 Stellen sind eigentliche Bauernstellen mit mehr als 10 Hektar. Die Anliegersiedlung ist in derselben Zeit nicht weniger als 150 000 Landwirten zugute gekommen, die einen Zuwachs von 180000 Hektar insgesamt erhalten haben. Die Neusiedlung entspricht sowohl der Stellenzahl als der Fläche nach gefähr der Landwirtschaft der gesamten Provinz Grenzmark. MIFA — Mikrofilmarchiv der deutschsprachigen Presse e. K Pfingstfahrt auf dem Lippe=Kanal Köstlich ist bei hellem, klarem Sonnenwetter eine Fahrt auf dem Wasser. Da gibt es keine drückende Schwüle und keine vorzeitige Erschlaffung des Körpers. Die Natur spendet wohltuende Wärme und kühlendes Naß in wundervoller Mischung. Man fühlt sich wohl und atmet auf in dieser seltenen Atmosphäre vor Licht, Luft und Sonne, die uns das Leben leicht und gefällig macht. War es daher nicht ein glücklicher Gedanke, daß viele an den Feiertagen Erholung auf dem nahen Gewässer der Lippe und ihres fast schnurgerade gezogenen Seitenkanals suchten? Man sah diese Pfingstausflügler voller Freude in kleinen schmucken Paddelbooten durch das silberglänzende Wasser dahingleiten oder im großen Vergnügungsdampfer des Kapitäns Landau gemächlich gen Lippholthausen fahren. Aus allen Gesichtern strahlte leuchtende Freude; man fühlte sich wohl wie der Fisch im Wasser und der Vogel in der Luft. Eine Dampferfahrt ist an solchen Tagen äußerst angenehm, ein billiges und sehr willkommenes Vergnügen. Da wird man nicht müde vom langen Gehen in brennender Sonnenhitze, da muß man nicht Staub schlucken und mühsam sein Gepäck befördern. Man ruht sich gemütlich aus, läßt andere für das Weiterkommen sorgen und ist beglückt von dem sanften Dahingleiten in siicherem Boot und den vielfachen Eindrücken, die Landschaft und fröhliche Pfingstwanderer vermitteln. Festtagsschmuck hatten die Schifse im Hammer Hafen und im Hafenbecken der Zeche „Preußen" in Lünen angelegt. An den Masten waren viele farbige Wimpel hochgezogen, die lustig im Frühlingswind flatterten. Die Wohnungen der Schiffer auf den langgezogenen dunklen Kähnen war fein gesäubert. Sie überraschten durch ihr freundliches, blitzblankes Aussehen. Das Wetter war klar und ohne gewitterige Störung. So konnte man die fernen Silhouetten der vielen Zechenanlagen und kleinen Dorfkirchen, der Schlösser und Klöster am Ufer deutlich erkennen, und kaum daß man sich's versah, war der 18 Kilometer lange Wasserweg nach Lippholthausen zurückgelegt. Ein neuer Genuß bot sich hier: die prächtige, ausgedehnte Parkanlage rings um das stilvolle Schloß Buddenburg mit seiner klar und harmonisch aufgeteilten Renaissance=Fassade. In diesem Park, der von jung und alt gern aufgesucht wird und auch an den diesjährigen Pfingsttagen zahlreiche Besucher aus den nahen Städten angelockt hatte, fand man für längere Zeit erquickenden Aufenthalt. Dann fuhr man frohgemut zurück, das Herz voll Sonne und köstlichen Empfindens; hinein in den stimmungsvollen Abend des ersten wunderschönen Frühlingstages den uns das Jahr beschert.(D Aus der Umgegend Der Zweitälleste aus Berge * Reiseerleichterungen nach Oesterreich. Wie bereits bekanntgegeben worden ist, wurde zwischen den zuständigen deutschen und österreichischen Stellen vereinbart, die in Oesterreich festliegenden deutschen Schillingguthaben für den Reiseverkehr von Deutschland nach Oesterreich nutzbar zu machen. Zu diesem Zwecke werden von der Oesterreichischen Postsparkasse in Wien Nameneinlagebücher(Sparbücher) für deutsche Reisende bis zum Gegenwert von 500 RM. ausgegeben. Diese Einlagebücher bieten den Reisenden ein sehr bequemes Mittel, sich die für eine Reise erforderlichen Schillingsbeträge zu verschaffen, weil der Reisende auf Grund eines solchen Einlagev## täglich bis zu 100 Schilling bei jedem österreichischen Postamt abheben kann. Die Ausstellung solcher Einlagebücher kann in einfachster Weise bei *-Ae" Aantsc.a u Mtattaste14„tan Olaci mn. Postscheckamt Berlin unter der Nr. 13000 mit der Bezeichnung„Oesterreichische Postsparkasse, Reiseverkehr=Einlagebücher, Wien“ eröffnete Postscheckkonto mittels Zahlkarte beantragt werden. Auf dem Zahlkartenabschnitt sind von dem Antragsteller die zur Ausstellung des Einlagebuchs erforderlichen Angaben über seine Person sowie darüber zu machen, ob er das Buch unter„Einschreiben" zugesandt haben oder bei welchem österreichischen Postamt er es abholen will. Nähere Auskunft geben alle Postanstalten. Reiseschecke von Verkehrsbüros oder Banken werden entgegen anders lautenden Pressenachrichten von den österreichischen Postämtern nicht eingelöst. In körperlicher und geistiger Frische begeht um heutigen Tage der zweitälteste Bürger der Gemeinde Berge, das Ehrenmitglied des Kriegervereins, Reichsbahn=Pensionär Heinrich Lindemann, Werlerstraße, seinen 8 6. Geburtstag. Der Jubilar ist einer der wenigen hiesigen Veteranen, die den Feldzug 1870/71 mitmachten. Geboren wurde L. am 17. Mai 1846 zu Westtünnen. Am 15. Dezember 1869 trat er beim Infanterie=Regiment Nr. 16 ein. Im gleichen Regiment machte er u. a. die Schlacht bei Mars=la=Tour mit. In einem Gefecht mit den Garibalditruppen wurde er schwer verwundet, so daß er am 15. Mai 1871 als Vollinvalide entlassen wurde. Er stand dann später noch längere Zeit im Dienste der Preußischen Staatsbahn, die ihm das Erinnerungszeichen für 25 jährige Dienstzeit verlieh. Infolge seiner im Kriege erlittenen Verletzungen und seines hohen Alters mußte er die ihm liebgewordene Beschäftigung aufgeben. Mit Stolz trägt der alte Kämpe seine Orden und Ehrenzeichen. Ein langes, arbeitsreiches und pflichtbewußtes Leben liegt hinter ihm. Möge er noch lange Jahre in Ruhe und Zufriedenheit seinen Lebensabend verbringen. hp. * * Heessen, 16. Mai. Entlassungen auf Zeche Saclen. Die Zeche Sachsen hat beim zuständigen Regierungspräsidenten in Münster als Demobilmachungsbehörde die Genehmigung zur Entlassung von 250 Arbeitern und Angestellten wegen Absatzmangels nachgesucht. * Heessen, 16. Mai. Statistisches. Im April 1932 wurden 34 Uebertretungen zur Anzeige gebracht, darunter: 19 Verkehrspolizeiübertretungen, 4 Taubensüchter wegen Nichtbeachtens der Sperrzeit, 1 Geflügelzüchter, der es zuließ, daß seine Hühner Schaden in den Nachbargärten anrichteten, 4 öffentliche Ruhestörungen, 2 Schäfer, die gegen die Weidevorschriften verstießen, 2 Gastwirte wegen Polizeistundenüberschreitung, 1 Bauunternehmen ohne Genehmigung, 1 Straßenmusikant, der keine polizeiliche Genehmigung eingeholt hatte. Ferner gelangten 19 Vergehen zur Anzeige, die nach Bearbeitung den Gerichten zugeleitet wurden. Hierunter fallen: 4 gefährliche Körperverletzungen, 1 Hausfriedensbruch, 1 Bedrohung, 2 Betrugsfälle, 1 Sittlichkeitsverbrechen, 5 Gewerbevergehen, 1 Fall von Erregen öffentlichen Aergernisses, 2 Fälle von unbesugten Wafsentragens und 2 politische Vergehen. Es erfolgten 2 Festnahmen wegen schwerer Körperverletzung und Trunkenheit zur eigenen Sicherheit. Als Fundsache wurde ein Fahrrad abgeliefert, das dem Eigentümer wieder zugestellt werden konnte. Es ereigneten sich 2 Verkehrsunfälle. ul. Heessen, 16. Mai. Zum amtlichen Fleischund Trichinenbeschauer für den Amtsbezirk Heessen ist durch die Verfügung des Landrats in Beckum vom 6. 5. 1932 der Tierarzt Dr. Pruns in Ahlen ernannt worden. Gleichzeitig ist zu seinem Stellvertreter der Tierarzt Dr. Boß in Ahlen ernannt worden. Stadtthealer Dortmund Erstaufführung:„Morgen gehl's uns gut!“ Eine erfreulich frische und flotte Angelegenheit, diese neue Operette, die in Berlin großen Erfolg hatte. Es mehren sich die Versuche, die Operette von dem ernstgemeinten Kitsch früherer Jahrzehnte zu befreien und sie mit parodistischen Mitteln auf den Zug und den Ton unserer Zeit zu stimmen,„Morgen geht's uns gut!“ ist so ein Versuch. Buns Müller schrieb das Textbuch nach einer alten Wiener Posse, der man auch schon im Tonfilm(„Er und seine Schwester") begegnete, nämlich nach der Geschichte von einem Wiener Briefträger, der nichts auf der Welt hat als seine Schwester, die er nahezu mit„Gewaltmitteln“ zum Theater bringt, und der darüber beinahe das Mädel verliert, das er liebt (beinahe— denn das doppelte„happy end“ fehlt auch hier nicht). Das Ganze ist modernisiert und gespickt mit Anspielungen auf unsere Zeit. Die Musik dazu schrieb Ralph Benatzky, bekannt durch seine Musik zu„Meine Schwester und ich". Es sind ihm diesmal nicht so zündende Melodien eingefallen wie dort; lediglich der Hauptschlager „Morgen geht's uns gut!“ prägt sich ein. Der leichte unbeschwerte Ton ist beibehalten worden; aber man möchte in einer Operette vielleicht doch etwas mehr Sangliches hören. So werden hier z. B. gesanglich nur die Soubrette und der Tenorbufso beschäftigt, während der erste Tenor und die erste Sängerin in mehr oder weniger bedeutungslosen Sprechrollen herumlaufen. Also wieder mehr musikalisches Lustspiel als Operette. Der Dortmunder Aufführung gab die Regie Curt Becker=Huerts flottes Tempo und hübsch inszenierte Ueberraschungs=Effekte, unterstützt durch die leuchtend bunten, geschmackvollen Bühnenbilder Walter Giskes'. Während Wilh. Brückner=Rüggeberg am Dirigentenpult Orchester und Bühne in den zündenden Rhythmus der Musik Benatzkys riß, arrangierte Ruth Schwarzkopf einige flotte Tänze der Tanzgruppe. Von den Solisten standen Heinz Oertelt und Tilly Lüssen(Franz Poschacher und seine Schwester Franzi) im Mittelpunkt der Aufführung: sie spielten in bester Laune, gesanglich wurde von ihnen nicht sonderlich viel verlangt(s. oben). Von den übrigen Darstellern hatten gutes Maß: Otto Stadeimaier, Erna Wigger, Armin Weltner. Senta Zoevisch, Hanns Bogenhardt, Elisabeth Aldor. Haus Schanzare mußte sich diesmal mit der kleinen Rolle des Redaktionodieners Nowotny begnügen: aber was er aus dieser kleinen Rolle machte, das war ein unübertrefflich komisches Musterexemplar der Gattung Dienerrollen. Den übrigen ein Gesamtlob. Es wurde— auch vom Chor— frisch gesungen und getanzt. Besonderen Beifall sand das 5. Bild „Premiere“, das ein Theater im Theater inszenierte. Das Publikum war sehr dankbar für einen unterhaltsamen Theaterabend. Hofsentlich hat die flott vorgetragene Devise:„Morgen geht's uns aut!“ eine Vorbedeutung für das Theater und für uns alle. sam Die Klage der 38 gegen Bernau Um die Schließung des Theaters in Münster. 38 Mitglieder des technischen Personals des Theaters der Stadt Münster hatten gegen den früheren Intendanten Bernau und seine Ehefrau beim Arbeitsgericht Klage auf Zahlung von 2121,30 für rückständigen Lohn erhoben. Die Klage wurde jedoch jetzt abgewiesen mit der Begründung, Frau Bernau komme für die Klage überhaupt nicht in Frage. Auch Bernau nicht, weil er seine Rechte einer ordnungsmäßig gegründeten G.m.b.H.(der Breitbach=Bernau G.m.b.H.) übertragen habe, die zwar von Amts wegen gelöscht, aber weder aufgelöst, noch für nichtig erklärt sei, darum auch heute noch fortbestehe. Die Klage habe sich demnach gegen die G.m.b.H. zu richten. Mit Recht verweist der„M. A.“ darauf, daß dadurch die Verhältnisse besonders schwierig werden. Denn auch die G.m.bH. hat kein Geld mehr. Herr Bernau hat es verbraucht. Besonders interessant ist nun folgende Tatsache: Der städtische Dezernent für das Theaterwesen, Stadtrat Dr. Fulda, hat in der Sitzung des Arbeitsgerichtes zur Verhandlung der Klage erklärt, die Stadt habe Herrn Bernau die Genehmigung erteilt, seine Rechte aus dem Pachtvertrage einer von ihm zu gründenden Gesellschaft zu übertragen. Die Stadtverordneten vertreten nun den Standpunkt, daß sie den Vertrag auf Verpachtung des Theaters mit Herrn Bernau, nicht aber mit einer ihnen unbekannten G.m.b.H. abgeschlossen haben. Der Magistrat habe ihnen eine Vorlage über die Aenderung des Pachtvertrages mit Herrn Bernau zugehen lassen müssen. Aber auch vom Magistrat soll eine solche Genehmigung nicht erteilt worden sein. Und nun wird es ja Sache der städtischen Körperschaften sein, Herrn Dr. Fulda darüber zu interpellieren, ob er in seinen Machtbefugnissen zu weit gegangen ist. Berliner Festspiele 1932 Das endgültige Programm.— 25 Aufführungen. Zusammenfassung der Kräfte, Propaganda deutscher Kunst und deutscher Leistung— das ist Sinn und Aufgabe der diesjährigen„Berliner Kunstwochen“, die ganz auf fremde Mitwirkung, auf kostspielige Gäste verzichten. Kultusministerium und Stadt fördern das Unternehmen, an dem die führenden Bühnen und Kunstinstitute der Reichshauptstadt beteiligt. Das Programm, das soeben fertiggestellt wurde, verspricht bedeutende Veranstaltungen verschiedenster Art, mehr als 25 große Aufführungen in der Oper und im Schauspiel, Konzerte und Feiern eine Reihe bemerkenswerter Ausstellungen und ein Sportfest im Stadion. Die Festspiele beginnen am 21. Mai mit Werken von Goethe und Mozart— mit dem„Götz von Berlichingen“ im Staatstheater und„Figaros Hochzeit“ in der Lindenoper— und enden am 7. Juni mit einer großen Aufführung von Verdis„Macbeth“ in der Städtischen Oper. In der Zwischenzeit bieten Opern= und Schauspielbühnen Festvorstellungen der erfolgreichsten Werke der Saison, lädt die Städtische Oper am 1. Juni zur Premiere der Offeni. Hövel, 12. Mai. Vor den Schranken des Gerichts standen die Vergleute F. B., K. M., W. M. und W. W. aus Radbod. Die Genannten hatten sich wegen Hausfriedensbruchs, Körperverletzung und Widerstandes gegen die Staatsgewalt zu verantworten. Nach Empfang der Erwerbslosenunterstützung hatten sie kürzlich in der Wirtschaft Sch. eine Schlägerei veranstaltet, wobei der Bruder des Wirtes und verschiedene unbeteiligte Personen verletzt wurden. Der hinzugerufenen Polizei wurde heftiger Widerstand geleistet. Es wurde weiter versucht, der Polizei einen Gefangenen zu entreißen. Das Gericht verurteilte dafur F. B. zu 4 Monaten Gefängnis, K. M. zu 180 Geldstrafe, W. M. zu 60 M Geldstrafe und W. W. zu 150 M Geldstrafe. O Hövel, 12. Mai. Richtig ergangen ist es hier einem kommunistischen Aaitator. der von auswarts herangeholt worden war, um vor einer Kommumnistenversammlung seine Erlebnisse in Sowjet=Rußland zu erzählen. U. a. lobte er auch sehr die Sowjetpolizei, die mustergültig sei und der aber auch nichts entginge, so daß alle anderen Länder sie zum Muster nehmen könnten. Der Redner hatte wohl nicht damit gerechnet, daß auch hier die Polizei auf dem Posten ist. Nach der Versammlung wurde er zu seiner Ueberraschung festgenommen, weil der Polizei bekannt war, daß er wegen Diebstahlverdachts gesucht wurde. 0 Bockum=Hövel, 12. Mai. Zahlen von den Standesämtern. In Monat April wurden beurkun det beim Standesamt in Bockum 16 Geburten, 3 Sterbefälle und 8 Eheschließungen, beim Standesamt in Hövel 18 Geburten, 9 Eheschließungen und 14 Sterbefälle. (O Bockum=Hövel, 10. Mai. Steuersprechtag. Das Finanzamt Lüdinghausen hält am Donnerstag, dem 19. Mai, im Amtshause zu Hövel von 9 bis 12 und von 14 bis 16 Uhr einen Steuersprechtag ab. Die Steuerpflichtigen des Amtsbezirkes können hier kostenlos Rat und Auskunft in allen steuerlichen Angelegenheiten erhalten. u. Walstedde, 10. Mai. Wettflug. Am vergangenen Sonntag veranstaltete die Reisevereinigung Ahlen und Umgegend und Neubeckum und Umgegend einen gemeinsamen Wettflug ab Oebisfelde(225 Klm.). An diesem Flug nahm der Verein„Höhe Herrenstein“, Walstedde, mit 60 Tieren teil und errang davon 10 Preise, die sich auf folgende Mitglieder verteilen: Wiegmann, Joh.(10) 34., 88. und 273.: Lutterbeck(6) 79., 87. und 302.: Borgmann, W.(4) 223.; Knorr(5) 300.: Piatkowski(3) 301. und Borgmann, Anton(3) 462. Zahl in Klammern ist die gesetzte Taubenzahl. Es konkurrierten insgesamt 1803 Tauben um 474 Preise. Die Tiere wurden morgens um 10.30 Uhr bei Nordwestwind und bewölktem Himmel in Freiheit gesetzt. Infolge der schlechten und kalten Witterung fiel die erste Taube erst 2,46,10 Uhr in Sendenhorst. Ankunft der letzten Preistaube 5.—,19 Uhr. * Wiescherhöfen, 16. Mai. Die Sprechstunden der Fürsorgerin in der Kolonieschule finden in den nächsten 14 Tagen nicht am Dienstag, sondern Mittwoch statt. o. Altenbögge, 16. Mai. Krieger= und Landwehrverein. Es wurde beschlossen, daß an der Kreiskriegertagung in Mark am 22. Mai die Kameraden Bußmann 2, Böhme und Alberti teilnehmen. Die westfälische Provinzialtagung am 28. Juni in Witten wird vom ersten Vorsitzenden besucht. Der Einladung zum Deutschen Reichskriegertag am 1. und 3. Juli in Dortmund wurde dahin entsprochen, daß der Verein am 3. Juli an der Paradeaufstellung teilnimmt. Das Fahrgeld wird von der Vereinskasse bestritten. Die Beitragsfrage für mittellose Mitglieder soll von Fall zu Fall auf Antrag vom Vorstand geregelt werden. Der erste Vorsitzende überreichte im Auftrage des Landes=, Provinzial= und Kreiskrieger= verbandes folgenden Kameraden das Ebrenkrenz 2. Kl.: Peter Zander, Hubert Bolte, Konrad Ramm, Heinrich Schäckermann und Bernhard Rodenkirchen. Nach der Pause begrüßte der Vorsitzende die Familienangehörigen. Mitglieder des Orchestervereins Altenbögge sorgten für musikalische Unterhaltung. Komiker Externest aus Ranrel sorgte durch seine Kunst für heitere Stimmung. Eine Sammlung für die Kyffhäuserjugend brachte den Erlös von 7** Mark. Beckum a. Bectum, 16. Mai. Werbeabend des Turnvereins Beckum von 1892. Der Vorsitzende, Amtsoberinspektor w. Laube, konnte an die 500 Zuschauer zu der Werbeveranstaltung im Saale Köddewig begrüßen. Das vaterländische Festspiel„Lieber tot als Sklav“ unter der künstlerischen Leitung von Toni Martin wurde gut gegeben. Es folgten die Turnspiele und Uebungen der Turner, die mit allseitigem Interesse verfolgt wurden. Amtsoberinspektor Laube hielt hierauf eine Ansprache, in der er die Bedeutung des Turnens und einer geordneten Körperkultur hervorhob. Molorboot rammi Paddelboot Schweres Booisunglück auf dem Möhnesee * Soest, 16. Mai. Auf dem Möhnesee bei Delecke ereignete am zweiten Pfingsttag nachmittags gegen 6 Uhr ein folgenschweres Bootsunglück. Ein Schüler der Maschinenbauschule Dortmund, der gemeinschaftlich mit einem Mädchen aus Soest mit einem Paddelboot auf den See hinausgefahren war, versuchte das von der Sperrmauer kommende Motorboot zu umkreisen Es gelang aber nicht. Das Motorboot rammte das Paddelboot. Von den Insassen des Paddelbootes konnte nur das Mädchen, Elli R., dem man zuerst zu Hülfe eilte, da ihr Begleiter des Schwimmens kundig war, gerettet werden. Der Maschinenbauschüler Wilhelm Sauermann aus Dortm und kam dagegen in den Wogen um. Man nimmt an, daß ein Herzschlag seinem Leben ein Ende bereitete. Stadt Ahlen + Ahlen, 16. Mai. Marktbericht. Obschon die Preise höher lagen als an den vorhergehenden Markttagen, entwickelte sich wegen des Festtages ein guter Han. del. Folgende Preise wurden gehandelt: Rindfleisch 70 Schweinefleisch 60—70, Kalbfleisch 50, 65, 75, Kleinfleisch 20—30, Koteletten 75, frische Mettwurst 80, trockene Mett. wurst 80 und 90, Braunschweiger Mettwurst 90, Plockwurst 100, Blutwurst 40 und 70, Zungenwurst 80, Fleischwurst 70, Schwartemagen 80, Leberwurst 40 und 100, Schmalz 65, Flomen 50, Speck 70, Schinkenspeck 120, Nierenfett 30 Eier 17 und 10 Stück 100, Landbutter, 120, Molkereibutter 130. Bücklinge 45. Heringe 30 Stück 100, Melde. 12, Stielmus 15, Suppenhühner 200—250, junge Hähnchen 50—100, Tauben 75, Enten 200, Kaninchen 120, Weißkohl 15, Blumenkohl 40—60, Rotkohl 15, Wirsing 15, Sellerie 15, Steckrüben 10, Spinat 20, Kartoffeln 400—450, Wur zeln 10, Zwiebeln 18, Porree 5. Aepfel 25 und 50, Kopf salat 15, Bananen 45, Tomaten 70—80, Erdnüsse 30, Apfelsinen 3, 5 und 8. Zitronen 5, Rhabarber 10, Spargel 70 und 90, Radieschen 13, Gurken gr. 70, Holländer Käse 60. Holländer Vollfett=Käse 70 und 100, Harzer Käse 1 Rolle 10, Limburger Käse 50—60, Edamer Käse 60, Edamer Vollfett=Käse 80, Quark 25, Sahne=Käse 40, Erbsen. reisig 50 Stück 50 Pfg. ss. Ahlen, 16. Mai. Der Jagdschutzverein „Hubertus“ hält am Freitag, 20. Mai, abends 18 Uhr, im Restaurant Knapschäser seine Frühjahrshauptver sammlung ab. „Der größte Schläger von Ahlen“. Nachspiel einer Schlägerei in der Silvesternacht. ss. Ahlen, 16. Mai. Eine„stürmische“ Silvesternacht haben die Gebrüder Alfred und Willy B. erlebt. Sie hatten sich jetzt zusammen mit dem W. M. vor dem hiesigen Strafrichter wegen Hausfriedensbruches, Sachveschädigung, Widerstandes und Körperverletzung zu verantworten. Alfred B., der sich als„der größte Schläger von Ahlen“ bezeichnete, ging mit seinem Bruder Willy in die Stadt, nachdem man bereits in der elterlichen Wohnung dem Alkohol reichlich zugesprochen hatte. Alfred B. kehrte zunächst allein in die Wirtschaft Becklas ein. Als dort ein Wortwechsel zwischen anderen Gästen entstand, mischte sich Alfred B. ein. Es kam zu einer Rauferei, bei der ein Gast zu Boden geschlagen wurde, worauf man dann weiter auf ihn eindrang. Dem Kellner wurde ein mit Biergläsern gefülltes Tablett aus der Hand geschlagen; die Möbel im Lokal durchein ander geworfen. Ehe die herbeigerufene Polizei erschien, hatte Alfred B. das Weite gesucht. Während die Beamten noch den Tatbestand aufnahmen, erschien Alfred B. blutüberströmt mit seinem Bruder Willy wieder in dem Lokal und gab an, er sei in der Gerichtsstraße gestochen worden. Der Aufforderung des Wirtes, das Lokal zu verlassen, kamen sie nicht nach. Als die Polizei eingriff, erhielt ein Beamter einen so kräftigen Schlag ins Gesicht, daß er aus Nase und Mund blutete. Die Brüder V. wurden festgenommen. Auf dem Wege zur Wache griffen sie die Beamten an, befreiten sich und flüchteten. Kurze Zeit später erschienen sie in der Wirtschaft Plümpe und versuchten auch hier eine Schlägerei anzuzetteln. Hier konnten sie dann von der sofort benachrichtigten Polizei festgenommen werden.— Das Gericht erkannte auf folgende Strasen: Alfred B. drei Monate und drei Wochen Gefängnis, Willy B. einen Monat Gesängnis, W. M. zwei Wochen Gesängnis. Dem letzteren wurde eine dreijährige Bewährungsfrist bewilligt. die Konzerte: im Schlüterhof des Stadtschlosses veranstalten die Kapellen der beiden Opernhäuser, unter Leitung von Kleiber, Stiedry und Denzler, vier Nachtmusiken bei Fackelbeleuchtung; im Schloß Monbijou bringen die„Deutsche Musikbühne“ und die Singakademie am 27. Mai Szenen aus dem„Faust“ mit der Originalmusik des Fürsten Radziwill— zur Erinnerung an die Uraufführung an gleicher Stätte vor 125 Jahren— und Schillers„Teilung der Erde“ mit der Musik von Haydn; im Staatl. Schauspielhaus hört man am 1. Juni„Musik zur Goethezeit“, im Krolltheater am 6. Juni Beetbovens 9. Sinfonie mit der Staatskapelle und dem Philharmonischen Chor unter Klemperer. Die Akademie der Künste, die Singakademie und das Zentralinstitut für Erziehung und Unterricht laden für den 22.—24. Mai zu vier sehr beachtsamen Veranstaltungen, zu einer Singstunde im Schloß Charlottenburg, zu Goethe= uno Zeiter=Feiern. Während der Kunstwochen finden neben der großen Berliner Sommerschau zwei sehenswerte Goethe=Ausstellungen in der Akademie der Künste und im Kupferstichkabinett statt, zeigt das Alte Museum eine außerordentlich schöne Schau„Der Schmuck als Kunstwerk“, die Staatliche Sammlung für deutsche Volkskunde eine Ausstellung„Volkskunst, Hausfleiß und Handwer.. Und am 4. und 5. Juni veranstaltet der Deutsche Reichsausschuß für Leibesübungen im Stadion ein „Olympia=Werbefest" unter Mitwirkung der Reichswehr, der Schutzpolizei, der Berliner Schulen, Turnund Sportverbände. Dieses Vragramm zeigt, daß Berlin gerüstet ist, seinen Gästen etwas Besonderes zu bieten. Uraufführungen Fritz von Unruh: Schauspielhaus Frankfurt(Main). Das Stück spielt im anspruchsvollen Milien der Spielsäle und Rennbahn von Monte Carlo. Ein reichhaltiger Speisezettel wird serviert. Ein Kleinbürger aus Liegnitz hat in der Weihnachtstombola ein Freibillett an die Riviera gezogen. Er endet in Monaco, gewinnt große Summen, verliert sie wieder. Die durchgebrannte Frau eines albernen Redakteurs, die in der Sucht nach Unabhängigkeit ihr Geld verspielt, die Geliebte von diesem und jenem wird, aber schließlich doch zum heimatlichen Herd zurückkehrt. Ein Rennfahrer, der am Ende mit seinem siegreichen Wagen angeblich in eine bessere Zukunft davonrast. Ein russischer Anarchist, der die Spielbank in die Luft sprengen will, aber vom Vergnügungsdirektor eingesperrt wird. Derselbe Direktor läßt sich am Ende von dem Nihilisten zu einem gemeinsamen, mörderischen Attentat gegen die Rennbahn beschwatzen, das glücklicherweise durch— eine Maus verhindert wird. Man sieht, es wird uns allerhand zugemutet. Eine wirre, phantastische Fabel, mit vlumven Intrigen durchsetzt. Aktuelle Schlagworte, ewige Dinge, Posseumotive, Röntgenaufnahmen, Spielsäle, Autorennen, Attentate, Meeresstürme, Nacktboden, exotische Herrschaften, ein Hen ker, flotter Dialog mit klugen Worten, Musik, Radau sund noch mancherlei Gemengsel— all das ist zu einem schlechten Brei durcheinandergerührt. Die Typen sind geschickt ange faßt, werden aber meist bald ins Jämmerliche abgebogen Das Stück will die Goldgier und maschinelle Rekord sucht geißeln. Ist dies an der Zeit, da die Mehrheit des deutschen Volkes ohne Geld lebt und da zahllose Maschinen stillstehen? Und ausgerechnet in solch einem Stück, das einen enormen Aufwand an Geld und Maschinen erfordert? Kaspar Neyer(Berlin) malte bedeutende Bühnenbilder. Der Regisseur Buch hätte mehr streichen und über symbolische Stellen rascher hinwegspielen sollen.— Die Aufführung wurde für Frankfurt ein Großkampftag. Das * H a u s t e i l t e s i c h i n volle, festliche Haus teilte sich in zwei Heerlager, die de anwesenden Dichter herzhaft beklatschten und ebenso her haft auspfiffen. Schadt um den riesigen Aufwand. B. Se Erwin Dressel:„Die Zwillingsesel.“ (Staatsoper Dresden.) Die neueste Oper„Die Zwillingsesel“ des jungen, erfolgreichen Komponisten Erwin Dressel gelangte in der Staatsoper in Dresden zur Uraufführung Das Werk ist eine heitere, leichte Spieloper, die den Stofi gemeinsam mit der bekannten Oper Hugo Wolfs„Der Corregidor“ hat. Dressels Textdichter Arthur Zweiniger schöpfte sein Thema ebenfalls aus der entzückenden Novelle„Der Dreispitz“ des spanischen Dichters Don Pedro de Alarcon, genau wie Rosa Meyreder für Hugo Wolf. Das neue Werk ist allein schon durch den Vei gleich mit dem„Corregidor“ von besonderem Interesse. Jedoch auch selbständig betrachtet lohnt sich die Bekanntschaft mit ihm. Die Handlung der alten spanischen No velle wie der neuen deutschen Oper schildert bekanntlich ein fröhlich=harmloses Eheabenteuer des Müllers Tio Lucas und seines treuen Weibes Frasquita. Der lüsterne Corregidor Zuniga bringt die friedliche Zweisamkeit des glücklichen Paares ins Wanken, nicht ohne dabei seinen eigenen Ehefrieden zu gefährden, da ihm durch den Müller, der sich als Corregidor verkleidet, Gleiches mit Gleichem vergolten wird. Abgesehen von einigen beiläu figen Willkürlichkeiten ist es Zweiniger gelungen, die er heiternden Vorgänge mit wirksamen Mitteln wiederzugeben. Dabei bleibt alles Textliche nur die Grundlage für die musikalische Formung. Und der Komponist hat gegenüber seinem„Rosenbusch der Maria“ einen beden tenden Fortschritt gemacht. Aller Ausdruck ist natürlichet und schlichter geworden. Er schreibt melodisch und gewinnend. Der leichte Ton der Spieloper ist getrofsen. Einzig eine stellenweise Einförmigkeit, wie bei Dressel immer, müßte allmählich überwunden werden. Seine thematische Erfindung ist nicht allzu reich. Sowohl im Orchesterteil wie in den Partien sind aber reizvolle und von Emofindung gesättigte Stücke zu bemerken. Die Dresdener Uraufführung war in jeder Hinsicht außerordentlich sor# jättig und sein. Dirigent Hermann Kutzschbach hielt alles Musikalische vorzüglich im Schwung. Das neuWerk fand verdientermaßen eine sehr dankbare nahme. A. D. MIFA — Mikrotilmarchiv der deutschsprachigen Presse e. Vom Reichstreffen der Sturmschar Das erste Reichstreffen der Sturmschar des Katholischen Zungmännerverbandes findet in der Woche nach Pfingsten vom 17. bis 21. Mai in Koblenz auf der Feste Alexander statt. Ein großartiges Lagerieben wird sich in den alten Festungsanlagen der Kartause hoch über der Stadt abspielen. Schon seit Mitte April arbeitet ein Freiwilliger Arbeitsdienst daran, die alten Bauten einigermaßen in Ordnung zu bringen. Dreitausend Jungen werden erwartet. Im großen Kernwerk, einem gewaltigen runden Bau, sollen 1400 Jungen wohnen und schlafen. In zwei anderen. langgestreckten Kasernenbauten werden je 400 Jungen untergebracht. 800 Jungen werden auf dem„Platz der 100 Zelte" ihr Lager aufschlagen In den unteren Räumen des Diensthauses ist die Küche eingerichtet. Riesenkessel warten hier darauf, um die hungrigen Magen des Sturmscharheeres versolgen zu können. Zur Beköstigung der Dreitausend ist Reichswehrmanöverkost vorgesehen. Es gibt jeden Tag 1½ Pfund Brot, 100 Gramm Butter und 150 Gramm Wurst. Das macht jeden Tag etwa 6 Zentner Butter und 9 Zentner Wurst. Für die Abendmahlzeit am Tage der Ankunft z. B. werden benötigt: 10 Zentner weiße Bohnen, 45 Zentner Kartoffeln, 7 Zentner Rindfleisch. So ähnlich ist es bei jeder Hauptmahlzeit. Bei jedem Frühstück werden 2½ Zentner Zucker verbraucht. Ein großes Lebensmittellager ist also schon nötig für die Woche. Ueber der Küche sind die Diensträume der gesamten Lagerverwaltung. Die Büros der Verwaltung, der Presse Telephon und Mikrophon, Radio und Film befinden sich hier. In der Nähe befinden sich die Bauten der Sanitäter, einer Ausstellung, eines besonderen Postamtes und der Photographen. Mitten im Lager wird in einem kleineren Häuschen, das zur Kapelle umgebaut ist, vom Beginn des Reichstreffens bis zum Schluß, Tag und Nacht, das Allerheiligste zur Anbetung ausgesetzt sein. Immer werden mindestens 20 Koblenzfahrer vor dem Allerheiligsten in stiller Anbetung knien. Nach jeder halben Stunde wechselt die Schar, die den Anbetungsdienst hat. Diese Anbetung während der 90 Stunden soll der innerste Kern des Treffens sein. 3500 Mann werden ein gemeinsames Choralhochamt singen. Am Donnerstag, 19. Mai, wird voraussichtlich der Hochwürdigste Herr Bischof von Trier das Pontifikalhochamt bei Gelegenheit des Treffens feiern Am Schlußtage soll noch einmal das Volkshochamt gehalten werden mit den Massenchorälen. Am Dienstag findet in der Festhalle der Stadt Koblenz eine große Feierstunde für die Oeffentlich. keit statt. Freitagnachmittag wird die Sturmschar eine große Kundgebung am Deutschen Eck veranstalten. Desgleichen eine Friedensfeierstunde auf Ehrenbreitstein. Das innere Programm des Treffens ist ausgefüllt mit Beratungen, Arbeitskreisen der gesamten Sturmscharen über die bisherige Entwicklung, über die kommenden Aufgaben über die neuen Forderungen und über das„erobernde Christentum". Voraussichtlich wird eine Uebertragung des Reichstreffens vom Südwestdeutschen Rundfunk aus stattfinden. Verschiedene Tonwochenschauen werden das Treffen aufnehmen. Es soll auch ein besonderer Film dort gedreht werden. Auch wird eine eigene Tageszeitung für die Dauer des Treffens herausgegeben, in großem Format, illustriert, mit den Referaten, den Ausspracheergebnissen und einer flüssigen Reportage. Koblenz wird in der Pfingstwoche in seinen Mauern ein reiches Leben junger katholischer deutscher Jugend verwirklicht sehen. Möge es vielen eine Freude in dieser trüben Zeit und ein echter Ansporn werden. Aus dem Sauerland Kreis Arnsberg Gemeinderatsbeschlüsse. u. Balve, 16. Mai. In der am Donnerstagabend stattgefundenen Sitzung der Gemeindevertretung wurde folgendes verhandelt und beschlossen: Der Ruhrverband hat durch eine Nachtragsliste einen Zusatzbeitrag erhoben, der die Stadt mit rund 800 RM. belastet. Diese Nachtragsumlage ist durch den Regierungspräsidenten nach erfolgter Ablehnung durch die Genossenschaftsversammlung festgesetzt worden. Die Nachtragsumlage ist durch den Regierungspräsidenten nach erfolgter Ablehnung durch die Genossenschaftsversammlung festgesetzt worden. Die Nachtragsliste wurde der Gemeinde vertretung bekanntgegeben. Der Gemeindevorsteher wurde ermächtigt, nach Besprechung mit den Vertretern der beteiligten Gemeinden der oberen Ruhr gegen die Nachveranlagung zu den Ruhrverbandsbeiträgen Einspruch zu er heben.— Mit der Kanalisierung des Grabens zwischen dem Krankenhaus und der Landwirtschaftsschule erklärt sich die Gemeindevertretung unter der Bedingung einverstanden, daß ihr dadurch keine Kosten entstehen.— Die Lichtkom mission wurde beauftragt, mit dem V.E.W. bezüglich der Straßenbeleuchtungsanlage und der in Zukunft zu zahlenden Strompreise zu verhandeln.— Weiter genehmigte die Gemeindevertretung die Anschaffung eines Tisches für das Museum. Alsdann wurden Steuer= und Unterstützungssachen erledigt. u. Balve, 16. Mai. Baumfrevel. Von bisher unbekannter Hand wurden in der Nacht zum 12. Mai in dem Obsthof des Herrn Gemeindevorstehers Hering an der Provinzialstraße nach Langenholthausen 11 ca. 2jährige Bäume ganz abgebrochen und 3 ca. sechsjährige Obstbäume durch gewaltsames Abbrechen von Aesten erheblich beschädigt. Die Gemeindevertretung hat eine Belohnung von 25 RM. für denjenigen bewilligt, der als erster den Täter so namhaft macht, daß er seiner Bestrafung zugeführt werden kann.— Lungenfürsorge. Die nächste Lungenfürsorge=Sprechstunde findet statt am Mittwoch, 18. Mai, und zwar in der Zeit von 14,50 Uhr bis 16 Uhr. Die Beratung erfolgt von diesem Tage ab nicht mehr im Krankenhause, sondern im Hause Nr. 12 an der Hauptstraße nach Langenholthausen gegenüber dem Kirchplatz(Eingang vom Garten aus). a. Mellen, 12. Mai. Verkauf. Die Gemeinde Mellen verkaufte den im Gebiet der Sorpetalsperre entlang führen. den alten Heuweg an den Sperrverein. a. Mellen, 13. Mai. Aus der Gemeinderatssitzung. Vorgstern fand in der Wohnung des Gemeindevorstehers eine Sitzung der Gemeindevertreter statt ! E s w u r d e z u n ä c h s t d e r A n t r a g d e s L e h r e r s L. g e n e h m i g t. Der alte Brunnen bei der katholischen Volksschule soll in nächster Zeit trocken gelegt werden, und zwar von den Krisenunterstützungsempfängern. Ein Antrag auf Beisteuerung zu den Kosten der Schulbücher für bedürftige Familien wurde einstimmig abgelehnt. Ferner wurde die Ernteertragsliste ausgefüllt. Kreis Meschede ts. Meschede, 16. Mai. Ein Unglücksfall trug sich in der Nacht auf Freitag auf der Briloner Straße zu. W. fiel auf dem aufgebrochenen Bürgersteig bei dem Neu bau Hartung hin und brach ein Bein. Er vermochte noch, sich zum nächsten Hause zu schleppen, um zu klingeln. Der Hausbesitzer erbat telephonisch den nächstwohnenden Arzt herbei, der den Verletzten mit Anto zum Krankenhause beförderte. g. Schmallenberg, 16. Mai. Die Sprechstunden des Volksvereinssekretariats Altenhundem sind am Dienstag, 17. Mai, von 5 bis 7 Uhr im Gasthof Karl Dornseifer. g. Niederberndorf, 12. Mai. Bildung einer Wie. sengenossenschaft in Niederberndorf und Arve. In Versammlungen der Interessenten wurden unter dem Vorsitz des Landrats in Niederberndorf die Wiesengenossenschaft für das Haardtsiepen und obere Arpetal gebildet. Damit sind zu den zahlreichen Wiesengenossenschaften im Kreise Meschede 2 weiter; dazugekommen. s. Velmede-Bestwig, 13. Mai. Pfarrjubiläum, Am Sonntag konnte Pfarrer Allebrodt auf eine 25jährige Tätigkeit als Pfarrer zurückblicken. Am 8. Mai 1907 übertrug ihm die Bischöfliche Behörde die Verwaltung der Pfarrei Altastenberg bei Winterberg. 20 Jahre hindurch hat er dort segensreich als Pfarrer gewirkt. Im April 1927 wurde er vom Hochw. Erzvischof Dr. Casvar Klein in die Pfarrei Velmede versetzt. Nur ungern sahen seine ehem.Pfarrkinder ihn scheiden. Auch in seinem neuen Wirkungskreise hat sich Pfarrer Allebrodt die Herzen seiner Pfarrkinder erobert. Sorge begleitete den geliebten Pfarrer, als er lange Monate fern von seinen Pfarrkindern, von schwerer Krankheit Heilung suchen mußte. Wenn Pfarrer Allebrodt jetzt in aller Stille sein Pfarrjubiläum begeht, so darf wohl der Wunsch ausgesprochen werden, daß Gott der Allmächtige seinen treuen Diener noch sehr viele Jahre gesund erhalten möge. s. Oberkirchen, 13. Mai. Neuwahl des Gemeindeoberhauptes. Am Montag fand in Oberkirchen im Gasthof Hütte die Wahl des neuen Gemeindevorstehers statt. Die Wahl fiel auf Gutsbesitzer J. Feldmann, Hömberg. s. Westfeld, 13. Mai. Durch die Arbeiten der Separation hatte unser Ort wegen Beseitigung vieler Bäume ein wenig schönes Aussehen bekommen. Die Ortsgruppe des SGV. hat es inzwischen erreicht, daß neue Aupflanzungen vorgenommen wurden. Im Frühjahr sind 400 Bäume neu gesetzt worden. Vor allem die Höhenwege, die besonders von den Fremden gerne begangen werden, leuchten jetzt im frischen Grün. Des weiteren sind viele Aupflanzungen von den Waldbesitzern getätigt worden, sodaß auch die Umgebung unseres Ortes mit der Zeit wieder gut bewaldet wird.— Neuer Dirigent des Gesangvereins. Der hiesige Gesangverein, der lange Jahre in Ermangelung eines Dirigenten unfähig war. ist jetzt unter dem Dirigenten Schreinermstr. Hermann Schauerte wieder zu neuem Leben erwacht. Der Verein will vor allem das Volkslied pflegen. 30 Mitglieder sind ihm beigetreten. #s. Eversberg, 16. Mai. Ziegenzuchtverein. In der Generalversammlung gab Stadtvorsteher Adams bekannt, daß die in diesem Jahre vorgesehene Melioration der Ziegenhude nicht ausgeführt werden kann. Die vom Staat bewilligte Beihilfe in Höhe von 1500 RM wird voraussichtlich erst im nächsten Jahre zur Verfügung gestellt werden können. Dem Verein wurde aber eine neue, vier Morgen große Ziegenhude von der Stadt zugewiesen Der gesamte Vorstand blieb im Amt. ss. Heinrichsthal, 16. Mai. Hohes Alter. Die älteste Einwohnerin unseres Dorfes, die Witwe Margarete Andres, begeht am 16. Mai ihren 83. Geburtstag. Die Greisin erfreut sich einer seltenen Rüstigkeit und besorgt noch alle Haus. und Gartenarbeiten. Jeden Sonntagmorgen macht sie den ½stündigen Weg zur Kirche in Meschede. Unsere besten Glückwünsche! ss. Heinrichtsthal, 16. Mai. Erfolge der Kaninchenzüchter. Bei der in Hüsten stattgefundenen Kaninchen= und Pelztierschau konnten hiesige Züchter unter starker Konkurrenz wertvolle Ehrenpreise erringen. Es erhielten Preise: Otto Ettemeier auf Marburger Feh und Fritz Siepmann auf Angora=Kaninchen. Kreis Brilon m. Brilon, 16. Mai. Totenglocke. Im 69. Lebensjahre starb die Witwe Joseph Grumpe, Theresia geb. Gierse.— Vom Gymnasium. Im Oktober 1858 wurde das bisherige Progymnasium zu einer Vollanstalt erweitert. Im nächsten Jahre kann somit das hiesige Gymnasium das Jubiläum des 75jährigen Bestehens begehen. s. Brilon, 16. Mai. Schnadezua. Der Tag des Schnadezuges rückt näher. Nach uralter Sitte findet der Zug in jedem zweiten Jahre zur Zeit der Sonnenwende statt. Der Schnade= oder Grenzzug stammt aus den ältesten Zeiten. Er ist ein Brauch, der mit großer Begeisterung aufrecht erhalten wird. z. Düdinghausen, 16. Mai. Im Silberkranze. Die Eheleute Landwirt und Handelsmann Moritz Rabe und Anna Maria geb. Hellwig von hier können heute im Kreise ihrer sechs Kinder das Fest ihrer Silberhochzeit begehen. Unsere besten Glückwünsche! z. Düdinghausen, 16. Mai. Verkehrsunfall. Auf der Dorfstraße wurde ein Kind von einem Auto angefahren und zu Boden geschleudert. Wie durch ein Wunder kam das Kind in der Mitte des Wagens zu liegen, sodaß es von den Rädern nicht erfaßt wurde. Ernstere Verletzungen hat es nicht erlitten. Den Fahrer, der sich des Kindes gleich annahm, trifft an dem Unfall keine Schuld, da das Kind direkt in den Wagen gelaufen ist. z. Medebach, 16. Mai. Verbilligtes Fleisch. Im Rahmen der Winterhilfe werden auf dem Amtsbüro Bezugsscheine für verbilligtes Frischfleisch für die Zeit vom 9. 5. bis 4. 6. er. an Wohlfahrtserwerbslose und Minderbemittelte abgegeben. Anträge auf Erlangung der Bezugsscheine müssen bis zum 19. 5. geltend gemacht werden, spätere Anträge können nicht mehr berücksichtigt werden.— Die Reichsmaisstelle gibt an Hühnerhalter zur Fütterung von Hühnern zollfreien Weizen ab. Es wird auf jedes Tier 2½ Kg. gerechnet. Anträge auf Bezugsscheine sind bis zum 20. 5. cr. beim Gemeindevorsteher anzubringen. * Niedermarsberg, 13. Mai. Ausstellung der Fachabteilungen des Katholischen Gesellenvereins. Im Anschluß an sein 10jähriges Bestehen veranstaltete der Katholische Gesellenverein vom 5. bis 8. Mai im Saale des Hotel Kloke=Poelmann eine Ausstellung von Arbeiten der ihm angegliederten Fachabteilungen unter dem Motto: Marsbergs Kolpingssöhne im Verein und in der Freizeit! Zur Eröffnung der Ausstellung hatten sich die Geistlichkeit der Stadt, Vertretung der Stadtverwaltung, des Meistervereins und das Lehrerkollegium der Berufsschule eingefunden. Die Handwerkskammer in Arnsberg ließ sich durch Schreinermeister Hoffmann vertreten, der im Namen der Kammer dem Gesellenverein zwei schöne Buchprämien überreichte. Schon seit seiner Gründung hat der Verein stets großen Wert auf die berufliche Weiterbildung und Ertüchtigung seiner MitDie Anklage gegen die früheren VEW=Genera direkloren 20- Dortmund, 16. Mai. Die Voruntersuchung gegen die früheren Generaldirektoren der Vereinigten Elektrizitätswerke Westfalen Dr. Fischer und Krone ist beendet und die Anklage erhoben worden. Die Anklage lautet gegen Dr. Fischer und Krone auf Untreue wegen der Häuserbauten aus Geldern der VEW., bei Krone wegen der vielerörterten Effektengeschäfte. Gegen Krone ist ferner noch Anklage wegen Betruges in zwei Fällen erhoben worden. glieder gelegt. In regelmäßigen Zeitabständen werden Schulungskurse und entsprechende Vorträge gehalten, um im Geiste Kolpings die jungen Gesellen zu bilden und zu fördern zum Segen und Wohle des deutschen Handwerks. Die Marsberger Handwerksmeister können auf ihren Nach. wuchs stolz sein, denn die Ausstellung legte Zeugnis ab von gutem handwerklichen Können. Sämtliche Besucher waren begeistert von der Mannigfaltigkeit und der künstlerischen Ausführung der einzelnen Arbeiten. Mit venigen Mitteln, aber mit desto mehr Fleiß und Ausdauer, haben die jungen Handwerker gearbeitet, und so ist manches Werk von bleibendem Wert entstanden. Besondere Anerkennung wurde den Arbeiten der Malerfachabteilung(Leiter Johann Drilling) und der Schreinerfachabteilung(Leiter Johannes Drewes) zuteil. Von großem Fleiß und Eifer zeugten auch die in der Freizeit angesertigten Werkteile und Zeichnungen.— Möge den Bestrebungen der Marsberger Kolpingssöhne auch weiter ein gedeihlicher Erfolg beschieden sein.„Gott segne das ehrbare Handwerk!" Kreis Olpe Verkehrswerbung im Kreise Olpe. * Bilstein, 12. Mai. Im Gasthof zur Post fand eine Sitzung der Arbeitsgemeinschaft der Verkehrsvereine des Kreises Olpe statt. Anstelle des aus dem Kreise verzogenen Kaufmanns Eugen Limper(Welschenennest) wurde Landrat Wening(Olpe) zum ersten Vorsitzenden gewählt, der mit Worten des Dankes an seinen Vorgänger die Wahl annahm. Die Aussprache über Morhemaßnahmen ergab als allgemeine Ansicht, daß jedem Verkehrsverein seine Selbständigkeit unbenommen bleiben soll. Neben den Prospekten für die engere Heimat werden die einzelnen Verkehrsvereine aber auch die bekannten Süd=SauerlandWerbeschriften versenden, von denen noch 16 000 Stück vorhanden sind und beim Landratsamt oder bei Uhrmacher Egon Matzhäuser(Altenhundem) bestellt werden können. Ein neu gewählter Ausschuß wird in Verbindung mit dem Vorsitzenden weitere Maßnahmen zur Fremdenwerbung beraten und durchführen. * k. Attendorn, 13. Mai. Verkehrsstatistik aus dem Jahre 1931. Auf der hiesigen Station wurden 104 658 Karten verkauft; abgefahren sind 118 088 Personen. Stückgut: Versand 3564 T., Empfang 2721 T., Wagenladungen: Versand 24016 T., Empfang 40 519 T. In Heggen wurden 31 024 Karten verkauft, 38 678 Personen fuhren ab. Für Kraghammer ergaben sich folgende Zahlen: 19 862 und 27.843, für Listernohl 29 787 und 46 430. ei. Grevenbrück, 12. Mai. Frühjahrshauptversammlung des St. Blasius Schützenvereins. Auf Vorschlag des Vorstandes wurde mit Mehrheit beschlossen, das Schützenfest auch in diesem Jahre zu feiern. Es soll jedoch von einer Feier am Sonnabend abgesehen werden; das übliche Vogelaufsetzen wie auch das Abendkonzert fallen daher aus. Die übrigen beiden Festtage werden in herkömmlicher Weise gefeiert werden.— Briefmarkenautomat! Der am Café Belke im Ortsteil Foerde angebrachte Briefmarkenautomat war infolge der Portoherabsetzung außer Betrieb gesetzt worden; er kann nunmehr nach seiner Umarbeitung wieder benutzt werden. b. Kirchhundem, 12. Mai. Starkes Anwachsen der Gemeindeschuld. In der letzten Sitzung der Gemeindevertretung berichtete der Bürgermeister, daß die Gemeindekasse ein Defizit von 39385 Mk. aufweise. Durch noch viele unerledigte Rechnungen würde das Defizit noch eine bedeutende Steigerung erfahren. Die Ziehung der 22. Volkswohllotterie, die am 11. bis 18. Mai stattfinden sollte, ist mit Genehmigung des Ministeriums für Volkswohlfahrt auf den 15. bis 21. Juni verlegt worden. Herzen In Not Roman von Ludwig Blümcke Copyright by Verlag Alfred Bechthold, Braunschweig 17)(Nachdruck verboten. Mit totenbleichem Gesicht stierte sie ihn an, war eine Minute fassungslos. Dann aber flammte es auf in ihren Augen von Zorn und Trotz, s. riß ven Verlobungsring von ihrem Finger und rief mit tränendurchzitterter Stimme aus: „Und du— du wagst es, mir Vorwürfe zu machen! Herbert, wie hast du mich während der ganzen Zeit, da ich dich aus Dankbarkeit wahr und innig liebte, behandelt! Niemals empfandest du ein warmes Gefühl für mich, nie hast du mich verstanden! Tyrannisiert hast du mich, geschulmeistert, wie ein dummes Gör behandelt! Bist du dir darüber denn noch niemals klar geworden? Und Willibald Rüger liebt mich! Bei ihm fand ich in meiner Verzweiflung Trost! Als ich das leugnete, bestand auch noch kein Liebesverhältnis zwischen mir und ihm. Ich wollte dich schonen— aus Dankbarkeit. Darum sagte ich dir bisher noch nicht die volle Wahrheit. Nein, Herbert, wir zwei passen nun einmal nicht zu einander!“ Und dann ein lautes, krampfhaftes Aufweinen, als müsse sie in Tränen zerfließen. Er hatte sich abgewandt. Nur fort, so schnell wie möglich fort!— Mit Frau Klingmeier würde er nicht sprechen können. Der Diener hatte ihm ja bereits gesagt, wie es um die arme Dame bestellt war. Aber drüben stand Doktor Meerfurths Auto. Der alte Freund sollte für ihn mit der Patientin reden. Und er würde ihn vertreten! Der schützte ihn vor Verleumdungen, dessen dürfte er gewiß sein.— Etwa eine Stunde später hatte Herbert mit Meerfurth, den er in seinem Auto nach der Stadt begleitete, eine sehr bewegte Aussprache. Machte der Doktor ihm anfänglich Vorwürfe, daß er mit der reichen Erbin so ohne weiteres gebrochen hatte; so sah er hernach seine Gründe vollkommen ein und mußte zugeben, daß ein Mann von Ehre nicht anders hätte handeln dürfen. Ob sich durch seine Fürsprache bei Frau Klingmeier freilich etwas würde erreichen lassen, das schien ihm mehr als zweifelhaft, denn, wie er herausgefühlt, schenkte die wunderliche alte Dame ihm nicht mehr ihr volles Vertrauen. Immerhin sollte nichts unversucht bleiben. Zur Zeit sei indes über geschäftliche Dinge absolut nicht mit der schwer Leidenden zu reden. Eine furchtbare Woche lag hinter Irmtraut Heller. War doch die übernervöse Mutter infolge großer Aufregung derart bedenklich erkrankt, daß Doktor Meerfurth offen einräumte, er stehe am Ende seiner Kunst. Die Skandalgeschichte von Bargensund, in deren Mittelpunkt Trautchens Verlobter stand! Alles redete in diesen Tagen ja doch von dem großen Schwindel. Die Zeitungen brachten spaltenlange Aufsätze; das Urteil war gefällt: Doktor Hartwig wurde wegen Betruges ins Gefängnis spazieren: die Fortunawerke machten zum zweitenmal Pleite. Und dieser Mann, Irmtrauts Bräutigam!— Nein, den Schlag verwanden die ohnehin so angegriffenen Nerven der gequälten Frau nicht! Ach, wäre Kurt Hartwig wenigstens zur Stelle, daß man ihn selber hören könnte! Aber er reiste seit Wochen schon in der Welt umher, und böse Zungen behaupteten. er kehre überhaupt nicht wieder.— Wie wohl wäre Traute gewesen, wenn sie den Mann, den sie nicht liebte, niemals wieder zu sehen brauchte!— Aber die Mutter, die Mutter! Nun, heute fühlte sie sich etwas besser, und Doktor Meerfurth hatte wieder ein klein wenig Hoffnung. Jetzt lag sie in tiefem Schlummer, während Irmtraut im Wohnstübchen saß und Handarbeiten machte. Sie durfte die Wohnung ja ncht verlassen, da die ungeduldige Kranke ihrer sofort, wenn sie erwachte, wieder bedurfte. Das war eine überaus schwierige Pflege. Aber es konnte auch keine treuere. geduldigere Pflegerin geben als die niemals verstimmte Irmtraut. Es schellte. Schnell sprang sie auf und öffnete. Mit einem Schrei freudigster Ueberraschung prollte sie zurück, denn vor ihr stand Herbert. Ernst, kummervoll war seine Miene, während er ihre Hand drückte. „Trautchen“, sagte er dann, nachdem er sich auf einen Stuhl gesetzt,„ich hatte in der Stadt zu tun; bin mit Doktor Meerfurth in dessen Auto von Buchenwerder gekommen. Muß doch mal selber zusehen, wie es bei euch steht.— Du armes Wurm bist gewiß mehr tot als lebendig. Solltest dir nicht zuviel zumuten! Hast ganz schmale, blasse Backen bekommen und schautest doch sonst wie ein Röslein aus. Könntet Ihr nicht eine Diakonisse zur Pflege nehmen? Das würde doch nichts kosten, und du— du kämest ein wenig an die frische Luft.“ Ein glückliches Lächeln lag wie gebannt auf ihrem Gesicht: Ihr alter Herbert! Da saß er nun endlich mal wieder vor ihr und redete als guter, wohlmeinender Freund zu ihr. Wie sie ihm dankbar dafür war!— „Muttchen mag nun mal keine Fremde um sich haben", erwiderte sie.„Und meine Nerven sind ja, gottlob, noch gesund, sodaß ich schon etwas vertrage. Es wird hoffentlich bald besser sein!"— „Traute, du b'st ein tapferes Mädel, warst es ja schon immer! Dich wird das, was Euch zurzeit großen Kummer bereitet, darum auch nicht unterkriegen.— Ist denn von deinem Verlobten noch keine Nachricht da? Ich bin selber keineswegs davon überzeugt, daß das alles, was der gefährliche Konkurrent Lewald da über das Hartwigsche Präparat schreibt, voll den Tatsachen entspricht und kann mir erst ein Urteil bilden, wenn ich deines Bräutigams Erwiderung gelesen habe. Wie ich, denken viele. Man kennt ja den Kommerzienrat!“ Sie tat einen tiefen Seufzer, machte eine abwehrende Handbewegung.„Ach. reden wir nicht von diesen unerquicklichen Geschichten. Ich weiß selber nicht mehr, was ich glauben und denken soll. Jedenfalls hielt ich Kurt nicht für einen Betrüger.— Wie es um uns steht, weißt du also von Meerfurth. Aber von Euch hörte ich lange nichts mehr. Man kommt eben nicht hinaus.— Wann soll denn nun Hochzeit sein?“ „Unsere Hochzeit?— Traute, ich habe vor zwei Stunden die Verlobung mit Fräulein Klingmeier aufgehoben und bin wieder ein freier Mann, der den Leuten offen ins Auge schauen darf.“ „Herbert— du— du— sprichst im Ernst?“ fuhr sie in maßlosem Staunen auf.„Du bist nicht mehr Dorotheas Verlobter? Ja, was soll denn da werden?“ „Das überlasse ich unserem Herrgott!— So ist also bis zu dir der Klatsch und Tratsch offenbar noch nicht durchgedrungen, sonst wärest du nicht dermaßen erstaunt.— Nun, wir paßten nicht zueinander, diese flatterhafte Großstadtdame und ich ernster, schwermütiger Landmann. Ich habe sie ja auch nie mit dem Herzen geliebt, obwohl ich mir das kräftig genug einzureden versuchte.“ Und dann schüttelte er ihr, der altbewährten Freundin, sein ganzes Herz aus.— Wie tat das wohl, wie schaffte ihm das Erleichterung! An ihrer seidigen Wimper zitterte ein Tränlein, und das Herz schlug ihr in wilden Schlägen, als hätte es sich jäh aus drückenden Fesseln befreit: Er libte sie noch immer, liebte nur sie ganz allein. Und sie— sie würde ihn ebenfalls nur allein bis zum letzten Hauch lieben können, obwohl sie das goldene Ringlein des anderen trug. Das wurde ihr, während er so zu ihr redete, völlig zur Gewißheit. „Mein armer, armer Herbert!“ rang es sich dann nun von ihren Lippen.„Was hast du wohl gelitten! Doch frei sein, das ist auch ein herrlicher Gedanke. Ich meine, frei sein, wenn das Herz lästige Fesseln trug. Daß du mir Vertrauen schenkst, auch heute noch, ist mir eine aufrichtige Freude.“ Da schrillte ein Klingelzeichen aus der Mutter Schlafzimmer! Laut und nervös sofort zum zweitenmal! Er erhob sich, drückte Trautchens Hand, dankte ihr für ihre treue Anteilnahme, wünschte alles Gute und ging.(Fortsetzung folgt.) IT An AT REEIITAIIS SESISSETEET E IIIESCEGFAINITATLBIEANAEIE-MEHINITE HLEINENANELEEUINE EDIINNE WIFA — Mikrofilmarchiv der deutschsprachigen Presse e.V. Everton gegen Deutsche Nationalelf 3:2(2.1) Gutes deutsches Spiel— Deutschland kämpft längere Zeit nur mit 10 Spielern— A. Hofmann schon vor der Pause ausgeschieden— Die Engländer zeigen keine besonderen Leistungen 40000 Zuschauer in Dresden un###7ton.##eorspiel“ in Dresden ging vor rund 40 000 Zuschauern vor sich, war aber alles andre als ein Lehrspiel. Die hochgeschraubten Erwartungen, die man hinsichtlich der Engländer hegte, wurden enttauscht; denn die Gaste zeigten nichts, was in Dresden hätte imponieren können. Wenn der englische Meister trotzdem gegen die gute deutsche Auswahlelf zu einem Sieg kam, so lag das einmal daran, daß der deutsche Torhüter Kreß(Frankfurt a. M.) gerade nicht überzeugend arbeitete, und dann, daß die deutsche Elf das Pech hatte, schon vor der Pause Richard Hofmann durch Verletzung zu verlieren. Der Dresdner spielte nach dem Wechsel zwar wieder mit, schied aber 34 Minuten vor Schluß endgültig aus, so daß Deutschland das Spiel mit 10 Spielern zu Ende führen Im allgemeinen lieferte die deutsche Elf kein schlechtes Spiel, wenn auch die Leistungen hätten besser sein können. Kreß im Tor zeigte Mängel, dafür waren aber Schütz und paringer in der Verteidigung ausgezeichnet, und auch die Lauferreihe mi Gramlich—Leinberger—Knöpfle war gut. Leinberger erreichte den englischen Mittelläufer Maclure nicht ganz, aber Gramlich und Knöpfle waren besser als ihre Gegenüber. Im Sturm spielte die linke Flanke Hofmann— Kobierski ganz groß, besonders Kobierski wußte wieder zu imponieren. Auch Rutz und Helmchen waren stets„im Bild“, dagegen fiel der HSVer Dörfel erwartungsgemäß aus, denn er spielt in seinem Verein ja Mittelstürmer. Das Spiel sah zunächst die deutsche Elf im Angriff, da sich die Spieler überraschend gut verstanden. Zwei Ecken gab Kobierski ausgezeichnet herein, aber Everton wehrte sicher ab. Dixie Dean bewies dann erstmalig seine Gefährlichkeit, Kreß mußte heraus, ein Tor schien unvermeidlich, als Knöpfle als Retter in höchster Not auftauchle. In der 13. Minute fiel dann das erste Tor für Deutschland. Kobierski hatte sich auf der linken Seite famos durchgespielt, der Ball wanderte zu Hofmann, der gab an den freistehenden Helmchen, und aus 15 Meter Entfernung sauste der Ball un haltbar in das englische Tor. Nun wurden die Briten etwas lebendiger, und bald hatten sie auch den Ausgleich geschafft. Dixie Dean bekam den Ball von seinem Mittelläufer, bediente Griffith, Dean lief mit und schoß die Eingabe plaziert zum Ausgleich ein. Dean erfreute sich in der Folge der besonderen Bewachung Haringers und kam nicht mehr recht zur Geltung. Umso aktiver wurden die Halbstürmer, und in der 32. Minute ließ Kreß überraschend einen Weitschuß Johsons passieren, so daß es also 2:1 für Everton hieß. Die deutsche Läuferreihe arbeitete sehr gut, besonders Knöpfle war sehr eifrig. Dann zog sich Hofmann eine Verletzung zu, als er beim Schuß den Ball nicht richtig traf. mußte ausscheiden und kam erst nach der Pause wieder, um bald darauf ganz auszuscheiden. Damit war Deutschlands starkste Waffe, die linke Sturmseite, außer Gefecht gesetzt. Sieben Minuten nach der Pause bediente Dean wieder seinen Halbstürmer ausgezeichnet, und da das dritte Tor fällig. Gleich darauf brachte Dean selbst einen erfolgreichen Torschuß an, aber Schiedsrichter Fuchs(Leipzig) gab den Treffer nicht, weil Dean vorher die Hand gebraucht hatte. Helmchen vergab dann eine gute Chance, und Kobierski köpfte einmal knapp vorbei. In der 17. Minute schoß dann Helmchen einen Treffer, aber auch dieser Erfolg fand nicht die Anerkennung des Schiedsrichters. Erst nach einer halben Stunde fiel der zweite Treffer durch Kobierski, der den Ball von Helmchen bekam und sicher einköpfte. Vorher hatte Dixie Dean eine„Bombe“ gegen den Pfosten gesetzt, und kurz vor Schluß verfehlte der englische Goalgetter das deutsche Tor nur knapp. Erfolge gab es nicht mehr, es blieb beim 3:2 für Everton. Chelsea London von Berlin 220 geschlagen Waren in Dresden 40000 Sachsen von den Leistungen Evertons nicht gerade erbaut, so erlebten zu gleicher Stunde 15.000 Berliner eine noch größere Enttäuschung. Chelsea=London wurde in der Reichshauptstadt von einer Kombination Viktoria Preußen verdient mit 2:0 geschlagen. Fußball im Reiche Blauweiß Berlin— Ferencvaros FsV. Frankfurt— SpVg. Fürth Mannheim Ludwigshafen— Birmingham Westdeutschland Ruhr=Bezirk: Union Gelsenkirchen— SV. Odenkirchen SV. Henrichshütte— BV. Altenessen Schwarz=Weiß Essen— SpVg. Schüren SV. Rotthausen— FV. Frankenthal Buer 07— Germania Offenbach Germania Herne— Horst=Emscher 04 Hervest=Dorsten— Rotweiß Essen Witten 07— TuB. Mengede Castrop 11— Essen 99 Schwarz=Weißen Essen— MBV. Linden Werden 08— Union Hamborn Horst=Emscher 04— Erle 08 SV. Rotthausen— CfR. Rotthausen Preußen Gladbeck— TuBV. Mengede Borussia Dortmund— Spfr. Dortmund Berg=Mark=Bezirk: BV. 07 Düsseldorf—. Borussia Fulda VfB. Remscheid— TRU. Süsseldorf Solingen=Gräfrath— Duisburger SpV. SpV. Weyer— Gelsenkirchen 07 Ratingen 04— SSV. Oberkassel Viktoria Düsseldorf— Hagen 72 Schwarz=Weiß Barmen— FSV. 05 Mainz BfL. Benrath— München 1860 SpBg. Solingen=Gräfrath— Vorwärts Gronau FC. Schwelm— Borussia Fulda SSV. Elberfeld— Hüsten 09 SSVg. Barmen— Bonner TV. 60 Niederrhein=Bezirk: Union 07 Hamborn— Schalke 04 Union Krefeld— Hormes Rotterdam Lintfort— Rotweiß Essen ViL. Krefeld— Royal FC. Brügge 2:6(2:4) 3:1 2:1(1.0) 9.1 1:5 8•4 3.2 2:5 4•2 3•3 1:6 3•3 1•2 3:7 2•4 3•3 abgebr. 0•3 1:1 3.5 4•6 4•2 4•4 4:1 2•3 0•0 3•2 6:1 4•3 4•3 6•3 2:5 6:1 2.7 2•3 Westsalen meldet... An den beiden Pfingsttagen war im Westjalenbezirk der Spielbetrieb außerordentlich lebhaft. Trotz der ungünstigen wirtschaftlichen Lage, die sich besonders bei den Sportvereinen sehr nachteilig auswirkt, hatte doch eine ganze Reihe von Vereinen das Risiko der Verpflichtung namhafter Gegner von auswärts auf sich genommen, um dem Stammpublikum zum Fest etwas Besonderes zu bieten. Es wurde folgende Ergebnisse erzielt: Westfalen=Bezirk: Hammer SpVg.— Homberger SpVg. 3•2 Arminia Bielefeld— Meidericher SpV. 3:2 SpVg. Herten— München 1860 6•4 6/B. Bielefeld— Viktoria 89 Berlin 2•3 Teutonia Lippstadt— Homberger SpVg. 0•0 =SV. Gütersloh— Meidericher SpVg. 1:7 BfI. 08 Paderborn— Viktoria 89 Berlin 2•6 VfL. Osnabrück— Meidericher SpVg. 1•4 Bielefeld 06/07— SSV. Gütersloh 1•2 Westfalia Brackwede— Osterwick ausgef. VfB. Detmold— VfB. Bielefeld ausgef. VfL. Dülmen— Alemannia Dortmund 2:5 Westf. Ahlen—. SuS. Ahlen 1•4 SVg. Gütersloh— Unna 08 0•4 Rapid Osnabrück— Schwarz=Weiß Osnabrück Wittekind Enger— Sportfreunde Essen Grünweiß Bielefeld— Sportfreunde Essen Südwestfalenbezirk Wetter 10— Duisburg 08 Spfr. Siegen— SV. Höntrop Germania Neheim— VivB. Ruhrort SVg. Neheim— SpVg. Sterkrade Betzdorf— SC. 04 Neuwied Hagen 11— Castrop 02 Hagen 05— SpVg. Sterkrade Germania Neheim— Preußen Bochum Germania Mudersbach— SD. 04 Neuwied VfB. Weidenau— SpVg. 07 Köln=Sül; BfB. Wissen— SR. 04 Neuwied Lüdenscheid 08— VfL. Hörde Germania Mudersbach— SC. 04 Neuwied SpVg. Klafeld— Lüttringhausen 08 BfR. Siegen— Spfr. Siegen Stadtmannschaft Siegen— Fortuna Tüsseldorf Hüsten 09— Fortuna Düsseldorf 0•3 1•9 3.2 2•8 1:6 1•2 1:0 3:1 0•2 * 2.2 1•2 3:1 2•3 2•2 5:7 1•4 3•3 1:5 Die Hockey=Abteilung des BfK. 04 Hamm hat Dienstag abend 8 Uhr ihre Monatsversammlung bei Stollmann, Wilhelmstraße 97. Um die DIs=Reichsmeisterschaft Die Vorrundenspiele im Fußball und Handball— Adler Cssen=Frinirop noch im Rennen— Berlin Neukölln Handball=Favorit In Lohne: DIK. Lohne— Essen-Frintrop 1:5(0:3). Die kleine Oldenburger Gemeinde hatte 4000 Zuschauer auf die Beine gebracht, die Zeuge des 1. Vorrundenspiels um die DIK.=Fußballmeisterschaft waren. Der westdeutsche Meister der DIK. hatte leichtes Spielen und war wohl eine Klasse besser als die Lohner. Ein verwandelter Elfmeter und zwei erfolgreiche Torschüsse des Essener Rechsinnen stellten das Halbzeitergebnis sicher und damit war auch der endgültige Sieg errungen. In Sülzbach: DIK. Sülzbach(Saar)— Spy. Heiligenhaus 2:1(1:0). Der Südwestdeutsche Landesmeister errang einen über. raschenden Sieg gegen den zweiten westdeutschen Vertreter der nun endgültig ausgeschaltet sein dürfte. Um die Handball=Meisterschaft In Hildesheim: D3k. Hildesheim— Berlin-Neukölln 4:13(2:4). Der Mitteldeutsche Landesmeister Hildesheim hatte gegen Berlin=Neukölln nichts zu bestellen. Das Können des Berliner DIK.=Meisters dürfte so überragend sein, daß man die Berliner im Endkampf um die DIK.=HandballMeisterschaft im Juli in Dortmund bestimmt erwartet. Sportfr. Wacker Ahlen— Tura Essen-Borbeck 3:7(1:1). Die Niederlage der Wackeraner in dieser Höhe kommt überraschend. Die Essener bewiesen aber erneut ihr gutes Können und nach der Pause war es mit der Kunst des Gaumeisters, der keinen besonders guten Tag hatte, vorbei. Die Zuschauer konnten mit den gezeigten Leistungen vollauf zufrieden sein. Als bester Spieler, schneller Ausreißer und gefährlicher Torschütze erwies sich der Essener Linksaußen Schopp II, der zeitweilig die Ahlener Verteidigung nicht zur Ruhe kommen ließ. Der Mittelläufer Schopp I, der in der DIK.=Ländermannschaft den Mittelläuferposten bekleiden soll, konnte erst nach der Pause einigermaßen gefallen. BfK. Beckum— Spy, Heessen 8:2(3:0). Ufk. Beckum— D3K. Ostenland 4:2(3:0). Der Neuling der Hammer A=Klasse, BfK. Beckum, bewies an den beiden Pfingsttagen wiederum, daß man ernstlich bemüht ist, die Spielstärke weiterhin zu heben. Der Heessener Spielverein verlor 8:2 am ersten Tage und gestern hatte der A=Meister des Paderborner Bezirks das Nachsehen, nachdem die Gäste Ostern noch einen knappen Sieg errangen. Rot-Weiß Oelde— Olympia Lippstadt 1:2. Rot-Weiß Oelde— Borussia Hamm 2:4. Die DIK. Rot=Weiß hatte sich zu Pfinasten erstklassige Mannschaften verpflichtet. Nachdem am ersten Tage Olympia Lippstadt einen knappen Sieg davontrug, waren am zweiten Feiertag die Hammer Borussen Gast bei Rot=Weiß Die Borussen hinterließen in Oelde den allerbesten Eindruck. Vikloria Neubeckum— Sportfr. Altenessen 6:6(1:4). Von den Gästen hatte man entschieden mehr erwartet. Sie spielten zeitweilig recht lustlos, hatten bis zur Halbzeit sicher die Führung, um beim Stande von 6:3 15 Minu. ten vor Schluß der Platzmannschaft das Feld zu überlassen, die dann noch den Ausgleich erzielte. BfK, Beckum(Res.)— SpV. Heessen(Res.) 4•2 BfK. Beckum(Res.)— Ostenland(Res.) 3:3 Rot=Weiß Oelde(Res.)— 1. Bielefeld 2•3 Viktoria Neubeckum(Res.)— Wacker Ahlen(Res.) 0:3 Jugendspiele: SpV. Heessen— Wiescherhöfen 5:1. SpV. Heessen (2. Ig.)— Borussia Hamm(2.) 0:2. Walstedde— SpV. Heessen 1:2. Beckum— Dolberg 2•0. Beckum(2.)— Eindhoven unterliegt Bockum=Hövel 3•4 Ein beachtlicher Erfolg des Spielvereins Bockum=Höve! Im Höveler Stadion Die Höveler Mannschaft hatte sich durch den Linksaußen Taddy vom ViR. Heessen und Michelis vom Sp. u. Sp. Hamm in der Verteidigung verstärkt. Die Holländer erschienen mit ihrer vollständigen Mannschaft; sie hatten unter anderem ihren früheren linken Verteidiger, den Internationalen te Back mitgebracht. Die Höveler Platzverhältnisse sagten den Gästen nicht recht zu, sie fanden den Boden zu hart, da sie daheim nur auf Rasenboden spielen. Diese ungewohnten Verhältnisse brachten die Gäste etwas ins Nachteil. Die Höveler Mannschaft wuchs mit dem Können ihres großen Gegners weit über ihr sonstiges Spielvermögen hinaus. In der zehnten Spielminute konnte Hövels Stürmer Ahlemeier den ersten Treffer erzielen. Durch ein prächtiges Tor des holländischen Mittelstürmers errangen die Gäste den Ausgleich. Der Höveler Quest brachte seinen Verein alsdann wieder in Führung. In der ten Spielhälfte gelang den Gästen nochmals der Ausgleich, dann war der Höveler Halblinke Ablemeier wiederum erfolgreich. Durch einen unverhofften 20=Meter=Schuß erzielte Grote den 4. Treffer. Kurz vor Schluß verringerten die Holländer den Treffervorsprung um ein weiteres Tor. Die holländische te=Elf hatte in Torwart, Mittelläufer, Linksaußen und Mittelstürmer ihre besten Leute. Bei Hövel war die ganze Mannschaft sehr gut.— Leider hatte sich keiner der eingeladenen Vertreter der Behörden zur Begrüßung der ausländischen Gäste im Stadion eingesunden. Preußen Werl— Eindhoven 2:3 Zu diesem Fußballkampf hatten sich 1500 Zuschauer auf dem Preußenplatz eingefunden, die Zeuge eines spannenden Treffens wurden. Die Holländer führ. ten ein feines, geschlossenes Spiel vor. Auch die Werler waren in tadelloser Form. Allerdings klappte die Verständigung mit den drei Hammer Spielern nicht immer. Die Holländer konnten sich ihren Sieg nur mit einem Elfmeter sichern. Die beiden Tore für Werl trat der Werler Stürmer Schnitz. Wacker Ahlen(2.) 1:0. Beckum— Ostenland 8:1. RotWeiß Oelde— Olympia Lippstadt 1:1. Rot=Weiß Olde— Bielefeld 8:0. Viktoria Neubeckum— Horst=Emscher 1:3. DIK-Handball Immer wieder Saxonia Werries. Saxonia Werries— AfB. 06 Bochum 9:3(4:3). Saxonia Werries— Saxonia Münster 14:3(4:1). Saxonia Werries(Res.)— Bochum(Res.) 1:1. An den beiden Pfingsttagen mußten zwei weitere Gaumeister der DIK. das überragende Können der Handballer von Saxonia Werries anerkennen. In Bochum hatte der Mark=Gaumeister mit 9:3 das Nachsehen, nachdem die Saxonen zuerst mit 1:3 Toren im Rückstande waren. In Werries wurde am zweiten Tage das Ergebnis wieder zweistellig. Zu begrüßen wäre es, wenn die Saxonen nunmehr eine Spitzenmannschaft der westdeutschen DIK.= Sonderklasse wie Hagen 03, Mülheim=Styrum oder Turnerbund Aachen für die näthste Zeit zu einem Großkampf verpflichten würden. * Bezirk„Bigge-Lenne". Platzweihe in Rüblinghausen. Durch das festlich geschmückte Dorf bewegte sich ein stattlicher Festzug. An der Feier nahmen 15 Vereine der Nachbarschaft mit ihren Christusbannern und Wimpeln teil. Vikar Püttmann=Olpe weihte den Platz. Anschließend fanden dann Fußball=Diplomspiele statt mit folgenden Ergebnissen: Hünsborn A.— Gerlingen A. 0:0 Gerlingen C.— Sondern B. 1•0 Olpe(Gaukl.)— Kirchen=Offhs.(Gaukl.) 3.0 Hünsborn C.— Lüttringhausen C. 1:0 Hillmicke D.— Thieringhausen D. 0:0 Anschließend wurden leichtathletische Kämpfe veranstaltet. Hierbei schnitt Attendorn neben Olpe wohl am besten ab. Die 4 mal 100 Meter Staffel sah Attendorn auf dem ersten Platz, wogegen die 3 mal 1000 Meter Staffel von Neuenkleusheim gewonnen wurde. Nach der Siegerehrung zogen sämtliche DIK=Vereine zur Sturmkundgebung am Abend in Olpe. Zum 3. Reichstreffen Die Reichstreffen=Sondernummer des Hauptorgans„Deutsche Jugendkraft“ enthält alles, was für das Reichstreffen wichtig ist, nämlich: 1. den Gang der Meldungen; 2. Aenderungen und Ergänzungen der Ausschreibung; 3. sie ist künstlerisch ausgestattet und mit entsprechenden Bildern versehen; 4. sie läßt vor allen Dingen die Begeisterung erkennen, die im weiten deutschen Vaterlande herrscht und wird auch in uns helles Feuer anfachen. Da sind in erster Linie die Schilderungen über die geplanten Vorarbeiten zu erwähnen, voll strahlender Freude, aus der Westmark, der Pfalz, der Reichshauptstadt, Grenzmark, Bayern, Ober schlesien, ja sogar aus Danzig; allüberall erwartet man etwas ganz Besonderes von uns; alle sind mit ganzem Herzen dabei. Der Dortmunder Oberbürgermeister, ferner der Vorsitzende des Hauptausschusses, sowie des Katholikenausschusses richten herzliche Begrüßungsworte an uns, so daß wir die Ueberzeugung haben, das 3. Reichstreffen ist in Dortmunds Mauern gut aufgehoben. Das wird in uns doppelten Eifer erzeugen, unsere Brüder aus dem weiten Reichsgebiet nicht zu enttäuschen, ihre Erwartungen zu erfüllen. Aktive Wettkämpfer und Spieler versetzen uns in die Tage von Köln zurück und geben uns wertvolle Winke wie man zum Erfolge kommt. Die eingefügten Bilder lassen uns u. a. den 100Mtr.=Endlauf sehen und wecken in den Aktiven Erinnerungen. Der Humor ist auch vertreten, indem der„kleene Dicke von Olymp“ aus „Balin“ uns erzahlt, was die Hauptstädter von uns wollen und was wir von ihnen zu hoffen haben. Alles in allem ist die Sondernummer jedem Jugendkraftler zu empfehlen. Sie wird mit dazu beitragen, daß allen die Erkenntnis wird, unser Fest muß ein voller Erfolg werden, ein Fest der Freude und des Fortschritts! Reichstresfen=Sondernummer des Hauptorgans„Deutsche Jugendkraft“ ist zu haben in der Geschäftsstelle des 3. Reichstreffens, Weißenburgerstraße 20, und zwar zum Preise von 0,50 RM. Ferner sind dortselbst die neuen Werbepostkarten eingetroffen. Damit ist den einzelnen Abteilungen ein vorzügliches Mittel an die Hand gegeben in den Kreisen ihrer Mitglieder und der Gemeindeangehörigen für das Reichstreffen zu werben und die Abteilungskasse zu stärken. Es wird erwartet, daß recht viele Vereine diese günstige Gelegenheit wahrnehmen. * In allen DIK=Abteilungen des Hammer Bezirks wächst die Begeisterung. Die Parole lautet: Jeder Jugendrajt e, kommt nach Dortmund! Wir opfern für unsere erwerbslosen Kameraden. Führen jeden nach Dortmund, der das Herz auf dem rechten Fleck hat. Wir begeistern unsere Eltern. Sie sollen dabei sein, sollen mit der Jugend froh werden, der wir in den letzten Tagen des Juli ein wahres Fest der Freude geben wollen. In dieser freudlosen Zeit! Die Jugend hat ein Recht darauf! Wie wird gearbeitet: Keine Zusammenkunft, keine Spielersitzung, ohne das Reichstreffen erwähnt zu haben. Die Ausschreidungen sind zu studieren. Der Werbewart notiert alles, merkt sich den Reichstreffen=Stafetten und versucht alle Führer des kath. Volkes für Dortmund zu gewinnen. Wer glaubt, Führer „ Volksteilsz zu sein, muß in Dortmund mit der Jugend Die besten englischen Reiter Zwei englische Kavalleristen beim Nehmen einer Hürde, wobei sie die Sättel hoch in den Händen schwingen.— Die englische Kavallerie gehört zu den besten Reitertruppen der Welt. Die Mannschaften werden zu wahren Künstlern zu Pferde ausgebildet, so daß mancher Artist sie um ihre Leistungen beneiden könnte. Jußball Pokalmeister geschlagen! Hammer SpBg. 03104— Homberger SB. 3:2(2:1). Die letzten Termine vor der Fußball=Sommerpause scheint die HSV. insbesondere deshalb wahrzunehmen, um geeignete Stürmer, die der HSV. im Augenblick fehlen, ausfindig zu machen. Wir sind der Meinung, daß zunächst die Außenstürmer mit Haverkamp und Strozda feststehen. Nutzlos würde aber die gute Flankenarbeit dieser Flügel verpuffen, wenn nicht ein Innensturm in gespanntester Erwartung von Flanken sich in der Sturmpositon formiert, daß die Halbstürmer vor dem Mittelstürmer stehen und diese Stellung überhaupt ucht verändern; denn vorerst wird für den HSV.=Innensturm nicht die Basis geschaffen sein, selbständig das früher gepflegte Dreiinnenspiel flüssig mit Anlehnung an die Flügel zu pflegen. Die Spieler im Sturm sind eben zu wenig harmonisch aufeinander abgestimmt. Gegen den Niederrhein=Pokalmeister, Homberger Spielverein, mußten bei einem flüssigen Angriffsspiel mehr Tore fallen, trotz der erstklassigen Verteidigung der Besucher aus dem Duisburger Vorort. Oft zeigte sich der HSV.=Sturm mit Haverkamp, Junkermann(der als Urlauber die HSV.=Elf verstärkte), Regulski, Strozda, Clau im Mittelfelde ein zweckmäßiges Zuspiel, aber beim Vortragen eines Angriffs in den Strafraum schwächte die Stoßkraft ab. Merkwürdigerweise spielte man noch im Strafraum aus günstigster Lage heraus an die Außenstürmer. Das ist unproduktiv und kompliziert! Homberg hatte in den Außenstürmern und der glänzenden Verteilung gute Spieler. Der schnelle Start der Homberger Stürmer fiel auf. Vor der Pause: 0:1, 1:1, 2:1. Das Spiel wurde vor gutem Besuch in schnellem Tempo durchgeführt und sah schon nach fünf Minuten die Gäste durch Martens in Führung. Der Ausgleich fiel nach einer halben Stunde durch Strozda, der eine prächtige Flanke Haverkamps blitzschnell zum Tor verwandelte. Wenige Minuten später erzielte Junkermann mit sauberem Flachschuß den 2:1=Vorsprung. Nach dem Wechsel: 3:1, 3:2 und... Stand der Vorpausenabschnitt bis auf die erste Viertelstunde voll und ganz im Zeichen der HsV.=Ueberlegenheit, so bestehen die Hammer nach dem Wechsel nur schlecht eine Krisis ihrer Läuferreihe. Aber Homberg holte sich kein Tor, der Innensturm zögerte und zögerte. Als dann die HSV. wieder die Initiative ergriff, fiel nach einer halben Stunde sogar das dritte Tor für den Ostgruppenmeister. Clau umspielte seinen Läufer, und seine scharfe Flanke wurde... von der Homberger Verteidigung unglücklich zum Selbsttor„ausgewertet". Hombergs Halbrechter aber holt noch ein zweites Goal für seine Farben: den HsV.=Sieg können sie aber nicht erschültern. Dieser schöne Erfolg wäre aber dennoch den Hammern beinahe entglitten: denn einen Handelfmeter verschossen die Niederrheinischen, und einmal holte Kersting— als Brenne sein Gebäuse verlassen hatte— einen getährlichen Ball von der Torlinie weg, was ihm ein Sonderbeifall einbrachte. Qu. HSV. 2. Mannschaft— Bad Sassendorf 1. M. 6•3 HSV. 2. Mannschaft— SS. Hamm 05 2. M. 1:1 BV. 09 Hamm— BfK. Hamm 328(1:2). Dieses Treffen am 2. Feiertage sah die Westener als hohen Sieger. Die Nordener zeigten in der zweiten Hälfte wenig Stehvermögen. BV. 09 Hamm— Sportfreunde Ahlen 2:2. Dieser Ahlener Neuling erzielte ganz überraschend ein Unentschieden gegen die Hammer 1. Bezirksligisten. Gütersloh— Sportklub 08 Unna 2:3. SpV. Werries— Schwarz=Gelb Unna 2:3. Die Hammer Vorstädter, die mit 5 Ersatzleuten diesen Kampf aufnahmen, waren spielerisch besser, verloren aber in den letzten Spielminuten, da der Gegner gegen Schluß den siegbringenden Treffer erzielte. TuS. Lohauserholz— VfB. Essen 09 2:5. Bereits in der 5. Spielminute führten die Essener mit 2•0. Die Gäste blieben auch weiterhin leicht überlegen. Gegen Schluß holte Hölzken zwei Tore auf. Herringer SpVg.— Bochum=Dahlhausen 2:4. Ein ausgeglichener Kampf, in dem die Bochumer Gäste glück liche Sieger wurden. Herringer SpVg.— FC. Merkur Dortmund 0:3(0:1). Herringer SpV.— Sportfr. Ahlen 2:1(2:1). SpV. Werrieg— Schwarz=Gelb Unna 07 1.7. Die Unnaer gewannen verdient in dieser Höhe, sie waren das ganze Spiel überlegen. SpV. Werries Essen=Nord 09 2:3. Spy. Gütersloh— 08 Unna 2:3. Die Unnaer Sonderligisten mußten sich mit einem knappen Siege begnügen. Wiedenbrück— Sportklub O8 Unna 1:5. Spiel und Sport Ahlen— Westfalia Ahlen 4:1. Die Spiel und Sportler gewannen verdient. BV. Heeren-Werwe—. Dahlhausen 2:3. SV. Werne 16— BfL. Hörde 1:2(0:2). BV. Königsborn— Höntrop 4:2. Gastgeber spielte einen guten Fußball und gewann den Kampf verdient. Zur 3. Soesfer Kunstausstellung * Freie Kunst in Not „Soest gibt ein Beispiel TEs soll an dieser Stelle einmal gezeigt werden. belche Entwicklung das Soester Kunstleben in den letzten Jahren gegangen ist und welche Möglichkeiten trotz der Not der Zeit vorhanden sind, um eine lebendige Wechselwirkung zwischen Künstler und Publikum zu erzeugen. Herr Bürgermeister Kleim wies bei der Eröffnung der 3. Soester Ausstellung darauf hin, daß die Stadt Soest eine durchaus konsequente Linie verfolge zum Ausbau einer modernen heimatlichen stimmig angenommen wurde. Der frühere Stadtverordnetensitzungssaal im alten Rathaus wurde mit einfachen aber sinnvollen Mitteln als Ausstellungsraum hergerichtet. Ziel der Stadtverwaltung ist es die ganze obere Front des alten Rathauses zur ständigen Gemäldegalerie zu machen. Bereits vor 14 Tagen konnten zwei weitere Räume, die alte Sammlung Soester Künstler des Burghofmuseums übernehmen. Es ist weiter vorgesehen, in absehbaret Zeit die übrigen Räume, die heute noch die Städt. Bücherei beherbergen, für wechselnde Ausstel lungen der einheimischen Künstler als Verkaufsraum zur Verfügung zu stellen. Sollte es der Stadt gelingen, die Künstler Druckerei der Margarethe=Krupp=Skiftung nach Soest in ein leerstehendes städtisches Fabrikgeläude zu verlegen, so würde das nicht nur dem Soester Kunstleben einen weiteren Aiftrieb verleihen, sondern auch uns Künstlern große wirtschaftliche und künstle rische Erleichterung, ingen. weil er sich über materielle Sorgen nicht jedem Besten gegenüber zu äußern pflegt. Hinzu kommen zahlreiche andere Momente. So hat man in den modernen Wohnungen die Bilderzahl ungewöhnlich stark reduzierz. Gute Drucke erschweren den Kauf wesentlicher Bilder. Die immer kleiner gewordene Schicht der Kunstfreunde ist nicht entsprechend kaufkräftiger geworden. Die ersten Sparmaßnahmen beginnen in der Regel beim Bücher= und Bülderkauf. In westdeutschen Städten sind noch in den letzten Muiaten größere Kunstausstellungen abgelaufen, die gut besucht waren, eine günstige Presse fanden, aber ohne den geringfügigsten Verkauf blieben. Also obendrein noch Unkosten für den Künstler, ganz zu schweigen von der seelischen Folter:„Werde ich wenigstens diesmal verkaufen?“, die wochenlang die Spannkraft entscheidend lähmte. In einer vielbeachteten Rede, die eine der stärksten westfälischen Künstlerpersönlichkeiten, Eberhard Viegener, zur Eröffnung der dritten Soester Sitzende Frau Fritz Viegener seinerzeit in Borgeln lebte. Auf einer ModersohnAusstellung erwarb man einige Landschaften: Der Anfang war zögernd gemacht. Diese Bilder, vereinigt mit einigen Arbeiten von Morgner und den Brüdern Viegener, die man von privater Seite erwarb, bildeten den Anfang einer Galerie Soester Künstler im Burghofmuseum. Im Jahre 1929 fand die erste Ausstellung Soester Künstler statt. Man erwarb das große Oelbild„Die Unmäßigen von E. Viegener, das fortan den Mittelpunkt der kleinen Schau bildete. 1930 folgte bereits eine zweite große Ausstellung, die wiederum zu Ankäufen führte. Endlich gelang es der Stadtverwaltung im Jahre 1930 ihrer Ehrenpflicht zu genügen und einen großen Teil des Nachlasses(30 Gemälde und 150 Zeichnungen!) von Wilhelm Morgner zu erwerben. Wie stark das Verständnis für diese Verpflichtung durchgedrungen war, beweist am besten die Tatsache, daß der Vorschlag zum Ankauf der Morgnerbilder und zur Einrichtung eines Morgner=Gedächtniszimmers von den städt. Körperschaften einMöhnesee Walter Kopf Will Frilg Wilhelm Wulff Kunststätte, deren innere Verpflichtung die Unterstützung zeitgenössischer heimatlicher Künstler sei. Daß diese Feststellungen keine leeren Versprechungen sind, wie man sie leider anderswo allzu oft bei offiziellen Anlässen vernimmt, beweist am besten ein kurzer Rückblick auf die zielstrebige Entwicklung der künstlerischen Verhältnisse Soests. Seit ca. 10 Jahren haben sich Künstlerschaft, ein verständnisvoller kleiner Freundeskreis, der Verein Heimatpflege und niht zzletzt, auch diese Zeitung bewußt für eine positive hnung zur Würdigung des künstlerischen Schaffens der heimatlichen Künstler eingesetzt. Die Stadtverwaltung horchte auf, erkannte immer mehr Zweck und Sinn positiver Vorschläge und verfolgte aufmerksam das wachsende Ansehen ihrer Künstler außerhalb der Stadt. Schließlich erwuchs aus der Erkenntnis zur Verpflichtung die Tat! Das Verdienst der Stadtverwaltung ist es, trotz aller entgegenstehenden Schwierigkeiten Mittel und Wege gefunden zu haben, kleine Summen für die neuen kulturellen Belange zu erübrigen. Ein Plan, zielbewußt auf Jahre hinaus eingeteilt, ermöglichte es, aus kleinsten Anfängen das zu entwickeln, was wir heute als Tatsächlichkeit erreicht haben. Vor Jahren hatte Soest bereits ein paar Bilder des im Kriege gefallenen Malers Nöllken angekauft, der Straße in Ascona Aufgabe der Stadt Soest wird es in den nächsten Jahren sein, die begonnenen Pläne fortzusetzen, die Gemäldesammlung den Mitteln entsprechend zu vervollständigen. Durch Hinzuziehung von Gastausstellungen der Westfäl. Künstlervereinigung hat das Leben an Abwechslung bereits gewonnen. Der außergewöhnlich glücklichen Zusammenarbeit von Presse, Heimatverein, Museum, Stadtverwaltung und Städt. Verkehrsamt ist diese erfolgreiche Entwicklung am meisten zu danken. Daß sich diese Zusammenarbeit auf alle anderen künstlerischen Fragen der Stadt ausgedehnt hat, ist nur verständlich. Schreiten wir auf diesem Wege weiter, so werden wir in absehlarer Zeit einer Wiedergeburt der künstlerischen Kultur unserer Stadt entgegen gehen, die lebendige Gegenwartskunst schafft, uns aufs neue mit der großen kulturellen Vergangenheit verbindet, uns erst recht in das innerste künstlerische Wesen unserer alten Kunst eindringen läßt. Walter Schöttler. Eberhard Viegener über den Existenzkampf der freien Künstlerschaft Es scheint weiten Kreisen unbekannt geblieben zu sein, in welcher wirtschaftlichen Situation sich heute die Mehrzahl der freischaffenden Künstler befindet. Diese haben ihre Lebenshaltung in einem Maße einschränken müssen, daß in vielen Fällen für die zum nackten Leben unentbehrlichen Dinge keine Mittel vorhanden sind. Wer in Ateliers kommt, muß Erschütterndes beobachten. Unsere Zeit ist dem künstlerischen Menschen, der seinen Beobachtungen, Vorstellungen, Einfällen, Visionen nachgeht, der täglichen Unrast und Alltagsnot wie zum Trotz, fürwahr nicht wohlgesinnt. Der bildende Künstler ernsten Gepräges, ausgefüllt von seinen Ideen, um ihre Formung jederzeit bemüht, erscheint dem gejagten Zeitgenossen oft nicht anders als ein unabhängiger Mensch, den ein Geschick vor häßlichem Kleinkampf bewahrte. Vielleicht sogar als ein Satter, Ilse Pieper Kunstausstellung hielt, hat dieser Maler nachdrücklich auf die augenblickliche Situation der freien Künstler hingewiesen. Er führte u. a. aus: „Die Jetztzeit ist wahrlich nicht dazu angetan, dem heutigen Künstler leichte Wege zu sichern. Zu keiner Zeit sind bei der Errichtung staatlicher Gebäude(privater gar nicht Erwähnung zu tun) im Regierungsetat die Ausgaben für Malerei so sehr gekürzt worden, wie in der heutigen. Und dies nicht nur auf Grund verständlicher Sparmaßnahmen. Hier läge für die behördlichen Vertreter die Gegebenheit, einen kleinen Prozentsatz, selbst den kleinsten der Bausumme, den Künstlern zuzuwenden. Ich bin der festen Ueberzeugung, daß hierdurch den Künstlern, ich denke ausschließlich an die freie Künstlerschaft, mancher nutzlose Kraftaufwand, manche Verzweiflungstat erspart bliebe. Dieser vernichtenden Realwirtschaft zum Trotz sind es gerade die freien Künstler, die mit Zähigkeit an der Lösung der Kunstprobleme der Gegenwart festhalten. In der ganzen führenden Künstlerschaft ist die Lebendigkeit zur geistigen Entwicklung, der Wille zur Expansion neuer Ausdrucksformen erwacht. Hier schafft die bildende Kunst eine neue Organik, die dem sozialen und geistigen Leben gemäß ist. Unbeeinflußt jeder Anschauung des einzelnen, verkündet sich die Wiederkehr einer schöpferischen Zeit mit nicht zu unterdrückender Gewalt an. Und Sache der geistigen Köpfe Deutschlands ist es, zu erkennen, daß die sittliche Größe, Kraft und Stärke einer Nation für immer meßbar bleibt an dem Grad ihrer Kulturwerte. Staat, Kommune, die Städte, die kapitalkräftige Schicht, der einzelne, sie alle können der bildenden Kunst dienstbar werden durch Erkenntnis und Willen, durch innere Beteiligung, die besten Bürgen der Begeisterung, die die Voraussetzung jeder Kulturetat ist. Nichtdas Mißverhältnis unserer Wirtschaftslage ist so sehr Bollwerk gegen den Geist, als der Mangel an ernsthafter Hinaabe, sich der Kunst, weil sie menschlich ist, zu nähern!“ Was ist zu tun? In einem anderen Beitrag auf dieser Seite wird von einem anderen Vertreter der freien Künstlerschaft über das Beispiel berichtet, * WIFA — Mikrotilmarchiv der deutschsprachigen Presse e.V Selbstbildnis Eberhard Viegener das die Stadt Svest gibt. Möge es namentlich in den Städten Westfalens Nacheiferung finden! Damit soll aber natürlich keineswegs die Sorge für die Existenzsicherung kurzerhand allein den Kommunen zugeschoben werden, denn die Sorge für die Erhaltung des deutschen Kunstgutes muß eine Angelegenheit des ganzen Volkes bleiben. H. B. Ausstellungsprogramm Die 3. Soester Kunstausstellung, die im Blauen Saal des alten Rathauses überaus geschickt untergebracht ist, dauert bis einschließlich Sonntag, den 29. Mai. Sie ist von 9 bis 13 und von 15 bis 19 Uhr (Dienstags und Freitags bis 21 Uhr) geöffnet. Gleichzeitig ist eine Verlosung von Original kunstwerken vorgesehen. Es gelangen zur Verlosung je ein Oelgemälde von Eberhard Viegener und Walter Schöttler, eine Kleinplastik von Fritz Viegener und 30 Graphiken und Holzschnitte von H'loch, Schöttler, Elfriede Schulze=Dellwig und Viegener. Die Preise haben einen Gesamtwert von ca. 400 Rö. Die Lose sind jederzeit an der Kasse der Ausstellung zum Preise von 50 Pfg. erhältlich. Die Auslosung erfolgt am Freitag, 27. Mai, 20,30 Uhr. Außerdem wird an den 1000. und 2000. Besucher eine Graphik gegeben. Während der Dauer der Ausstellung sind einige Abendvorträge vorgesehen, außerdem soll der Westf. Dichterring, der am 21. und 22. Mai in Soest seine Tagung abhält, gebeten werden, am Sonntag, 22., eine Morgenfeier im Ausstellungsraum zu veranstalten. Insgesamt haben 19 Künstler, die in Soest geboren sind oder dort längete Zeit schafften, ausgestellt, es sind: Karl H'loch, Hermann Kätelhön, Georg Kröber, Hedwig Ley. Otto Modersohn. Wilhelm Morgner 1, Ilse Pieper, Lore Scheven, Heinr. Schlief, Walter Schöttler, Elfriede Schulze=Dellwig, Hans Sponnier, A. Struck, H. Stöckmann. Arnold Topp, Eberh. Viegener, Fritz Viegener und Wilh. Wulff. Hier sind uns besonders bezeichnend erscheinende Arbeiten wiedergegeben. Von Ilse Pieper, die zum erstenmal in Soest ausstellt, veröffentlichen wir das Oelbild:„Straße in Ascona". Es ist klar in der Zeichnung, mit gut ausgewogenen Flächenwerten, sparsam, aber sicher sind die Farben eingesetzt. Von Walter Schöttler, der mit einer reichen und glücklichen Auswahl vertreten ist, wird ein Bild vom Möhnesee gezeigt, es ist von starkem Wohlklang in der Aufteilung, Gestaltung und Verwendung der farblichen Mittel. Eberhard Viegeners Bilder sind Angelpunkt und Rückgrat der Schau. Hier ist zunächst das meisterliche Bildnis des Univ.=Prof. Wackernagel=Münster wiedergegeben, eine Porträtstudie, die alle Vorzüge Viegenerschen Könnens mit zurückhaltender Gebärde verträgt. Bezeichnender für den Viegener von heute ist das abPorträt Prof. Wackernagel Eberhard Viegener strakte Selbstbildnis, es gewährt überraschende Einblicke in die Vorstellungs= und Empfindungswelt des Künstlers und ist von ungewöhnlicher Schönheit der Farbe. Von Fritz Viegener, dem Bildhauer, hat unser Photograph eine von starker Ursprünglichkeit zeugende Holzplastik„Sitzende Frau“ aufgenommen, hier ist eine Figur aus dem Volke mit Liebe und Fertigkeit gest##### Eine freie und fesselnde Arbeit ist der n Will Frieg, den Wihl. Wuli######lierte. Wulff, dessen Entwicklung zog#ind immer wieder überprüfend vor sich g besitzt heute ein geschultes Können, das wesenttsche Arbeiten verbürgt. H. B. NIFA — Mikrofilmarchiv der deutschsprachigen Presse e.V. Ahlens Gemeinnükiger Bauverein Trotz Wirtschaftskrise ein zufriedenstellendes Geschäftsjahr. #s. Ahlen, 14. Mai. In der Jahresgeneralversammlung des Gemeinnützigen Bauvereinz e. G. m. v. H. der Stadt Ahlen erstattete nach kurzen Begrüßungsworten des Bürgermeisters Dr. Rasche der Vorsitzende den Bericht über das Geschaftsjahr 1931 Die anhaltende schlechte Wirtschaftslage ergab auch für den Bauverein nachteilige Auswirkungen, da und 40 Prozent der Wohnungsinhaber erwerbslos sind und die Zahlung der laufenden Miete nicht mehr regelmäßig erfolgt. Ferner verblieben Mietrückstände zum Teil in größerem Ausmaße. Nach dem Jahresabschluß in mit 10 Prozent Ausfall gegenüber dem Jahresmietsoll zu rechten Von der Landesbank hat der Verein durch die Stadt Ahlen „ rund 343 700 Mark an Baugelder für die seit 1929 errirteten Häuser erhalten. Am Ende des Geschäftsjahres betrug die Zahl:78 mit Geschuftsanteilen von je 100 Mark und einer Hastsumme von 300 Mark Als Randbebauung des neuen Ostfriedhofs an der Straße„Am Stockpiper“ sind in drei Bauabschnitten 80 Wohnungen geschaffen worden, so daß man mit der Fertigstellung dieser Wohnungen vorläufig zu einem Abschluß gekommen ist. Ueber Beschaffung erststelliger Bardarlehen für weitere sieben im Rohbau fertig. gestellte Wohnhäuser deuten die bisherigen Verhandlungen auf einen günstigen Abschluß hin. Eine Erhöhung des Geschäftsanteils auf 300 Mark lehnte die Versammlung ab und beschloß, den Anteil auf 200 Mark zu belassen. Der Aussichtsrat und Vorstand soll nichts unversucht lassen, um die Herabsetzung dieser Summe durchzusetzen. Der für das Jahr 1931 ausgewiesene Gewinn soll wie folgt verteilt werden: 101,63 Mark— 10 Prozent des Gewinns für den gesetzlichen Rücklagefonds; 660,25 Mark — 2 Prozent Dividende auf die Geschäftsanteile der Mitglieder und 254 48 Mark für den Hilfsrücklagefond. Die Dividende für voll eingezahlte Anteile gelangen an die Mitglieder zur Verteilung, während sie im übrigen jeweils dem Anteilkonto der Beteiligten gutgeschrieben werden. * * Ahlen, 16. Mai. Die Grasnutzung an den Chausseegräben wird zu nachstehenden Terminen öffentlich meistbietend gegen sofortige Kasse versteigert: Freitag. 20. Mai, 8 Uhr Kapellenstraße, Beginn am Richterbach; 8.30 Uhr Fricdhofstraße, Beginn am Friedhof; 9.15 Uhr Warendorserstraße, Beginn hinter dem Theresienhof; 10 Uhr Walstedderstraße, Beginn Winkelstraße: 11 Uhr Oestricherweg, Beginn am Hofe Kipp; 14.30 Uhr Hammerstraße, Beginn Bachstraße: 16.15 Uhr Dolbergerstraße und Guissenstraße, Beginn an der Landwehr: 18 Uhr Brinkund Beckumerstraße, Beginn am Kreuz in der Straßengabelung. Am Montag, 23. Mai, wird die Grasnutzung an der Werse öffentlich meistbietend gegen sofortige Bezahlung ausgesetzt. Treffpunkt: 8 Uhr am Krankenhaus, Wasserstraße und 11 Uhr an der Brücke, Friedrich=Ebert=Straße. ss. Ahlen, 16. Mai.„Nacht es wie Frau K., dann bekommt ihr was!“ Frau K. war dafür bekannt, daß sie auf dem Wohlfahrtsamt stets sehr ausfallend wurde, man hatto sast jedesmal einen Auftritt mit ihr. In der Stadt war das Verhalten dieser Frau schon bekannt, es hieß allgemein, man müsse es machen wie Frau K., dann bekomme man auch was. Jetzt brachte sie aber ein besonders krasser Fall wegen Beleidigung, Körperverletzung, Bedrohung und Hausfriedensbruches auf die Anklagebank. Die Verhandlung ergab folgenden Tatbestand: Während der Auszahlung von Unterstützungen im Kettelerhaus verlangte Frau K. die Ausstellung eines Kohlenscheines. Als ihr gesagt wurde, daß die Ausstellung nicht hier erfolgen könne, daß sie vielmehr am nächsten Morgen zum Wohlfahrtsamt kommen müsse, wurbe sie frech und sagte, wegen eines Scheines gehe sie nicht noch mal zum Büro, sie verlangte ihn hier. Als sie dann am nächsten Morgen auf dem Wohlfahrtsamt erschten, wurde sie wieder sehr ausfallend und sagte:„Ich bin doch nicht für die Afsen da!". Als der Beamte sie fragte, wen sie mit den Affen meine, gab sie zu verstehen, daß sich das auf die Beamten bezöge. Nun wurde rhr bedeutet, wenn sie so beleidigend sei, würde ihr kein Schein ausgestellt. Als sie trotzdem fortfuhr, die Beamten zu beleidigen, wurde sie aufgefordert, den Raum zu verlassen. Als sie das auf wiederholte Aufforderung hin nicht tat, faßte sie der Beamte an die Hand und drängte sie zur Tür hinaus. Sie rief dabei dem Beamten zu, er dürfe sich nicht draußen blicken lassen, sonst würde sie dafür sorgen, daß ihm der Kopf eingeschlagen würde. In der Tür drehte sie sich plötzlich um und versetzte dem Beamten einen kräftigen Schlag ins Gesicht.— Das Gericht verurteilte sie zu zwei Wochen Gefängnis. ss. Ahlen, 16. Mai. Sterbekasse der Belegschaft der Zeche„Wentfalen“. Aus dem Jahresbericht geht hervor, daß die Kasse am 31. Dezember 1931 1443 Mitglieder zählte gegenüber 1484 am Schluß des Jahres 1931. Seit dem Bestehen der Kasse vom 1. Juli 1926 wurden 120000 Mark an Beiträgen eingenommen und 45000 Mark Sterbegelder ausgezahlt. Im Jahre 1931 betrugen die Einnahmen 22361.64 Mark, die Ausgaben 8974.25 Mark. Zusammen mit diesem Ueberschuß wies die Kasse am 1. Januar 1932 einen Bestand von 2 423.40 Mark auf, der auf Sparkonten angelegt ist. * Ahlen, 13. Mai. Werist der Verlierer? Im Monat April 1932 wurden: 1 Paar Handschuhe, 1 Päckchen Wäsche, 1 Markttasche, 1 Mantel, 1 Hut, 1 Geldstück, 1 Aktentasche, 1 goldene Kette, 1 Spazierstock mit Gummistütze, 1 Ring als gefunden und 1 Hund als zugelaufen gemeldet. Eigentümer wollen sich auf dem Fundbüro, Rathaus, Zimmer 15, melden. Das Jugendherbergswerk in Menden Starker Besuch der Jugendherberge Kr. Menden, 13. Mai. Welch eine zwingende Notwendigkeit die Errichtung einer Jugendherberge in Menden war, erfuhr man so recht auf der Generalversammlung der Mendener Ortsgruppe des Deutschen Jugendherbergsverbandes, die vorgestern abend in der Jugendherberge stattfand. Die Zahl der Uebernachtungen stieg im verflossenen Jahre um 4236 auf 10.053! Die Mendener Jugendherberge gehört damit zu den am stärksten aufgesuchten Herbergen im D. J. H., im Kreise Iserlohn steht sie an erster Stelle und überflügelt auch die Iserlohner Herberge bedeutend Von den Ueber nachtungen entfallen auf männliche Besucher 6133 und auf weibliche 3920, davon auf Ausländer 141. In der Hauptwanderzeit, besonders während der großen Schulferien, mußten tausende Uebernachtungswünsche abgeschlagen werden, weil die Mendener Jugend herberge auch bei Ausnutzung aller Notlager vollständig besetzt war Die Wanderer, die Menden aufsuchen, kommen hauptsächlich aus den Industrie=Großstädten des Westens, wie Essen, Dortmund, Bochum, Gelsenkirchen und Hamm. Die Ortsgruppe Langendreer hat mit Rücksicht darauf, daß ihre Mitglieder sich stets so zahlreich nach Men. den wenden und sie sich hier so wohl fühlen, die Patenschaft über die hiesige Jugendherberge übernommen und stiftet alljährlich ein Patengeschenk. Die Mendener Ortsgruppe erblickt ihre Hauptaufgabe darin, die Herberge stets weiter auszuschmücken und auszustatten, sowie das Vorgelände und die nähere Umgebung gechnacual berzwrichten, Ge wucden Rlanierugen und Aupflanzungen vorgenommen und auf der Rückseite wurde ein Spiel= und Tanzplatz geschaffen, auf den die Jugend des Nachmittags Volkstanze aufzuführen pflegt. In der Generalversammlung wurde beschlossen, den Beitrag für die erwerbslosen Mitglieder von 3 Mk auf 2 Ml. zu ermäßigen. Der neue Vorstand setzt sich wie folgt zusammen: 1. Vorsitzender: Beigeordneter Beierle, 2. Vorsitzender: Bürgermeister Rau, Beisitzer: Fabrikant Franz Kissing, Sanitätsrat Wimhöfer, die Lehrerinnen Keßler und Unger. Ferner soll noch ein Jugendlicher hinzugewählt werden.— Die Einnahmen, die sich aus Mitgliederbeiträgen, Sammlungen und dem Verkauf von Karten der Jugendherberge zusammensetzen, erbrachten einschließlich des vorjährigen Bestandes 1462,31 Mr., demgegenüber stehen Ausgaben in Höhe von 843,60 Mk. Die Mitglieder. zahl stieg um 26 und beträgt jetzt 288 * Ku. Lendringsen, 16. Mai. Unglückschronik. Als der Händler R. aus Menden mit seinem Personenkraftwagen die Straße in Richtung Menden passierte, fuhr er gegen den Lichtleitungsmast in der Nähe der Gastwirtschaft Karl Bürmann. Die Insassen des Wagens kamen mit dem Schrecken davon, jedoch erlitt der Fahrer einen Nervenzusammenbruch. Der Sachschaden ist bedeutend.— Am Bahnübergang in Lendringsen kam der Radler U. mit seinem Fahrrad zu Fall. Durch den Sturz zog er sich eine schwere Knie= und Armverletzung zu. Lippstadt und Umgegend a Lippstadt, 16. Mai. Kram= und Viehmarkt. Auf dem Schweinemarkt wurden folgende Durchschnittspreise gezahlt: Für 5—6 Wochen alte Ferkel 7—9 M, für 6—7 Wochen alte 8—10 M. für 7—8 Wochen alte 10—12 und für 8—10 Wochen alte 12—14 M. Für Stangenschweine wurden je nach Größe 25—35 A gezahlt. Der Handel auf dem Schweinemarkt war ziemlich flott. Auf dem Rindviehmarkt kann der Handel als mittelmäßig bezeichnet werden. Für Pferde 1. Qualität zahlte man 400—615#, für solche 2. Qualität 130—350 M und für Schlachtpferde 50—120.—. Für hochtragende Kühe wurden 250—350 M gezahlt und für Rinder 100—200 M. Auf dem Gösselmarkt war der Handel schlecht. Es wurden Gössel verkauft zum Preise von 1.50—3.50.. Der Viehmarkt hatte einen Auftrieb von 3 Pferden und 6 Rindern und eine Zufuhr von 1704 Schweinen und 307 Gössel zu verzeichnen. Auf dem Krammarkt wurden folgende Artikel angeboten: Kravatten, Kragen= und Manschettenknöpfe, Hosenträger, Schnürviemen, Blumen, Pflanzen, Sämercien usw. Auf dem Krammarkt war wenig Betrieb. am Lippstadt, 16. Mai. Marktbericht. Für die Waren wurden folgende Durchschnittsrreise(alles in Pfennigen) g zahlt: Heringe, 20 und 16 Sick je 100, Molkereibutter 130—135, Landbutter 100—110, Enteneier 6½, Hühnercier 5—6, Bienenhonig 110—120 m. Glas, Blumenkohl 50—100, Schwarzwurzeln 30—35, Tomaten 60, dto.(Holländer) 100, Wurzeln 10, frische Wurzeln d. Bündch. 20—25 je nach Größe, junge Kohlrabi d. Sick. 13—20, Stielmus d. Bundch. 15, Johanniszwiebeln d. Bündch. 15, Suppenspargel 40—50, Gemusespargel 65—120 Schlangengurken 40 bis 70, Rhabarber d. Pfd. 10, Wirsing 15, Rotkohl 12, Weißkohl 12, Schnittsalat d. ½ Psd. 10, Kopffalat(kl. Kopf) 10—15, gr. Kopf 20—25, Petersilie d. Bündch. 10, Radieschen 10, Mcerrettich die Stange 20—50, Porree die Stange 3—5, Sellerie die Knolle 10 bis 30, Apfelsinen das Sick. 5—15, Zitronen 5—7, Bananen 40 bis 50, Aepfel 15—40, Feigen 40, Paranüsse 60, Erdnüsse 30, Karoffeln gelbfleischige Industrie d. Ztr. 300, Saatkartoffeln, Industrie d. Ztr. 320, Erkgold 350, blaue Odenwälder(hies.) 300, Juli=Nieren das Pfund 7, Hühner(geschlachtet) d. Pid. 80, Tauben 40—70, Pfautauben 150 das Paar, Enten 150—200, Hähne 20°—250, Hähnchen 50—60, Hühnerkücken 150, Kaninchen 50—100, Gänse 150 bis 350, Schweineschmalz 70, Flomen 60, Nierenfeit 30, geräucherter Sxeck 70—80, Bauchspeck 60, Eisbein 40, Kleinfleisch 25—30, Sülze 40—60, Schwartemagen 60, Lachsschinken 140, Rollschinken 120, Schinkenspeck 100, Blutwurst 40—70, Leberwurst 40—80, Jagdwurst 80, Braunschw. Mettwurst 80, Cervelatwurst 130, Plockwurst 100—120, frische Bratwurst 80, Kochwurst 100, Schweineleber 70, Rindsieber 60, Kalbsleber 100, Hammelfleisch 70, Kalbfleisch 70—80, Schweinefleisch 60—70, Rindseisch 60—70, Rauchfleisch 140. O Horn, 13. Mai. Generalversammlung des Kegelklubs„Zwölferbund“. Der Vorsitzende, Prokurist Joseph Brüggemann, sprach bei Eröffnung der Versammlung zunächst einige Worte über die vor zwanzig Jahren erfolgte Gründung des Klubs. Dem Kassierer wurde Entlastung erteilt. In den Vorstand gewählt wurden: Prokurist Jos. Brüggemann Vorsitzender, Verwaltungssekretär Heinr. Obhues Schriftführer, Rendant Frz. Schröder Kassierer und Tischlermeister C. Canstein Schiedsrichter. Der Beitrag beträgt künftig vierteljährlich 1 K. Gäste sollen für den Abend 30 Pfg zahlen. O Wiggeringhausen, 13. Mai. Grobheit. Der nach wurde Schafe schneller zu treiben, damit die Tiere nicht die von ihm gepachteten Gräben der Kreisstraße beträten. Im Verlaufe des Wortwechsels schlug H. mit einem Hackbeil auf B. ein und brachte ihm eine schwere Verletzung an der rechten Gesichtsseite bei. 8 Geseke, 16. Mai. Brieftaubenreisevereinigung Geseke und Umgegend. Die Brieftaubenreisevereinigung veranstaltete am Sonntag gemeinsam mit Lippstadt ihren zweiten diesjährigen Wettflug ab Börßum(151 Kmtr.). Bei nicht guter Fernsicht und südöstlichem Winde wurden 2536 Tauben aufgelassen. Von insgesamt 634 Preisen erhielten folgende Züchter die ersten Preise: 1. Hohmann=Verne, 2. Gerling=Lippstadt, 3. RekerGeseke, 4. Starke=Lippstadt, 5. Tünsmeier=Lippstadt, 6. Redder=Lippstadt, 7. Jakobi=Geseke, 8. Cramer=B.=Geseke, 9. Diedam=Lippstadt, 10. Brexel=Lippstadt.— Zechpreller. Durch das energische Auftreten einer Hausangestellten gelang es noch im letzten Moment, auf dem Bahnhof einen„Reisenden" zu verhaften, der in einem hiesigen Gasthof zusammen mit einem Kumpan gewohnt, gegessen und getrunken hatte, ohne zu zahlen. Angeblich sollte der zweite jedoch schon sehr früh auf„Tour“ gegangene„Verbrecher“ die Zeche bezahlen. Der Verhaftete wurde dem Gerichtsgefängnis in Lippstadt zugeführt. — Kneblinghausen b. Rüthen, 16. Mai. 23jähriger nimmt sich das Leben. Ein tragischer Vorsall spielte sich Freitagabend hier ab. Der 23jährige S. schoß sich in einer Wirtschaft mit einer Pistole in den Kopf. Er wurde von dem zugezogenen Arzt Dr. Rose in das St. Pantaleonshospital geschafft, wo er kurz nach seiner Einlieferung gestorben ist. Eisersucht soll die Ursache dieses traurigen Ereignisses gewesen sein. X Altenrüthen, 16. Mai. 81. Geburtstaa. In diesen Tagen beging Frau Witwe Wiese, genannt Knüppen, ihren 81. Geburtstag. Der Hochbetagten unsere herzlichsten Glückwünsche.— Die Feier der Erstkommunion gestaltete sich auch in diesem Jahre wieder würdig und eindrucksvoll. Zum Tisch des Herrn gingen 42 Kinder, 24 Knaben und 18 Mädchen. Kreis Büren t. Fürstenberg, 16. Mai. Im Rheinertrunken. Seit dem 1. Mai d. Is. war der Sohn des Bäckermeisters v. L. vermißt. Jetzt ist die Leiche bei Köln angeschwemmt worden. Der junge Mann, der in Bonn studierte, ist bei Königswinter in den Rhein gefallen und ertrunken. Den schwer geprüften Eltern bringt man große Teilnahme entgegen. t. Lichtenau, 10. Mai. Das diesjährige Schützenjest wird nicht, wie bisher am Peter= und Paulstage, sondern am Sonntag, 26. und Montag, 27. 6., gefeiert. t. Siddinghausen. 16. Mai. Die Preuß. Stiftsoberförsterei Büren versteigert am Freitag, den 20. ds. Mts., ab 11 Uhr vormittags in der Gastwirtschaft Göckede aus den Distrikten 95 und 103 Eichen=Scheit und Buchenknüppel. t. Atteln, 10. Mai. Schulpersonalie. Mit der Versehung einer Hiljsstelle im hiesigen Schulverband wurde von der Regierung in Minden der Schulamtsbewerber Friedrich Bauernseind in Neheim=Hüsten beaustragt. t. Salzkotten, 13. Mai. Schützenverein. In der letzten Versammlung wurde beschlossen, das Schützenfest am 16., 17. und 18. Juli zu feiern. 0 Salzkotten, 13. Mai. Von der städtischen Badeanstalt. Die umfangreichen Verbesserungen an der städtischen Badeanstalt schreiten rüstig voran. Man hofft, zu Beginn der Badesaison. die Anstalt der öffentlichen Benutzung übergeben zu können.— Auch die Badeanstalt im Kinderheim hat ihren Betrieb seit einigen Tagen wieder ausgenommen. Kreis Warburg O Borlinghausen, Krs. Warburg, 16. 80.1stag konnte dieser Tage unsere älteste Mitbürgerin, Frl. Maria Mertens Glückwunsch! Mai. Ihren age unsere älteste begehen. Unsern 275 Jahre Schützenverein 0 Rimbeck, 13. Mai. Der Schützenverein feiert am 17. und 18. Juli sein 275jähriges Bestehen, verbunden mit Weihe der neubeschafften Fahne. Aus diesem Anlaß soll ein historischer Festzug veranstaltet werden.— Vom stud. phil. Bickhoff (Paderborn) wurde seinerzeit unserm Schützenverein eine Abschrift des am 24. April 1659 neu ausgestellten Schutzen briefes, der sich im Staatsarchiv Münster befindet, ausge. händigt. Der alte Schützenbrief ist vermutlich in den Wir ren des Dreißigjährigen Krieges verloren gegangen. An dem Königsschmuck befinden sich noch einzelne Munzen aus dem 16. Jahrhundert. Nach einer mit kaiserl. Notariats. zeichen und einfachem Hardehausen'schen Abteisiegel per sehenen Urkunde überließ das Kloster den Rimdeck'schen Schützen einen Schutzenplatz auf den Abtsteinen an der Diemel. Der Ernteertrag dieses Grundstückes sollte alljähr. lich den Schützen zufallen. Infolge der allgemeinen Not des Dreißigjährigen Krieges aber hatten die Rimbecker ihren Schützenplatz laut Urkunde frank und frei nach War burg verlegt. Sie wurden jedoch gehalten, den Platz wieder zurückzukaufen. Aus den einzelnen Punkten des Schützenbrieses geht u. a. hervor, daß mit aller Schärfe auf ein gesittetes und ordentliches Schützenfest gesehen wurde. Das Dorf Rimbeck hatte dem Schützenverein zu dem Fest ein Faß Bier und fünf Schafkäse zu geben. Von diesen Schaf käsen lieferten Rimbeck, Scherfede Bonenburg, Ossendorf und Nörde je einen. Ein Zeichen, daß die Nachbardörser zum Gelingen des Schutzenfestes beitrugen, was wohl auf Gegenseitigkeit beruhte. * 0 Rimbeck, 16. Mai. Turnfeit. Der Turnverein feiert am Sonntag nach Pfingsten sein diesjähriges Turn fest. Zehn Vereine haben bereits ihre Zusage erteilt. Der Festzug beginnt um 14,30 Uhr. Auschließend finden in der neuen Halle turnerische Vorführungen statt. Abends ist Ball o. Haarbrück, 16. Mai. Wäschediebstahl. In einer der letzten Nächte wurde einem hiefigen Bürger die Wäsche von der Bleiche, die dicht an der Straße liegt, ge stohlen. Von den Dieben fehlt jede Spur. o. Natzungen, 16. Mai. Kirchenerweiterungsbau. Unser Gotteshaus, das sich als zu klein erweist, soll um fünf Meter verlängert werden: ebenso soll ein neues Gewölbe eingebaut werden Der Gottesdienst soll während des Umbanes in einer kleinen Kapelle abgehalten werden. t Welda(Kr Wardurg), 13. Mai. In den Ruhe stand getreten. Aus Gesundheitsrücksichten ist verin Erdmann nach einer 37jährigen segensreichen Tätigkeit in der hiefigen Gemeinde in den wohlverdi ien Ruhe stand getreten. ta. Ossendorf, 13. Mai. Hohes Alter. Am heutigen Tage kann der älteste Einwohner unserer Gemeinde, Stellmachermeister Peter Drolshaaen in körperlicher und geistiger Frische seinen 84. Geburtstag feiern Unseren Glückwunsch!— Das Schützenfest, verbunden mit der Einweihung der neuen Schützenhalle, wird am Pfingstmontag und=dienstag(16. und 17. Mai) in althergebrachter Weise gefeiert * v. Lüchtringen, 16. Mai. Jagdverpachtung. Di bislang sehr ergiebige Gemeindejagd Lüchtringen in Größe von 2700 Morgen wurde gestern an Herrn Zahnarzt Löffel holz aus Höxter bei einem Meistgebot von 425 RM. ver pachtet. Der letzte Pachterlös war erheblich höher und be trug 1000 RM. Nur wenige Reflektanten hatten sich eingefunden(4). Bankdirektor Kohe zu 5 Jahren Zuchthaus verurleil! * Bochum, 16. Mai. Den Abschluß des Wanne=Eickeler Bankraubes vom 19. Mai v. J., der schon wiederholt die Gerichte beschäftigt hat, bildete die Verhandlung der Großen Bochumer Strafkammer gegen den seinerzeit flüchtig gewesenen und im Einzelverfahren zu 3½ Jahren Gefängnis verurteilten Bankräuber Heinrich Kotbe aus Lütgendortmund. Das Kammergericht ging davon aus, daß dieser schwerste und mit Anwendung rohester Gewalt ausgeführte Bankraub(bekanntlich wurden die Beamten der Commerzbank mit scharf geladenen Rivolvern bedroht und mit Stricken gefessel: auf die Erde gelegt) auch einer exemplarischen Straje bedürse, zumal dieser Raub mehrsach Schule gemacht hat. Aber auch den früher abgeurteilten beiden anderen Bankräubern Kroll und Budde aus Lütgendortmund gegenüber, die zu 6 und 5 Jahren Zuchthaus verurteilt worden sind, wäre das erstinstanzliche Strafmaß nicht gerecht gewor den. Deshalb hob das Berufungsgericht auf Antrag des Staatsanwalts das Urteil auf und verhängte über Kothe die gleiche fünfjährige Zuchthausstrafe, die auch bei seinem Komplicen Budde inzwischen Rechtskraft erhalten hat. 20= Lünen, 16. Mai. Lebensmüde. In einer Wirtschaft der Altstadt geriet ein junger Mann aus Cappenberg im Alkoholrausch mit der Kellnerin in Wortwechsel. Plötzlich zog er ein Taschenmesser, um sich die Pulsadern zu durchschneiden. Bevor die Gäste hinzuspringen konnten, brach der junge Mann in seinem Blute zusammen. Der Lebensmüde wurde sofort zum Marienhospital gebracht. Dauerwellen m#. Salon Narmbold mit und ohne Elektrrzis. an Namm, Bahnhoistr. 11 Die Tusas und ikr Glück Roman von Christel Brochl-Delhaes 6)(Nachdruck verboten. „Hatte— neulm einen Versuchsraum hier im Hause?“ „Ja, im Erdgeschoß. Hinter der Küche gleich—“ Charlotte erschrak:„Aber dann steht er ja unter Wasser?“ „Freilich steht er unter Wasser!“ erwiderte Mythe gleichmütig. „Du hast doch die Gegenstände gerettet?“ Charlotte Lehielt das Du bei und beide Frauen bemerkten es nicht einmal. „Gerettet? Ich habe den Raum nicht mehr betreten, seit———“ „Aber bedenke doch. Mythe, seine Arbeiten— seine Versuche—“ Mythe schaute störrisch zu Boden. „Ich hasse sie———. Charlotte sah in das Gesicht des Knaben der mit großen, befremdlichen Augen dabei stand und seine Mutter offenl ar nicht verstand. „Mutter ist sehr verwirrt durch den Tod des lieben, lieben Vatis“, sagte Charlotte herzlich.„In. Wrklichkeit hat Mutti die Arbeit genau so lieb wie Du, weil sie doch Vaters Arbeit war———“ Mythe hob eigensinnig den Kopf. Ihr blasses Gesicht konnte einen erschüttern. Aber Charlotte drängte die heftige Antwort der Anderen mit einem flehenden Blick zurück. Da verstand Mythe. Sie hatte es bisher nie für nötig gehalten, sich wenigstens vor dem Knde zusammenzunehmen. Wie seinfühlend war doch Charlotte—. Mit einem einzigen Blick erkannte sie was in dem Kinde vorging bei den Worten der Mutter. „Würdest Du mir gestatten, dort unten einmal nachzusehen?“ fuhr Charlotte fort.„Vielleicht kann ich noch manch's Wertvolle retten.“ Myshe hatte nichts dagegenenzuwenden, als daß Charlottes Füße wieder naß werden würden. Charlotte tat das mit einem kleinen Achselzucken ab, das besagte, daß sich ein Ingenieur aus ein wenig nassen Füßen nichts zu machen habe. „Grete kann mitgehen“, sagte Mythe,„ich selbst—“ und wieder der gequälte Blick und wieder das Blaßwerden des Gesichtes. Charlotte dachte, daß Mythe so aussehe, als würde sie jedesmal noch blasser als sie vorher gewesen. Aber das war denn doch nicht möglich, denn wäre es so, hätte Mythe schließlich überhaupt kein Aussehen mehr gehabt. „Manfred bleibt bei Dir“, tröstete Charlotte sehr stark, um den Eindruck der Gedanken in Mythe zu verwischen. Grete wurde gerufen und war sofort einverstanden. Sie besaß ein paar Regensti#fel. Ueberschuhe, die man„Russenstiefel“ nannte. V’elleicht bekam sie in denen keine nassen Füße, wenn es schon dem Fräulein Ingenieur nichts auszumachen schien. Nachdem die beiden gegangen waren, bliel Mythe sehr nachdenklich im Zimmer zurück. Es war ganz und gar verwunderlich, daß da ein fremder Mensch kam, eine Stunde im Zimmer war und schon dazugehörte, a's hätte man ihn immer gekannt Obwohl Charlotte Tuba höchstens fünf Jahre älter war als sie selbst, kam sie einem wie eine Mutter vor. Ja, das war das Geheimnis: Charlotte war mütterlich. Und ihre Mütterlichkeit trieb sie, sich ihrer— der durch den Tod des Geliebten Verwaisten— unter Hintenanstellung ihrer eigenen Gefühle anzunehmen. Ein wenig klein kam sich Mythe neben dieser Frau vor, die doch auch den Verstorbenen sehr geliebt hatte, aber keine Träne weinte. Charlottes Kehle war eng und heiß, als Grete die Tür zum Versuchsraum öffnete. Sie hielt dazu die Lampe. Das Wasser gluckste unter ihren Schritten, unter dem Oeffnen der Tür. Grete nahm die Lampe wieder aus Charlottes Händen und hielt sie hoch. „Das elektrische Licht versagt wegen Ueberspülung des Kabels“, erklärte sie.„Hoffentlich sehen Sie mit der Lampe genug!“ „Ich werde schon sehen", antwortete Charlotte kurz, denn der Eintritt in die Arbeitsstätte des Toten erschütterte sie mehr als sie zeigen wollte.„Ich bin an alle Situalionen gewöhnt. Lassen Sie mich bitte allein und gehen Sie zu Frau Gereuter zurück. Man darf sie ncht viel allein lassen!“ Aber das Mädchen hatte Zutrauen gefaßt und zeigte den Wunsch sich Charlotte mitzuteilen. „Es war schrecklich mit Frau Gereuter“, sagte sie, „als sie den Herrn Gereuter nach Hause brachten, wollte sie sich das Leben nehmen.“ Charlotte zeigte ein undurchdringliches Gesicht. „Derr Gereuter war sofort tot?“ „Ja, er hatte schreckliche Brandwunden. Er hatte a die gefährlichen Versuche schon lange gemacht. An dem Unglückstag platzte das in die surchtbar heiße Flamme eingeführte Rihr und das Wasser, das sich aus der Bruchstelle ergoß— ich habe vergessen, wieviel Grad Hitze das Wasser hatte— floß Herrn Gereuter über den ganzen Körper. Nur das Gesicht war verschont———“ „Gehen Sie bitte hinauf“, sagte Charlotte sanft,„ch glaube, Frau Gereuter rief eben——“ Das Mädchen hätte gern noch etwas mehr gesagt. Sie lauschte nach oben und verschwand dann. Charlotte aber wischte mit Leiden Händen an den Augen herum. Sie hatte geglaubt, ganz tapfer sein zu können, aber an Ort und Stelle überwältigten sie die Dinge. Sie tat ein paar Tritte in den Raum hinein, zu dem Tisch h'n. auf dem die Lamve stand. Unter ihren Füßen gluckste drohend das Wasser. Feuchter Ausschlag glänzte an den Wänden. die ölgestrichen waren. In dem Bach, der den Boden des Raumes bedeckte, schwammen ein paar Zeichnungen herum. Charlotte bückte sich. nahm sie heraus, aber das Wasser hatte die dünnen Bleistiftstriche schon gänzlich verwischt. Charlotte war so, als habe sie eine unbezahlbare Kostbarkeit verloren. Im Großen und Ganzen sah dieser Versuchsraum nicht anders aus als der ihre: sie waren beide eines Geistes gewesen, sie und Hellmuth, wie sie auch eines Körpers geworden wären, wenn es nicht eine Mythe Mattheus gegeben hätte. Als Charlotte nach einer Stunde noch nicht wieder oben erschien, schickte Mythe nach unten. Grete fand Charlotte dabei, daß sie Herrn Gereuters Geräte, Maschinen und Versuchsrohre mit großer Sachkenntnis einpackte. „Das Wasser könnte noch höher steigen und dann wären alle Versuche verloren. Herr Gereuter hat ja ganz hervorragende Ergebnisse erzielt.“ Sie hielt ein Bündel Schriften in der Hand, wichtige Aufzeichnungen, die dem Hochwasser anheimgefallen wären, wenn Charlotte sie nicht gefunden hätte.„Haben Sie nicht ein kleines, hochgelegenes Kämmerchen im Hause. wo wir die Sachen vorläufig unterbringen könnten?“ Grete meinte, wenn Frau Gereuter es gestatten würde, da wäre neben dem Badezimmer so ein Abstellraum. Hellmuth Gereuters Sachen in den Abstellraum...? Nun ja—— Mythe hatte nichts dagegen und Grete half Char lotte beim Wegtragen. Es dauerte lange, bis sie fertig waren. Mythe hatte inzwischen den kleinen Manfred zu Bett gebracht und bekümmerte sich nun um ein Abendbrot. Sie erschrak, als dann Charlotte plötzlich in der Tür ersch'en, zurückhaltend ein Bündel Akten hielt und bescheiden meinte: „Willst Du die Sachen durchsehen?" Mythe wehrte sich gegen dieses Ansinnen mit der Bitterkeit, die sie bis jetzt immer gezeigt hatte, wenn von Hellms Arbeit die Rede war, und die Charlotte nun schon an ihr kannte. „Nichts sehen will ich davon. Behalte sie, wenn Du sie zu Studienzwecken verwenden kannst— Unbewußt gebrauchte nun auch sie das Du. Ihre Zutraulichkeit beglückte Charlotte. Sie dachte daran, daß Hellm Freude gehabt, wenn er es noch erlebt hätte. „Es muß doch einer sein, der Hellmuths geniale Pläne weiterführt“, meinte sie.„Ich will es sein, Mythe!" Mythe schwieg und ging mit einem Tablett voll Speisen an Charlotte vorbei ins Wohnzimmer. Sie deckte den Tisch. —(Fortsetzung folgt.) Schac Ecke Nr. 213. Reti=Eröffnung. Gespielt im Turnier um die Mannschaftsmeisterschaft von Westsalen am 8. 5. in Hamm. Weid: Lechtenderg, Münster. Schwarz: Sander, Dortmund. 1. Sg1—13 07—65 2. c2—04 8g8—16 3 Sb1—63 47—05 Schwarz lenkt in eine Verteidigung der englischen Partie ein, er konnte auch Sb8—66 fortsetzen. 4. C4Xd5 Sf6X05 5 Ddi—62 Gewöhnlich folgt sofort g2—gs mit Fianchettierung des Königsläufers. 5.... Sb.—c6 0. g2—83 8c6—44 Er hätte mit 67—e6 den Ausgleich herbeigeführt, der Textzug kostet einen Bauern. 7. S13X44 Sd5Xc3 8. d2Xes c5Xd4 9. De2—aa Le8—47 10. DaiX04 17—16 Das schwächt den Könzgsflügel, aber Schwarz ist schon in Verlegenheit wegen eines guten Zuges. 11. L11—82 67—65 12. D44—45 Ta8—b8 Nach L47—66 folgt 13. 1415—66-, D oder Le7 14. Lg2Xc8--, b7Xcß 15. DeßX 66- usw. 13. 0—0 D48—08 14. Tf1—41 L18—65 15. b2—54 Le5—b6 16. 1415—53 L47—65 17. Lg2-d5 Um 1.55—04 zu verhindern und den Augriff zu verstärken. Die Rückgabe des Bauern spielt keine Rolle, denn die weiße Stellung in weit überlegen. 17.... Lb3Xe2 18. T41—d2" Le2—g19. Lei—a3 g7—g5 20. b4—55 L.b6—05 S D E 0„1 0 0 21. L115—28 Lg4—h5 Es drohte Db3—17-, was ohne Figurenverlust nicht zu verhindern war 22. 1g8—e6 De8—c7 23. D63—64 b7—56 24. T42—47 Das führt die Entscheidung herbei, der Schwarz doch nicht mehr ausweichen konnte. 24.... LeöXf225. Kg1X12 De7Xc4 26. T47—67+ Erst das Zwischenschach, da sonst nach Los: der T47 verioren ginge. 26.... Ke8—48 27. Lexes Tb8-08 28. L04—66 TcsXc3 29. Te7—47+ Kd8—e8 30. Ta1—61 Tesxer Bach Tas: wird Weiß sofort matt. 31. La3Xe1 Lh5—66 32. Le1—33 h7—h5 33. T47—67 Aufgegeben, da matt im nächsten Zuge. Eine von dem jungen Lechtenberg kräftig und schön gespielte Partie. * Zu Schachaufgabe Nr. 20.. Die Bekanntgabe der heute fälligen Lösung unserer Aufgabe Nr. 201 haben wir um eine Woche zurückgestellt, sie erscheint mit der Löserliste in der nächsten Schachecke. Die Gründe, die uns hierzu veranlaßten, werden wir bei den Lösungsangaben Sitteilen. Nr. 214. Endspiel aus dem Turnier um die westsälische Vereinsmeisterschaft, gespielt am 8. 5. 32 in Hamm. Schwarz: Broscheit, Rünster. Weiß: Bundfuß. Dorrmund. Weiß kann nicht gewinnen, er wird remis halten können, wenn er die beiden Bauern preisgibt, z. B. 1. Kf3, Kb2: 2. Sa4:, Kas: 3. Scö usw. Er spielte aber 1. Sa4:, Ka4: 2. b4 und glaubte nun, ebenso wie der schwarze K die weißen Bauern aufhält, mit dem weißen K die schwarzen Bauern aufhalten zu können. Es geschah weiter 2...., a5 3. Kf3, 44 4. Ke4, e5 5. K03, Kbö(nach Kbs? läuft Bb4 weg) 6. Kd2, e4 7. Kc2, Kc4 und Weiß gab auf. Nr. 215. Aufgaben von Dr. von Gottschall. Schwarz. à 0 C 0 G1 0 1 Weiß. Weiß: Kb1, Daß, Ta5, Lg6, SbS, 45, e3, 14. Schwarz: Keß, Laß. Matt in zwei Zügen. Lösungsfrist bis 13. Juni. Bb4, b7, Letzle Schachereignisse Helling gewinnt die Meisterschaft von Berlin.— Maroczy siegt in Budapest.— Schachmeister Colle f. Das Turnier um die Vorkämpferschaft von Berlin, das immer besonderes Interesse deswegen verdient, weil eine ganze Anzahl der besten deutschen Meister in der Reichshauptstadt ihren Wohnsitz haben, sah diesmal den Stürmer und Dränger Helling als überlegenen Sieger. Sein score von 9 Punkten aus 11 Partien muß angesichts der starken Besetzung als außergewöhnlich bezeichnet werden. Hellings kecker, vor nichts zurückschreckender, gelegentlich aber etwas zum hasardieren neigender Angriffsstil hat sich durchgesetzt. Unstreitig schlägt er zur Zeit eine der gefährlichsten Klingen in Deutschland. Erst mit 1¼ Punkten Abstand kam der eifrige, gewissenhafte Rellstab als Zweiter im Ziel ein. Der in den letzten Turnieren immer vorn befindliche Rioter belegte mit 7 Punkten einen guten 3. während der alte Troupier Sämisch mit Koch den 4. und 5. Platz teilte(6½ Punkte). Unplaziert blieben u. a. Ahnes, Schlage, John. * Im Budapester Turnier, das gleichfalls jüngst zu Ende ging, triumphierte das Alter. Hier, wo wir unter 18 Teilnehmern Namen von bestem internationalem Klang wie Canal, Müller, die Gebrüder Steiner, Havasi und Altmeister Maroczy finden, zog der letztere, der alte und doch ewig junge, mit dem Siegespreis davon, ohne auch nur eine Partie zu verlieren. Daß und wie der unverwüstliche Sieger, der das sechste Jahrzehnt bereits überschritten hat, die anstürmende Jugend zu Boden hielt, ist erstaunlich. Ein beruhigendes Gefühl für die Schächer, daß man noch so hoch hinauf leistungsfähig bleiben kann und nicht, wie in anderen Sportarten, schon um die 30 anfangen muß, sich zu den„alten Herren" zu rechnen. Schlußstand der Sieger in Budapest: Maroczy 13, Canal 12, E. Steiner 11, L. Steiner, Lilienthal 10½. * Der Tod hat unter den namhaften Schachpersönlichkeiten in letzter Zeit reiche Ernte gehalten. Nachdem er eben erst die Holländer Noteboom und Weeniuk und den bedeutenden deutschen Prodlemmeister Dr. Palitsch dahingerafft hat, kommt jetzt aus Brüssel die Kunde, daß der Flame Edgar Colle, Belgiens Vorkämpfer, im Alter von erst 38 Jahren verschieden ist. Er war eine der ritterlichsten und sympathischsten Erscheinungen in der internationalen Reistergilde. Durch seine unternehmungsfreudige, lebendige und gedankenreiche Kampfesweise hat er sich besonders auch in Deutschland viele Freunde geworden. Er wai den Stärtsten unter den Starken gefährlich. Schachnachrichten Am die Kreismeisterschaft. Boß-Neheim führt. In der letzten Runde wurde der bisherige Kreismeister Schulte=Herdringen in einer sehr schönen Partie von Voß=Neheim geschlagen, der sich damit an die Spitze setzte und nun Aussicht auf den ersten Platz hat. Die nächsten, auf den 22. Mai festgesetzten Runden müssen wegen der am gleichen Tage stattfindenden westf. Mannschaftskämpfe, an denen Neheim beteiligt ist, wiederum vertagt werden. Stand: Voß 3, Schulte 2, Schürhoff 1(2+), Jürgens 1(1—), Neuhaus 0(1—), Penner 0. Hamm. Im Vereinsturnier wurde Dr. Dette in der letzten Runde von Schürmann die erste Niederlage beigebracht. Trotzdem behauptet er noch mit 8 Punkten aus 9 Partien die Spitze. Es folgen Mohnke mit 7 Punkten aus 8 Partien, Schürmann 6½ aus 8 Partien, Schürhoff, der von Dr. Dette geschlagen wurde, hat 5½ Punkte aus 8 und Reininghaus 5½ Punkte aus 9 Partien. Holthausen. Der hier neu gegründete Schachklub ist dem Westfälischen Schachbunde beigetreten. In einem Kampfe gegen die Plettenberger Schachvereinigung unterlag er mit 7½:2½ Punkten, gewann dann aber das Rückspiel mit der umgekehrten Punktzahl. Attendorn. Ein Freundschaftsspiel des hiesigen Schachvereins gegen den Schachklub Holthausen verlief unentschieden 4½:4½ Punkten. Aliena. Reister der Schachvereinigung Lennetal. Der Schachverein Altena hat alle Kämpfe im diesjährigen Turnier der Schachvereinigung Lennetal gewonnen und 17 Punkte erreicht vor Hohenlimburg 15½. Plettenberg 14, Altenhundem 13½. Hövel. Der Schachverein Hövel ist mit 10 Mitgliedern dem Westfälischen Schachbunde beigetreten. Vorsitzender ist Wilh. Rolfes, Wernerstr. Spielstunden Sonntag vormittag in der Wirtschaft Kraman. Der Niedersächsische Schachkongreß in Bad Renndorf. In den Pfingsttagen hält unser Nachbarverband zu Bad Renndorf seinen 8. Kongreß ab Besondere Bedeutung gewinnt das Reisterturnier durch die Teilnahme des Großmeisters Dr. Tarrasch und des berühmten Problemkomponisten, Frhr. v. Holzbausen. Auch den westfälischen Schachfreunden ist das schöne Bad Nenndorf als Ziel ihres Ausflugs in den Pfingsttagen zu empfehlen. Um die westfälische Mannschaftsmeisterschaft. Die Endkämpfe unter den neun Kreismeistern haben am vorigen Sonntag begonnen. In Hamm gewann der Dortmunder Schachverein gegen Schachverein Münster 5:3. An den beiden ersten Brettern liegten die Münsteraner Lechtenberg und Broscheit über Sander und Bundfuß. In Unna trafen sich zwei ebenbürtige Gegner. Neheim— Langendreer. was auch im Ergebnis 4:4 zum Ausdruck kam. Am ersten Brett siegte der aus dem Emser Aufstiegturnier bekannte Loose=Düsseldorf, der für seinen Heimatverein Langendreer spielte, über Düllberg, während Voß=Neheim am zweiten Brett über Lindemann siegte. Weitere Ergebnisse: Gelsenkirchen— Siegen 4½:3½, Hagen— Buer 5:3. Schachbriefkasten P. S. Sie müssen sich bei Ihren Lösungsangaben der von uns gebrauchten kurzen Notationen bedienen. Ihre Angaben sind unübersichtlich und unklar, die Lösung ist auch nicht richtig. F. G. Wenn die Forderung lauter„Malt in zwei Zügen“. so muß jeder Löser wissen, daß Weiß den ersten Zug hat, worauf Schwarz zieht und dann Weiß mattsetzt H. S. Die Aufgabe ist nebenlösig nach 1. Sg5 und 1. Daß-. Verantwortlich: Hermann losef Berges. Hamm. Druck u. Verlag: Breer& Thiemann. Hamm(Westt.) ) S. * ## 5 2.# 2 STaSS SSSSE S#"83nS E Fa —"*—* — E— S SSr BToSSDES *———"— Der Pläuderer Beilage zum„Westfälischen Kurier" in Hamm(Westf.),(Beobachter an der Haar. Nebeim=Büstener Zeitung, Cauerländischer Volksfreund Werner Volkszeitung.) Nr. 20 Hemm(Westf.), den 12. Mai 1932 „Da habe ich einen Brief von dem vorgestern zum Tode verurteilt.n Raubmörder Filder bekommen“, sagte der Oberstaatsanwalt Heise zu seiner Frau Inge.„Er hat einen letzten Wunsch, er will mich etwas fragen—“ „Lies bitte den Brief vor"" unterbrach sie ihn interessiert. „Nun gut— also: Sehr geehrter Herr Oberstaatsanwalt! Sie werden mir zugeben, daß ich Ihnen in der Verhandlung gegen mich keine nennenswerten Schwierigkeiten gemacht habe. Das hätte auch keinen Sinn gehabt; denn glauben Sie mir, daß ich seit meiner Verhaftung keinen Augenblick an dem nun gesprochenen Todesurteil zweifelte. Ich habe es ja auch angenommen und werde kein Gnadengesuch machen. Aber ich habe eine Bitte, einen letzten Wunsch— ich möchte mit Ihnen über den Mann sprechen, der meine schnelle Verhaftung im Hotel Zermett veranlaßte, über diesen Herrn Densing, der die ausgeschriebene Belohnung von 10000 Mark erhalten hat. Ich zermartere mir das Gehirn, wie dieser Herr auf den Gedanken kommen konnte, daß ich der Mörder sei. Ich war überzeugt, daß ich in Sicherheit wäre, sobald ich den Fuß aus dem Hause, in dem ich die Tat verübt hatte, gesetzt hätte. In bezug auf diese Sicherheit habe ich keine Fehler begangen. Herr Oberstaatsgewalt, ich bin gewiß, daß Sie meinem letzten Wunsche stattgeben, und erwarte Sie bestimmt. Paul Filder. Ich werde natürlich hingehen.“ Frau Inge hatte ihre Bedenken. Vielleicht war das nur eine Finte mit dem sogenannten letzten Wunsch virlleicht hatte er vor, sich an dem Oberstaatsanwalt, der doch die Anklage vertreten hatte. zu rächen. „Er wird dich niederschlagen“, sagte sie zuletzt mit etwas komischem Ernst. Auf diesen Ton ging der Oberstaatsanwalt ein und sagte lachend und beschwichtigend: „Ich werde einen Revolver bei mir haben und im übrigen Distanz halten. Wenn du wünscht, nehme ich sogar einen Polizisten mit in die Zelle.“ Nun, einen Polizisten nahm der Herr Oberstaatsanwalt nicht mit in die Zelle, als er am Nachmittag desselben Tages den Verurteilten aufsuchte. Er war gebeten worden— so war er eben gekommen. Viel Rechtes über das zu sagen, worüber der unglückliche Mensch da Auskunft haben wollte, wußte er nicht. Der Herr Dinsing hatte behauptet, einen Mann auf der Straße gesehen zu haben, der einen so verstörten Eindruck gemacht und sich so auffällig benommen hätte, daß ihm blipzartig die Erkenntnis gekommen sei: das ist der Gesuchte Und wenn auch hier noch— in Hinsicht auf die Belohnung von 10000 Mark— der Wunsch Vater des Gedankens gewesen sei. so wären ihm im Hotel Zermett, in das er dem Filder gefolgt sei. alle Zweifel geschwunden. Als nämlich eines der Extrablätter mit Einzelheiten über den Mord dem Filder auf seinen Tisch gelegt worden se', da sei auf dessen Gesichtszügen ein nicht mißzuverstehendes Erschrecken sichtbar gewesen. Darum hätte er(Densing) keinen Augenblick gezögert, die Polizei zu rufen, der Filder keine ordentlichen Papiere hätte vorelgen können. So erzählte der Oberstaatsanwalt dem Verurte###ten, den er ruhig und ergeden in sein Schicksal angetroffen hatte, der aber bei seinen Mitteilungen mehr Das Fehlurteil Erzählung von Erich Gerlung und mehr in Erstaunen geriet und es an lebhaften Einwendungen nicht fehlen ließ. Und als der Oberstaatsanwalt geendet hatte, da sagte Paul Filder ganz erregt und mit gehobener Stimme: „Es stmmt nicht, Herr Oberstaatsanwalt, was Herr Densing gesagt hat, nichts von alledem „Der Musiker.“ Ein lustiger Scherenschnitt von M. Ritter. W W a g stimmt! Ich bin absolut nicht verstört gewesen, ich habe im Gegenteil eine Ruhe an den Tag gelegt über die ich mich heute selbst wurdern muß. Und diese Ruhe veranlaßte mich auch, am Ort der Tat zu bleiben, weil man erfahrungsgemäß den Verbrecher dort am wenigsten vermutet. Ich hale mch sogar unter die Leute gemischt, die vor einer Plakatsäule standen und den Anschlag über die Aussetzung der Belohnung kritisierten, weil er keinerlei Angaben über die Person des vermutlichen Täters aufwies. Als ein Herr. der neben mir stand, sagte, daß es nach solchen Angaben schwer fallen würde, die 10000 Mark zu verdirnen, da hatte ich sogar die Frechheit, ihn lächelnd zu fragen. ob er nicht vielleicht der Mörder sei. er hätte so ungefähr eine Verbrecherphysiognomie. Er müßte leider ablehnen, sagte er lachend— leider“, weil er mir die 10000 Mark gern gegönnt hätte. Da lachten auch die Umstehenden. Mehrere solcher Fälle, die meine unbedingte Ruhe nach der Tat Leweisen, kann ich Ihnen anführen. Diese Ruhe habe ich mehrmals gewissermaßen selbst kon trolliert, indem ich einen Verkehrsbeamten nach irgendeiner Straße fragte, einmal sogar nach der Straße, in der der Mord geschehen sei... Nein, Herr Oberstaatsanwalt, einen verstörten Eindruck kann ich unmöglich gemacht haben. Auch habe ich im Hotel Zermett beim Anblick des Extra blattes kein Erschrecken gezeigt, ich erinnere mich genau, daß ich das Blatt nach flüchtigem Ueberlesen ruhig auf die Seite legte. Auf eine solche Situation war ich ja vorbereitet, ich hatte sie als wahrscheinlich vorausgesehen. Herr Oberstaatsanwalt, schlagen Sie mir diesen letzten Wunsch nicht ab!“ Der Verurteilte hätte kaum seine Bitte so flehentlich vorzubringen brauchen; denn der Herr Oberstaatsanwalt war jetzt ebenso wie jener interessiert. „Morgen um diese Zeit bin ich mit Herrn Densing bei Ihnen“, sagte er nur. Aber nun hatte Herr Densing allerlei Bedenken, die indes der Oberstaatsanwalt zu zerstreuen wußte. In der Tat wurde in der Zelle größte Vorsicht angewandt. Während der Oberstaatsanwalt und Herr Densing sich auf das Ruhelager niederließen, eng nebeneinander, mußte sich der Verurteilte abseits in eine Ecke stellen. Dann bat der Oberstaatsanwalt Herrn Densing und besonders auch den Verurteilten, bei der Auseinandersetzung möglichst Ruhe zu bewahren. Aler jetzt geschah etwas ganz Sonderbares, etwas— Schreckliches. Herr Densing um klammerte mit seinen Riesenhänden den Hals des Oberstaatsanwalts, preßte ihm die Kehle zu und drückte ihn auf die Lagerstätte nieder. Einen Augenblick schien es, als wollte der Raubmörder dem Ueberfallenen zu Hilfe eilen. Aber nein, er nahm blitzschnell aus der rechten Ueberziehertasche des Herrn Densing ein Fläschchen und en Wolltüchlein. Schon lag der Oberstaatsanwalt in tiefer Betäubung da. Seinen Mantel zog man ihm aus, und seine Brille mit den hornumränderten Gläsern nahm man ihm ab. Diese Sachen, nebst Hut, brauchte nämlich der Verurteilte— verschiedene Kleidungsstücke hatte Herr Densing außerdem in einem Paket mitgebracht—. um als„Oberstaatsanwalt" Zelle und Gerichtsgebäude verlassen zu können. Kein Mensch hat später dem Gefängniswärter, der im Gang vor der Zelle auf= und abging, übelgenommen, daß er die Maskerade nicht durchschaut hatte. Der Beamte war natürlich verwundert gewesen, daß die Besprechung in der Zelle nur so kurze Zeit gedauert hatte. Aber Herr Densing wußte seinen Gedanken schnell eine andere Richtung zu geben, indem er ihm vertraulich=gehe mnisvoll mitteilte, daß er der Mann sei. der die Verhaftung des Raubmörders veranlaßt und schon die 10000 Mark Belohnung erhalten hätte. Der„Oberstaatsanwalt" verließ gerade das Gebäude, als Herr Densing ihn einholte... Am anderen Tage erhielt der Herr Oberstaatsanwalt Heise folgenden Brief:„Sehr geehrter Herr Oberstaatsanwalt! Sie werden inzwischen eingesehen haben, daß ich kein Mörder b'n, vor allem werden Sie aber auch jetzt wissen, daß nicht Sie den Beweis für meine scheinbare Schuldhaftigkeit im Prozeß exbracht haben. sondern ich. Ich gebe gern zu, daß es so ungefähr die schwerste und aufregendste Arbeit in meinem Leben gewesen ist, dies Fehlurteil herbeizuführen, gestehe auch, daß mir die E E 2 5— S 1 8 ∆ 86 9 60 ∆ zg SSE ∆ Fugn. OT•T 0 D EE. an 70 ½— — 0 2. 8. • 8. S GiS 8— *. o B*— B" G 2 STZE * □ — E— * 8 2 2 = 0 *— 8 ** 0 3 31 81 — 11 5 —S’TWAE HGMRESS 5 E an —.— 8 6 — E* # 2 95 E □ E*——— 50# S E * 8•2 Seite 2. Der Plauderer. Nummer 20 Beweisführung nicht ohne verschiedene Helfershelfer geglückt wäre. Sie werden es begreiflich finden, wenn“ auf Einzelheiten nicht eingehe. Auch waren mehrere Umstände— einige Zufäuligkeiten— für me ne Unternehmung günstig, so ichon der Umstand, daß dem wirklichen Täter nicht die Schmucksach.n, auf die er es doch zw. ife llos abgesehen haben mußte, in die Hände fielen, sondern eben nur jene 500 Mark, wovon man wie man glaubte, bei meiner Verhaftung noch 420 Mark vorsand. Aber Sie müssen mir schon de Schild rung von Einzelheiten erlassen. Und wenn mein P an nicht geglückt wäre? Nun, dann hätte ich Ihnen und dem Gericht mein Aibi das ich im Prozeß scheinbar nicht nachweisen konnte, noch klipp und k'ar bewiesen. Damit und auch auf andere Weise hätte'ch meine Schuldlosigkeit einwandfrei dargetan. Herr Oberstaats anwalt ich bin also nicht das Scheusal, als das Sie mich in Ihrer Anklagerede hin gestellt haben. werde Ihnen darum— weil doch alles relativ ist— nun als halbwegs anständiger Mensch vorkommen, besonders, wenn ich Ihnen noch erkläre, daß die 10000 Mark unter fünf Personen geteilt werden.“ Geld für Blumen Erzählung von E. van Lidth de Jeude. „Und nun muß ich Dich noch mit einer Bitte belästigen, lieber Freund“, so hieß es in dem Brief.„Seit Jahren schon sende ich an das Ehepaar Belvert, das auf unserm väterlichen Gut von einer kleinen Rente lebt, jährlich einen Betrag von zwanzig Mark, damit es am Todestage meines Vaters, dem 30. Mai, das Grab mit Blumen schmückt. Aber ich höre weiter nichts darüber, und deshalb wollte ich Dich bitten: Würdest Du so gut sein, einmal eine kleine Spazierfahrt hinaus zu machen und für mich festzustellen, ob die Leute, die jetzt schon sehr alt sein müssen, noch leben und ob sie noch regelmäßig dafür sorgen, daß das Grab geschmückt wird? Im voraus Dank für alle Mühe, die ich Dir verursache...“ Etwas übelgelaunt über den Auftrag meines Freundes— der gute Kerl schien wirklich zu denken, daß ein Mensch nichts anderes zu tun hätte— fuhr ich an dem genannten Tage nach dem Dorf und Gut B. hinaus. Es war ein frischer, sonniger Tag, und meine Stimmung besserte sich schnell, als ich von der Station auf einem schmalen Wege nach dem stillen, abseits gelegenen Dörfchen wandelte. Während ich, bereits von ein paar Dorfknirpsen angegafft, durch die Dorfstraße schritt, fragte ich mich, wie ich es ausfindig machen könnte, ob die beiden alten Leute noch lebten, die für meinen Freund Blumen besorgen sollten. Aber da entdeckte ich glücklicherweise ein Kolonialwarengeschäft. Man bekam da Mehlwaren, aber auch Besen, Zigu ren. naaretten usw. Ich ging hinein, kaufte einige Zigarren und begann dabei mit dem gemütlichen Händler ein Gespräch über den verstorbenen Herrn v. G., der vor zwanzig Jahren auf dem großen Landgut gewohnt hatte. Ja, ja, der gute Mann hatte ihn noch gekannt, wenn es auch schon lange her war. Und ob das Ehepaar, das damals bei Herrn v. G. in Stellung war, noch lebte, erkundigte ich mich. „Die Belverts, meint wohl der Herr? Ja, die leben noch, aler sie sind sehr alt geworden. Ach, die beiden Alten haben auch viel gelitten durch die Teuerung, denn die Rente ist nur kümmerlich. Sie wohnen noch in dem kleinen weißen Häuschen, hier schräg gegenüber. Wenn der Herr hier durch die Türe sieht, kann er es gerade sehen. Da kommt zufällig der alte Belvert gerade selbst. Sie müssen wissen, er besorgt alles; denn Frau Belvert kann schon seit sechs Jahren wegen Rheumatismus nicht gehen. Nun Belvert, wie geht's?“ Ich fragte, ob ich noch eine Tabakpfeife haben könnte, und machte dem Kaufmann ein Zeichen, daß er, ohne weiter von mir Notiz zu nehmen, den alten Mann bedienen solle. Und während ich meine Wahl zwischen all den Pfeisen traf, die der Geschäftsinhaber in einer Pappschachtel vor mich hingestellt hatte, beobachtete ich mit steigender Verwunderung die zahlreichen Einkäufe, die der alte Mann machte r hätte nichts aufgeschrieben, und doch leierte er ohne Zögern eine lange Liste her: Kaffee, Tee. ein halbes Pfund Karamellen, ein Pfund srichtige“ Butter, Mehl, Zucker und anderes. Als alles neben= und aufeinander vor ihm auf den Ladentisch stand, strich er mit seinen zitternden Händen eine Banknote von zwanzig Mark glatt. Der Ladenbesitzer sagte:„Aha, Belvert, haben Sie wieder einmal Ihre jährliche Extrazulage bekommen?“ Und das Männchen nickte zittrig, während er mit vollbeladenen Armen und Joppentaschen den Laden verließ. Ich bezahlte meine Pfeise und meine Zigarren und stand etwas später auch auf der Straße. Langsam ging ich durch das Dorf nach der anderen Seite, wo, wie mir der Kolonialwarenhändler gesagt, der alte Kirchhof lag. Die hohe, rostige Gittertür stand offen; ich konnte ohne weiteres eintreten. Seit etwa zehn Jahren wurde der Kirchhof nicht mehr benutzt, ich war im Augenblick der einzige Besucher. Zwischen den Grabsteinen ging ich umher, von denen bereits viele mit Moos bewachsen waren und etwas schief lagen. Es war ganz still unter den hohen Bäumen; das große Grabmal des Herrn v. G. fand ich leicht, von Blumen war nichts zu sehen, und ich hatte mich gerade entschlossen, den stillen Totengarten wieder zu verlassen, als der alte Mann, den ich am Morgen die Einkäufe hatte machen sehen, durch die Kirchhofstür trat. Er war so in Gedanken, daß er mich nicht bemerkte, so daß ich Gelegenheit fand, mich hinter einer dichten Hecke zu verbergen. Ich sah, daß er einen großen Blumenstrauß trug; aber ein Bukett für zwanzig Mark war es nicht! Es waren Bauernblumen, gewöhnliche Glockenblumen und Margariten und eine einzige Rosenknospe, die er wohl alle in seinem eigenen Garten gepflückt oder von einem Nachbarn bekommen hatte. Er begann die Blumen sehr vorsichtig und sehr behutsam mit den zitternden, alten Händen auf dem Grabe zu ordnen, und ich wollte gerade als eine Art rächender Gerechtigkeit aus meinem Versteck hervortreten und ihm sagen, wer ich sei. „### Awus, was mich zurückhielt. Das alte Männchen war nämlich, nachdem es seine ganzen Blumen ausgebreitet hatte, am Fußende des Grabes mit gefalteten Händen niedergekniet, während es das entblöste, weiße Haupt so tief neigte, daß es beinahe den kalten Boden berührte. Und ich hörte seine bebende Stimme bitten: „Vergebung, Herr Beron, Vergebung, Herr Baron— aber wir haben es so knapp, Marie und ich, Vergebung.. Lange nachdem der alte Mann wieder fortgegangen war, verließ ich den Kirchhof, und noch am selben Abend schrieb ich an meinen Freund, daß seine jährlichen Geldsendungen für Blumen auf das Grab seines Vaters gut verwendet würden. Diamanten= Glanz Erzählung von Walter Analol Persich Man mußte Wochen fahren, bis Kapstadt. Und in diesen Wochen, als Fritz Korf und Wilhelm Brog wie Vieh in ein Frachtschiff gepfercht um Kap Horn herum schwammen, kam der furchtbare Umschwung. Fieder und Gewalttat waren ausgebrochen, die Masse drängte sich in die Schiffe und erzwang sich die Ueberfahrt in den weißen Kontinent— bis Telegramme einiger Regierungen die Schiffsgesellschaften sicherstellten. Trotzdem— es kamen nicht mehr genug Schiffe, um alle zu bergen, und die Passagiere einlaufender Dampfer oder Segler wollten gutwillig nicht mehr das furchtbare Land betreten. Ein Bett für eine Nacht wurde mit einem Diamanten bezahlt, Lebensmittel ließen sich nur mit Gold aufwiegen und waren dennoch nicht aufzutreiben. Das Schiff ankerte kaum, da schossen ihm von Schaluppen entgegen. Fritz Korf und Wilhelm Brög wurden von der Masse der Herausströmenden fast über die Reling gequetscht; dann saßen sie bei einem Holländer im Boot und fuhren mit schweren Schlägen dem Tafelberg entgegen. Der Holländer erklärte ihnen: „Es hat einer etwas gefunden“, meinte er Das war nicht weit von meinem Besitz. Die Kerle haben den Hof arg zugerichtet aber er steht noch. Wenn Ihr von dort aus die gegen Beteiligung im Glücksfall. Findet Ihr nichts, so habe ich weniger verloren als Ihr.“ Von der Farm eine Tagesreise entfernt lag das Feld. Alle drei Tage mußte einer den Weg zur Ansiedlung machen. Wasser gab es nur in einem tümpelähnlichen Geriesel. Konserven verdarben in den Büchsen, selbst gekochtes Fleisch tank nach vierundzwanzig Stunden. Zwei schiefe Wellblechhütten zeigten das einstige Hauptquartier der Diamantensucher. Einmal passierte es Fritz, daß der Sandspaten gegen etwas Hartes stieß und ein menschlicher Armknochen ins schräge Sieb kullerte. Sie sprachen nichts. Sie hockten auf dem glühenden Staub, der hier den Boden blidete, und starrten die Sache an. Als sie sich auf dem Blechhauses zum Schlafen legten, reichte Wilhelm dem Kameraden die Hand: „Gute Nacht, Fritz, wir wollen die Freundschaft nie vergessen.“— Der andere nickte im Dunkel. Wochen.— Einmal kam der Farmer mit Fritz zurück. Wilhelm, der sich, statt zu arbeiten, unter das Wellblechdach verkrochen hatte, mußte erst angerufen werden, ehe er die Freunde bemerkte. Der Farmer setzte sich zu dem Mann und gab Pfeise Tabak:„Habt Ihr immer noch Mut?" Der Diamantensucher schwieg. „Seid vernünftig! Ihr könnt hier nicht ein Jahr scharren.“—„Einer hat was gefunden Der ist sein ganzes Leben glücklich.“ „Stucklich? Ruiniert ist der! Die er herüber holte, denen er Reichtum versprach und Fieber gab, hetzen ihn! Als man sich erzählte, die zwanzig weiteren Funde wären Schwindel, durch Vorarbeiter nachts in den Sand geschüttet dann konnte er nicht einmal ein Schiff stellen. Hier starben die Leute im Dunst wie Fliegen, er lebte wie ein Fürst in vornehmen Hotels Europas. Jetzt macht man ihm in fünf Ländern den Prozeß.. „Er hat gefunden. Finde ich, ist auch er wieder ein reicher Mann.“—„Nun, Ihr müßt es ja wissen— Fritz gibt aler mir recht.“ Fritz hörte draußen die letzten Worte und kam herein:„Solange du bleibst, bleibe ich. Es ist allerdings vernünftiger...“ „Ich bleibe.“ Der Farmer trieb sein Pferd an. Vom Hügel herüber schickte er der Wellblechhütte mit den beiden Menschenschatten einen seltsamen Blick. Dann raste er zurück.— Das Dunkel hockte wie eine böse Katze an den Wänden. Da kam ein leiser Laut von Wilhelms Platz, Fritz horchte. —„Tausend Steine sind im Sieb. Ich kann die Welt kaufen— alle Menschen sollen vor mir kriechen. Der Kopf brennt, die Sonne brennt mich aus. Wasser! Wasser!" In wenigen Sekunden wurde Fritz Korf vollkommen wach, der Lichtkegel seiner Taschenlampe riß das wirre Gesicht des Kameraden aus der Nacht. Schweiß stand jenem auf der Stirn. „Wilhelm, du bist krank. Wir haben dich gebeten, umzukehren,— jetzt ist das Fieber da. Wenn du es ein paar Tage weiter fressen läßt, kommst du hier niemals weg.“ Der andere starrte ihn an. Schwer mußte er sich zum Bewußtsein zurücktasten— dann lachte er geborsten: „Du bist ein Feigling. Sieh dir das Feld an! Hier liegt Reichtum— du kannst zurückgehen, wenn du nicht einmal ein paar Wochen Geduld hast.“ Sie blieben. Wilhelm schleppte sich verbissen täglich zum Sieb, das Schritt um Schritt vorrückte. Deshalb schickte sich das nächstemal Fritz an, Lebensmittel von der Farm zu holen. Der Holländer sprach lange mit ihm und wollte ihn aus ein Schiff bringen. Gab sein Ehrenwort, alle Sorge für den Kameraden zu übernehmen. Umsonst— der Diamantensucher blieb selbst die Nacht nicht auf der Farm, trabte durch die Nacht 871— 12 S 008 " 1 * GE □ S G 12 :— H.•— S 8*• S 8•— 1S 5 2 „O •OSRE S x SUBMEEESSG ES—ELSNEUES 99.— n UWan E E•-5.E9 S 2** “ 5—*"*" E EnGGggg S S *" S a. 2 *" e B□ GTEU 9•8·S E S•9.9 *• 5 B 0 PGE. De 8.. P 8.— " x 5 *„X% K e. 9—∆ SEEE B IS Nummer 20 Der Plauderer. Seite 3. zurück. Bis zum Hause schleppte sich das Pferd. Fritz riß die Tür auf: Leere. * Draußen, ganz weit, ein schräger Strich: das Sieb. Wie ein Rasender stolperte er vorwärts— er rief, er schrie. Nichts. Und jetzt konnte er erkennen. Der Freund kniete vor dem Sieb, wühlte mit den Händen im Staub, zwei, drei blitzende Steine in der hohlen Hand.„Da— liegt es! Das Sieb glitzert. Ich habe sie gefunden, ich kann die Welt kaufen. Ich habe eine Wüste voll Diamanten!“ Sein Kopf fiel schwer gegen das Holz, die Fäuste schlugen hinein in das Netz, und die Sonne spielte mit dem Glitzern und Gleißen der emporstiebenden Diamanten. Noch einmal rief Fritz Korf— der Fiebernde fiel ihn an, erkannte ihn offenbar nicht, und schlug hemmungslos um sich:„Räuber, Betrüger— das ist mein, alles mein! Willst du auch noch mich bestehlen?" Ueber das Sieb hinweg fielen beide in das trockene Flußbett. Fritz Korf handelte schnell. Er schleppte endlich den Kranken durch Sonne und Staub in die Hütte. Drei Stunden dauerte der Weg— dort erwartete er regungslos die Nacht. Als der erste Stern kam, baute er den Kam raden mit Zeltbahnen auf das erfrischte Pferd. Auf der Farm des Holländers riß ihn selbst die Krankheit um. Wochen vergingen. Endlich fuhr man in die Stadt. Er war zwar zu schwach um sich der Geschehnisse klar zu erinnern, die seiner Krankheit vorausgegangen waren, die, ohne sein Wissen, den Farmer noch als Phantasien eines Fiebernden veranlaßt hatten, viele Siebe am Flußbett aufzustellen. Wenige Tage spater lag er, gut untergebracht, im Spital des großen Europadampfers; erst auf der Fahrt erfuhr er Näheres. Das Grab Wilhelm Brögs, der Entdecker des zweiten und eigentlichen, vom Holländer ausgeleuteten Diamantenfeldes geworden war, hat er nie gesehen. Er wußte nichts rechtes über seinen eigenen Anteil— und wenn er es gewußt hätte: In die Hölle geht man als lebender Mensch nur einmal.—— Wieder hetzte das Diamantenfieber rund um die Welt. Tausende verfielen ihm, und selbst die gut bezahlten Dockarbeiter Londons. unter denen um jene Zeit Fritz Korf wieder zu finden war, fuhren in überbesetzten Schiffen der märchenhaften Glücksfülle glitzernder Siebe am Tafelberge entgegen. Fritz Korf blieb auf den Docks und wurde noch schweigsamer. Smmm = Mimmmmmmmmmmmmm Stismmmm Sm s Muillmmmmmmmmm Smmm Je nachdem. „War Ihr Onkel noch im vollen Bistz seiner Geisteskräfte, als er starb?“ „Ich weiß es nicht. Das Testament ist noch nicht eröffnet.“ Die friedliche Dame. „Sie sollen Ihre Nachbarin, die Frau Meier, beschimpft haben; stimmt das, Frau Schulze?“ „Ick soll die beschimpft haben, die olle Klatschbase, die dämliche? Ick bin friedfertig wie een Lamm, Herr Gerichtshof.“ Sparsam. Frau Huber will verreisen und wird von ihrem Manne zum Bahnhof begleitet. Da das Betreten des Bahnsteiges 10 Pfg. kostet, so bleibt sie vor der Sverre stehen und sagt zu ihrem Gatten:„Ach, Fritz, gib mir nur gleich hier deinen Abschiedskuß da drinnen kostets 10 Pfennige.“ 11 —— Ga## Er muß alles wissen. „Haben Sie nicht eine Dame ohne einen kleinen Jungen gesehen? Der kleine Junge bin ich!“ Der gute Galte. „Verdammte Zucht in der Elektrischen; niemand bekommt einen Sitzplatz!“ „Aber du hast ja einen, Papa.“ „Gewiß. aber deine Mutter muß stehen.“ Die schönste Erfindung. „Es ist wirklich staunenswert, was in letzter Zeit alles erfunden wurde! Telegraphie ohne Draht. Fah ren ohne Pferd, Pulver ohne Rauch.“ „Jetzt fehlt nur noch eins!“ „Und das wäre?" „Mitgift ohne Frau.“ Das Pumpgenic. „Der Nordpol ist entdeckt, der Ozcan überflogen. Es ist höchste Zeit, daß wieder einmal etwas Neues geschieht. Können Mark pumpen?" Sie mir zum Beispiel zwanzig Praktisch. „Warum tragen Sie so nen schrecklich langen Vollbart, mein Herr?" „Damit ich mir keinen Schlips mehr umzubinden brauche." OTS telephonisch dem Bürovorsteher mit. teilt, daß er den Zug versäumt hat und erst am näch sten Tage von der Reise zurückkehrt